DAS BUCH MIT Der Signalkontaktpunkt geschrieben von HAND UND FUSS zu Eisenbahn Exe Professional Roman Iwer (RI1) I. Vorwort Kontaktpunkte sind die Lebensader, welche automatische EEP-Anlagen zu dem machen, was sie sind. Mit ihnen wird die gesamte Anlage lebendig gemacht und gesteuert. Grund genug, sie bis ins kleinste Detail zu kennen. Dafür wurde diese Handbuch-Reihe geschaffen, welche sich im Detail mit jedem Kontaktpunkt beschäftigt und Beispiele aufzeigt. Die im Handbuch gezeigten Screenshots entstammen der Version 11. Alle Handlungen bzw. Beispiele können jedoch problemlos bis zur Version 6.1 (EEP Classic) angewandt werden. II. Über den Autor Der Autor ist seit Jahren begeisterter EEP-Nutzer. Angefangen mit EEEC durchlief er alle EEP-Versionen und konnte sich somit ein umfassendes Wissen über die Simulation aneignen. Desweiteren arbeitet er bei der Deutschen Bahn und kombiniert damit Vorbild mit Simulation. Bekanntgeworden ist er durch Anlagen wie Rostock Hbf (EEP6), Karlsruhe Hbf (EEP6), Flughafen Knuffingen (EEP6), Frankfurt/Main Hbf (EEP10), Rbf Hamburg-Maschen (EEP10) oder Rbf Seddin (EEP10). Nicht zuletzt betreibt er einen erfolgreichen YouTube-Kanal zum Thema EEP und stellt laufend neue Video-Tutorials bereit. Der Autor ist offizieller Konstrukteur und Anlagenbauer mit dem Kürzel RI1. III. Inhalt I. Vorwort ........................................................................................................................................... 1 II. Über den Autor ................................................................................................................................ 1 1. Der Signalkontaktpunkt ................................................................................................................... 3 1.1 Aufbau des Kontaktmenüs ...................................................................................................... 3 1.2 Effekt des Signalkontaktpunkts ............................................................................................... 3 1.3 Bedingtes Auslösen ................................................................................................................. 4 2. 1.3.1 Zugschluss ........................................................................................................................ 4 1.3.2 Zeit oder Distanz.............................................................................................................. 4 1.3.3 Anzahl von Überfahrten .................................................................................................. 5 1.3.4 Bei bestimmten Fahrzeugen/Routen .............................................................................. 5 1.3.5 Wenn/Dann-Beziehung ................................................................................................... 6 Standartanwendungsbereiche ........................................................................................................ 6 2.1 Signal nach Überfahrt auf Halt stellen........................................................................................... 6 2.2 Signal nach einer bestimmten Zeit auf Fahrt stellen ..................................................................... 7 2.3 Bahnübergang bedienen ............................................................................................................... 7 2.4 Blockstrecken schalten .................................................................................................................. 7 2.4.1 Selbstblock.............................................................................................................................. 8 2.4.2 Zentralblock ............................................................................................................................ 8 2.5 Ampelsteuerung ............................................................................................................................ 8 IV. Schlusswort ................................................................................................................................. 9 V. Arbeitsstand .................................................................................................................................... 9 1. Der Signalkontaktpunkt 1.1 Aufbau des Kontaktmenüs Wie jeder Kontaktpunkt (kurz: KP), beginnt Signalkontaktpunkt mit allgemeinen Einstellungen. der Richtung eins – Wirkrichtung zum Gleisende Richtung zwei – Wirkrichtung zum Gleisanfang Zugschluss – erst bei Zugschluss auslösen Lichter an/aus – Lichter des auslösenden Fahrzeugs aus/ein/unverändert schalten Aktivierung verzögert – KP erst nach x Sekunden auslösen Aktivierungsdistanz – KP erst nach x Metern auslösen Ist-Zustand/Jeder – KP bei jedem x. Mal auslösen Für Route – Nur bei ausgewählter Route auslösen 1: Signal-Kontaktpunktmenü Für Zug – Nur bei ausgewählten Fahrzeug auslösen Filtername – Nur bei Fahrzeugen mit ausgewähltem Namenbeginn auslösen Wenn Signal/Weiche ist – Nur auslösen, wenn Signal/Weiche in Position X Lua Funktion – Ausgewählte Lua Funktion aufrufen 1.2 Effekt des Signalkontaktpunkts Jeder Kontaktpunkt löst einen bestimmten Effekt aus. So greift der Signal-KP auf ein ihm zugeordnetes Signal zu und stellt dieses bei Überfahrt in die ausgewählte Position. Zu unterscheiden sind dabei zwei grundsätzliche Signal-Arten in EEP: zweibegriffige und mehrbegriffige Signale. Letzter Begriff ist dabei ungünstig gewählt, denn mehrbegriffige Signale unterscheiden sich letztlich nur in ihrer Grundstellung von zweibegriffigen Signalen – denn auch die mehrbegriffigen Signale haben mitunter nur zwei Schaltpositionen. Besser ist es deshalb, von Signalen alter und neuer Bauart zu sprechen. 2: Signal neuer und alter Bauart ! Die Darstellung des Signals gibt keine Auskunft über seine Bauart, sondern lediglich seine Position. Die im Dropdown-Menü angezeigte Position ist die Grundstellung. Im Bild 1 ist dies „Halt“. Klicken Sie auf das Menü (Bild 3), erhalten Sie alle weiteren Positionen zur Auswahl, sowie den „Umschalter“. Dieser schaltet das Signal um genau eine Position weiter und zwar in der Reihenfolge, wie sie im Dropdown-Menü nach unten fortlaufen. Mitunter sind die Bezeichnungen der Signalpositionen länger, als es das Menü erlaubt. An die komplette Bezeichnung lässt sich in EEP nicht herankommen. 3: Signalpositionen im Dropdown-Menü 1.3 Bedingtes Auslösen In den meisten Fällen soll ein Kontaktpunkt nicht sofort ausgelöst werden, sondern erst nach einer bestimmten Bedingung. Hierfür bietet Ihnen EEP fünf Varianten: erst bei Zugschluss auslösen erst nach einer Zeit/Strecke auslösen erst nach einer bestimmten Anzahl von Überfahrten auslösen nur bei bestimmten Routen/Fahrzeugen auslösen nur auslösen, wenn ein anderes Elemente eine bestimmte Position hat 1.3.1 Zugschluss Um einen Signal-KP erst auslösen zu lassen, wenn ein Zugverband/Fahrzeug diesen komplett überfahren hat, wählen Sie lediglich die Option „Zugschluss“. Dies erkennen Sie daran, dass der innere Kreis des KPs kleiner wird. 4: Signal-KP mit Zugschlusswirkung 1.3.2 Zeit oder Distanz Oft soll ein Signal-KP erst nach einer bestimmten Zeit ausgelöst werden oder wenn das auslösende Fahrzeug eine bestimmte Strecke absolviert hat. Hierfür wird in die Felder „Aktivierung verzögert“ bzw. „Aktivierungsdistanz“ jeweils in Sekunden bzw. Metern eingetragen. Beide Felder können nicht gleichzeitig ausgefüllt werden, es kann jeweils nur eine Bedingung vorliegen. ! Eine eingetragene Verzögerungszeit bezieht sich hierbei auf die EEP-Zeit, nicht die reale. Dass ein KP über eine Verzögerung gesteuert wird und in welchem Zustand/Wert diese sich befindet, ist nicht ersichtlich. 1.3.3 Anzahl von Überfahrten Im normalen Zustand wird ein KP bei jeder Überfahrt eines Fahrzeugs ausgelöst. Nun gibt es aber Situationen, wo das nicht gewünscht ist oder dem Zufall überlassen werden soll. Ja, EEP bietet eine Zufallsfunktion. Hierfür wird in das Feld „Jeder“ einfach eine Null (0) eingetragen. Der Rand des KPs 5: Signal-KP ohne und mit Zufallsfunktion färbt sich nun von Blau in Rot. Der Zufall beschränkt sich hier auf eine 50:50-Chance, tritt also recht häufig ein. Um einen Kontaktpunkt nur bei jeder zweiten Überfahrt auslösen zu lassen, wird im selben Feld eine zwei (2) eingetragen, für jede dritte eine drei (3) und so weiter. Im Feld „Ist-Zustand“ kann im Folgenden abgelesen werden, in welcher Überfahrt sich der KP befindet. Wollen wir also bei „Jeder 2“ schalten und der Ist-Zustand zeigt 1, wird der KP bei der nächsten Überfahrt ausgelöst. Zeigt der IstZustand hingegen 0, wird er erst bei der übernächsten Fahrt ausgelöst. Dieser IstZustand kann jederzeit bearbeitet und sozusagen manipuliert werden. Für bestimmte Schaltsituationen ist das aber enorm nützlich. 6: Signal-KP mit Auslösung alle 5 Überfahrten 1.3.4 Bei bestimmten Fahrzeugen/Routen Nicht jeder Signal-KP soll auch auf jedes Fahrzeug reagieren, von welchem er überfahren wird. Hier bietet EEP insgesamt 3 Möglichkeiten an, dies zu beschränken: Nur ein bestimmter Zugverband, nur Zugverbände einer bestimmten Route oder nur Zugverbände mit einem bestimmten Namensanfang. Hierfür stehen die beiden Dropdown-Menüs „Für Fahrzeug“ und „Für Route“ zur Verfügung, welche letztlich selbsterklärend sind. Gewünschte(n) Zugverband/Route auswählen – fertig. Der KP erhält nun 7: Signal-KP mit Fahrzeug/Routeneinen waagerechten Strich in seiner Darstellung. Abhängigkeit ! „Für Fahrzeug“ und „Für Route“ können gemeinsam verwendet werden, jedoch gilt „Für Fahrzeug“ als höherwertig und wird zuerst ausgelesen. Als etwas komplizierter stellt sich der „Filtername“ heraus. Der Filter sucht direkt im Namen des Zugverbandes und zwar von vorn nach hinten! Sollen also nur Zugverbände auslösen, welche mit „ABC“ beginnen, reagiert der KP auf Zugverbände, wie bspw. „ABC_1“, „ABC_15“, nicht aber auf „ACB_1“ oder „15_ABC“. Wird die eingegebene Kombination nicht am Anfang des Zugverbandnamens gefunden, wird der KP nicht ausgelöst. Die Funktion des Filters eignet sich in Kombination mit „Für Route“ hervorragend, um Zugverbände in bis zu zwei Gruppen zu unterteilen. So wird in „Für Route“ bspw. die Hauptgruppe „Güterzug“ und jeweils im Zugverbandsnamen „Nahgüter“ oder „Ferngüter“ definiert. Im KP kann somit erst nach einer bestimmten Route und innerhalb der Route 8: Signal-KP mit Routen- und Namensfilterung nach einem bestimmten Zugverbandstyp gesucht werden. 1.3.5 Wenn/Dann-Beziehung Mitunter soll ein Signal nur geschaltet werden, wenn ein anderes Element eine bestimmte Position hat. Wenn also bspw. eine Weiche in gerade Stellung liegt. Hierfür dient das „Wenn Signal/Weiche # __ ist __ „ – Feld. Hier tragen Sie lediglich die ID des Elements ein, zu welchem eine Abhängigkeit bestehen soll. Die ID erkennen Sie an der Nummer neben dem Signal bzw. der Weiche. Diese eingetragen, aktiviert sich das „Ist“-Feld, wo Sie die Position auswählen können, welche gestellt sein muss, damit der KP 9: Wenn/Dann-Bedingung zu Signal 2 in Stellung "Halt" ausgelöst wird. ! Es existiert eine weitere Wenn/Dann-Beziehung direkt im Signalmenü. 2. Standartanwendungsbereiche 2.1 Signal nach Überfahrt auf Halt stellen Im realen Zugverkehr wird jedes Signal nach der Überfahrt eines Zugs auf Halt gestellt, um ein Auffahren zu verhindern. Dieses Verhalten lässt sich in EEP nur über den Einsatz von Signal-KPs realisieren. Dazu wird zu einem ausgewählten Signal der Kontaktpunkt mit der Funktion „Halt“ kurz hinter das Signal gelegt. Der Kontaktpunkt sollte bei Zugspitze auslösen, nur in eine Richtung wirken und mit einer Aktivierungsdistanz von 20-40m wirken. 10: Signal-KP zum Haltstellen des Signals 2.2 Signal nach einer bestimmten Zeit auf Fahrt stellen Um Züge in einem Bahnhof oder an einem Haltepunkt halten zu lassen, wird der Signal-KP Vor- und Hauptsignal so platziert, dass er bei Zugspitze, in eine Richtung und nach einer Zeit auslöst und das Signal auf Fahrt stellt. Hinter dem Signal sollte entsprechend ein Halt-KP ( 2.1 Signal nach Überfahrt auf Halt stellen gesetzt werden. 11: Signal-Schaltung an einem Haltepunkt 2.3 Bahnübergang bedienen Damit ein Bahnübergang rechtzeitig geschlossen wird, wird in ausreichendem Abstand jeweils ein Signal-KP für beide Schrankenanlagen gesetzt, welcher diese mit Zugspitze, in eine Richtung und sofort auf „Halt“ stellt. Hinter dem Bahnübergang folgt jeweils ein Signal-KP, welcher die Schrankenanlagen auf „Fahrt“ stellen und bei Zugschluss auslöst. ! Dies sollte nur bei eingleisigen BÜs gemacht werden, bei mehrgleisigen kann es sonst zu Schaltüberschneidungen kommen. 12: eingleisige BÜ-Schaltung 2.4 Blockstrecken schalten Züge dürfen sich nur in festgelegten Blockabständen bewegen, um ein Auffahren zu verhindern. Der Blockabstand beträgt dabei auf engbefahrenen Strecken 1000m, auf weniger befahrenen zwischen 5 und 8km. Um diese Situation zu schalten, müssen vorerst zwei Blockarten unterschieden werden: Selbsttätiger Streckenblock und Zentralblock. Während der sogenannte Selbstblock die Grundstellung „Fahrt“ hat und nur „Halt“ zeigt, wenn sich ein Zug im Abschnitt befindet, wird der Zentralblock seine Grundstellung „Halt“ nur ändern, wenn aus einem Bahnhof eine Ausfahrt auf den Block gestellt wird. Die Signale fallen nach Überfahrt des Zuges auf „Halt“ und bleiben dort bis zur nächsten Ansteuerung. 2.4.1 Selbstblock Für die Schaltung des Selbstblocks werden zwei Kontaktpunkte benötigt. Direkt hinter dem Blocksignal wird ein Halt-KP ( 2.1 Signal nach Überfahrt auf Halt stellen gesetzt. Hinter dem nächsten Blocksignal folgt dann der 13: Schaltung eines Selbstblock-Abschnittes Fahrtkontaktpunkt, jedoch in der Wirkung nach Zugschluss. 2.4.2 Zentralblock Um eine realistische Zentralblocksteuerung in EEP nachzubilden, benötigt es etwas mehr Arbeit. Die letztliche Schaltfunktion beschränkt sich aber auf einen Fahrt-KP für jedes Signals im Bahnhof, wobei für jedes Blocksignal eine bestimmte Zeit (etwa 2s) Verzögerung eingebaut wird. Das erste Blocksignal also sofort, das zweite nach 2s, das dritte nach 4s und so weiter. Hinter jedem Blocksignal folgt ein Halt-KP ( 14: Schaltung eines Zentralblock-Abschnittes 2.1 Signal nach Überfahrt auf Halt stellen. 2.5 Ampelsteuerung Die Steuerung einer Ampel erweist sich als einfacher, als sie im ersten Moment wirkt. Benötigt wird lediglich ein Schaltkreis, geteilt in 4 Abschnitte. Jeder Abschnitt enthält jeweils einen Schalt-KP für jede Ampel, wobei gegenüberliegende Ampeln in die gleiche Stellung geschaltet werden. Rechts unten beginnen wir damit, die Ampeln rechts und links auf Fahrt zu stellen. Oben rechts werden beide auf Halt gestellt. Oben links werden die Ampeln oben und unten auf Fahrt gestellt, unten links auf Halt. Durch ein Schaltauto wird nun der Wechselprozess in Gang gesetzt (alle Ampeln müssen natürlich eine logische Grundstellung haben). Je nach Geschwindigkeit des Schaltautos, können die Ampelphasen verkürzt bzw. verlängert werden. 15: Ampelschaltung IV. Schlusswort Wie gesehen bzw. gelesen, ist der Signal-Kontaktpunkt kein Hexenwerk, wie er vorerst scheint. Seine Anwendung wird erst in weitaus komplexeren Szenarien kompliziert, wenn mehrere Bedingungen aufeinandertreffen sollen. Sicher sind hier nicht alle Geheimnisse erfasst, jedoch bietet dieses kurze Nachschlagewerk zumindest eine kurze Hilfe. V. Arbeitsstand Dieses Dokument befindet sich auf aktuellem Stand vom 01.04.2015. In Vorbereitung befinden sich weiterführende Dokumente über Funktionen von EEP und Schaltungen bzw. Schaltungsumsetzungen. Roma n Iwer Digital unterschrieben von Roman Iwer DN: cn=Roman Iwer, o=DB Netz AG, ou, [email protected], c=DE Datum: 2015.04.01 19:14:09 +02'00'
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