pzh2015

pzh2015
Das Magazin des Produktionstechnischen Zentrums
der Leibniz Universität Hannover / Jahresbericht 2014
Schon zehn – und jetzt?
Ein Geburtstagsheft fürs PZH
Editorial
kooperation stärkt innovation
– von der Idee zum fertigen Produkt
Liebe Leser,
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zehn Jahre Forschung am PZH: Es ist erstaunlich, wie schnell – in der
Rückschau – diese zehn Jahre vergangen sind! Andererseits scheint die
Zeit davor, als wir in zu klein gewordenen Gebäuden in Hannovers Nordstadt ansässig waren, bereits extrem weit zurückzuliegen.
Dieses erste runde Jubiläum ist ein guter Anlass, zurückzublicken und
auch uns selbst die PZH-„Geschichte“ ins Gedächtnis zu rufen. Nur
vier von uns sieben Professoren, die im PZH heute ein Institut leiten,
haben den Umzug miterlebt, die anderen sind im Laufe der zehn Jahre
dazugekommen. Bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern ist es nur eine
kleine Minderheit, die selbst mit umgezogen ist. Es ist gut, sich bewusst
zu machen, welche Erleichterungen bei der täglichen Arbeit und welche
Möglichkeiten ein Zentrum wie das PZH bietet.
Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens
Das beste Beispiel dafür ist der Sonderforschungsbereich „Gentelligente
Bauteile“, der parallel zum PZH vorbereitet wurde und nun ebenfalls zehn
Jahre alt ist. Aus diesem SFB heraus wird ein Netzwerk mit der Industrie
gegründet, um die interdisziplinären Forschungsergebnisse im Sinne der
Industrie-4.0-Entwicklung in die Praxis zu bringen. Die Reportage vom
großen Kick-off im Januar dieses Jahres erzählt davon (Seite 38). Auch die
Geschichte des neuen Leichtbaustahls, die ebenfalls maßgeblich im PZH
geschrieben wird, beleuchtet das Zusammenwirken unterschiedlicher Disziplinen, um eine neue Prozesskette nicht in ihren Einzelschritten, sondern
als Ganzes optimal zu entwickeln (Seite 48).
Natürlich hoffen wir, dass dieser Blick auf unsere Geschichte und unser
aktuelles Wirken auch für externe Leser unterhaltsam und gewinnbringend ist. Für unsere Kollegen aus der Fakultät für Maschinenbau, die noch
in der Nordstadt arbeiten und in wenigen Jahren im Neubau vis-à-vis des
PZH ebenfalls auf kurze Wege setzen können, mag es Trost und Ansporn
sein: So ein Umzug ist kein Spaß, aber Tür an Tür zu forschen ist es dafür
umso mehr.
Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena
Viel Spaß beim Lesen wünschen
Bernd-Arno Behrens
Vorstandssprecher 2014
Berend Denkena
Vorstandssprecher 2015
3
Panorama
8
6 Die Nacht, die Wissen schafft
8 Mädchen-und-Technik-Kongress
22
10 Kurz & gut
13 Konferenz & Co.
16 Fokus Forschung
28
Zehn Jahre PZH
34
342004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Meriem Akin ist aus Berkeley zurückgekommen – nach Hannover,
nicht nach Tunis. Peter Nyhuis nimmt eine Auszeit als Institutsleiter – um mal wieder richtig forschen zu können.
48
28Am Anfang war...
... nicht Rohbau mit Blasmusik, sondern die Idee des gemeinsamen
Forschungszentrums. Ein kleiner Bilderbogen vom ersten Spatenstich hin zu einigen Glanzlichtern aus zehn Jahren.
38Jetzt zusammen – Kickoff zum Industrie-4.0-Netzwerk
Er begleitet das PZH von Anfang an: Der Sonderforschungsbereich
„Gentelligente Bauteile“ ist quasi mitgewachsen. Jetzt weist er mit
seinen Industrie-4.0-relevanten Ergebnissen weit in die Zukunft.
442004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Tim Wolfer wählt auch mal längere Wege – beim Laufen und bei
der Bildungslaufbahn. Thomas Hassel fühlt sich am UWTH ver­
wurzelt. Angefangen hatte er als LKW-Fahrer.
48Stahl, ganz leicht
Leichtbaustahl für den Motor: Ein Team am PZH entwickelt
gemeinsam die Prozesskette, die aus einem vielversprechenden
Werkstoff einen erfolgreichen Werkstoff macht.
52
4
PZH 2015
52And Action, Please!
Einen Roboter bauen, programmieren, das ganze im Team und auf
Englisch – das ist ein neues Lehrangebot, das viele gute I. Und das
viel Spaß macht.
Titelillustration: Dorota Gorski
Jahresbericht 2014
58
60
62
64
ZH – Fakten und Zahlen
P
PZH – Angebote für die Industrie
PZH – Vorlesungen
PZH – Promotionen, Auszeichnungen, Gastdozenten, Veranstaltungen
Geschichte, Aktuelle Themen, Lehre, Forschungsprojekte,
Veröffentlichungen, Anschaffungen:
66IFA – Institut für Fabrikanlagen und Logistik
70IFUM – Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen
78IFW – Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
88IMPT – Institut für Mikroproduktionstechnik
94ITA – Institut für Transport- und Automatisierungstechnik
98 match – Institut für Montagetechnik
102IW – Institut für Werkstoffkunde
112TEWISS Technik und Wissen GmbH
114Unternehmen am PZH
117Anreise
122Impressum
Redaktioneller Hinweis: Wir verwenden den personenbezogenen Plural („die Mitarbeiter“, „die Forscher“)
in seiner geschlechtsneutralen Bedeutung, um die Lesbarkeit der Texte zu bewahren.
5
Panorama – PZH 2014 / 2015
Mon Dieu! Herr Leibniz hat sich ausgiebig umgeschaut – jetzt hilft er den
„Universal-Gelehrten“-Anwärtern, den
Schatz zu entsperren.
Großer Andrang im Spine – an den einzelnen Stationen dagegen gab es
Fotos: Bettina Fischer (3), Illustration: Türk
viele Gelegenheiten, sich die Exponate in Ruhe zeigen zu lassen.
6
PZH 2015
Die Nacht,
die Wissen
schafft
... hat im Jahr 2014 gut 2000
Besucher und einen Zeitreisenden namens Leibniz besonders
glücklich gemacht.
Eigentlich hatte Leibniz dem kleinen Roboter Peezah versprochen, den Aktivierungscode für dessen Zeitreisemaschine zu
reparieren. Und dann das: Leibniz war so beeindruckt von
all den spannenden Exponaten, die die gesamte Fakultät für
Maschinenbau genau an diesem 15. November 2014 im PZH
zusammengetragen hatte, dass er guckte, probierte, mit den
„jungen Gelehrten“ diskutierte ... und nicht mehr an den Code
dachte.
Das übernahmen erfreulicherweise viele Kinder und andere
der über 2000 Besucher: Auf Leibniz’ Spuren staunten sie über
wachsende Schokoküsse unter Glas; sie besiegten Roboter,
erlebten eine Turbine, montierten Hubschrauber, entdeckten
die Gesetze von Leibniz’ altem Kollegen Newton ganz neu und
vervollständigten mit etwas Geschick auch noch den defekten
QR-Code, der nicht nur die Zeitreisemaschine wieder in Gang
setzte – sondern natürlich auch den Schatz des Maschinenbaus
entsperrte.
7
Mädchen-und-Technik-Kongress MuT 2014
Panorama – PZH 2014 / 2015
oben: Professor Lutz Rissing
vom IMPT begrüßt die Mädchen
im Hörsaal des PZH.
links: Diese Kälte erfordert
Schutzkleidung – und was
geschieht bei diesen Temperaturen
auf der Bahn?
rechts: Ein Lötkolben ist gar kein
so exotisches Gerät mehr,
wenn man ihn denn erst mal
in der Hand hält.
großes Bild rechte Seite: Auch
Schweißen lässt sich nicht jeden Tag
einfach ausprobieren, so wie hier .
Fotos (4): sliwonik.com
MuT!!
Mehr als 100 Mädchen und junge Frauen konnten am 12. November 2014
einen Tag lang Technik erleben – beim
MuT-Kongress, den das Institut für Mikroproduktionstechnik (IMPT) bereits
zum 6. Mal organisiert hat. Während die
Mädchen nach der Begrüßung bereits in
ihren Workshops verschwunden waren,
um dort zu gießen oder zu schweißen,
zu löten oder zu kältekonservieren,
Herzklappen zu untersuchen oder ein
Handymikroskop zu basteln .... währenddessen also tauschten sich einige der
Sponsoren und Aktiven mit Vertretern
der Presse darüber aus, warum diese
Veranstaltung so wichtig ist.
„Wir engagieren uns in der Fachkräfteallianz der Region Hannover“, sagt etwa
Holger Habenicht, Sprecher der Agentur
für Arbeit. „Und natürlich sehen wir den
engen Zusammenhang von fehlenden
Fachkräften auf der einen Seite und
den vielen Mädchen, die einen großen
8
PZH 2015
Bogen um die MINT-Fächer machen,
auf der anderen Seite.“ Deshalb sei die
Agentur für Arbeit beim Kongress dabei
– und deshalb freue sie sich immer über
entsprechende neue Ideen. Auch Barbara
Schneider, Bildungsreferentin der Stiftung
NiedersachsenMetall, sieht noch immer
viele Berührungsängste von Mädchen im
Umgang mit Technik. Ihre Stiftung bietet
eigene Nachwuchsförderprogramme.
Martina Behne vom Team Beschäftigungsförderung der Region Hannover,
die ebenfalls als Sponsor dabei ist, betont,
wie wichtig es sei, junge Frauen für
einen technisch-naturwissenschaftlichen
Werdegang zu begeistern. Zu den Aktiven
des Kongresses gehört Thomas Biedermann vom Christian-Gymnasium
Hermannsburg. Er ist Landesbeauftragter
von Jugend forscht in Niedersachsen und
findet, dass auch der Wettbewerb ,Jugend
forscht‘ mit einem Mädchenanteil von
über 38 Prozent eine gute Grundlage
bietet, Mädchen zu einem Einstieg in
die Welt der Forschung zu motivieren.
„Frauen machen im Schnitt die Hälfte
der Konsumenten und Kunden aus“,
sagt Professor Lutz Rissing zur Motivation seines Instituts, diesen Kongress zu
organisieren, „aber in der Planung und
Umsetzung neuer technischer Produkte
sind sie eher selten vertreten. Das ist für
die Frauen und die Unternehmen ein
großer Nachteil.“
Die Gastgeber aus dem IMPT – neben
Professor Rissing die Ingenieure Rahel
Kruppe, Lisa Jogschies und Mathias
Rechel – konnten wieder ein tolles
Angebot auf die Beine stellen. Sie wurden
dabei auch von den SFBs „Gentelligente
Bauteile“, „Produkt-Regeneration“ und
„PlanOS“, dem Gleichstellungsbüro
der Leibniz Universität und der üstra
unterstützt. Für die Mädchen war es ein
bunter Tag mit viel Spaß – und vielleicht
ihr Einstieg in die MINT-Welt.
Heiß und kalt, laut und still, grob und
ganz fein – beim MuT-Kongress erlebten
rund 100 Mädchen wieder die große
Vielfalt, die hinter MINT steckt.
9
Kurz & gut
Panorama – PZH 2014 / 2015
Triple-E Award
StartUp-Impuls
Kolloquium mit Ehrengast
Ausgezeichnet: Der Prototyp
Ihr Konzept einer mobilen Werk-
Professor em. Hans Kurt Tönshoff wird für sein Lebenswerk geehrt.
einer engergieeffizienten Werk-
zeugmaschine beschert zwei
zeugmaschine braucht rund ein
Gründern aus dem IFW den
Drittel weniger Energie.
ersten Preis und 20.000 Euro.
Große Ehre; von links: Lars Hülsemeyer und Dominik Dahlmann vom
Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen. Foto: enercity
Lars Hülsemeyer und Dominik Dahlmann vom Institut für
Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen sind im April
2014 für ihren Prototypen einer energieeffizienten Werkzeugmaschine ausgezeichnet worden. Der Energie-Effizienz-Preis
von enercity, dem regionalen Energieversorger aus Hannover,
ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde im Rahmen des „enercity dialogs“ im Schloss Herrenhausen verliehen. Dahlmann und
Hülsemeyer entwickelten in ihrem Forschungsprojekt NCplus
(www.ncplus.de) einen Prototyp, der den Energiebedarf um
36 Prozent senkt. Möglich wird dies durch die bedarfsgerechte
An- und Abschaltung einzelner Aggregate sowie die Umgestaltung und Neuentwicklung einiger Schlüsselkomponenten.
Die Jury lobte insbesondere die vorbildliche Verknüpfung von
Forschung und Praxis: Die Kooperation mit acht Partnern aus
der Industrie stelle sicher, dass die Ergebnisse ihre praktische
Umsetzung erfahren. Prof. Dr. Friedbert Pflüger, Direktor
European Centre for Energy and Resource Security (EUCERS)
am King’s College London und Vorsitzender der Jury, betonte,
ein Beitrag zur Senkung des Energieverbrauches wie vom IFW
könne Einfluss auf die weltweite Produktion nehmen.
Dominik Brouwer und Thomas Krawczyk überzeugten die
Jury in der Kategorie Hochschul- und Wissenschaftspreis mit
ihrer Idee: eine mobile Werkzeugmaschine, die zum Bauteil
kommt. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW)
freuen sich über den mit 20.000 Euro dotierten Preis. Auch
der Präsident der Leibniz Universität, Professor Volker Epping,
der den beiden ihren Preis übergab, zeigte sich von ihrer Idee
beeindruckt. Verliehen wurden die Preise, für die sich 145
Neu-Unternehmer in insgesamt fünf Kategorien beworben
hatten, am 25. Februar 2015 in Hannover.
„Für Produkte wie Flugzeuge, Schiffe, Maschinen oder Windkraftanlagen werden große und teure Bauelemente benötigt.
Heute werden sie nach dem Prinzip „Bauteil zur Maschine“
bearbeitet, so dass auch die Maschinen entsprechend groß und
teuer sind und die Bearbeitung sehr unflexibel und kostspielig ist“, schildert Krawczyk die Situation. Maschinenexperte
Brouwer will, dass ihre Maschine zum Bauteil kommt und sich
auf diesem Bauteil auch bewegen kann. Das Interesse aus der
Industrie ist ihnen sicher: Ein halbes Dutzend großer Unternehmen steht als Anwendungspartner bereit. Weitere Partner
können sich noch beteiligen.Die erste Maschine soll in rund
30 Monaten auf dem Markt sein.
Strahlende Sieger: links Thomas Krawczyk, rechts Dominik Brouwer, in
der Mitte der Präsident der Leibniz Universität, Professor Volker Epping. 10 PZH 2015
Foto: hannoverimpuls
Mehr als 300 Gäste
waren am 24. Mai 2014 zum
„Internationalen Kolloquium
der Fertigungstechnik“ ins Schloss
Herrenhausen nach Hannover
gekommen. Neben dem fachlichen
Austausch galt es, einem herausragenden Wissenschafler zu
gratulieren: Hans Kurt Tönshoff
feierte seinen 80. Geburtstag.
Er war von 1970 bis 2002 Leiter
des IFW und ist einer der
Initiatoren des PZH.
Fotos (2): Janto Trappe
„Einen wirklich großen Mann erkennt
man an drei Dingen: Großzügigkeit im
Entwurf, Menschlichkeit in der Ausführung und Mäßigkeit beim Erfolg.“
Mit den Worten von Otto von Bismarck
charakterisierte Professor Berend Denkena seinen Vorgänger und Doktorvater,
Ehrengast Professor Hans Kurt Tönshoff. Von 1970 bis 2002 leitete Tönshoff
das Institut für Fertigungstechnik und
Werkzeugmaschinen der Leibniz Universität Hannover. Er hat in dieser Zeit
257 Mitarbeiter zum Doktor geführt.
Beeindruckende 20 von ihnen sind heute
selbst Professoren.
Am Nachmittag stand der wissenschaftliche Austausch im Mittelpunkt.
Professor Manfred Weck und Professor
Fritz Klocke von der RWTH Aachen,
Professor Ekkard Brinksmeier von der
Universität Bremen und Professor HansPeter Wiendahl von der Leibniz Universität Hannover zeichneten Entwicklungen aus den vergangenen Jahrzehnten in
den Bereichen Fertigungstechnologie,
Werkzeugmaschinen und Fertigungsplanung nach und blickten dabei auch in
die Zukunft. Ganz nebenbei konnte man
lernen, dass sich Kontinuität in mehr als
30 Jahren Forschung und Lehre in der
Krawattenwahl widerspiegelt: Professor
Tönshoff trug seine blau-rot-gestreifte
Krawatte auch zum Kolloquium.
Grußworte gab es vom damaligen
Präsidenten der Leibniz Universität
Hannover, Professor Erich Barke, und
vom Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Wilhelm Krull. Die VolkswagenStiftung hatte für die Veranstaltung die Räumlichkeiten im Schloss zur
Verfügung gestellt. Präsident Barke ließ
es sich trotz eines vollen Terminkalenders nicht nehmen, dem Ko-Referenten
seiner Dissertation persönlich seine
Grußworte zu übermitteln: „Sie sind
als Nachfolger von Otto Kienzle und
Werner Osenberg in große Fußstapfen
getreten. Aber für Sie waren die Fußstapfen keineswegs zu groß“.
Krönender Abschluss am Abend:
herrliches Wetter, eine Schlossterrasse mit Blick auf die illuminierten
Gärten und drinnen launig-liebevolle
Show-Darbietungen der ehemaligen
Doktoranden.
Unter den Gästen waren
auch viele der 257 Doktoranden,
die Professor Tönshoff als
Doktorvater betreut hat.
20 von ihnen lehren heute
selbst als Professoren.
11
Kurz & gut
Panorama – PZH 2014 / 2015
Sommer mit Montagetechnik
Gaststudentinnen aus den USA
Austausch mit
der Ukraine
Das IW organisiert
einen Praktikumsaustausch Metallurgie.
match mit Sommergästen. Ganz vorn links, sitzend: Lauren Kershner. Foto: match
Für RISE-Studentin Lauren Kershner aus
Arizona jagten sich die neuen Erfahrungen geradezu: Am Institut für Montagetechnik (match) waren es nicht-holonome Roboter-Arme, in Hannover war
es Skate by Night, in ganz Deutschland
die Architektur. Und unterwegs: viel Gelassenheit. „Bei uns springt man in sein
Auto, springt wieder raus – und hier wartet man eben, wenn der Zug noch nicht
kommt. Man kann es sowieso nicht ändern, also kann man auch entspannen.“
Die Leidenschaft für ihr Studienfach, die
Lauren während der Sommermonate
2014 wiederentdeckt hat, hängt mit dem
match zusammen, bei dem sie wie zwei
andere Studentinnen aus den USA drei
Monate lang mitarbeitete. Sie kehrte mit
einer klaren Vision nach Hause zurück:
An der Northern Arizona University
mehr Regelungs-Kurse belegen, mehr
Deutsch lernen, den Bachelor machen.
Und dann, vielleicht, für den Master
zurückkommen ans match.
Neu im Wissenschaftsrat
Der studentische Praktikantenaustausch
des Instituts für Werkstoffkunde wird
vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mit 390.000 Euro vier Jahre
lang aus Mitteln des Bundesministeriums
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung als „Strategische Partnerschaft“ gefördert. Sie deckt die Reiseund Aufenthaltskosten für Studierende
und Betreuer ab, die ein MetallurgiePraktikum im jeweils anderen Land
absolvieren. Kooperationspartner sind
der Lehrstuhl für Werkstoffkunde der
Universität Paderborn und die Nationale
Metallurgische Akademie der Ukraine.
Ukrainische Wissenschaftler von der
Nationalen Metallurgischen Akademie
der Ukraine und Mitarbeiter vom Institut für Werkstoffkunde (IW) der Leibniz
Universität Hannover pflegen seit mehr
als zehn Jahren einen wissenschaftlichen
Austausch und forschen an gemeinsamen Projektideen.
Professor Peter Nyhuis wird berufen
Der Leiter des Instituts für Fabrikanlagen und Logistik (IFA) ist zum 1.
Februar 2015 in die Wissenschaftliche
Kommission des Wissenschaftsrates
berufen worden.
Professor Nyhuis ist damit einer von
24 Wissenschaftlern aller Disziplinen,
die, vom Bundespräsidenten berufen,
in der Wissenschaftlichen Kommission
vertreten sind. Der Wissenschaftsrat
berät die Bundesregierung und die
Regierungen der Länder in Fragen
der inhaltlichen und strukturellen
12 PZH 2015
Entwicklung der Hochschulen, der
Wissenschaft und der Forschung. Er tritt
viermal im Jahr zusammen. Nyhuis sieht
seine neue Aufgabe insbesondere darin,
die Ingenieurwissenschaften angemessen zu vertreten und entsprechende
Sichtweisen in die Diskussionen mit einzubringen. Als ebenfalls neu berufenes
Mitglied der acatech und als Mitglied
der WGP ist er innerhalb der Technikwissenschaften und der Produktionstechnik gut vernetzt.(Professor Nyhuis
im Portrait: S. 36)
Offizieller Start der „Strategischen Partnerschaft“
Ende Januar 2015 im PZH. Foto: Helge Bauer
Professsor Berend Denkena (Mitte,
rechts) begrüßt Experten aus 20
Nationen im PZH. Fotos: Bayölken
Neues aus der Fertigungstechnologie für die Luft- und Raumfahrt
Machining Innovations Conference
Rund 200 Besucher aus 20 Ländern kamen am 19. und 20. November 2014 im
Produktionstechnischen Zentrum Hannover (PZH) zur „ Machining Innovations Conference – Neue Fertigungstechnologien in der Luft- und Raumfahrt“
zusammen, um sich über Entwicklungen
und Herausforderungen auszutauschen.
Organisiert wird das renommierte, internationale Treffen vom Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
(IFW) am PZH und dem Machining
Innovations Network (MIN).
Der Umgang mit Komplexität und
Größe der Bauteile, die hohen Anforderungen an die Sicherheit und die
Vorgaben zur Reduktion des Energieverbrauchs waren einige der aktuellen
Themen, die die Konferenz in insgesamt
fast 40 simultan übersetzten Vorträgen
aufgriff. Auch die Forschungssession,
die im Vorjahr zum ersten Mal angeboten wurde, hat sich bewährt und stand
nun wieder auf dem Tagungsprogramm.
Erstmals wurden die zum Teil parallel
laufenden Vortragssessions ergänzt um
eine Industrie-4.0-Live-Vorführung im
Versuchsfeld des IFW. Einen Überblick
über die aktuellen Themen boten die
vier Plenarredner von Airbus Operations, Rolls-Royce Deutschland, den
Chiron-Werken und Boeing.
Die Organisatoren freuen sich über
außerordentlich positive Rückmeldungen. Fazit ist ein klares „Go ahead!“ Der
Termin steht bereits fest: Die 15th Machining Innovation Conference findet
am 18. und 19. November 2015 wieder
im Produktionstechnischen Zentrum
Hannover statt.
Am Abend dürfen einige KonferenzTeilnehmer selbst fliegen – wenn
auch nur im Simulator während der
Abendveranstaltung im Skylight
/ Hannover Airport.
13
Konferenz & Co.
Panorama – PZH 2014 / 2015
Tagen und lernen
Schulungen, Foren, Arbeitskreise. Messen und Konferenzen:
Wissen aus dem PZH wird auf vielen Wegen weitergegeben.
Mit Exponaten aus vier Sonderforschungsbereichen war die Fakultät für
Maschinenbau der Leibniz Universität
auf der Hannover Messe 2014 vertreten,
das PZH ist an allen beteiligt.
Der SFB 653 etwa präsentierte seine
Vision smarter Produkte und einer
„denkenden Fabrik“, in der Werkstücke
und Maschinen miteinander kommunizieren, mithilfe des entsprechend
umgebauten Formula Student Rennwagens. Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich/Transregio 123
PlanOS verdeutlichte sein Ziel, optische
Sensoren großflächig in eine nur 100
Mikrometer starke Polymerfolie zu
integrieren. Der Sonderforschungsbereich 871 zeigte am Beispiel eines Flugzeugtriebwerks die wissenschaftlichen
Grundlagen einer effizienten Instandsetzung komplexer Investitionsgüter und
der SFB 599 einen Korrosionsprüfstand
mit „In-vitro-Degradationstester“.
14 PZH 2015
Wissensforum:
Energietechnik
CAx-Kreis: Fertigungsqualität
Energietechnik ist ein spannender
Markt – und ein Markt voller Herausforderungen für Hersteller von
Energietechnik-Bauteilen sowie für
Werkzeug- und WerkzeugmaschinenHersteller. Die VDI Fachkonferenz
zeigte in Kooperation mit dem Institut
für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen aktuelle Lösungen und
Entwicklungen.
Bauteile von Windenergieanlagen
müssen etwa im XL-Format gefertigt werden und dabei trotzdem sehr
genau sein. Die Anforderungen an die
Werkzeugmaschinen sind entsprechend
hoch: Die Maschinen müssen sehr steif,
aber auch genau sein, und dennoch
wirtschaftlich fertigen. Verschiedene
Lösungskonzepte, Trends und ein
Ausblick, wohin die Reise geht, wurden
auf der Fachtagung Energietechnik
am PZH erarbeitet. Ein Fachbeirat mit
Experten aus der Industrie flankierte die
Veranstaltung.
Im Arbeitskreis CAx treffen sich Mitglieder und Experten des Machining
Innovations Network, um sich über
Themen aus dem Bereich CAD/CAM
und NC-Simulation auszutauschen. Der
Arbeitskreis CAx 2014 widmete sich der
Fertigungsqualität.
Zeit, Kosten und Qualität sind die
drei klassischen Zielgrößen in der Produktion und damit auch der Fertigungsplanung. Während die Kosten und die
Zeit bei der Prozessauslegung meist ein
wesentliches Optimierungskriterium
bilden, das heißt, je kürzer/günstiger
desto besser, werden die Qualitätskenngrößen im Allgemeinen eher als gegeben
betrachtet. Eine möglichst präzise
Prognose des Werkstückzustandes nach
der Bearbeitung ist jedoch der Schlüssel
für eine bestmögliche Kombination aller
Zielgrößen. Ein wichtiges Mittel hierfür
sind leistungsfähige CAx-Tools und
Simulationen.
IFA-Lernfabrik:
Lernen in „echter“ Umgebung
Fotos/Illustrationen: Horsepower, IFW (3), Bettina Fischer, com&on GmbH
Hannover Messe: vier SFB-Hits
Mit der IFA Lernfabrik hat das Institut
für Fabrikanlagen und Logistik 2014
eine Schulungsumgebung geschaffen, die
Studenten als auch Fach- und Führungskräften aus der Industrie ein realitätsnahes und innovatives Lernen ermöglicht.
Auf dem Stundenplan stehen wissenschaftliche und praxisrelevante Themen
zur Gestaltung und Steuerung effizienter
Produktionssysteme.
In einem modernen Schulungskonzept werden die Teilnehmer in eine reale
Betriebssituation mit echten Fertigungsund Montageprozessen sowie exzellenter
Infrastruktur versetzt und bekommen
individuell abgestimmte Inhalte aus den
Forschungsgebieten des IFA praxisnah
vermittelt. Der Fokus liegt insbesondere
auf der betrieblichen Organisation von
Fertigungs- und Montageprozessen, um
eine effiziente und kundenorientierte
Auftragsabwicklung zu erreichen.
Das Schulungsangebot umfasst verschiedene Module, die sich beispielsweise
mit der Anwendung von Methoden des
Lean Managements, den unterschiedlichen Verfahren der Fertigungssteuerung
oder Methoden des Produktionscon­
trollings beschäftigen. Die Teilnehmer
können aber auch Kompetenzen zur
Bewertung ergonomischer und alternsgerechter Arbeitsplätze oder zum Umgang
mit Werkzeugen für die Fabrikplanung
erwerben. www.ifa-lernfabrik.de
2nd Sysint:
Erfolgskurs
Mehr als 120 Wissenschaftler aus zwölf
Ländern waren vom 2. bis 4. Juli 2014
nach Bremen gekommen zur „2nd
International Conference on Systemintegrated Intelligence: New Challenges
for Product and Production Engineering“, kurz: SysInt. Sie diskutierten über
die Entwicklung intelligenter Systeme
für die denkende Fabrik und smarte
Produkte. Conference-Chair Professor
Berend Denkena, Leiter des Instituts für
Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, freute sich über die gestiegene
Teilnehmerahl der Konferenz, die 2012
am PZH gestartet war.
Für das Jahr 2016 planen die Organisatoren – der SFB Gentelligente Bauteile
der Leibniz Universität Hannover, das
Spitzencluster „it’s OWL“ an der
Universität Paderborn und die zentrale
wissenschaftliche Einrichtung „Inte­
grated Solutions in Sensorial Structure
Engineering“ (ISIS) der Universität
Bremen, ihre Fortsetzung an der Universität Paderborn.
15
Fokus Forschung
Panorama – PZH 2014 / 2015
Lichtwellenleiter
Gedruckt. Und messbar.
Kühlschmierstoffe
Energiesparparadies
Neuartige Lichtwellenleiter können mit Kanülen appliziert oder auf
„Viel hilft viel“ hat als Motto ausgedient. Allein über die
Folien gedruckt werden. Aber wie misst man deren Eigenschaften?
Dosierung von KSS haben Wissenschaftler am PZH die Energie-
Antworten hat eine einzigartige Mess-Station am PZH.
aufnahme einer Werkzeugmaschine um 37 Prozent reduziert.
Beim klassischen Glasfaserkabel ist es ganz einfach, die Dämpfung – den Lichtverlust pro Strecke – zu messen: An beiden Enden des Kabels wird ein Messadapter aufgeschraubt, um an einer
Standardstation zu messen, wie viel des hineingeschickten Lichts
unterwegs verlorengeht. Die Lichtwellenleiter, die am Institut für
Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) entwickelt werden, lassen sich aber nirgends aufschrauben und auch nicht wie
ein Kabel aufwickeln. Sie werden vielmehr als Polymerstrang per
Kanüle auf beliebig geformte Flächen appliziert oder mit einer
umgerüsteten Offset-Druckmaschine auf große Folien gedruckt.
Das Spektrum möglicher Anwendungen der neuen Lichtwellenleiter ist riesig. Voraussetzung ist aber, dass ihre Eigenschaften
verlässlich messbar sind. Daher haben die ITA-Wissenschaftler
Michael Dumke und Tim Wolfer eine Messstation mitentwickelt,
die der ganzen Bandbreite der am Institut erforschten Lichtwellenleiter gerecht wird. Basierend auf ihrer Konstruktion hat
der Industriepartner „TSO Thalheim Spezialoptik“ eine Station
„Wie viel Kühlschmierstoff braucht ein Zerspanprozess wirklich, damit die Werkzeuge nicht unnötig verschleißen?“ und
„Wie viel Energie lässt sich einsparen, wenn weniger Kühlschmierstoff zugeführt wird?“ Das waren die beiden Fragen,
mit denen sich Lars Hülsemeyer und Patrick Helmecke, beide
Ingenieurwissenschaftler am Institut für Fertigungstechnik
und Werkzeugmaschinen (IFW), im Projekt ECOcut gemeinsam mit vier Industriepartnern beschäftig haben. Mit dabei
waren der Werkzeugmaschinenhersteller DMG MORI SEIKI,
der Werkzeughersteller Sandvik Coromant, der Pumpenhersteller Grundfos sowie Bosch Rexroth Interlit als Anlagenbauer
für Kühlschmiertechnik.
Das Ergebnis liest sich spektakulär: Einzig über eine kontinuierlich am Bedarf ausgerichtete Zuführung von Kühlschmierstoffen lässt sich bei einer typischen Bearbeitung an
einem typischen Fünf-Achs-Bearbeitungszentrum die Energieaufnahme um 37 Prozent, also um mehr als ein Drittel, reduzieren. Wie kann das sein? Hülsemeyer
kennt die Antwort: „Bisher galt: Viel hilft
viel. Energie war einfach zu günstig, um
sich intensiv mit dem Einsparpotenzial
von Kühlschmierstoffen zu beschäftigen.“ Und das, obwohl bei Bearbeitungszentren etwa die Hälfte des gesamten
Energiebedarfs auf die Kühlschmierstoffpumpen entfällt – zumindest dann, wenn
es sich um Hochdruckpumpen mit etwa
80 bar handelt. Je höher der Druck, desto
gebaut, die in dieser Form einzigartig sein dürfte. „Ein Hexapod
sorgt dafür, dass der Lichtwellenleiter, egal ob er auf einer Folie
oder einer dreidimensionalen Fläche verläuft, mikrometergenau
platziert wird“, erklärt Wolfer begeistert, „und wir können, während wir Licht in den Wellenleiter einkoppeln, gleichzeitig dessen
Querschnitt über ein Mikroskop perfekt justieren“.
Finanziert wurde die Messstation aus den Mitteln des SFB/
TRR PlanOS – Planare Optronische Systeme, der am ITA angesiedelt ist und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft in
der ersten Förderphase mit zehn Millionen Euro ­finanziert wird.
Für die sensitive Folie mit ihren aufgedruckten Lichtwellenleitern, die im Sonderforschungsbereich entwickelt wird, gibt es
ein anschauliches Bild: Sie ist wie eine künstliche Haut, die von
optischen Nervenbahnen durchzogen wird. Optische Systeme
erzeugen keine Funken, werden nicht durch elektromagnetische
Wellen gestört und sind außerdem leichter als elektromagnetische Systeme. Tim Wolfer nutzt bereits den neuen Messplatz.
„Wir sind noch bei den Grundlagen, aber
man kann sich zum Beispiel vorstellen,
dass diese Folien, die Druck, Dehnung,
Temperatur oder auch Feuchtigkeit auf
optischem Wege registrieren, später
genutzt werden, um die Temperatur
von Batterien in Elektroautos oder den
Zustand von Flugzeugtragflächen zu
überwachen. Der Messplatz ist sozusagen
unser Auge in diese Welt der künftigen
Lichtwellenleiter. Einzigartige Messstation: Während Licht in den
Um mehr als ein Drittel lässt sich die
Wellenleiter eingekoppelt wird, lässt sich dessen
Energieaufnahme eines typischen 5-Achs-
Position genau justieren. Foto: ITA
16 PZH 2015
höher der Energieverbrauch, desto höher natürlich auch das
Einsparpotenzial.
Hülsemeyer, Helmecke und die Forschungspartner aus der
Industrie haben nun begonnen, systematisch zu erforschen,
wie viel Kühlschmierstoff wirklich gebraucht wird – abhängig von den zahllosen Parametern, die einen Zerspanprozess
und seine Werkzeuge charakterisieren. „Da steckt noch viel
Wissenschaft drin“, wie Hülsemeyer sagt. Mit Abschluss des
Projekts ECOcut haben sie nun erste Ergebnisse auf den Tisch
gelegt. Sie zeigen, dass viele Werkzeuge mit sehr viel weniger
Kühlschmierstoff auskommen, ohne an Standzeit einzubüßen,
und dass es sich wirtschaftlich tatsächlich rentiert, eine komplexe Einsparstrategie in Angriff zu nehmen. Dabei macht es
unter anderem eine Simulation des Zerspanprozesses möglich,
die Zufuhr des Kühlschmierstoffs während des Prozesses
kontinuierlich dem Bedarf anzupassen. So erreicht man eine
Reduzierung des Energiebedarfs um eben jene 37 Prozent.
Bearbeitungszentrums reduzieren. Foto: IFW
17
Fokus Forschung
Panorama – PZH 2014 / 2015
MBL-Schweißen
Verbindung am Bohrloch
Fabrikplanung
Raus aus der Stadt
Gewindeverbindungen zwischen den Rohrelementen sind die
Ein Traditionsunternehmen kann im alten Werk seine Wett-
Schwachstelle jeder Bohrlochauskleidung. Die Rohre stattdessen
bewerbsposition auf lange Sicht nicht halten. Im PZH gibt es
zu schweißen ist bislang nicht möglich. Das soll sich ändern.
Unterstützung, von der Planung bis zur Umzugslogistik.
Spektakulär ist bereits der aktuelle Stand der Technik der
Varahram und sein IW-Kollege Dragan Aldag sind Experten
Monobohrloch-Konstruktion. Monobohrloch bedeutet, dass
für das Schweißen mit magnetisch bewegtem Lichtbogen,
der Durchmesser des Bohrlochs ab einer gewissen Tiefe gleich
kurz: MBL-Schweißen oder auch Magnetarc. Dabei sorgt
bleibt und sich nicht weiter verringert wie bei konventioneleine geschickte Manipulation des Schweißlichtbogens durch
lem Aufbau. Je etwa zehn Meter lange Rohrelemente werden
externe Magnetfelder für seine optimale Rotation entlang der –
oberhalb des Bohrlochs mit dem bereits versenkten Rohr
in diesem Fall – gegenüberliegenden Rohrenden. Die Stirnzusammengeschraubt. Dafür gibt es spezielle Gewindeverflächen werden gleichmäßig aufgeschmolzen, im Anschluss
bindungen. Wenn die Rohre im Bohrloch an der richtigen
mit entsprechender Kraft aufeinander gepresst und somit fest
Position angekommen sind, wird der Rohrabschnitt auf den
verschweißt.
erforderlichen Durchmesser mit einem Konus aufgeweitet –
Das Verfahren ist etabliert – für Wandstärken von bis zu
um bis zu 20 Prozent!
sechs Millimetern. Zehn Millimeter
Sobald ein Abschnitt des Bohrlochs
gelten als Verfahrensgrenze. Die
verrohrt wurde, werden die Rohre
Rohre, die die Bohrlöcher auskleieinzementiert – und der nächste Abden, haben eine Wandstärke von
schnitt kann mit dem ursprünglichen
mindestens zwölf Millimetern.
Durchmesser durch die aufgeweiteten
Aldag und Varahram konnten aber
Rohre verlegt werden – übrigens auch in
zeigen, wie zusätzliche Magnetfelhorizontaler Streckenführung. Problemader sich so einsetzen lassen, dass
tisch an diesem Verfahren sind die Gedurch eine erweiterte Lichtbogenwindeverbindungen. Sie halten deutlich
bewegung auch diese Wandstärken
weniger aus als die Rohrelemente selbst.
schweißbar sind.
„Die Gewindeverbindungen machen drei
Den Nachweis soll ein impoProzent der Auskleidung aus, verursasanter Prototyp im Maßstab 1:1
chen aber 90 Prozent der Fehlstellen“,
liefern, der mittlerweile im Unsagt Aret Varahram vom Institut für
terwassertechnikum des IW steht,
Werkstoffkunde (IW).
bereit für erste Funktionstests. Die
Bei dem anspruchsvollen Vorhaben,
ersten Patente sind angemeldet, die
eine Alternative für diese GewindeErwartungen hoch: „Bis zu 50 Proverbindungen zu entwickeln, ist Baker
zent Einsparungen könnte das neue
Hughes, eine der großen Erdöl-ServiceSystem bei der Bohrlocherstellung
Imposant: Allein ein Meter Rohrsegment wiegt 80
Kilogramm. Der Prototyp fürs MBL-Schweißen im
Gesellschaften der Welt mit deutscher
bringen“, schätzt Aldag. „Wenn alles
Unterwassertechnikum. Foto: Helge Bauer
Niederlassung in Celle, Projektpartner.
wie geplant funktioniert.“
Florenz Sartorius gründete vor 145 Jahren in Göttingen eine
feinmechanische Werkstatt, um präzise Waagen herzustellen.
Heute hat das Unternehmen über 5000 Mitarbeiter, die in mehreren Sparten und auch in außereuropäischen Werken arbeiten.
Die Wägetechnik ist ein wichtiges Standbein geblieben, und der
Standort dieser „Lab Products & Services“ hat Tradition: Seit
über 100 Jahren werden die HighTech-Waagen am innerstädtischen Standort in der Weender Straße in Göttingen produziert.
„Es ist ein Gebäude voller verwinkelter Gänge, Treppenhäuser und kleiner Aufzüge, die Vorfertigung ist bereits ausgegliedert, aber in der 4. Etage findet die Montage statt“, beschreibt
Matthias Schmidt vom Institut für Fabrikanlagen und Logistik
(IFA) die Situation, die ihrem langjährigen Forschungspartner
Sartorius mehr und mehr zu schaffen machte.
Sartorius war klar: Die Prozesse mussten schlanker werden,
um auf dem weltweiten Markt langfristig erfolgreich anbieten
zu können. Aber ließen sich die notwendigen Schritte in den
bestehenden Gebäuden realisieren? Gemeinsam mit dem IFA
und dem IFA-Spin-Off GREAN ermittelte und bewertete Sartorius die Alternativen.
„Das Ergebnis war eine Grundsatzentscheidung für die Investition in die Wägetechnologie und für einen entsprechenden
Neubau“, fasst Volker Große-Heitmeyer, Leiter der Produktionssystemgestaltung bei Sartorius, das Ergebnis zusammen. Es
18 PZH 2015
war deutlich geworden, dass das alte Gebäude, das „Logistikern
die Haare zu Berge stehen ließ“, sich nicht sinnvoll hätte umbauen lassen, und dass ein bestehender Standort am Stadtrand
die wirtschaftlichere Lösung ist.
Aktuell wird das neue Werk gebaut – an diesem Standort,
der nun bis 2020 zu einer attraktiven, modernen Konzernzentrale mit Campus-Charakter ausgebaut wird. Mitarbeiter vom
IFA und von GREAN sind als forschende beziehungsweite beratende Layout- und Logistikplaner dabei. Sie arbeiten eng mit
dem Architekten und dem Verantwortlichen für die Technische Gebäudeplanung und natürlich mit Sartorius zusammen.
„Unsere Aufgabe ist es“, erläutert Schmidt, „mit dem neuen
Bau die Transparenz zu erhöhen und das Logistik-Konzept so
zu überarbeiten, dass sich die Prozesse verschlanken und Verschwendung eliminiert wird.“ Geplant ist auch ein Gebäuderiegel, der als Schulungs- und Showroom genutzt werden kann
und etwa Prototypen ausstellt.
Die Fertigstellung des Baus ist nicht das Ende des Projekts.
„Es ziehen 800 Mitarbeiter samt Arbeitsplatz um“, sagt Schmidt.
„Und schließlich soll ja die Produktion nicht zwei Wochen ruhen.“ Braucht man doppelte Bestände? Wer zieht zuerst um? Die
Fabrikplaner wollen den Umzug so planen, dass er nicht nur für
Sartorius möglichst reibungslos funktioniert, sondern dass die
zugrunde liegende Methodik universell gilt.
In den Entwurf des neuen
Sartorius-Werks des Architekten
Christian Rathmann aus Hannover
sind auch die Ergebnisse aus dem IFA
mit eingeflossen.
Entwurf: Bünemann & Collegen GmbH
19
Fokus Forschung
Panorama – PZH 2014 / 2015
Formhärten
Sensoren im Werkzeug
Hologramme
Schöner Plagiatschutz
Wie heiß ist das Bauteil wirklich? Beim Formhärten ist der
Ob edle Handtasche oder teure Maschine: Ein Hologramm, direkt
Abkühlverlauf entscheidend, er lässt sich bisher aber nicht
ins Blech geprägt, lässt potenzielle Nachahmer alt aussehen.
präzise messen. Neue Sensoren sollen das ändern.
Am PZH entstehen Hologramme auch auf gekrümmten Flächen.
Von diesem Sensor wird wirklich
abgeführt, und das Werkstück
was verlangt: Anwendungen
wird dort fehlerhaft.“ Außerbei mehr als 950° Celsius mit
dem entspricht die gemessene
Abkühlgeschwindigkeiten von
Temperatur nicht der Temperamehr als 27°C pro Sekunde.
tur neben der Messstelle. Wenn
Wärmeleitfähigkeit. Widerman aber nicht präzise messen
standsfähigkeit gegen die enorme
kann, ist das Abkühlen wie
mechanische Belastung beim
eine Black Box – angesichts der
Einsatz im Umformwerkzeug.
Bedeutung, die es für die QuaFolke Dencker vom Institut
lität und die Eigenschaften der
für Mikroproduktionstechnik
Bauteile im Automobilsektor
Die Wärmeableitung beim Formhärten noch ohne neuen Sensor: An
(IMPT) hat die Herausforderung
hat, kein schöner Zustand.
der Bohrung wird die Wärme schlechter abgeführt. Simulation: IMPT
angenommen. Er arbeitet in dem
Die Lösung entwickelt Folke
seit November 2014 von der AiF und über die ForschungsvereiDencker: einen verschleißfesten mikrotechnischen Sensor, der
nigung Stahlanwendung e. V. geförderten Projekt mit Henning
ins Werkzeug integriert wird und alle Anforderungen erfüllt.
Niemeier zusammen. Niemeier kommt quasi von der „anderen“
Zurzeit laufen die Vorversuche mit einer einige hundert NanoSeite. Er gehört zum Institut für Umformtechnik und Ummeter dünnen Verschleißschutzschicht, die die Oberfläche des
formmaschinen (IFUM), und damit auf die Seite derer, die die
Sensors hart macht – und ihn gleichzeitig schützt. Der Sensor
Anforderungen stellen. Warum diese Anforderungen?
ist klein genug, um die homogene Wärmeableitung aus dem
Beim Formhärten verbleibt ein soeben umgeformtes, noch
Werkstück nicht zu behindern. Dass er die schnellen zyklischen
heißes Bauteil im Umformwerkzeug, bis die gewünschte, vom
Temperaturwechsel unbeschadet übersteht, ist eine der größten
Abkühlvorgang abhängige Gefügeveränderung stattgefunden
Herausforderungen. Und die hohen Prozesstemperaturen selbst?
hat. So wird das Werkstück gehärtet. Bei vorangegangenen
Dencker zuckt nur mit den Schultern: „Wir haben Sensoren, die
Forschungsprojekten zum Thema – beispielsweise zur Prozessman eingießen kann.“
verkürzung mit Hilfe des Spraykühlens (siehe Seite 51) – hatten
Interessant ist auch die enge Zusammenarbeit zwischen
Wissenschaftler am PZH die Grenzen der Temperaturmessung
den beiden Instituten. „Da prallen Welten aufeinander“, sagt
direkt am Bauteil beklagt. Sie initiierten damit das aktuelle ProDencker gut gelaunt, „wir fassen, wenn wir die Sensoren im
jekt. Niemeier fasst die unbefriedigende Ausgangslage zusamReinraum herstellen, alles nur mit Handschuhen an ...“ „Und bei
men: „Man kann zurzeit nicht gleichzeitig messen und härten.
uns im IFUM“, ergänzt Niemeier wie aufs Stichwort, „schmeiWenn man mit Infrarotthermometern misst, die in Bohrungen
ßen wir es in der Werkstatt in die Kiste“. Beide sind sich einig:
des Werkzeugs stecken und keinen direkten Kontakt zum Werk„Die Zusammenarbeit ist vielversprechend. Und mit den kurzen
stück haben, wird die Wärme an dieser Stelle nicht schnell genug
Wegen am PZH funktioniert das noch besser.“
Hologramme sind erstaunlich, selbst wenn man versteht,
­warum man etwas sieht, das so gar nicht da ist. Noch größer
ist das Erstaunen, wenn ein Blech je nach Blickwinkel in unterschiedlichen Farben schillert, Schrift mit 3D-­Effekt in ihm zu
liegen scheint, und klar ist: Das ist allein durch einen Umformprozess entstanden.
Normalerweise werden Hologramme mit Prägestempeln
aus Nickel in Kunststofffolien geprägt; die Hologrammfolien
können dann als schwer zu fälschende Produktkennzeichnung etwa auf Kreditkarten geklebt werden. Am Institut für
Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) werden die
Hologramme direkt in die Oberfläche von Blechen geprägt.
„Hologramme in Blech zu prägen bedeutet, in einer Oberflächenschicht von nur 200 bis 300 Nanometer ein Miniaturgebirge zu erzeugen. Einfallendes Licht wird an den Bergen
und Tälern des Gebirges gebeugt. Das heißt, dass Licht in
unterschiedlichen Farben in verschiedenen Winkeln reflektiert
wird.“ Das erklärt Jan Jocker, der das von der AiF geförderte
Projekt der Europäischen Forschungsgesellschaft für Blechverarbeitung e. V. am IFUM bearbeitet. Um die Struktur des Miniaturgebirges braucht er sich dabei nicht so sehr zu sorgen – die
Prägestempel werden derzeit von einem Projektpartner aus
der Industrie zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Projektpartner, das Hannoversche Zentrum für Optische Technologien,
20 PZH 2015
HOT, arbeitet an einem eigenen Verfahren zur Herstellung von
Hologrammen und Prägestempeln.
Jocker beschäfigt sich eher mit der Frage: Wie lassen sich
die Nanostrukturen bei den enormen Kräften, die beim Umformen von Blechen auftreten, möglichst unversehrt und in
großer Stückzahl reproduzieren – beziehungsweise: wie lassen
sich die Umformkräfte so fein einstellen, dass die Struktur auf
den Prägewerkzeugen nicht leidet. Und wie lässt sich das Hologramm-Prägen so weiterentwickeln, dass es auch für KMU
nutzbar wird für den Schutz eigener Produkte vor Fälschern?
Im aktuellen Forschungsprojekt, das bis Ende 2015 läuft,
arbeitet Jocker bereits daran, die Hologramme auch auf gekrümmte Flächen zu bekommen. Denn davon gibt es viele, und
die Nachfrage ist groß. Ob Lippenstiftdeckel, Flacon-Verschluss
oder Blech-Emblem an teurer Tasche: Viele Anbieter sehen eine
große Chance darin, einen Plagiatschutz in ihr Sortiment zu
integrieren, der gleichzeitig als hochwertiges Design-Element
wirkt. Bleche, die in einer Achse gekrümmt sind, kann Jocker
bereits mit einem Hologramm versehen, bei zwei-achsigen
Krümmungen ermittelt er derzeit die Grenzen des Möglichen.
Fast zu schade, aber denkbar: die geprägten Hologramme
lassen sich auch unter einer Lackschicht sicher verstecken. Erst
wenn Zweifel an der Echtheit des Produktes bestehen, wird das
Hologramm enttarnt.
Blech, Blech mit geprägtem Hologramm ... und daraus wird in mehreren Tiefziehschritten ein Lippenstiftdeckel mit Hologramm. Serie: Jocker, IFUM
21
Fokus Forschung
Panorama – PZH 2014 / 2015
Hybrider Leichtbau
Gut aufgelegt
Serienreife
Öffnen ohne Keimkontakt
In der Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg entsteht die Prozess-
Nicht anfassen! Meistens muss man aber doch: An der Türklinke
technologie für Funktionsbauteile aus Organo- und herkömmli-
führt oft kein Weg vorbei. Das ändert sich mit dem neuen
chen Blechen. Aus dem PZH kommt die Robotertechnik.
Fußtüröffner, den TEWISS zur Serienreife gebracht hat.
Alle 90 Sekunden fällt aus der Umformpresse ein hybrider Batterietrog, der ein Fünftel leichter ist als herkömmliche Modelle
und rund ein Fünftel günstiger in der Herstellung. Er umgibt die
Batterien im Elektromobil und sorgt dafür, dass im Falle eines
Unfalls Crashenergie absorbiert wird und die Autoinsassen vor
Stromschlägen sicher sind.
Das ist Zukunftsmusik. Aber sie soll schon 2018 Realität werden. Das ambitionierte Forschungsprojekt heißt „Funktionsintegrierte Prozesstechnologie zur Vorkonfektionierung und Bauteilherstellung von FVK-Metall-Hybriden.“ Kurz: ProVorplus. Es
ist im Forschungscampus Open Hybrid LabFactory in Wolfbsurg
angesiedelt, einer öffentlich-privaten Partnerschaft, es wird vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von
etwa einem Dutzend Partner vorangetrieben: Industriepartner
wie Volkswagen und Siempelkamp sind ebenso beteiligt wie die
Universitäten in Hannover, Braunschweig und Clausthal.
Vom PZH ist neben dem Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen das Institut für Montagetechnik (match) beteiligt
– es übernimmt alle Aufgaben auf der Ebene „Automatisierung /
Steuerung“. Die Idee erläutert Christopher Bruns, der ProVorplus
am match betreut: „Wir wollen den richtigen Werkstoff an der
richtigen Stelle haben – je nach Funktion im späteren Bauteil. Deshalb kombinieren wir Metalle – Stahl- und Aluminiumbleche –
mit faserverstärkten Kunststoffen, die hier als sogenannte OrganoBleche verwendet werden. Unsere Partner geben vor, welche dieser
Halbzeuge in verschiedenen Größen, Dichten und Formen in
welcher Schichtung in die Presse oder auch in eine Spritzgussvorrichtung eingelegt werden müssen, um das gewünschte Ergebnis
zu bekommen, und wir legen unsere Roboterprozesse so aus,
dass einer oder mehrere Roboter die entsprechenden Bleche
greifen und auf einer Ablagestation vorkonfektionieren.“
Wenn der Roboter am anderen Ende dieser Station diese
zusammengelegten Schichten, die hinterher eine Wanne mit
Maßen von etwa 1 mal 0,8 mal 0,2 Meter ergeben, zum Umformen weiterreicht, müssen sie handhabungsfest sein, dürfen
also nicht auseinanderfallen. Der erste Roboterprozess muss
daher entsprechende Fügeschritte berücksichtigen. Was dabei
entsteht, nennen die Wissenschaftler Multi-Material-Vorformlinge. Der große Vorteil dieses Vorgehens: Die Vorfomlinge
können in einem einzigen Takt in der Presse gefertigt werden
und sind dennoch ideal auf die Anforderungen im Einsatz
optimiert.
Türklinken, die man wirklich nicht anfassen will, gibt es auf
jeder öffentlichen Toilette. Als Sascha Klein mal wieder eine
sehr unappetitliche Begegnung mit einer solchen Türklinke
hat, entschließt er sich zu handeln: Der Handwerksmeister aus
Garbsen erfindet den Fußtüröffner, der die Türklinke mit dem
Fuß bedient. Er holt sich bei der Fertigung seines Prototypen am nahen PZH Hilfe. Dann gewinnt er einen Start-upWettbewerb und mehrere Preise, mit Dieter Bartels einen sehr
Das Prinzip der Vorkonfektionierung:
Der erste Roboter nimmt die benötigten Bleche
vom Magazin ganz links und fügt sie auf der
Ablagestation so zusammen, dass sie vom
zweiten Roboter in die Umformpresse gelegt
werden können, ohne auseinanderzufallen.
Tatsächlich liegen im Magazin links natürlich
22 PZH 2015
deutlich mehr als drei Blechvarianten.
Ob ziehen oder drücken: Mit dem Fußtüröffner kommt man durch jede
Vision: match
Tür, ohne die Klinke zu berühren. Foto: Metiba
engagierten Investor und auch die ersten Kunden. Klein und
Bartels gründen die Metiba Vertriebs GmbH. Jetzt wird es Zeit
für die Serienreife des Fußtüröffners: Im Oktober 2013 beauftragen die beiden die TEWISS Technik und Wissen GmbH am
PZH mit dieser Aufgabe.
„Es waren zu viele Teile“, erinnert sich Leif-Erik Lorenzen, der TEWISS-Geschäftsführer. „Wir mussten ja auch die
Funktionsfähigkeit und Robustheit des Fußtüröffners über
einen längeren Zeitraum sicherstellen.“ Als erstes tauschte Edgar
Ulbrich, der das Projekt als Konstrukteur für TEWISS betreute,
deshalb das Innenleben aus. Bowdenzüge raus, Zahnräder rein.
Alle Teile mussten konstruiert und designt werden, es mussten
Zulieferer für alle Teile gefunden und angeleitet und Kosten verglichen werden ... Dann kam der Tag, an dem Ulbrich eigentlich
in Rente gegangen wäre, aber da er „seinen“ Fußtüröffner nicht
mittendrin verlassen wollte, hat er weitergemacht. „Da ist eine
wirklich tolle Geschäftsbeziehung gewachsen,“ sagt Lorenzen.
Mittlerweile ist Ulbrich zwar noch in Kontakt mit dem
Fußtüröffner-Team, aber nun wirklich als Rentner. Denn der
Fußtüröffner ist serienreif – inklusive Abreißfunktion: „Wenn
das Kind die Tür zuhält und Papi auf den Öffner tritt, dann
reißt der Kontakt ab, verbindet sich aber bei der nächsten
Klinkenbewegung wieder, das ist magnetisch gelöst.“ Auch ein
Montagekit gehört dazu, das jeden Tischler in die Lage versetzt,
den Öffner in eine Tür einzubauen. Metiba bietet allerdings
auch einen entsprechenden Service an.
Das Potenzial des Öffners schätzen Bartels und Klein als
sehr hoch ein. Nicht nur im Sanitärbereich und in Krankenhäusern sehen sie Fußtüröffner als hygienische Alternative, sie
können sie sich auch im Gastrobereich vorstellen. Schließlich
kann man die Türen damit weiterhin mit der Hand öffnen –
man muss es aber nicht.
23
Panorama – PZH 2014 / 2015
Nachruf
Professor Friedrich-Wilhelm Bach
† 18. August 2014
Nach langer schwerer Krankheit ist Professor Friedrich-Wilhelm
Bach am 18. August 2014 verstorben. Er war eine herausragende
Persönlichkeit nicht nur fürs PZH. Über viele Jahre prägte er auch
die Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover.
Als Direktor des Instituts für Werkstoffkunde und auch als
Dekan der Fakultät für Maschinenbau (2005-2010) zeigte Professor Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E. h. Dr. h.c. Friedrich-Wilhelm
Bach großes Verantwortungsbewusstsein. Er lebte seinen
Beruf. Als Hochschullehrer hat Professor Bach viele seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter zur Promotion geführt und durch
sein offenes und interessiertes Engagement etliche interdisziplinäre Kooperationen entwickelt, die heute zur Normalität in
den Ingenieurswissenschaften an unserer Universität zählen.
Ob Rückbau Kerntechnischer Anlagen oder Biomedizintechnik: alle diese Disziplinen führte er aus dem Blickwinkel der
Werkstofftechnik zusammen und prägte damit nachhaltig die
Forschungslandschaft der Ingenieure. Mit ihm verlieren wir
nicht nur einen exzellenten Hochschullehrer, sondern auch
einen technikbegeisterten Vor- und Querdenker und einen
besonderen Menschen.
Professor Bach wirkte über viele Jahrzehnte an den
Erfolgen des Institutes für Werkstoffkunde mit: Bereits 1972,
nach dem Studium der Werkstofftechnik an der Technischen
Universität Hannover, begann er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Werkstoffkunde (IW) zu arbeiten. Die
Promotion auf dem Gebiet der Plasmametallurgie erfolgte
1978. Anschließend leitete er den Bereich „Technologie der
Werkstoffe“ und habilitierte sich 1983 mit einer Arbeit zum
Thermischen Schneiden dickwandiger Werkstücke. 1983
wurde er Oberingenieur des IW, 1987 zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Hannover ernannt. Im Jahr
1997 wurde er an den Lehrstuhl für Werkstofftechnologie
der Universität Dortmund berufen. Bereits 2001 kehrte er
als Professor und geschäftsführender Leiter an das Institut für Werkstoffkunde zurück und übernahm zudem die
kommissarische Leitung des Institutes für Kerntechnik und
Zerstörungsfreie Prüfverfahren. Er hat das Institut für Werkstoffkunde elf Jahre lang, von 2001 bis 2012, als geschäftsführender Direktor geleitet.
Als Vorstandsmitglied wirkte er maßgeblich an der Entwicklung des PZH, aber auch des Niedersächsischen Zentrums
24 PZH 2015
für Produktionstechnik NFP und des Clausthaler Zentrums
für Materialtechnik CZM mit.
Als Zeichen der besonderen Wertschätzung seiner erfolgreichen wissenschaftlichen Arbeit wurde er im Jahr 2006 Mitglied
der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
und im Jahr 2012 zum Niedersachsenprofessor berufen.
Er war Sprecher zahlreicher koordinierter Programme
wie etwa des Sonderforschungsbereiches „Prozesskette zur
Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile“,
des Graduiertenkollegs „Herstellung, Bearbeitung und Qualifizierung hybrider Werkstoffsysteme“ und der Forschergruppe
„Hochleistungsfügetechnik für Hybridstrukturen“. Professor
Bach hat sich in herausragender Weise um die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik verdient gemacht. Viele Jahre war
er als Gutachter für die Deutsche Forschungsgemeinschaft und
die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ tätig. 2004 wurde er in das DFGFachkollegium „Werkstofftechnik“ gewählt. Darüber hinaus
war er Vorsitzender des Wissenschaftlichen Arbeitskreises
Werkstofftechnik e.V. WAW, der Fachgruppe „Stilllegung“ der
Kerntechnischen Gesellschaft (KTG), des DVS-Fachausschusses „Sonderschweiß- und Schneidverfahren“ und des Kuratoriums des Heinz-Piest-Instituts für Handwerkstechnik.
Für seinen Einsatz und sein Engagement wurde ihm 2006 das
Verdienstkreuz am Bande verliehen. 2007 wurde er Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der Hochschulen der
Ukraine; im April 2009 wurde ihm die Ehrendoktorwürde (Dr.
h.c.) durch den Fachbereich der Produktionstechnik der Universität Bremen und im Mai 2009 die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing.
E.h.) durch die Fakultät Mathematik/Informatik und Maschinenbau der Technischen Universität Clausthal verliehen.
Wir werden unseren Professor Bach als Mensch, Kollegen,
Mentor und Freund sehr vermissen und behalten ihn stets in
guter Erinnerung.
Professor Hans Jürgen Maier, Institut für Werkstoffkunde,
mit allen IW-Mitarbeitern und den Kollegen aus dem PZH
25
... noch ein Jubiläum:
Das halbe Dutzend ist voll!
Schon zehn – und jetzt?
Z
Unsere Magazine finden Sie zum Download unter www.pzh-hannover.de/pzh-publikationen
Restexemplare auf Anfrage unter [email protected]
ehn Jahre sind eindeutig zu wenig für eine Timeline, und
auch eine Gala mit Abendgarderobe ist für das ja doch
junge PZH ein eher unpassender Rahmen. Was ihm dagegen
gefällt: Es gewährt gern einen Bick in sein Fotoalbum. Und es
lädt ein, einige der vielen spannenden Menschen kennenzulernen, die es täglich prägen. Stolz ist es auch auf „seinen“ Sonderforschungsbereich: Wie es mit „Gentelligenten Bauteilen“
die Industrie-4.0-Entwicklung entscheidend mitprägen will,
präsentiert es daher ebenso gern wie jene Wissenschaftler, die
einen ganz neuen Leichtbaustahl nutzbar machen. Empfehlen
möchte es außerdem ein zukunftsweisendes Lehrangebot.
„Und jetzt?“ – Das also ist die Antwort: Ein paar schöne Erinnerungen an die vergangenen zehn Jahre teilen. Und dann auf
in die Zukunft!
Foto: PZH
27
Magazin – Zehn Jahre PZH
Am Anfang war ...
... eine Vision: die produktionstechnischen Institute der Leibniz
war es zu eng geworden. Eine öffentlich-private Partnerschaft
Universität wollten kurze Wege, intensive Zusammenarbeit,
ermöglichte den Bau in Garbsen. Bevor das PZH im Sommer 2004
Synergien – und natürlich einen Ort, der ihrer Forschung Zukunft
starten konnte, gab es einiges zu tun.
geben kann. In den einzelnen Institutsgebäuden in der Nordstadt
Eine Bildergeschichte.
2
1
3
1
13. September 2002 – der erste Spatenstich
Es legen Hand an: Prof. Friedrich-Wilhelm Bach, IW; Prof. Günter
Merker, Dekan der Fakultät für Maschinenbau; Bürgermeister Wolfgang Galler; Dr. Henning Ahlers, Geschäftsführer der PZH GmbH;
Regionspräsident Dr. Michael Arndt; Wissenschaftsminister Thomas
Oppermann; Architekt Prof. Gunter Henn, Universitätspräsident Prof.
Ludwig Schätzl und Prof. Heinz Haferkamp (v. l.).
2
Die Vision hat längst Form angenommen. So soll es werden:
Dank einer 3D-Simulation aus dem IFA, basierend auf Daten des
Architekten, kann man bereits durchs PZH „fliegen“.
3
Die Mensa im Rohbau.
Fotos: Daniel Junker, Pressestelle LUH, Henn/IFA, PZH
28 PZH 2015
29
Magazin – Zehn Jahre PZH
Es geht voran
1
1
1
12 Juli 2004 – feierliche Einweihung:
Jetzt geht es richtig los – und der Spine
bewährt sich zum ersten Mal als Ort der
Begegnung und des Austausches. Den besten Überblick hat man natürlich von oben.
2
Die Produktionstechnik der Universität
bekommt nicht nur ein neues Gebäude,
sondern auch einen eigenen Straßennamen. Das PZH liegt nun „An der
Universität“. Prof. Berend Denkena,
Universitätspräsident Prof. Ludwig
Schätzl, Wissenschaftsminister Lutz
1
4. Juli 2003 – Richtfest:
2
Das Gröbste ist geschafft, die Spaten werden
Bürgermeister Wolfgang Galler,
Dr. Henning Ahlers, Geschäftsführer der
nicht mehr gebraucht. Bürgermeister
PZH GmbH (v. l.)
Wolfgang Galler, Wissenschaftsminister Lutz
Stratmann, Prof. Heinz Haferkamp, Uni-
3
versitätspräsident Prof. Ludwig Schätzl und
Eingeweiht wird auch der Hörsaal.
Ausnahemsweise geht es weder um Werk-
Professor Hans Kurt Tönshoff (v. l.).
2
Stratmann, Architekt Prof. Gunter Henn,
stoffe noch um Werkzeugmaschinen ...
Viele Professoren nutzen die Gelegenheit,
den Baufortschritt ihrer künftigen
gemeinsamen Forschungsheimat zu
inspizieren. Unter anderem: Prof. HansHeinrich Gatzen, Institutsleiter des
damaligen imt, heute IMPT (ganz links),
Prof. Berend Denkena, IFW (2. v.l.), Prof.
3
Ludger Overmeyer, ITA, (1. Reihe, 5. v.l.)
2
und Prof. Hans Kurt Tönshoff (ganz rechts)
3
... und die Musi spielt dazu!
3
Fotos: PZH (6)
30 PZH 2015
31
Magazin – Zehn Jahre PZH
Hightech & hoher Besuch
2
1
1
1
Prof. Johanna Wanka besucht als
Niedersächsische Wissenschaftsministerin
2010 das PZH. Hier mit Prof. Berend
Denkena, Matthias Kammler und
Biomedizintechnik.
2
3
Nach einem langen Kongresstag mit
dutzenden Fachvorträgen bietet sich ein
stimmungsvoll hergerichtetes Versuchsfeld
für den abendlichen Ausklang an, wie hier
2008 beim „Steinkolloquium“ am IFW.
1
3
Maschine am Haken: Eine neue Presse ist
2
auf dem Weg ins IFUM.
Shari Reeves kommt als Schirmherrin
zum Mädchen-Technik-Kongress 2013.
Wissen macht Ah und sehr viel Spaß mit ihr!
2
Nicht nur sauber, sondern rein: 350 m2
4
Reinraum Klasse ISO 5 am IMPT
Die deutsche Meisterschaft „Formel 1 in
der Schule“ wird 2009 im PZH ausgefahren.
3
Mit Hilfe der Strangpresse am IW fand
Hier fachsimpeln die Experten über die
man heraus, dass manche elekrische Leitung
Modelle mit der besten Aerodynamik.
am PZH gerne etwas größer hätte
dimensioniert sein dürfen.
4
„Ich bin der Neue!“ Roboter am match
4
reichen sich die Hände.
3
4
Fotos: sliwonik.com (5), Bauer, LUH,
32 PZH 2015
33
2004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Magazin – Zehn Jahre PZH
Zurück
„Ich habe oft den erstaunten Ausruf gehört:
Du gehst von Berkeley zurück nach Hannover?!“
Als ihr Sohn Ziko im Herbst 2011 in Kalifornien zur Welt kam, Studium „computational engineering“, das sie 2008 mit einem
stellte Meriem Akin fest, dass auf all das, was sie in Berkeley
Master abschließen wird. Sie ist damals, wie sie sagt, „ein
und in Kalifornien so schätzte, ein Schatten fiel: Sie empfand
schüchternes Mädchen, ganz aufs Studium fokussiert“.
das US-Gesundheitssystem plötzlich als Risiko für das WohlerIn Richtung USA bricht sie 2007 auf, jetzt mit einem Stigehen ihres Neugeborenen. „Ich will niemals auch nur darüber
pendium der Leibniz Universität, auch wenn es ihr schwerfällt,
nachdenken müssen, ob ich mir den Arztbesuch für mein
schon wieder ein Land zu verlassen. Ein „Wooh“ entfährt ihr
Kind leisten kann“, erzählt sie heute, in ihrem Büro im Institut
heute beim Gedanken daran, „Kulturschock! Der Übergang
für Mikroproduktionstechnik. Damals überzeugte sie ihren
von Tunis nach Dresden war nichts gegen den Wechsel von
türkischen Mann, den sie in den USA kennengelernt hatte,
Hannover nach Lincoln, Nebraska. Ich war alleine. Mitten im
und in einem unglaublichen, für sie anscheinend typischen
Nirgendwo, fast ohne öffentlichen Nahverkehr.“ Und dann
Zusammenspiel von Wille, Organisationstalent und Glück war
wird es plötzlich eiskalt, Winter im Mittleren Westen. Das Gute
sie kaum drei Monate später „zurück“ – mit Familie. Ihr Mann
an Nebraska sind Menschen wie die Oma einer Mitbewohneforschte und lehrte auf Englisch an der Fakultät für Elektrorin, die „dem armen Mädchen“ spontan nach der Ankunft in
technik der Leibniz Universität. Meriem Akin arbeitete bei
Nebraska ein Bett kauft.
Baker Hughes in Celle, dort hatte sie auch eine Wohnung und
Eine anschließende Reise durch Kalifornien und New York
einen Krippenplatz gefunden.
lässt in Meriem den Wunsch reifen, weiter in den USA zu leben
Oft wartete ihr Mann schon, wenn sie mit dem Rad nach
und zu forschen. Auf ihre Bewerbungen bekommt sie Zusagen:
Hause kam, um dann selbst schnell in den Zug zu springen und Purdue, UIUC, Northwestern, University of Texas A&M. Caltech.
zur Uni zu fahren. Im Sommer sprengte dann eine kleinere
Und Berkeley. „Ich habe meinen Master in Hannover bei ProOperation von Ziko den ohnehin engen Zeittakt, und sie entfessor Wriggers gemacht – und da, wo ich mich beworben habe,
schied, zu pausieren. Als Ziko ein Jahr alt war, stieg sie wieder
kannte man seine Forschung. Das hat sicher auch geholfen“, sagt
ein: als wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vollzeit am Institut
sie. In Berkeley hat sie sich in den Campus verliebt. „Da waren
für Mikroproduktionstechnik im PZH. Die Familie zog nach
alle vertreten, von Erstsemestlern bis Post-Docs, von Musik- bis
Hannover. „Ich war zurück“, sagt sie, und es klingt wie „wieder
Physikstudenten. Da war wirklich Leben auf dem Campus.“ Sie
zuhause“. Dabei ist ihr „Zurück“ etwas komplizierter:
bleibt vier Jahre, in denen sie noch einen Master in MaschinenIm Jahr 2002 kommt sie, die 18-jährige Tunesierin, die „auf bau macht und einen in Informatik. Dann kommt Ziko.
jeden Fall Ingenieurin“ werden will, mit einem Stipendium des
Was bringen die nächsten Jahre? „Ich habe heute viel Mut,
Goethe-Instituts nach Dresden, ausgerechnet!, um Deutsch
viel zu machen“, sagt die Frau, die mittlerweile viereinhalb
zu lernen. „Sprachlich war
Sprachen spricht, Arabisch,
das eine Herausforderung“,
Französisch, Deutsch, Englisch,
Meriem Akin ist wissenschaftliche Mitarbei­
erinnert sie sich amüsiert,
recht gut Türkisch. „Ich möchte
terin am Institut für Mikroproduktionstechnik.
„weil auf der Straße etwas
hier Spitzenforschung liefern,
Sie arbeitet im SFB/TRR „Planare Optronische
anderes gesprochen wurde
und mein Traum ist es, weiter zu
Systeme“ und ist zuständig für die Aufbauals im Goethe-Institut.“ Sie
forschen und zu lehren. Und erst
und Verbindungstechnik von opto-elektro-
bleibt in Deutschland. 2003
mal sieht es so aus, dass wir hier
nischen Sensoren und für Heißpräge-Tools von
beginnt sie an der Leibniz
bleiben.
optischer Qualität.
Universität Hannover ihr
Aber wer weiß …“
34 PZH 2015
Morgens um acht ist Meriem Akin
mit ihrem Sohn auf dem Weg zur KiTa,
anschließend fährt sie mit der U-Bahn
weiter zum PZH. Foto: Helge Bauer
35
2004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Auszeit auf dem Berg
Magazin – Zehn Jahre PZH
„Noch einmal tief in die Forschung einsteigen – das ist
ein lang gehegter Wunsch, der jetzt in Erfüllung geht.“
Peter Nyhuis hat gerade „Bergfest seiner Professur“, wie er es
Dass es für einen Institutsleiter überhaupt möglich ist, ein
nennt: Vor zwölf Jahren, 2003, wurde er berufen, und ähnlich
Jahr organisatorisch „draußen“ zu sein, liegt auch an der
viele Jahre als Professor liegen noch vor ihm. Man ist versucht,
Struktur seines Instituts. Die vier Forschungsbereiche mit
sich diesen „Berg“ in einem Schaubild vorzustellen. Schließlich
insgesamt gut 20 wissenschaftlichen Mitarbeitern arbeiten
leitet Nyhuis das Institut für Fabrikanlagen und Logistik (IFA).
in großer Eigenverantwortung; sie organisieren sich weitHier sind die Planer, Strukturierer und Logistiker zu Hause, von
gehend selbst. Dazu kommt ein Leitungsduo im IFA: „Das
maschinenaffinen Kollegen hin und wieder frozzelig Kästchenist ideal: Mit Matthias Schmidt übernimmt ein Habilitant
schieber genannt. Was an dem Bergbild stimmt: Es gibt einen
meine Vertretung, der auch die Lehre in meinem Sinne
Gipfel. Was sicher nicht stimmt: Dass es jetzt wieder runter geht.
weiterführen wird, und Jan Schlegel deckt die technischen
Deshalb ist der Gipfel doch eher ein Hochplateau.
und personalbezogenen Themen perfekt ab.“ Eine seiner
Die Berufung in den Wissenschaftsrat, dem er als einer von
Vorlesungen, Arbeitswissenschaften, behält Nyhuis, und er
24 Wissenschaftlern aus Deutschland seit Februar 2015 angebetreut weiterhin seine Doktoranden. Alles andere will er
hört, ist nur das sichtbare Resultat vieler Jahre erfolgreicher Forfür ein Jahr loslassen.
schung und großen Engagements in den Organen der WissenDarin, also im Institut-Loslassen, hat er ein Vorbild: Sein
schaftsförderung. Fast zeitgleich wurde er auch in die Deutsche
Vorgänger Professor Hans-Peter Wiendahl hatte ihm damals
Akademie der Technikwissenschaften, acatech, berufen. Und es
das Institut übergeben, und „schon am nächsten Tag hat er
gab ein drittes offizielles Schreiben in den vergangenen Wochen.
konsequent nicht mehr von ‚meinem‘ Institut gesprochen“, erDas hat ihn wirklich von
innert sich Nyhuis voller Respekt.
Herzen gefreut – die BegeisWiendahl habe seine Kompetenz
Peter Nyhuis ist seit 2003 Leiter des
terung darüber ist unverzur Verfügung gestellt, sie aber
Instituts für Fabrikanlagen und Logistik. kennbar: „Ich habe kein
nie aufgedrängt. Sein Forschungsinteresse gilt insbesondere
Sabbatical, kein ForschungsZurück zum Bergfest: Nyhuis
einer Theorie der Produktionslogistik, die es
Unterwegs. Morgens
Professor
umPeter
viertel Nyhuis
nach acht–isthier
Meriem
erklärt
Akiner
aufAnsätze
dem Wegzu
von der KiTa
ihresTheorie
Sohnes zur
zum–PZH.
seiner
derU-Bahn
Logistik
zitiert gern Kurt Lewin:
Foto: Helge Bauer
36 PZH 2015
„Nichts ist praktischer als eine gute Theorie“.
Foto: Helge Bauer
semester, ich habe ein ganzes bislang noch nicht gibt. Forschungsjahr beantragt,
und das beginnt tatsächlich – vorbehaltlich einer finalen Finanzierungszusage – am 1. Oktober 2015.“ Wer bei „Forschungsjahr“ an Reisen durch die Welt mit gelegentlichen Besuchen bei
renommierten Forscherkollegen denkt, liegt allerdings mächtig
daneben. „Ich bleibe hier. Also möglichst wenig am Institut,
aber ich habe zuhause die Räumlichkeiten, mit einem weiteren
Mitarbeiter mein Forschungsvorhaben zu verfolgen.“
Nyhuis nennt es „seine Vision“. Sie begleitet ihn schon sein
ganzes Forscherleben. Er will eine Theorie der Logistik erarbeiten. Seit Jahren schon verfolgt der IFA-Bereich „Produktionsmanagement“ diese Idee und erarbeitet Grundlagen. Gerade
jetzt seien gute Ergebnisse entstanden. Der Zeitpunkt sei daher
perfekt, um „richtig tief “ in das Zusammenwirken sämtlicher
Kennzahlen und Parameter logistischer Abläufe einzusteigen
und eine geschlossene Theorie zu entwickeln.
ist fest davon überzeugt, dass eine
Theorie der Produktionslogistik
genug Ansätze liefern wird für ein gutes Dutzend weiterer
Forschungsjahre – die zweite produktive Flanke des Berges
sozusagen.
Aber kann eine solche Theorie wirklich bei ganz praktischen Problemen in den Unternehmen helfen? „Ja!“, heißt die
klare Antwort. „Die Dinge, die wir vor zehn Jahren theoretisch
entwickelt haben, sind heute Standard in der Umsetzung“. Er
nennt als Beispiel das am IFA entwickelte Verfahren zur Produktionsplanung und -steuerung und zum Produktionscontrolling, die heute in der Industrie weit verbreitet sind. Gleiches
gilt für die „Wandlungsfähige Fabrik“. Nyhuis ist sicher, dass
es auch mit den neuen Theorien so sein wird. Aber: „Das ist
in der Tat eine Aufgabe für uns: Deutlich zu machen, dass wir
bei aller Theorie immer die Umsetzbarkeit im Blick haben. Mit
einer Wissenschaft – das ist unser Motto –, die Wissen schafft.“
37
Panorama – PZH 2014 / 2015
Jetzt zusammen
Fotos: Dorota Sliwonik
Der Sonderforschungsbereich „Gentelligente Bauteile“ schafft
seit zehn Jahren Voraussetzungen für Industrie 4.0. Jetzt soll ein
Industrie-Netzwerk die Ergebnisse in die Wirtschaft tragen und
Dr. Stefan Braun, Leiter Product Lifecycle
and Digital Transformation Solution Consulting,
T-Systems International
die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen stärken.
Sind Sie unterwegs zur Industrie 4.0?
Ja, wir sind ganz offiziell unterwegs und haben es quasi im Namen. Wir sind von der Telekom damit beauftragt, das voranzutreiben. Industrie 4.0 ist für mich allerdings keine Revolution, sie
geschieht schleichend und wird zunehmend Einzug halten.
Warum sind Sie beim Kick-off dabei?
Um das Netzwerk mit aufzubauen und über den Horizont zu
gucken: Was können wir von der Industrie 4.0 nutzen? Was ist
für unsere Angebote interessant? Wir haben die Technologien für
die Daten und für die Übertragung, aber mit Spänen kennen wir
uns nicht aus ...
D
as Herz dieser Kick-off-Veranstaltung ist die Vorführung im Versuchsfeld: So geht Industrie 4.0! Das hier
sind die konkreten neuen Möglichkeiten! So lassen sich Arbeitsschritte vernetzen, so tauschen Planung, Steuerung und
Prozessüberwachung ihre Informationen aus.
Gut 100 Teilnehmer aus rund 70 Unternehmen – neben
Global Playern wie Continental, Volkswagen, Airbus oder TSystems auch viele kleinere Unternehmen – sind der Einladung
aus dem Produktionstechnischen Zentrum gefolgt, um sich
Industrie 4.0 einmal wirklich anzusehen und sich mit der
Idee eines gemeinsamen „Production Innovations Network“
vertraut zu machen. Am frühen Nachmittag dieses 15. Januars
2015 wandern die Teilnehmer in ihrer Gruppe nun jeweils
von einer Station zur nächsten. An insgesamt fünf Standorten
stehen Wissenschaftliche Mitarbeiter bereit. Sie erklären, wo in
der Maschine, im Prozess oder im Sensor neue Forschungsergebnisse zur Industrie 4.0 stecken.
Karl Doreth beispielsweise zeigt und erklärt die „fühlende
Maschine“, eine Werkzeugmaschine, die sich selbst optimiert
und in der gerade eine Fläche in ein zylindrisches Werkstück
gefräst wird. „Unser Modell sagt, welche Parameter – also
etwa beim Vorschub – die Maschine fahren muss, um die
38 PZH 2015
Bauteiltoleranz, die wir vorgeben, nicht zu überschreiten. Dazu
muss es die Werkzeugabdrängung entsprechend begrenzen.“
Was neu daran ist? „Die Sensoren, die zu diesem Zweck hier
entwickelt wurden, sind neu; dass ich mit ihnen die Abdrängung des Werkzeugs überhaupt messen kann, ist neu, und dass
ich dieses neue Wissen nutzen kann, damit die Maschine auf
der Basis unseres Modells lernen kann, ist auch neu.“
Konkreter als immer nur „das Werkstück,
das die Produktion steuert“.
Was in den Versuchsfeldern gezeigt wird, ist die Quintessenz
aus gut zehn Jahren Sonderforschungsbereich 653 – Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus (Siehe Kasten auf Seite 41). Als
der SFB im Jahr 2005 bewilligt wurde, gab es das Schlagwort
Industrie 4.0 noch nicht – es wurde erst 2011 aus der Politik
heraus geprägt. Die Grundidee hat der SFB, in dem rund
40 Wissenschaftler forschen, mit seinen Zielen aber bereits
vorweggenommen: Der SFB will Bauteile, Werkzeuge und
Maschinen kommunikationsfähig machen – eine zentrale
Voraussetzung für die Industrie-4.0-Entwicklung. Sie sollen
Informationen tragen – möglichst inhärent, also in sich
39
Panorama – PZH 2014 / 2015
Das Netzwerken beginnt
immer in der Pause:
Teilnehmer des Kick-off
begegnen sich im PZH und
tauschen Erfahrungen
und Interessen aus.
selbst – und weitergeben können. Unter anderem auch an die
nächste Generation. Daher kommt das „gen“ in gentelligent:
Daten aus der Nutzungsphase eines Bauteils tragen dazu bei,
die „Gene“ in der nächsten Generation gemäß der tatsächlich
aufgetretenen Belastung zu optimieren. Diese implementierte
Fähigkeit der Bauteile, sich über die eigene Generation hinaus
zu optimieren, hat zu dem Schlagwort geführt, der SFB 653
sei „Mehr als Industrie 4.0“. Beliebtes Anwendungsbeispiel
aus dem SFB ist der von den Wissenschaftlern umgebaute
Formula-Student-Rennwagen, der Belastungen aus Rennen
etwa im Radträger speichert und sehr einfach nutzbar macht;
unter anderem für die Instandhaltungsplanung.
An der fühlenden Maschine diskutieren, wie an den
anderen Stationen, viele Teilnehmer nach der Präsentation
mit den Wissenschaftlern. „Das waren keine allgemeinen
politisch-philosophischen Fragen“, resümiert Doreth, „die
Teilnehmer haben sehr genau verstanden, was wir hier gezeigt haben.“ Es sei klar, dass man mehr und gezielter fragen
könne, wenn man etwas Konkretes vorgestellt bekommt, als
wenn es immer nur vage um das Werkstück geht, das „die
Produktion steuert und sich selbständig durch die Fertigung
bewegt“.
Es gab Teilnehmer, die wissen wollten, ob man die eine oder
andere Maschine samt ihrer Fähigkeiten kaufen kann – „Nein,
es handelt sich um Forschungsprototypen“ –, andere diskutierten, wie sich die Maschinen für ihre eigenen Belange anpassen
und einsetzen ließen. Jemand wollte gezielt wissen, ob der
Verschleiß des Fräskopfes in den Modellen berücksichtigt
wird – „bisher nur im Rahmen der Ergebnisstreuung“,– und
ein anderer interessierte sich dafür, welche Algorithmen in den
Modellen stecken. Die Antwort von Doreth ist ein Sowohl-alsauch: „Es sind zum Teil selbst entwickelte Algorithmen, das ist
Teil unserer Forschung. Aber sie basieren vielfach auf neuen
Methoden, die aus der Informatik stammen; die hat mittlerweile beeindruckende Sachen hervorgebrach. Da braucht man
das Rad nicht neu zu erfinden.“
Hans-Georg Conrady, Geschäftsführer, Artis Marposs
Sind Sie unterwegs zur Industrie 4.0?
Industrie 4.0 ist für uns, als Unternehmen aus der Prozessüberwachung, ­
sehr wichtig, weil wir die Infos aus den Maschinen brauchen.
Warum sind Sie beim Kick-off dabei?
Wenn man mit Leuten aus der Praxis spricht, wissen viele nicht, worum es geht.
Nun gibt es ja bereits einige Dinge, die unter Industrie 4.0 laufen, es kommt aber
darauf an, dass sie jetzt gebündelt werden. Und weil man viele Forschungsergebnisse nicht ohne Partner umsetzen kann, unterstütze ich dieses Netzwerk; wir
haben gute Erfahrungen mit Netzwerken.
Deshalb bin ich gern gekommen, als ich aufs Podium eingeladen wurde.
Auch an anderen Stationen und außerhalb des Versuchsfeldrundgangs ist diese Überschneidung von IT und Technik und
das Zusammenwirken verschiedener Kompetenzen ein Thema.
Eine Forderung hört man in verschiedenen Runden: Die Zeit
ist reif, dass IT-Dienstleister und Produktionsunternehmen
zusammenfinden. Dass aus einzelnen Industrie-4.0-Anwendungen durchdachte Strategien werden, und vor allem, dass eine
Zusammenarbeit initiiert wird, die es auch kleinen und mittleren
Unternehmen erlaubt, im Sinne von Industrie 4.0 zukunftsfähig
zu werden.
Das Angebot, das dazu aus dem Sonderforschungsbereich
„Gentelligente Bauteile“ gemacht wird, ist das Production Innovations Network, PIN. Mit ihren Kick-off-Unterlagen bekommen
alle Teilnehmer ein Beitrittsformular zum „PIN“-Netzwerk; die
erste Sitzung findet am 29. April im Produktionstechnischen
Zentrum statt. Dort konstituiert sich das Netzwerk – und will
bereits die ersten beiden Projekte starten.
„Wir erleben, dass dieser Begriff „Industrie 4.0“ zwar viel verwendet wird, sich aber häufig wenig Konkretes dahinter finden
lässt. Außerdem verbindet jeder etwas anderes damit. Das wollen
wir ändern“, erläutert Professor Berend Denkena, Sprecher des
SFB und Leiter des Instituts für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen, eins der Ziele des Kick-offs.
Ein neues Schlagworte: De-Hierarchisierung
Reka Szegedi, Continental Reifen,
Manufacturing IT
Sind Sie unterwegs zur Industrie 4.0?
Ja, auf jeden Fall! Wir hatten vor einiger
Zeit angefangen, wenn auch nicht unter
diesem Begriff. Es gibt verschiedene Entwicklungen, und da geht es jetzt vor allem
um die Bündelung.
Warum sind Sie beim Kick-off dabei?
Wir in der IT wollen sehen, was bei den
Ingenieuren interessant ist, um in den
interdisziplinären Teams die richtigen
Themen bedienen zu können.
Für den großen Überblick sorgen bereits am Morgen die Vorträge einiger der Professoren, die im Sonderforschungsbereich aktiv
sind. Professor Denkena betont gleich zu Anfang den großen
Unterschied der bisherigen, klar hierarchischen Geschäftsstrukturen, in denen etwa die Produktion selbst, die Qualitätssicherung und die Planung klar positioniert sind, mit den Strukturen,
Der SFB und das PZH: Gemeinsame Geschichte
„Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus
– Nutzung vererbbarer, bauteilinhärenter
Informationen in der Produktionstechnik“. Unter diesem Titel begleitete der Sonderforschungsbereich 653 die ersten sechs
PZH-Institute von Anfang an. „Als wir absehen konnten, dass wir bald gemeinsam
unter einem Dach forschen würden, lag
es nahe, ein anspruchsvolles gemeinsames
Forschungsfeld abzustecken“, erinnert sich
SFB-Sprecher Professor Berend Denkena,
Leiter des Instituts für Fertigungstechnik
und Werkzeugmaschinen. Der gemeinsame SFB sollte die neue räumliche Nähe
von Anfang an mit einer intensiven inhaltlichen Zusammenarbeit verbinden. Im
PZH-Einzugsjahr 2004 lief die Antragsphase, im Juni 2005 gab die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) grünes Licht,
und mit knapp zehn Millionen Euro Fördergeld ging der SFB 653 in seine ersten
vier Jahre. Bei den Folge-Begehungen in
den Jahren 2009 und 2013 zeigten sich die
Gutachter von den Zwischenergebnissen
überzeugt, so dass, wenn der SFB nach
maximaler Laufzeit 2017 enden wird, er
mit knapp 30 Millionen Euro von der DFG
gefördert wurde und weit über einhundert
Wissenschaftler über den gesamten Zeitraum daran beteiligt waren. „Das Production Innovations Network“, sagt Denkena,
„soll sicherstellen, dass unsere Ergebnisse,
gerade weil sie so wichtig für die aktuellen
Industrie-4.0-Entwicklugen sind, so wirksam wie möglich in die Anwendung und
damit der Wirtschaft zugute kommen“.
41
Panorama Magazin
– PZH 2014
– Thema
/ 2015
Im Gespräch über
die Herausforderungen
von Industrie 4.0,
von links:
Prof. Peter Nyhuis (IFA),
Prof. Berend Denkena (IFW),
Hans-Georg Conrady (Artis
Marposs),
Prof. Ludger Overmeyer
(ITA), Dr. Armin Walter,
Dr. -Ing. Daniel Wendler,
Wissenschaftlicher Referent für Ingenieur- und Naturwissenschaften,
Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen
Warum sind Sie beim Kick-off dabei?
Die Veranstaltung ist für mich eine gute Gelegenheit zu sehen,
wie wichtig das PZH für die Niedersächsische Industrie ist. Und dass Gelder,
die hier zur Verfügung gestellt werden, wirklich genutzt wurden, um etwas anzustoßen.
Es ist das, was immer gefordert wird: Gelebter Transfer.
(Lenze Automation)
Dr. Jens Reiche
(Inside M2M)
Existenzbedrohung, Zukunftsversprechen oder Hype?
Dass auch nach vielen Stunden Industrie-4.0-Theorie und -Praxis im Produktionstechnischen Zentrum viele Fragen
kaum angedeutet werden konnten, zeigte
die Podiumsdiskussion, die den Kickoff-Tag sehr lebhaft abschloss. So wies
Professor Peter Nyhuis, Institut für Fabrikanlagen und Logistik, mit dem Blick
auf die Belegschaften darauf hin, dass
Industrie 4.0 natürlich Chancen, aber
auch Risiken berge: „Und wenn es nicht
gelingt, die Mitarbeiter mitzunehmen,
ihnen die Vorteile deutlich zu machen,
wird ein Unternehmen den Übergang
nicht hinbekommen.“
Dr. Armin Walter, Prokurist der
Lenze Automation, sah angesichts der
zugespitzten Frage des Moderators
„Existenzangst, Zukunftsversprechen oder Hype?“ vor allem kleine
und mittlere Unternehmen vor sich,
viele im Anlagenbau. Sie hätten „die
größte Bürde“ zu tragen, sie müsse
man unterstützen. Auf die Frage, was
mit einem Unternehmen geschieht,
das Industrie 4.0 verweigert, traute
sich Hans-Georg Conrady, Geschäftsführer des Prozessüberwachungsanbieters Artis Marposs, eine Antwort
zu geben. „Ob man es Industrie 4.0
nennt oder anders: Unternehmer, die
42 PZH 2015
ihre Kommunikationsstrukturen nicht
verändern, denen wird über kurz oder
lang ihr Unternehmen über dem Kopf
zusammenbrechen.“
Menschen, Standards –
und der Geist der Stunde
Dr. Jens Reiche von Inside M2M,
Experte für mobile Datenkommunikation im Machine-to-Machine Umfeld,
brachte ein ganz anderes Problem
auf den Punkt und erntete deutliche
Zustimmung. Er verwies auf die große
Bandbreite, die man zurzeit allein bei
den Mobilfunkstandards findet: „Die
fehlenden Standards sind das größte
Problem“.
Bei den Fragen der Sicherheit und
der notwendigen Softwarekompetenz
gab es unterschiedliche Ansichten
sowohl im Auditorium als auch auf
dem Podium. Reichen Verschlüsselung,
Redundanzen und vernetzte Systeme,
um einen sicheren, lückenlosen Betrieb
zu garantieren, fragte ein Teilnehmer
mit Verweis auf den Roman „Blackout,“ in dem es Terroristen gelingt,
über eine Schwachstelle der vernetzten
Stromversorgung ganz Europa lahmzulegen? Ein anderer fragt: Haben wir
in Deutschland genug „Softwarekompetenz“, um die neuen Geschäftsfelder,
die sich mit Industrie 4.0 ergeben, auch
wirklich selbst zu besetzen – oder wird
man demnächst ungläubig nach Kalifornien oder Indien schauen müssen,
wo sich oberhalb der eigentlichen Technologien viel größere, davon nahezu
unabhängige „Softwareschichten“ für
neuartige Geschäftsfelder ausbilden?
Auch wenn hier seitens des Podiums
widersprochen wurde und auf die
Relevanz der Technologien und des
entsprechenden Wissens hingewiesen wurde, ohne die alle Daten nicht
weiterhelfen würden: Deutlich wurde
an diesen Diskussionen, dass Industrie
4.0 nicht als kleiner Trend oder aufgeblasener Hype wahrgenommen wird,
sondern als eine Entwicklung, die in
der Tat für viele Unternehmen und deren Mitarbeiter, vielleicht auch darüber
hinaus, existenzielle Auswirkungen hat.
Den Geist der Stunde brachte Professor Ludger Overmeyer – Institut für
Transport- und Automatisierungstechnik – zum Schluss auf den Punkt. „Wir
sind jetzt an der Stelle, an der wirkliche
Innovation entsteht.“
Das neue Netzwerk kommt zur
richtigen Zeit.
wie sie in der Industrie 4.0 erforderlich sein werden: Es geht da
um ganz neue Geschäftsmodelle, um „De-Hierarchisierung“,
„App-isierung“ und „offene Standardisierung“.
Professor Lutz Rissing aus dem Institut für Mikroproduktionstechnik stellt insbesondere Ergebnisse aus der Sensorik
vor – unter anderem jenen flexiblen Sensor, der die fühlende
Maschine so sensibel macht. Professor Roland Lachmeyer
vom Institut für Produktentwicklung und Gerätebau präsentiert das Vorgehen und die Algorithmen seines Teams, das die
„Evolution der Bauteile“ möglich macht. Und Professor Ludger
Overmeyer vom Institut für Transport- und Automatisierungstechnik nennt konkrete Möglichkeiten der Zusammenarbeit
zwischen Unternehmen und SFB, wie sie das neue Netzwerk
bieten kann. Dass solche Kooperationen sinnvoll und erfolgreich
für beide Seiten sind, kann er eindrucksvoll an den Beispielen
bisheriger Transferprojekte aus dem SFB demonstrieren, etwa
mit dem Projekt „Oberflächen mit Strukturen“, bei dem das
Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen mit
der Sauer GmbH Ultrasonic gemeinsam an einer marktreifen
Oberflächenstrukturierung per Ultraschallwerkzeug arbeitet. Auch die Perspekive der Projektpartner aus der Industrie
fehlt nicht: Dr- Jens Ketelaer von DMG Sauer und Dr. Dirk
Lange von Artis Marposs berichten aus ihrer Sicht von ihren
Projekterfahrungen.
Das Netzwerk wird den Know-how-Transfer auf eine breitere
Basis stellen. Es wird das Thema Industrie 4.0 und auch die beteiligten Unternehmen nach vorn bringen. Davon ist SFB-Sprecher und Netzwerk-Initiator Berend Denkena überzeugt: „Wir
forschen immerhin seit gut zehn Jahren an vorderster Front zum
Thema – und zwar im Zusammenspiel von zehn verschiedenen Instituten mit ihrer jeweiligen Expertise. Wenn wir es jetzt
schaffen, ein starkes Netzwerk mit Unternehmen aufzubauen,
in dem nicht nur ein bilateraler Erfahrungs-, Wissens- und
Forschungsaustausch stattfindet, sondern sich die Unternehmen
auch gegenseitig befruchten, wird das ein ganz starker Zukunfts­
impuls für alle Beteiligten sein.“
Kontakt zum Netzwerk: [email protected]
Rolf Börnert, Technischer Vertrieb, Telemetry Services GmbH
Sind Sie unterwegs zur Industrie 4.0?
Nein, definitiv nein.
Wir bieten unseren Kunden ähnliche Lösungen – Telemetrie, funkbasierte
Messsignalübertragung im Nahfeldbereich – und über einen Kunden sind
wir hier auf die Industrie-4.0-Veranstaltung gestoßen.
Warum sind Sie beim Kick-off dabei?
Es geht darum, über den Tellerrand zu gucken und die Trends für die
nächste Dekade ableiten zu können, an denen wir partizipieren können.
43
2004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Magazin – Zehn Jahre PZH
Die lange Strecke
Drei Tage liegen zwischen diesen Bildern vom Januar
„Auch wenn alles die gleiche Priorität zu haben scheint –
2015: Laufpause am PZH, Selfie am MIT, kurz vorm
Blizzard Juno. Großes Foto: Helge Bauer
beim Laufen sortieren sich die Dinge wie von selbst.“
Als Tim Wolfer 2004 sein Abi machte, hätte wohl niemand
mit Glück zu tun – und mit der Unterstützung meiner Profesdarauf gewettet, dass er gut zehn Jahre später Ingenieurwissoren hier am PZH.“ Am Institut für Transport- und Automatisenschaftler ist, Gruppenleiter am Institut für Transportsierungstechnik (ITA) beschäftigt er sich mit dem Drucken von
und Automatisierungstechnik, und auf dem Weg zu einem
Lichtwellenleitern, also lichtleitenden Strukturen. „Das Tolle
Forschungsaufenthalt am MIT, dem Massachusetts Institute of
daran ist: Man macht einmal das Werkzeug, und dann kann
Technology, dem Mekka für Ingenieure: Seine Leistungskurse
man sehr günstig, sehr leicht und in großer Stückzahl produwaren Deutsch und Geschichte. Englisch und Bio hatte er im
zieren.“ In der Gruppe am MIT, bei der er zu Gast ist, wird in
dritten und vierten Fach, Physik längst abgewählt.
sehr kleinen Dimensionen gedruckt, allerdings geht es dort
„Ich hatte in der Schule die technischen Sachen nicht so
bislang nicht um optische Strukturen. „Klein und optisch – das
verfolgt“, erklärt er lakonisch, „aber parallel habe ich zu Hause
wäre es!“, fasst Wolfer zusammen, was er sich von seinem Beumso mehr gebastelt und repariert, meine Eltern haben eine
such erhofft. Die Zeiten, in denen er Theorien und Grundlagen
kleine Werkstatt im Keller.“ Als für ihn klar war, dieses Hobby
zunächst mied, sind lange vorbei. An seinen Bachelor an der
seiner Berufswahl zugrunde zu legen, war auch klar: Erst mal
Hochschule Hannover hatte er gleich einen Master „MaschiMaschinenbau an der Fachhochschule studieren, viel Anwennensysteme und Automatisierung in der Produktionstechnik“
dungsbezug, weniger Theorie. Ein
an der Leibniz Universität anSpaziergang wurde es trotzdem
Tim Wolfer ist wissenschaftlicher Mitgeschlossen, nun schreibt er am
nicht: „Ich bin 2005 von Bremen
arbeiter am Institut für Transport- und
PZH seine Doktorarbeit. Den
nach Hannover gekommen, habe
Automatisierungs­technik. Er beschäftigt
langen Weg über ein Deutschsich damit, Lichtwellenleiter zu drucken,
im Studentenwohnheim gewohnt
Geschichte-Abi bereut er nicht.
und von morgens bis abends geunter anderem für den SFB/TRR „Planare
Im Gegenteil: „Ich merke, dass
lernt. Ich musste halt unglaublich
Optronische Systeme“.
mir das jetzt viel hilft. Am Ende
viel nachholen.“
des Tage hantiert man eben doch
In dieser Zeit fing er an, mit seiner Freundin, seiner jetzigen
viel mit Text, auf Deutsch und auch auf Englisch“.
Frau, zu laufen, um die Ricklinger Teiche, zuerst nur als Aus­
In den USA war er seit einem Schüleraustausch nicht mehr,
gleich. Es folgten fünf-Kilometer-Läufe, dann waren es zehn Kilo- dafür in anderen Ländern, genau wie seine Frau. „Als ich im
meter und mehrere Halbmarathons. „Meine Frau ist in Hannover Studium in China war, war sie in England, als sie in Australien
mittlerweile ihren ersten Marathon gelaufen, für den Berlin-Mawar, war ich hier, es war bei uns immer klar, dass wir uns diese
rathon im September haben wir uns beide angemeldet.“
Auslandsaufenthalte zugestehen.“ Dieses Mal wird sie ihn am
Sein näheres Ziel ist aber, an diesem Januartag 2015, erst
Ende seiner Zeit in Cambridge besuchen. Ein Programmpunkt
mal die US-Ostküste: Forschen am MIT. „Ich hatte überlegt,
steht schon fest: Laufen. „Vom MIT läuft man am Charles River
was wäre das tollste vorstellbare Ziel, ich habe den Globus
lang bis zur Harvard Universität. Und natürlich werden wir
gedreht, und es ist und bleibt für mich ganz klar: das MIT.
bei einem Ausflug nach New York auch eine Runde im Central
Dass das wirklich, nach langer Vorbereitung, klappt, hat viel
Park drehen.“
44 PZH 2015
45
2004 bis 2014: Menschen & Geschichten
Magazin – Zehn Jahre PZH
Roadmovie und Endlager
Der Blick, den Thomas Hassel gelegentlich in die Zukunft wirft,
geht weit nach vorn. Manchmal sind es 200 Jahre, gelegentlich
einige Millionen. Denn das Forschungsthema, das ihn am
meisten umtreibt, heißt „Rückbau kerntechnischer Anlagen“,
und als Experte für dieses Thema ist er Mitglied bei ENTRIA,
einem Wissenschaftlerverbund, der sich mit der Endlagerfrage
beschäftigt „Als ich das erste Mal in der ENTRIA-Runde saß“,
erinnert sich Hassel, „hab ich mich so beschränkt gefühlt, unglaublich. Mir ist gar nicht klar gewesen, dass es Philosophen
und Juristen und Experten für Technikfolgenabschätzung gibt,
die sich etwa mit der Frage beschäftigen, welche Zeithorizonte
man wie in der Gesellschaft vermittelt.“ Als Wissenschaftler
will er, unabhängig von politischem und wirtschaftlichem
Druck, an einer Lösung für die Endlagerfrage mitwirken, deren
Thomas Hassel ist im UWTH
Herr über Waser und Feuer.
Foto: Helge Bauer
46 PZH 2015
„Es ist wichtig zu vermitteln, dass das
Endlagerproblem gelöst werden muss.
In unserer Generation noch.“
weitere Vertagung er für völlig inakzeptabel hält. „Man muss
Kästchen drunter: genehmigt, nicht genehmigt.“ Auf diese
über den Tellerrand blicken, um die Gesellschaft nach vorn zu
Weise ist das komplette elektrochemische Labor entstanden,
bringen“, sagt er. Er hat schon über einige Tellerränder geblickt. eine Voraussetzung für Korrosionsuntersuchungen in der
Möglicherweise fing es mit einer Beschimpfung an. Als
Biomedizintechnik. Ab Anfang 2003 förderte die Deutsche
Thomas Hassel 1990 mit seinem LKW bei einem Kunden in
Forschungsgemeinschaft schließlich, auf der neuen Basis,
Niederbayern aufs Abladen wartete, kam er mit dem Chef
den Sonderforschungsbereich. Ein echter Meilenstein, denn
ins Gespräch und wurde in niederbayrischem Klartext als
erstmalig und für letztlich zwölf Jahre arbeiteten in diesem SFB
Vollidiot bezeichnet. „Dass ich trotz meiner Ausbildung als
Ingenieure, Human- und Tiermediziner aus Hannover eng
Maschinen- und Anlagenmonteur LKW fahre, das konnte er
zusammen.
nicht fassen“, erinnert sich Hassel. „In der DDR war LKWDann stand der Umzug ins PZH bevor und Hassel steckte
Fahrer ein Traumberuf gewesen, aber nach einem dreiviertel
„ein halbes Jahr im Blaumann“, weil die komplette Werkstatt,
Jahr war es für mich eigentlich auch genug.“ Also kündigte der
deren Leiter er nebenbei war, inklusive Gießerei mit umziehen
gebürtige Merseburger und fing in Nürnberg als Schlosser im
musste.
Waggonbau an. Fünf Jahre blieb er dort insgesamt, „aber der
In den zehn Jahren vom Start im PZH bis heute gab es ein
Ton und die Themen vieler Kollegen waren schlimm, so dass
weiteres „Schicksalsjahr“: 2008 hatte er gerade als Leiter des
ich schnell wusste, dass ich das nicht bis zur Rente aushalten
IW-Bereichs „Technologie der Werkstoffe“ im Bereich „Biomewürde“. Es folgten: Abitur per Abendschule, ein Studium der
dizintechnik und Leichtbau“ promoviert, als der Leiter eines
Werkstoffwissenschaften in Erlangen mit einem Schwerpunkt
dritten Bereichs ausschied: Das Unterwassertechnikum war
in Medizintechnik, dann: die Bekanntschaft einer Lehrerin aus
„frei“, und Professor Bach sagte: Mach doch. „Es hat etwa drei
Niedersachsen.
Jahre gedauert, bis ich aus dem Gröbsten raus war und die HütAm Institut für Werkstoffkunde der Uni Hannover entte brummte. Mittlerweile haben wir immer zwischen 15 und 20
deckte er eine Stellenausschreibung als Wissenschaftlicher
Wissenschaftliche Mitarbeiter, übernommen hatte ich acht.“
Mitarbeiter, die perfekt zu
Ambitionen auf eine
sein schien: Er hätte im neuen
Professur? Hätte er. Aber:
Thomas Hassel ist Leiter des UnterwasserSonderforschungsbereich
„Die Schwerpunkte, die
technikums Hannover (UWTH), das zum Institut
Biomedizintechnik mitforich hier betreue, vor allem
für Werkstoffkunde gehört. Seine Forschungsschen sollen. Aber als er
der Rückbau kerntechnischwerpunkte sind Rückbau kerntechnischer
2001 im IW einstieg, „fand
scher Anlagen, die findet
Anlagen, Schneid-, Schweiß- und Abtragstechnik
Biomedizintechnik erst mal
man woanders nicht, und
unter Wasser und an Atmosphäre, Korrosion und
nicht statt“. Er begann in der
die könnte ich auch nicht
Wasserstrahlschneidtechnik.
Schweißabteilung. „Anfang
mitnehmen, deshalb bin ich
2002 wurde es unruhig bei
hier sehr verwurzelt.“ Das
uns auf den Fluren“, erinnert sich Hassel, „und eines Tages kam andere Aber: Er arbeitet zwar an seiner Habilitation. Theoder Bereichsleiter und schmiss einen riesigen Stapel Papier auf
retisch. „Aber praktisch geht das nicht während der Arbeit,
den Boden mit den Worten „Das muss jemand neu schreiben“.
und außerhalb der Arbeit geht das mit den Kindern auch nur
Es war der werkstoffkundliche Teil des SFB-Antrags. Das ließ
mäßig.“ Das fehlt noch in dieser Bilanz. Neben der Lehrerin
sich Thomas Hassel nicht zweimal sagen. Zumal: Alle anderen
– seiner Frau Siggi – gibt es mittlerweile Franka, 11, Theo, 9,
waren ohnehin in Deckung gegangen.
und Anna, 7, in seinem Leben. In den zehn Jahren des PZH„In dieser Zeit habe ich mit Professor Bach, meinem Chef,
Bestehens hat Thomas Hassel neben allem anderen auch ganz
per Zettel kommuniziert, nie länger als eine halbe Seite, mit
schön viele Windeln gewechselt.
47
Magazin – Zehn Jahre PZH
Stahl, ganz leicht
Wie wird aus einem vielversprechenden Werkstoff ein erfolgreicher
Werkstoff – einer, der Leichtbau auch in den Motor bringt?
Indem sich Branchenführer zusammentun und der Bund die
Entwicklung von geeigneten Hochleistungsfertigungsverfahren
fördert. Am Ende des Projekts wird am PZH eine komplette neue
Prozesskette stehen.
L
eichtbaustähle oder, wie es im Patent heißt, „Dichtereduzierte
UHC-Stähle“: Um sie geht es. Ihr großer Vorteil ist ihr Gewicht. Bei
vergleichbarer Festigkeit sind sie etwa zehn Prozent leichter als herkömmliche Stahlwerkstoffe. Das liegt an ihrem vergleichsweise hohen
Kohlenstoffanteil – daher der Name UHC, Ultra High Carbon – und am
Legieren mit Aluminium. Sein Potenzial zeigt der Werkstoff im höchst
anspruchsvollen Einsatz im Motor – wo jedes Gramm, das an den
ständig bewegten Teilen eingespart wird, zählt. Dass er jetzt in industrie­
nahen Mengen hergestellt werden kann, ist dem hohen Forschungsaufwand der Deutschen Edelstahlwerke GmbH und der Daimler AG zu
verdanken.
Aber: Ein neuer Werkstoff ist immer erst die halbe Miete. Unterm
Strich muss er auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten in Produkte gebracht werden können. Marc-André Dittrich, Wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
(IFW), erklärt, warum das meist nicht ganz einfach ist: „Die besonderen
Eigenschaften eines neuen, leistungsfähigen Werkstoffs sind meistens auch die Eigenschaften, die seine Bearbeitung schwierig machen.
Hochfest heißt eben auch: schwer in Form zu bringen.“ In diesem Fall
machen der ungewöhnlich feinkörnige Gefügeaufbau und die geringe
Wärmeleitfähigkeit die Bearbeitung zur Herausforderung. Bevor der
Werkstoff daher seine Erfolgsgeschichte antreten kann und in Form von
leichteren Kolbenbolzen oder Pleueln in den Autos der Zukunft verbaut
wird, müssen fürs Richten, Trennen, Umformen, Wärmebehandeln,
Zerspanen und Schleifen neue, entsprechend angepasste Fertigungsverfahren entwickelt werden.
Ein neuer Werkstoff ist immer
erst die halbe Miete.
„Hier beginnt die Magie“ –
Walzstraße im Siegener Werk der Deutschen Edelstahlwerke GmbH.
Quelle: DEW
48 PZH 2015
Diese Aufgabe haben ein halbes Dutzend Wissenschaftliche Mitarbeiter
aus dem Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW)
und dem Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM)
übernommen. Alle neuen Verfahren sollen in einer optimal aufeinander
abgestimmten Prozesskette simuliert und auch realisiert werden. Am
Ende des dreijährigen Forschungsprojekts, das seit Anfang 2015 unter
dem Namen IPROM vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, stehen zwei Prozessketten. Eine Prozesskette für Pleuel wird bei den Industriepartnern aufgebaut, eine zweite
für Kolbenbolzen wird im PZH selbst entstehen. „Wir werden hier 500
Kolbenbolzen als Charge produzieren, so Dittrich, „um zu prüfen, ob
der Prozess stabil und die Qualität in Ordnung ist.“
Im Januar 2015 hat sich das gesamte Team in Siegen bei den
Deutschen Edelstahlwerken getroffen – ganz am Anfang der Prozesskette, sozusagen. Neben den PZH-Wissenschaftlern, der Daimler AG
als Koordinator des Projekts und den Deutschen Edelstahlwerken
als Gastgeber waren Vertreter des Werkzeugherstellers Walter, des
Bearbeitungsspezialisten Mapal, der Hermes Schleifkörper GmbH und
Die Stationen
des Kolbenbolzens
Gießen, Walzen, Umformen
Im Siegener Werk der Deutschen Edelstahl–
werke wird UHC-Stahl im Stranggussverfahren in lange Vierkantblöcke – Knüppel – gegossen. Im Walzwerk werden die
Knüppel auf über 1000° Celsius aufgeheizt
und in mehreren Schritten bei angepassten
Temperaturen auf 42 Millimeter Durchmesser umgeformt.
In Stücke trennen
Mit Beteiligung des IFUM entsteht ein neues
Werkzeugsystem zum Scheren der langen
Stränge in kurze Stücke.
Materialprüfung
Die Deutschen Edelstahlwerke prüfen die
Qualität der Zylinder und strahlen sie, um
die Walzhaut zu entfernen.
Erwärmen, Fließpressen und
Wärmebehandeln
Das IFUM verantwortet diese drei Schritte
am PZH und bereitet die Halbzeuge damit
auch für die spanende Bearbeitung vor.
Anfasen, schleifen
Im IFW findet die spanende Weichbearbeitung statt. Der Kolbenbolzen erhält hier
seine Endkontur.
Härten
Gehärtet wird anschließend voraussichtlich
bei der Daimer AG.
Hartfeinbearbeitung
Das Finale am IFW: Schleifen und Verzüge
ausgleichen.
... demnächst aus Leichtbaustahl. Foto: Helge Bauer
49
Panorama Magazin
– PZH 2014
– Thema
/ 2015
des Projektträgers Karlsruhe dabei. Im Stahlwerk wird der
neue Stahl hergestellt, gewalzt und zu Halbzeugen gemacht.
„Da beginnt die Magie“, beschreibt Dittrich, der das Projektteam am PZH leitet, die Atmosphäre: Im Stahlwerk treffen
in Hallen, die mehrere hundert Meter lang sind, große Hitze,
enorme Kräfte und alte Kulturtechniken auf modernste
Technik, Experten-Know-how, zukunftsweisende Ideen und
vorbildliches Recycling. Denn der neue Stahlwerkstoff, das am
Rande, wird weitgehend aus Metallschrott hergestellt – und
als solcher ist er nach seiner Nutzungsphase selbst wieder
verwertbar. Ein Vorteil gegenüber neuen Verbundwerkstoffen
oder hochlegierten Stählen.
Bevor am IFW und am IFUM nun einzelne Verfahren
entwickelt werden, heißt die erste Aufgabe, den Stahl zu
verstehen. Im Team ist Mohammad Kazhai dafür zuständig. Er
schätzt die Herausforderung, mit dem Material „komplett von
vorne“ anfangen zu müssen. Das heißt, Fragen zu beantworten
wie diese: Wie verändert die Temperatur das Gefüge und das
Verhalten des Stahls beim Umformen? Welche Parameter sind
entscheidend? Wie wirkt sich die anschließende spanende Bearbeitung auf die Oberfläche und die Spannungen im Bauteil
aus? Welche Prozessgrenzen gibt es?
„Wir optimieren die Schritte im Sinne
des Gesamtprozesses.“
Der erste „richtige“ Prozessschritt, der am PZH realisiert wird,
ist das Erwärmen und Fließpressen des gelieferten Halbzeugs
zu etwas, das dann fast schon den Namen Kolbenbolzen
verdient. „Das wurde für diesen Werkstoff natürlich noch nie
gemacht“, sagt Delil Yarcu, der im Bereich „Umformen“ beim
neuen Material die Forschungsschritte federführend betreut.
Das Kritische ist die Wärmebehandlung, denn wenn Temperaturänderungen nicht homogen verlaufen, gibt es sehr schnell
Risse.
Und auch, wenn nach dem Umformen bereits etwas
Kolbenbolzenartiges auf dem Tisch liegt: Es ist noch einiges
zu tun, wie Dittrich aufzählt: „Bei der anschließenden
Wärmebehandlung wird beim Abkühlen ein Gefügezustand
eingestellt, der für die Folgeschritte möglichst gut passt“.
Das heißt: Für das sich anschließende Drehen der Fasen
und Schleifen der Kolbenbolzenflächen wird eine möglichst gute Ausgangslage geschaffen. „Das ist das, was uns
als PZH für dieses Projekt wirklich auszeichnet: Wir haben
hier unter einem Dach die Kompetenzen für die gesamte
Prozesskette, und wir arbeiten im Team, legen also keinen
Schritt egoistisch aus, sondern optimieren ihn im Sinne des
Gesamtprozesses.“
Für die Auslegung der spanenden Verfahren – das Drehen
und Schleifen und später die Hartbehandlung – sind neben
Marc-André Dittrich noch Tim Göttsching und Andreas
Weidle zuständig. Andreas Weidle ist seit Oktober Mitarbeiter
bei Daimler in Ulm – sein zweiter Schreibtisch aber steht im
PZH. Ähnlich ist es bei Patrick Lippmann, der bei Daimler
in Ulm und Stuttgart ein Büro hat. Zurzeit arbeiten beide am
Projekt IPROM mit, und zwar als Stipendiaten am PZH.
Das ist eine weitere Besonderheit des Projekts: Die Projektzusammenarbeit insbesondere mit Daimler als Projektkoordinator ist sehr intensiv und produktiv. „Wir bearbeiten
die Arbeitspakete für Daimler, aber mit dem Wissen und dem
wissenschaftlichem Rüstzeug aus den Instituten“, sagt Weidle,
der sich vor allem um die Fräsbearbeitung kümmert.
B-Säule: anders leicht
Eine Sprayfeld-Kühlung macht das Presshärten schneller
Für sicherheitsrelevante Komponenten
im Karosseriebau stehen schon seit einiger Zeit Leichtbaulösungen zur Verfügung. Die Anforderungen, denen Bauteile dort gerecht werden müssen, sind
andere als etwa in der Außenhaut: In
stabilisierenden Strukturen wie in der BSäule müssen Stahlblechprofile möglichst
fest sein, sollen dennoch viel Energie aufnehmen können – und leicht sein.
Gewicht lässt sich reduzieren, indem
man die Festigkeit des Werkstoffs beispielsweise durch Wärmebehandlung
erhöht. Damit lässt sich die erforderliche
Materialstärke reduzieren und das Bauteil
somit leichter machen. Beim Presshärten
geschieht genau das: In der Presse wird
eine Warmumformung mit der Wärmebehandlung kombiniert, um Gefügeänderungen im Werkstoff herbeizuführen, die
den Stahl härter machen. Der Nachteil:
Das heiße Bauteil bleibt dabei fünf, sechs
oder gar zehn Sekunden im geschlossenen
Umformwerkzeug liegen, bis diese Umwandlung stattgefunden hat. Die Maschine ist in dieser Zeit blockiert.
Einblick ins
Sprayfeld. Hier
wird zum Härten
sehr gezielt ein
Wasser-Luft-Gemisch auf das heiße
Bauteil gesprüht.
Foto: IW
Ein Team aus Wissenschaftlern vom Institut für Werkstoffkunde (IW) und vom Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) hat untersucht, wie weit
sich die Aushärtezeit im Werkzeug ohne
Qualitätsverlust verkürzen lässt, wenn das
noch heiße Bauteil anschließend in einem
vom IW entwickelten Sprayfeld aus Wasser und Luft homogen abgekühlt wird.
Der Einsatz dieser Spraykühlung führte
bei der untersuchten Prozesskette durch
die Verkürzung der Haltezeit zu einer Produktionssteigerung von 20 Prozent. Betreut wurde das Projekt am IW von Max
Diekamp, gefördert von der AiF über die
Europäische Forschungsgesellschaft für
Blechverarbeitung. Sein Kollege Lars Wolf
Der vorletzte Schritt auf dem Weg zum UHC-Kolbenbolzen
ist das Härten. Zurzeit sieht der Projektplan vor, dass dieser
Schritt bei Daimler stattfindet. „Aber vielleicht können wir den
noch hierherholen“, sagt Dittrich.
„Das Material ist eine Herausforderung.
Eine Garantie kann da niemand geben.“
Das Leichtbau-Team am PZH: von links
Marc-André Dittrich und Tim Göttsching
vom IFW, Delil Yarzu und Mohammad
Kazhai vom IFUM sowie Andreas Weidle
von Daimler. Fotos (2): Helge Bauer
50 PZH 2015
Der finale Schritt findet auf jeden Fall wieder im Produktions­
technischen Zentrum statt: die Hartfeinbehandlung, um
entstan­dene Verzüge auszugleichen. Wenn all diese Schritte ideal
zueinander passen, ist die Prozesskette rund – und wird komplett
aufgebaut. Sie wird zeigen, dass sich UHC-Stahl in einem stabilen
Prozess sicher und wirtschaftlich nutzen lässt. Wird sie das zeigen? Dittrich besschäftigt sich seit langem mit der Notwendigkeit
hat in einem weiteren Forschungsprojekt,
das aus dem Sonderforschungsbereich
„Präzisionsschmieden“ entstanden ist,
untersucht, wie sich hochfeste Bereiche
maßgeschneidert einstellen lassen: „Die BSäule etwa muss im oberen und mittleren
Bereich größere Kräfte aufnehmen und
braucht dort ein besonders hochfestes Gefüge, der Fußbereich erfordert ein duktiles
Gefüge, um Crashenergie aufnehmen zu
können.“ Um die bei dem konventionellen
Presshärten erforderlichen langen Prozesszeiten zu verkürzen, entnimmt man die
Bauteile sehr heiß aus der Presse und kühlt
sie im Sprayfeld nun nicht homogen, sondern gezielt lokal so ab, wie es der spätere
Einsatz erforderlich macht.
von Ressourceneffizienz. Er ist zuversichtlich, aber nicht blauäugig: „Es ist Forschung, und das Material ist eine Herausforderung.
Eine Garantie kann da niemand geben. Aber in diesem Projekt
arbeiten die Größten der Branche zusammen: wenn wir das nicht
schaffen, dann ist es heute eben noch nicht möglich.“
Die Erwartungen sind hoch. Man könnte sagen: Auf diesen
Werkstoff wartet die Automobilindustrie seit Jahren. Auch
wenn ein Kolbenbolzen optisch etwas schlicht daherkommt:
Auf ihm lastet die ganze Kraft des Motors. Wenn er oder auch
das Pleuel, das beim Partner Daimler realisiert wird, aus UHCStahl funktioniert, öffnen sie die beweglichen Teile des Motors
für den Leichtbau. Was das für die Wissenschaftler bedeutet,
fasst Delil Yarcu zusammen: „Wenn sich so ein Material durchsetzt, dann ist es natürlich schon toll, wenn man sagen kann:
Wir waren bei den Anfängen dabei“.
51
Magazin – Zehn Jahre PZH
E
And Action, Please!
Das Institut für Montagetechnik betreut ein neues
Erstsemester-Angebot: Roboter bauen und programmieren.
Auf Englisch, im Team. Ein Besuch im Pilotprojekt.
Fotos: Bettina Fischer
s ist ganz schön dilettantisch, was wir hier machen. Wir
mussten immer wieder von vorn anfangen“, sagt Alex gutgelaunt und sucht weiter nach einem passenden Lego-Teil, um
die käfigartige Greifvorrichtung für „Godzilla“ noch einmal zu
ändern. Dann ergänzt er: „Aber es ist gut so. Man lernt zu denken, bevor man etwas baut. Denn wenn du nicht denkst und
dann Fehler machst, fragst du dich hinterher: Warum hab ich
bloß nicht vorher darüber nachgedacht.“ Alex Androsov kam
aus Bayern, aus Hof genau genommen, zum Studieren nach
Hannover. Geboren ist er in der Ukraine. Ob sein Deutsch
einen bayrischen, ukrainischen oder gar keinen Akzent hat,
weiß man nach diesem Robotik-Projekt nicht. Er spricht nur
Englisch und das sehr gut.
Außer Alex Androsov nehmen 24 weitere ErstsemesterStudenten der Studiengänge Mechatronik und Elektrotechnik
der Leibniz Universität an diesem Pilotprojekt teil. Je fünf
Studenten bekommen einen erweiterten Baukasten Lego
Mindstorms und ein Laptop. Sie haben die Aufgabe, einen
Roboter so zu bauen und zu programmieren, dass er fünf verschiedene Gegenstände greifen, transportieren und auf einem
von drei Farbfeldern auf einer Plattform ablegen kann. Und
sie bekommen pro Gruppe einen Language Assistent, der oder
die nur eine Aufgabe hat: aufpassen, dass Englisch gesprochen
wird. Immer.
ETerminator ist grundsätzlich einsatzbereit.
Nur bremsen kann er noch nicht.
Teamleiter: Christopher Tidy ist auch
Ingenieur, aber vor allem für die Sprache
da. Professor Annika Raatz leitet das
Institut für Montagetechnik, in dem das
Projekt inhaltlich zu Hause ist.
52 PZH 2015
Viele Menschen sind an diesem neuen Lehrangebot beteiligt
gewesen. Die Idee kommt von Professor Jörg Seume, Dekan
der Fakultät für Maschinenbau. Professor Annika Raatz und
ihre Mitarbeiter Sebastian Blankemeyer und Gundula Runge
vom Institut für Montagetechnik (match) haben die inhaltliche
und organisatorische Betreuung des Angebots übernommen.
Außerdem ist Christopher Tidy, Maschinenbau-Ingenieur aus
Cambridge, England, aktuell angesiedelt im Fachsprachenzentrum der Leibniz Universität Hannover, bei jeder Veranstaltung
dabei. Er verknüpft das Sprachliche mit dem Fachlichen und
mit something very british – einer Mischung aus zurückhaltendem Witz und aufmerksamer Hilfe.
Es ist Mitte Dezember. Ein Hörsaal in der Appelstraße, im
Gebäude der Kontinuumsmechaniker und der Experten für
Dynamik und Schwingungen. Ein freiwilliger Zusatztermin
ist angesetzt, denn die meisten Teams brauchen noch etwas
Zeit, bevor sie in der folgenden Woche ihre Roboter präsentieren. Das Team um die Language Assistant Sema Nur Ketenci
bräuchte dieses Extratreffen nicht so dringend wie einige
andere, aber trotzdem sind alle Teammitglieder gekommen, an
53
Magazin – Zehn Jahre PZH
Jede Gruppe bekommt
einen Language
Assistent, der oder
die nur eine Aufgabe
hat: Aufpassen, dass
Englisch gesprochen
wird. Immer.
diesem Freitagvormittag von neun bis 12 Uhr. Ihr ETerminator
ist grundsätzlich einsatzbereit. Wenn er ein Objekt aufgenommen hat, faltet er den Greifer elegant hoch und fährt zu den
Farbflächen. Dann allerdings hält er nicht an und schiebt die farbigen Legoflächen vor sich her. „Wir sollten die Flächen nächste
Woche auf den Tisch kleben“, sagt Tidy und lächelt.
Andrew Vito und Reiner Alfonsus, die MechatronikStudenten im ETerminator-Team, hängen vorm Laptop, um
das Bremsen ins Programm zu nehmen; Tilman Räuker und
Sven Schönewald, die künftigen Elektrotechniker, untersuchen
Details der Greifvorrichtung. ETerminator sieht schick aus – er
täuscht mit seinen blauen Schläuchen sogar eine Hydraulik vor,
die der Baukasten gar nicht hergibt. Tilman kannte sich mit
Lego Mindstorms eben schon vorher gut aus. Gut für das Team.
Ja, lasst uns einen Roboter bauen!
Sema Nur Ketenci ist glücklich über „ihr“ Team: „Alle
arbeiten echt gut zusammen, und auch heute sind wieder alle
gekommen. Sie wollen das wirklich gemeinsam hinkriegen.“
Sema Nur hat in Istanbul Englisch studiert, in Hannover
macht sie ihren Master in Advanced Anglophone Studies.
„Mein Job ist es eigentlich nur, dass hier alles auf Englisch
läuft. Wenn ich Fragen stelle, dann eher die Art Hausfrauenfragen“. Sagt sie – dabei sieht es eher so aus, als sei sie ein
vollwertiges Teammitglied, das engagiert mit den anderen
über Veränderungen diskutiert. Sie gibt zu, dass sie diesen
Job auch angenommen habe, weil „das mal etwas anderes ist
als Literatur, weil ich Lego mag – und weil es toll ist zu sagen:
Ja, lasst uns einen Roboter bauen!“
Sebastian Blankemeyer ist derjenige, dem sie den Roboter
zu verdanken hat. Als klar war, dass der Maschinenbau ein
ETerminator muss
das Bremsen noch
üben. Reiner überprüft mit Andrew
Godzilla hat schon einige technische Updates und kreative Überarbeitungen erfahren. „Man lernt zu denken, bevor man etwas baut“, kommentiert
Alex, rechts, den Effekt des Technikprojekts.
englischsprachiges technisches Projekt für die Mechatronik
anbieten wird – die Maschinenbau-Anfänger haben ein solcher
Projekt nicht in ihrem Lehrplan –, kam das Institut für Montagetechnik (match) ins Spiel. Was aber machen – mit Studenten,
die ganz neu sind an der Uni, die also keine verbindlichen
Vorkenntnisse haben? Eine Weile wurde über ein Projekt mit
3D-Druckern diskutiert. „Aber natürlich muss man Teile, die
man drucken möchte, mit einem CAD-Programm konstruieren“, sagt Blankemeyer. Das ist nicht realisierbar im ersten
Semester. Andere Ideen scheiterten an ähnlichen Hürden.
Schließlich bekam seine Lego-Mindstorms-Robotik-Idee den
Zuschlag. Gemeinsam mit seiner Kollegin Gundula Runge
überlegte er sich eine Aufgabe, die zwar schwierig, aber mit
dem Lego-Paket zu bewältigen war „und die etwas mit Greifen
zu tun hat, also mit Montagetechnik“.
It’s a bolt, of course.
die Programmierung
(linkes Bild), mit
Tilman und Sema
Nur testet er den Erfolg der Änderungen.
54 PZH 2015
Die Aufgabe vor 30 Studenten auf Englisch zu erklären, war
auch für ihn eine gewisse Herausforderung: „Das fühlt sich
im ersten Moment nicht wirklich entspannt an, aber es dauert
nicht lange, dann wird es einfach normal.“
Das ist ein Effekt, der offenbar auf alle wirkt, die an diesem
Experiment teilnehmen, egal ob Studenten, Betreuer oder
Besucher: Die Hemmschwelle, englisch zu sprechen, sinkt
spürbar. Ein zweiter Effekt: Rund ein Drittel der Studenten
im Projekt spricht Deutsch nicht als Muttersprache. Wenn
alle englisch sprechen (müssen), sprechen auch wieder einige
besser und andere schlechter. Aber die Karten sind anders, neu
gemischt. Da warten ganz neue Verständigungserfahrungen
auf viele Teilnehmer.
Und schließlich ist da noch dieses einige Zentimeter lange,
metallische Teil, das oben unter einem dickeren Kopf ein kleines Stück Gewinde hat und sonst glatt ist. Dieses Teil ist eins
der fünf Objekte, die der Roboter greifen und transportieren
muss. It’s a bolt, of course. Und auf Deutsch? Abgesehen davon,
dass Deutsch eigentlich nicht erlaubt ist: Ganz sicher ist man
sich im Godzilla-Team nicht. Es ist, nach einigem Überlegen,
eher eine Vermutung: „Ein Bolzen, eine Schraube?“ Tatsächlich ist die Benennung dieses speziellen Teils auf Deutsch und
Englisch nicht ganz symmetrisch. Manche Dinge lassen sich
eben nicht eins zu eins übersetzen. Das englische bolt dagegen
ist bei den Studenten jetzt mit dem Spezialding abgespeichert.
So wie bei Native Speakern.
55
Einfach hochskalieren geht nicht.
Auch Christopher Tidy aus dem Fachsprachenzentrum findet
die Kombination ideal: „Gleichzeitig technische Fähigkeiten
und Sprachkenntnisse erwerben – das ist doppelter Gewinn in
gleicher Zeit.“ Dass Ingenieure heute ein sehr gutes praktisches
Englisch brauchen, ist für ihn Fakt. „Produkte und Prozesse
werden immer komplexer, und eine Folge ist, dass Unternehmen Partner haben, die in der Regel nicht alle in Deutschland
sitzen.“ Er würde das vergleichsweise kleine Projekt gern ausbauen, auf 100 oder sogar 400 Teilnehmer. Das ist eine echte
Herausforderung, denn einfach hochskalieren lässt sich ein
solches Projekt nicht. Der Aufwand für die Lehrenden aus den
Instituten und die Kosten fürs Equipment wären zu hoch.
Und? Gefällt den Erstsemesterstudenten ihr Projekt? Für
Alex Androsov aus dem Godzilla-Team ist die Antwort ganz
einfach. Sein Ziel sei es, sagt er, Roboter zu bauen. Deshalb
habe er sein Studium angefangen. Da trifft es sich gut, dass
er in diesem technischen Projekt gleich damit starten kann.
Reiner Alfonsus, Mechatronik-Student aus dem ETerminatorTeam, erzählt ähnliches: „Ich fand Roboter schon als Kind toll,
und das ist das erste Mal, dass ich mit Robotern programmiere“. Er fände es gut, mehr solche praktischen Erfahrungen im
Studium machen zu können. Dafür würde er auch auf etwas
Theorie verzichten ...
Man vergisst ein bisschen, über das Englischsprechen zu
sprechen, wenn man Englisch miteinander redet. Vielleicht
liegt es bei Alex und Reiner, die beide nicht in Deutschland
geboren sind, daran, dass sie Deutsch ohnehin nicht als
erste Sprache sprechen. Aber auch Tilman Räuker aus dem
ETerminator-Team fällt als erstes etwas anderes ein: „Toll ist,
dass man kreativ arbeiten kann und sich wirklich Gedanken
machen muss, was man baut.“ Und das Englischsprechen? Ob
das einen großen Einfluss hat, könne er noch nicht beurteilen,
sagt er.
NACHTRAG. Bei der Präsentation einige Tage später zeigen
alle Roboter tollen Einsatz, wenn auch keiner alle Aufgaben
lösen kann. Einer kann nicht alle Objekte greifen, ein anderer schwächelt bei der Farbwahl des Zielfeldes. Ein Team ist
besonders ambitioniert und hat einen autonomen Roboter
bauen wollen, der die Objekte beliebig im Raum auffinden
kann. Das war mit dem bereitgestellten Material aber nicht
wirklich möglich, und so verzettelte sich das Team etwas. Die
Jury zeigt sich von der sprachlichen Leistung und vom Einsatz
der Teilnehmer sehr überzeugt.
NACHTRAG 2. Noch etwas später bringt die Evaluation
der Veranstaltung ein ähnliches Ergebnis auch in der anderen
Richtung: sehr viel positives Feedback von den Studenten: Fast
nur Einsen und Zweien. Und erste Anfragen zum nächsten
Projekt, das noch gar nicht steht.
Jahresbericht 2014
Foto: Bettina Fischer
Professor Jörg Seume, Dekan der Fakultät für Maschinenbau,
weiß, wo es bei den Wissenschaftlichen Mitarbeitern im Englischen manchmal hakt. Die Idee, die er gemeinsam mit dem
Fachsprachenzentrum der Leibniz Universität entwickelt hat,
um die Situation zu verbessern, zielt aber eben nicht darauf ab,
spät an den Defiziten herumzudoktern. Er wollte bewusst für
den Start ins Studium ein Projekt initiieren, das „den Studenten
früh klarmacht, wie Englisch in der Arbeitspraxis aussieht.“ Das
nütze nicht nur deren Englisch, sondern auch der Motivation.
Denn gerade am Anfang stehen auf dem Lehrplan viele theoretische Grundlagenveranstaltungen, und mancher verliere das
eigentliche Ziel aus dem Blick. „Fächerübergreifende praktische
Projekte können da gut motivieren.“
58
60
62
68
ZH – Fakten und Zahlen
P
PZH – Themenschwerpunkte für Kooperationen
PZH – Vorlesungen
PZH – Promotionen, Auszeichnungen, Gastdozenten, Veranstaltungen
Geschichte, Aktuelle Themen, Lehre, Forschungsprojekte,
Veröffentlichungen, Anschaffungen:
66IFA – Institut für Fabrikanlagen und Logistik
70IFUM – Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen
78IFW – Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
88IMPT – Institut für Mikroproduktionstechnik
94ITA – Institut für Transport- und Automatisierungstechnik
98 match – Institut für Montagetechnik
102IW – Institut für Werkstoffkunde
112TEWISS Technik und Wissen GmbH
114Unternehmen am PZH
So what is this Kegelsegment called?! Ein Deutsch-Englisches Maschinenbau-Lexikon liegt auch bereit. Man kann ja nicht alles wissen.
56 PZH 2015
117Anreise
118Impressum
57
Jahresbericht 2014
Fakten und Zahlen
Präsidium
Präsident: Prof. Dr. iur. Volker Epping
100%
Gesellschafterversammlung
Prof. Dr. iur. Volker Epping
Fakultät für Maschinenbau
Aufsichtsrat
12 weitere Institute
PZH-Vorstand
Sprecher:
Prof. Dr.-Ing.
Berend Denkena
TEWISS GmbH
Technik und Wissen
Geschäftsführer:
Dr.-Ing. Leif-Erik Lorenzen
Institut für Montagetechnik (match)
Prof. Dr.-Ing. Annika Raatz
Unternehmen aus
der Produktionstechnik
Stand: März 2015
Menschen
Ort
Geschichte
Drittmittel
Struktur
An den sieben Universitätsinstituten arbeiten
rund 250 wissenschaftliche und 110 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter. Letztere sind vorwiegend
als Angestellte in Technik und Verwaltung tätig.
Dazu kommen rund 540 studentische Mitarbeiter, die „HiWis“.
Das Gebäude des Architekten Günter Henn
macht die Begegnung und die Zusammenarbeit
der rund 1000 dort beschäftigen Menschen sehr
einfach: Der zentrale Spine, eine transparente Halle, schafft Verbindungen zwischen allen Einrichtungen des PZH sowie zum Hörsaal, zur Bibliothek, zur Mensa und zu den Seminarräumen.
Hochschulforschung und Unternehmen der Produktionstechnik unter einem Dach zusammenbringen, Kompetenzen bündeln, Synergien
schaffen: das war die Idee der PZH-Wegbereiter
an der Leibniz Universität Hannover. Alle sechs
Institute, die sich mit Produktionstechnik und
Logistik beschäftigen und noch über die ganze
Stadt verstreut forschten, teilten diese Idee, genau
wie später zahlreiche Unternehmen.
Die Institute des PZH finanzieren ihre Arbeit
zum weit überwiegenden Teil aus Drittmitteln.
Diese Mittel werden über Forschungsanträge jeweils für einzelne Projekte eingeworben. Gelder
kommen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die auch die Sonderforschungsbereiche finanziert, sie kommen vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Sie
stammen aus EU-Mitteln, aus der Industrie und
von der VolkswagenStiftung.
Das PZH gehört zur Leibniz Universität Hannover. Die sieben Maschinenbau-Institute, die sich
hier zusammengeschlossen haben, sind Teil der
Fakultät für Maschinenbau, der insgesamt 17 Institute angehören.
Bei der TEWISS GmbH und den angesiedelten
Unternehmen sind rund 100 weitere Mitarbeiter
beschäftigt. Insgesamt arbeiten damit etwa 1.000
Menschen im PZH.
Während des Semesters nutzen etwa 800 Studenten das Vorlesungsangebot am PZH.
58 PZH 2015
Vier Labor- und Bürotrakte gehen von dort ab,
drei große Hallen für die Versuchsfelder schließen
sich an. Nutzfläche gesamt: etwa 22.000 Quadratmeter. Das PZH liegt in Garbsen, nahe der A2Ausfahrt Hannover-Herrenhausen.
Die Leibniz Universität gründete 2001 die PZH
GmbH, heute TEWISS GmbH, die das Vorhaben
vorantrieb, im Rahmen einer Public Private Partnership mit Land und Bund ein Drittel zur Finanzierung des PZH-Baus beitrug und seit 2004 das
Gebäude gemeinsam mit der Universität betreibt.
2014 hat das PZH knapp 23 Millionen Euro (vorläufige Berechnung) Drittmittel eingeworben.
Eingeworbene Landesmittel sind in dieser Summe nicht enthalten.
Die sieben Institutsleiter bilden den Vorstand des
PZH; die Aufgabe des Vorstandssprechers wechselt jährlich. Im Jahr 2014 sprach Professor BerndArno Behrens für den Vorstand. Er wurde im Januar 2015 von Professor Berend Denkena
abgelöst.
Die TEWISS GmbH ist eine hundertprozentige
Tochter der Leibniz Universität.
59
Jahresbericht 2014
Themenschwerpunkte für Kooperationen
Analysen, Konzepte und Seminare zu den Themen:
Ermittlung der dynamischen Zeitfestigkeit von Fördergurtverbindungen
Ermittlung des Eindrückrollwiderstandes von Fördergurten
Entwicklung von Qualifizierungskonzepten, Alternsgerechte und
ergonomische Arbeitsgestaltung
Ermittlung des Laufwiderstandes von Tragrollen
Bestimmung der Schnittfestigkeit von Fördergurten
Fabrikplanung
Dauerfestigkeits- und Stoßeinwirkungsuntersuchung mittels weg- und
kraftgeregelten Belastungen
Anwendungsbezogene Untersuchung der Leistungsfähigkeit von RFID-Komponenten
Produktionsgestaltung
Mikrochip-Montage von Prototypen (Flip-Chip- und Wirebond-Verfahren)
Fertigungs- und Montageplanung, Materialbereitstellung, Verfügbarkeit
von Produktionssystemen, Instandhaltungskonzepte, Lean Production,
Lean Administration, Aerodynamische Zuführsysteme
Entwicklung und Prüfung industrieller Klebeverbindungen
Entwicklung von Maschinenkonzepten für die Handhabungs-, Montageund Fertigungsautomatisierung
Konzipierung von robotergestützten Handhabungsvorgängen
(Robotertechnik, Greiftechnik, Sensorintegration, Kooperative Montage)
Auslegung umformtechnischer Werkzeuge und -prozesse
Maschinen- und Prozessanalyse
Maschinenentwicklung (Antriebe, Aktoren, Regelung)
Pressenvermessung
Entwicklung und Optimierung von Montageprozessen (beispielsweise Präzisionsmontage, Handhabung nachgiebiger Bauteile, großskalige Produkte, Demontage)
Prototypenbau von Massivbauteilen
Intelligente Maschinenkomponenten auf Basis von Smart Materials
Strukturanalyse von Bauteilen und taktile Bauteilvermessung
Verschleißuntersuchungen an Blech- und Massivumformwerkzeugen
Werkstoffcharakterisierung
Analysentechnik und Schadensforschung
Löten, thermisches Spritzen, PVD
Werkzeug- und Prozessentwicklung/-optimierung für Zerspanung und Schleifen
Zerstörungsfreie Bauteilprüfung
Geometrie-, Oberflächen- und Eigenspannungsanalyse
Wärmebehandlung und mechanische Prüfung
Angepasste Fertigungsverfahren zur Funktionalisierung von Bauteiloberflächen
(beispielsweise Reibungsminimierung)
Gießtechnische Herstellung und strangpresstechnische Umformung
von Mg- und Al-Legierungen
Analyse von Produktionsmaschinen und Komponenten
(beispielsweise Zustandsdiagnose, Genauigkeit, Schwingungen, Thermik)
Schneid- und Schweißprozesse in Sonderumgebungen
Korrosionsuntersuchungen
Simulations- und Optimierungsberechnungen zur Prozess- und Maschinenauslegung
Beratungsdienstleistungen im Bereich der Arbeitsplanung und -vorbereitung
Beratungsdienstleistungen im Bereich der rechnergestützten Prozessplanung
und -optimierung
Sondermaschinenbau – Konzeption, Entwicklung, Realisierung
Mikrosensorik und Mikroaktorik
Mechatronische Systeme, Geräte, Anlagen
Entwicklung von Produktionsprozessen für Mikrosysteme
in der Klein- und Mittelserie
Steuerungstechnik – Konzept, Entwurf, Realisierung
PZH Verlag
Mechanische Mikrobearbeitung und Mikromontage
Veranstaltungsmanagement
[email protected]
Standortanalyse und -auswahl, Werkstrukturplanung, Neu- und Reorganisationsplanung/Layoutplanung, Layout QuickChecks
0511 762 2440
0511 762 2264
[email protected]
0511 762 2533
[email protected]
0511 762 5104
60 PZH 2015
[email protected]
0511 762 3524
Produktionsmanagement
Logistische Lageranalyse, Durchlaufzeit- und Bestandsanalyse, Produktionsmonitoring und -controlling, Konfiguration der Fertigungssteuerung, Prozessanalyse,
terminorientierte Potenzialanalyse der Produktion, Wirtschaftlichkeitsanalyse der
Beschaffung, Lieferkettenanalyse und Supply Chain Design
[email protected]
Arbeitswissenschaft
Mikro- und Nanotribologie
Aufbau- und Verbindungstechnik
Konzepte im Bereich der Aus- und Weiterbildung
[email protected]
0511 762 18242
[email protected]
0511 762 4312
Geschäftsführer:
Dr.-Ing. Leif-Erik Lorenzen
[email protected]
0511 762 19434
61
Jahresbericht 2014
Vorlesungen der Institute
Wintersemester 2014/15
Institut
Grundstudium / Bachelor
Arbeitswissenschaft
Vorlesung/Übung
Einführung in die Nanotechnologie
Vorlesung/Übung
Handhabungs- und Montagetechnik
Vorlesung/Übung
Informationstechnisches Praktikum
Vorlesung/Übung
Mikro- und Nanotechnologie
Vorlesung/Übung
Robotikprojekt in englischer Sprache
Sonstiges
WK A – Grundlagen der Werkstoffkunde
Vorlesung/Übung
WK C – Nichteisenmetalle
und Sonderwerkstoffe
Vorlesung/Übung
Hauptstudium / Master
Angewandte Aggregatmontage
(ehem: Montagetechnologie) Vorlesung/Übung
Anlagenmanagement
Vorlesung/Übung
Anwendung der FEM bevorzugt
bei Implantaten Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Arbeitswissenschaft
Vorlesung/Übung
Automatisierung: Steuerungstechnik
Vorlesung/Übung
Beschichtungstechnik und Lithografie
CAx-Anwendungen in der Produktion
Vorlesung/Übung
Energiewandler für energieautarke Systeme Vorlesung/Übung
Fabrikplanung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Fertigungsmanagement
Gießereitechnik
Vorlesung/Übung
Grundlagen und Aufbau
von Laserstrahlquellen Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Gründungsmanagement
Handhabungs- und Montagetechnik
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Industrielle Planungsverfahren
Informationsmanagement
im Produktionsunternehmen Vorlesung/Übung
Kleine Laborarbeit (AML)
Labor
Vorlesung/Übung
Konstruktionswerkstoffe
Korrosion
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Kunststofftechnik
Materialprüfung I
Vorlesung/Labor
Mechatronik-Labor Automatisierungstechnik Labor
Vorlesung/Übung
Mechatronische Systeme
Micro- and Nanosystems
Vorlesung/Übung
Mikro- und Nanotechnik in der Biomedizin Vorlesung/Übung
Mikro- und Nanotechnologie
Vorlesung/Übung
Mikrofluidik I
Vorlesung/Übung
Moderner Automobilkarosseriebau
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Nichteisenmetallurgie
Optische Analytik
Vorlesung/Übung
IFA
IMPT
match
ITA
IMPT
match
IW
IW
IFW
IFA
IFUM
IFA
ITA
IMPT
IFW
IMPT
IFA
IFW
IW
IFW
match
IFA
IFW
IW
IW
IW
IW
IW
ITA
IMPT
IMPT
IMPT
IMPT
IMPT
IFUM
IW
IW
Wintersemester 2014/15
Planung und Entwicklung
mechatronischer Systeme Pneumatik
Produktion optoelektronischer Systeme
Produktionsmanagement
Produktionssystemgestaltung
Prozesskette im Automobilbau – Vom Werkstoff zum Produkt Spanen II – Grundlagen der Prozessmodellierung und -optimierung
Technologie der Produktregeneration (Block)
Transporttechnik
Tutorium Plant Simulation WiSe
Tutorium wissenschaftliches Arbeiten
Tutorium: LiFE erleben – Labor für
integrierte Fertigung und Entwicklung Verfahren der Schweiß- und Schneidtechnik
Werkzeugmaschinen I
Allgemeines messtechnisches Labor (AML)
Institut
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
IFW
ITA
ITA
IFA
IFA
Vorlesung/Übung
IFUM
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Seminar
Seminar
IFW
IFW
ITA
IFW
IFW
Sonstiges
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
IFW
IW
IFW
ITA
Studienbegleitend
Formula Student Sonstiges
Vorlesung/Übung
Kooperatives Produktengineering (KPE)
Kooperatives Produktengineering (KPE)
Vorlesung/Übung
Tutorium: Autodesk Inventor
Professional 2014 Vorlesung/Übung
Tutorium: Eigenschaften
von Umformmaschinen Vorlesung/Übung
Tutorium: Einführung in die wissenschaftliche
Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz Vorlesung/Übung
Tutorium: Kritische Analyse der
Energietechnik Vorlesung/Übung
Tutorium: LabVIEW-Basic-I – Einstieg in die graphische Programmierung Vorlesung/Übung
Tutorium: LabVIEW-Basic-II – Einstieg in die graphische Programmierung Vorlesung/Übung
Tutorium: Mehrkörpersimulation in der
Biomechanik – Einführung in die
Simulationssoftware Anybody™ Vorlesung/Übung
Tutorium: Methoden der Lean Production
und praktischer Umgang mit KVP Sonstiges
Tutorium: Werkstoffcharakterisierung für die Umformtechnik
Vorlesung/Übung
Tutorium: Wissenschaftlicher Umgang
mit Theorien der Unendlichkeit Vorlesung/Übung
IW
IFW
IFA
ITA
IFUM
ITA
ITA
ITA
ITA
IFUM
IFA
IFUM
ITA
Sommersemester 2015
Institut
Grundstudium / Bachelor
Allgemeines Messtechnisches Labor (AML) Labor
Betriebsführung
Vorlesung/Übung
Concurrent Engineering
Vorlesung/Übung
Einführung in die Mechatronik
Vorlesung/Übung
Einführung in die Produktionstechnik
Vorlesung/Übung
Einführung in die Produktionstechnik
(Technische Anwendung) Vorlesung/Übung
Einführung in die Produktionstechnik Vorlesung/Übung
Grundlagenlabor Werkstoffkunde
Labor
Vorlesung/Übung
Informationstechnik
Konstruktion, Gestaltung und Herstellung
von Produkten II Sonstiges
Vorlesung/Übung
Nanoproduktionstechnik
Technische Anwendungen – Einführung in die Produktionstechnik Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Werkstoffkunde für Mechatroniker
Vorlesung/Übung
WK B – Eisen und Stahl
Hauptstudium / Master
Arbeitsgestaltung im Büro
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Aufbau- und Verbindungstechnik
Automatisierung: Komponenten und Anlagen Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Betriebsführung
Vorlesung/Übung
Biokompatible Werkstoffe I
Vorlesung/Übung
Concurrent Engineering
Denken und Handeln in Komplexität
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Finite Elemente in der Umformtechnik
Vorlesung/Übung
Grundlagen der Werkstofftechnik
Vorlesung/Übung
Industrieroboter für die Montagetechnik
Vorlesung/Übung
Intralogistik
Sonstiges
Kleine Laborarbeit (AML)
Kleine Laborarbeit (AML)
Labor
Konstruktion, Gestaltung und Herstellung
von Produkten II Vorlesung/Übung
Labor
Laborpraktikum Mikrotechnik
Lasermaterialbearbeitung (Lasertechnik II) Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Lean Production
Vorlesung/Übung
Logistische Modelle der Lieferkette
Vorlesung/Übung
Materialermüdung
Mechatronische Systeme
Vorlesung/Übung
Mikro- und Nanosysteme
Vorlesung/Übung
Mikrofluidik II
Vorlesung/Übung
Montagetechnologie
Vorlesung/Übung
Nachhaltigkeit in der Produktion
Vorlesung/Übung
Vorlesung/Übung
Nanoproduktionstechnik IMPT
IFA
IMPT
IMPT
IW
IFW
IMPT
IW
ITA
IFW
IMPT
IFUM
IW
IW
IFA
IMPT
ITA
IFA
IW
IMPT
IFA
IFUM
IW
match
ITA
IFW
IW
Sommersemester 2015
Institut
Vorlesung/Übung
IW
Oberflächentechnik
Präzisionsmontage
Vorlesung/Übung MATCH
Vorlesung/Übung
IFW
Qualitätsmanagement
Spanen – Modelle, Methoden
und Innovationen Stahlwerkstoffe
Vorlesung/Übung
IFW
Stahlwerkstoffe Vorlesung/Übung
IW
Tutorium Plant Simulation
Labor
IFW
Tutorium: Vortragen von wissenschaftlichen
Arbeiten und Ergebnissen Sonstiges
IW
Umformtechnik – Grundlagen
Vorlesung/Übung IFUM
Vorlesung/Übung IFUM
Umformtechnik – Maschinen
Vorlesung/Übung
IFW
Werkzeugmaschinen II
ITA
Allgemeines messtechnisches Labor (AML) Vorlesung/Übung
Studienbegleitend
Formula Student
Sonstiges
IW
Technologisches Management zur
Unternehmensrestrukturierung Vorlesung/Übung
IFW
Tutorium: Anwendung von Statistik
und Wahrscheinlichkeit Vorlesung/Übung
ITA
Tutorium: Autodesk Inventor
Professional 2014 Vorlesung/Übung
ITA
Tutorium: Einführung in die
Vorlesung/Übung IFUM
Blechumformung
Vorlesung/Übung IFUM
Tutorium: Freiformschmieden
Tutorium: LabVIEW-Basic-I – Einstieg in die graphische Programmierung Vorlesung/Übung
ITA
Tutorium: Methoden des wissenschaftlichen
Arbeitens im Themengebiet Drucktechnik Seminar
ITA
Tutorium: Praktische Einführung in die
FE-Simulation von Blechumformprozessen Vorlesung/Übung IFUM
Seminar
ITA
Tutorium: Zeitmanagement
IFUM
IMPT
ITA
IFA
IFA
IW
IMPT
IMPT
IMPT
IFW
IFA
IMPT
Details: www.pzh-hannover.de/pzh-vorlesungsangebot
62 PZH 2015
63
Jahresbericht 2014
Berufung, Habilitation, Promotion
Auszeichnungen, Gäste, Veranstaltungen
Promotion
Auszeichnungen
Gastdozenten
Seminare und Workshops
Dominik Dahlmann, Lars Hülsemeyer
Triple E-Award 2014 für den Prototyp einer
energieeffizienten Werkzeugmaschine,
7. April 2014, Schloss Herrenhausen, Hannover
Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Bauer
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und
Organisation, Stuttgart, Deutschland
Vorlesung: Arbeitsgestaltung im Büro
26./27. Februar 2014
21. Umformtechnisches Kolloquium Hannover
(UKH), IFUM, Hannover
Dr.-Ing. Christian Klose
1. Platz beim Best-Poster-Award auf dem
143. TMS Annual Meeting & Exhibition,
16. – 20. Februar 2014, San Diego, Kalifornien,
USA
Dr.-Ing. Dirk Bormann
TRIMET Aluminium SE, Harzgerode
Vorlesung: Nichteisenmetallurgie
Dr.-Ing. Alexander Belski
Entwicklung und Fertigung eines Flexleiterbasierten magnetischen Schreibkopfes, IMPT
Dr.-Ing. Marten Bierbaum
Beitrag zum fernhantierten Einsatz thermischer
Trennverfahren in räumlich eingeschränkter
Umgebung, IW
Dr.-Ing. Friedrich Charlin
Kompetenzorientierte Fertigungsplanung:
Herausforderungen, Potenzial und Strategie
für die wissensintensive Produktion, IFW
Dr.-Ing. Dipl.-Phys.Ing. Phillip Dellinger
Untersuchung des neu entwickelten Verfahrens
der PVD-Schichttransplantation, IW
Dr.-Ing. Barbara Dengler
Methode für eine flexible Materialflussanalyse
und -optimierung für Unternehmen mit
Werkstattfertigung, IFW
Dr.-Ing. Frank Dreher
Simulationsgestützte Auslastungs- und
Ressourcenplanung in der Umformtechnik,
IFUM
Dr.-Ing. Steffen C. Eickemeyer
Kapazitätsplanung und -abstimmung für die
Regeneration komplexer Investitionsgüter, IFA
Dr.-Ing. Martin Erne
Entwicklung von reibungsmindernden plasmagespritzten Schichten auf Blockaufnehmern für
das direkte Strangpressen, IW
Dr.-Ing. Dennis Faßmann
Beitrag zur wechselseitigen Beeinflussung
von Mikrostruktur und Blechmassivumformprozess, IW
Dr.-Ing. Peer Faßnacht
Algorithmische Auslegung von konturnahen
Temperiersystemen in Spritzgießwerkzeugen
durch ein hybrides System aus naturanalogen
Verfahren, IFUM
Dr.-Ing. Oliver Gümmer
Produktivitäts- und Genauigkeitssteigerung
von Fräsmaschinen durch ruckentkoppelte Vorschubantriebe und Führungseinheiten, IFW
Dr.-Ing. Felix Ludger Hackelöer
Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten von
Magnetführungen, IFW
Dr.-Ing. Dennis Heinisch
Untersuchungen zum Versagen von Thermoschrumpffuttern, IFW
Dr.-Ing. Benjamin Hirsch
lntegrative Bewertung und Optimierung der
Prozessqualität in Fabriken, IFA
Dr.-Ing. Stephan Hötte
Experimentelle Untersuchungen zu den Normalkräften bei Schlauchgurten, ITA
Dr.-Ing. Kay-Peter Hoyer
Beitrag zur Vergleichbarkeit von Korrosionsuntersuchungen experimenteller und technisch
relevanter Magnesiumlegierungen bei
variierender Elektrolytzusammensetzung, IW
Dr.-Ing. Xiao Jing
Optimierung von Crashstrukturen mittels
lokaler Werkstoffverfestigungen, IFUM
Dr.-Ing. Peter Kallage
Laserschweißen von Mischverbindungen aus
Aluminium und verzinktem sowie unverzinktem Stahl, LZH
Dr.-Ing. Haydar Kayapinar
Aerodynamischer Mehrkoordinatenantrieb für
Desktop-Werkzeugmaschinen, IFW
Dr.-Ing. Anke Müller
Polieren keramischer Knieimplantate mit
nachgiebigen Diamantwerkzeugen, IFW
Dr.-Ing. Marc Nowak
Prozessintegrierte Wärmebehandlung mittels
Wasser-Luft-Spray-Kühlung beim Strangpressen
der Aluminiumlegierungen EN AW-6082 und
EN AW-7020, IW
Dr.-Ing. Christian Reinema
Bewertung informeller Kommunikation
in Fabriken, IFA
Dr.-Ing. Jens Röbbing
Produktivitätssteigerung in der Gelenkwellenfertigung durch Mehrspindelbearbeitung, IFW
Dr.-Ing. Simon Walter Schepers
Kompetenzmodellierung im Kontext der
Organisationsgestaltung, IFA
Dr.-Ing. Andreas Schwenke
Laserbasierte Generierung von Nanokompositmaterialien für medizinische Anwendungen,
LZH
Dr.-Ing Bernd Steyer
Entwicklung und Untersuchung eines Systems
zur mobilen online Umgebungserfassung im
Braunkohletagebau, ITA
Dr.-Ing. Carlos Eiji Hirata Ventura
Herstellung von Schneidkantengeometrien an
PKB-Wendeschneidplatten durch QuerseitenPlanschleifen, IFW
Sören Krell
Jahrgangsbester Feinwerkmechaniker, Innung
der Metallbauer und Feinwerkmechaniker,
Gesellenfreisprechung 2014, Hannover
Thomas Lepper
Best Paper Award, 15th International
Conference on Precision Engineering,
24. Juli 2014, Kanazawa, Japan
Tobias Mersmann
Best-Paper-Award 2014, International
Conference on Advances in Business and
Management, 6./7. November 2014,
Singapore
Thomas Nitschke
EFB-Projektpreis 2014
Sebastian Tschöpe
Best-Paper-Award 2014, International
Conference on Innovation and Management,
15. – 18. Juli 2014, Hawaii, USA
Dr. Lars Keunecke
Vorlesung: Qualitätsmanagement
Dr. Ekaterina Koroleva
Staatliche Polytechnische Universität
St. Petersburg
Dr.-Ing. Thomas Meichsner
Vorlesung: Moderner Automobilkarosseriebau
Dr. Benedikt Meier
Vorlesung: Montagetechnologie
24. Mai 2014
Internationales Kolloquium der Fertigungstechnik, Schloss Herrenhausen, Hannover
2./3. Juni 2014
VDI-Wissensforum, PZH, Garbsen
2. – 4. Juli 2014
Internationales Symposium des Sonderforschungsbereichs 653, Bremen
8./9. Oktober 2014
Praxisseminar Fabrikplanung, IFA
13. Oktober 2014
Production Training, IFA
Dr.-Ing. Heiko Noske
Vorlesung: Planung und Entwicklung
mechatronischer Systeme (Einheit Zielkostenmanagement)
4. – 6. November 2014
DGM-Fortbildungsseminar „Moderne
Beschichtungsverfahren“, Witten/Dortmund
(DGM-diALOG 2014, S. 48 – 51,
in: www.dgm.de/dgm-info/dgm-dialog)
Dr.-Ing. Jan Plöger
Vorlesung: Planung und Entwicklung
mechatronischer Systeme (Einheit Patentrecht)
11./12. November 2014
12. Deutscher Fachkongress Fabrikplanung, IFA,
Ludwigsburg
Dr. Harald Seegers
Vorlesung: Technologie der Produktregeneration
12. November 2014
Mädchen-und-Technik (MuT)-Kongress, PZH
Prof. Dr. Hubertus Semrau
Vorlesung: Technologisches Management zur
Unternehmensrestrukturierung
13. November 14
Werkstoff-AK Nord, IW/IFUM/IFW
Dr.-Ing. Tim Klemke
Planung der systemischen Wandlungsfähigkeit
von Fabriken, IFA
Dr. Uwe Stute
Vorlesung: Konstruktion, Gestaltung und
Herstellung von Produkten II
Dr.-Ing. Stefan Kröning
Integrierte Produktions- und Instandhaltungsplanung und -steuerung mittels Simulationstechnik, IFW
Dr.-Ing. Lars Vollmer
Vollmer & Scheffczyk GmbH, Hannover,
Vorlesung: Industrielle Planungsverfahren
Vorlesung: Denken und Handeln in Komplexität
Dr.-Ing. Max Krüger
Modellbasierte Online-Bewertung von
Fräsprozessen, IFW
Dr. Peter Wilk
MAN, Augsburg
Vorlesung: Korrosion
19./20. November 2014
Lean für Führungskräfte, IFA
19./20. November 2014
Machining Innovations Conference, PZH,
Garbsen
5. Dezember 2014
Production Training, IFA
13. Dezember 2014
Production Training, IFA
Dr.-Ing. Tobias Mathiak
Automatische Trennschichterkennung mittels
Georadar am Schaufelradbagger, ITA
64 PZH 2015
65
65
Jahresbericht 2014
PRODUKTIONSGESTALTUNG / Der Fokus der Produktionsge-
stalter liegt auf der Ausgestaltung nachhaltiger und effizienter Prozesse in wertschöpfenden Bereichen. Sie untersuchen
Wirkzusammenhänge auf dem Shopfloor und entwickeln und
nutzen Werkzeuge zur Prozessverbesserung, wie zum Beispiel
Methoden der Lean Production oder innovative Ansätze der
Instandhaltungsplanung. Das aus den Projekten heraus gewonnene Wissen wird im Rahmen verschiedener Schulungsangebote an die Industrie weitergegeben. Die Schulungen werden
häufig im Rahmen der IFA-Lernfabrik durchgeführt, um das
Erlernte nachhaltig als Wissen der Seminarteilnehmer zu verankern.
Geschichte
Das Institut für Fabrikanlagen und Logistik blickt auf eine interessante Historie zurück. Bereits 1877 fand in Hannover eine
vierstündige Vorlesung statt, die die „Einrichtung und Kon­
struktion von Werkstätten und Fabrikanlagen“ zum Inhalt
hatte. Durch die zunehmende Industrialisierung gewann diese
Thematik immer mehr an Bedeutung. 1945 erging schließlich
ein erster Lehrauftrag „Fabrikanlagen“, der zwei Jahre später
um das Themengebiet „Arbeitsmaschinen“ erweitert wurde.
Der Lehrstuhl für Arbeitsmaschinen und Fabrikanlagen wurde
1954 von der damaligen Technischen Hochschule Hannover
eingerichtet. Im Jahr 1966 wurde schließlich das Institut für
Fabrikanlagen gegründet. Die vier Arbeitsgebiete waren die
Fabrikanlagenplanung, der Fabrikanlagenbetrieb, die Handhabungstechnik sowie die Anlagentechnik. Diese Bereiche bilden
auch heute noch eine wichtige Grundlage für die Arbeit am
Institut. Im Jahr 2001 vom Institut für Fabrikanlagen in das
Institut für Fabrikanlagen und Logistik umbenannt, nahm das
Institut im Jahr 2003 zusätzlich den Bereich der Arbeitswissenschaft auf und komplettierte somit sein derzeitiges Forschungsportfolio.
PRODUKTIONSMANAGEMENT / Das Forschungsziel der Gruppe
Produktionsmanagement besteht darin, für jede Konfiguration
der Logistik (Struktur, Aufgaben, Parameter) die realisierbare Logistikperformance modellbasiert berechnen zu können.
Hierzu steht zunächst die Entwicklung einer durchgängigen
modellbasierten Beschreibung unternehmensinterner Lieferketten im Vordergrund, das heißt von der Beschaffung über
die Produktion bis zur Distribution. In diesem Zusammenhang
erfolgt sowohl die modellbasierte Beschreibung der Abhängigkeiten von logistischen Stell- und Regelgrößen auf die logistischen Zielgrößen als auch die modellbasierte Beschreibung der
Beeinflussung logistischer Stell- und Regelgrößen durch struk-
Professor Peter Nyhuis, Institutsleiter. turelle logistische Maßnahmen (Veränderung der Produktionsstrukturen oder der eingesetzten Verfahren der PPS) sowie dispositive logistische Maßnahmen (Veränderung der Parametereinstellungen). Zum Einsatz kommen dabei Beschreibungs-,
Wirk- und Entscheidungsmodelle, die Unternehmen bei ihren
Planungs-, Steuerungs- und Controllingaufgaben auf verschiedenen Detailebenen unterstützen.
Die IFA LERNFABRIK / Im Jahr 2014 hat das Institut für Fabrik-
anlagen und Logistik mit der IFA Lernfabrik eine Schulungsumgebung geschaffen, die sowohl Studierenden als auch Fachund Führungskräften aus der Industrie ein realitätsnahes und
zugleich innovatives Lernen ermöglicht. Auf dem Stundenplan
stehen dabei wissenschaftliche und praxisrelevante Themen zur
Gestaltung und Steuerung effizienter Produktionssysteme. In
einem modernen Schulungskonzept werden die Teilnehmer in
eine reale Betriebssituation mit echten Fertigungs- und Montageprozessen sowie exzellenter Infrastruktur versetzt und bekommen individuell abgestimmte Inhalte aus den Forschungsgebieten des IFA praxisnah vermittelt.
23 wissenschaftliche Mitarbeiter
5 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
73 studentische Mitarbeiter
Foto: sliwonik.com
Aktuelle Themen
Arbeitswissenschaft / Die Arbeitswissenschaftler legen
FABRIKPLANUNG / Die Gruppe Fabrikplanung unterstützt In-
ihren Fokus auf den Menschen in der Fabrik. Zentrale Themen sind die Verbesserung des Mitarbeiterverhaltens hinsichtlich der Ressourceneffizienz im laufenden Produktionsbetrieb
sowie die kompetenzorientierte Arbeitsplanung in Produktionsunternehmen. Zudem beschäftigen sie sich mit den Folgen
des demografischen Wandels und deren Auswirkungen auf Arbeitsprozesse. In diesem Zuge arbeiten sie an der Entwicklung
von Maßnahmen zur alternsgerechten Arbeitsgestaltung. Die
Forschungsarbeiten sind im Kern auf ein Ziel ausgerichtet: Effizienzsteigerung durch eine verbesserte Nutzung des Produktionsfaktors Mensch.
dustrieunternehmen bei der Neu- und Umplanung ihrer Produktionsstätten. Ob im Rahmen eines Neubaus auf der „grünen
Wiese“ oder einer Reorganisation einzelner Produktionsbereiche: gemeinsam mit den Kunden werden unternehmensindividuelle und zukunftsrobuste Lösungen erarbeitet. Von der
Analyse und Auswahl potentieller Produktionsstandorte über
die detaillierte Analyse der bestehenden Fabriksituation bis hin
zur Feinplanung von Produktionslayouts werden dabei sämtliche Aufgaben von der Gruppe Fabrikplanung adressiert. Dabei
greifen die Mitarbeiter auf die Erfahrung aus über 50 Jahren
Fabrikplanung am IFA zurück.
66 PZH 2015
Verschiedene Forschungsthemen des IFA können in der IFA Lernfabrik praxisnah erlebt werden.
Foto: Bettina Fischer
67
Jahresbericht 2014
IFA 2014
Institut für Fabrikanlagen und Logistik
HaLiMo: Integratives Logistikmodell zur
Verknüpfung von Planungs- und Steuerungsaufgaben mit logistischen Ziel- und Steuergrößen
der unternehmensinternen Lieferkette (DFG)
Leitung
Veröffentlichungen (Auszug)
Lehre
Beiträge in Büchern, Lexika und Konferenzbänden
Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Nyhuis
24 Diplomarbeiten, 39 Masterarbeiten,
32 Studienarbeiten und 35 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
SFB 653:
Bauteilstatus-getriebene Instandhaltung (DFG)
SFB 871:
Kapazitätsplanung (DFG)
DynaKom: Modellierung und Gestaltung
dynamischer Geschäfts- und Kommunikationsprozesse in der Fabrik (DFG)
RampUp Qualification: Simulationsspiel zur
Qualifizierung von KMU für den Anlauf neuer
Produkte (AiF)
ProWandel: Planungsprozess der soziotechnischen Wandlungsfähigkeit in Fabriken (DFG)
StöGröM: Nachhaltiges Störgrößenmanagement
in produzierenden KMU (AiF)
VReP: Verbesserung der Ressourceneffizienz im
Produktionsbetrieb (BMBF)
Entwicklung einer modellbasierten Methodik
zur Potenzialbewertung in der Distributionslogistik (DFG)
Entwicklung eines Modells zur Planung und
Steuerung von Operationszentren (DFG)
WiTa: Wirkmodell Terminabweichung (DFG)
iAero: Entwicklung einer selbstlernenden,
automatischen Parametrierung der aerodynamischen Orientierung (DFG)
Interdisziplinäre Vorstudie zur Fabrik-,
Standort- und Netzwerkplanung in Metropolregionen (NTH)
ReFa: Modellbasierte Restrukturierung von
Fabriken (DFG)
ProLoPoly: Kybernetisches Simulationsspiel zur
Vermittlung abteilungsübergreifender logistischer
Zusammenhänge in KMU (AiF)
prokoMA: Prozess- und kompetenzorientierte
Methodenauswahl in produzierenden KMU
(AiF)
68 PZH 2015
Becker, J.; Nyhuis, P.
The Production Logistic Theory as an Integral
Part of a Theory of Production Technology.
In: Brecher, C. (Hrsg.): Advances in Production
Technology: Springer International Publishing,
S. 25 – 36
Busch, J.; Görke, M.; Krämer, D.
An Approach to Analyse the Volume Flexibility
of Production Systems. In: Merklein, M.;
Franke, J.; Hagenah, H. (eds.): Advanced
Materials Research 21 (1018), Zürich: Trans
Tech Publications, pp. 605 – 612
Grigutsch, M.; Nywlt, J.; Bertsch, S.
An analytical model describing the lateness distribution of storage processes. In: Merklein, M.;
Franke, J.; Hagenah, H. (eds.): Advanced
Materials Research 21 (1018). Zürich: Trans
Tech Publications, pp. 597 – 604
Knüppel, K.; Nikitin, N.
Target-based Evaluation of Disturbances in
Production Systems. In: Merklein, M; Franke, J.;
Hagenah, H. (eds.): Advanced Materials
Research 21 (1018), Zürich: Trans Tech
Publications, pp. 589 – 596
Nyhuis, P.; Becker, J.
Losgrößenplanung. In: Kurbel, K. et al. (Hrsg.):
Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik –
Online-Lexikon. München: Oldenbourg
Wissenschaftsverlag
Nyhuis, P.; Becker, J.
Multikriterielle Losgrößenbildung. In: Kurbel, K.
et al. (Hrsg.): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon, München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag
Nyhuis, P.; Mayer, J.
Bereitstellungsdiagramm. In: Kurbel, K. et al.
(Hrsg.): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon, München: Oldenbourg
Wissenschaftsverlag
Nyhuis, P.; Mayer, J.; Kuprat, T.
Die Bedeutung von Industrie 4.0 als Enabler für
logistische Modelle. In: Kersten, W.; Koller, H.;
Lödding, H. (Hrsg.): Industrie 4.0 – Wie
intelligente Vernetzung und kognitive Systeme
unsere Arbeit verändern, Schriftenreihe der
Hochschulgruppe für Arbeits- und Betriebsorganisation e.V. (HAB), Berlin: GITO-Verlag,
S. 79 – 100
Nyhuis, P.; Schmidt, M.; Kuprat, T.
Logistische Kennlinien. In: Kurbel, K. et al.
(Hrsg.): Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik – Online-Lexikon, München: Oldenbourg
Wissenschaftsverlag
Majid Ansari, S.; Wulf, S.
Mitarbeiterqualifizierung – Befähigung von
Mitarbeitern zu einem effizienten Umgang mit
Material und Energie, Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (10), S. 691 – 694
Tschöpe, S.; Reinema, C.
Identification and Improvement of Communication in Factories. In: Merklein, M; Franke, J.;
Hagenah, H. (eds.): Advanced Material Research
21 (1018), Zürich: Trans Tech Publications,
pp. 485 – 492
Meyer, G.; Knüppel, K.; Möhwald, H.; Nyhuis, P.
Kompetenzorientiertes Störgrößenmanagement – Mitarbeiterkompetenzen sinnvoll in das
Störgrößenmanagement integrieren, Productivity Management 19 (1), S. 15 – 18
Schuh, G.; Potente, T.; Thomas, C.; Schmitz, S.;
Mayer, J.
Design Principles for an Integrated Product and
Process Development Approach for Rotationally
Symmetric Products. In: Kocaoglu, D (ed.):
Proceedings of PICMET’14 – Infrastructure and
Service Integration. Portland: State University
Dept. of Engineering and Technology
Management Portland, pp. 2126 – 2148
Beiträge in Zeitschriften
Meyer, G.; Knüppel, K.; Schmidt, M.; Nyhuis, P.
Störgrößenmanagement-Systematik – Mitarbeiterkompetenzen im Störgrößenmanagement
nutzen, Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (10), S. 704 – 707
Richter, L.; Grigutsch, M.; Groß, B.;
Lübkemann, J.; Klement, J.; Wulf, S.
Fabrik für hochpräzise Messinstrumente:
Einfluss von Erdbeben und Klima, Produktionstechnik Hannover informiert, 14 (4)
Becker, J.; Schmidt, M.; Nyhuis, P.
Dynamische und zukunftsorientierte Bestandsdimensionierung, Zeitschrift für
wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (1 – 2),
S. 39 – 42
Richter, L.; Lübkemann, J.; Schmidt, M.;
Nyhuis, P.
Standort- und Netzwerkplanung in Metropolregionen – Aktueller Forschungsbedarf bei
Entscheidungsmodellen, Werkstattstechnik
online 104 (4), S. 202 – 205
Bertsch, S.; Schmidt, M.; Nyhuis, P.
Modeling of lateness distributions depending
on the sequencing method with respect to
productivity effects, CIRP Annals – Manufacturing Technology 63 (1), pp. 429–432
Richter, L.; Lübkemann, J.; Nyhuis, P.
Development of a Model for the Redesign of
Plant Structures, International Journal of Social,
Management, Economics and Business
Engineering 8 (11), pp. 3052 – 3055
Busch, J.; Görke, M.
Selbstlernende Maschinen nach dem Vorbild
der Natur, Produktionstechnik Hannover
informiert 14 (2)
Schmiedgen P.; Tschöpe S.; Mutz R.; Nyhuis P.;
Noennig J. R.
Wissenstransfer zur Resilienzsteigerung,
Productivity Management 19 (1), S. 19 – 21
Busch, J.; Schmidt, M.; Richter, L.; Nyhuis, P.
Eine selbsteinstellende Zuführeinrichtung,
Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109
(7 – 8), S. 512 – 515
Schmiedgen P.; Tschöpe S.; Nyhuis P.;
Noennig J. R. (2014)
Resilienzsteigerung durch Wissenstransfer
in CPPS, Werkstattstechnik online 104 (3),
S. 164 – 168
Grigutsch, M.; Nywlt, J.; Bertsch, S.; Friese, F.;
Nyhuis, P.
Einfluss von Planungsparametern auf die
logistische Leistungsfähigkeit eines Arbeitssystems, Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (10), S. 713 – 717
Seitz, K.-F.; Hoeper, K.; Nickel, K.;
Kriependorf, M.; Nyhuis, P.; Tecklenburg, A.
Planung und Steuerung von Operationskapazitäten. Entwicklung eines allgemeingültigen
Modells, Zeitschrift für wirtschaftlichen
Fabrikbetrieb 109 (1 – 2), S. 11 – 15
Groß, B.; Fronia, P.; Nyhuis, P.
Potenzialbewertung in der Distributionslogistik – Analyse bestehender Verfahren und
deren Anwendbarkeit, Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (4), S. 232 – 235
Seitz, K.-F., Nyhuis, P.
Entwicklung logistischer Modelle des
Transports, Zeitschrift für wirtschaftlichen
Fabrikbetrieb 109 (10), S. 736 – 741
Lübkemann, J.; Nyhuis, P.
Mitarbeiterentwicklung und Organisationsanpassung in wandlungsfähigen Fabriken, VDI-Z
Integrierte Produktion 156 (7/8), S. 75 – 77
Wulf, S.; Majid Ansari, S. (2014)
Nachhaltige Produktion – Vorgehen zur
Verankerung einer material- und energieeffizienten Produktion, Zeitschrift für wirtschaftlichen Fabrikbetrieb 109 (9), S. 659 – 662
Aufsätze (reviewed)
Denkena, B.; Mörke, T.; Krüger, M.; Schmidt, J.;
Boujnah, H.; Meyer, J.; Gottwald, P.; Spitschan, B.;
Winkens, M.
Development and first applications of
gentelligent components over their lifecycle,
CIRP Annals – Manufacturing Technology 7 (2),
pp. 139 – 150
Görke, M.; Gehrmann, J.
The Harada Method – A Method for Employee
Development during Production Ramp Up,
International Journal of Social, Management,
Economics and Business Engineering 8 (11),
pp. 3294 – 3299
Grigutsch, M.; Nywlt, J.; Ludwig, J.-P.; Nyhuis, P.
Verborgenes Potential Mehrfachverwendung –
Ansatz zur Beschreibung der Bedarfsglättung
durch den Kundenauftragsentkopplungspunkt,
Werkstattstechnik online 104 (4), S. 238 – 243
Groß, B.; Fronia, P.; Nyhuis, P.
Method for Assessing Potential in Distribution
Logistics, International Journal of Social,
Management, Economics and Business
Engineering 8 (11), pp. 3103 – 3108
Kellenbrink, C.; Herde, F.; Eickemeyer S. C.;
Kuprat, T.; Nyhuis, P.
Planning the Regeneration Processes of
Complex Capital Goods, Procedia CIRP 24,
pp. 140 – 145
Knüppel, K.; Meyer, G.; Nyhuis, P.
A Universal Approach to Categorize Failures in
Production, International Journal of Mechanical,
Aerospace, Industrial and Mechatronics
Engineering 8 (2), pp. 24 – 28
Kuprat, T.; Becker, J.; Mayer, J.; Nyhuis, P.
Evaluating the Logistic Performance Capability
of Regeneration Processes, International Journal
of Social, Management, Economics and Business
Engineering 8 (5), pp. 252 – 256
Majid Ansari, S.; Wulf, S.; Nyhuis, P.
Verbesserung der Ressourceneffizienz –
Möglichkeiten zur Gestaltung höherer
Ressourceneffizienz in Produktionsbetrieben,
Werkstattstechnik online 104 (5), S. 320 – 324
Majid Ansari, S.; Wulf, S; Görke, M.
Resource Efficiency within Current Production
International Journal of Social, Management,
Economics and Business Engineering 8 (11),
pp. 3043 – 3047
Mayer, J.; Seitz, K.-F.; Kuprat, T.
Developing a Cybernetic Model of Interdepartmental Logistic Interactions in SME, International Journal of Social, Management,
Economics and Business Engineering 8 (5),
pp. 257 – 260
Mersmann, T.: Nyhuis, P.
Evaluation of Sustainability in a Factory, Global
Journal of Engineering Science and Research
Management 1 (8), pp. 56 – 65
Mersmann, T.; Nyhuis, P.
Concept for Planning Sustainable Factories,
International Journal of Social, Management,
Economics and Business Engineering 8 (5),
pp. 1432 – 1436
Mersmann, T.; Nyhuis, P.
Method to Evaluate Sustainability of a Factory,
International Journal of Art & Humanity
Science 1 (2), S. 87 – 92
Meyer, G.; Majid Ansari, S.; Nyhuis, P.
Synergieeffekte von Methoden besser nutzen –
Ansatz zur prozessverbessernden und
kompetenzsteigernden Methodenauswahl in
produzierenden KMU, Werkstattstechnik online
104 (4), S. 212 – 216
Rippel, M.; Lübkemann, J.; Nyhuis, P.;
Schönsleben, P.
Profiling as a means of implementing volumeoriented changeability in the context of strategic
production management, CIRP Annals –
Manufacturing Technology 63 (1), pp. 445 – 448
Vorträge
Becker, J.; Grigutsch, M.; Nyhuis, P.
Dynamic and Future-Oriented Dimensioning Of
Stock. In: World Business and Economics
Research Conference, 24. & 25. February 2014,
Auckland, New Zealand
Grigutsch, M.; Becker J.; Nyhuis, P.
Universal Logistic Information System
Evaluating Logistical Measures within the
Supply Chain. In: World Business and
Economics Research Conference,
24. & 25. February 2014, Auckland,
New Zealand
Konferenz
Busch, J.; Winkens, M.; Wagner, D.; Nyhuis, P.
Use of neural networks to improve energy
efficiency in production. In: Proceedings of
AABRI International Conference Hawaii.
Hawaii: Management/Marketing/MIS Track
Wesentliche Neuanschaffungen
IFA Lernfabrik
Mit der IFA Lernfabrik hat das IFA eine
Schulungsumgebung geschaffen, die realitätsnahes Lernen ermöglicht. Sowohl Studierende
als auch Fachkräfte aus der Industrie beschäftigen sich dort mit praxisrelevanten Themen aus
den Forschungsbereichen des IFA.
www.ifa-lernfabrik.de
69
Jahresbericht 2014
Geschichte
Professor Bernd-Arno Behrens, Institutsleiter. Foto: sliwonik.com
Das Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen ist
eines der ältesten umformtechnischen Institute an deutschen
Universitäten: Gemeinsam mit dem IFW kann es seine Geschichte zurückverfolgen bis zu Karl Karmarsch, der 1831 die
Höhere Gewerbeschule – den Vorläufer der heutigen Leibniz
Universität Hannover – gründete und dort mechanische Technologie lehrte. Er begründete damit eine lange Tradition erstklassiger Forschung in der Fertigungs- und insbesondere der
Umformtechnik. 1954 wurde das Lehrgebiet in den Lehrstuhl
für Fertigungstechnik und Spanende Werkzeugmaschinen und
den Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik,
der von Otto Kienzle geführt wurde, geteilt. So konnte im Jahr
2014 das Institut für Umformtechnik und Umformmaschinen
sein 60-jähriges Jubiläum feiern.
Aktuelle Themen
Beispiele aus dem Forschungsspektrum des IFUM
FVK-Metall-Hybride / Die Entwicklung der umformtechni-
schen Herstellung von FVK-Metall-Hybriden wurde im vergangenen Jahr als Forschungsthema am Institut weiter ausgebaut. Im Rahmen zweier Teilprojekte des DFG-AiF-Clusters
„Großserientaugliche Prozessketten für hochintegrierte Bauteile aus hybriden Faser-Kunststoff/Metall-Verbunden“ wurden
die Materialcharakterisierung und Modellentwicklung, das
Umformverhalten sowie die anschließende Konsolidierung
von Faser-Kunststoff/Metall-Verbunden im Umformwerkzeug
untersucht. Diese sogenannten Sandwichverbunde bestehen
70 PZH 2015
aus faserverstärkten Kunststoff-Tapes im Kern und Stahl- beziehungsweise Aluminiumdeckblechen auf den Außenseiten.
Sowohl die Umformung als auch die Konsolidierung des Verbundes erfolgt in einer gemeinsamen Umformoperation.
Im Rahmen des SPP „Fügen durch plastische Deformation“
wurden numerische und experimentelle Untersuchungen zum
Versagen beim Clinchen von kurzfaserverstärkten Thermoplasten mit Aluminium-Blechwerkstoffen durchgeführt. Die
Realisierung einer Clinchverbindung zwischen kurzfaserverstärkten Thermoplasten und einem Aluminiumblech steht hier
im Fokus der Arbeiten. Des Weiteren sind die Materialcharakterisierung und Modellierung der verwendeten Fügepartner
und die Durchführung von FE-Simulationen des Clinchprozesses vorgesehen.
Das IFUM hat sich bereits im Jahr 2012 gemeinsam mit weiteren Instituten der Niedersächsisch Technischen Hochschule erfolgreich an der Förderinitiative „ForschungsCampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt. Es sollen
neue Produktionstechniken entlang der gesamten Prozesskette der Herstellung hybrider Halbzeuge und Bauteile nach der
Strategie „Das richtige Material an der richtigen Stelle!“ realisiert werden und in der automobilen Großserie Einsatz finden.
Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase des Initialprojekts ProVor im Jahr 2014 erfolgte eine Erweiterung dieses Initialprojekts um vier Jahre unter dem Titel ProVorPlus. Projektstart war im Januar 2015. Nach wie vor unterstützt das IFUM
das Initialprojekt aus Sicht der Numerik und Technologie,
wobei die umformtechnische Prozessauslegung zur Herstellung von FVK-Metall-Hybriden im Fokus steht.
WerkzeugverschleiSS beim Tiefziehen / Im Rahmen
mehrerer laufender AiF- und DFG-Projekte arbeitet das IFUM
ausführlich an der Erfassung und Beschreibung von Werkzeugverschleiß. Grundlegende Untersuchungen beschäftigen
sich mit der Entwicklung und Qualifizierung von neuartigen
Oxidschichten auf Werkzeugoberflächen zur Realisierung
einer Umformung ohne zusätzliche Prozessschmierung. Eine
weitere Möglichkeit hierfür stellen chalkogene Gleitschichten,
beispielsweise auf MoS₂-Basis dar. Diese Schicht wird zusätzlich auf übliche Hartstoffschichten aufgebracht und trägt sich
während der Umformung auf Molekularebene ab. Das IFUM
entwickelt in einem aktuellen Forschungsprojekt ein Schichtabtragsmodell zur Beschreibung und Vorhersage des MoS₂Abtrags zur Einbindung in die FEM-Simulation. Die experimentelle Umsetzung erfolgt an einem Verschleißprüfstand, bei
dem Spaltband vom Coil über die Prüfkörper gezogen wird. Da
Verschleißversuche aufwändig sind und einen hohen Materialeinsatz erfordern, beschäftigt sich das IFUM in einem weiteren Projekt mit dem Aufbau eines Schnellverschleißversuchs.
Hierbei dienen zu Prozessbeginn in das Tribosystem eingebrachte Abrasivpartikel als Verschleißinitiator. Mit Hilfe dieses neuen Versuchsaufbaus soll der Werkzeugverschleiß nach
geringeren Hubzahlen erkennbar sein. Darüber hinaus arbeitet
das IFUM gemeinsam mit dem IMPT an der Entwicklung von
verschleißbeständigen werkzeugintegrierbaren Temperatursensoren im Bereich der Warmblechumformung.
Leichtbau in der Warmmassivumformung / Durch die
Mittel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) im Rahmenkonzept „Forschung für die Produktion
von morgen“ geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes „IPROM – Innovative Prozesskette zur Massivteilfertigung
aus einem neuartigen Leichtbaustahl“ arbeiten Forscher am
IFUM an der Entwicklung und Verfügbarkeit von Hochleistungsfertigungstechnologien für eine wirtschaftliche und prozesssichere Herstellung von Massivbauteilen am Beispiel der
Herstellungskette eines aluminiumlegierten Leichtbaustahls.
Hierbei wird am IFUM eine komplette Materialcharakterisierung für einen neuartigen Leichtbaustahl mit 7,8 Prozent Al
und 1,06 Prozent C Anteil durchgeführt. Anhand der ermittelten mechanischen und physikalischen Materialeigenschaften wird für die spätere simulationsgestützte Prozess- und
Werkzeugentwicklung ein Materialmodell entwickelt. In der
ganzheitlichen Prozesskette werden Prozessgrenzen für die jeweiligen Prozessschritte, wie Richt- und Trennverfahren, die
Auslegung und Optimierung endkonturnaher Fließpressprozesse sowie die Wärmebehandlung, untersucht. Dabei werden
die aus einer Entwicklungsroute gewonnenen Erkenntnisse für
eine Demonstratorroute zur Herstellung eines Kolbenbolzens
verwendet. Die komplette Prozesskette für die Demonstratorroute Kolbenbolzen wird am IFUM realisiert.
Leistungsverzweigter Servopressenantrieb / Die Stei-
gerung der Energieeffizienz servoelektrischer Pressenantriebe
ist ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt am IFUM. Im
Rahmen eines DFG-Projekts wird ein neues energieeffizientes
Antriebskonzept für eine servoelektrisch angetriebene Exzenterpresse entwickelt. Bei diesem wird ein Schwungradantrieb
mit einem hochdynamischen Servoantrieb über ein Differentialgetriebe kinematisch miteinander sowie mit der Exzenterwelle der Presse gekoppelt. Der Schwungradradantrieb dient
als Energiespeicher und läuft mit relativ konstanter Drehzahl.
Die für die Umformung benötigte Energie wird ohne weitere
Energiewandlung dem Schwungrad entnommen. Der zweite
Servomotor arbeitet schwungradlos und mit veränderlicher
71
Jahresbericht 2014
Drehzahl, wodurch die Steuerung der Stößelkinematik erfolgt.
Neben der mechanischen Kopplung sind beide Motoren über
einen Zwischenkreisumrichter elektrisch gekoppelt. Die Energie, die zum starken Beschleunigen und Verzögern des zweiten
Motors benötigt wird, kann dem Schwungrad des ersten Motors entzogen werden, indem dieser als Generator betrieben
wird. Umgekehrt kann Bremsenergie aus dem zweiten Motor
in das Schwungrad zurückgeführt werden. Der wesentliche
Vorteil des Antriebskonzepts ist die Deckung elektrischer Leistungsspitzen mittels des Schwungradspeichers. Nur die mittlere Antriebsleistung wird aus dem Netz bezogen.
Materialcharakterisierung und Simulation / Für die
Beschreibung des Formänderungsvermögens von Blechwerkstoffen ist der Einsatz von Grenzformänderungsdiagrammen
Stand der Technik. Aktuelle Untersuchungen zeigen jedoch,
dass ihre Vorhersagequalität bei neuen hochfesten Blechwerkstoffen nicht ausreichend ist. Eine Alternative hierzu stellen
Versagensmodelle dar, die einen Riss anhand des spannungszustandsabhängigen Versagensumformgrades voraussagen.
Das IFUM hat einen neuen Ansatz entwickelt, mit dem sich
gängige Versagensmodelle für hochfeste Blechwerkstoffe kostengünstig charakterisieren lassen. Der Ansatz basiert auf
Scherzugversuchen in Zugprüfmaschinen und ermöglicht
eine Ermittlung des Versagensumformgrades in einem im Vergleich zu Grenzformänderungsdiagrammen breiteren Spektrum von Spannungszuständen. Ein weiterer Fokus liegt in der
Beschreibung des plastischen Materialverhaltens für Blechwerkstoffe auch für hohe plastische Formänderungen. Speziell
die Optimierung und Standardisierung verschiedener Prüfmethoden beispielsweise des hydraulischen Tiefungsversuchs
sowie des Schichtstauchversuchs stellen aktuell einen Forschungsschwerpunkt des Bereichs dar. Darüber hinaus werden
schwingungsüberlagerte Prozesse sowie die Auswirkung der
Wechselbelastungen auf das Materialverhalten im Hinblick auf
Rückfederung sowie das elastische und plastische Materialverhalten untersucht.
Personen & Patente
Drei Patentveröffentlichungen 2014
Institut für Umformtechnik und
Umformmaschinen
DE102012107451
Leitung
Mitlenkende RollennahtschweiSSvorrichtung
Das Rollennahtschweißen wurde zur Erzeugung von linienförmigen Schweißpunktreihen mit geringem Punktabstand aus
dem Widerstandspunktschweißen abgeleitet. Dabei werden
anstelle von stiftförmigen Elektroden zwei Rollenelektroden
verwendet. Ziel der Erfindung ist es Endlosprofile, die während eines Umformvorgangs ihren Querschnitt ändern – zum
Beispiel im Zuge eines Gleitziehbiegeprozesses –, anschließend
der Querschnittänderung folgend durch einen Rollennahtschweißprozess miteinander zu verschweißen.
DE102012014160
Umformverfahren zur Herstellung einer Hüftgelenkspfannenprothese
Die Problematik der Herstellung einer Hüftgelenkspfannenprothese im Zuge eines Umformprozesses besteht darin, dass
während eines solchen Umformprozesses fließbedingt Ausdünnungen im Werkstoff entstehen können. Dies konnte durch
den Einsatz eines wirkmedienbasierten Umformprozesses behoben werden. Dabei wird anders als beim konventionellen
Tiefziehen das Tiefziehwerkzeug durch ein anpassungsfähiges
Wirkmedium ersetzt, wie zum Beispiel eine durch Öl gestützte
flexible Membran.
DE102012021926
Scherzugprobengeometrie und Materialprüfverfahren
Zur Bestimmung des Umformvermögens von Werkstoffen
wurden in der Vergangenheit monoaxiale Zugversuche durchgeführt. Die Verwendung von Kreuzzugproben wiederum
ermöglichte die Nachempfindung biaxialer Werkstoffbeanspruchungen. Durch die Entwicklung einer neuen Scherzugprobengeometrie konnte die Einfachheit des monoaxialen
Zugversuchverfahrens mit der Aussagekräftigkeit eines biaxialen Prüfverfahrens kombiniert werden.
50 wissenschaftliche Mitarbeiter
20 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
95 studentische Mitarbeiter
72 PZH 2015
IFUM 2014
Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens
Lehre
9 Diplomarbeiten, 2 Masterarbeiten,
29 Studienarbeiten und 12 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
Blechumformung
AiF
Konduktive Erwärmung von Formzuschnitten
für das Presshärten (AiF/EFB)
Prozessüberwachung beim Kragenziehen
hochfester Blechwerkstoffe (AiF/EFB)
Umformtechnische Verarbeitung von stranggepressten Magnesiumlegierungen (AiF/EFB)
Presshärten von Profilbauteilen mittels überlagerter Innenabkühlung (AiF/EFB)
Clinchen von Druckguss-Bauteilen (AiF/EFB)
Flexible Fertigung lokal verstärkter Trägerstrukturvarianten durch Bonded Blank (AiF/FOSTA)
Entwicklung einer Charakterisierungsmethodik
für bandbeschichtete Feinbleche (AiF/EFB)
Tribosystemoptimierung bei der Umformung
komplexer Bauteile aus Eisen-Mangan-Stählen
mit TWIP-Effekt (AiF/FOSTA)
Schneller Werkzeugverschleißversuch für
das Tief- und Streckziehen von Stahlblechen
(AiF/EFB)
Fertigung von Baugruppen in der Ziehstufe
(AiF/EFB)
Standmengenvorhersage von Gleitschichten auf
Umformwerkzeugen (AiF/EFB)
Werkzeugintegrierte Temperaturmessung für
das Presshärten (AiF/FOSTA)
DFG
SFB/TR73, Teilprojekt A7:
Verbesserung von kombinierten Scherschneidund Ziehprozessen durch Aufbringen dynamischer Prozesskräfte im Krafthauptfluss der
Maschine
DFG-AiF-Cluster:
Großserientaugliche Prozessketten für hochintegrierte Bauteile aus hybriden Faser-Kunststoff/Metall-Verbunden
Teilprojekt 4: Umformgrenzen Metall-Organoblech
Erweiterung der Formgebungsgrenzen beim
Tiefziehen durch zusätzliche Krafteinleitung
Lokale Wärmebehandlung beim Gleitziehbiegen
zur anforderungsgerechten Herstellung von
Profilbauteilen
Methode zur modellgetriebenen Konstruktion
von Tiefziehwerkzeugen
TFP:
Akustische Emissionsanalyse zur OnlineProzessüberwachung in der Blechumformung
SPP 1676:
Erzeugung und Bewertung von thermisch oxidierten Werkzeugoberflächen als reibungsarme
Trennschichten für die Trockenumformung
SFB 599, Teilprojekt D13:
Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen
Werkstoffen – Individuelle Prothesenpfannen
Massivumformung
AiF
EcoForge – Ressourceneffiziente Prozessketten
für Hochleistungsbauteile (AiF/ AWT)
Pulvermetallurgische Herstellung von gradierten
Werkzeugwerkstoffen für die Warmmassivumformung (AiF/ FGW)
Erhöhung des Verschleißwiderstandes von Werkzeugen der Warmmassivumformung durch Ausnutzung der zyklischen Randschichthärtung
(AiF/ FOSTA)
Verschleißreduzierung bei Werkzeugen der
Warmmassivumformung durch Erhöhung der
Sprühkühleffizienz (AiF/ FSV)
Realisierung partieller Verschleißschutzmaßnahmen für Schmiedegesenke durch Entwicklung belastungsspezifischer Modellversuche
(AiF/ FGW)
Steigerung der Wirtschaftlichkeit von
Schmiedeprozessen durch gezielte Oberflächenkonditionierung mit strukturverstärkenden
Hartstoffschichten (AiF/ FSV)
BMBF
Energieeffizienzsteigerung und Schmelzprozessoptimierung durch die sensorische Erfassung
des Schmelzgutes und des Schmelzbereiches bei
Aluminiumschmelzöfen
Innovative Prozesskette zur Massivteilfertigung
aus einem neuartigen Leichtbaustahl – IPROM
DFG
SFB 653, Teilprojekt E3:
Herstellung gentelligenter Sinterbauteile aus
Aluminium- und Magnesiumpulver
TFB 489, T12:
Beschichtungen als Verschleißschutz für
Werkzeuge der Warmmassivumformung
Keramische Werkzeugwerkstoffe für das
Isothermschmieden von Titanlegierungen
Untersuchungen zum Einsatzverhalten
erodierter und nitrierter Schmiedewerkzeuge
Untersuchung mechanischer Eigenschaften
massivumgeformter Eisen-AluminiumLegierungen
Herstellung komplexer Geometrien aus
partikelverstärkten Stahlwerkstoffen
durch Pulverpressen mit anschließendem
Thixoschmieden
Gezielte Gesenktemperaturführung durch
die Integration von Wärmeleitrohren in
Werkzeugen der Warmmassivumformung
Entwicklung eines optimierten Kühl-/
Schmierkonzeptes für keramisch beschichtete
Umformwerkzeuge
Umformtechnische Wiederaufbereitung
metallischer Späne durch Sintern und
Schmieden
Untersuchung des Scherverhaltens von
Aluminiumlegierungen
Integrative Prozesskettenplanung und -auslegung umformtechnisch gefertigter Bauteile
auf Basis genetischer Algorithmen
Entwicklung einer Methode zur produktionsangepassten Konstruktion von Schmiedebauteilen
Online-Überwachung von Schmiedeprozessen
mittels akustischer Emissionsanalyse
Bauteiloptimierung durch Schmieden von
verbundstranggepressten Aluminiumhalbzeugen
Umformmaschinen
AiF
Schnellprüfverfahren zur Bewertung der
Eignung von Schneidölen für das Scherschneiden (AiF/FGW)
Selbstregelnder Massenausgleich für Stanzautomaten zur Kompensation von werkzeugbedingten Trägheitskräften (AiF/VDW)
73
Jahresbericht 2014
Verfahren zur Optimierung der StößelwegZeit-Verläufe von Servopressen zur Reduktion
von Anforderungen an Motor und Energiespeicher (AiF/VDW)
Verfahren zum Prägen von Hologrammen
auf Blechteile mit gekrümmter Oberfläche
(AiF/EFB)
Regelung der individuellen Stempeleintauchtiefe
an Stufenpressen für Tiefzieh- und Abstreckprozesse (AiF/EFB)
DFG
TR 73, Teilprojekt B7:
Charakterisierung von Horizontalbelastungen
bei der Blechmassivumformung und Berücksichtigung in der FEM-Simulation
Verschleißreduktion beim Scherschneiden
mittels sekundärer Umformoperationen im
Stanzabfall
Servoelektrischer Pressenantrieb mit Leistungsverzweigung und mechanisch gekoppeltem
Schwungrad
Führungslose, miniaturisierte Maschine zur
Herstellung kleiner Stanzteile unter Einsatz einer
Resonanzantriebseinheit
Minimierung der Schwingungsanregung
von Schneidstempeln durch den Einsatz
von Piezoaktoren
Linear angetriebene Hybridaktorik zur
umformtechnischen Fertigung komplexer
Bauteile
Materialcharakterisierung
und Simulation
AiF
Numerische Optimierung des Tiefziehprozesses
beim Einsatz von Ziehsicken durch die Entwicklung eines fundierten erweiterten Ersatzmodells (AiF/FOSTA)
Simulationsgestützte Optimierung des Scherschneidverfahrens zur Schädigungsminimierung
an Schnittkanten von Feinblechen aus Dual- und
Complexphasenstählen (AiF/FOSTA)
Ermittlung von Neuhärte- und Anlasseffekten
für Warmarbeitsstähle anhand zyklischer
Aufheiz- und Abkühlversuche (AiF/IMU)
Experimentelle und numerische Untersuchungen zum Fügen durch Knickbauchen (AiF/EFB)
Prozessoptimierung des Fügens durch Knickbauchen mittels lokaler Halbwarmumformung
(AiF/EFB)
74 PZH 2015
BMBF
„Forschungscampus Open Hybrid LabFactory:
ProVorPlus – Funktionsintegrierte Prozesstechnologie zur Vorkonfektionierung und
Bauteilherstellung von FVK-Metall-Hybriden“
DFG
IRTG 1627 A3:
Experimental and Numerical Analysis of
Forming Processes with Sandwich Plates
Composed of a Sheet Metal Outer Skin and a
Continuous Unidirectional Fibre Reinforced
Thermoplastic Core
SFB 599, Teilprojekt D6:
Numerische Simulation zum belastungsgerechten
Design von Totalendoprothesen und Implantaten
TFB 489 T8:
Gesteuerte Abkühlung von Karosseriebauteilen
mittels Zweiphasen-Sprühkühlung
TFB 675:
Erzeugung hochfester metallischer Strukturen
und Verbindungen durch gezieltes Einstellen
lokaler Eigenschaften
SPP 1640:
Fügen durch plastische Deformation –
Numerische und experimentelle Untersuchungen zum Versagen beim Clinchen von kurzfaserverstärkten Thermoplasten mit AluminiumBlechwerkstoffen
DFG-AiF-Cluster:
Großserientaugliche Prozessketten für hochintegrierte Bauteile aus hybriden Faser-Kunststoff/Metall-Verbunden
Teilprojekt 3: Materialcharakterisierung und
Modellentwicklung von Faser-Kunststoff/
Metall-Verbunden
Experimentelle Analyse und Entwicklung eines
Finite Elemente Modells zur verbesserten
numerischen Abbildung des Scherschneidprozesses
Simulation des Presshärtens von Blechen aus
Mangan-Bor Stählen unter Berücksichtigung der
Gefügeausbildung
Numerische Ermittlung und Vermeidung von
Schmiedefalten
Einfluss des Materialflusses auf die Verdichtung
beim Sinterschmieden
Simulation der Umformung verzuganfälliger
Massivbauteile unter Berücksichtigung des
Einflusses veränderlicher Spannungszustände
auf das umwandlungsplastische Dehnverhalten
Veröffentlichungen (Auszug)
Berichte
Behrens, B. A.; Buse, C.
Steigerung der Prozesssicherheit beim Kaltumformen von Einsatz- und Vergütungsstählen
mittels Akustischer Emissionsprüfung,
Forschung für die Praxis P 855, FOSTA
Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V.
Behrens, B.-A.; Eckold, C.-P.; Peshekhodov, I.;
Yilkiran, D.
Verfahren zum Clinchen dünner Bleche und
Folien, Abschlussbericht zum AIF-Vorhaben
16646 BG, Europäische Gesellschaft für Blechverarbeitung e. V. (EFB)
Behrens, B.-A.; Nitschke, T.; Reithmeier, E.; Li, Y.
Einsatzpotential einer örtlich aufgelöst messenden Umformkraftsensorik und Qualifizierung
zu einem Prozessüberwachungssystem,
EFB-Forschungsbericht Nr. 388 zum Projekt
IGF17060/N, Europäische Gesellschaft für
Blechverarbeitung e. V. (EFB)
Altan, L.; Lenz, D.
Schnellprüfverfahren zur Bewertung der
Eignung von Schneidölen für das Scherschneiden, Abschlussbericht zum AIF-Vorhaben
17269N, Forschungsvereinigung Werkzeuge und
Werkstoffe e. V., Remscheid, 2014
Beiträge in Büchern
Wolf, L.; Diekamp, M.; Gretzki, T.; Nürnberger, F.;
Bach, F.-W.; Rodman, D.; Moritz, J.; Schrödter, J.;
Hübner, S.; Behrens, B.-A.
Hot Stamping and subsequent spray cooling:
A new manufacturing approach,
Prof. O. N. Golovko, Plastic Deformation of
Metals, 2014, Akzent PP, Dnipropetrovsk,
S. 36 – 55
Beiträge in Zeitschriften/Aufsätze
Behrens, B.-A.; Dannenberg, M.; Koch, S.
Produktionsangepasste Konstruktion – Ein
neuer Ansatz zur softwaregestützten Auslegung
von Schmiedebauteilen und -gesenken,
Schmiede-Journal, 03/2014, S. 46 – 48
Behrens, B.-A.; Denkena, B.; Dannenberg, M.;
Georgiadis, A. (2014)
Auslegung alternativer Schmiedeprozessketten
mit Hilfe genetischer Algorithmen, UTFScience, Meisenbach Verlag, Bamberg, S. 1 –11,
Juni 2014
Behrens, B.-A.; Denkena, B.; Dannenberg, M.;
Georgiadis, A.
Prozessketten klug optimiert, Umformtechnik,
Meisenbach Verlag, Bamberg, 02/2014, S. 20 – 23
Behrens, B.-A.; Krimm, R.; Jocker, J.
Optische Schnittkantenmessung und automatisierte Kenngrößenermittlung,
UTF Science 01/2014
Behrens, B.-A.; Prüß, T.; Brandt, H.
Untersuchungen an TiAl6V4, Umformtechnik
Ausgabe: 4/2014 S. 22 – 24
Behrens, B.-A.; Vahed, N.; Brand, H.
Pulvermetallurgische Herstellung gradierter
Werkzeugwerkstoffe, Online Magazin UTFScience, Teil von Umformtechnik.net, I/2014
Behrens, B.-A.; Vahed, N.; Brand, H.
Gradierte Werkzeugwerkstoffe, Umformtechnik
Ausgabe I, Messeausgabe wire/Tube, März 2014
Behrens, B.-A.; Vieregge, T.; Mohammadifard, Z.;
Uhlig, V.; Wittenschläger, T.; Degen, D.;
Trimis, D.; Reimann, T.; Richter, U.; Eigenfeld, K.;
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Behrens, B.-A.; Yilkiran, T.; Klassen, A.;
Kosch, K.; Brandt, H.; Schulze, M.; Prüß, T.
Untersuchungen an wärmebehandelten
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2014 S. 1 –12
Behrens, B.-A.; Vahed, N.
Bauteile nachverdichten, Umformtechnik
Ausgabe: 4/2014
Bucquet, T.; Fritsching, U.; Fischer, M.;
Dickert, H. H.; Bleck, W.; Huskic, A.; Kazhai, M.;
Hadifi, T.; Bouguecha, A.; Behrens, B.-A.;
Labanova, N.; Hajyheydari, E.; Felde, A.;
Liewald, M.; Gulpak, M.; Egorov, F.; Wagner, A.;
Garbrecht, M.; Brinksmeier, E.; Hoja, T.;
Hoffmann, F.; Zoch, H.-W.; Reimche, W.;
Bruchwald, O.; Frackowiak, W.; Maier, H. J.
Eco-Forge – Ressourceneffiziente Prozessketten
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Wittenschläger, T.; Degen, D.; Uhlig, V.;
Trimis, D.; Reimann, T.; Richter, U.; Eigenfeld, K.;
Mohammadifard, Z.; Vieregge, T.; Behrens, B.-A.;
Sauke, S.-O.
Studies for optimization of an aluminium
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Magazine for Industrial Furnaces Heat
Treatment & Equipment
Beiträge in Zeitschriften/Aufsätze
(reviewed)
Almohallami, A; Bouguecha, A; StukenborgColsman, C; Lerch, M; Nolte, I; Behrens, B.-A.
Numerical wear simulation of artificial hip joint:
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Berlin, Boston, DOI: 10.1515/bmt-2014-4523
Al-Qudsi, A.; Kammler, M.; Bouguecha, A.;
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Comparison between different numerical
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sintering of pure aluminium powder, Production
Engineering, August 2014, Springer Berlin
Heidelberg, DOI: 10.1007/s11740-014-0574-7
Behrens, B.-A.; Frischkorn, C.
Induktive Erwärmung von partikelverstärkten
Stahlpresslingen in den thixotropen Temperaturbereich, Materialwissenschaft und Werkstofftechnik, Volume 45, Issue 3, S. 177 – 186
Behrens, B.-A.; Frischkorn, C.
Thixoforging of particle-reinforced steel
materials, Production Engineering,
DOI: 10.1007/s11740-014-0533-3
Behrens, B.-A.; Frischkorn, C.; Bonhage, M.
Reprocessing of AW2007, AW6082 and AW7075
aluminium chips by using sintering and forging
operations, Production Engineering,
DOI: 10.1007/s11740-014-0542-2
Behrens, B.-A.; Kazhai, M.
Numerical and Experimental Investigations on
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10.4028/www.scientific.net/KEM.611-612.212
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In-Prozess Risserkennung in der Kaltmassivumformung von Stahlwerkstoffen, SchmiedeJournal, 09/2014, S. 54 – 57
Behrens, B.-A.; Kazhai, M.; Prüß, T.
Potentials of Ceramic Die Materials for Isothermal Forging Purposes of a Titanium Alloy,
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pp. 202 – 211, DOI: 10.4028/www.scientific.net/
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Modellgetriebene Konstruktion von Tiefziehwerkzeugen, PLM IT Report, Ausgabe: 3/2014,
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Stößelversatz mit neuartigem System vermeiden,
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Abkühlverhalten nitrierter und keramisch
beschichteter Schmiedewerkzeuge, wt Werkstattstechnik online, Jahrgang 104 (2014) Ausgabe 10,
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Behrens, B.-A.; Yilkiran, T.; Ocylok, S.;
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DOI: 10.1007/s11740-014-0562-y
Behrens, B.-A.; Denkena, B.; Park, H.-S.;
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Production Engineering (WGP), Heft 8,
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Surface modifications for optimized forming
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Denkena, B.; Behrens, B.-A.; Dannenberg, M.;
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Optimierung alternativer Schmiedeprozessketten, wt Werkstattstechnik online, Jg. 104
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Fischer, M.; Dickert, H. H.; Bleck, W.; Huskic, A.;
Kazhai, M.; Hadifi, T.; Bouguecha, A.;
Behrens, B.-A.; Labanova, N.; Felde, A.;
Liewald, M.; Egorov, F.; Garbrecht, M.;
Brinksmeier, E.; Reimche, W.; Bruchwald, O.;
Frackowiak, W.; Maier, H. J.; Bucquet, T.;
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75
Jahresbericht 2014
Konferenz (reviewed)
Behrens, B.-A.; Bonhage, M.; Kammler, M.;
Klassen, A.; Vahed, N.
Development of a Powder Metallurgical Self
Cooling Forging Die with Inner Cavities,
Conference Proceedings of the 2nd International
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Challenges for Product and Production
Engineering, Bremen, 2. – 4. Juli 2014
Behrens, B.-A.; Bouguecha, A.; Bouguecha, S. M.;
Klassen, A.; Bonhage, M.
Conception of a Hot Forging Die out of Metal
Powder Equipped with Inner Cooling Channels,
Conference Proceedings of the Euro PM2014,
Salzburg, 21. – 24. September 2014
Behrens, B.-A.; Bouguecha, A.; Gaebel, C. M.;
Moritz, J.; Schrödter, J.
Hot Stamping of Load Adjusted Structural Parts,
11th International Conference on Technology
of Plasticity (ICTP), Nagoya (Japan),
19. – 24. Oktober 2014, pp. 1756 – 1761
Behrens, B.-A.; Hübner, S.; Neumann, A.
Forming sheets of metal and fibre-reinforced
plastics to hybrid parts in one deep drawing
process, 11th International Conference on
Technology of Plasticity (ICTP), Nagoya (Japan),
19. – 24. Oktober 2014, pp. 1608 – 1613
Behrens, B.-A.; Schrödter, J.
Numerical Simulation of Phase Transformation
During the Hot Stamping Process, 5th International Conference on Thermal Process
Modeling and Computer Simulation, Orlando,
USA, pp. 179 – 190
Behrens, B.-A.; Vucetic, M.; Peshekhodov, I.
Calibration of fracture initiation models for
advanced high-strength sheet steels in a wide
range of stress states using a uniaxial tensile
testing machine, International Deep Drawing
Research Group Conference, pp. 252 – 257,
1. – 4. Juni 2014, Paris, Frankreich
Behrens, B.-A.; Yilkiran, T.; Braeuer, G.;
Paschke, H.; Weber, M.
Effizienzsteigerung von Schmiedeprozessen
durch Oberflächen- und Randschichtmodifikationen, Tagungsband zum 21. Umformtechnisches
Kolloquium Hannover, 26 – 27. Februar 2014
Behrens, B.-A.; Bouguecha, A.; Vucetic, M.;
Krimm, R.; Hasselbusch, T.; Bonk, C.
Numerical and experimental determination
of cut-edge after blanking of thin steel sheet of
DP1000 within use of stress based damage
model, 11th International Conference on
Technology of Plasticity (ICTP), Nagoya (Japan),
19. – 24. Oktober 2014, pp. 1096 –1101
76 PZH 2015
Busch, C.; Hatscher, A.; Otto, M.; Huinink, S.;
Vucetic, M; Bonk, C.; Bouguecha, A.;
Behrens, B.-A.
Properties and application of high-manganese
TWIP-steels in sheet metal forming, 11th
International Conference on Technology
of Plasticity (ICTP), Nagoya (Japan),
19. – 24. Oktober 2014, pp. 939 – 944
Dannenberg, M.; Georgiadis, A.; Behrens, B.-A.
Model Based Optimization of Forging Process
Chains under the Consideration of Penalty
Functions, WGP Kongress 2014, 9./10. September 2014 in Erlangen, Advanced Materials
Research, Vol. 1018, Trans Tech Publications,
Switzerland, pp. 533 – 538
Gröne, M.; Salfeld, V.; Krimm, R.
Design of an Electromagnetic System to Avoid
Horizontal Ram Displacement, Advanced
Materials Research Vol. 1018 (2014), Trans Tech
Publications, Switzerland, pp. 237 – 244,
DOI: 10.4028/www.scientific.net/AMR.1018.237
Neumann, A.; Behrens, B.-A.; Hübner, S.
Forming of Hybrid Components made of
Fibre-Reinforced Plastics and Metals, New
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Fellbach, 13. – 14. Mai 2014, pp. 299 – 308
Niemeier, H.; Jing, X.; Päuker, W.; Ludewig, T.;
Schrödter, J.; Hübner, S.; Behrens, B.-A.
Structure building in crash performing car
components – International Conference
“New Developments in Sheet Metal Forming”,
New Developments in Sheet Metal Forming –
Neuere Entwicklungen in der Blechumformung,
13. – 14. Mai 2014, Fellbach, Germany,
pp. 309 – 318
Behrens, B.-A.; Rolfes, R.; Vucetic, M.;
Peshekhodov, I.; Reinoso, J.; Vogler, M.; Grbic, N.:
Material characterisation for FEA of the
clinching process of short fiber reinforced
thermoplastics with an aluminium sheet,
ICTMP2014, Darmstadt, 22. – 24. Juni 2014
Behrens, B.-A.; Rolfes, R.; Vucetic, M.; Reinoso, J.;
Vogler, M.; Grbic, N.:
Material modeling of short fiber reinforced
thermoplastic for the FEA of a clinching test,
ManuLight2014, Dortmund, 3. – 4. April 2014
Nürnberger, F.; Diekamp, M.; Moritz, J.; Wolf, L.;
Hübner, S.; Behrens, B.-A.
Spray Cooling of Early Extracted Hot Stamped
Parts, TMS (2014), in TMS 2014 Supplemental
Proceedings, John Wiley & Sons, Inc., Hoboken,
NJ, USA, DOI: 10.1002/9781118889879.ch116
Paschke, H.; Weber, M.; Yilkiran, T.
Selective Wear Protection of Forging Dies
through Localized Plasma Duplex Treatments.
In: Proceedings of the 40th International
Conference on Metallurgical Coatings and Thin
Films, ICMCTF 2014, San Diego, USA,
April – Mai 2014. (CD) G5-1, Session “Coatings,
Pre-Treatment, Post-Treatment, and Duplex
Technology”
Teichrib, S.; Krimm, R.; Behrens, B.-A.
Contactless Sheet Metal Feeder for Metal-Forming Machines, 3rd International Conference
on Mechanical Engineering and Mechatronics
(ICMEM), pp. 107-1 – 107-8, 14. – 15. August,
Prag, Tschechien
Konferenz
Behrens, B.-A.; Plath, A.; Sunderkötter, C.;
Moritz, J.; Schrödter, J.; Marusch, H. E.;
Helmholz, R.
Numerical and experimental investigations of
phase transformation in hot forming process,
Proceedings of IDDRG, S. 312 – 316
Behrens, B.-A.; Bonk, C.; Frischkorn, C.;
Grbic, N.; Huskic, A.; Kazhai, M.; Moritz, J.;
Neumann, A.; Schrödter, J.; Bouguecha, A.
Aktuelle Forschungsergebnisse am Institut
für Umformtechnik und Umformmaschinen,
Tagungsband zum 21. Umformtechnischen
Kolloquium Hannover, 26. – 27. Februar 2014
Behrens, B.-A.; Buse, C.; Santangelo, A.
Monitoring of forging processes by application
of acoustic emission technique, Proceedings of
the 4th International Lower Silesia – Saxony
Conference on Advanced Metal Forming
Processes in Automotive Industry AutoMetForm
in association with 21st Saxon Conference on
Forming Technology SFU 2014, Freiberg,
Germany, November 3rd – 5th, pp. 240 – 248
Behrens, B.-A.; Frischkorn, C.
Thixoschmieden von partikelverstärkten Stahlwerkstoffen, XXXIII. Verformungskundliches
Kolloquium, 15. – 18. März 2014, Zauchensee,
Österreich
Behrens, B.-A.; Kazhai, M.; Huskic, A.
Experimentelle und numerische Untersuchungen zur kontrollierten Wärmebehandlung von
hochbeanspruchten Stahlschmiedebauteilen aus
der Schmiedewärme, Lasco-Innovationen für
die Schmiede-Industrie, 6. Mai 2014, Bratislava,
Slowakei
Behrens, B.-A.; Vucetic, M.; Schrödter, J.;
Niemeier, H.; Schulze, H.
Numerical optimization of a deep drawing
process by the development of an enhanced
substitution draw bead model, 4th International
Conference on Steels in Cars and Trucks,
15. – 19. Juni 2014, Braunschweig, Germany
Behrens, B.-A.;Vucetic, M.; Peshekhodov, I.
Effiziente Chrarakterisierung und Modellierung
des Fließ- und Versagensverhaltens von Dualphasenstählen, Umformtechnisches Kolloquium
Hannover
Wesentliche Neuanschaffungen
Behrens, B.-A.; Bouguecha, A.; Vucetic, M.;
Krimm, R.; Hasselbusch, T.; Bonk, C.
Determination of Flow Curves by Stack
Compression Test and Inverse Analysis for
the Simulation of Blanking Process 4. SCT
in Braunschweig, 16. – 18. Juni 14
Bucquet, T.; Gulpak, M.; Egorov, F.;
Garbrecht, M.; Hoja, T.; Hoffmann, F.;
Fritsching, U.; Brinksmeier, E; Zoch, H.-W.;
Fischer, M.; Dickert, H. H.; Bleck, W;
Labanova, N.; Hajyheydari, E.; Felde, A.;
Liewald, M.; Huskic, A.; Kazhai, M.; Hadifi, T.;
Bouguecha, A.; Behrens, B.-A; Reimche, W.;
Bruchwald, O.; Frackowiak, W.; Maier, H. J.
EcoForge – Prozessintegrierte Wärmebehandlung bainitischer Stähle, Tagungsband zum
21. Umformtechnischen Kolloquium Hannover,
S. 245 – 264, 26. – 27. Februar 2014
Servopresse MSC-2000 (Schuler/Beutler Nova),
Besonderheit: Antrieb mit zwei entgegengesetzten Kniegelenken, je Kniegelenk wird ein
separater Hochleistungs-Torquemotor
eingesetzt, die rein elektrisch miteinander
synchronisiert werden.
Fritsching, U.; Bucquet, T.; Hinrichs, B.;
Fischer, M.; Bleck, W.; Huskic, A.; Kazhai, M.;
Hadifi, T.; Bouguecha, A.; Behrens, B.-A.;
Labanova, N.; Hajyheydari, E.; Felde, A.;
Liewald, M.; Gulpak, M.; Egorov, F.; Wagner, A.;
Brinksmeier, E.; Reimche, W.; Bruchwald, O.;
Frackowiak, W.
EcoForge – Ressource-Efficient Process Chains
for High-Perfomance Steel Components,
21. International Forging Congress,
29. Juni – 4. Juli 2014, Berlin, Germany
Helmholz, R.; Plath, A.; Sunderkötter, C.;
Behrens, B.-A.
Experimentelle und numerische Untersuchung
des Gefügeumwandlungsverhaltens in der
Warmumformung, Tagungsband zum
21. Umformtechnischen Kolloquium Hannover,
S. 322, 26. – 27. Februar 2014
Helmholz, R.; Sunderkötter, C.; Marusch, H.-E.;
Plath, A.; Behrens, B.-A.
Microstructure simulation and its experimental
validation in press hardening, 4th international
conference on steels in cars and trucks,
15. – 19. Juni 2014, Braunschweig, Germany,
pp. 722 – 729
Triboindentor TI 950 der Fa. Hysitron Inc.
zur nanomechanischen Eindringprüfung
LUNA ODISI B: Temperatur-/Dehnungs-Messsystem mit kontinuierlicher Messung entlang
der Glasfaser
Optisches 2D-Verformungsanalysesystem
ARAMIS 4M
Kazhai, M.; Huskic, A.; Behrens, B.-A.
Experimentelle und numerische Untersuchungen zur kontrollierten Wärmebehandlung von hochbeanspruchten Stahlschmiedebauteilen, Tagungsband zum 21. Umformtechnischen Kolloquium Hannover, S. 335,
26. – 27. Februar 2014
77
Jahresbericht 2014
Umform- und Trenngeschwindigkeiten resultiert in der Zerspanung ein komplexes Belastungskollektiv am Werkzeug, das
haute noch nicht vollständig verstanden ist. Aktuelle Themen
sind der Einfluss der Mikrogeometrie der Schneidkante oder
der Eigenschaften von Werkzeugbeschichtungen auf die Ausbildung des Belastungskollektivs und das resultierende Einsatzverhalten. Weiterhin steht die Effizienz von Zerspanprozessen
im Fokus, aktuell wird die Recyclebarkeit von Titanspänen in
einem Verbundvorhaben untersucht und optimiert. Weitere Forschungstätigkeiten bewegen sich im Bereich der Entwicklung
von Hochleistungsprozessketten in der Automobilindustrie.
Schleiftechnologie / Gehärtete Stähle und sprödharte Materialien wie Keramik können mittels Schleifen hochproduktiv
bearbeitet werden. Die zu Grunde liegenden Spanbildungsmechanismen werden aktuell in Forschungsvorhaben untersucht. Weitere Themenfelder sind die Bearbeitung von PCBN
mittels Diamantschleifwerkzeugen sowie die hochproduktive
Fertigung reibungsoptimierter Oberflächen. Ein Schwerpunkt
der Abteilung Schleiftechnologie liegt in der Erforschung des
Herstellprozesses von Schleifscheiben. Die Eigenschaften der
Schleifwerkzeuge können durch den Sinterprozess und vorund nachgelagerte Prozesse gezielt eingestellt werden. Aktuell
wird für metallisch gebundene Diamantschleifwerkzeuge erforscht, welche Kenngrößen für die Beschreibung des Einsatzverhaltens maßgeblich sind und wie sie im Herstellprozess eingestellt werden können.
Geschichte
1831 gründete Karl Karmarsch die Höhere Gewerbeschule in
Hannover, den Vorläufer der TU und heutigen Leibniz Universität. Als Direktor vertrat er auch das Fach ,,Mechanische Technologie“, aus dem sich die Fachrichtung „Fertigungstechnik“
entwickelte. So kann sich das IFW auf mehr als 180 Jahre alte
Wurzeln berufen
Arbeitsgruppe Komponenten
Professor Berend Denkena, Institutsleiter.
Foto: IFW
Aktuelle Themen
Arbeitsgruppe Fertigungsverfahren
Technologien zur Funktionalisierung / Die Oberflä-
chen- und Randzoneneigenschaften eines Bauteils bestimmen
in großem Maße die Lebensdauer im Einsatz, die Tribologie
im Kontakt mit Reibpartnern und das Strömungsverhalten
von Medien an der Oberfläche. Häufig ist heute noch nicht
bekannt, welche Oberflächen- und Randzoneneigenschaften
zu einer verbesserten Funktion – zum Beispiel hinsichtlich der
Lebensdauer – führen und wie diese Eigenschaften durch den
Zerspanprozess gezielt eingestellt werden können. Das Ziel
der Arbeiten in diesem Themenfeld ist daher die Entwicklung
von geometrisch bestimmten und unbestimmten Zerspanpro-
78 PZH 2015
zessen, die eine gezielte und reproduzierbare Herstellung von
Oberflächenstrukturen und Randzoneneigenschaften erlauben.
In Zusammenarbeit mit Tribologen und Konstrukteuren wird
erarbeitet, welche der möglichen Eigenschaften positiv für die
spätere Anwendung des Bauteils sind. Neben der Erarbeitung
von Grundlagen für dieses neue Themenfeld wird auch anwendungsnah in Kooperation mit Werkzeugherstellern und Anwendern aus den Bereichen Automotive und Medizintechnik
geforscht. So werden im Rahmen des Industrieforums Smart
Surfaces anwendungsorientierte Fragestellungen gemeinsam
mit Industrieunternehmen erforscht.
Antriebs- und Führungssysteme / In Werkzeugmaschinen
werden Bewegungen in einer Ebene mit Hilfe von zwei seriell
gekoppelten Vorschubachsen realisiert. Im Vergleich dazu bieten Mehrkoordinatenantriebe eine kompaktere und leichtere
Bauweise. Bislang sind diese aufgrund der geringen Vorschubkräfte jedoch nicht für den Einsatz in Bearbeitungsmaschinen
geeignet. Daher befassen sich aktuelle Forschungsarbeiten des
IFW mit der Entwicklung eines geeigneten Planar-Direktantriebs. Dafür werden Permanentmagnete in Schachbrettanordnung und mehrere Spulen als Kreuzwicklungen eingesetzt. Zur
Machbarkeitsanalyse wurde ein erster, kleiner Prototyp aufgebaut und ausgiebig getestet. Erste Zerspanversuche zeigen die
hohe Leistungsfähigkeit des Systems, so dass jetzt ein Motor
mit für Werkzeugmaschinen typischen Dimensionen aufgebaut
wird. Des Weiteren wird die Kompetenz im Bereich der Magnetführungstechnologie weiter ausgebaut. Zusätzlich zur Feinpositionierung wird das System innerhalb des Luftspalts auch
zur direkten Kraftregelung befähigt. Dies ist beispielsweise für
die Reparaturbearbeitung komplexer Investitionsgüter, wie
Turbinenschaufeln oder Radsätzen, hilfreich. Die Besonderheit hierbei liegt in den unterschiedlichen Materialeigenschaften bedingt durch die eingebrachten Schweißnähte. Eine reine
Positionsregelung würde in diesen Fällen zu unterschiedlichen
Abdrängungen bei der Zerspanung und somit zu schlechteren
Oberflächen führen.
Spannmittel / Innerhalb der Arbeitsgruppe werden unterschiedliche Spannsysteme mit sensorischen Fähigkeiten und
zusätzlicher Aktorik entwickelt um Prozesskräfte zu messen,
eine Feinpositionierung vorzunehmen oder andere Zusatzfunktionen zu integrieren. So wurde ein Spannsystem für große
Strukturbauteile aufgebaut, das mit der Bearbeitung auftretende Spannungen erfasst und das Bauteil zwischen den Bearbeitungsschritten automatisch entspannen kann. Insbesondere
Verzüge die im Schrupp-Prozess entstehen, können so beim
Schlichten ausgeglichen und eine bessere Maßhaltigkeit erreicht werden. Zudem wird die Durchlaufzeit durch den Wegfall einer manuellen Ausrichtung stark reduziert. Für die Drehbearbeitung forscht das IFW derzeit an einem Spannfutter, das
die Bauteillage mittels eines externen Messsystems erfasst und
mikrometergenau in vier Freiheitsgraden positioniert um Exzenter- und Taumelfehler zu korrigieren.
Arbeitsgruppe Maschinenstrukturen
Werkzeugmaschinenentwicklung / Neben der Erforschung und Entwicklung kompletter Werkzeugmaschinen
– wie beispielsweise der „Neximo“ mit elektromagnetischer
Linearführung und adaptiver, energieoptimierter Ruckentkopplung – arbeiten die Wissenschaftler an innovativen Maschinenkomponenten, die eine höhere Leistungsfähigkeit und
Ausfallsicherheit bieten. In mehreren Projekten werden sensorische Maschinenkomponenten entwickelt, die Informationen
über den Bearbeitungsprozess und den Zustand ausfallkritischer Maschinenelemente aufnehmen, um eine Überwachung
zu ermöglichen. Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches
„Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus“ (SFB653) wurde ein
sensorischer Spindelschlitten erforscht, mit dem unzulässige
Prozesszustände bei der Fräsbearbeitung komplexer Bauteile
erkannt werden können. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse
fließen aktuell in die Entwicklung weiterer sensorischer Maschinenkomponenten ein. Mit der Erforschung eines neuen
fluidischen planaren Antriebs- und Führungsprinzips wird im
Schwerpunktprogramm 1476 „Kleine Werkzeugmaschinen für
kleine Werkstücke“ ein Beitrag zum Aufbau kompakter
Foto: EVE
Zerspanung / Aufgrund der hohen Temperaturen, Kräfte und
79
Jahresbericht 2014
Vorschubeinheiten geleistet. Im vom MWK geförderten Projekt Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik (GeBo) wird
eine Automatisierungseinrichtung für das Pressschweißen von
Bohrlochauskleidungen in der Bohrtechnik für tiefe Geothermie erforscht. Hierbei ist ein sechsachsiger Roboter mit einer
Kraft von bis zu 340 Tonnen und gleichzeitiger Positioniergenauigkeit im Zehntelmillimeterbereich entstanden.
Berechnung und Kompensation von Maschinen
fehlern / Die Simulation von Maschinenstrukturen im Ent-
wicklungsprozess, um Maschinen steifer zu gestalten oder
Material einzusparen, hat sich in der Werkzeugmaschinenindustrie bereits etabliert. Neben diesen konventionellen
Simulationsansätzen erarbeiten die Wissenschaftler der Junior Research Group „Hybride Bearbeitungssysteme“ des
Landesexzellenzclusters Pro³gression Ansätze, die durch die
unterschiedlichen Einflüsse (geometrische Abweichungen,
statische Nachgiebigkeit, thermische Einflüsse und Schwingungen) entstehenden Fehler online zu berechnen und auf
diese Weise zu kompensieren. Im Projekt InnoFlex werden
mit Hilfe solcher Berechnungen vergleichsweise kostengünstige Roboter dazu befähigt die anspruchsvolle Aufgabe in der
Zerspanung von metallischen Werkstücken in der Luftfahrt
zu übernehmen.
Vor dem Hintergrund, das Werkzeugmaschinenverhalten exakt
abzubilden, werden im AiF Projekt „Dynamischer Spindelprüfstand“ Spindeln, und ihr dynamisches Verhalten unter unterschiedlichen Belastungszuständen dargestellt. Auf dem hierfür
verwendeten Prüfstand ist es erstmalig möglich, neben den
Drehzahlabhängigkeiten auch Einflüsse der dynamisch wirkenden axialen und radialen Kräfte sowie Drehmomente auf das
Systemverhalten inklusive Lagerung zu erforschen. Im DFGgeförderten Projekt „Gedämpfte Spindel“ wird eine Spindel erforscht, die die aus Spindeldynamik und Zerspanprozess resultierenden Prozessinstabilitäten aktiv bekämpfen und somit
deutliche Produktivitätssteigerungen erreichen kann.
Exzellenzcluster Pro³gression des Landes Niedersachsen / Im Sommer 2009 startete mit „Pro³gression – Dili-
gent Production“ ein Projekt, dass auf hybride Bauteilkonzepte
und Bearbeitungssysteme abzielt und dessen Geschäftsführung
am IFW angesiedelt ist. Unter anderem haben die zwei Forschernachwuchsgruppen – Junior Research Groups – „Hybride
Bearbeitungssysteme“ und „Hybride Bauteile“ die Arbeit aufgenommen. Den beiden Gruppen gehören fünf Wissenschaftler an, die aus dem ITA, dem IFUM, dem IW und dem IFW
stammen und ihre unterschiedliche Expertise in die Projekte
einbringen.
80 PZH 2015
Arbeitsgruppe Fertigungsplanung und Organisation
Wieso weicht das Bauteil vom Sollwert ab? Diese Frage – aktuell aus der Industrie ans IFW herangetragen – beantworten
die Wissenschaftler mit dem selbst entwickelten Simulationssystem CutS: Es simuliert die Wechselwirkungen von Bearbeitungsprozess und Werkzeugmaschinen-/Werkstückstruktur,
spielt mögliche Fehlerursachen durch und identifiziert so diejenigen, die ursächlich für das tatsächlich auftretende Problem sind. Mittels moderner CAD/CAM-Technologien werden
dann die NC-Maschinenprogramme optimiert, Prozesseffekte
vorhergesagt und fehlerfreie Bauteile gefertigt. Die Simulation
ganzer Produktionsabläufe und die Arbeitsplanung sind weitere Aufgaben dieser Arbeitsgruppe. Das betrifft beispielsweise
die Fertigung von Rotorblättern für Windkraftanlagen, die mit
dem Ziel einer effizienteren Fertigung unter Berücksichtigung
von Fabrik-, Technologie- und Produkt digital abgebildet und
optimiert wird. Im Rahmen einer Kooperation mit Volkswagen Nutzfahrzeuge erstellte das IFW ein System zur Simulation
der operativen Abläufe im Werk Stöcken; in Zusammenarbeit
mit Werkzeug- und Formenbauern entstand ein Programm
zur Kostenkalkulation unter Verwendung der CAD-Daten des
Gussteils. Und für den SFB 653 „Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus“ sorgen die Wissenschaftler für so gute Selbststeuerungsmechanismen, dass nur noch ein Steuerungsrahmen
vorgegeben werden muss und ein virtueller Planer den Rest
übernimmt.
Arbeitsgruppe Hochleistungsproduktion von
CFK-Strukturen
Durchgängige Lösungen für die wirtschaftliche und robuste
Fertigung von kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK)
für den Flugzeugbau stellen den Forschungsschwerpunkt am
CFK Nord in Stade dar und sind gleichzeitig Motivation für
die Entwicklung neuer Maschinen- und Überwachungsansätze durch das junge Forscherteam des IFW in der Institutsaußenstelle. Dabei sind Automated Fiber Placement-Systeme, die
gegenwärtig zu den bevorzugt eingesetzten Fertigungssystemen
zur Herstellung von Hochleistungs-Leichtbaustrukturen zählen, ein Forschungsschwerpunkt. Ein neuartiges Legesystem
wird in einem interdisziplinären Team mit Werkstoffwissenschaftlern der TU Clausthal und Bauweisenentwicklern der TU
Braunschweig entwickelt und realisiert, das deutlich leichter
und agiler im Vergleich zu heutigen Systemen ausfällt. Das System verfügt über unabhängig voneinander regelbare Legeeinheiten, die über einen individuellen Materialvorschub komplex
gekrümmte Oberflächen herstellen kann und durch ein neues
Schnittsystem nur sehr geringen Verschnitt des teuren Materials
verursacht. Eine Verbesserung der Fertigungsqualität wird
Industrie 4.0 zum Anfassen: der SFB 653 zeigt, was geht.
zudem durch eine integrierte Online-Prozessüberwachung realisiert, die sowohl das Legeergebnis fortwährend überwacht als
auch – und hierbei ist ein wesentlicher Unterschied zu verfügbaren Systemen gegeben – die Qualität des zugeführten und zu
verarbeitenden Materials überwacht und so präventive Handlungsstrategien zur Qualitätssicherung ermöglicht. Hierfür
werden unterschiedliche Sensortechnologien kombiniert und
modellbasiert ausgewertet. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist der Umform- und Formwerkzeugbereich, der in der
Branche heute durch hohe Maschinen- und Werkzeugkosten
geprägt ist. Dies ist einer der Gründe, weshalb im Projekt ein
universell einsetzbares Werkzeugkonzept entwickelt wird, das
mit einer formflexiblen Deckschicht unterschiedliche Bauteilgeometrien abbilden kann und eine integrierte Temperierung
besitzt. Damit lassen sich CFK-Prepreg-Gelege aus der zwei-
Foto: Helge Bauer
dimensionalen Ebene in die dreidimensionale endkonturnahe
Form umformen. Alle technologischen Lösungen werden von
einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unter Berücksichtigung von
Wechselwirkungen innerhalb der Prozesskette begleitet. Auf
diese Weise wird eine geschlossene Wertschöpfungskette ermöglicht, die im Hinblick auf strukturelle, prozesstechnische
und ökonomische Aspekte optimiert ist.
75 wissenschaftliche Mitarbeiter
23 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
2 FWJ
195 studentische Mitarbeiter
81
Jahresbericht 2014
IFW 2014
Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen
Leitung
Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena
Lehre
21 Diplomarbeiten, 9 Masterarbeiten,
69 Studienarbeiten und 37 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
Fertigungsverfahren
IProm:
Innovative Prozesskette zur Massivteilfertigung
aus einem neuartigen Leichtbaustahl (BMBF)
Teilprojekt: Entwicklung technologischer Voraussetzungen einer produktiven Prozesskette zur
Massivteilfertigung aus einem aluminiumhaltigen Leichtbaustahl
VIPlets:
Nachweis des aerodynamischen Potentials von
durch Schleifen und Laserabtrag hergestellten
Riblets in einem hochbelasteten Axialverdichter
(BMBF)
Steuerung des Einsatzverhaltens metallisch
gebundener Diamantschleifscheiben durch
anpassbare Schleifscheibeneigenschaften (DFG)
Großflächige, schleiftechnologische Oberflächenfunktionalisierung zur Effizienzsteigerung
von Pumpensystemen – Schleiftechnologische
Untersuchungen (BMWi)
QualiTi:
Verfahren zur Modellierung der Einflüsse auf die
Werkstückqualität bei der Fräsbearbeitung von
Titan (MW)
3D-Schleifsegment:
Entwicklung leistungsgesteigerter Trennschleifwerkzeuge auf Basis dreidimensional deterministisch angeordneten Schleifkorns – Simulation
und Einsatzuntersuchungen von dreidimensional definiert gesetzten Diamantschleifsegmenten
(ZIM/BMWi)
Eingriffsverhältnisse bei der Zahnfußbearbeitung durch kontinuierliches Wälzschleifen
(DFG)
Untersuchung der mikrogeometrischen
Eingriffsverhältnisse beim Längsumfangsplanschleifen (DFG)
Angepasstes Seilschleifen komplexer, metallischer Strukturen (BMBF)
82 PZH 2015
Strategien zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit
von Zahnrädern durch kontinuierliches Wälzschleifen (DFG)
Batchgefertigte SiC-Mikrofräswerkzeuge für die
spanende Präzisionsbearbeitung von Kupferwerkstoffen (DFG)
Einfluss stetig und unstetig verrundeter Schneidkanten auf das Verschleißverhalten von Drehwerkzeugen (DFG)
Simulationsoptimierte Schichtentwicklung
(DFG)
Modellierung des Stirnplanfräsprozesses von
parallel angeordneten Werkstoffverbunden
(DFG)
Aerosolwalzen:
Gezielte Bauteilrandzonenbe-einflussung durch
innovatives, druckgeregeltes Walzen unter
Verwendung eines Aerosols als Druckmedium
(ZIM/BMWi)
Return:
Recycling von Titanspänen (BMWi)
DefAhS:
Definierter Abtrag hochbewehrter Stahlbetonstrukturen (BMBF)
Herstellung vorkonturierter Statorrohre durch
Fräsen (ZIM/BMWi)
Applikationsspezifisches Design von PVDBeschichtungen für Zerspanwerkzeuge (DFG)
SFB/TR73:
Umformtechnische Herstellung von komplexen
Funktionsbauteilen mit Nebenformelementen
aus Feinblechen – Blechmassivumformung
(DFG)
Teilprojekt B8: Schleifstrategien zur lokalen,
belastungsorientierten Randzonenmodifikation
von Blechmassivumformwerkzeugen
SPP1551:
Erhöhte Wälzfestigkeit und Reibungsminderung bei Wälzlagern und
Gleichlaufgelenken durch innovative Hartbearbeitung (DFG)
SFB 653:
Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus (DFG)
Transferprojekt T1: Anlernfreie Prozessüberwachung für die Einzelteilfertigung
Transferprojekt T2: Sensorisches Spannsystem
zur Überwachung des System- und Prozesszustandes
Kabellose Linearführungssysteme mit
integrierter Positionsmessung (BMBF)
Zustandsorientierte Vorspannungsadaption in
Kugelgewindetrieben durch Hydrodehnkissen
(DFG)
Gebo:
Niedersächsischer Forschungsverbund
Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik
(MWK)
Teilprojekt W6: Schweißkonstruktionen für
Rohrkomponenten beim Hochleistungsbohren
Piezohydraulisches Mikrostellsystem als
Einrichthilfe für Großbauteile (DFG)
IPROM:
Innovative Prozesskette zur Massivteilfertigung
aus einem neuartigen Leichtbaustahl (BMBF)
Maschinenstrukturen
Polibrush:
Anpassungsfähige Polierbürsten für die
konturtreue Bearbeitung medizinischer Hochleistungswerkstoffe; Entwicklung, Erprobung
und Anwendereinsatz anpassungsfähiger Polierbürsten für die Dentaltechnik (ZIM/BMWi)
WesKO:
Entwicklung eines Werkzeuges für die spanende
Knochenbearbeitung zur Vermeidung thermisch
induzierter Osteonekrose (ZIM/BMWi)
SFB599:
Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen
Werkstoffen (DFG)
Teilprojekt D4: Keramikimplantate
Teilprojekt R6: Degradable OsteosyntheseSysteme
Transferprojekt T4: Innovative Schleifwerkzeuge
für das Innenformschleifen komplex geformter
Biokeramiken
Transferprojekt T5: Entwicklung von Methoden
zur Herstellung und automatisierten Bearbeitung schädigungstoleranter, gehipter ZrO₂ –
Keramiken für Dentalanwendungen
Maschinenkomponenten
SFB 653:
Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus (DFG)
Teilprojekt E1: Bauteiloberflächen und -randzonen mit gentelligenten Eigenschaften
Teilprojekt G: Geschäftsführung
Transferprojekt T4: Gentelligente Werkstücktopographiegestaltung und Produktivitätssteigerung geometrisch bestimmter Zerspanprozesse durch axiale Werkzeuganregung
Elektromagnetische Ultrapräzisions-Linearführung (DFG)
SFB 871:
Regeneration komplexer Investitionsgüter
(DFG)
Teilprojekt B2: Geschickte Reparaturzelle
Transferprojekt T1: Magnetisch gelagerte Rundachse zum Einsatz in der Produktregeneration
Lineardirekt angetriebener Flächenmotor für
Werkzeugmaschinen (DFG)
Kombinierte Ultraschall-Levitations-Magnetführung (DFG)
aBiliTi:
Kompensation von Bauteilverzügen während der
Fertigung von Titanintegralbauteilen (MW)
Active tool for hybrid micro-structuring (KIMM)
HLProKet:
Entwicklung einer Hochleistungsprozesskette in
der Großserienfertigung (BMBF)
Betriebssichere, anlernarme Prozessüberwachungsstrategien auf Basis der multikriteriellen
Auswertung von Sensorsignalen (DFG)
Fertigungsplanung und –organisation
SFB 653:
Gentelligente Bauteile
Teilprojekt K2: Prozessplanung und -überwachung mittels werkstückeigener Informationen (DFG)
Teilprojekt T01: Anlernfreie Prozessüberwachung für die Einzelteilfertigung
SFB 871: Regeneration komplexer Investitionsgüter
Teilprojekt C1: Simulationsbasierte Prozessauslegung spanender Rekonturierungstechnologien
(DFG)
Thermomechanische Verformung komplexer
Werkstücke durch Bohr- und Fräsprozesse
(DFG)
Gewichtung technologischer und operativer
Produktionsziele im Rahmen der Arbeitsplanung (DFG)
Aktiwa:
Aktiv getilgte Druckwalze (ZIM/BMWi)
Integrative Prozesskettenplanung und -auslegung umformtechnisch gefertigter Bauteile auf
Basis genetischer Algorithmen (DFG)
Observe:
Kompensation thermisch bedingter Verlagerungen in CNC Mehrspindel-Drehautomaten unter
Verwendung eines Beobachters (ZIM/BMWi)
Integrierte Bewertung von Fertigungsprozessen
zur Herstellung von Druckgussformen (DFG)
Innoflex:
Innovative und flexible Fertigung von
Flugzeugbauteilen aus Hochleistungswerkstoffen
(BMWi)
Senscrew:
Sensitive, schnelle Regelung des Einsetzschiebers
von Flachbackenwalzen (ZIM/BMWi)
SPP 1476:
Kleine Werkzeugmaschinen für kleine Werkstücke Teilprojekt Kompakte Maschinenmodule
für die spanende Mikrobearbeitung (DFG)
SFB 653:
Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus
Teilprojekt N1: Gentelligente Maschinenkomponenten für Werkzeugmaschinen (DFG)
FOR 1845:
Ultra-Precision High Performance Cutting
Teilprojekt 5: Modellbasierte Korrektur von
Werkzeugbahnen bei der Ultrapräzisionsbearbeitung (DFG)
GeBo:
Niedersächsischer Forschungsverbund
Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik
Teilprojekt B3: Automatisierung des Bohrprozesses durch Einsatz eines flexiblen Bohrstrangs
(MWK)
Planung von Fertigungskapazitäten mittels
Integrativen Roadmapping innerhalb der Windenergieanlagenbranche (DFG)
Rechnergestützte Auslegung, Fertigung und
Implantation von patientenindividuellen
Patellaimplantaten (AiF)
Automatisches Verfahren (Vermessung,
Klassifizierung, Planung und Simulation) zur
Wiederverwendung von Hartmetallschrott für
die Herstellung neuwertiger Zerspanwerkzeuge
(AiF)
Hochschuloffensive eMobilität für die Fort‐ und
Weiterbildung – Mobilität elektrisch erleben,
erfahren, erlernen! (BMBF)
Featuregestützte virtuelle Entwicklung von
individuellen Stufenwerkzeugen (BMBF)
Lebenszyklusorientierte Dienstleistungen für
Gestaltung und Betrieb energieeffizienter WZM
(BMWi)
Return – Recycling von Titanspänen (BMWi)
CAx-Technologien im Produktentwicklungsprozess (EU)
Innovative und flexible Fertigung von Flugzeugbauteilen aus Hochleistungswerkstoffen (NBank)
Verfahren zur Modellierung der Einflüsse auf die
Werkstückqualität bei der Fräsbearbeitung von
Titan (NBank)
Veröffentlichungen (Auszug)
Beiträge in Büchern (rewiewed)
Breidenstein, B.
Surface Integrity, CIRP Encyclopedia of
Production Engineering, Ed.: Luc Lapierre,
Gunther Reinhart. Springer Berlin Heidelberg,
2014, S. 1188 – 1199
Denkena, B., Fischer, R., Gümmer, O.
Hartfeinbearbeitung, In: Prozesskette Präzisionschmieden, Herausgeber: Friedrich-Wilhelm
Bach, Kai Kerber, Springer-Verlag, S. 221 – 309
Denkena, B., Köhler, J., Behrens, L.
Methoden zur Bewertung der Verschleißmechanismen beim Schleifen von PCBN-Wendeschneidplatten, Jahrbuch Schleifen, Honen,
Läppen und Polieren: Verfahren und Maschinen,
66. Ausgabe, Herausgeber: Berend Denkena,
Hans-Werner Hoffmeister, Vulkan-Verlag
Denkena, B., Kästner, J., Göttsching, T.
Microstructuring by means of cutting processes,
Microstructuring of Thermo-Mechanically
Highly Stressed Surfaces: Final Report of the
DFG Research Group 576, Springer Verlag, 2014,
S. 28 – 58
Beiträge in Zeitschriften
Abrao, A.M., Denkena, B., Köhler, J.,
Breidenstein, B., Mörke, T.
The influence of deep rolling on the surface
integrity of AISI 1060 high carbon steel,
2nd CIRP Conference on Surface Integrity (CSI),
Procedia CIRP 13 (2014), S. 31 – 36
Böß, V., Niederwestberg, D., Ammermann, Ch.,
Denkena, B.
Cutting edge orthogonal contact-zone analysis
using detailed tool shape representation,
The International Journal of Advanced
Manufacturing Technology, 2014, S. 1 – 10
Bouzakis. K.D., Bouzakis, E., Kombogiannis, S.,
Makrimallakis, S., Skordaris, G., Michailidis, N.,
Charalampous, P., Paraskevopoulou, R.,
M’Saoubi, R., Aurich, J.C., Barthelmä, F.,
Biermann, D., Denkena, B., Dimitrov, D.,
Engin, S., Karpuschewski, B., Klocke, F., Özel, T.,
Poulachon, G., Rech, J., Schulze, V., Settineri, L.,
Srivastava, A., Wegener, K., Uhlmann, E.,
Zeman, P.
Effect of cutting edge preparation of coated tools
on their performancev in milling various
materials, CIRP Journal of Manufacturing
Science and Technology 7/2014, S. 264 – 273
Kompensation von Bauteilverzügen während der
Fertigung von Titanintegralbauteilen (NBank)
83
Jahresbericht 2014
Breidenstein B., Gey, Ch., Denkena, B.
Residual Stress Development in Laser Machined
PVD-Coated Carbide Cutting Tools, Materials
Science Forum 768 – 769 (2014), S. 391 – 397
Denkena, B., Köhler, J., Ventura, C.E.H.
Strategies for grinding of chamfers in cutting
inserts, Precision Engineering 38 (2014),
S. 749 – 758
Niederwestberg, D., Denkena, B.
Simulation of thermal and mechanical
workpiece load, CIRP Journal of Manufacturing
Science and Technology 7 (2014), S. 315 – 323
Timmerberg, R., Fuchs, J.
Preisgekrönter Flächenmotor revolutioniert die
Antriebstechnik – Sicherheitsdämpfer bieten
Schutz, Konstruktion, 10-2014, S. 34 – 36
Denkena, B. Köhler, J., Dittrich, M. A.
Chip formation and tool wear in turning of
aluminum-alloyed UHC-steels, Production
Engineering, August 2014, Volume 8, Issue 4,
S. 415 – 421
Denkena, B., Köhler, J., Wippermann, A.,
Schmidtke, M.
Flexibles Polierwerkzeug zur konturtreuen
Bearbeitung dentaler Werkstoffe, Bearbeitung
von Kobalt-Chrom Legierungen, Flexibles
Polierwerkzeug zur konturtreuen Bearbeitung
dentaler Werkstoffe, Quintessenz Zahntechnik
2014 Vol. 40 Ausgabe 7, S. 876 – 885
Aufsätze
Vorträge
Behrens, B.-A., Denkena, B., Dannenberg, M.,
Georgiadis, A.
Prozessketten klug optimiert, Umformtechnik,
Ausgabe 2 Juni (2014), S. 20 – 22
Böß, V., Dreier, S.
Simulationsgestützte Prognose der Fertigungsqualität komplexer Strukturbauteile, Arbeitskreis
CAx „Fertigungsqualität“ – Machining Innovations Network, 25. September 2014, 23 Seiten
Denkena, B., Fischer, R., Euhus, D., Neff, T.
Simulation based Process Monitoring for Single
Item Production without Machine External
Sensors, 2nd International Conference on
System-Integrated Intelligence: Challenges for
Product and Production Engineering,
SysInt 2014, July 2nd, 2014, Bremen, 15 Seiten
Böß, V.
Unternehmen digitalisieren betriebliche Abläufe
durch F & E-Kooperation mit der Hochschule,
Zukunftssicherung Digitaler Kompetenzen –
Herausforderung für Wirtschaft und Bildung“
27. November 2014, Hannover, 9 Seiten
Denkena, B., Georgiadis, A.
Durchlaufzeiten in der Fahrzeuginstandhaltung verkürzen – Potenziale erkennen und
umsetzen, Kongress Fahrzeuginstandhaltung,
25. März 2014, München, 45 Seiten
Denkena, B., Behrens, B.-A., Dannenberg, M.,
Georgiadis, A.
Optimierung alternativer Schmiedeprozessketten, wt Werkstatttechnik online, Jahrgang 104
(2014), Heft 10, S. 691 – 695
Denkena, B., Böß, V., Fleischer, B., Uhlich, F.
Zeitkritische Fertigung individueller Implantate* – Operationsparallele Formbestimmung
und Fertigung von Kniescheibenimplantaten,
wt Werkstattstechnik online, Jahrgang 104
(2014) H. 9, S. 592 – 596
Denkena, B., Eckl, M., Brouwer, D.
Development of a Multiple Degree of Freedom
Knee Disarticulation Prosthesis with Active Leg
Length Variation, Modern Mechanical
Engineering, 2014, 4, S. 207 – 221
Denkena, B., Grove, T., Krawczyk, T., Harmes, J.
Mit geschliffenen Riblets zur effizienteren
Pumpe – Schleifstrategien zur Mikrostrukturierung von Pumpenlaufrädern , wt Werkstattstechnik online, Jahrgang 104, H 11/12, 2014,
S. 716 – 721
Denkena, B., Gümmer, O., Flöter, F.
Evaluation of electromagnetic guides in machine
tools, CIRP Annals – Manufacturing Technology
63, 2014, S. 357 – 360
Denkena, B., Köhler, J., Breidenstein, B.,
Abrao, A.M., Ventura, C.E.H.
Influence of the cutting edge preparation
method on characteristics and performance of
PVD coated carbide inserts in hard turning,
Surface & Coatings Technology 254 (2014),
S. 447 – 454
Denkena, B., Köhler, J., Krawczyk, T.
Grinding of Riblet Structures on Free Formed
Compressor Blades, Advanced Materials
Research Vol. 907 (2014), S. 463 – 473
Denkena, B., Köhler, J., Schindler, A., Woiwode, S.
Continuous generating grinding – Material
engagement in gear tooth root machining,
Mechanism and Machine Theory 81 (2014),
S. 11 – 20
Denkena, B., Köhler, J., Tatzig, L.:
Schleifen konkaver Bauteile aus Biokeramik –
Einsatzverhalten unterschiedlicher Bindungssysteme für torische Schleifstifte, wt-online
6-2014, S. 382 – 387
84 PZH 2015
Denkena, B., Krüger, M., Schmidt, J.
Condition-based tool management for small
batch production, The International Journal
of Advanced Manufacturing Technology,
September 2014, Volume 74, Issue 1 – 4,
S. 471 – 480
Denkena, B., Ortmaier, T., Ahrens, M., Fischer, R.
Monitoring of grinding wheel defects using
recursive estimation, The International Journal
of Advanced Manufacturing Technology (2014)
75, S. 1005 – 1015
Denkena, B., Overmeyer, L., Litwinski, K.,
Peters, R.
Compensation of geometrical deviations via
model based-observers, The International
Journal of Advanced Manufacturing Technology,
Volume 73, Numbers 5 – 8, 2014, S. 989 – 998
Denkena, B., Schmidt, J., Krüger, M.:
Data mining approach for knowledge-based
process planning, Procedia Technology 15
(2014), S. 406 – 415
Denkena, B., Stiffel, J.-H., Hasselberg E.,
Breidenstein, B.
Chip formation in monocrystalline iron-aluminum, CIRP Journal of Manufacturing Science
and Technology, 7 (2014), S. 71 – 82
Denkena, B., Flöter, F.
Potentiale elektromagnetischer Linearführungen
in Werkzeugmaschinen, ZWF, Jahrgang 109,
Carl Hanser Verlag München, 2014, S. 625 – 628
Denkena, B., Kaddour, R., Böß, V., Henning, S.
Entwicklung von Methoden zur Minimierung
des Bauteilverzugs bei der Fertigung von Titanintergralbauteilen – Minimierung des Bauteilverzugs bei der Titan-Großteilefertigung mittels
adaptiver CAM-Strategie, wt Werkstattstechnik
online, Jahrgang 104 (2014), Heft 1/2, S. 1 – 6
Denkena, B., Köhler, J., Preising, D., Woiwode, S.
Hohe Oberflächengüten dank feiner CBNSchleifscheiben, WB, 6/2014, S. 60 – 63
Denkena, B., Litwinski, K. M., Dahlmann, D.,
Boujnah, H., Kiesner, J., Krüger, M., Schmidt, J.,
Neff, T.
Industrie 4.0 in der Zerspanung, ZWF, Ausgabe
7/8 2014, S. 537 – 541
Denkena, B., Merwart, M.
Qualifizierung von Fachkräften: flexibel & individualisierbar, wissensmanagement 1/2014,
S. 44 – 46
Denkena, B., Merwart, M.
Moderne Weiterbildung für moderne KMU,
VDI-Z 156 (2014), Nr. 9 – September, S. 87 – 89
Denkena, B., Stiffel, J.-H., Hasselberg, E.,
Breidenstein, B.
Chip formation in monocrystalline ironaluminum, CIRP Journal of Manufacturing
Science and Technology, 7 (2014), S. 71 – 82
Fuchs, J., Friederichs, J.
Ein Motor für zwei Achsen – der Flächenmotor
für die Werkzeugmaschine; Forschung des IFW
an direktangetriebenen Flächenmotoren für
industrielle Einsatzgebiete, Ingenieurspiegel,
3/2014, S. 25 – 27
Denkena, B., Vehmeyer, J., Niederwestberg, D.,
Maaß, P.
Identification of the specific cutting force for
geometrically defined cutting edges and varying
cutting conditions, International Journal of
Machine Tools & Manufacture, 82 – 83 (2014),
S. 42 – 49
Nemeti, A., Denkena, B., Röders, G.,
Lemanski, O., Kohlmeyer, P.
Technologieplanung und -bewertung als Grundlage für Investitionsentscheidungen innerhalb
der Gussteilebearbeitung, Productivity Management März 2014 (1/2014), S. 43 – 46
Denkena, B.; Mörke, T.; Krüger, M.; Schmidt, J.;
Boujnah, H.; Meyer, J.; Gottwald, P.; Spitschan, B.;
Winkens, M.
Development and first applications of
gentelligent components over their lifecycle,
CIRP Journal of Manufacturing Science and
Technology 2014 Ausgabe 7, S. 139 – 150
Schmidt, C.
Klebrigkeit optimieren und Prozesssicherheit
erhöhen – Neue Methode misst Anhaftungsverhalten von CFK-Materialien, TI-Magazin,
Ausgabe 2/2014, S. 9
Böß, V.
Simulation Based Process Optimization in
Machining, New Production Technologies in
Aerospace Industry: 5th Machining Innovations
Conference, 20. November 2014, Hannover,
S. 400 – 410
Dannenberg, M., Behrens, B.-A., Georgiadis, A.
Modellbasierte Optimierung von Schmiedeprozessketten unter der Berücksichtigung von
Straffunktionen, 4. WGP Jahreskongress,
9. und 10. September 2014, Erlangen, 20 Seiten
Denkena, B., Behrens, L., Köhler, J.
Influence of the sintering process parameters on
the grinding behavior, International Chemnitz
Manufacturing Colloquium ICMC 2104,
8. und 9. April 2014, Chemnitz, 18 Seiten
Denkena, B., Bickel, W.
Active spindle damping, STC-M, CIRP January
Meetings, 22. – 24. Januar 2014, Paris, 11 Seiten
Denkena, B., Breidenstein, B., Mörke, T.
Nutzung des Eigenspannungsabbaus zur Bestimmung der Belastungshistorie spanend
gefertigter Bauteile, Arbeitsgemeinschaft
Wärmebehandlung und Werkstofftechnik,
Fachausschuss 13 Eigenspannungen,
28. Oktober 2014, 16 Seiten
Denkena, B., Dahlmann, D., Damm, J., Neff, T.
Self-Tuning of Teachless Process Monitoring
Systems with multi-criteria Monitoring Strategy
in Series Production, 2nd International
Conference on System-Integrated Intelligence:
Challenges for Product and Production
Engineering, SysInt 2014, July 2nd, 2014,
Bremen, 18 Seiten
Denkena, B., Dahlmann, D., Damm, J.
Self-adjusting Process Monitoring System in
Series Production , CIRP ICME 2014,
23 – 25 July 2014, Capri, Naples, Italy, 24 Seiten
Denkena, B., Dahlmann, D., Kiesner, J.
Sensor Integration for a Hydraulic Clamping
System, 2nd International Conference on
System-integrated Intelligence, 3rd of July 2014,
Bremen, 11 Seiten
Denkena, B., Grove, T., Dittrich, M. A., Lahres, M.
Microstructure analysis of an aluminum-alloyed
UHC-steel and implications for the machinability, CIRP General Assembly, 29. August 2014,
Nantes, 17 Seiten
Denkena, B., Grove, T., Rehe, M., Bergmann, B.
Material specific cutting edge geometries for
machining processes, 11th International
Conference on High Speed Machining,
September 11 – 12, 2014, Prague, 22 Seiten
Denkena, B., Gümmer, O., Flöter, F.
Evaluation of electromagnetic guides in machine
tools, International Academy for Production
Engineering – 64th General Assembly in Nantes,
Frankreich, 24. – 30. August 2014, 15 Seiten
Denkena, B., Hasselberg, E.
Workpiece shape deviations in face milling of
workpiece compounds, 14th Materials Forum,
Hannover Messe 2014, 10. April 2014, Hannover,
19 Seiten
Denkena, B., Hering, B., Tatzig, L., Göttsching, T.
Schleifen medizintechnischer Keramik, Hanser
Schleiftagung, 26. Februar 2014, Stuttgart-Fellbach, 7 Seiten
Denkena, B., Hering, B., Tatzig, L.
Herausforderungen und Fertigungstechnologien
bei der Herstellung vollkeramischer Kniegelenksimplantate, Fachforum „Metal meets Medical“,
Metav, 13. März 2014, Düsseldorf, 43 Seiten
Denkena, B., Hülsemeyer, L.
Energy Efficient Machine Tools and Technologies, ICMTE 2014, 1. Oktober 2014, Jeju, Korea,
30 Seiten
Denkena, B., Köhler, J., Göttsching, T.
Leistungssteigerung durch strukturierte
Schleifscheibenoberflächen, 11. Hanser
Schleiftagung, 26. – 27. Februar 2014,
Stuttgart-Fellbach, 6 Seiten
Denkena, B., Litwinski, K., Boujnah, H.
Process Monitoring with a Force Sensitive
Axis-Slide for Machine Tools, 2nd International
Conference on System-Integrated Intelligence:
Challenges for Product and Production
Engineering, 2. Juli 2014, Bremen, 10 Seiten
Denkena, B., Litwinski, K., Kayapinar, H.,
Bergmeier, M.
Compact XYC fluid planar drive System for
micro milling, EUSPEN 2014, 4. Juni 2014,
Dubrovnik, 24 Seiten
Denkena, B., Nemeti, A., Winter, F.
Stock-Market Related Price Determination
in Consideration of Time Dynamic Cost Factors,
9th CIRP Conference on Intelligent Computation in Manufacturing Engineering,
July 23 – 25 2014, Capri, 9 Seiten
Denkena, B., Schmidt, J., Krüger, M.
Data mining approach for knowledge-based
process planning, 2nd International Conference
on System-integrated Intelligence: New
Challenges for Product and Production
Engineering, July, 2nd 2014, Bremen 14 Seiten
Denkena, B., Winter, F.
Simulation-based planning of production
capacity through integrative roadmapping in the
wind turbine industry, 9th CIRP Conference on
Intelligent Computation in Manufacturing
Engineering, July 23 – 25 2014, Capri, 16 Seiten
Georgiadis, A.
Simulationsbasierte Reihenfolgeregel für MRO
Prozesse am Beispiel von Zugkupplungen,
4. WGP Jahreskongress, 9. und 10. September
2014, Erlangen, 20 Seiten
Grove, T., Köhler, J., Denkena, B.
Residual stresses in milled Beta-annealed
Ti6Al4V, 2nd CIRP Conference on Surface
Integrity, May 30th, 2014, Nottingham, 15 Seiten
Köhler, J., Seibel, A.
FTS-based face milling of micro structures,
CIRPe 2014, 3rd Global Web Conference on
Production Engineering Research: Advancement
beyond state of the art, 3. – 5. Juni 2014,
19 Seiten
Maiß, O.
Affecting the Life Time of Roller Bearings by an
Optimal Surface Integrity Design After Hard
Turning and Deep Rolling, International
Conference in Tribology in Manufacturing,
24. Juni 2014, Darmstadt, 17 Seiten
Nespor, D.
Reparatur von Verdichterkomponenten – Herausforderungen und Lösungen für die spanende
Bearbeitung, VDI Wissensforum zum Thema
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85
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Denkena, B., Grove, T., Lucas, H.
Interaction of load and residual stresses in
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Denkena, B., Helmecke, P., Hülsemeyer L.
Energy efficient machining with optimized
coolant lubrication flow rates , New Production
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5th Machining Innovations Conference,
Procedia CIRP 24 (2014), S. 25 – 31
Denkena, B., Poll, G., Maiß, O., Neubauer, T.
Affecting the Life Time of Roller Bearings by an
Optimal SurfaceIntegrity Design After Hard
Turning and Deep Rolling, International
Conference on on Tribology in Manufacturing
Processes and Joining by Plastic Deformation,
22. – 24. Juni 2014, Darmstadt, S. 425 – 434
Spremberg, T., Engler, I., Denkena, B.
The influence of initial commutator surface
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Conference on Tribology in Manufacturing
Processes & Joining by Plastic Deformation
(ICTMP 2014), 22. – 24. Juni 2014, Darmstadt,
S. 96 – 102
Produktionstechnik Hannover:
Alle drei Monate frisch
Denkena, B., Seiffert, F., Ermisch, A., Tatzig, L.
Electro-Contact-Discharge-Dressing for a more
flexible use of circular saw blades, V. Global
Stone Congress, 23. Oktober 2014, Antalya,
Türkei, 15 Seiten
Denkena, B., Winter, F.
Simulation-based planning of production
capacity through integrative roadmapping in the
wind turbine industry, 9th CIRP Conference on
Intelligent Computation in Manufacturing
Engineering, July 23 – 25 2014, Capri, 6 Seiten
Georgiadis, A.
Simulation-based Sequencing Algorithm for
MRO Operations of Train Couplings, 4th WGP
Conference, Advanced Materials Research
Vol. 1018 (2014), S. 581 – 588
Grabowski, R., Denkena, B., Köhler, J.
Prediction of Process Forces and Stability of End
Mills with Complex Geometries, 6th CIRP
International Conference on High Performance
Cutting, HPC2014, Procedia CIRP 14 (2014),
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Hundt. T., Schmidt, C., Denkena, B., Engel, K.,
Horst, P.
Variable forming tool and process for thermoset
prepregs with simulation verified part quality,
ESAFORM 2014, Selected, peer reviewed papers
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Scientific Association on Material Forming,
May 7 – 9, Espoo, Finnland, S. 391 – 398
Krieglsteiner, J., Horst, P., Schmidt, C.
Characterization of fiber-reinforced stiffener
profiles for aircraft fuselage preliminary
structural design, ECCM16 – 16th European
Conference on Composite Materials, Seville,
Spain, 22. – 26. Juni 2014, 8 Seiten
Litwinski, K., Eckl, M., Lepper, T., Denkena, B.
Hybrid Positioning for Large Laser Cutting
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The 15th International Conference on Precision
Engineering (2014), Kanazawa, Ishikawa, Japan,
Seiten 350 – 354
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86 PZH 2015
87
Jahresbericht 2014
kommen zur elektrischen Isolierung zwischen dem Bauteil und
dem Sensor zum Einsatz.
Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens Pro³gression steht
die Erhöhung der Leistungsfähigkeit von Werkzeugmaschinen
durch die Erfassung von Messwerten im Kontaktbereich einer
Maschinenführung zur Überwachung der Belastungszone.
Derzeit existieren keine Sensoren, die eine direkte Messung im
Kontaktbereich ermöglichen. Hier setzt das Forschungsvorhaben mit der Entwicklung eines kapazitiven Mikrodrucksensors
an. Dieser kann in die Werkzeugmaschine integriert werden
und passt sich auf Grund seiner flexiblen Eigenschaften an unterschiedliche Oberflächengeometrien an.
Geschichte
Professor Lutz Rissing, Institutsleiter. Foto: sliwonik.com
Prof. Lutz Rissing leitet seit dem Jahr 2010 das Institut für Mikroproduktionstechnik (IMPT). Im Fokus der Forschung des
IMPT steht die Produktionstechnik zur Herstellung von Mikrosystemen. Dabei werden insbesondere auch Fragen der Integration und der Zuverlässigkeit beachtet.
Aktuelle Themen
Fragen der Mikroproduktionstechnik werden im Forschungsfeld der Mikrosystemtechnik ganzheitlich betrachtet. Dabei
konzentrieren sich die Forschungsaufgaben auf vier technische
Bereiche. Ergänzend zu der Kernkompetenz der Dünnfilmtechnik werden Themen der Präzisions- und Oberflächenbearbeitung, der Tribologie und der Aufbau- und Verbindungstechnik betrachtet. Für die Durchführung und eine umfassende
Charakterisierung der erzielten Ergebnisse verfügt das IMPT
über eine vollständige Prozesslinie für die Herstellung von
Mikrosystemen unter Reinraumbedingungen und eine umfangreiche Ausstattung an Analyseeinrichtungen. Die Ausstattung des Reinraums umfasst neben Beschichtungs- und
Ätzprozessen, die unter Vakuum durchgeführt werden müssen, auch die notwendigen lithografischen Einrichtungen, um
Strukturbreiten von unter 1 Mikrometer abbilden zu können.
Für die detaillierte Analyse verfügt das IMPT über Rasterelektronen- und Rasterkraftmikroskopie, konfokale sowie optische
Mikroskopie und Weißlichtinterferometrie zur Darstellung der
Topografie von Mikrostrukturoberflächen, einen Nanoindenter zur Bestimmung von mechanischen Kenngrößen wie Härte
88 PZH 2015
und E-Modul von Dünnfilmen und Messgeräte zur Ermittlung
von magnetischen Eigenschaften. Die Ausstattung des IMPT
ist ausgerichtet auf die Erforschung und Entwicklung von zumeist magnetisch basierten aktorischen und sensorischen Mikrokomponenten. Zusätzlich werden diese Arbeiten durch die
Bereiche Ultrapräzisionsbearbeitung und Tribologie ergänzt.
Dabei treten Aspekte der Systemintegration für die Mikrosysteme immer stärker in den Vordergrund, wodurch die Aufbauund Verbindungstechnik immer mehr an Bedeutung zunimmt.
Dünnfilmtechnik / Im aktuellen Förderzeitraum des SFB 653
steht die Direktstrukturierung von Sensoren auf technischen
Oberflächen im Mittelpunkt. Sensoren sollen ohne die Verwendung von Trägersubstraten oder das Aufkleben direkt auf einem
Bauteil mittels Kathodenzerstäubung abgeschieden werden. Zu
diesem Zweck wurde eine neue Kathodenzerstäubungsanlage
konzipiert, die eine Direktabscheidung auf technischen Oberflächen ermöglicht. Die Anlage wird von einem Maschinenhersteller realisiert. Ein weiterer Fokus liegt auf der Untersuchung,
Entwicklung und Optimierung von Isolationsschichten. Jene
Hybride Technologie / Im Forschungsprojekt „taktile Dis-
plays für Virtual-Reality-Anwendungen“ soll durch die gekoppelte Anregung aus Normal- und Querkräften der Tastsinn des
Fingers stimuliert werden, um gezielt den haptischen Eindruck
von Oberflächen nachempfinden zu können. Derartige Displays
könnten Kunden zum Beispiel beim internetbasierten Einkauf
von Kleidungsstücken den Stoff erfühlen. Zur Realisierung der
komplexen Bewegung werden Arrays elektromagnetischer Aktoren gekoppelt mit Bimorphaktoren aufgebaut, um die Stimulation der Hautzellen zu erreichen. Die Auslegung und Herstellung des elektromagnetischen Aktors, welcher als Tauchaktor
konzipiert ist, erfolgt am IMPT. Hierzu werden sowohl mikrotechnologische als auch feinwerktechnische Fertigungsverfahren eingesetzt. Durch diese Kombination ist es möglich, hohe
Kräfte in Normalrichtung zu realisieren. Aufgrund der Kombination mit der Feinwerktechnik kann die Dimensionierung
in der z-Achse Größenordnungen im cm-Bereich erreichen bei
einer hohen Strukturdichte in der x-y-Ebene.
Mechanische Mikrobearbeitung und -montage / In der
Mikromechanik ist der Werkstoff Silizium unverzichtbar. Er
bietet ein breites Einsatzspektrum als Substrat, Halbleiter und
Funktionselement. Seit einigen Jahren werden die Anwendungen hinsichtlich ihrer mechanischen Beanspruchung anspruchsvoller und Werkstoffe wie Aluminiumoxid-Titancarbid
(Al₂O₃-TiC, auch Altic genannt), Aluminiumnitrid (AlN),
Aluminiumoxid (Al₂O₃) und Siliziumcarbid (SiC) gewinnen
an Bedeutung. Diese Werkstoffe sind bis zu dreimal härter als
reines Silizium, beständiger gegenüber chemischem Ätzangriff
und können auch bei hohen Temperaturen (> 500 °C) eingesetzt werden. Die Mikrobearbeitung wird vorwiegend mittels
Schneiden mit unbestimmter Schneide, dem Schleifen, durchgeführt. Aktuelle Fragestellung bei dieser Bearbeitung ist die
Reduktion des hohen Verschleißes der Werkzeuge. Neue For-
schungen am IMPT gehen zur „Grünbearbeitung“ von Keramiken über. Nach dem Brennen (Sintern) erhalten die Keramiken
erst ihre Endfestigkeit und Stabilität.
Eine spezielle Form der Oberflächenbearbeitung ist das chemisch-mechanische Polieren. Hierbei werden Topographieunterschiede, als Folge dünnfilmtechnischer Fertigung entstanden, reduziert. Dieses Verfahren erzeugt sehr gute Oberflächenqualitäten (geringe Rauheit im Nanometerbereich). Um
den Prozess zudem hochproduktiv zu gestalten, werden Verfahren erprobt, hohe Qualität mit hoher Produktivität (hohes
Zerspanvolumen) zu kombinieren.
Durch eine gezielte Auswahl von Trennschleifstrategien und
die Analyse von mechanischen Eigenschaften kann darüber
hinaus die Entwicklung von batchfähigen (seriellen) Fertigungsprozessen zur anforderungs- und qualitätsgerechten Herstellung von Mikrowerkzeugen (zum Beispiel µFräser) gewährleistest werden. Auf diese Weise ist eine simultane Herstellung
mehrerer Fräswerkzeuge mit den geforderten Geometrien und
Qualitäten umsetzbar. Die Trennschleifstrategien können dabei
in Richtung kleinstmöglicher Schneidkantenradien und Kantenschartigkeiten ausgelegt und optimiert werden, wobei die
Werkstoffeigenschaften wie zum Beispiel Korngröße, Kristallrichtung etc. berücksichtigt werden. Durch die Optimierung
der mechanischen Prozessschritte werden stabile Grundflächen
(Dreiecke, Vierecke, Sechsecke) bis 30 × 30 µm² und einem Aspektverhältnis von 10 : 1 erzielt. Eine weitere Reduzierung der
Grundflächen (bis auf 10 × 10 µm²) ist stark abhängig von den
auftretenden Ausbrüchen und der damit verbundenen Kantenqualität. Die Grundflächen unterhalb von 30 × 30 µm² sind
aufgrund der hohen Genauigkeits- und Qualitätsanforderungen durch dünnfilmtechnische Verfahren herstellbar. Auch
eine hybride Herstellung, das heißt eine Kombination aus mechanischer Bearbeitung und der reinen dünnfilmtechnischen
Prozessführung in Vakuumanlagen kann realisiert werden.
Die messtechnische Charakterisierung der Geometrie- und
Qualitätsmerkmale der hergestellten Mikrowerkzeuge erfolgt
mit Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie (REM) sowie konfokaler Mikroskopie. Parallel dazu werden die mechanischen
Eigenschaften (Nanohärte, E-Modul) mittels Nanoindentation
charakterisiert.
Mikrotribologie / Die Tribologie ist die Lehre der Reibung,
die im Speziellen am IMPT für den Bereich der Reibpaarungen von Mikrokomponenten betrachtet wird. Dabei liegt ein
Schwerpunkt darauf, Paarungen zu wählen, welche den Verschleiß und die Reibung minimieren. Neue Forschungsansätze
ergeben sich im Zusammenhang mit Anforderungen,
89
Jahresbericht 2014
die aus erhöhten Einsatztemperaturen, verlängerten Standzeiten, geforderter biologischer Verträglichkeit und gewünschten
Kostenreduzierungen resultieren. Das IMPT untersucht Verschleißschichten mit einer Dicke von bis zu 1,5 µm. Das Materialspektrum umfasst dabei Schichten aus Kohlenstoff DLC
(=„diamaond like carbon“), Aluminiumoxid (Al₂O₃) oder Siliziumnitrid (Si₃N₄). Die Charakterisierung der Oberflächeneigenschaften erfolgt punktweise oder ganzflächig. Dabei wird
zumeist das Verfahren der Nanoindentation verwendet, bei
dem feine Diamantspitzen in die Schicht eindringen. Die Eindringtiefe beträgt dabei nur 100 bis 5.000 nm. Mit diesem Verfahren werden Materialeigenschaften wie Härte und E-Modul
nahezu zerstörungsfrei ermittelt.
Aufbau- und Verbindungstechnik / Für die Umsetzung
der Integration von Sensorik und Aktorik in Funktionskomponenten ist die Aufbau- und Verbindungstechnik ein wichtiger
Aspekt. Hierbei sind durch die Anforderungen im Rahmen
von Forschungsprojekten applikationsspezifische Lösungen erforderlich. Ein Fokus liegt auf dem Bereich der Hochtemperatur. Beispielsweise wurde für den Bereich der geothermischen
Exploration (Projekt GeBo) ein Sensorsystem für Temperaturen bis 250 °C ausgelegt. Für diese Hochtemperatur-Dauerbelastung stoßen konventionelle Elektronikfertigungsverfahren
an ihre Grenzen.
dertemperaturprozesses zur Schaffung einer stabilen Lötverbindung. Ziel ist eine Löttemperatur von unter 100 °C.
Als Forschungsergebnis wurde ein Prozess zur Niedertemperaturverbindung zwischen Folien und Metallisierungen entwickelt.
Im Rahmen des Verbundprojektes „Brandi“ ist das IMPT an
der Erforschung und Untersuchung eines sehr sensitiven Multi-Sensorsystems zur Brandfrüherkennung beteiligt. Die zentrale Aufgabe ist dabei die Entwicklung der Aufbau- und Verbindungstechnik zur Kapselung einer Mikroelektronenquelle.
Gegenüber den aktuell eingesetzten radioaktiven Ionisationsquellen bietet diese Quelle sowohl technische Vorteile, als auch
ein geringeres Gefährdungspotenzial für Personen und Umwelt. Die Herausforderung beim Bau der Mikroelektronenquelle liegt in der Herstellung eines hermetisch dichten Gehäuses,
welches das für die Elektronenemission nötige Hochvakuum
über die gesamte Lebensdauer aufrecht hält. Besonders kritisch
ist dabei die Fertigung einer elektronentransparenten Membran, die trotz ihrer Dicke von unter 300 nm der Druckdifferenz
zwischen Atmosphärendruck und Vakuum standhält. Zudem
erfolgt am IMPT die Entwicklung und Fertigung eines geeigneten Feldemitters, der in das beschriebene Gehäuse eingesetzt
wird und letztlich den Ausgangspunkt für die Erzeugung des
Elektronenstrahls darstellt.
Konzepte / Bedingt durch den sich abzeichnenden demografi-
Ein anderes Anwendungsfeld für die Mikroproduktionstechnik
ergibt sich im Bereich der elektro-optischen Systeme. Hier ist
das IMPT an dem Transregio „PlanOS“ beteiligt, der sich zum
Ziel gesetzt hat, planare optische Systeme zu erforschen. Die
Aufgabe des IMPT besteht in der Anbindung von siliziumbasierten Sender- und Empfängerbauteilen an Polymerfolien. Die
Herausforderung besteht dabei in der Entwicklung eines Nie-
schen Wandel stellen sich neue Herausforderungen an das Ausbildungssystem. Daher ist die Begeisterung des (weiblichen)
Nachwuchses für die Ingenieurwissenschaften von zentraler
Bedeutung.
Mit der Unterstützung regionaler Partner wie der Agentur für
Arbeit Hannover, der Region Hannover, der Stiftung NiedersachsenMetall, der Hannoverschen Verkehrsbetriebe üstra und
weiteren Firmen der Region, Einrichtungen und Instituten der
Leibniz Universität Hannover veranstaltete das IMPT auch
2014 wieder einen Mädchen-und-Technik (MuT)-Kongress.
Am 12. November 2014 kamen etwa 100 Mädchen in das Produktionstechnische Zentrum Hannover, um in aktiver Projektarbeit und intensiven Austausch mit MINT-Studentinnen
Erfahrungen zu sammeln und sich mit Technik und naturwissenschaftlichen Inhalten vertraut zu machen.
Das IMPT ist aktiv darum bemüht nicht-traditionelle Studierende durch Angebote der Universität in der Weiterbildung zu
unterstützen. Das Teilprojekt „STUDIUM INITIALE Übergangsmanagement und Integration beruflich Qualifizierter
in das Hochschulstudium“ ist dabei ein gemeinsames Projekt
der Zentralen Einrichtung für Weiterbildung (ZEW) und des
IMPT. Es wird innerhalb des Wettbewerbs „Aufstieg durch
Bildung: Offene Hochschulen“ aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen
Sozialfonds der Europäischen Union gefördert. Das Projekt ist
Teil des Verbundprojektes Mobilitätswirtschaft, das zusammen
mit fünf weiteren niedersächsischen Hochschulen durchgeführt wird. Zu den Zielen des Projektes zählen unter anderem
die Verbesserung der Übergangschancen vom Beruf in die
Hochschule, die schnellere Integration wissenschaftlichen Wissens in die Praxis und die Sicherung des Fachkräfteangebots.
Die Maßnahmen und Arbeitsschwerpunkte gliedern sich dabei
in das Vorbereitungs- und Orientierungsangebote (Konzipierung und Erprobung überfachlicher Angebote zur Unterstützung eines erfolgreichen Übergangs zwischen Beruf und Studium), das Organisationsmodell zur Verankerung pauschaler
Anrechnungsverfahren und die fachspezifischen Modulkurse.
Die Modulkurse bilden dabei den Arbeitsschwerpunkt am
IMPT. Primär meint dies die Entwicklung, Durchführung und
Evaluierung von Angeboten. Diese sollen die Bedürfnisse der
Industrie berücksichtigen und der schnellen Integration wissenschaftlichen Know-hows in die Praxis dienen.
Die Nachfrage ist stetig steigend, so dass bisher mit der Durchführung von Pilotkursen begonnen werden konnte. Die Kurse
des Vorbereitungs- und Orientierungsangebotes sowie die fachspezifischen Modulkurse werden kursbegleitend evaluiert. Dabei fußen die Angebote auf Befragungen der nichttraditionellen Studierenden der Leibniz Universität Hannover (Vorbereitungs- und Orientierungsangebote) und Unternehmen der
Region Hannover aus dem Bereich der Mobilitätswirtschaft
(fachspezifische Modulkurse).
Vom IMPT wurde eine Weiterbildungsbedarfserhebung durch
qualitative Interviews mit Vertretern der kleinen und mittleren
Unternehmen der Region Hannover aus dem Bereich Mobilitätswirtschaft durchgeführt. Die Ergebnisse wurden mit den
Interviewergebnissen der Projektstandorte Braunschweig und
Osnabrück zu einem Forschungsbericht „Weiterbildungsbedarf
und Anforderung an wissenschaftliche Weiterbildung in der
Mobilitätswirtschaft“ zusammengeführt
17 wissenschaftliche Mitarbeiter
5 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
27 studentische Mitarbeiter
90 PZH 2015
91
Jahresbericht 2014
IMPT 2014
Institut für Mikroproduktionstechnik
Leitung
Prof. Dr.-Ing. Lutz Rissing
Lehre
2 Diplomarbeiten, 3 Masterarbeit,
8 Studienarbeiten und 4 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
SFB 653:
Teilprojekt (TP) L3: Lesen und Schreiben magnetisch gespeicherter Daten
SFB 653:
Teilprojekt (TP) S1: Modulare, mehrfunktionale
Mikrosensorik
SFB 653:
Teilprojekt (TP) T5: Verfahren und Werkzeugsysteme zur Applikation und Integration von
substratlosen modularen Mikrosensoren
TR 123: Teilprojekt A05: Optodisches Bonden
elektro-optischer integrierter Schaltkreise auf
Foliensubstraten
Gebo:
T5: Hochtemperatur Sensoren: Drucksensor
(IMR) und Magnetfeldsensor (IMPT)
Exzellenzcluster:
Hearing for all (H4A)
KMU-innovativ:
Brandfrüherkennung mit einem neuartigen
Ionen-Mobilitäts-Spektrometer mit nicht-radioaktiver Quelle zur Verbesserung der Sicherheit
(Brandi)
Verbundprojekt Mobilitätswirtschaft –
Offene Hochschule
DFG-Projekt: Mikrofräser
DFG-Projekt: Taktiles Display
FOSTA:
Werkzeugintegrierte Temperaturmessung für das
Presshärten
Pro³gression – Teilprojekt Kapazitive Druckmesssensoren für die Integration in Werkzeugmaschinen
Veröffentlichungen (Auszug)
Vorträge
Beiträge in Büchern, Lexika und Konferenzbänden
Semicon Invited Talk: Magnetic MEMS
L. Rissing, A. Belski, T. Creutzburg,
T. Griesbach, M. Kaiser, A. Wienecke, M. Wurz
Magnetic MEMS, St. Petersburg State Polytechnical University Journal 5' (205) 2014, Computer
Science. Telecommunications and Control
Systems
Beiträge in Zeitschriften
Konferenz (reviewed)
M. Stompe, L. Rissing
Ultra-precision Manufacturing of Porcelainbased MEMS. Proc. 8th Int. Conf. & Exh. on
Integration Issues of Miniaturized Systems –
MEMS, NEMS, ICs and Electronic Components,
Vienna 2014, Vienna, Austria, pp. 573 – 577, 2014
R. Kruppe, A. Wienecke, L. Rissing
Optimization of Mechanical and Magnetic
Properties in High, Electroplated Co-Fe-Flux
Guides. IEEE Transactions on Magnetics,
Vol. 50, NO. 4, April 2014
A. Wienecke, L. Rissing
Thin film fabrication of highly sensitive earth
magnetic field sensor, Proc. Smart Systems
Integration 2014, 8th International Conf. & Exh.
on Integration Issues of Miniaturized Systems –
MEMS, NEMS, ICs and Electronic Components,
Vienna 2014, Vienna, Austria, pp. 595 – 598, 2014
D. Dinulovic, M. Kaiser, A. Gerfer, O. Opitz,
M.C. Wurz, L. Rissing
Microtransformer with Closed Fe-Co Magnetic
Core for High Frequency Power Applications.
Journal of Applied Physics 115, 17A317 (2014);
DOI: 10.1063/1.4863930, 2014
D. Klaas, P. Tapthimthong, L. Jogschies, L. Rissing
Component integrated sensors: Depositition of
Thin Insulation Layers on Functional Surfaces.
2nd Int. Conf. SysInt2014, Procedia Technology
15 (2014) pp. 114 – 121, 2014
D. Dinulovic, M. Kaiser, A. Gerfer, O. Opitz,
M.C. Wurz, L. Rissing
Thin-film Microtransformer for High Frequency
Power Applications. AIP Journal of Applied
Physics 115, 17A317 (2014);
DOI: 10.1063/1.4863930, 2014
M. Ben Salah Akin, E. Pichler, L. Rissing
Design Guidelines for Efficient eutectic soldering
onto low Tg polymeric multimode light
waveguides. Proc. 2nd Int. Conf. SysInt2014,
Procedia Technology 15 (2014),
pp. 167 – 176, 2014
L. Jogschies, J. Heimann, D. Klaas, L. Rissing
Investigations on Strain Behaviour of Polymer
Substrates during a Separation Process. 2nd
Int. Conf. SysInt2014, Procedia Technology 15
(2014), pp. 221 – 229, 2014
P. Taptimthong, J. Rittinger, M.C. Wurz, L. Rissing
Polyimide film as Flexible Substrate. 2nd Int.
Conf. SysInt2014, Procedia Technology 15
(2014), pp. 230 – 237, 2014
Versuche mit Trockeneis beim MuT-Kongress 2014
92 PZH 2015
M. Akin, W. Heumann, L. Rissing
Enabling Eutectic Soldering of 3D Opto-Electronics on Low Tg Flexible Polymers. Proc. IEEE
64th ECTC 2014, Lake Buena Vista, FL, USA, pp.
1595 – 1600, 2014
Konferenz
M. C. Wurz
Research activities in the field of electromagnetic
energy harvesting micro systems. ECS 2014
2nd Int. Conf. SysInt2014, Bremen
B. M. Mundotiya, M. C. Wurz, L. Rissing
A Comparative Study of Saturation Induction
with Current Density of Electrodeposited
Fe-Ni-W alloys. ECS 2014
S. Holz, S. Kiricenko, L. Rissing
Integration of PVDF (polyvinylidene Fluoride) in
MEMS Production. ECS 2014
R. Kruppe, L. Rissing
Influence of Morphology and Domain Structure
on Mechanical Stress in High, Electroplated
Co-Fe Flux Guides. ECS 2014
Teilnahme an:
ICs and Electronic Components 2014, Wien
European Conference on Magnetic Sensors and
Actuators EMSA 2014, Wien
MNE 40 th Micro and Nano Engineering,
Lausanne
Semicon, Moskau, 2014
SMEQ Joint International Meeting 2014, ECS,
Mexico
Annual Meeting Magnetism and Magnetic
Materials, Hawaii
R. Kruppe, A. Wienecke, L. Rissing
Design and Manufacturing of a Three-Dimensional, Ultra-thin Magnetic Field Sensor based
on Giant Magnetoresistance. MMM 2014
A. Wienecke, L. Rissing
Relationship between thermal stability and
layer-stack/structure of NiMn-based GMR
systems, EMSA 2014
C. Ruffert, N. Bigall, L. Rissing
Investigations on Pt Nanoparticle Separation
applying Magnetic Beads. µTAS 2013, Freiburg,
Germany, 2013, IEEE Transactions on Magnetics,
DOI: 10.1109/TMAG.2014.2323306, 2014
L. Rissing, A. Belski, T. Creutzburg, T. Griesbach,
M. Kaiser, A. Wienecke, M. Wurz
Magnetic MEMS, St. Petersburg State Polytechnical University Journal 5' (205) 2014, Computer
Science. Telecommunications and Control
Systems
Foto: sliwonik.com
93
Jahresbericht 2014
Aktuelle Themen
Transporttechnik / Wer Gurtförderanlagen betreibt und
Professor Ludger Overmeyer, Institutsleiter. Foto: sliwonik.com
Geschichte
Mit der Neubesetzung der Professur im Jahr 2001 ist aus dem
Institut für Fördertechnik das Institut für Transport- und Automatisierungstechnik hervorgegangen. Das Institut für Fördertechnik hatte zuvor nahezu ein Jahrhundert lang das Bewegen,
Fördern und Transportieren von Gütern erforscht.
94 PZH 2015
sichergehen will, dass die Fördergurte auch über viele Kilometer und im ununterbrochenen Einsatz halten, wird nur geprüfte und zertifizierte Fördergurte verwenden. Und mit einiger Wahrscheinlichkeit sind deren Fördergurtverbindungen
am ITA geprüft worden. Denn die entsprechende DIN-Norm
22110-3, die weltweit anerkannt ist, wurde am ITA mitentwickelt, und das ITA ist die einzige universitäre und damit unabhängige Einrichtung weltweit, die nach dieser Norm prüft.
Fördergurtmuster aus aller Welt, beispielweise für Erzminen
in Südamerika oder für Bergbaugebiete in Asien, werden hier
auf ihre Zeitfestigkeit geprüft. Mit großen Umlaufprüfständen
haben die Mitarbeiter in den vergangenen 35 Jahren auch Fördergurte mit höchster Festigkeit geprüft. Gurtverbindungen
stellen die Schwachstelle aller hochfesten Fördergurte dar. Aus
diesem Grund sind zwei Entwicklungsziele für Stahlseilgurtverbindungen erkennbar: Zum einen soll die Verbindungsfestigkeit
der Stahlseilfördergurte gesteigert werden. Zum anderen soll
der Aufwand für die Herstellung der Verbindungen ohne Einbußen bei der Verbindungsfestigkeit gesenkt werden. In jedem
Fall ist die genaue Auslegung der Gurtverbindungen Voraussetzung für den sicheren Betrieb der gesamten Förderanlage. Seit
Dezember 2009 steht der weltweit größte Umlaufprüfstand nun
hier an der Leibniz Universität Hannover. Die Gesamtkraft, die
er für die Tests aufwenden kann, ist mehr als dreimal so groß
wie bisher: 3.500.000 Newton. Neben dem Betrieb der Umlaufprüfstände arbeiten die Mitarbeiter dieses Bereichs unter anderem auch daran, Fördergurtverbindungen simulativ abbilden zu
können sowie fördertechnische Anlagen zu automatisieren und
neue Kommunikationstechniken zu integrieren.
Automatisierungstechnik / Die Mitarbeiter dieses Bereichs
Optronik / Im dritten Arbeitsfeld untersuchen die ITA-Wis-
beschäftigen sich mit der anwendungsspezifischen Auslegung,
prototypischen Umsetzung und Integration einer Vielzahl an
Sensor- und Identifikationstechnologien, wie etwa der RFIDund Georadar-Technologie sowie (3D) Bildverarbeitung für die
Anwendung in produktions-, abbautechnischen sowie logistischen Abläufen. In Verbindung mit angepasster Software zur
Messdatenauswertung und Visualisierung entwickeln sie neue
Steuerungskonzepte und Komponenten für fördertechnische
Systeme.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur „Sensorintegration
in FFZ-Reifen“ werden am ITA RFID Transponder entwickelt,
die mit Hilfe von integrierten Sensoren die Belastung und die
Temperatur im Inneren von Vollgummireifen, wie sie von Gabelstaplern verwendet werden, erfassen und kontaktlos an eine
Leseeinheit am Fahrzeug übermitteln. Ziel des Projektes ist es
anhand der ermittelten Daten Beschädigungen und insbesondere Unfälle durch Reifenschäden oder Fahrzeugüberladung
verhindern zu können.
Im Rahmen des Forschungsvorhabens InDaMonRo wird ein
Verfahren erforscht mit dem Beschädigungen an Rohrleitungen, wie sei während des Rohreinzugsprozesses auftreten
können, detektiert werden können, um sie anschließend zielgerichtet beheben zu können. Hierbei dient das in der Telekommunikation eingesetzte TDR-Verfahren zur lokalisierten
Ermittlung von Kabelbeschädigungen als Arbeitsgrundlage.
Zudem wird eine Methode entwickelt um Daten entlang des
Rohres ohne zusätzliche Leitungen zu übertragen.
senschaftler Verfahren zur Integration optoelektronischer Bauteile in Produkte. Im Fokus stehen Logistik, Kommunikationsund Sicherheitstechnik. Eine zentrale Idee ist das intelligente
Bauteil, das Strukturen enthält, die als Sensor oder Datenspeicher wirken. Aktuell bearbeiten Mitarbeiter beispielsweise Projekte, in denen Lichtwellenleiter oder auch Antennenstrukturen
für die drahtlose Kommunikation auf Bauteilen drucktechnisch gefertigt werden. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 653 „Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus“ ist bereits
ein Verfahren entwickelt worden, lichtleitende Strukturen aus
Polymeren auf Oberflächen aufzubringen. Darauf aufbauend
entsteht nun ein Druckverfahren, mit dem die entsprechenden
Schichten auf ein Substrat, etwa auf Kunststofffolie, aufgedruckt
werden können. Eine Druckmaschine vom Typ Heidelberg
Speedmaster 52 ermöglicht es den Wissenschaftlern, drucktechnische Verfahren für das Aufbringen von elektrischen und
optischen Leitstrukturen zu entwickeln. Damit die Farbe, die
aufgedruckt zum Beispiel elektrische Leiterbahnen ergibt, alle
druckchemischen Kriterien erfüllt, arbeiten die Wissenschaftler dabei auch mit einem hannoverschen Druckfarbenhersteller
und -entwickler zusammen.
22 wissenschaftliche Mitarbeiter
8 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
65 studentische Mitarbeiter
95
Jahresbericht 2014
ITA 2014
Institut für Transport- und Automatisierungstechnik
Leitung
Prof. Dr.-Ing. Ludger Overmeyer
Lehre
7 Diplom-/Masterarbeiten,
21 Projekt-/Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
Pro³gression – Teilprojekt Hybride Bearbeitungssysteme
In Pro³gression werden neuartige Ansätze für
Bearbeitungssysteme entwickelt, die vergleichbar
mit Robotertechnologien über sehr flexible und
zukünftig standardisierte Strukturen verfügen
und eine große Bandbreite an Bearbeitungsprozessen erlauben.
SFB 653 – K1: Aufbau- und Verbindungstechnik
für ein inhärentes Informationssystem in
metallischen Bauteilen
Der Forschungsschwerpunkt liegt auf der
Entwicklung einer flexiblen Aufbau- und
Verbindungstechnik zur Integration von
elektronisch und optisch wirkenden Komponenten in metallische Bauteile.
Förderung durch: DFG
SFB 653 – L2: Signalkopplung durch bauteilintegrierte HF-Kommunikationsstruktur
Ziel des Teilprojektes ist es, die gesamte
Kommunikationselektronik (Hochfrequenzmodul, Mikrocontroller und Speicher) in das Innere
eines Werkstücks zu integrieren. Die Elektronik
wird mit der für die signaltragenden elektromagnetischen Wellen als Sende- und Empfangsantenne wirkenden Oberfläche über einen
Wellenleiter verbunden. Dadurch wird die
Feldeinkopplung in das Hochfrequenzmodul in
der schwierigen metallischen Umgebung
ermöglicht.
Förderung durch: DFG
gebo – T7 – Intelligente sensorgestützte
Bohrwerkzeuge
Im Teilprojekt T7 werden die Möglichkeiten
erforscht, Georadarsysteme in den Bohrstrang
zu integrieren und zu betreiben.
Förderung durch: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), Baker
Hughes
96 PZH 2015
Aufbau des Einstein-Elevators
Im Rahmen des Aufbaus der Forschungseinrichtung Hannover Institut für Technologie (HITec)
werden drei Großgeräte aufgebaut. Diese sind
eine Atomfontäne, eine Faserziehanlage und der
Einstein-Elevator. Die Auslegung, die Konstruktion und der Aufbau des Großgerätes werden in
Zusammenarbeit mit dem Centre for Quantum
Engineering and Space-Time Research (QUEST)
durch das Institut für Transport- und Automatisierungstechnik (ITA) durchgeführt.
Förderung durch: DFG
gebo – B3 – Automatisierung des Bohrprozesses
Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik:
Steigerung der Wirtschaftlichkeit des Bohrprozesses durch eine Erhöhung des Automatisierungsgrades und durch neuartige HandlingKonzepte.
Förderung durch: Land Niedersachsen
gebo – T3 – Aufbau- und Verbindungstechnik
für Hochtemperatur-Elektronik
Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik:
Es werden Möglichkeiten erforscht, Elektronik
bei einer Umgebungstemperatur von 250 °C
unter Tage zu betreiben.
Förderung durch: Land Niedersachsen
GlasPCB – Entwicklung einer Mehrlagenleiterplatte auf Dünnglasbasis
Im Kooperationsprojekt GlasPCB wird eine elektronische Leiterplatte entwickelt, deren
Substratmaterial auf Dünnglas basiert. Der
Beitrag des ITA besteht in der Erforschung und
Bereitstellung einer automatisierten Handhabung der Dünnglasfolien im Produktionsprozess.
Förderung durch: „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) –
Fördermodul Kooperationsprojekte
PlanOS – Flexo- und Tintenstrahl-Druck von
Multimode-Lichtwellenleitern
Wie können Lichtwellenleiter gedruckt werden?
Dieser Frage gehen Professoren und junge
Wissenschaftler aus Freiburg und Hannover
nach. Das Teilprojekt B01 hat die Aufgabe,
multimodale Wellenleiter für hohe Lichtleistung
mit einer Breite von zehn bis mehreren hundert
Mikrometern herzustellen. Dabei werden die
Vorteile von zwei Druckverfahren genutzt: der
Flexodruck mit hohem Durchsatz und niedrigen
Kosten sowie der Tintenstrahldruck mit einer
großen Variabilität und hoher Auflösung.
Förderung durch: DFG – Transregio TRR123
PlanOS – Optodisches Bonden elektro-optischer
integrierter Schaltkreise auf Foliensubstraten
Wenn man sich eine Folie mit optischen
Sensoren für Temperatur, Druck und Feuchtigkeit vorstellt, dann müssen diese Sensoren zum
einen in die Folie integriert und zum anderen
mit der Außenwelt verbunden werden. In
diesem Projekt wird erforscht, wie die Positionierung und Kontaktierung von Sensoren bei
temperaturempfindlichen Kunststofffolien
realisiert werden kann. Dabei kommen UVhärtende Klebstoffe sowie eutektisches Bonden
zum Einsatz, um Metallschichten bei niedriger
Temperatur miteinander zu verbinden.
Förderung durch: DFG – Transregio TRR123
Vernetzte, kognitive Produktionssysteme (netkoPs)
Im Projekt netkoPs werden Produktions- und
Transporteinheiten innerhalb eines Produktionssystems intelligent und dezentral vernetzt, um
eine Selbstorganisation der einzelnen Produktionseinheiten und Produkte zu ermöglichen –
Ein Beitrag zum Zukunftsprojekt Industrie 4.0
Förderung durch: BMBF
InDaMonRo – Infrastrukturelle Datenübertragung zum prozessbegleitenden Schadensmonitoring beim Einzugsprozess von Rohrleitungen
Im Fokus des Projektes InDaMonRo stehen die
Realisierung einer infrastrukturellen Datenübertragung sowie die Untersuchung von Alternativen zum bestehenden Verfahren zur Schadensdetektion beim Einzugsprozess von Rohrleitungen.
Förderung durch: „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ des Bundesministeriums
für Wirtschaft und Technologie (BMWi) – Fördermodul Kooperationsnetzwerke (Kooperationspartner: Steffel KKS GmbH, ITA)
Veröffentlichungen (Auszug)
Konferenz (reviewed)
Denkena, B.; Overmeyer, L.; Litwinski, K. M.;
Peters, R. (2014)
Model-Based Feedback Control via Control
Integrated Observers, 15th International
Conference on Precision Engineering.
Kanazawa, Japan: Japan Society for Precision
Engineering
Hachicha, B.; Overmeyer, L. (2014)
In-Line Production, Optronic Assembly and
Packaging of POFs, 2nd International
Conference on System-Integrated Intelligence:
Challenges for Product and Production
Engineering (SysInt), S. 129-137. Bremen:
Procedia Technology Elsevier,
DOI: 10.1016/j.protcy.2014.09.064
von Daacke, S.; Overmeyer, L. (2014)
Messung und Simulation des Bewegungswiderstandes von Schlauchgurtförderanlagen,
19. Fachtagung Schüttgutfördertechnik 2014.
München: Lehrstuhl für Fördertechnik
Materialfluss Logistik (fml), Vol. 5, S. III1 – III12
Wang, Y.; Overmeyer, L. (2014)
Low temperature optodic bonding for
integration of micro optoelectronic components
in polymer optronic systems, 2nd International
Conference on System-Integrated Intelligence:
Challenges for Product and Production
Engineering (SysInt), S. 547 – 556. Bremen:
Procedia Technology Elsevier
Konferenz
PipeDim – Theoretische Untersuchung,
Simulation und messtechnische Erfassung des
Bewegungswiderstandes zur Dimensionierung von
Schlauchgurtförderern
Das Projektziel von PipeDim ist die Entwicklung
einer Methodik zur anwendungsspezifischen
Auslegung von energieeffizienten Schlauchgurtförderern.
Förderung durch: AiF, IFL
Dikty, S.; Pätzold, W.; Wolfer, T.; Rezem, M.;
Zywietz, U.; Overmeyer, L. (2014)
Development of large-scale sensor foils based on
purely optical measurement principles, Frühjahrstagung der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft. Berlin: Deutsche Physikalische
Gesellschaft
Sensorintegration in Flurförderzeugreifen
Der Ausfall von Flurförderzeugen kann den
innerbetrieblichen Warentransport empfindlich
stören. Reifenschäden durch das Fahren mit
Überlast sowie das Umkippen des Fahrzeugs
stellen Ausfälle mit großem Gefahrenpotential
und langen Stillstandzeiten dar. Durch die
Kenntnis der Reifeninnentemperatur sowie der
Kraft bzw. des Drucks in der Bodenaufstandsfläche, können kritische Fahrzeug- und
Reifenzustände bereits im Vorfeld erkannt und
gegebenenfalls vermieden werden.
Förderung durch: AIF, IFL
Kleinert, S.; Overmeyer, L. (2014)
Sichere Ladungsaufnahme, Hebezeuge
Fördermittel. Berlin: HUSS-MEDIEN GmbH,
S. 252 – 254 – ISSN 0017-9442
Zeitschriften/Aufsätze
Kleinert, S.; Overmeyer, L. (2014)
Sensorintegration in Flurförderzeugreifen,
Temperatur- und Belastungsüberwachung in
SE-Reifen, 10. Hamburger Staplertagung,
Forschungskatalog Flurförderzeuge. Hamburg:
Helmut Schmidt Universität, S. 29
Kleinert, S.; Overmeyer, L.; Eilert, B. (2014)
Optisches Ortungssystem und 3D-Objekterkennung zur Realisierung wandlungsfähiger
Lieferketten, Hebezeuge Fördermittel. Berlin:
HUSS-MEDIEN GmbH, S. 371 –
ISSN 0017-9442
Kleinert, S.; Overmeyer, L.; Eilert, B. (2014)
Optisches Ortungssystem und 3D-Objekterkennung zur Realisierung wandlungsfähiger
Lieferketten, 10. Hamburger Staplertagung,
Forschungskatalog Flurförderzeuge. Hamburg:
Helmut Schmidt Universität, S. 9
Krühn, T.; Radosavac, M.; Overmeyer, L. (2014)
Von kognitiver Logistik zur kognitiven
Produktion, Hebezeuge Fördermittel. Berlin:
HUSS-MEDIEN GmbH, S. 24 – 27 –
ISSN 0017-9442
Sohrt, S.; Heinke, A. (2014)
Industrie 4.0: Die Fabrik der Zukunft denkt mit,
phi – Produktionstechnik Hannover informiert.
Hannover
Weigelt, S.; Müller, T.; Overmeyer, L.; Schmidt, T.
(2014)
Dimensionierung elektronischer FlurförderzeugKomponenten, 10. Hamburger Staplertagung,
Forschungskatalog Flurförderzeuge. Hamburg:
Helmut Schmidt Universität, S. 25 – 26
Zeitschriften/Aufsätze (reviewed)
Denkena, B.; Overmeyer, L.; Litwinski, K. M.;
Peters, R. (2014)
Compensation of geometrical deviations via
model based-observers, International Journal of
Advanced Manufacturing Technology (Int J Adv
Manuf Technol). London: Springer-Verlag
DOI: 10.1007/s00170-014-5885-5
Overmeyer, L.; Wang, Y.; Wolfer, T. (2014)
Eutectic Bonding, CIRP Encyclopedia of
Production Engineering. Berlin: Springer,
S. 488 – 492 – ISBN 978-3-642-20616-0
DOI: 10.1007/978-3-642-20617-7_6483
Wesentliche Neuanschaffungen
Highspeed-Kamera
3D-Handscanner
Corona-Anlage
Optischer Messplatz zur Dämpfungsmessung
Polieranlage
97
Jahresbericht 2014
Geschichte
Im September 2013 ist mit der Berufung von Annika Raatz zur
Professorin an der Leibniz Universität Hannover nicht nur eine
neue Professorin ans PZH gekommen; mit ihrer Person verbunden war auch die Gründung des neuen Instituts für Montagetechnik (match). Montagetechnik ist ein essenzieller Bestandteil
der Wertschöpfungskette der Produktionstechnik: Das neue
­Institut komplettiert damit die im PZH durch die bestehenden
Institute abgebildete Prozesskette.
Einbindung
Das match wird gemeinsam mit dem Institut für Fabrikanlagen
und Logistik (IFA) die Montagesystemtechnik abdecken. Während das IFA in erster Linie Methoden zur Planung und übergeordneten Steuerung von Montagesystemen behandelt, hat das
match einen Fokus auf der gerätetechnischen Entwicklung und
der Steuerung der Systeme und Komponenten der Handhabungstechnik. Das match wird außerdem Prozesse der Montage
als ganzheitliche Systeme konzipieren und technologisch entwickeln und stellt damit eine Ergänzung zu den Prozessen der
Aufbau- und Verbindungstechnik des Instituts für Mikroproduktionstechnik (IMPT) und des Instituts für Transport- und
Automatisierungstechnik (ITA) dar. Die in der Handhabungsund Montagesystemtechnik erforderlichen Maschinen und Gerätetechniken stellen mittlerweile komplexe mechatronische
Systeme dar. match setzt in diesem Bereich Schwerpunkte in der
Mechanik und angewandten Konstruktion und stellt damit auch
eine Ergänzung und Erweiterung der Aktivitäten des Mechatronik-Zentrums Hannover dar. Das match versteht sich als Brückenkopf zwischen den Instituten der Produktionstechnik und
Logistik und den Instituten im Themenfeld der Konstruktion
und Entwicklung. Es wird die anwendungsbezogenen Themen in
der Produktionstechnik mit den grundlagenbasierten Entwicklungsmethoden aus der Mechatronik eng verzahnen.
98
98PZH
PZH2015
2015
Professor Annika Raatz, Institutsleiterin. Foto: sliwonik.com
Aktuelle Themen
Professor Raatz bringt aus ihrer vorherigen Position an der
TU Braunschweig nicht nur entsprechende Expertise, sondern
auch die Einbindung in zahlreiche Forschungsprojekte und
-verbünde mit. Ein Teil der Forschungsarbeiten am match baut
darauf auf. Gleichzeitig wurden im Jahr 2014 aber auch die
Forschungsbeziehungen zu Instituten der LUH ausgebaut und
neue Projektideen konkretisiert.
Zu ihren langjährigen Forschungsschwerpunkten gehört die
Entwicklung einer Geräte- und Prozesstechnik für die automatisierte Montage und Handhabung von sowohl großformatigen als auch kleinsten Bauteilen. Diese Ausrichtung bietet
Themenstellungen für zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten
innerhalb des PZH wie auch mit anderen Forschungseinrichtungen in Hannover. Im Bereich der Präzisionsmontage gibt
es beispielsweise Anknüpfungspunkte zu den Arbeiten des
IMPT und des ITA; erste Projektideen zum Thema Montage in
der Medizintechnik werden zurzeit mit dem IMPT entwickelt.
Aufgrund der thematischen Ausrichtung auf die automatisierte Montage- und Handhabungstechnik bestehen ebenfalls
enge Beziehungen zum Mechatronik Zentrum Hannover, dessen Mitglied das match seit 2014 ist.
Im Bereich der Handhabung großformatiger Komponenten
hat das match 2014 gemeinsam u.a. mit dem IFUM, einen Antrag beim BMBF eingereicht, der in den Forschungscampus
„Open Hybrid LabFactory e. V.“ in Wolfsburg eingegliedert ist.
Das Thema dieses Forschungsvorhabens, welches zum 1. Januar 2015 bewilligt wurde, ist die Entwicklung einer Fertigungslinie für die seriennahe Fertigung von FVK-Metall-HybridKomponenten für den Fahrzeugbau. Dank des umfangreichen
Forschungsnetzwerks, das sich Professor Raatz in ihrer langjährigen Position als Abteilungsleiterin des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) der TU Braunschweig aufgebaut hat, ist das match seit seiner Gründung
ein fester Bestandteil des Forschungscampus. Dieser ist unter
anderem Teil des Niedersächsischen Forschungszentrums Pro-
Die Montage zum fertigen Produkt und die dazu benötigten
technischen Einrichtungen und Prozesse bilden jedoch nicht
das ausschließliche Kernthema des match. Da die industrielle Demontage durch die Zunahme des Produktrecyclings erheblich an Bedeutung gewonnen hat, bietet der vorhandene
geringe Automatisierungsgrad Raum für weitere interessante
Forschungsthemen. Um die Demontage von verfestigten Bauteilen geht es im SFB 871 unter Leitung von Professor Seume
vom Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik, an
den das match zu Fragen der Montage/Demontage von Triebwerkskomponenten angegliedert werden soll.
Hochbewegliche Roboter für komplexe Montagevorgänge sind
Gegenstand von einem Forschungsverbund, in dem unter anderem das Institut für Mechatronische Systeme mitwirkt. Im
Mittelpunkt steht die Entwicklung, Modellierung und Steuerung von hyperredundanten Roboterstrukturen für die Montage in beengten Räumen.
Ein weiteres Forschungsthema, das sich mit hochbeweglichen Robotern für eine sichere Mensch-Maschine-Interaktion
beschäftigt, ist die so genannte „Soft Robotics“. Neben dem
match sind unter anderem Professor Ortmeier vom Institut für
Mechatronische Systeme sowie Frau Dr. Burgner-Kahrs vom
Mechatronik-Zentrum Hannover an diesem auf diesem Gebiet
duktionstechnik (NFP), in dem das match 2014 Mitglied ist,
und bietet Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein
gemeinsames Dach, unter welchem die beteiligten Projektpartner Seite an Seite fertigungstechnische Themenstellungen
des Leichtbaus erforschen.
Mit der Handhabung und Montage solcher großskaliger Produkte beschäftigt sich Professor Raatz ebenfalls in weiteren
Vorhaben. Sowohl die Montageprozesse selbst als auch die
dafür benötigte Geräte- und Steuerungstechnik sind dabei Gegenstand der Forschung. Beispielsweise bieten die Montageprozesse derartiger Produkte ein mögliches Anwendungsfeld
für den Einsatz mobiler Industrieroboter, die in Zukunft einen
größeren Stellenwert in der Forschung des match einnehmen
sollen. Thematische Anknüpfungspunkte zu denkbaren Kooperationspartnern im Bereich der Handhabung und Montage großformatiger Produkte existieren mit dem Arbeitskreis
„XXL-Produkte“, der in Hannover angesiedelt ist.
tätig. Durch den Entwurf flexibler Mechanismen und den Einsatz weicher Materialien soll eine gefährdungsfreie Interaktion
zwischen Mensch und Roboter gewährleistet werden. Einen
Schwerpunkt innerhalb dieses Themas bildet am match die
Erforschung von Einsatzmöglichkeiten von „Smart Materials“
mit veränderbaren Eigenschaften.
Solche intelligenten Materialien sind ebenfalls Thema eines
DFG-Projekts, in dem Kühlkonzepte auf Basis von elektrokalorischen Materialien untersucht werden. Erfordern die
derzeitig eingesetzten Verfahren zur Kühlung von Geräten,
Gütern und Prozessen hohen Energieeinsatz, könnte durch
effizientere Kühlverfahren dieser reduziert und Ressourcen gespart werden.
Nicht nur für Kooperationen mit anderen Forschungseinrichtungen konnte Professor Raatz von ihrem guten Netzwerk profitieren. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit kann das match
auch mit dem Industriepartner ABB vorweisen. So wurden 99
Jahresbericht 2014
im Rahmen eines gemeinsamen DFG Projekts Methoden zur
Funktionserweiterung eines Industrieroboters (FlexPicker)
im Umfeld der Montage erarbeitet. Aus dem Projekt resultierten weitere Forschungsthemen zu den Bereichen „unteraktuierte Systeme“ und „Aktorik von modularen Orientierungseinheiten“. Unter anderem hierzu wurde der ABB FlexPicker
Roboter zum Aufbau von Funktionsdemonstratoren und zum
Einsatz in der Lehre als Leihgabe zur Verfügung gestellt.
Lehre
Leibniz (Frédéric Brossier) besucht die Nacht, die Wissen schafft, und vergnügt sich im match.
100PZH 2015
Foto: Bettina Fischer
Da Montagetechnik in Forschung und Lehre an der LUH
bislang nicht eigenständig angeboten wurde, muss ein entsprechendes Vorlesungsangebot nach und nach komplett neu
aufgebaut werden. Ein solches Angebot sollte von den „Grundlagen der Montagetechnik und Handhabungstechnik“ für die
Bachelorausbildung bis zu Angeboten wie „Industrieroboter
in der Montagetechnik“, „Mechanismen- und Bewegungstechnik“, „Präzisionsmontage“ und „Industrielle Montageprozesse“
für die Masterausbildung reichen.
Die Lehrveranstaltungen werden sich an Studenten des Maschinenbaus, des Wirtschaftsingenieurwesens und der Elektrotechnik richten. Sie könnten über das Lehr-Modul „Montagetechnik“ Bestandteil der Studienfächer/-gänge Maschinenbau,
Produktion und Logistik, Wirtschaftsingenieur/in, Mechatronik, Nanotechnologien und Optische Technologien werden.
Als neu zu entwickelnde Lehrveranstaltung steht die Einrichtung eines Montagelabors mit an erster Stelle. Denn die Theorie
sollte immer mit der Praxis, also praktischen Laboraufgaben,
verbunden sein. Und auch die Simulation soll fester Bestandteil
der Lehre werden. Für den Einsatz in praktischen Laborversuchen wurden als Neuanschaffungen zwei Vertikalknickarmroboter der Firma Kuka erworben, mit denen Studenten die Prozessauslegung und Programmierung für eine kooperierender
Montage näher gebracht werden sollen. Darüber hinaus soll
den Studierenden in weiteren Praxisübungen die Möglichkei-
ten geboten werden, die Grundlagen für eine Handhabung mit
mobilen Robotern zu erwerben.
Im Wintersemester 2014/15 neu ins Leben gerufen wurde in
Zusammenarbeit mit dem Fachsprachenzentrum der LUH das
englischsprachige Bachelorprojekt im Mechatronik-Studiengang, welches erstmals im für Erstsemester angeboten wurde.
In Teamarbeit entwarfen die Studierenden mobile Roboter mit
Hilfe von Lego Mindstorms, mit denen sie zum Abschluss des
Projekts bei einer Handhabungsaufgabe gegeneinander antraten und sich anschließend bei der Siegerehrung gebührend feiern lassen konnten.
Doch nicht nur vor und nach den Lehrveranstaltungen herrscht
ein reges Treiben. Der neu eingerichtete Studentenarbeitsraum
lädt seit Mitte 2014 tagtäglich interessierte Studenten ein, voller Motivation an einem der zahlreichen Forschungsthemen
des match mitzuarbeiten. Die Einweihung der Ende 2014 neu
bezogen Hallenfläche fand daher auch zusammen mit studentischen Hilfskräften in einem ausgelassenen Rahmen pünktlich
kurz vor Weihnachten statt.
6 wissenschaftliche Mitarbeiter
2 nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
14 studentische Mitarbeiter
101
Jahresbericht 2014
match 2014
Institut für Montagetechnik
Leitung
Prof. Dr.-Ing. Annika Raatz
Lehre
1 Diplomarbeit, 2 Studienarbeiten und
2 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
SPP 1599:
Caloric Effects in Ferroic Materials: New
Concepts for Cooling – Kühlkonzepte auf Basis
elektrokalorischer Materialien
ProVor – Funktionsintegrierte Prozess-technologie zur Vorkonfektionierung und
Bauteilherstellung von FVK-Metall-Hybriden
Plus
Veröffentlichungen (Auszug)
Patente
Patentanmeldungen
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
A method of detaching and/or isolating a
histological sample. United States Patent
Application Publication: US 2014/0245841 A1,
Sep. 4, 2014
Patenterteilungen
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Method and apparatus for detaching and/or
isolating a histological sample. UK Patent: GB
2490211 B, 12.11.2014 (date of filing 04.04.2012,
date of A publication 24.10.2012)
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Tissue sample handling apparatus. UK Patent:
GB 2490209 B, 15.10.2014 (date of filing
04.04.2012, date of A publication 24.10.2012)
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Tissue sample handling method and apparatus.
UK Patent: GB 2490764 B, 13.08.2014 (date
of filing 04.04.2012, date of A publication
14.11.2012)
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Method and apparatus for detaching and/or
isolating a histological sample. United States
Patent: US 8,850,902 B2, Oct. 7, 2014 (US
20120266697 A1, prior pub data Oct. 25, 2012)
102PZH 2015
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Method for execution upon processing of at least
one histological sample. United States Patent:
US 8,709,749 B2, Apr. 29, 2014 (US 20120269605
A1, prior pub data Oct. 25, 2012)
Burisch, A.; Löchte, C.; Raatz, A.; Ulbrich, H.;
Westerhoff, K.-H.
Method and apparatus for detaching and/or
isolating a histological sample. United States
Patent: US 8,757,016 B2, Jun. 24, 2014
(US 20120266696 A1, prior pub data Oct. 25,
2012)
Beiträge in Büchern, Lexika und Konferenzbänden
Dietrich, F.; Blumenthal, P.; Raatz, A. (2014)
Automated Manipulation in Medical and
Biotechnological Lab Applications, in: Pisla, D.;
Bleuler, H.; Rodic, A.; Vaida, C.; Pisla, A.: New
Trends in Medical and Service Robots, Springer,
2014, 103 – 115
Dietrich, F.; Blumenthal, P.; Raatz, A.
Automated Manipulation in Medical and
Biotechnological Lab Applications. In: Pisla, D.;
Bleuler, H.; Rodic, A.; Vaida, C.; Pisla, A. (Hrsg.):
New Trends on Medical and Service Robots,
Series Mechanisms and Machine Science¸
Springer International Publishing Switzerland,
2014, pp. 103 – 115, ISBN 978-3-319-01591-0
Aufsätze (reviewed)
Borchert, G.;Battistelli, M.; Runge, G.;
Raatz, A. (2014)
Analysis of the mass distribution of a
functionally extended delta robot, Journal
of Robotics and Computer-Integrated
Manufacturing 31 (2015), pp. 111 – 120, DOI:
http://dx.doi.org/10.1016/j.rcim.2014.08.003
Herrmann, C.; Raatz, A.; Andrew, S.;
Schmitt, J. (2014)
Scenario-based Development of Disassembly
Systems for Automotive Lithium Ion Battery
Systems, in: Advanced Materials Research, Trans
Tech Publications, Switzerland, 2014, Vol. 907,
pp. 391 – 401
Schmitt, J.; Raatz, A. (2014)
Failure Mode Based Design and Optimization of
the Electrode Packaging Process for Large Scale
Battery Cells, in: Advanced Materials Research,
Trans Tech Publications, Switzerland, 2014, 907,
pp. 309 – 319
Wegener, K.; Blumenthal, P.; Raatz, A. (2014)
Development of a miniaturized clamping device
driven by magnetic shape memory alloys, in:
Journal of Intelligent Material Systems and
Structures, SAGE, 2014, 25 (9), pp. 1062 –1068
Schmitt, J.; Raatz, A.; Dietrich, F.; Dröder, K.;
Hesselbach, J.
Process and performance optimization by
selective assembly of battery electrodes. In: CIRP
Annals - Manufacturing Technology, Elsevier
B.V., 2014, Vol. 63/1, pp. 9 – 12, ISSN 0007-8506,
http://dx.doi.org/10.1016/j.cirp.2014.03.018
Aufsätze
Kunz, H.; Löchte, C.; Dietrich, F.; Raatz, A.;
Fischer, F.; Dröder, K.; Dilger, K. (2014)
Novel form-flexible handling and joining tool
for automated preforming, in: Science and
Engineering of Composite Materials, deGruyter,
2014, S. 0 – 1
Dröder, K.; Herrmann, C.; Raatz, A.; Große, T.;
Schönemann, M.; Löchte, C.
Symbiosis of plastics and metals: integrated
manufacturing of functional lightweight
structures in high-volume production. In:
Kunststoffe im Automobilbau, Mannheim,
Düsseldorf: VDI Verlag, 2014, S. 31 – 44,
ISBN 978-3-18-234333-2
Konferenz (reviewed)
Heyn, J.; Blumenthal, P.; Hemken, G.; Fiedler, S.;
Walz, C.; Raatz, A.; Dröder, K. (2014)
Automation Concepts and Gripping Solutions
for Bonding with Reactive Multilayer Systems,
in: Procedia CIRP 23 (2014) pp. 13 – 18,
ISSN 2212-8271 (5th CIRP Conf. on Assembly
Technology and Systems (CATS), Dresden,
Germany)
Löchte, C.; Kunz, H.; Schnurr, R.; Langhorst, S.;
Dietrich, F.; Raatz, A.; Dilger, K.; Dröder, K.
(2014)
Form-Flexible Handling and Joining Technology
(FormHand) for the Forming and Assembly of
Limb Materials, in: Procedia CIRP 23 (2014)
pp. 206 – 211, ISSN 2212-8271 (5th CIRP Conf.
on Assembly Technology and Systems (CATS),
Dresden, Germany)
Runge, G.; Borchert, G.; Raatz, A. (2014)
Design of a Holonomic Ball Drive for Mobile
Robots, 10th IEEE/ASME International
Conference on Mechatronic and Embedded
Systems and Applications, Senigallia, Ancona,
Italy (published on DVD)
Tornow, A.; Raatz, A.; Dröder, K. (2014)
Battery system development - Assembly
planning between lightweight design and high
volume production, in: Procedia CIRP 23 (2014)
pp. 143 – 148, ISSN 2212-8271 (5th CIRP Conf.
on Assembly Technology and Systems (CATS),
Dresden, Germany)
Wegener, K., Andrew, S., Raatz, A.; Dröder, K.;
Herrmann, Ch. (2014)
Disassembly of Electric Vehicle Batteries Using
the Example of the Audi Q5 Hybrid System,
in: Procedia CIRP 23 (2014) pp. 155 – 160,
ISSN 2212-8271 (5th CIRP Conf. on Assembly
Technology and Systems (CATS), Dresden,
Germany)
Konferenz
Dröder, K.; Herrmann, C.; Raatz, A.; Große, T.;
Schönemann, M.; Löchte, C. (2014)
Symbiosis of plastics and metals: integrated
manufacturing of functional lightweight
structures in high-volume production,
in: Kunststoffe im Automobilbau, Mannheim,
Düsseldorf: VDI Verlag
Dröder, K.; Herrmann, C.; Raatz, A.; Große, T.;
Schönemann, M.; Löchte, C. (2014)
Symbiosis of plastics an metals: integrated
manufacturing of functional lightweight
structures in high-volume production,
in: Kunststoffe im Automobilbau, Mannheim,
2014, 41275
Tornow, A.; Raatz, A.; Dröder, K.; Kurz, M.
(2014)
ALIVE- Battery System Design for Future
Electric Vehicles, in: 11. Symposium Hybrid and
Electric Vehicles, Braunschweig, Germany,
2014, 90
Wesentliche Neuanschaffungen
Ein Industrieroboter der Firma Stäubli
(TX200 CS8CHP)
Zwei Industrieroboter der Firma Kuka (KR 6
R900 sixx)
Studentenarbeitsraum mit Rechnerarbeitsplätzen
Laborarbeitsplätze mit optischen Tischen
Zwei mobile Roboter und ein Quadrocopter
der Firma Quanser für den Einsatz in Lehrveranstaltungen
ABB FlexPicker (Leihgabe)
Lippky, K.; Löchte, C.; Schnurr, R.; Fischer, F.;
Raatz, A.; Dietrich, F.; Dröder, K.; Dilger, K.
(2014)
Production technology for the pre-assembly
of multi-materialpreforms – Process design,
handling- and joining technologies,
in: SAMPE EUROPE Conference – SETEC 14,
Tampere, Finnland, 2014, CD Proc.
Schmitt, J.; Dietrich, F.; Dröder, K.; Raatz, A.;
Westerhoff, U.; Kurrat, M.; Heins, T.-P.;
Schröder, U. (2014)
Coupled Mechanical and Electrochemical
Characterization Method for Battery Materials,
in: IEEE Conference on Energy Conversion,
Johor Bahru, Malysia, 2014, CD Proc.
Schmitt, J.; Krafft, R.; Winter, M.; Raatz, A.;
Dröder, K. (2014)
Relation between separator processing and
ageing effects, in: Advanced Automotive Battery,
Münster, 2014, CD Proc.
Schmitt, J.; Krafft, R.; Winter, M.; Raatz, A.;
Dröder, K. (2014)
Relation between separator processing and
ageing effects, in: Advanced Automotive Battery,
Münster, 2014
Tornow, A.; Raatz, A.; Dröder, K.;
Kurz, M. (2014)
ALIVE- Battery System Design for Future
Electric Vehicles, in: 11. Symposium Hybrid and
Electric Vehicles, Braunschweig, Germany, 2014,
S. 90
103
Jahresbericht 2014
An der Technischen Hochschule, dem Vorgänger der heutigen
Leibniz Universität Hannover, wurde 1905 mit Prof. Nachtweh der erste etatmäßige Professor für spezielle mechanische
Technologien, Maschinenzeichnen und landwirtschaftlichen
Maschinenbau ernannt – die „speziellen mechanischen Technologien“ entsprächen heute den Gebieten Werkstofftechnik
und Materialwissenschaften. Schon damals beschäftigten sich
die Mitarbeiter mit Themen wie der Materialprüfung und der
Metallurgie. Es dauerte allerdings noch einige Jahrzehnte, bis
sich das Institut auf die heutigen Schwerpunkte ausrichtete. Das
IW kann somit auf eine gut einhundertjährige Tradition zurückblicken. In diesem Zeitraum wurde das Institut von sechs
Direktoren geleitet. Der letzte Wechsel hat im Oktober 2012
stattgefunden, als der inzwischen verstorbene Institutsdirektor
Prof. Friedrich-Wilhelm Bach auf eine Niedersachsenprofessur
für Werkstofftechnik & Rückbautechnologie berufen wurde.
Seit diesem Zeitpunkt führt sein Nachfolger Prof. Hans Jürgen
Maier, der von der Universität Paderborn an die Leibniz Universität Hannover gewechselt ist, das Institut.
Foto: sliwonik.com
Geschichte
Professor Hans Jürgen Maier, Institutsleiter.
Aktuelle Themen
Biomedizintechnik und Leichtbau / Leichtmetalle wie
Magnesium und Aluminium stehen hier im Mittelpunkt der
Forschung. Für diese Werkstoffe werden insbesondere verschiedene Gießverfahren sowie die Umformverfahren Walzen
und Strangpressen untersucht. Die Gießtechnik umfasst die
Legierungsentwicklung von Aluminium- und MagnesiumLegierungen, die Prozessentwicklung sowie die Herstellung
von Halbzeugen für die strangpresstechnische Weiterverarbeitung. Neben der Optimierung der mechanischen Kennwerte liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Entwicklung
neuer biokompatibler Magnesiumlegierungen und von Magnesiumlegierungen mit sensorischen Eigenschaften. Der
Einfluss einer Umformung auf die Eigenschaften der Legierungen wird mittels Strangpressen oder Walzen untersucht.
In diesem Zusammenhang sind vor allem die mechanischen
Eigenschaften sowie die Mikrostruktur und Textur vor und
104PZH 2015
nach der Umformung von Interesse. Seit 2011 steht zudem
ein Hochgeschwindigkeitsprüfstand für die Untersuchung
der Verformbarkeit von Feinblechen unter hohen Umformgeschwindigkeiten zur Verfügung. Die Erzeugung maßgeschneiderter Verbundstrukturen und hybrider Werkstoffe, bei
denen die positiven Eigenschaften verschiedener Materialien
kombiniert werden, gewinnt kontinuierlich an Bedeutung
und wird sowohl mittels gießtechnischer Verfahren, zum Beispiel im Druckguss, als auch durch das Verbundstrangpressen
untersucht. Neben der Grundlagenforschung werden Themen
aus der industrienahen Forschung bearbeitet. Hier sind unter
anderem die Entwicklung von Implantaten aus resorbierbaren
Magnesiumlegierungen, die Prozessentwicklung für das Magnesium- und Aluminiumstrangpressen oder die werkstoffkundliche Charakterisierung von stranggepressten Bauteilen
zu nennen.
Füge- und Oberflächentechnik / In diesem Bereich liegen
die Forschungsschwerpunkte in der werkstoff- und prozesstechnischen Entwicklung neuer Lötverfahren für metallische
und metallkeramische Werkstoffverbunde sowie neuer Beschichtungsverfahren zur Herstellung metallischer und keramischer Korrosions- und Verschleißschutzschichten. Die Lötprozesse werden in Vakuumöfen (mit Schnellkühlung zum
Härten und Vergüten), in Schutzgasöfen (Kammer- und Durchlauföfen) sowie in Induktions- und Flammlötanlagen durchgeführt. Als Beschichtungsprozesse werden neben den Verfahren
des Auftraglötens insbesondere Verfahren des Thermisches
Spritzens (Atmosphärisches Plasma-, Lichtbogen-, Hochgeschwindigkeitsflamm- und Kaltgasspritzen) sowie der physikalischen und chemischen Gasphasenabscheidung (engl.: physical/chemical vapour deposition, kurz PVD beziehungsweise
CVD) eingesetzt. Mit diesen Verfahren werden Oberflächen,
Randzonen und Werkstoffverbunde (mit definiert eingestellten
Grenzflächenübergängen) für unterschiedlichste Anwendungen und Anforderungsprofile hergestellt. Darüber hinaus können in Urformwerkzeuge applizierte Beschichtungen auf das
Bauteil (zum Beispiel Gussbauteil) transplantiert werden, wobei
eine Mikrostrukturierung als Positiv/Negativ-Abformung mit
übertragen werden kann. Die experimentellen Untersuchungen
in den unterschiedlichen Themengebieten werden durch Forschungsbeiträge zur physikalischen Modellierung und Simulation der genannten Prozesse unterstützt.
Technologie der Werkstoffe / Wärmebehandlung und
Simulation, Mikrostrukturanalyse, Materialermüdung, mechanische Prüfung sowie Stahlmetallurgie sind die Arbeitsschwerpunkte dieses Bereichs. Im Fokus der Forschungsaktivitäten
stehen neben der Mikrostrukturcharakterisierung und Legierungsentwicklung die gesteuerte Wärmebehandlung von metallischen Werkstoffen wie Vergütungsstählen mittels umweltfreundlicher Wasser-Luft-Spraykühlung und deren numerische
Abbildung mittels der Finite-Elemente-Methode (FEM). Die
Spraykühlung lässt sich sehr flexibel und vielfältig einsetzen
und stellt sicher, dass die Werkstoffe schnell und gleichmäßig
abgekühlt werden. Neben industriell weit verbreiteten Stahl-
sorten stehen Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen
und magnetokalorische Werkstoffe im Mittelpunkt aktueller
Untersuchungen. Das Team der mechanischen Prüfung ermittelt dynamische und statische Materialkennwerte metallischer
Werkstoffe und arbeitet als Dienstleister für Prüfaufträge intensiv mit Industrieunternehmen zusammen.
Unterwassertechnikum / Elektronenstrahl- und Wasser-
strahltechnik, Schweißen und Schneiden sind Stichworte aus
dem Unterwassertechnikum Hannover (UWTH). Viele dieser
Techniken werden dort insbesondere für Einsätze unter Wasser
aber auch unter atmosphärischen Bedingungen erforscht. Ein
Teil der Verfahren ist ursprünglich für den Rückbau kerntechnischer Anlagen entwickelt worden, heute liegen die Schwerpunkte
zusätzlich auf der Entwicklung von Unterwasserschweiß- und
Schneidprozessen, die zunehmend auch für Reparaturen an
Off-Shore-Windparks notwendig sind. Die Zusatzwerkstoffe
für das Unterwasserschweißen werden am UWTH entwickelt
und getestet. Auch im Bereich der Lichtbogenschweißtechnik
werden im UWTH Forschungs- und Entwicklungsaufgaben
durchgeführt. So wird beispielsweise das magnetisch bewegte
Lichtbogenschweißen für die Bohrtechnik etabliert. Hierbei erfolgen die Schweißprozessentwicklung sowie der Prototypenbau
des Schweißequipments im UWTH. Auch Wasserstrahltechniken werden von den Mitarbeitern des UWTH erforscht und
genutzt – unter anderem für den Einsatz in der Biomedizintechnik. Dabei wird erforscht, wie sich Gewebe untersuchungsspezifisch präparieren lässt oder wie Implantate aus Knochen wie
zum Beispiel Schrauben hergestellt werden können. Im Bereich
der Elektronenstrahlbearbeitung wurde in den letzten Jahren das
Schneiden mit dem atmosphärischen Elektronenstrahl entwickelt und untersucht. Ferner ist der Bereich Korrosionsprüfung
am UWTH angesiedelt. Hier werden sowohl F & wE-Aufgaben
bearbeitet, als auch Dienstleistungen auf dem Gebiet der Korrosion metallischer Werkstoffe durchgeführt.
Zerstörungsfreie Prüfverfahren / Deutschlandweit ein-
zigartig ist das Röntgengerät des IW, mit dem große Maschinenbauteile mit bis zu 400 mm Wandstärke auf Fehler unter-
105
Jahresbericht 2014
IW 2014
Steigerung der Wärmeleitfähigkeit von
Aluminium-Kupfer-Verbundgussteilen durch
gezielte Modifikation der Verbundzone (DFG)
Leitung
FORTIS – Füge- und
Oberflächentechnik
Lehre
Verschleißschutzschichten mit besonderen
magnetischen Eigenschaften (GEBO)
Institut für Werkstoffkunde
Prof. Dr.-Ing. Hans Jürgen Maier
11 Diplomarbeiten, 5 Masterarbeiten,
1 Studienarbeit, 8 Projektarbeiten und
5 Bachelorarbeiten
Aktuelle Forschung
BML – Biomedizintechnik
und Leichtbau
Stranggepresste Magnesiumbleche (EFB/AiF)
Feldemitter-Rasterelektronenmikroskop mit Focused-Ion-Beam
Foto: Helge Bauer
Paketantrag 343:
TP4: Werkstoffkundliche Analyse der
Prozesskombination konventioneller und
dynamischer Umformverfahren (DFG)
Ultraschallunterstützter Verbundguss (DFG)
sucht werden können. Mit der Mikrofokus-Röntgenröhre können wie mit einer Röntgenlupe aber auch einzelne Schweißnähte kontrolliert und feine Bauteilfehler erkannt werden. Ein
weiteres Prüfverfahren beruht auf Wirbelstrommessungen.
Die Mitarbeiter können damit feine Fehlstellen in Gussteilen,
Schweißnähten und Hochleistungsbauteilen erkennen sowie
Schlüsse auf physikalische und mechanisch/technologische Eigenschaften von Bauteilen oder die Gefügestruktur von Werkstoffen ziehen. So konnten sie beispielsweise bei einer Materialverwechslung in der industriellen Fertigung weiterhelfen,
indem sie Maschinenbauteile, die aus einem Fremdwerkstoff
gefertigt waren, vor der Auslieferung identifizierten. In einem
anderen Fall konnten die Wissenschaftler mit Hilfe von Wirbelstrommessungen relativ schnell tausende von fehlgehärteten
Tellerrädern für ein LKW-Differenzialgetriebe klassifizieren
und aussortieren. Mit einer neu entwickelten HochtemperaturSensortechnik können die Bauteileigenschaften von Schmiede- und Gussteilen in der Abkühlphase kontrolliert eingestellt
und damit eine Qualitätssicherung in der Fertigung ermöglicht
werden. Die neuartige Entwicklung von Lasertechnologien
zur lokalen Wärmebehandlung und hochauflösenden Wirbelstromtechniken zur lokalen Materialcharakterisierung liefert
einen wichtigen Beitrag zur bauteilinhärenten Datenspeicherung und Integritätsbewertung hochbeanspruchter Bauteile.
Basierend auf der Wirbelstromtechnik mit Vormagnetisierung ist eine geeignete Prüftechnik zur Bauteil-Fehlerprüfung
schwer zugängiger und beschichteter Unterwasser-Stahlstruk-
106PZH 2015
turen in SCAN-Technik entwickelt worden. Um den Zustand
der Beschichtungen und des Grundwerkstoffs von Hochdruckturbinenschaufeln mit Schichtdicken von 20 µm bis 150 µm
zerstörungsfrei zu erfassen, wurden aufgrund der geringen elektrischen Leitfähigkeit der verwendeten Werkstoffe die Mehrparameter-Hochfrequenz-Wirbelstromtechnik bis 100 MHz
und die Hochfrequenz Induktionsthermografie mit gepulster
Anregung im Megaherzbereich entwickelt.
Analysentechnik / In dieser übergeordneten Einrichtung
geht es unter anderem um Schadensforschung für Kunden
aus der Industrie und um Gerichtsgutachten. Die Einsätze der
Werkstoff-Kriminalisten sind extrem vielfältig: von der Untersuchung einer klassischen Bruchfläche – unter welcher Belastung brach das Bauteil, wie lange hat der Vorgang gedauert, wo
hat der Bruch angefangen – bis hin zur Echtheitsprüfung vermeintlich vorchristlicher Antiquitäten ist den Mitarbeitern fast
keine Frage fremd.
53
35
65
2
8
wissenschaftliche Mitarbeiter
nichtwissenschaftliche Mitarbeiter
studentische Mitarbeiter
FWJ
Auszubildende
Prozessketten zum Verbundstrangpressen und
Wärmebehandeln asymmetrischer Verbundprofile aus Aluminium und Titan (DFG)
Cochlea-lmplantation:
Evaluation der Dissolution der Platin-Elektroden und Entwicklung stabiler Elektrodenparameter für die neurale Stimulation (DFG)
JRG Hybrid Materials (MWK)
SFB 653:
Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus;
Nutzung vererbbarer, bauteilinhärenter
Informationen in der Produktionstechnik
TP E2: Magnetische Magnesiumlegierungen
(DFG)
SFB 599:
Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen
Werkstoffen
TP R1: Magnesiumdegradation
TP R6: Degradable Osteosynthese-Systeme
TP R8: Steuerung der Degradation und
Wirkungsmechanismen von medizinischen
Implantaten aus Magnesiumlegierungen (DFG)
Wege in die Forschung II (LUH):
Ausscheidungsmechanismen ferromagnetischer
Phasen in stranggepressten Mg-Co-Basislegierungen
Untersuchungen der Serientauglichkeit des
Schichttransplantationsprozesses zur Herstellung von beschichteten Druckgussbauteilen
(AiF)
SFB 871:
Regeneration komplexer Investitionsgüter
TP B1: Endkonturnahe Turbinenschaufelreparatur durch füge- und beschichtungstechnische
Hybridprozesse (DFG)
SFB 599:
Zukunftsfähige bioresorbierbare und permanente Implantate aus metallischen und keramischen
Werkstoffen
TP DR1: Mg-Verbindungen auf Dauerimplantaten (DFG) Untersuchung des Einsatzes der
PVD-Schichttransplantation zur Generierung
neuartiger Oberflächen und Eigenschaften bei
der Mikrobauteilfertigung (DFG)
Entwicklung und Evaluation von Werkstoffsystemen für die Herstellung von Reaktionsloten
aus Zintl-Phasen-bildenden Legierungen (DFG)
Simulation des Aufbaus mittels der 3-KathodenTechnik plasmagespritzter Schichten (DFG)
Flussmittelfreies Löten lotbeschichteter
Aluminiumwerkstoffe in Ammoniumchloriddotierten Prozessgasen (DFG)
Herstellung endbearbeiteter beschichteter
Druckgussbauteile im Verbundgussverfahren
durch prozessintegrierte Applikation thermisch
gespritzter Schichten in Gussformen (DFG)
Ermittlung von Versagenskriterien mechanischkorrosiv belasteter, hartgelöteter Edelstahlblechverbindungen unter Berücksichtigung der Nickellotmetallurgie und der Fertigungsbedingungen
(AiF)
Beschichtung als Verschleißschutz für Werkzeuge der Warmmassivumformung (DFG)
Entwicklung von Prozessen zum flussmittelfreien Schutzgas-Hartlöten zwischen 650 °C
und 850 °C durch Einsatz silandotierter Prozessgase (AiF)
Lithiumhaltige Hartlote für das flussmittelfreie
Löten von Aluminiumlegierungen im silandotierten Schutzgasofenprozess (DFG)
Erzeugung und Bewertung von thermisch oxidierten Werkzeugoberflächen als reibungsarme
Trennschichten für die Trockenumformung
(DFG)
Entwicklung eines Lötverfahrens für die
Fertigung von wassergekühlten Bipolarplatten
aus chrombeschichteten Metallfolien für
PEM-Brennstoffzellen (AiF)
In-situ Untersuchungen der physikalisch-chemischen Mechanismen der Oberflächenaktivierung
von Edelstählen bei Wärmebehandlungen unter
lötprozessähnlichen Bedingungen im reduzierenden Schutzgas (DFG)
Aufklärung und Nutzung thermophysikalischchemischer Mechanismen der Oberflächendesoxidation zum Löten von Edelstählen unter
silandotiertem Argon-Grobvakuum (DFG)
Standmengenvorhersage von Gleitschichten auf
Umformwerkzeugen (AiF)
TW – Technologie der Werkstoffe
FOR 1766:
Hochtemperatur-Formgedächtnislegierungen –
Von den Grundlagen zur Anwendung
TP 3: Funktionelle und strukturelle thermomechanische Ermüdung von HochtemperaturFormgedächtnislegierungen – Beschreibung des
zyklischen Spannungs-Dehnungsverhaltens und
der Schädigungsentwicklung (DFG)
GRK 1627:
Virtual Materials and Structures and their
Validation
TP A3: Process Adapted Dual Phase Steels
PAK 250:
Identifikation und Modellierung der Werkstoffcharakteristik für die Finite-Elemente-Analyse
von Blechumformprozessen
TP 5: Analyse der belastungspfadabhängigen
Mikrostrukturänderungen bei der Blechumformung (DFG)
SFB 489:
Prozesskette zur Herstellung präzisionsgeschmiedeter Hochleistungsbauteile
TP T8: Gesteuerte Abkühlung induktiv
gehärteter Bauteile mit der Spraykühlung
TP T9: Rechnergestützte Auslegung von
Induktoren für das Induktionshärten mittels
Wasser-Luft-Spraykühlung (DFG)
SFB/TR 73:
Blechmassivumformung
TP C4: Analyse der belastungspfadabhängigen
Schädigungs- und Mikrostrukturentwicklung
zur numerischen Auslegung von Blech-MassivUmformprozessen
TP C6: Ermüdungsverhalten von blechmassivumgeformten Bauteilen
SPP 1640:
Fügen durch plastische Deformation
TP: Elektrochemisch unterstütztes Fügen von
blechförmigen Werkstoffen ECUF (DFG)
107
Jahresbericht 2014
Einfluss der Wärmebehandlung auf unlegierten
Qualitätsstahl Bildung von Nanostrukturen mit
definierten mechanischen Eigenschaften am
Beispiel des Drahtziehens (DFG)
Einfluss der zyklischen Verformung auf das
Phasenumwandlungsverhalten in Heusler
Legierungen für magnetokalorische Anwendungen (DFG)
Entwicklung einer mikrostrukturgerechten
Schmiedetechnologie für Kurbelwellen (DFG)
Entwicklung intelligenter Werkstoffe zur
Verschleißreduzierung bei Schmiedegesenken
(FOSTA/AiF)
ZIM:
Boatlanding Repair – Verfahrenstechnik zur
Reparatur spaltbehafteter Flanschsysteme im
Unterwasserbereich von Bootlandeanlagen an
Offshore-Gründungskonstruktionen (AiF)
LuWaPro (IW-LZH):
Laserstrahlschneiden unter Wasser für höhere
Produktivität – LuWaPro (DVS-AiF)
CAMG-Hand:
Elektrokontakttrennen mittels CAMG-Technik
zum manuellen und halbautomatischen Trennen
von Spundwänden unter Wasser (DVS-AiF)
ZfP – Zerstörungsfreie Prüfverfahren
FE-gestützte Entwicklung hochverschleißfester
Warmarbeitswerkzeuge durch eine Legierungsmodifikation in Kombination mit einer
prozess- und werkstoffseitig angepassten
Nitrierschicht (DFG)
EcoForge:
Teilprojekt 5: Sensorkontrollierte Umwandlung
aus der Schmiedewärme zur Prozesssteuerung
und Bauteiloptimierung (AiF, BMWi)
Optimierung der funktionellen Stabilität vielkristalliner NiTi-Legierungen durch gezielte
Einstellung von Ni4Ti3 Ausscheidungsvarianten
(DFG)
SFB 653:
Teilprojekt S3: Gentelligente Bauteilidentifikation und Integritätsbewertung (DFG)
Presshärten von Profilbauteilen mittels
überlagerter Innenabkühlung (EFB/AiF)
Untersuchung der funktionellen Ermüdung von
Eisenbasis-Formgedächtnislegierungen (DFG)
Untersuchung des funktionellen Ermüdungsverhaltens einer magnetischen Formgedächtnislegierung in Abhängigkeit vom Ausscheidungszustand (DFG)
UWTH – Unterwassertechnikum
Hannover
SFB 871
Teilprojekt B6: Lichtbogenprozesse für Reparaturschweißverfahren an Hochleistungsbauteilen
aus Ti-Legierungen (DFG)
Forschungsplattform ENTRIA:
Wechselwirkungen zwischen Endlager, Lagersystem und Reststoffen zur Beurteilung von
Langzeitstabilität und Rückholbarkeit (BMBF)
Interventionstechniken zur Freilegung, Handhabung und zum Transport rückzuholender
Containments und Massen zur sicheren Rückholbarkeit im Lebenszyklus der Entsorgungsoption (BMBF)
Bedeko:
Betondekontamination mittels Trockeneisstrahlens zum Rückbau von Gebäudestrukturen
im kerntechnischen Bereich (BMBF)
108PZH 2015
SFB 871:
Teilprojekt A1: Zerstörungsfreie Charakterisierung
von Beschichtungen und Werkstoffzuständen
Hochbeanspruchter Triebwerksbauteile (DFG)
Veröffentlichungen (Auszug)
Beiträge in Büchern
Wolf, L.; Diekamp, M.; Gretzki, T.; Nürnberger, F.;
Bach, F.-W.; Rodman, D.; Moritz, J.; Schrödter, J.;
Hübner, S.; Behrens, B.-A. (2014)
Hot Stamping and subsequent spray cooling: A
new manufacturing approach. In: Prof. O. N.
Golovko, Plastic Deformation of Metals, 2014,
Akzent PP, Dnipropetrovsk, S. 36 – 55
Böhm, V.; Kästner, M.; Gillhaus, Rüdiger;
Haskamp, K.; Reimche, W.; Bach, F.-W.;
Reithmeier, E. (2014)
Mess- und Prüftechnik. In: Bach, Fr.-W.;
Kerber, K. (Hg.): Prozesskette Präzisionsschmieden, Springer-Verlag Berlin Heidelberg,
S. 311 – 430
Klassen, A.; Bistron, M.; Dellinger, P.; Schaup, J.;
Deißer, T. A.; Behrens, L.; Köhler, J.;
Bouguecha, A.; Möhwald, K.; Denkena B.;
Behrens, B.-A. (2014)
Werkzeugtechnologie. In: Bach, Fr.-W.; Kerber,
K. (Hg.): Prozesskette Präzisionsschmieden,
Springer-Verlag Berlin Heidelberg, S. 53 – 125
Odening, D.; Kerber, K. (2014)
Prozesskette Präzisionsschmieden. In: Bach,
Fr.-W.; Kerber, K. (Hg.): Prozesskette Präzisionsschmieden, Springer-Verlag Berlin Heidelberg,
S. 1 – 14
Yu, Z.; Gretzki, T.; Nürnberger, F.; Kästner, M.;
Haskamp, K.; Bach, F.-W.; Schaper, M.; Hassel, T.
(2014)
Wärmebehandlung. In: Bach, Fr.-W.; Kerber, K.
(Hg.): Prozesskette Präzisionsschmieden,
Springer-Verlag Berlin Heidelberg, S. 127 – 220
Dietrich, D.; Grittner, N.; Mehner, T.; Nickel, D.;
Schaper, M.; Maier, H. J.; Lampke, T. (2014)
Microstructural evolution in the bonding zones
of co-extruded aluminium/titanium.
In: J Mater Sci 49 (6), S. 2442 – 2455
DOI: 10.1007/s10853-013-7912-6
Beiträge in Zeitschriften
Ebbert, C.; Schmidt, H. C.; Rodman, D.;
Nürnberger, F.; Homberg, W.; Maier, H. J.;
Grundmeier, G. (2014)
Joining with electrochemical support (ECUF):
Cold pressure welding of copper. In: Journal
of Materials Processing Technology (214),
S. 2179 – 2187
DOI: 10.1016/j.jmatprotec.2014.04.015
Astafurova, E. G.; Tukeeva, M. S.; Maier, G. G.;
Melnikov, E. V.; Maier, H. J. (2014)
Microstructure and mechanical response of
single-crystalline high-manganese austenitic
steels under high-pressure torsion: The effect
of stacking-fault energy. In: Materials Science
and Engineering: A 604, S. 166 – 175
DOI: 10.1016/j.msea.2014.03.029
Bauer, M.; Schilling, T.; Weidling, M.; Hartung,
D.; Biskup, Ch; Wriggers, P. et al. (2014)
Geometric adaption of biodegradable
magnesium alloy scaffolds to stabilise biological
myocardial grafts. Part I. In: J Mater Sci: Mater
Med 25 (3), S. 909 – 916
DOI: 10.1007/s10856-013-5100-5
Behrens, B.-A.; Maier, H. J.; Bach, F.-W.;
Reimche, W.; Mroz, G.; Schrödter, J.; Jocker, J.
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A method to detect the level and direction of
mechanical forces with the aid of load-induced
martensitic phase transformation. In: Prod. Eng.
Res. Devel. 8 (1 – 2), S. 63 – 72
DOI: 10.1007/s11740-013-0513-z
Biermann, D.; Kirschner, M.; Maier, H. J.;
Bach, F.-W.; Möhwald, K.; Schaup, J. (2014)
Active brazed ceramic cemented carbide
compound drills for machining lamellar graphite
cast iron. In: Prod. Eng. Res. Devel. 8, S. 3
DOI: 10.1007/s11740-014-0547-x
Biermann, D.; Kirschner, M.; Maier, H. J.;
Bach, F.-W.; Möhwald, K.; Schaup, J. (2014)
Verbundbohrwerkzeug vereint Eigenschaftsvorteile der Fügepartner, Forum Schneidwerkzeugund Schleiftechnik. In: Forum Schneidwerkzeug- und Schleiftechnik, S. 102 – 109
Bucquet T.; Reimche, W.; Bruchwald, O.;
Frackowiak, W.; Maier, H. J. (2014)
EcoForge – Ressourceneffiziente Prozessketten
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schmiedejournal-092014/
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In: Technologie-Informationen, Innovation
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www.uni-hannover.de/unitransfer
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Spray cooling of extruded EN AW-6082
aluminium alloy sheets: spatial heat transfer
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Formation and Properties of Mixed FerriticMartensitic Microstructures in the Air-Hardening Steel LH800. In: steel research int. 85 (9),
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Cast Aluminium Alloy EN AW-6082. In:
J. of Materi Eng and Perform 23 (3), S. 937 – 943
DOI: 10.1007/s11665-013-0816-4.
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Non-vacuum electron beam cutting - A new
high performance process. In: E & E – Electrotechnica & Electronica 49 (5 – 6), S. 303 – 309
Herbst, S.; Gerstein, G.; Nürnberger, F.;
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Suitable Impact Parameters for High-Speed
Joining and Influence on the Bonding Zone
Microstructure. In: J. of Materi Eng and
Perform 23 (3), S. 944 – 953
DOI: 10.1007/s11665-013-0845-z
Holzweissig, M. J.; Kanagarajah, P.;
Maier, H. J. (2014)
Digital image correlation at high temperatures
for fatigue and phase transformation studies.
In: The Journal of Strain Analysis for Engineering Design 49 (4), S. 204 – 211
DOI: 10.1177/0309324713498737
Kaufeld, K. T.; Schilling, T.; Hinz, C.; Brandes, G.;
Cebotari, S.; Tudorache, I. et al. (2014)
Decellularized aortic allograft stabilized by an
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Cardiovascular Surgeon 62 (S 27)
DOI: 10.1055/s-0034-1367288
Krooß, P.; Holzweissig, M. J.; Niendorf, T.;
Somsen, C.; Schaper, M.; Chumlyakov, Y. I.;
Maier, H. J. (2014)
Thermal cycling behavior of an aged
FeNiCoAlTa single-crystal shape memory alloy.
In: Scripta Materialia 81, S. 28 – 31
DOI: 10.1016/j.scriptamat.2014.02.020.
Krooß, P.; Somsen, C.; Niendorf, T.; Schaper, M.;
Karaman, I.; Chumlyakov, Y. et al. (2014)
Cyclic degradation mechanisms in aged
FeNiCoAlTa shape memory single crystals.
In: Acta Materialia 79, S. 126 – 137
DOI: 10.1016/j.actamat.2014.06.019
Lützenkirchen-Hecht, D.; Wulff, D.; Wagner, R.;
Frahm, R.; Holländer, U.; Maier, H. J. (2014)
Thermal anti-oxidation treatment of CrNi-steels
as studied by EXAFS in reflection mode: the
influence of monosilane additions in the gas
atmosphere of a continuous annealing furnace.
In: J Mater Sci 49 (15), S. 5454 – 5461
DOI: 10.1007/s10853-014-8257-5
Niendorf, T.; Krooß, P.; Batyrsina, E.; Paulsen, A.;
Frenzel, J.; Eggeler, G.; Maier, H. J. (2014)
On the functional degradation of binary
titanium–tantalum high-temperature shape
memory alloys – A new concept for fatigue life
extension. In: Funct. Mater. Lett., S. 1450042
DOI: 10.1142/S1793604714500428
Niendorf, T.; Krooß, P.; Batyrsina, E.; Paulsen, A.;
Motemani, Y.; Ludwig, A. et al. (2014)
Functional and structural fatigue of titanium
tantalum high temperature shape memory alloys
(HT SMAs). In: Materials Science and
Engineering: A 620, S. 359 – 366
DOI: 10.1016/j.msea.2014.10.038
Ojha, A.; Sehitoglu, H.; Patriarca, L.; Maier, H. J.
(2014)
Twin nucleation in Fe-based bcc alloys – modeling and experiments. In: Modell. Sim. Mater.
Sci. Eng. 22 (7), S. 075010-1 – 075010-21 //
075010
DOI: 10.1088/0965-0393/22/7/075010.
Ojha, A.; Sehitoglu, H.; Patriarca, L.; Maier, H. J.
(2014)
Twin migration in Fe-based bcc crystals: theory
and experiments. In: Philosophical Magazine 94
(16), S. 1816 – 1840
DOI: 10.1080/14786435.2014.898123
Panchenko, E.; Chumlyakov, Y.; Eftifeeva, A.;
Maier, H. J. (2014)
Two-way shape memory effect in ferromagnetic
Co35Ni35Al30 single crystals aged under stress.
In: Scripta Materialia 90-91, S. 10 – 13
DOI: 10.1016/j.scriptamat.2014.06.034
Rempe, N.; Kornilov, S.; Beniyash, A.; Murray, N.;
Hassel, T.; Ribton, C. (2014)
Characterisation of electron beams generated
by a plasmacathode gun. In: E & E – Electrotechnica & Electronica 49 (5 – 6), S. 242 – 248
Rodman, D.; Boiarkin, V.; Nürnberger, F.;
Dalinger, A.; Schaper, M. (2014)
Modeling of Spray Cooling during Induction
Hardening of Spur Gearwheels Made from
42CrMo4 Hardening and Tempering Steel.
In: steel research int. 85 (5), S. 741 – 755
DOI: 10.1002/srin.201300201
Schmidt, H. C.; Rodman, D.; Grydin, O.; Ebbert,
C.; Homberg, W.; Maier, H. J.; Grundmeier, G.
(2014)
Joining with electrochemical support: cold
pressure welding of copper – weld formation
and characterizationcharacterization. In:
Advanced Materials Research 966 – 967,
S. 453 – 460
DOI: 10.4028/www.scientific.net/AMR.966967.453
Swider, M. A.; Hassel, T. (2014)
Composite wires for flux-free arc brazing. In:
WIRE – English edition of the magazine for the
spring, wire and cable industry 64 (1), S. 62 – 64
Swider, M. A.; Hassel, T. (2014)
Zusatzwerkstoffe zum Lichtbogen-Hartlöten.
In: DRAHT – Deutsche Ausgabe der Zeitschrift
für die Feder-, Draht- und Kabelindustrie 65 (2),
S. 72 – 74
Toker, S.M; Canadinc, D.; Taube, A.; Gerstein, G.;
Maier, H. J. (2014)
On the Role of Slip – Twin Interactions on the
Impact Behavior of High-Manganese Austenitic
Steels. In: Mater. Sci. Eng. A. 593, S. 120 – 126
Varahram, A.; Breidenstein, B.; Hassel, T.;
Bach, F. -W; Maier, H. J. (2014)
New design and construction of expandable
casing tubes. In: Forsch Ingenieurwes 78 (3 – 4),
S. 145 – 149
DOI: 10.1007/s10010-014-0180-z
109
Jahresbericht 2014
Wulf, E.; Bachmann, H.; Möhwald, K.; Eifler, R.;
Maier, H. J. (2014)
The influence of brazing temperature and
surface roughness on the wettability of reactive
brazing alloys. In: IJMR 105 (3), S. 240 – 248
DOI: 10.3139/146.111022
Vorträge
Barton, S.; Reimche, W. (2014)
Zerstörungsfreie Charakterisierung von
Werkstoffzustand und Fehlerinitiierung in
autofrettierten Bauteilen. 47. Sitzung des
Arbeitskreises Wasserstrahltechnologie,
Südharz, 6. Oktober 2014
Böhm, V.; Maier, H. J.; Bach, F.-W.; Reimche, W.;
Behrens, B.-A.; Odening, D. (2014)
Acoustic process monitoring during transient
precision forging of high strengh components.
Symposium on automated systems and
technologies, Institut für Transport und
Automatisierungstechnik, Garbsen,
16. Oktober 2014
Bruchwald, O.; Frackowiak, W.; Reimche, W.;
Maier, H. J. (2014)
Bainitsensortechnik ermöglicht Einblick in die
Werkstoffumwandlung und Phasenausbildung.
390. Sitzung des Arbeitskreises Niedersachen.
Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie
Prüfung. Garbsen, 30. Januar 2014
Dellinger, P. (2014)
PVD-Dünnschichttechnik – Oberflächen am
Institut für Werkstoffkunde (IW) / Ein Blick
über den Tellerrand. Dünnschicht Seminar der
Universität Duisburg-Essen der Fakultät für
Physik, Duisburg, 5. Juni 2014
Dellinger, P. (2014)
PVD-Schichttransplantation – ein neues
Verfahren zum Abformen mikrostrukturierter
Oberflächen. Zentrum für Festkörperchemie
und Neue Materialien (ZFM), Festkörpernachmittag, Garbsen, 11. Juli 2014
Frackowiak, W.; Bruchwald, O.; Reimche, W.;
Maier, H. J. (2014)
Schicht-und Bauteilfehlerprüfung mit
HF-Wirbelstromprüftechnik und HF-Induktionsthermografie. 390. Sitzung des Arbeitskreises Niedersachen, Deutsche Gesellschaft
für Zerstörungsfreie Prüfung. Garbsen,
30. Januar 2014
110PZH 2015
Fritsching, U.; Bucquet, T.; Hinrichs, B.;
Fischer, M.; Bleck, W.; Huskic, A.; Kazhai, M.;
Hadifi, T.; Bouguecha, A.; Behrens, B.-A.;
Labanova, N.; Hajyheydari, E.; Felde, A.;
Liewald, M.; Gulpak, M.; Egorov, F.; Wagner, A.;
Brinksmeier, E.; Reimche, W.; Bruchwald, O.;
Frackowiak, W. (2014)
EcoForge – Ressource-Efficient Process Chains
for High-Perfomance Steel Components.
21. International Forging Congress, Berlin,
Germany, 29. Juni – 4. Juli 2014
Klose, C. (2014)
Entwicklung magnetischer Magnesiumlegierungen mit sensorischen Eigenschaften.
Zentrum für Festkörperchemie und Neue
Materialien (ZFM), ZFM-Kolloquium,
Hannover, 23. Juni 2014
Reimche, W.; Bruchwald, O.; Frackowiak, W.;
Maier, H. J. (2014)
Hochleistungsbauteile für den Leichtbau mit
sensorkontrollierter Bainitumwandlung aus der
Schmiedewärme. Massiver Leichtbau im Automobil 2014, Industrieverband Massivumformung e. V., Stuttgart, 18. – 19. November 2014
Reimche, W.; Bruchwald, O.; Frackowiak, W.;
Maier, H. J.; Bach, F.-W. (2014)
Hochtemperatur Bainit-Sensortechnik zur inline
Charakterisierung der Werkstoffumwandlung
und Einstellung der Bauteileigenschaften,
AiF-Leittechnologien für Morgen EcoForge,
Ressourceneffiziente Prozessketten für
Hochleistungsbauteile. Hamburger NDT Tage
2014. DGZfP-Ausbildungszentrum Hamburg/
Helling. Hamburg, 12. November 2014
Reimche, W.; Bruchwald, O.; Zwoch, S. (2014)
Wirbelstrombasierte Unterwasser-Bauteilprüfung. 390. Sitzung des Arbeitskreises
Niedersachen. Deutsche Gesellschaft für
Zerstörungsfreie Prüfung, Garbsen,
30. Januar 2014
Konferenzen
Bauer, M.; Eiben, F.; Bach, F.-W.; Maier, H. J.;
Hassel, T. (2014)
New valve technology for AWSJ cutting. In:
Proceedings of the 22nd International
Conference on Water Jetting, S. 99 – 106
Bauer, M.; Hassel, T.; Grünzel, O.; Hinz, C.;
Schilling, T.; Kaufeld, K. T.; Bach, F.-W.;
Maier, H. J.; Haverich, A. (2014)
Characterization of native and Characterization
of native and decellularised aortic tissue by using
uniaxial tensile test. In: Proceedings BMT 2014.
48. DGBMT Jahrestagung, Hannover, 59 (S1).
Biomedizinische Technik. Hannover. DGBMT.
Berlin, Boston: De Gruyter Verlag, S. 115
Böhm, V.; Reimche, W.; Bach, F.-W.; Maier, H. J.;
Odening, D.; Behrens, B.-A. (2014)
Acoustic process monitoring during transient
precision forging of high strengh components.
In: Ludger Overmeyer und Vyacheslav
P. Shkodyrev (Hg.): AST – Symposium on Automated Systems and Technologies. Proceedings,
Hannover, 15 – 16 October 2014. 1. Aufl.
Garbsen: TEWISS (Berichte aus dem ITA, 2014,
Bd. 4), S. 105 – 110
Holländer, U.; Weber, F.; Möhwald, K.;
Maier, H. J. (2014)
Entwicklung und Test eines Prüfverfahrens zur
Bewertung von Lötverbindungen bei kombinierter mechanisch-korrosiver Belastung. In:
Bernhard Wielage (Hg.): Tagungsband zum
17. Werkstofftechnischen Kolloquium in
Chemnitz. 11. und 12. September 2014.
Chemnitz: Techn. Univ., Eigenverl. (52),
S. 164 – 171
Frąckowiak, W.; Bruchwald, O.; Reimche, W.;
Bach, F.-W.; Maier, H. J. (2014)
High frequency Eddy-current and induction
thermography inspection techniques for
turbine components. In: Capova, K.; Udpa, L.;
Janousek, L.; Rao, B. P. C. (Hg.): Electromagnetic
Nondestructive Evaluation (XVII).
18th International Workshop on Electromagnetic Non-destructive Evaluation (ENDE).
Bratislava, SK, 25-28.06.2013. Amsterdam: IOS
Press, S. 226 – 233
Merklein, M.; Schneider, T.; Gröbel, D.;
Nürnberger, F. (2014)
Blechmassivumformung – vom Halbzeug zum
Funktionsbauteil. In: B.-A. Behrens (Hg.): Industrie und Wissenschaft – gemeinsam die Zukunft
gestalten. 21. Umformtechnisches Kolloquium
Hannover, 26. und 27. Februar 2014. Hannoversches Forschungsinstitut für Fertigungsfragen;
Universität Hannover; Umformtechnisches
Kolloquium. Garbsen: Produktionstechn.
Zentrum IFUM, S. 265 – 280
Freiburg, D.; Biermann, D.; Peuker, A.;
Kersting, P.; Maier, H. J.; Möhwald, K. et al.
(2014)
Development and Analysis of Microstructures
for the Transplantation of Thermally Sprayed
Coatings. In: Procedia CIRP, Volume 14. 6th
CIRP International Conference on High
Performance Cutting, HPC2014, Bd. 14 (14),
S. 245 – 250
Mroz, G.; Reimche, W.; Frackowiak, W.;
Bruchwald, O.; Maier, H. J. (2014)
Setting Discrete Yield-stress Sensors for
Recording Early Component Loading Using
Eddy-current Array Technology and Induction
Thermography. In: Procedia Technology 15,
S. 484 – 493
DOI: 10.1016/j.protcy.2014.09.008
Gerstein, G.; Nürnberger, F.; Dudzinski, W.;
Grygier, D.; Schaper, M.; Milenin, A. (2014)
Structural Evolution of Thin Lamellar Cementite
during Cold Drawing of Eutectoid Steels. In:
Takashi Ishikawa, Ken-ichiro Mori (Hg.):
Procedia Engineering, 11th International
Conference on Technology of Plasticity, Bd. 81.
11th International Conference on Technology of
Plasticity. Nagoya, Japan, 19. – 24. Oktober 2014
(81), S. 694 – 699
Grittner, N.; Engelhardt, M.; Neumann, A.;
Klose, C.; Hübner, S.; Behrens, B.-A.; Maier, H. J.
(2014)
A Novel Process for Producing Large Scale
Mg-Sheets. In: Martyn Alderman, Michele V.
Manuel, Norbert Hort und Neal R. Neelameggham (Hg.): Magnesium technology 2014.
Proceedings of a symposium sponsored by the
Magnesium Committee of the Light Metals
Division of the Minerals, Metals & Materials
Society (TMS) held during TMS2014, 143rd
Annual Meeting & Exhibition, February 16 – 20,
2014, San Diego, California, USA: WILEY-VCH
Verlag GmbH & Co. KGaA, S. 289 – 292
Nürnberger, F.; Diekamp, M.; Moritz, J.; Wolf, L.;
Hübner, S.; Behrens, B.-A. (2014)
Spray Cooling of Early Extracted Hot Stamped
Parts. In: TMS (Hg.): TMS 2014 Supplemental
Proceedings. Unter Mitarbeit von Florian
Nürnberger, Max Diekamp, Jörn Moritz,
Lars Wolf, Sven Hübner, Bernd-Arno Behrens.
Hoboken, NJ, USA: John Wiley & Sons, Inc,
S. 983 – 990
Reimche, W.; Bruchwald, O.; Frackowiak, W.;
Maier, H. J. (2014)
Sensorkontrollierte Umwandlung aus der
Schmiedewärme zur Prozesssteuerung und
Bauteiloptimierung. In: B.-A. Behrens (Hg.):
Industrie und Wissenschaft – gemeinsam die
Zukunft gestalten. 21. Umformtechnisches
Kolloquium Hannover, 26. und 27. Februar
2014. Hannoversches Forschungsinstitut für
Fertigungsfragen; Universität Hannover;
Umformtechnisches Kolloquium. Garbsen:
Produktionstechn. Zentrum IFUM, S. 338
Seitz, J.-M.; Eifler, R.; Vaughan, M.; Seal, C.;
Hyland, M.; Maier, H. J. (2014)
Coating Systems for Biodegradable Magnesium
Applications. TMS (The Minerals, Metals &
Materials Society), 2014). Unter Mitarbeit von
J-M. Seitz, R. Eifler und H. J. Maier. In: Martyn
Alderman, Michele V. Manuel, Norbert Hort
und Neal R. Neelameggham (Hg.): Magnesium
technology 2014. Proceedings of a symposium
sponsored by the Magnesium Committee of the
Light Metals Division of the Minerals, Metals &
Materials Society (TMS) held during TMS2014,
143rd Annual Meeting & Exhibition, February
16-20, 2014, San Diego Convention Center, San
Diego, California, USA: WILEY-VCH Verlag
GmbH & Co. KGaA, S. 371 – 374
Stolbchenko, M.; Grydin, O.; Nürnberger, F.;
Samsonenko, A.; Schaper, M. (2014)
Sandwich Rolling of Twin-roll Cast Aluminiumsteel Clad Strips. In: Takashi Ishikawa,
Ken-ichiro Mori (Hg.): Procedia Engineering,
11th International Conference on Technology of
Plasticity, Bd. 81. 11th International Conference
on Technology of Plasticity. Nagoya, Japan,
19. – 24. Oktober 2014 (81), S. 1541 – 1546
Wesentliche Neuanschaffungen
FE-REM/FIB-Zweistrahlsystem (FeldemitterRasterelektronenmikroskop mit Focused Ion
Beam) Zeiss Auriga
FE-REM (Feldemitter-Rasterelektronenmikroskop) Zeiss Supra 55VP
Röntgendiffraktometer Bruker D8 Discover
2,5 MN Laborstrangpresse
Struers WeldingExpert
Oszillierende, exzentrische Schleif- und
Poliermaschine „Kurth“
6-Achsen-Prüf-Robotersystem zur Positionierung und Führung hochauflösender Sonden in
der zerstörungsfreien Bauteil-Fehlerprüfung
sowie zum Auslesen inhärenter lokaler
Bauteilkennzeichnungen und von Belastungssensoren
Weidling, M.; Besdo, S.; Schilling, T.; Bauer, M.;
Hassel, T.; Bach, Fr.-W.; Maier, H. J.;
Haverich, A.; Wriggers, P. (2014)
Finite element simulations for Finite element
simulations for development of cardiovascular
implants to support biological grafts. In:
PROCEEDINGS BMT 2014. 48. DGBMT
Jahrestagung, Hannover, 59 (S1). Biomedizinische Technik. Hannover. DGBMT. Berlin,
Boston: De Gruyter Verlag, S. 984
Wulff, D.; Langohr, A.; Dellinger, P.; Holländer, U.;
Möhwald, K. (2014)
Aufbau einer RF-PVD Anlage zur Abscheidung
sauerstoffaffiner Materialien für die Herstellung
wärmegenerierender Systeme. In: Bernhard
Wielage (Hg.): Tagungsband zum 17. Werkstofftechnischen Kolloquium in Chemnitz. 11. und
12. September 2014. Chemnitz: Techn. Univ.,
Eigenverl. (52), S. 247 – 254
Zaremba, D.; Wachsmuth, S.; Schneider, P.;
Hufenbach, W.; Maier, H. J.; Hassel, T. (2014)
Method for the material-specific repair
preparation of carbon fiber reinforced plastic
structures. In: Proceedings of the 22nd
International Conference on Water Jetting,
S. 45 – 56
111
Jahresbericht 2014
Dr.-Ing. Leif-Erik Lorenzen, Geschäftsführer
Foto: sliwonik.com
Wissenstransfer findet nicht nur durch die technischen Anwendungen im Schwerpunkt Technik statt, sondern auch in den
Bereichen PZH Verlag und Veranstaltungen.
Seit Gründung des PZH Verlages sind mittlerweile 450 Dissertationen, Habilitationen, Tagungsbände und Projektberichte
überwiegend aus der Fakultät für Maschinenbau veröffentlicht
worden. Dieses Wissen ist für Ingenieure, Studierende oder
andere interessierte Leser über die neue Homepage des Verlages sowie über den Buchhandel, in Bibliotheken und andere
Online-Plattformen beziehbar und somit für alle nutzbar. Die
TEWISS GmbH kann ein Verlagsprogramm aufweisen, das
die innovativsten Forschungsergebnisse beispielsweise in den
Bereichen Werkstoffe und Fertigungstechnologien zum ersten
Mal veröffentlicht und bahnbrechende Entwicklungen in mittlerweile 16 Schriftenreihen publiziert. Maßgeschneiderte Seminare und produktionstechnisch orientierte Schulungen runden
das Angebot der TEWISS GmbH im Bereich Wissenstransfer
ab. Dabei baut TEWISS auch auf die Nähe zu den Wissenschaftlern der Universität und bezieht die Ingenieure als Vortragende und Wissensvermittler mit ein. Die Teilnehmer der
Veranstaltungen profitieren somit ebenfalls von neuen technologischen Entwicklungen.
Geht nicht? Gibt’s nicht!
TEWISS bietet individuelle Lösungen für individuelle Probleme
Seit 2002 bieten die Ingenieure der TEWISS – Technik und
Wissen GmbH Dienstleistungen für Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen an. Dabei steht der Transfer
von Technik und Wissen aus der Universität in die Wirtschaft in allen Bereichen an erster Stelle. Den Schwerpunkt
Technik der TEWISS GmbH bildet die bedarfsgerechte Entwicklung und der Bau von Sondermaschinen. Eine Vielzahl
innovativer, vorwettbewerblicher Prototypen, Sonder- und
Prüfmaschinen sowie Produktionsanlagen konnten in den
letzten Jahren von den Konstrukteuren konzeptioniert, entwickelt und realisiert werden. Dabei bestimmt das Motto
„Alles aus einer Hand“ die Heransgehensweise: In Vorgesprächen werden die Ideen und Anforderungen gesammelt, der Ist-Zustand und Ziele werden definiert. Dann
machen sich die Konstrukteure an die Arbeit und entwickeln und konstruieren die neue Anlage oder Maschine. Im
letzten Schritt erfolgt die Montage und anschließend noch
die Inbetriebnahme beim Kunden vor Ort, wobei der Integration in bestehende Fertigungsprozesse hohe Bedeutung
112PZH 2015
zukommt. Das Konstruktionsteam der TEWISS GmbH besteht aus erfahrenen und eingespielten Spezialisten aus Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Somit können
die Ingenieure alle Arbeitsschritte innerhalb eines Projektes
von der Maschinenkonstruktion bis zur Programmierung
der Steuerung selbst vornehmen. Wirtschaftlichkeit und Anwendbarkeit sind dabei die Schlagworte, die unsere Konstrukteure bei ihrer Arbeit leiten. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
für Wissenschaft und Wirtschaft: die Forschungslandschaft
kann ihre Innovationen zeitnah zur industriellen Anwendung
bringen und die Unternehmen profitieren von neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnissen. TEWISS bedient
mit ihren Maschinen aber nicht nur die Hochschulinstitute
sondern konstruiert für Unternehmen Maschinenlösungen,
wenn der Markt keine Lösung bereithält. Zum Angebot der
Konstrukteure gehören auch Anlagen und Maschinen für den
Laborbetrieb inklusive Steuerung und Antriebstechnik sowie
die Entwicklung mechatronischer Komponenten für den Einbau in bestehende Prüf- oder Produktionssysteme.
12 Mitarbeiter
Das Konstruktionsteam der TEWISS GmbH. Foto: Helge Bauer
113
Panorama – PZH 2014 / 2015
Unternehmen am PZH
1aim GmbH (ehemals LightLock)
Grean GmbH
iSILOG GmbH
1aim ist ein Spin-off des Instituts für Werkstoffkunde, das neuartige Zugangssysteme und Gebäudeautomatisierungslösungen entwickelt. Mit
LightLock Zugangssystemen ändert 1aim die Art
und Weise, mit der Menschen Türen öffnen.
LightLock macht es möglich, Mobiltelefone als
Schlüssel zu verwenden und Zugangsrechte online zu managen. Die aus Hardware, Software
und IT-Infrastruktur bestehenden Lösungen
werden individuell an Kundenbedürfnisse angepasst. Das LightLock System gibt es in jeweils einer Produktvariante für den Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt. LightLock residential beseitigt die Probleme in der Schlüsselverwaltung
und macht die Verwaltung von Wohnimmobilien
effizienter. Dank LightLock commercial müssen
sich auch Eigentümer von Gewerbeimmobilien
und Großunternehmen nicht länger mit der
komplizierten Verwaltung konventioneller Zugangsmedien beschäftigen. Als innovatives Technologieunternehmen realisiert 1aim so die Möglichkeiten des „Internets der Dinge“.
Kontakt 1aim GmbH
Torben Friehe Tel.: 0151 22 90 21 12
Mail: [email protected]
Web: www.1aim.com
Die GREAN GmbH unterstützt produzierende
Unternehmen bei der Gestaltung schlanker und
nachhaltiger Wertschöpfungsprozesse. Hierbei
werden nicht nur wirtschaftliche Faktoren, sondern auch soziale und ökologische Aspekte adressiert. Daraus entwickeln wir konkrete Empfehlungen, wie nachhaltige Effizienz realisiert
werden kann; beispielsweise durch Verbesserungen am Prozess, am Fabrikgebäude sowie an der
Leistungskraft der Mitarbeiter. Hierzu konzipieren wir nicht nur schlaue Pläne, sondern unterstützen unsere Klienten auch mit einer praxisnahen Umsetzung. Um Wertschöpfung effizient
und gleichzeitig nachhaltig zu gestalten, setzen
wir mit unseren Leistungen an drei entscheidenden Stellen im Unternehmen an:
beim Menschen, beispielsweise durch die
Qualifizierung im Rahmen von Trainings, Seminaren und Schulungen.
beim Fabrikgebäude, beispielsweise durch
eine strategische und operative Entwicklungsplanung und -begleitung oder die Strukturund Layoutplanung.
beim Prozess, beispielsweise durch eine verbesserte Materialflussgestaltung, cleveres
Energiemanagement sowie ein effizientes Produktionscontrolling.
Die iSILOG GmbH bietet Dienstleistungen und
Softwarelösungen für die Planung und virtuelle
Inbetriebnahme von Produktions- und Logistiksystemen. Über 500 Projekte für unterschiedliche
Branchen haben iSILOG zu einem der führenden
Unternehmen für Simulationsdienstleistungen
gemacht. Die Simulationsexperten von iSILOG
können mit Hilfe der Materialflusssimulation die
Auswirkungen unterschiedlicher Planungsvarianten aufzeigen. Dies gibt die Sicherheit, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Kunden von
iSILOG profitieren von optimalen Planungslösungen, kurzen Inbetriebnahmezeiten und stabilen Abläufen. Die iSILOG GmbH bietet als
­Vertriebspartner von Siemens PLM Software
Standardsoftwareprodukte für die Simulation
und virtuelle Inbetriebnahme an. iSILOG unterstützt bei der Systemauswahl, der Installation
und Einführung der Software sowie bei der Anwenderschulung.
Kontakt
Grean GmbH
Dr.-Ing. Serjosha Wulf
Tel.: 0511 762 182 90
Mobil: 0176 100 809 23
Mail: [email protected]
Web: www.grean.de
Kontakt
iSILOG GmbH
Niederlassung Hannover
Dr.-Ing. Thomas Strigl
Tel.: 0511 762 182 29
Fax: 0511 762 182 30
Mail: [email protected]
Web: www.isilog.de
Materialprüfanstalt für Werkstoffe und Produktionstechnik
(MPA Hannover)
Die MPA Hannover ist für Industrie, Handel und
Gewerbe tätig. Aufgabe der MPA ist es, die Wirtschaft in der Qualitätssicherung zu unterstützen
und Verbraucher vorbeugend gegen Gefahren zu
schützen. Zum Leistungsspektrum gehören alle
Formen der Konformitätsbewertung wie Inspektions-, Prüf-, Kalibrier- und Zertifizierungstätigkeiten.
So werden im Rahmen verschiedener Verordnungen technische Abnahmen von Rohrleitungen und technischen Anlagen sowie die damit in
Verbindung stehende Schweißtechnik und
Schweißer, auch mit Hilfe von zerstörungsfreien
Prüfungen (ZfP), überprüft. Ebenfalls werden in
der MPA verschiedenste Produkte (bspw. Schleifscheiben, Kfz-Kennzeichen, Halbzeuge und Bauteile aus Metall und Kunststoff) geprüft. Für die
Durchführung der Prüfungen ist das Labor der
MPA gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 durch die
nationale deutsche Akkreditierungsstelle DAkkS
akkreditiert (D-PL-11029-01), ebenso gibt es
eine Akkreditierung gem. DIN EN ISO/IEC
17020 für Inspektionstätigkeiten bei den o.g.
technischen Abnahmen und Geokunststoffen
(D-IS-11029-01). Darüber hinaus bietet die MPA
die Kalibrierung von Messmitteln, Werkstoffprüfmaschinen, Eindringkörpern und Referenzmaterial wie bspw. Härtevergleichsplatten an. Für
diese DKD-Kalibrierungen ist die MPA ebenfalls
akkreditiert (D-K-11029-01).
Die MPA ist ein kompetenter Partner der Industrie für Qualitätssicherung und arbeitet als Landesbetrieb konsequent kundenorientiert.
Kontakt
Materialprüfanstalt für Werkstoffe
und Produktionstechnik –
MPA Hannover
Dr.-Ing A. Kinzel
Tel.: 0511 762 43 62
Fax: 0511 762 30 02
Mail: [email protected]
Web: www.mpa-hannover.de
ProIng Produktionsberatung
ProWerk GmbH
Die ProIng Produktionsberatung ist Beratungsund Engineering-Dienstleister. ProIng unterstützt Unternehmen aus unterschiedlichsten
Branchen in anspruchsvollen Planungs-, Realisierungs- und Optimierungsprojekten.
Getreu dem Leitsatz „The art of efficient production“ arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden daran, die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit der Prozesse und der Produktion
nachhaltig zu verbessern. ProIng stellt hierfür exzellentes Know-how sowie erfahrene und hochqualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung.
Unsere Kompetenzen:
Fabrikplanung (Investitionsplanung, Fabrikanalyse, Strukturplanung, Prozessplanung,
Kapazitätsplanung, Layoutplanung, Wirtschaftlichkeitsbewertung)
Logistikplanung (Produktionsplanung und
-steuerung (PPS), Supply Chain Management
(SCM), Fertigungssteuerung, Logistische
Kennzahlen, Logistikkonzepte)
Planung von Fertigungs- und Montagesystemen (Entwicklung innovativer Anlagen- und
Automatisierungskonzepte, Analyse und Bewertung neuartiger Produktionstechnologien,
Wirtschaftlichkeitsbewertung, Erstellung von
Lastenheften und Ausschreibungsunterlagen)
Produktionsberatung (Coaching und Moderation, Produktionsoptimierung, Lean Production, Verlagerungs- und Anlaufmanagement,
Projektmanagement)
Ausgewählte Referenzprojekte aus dem Jahr 2014:
Unterstützung eines Luftfahrtzulieferers bei
der Planung/Ausschreibung eines Logistikzentrums.
Entwicklung eines Produktionsplanungs- und
-steuerungskonzepts bei einem Medizintechnik-Produzenten.
Ableitung von Optimierungsthemen und Zieldefinitionsworkshop für einen Fabrikneubau bei einem Hersteller von Präzisionswerkzeugen.
Gerne unterstützen wir Sie mit unserer Erfahrung und Fachkompetenz bei Ihren Herausforderungen.
Zu den Hauptaktivitäten der ProWerk GmbH
zählt die Unterstützung von Entwicklungsprojekten von der Marktanalyse bis hin zum Aufbau
eines Prototyps unter ständiger Überwachung
von Herstellkosten und Terminen. Hierbei analysiert ProWerk alle an der Wertschöpfung beteiligten Prozesse und Vorgänge und liefert konkrete technische Lösungen, mit denen Bauteile,
Baugruppen und Prozesse kostengünstiger und
effizienter gestaltet werden können. Über die
Analyse bestehender Wertschöpfungsketten hinaus werden auch zukünftige Entwicklungsvorhaben und Kostensenkungsprojekte nachhaltig unterstützt. Für wissensbasierte Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten liefert ProWerk BestCase-Kalkulationen der Herstellkosten wichtiger
Zukaufteile und -baugruppen. Zudem steigert
ProWerk die unternehmensübergreifende Kostentransparenz zu jedem Zeitpunkt der Entwicklung. Hierfür setzen die ProWerk-Ingenieure den
eigens entwickelten Kostennavigator ein, eine
Methode zur Prognose der Gesamtherstellkosten
der Entwicklungsobjekte. Eine konsequente Weiterentwicklung der Methoden ist die entwicklungsbegleitende Hochrechung und Minimierung der Lebenszykluskosten (LCC), die ein
wesentliches Maß zur Beurteilung des Kundennutzens und somit zunehmend ausschlaggebend
für Kaufentscheidungen sind. Aus diesem Grund
analysiert und optimiert ProWerk Entwicklungsprojekte nach der erweiterten Design-to-LCC
Methode – getreu dem Motto der ProWerk-Ingenieure: answers while engineering. Eine zielgerichtete Produktentwicklung bewirkt neben
kosten- und nutzenoptimierten Produkten erfahrungsgemäß auch eine deutliche Reduzierung
der Entwicklungsdauer.
Kontakt
114PZH 2015
Kontakt
ProWerk GmbH
Dr. Heiko Noske
Tel.: 07000 776 93 75
Fax.: 07000 776 93 75
Mail: [email protected]
Web: www.prowerk.eu
ProIng Produktionsberatung
Dr.-Ing. Gregor Drabow
Tel.: 0511 762 182 01
Dr.-Ing. Carsten Begemann
Tel.: 0511 762 182 02
Mail: [email protected]
Web: www.pro-ing.de
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Anreise
Nienburg
Nienburg
Hamburg
Hamburg
6
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tecoodrive
trimetric 3D Service GmbH
Die Sauke.Semrau GmbH ist eine deutschlandweit tätige Managementberatung und bietet
Dienstleistungen für die Bereiche der strategischen und technischen Unternehmensentwicklung an. Wir hinterfragen die traditionellen Vorgehensweisen und verbinden so ausgeprägte
Branchenkenntnis mit hoher Methodenkompetenz bei der Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen für den Maschinen- und Anlagenbau. Unser Dienstleistungsspektrum umfasst
darüber hinaus die Bereiche
Innovationmanagement
Projektentwicklung
Generalunternehmerschaft
Projektmanagement
Eigene F & E Projekte
Wir beraten nicht nur, sondern betreuen unsere
Klienten auch bei der Einführung und Umsetzung der neuen oder geänderten Prozesse. Dadurch bieten wir unseren Kunden die praxisbezogene Nachhaltigkeit, die in der heutigen Zeit
benötigt wird.
tecodrive ist ein Spin-Off des Instituts für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM)
der Leibniz Universität Hannover. Das Unternehmen wurde 2011 von drei Partnern gegründet
und entwickelt, produziert und vertreibt revolutionäre Produkte aus dem Umfeld von Umformmaschinen. Ein Teil der Ingenieurs-Kapazität
wird auch für Entwicklungs-Dienstleistungen angeboten.
Das erste Produkt der Neugründung ist der kontaktfreie Vorschub für Umformmaschinen fleXfeed. Im Gegensatz zu herkömmlichen mechanischen Vorschüben mit Walzen oder Zangen
transportiert der kontaktfreie Vorschub die Metallbänder mittels elektromagnetischer Kräfte in
die Pressen oder Stanzen. Empfindliche Materialien und deren Oberflächen werden dabei nicht
beschädigt. Der Vorschub ist außerdem bis zu
doppelt so schnell wie mechanische Geräte und
verbraucht spürbar weniger Energie. Da die Konstruktion mit wenig bewegten Teilen auskommt
werden Wartungskosten und Standzeiten minimiert. Der kontaktfreie Vorschub ist seit 2013 im
Markt und hat sich bei unterschiedlichen Kunden bewährt. Weitere Neuentwicklungen für die
Umformtechnik sind in der Pipeline.
Die trimetric 3D Service GmbH bietet Dienstleistungen in der optischen 3D Messtechnik, Flächenrückführung und Qualitätskontrolle an. Die
Einbindung von 3D Qualitätsuntersuchungen
dient einer frühen Fehlererkennung in der Fertigung. Der schnelle Abgleich von Soll- und IstDaten beschleunigt den Entwicklungsprozess.
Trimetric erstellt flächenrückgeführte CAD Daten (Catia V4-5, ProE, Creo etc.), die bei Prototypen, Designmustern und Werkzeugänderungen
oftmals nicht vorliegen.
Leistungen:
3D Messen: Digitalisierung (optisch),
digitale Photogrammetrie
CAD Konstruktion:
Reverse Engineering/Flächenrückführung
Qualitätskontrolle:
Computer Aided Verification, 3D Inspektion
Kontakt
Sauke.Semrau GmbH
Sven-Olaf Sauke
Tel.: 0511 762 182 05
Mail: [email protected]
Web: www.saukesemrau.de
Kontakt tecodrive GmbH
Hans-Jörg Lindner
Tel.: 05131 44 76 931
Fax: 05131 44 20 933
Mail: [email protected]
Web: www.tecodrive.com
Kontakt
trimetric 3D Service GmbH
Alexander Thiele
Tel.: 0511 762 182 20
Fax: 0511 762 182 22
Mail: [email protected]
Web: www.trimetric.com
Hannover
Airport
Hannover
Airport
Garbsen
Garbsen
Dortmund
Dortmund
A2
A2
A352
A352
6
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... mit dem Auto
Auf der A2 bis Ausfahrt Hannover-Herren-
Ausfahrt
Ausfahrt
Hannover
A2
A2
43
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Hannover
Herrenhausen
Herrenhausen
Hannover
Hannover
Hannover
Hannover
Zentrum
Zentrum
Berlin
Berlin
hausen, auf die B6 Richtung Nienburg/
Garbsen-Ost; an der dritten Ampel links abbiegen in die Straße „An der Universität“.
Folgen Sie der Straße bis zur zweiten Ampelkreuzung. Dort finden Sie Besucherparkplätze.
... mit dem Flugzeug
Vom Flughafen Hannover-Langenhagen mit
der S-Bahn S5 bis Hannover Hauptbahnhof
(ca. 16 Minuten). Dann weiter wie „... mit
der Bahn“.
Nienburg
Nienburg
... mit der Bahn
Dortmund
Dortmund
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SAUKE.SEMRAU GmbH
Am Hauptbahnhof den Ausgang „Ernst-August-Platz“
Ausfahrt
Ausfahrt
6
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Hannover
Hannover
Herrenhausen
Herrenhausen
A2
A2
H
H
43
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Haltestelle
Haltestelle
Friedhof/
Friedhof/
Auf der Horst
Auf der Horst
nehmen,
weitergehen
zur
Stadtmitte, zum „Kröpcke“. Dort die UBerlin
Berlin
Bahn, Linie 4, Richtung Garbsen bis Haltestelle „Friedhof / Auf der Horst“ (gut 20 Minuten) nehmen.
Entgegen der Fahrtrichtung der U-Bahn ge-
H
H
Hannover
Hannover
hen, die Straße überqueren und über die
Autobahnbrücke folgen. Nach etwa 500
Metern liegt rechter Hand das PZH. Alternativ den Shuttle nutzen.
... mit dem Shuttle
Die neue Buslinie 404 verbindet, getaktet
auf die U-Bahn-Linie 4, das PZH mit der Haltestelle „Friedhof / Auf der Horst“. Die eingesetzten Fahrzeuge starten vom Parkplatz
direkt an der U-Bahnhaltstelle und fahren
werktags von halb acht Uhr morgens bis
18 Uhr am Abend.
116PZH 2015
117
Impressum
Herausgeber:
Produktionstechnisches Zentrum der Leibniz Universität Hannover (PZH)
Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens
Prof. Dr.-Ing. Berend Denkena
(Vorstandssprecher 2014 / 2015)
An der Universität 2
30823 Garbsen
www.pzh-hannover.de
Redaktion und Text:
PZH Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Julia Förster
[email protected]
Tel.: 0511 762 5208
Grafik:
PZH Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Martin Türk
Fotografie:
Dorota Sliwonik, www.sliwonik.com
Bettina Fischer, www.bettinafischerphotography.de
Helge Bauer, www.helgebauerphoto.de
Illustration:
Satz:
Druck
Dorota Gorski, www.dorotagorski.de
Detailgetreue
3D-Simulationsgrafik
Andrea Lüpke, www.andrealuepke.de
Druckerei Bernd Schulze GmbH, Nienburg
Printed in Germany
Verlag:
Erschienen im PZH Verlag
TEWISS – Technik und Wissen GmbH
An der Universität 2 | 30823 Garbsen
Das PZH-Magazin 2015 ist auf Recycling-Papier
„RecyStar Nature weiß matt“ gedruckt.
www.tewiss.uni-hannover.de
[email protected]
ISBN 978-3-95900-000-0
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,
TNC-Steuerungen von HEIDENHAIN überzeugen seit jeher mit vielen praxisorientierten Funktionen in der
Einzelteil- und Serienfertigung. Besonders hilfreich ist die neue 3D-Simulationsgrafik der TNC 640: Sie stellt das
Werkstück präzise dar und bietet eine aussagekräftige Vorschau auf den tatsächlichen Bearbeitungsprozess
beim Fräsen oder Drehen. Viele neue Ansichtsoptionen eröffnen einen genauen und frei wählbaren Blick auf
Details. Damit hilft die TNC, fehlerhafte Angaben oder problematische Bearbeitungsvorgänge noch sicherer zu
erkennen, bevor die Werkstückbearbeitung beginnt.
auch das des Nachdruckes, der Wiedergabe, der Speicherung
in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung des
vollständigen Werkes oder von Teilen davon, sind vorbehalten.
DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH, 83292 Traunreut, Germany,Telefon +49 8669 31-0, www.heidenhain.de
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ContiTech sorgt mit Wissen und Erfahrung, einem weltweit kompletten und kompetenten Netzwerk
sowie einem breiten Produktprogramm für den Technologie-Vorsprung Ihrer Fördergurtanwendungen.
Als starker Partner mit mehr als 140 Jahren Kautschuk-Kompetenz, profitieren unsere Kunden von den
Synergien innerhalb des Continental-Konzerns. Innovative Fördergurttechnologie von der Entwicklung
bis zur Inbetriebnahme und dem Service, setzen wir verlässlich, nachhaltig und sicher um.
conveying excellence
ContiTech Transportbandsysteme GmbH
www.contitech.de/cbg-de