3 | 2015 67. Jahrgang www.LICHTnet.de Pl anung | Design | Technik | wissenschaft Licht für Plätze, StraSSen, Architektur UNESCO-Welterbestätten im Licht Branding with Light Konzepte für Marken Licht bildet Hochschulprojekte und Events KTECHNIK DIE VERMESSUNG DER LICHT-WELT GONIOPHOTOMETRIE UND -SPEKTRALRADIOMETRIE FÜR SSL-LICHTQUELLEN (Teil 2) In der LICHT-Ausgabe 11–12/2014 [1] ist der erste Teil der Artikelserie »Die Vermessung der Licht-Welt« erschienen. Er stellte die wesentlichen Inhalte des neuen Normentwurfs CIE DIS 025:2014 [2] vor. Der hier folgende Teil 2 wird nun die korrekte Anwendung der Norm in der Goniophotometrie anhand applikativer Messungen diskutieren. Er stellt Messungen verschiedener Lichtquellen mit einem Leuchtenwender solchen Messungen gegenüber, die mit einem sogenannten Lichtstromintegrator durchgeführt wurden, bei dem die Brennlage der Lichtquelle eingehalten wird. Dabei kommen sowohl ein hochwertiges Spektralradiometer als auch ein klassisches Photometer als Detektor zum Einsatz. Insbesondere wird der Einfluss der Brennlage verschiedener Lichtquellen auf die Lichtstrommessungen untersucht und die Wirksamkeit der im Normentwurf CIE DIS 025: 2014 geforderten Methode der Lagekorrektur geprüft. Schließlich werden Messbeispiele für die vielfältigen Charakterisierungsmöglichkeiten von Solid-State Lighting (SSL)-Lichtquellen mit einem Goniospektralradiometer vorgestellt. GONIOPHOTOMETRIE Goniophotometer werden normalerweise für die Bestimmung der Beleuchtungsstärke- und Lichtstärkeverteilung eingesetzt, sowie zur Messung des Gesamtlichtstroms durch geeignete numerische Integration dieser Verteilungen. Die Bestimmung des Lichtstroms mit einem Goniophotometer ist im Vergleich zur Messung in einer Ulbricht-Kugel zwar deutlich zeitintensiver, dafür aber viel genauer. Bei diesem Verfahren werden die gemessenen Beleuchtungsstärken in allen Winkelpositionen um eine Lichtquelle herum aufsummiert, wie in Abb. 1 links schematisch dargestellt. Diese Methode wird von führenden Nationallabors bevorzugt und ist Voraussetzung für die Kalibrierung von Lichtstromlampen, welche die Referenzwerte bei anderen Messverfahren liefern. Ein Goniophotometer ist unerlässlich, wenn Kenngrößen wie Teillichtstrom oder Halbwertswinkel von Lichtquellen bestimmt werden sollen, wie es zum Beispiel die Charakterisierung nach Energieeffizienz erfordert [3]. Die Goniometereinheit kann je nach Aufgabenstellung sowohl mit einem klassischen Photometer als auch mit einem Spektralradiometer verwendet werden. Mit einem Photometerkopf als Detektor lassen sich sehr schnelle Messungen des Lichtstroms und der Lichtstärkeverteilung durchführen. Für die Vermessung von SSL-Lichtquellen muss das Photometer über eine gute Anpassung an die Empfindlichkeitsfunktion des menschlichen Auges V(λ) verfügen. Zur Bewertung dieser Eigenschaft wird normalerweise der Kennwert f1‘ verwendet. Um normkonform zu messen, muss f1‘ kleiner oder gleich 3% sein [2]. Kommt ein Spektralradiometer anstelle des Photometers zum Einsatz, wird das System Goniospektralradiometer genannt. Es erlaubt die Bestimmung der räumlichen Verteilung aller relevanten photometrischen und farbmetrischen Größen, neben den Lichtstärkeverteilungskurven (LVK) auch der Farbkoordinaten, der ähnlichsten Farbtemperatur (CCT) und sogar des Farbwiedergabeindex (CRI). Gerade bei der Entwicklung und Vermarktung von Lichtquellen auf LEDBasis ist der hohe Farbwiedergabeindex ein zunehmend wichtiges Entscheidungskriterium. Goniospektralradiometrie ist daher ein universales Werkzeug um SSL-Lichtquellen vollständig zu charakterisieren. Darüber hinaus können SSL-Lichtquellen mit schmalbandigen Spektralanteilen mit deutlich höherer Genauigkeit vermessen werden. Das Spektralradiometer muss mindestens den Wellenlängenbereich von 380 …780 nm mit einer Wellenlängengenauigkeit unter 0,5 nm abdecken und eine Bandbreite von höchstens 5 nm aufweisen [2]. Besser ist, das gesamte . sichtbare Spektrum von 360…830 nm [4] abzudecken. Abb. 1: Integration der Beleuchtungsstärke E zum Lichtstrom Φv (links) und Definition des C, -Koordinatensystems (rechts). C entspricht dem Winkel Φ und dem Winkel θ in Kugelkoordinaten. www.lichtnet.de 73 TECHNIK wohl die Brennlage der in SSL-Lichtquellen enthaltenen Einzel-LEDs an sich eigentlich irrelevant ist. Der neue Normentwurf CIE DIS 025:2014 lockert diese Einschränkung auf und gibt als Toleranzbedingung an, dass das Prüfobjekt während der Stabilisierungs- und Prüfzeit durchgehend in seiner spezifizierten Brennlage verbleiben muss [2]. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, müssen die Messungen entsprechend auf das Verhalten des Prüfobjektes in der spezifizierten Brennlage korrigiert werden, z.B. durch die Anwendung einer Hilfsphotometermethode. In der Studie, die diesem Artikel zugrunde liegt, wurde der Einfluss der Brennlage verschiedener Lichtquellen mit beiden Messsystemen untersucht – einem sogenannten Lichtstromintegrator, bei dem die Brennlage eingehalten wird und einem Leuchtenwender. Bei den Messungen mit dem Leuchtenwender wurde bei Bedarf eine Lagekorrektur angewandt. LEUCHTENWENDER Abb. 2: Leuchtenwender (links) und Messkopf im Streulichttubus auf Stativ (rechts). Vom nordamerikanischen Standard IES LM-79-08, der mangels internationaler Standards bisher weltweit verwendet wurde, werden nur Typ-CGoniophotometer für die Messung von SSL-Lichtquellen empfohlen [5]. Typ-C-Goniophotometer gibt es in verschiedenen Ausführungen, mit bewegtem Detektor oder mit Drehspiegel. Systeme beider Ausführungen sind sehr teuer und groß und erfordern sehr viel Platz für Fernfeldmessungen. Ein Leuchtenwender, der ein C, -Koordinatensystem nach CIE 121-1996 verwend et (Abb. 1 rechts), ist hingegen viel kompakter. Dadurch kann ein Leuchtenwender, im Gegensatz zu einem Drehspiegelgoniometer, in einem Labor mit Standard-Deckenhöhe betrieben werden. Mit einem Leuchtenwender wird jedoch die Brennlage der Lichtquelle während der Messung verändert. Aufgrund möglicher Unterschiede in der Konvektionskühlung empfiehlt die LM-79, die Prüflinge in der Betriebsorientierung zu vermessen, ob- Abb. 2 zeigt einen Leuchtenwender, der ein C, -Koordinatensystem nach CIE 121-1996 verwendet. Der Photometerkopf kann in einem beliebigen festen Abstand entlang der C-Achse des Goniometers auf die optische Achse des Prüflings ausgerichtet werden. Der Abstand des Messkopfes sollte so gewählt werden, dass er mindestens das 15-fache der längsten Dimension der Quelle beträgt. Damit ist gewährleistet, dass sich der Detektor auch nach der strengsten Anforderung von CIE DIS 025:2014 für engwinklige Quellen auf jeden Fall im Fernfeld der Leuchte befindet [2]. Der Photometerkopf ist durch einen Tubus gegen unerwünschtes Streulicht abgeschirmt. Alternativ kann eine Einkoppeloptik für ein Spektralradiometer als Detektor verwendet werden. Die Leuchte wird um die C- und die -Achse des Goniometers gedreht, ändert also während der Messung ihre Brennlage. Vor jeder Messung ist es wichtig, die Leuchte gemäß den Vorgaben von IES LM-79-08 und CIE DIS 025:2014 entsprechend einzubrennen. Daher wurden alle untersuchten Lichtquellen mindestens eine Stunde vor der Messung eingebrannt. LICHTSTROMINTEGRATOR Abb. 3: Goniophotometer mit Lichtstromintegrator (links) und Lichtstromintegrator mit Photometer und Spektralradiometer (rechts). 74 Mit einem sogenannten Lichtstromintegrator ist es möglich, die Leuchtmittel in ihrer erforderlichen Brennlage zu charakterisieren. Der Leuchtenwender kann mit Hilfe einer Erweiterungsoption, bestehend aus einem Integratorarm und einer separaten Probenhalterung, zu einem Goniometer mit drehendem Detektor umgebaut werden. Bei diesem Goniometertyp bleibt der Prüfling während der Messung in seiner Position unverändert und der Detektor bewegt sich auf einer Kugelfläche um die Leuchte (Abb. 3). Als Detektor kann entweder nur ein Photometerkopf oder zusätzlich auch eine Einkoppeloptik für ein Spektralradiometer verwendet werden. Beide befinden sich in je einem Streulichttubus, der unerwünschtes Fremdlicht bei der Messung minimiert. Konstruktionsbedingt ist der Abstand des Detektors von der Leuchte fest und begrenzt, so dass die Bedingung der photometrischen Grenzentfernung nur für kleinere Quellen erfüllt ist. Diese ist jedoch für die Bestimmung des Lichtstroms durch die Integration der Beleuchtungsstärkeverteilung nicht erforderlich. Je nach Abstrahlwinkel der Quelle kann aber eine maximale Ausdehnung angegeben werden, die zusätzliche Lichtstärkeverteilungen sowie alle photometrischen und farbmetrischen Abstrahlcharakteristiken im Fernfeld erlaubt. Vor der LICHT 3 | 2015 KTECHNIK Lichtquelle Abstrahlwinkel Fv [lm] Lichtstromintegrator Fv [lm] Lichtstromintegrator Fv [lm] Leuchtenwender Photometer Spektralradiometer Photometer SSL-Downlight 1 97° 798 806 1% 806,9 1,1% SSL-Downlight 2 80° 665,3 673,5 1,2% 671,9 1% SSL-Downlight 3 52° 1834 1854 1,1% 1878 2,4% SSL-Downlight 4 29° 403 408,7 1,4% 409,4 1,6% LED-Modul mit Kühler 104° 1 167 1181 1,2% 1178 0,9% LED-Floodlight 103° 1 697 1693 -0,2% 1743 2,7% Sun lamp (Halogen) 32° 4 150 4231 2% 4021 -3,1% Messung mit dem Lichtstromintegrator wurde jede Lichtquelle in ihrer Normbrennlage eingebrannt. LAGEKORREKTUR Messabweichung von etwa 1% in den Messungen mit dem Spektralradiometer und dem Photometer als Detektor im Lichtstromintegrator erkennen, wobei hier die Brennlage der Leuchte eingehalten wurde und die Messungen sukzessive erfolgten. Wenn man außerdem bedenkt, dass die Messung mit dem Spektralradiometer bis zu einer Stunde dauern kann und mit dem Photometer nur wenige Minuten, erscheinen die Streuungen der Messergebnisse für die nicht temperaturstabilisierten . Prüflinge noch unkritischer. Anzeige E BL A IL A AV ! W O N Falls, wie beim Leuchtenwender, die Betriebslage der Leuchte während der Messung von der Normbrennlage abweicht, ist nach CIE DIS 025: 2014 eine Korrektur der Messwerte notwendig [2]. Basierend auf der Charakteristik der Brennlagenabhängigkeit des speziellen Prüfobjekts und der tatsächlich genutzten Brennlage müssen die Messergebnisse korrigiert werden. Die Abweichung kann mit einem Hilfsphotometer bestimmt werden. Dazu darf die Richtung und der Abstand des Photometerkopfes zur Lichtquelle während der Bewegung nicht geändert werden, so dass Änderungen des Lichtstroms durch eine Änderung der Brennlage in einem proportionalen Photostrom resultieren. Mit dem Bezug auf den Photometerwert in der Normbrennlage wird für jede angefahrene Position des Goniophotometers ein Korrekturfaktor bestimmt und angewandt. Die Lagekorrektur mit der Hilfsphotometermethode kann dank einer speziellen Software-Routine sehr einfach durchgeführt werden [1]. Mit den konkreten Anweisungen durch den Korrekturablauf hilft die Software, Messzeit einzusparen und eine fehlerhafte Implementierung der Korrektur zu vermeiden. Da die Lagekorrektur direkt im Anschluss an die Messung mit dem Leuchtenwender durchgeführt werden kann, entfällt das lange Einbrennen der Lichtquelle und der zusätzliche Zeitaufwand hält sich in Grenzen. Die Norm erlaubt beim Testen von vielen gleichartigen Lichtquellen die Verwendung einer typischen Lagekorrektur, was ebenfalls wertvolle Messzeit spart. Tabelle 1: Vergleich der Lichtströme, gemessen mit dem Lichtstromintegrator (beide Detektoren) und dem Leuchtenwender für verschiedene Lichtquellen. MESSVERGLEICH Die Ergebnisse der Lichtstrommessungen verschiedener Lichtquellen mit dem Lichtstromintegrator, sowohl mit dem Spektralradiometer als auch mit dem Photometer als Detektor, sind in der Tabelle 1 zusammengefasst und den Messergebnissen mit dem Leuchtenwender gegenübergestellt. Die Messergebnisse des Lichtstromintegrators mit dem Photometer dienen als Bezugswerte für die Berechnung prozentualer Abweichungen. Die Konsistenz der Ergebnisse ist sehr gut, besonders wenn man bedenkt, dass es sich um verschiedene Messsysteme mit unterschiedlichen Geometrien und Kalibrierungen handelt. Da alle Messabweichungen innerhalb typischer Messunsicherheiten für die jeweiligen Systeme liegen, kann nicht leicht auf eine Abhängigkeit von der Brennlage geschlossen werden. Vielmehr kann man eine systematische Simple. Uniform. Configurable. Redefining the Geometry of Light Vancouver, Canada I Munich, Germany I cooledgelighting.eu Cooledge - LICHT Ad - Less-2.indd 1 www.lichtnet.de 1/29/2015 9:03:58 AM 75 TECHNIK Fv [lm] Leuchtenwender Fv [lm] Leuchtenwender lagekorrigiert LED-Floodlight 1 743 2,7% 1 702 0,3% Sun lamp 300 W 4 021 -3,1% 4 111 -0,9% SSL-Downlight 1 bei 215V 721,8 -9,5% 805,8 1% SSL-Downlight 1 bei 200V 650,9 -18,4% 806,9 1,1% Tabelle 2: Anwendung der Lagekorrekturmethode auf die Messungen mit dem Leuchtenwender Die Messabweichungen des Leuchtenwenders vom Messwert des Lichtstromintegrators sind vergleichbar niedrig, obwohl hier die Lichtquellen ständig ihre Brennlage ändern und die Bewegung zur Abkühlung und dadurch zur Ergebnisbeeinflussung führen kann. Insbesondere für alle untersuchten SSL-Downlights und ein LED-Modul mit eingebautem Kühler ist die Abweichung so niedrig, dass eine Lagekorrektur nicht sinnvoll erscheint. Es ist nicht verwunderlich, dass die Rotation der Downlights um die C-Achse während der Messung mit dem Leuchtenwender keine Änderung des Lichtstroms verursacht, da die Rippen am Kühlkörper symmetrisch um die Leuchte angeordnet sind. Beim LED-Modul mit Kühler ist die aktive Kühlung erwartungsgemäß nicht lageabhängig. Auch wenn die Abweichungen bei einem 30-W-LEDFloodlight und einer 300-W-Halogenlampe mit Gasgemisch, welche die Sonne simuliert, relativ niedrig sind, kann hier eine Lagekorrektur wie beschrieben angewandt werden. Die korrigierten Lichtströme verbessern sich im Vergleich zum Lichtstromintegrator und betragen für das LED-Floodlight nur noch 0,3% und für die Sun lamp -0,9% Abwei- chung (siehe Tabelle 2). Ein Grund für die leichte Lageabhängigkeit des LED-Floodlights könnte die Anordnung der Kühlrippen am Kühlkörper sein, die parallel in eine Richtung verlaufen und bei Drehung am Leuchtenwender zu leicht unterschiedlichen Kühlverhältnissen führen können. Eine Variation der gemessenen Beleuchtungsstärke wurde auch während der Bestimmung der Lagekorrektur beobachtet. Bei der Sun lamp kann die Drehung zur Bewegung des Gasgemisches innerhalb der Lampe und dadurch zur Messabweichung führen. Allerdings sind die beobachteten Effekte eigentlich noch innerhalb der typischen Messunsicherheiten und die Lageabhängigkeit des Prüflings sollte höher sein, um die Anwendung der vorgestellten Lagekorrektur zu bewerten. Da ein SSL-Downlight mit einer genügend hohen Lageabhängigkeit nicht zur Verfügung stand, wurde diese künstlich herbeigeführt. Dazu wurde das SSL-Downlight 1 bei niedrigeren Betriebsspannungen (215 V und 200 V) mit dem Leuchtenwender vermessen, was natürlicherweise zu niedrigeren Lichtströmen führt (siehe Tabelle 2). Für die anschließende Lagekorrektur wurde der Referenzwert in der Normbrennlage bei nominalen 230 V nach ausreichender Einbrennzeit aufgenommen. Nach jeweiliger Anwendung der Lagekorrektur wurden die hohen Abweichungen zur Messung mit dem Lichtstromintegrator von -9,5% bzw. -18,4% wieder auf etwa 1% korrigiert. Somit können auch Lichtquellen, die eventuell eine große Lageabhängigkeit aufweisen, sehr leicht mit dem Leuchtenwender vermessen und anschließend normkonform nach CIE DIS 025:2014 lagekorrigiert werden. GONIOSPEKTRALRADIOMETRISCHE CHARAKTERISIERUNG LED-Module können verschiedene Abstrahlcharakteristiken haben, wie Abb. 4 beispielhaft anhand der Lichtstärkeverteilungen von zwei SSLLichtquellen veranschaulicht. Der Abstrahlwinkel kann als Halbwerts- Abb. 4: 3D-Darstellung der Lichtstärkeverteilung einer SSL-Lichtquelle mit 97° (a) und mit 104° (b) Abstrahlwinkel, gemessen mit einem Leuchtenwender Abb. 5: Polare Darstellung der CCT- (a) und CRI-Verteilung (b) einer SSL-Lichtquelle, gemessen mit einem Goniospektralradiometer 76 LICHT 3 | 2015 KTECHNIK ZUSAMMENFASSUNG Goniophotometrische Vergleichsmessungen mit einem Lichtstromintegrator (konstante Betriebsbrennlage) und einem Leuchtenwender (Brennlage ändert sich während der Messung) haben höchstens eine geringe Abhängigkeit von der Betriebslage bei den untersuchten Lichtquellen aufdecken können. Nichtsdestotrotz wurde beispielhaft die Möglichkeit einer Lagekorrektur mit der Hilfsphotometermethode nach CIE DIS 025:2014 demonstriert, die es erlaubt, auch mit einem platzsparenden und einfach zu bedienenden Leuchtenwender normkonforme Messungen durchzuführen. Mit der Hilfsphotometermethode kann ein Anwender, der keine so aufwendige Untersuchung wie in der vorliegenden Studie durchführen kann, schnell und unkompliziert die Anwendbarkeit der Norm sicherstellen und gegebenenfalls eine Lagekorrektur durchführen. Während mit einem klassischen Goniophotometer sehr schnelle Messungen von Lichtstrom und LVK erzielt werden, können nur mit einem Goniospektralradiometer alle photometrischen und farbmetrischen Größen, wie z.B. der Farbwiedergabeindex (CRI), räumlich aufgelöst werden. Goniospektralradiometrie ist daher ein unverzichtbares Werkzeug, um SSL-Lichtquellen auf LEDBasis vollständig zu charakterisieren. n ee oa d now available Fr breite (FWHM) für jedes Profil berechnet werden. Wenn nur Abstrahlcharakteristiken von photometrischen Größen, wie z.B. Lichtverteilungskurven (LVK) von Interesse sind, können mit einem Photometer als Detektor sehr schnelle, aber präzise Messungen durchgeführt werden. Wenn die lichtemittierende Fläche klein genug ist, wie es bei fast allen untersuchten SSL-Lichtquellen der Fall ist, können auch mit dem Lichtstromintegrator verlässliche Abstrahlcharakteristiken im Fernfeld vermessen werden. Der Abstand soll je nach Abstrahlwinkel das 5-fache, 10-fache oder 15-fache der längsten Dimension der strahlenden Fläche betragen [2]. Nur SSL-Downlight 4 ist in der vorliegenden Studie ein Grenzfall, da wegen des engen Abstrahlwinkels von 29° streng genommen der 15-fache Abstand knapp nicht erfüllt wird. Mit einem Leuchtenwender jedoch kann praktisch jeder Abstand realisiert werden, so dass man sicherheitshalber immer das 15-fache von der größten Quelle wählen kann. Mit einem Photometerkopf als Detektor hat man dadurch praktisch keine Zeitverluste. Ein Spektralradiometer als Detektor ist jedoch unabdingbar, wenn es um präzise farbmetrische Messungen geht, insbesondere beim Farbwiedergabeindex (CRI). Die räumliche Verteilung des CRI kann nur mit einem Goniospektralradiometer zusätzlich zur CCT-Verteilung gemessen werden. Abb. 5 zeigt ein Beispiel für die polare Darstellung der räumlichen Verteilung von CCT und CRI einer SSL-Lichtquelle mit einem hohen Farbwiedergabeindex. In der CCT-Verteilung ist eine leichte Richtungsinhomogenität mit einer Variation von bis zu 300 K festzustellen. Der Grund dafür ist vermutlich die Positionierung zusätzlicher roter und grüner LEDs neben den weißen LEDs im Modul, mit denen der Farbwidergabeindex auf bis zu 97 erhöht wird. Feine Strukturen in der räumlichen Verteilung des CRI zwischen 95 und 97 können auch auf diesem hohen Niveau der Farbwiedergabe mit einem Goniospektralradiometer aufgelöst werden, wie in Abb. 5 (b) dargestellt. downl Der LED TReiber für viel Licht! HOCHLEISTUNGSTREIBER FÜR ALLE BEREICHE RACD100-A & RACD150-A SERIE WEITBEREICHSEINGANG FÜR DEN WELTWEITEN EINSATZ KONSTANTSTROM / KONSTANTSPANNUNG AUSGANGSSPANNUNG BIS 210V MAX. 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