Beschlussheft des SPD-Landesparteitages am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) SPD BRANDENBURG Regine-Hildebrandt-Haus Alleestraße 9 14469 Potsdam Tel. 0331-730980-0 [email protected] www.spd-brandenburg.de Verantwortlich: Daniel Rigot Erschienen April 2015 Seite 1 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antragsübersicht mit Beschlussfassung O1 Satzungsänderung im § 13, Abs. 3 Außerordentlicher Annahme Seite 5 Landesparteitag O2 Satzungsänderung im § 14 Abs. 1 Landesvorstand Annahme Seite 6 O3 Satzungsänderung im § 15, Abs. 4 Aufgaben Annahme Seite 7 A1 Die SPD bleibt Brandenburgpartei – kommunale Annahme mit Seite 8 Wahlkämpfe rücken stärker in den Mittelpunkt Änderungen A2 Gute Mitgliederarbeit für eine starke SPD Annahme Seite 11 A3 Starke Ortsvereine sind das Fundament unserer Partei Innovationsfonds der SPD Brandenburg Annahme mit Änderung Seite 13 A4 Unsere Partei soll weiblicher werden Annahme Seite 15 A5 Einrichtung eines Arbeitskreises Netzpolitik und Datenschutz Annahme mit Änderung Seite 16 A6 Verbesserungen der Neumitglieder-betreuung auf Überweisung an den Seite 17 den Weg bringen Landesvorstand W-LAN-Netze ermöglichen – Telekommunikationsgesetz (TKG) ändern! Überweisung in den Landesvorstand (AK B1 Seite 18 Netzpolitik) B2 Neue Rohstoffquellen nutzen – aber richtig! Überweisung in den Seite 19 Landesvorstand (AK Energie) C1 Bürgerbeiräte für die Parks der Stiftung Preußische Überweisung in den Schlösser und Gärten Landesausschuss und Seite 20 den Landesvorstand C2 Windenergie nachhaltig weiterentwickeln Überweisung in den Landesvorstand (AK Energie) Seite 2 Seite 21 C3 Wir fordern die Landesregierung und die Überweisung in den Abgeordneten des Landtages auf, die Vertretung Landesvorstand Seite 23 amtsangehöriger Gemeinden in Zweckverbänden von der Verwaltungsebene wieder auf die demokratisch gewählten Vertreter zu übertragen. Die Eigenständigkeit der Kommunen ist zu respektieren. C4 Der Parteitag möge beschließen, dass ein/e Annahme Seite 24 Annahme Seite 25 Seite 27 VertreterIn als ständige/r RepräsentantIn der Gruppe „Menschen mit Behinderung“ aus dem Land Brandenburg in den Rundfunkrat des RBB entsandt wird. Der Landesbehindertenbeirat hat das Vorschlagsrecht. C5 Willkommenskultur in Brandenburg fördern. neu Zuwanderer/Flüchtlinge bei Aufnahme von Ausbildung und Beschäftigung unterstützen. C6 Berufsausbildung und Kindererziehung Alleinerziehender besser miteinander vereinbaren Überweisung in Landesvorstand und C7 Mit Innovation zu mehr unternehmerischem Erfolg Landesausschuss Überweisung in Seite 28 Landesvorstand und Landesausschuss C8 Gleichstellungspolitik Überweisung in Seite 29 Landesvorstand und Landesausschuss C9 Häusliche Gewalt erkennen und helfen! Überweisung in Seite 31 Landesvorstand und Landesausschuss C 10 C 11 Eine schülerfreundlichere Gymnasiale-OberstufeVerordnung (GOSTV) für brandenburgische Überweisung in Landesvorstand und Schülerinnen und Schüler! Landesausschuss Transformationsstrategie für die Lausitz entwickeln Überweisung in Seite 32 Seite 33 Landesvorstand und Landesausschuss C 12 Breitbandausbau sozial gestalten Überweisung in Landesvorstand und Landesausschuss Seite 3 Seite 34 C 14 Wohnheimplätze für die FH Studierenden der Polizei Überweisung in in Oranienburg schaffen Landesvorstand und Seite 35 Landesausschuss C 15 Zusätzliche Bundesmittel für bessere Grundfinanzierung der Hochschulen Überweisung in Landesvorstand und Seite 36 Landesausschuss C 16 C 17 Landes-Kofinanzierung von bund-Länder- Überweisung in Gemeinschaftsaufgaben zu 100% sicherstellen Landesvorstand und Landesausschuss Brandenburger Aktionsplan für sexuelle Vielfalt Überweisung in entwickeln Landesvorstand und Seite 37 Seite 38 Landesausschuss C 18 Situation von Flüchtlingen verbessern, Asylgrund Homosexualität gesetzlich […] Überweisung in Landesvorstand und Seite 39 Landesausschuss C 19 Hassverbrechen benennen Überweisung in Seite 40 Landesvorstand und Landesausschuss I1 Freisetzung von Antibiotika ins Grundwasser im Umfeld von Mastanalgen begrenzen Überweisung in Landesvorstand und Landesausschuss Seite 41 I2 Energiewende sichern – Grundlastfähige Energieträger unterstützen Überweisung in Landesvorstand und Landesausschuss Seite 43 I3 Weiterentwicklung der Windenergie in der „Energiestrategie 2030“ berücksichtigen Überweisung in Landesvorstand und Landesausschuss Seite 45 I4 Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, Finanzierung der Öffnungszeiten von Kita und Horten den tatsächlichen Regelöffnungszeiten anpassen, damit Personal nicht noch weiter ausgedünnt wird. Überweisung in Landesvorstand und Landesausschuss Seite 47 Seite 4 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: O 1 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Satzungsänderung im § 13, Abs. 3 Außerordentlicher Landesparteitag § 13 Außerordentlicher Landesparteitag der Satzung des SPD-Landesverbandes Brandenburg wie folgt neu zu fassen: (3) Wahlen für die Landesreserveliste für die Wahlen zum Landtag des Landes Brandenburg und für die Landesliste für die Wahl zum Deutschen Bundestag erfolgen auf einem Landesparteitag oder auf einer Landesdelegiertenkonferenz, die sich gemäß § 9, Abs. (1) und (2) zusammensetzen. Die Listen sind alternierend aufzustellen, beginnend mit dem Spitzenkandidaten oder der Spitzenkandidatin. Seite 5 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: O 2 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Satzungsänderung im § 14 Abs. 1 Landesvorstand § 14 Abs. 1 Landesvorstand der Satzung des SPD-Landesverbandes Brandenburg wie folgt neu zu fassen: (1) Die Leitung des Landesverbandes obliegt dem Landesvorstand. Der Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Landespolitik. Der Landesvorstand besteht aus dem/der Landesvorsitzenden, zwei stellvertretenden Landesvorsitzenden, der/dem Generalsekretär/in, dem/der Kassierer/in, 10 Beisitzern/innen, wovon eine/einer für die Bildung von Arbeitsgemeinschaften und eine/einer für innerparteiliche Bildungsarbeit zuständig ist. Der Landesvorstand arbeitet ehrenamtlich. Der Landesvorstand gibt sich auf seiner konstituierenden Sitzung eine Geschäftsordnung, in der insbesondere die Vertretung des/r Landesvorsitzenden und die Aufgaben und Befugnisse des geschäftsführenden Landesvorstandes geregelt werden. Seite 6 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: O 3 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Satzungsänderung im § 15, Abs. 4 Aufgaben § 15 Aufgaben der Satzung des SPD-Landesverbandes Brandenburg wie folgt neu zu fassen: […] (4) Der/Die Generalsekretär/in organisiert im Einvernehmen mit dem Landesvorstand und auf Grundlage der Beschlüsse von Landesparteitag und Landesvorstand die Leitung des Landesverbandes und vertritt diesen juristisch nach außen. Der/Die Generalsekretär/in ist Dienstvorgesetzte/r für die Angestellten des Landesverbandes. Seite 7 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 1 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Die SPD bleibt Brandenburgpartei – kommunale Wahlkämpfe rücken stärker in den Mittelpunkt Seit rund 25 Jahren sind Brandenburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fest in unseren Kommunen verankert. Sie haben maßgeblichen Anteil daran, dass Brandenburg ein modernes und lebenswertes Land geworden ist. Sie bilden als Amtsdirektor/innen, Beigeordnete, Bürgermeister/innen, Landräte und Oberbürgermeister/innen gemeinsam mit unseren Mandatsträgern in den kommunalen Vertretungen die Basis unseres Erfolges als Brandenburgpartei. Die Identifikation der Brandenburgerinnen und Brandenburger mit ihrer Heimat ist stark an das Dorf, die Stadt, den Kreis und die Region verbunden, in denen die Menschen jeweils verankert sind. Vor diesem Hintergrund sind gerade auch unsere Bürgermeister/innen die ersten Ansprechpartner/innen unserer Bürgerinnen und Bürger. Neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit als Verwaltungschef/in sind sie vor Ort damit zugleich auch das Gesicht unserer Partei. Wahlsiege bei Bürgermeister- und Landratswahlen bleiben daher für den Fortbestand der SPD als Brandenburgpartei eine ständige Herausforderung. Nach den intensiven Wahljahren 2013 und 2014 mit den überregionalen Bundestags-, Europa- und Landtagswahlen rücken wir in den kommenden Jahren die Wahlen der kommunalen Hauptverwaltungsbeamt/innen wieder stärker in den Mittelpunkt. Allein bis 2019 finden in Brandenburg regulär 126 Bürgermeisterwahlen und 15 Landratsbzw. Oberbürgermeisterwahlen statt. Das setzt hohe Anforderungen an alle Gliederungen der Brandenburger SPD, von den Ortsvereinen bis zum Landesverband. Diese Herausforderungen wollen wir aus unserer Position der Stärke im Land heraus annehmen. Wir wollen auch weiterhin auf allen politischen Ebenen Wahlen gewinnen und Brandenburg solidarisch und demokratisch gestalten. Seite 8 Neben der politischen Willensbildung und der Betreuung unserer Mitglieder gehört auch die Wahlkampfführung zu den Kernaufgaben der SPD. Der Landesparteitag bittet deshalb alle Gliederungen, sich auf die besonderen Herausforderungen der Bürgermeister- und Landratswahlen einzustellen. Konkret bedeutet dies insbesondere: 1. Analyse der Ausgangslage Alle Ortsvereine und Unterbezirke werden gebeten, die politische Ausgangslage zu analysieren und sehr frühzeitig mit den Vorbereitungen auf die jeweiligen Bürgermeister- und Landratswahlen zu beginnen. Die Ortsvereine werden gebeten, Problemlagen frühzeitig untereinander und mit dem jeweiligen Unterbezirk zu erörtern. Der Landesverband leistet auf Wunsch im Rahmen seiner Möglichkeiten tatkräftige Unterstützung. 2. Planung der Finanzen Alle Ortsvereine und Unterbezirke werden gebeten, rechtzeitig mit den Planungen der Wahlkampffinanzen zu beginnen. Gerade vor dem Hinblick der vielen Wahlen ist eine langfristige Finanzplanung in allen Gliederungen unerlässlich. Das betrifft insbesondere auch die Direktwahlen der Landrät/innen, die erst vor wenigen Jahren neu eingeführt wurden. In diesem Zusammenhang empfiehlt der Landesparteitag auch die Überprüfung der Mandatsträgerabgaben in den jeweiligen kommunalen Vertretungen. 3. Kandidatinnen- und Kandidatenfindung Alle Ortsvereine und Unterbezirke werden gebeten, rechtzeitig geeignete Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren, sie anzusprechen und ihre politische Verankerung vor Ort zu unterstützen. Zu beachten ist dabei auch die im Koalitionsvertrag zwischen SPD und Linkspartei geplante Anhebung der Altersgrenze für die Wählbarkeit von hauptamtlichen Bürgermeister/innen und Landrät/innen. Ein besonderes Augenmerk soll auch auf mehr weibliche Kandidaturen gelegt werden. Unser Ziel ist, bei möglichst vielen Wahlen von Wahlbeamt/innen mit Seite 9 sozialdemokratischen Kandidatinnen und Kandidaten anzutreten. Die Ortsvereine werden gebeten, Problemlagen frühzeitig untereinander und mit dem jeweiligen Unterbezirk zu erörtern. Der Landesverband leistet auf Wunsch im Rahmen seiner Möglichkeiten tatkräftige Unterstützung. 4. Professionelle Beratung und Unterstützung für sozialdemokratische Kandidatinnen und Kandidaten Der Landesverband bietet den wahlkämpfenden Ortsvereinen und Unterbezirken professionelle Wahlkampf-Unterstützung an. Er stellt diesen kostenfrei wichtige Beratungs- und Grafikleistungen zur Verfügung, so dass alle wahlkämpfenden Gliederungen auf die Kompetenzen und Erfahrungen des Landesverbandes zurückgreifen können. Das kann die politische Schlagkraft im Wahlkampf erheblich erhöhen. Zugleich können Ortsvereine und Unterbezirke so Kosten etwa für Dienstleistungen von Grafikagenturen oder Textwerkstätten einsparen und für andere Zwecke im Wahlkampf investieren. Zur detaillierten Abstimmung über die Möglichkeiten der Unterstützung kommt auf Wunsch ein erfahrenes Wahlkampfteam des Landesverbandes zu einem Vor-Ort-Termin in die Gliederungen. Der Landesverband erstellt in Rücksprache mit den Unterbezirken und den Arbeitsgemeinschaften eine Wahlkampf-Einstiegsbroschüre, mit den wichtigsten Hinweisen und Tipps zur Wahlkampfführung, z.B. mit Informationen zu Standanmeldungen, Veranstaltungsorganisation und Best-Practice-Beispielen. Der Landesverband bietet sozialdemokratischen Kandidatinnen und Kandidaten eigenständig und in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern Coaching-Kurse an. Der Landesverband wird die Ortsvereine zudem schriftlich über alle Unterstützungsangebote informieren. 5. Begleitung durch den Landesvorstand Die/Der Generalsekretär/in erstattet dem Landesvorstand einmal jährlich Bericht über die Planungen, die Umsetzung und den Verlauf der Bürgermeister- und Landratswahlen in Brandenburg. Seite 10 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 2 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Gute Mitgliederarbeit für eine starke SPD Die SPD ist eine moderne Mitgliederpartei. Die Mitglieder erfüllen die SPD mit Leben. Sie machen die SPD zu dem, was sie ist. Die Mitglieder üben Mandate und Ämter aus. Sie sind aktiv in Kampagnen und Aktionen. Aktive und gut vernetzte Mitglieder sind ein Schlüssel, um Mehrheiten für sozialdemokratische Politik zu gewinnen und zu sichern. Und nicht zuletzt sind es die Mitglieder, die mit ihren Beiträgen zu einem erheblichen Anteil die Finanzkraft der SPD stärken. Damit dies so bleibt, muss die Mitgliederbetreuung und -gewinnung zur wichtigen Tagesaufgabe werden. Die Attraktivität der SPD vor Ort ist ein wesentlicher Schlüssel zur erfolgreichen Mitgliederwerbung. Beteiligungsmöglichkeiten und die Integration von Mitgliedern in die Ortsvereinsarbeit verbessern die Bindung an die SPD. Wertschätzung und Aufmerksamkeit gegenüber unseren Mitgliedern verhindern Austritte. Kein neues Mitglied darf bei uns in der Warteschleife landen. Sie müssen nach klaren Kriterien betreut werden, welche gemeinsam durch die Mitgliederbeauftragten des Landesverbandes und der Unterbezirke erarbeitet werden, wie z. B.: • Bearbeitungszeit bei Neueintritten, • Form der persönlichen ersten Ansprache der Neumitglieder, • Informationen zur Parteistruktur und zu den Mitwirkungsmöglichkeiten in Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreisen und Foren der SPD • Entwicklung von besonderen Veranstaltungsformaten für Neumitglieder. Den Unterbezirken kommt dabei eine besonders wichtige Rolle zu. Sie sollen dazu ein Vorstandsmitglied zum/zur Mitgliederbeauftragten ernennen. Diese/r ist für die Einhaltung der Standards für Bindung, Betreuung und Rückgewinnung von Mitgliedern verantwortlich und betreut aktiv die Mitgliederwerbung. Seite 11 Die Mitgliederbeauftragten werden geschult und erhalten regelmäßig Informationen über die Mitgliederentwicklung der Gliederung. Regelmäßige Konferenzen der Mitgliederbeauftragten auf jeder Ebene gewährleisten einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch. Die Mitgliederbeauftragten berichten jährlich im Rahmen eines Mitgliederberichts für den jeweiligen Vorstand über die Mitgliederentwicklung. Der Mitgliederbericht informiert über die Zahl der Ein- und Austritte und die Aktivitäten der Gliederung zur Mitgliedergewinnung und -pflege. Weiterhin enthält er eine Beurteilung der Wirksamkeit der durchgeführten Maßnahmen. Der Mitgliederbericht wird zusammen mit dem Rechenschaftsbericht abgegeben. Die Vorstände sollen hieraus konkrete Ziele zur Mitgliedergewinnung und Vorschläge zur Verbesserung der Mitgliederentwicklung erarbeiten. Seite 12 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 3 Antragsteller: SPD-Landesvorstand Starke Ortsvereine sind das Fundament unserer Partei Innovationsfonds der SPD Brandenburg Die Mitglieder unserer Partei sind ihr Fundament. Darum brauchen wir starke Ortsvereine, in denen sich unsere Mitglieder wohl fühlen. Unsere Ortsvereine tragen große Verantwortung für die Stärkung der innerparteilichen Organisationskraft. Sie sind wichtig für die politische Debatte und unsere Kommunikation nach außen. Ihr Engagement für unsere Partei wollen wir stärker unterstützen. Um die politische Schlagkraft vor Ort zu erhöhen, sollen Unterbezirke und Ortsvereine die organisationspolitischen Stärken und Schwächen vor Ort analysieren und Verbesserungsvorschläge entwickeln. Eine starke SPD Brandenburg braucht starke Ortsvereine. Um besondere Projekte in unseren Ortsvereinen zu fördern, die helfen, die SPD Brandenburg zu modernisieren, schaffen wir den Innovationsfonds der SPD Brandenburg. Er soll Projekte und Veränderungsprozesse ermöglichen und finanziell und organisatorisch unterstützen. Die finanzielle Förderung ist kein Preisgeld, sondern muss zweckgerichtet in das entsprechende Projekt fließen. In jeder Auswahlrunde gibt es einen vom Landesvorstand bestimmten organisationspolitischen Schwerpunkt, der in einer entsprechenden Ausschreibung dargelegt wird. Insbesondere sollen Ortsvereine und Projekte gefördert werden, die: • innovative Formen der Beteiligung interessierter Bürgerinnen und Bürger an der Meinungsbildung der SPD erproben und neue Standards der Mitwirkung von Mitgliedern und Nichtmitgliedern entwickeln. Seite 13 • attraktive Beteiligungsmöglichkeiten und erfolgreiche Konzepte zur Ansprache neuer Zielgruppen praktizieren, insbesondere für mehr Beteiligung von jungen Frauen, Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund sowie jungen Arbeitnehmerfamilien. • gemeinsame Projekte der SPD mit Gewerkschaften, gesellschaftlichen Initiativen, Kirchen, Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften entwickeln. Die Auswahl der Projekte und über die Vergabe der Mittel entscheidet auf Vorschlag der Generalsekretärin der SPD-Landesvorstand. Der Innovationsfonds der SPD Brandenburg soll erstmalig 2015 ausgeschrieben werden. Der SPD-Landesvorstand wird beauftragt bis März 2015 eine entsprechende Ausschreibung zu erarbeiten und die entsprechenden finanziellen Mittel im Haushaltsplan des Landesverbandes einzustellen. Seite 14 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 4 Antragsteller: ASF Landesvorstand Unsere Partei soll weiblicher werden Der Landesvorstand der Partei wird aufgefordert eine gemeinsame Konferenz mit dem ASF Landesvorstand zu organisieren, um über die Umsetzung des Bundesparteitagsbeschlusses zu beraten und konkrete Maßnahmen zu definieren. Maßnahmen und damit verbundene Ausgaben sollen von der Konferenz bestimmt werden. Hierzu sind vorab die Unterbezirksvorstände um ihre Vorschläge zur Umsetzung des Parteitagsbeschlusses zu bitten. Seite 15 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 5 Antragsteller: Jusos Brandenburg, UB Potsdam Einrichtung von Arbeitskreisen Der Landesparteitag empfiehlt dem neu gewählten SPD-Landesvorstand: Zur weiteren innerparteilichen Meinungsbildung für drei entscheidende politische Themenfelder der Entwicklung des Landes Brandenburg soll der Landesvorstand folgende drei Arbeitskreise einrichten, die in den kommenden 2 Jahren Positionen für die SPD Brandenburg entwickeln und bei aktuellen Themen dem Landesvorstand Vorschläge unterbreiten. 1. Breitbandausbau und Netzpolitik Der Ausbau des Breitbandnetzes ist für Brandenburg von hoher Bedeutung. In allen Regionen wollen die Menschen gute Internetverbindungen. Gerade für ein Unternehmen ist schnelles Internet als Wirtschaftsfaktor elementar. Es muss uns gelingen, dieses umzusetzen. 2. Verkehr und Infrastruktur Der Erhalt, Rückbau und Ausbau der Infrastruktur in unserem Land spielt gleichsam eine wichtige Rolle. Fragen von Straßen-, Schienen-, Wasser- und Luftverkehr werden in den Regionen unterschiedlich diskutiert. Der bisher bestehende Arbeitskreis sollte zum Austausch darüber fortgeführt werden. 3. Energie- und Umweltpolitik Die Energiepolitik prägt gerade in vielen Teilen des Landes wesentlich die Debatten und unterliegt durch bundesgesetzgeberische und andere Einflüsse ständigen Veränderungen. Darauf muss die SPD im Land reagieren und langfristige Strategien entwickeln. Seite 16 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: A 6 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand Verbesserungen der Neumitgliederbetreuung auf den Weg bringen - jeder Unterbezirk eine/n Beauftragte/n für Neumitglieder wählen soll. - der erste Kontakt zu Neumitgliedern innerhalb ihres ersten Monats der Mitgliedschaft stattfinden soll. - den Neumitgliedern Informationen über die Möglichkeit der Mitarbeit in Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreisen und Foren der SPD, verbunden mit den entsprechenden Kontaktdaten von Ansprechpartnern gegeben werden. - die Beauftragten für die Neumitglieder dem SPD Landesverband bekannt gegeben werden sollen, sodass sich über den Landesverband eine Vernetzung zum Zwecke des Austauschs organisieren lässt. - der Landesverband die Beauftragten für Neumitglieder schult und sie regelmäßig über die Mitgliederentwicklung informiert. - der Landesverband regelmäßige Konferenzen zum kontinuierlichen Erfahrungsaustausch organisiert. - es einmal im Jahr ein kreis- und / oder landesweites Neumitgliedertreffen gibt. - die Beauftragten für Neumitglieder jährlich einen Bericht gegenüber ihres UBVorstandes abgeben Seite 17 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: B 1 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand (AK Digitale Gesellschaft) W-LAN-Netze ermöglichen – Telekommunikationsgesetz (TKG) ändern! Die SPD-Bundestagsfraktion wird aufgefordert, das TKG dahingehend zu ändern, dass freie W-LAN-Netze an öffentlichen Orten möglich werden. Dabei ist an die Abschaffung der Störerhaftung anzuknüpfen und darauf zu achten, dass die Datenschutzrechte gewahrt werden. Eine Weitergabe der Daten an unbefugte Dritte, z.B. Unternehmen muss ausgeschlossen werden. Die Daten dürfen ausschließlich zur Strafverfolgung genutzt werden, die Speicherung darf nur über ein Authentifizierungsverfahren erfolgen. Für die freien W-LAN-Netze sollen zwei Möglichkeiten geprüft werden: - Das dänische Modell: Die W-LAN-Netze werden durch die öffentliche Hand (bspw. Kommunen) betrieben. Die Finanzierung erfolgt dabei durch Werbung über die Hotspots. - Das Freifunk-Modell: Die W-LAN-Netze werden durch private Personen betrieben, die ihre Router vernetzen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Dabei muss diesen Privatanbietern eine rechtliche Sonderrolle zukommen, die sie vor entsprechender Strafverfolgung schützt und sie bei Ermittlung von Störerinnen und Störern unterstützt. Die SPD-geführte Landesregierung wird aufgefordert, eine Bundesratsinitiative zu starten, zu koordinieren bzw. zu unterstützen. Seite 18 diesbezügliche SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: B 2 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand (AK Wirtschaft und Energie) Neue Rohstoffquellen nutzen – aber richtig! Bis zur Gewinnung von wissenschaftlich fundierten Kenntnissen über die natur- und gesundheitsschädlichen Gefahren von Fracking, sollen keine Anträge auf Fördergenehmigung entschieden werden. Des Weiteren muss erreicht werden, dass Fracking risikofrei anwendbar wird. Fördergenehmigungen für anstehende Fracking-Projekte sollen demnach nur dann erteilt werden, wenn die Durchführung ohne umwelttoxische oder gesundheitsgefährdende Substanzen möglich ist. Die Zusammensetzung der für die Rohstoffgewinnung benötigten Flüssigkeiten soll offengelegt und anfallende Abwässer aufgefangen, fachgerecht aufbereitet und sicher entsorgt werden. Weiterhin soll es ein generelles Fracking-Verbot in allen Wasserschutzgebieten und Wassergewinnungsgebieten der öffentlichen Trinkwasserversorgung geben. Dauerhaft soll es eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung für FrackingVorhaben unabhängig vom Fördervolumen geben. Neben der verpflichtenden Umweltverträglichkeitsprüfung sollen mehr Beteiligungsrechte und Transparenz in der Verfahrensgestaltung für betroffene Städte und deren Bürgerinnen und Bürger sowie eine klare Regelung der Haftung geschaffen werden. Kommunen, die von einem Fracking-Vorhaben betroffen sind, sollen rechtzeitig informiert werden, um so auf die Vergabe einer Fördergenehmigung einwirken zu können. Auch eventuell eintretende Schäden sollen nicht von der Allgemeinheit getragen werden. Der Betreiber der Bohrstelle soll für alle möglichen Schäden unbegrenzt haften und sich zur Begleichung von Schäden finanziell absichern. Seite 19 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 1 Antragsteller: SPD-Unterbezirk Potsdam Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Bürgerbeiräte für die Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Die SPD Brandenburg spricht sich für die Einführung von Bürgerbeiräten für die Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) aus. Diese sollen bei der SPSG die Bürgerbeteiligung bei Entscheidungen zu den jeweiligen Parks sicherstellen und diesen mehr demokratische Legitimation und damit Akzeptanz geben. Gibt die Stiftung Stellungnahmen im Zusammenhang mit einem Park ab oder plant dort etwas, muss sie zuvor Einvernehmen mit dem Bürgerbeirat herstellen. Dafür sollen in der Satzung der Stiftung durch die Träger der Stiftung (Bund, die Länder Berlin und Brandenburg) entsprechende Grundlagen geschaffen werden. Die Bürgerbeiräte sollen, wie es derzeit beim wissenschaftliche Beirat der Fall ist, fest bei Entscheidungen mit einbezogen werden. Seite 20 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 2 Antragsteller: Ortsverein Niemegk, Ortsverein Kleinmachnow Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand (AK Wirtschaft und Energie) Windenergie nachhaltig weiterentwickeln Die SPD-geführte Landesregierung und die Landtagsfraktion werden aufgefordert unverzüglich darauf hinzuwirken, dass der Landtag in Ausfüllung von § 249 Abs. 3 BauGB ein Gesetz erlässt, wonach Vorhaben, die der Erforschung, Entwicklung und Nutzung von Windenergie dienen, nur dann nach § 35 Abs. 1 Nr. 5 BauGB privilegiert sind, wenn sie einen Mindestabstand von 1: 10 zu festgesetzten oder faktischen reinen Wohngebieten, allgemeinen Wohngebieten, Kleinsiedlungsgebieten, Dorfgebieten, Kur- oder Klinikgebieten, überwiegend durch Wohnen geprägten Teilen von Mischgebieten und zu Sondergebieten, die der Erholung dienen, wie Wochenendhausgebieten, einhalten, mindestens aber 1000m. Die maßgebliche Höhe der Windenergieanlage berechnet sich aus der Gesamthöhe (höchstmöglicher Abstand der Rotorblattspitze zum Erdboden). Der Abstand wird von der Mitte des Mastfußes zur Gebäudewand des am nächsten stehenden Wohngebäudes gemessen. Der Abstand gilt auch für Splittersiedlungen. Bei Einzelhöfen oder -häusern kann die Regionale Planungsgemeinschaft durch Regionalpläne auch geringere Abstände zulassen, solange der Mindestabstand von 1000m nicht unterschritten wird. Geringere Abstände zu den in Satz 1 genannten Gebieten können auch aufgrund eines Bebauungsplanes durch die Gemeindevertretung der betroffenen Gemeinde beschlossen werden. Wird der in Satz 1 genannte Abstand zu Wohngebäuden im Sinne des Satzes 1 von Nachbargemeinden unterschritten, muss die Gemeindevertretung der Nachbargemeinde zustimmen. Soweit vor Ablauf des 31. Dezember 2014 bei der zuständigen Behörde ein vollständiger Antrag auf Genehmigung von Anlagen zur Erforschung, Entwicklung und Nutzung von Windenergie eingegangen ist, finden die bisherigen Regelungen Seite 21 Anwendung. Für bestehende Anlagen gelten die neuen Regelungen nur, wenn die Anlagen im Hinblick auf die Höhe der Windanlage wesentlich verändert werden. Seite 22 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 3 Antragsteller: Ortsverein Scharmützelsee Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand Wir fordern die Landesregierung und die Abgeordneten des Landtages auf, die Vertretung amtsangehöriger Gemeinden in Zweckverbänden von der Verwaltungsebene wieder auf die demokratisch gewählten Vertreter zu übertragen. Die Eigenständigkeit der Kommunen ist zu respektieren. Seite 23 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 4 Antragsteller: AG Selbst Aktiv - Menschen mit Behinderung in der SPD Brandenburg Ein/e VertreterIn wird als ständige/r RepräsentantIn der Gruppe „Menschen mit Behinderung“ aus dem Land Brandenburg in den Rundfunkrat des RBB wird. Der Landesbehindertenbeirat hat das Vorschlagsrecht. Seite 24 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 5 (aktualisierte Fassung) Antragsteller: ASF Brandenburg Willkommenskultur in Brandenburg fördern. Zuwanderer/Flüchtlinge bei Aufnahme von Ausbildung und Beschäftigung unterstützen. Der SPD-Landesparteitag fordert die Landesregierung auf: 1. die vom Bund auf der Grundlage der Bund-Länder-Verständigung vom 28. November 2014 für die Jahre 2014 und 2015 zugesagten zusätzlichen Mittel vollständig und unbürokratisch an die Kommunen weiterzureichen und hierzu ein Sonderprogramm aufzulegen. Die Mittel sollen vor Ort unverzüglich für eine menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern und für weitere Integrationsmaßnahmen, insbesondere in Schule und KiTa eingesetzt werden. 2. lokale Initiativen, die sich für eine Willkommenskultur in Brandenburg gegenüber Flüchtlingen und die Unterstützung von Zuwanderinnen und Zuwanderern einsetzen, in Zusammenarbeit mit den Kommunen zu fördern und zu unterstützen, um die Zusammenarbeit aller Akteure zu verbessern. Initiativen und Verbände, insbesondere die eine Berufsvorbereitung für Flüchtlinge z.B. in Handwerksberufen anbieten, gilt es zu fördern. 3. die Kostenerstattungsregelungen des Landes für die Unterbringung, Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen in enger Abstimmung mit kommunalen Aufgabenträgern zu überarbeiten und dabei jegliche Formen der Unterbringung zu berücksichtigen. 4. eine Koordinierungsstelle für die Willkommenskultur für Flüchtlinge im Ministerium des Innern und für Kommunales einzurichten. Darüber hinaus wird die Landesregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene einzusetzen für: Seite 25 - eine Verbesserung des Zugangs zu Sprach- und Integrationskursen. So sollte das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge aufgelegte "Programm zur berufsbezogenen Sprachförderung des Bundes für Personen mit Migrationshintergrund" auch für AsylbewerberInnen und Flüchtlinge geöffnet werden. - die Schaffung eines rechtssicheren Ausbildungsaufenthalts für minderjährige Flüchtlinge, durch z.B. eine entsprechende Änderung des Aufenthaltsgesetzes. Dabei soll sichergestellt werden, dass die Auszubildenden, unabhängig davon, ob sie unbegleitet oder mit Familie eingereist sind, eine in Deutschland begonnene Ausbildung bzw. einen begonnenen Schulabschluss auch abschließen können. Die Aufnahme einer Schul- oder Berufsausbildung sollte daher als ein dringender persönlicher Grund für die Aussetzung der Abschiebung von abgelehnten AsylbewerberInnen sein. Seite 26 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 6 Antragsteller: ASF Landesvorstand Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Berufsausbildung und Kindererziehung Alleinerziehender besser miteinander vereinbaren Wir fordern von der Landtagsfraktion eine Kampagne, die die Teilzeitausbildung als reguläre Form der Ausbildung bekannt macht und unterstützt. Die Landesregierung wird aufgefordert mit den Leistungsträgern den Lebensunterhalt und die ausbildungsadäquate Kinderbetreuung für Teilzeitauszubildende sicher zu stellen. Dafür sind regionale Informations- und Kompetenzzentren für Teilzeitausbildung zur Bündelung wichtiger Informationen sowie zur Finanzierung des Lebensunterhalts der Teilzeitauszubildenden einzurichten. Flexible Ausbildungsformate müssen sich an der Lebenswirklichkeit der Auszubildenden ausrichten und für sie und mit ihnen die Übergänge in den regulären Arbeitsmarkt gestalten. Dies beinhaltet den Ausbau kooperativer Strukturen zur Unterstützung Auszubildender mit Kindern Alleinerziehender im SGB II- Leistungsbezug, zur Verbesserung ihrer Lebenssituation bei drohender Überforderung durch Mehrfachbelastungen und für die nachhaltige Einbzw. Wiedereingliederung ins Erwerbsleben. Seite 27 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 7 Antragsteller: ASF Landesvorstand Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Mit Innovation zu mehr unternehmerischem Erfolg 1. Das MASGF wird aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass eine Weiterführung des „Brandenburg-Stipendium“, der Richtlinie über die Gewährung von Zuschüssen an kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Land Brandenburg zur Vergabe von Stipendien an Studierende und zur Beschäftigung von Werkstudierenden nach dem 31.03.2015 möglich wird. 2. Das MASGF wird aufgefordert, Möglichkeiten zu überprüfen in der neuen Förderperiode des ESF ab 2015 eine vergleichbare Förderung im Rahmen der Teilzeitausbildung zu finanzieren. Seite 28 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 8 Antragsteller: ASF Landesvorstand Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Gleichstellungspolitik Der Landesparteitag beschließt, die Landesregierung aufzufordern: 1. die Frauen- und Gleichstellungspolitik im Land Brandenburg zu fördern und Gleichstellung als Querschnittaufgabe maßgeblich in alle Fachpolitiken zu integrieren und dafür das gleichstellungspolitische Rahmenprogramm mit Maßnahmenpaketen systematisch auch um die Fragen der Lebenssituationen von Menschen mit nichtheterosexueller Identität (LSBTIQ) zu erweitern, 2. die Gleichstellung als Querschnittsaufgabe künftig auch in der Finanzpolitik des Landes zu verankern. Dafür soll geprüft werden, inwieweit der Landeshaushalt seinen Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern leisten kann. Insbesondere soll im Haushaltsplan abgebildet werden, wie der Anteil der Geschlechter bei den Mittelempfangenden ist bzw. welche Gleichstellungsziele mit den Ausgaben erreicht werden. Im ersten Schritt sollen dafür mit Beginn der Haushaltsaufstellung 2015 die Einzelpläne 05 und 07 einer Gleichstellungsprüfung unterzogen werden, beginnend mit kapitelübergreifend den zehn wesentlichsten Titeln dieser Einzelpläne. Jährlich sollen pro Kapitel fünf weitere Titel in die Gleichstellungsprüfung einbezogen werden sowie eine Ausweitung auf die übrigen Einzelpläne erfolgen. 3. die Kapazitäten der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und der Zufluchtsund Beratungsstätten für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder angesichts der zu erwartender kommunalen Strukturreformen zu erhalten und die Vernetzung weiter zu stärken. 4. im Landeshaushalt sollen künftig mehr Mittel für die Leist ungerechte Bezahlung der Mitarbeiterinnen, die für die Förderung frauenpolitischer Strukturen und die Seite 29 Mädchenarbeit mit ihren Koordinations- und Vernetzungsstellen arbeiten, bereitgestellt werden und deren Projekte stärker gefördert werden. 5. die Funktion der Landesgleichstellungsbeauftragten in der Landesverwaltung entscheidend zu stärken, indem eine eigenständige Abteilung für Frauen- und Gleichstellungspolitik eingerichtet wird und das Amt der Landesgleichstellungsbeauftragten im ausschließlichen Hauptamt auf Ebene einer Staatssekretärin wahrgenommen wird. Seite 30 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 9 Antragsteller: ASF Landesvorstand Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Häusliche Gewalt erkennen und helfen! Die Landesregierung wird aufgefordert, in den zuständigen Ministerien darauf hinzuwirken, dass: 1. Ärztinnen und Ärzte aktiv dabei unterstützt werden, das Thema häusliche Gewalt gegen Frauen und ihre Kinder in den Praxisalltag zu integrieren, 2. insbesondere Not- und Kinderärztinnen sowie Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe dahingehend sensibilisiert und fortgebildet werden, Fälle häuslicher Gewalt gegen Kinder und/oder Frauen zu erkennen und sie über entsprechende Handlungskompetenzen zur Intervention verfügen, 3. die Zusammenarbeit zwischen ambulanter ärztlicher Versorgung einerseits und den bestehen-den Frauenunterstützungs- und Gewalt-Interventionseinrichtungen und initiativen andererseits angeregt und gefördert wird, 4. spezifische Fachinformationen für das Land Brandenburg erarbeitet werden, 5. eigenständige Maßnahmen und Strategien zum Abbau von Gewalt im Geschlechterverhältnis und zur Verbesserung der Hilfe- und Unterstützungssituation für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder entwickelt werden. Seite 31 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 10 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Eine schülerfreundlichere Gymnasiale-Oberstufe-Verordnung (GOSTV) für brandenburgische Schülerinnen und Schüler! Die SPD-geführte Landesregierung wird aufgefordert, eine schülerfreundlichere GOSTV für brandenburgische Schülerinnen und Schüler zu schaffen. Dabei sollen folgende Aspekte leitend sein: 1. Die gymnasiale Oberstufe soll den Schülerinnen und Schülern zur Vorbereitung der Allgemeinen Hochschulreife ein möglichst umfassendes Allgemeinwissen vermitteln. 2. Daneben soll den Schülerinnen und Schülern aber auch ausreichend Spielraum gegeben werden, um ihre Stärken zur Geltung bringen zu können. 3. Die Struktur der gymnasialen Oberstufe sowie der Abiturprüfung ist so anzulegen, dass eine Überforderung der Schülerinnen und Schüler weitgehend ausgeschlossen werden kann. Bei Erarbeitung und Beschluss ist den landesweiten Mitwirkungsgremien (LSR u.a.) ein umfassendes Mitwirkungsrecht einzuräumen. Seite 32 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 11 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Transformationsstrategie für die Lausitz entwickeln Wir fordern die Landtagsfraktion auf, dahingehend auf die Landesregierung einzuwirken, dass diese im Laufe der nächsten Legislaturperiode eine langfristige Transformationsstrategie für die Wirtschaftsregion Lausitz entwickelt, um das bis 2040 absehbare Auslaufen der industriellen Braunkohleförderung zu kompensieren. Ziel der Strategie sollte es sein, durch die Entwicklung neuer wirtschaftlicher Potentiale und Strukturen ein Ende der Kohleförderung zur Energieerzeugung etwa um das Jahr 2035 herum ausgleichen zu können. Insbesondere sollten Konzepte entwickelt werden, um den im Bereich der Kohlegewinnung und Kohleverstromung Beschäftigten gleichwertige Arbeitsplätze in der Region oder einen Übergang in den Ruhestand ohne Einbußen zu ermöglichen. Außerdem sollte zu den Prioritäten gehören, Perspektiven insbesondere für junge Menschen zu eröffnen, die ihre Zukunft in der Lausitz planen, Einnahmeverluste der Kommunen zu vermeiden oder zu kompensieren und das allgemeine wirtschaftliche Potential in der Region zu erhalten und auszubauen. Gerade die Hochschulen und die Ansiedlung von Forschungsinstituten bieten Potential. Ausgründungen und Innovation können so gute Arbeit ermöglichen. Auch die Tourismuswirtschaft im Bereich Erholung und Wassererlebnis gilt es gezielt zu entwickeln. Seite 33 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 12 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Breitbandausbau sozial gestalten Beim Vorantreiben des Breitbandausbaus ist darauf zu achten, dass dieser sozial und für Jeden erschwinglich ist. Entsprechende Möglichkeiten der Subventionierung und Ausschreibung sind bezüglich der Preise, der Monopolstellung und des Angebots vorher durch die Kommunen und das Land zu prüfen. Die SPD-geführte Landesregierung wird dazu aufgefordert, mit den Betreibern (z.B. DNS:net) über einen Sozialtarif zur Grundversorgung zu verhandeln. Dieser soll speziell Geringverdienenden, RentnerInnen und arbeitsunfähigen Bevölkerungsanteilen die Möglichkeit geben, an der stärker werdenden „digitalen Teilhabe“ teilzunehmen. Seite 34 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 14 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Wohnheimplätze für die FH Studierenden der Polizei in Oranienburg schaffen Der SPD-Landesparteitag fordert die SPD-geführte Landesregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass in Oranienburg (Germendorfer Allee: "Luisenhof") am zukünftigen Standort der Polizeiinspektion Oberhavel Unterkünfte für die Polizei- Anwärterinnen und –Anwärter der Fachhochschule der Polizei (FHPol) in Oranienburg (in einer Größenordnung von 250/mindestens aber 200+ Wohnungen) geplant und bis spätestens 2017 umgesetzt werden. Hierfür ist eine finanzielle Unterstützung durch EU-Fördermittel zu beantragen und ein Träger für dieses Objekt zu finden. Seite 35 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 15 Antragsteller: Jusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Zusätzliche Bundesmittel für bessere Grundfinanzierung der Hochschulen Der SPD-Landesparteitag fordert die SPD-geführte Landesregierung auf, die nach dem Koalitionsvertrag noch unverbrauchten „BAföG-Mittel“, mit denen der Bund die Länder entlastet und die für Schulen und Hochschulen gedacht sind, direkt an die Hochschulen für die Verbesserung ihrer Grundfinanzierung weiterzugeben. Diese Mittel von jährlich 15 Millionen Euro sind also zusätzlich zu den im Koalitionsvertrag gemachten Zusagen zur Verfügung zu stellen. Seite 36 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 16 Antragsteller: AGS Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Landes-Kofinanzierung von Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgaben zu 100% sicherstellen Der Landesparteitag fordert die Landesregierung auf, die Ko-Finanzierung von Bundesmitteln, die der Bund dem Land Brandenburg im Rahmen der Bund-LänderGemeinschaftsaufgaben „Verbesserung der Regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie „Agrarstruktur und Küstenschutz“ zur Verfügung stellt, zu hundert Prozent sicherzustellen. Seite 37 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 17 Antragsteller: Schwusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Brandenburger Aktionsplan für Sexuelle Vielfalt entwickeln Brandenburgerinnen und Brandenburger, die lesbisch, schwul, bisexuell, transident oder transsexuell oder auch intersexuell sind, erleben selbst 2014 Distanz und Abneigung, werden vorverurteilt und nicht selten offen oder verdeckt diskriminiert. Diese LSBTI genannten Menschen leben überall im Land: in großen und kleinen Städten, in den Dörfern, ob näher an Berlin oder weiter weg. Und obwohl nicht jede und jeder ihnen ihre sexuelle Identität äußerlich ansieht, gestalten sie das regenbogenbunte Gesicht unseres Landes mit; sie stehen für die Vielfalt der Menschen in Brandenburg. Der Landesvorstand und die Landtagsfraktion sollen folgende Ziele in einem Aktionsplan für sexuelle Vielfalt in Brandenburg entwickeln: 1. Die Themen sexuelle Identität und sexuelle Vielfalt sind in allen BildungsFortbildungseinrichtungen im Land verankert. 2. Regenbogenthemen oder LSBTI-Themen werden in allen Politikbereichen mitgedacht. 3. Verbände und Akteure werden in politische Prozesse eingebunden und sie wirken in allen gesellschaftlichen Themen mit. 4. Gesundheitsziele werden nicht nur auf Präventionsarbeit für sexuell übertragbare Krankheiten fokussiert. Am Ende des Prozesses soll ein Aktionsplan für sexuelle Vielfalt und gegen Homophobie und Transphobie in Brandenburg entstehen. Seite 38 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 18 Antragsteller: Schwusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Situation von Flüchtlingen verbessern, Asylgrund Homosexualität gesetzlich verankern Der Landesparteitag fordert den Landesvorstand und die Landesregierung auf, ihren Einfluss in den Bundesparteigremien und im Bundesrat geltend zu machen, Homosexualität als asylerhebliches Merkmal für Menschen aus Ländern, in denen Trans- und Homosexualität verfolgt wird, gesetzlich zu verankern. Der Landesparteitag fordert die Landesregierung auf, lesbische, schwule, bisexuelle, transidente oder transsexuelle oder auch intersexuelle Menschen, die in Brandenburg Asyl suchen, in den Einrichtungen wirksam vor Übergriffen und Angriffen zu schützen und für deren Sicherheit zu sorgen. Seite 39 SPD-Landesparteitag Brandenburg am 13. Dezember 2014 in Frankfurt (Oder) Antrag: C 19 Antragsteller: Schwusos Brandenburg Beschluss: Überweisung in den Landesvorstand und Landesausschuss Hassverbrechen benennen Der Landesparteitag fordert die Landesregierung über den Bundesrat auf, jegliche Gewalt gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Transsexuelle oder Intersexuelle als Homosexuellenfeindlichkeit und Transsexuellenfeindlichkeit in einem Gesetz zur Bestrafung von Hassverbrechen explizit erwähnt wird. Seite 40
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