2015 April - ZukunftsRegion Westpfalz

DIE RHEINPFALZ – WIR LEBEN PFALZ
Westpfalz: Arbeit – Kultur – Leben
Region mit Zukunft
Sonderbeilage – April 2015
Interview: „UplinkIT“ entwickelt Software mit Stadtverwaltung // Trifels-Rallye:
Neue Version // Initiative & Infogespräch: Betriebliches Gesundheitsmanagement
Zukunftsregion Westpfalz
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Samstag, 11. April 2015
Schlummerndes Potenzial wecken
Technische Universität und Hochschule Kaiserslautern engagieren sich mit dem Projekt „E hoch B“
Mit dem Projekt „E hoch B –
Bildung als Exponent individueller und regionaler Entwicklung“ wollen Hochschule
und Technische Universität
Kaiserslautern
gemeinsam
mit der Hochschule Ludwigshafen dazu beitragen, die in
Gesellschaft und Wirtschaft
vorhandenen Potenziale zu erkennen und herauszuarbeiten.
„Ziel der Forschung aller Verbundpartner ist es, aussagekräftiges Wissen über die Bedarfe in
der Region zu ermitteln und damit Studiengänge umzugestalten oder neu zu entwickeln“, informiert Junior-Professor Matthias Rohs von der Technischen
Universität (TU). Mit Christian
Vogel ist er auf TU-Seite Ansprechpartner für das Projekt,
während Thorsten Requadt die
Hochschule Kaiserslautern vertritt. Teilzeitstudiengänge und
online-gestützte Fernstudienformate sind Stichworte für
mögliche Veränderungen. Dabei stellten sich automatisch
folgende Fragen: Wie lernen die
nicht-traditionellen Zielgruppen? Was interessiert sie? Was
wird in der Region gebraucht?
„Durch die Beantwortung dieser Fragen erhofft sich das Pro-
Engagiert: Junior-Professor Matthias Rohs von der Technischen Universität Kaiserslautern (rechts)
im Gespräch mit Staatssekretär Thomas Deufel beim Auftakt des Projekts „E hoch B“. FOTO: TU/FREI
jekt, bis dato schlummernde
Potenziale in der Region wecken
zu können“, erläutert Rohs.
Das Team der TU übernimmt
die bildungswissenschaftliche
Forschung. Dabei stehen ein regionales Arbeitsmarkt-Monitoring und Fragen zur Ausgestaltung bedarfsgerechter akade-
mischer Bildungsangebote im
Fokus. Mit Unterstützung durch
den Verein „Zukunftsregion
Westpfalz“ wird der Qualifizierungsbedarf regionaler mittelständischer Unternehmen und
ihrer zukünftigen Fach- und
Führungskräfte erhoben. Das
Team der Hochschule Ludwigs-
hafen verfolgt darüber hinaus
die Einführung einer „Advanced
Nursing Practice“ in der häuslichen Versorgung in ländlichen
Gebieten. Dabei sollen speziell
weitergebildete Pflegekräfte eigenständig heilkundliche Tätigkeiten übernehmen. Die TU und
die Hochschulen hoffen auf eine
Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Region, aber
auch mit Kammern und Arbeitsagenturen. Bei der Auftaktveranstaltung für das Projekt im
November 2014 lobte Staatssekretär Thomas Deufel aus dem
rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft,
Weiterbildung und Kultur die
Idee, die Leistungsfähigkeit der
Region Westpfalz zu stärken
und Bildungsangebote bedarfsorientierter und passgenauer zu
gestalten. Auch die rheinlandpfälzische Bildungsministerin
Doris Ahnen zeigte sich beeindruckt vom Engagement. Sie
freue sich, dass sich die Hochschulen auch der Herausforderung stellten, eine Schlüsselrolle in der regionalen Entwicklung der Westpfalz einzunehmen. „Die Fachkräftesicherung
vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist eine
zentrale Aufgabe, die nur mit
der Hilfe aller relevanten gesellschaftlichen Akteure gelöst
werden kann“, betonte Ahnen.
Es ist schon die zweite erfolgreiche Bewerbung der Hochschulen und der Technischen
Uni im Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung:
Offene Hochschulen“. (ffg)
Die Region bewegen
Westpfalz –
unsere Region
Der Verein
ZukunftsRegion Westpfalz
Machen Sie mit,
werden Sie Mitglied!
Die Westpfalz umfasst die drei kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die vier
Landkreise Kusel, Donnersbergkreis,
Kaiserslautern und Südwestpfalz.
Diese Landkreise setzen sich aus 26
Verbandsgemeinden mit insgesamt
313 Ortsgemeinden zusammen.
2012 ins Leben gerufen, führt der Verein ZukunftsRegion Westpfalz (kurz:
ZRW) Menschen, Unternehmen und
Organisationen aus allen Teilen der
Region zusammen, die sich gemeinsam für die Stärkung der Westpfalz
einsetzen. Aktuell zählt der Verein
200 Mitglieder, darunter Unternehmen, Verbände, Kammern, Gebietskörperschaften, Einrichtungen aus
Wissenschaft und Forschung sowie
Privatpersonen.
Als Verein bieten wir die Plattform,
vorhandene Kräfte der Region zu
bündeln. Wir treten als Impulsgeber und Projektkoordinator auf und
schlagen dabei Brücken zwischen
den einzelnen Beteiligten. Wir setzen
auf Synergien im gemeinsamen
Handeln und wollen Herausforderungen kooperativ angehen. Wir fördern
die innerregionale Zusammenarbeit,
um Teamgeist und ein Wir-Gefühl zu
festigen. Weil wir gemeinsam noch
stärker sind.
Nähere Informationen über den
Verein, unsere Projekte und
Anträge auf Mitgliedschaft unter:
www.zukunftsregion-westpfalz.de
ZukunftsRegion Westpfalz e.V.
Bahnhofstraße 26–28
67655 Kaiserslautern
Tel. (0631) 255 601 - 10
Fax (0631) 255 601 - 19
[email protected]
8928601_10_1
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
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Mit wenigen Klicks ans Ziel
Übers Internet Fahrmöglichkeiten finden: Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ initiiert Metaportal für mehr Mobilität
In einer ländlichen Region wie
der Westpfalz entspricht der
öffentliche Personennahverkehr nicht immer den Anforderungen der Menschen, die
dort leben. In besonderem
Maß kann dies auf Teilzeitkräfte oder Auszubildende zutreffen. Um deren Situation zu
erleichtern, hat der Verein
„Zukunftsregion Westpfalz“
ein Mobilitätsportal auf den
Weg gebracht, das vorhandene
Angebote zusammenfasst.
Wer auf dem Land lebt, tut sich
unter Umständen schwer, einen
Ausbildungs- oder Arbeitsplatz
zu finden, der für ihn mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Da kann die Strecke
von A nach B zu einer Hürde
werden, besonders dann, wenn
sie abseits von gängigen Routen
oder zu unüblichen Zeiten beispielsweise im Rahmen von
Schichtarbeit bewältigt werden
muss. Falls dann weder ein Auto
vor der Tür parkt, noch ein Führerschein in der Brieftasche
steckt, kann dies schlimmstenfalls dazu führen, dass ein Stellenangebot erst gar nicht angenommen werden kann.
Hier setzt das Mobilitätsportal des Vereins Zukunftsregion
Westpfalz (ZRW) an, indem es
die bestehenden Angebote an
Mitfahrgelegenheiten,
von
Pendlerportalen, Car-SharingInitiativen, Taxi-Zentralen und
Fernbussen sowie Fahrpläne für
Bus und Bahn des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) zu
einem Metaportal zusammenfasst. Wer die Homepage des
Vereins ZRW aufruft, gelangt
mit nur einem Klick weiter zu
einer Seite, auf der die verschiedenen Anbieter aufgelistet sind
und kann direkt die jeweiligen
Portale nach passenden Möglichkeiten durchsuchen. Inbegriffen ist auch ein Link zu der
PFALZ BOB
Sicher zur Disco
und wieder zurück
Wer sucht, der soll auch finden: Auf der Website des Vereins ZRW können sich Internetnutzer über
Fahrgelegenheiten informieren.
SCREENSHOT: FREI
Aktion Pfalzbob, die sich an junge Autofahrer richtet (siehe
Kasten).
Das Mobilitätsportal geht auf
eine Anregung von Ulrike Bertinchamp zurück. Die Geschäftsführerin der Firma Corning in Kaiserslautern hatte im
vergangenen Jahr gehört, dass
eine Auszubildende die hohen
Spritkosten für die Wege zur
und von der Arbeit beklagte.
„Sie meinte, dass Mitfahrgelegenheiten eine schöne Sache
seien“, erzählt Bertinchamp. Da
sich der ZRW in vielfältiger Wei-
se dafür engagiert, die Westpfalz als Lebens- und Wirtschaftsraum attraktiv zu machen, hat sie bei einer Zusammenkunft davon berichtet.
Prompt wurde die Idee aufgegriffen. „Der ZRW ist eine wichtige Ideenschmiede. Es ist beeindruckend, wie schnell und
zügig die Ideen umgesetzt wurden“, lobt sie das Vorgehen.
Bertinchamp hat, kurz nachdem das Portal im Januar 2015
an den Start gegangen ist, die
Belegschaft auf das Angebot
aufmerksam gemacht. Inwie-
IMP R E S S U M
Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen
Verlag: RHEINPFALZ Verlag und Druckerei
GmbH & Co. KG, Amtsstr. 5 - 11, 67059 Ludwigshafen, Postfach 21 11 47, 67011 Ludwigshafen
Druck: DSW Druck- und Versanddienstleistungen Südwest GmbH, Flomersheimer Str.
2 - 4, 67071 Ludwigshafen
Servicecenter: Telefon: 0631 3701–6600,
Fax: 0631 3701-6601,
E-Mail: [email protected]
Redaktion: mssw Print-Medien Service
Südwest GmbH, Kaiser-Wilhelm-Str. 34,
67059 Ludwigshafen, Telefon: 0621 5902860, Fax: 0621 5902-880,
E-Mail: [email protected], Christian
Roskowetz (verantw.), in Zusammenarbeit
mit dem Verein „Zukunftsregion Westpfalz“
Titelgestaltung: Thilo Berst, Foto: view,
Motiv: Abdul Rehman Yawar Khan aus Pakistan, er arbeitet als Softwareentwickler bei
der „UplinkIT“ GmbH in Kaiserslautern.
Anzeigen: Reinhard Schläfer (verantw.),
Anja Schierle-Jertz
weit es jedoch genutzt wird, ist
ihr nicht bekannt. Sie hält es für
eine gute Sache. „Beim Bilden
von Fahrgemeinschaften ist
zwar ein Koordinieren erforderlich, aber es ist machbar“, hält
sie fest. Zudem schone es Umwelt und Geldbeutel.
Um dieses Angebot bekannter zu machen, hat der ZRW im
Dezember 2014 in Kooperation
mit den Radiosendern RPR1
und „Big FM“ eine Werbekampagne gestartet. Damit verbunden ist ein Gewinnspiel. Als erster Preis winkt ein Jahr lang frei-
Am gelben Schlüsselanhänger
ist „Bob“ zu erkennen. Doch
wer steckt dahinter? „Bob“
kann jeder sein, der sich als junger Autofahrer bereit erklärt, an
einem Abend keinen Alkohol zu
trinken, um die Freunde sicher
nach Hause zu bringen. Dafür
erhält er in den Lokalen und
Treffs, die sich dieser Initiative
angeschlossen haben, ein Freigetränk – natürlich alkoholfrei.
Wer jung ist, will dorthin, wo
etwas los ist. Doch die nächste
Disco oder Kneipe kann weit
weg sein. Statistiken besagen,
dass gerade junge Autofahrer
mehr Unfälle verursachen und
häufiger zu Unfallopfern auf
Straßen werden. Nicht selten
sind auch Alkohol und Drogen
im Spiel. Um speziell für sie
mehr Sicherheit zu erreichen,
wurde „Pfalzbob“ ins Leben gerufen. Beteiligt sind unter anderem das Polizeipräsidium Westpfalz, der Bund gegen Alkohol
und Drogen im Straßenverkehr,
das Forum Verkehrssicherheit
Rheinland-Pfalz und regionale
Teams, die über das Projekt informieren. Weitere Informationen und Ausgabestellen für den
Schlüsselanhänger sind im Internet unter www.pfalz-bob.de
zu finden. (lmo)
es Autofahren, zweiter Preis ist
ein Jahresticket des VRN, dritter
Preis ein Trekkingrad. Das Portal und die Werbekampagne
werden vom Landesinnenministerium gefördert. Die TG Automobile unterstützt das Preisausschreiben. (lmo)
INFO
www.zukunftsregion-westpfalz.de
INHALT
Möbel im Spiegel der Kunst zeigt eine Ausstellung im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern. FOTO: TZM/FREI
„E hoch B“: TU und Hochschule
Kaiserslautern überarbeiten Bildungsangebote
Seite 2
Fahrgelegenheiten finden: ZRW initiiert Mobilitätsportal
Seite 3
Forschungsinitiative: Wie „digitale
Dörfer“ blühen könnten Seite 4
Unterstützung für Schüler: Fachmesse „Vocatium“
Seite 5
Ausstellung: Gemälde in der Brettstuhlsammlung
Seite 6
Porträt: Das Theodor-Zink-Museum
in Kaiserslautern
Seite 7
Industrie 4.0: Begriffserklärung
und Veranstaltung
Seiten 8/9
Caritas-Projekt: Flüchtlinge besser
integrieren
Seite 10
Teamarbeit: Software „FazIT“ für
kommunale Haushalte Seite 11
Großereignis in Kaiserslautern:
„Lange Nacht der Kultur“ bereits
zum 14. Mal
Seiten 12/13
Oldtimer im Fokus: Trifels-Rallye
und Ausstellung
Seiten 14/15
Interview: ZRW-Kuratoriumsvorsitzender Gerhard Braun Seite 16
Fotoaktion: Regionale Motive für
Mediathek gesucht
Seite 17
Die Vielfalt der Westpfalz: Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach
Seiten 18/19
Betriebliches Gesundheitsmanagement: Initiative und Informationsveranstaltung
Seiten 20/21
Alle auf einen Blick: Die ZRW-Mitglieder
Seite 22
Textil- und Fashioninitiative Südwest: Pfaff als Gastgeber der zweiten Veranstaltung
Seite 23
Kommunikationsplattform: „BusinessMeeting Westpfalz“ soll zweimal im Jahr stattfinden Seite 24
Seite 4 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Dörfer auf der Überholspur
Forschungsinitiative „Smart Rural Areas“ des Kaiserslauterer Fraunhofer-IESE zur Zukunft des Landlebens
Wie können intelligente Technologien das Leben auf dem
Land vereinfachen und bereichern? Dieser Frage geht die
Forschungsinitiative „Smart
Rural Areas“ des Kaiserslauterer Fraunhofer-IESE drei Jahre
lang nach und kooperiert dabei mit dem Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW).
Kommunen können sich bis
14. April als Testregion für das
„Landleben 2.0“ bewerben.
Städte und Metropolen gelten
als Fortschrittsmotoren. Doch
nach der Klassifikation der Europäischen Gemeinschaft lebt
nur ein Drittel der Deutschen in
der Stadt. „Um es etwas provokant
zu
formulieren:
In
Deutschland findet das Leben
und Arbeiten nach wie vor in
kleineren Städten beziehungsweise auf dem Land statt“, sagt
Mario Trapp. Trapp leitet die
Forschungsinitiative „Smart Rural Areas – Intelligente Technologien für das Land von morgen“
am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern.
„Warum sollten wir uns bei Fragen der intelligenten Verknüpfung von Energie, Mobilität,
Kommunikation, Gesundheit
und Sicherheit nur auf die Städte konzentrieren?“
Autos liefern automatisch Pakete aus oder fahren Senioren
zum Arzt, per Telemedizin werden Daten an Experten in Spezialkliniken übermittelt, Risikopatienten werden dank automatisierter Notrufe schneller
versorgt,
Heimarbeitsplätze
schaffen Erwerbsmöglichkeiten
auf jedem Dorf, Kühlschränke
bestellen Lebensmittel selbstständig beim örtlichen Handel,
die Linienbusse oder Pendler
ausliefern. So könnte, vereinfacht ausgedrückt, die Zukunft
des Landlebens aussehen. Wie
die Lebensqualität dank solch
moderner Softwarelösungen in
kleinen Dörfern und mittleren
Städten gesteigert werden
kann, wollen die Experten des
IESE und ausgewählte Partner
drei Jahre lang in der vom Verein
Entwicklungsagentur
Rheinland-Pfalz und dem Ministerium des Innern, für Sport
und Infrastruktur unterstützten
Forschungsinitiative ausloten.
Politik, Kommunen, Forschung und Wirtschaft haben
die Möglichkeit, gemeinsam an
Lösungen für die Zukunft ländlicher Räume zu arbeiten. Die
Idee ist, das Potenzial des Landlebens besser auszuschöpfen.
Hindernisse, die derzeit gegen
das Landleben sprechen, sollen
durch intelligente, softwarebasierte Lösungen ausgeräumt
werden. „Mit neuen Konzepten
wollen wir das Landleben vom
Abstellgleis auf die Überholspur bringen. Die Herausforde-
Querfeldein vernetzt: Diese Zeichnung zeigt auf, wie „digitale Dörfer“ blühen könnten.
rungen für Lebensmodelle der
Zukunft müssen jetzt in Angriff
genommen werden“, heißt es in
einer Mitteilung des Instituts.
„Denn auf dem Land entfalten
die gesellschaftlichen und demografischen Realitäten, die
von Landflucht über Ärztemangel bis hin zum Infrastrukturverfall reichen, ihre Wirkung.
Wir sehen die Chance, für und
mit den Menschen auch in Dörfern die Grundlage für eine
nachhaltige Zukunft zu schaffen.“
Zur Vision zählen schon
heute autonom fahrende
Autos und Telemedizin.
Das Thema habe bundesweite
Brisanz, erläutert Nina Hahnel,
Mitarbeiterin der Abteilung Unternehmenskommunikation
des IESE. Nicht nur, weil das
Fraunhofer-Institut mit seiner
Vision vom Landleben 2.0 zu
den bundesweit 100 Preisträgern des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ zählt, der 2014/15 unter
dem Thema „Innovationen
querfeldein – Ländliche Räume
neu gedacht“ steht. Auch auf der
weltweit größten Computermesse Cebit in Hannover sei der
Ansatz vor drei Wochen auf großes Interesse gestoßen, sagt
Hahnel. „Wir haben den Nerv
getroffen.“ Rheinland-Pfalz als
Land der Dörfer und das IESE
verstehen sich als Vorreiter. Die
Vernetzung intelligenter Software und Systeme – sogenannter Smart Ecosystems – bilde die
entscheidende Grundlage, um
Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Logistik, Medizin, Energie, Wohnen, Arbeiten, Lernen und Landwirtschaft
zu bewältigen. Der ZRW unterstützt die Initiative als Netzwerkpartner. Er setzt auf die
bundesweite Strahlkraft des
Projektes und hofft langfristig
auf positive Effekte für die Lebensqualität in der Westpfalz
sowie wirtschaftliche Chancen
für die Unternehmen aus der
Region. Im IESE wird für das
Projekt ein weiteres „Living
Lab“ entstehen. Diese Entwicklungs- und Evaluierungsplattform dient als Infrastruktur, in
der Unternehmen das Marktpotenzial ihrer Produktideen und
deren missbrauchssichere Umsetzung simulieren können.
Zu den Projekten, die am
Fraunhofer IESE bereits gestartet wurden, gehören solche mit
John Deere im Sektor innovativer Landwirtschaftskonzepte
(Living Lab „Smart Farming“)
sowie Projekte mit dem Westpfalz-Klinikum, welche vornehmlich durch eine moderne
medizinische
Überwachung
von Patienten ein schnelleres
Reagieren im Notfall ermöglichen. Auch im Bereich des auto-
nomen Fahrens forscht das IESE
zurzeit an Lösungen, die etwa
das Pendeln mit dem Auto vom
notwendigen Übel zur sinnvoll
genutzten Transferzeit machen.
Aktuell läuft die Bewerbungsphase für das Projekt „Digitale Dörfer“. Gesucht werden
technologisch-interessierte,
motivierte und kreative Landkreise oder Verbandsgemeinden, aber auch verbandsfreie
Gemeinden mit mindestens
12.000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz, die sich als Digitale
Dörfer national und international präsentieren möchten. Um
die technologischen Konzepte
modellhaft erproben zu können, sollten zumindest einzelne
Orte über eine Breitbandversorgung von mindestens 16 Mbit
verfügen. Im Vordergrund stehen dabei digitale Lösungen in
den Bereichen „Mobilität und
Logistik“, „Infrastruktur und
Gebäudemanagement“
und
„Neue Arbeitsmodelle für den
ländlichen Raum“. (kgi)
INFO
Die Frist für die zunächst unverbindliche Anmeldung zum Wettbewerb
endet am Dienstag, 14. April,
14 Uhr. Die aussagekräftige Bewerbung muss bis Mittwoch, 6. Mai,
14 Uhr, vorliegen.
Mehr Informationen unter
www.iese.fraunhofer.de, Stichwort
„Digitale Dörfer“ in der Rubrik „Innovationen & Forschungstrends“
FOTO: FRAUNHOFER-IESE/FREI
Zur Sache:
Das Institut
Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern
wurde 1996 gegründet. Es gehört nach eigenen Angaben zu
den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem
Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden.
Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen
über Automatisierung und Anlagenbau, Energiemanagement,
Informationssysteme und Gesundheitswesen bis zu Softwaresystemen für den öffentlichen
Sektor.
Das Institut mit Standort in
Kaiserslautern beschäftigt rund
200 Mitarbeiter und ist seit
2012 Mitglied des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“. Es
steht unter der Leitung von Peter Liggesmeyer und Dieter
Rombach. Das IESE ist eine von
66 Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt
anwendungsorientierte
Forschung. Vertragspartner und
Auftraggeber sind Industrieund Dienstleistungsunternehmen sowie die öffentliche Hand.
Das jährliche Forschungsvolumen wird mit über zwei Milliarden Euro angegeben. (kgi)
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
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Maßgeschneiderte Gespräche
Zweite Auflage der Messe für Ausbildung und Studium „Vocatium“ am 27. und 28. Mai in Kaiserslautern
Zum zweiten Mal sollen mit
der Fachmesse für Ausbildung
und Studium „Vocatium“
Schüler bei der Berufs- und
Studienwahl unterstützt werden. Am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Mai, stehen
dazu Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen in Kaiserslautern bereit.
Vor einem Jahr hatte die Fachmesse in der Veranstaltungshalle der Gartenschau in Kaiserslautern, wo sie auch dieses
Mal stattfindet, eine erfolgreiche Premiere gefeiert. Damals
waren 29 regionale und überregionale Unternehmen, Hochschulen, Beratungsinstitutionen und Berufsfachschulen vertreten. 23 Schulen aus Kaiserslautern und dem Umland hatten
das Angebot genutzt. Die Resonanz der teilnehmenden Schüler, Lehrer und Aussteller sei positiv gewesen, betonen die Verantwortlichen des Instituts für
Talententwicklung (IfT), das die
Messe organisiert.
Für die zweite Auflage der
Fachmesse in Kaiserslautern
haben sich bereits mehrere
Schulen angemeldet. Das Besondere an der Sache: In individuellen Einzelgesprächen können die Schüler ihre Interessen
und Wünsche mit Personalund Ausbildungsverantwortlichen von Unternehmen aus der
Region sowie mit Studienberatern von Hochschulen und Universitäten besprechen. Zum
Konzept gehört die Information
der Schüler vorab im Unterricht.
Das Organisationsteam besucht
deshalb seit Februar die beteiligten Schulen. Dabei erhält jeder Schüler ein kostenloses
Messehandbuch mit Infos über
die Aussteller sowie hilfreichen
Tipps rund um das Thema Ausbildung und Studium.
„Ziel ist, die Jugendlichen so
intensiv auf die Messe vorzubereiten, dass sie selbstbewusst
an die jeweiligen Aussteller herantreten und ihre beruflichen
Vorstellungen formulieren kön-
Die Premiere der Fachmesse kam laut Veranstalter bei allen Beteiligten gut an.
nen“, erläutert Lore Löffler vom
IfT. Die Schüler können bis zu
vier verbindliche Gesprächstermine mit Ausstellern auf der
Fachmesse vereinbaren. Erwartet werden rund 1000 Schüler.
„Zwei Wochen vor der Messe
stehen dann alle Gesprächstermine fest, so dass die Schüler
genügend Zeit haben, sich auf
die Gespräche vorzubereiten“,
informiert Löffler.
Eine Anmeldung zur Messe
ist ab sofort auch online möglich. Unter www.erfolg-im-beruf.de/vocatium-kaiserslautern.html können Schüler ihre
Beratungswünsche
angeben.
Alle Aussteller, das Messehandbuch sowie das Vortragsprogramm (siehe Kasten) zu den
Themen Ausbildung, Studium
und Berufswelt sind abrufbar
unter www.erfolg-im-beruf.de.
Die Fachmesse auf dem Gartenschaugelände in Kaiserslautern
ist an beiden Tagen von 8.30 bis
14.45 Uhr geöffnet.
Auch der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ ist dieses Jahr
wieder mit einem Stand auf der
„Vocatium“ präsent. Im Gespräch können Schüler sich
über die Arbeitsmarktsituation
in der Region informieren und
das neue Karriereportal des
ZRW kennenlernen (siehe Kasten). „Der erfolgreiche Übergang von der Schule in die passende Ausbildung oder das richtige Studium ist entscheidend
für die Sicherung der Fachkräftebasis in der Westpfalz“, so
Hans-Günther Clev, Geschäftsführer des ZRW. Angesichts
vielfältiger Ausbildungs- und
FOTO: INSTITUT FÜR TALENTENTWICKLUNG
Studienmöglichkeiten stünden
viele junge Menschen am Ende
ihrer Schulzeit vor einer äußerst schwierigen Entscheidung. Regionale Ausbildungsmessen helfen den Schülern, so
Clev, einen Überblick über das
Angebot zu gewinnen und erste
Kontakte zu knüpfen. Im Idealfall könnten durch die Gespräche zum einen letztlich offene
Ausbildungsstellen verringert,
und zum anderen auch Ausbildungs- und Studienabbrüche
vermindert werden. (ffg/msw)
KONTAKT
Lore Löffler, Institut für Talententwicklung West GmbH, Trippstadter
Straße 122, 67663 Kaiserslautern;
Telefon: 0631 205754060,
Fax: 0631 27757508,
E-Mail: [email protected]
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Zur Sache: Karriereportal für die Westpfalz
Das Karriereportal des Vereins
„Zukunftsregion
Westpfalz“
(ZRW) ist eine webbasierte Jobbörse, die Nachwuchskräften
und Bewerben einen klaren
Überblick über die Chancen und
Möglichkeiten bei Unternehmen in der Region geben will.
Neben sogenannten „Hidden
Champions“, also Weltmarktführern, die beim Großteil der
Bevölkerung jedoch nicht oder
kaum im Bewusstsein sind, erhalten auch kleinere regionale
Unternehmen die Möglichkeit,
sich zu präsentieren. Das Karriereportal umfasst Angebote für
Arbeitssuchende, Praktikanten,
Auszubildende, Absolventen,
Nebenjobs, Werkstudenten sowie für Abschluss- und Projektarbeiten.
Bewerber können sich kostenlos registrieren und ein Bewerberprofil anlegen. Über das
Karriereportal lassen sich die
registrierten
Unternehmen
schließlich nach unterschiedlichen Kriterien filtern. Ist eine
passende Stelle dabei, ist eine
Bewerbung per E-Mail möglich.
Die Online-Jobbörse ist über
www.zukunftsregion-westpfalz.de erreichbar. (msw)
Bündelt Angebote: die Jobbörse des ZRW.
SCREENSHOT: FREI
PROGRAMM
Neben den Beratungsgesprächen
wird es bei der Fachmesse „Vocatium“ am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Mai, in der Veranstaltungshalle der Gartenschau in
Kaiserslautern auch ein Rahmenprogramm geben:
• 9 bis 9.20 Uhr: „Ein Gespräch –
Deine Zukunft. So überzeugst du
im Vorstellungsgespräch“ (Fuchs
Lubritech)
• 9.20 bis 9.40 Uhr: „Karriere bei
der Bundeswehr in Uniform und
in der zivilen Verwaltung“ (Karriereberatung der Bundeswehr)
• 10 bis 10.40 Uhr: „Workshop
Azubi-Knigge – Dos and Donts
im Unternehmen“ (Karl Otto
Braun)
• 11 bis 11.20 Uhr: „Ausbildung &
duales Studium beim Zoll“
• 11.40 bis 12 Uhr: „Nach der Schule ab ins Ausland – Work and
Travel, Study Abroad, Au Pair“
(American Institute For Foreign
Study, AIFS)
• 12.20 bis 12.40 Uhr: „Erfolg studieren. In Theorie und Praxis –
Zugangsvoraussetzungen, Anforderungen und Karrierechancen eines staatlichen dualen Studiums“ (Deutsche Hochschule
Baden- Württemberg)
• 13 bis 13.20 Uhr: „Schulische Bildungswege in Rheinland-Pfalz“
(Fachoberschule an der Realschule plus in Lauterecken)
• 13.40 bis 14 Uhr: „Internationale
Karriere im Hotelmanagement“
(Hotelfachschule Südliche Weinstraße) (msw)
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Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Ein Möbel im Spiegel der Kunst
AUSSTELLUNG: Vanessa von Wendt zeigt ihre Gemälde in der Brettstuhlsammlung des Theodor-Zink-Museums
Der Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern beherbergt eine große
Sammlung volkskundlicher
Objekte – darunter Öfen, Keramik und Stühle. Letztere werden in der Ausstellung „Stühle
im Geflecht“ besonders in den
Fokus gerückt. Die Brettstuhlsammlung wird Gemälden von
Vanessa von Wendt gegenübergestellt. Die Konzeptidee
stammt von Lydia Thorn Wickert, thornconcept.eu, die sowohl die Berliner Künstlerin
für das Projekt in Kaiserslautern gewinnen konnte, als
auch wichtige Sponsoren akquiriert und weitere Projektpartner ins Boot geholt hat.
Der Stuhl erscheint als ein alltägliches Möbelstück. Aber welche kulturelle Bedeutung hat
ein Stuhl? Gab es ihn schon immer? Und finden wir Stühle
überall auf der Welt? Bei genauerer Überlegung wird deutlich, dass der Stuhl nicht nur ein
Gebrauchsgegenstand, sondern
auch ein Merkmal der europäischen Kultur und Historie ist.
Der Sammlung dieser volkskundlichen Objekte hat sich das
Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern verschrieben. In
dem zum Museum gehörenden
Wadgasserhof sind die Exponate untergebracht.
Die umfangreiche Brettstuhlsammlung lässt auch die Entwicklung einer bestimmten
Möbelform erkennbar werden.
Mit reich geschnittenen Gebäck- und Tragantmodeln oder
den originellen und seltenen
Kleiekotzern, also geschnitzten
speienden Gesichtern, wird
auch ausgefallenes Holzhand-
Kraftvoll: „Alles in Allem“ heißt das Gemälde, in dem Menschen und Möbel zu einer Einheit zu verschmelzen scheinen. FOTOS (2): TZM/FREI
werk in kunstvollen Erzeugnissen vorgestellt. „Wir wollen zeigen, wie früher handwerklich
gearbeitet wurde“, erklärt Museumsleiter Jens Stöcker. „Diese
Stühle mögen zwar simpel gebaut sein, aber sie funktionieren
heute immer noch.“ Will heißen, wenn es keine Museumsstücke wären, könnte man noch
darauf sitzen. Rund 60 von den
mehreren Hundert Brettstühlen
in der Sammlung des Museums
werden nun Gemälde der
Künstlerin Vanessa von Wendt
flankieren. „Wir haben bereits
Stühle im Blick: Sitzmöbel haben in Vanessa von Wendts Bildern
oft eine zentrale Stellung.
FOTO: ANKE DROSTE/FREI
mehrfach unsere volkskundlichen Objekte in Zusammenhang mit aktueller Kunst gebracht“, sagt Stöcker.
Die aus Göttingen stammende Künstlerin malt nämlich mit
Vorliebe Brettstühle und andere
Möbelstücke. Manchmal bevölkern Menschen ihre farbenfrohen und ausdrucksstarken Bilder, manchmal aber auch nicht.
Die Stühle türmen sich mit Tischen und anderen Wohnutensilien zu skulptural zusammenhängenden Gebilden auf. Menschen stehen, sitzen, liegen darauf, daneben, dabei, darunter.
Im Wirrwarr solch eines Beziehungsgeflechts scheint den Möbeln eine eigene Dynamik innezuwohnen. „Die Gemälde passen natürlich außerordentlich
gut zu unseren Brettstühlen“,
betont Jens Stöcker. „Diese werden durch die Gemälde an den
Wänden in einen neuen Kontext gesetzt.“ Die Ausstellung
zeigt mit der Zusammenführung von Motiv und Abbildung
eine spannende Gegenüberstellung: Das historische Möbelstück und seine Interpretation
in der zeitgenössischen Kunst.
„Wir wollen den Blick des Betrachters für die Brettstühle verändern“, erklärt Stöcker. Denn
so wie die einzelnen Bilder ist
auch jeder Stuhl ein Unikat mit
unterschiedlicher Verarbeitung
oder unterschiedlichen Schnitzereien an der Rückenlehne.
„Ein intensiver Blick lohnt sich“,
verspricht der Museumsleiter.
Die Sammlung des Museums
erhält in der Ausstellung eine
völlig neue Interpretation durch
die Kombination mit den Bildern der jungen Künstlerin, die
in Berlin lebt. Vanessa von
Wendt hat ein Studium an der
Kunstakademie Düsseldorf absolviert. Ihre Werke waren bislang in vielen Einzel-, Paar- und
Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem in Düsseldorf, Hamburg, Köln, Palma de
Mallorca, Rom und Madrid.
Die Ausstellung im Wadgasserhof ist als Triple-Veranstaltung konzipiert mit weiteren
Exponaten in der Fruchthalle
(Peter Fleischer-Harkort) und
im „ART Hotel Lauterbach“. Das
Konzept von Thorn-Wickert
konnte erst dank der Unterstützung durch den Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, die
„WASA Möbelfabrik“ und das
„ART Hotel Lauterbach“ realisiert werden. (iak)
INFO
Die Ausstellung im Wadgasserhof
des Theodor-Zink-Museums ist von
16. April bis 14. Juni zu sehen. Dazu
gibt es ein Rahmenprogramm. So
gibt die Emmerich-Smola-Musikschule am Samstag, 25. April, um 16
Uhr ein Konzert, bei dem mit den
Stühlen Musik gemacht wird.
Handwerkliche Kunst: Die Brettstühle des Theodor-Zink-Museums fallen durch die Schnitzarbeiten auf.
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
" | Seite 7
Lehrer legt den Grundstock
Kaiserslauterer Theodor-Zink-Museum zeigt Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und handwerkliche Objekte
Die Sammelleidenschaft und
das historische Interesse des
Lehrers Theodor Zink sind der
Grundstock des Kaiserslauterer Stadtmuseums, das 1978
eröffnete und nach dem umtriebigen Mann benannt ist.
Theodor Zink kam 1892 als
Volksschullehrer in die Pfalz.
Seine Untersuchungen zur
Stadtgeschichte Kaiserslauterns
und die Sammelleidenschaft für
volkskundliche und handwerkliche Artefakte der Region
brachten ihn auf die Idee, ein
stadtgeschichtliches Museum
aufzubauen. Der Ausbruch des
Ersten Weltkrieges verhinderte
diese Pläne.
1925 stellte ihm die Stadtverwaltung mit der Spittelmühle
ein passendes Gebäude für ein
Museum zur Verfügung. Die Exponate stammten nicht nur aus
Zinks eigener umfangreicher
Sammlung, sondern auch aus
zahlreichen Spenden von Seiten
der Bevölkerung. Die Eröffnung
seines Museums im Oktober
1934 sollte Theodor Zink jedoch
nicht mehr erleben. Mit 63 Jahren erlag er nur wenige Tage vor
der Einweihung einem Herzschlag. Während des zweiten
Weltkriegs wurden die Muse-
Seit 1978 befindet sich im Haus „Rheinkreis“ das Theodor-Zink-Museum: Die Exponate dort und im
Wadgasserhof widmen sich der Stadt-, Kultur- und Alltagsgeschichte.
ARCHIVFOTO: VIEW
umsbestände in ein Schloss bei
Ortenburg in Niederbayern gebracht. Erst 1972 befanden sich
alle Ausstellungsstücke wieder
in Kaiserslautern.
Drei Jahre später gründete
sich der Förderkreis TheodorZink-Museum. Die Mitglieder
setzten sich für die Wiedereröffnung des Museums ein und
fanden schnell Unterstützung
für ihr Vorhaben bei der Stadt.
Neues Domizil für das TheodorZink-Museum sollte das sanierte Haus „Rheinkreis“ in der Altstadt von Kaiserslautern wer-
den. 1978 wurde das Museum
eröffnet.
Seit 1991 gehört der Wadgasserhof auf der anderen Straßenseite zum Museum. Der älteste
Teil des ehemaligen Klosters
mit Wirtschaftshaus stammt
aus dem 13. Jahrhundert. In den
Räumen des Wadgasserhofs
werden in einer ständigen Ausstellung volkskundliche und
kunsthandwerkliche
Sammlungsbestände des TheodorZink-Museums gezeigt. Dazu
gehören unter anderem eine
Brettstuhlsammlung mit Exponaten aus dem 18. und 19. Jahrhundert und eine Sammlung
historischer Öfen. Die Keramikabteilung beherbergt Stücke
aus Manufakturen in Frankenthal, Grünstadt und Zweibrücken. In den Ausstellungsräumen des Erdgeschosses finden
Wechselausstellungen statt.
Im Jahr 2001 wurden die Ausstellungsräume
im
Haus
„Rheinkreis“ umgestaltet und
eine neue stadtgeschichtliche
Dauerausstellung mit dem Titel
„Kaiserslautern – Zeitbilder aus
zehn Jahrtausenden“ eingerichtet. Sie stellt die wichtigsten
Ereignisse und Epochen von
den frühesten Siedlungsspuren
bis in die Gegenwart dar. (iak)
INFO
Das Theodor-Zink-Museum ist Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr
sowie Samstag und Sonntag von 11
bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0631 3652327.
Arbeiten beim Weltmarktführer
Jung, voller Ideen, top ausgebildet und
hoch motiviert: Ferdinand Tamoué, der
33-jährige Development Manager bereichert das neu gegründete ‚Product Management and Innovation Team‘ von
KOB.
Stärke als internationaler Kommunikator
einbringen und verbessern.
Meinen Traum, kreativ über neue Anwendungen nachzudenken, kann ich bei KOB
verwirklichen.
Was ist Ihr liebstes pfälzisches Wort?
„Mir“ heißt hier „wir“. Wenn die Menschen
sagen: „Mir gehen mal in die Produktion“,
bedeutet das: „Wir gehen zusammen“.
Und das ist genau meine Welt: die Gemeinsamkeit.
Außerdem existierten die Dialekte schon
vor dem Hochdeutsch.
In Kamerun haben wir über 290 Dialekte
gesprochen, bevor in der Zeit der Kolonialisierung die französische und englische
Sprache durchgesetzt wurden. Doch die
Dialekte sind wichtig: sie transportieren
Kultur, Tradition und das Gefühl von Zugehörigkeit - und das muss so bleiben.
Welche Wege führen von Kamerun nach
Deutschland?
Während meiner Schulzeit haben Missionare meinen Horizont erweitert und mein
Interesse an anderen Kulturen geweckt. An
Deutschland schätze ich die Verbindlichkeit.
Wie kamen Sie auf die Idee, in Mönchengladbach Textilingenieurwesen zu studieren?
Ein Studium in Deutschland erschien mir
spannender als in Frankreich. So entschied
ich mich, mein Studium der Elektrotechnik
in Deutschland fortzusetzen. Doch noch
während meines Studiums in Zimbabwe
lernte ich einen niederländischen Unternehmer aus Swasiland kennen, der mir die
komplexen Herausforderungen der Textilproduktion gezeigt hat. Das hat mich fasziniert. Deshalb habe ich dann in Mönchengladbach begonnen, Textilingenieurwesen
zu studieren.
Wie schwer war der Einstieg bei KOB?
Der Einstieg war leicht. Die Kollegen haben
mich offen empfangen. Die Einarbeitung
war sehr gut.
Wie wichtig ist Ihnen die Arbeit in einem
internationalen Umfeld?
Sehr wichtig, weil meine Stärke die Kommunikation ist. Je internationaler das Unternehmen ist, desto besser kann ich diese
Was bedeutet das für Sie in Bezug auf
KOB?
„Work local – think global“ ist gelebte Praxis
bei KOB.
Vielen Dank Herr Tamoué.
Kontakt:
Ferdinand Tamoué aus Kamerun, seit 2014 Development Manager bei KOB.
Was macht Ihren Job so spannend?
Die Anforderungen an die Entwicklung von
Verbandsmaterialien sind sehr komplex.
Eine Binde sieht einfach aus, obwohl ganz
viel Erfahrung und Kompetenz in der Produktion steckt.
Das ist auch notwendig, damit der Endverbraucher den optimalen Nutzen davon hat.
Wie schätzen Sie Ihre persönlichen Entwicklungsperspektiven bei KOB ein?
Ich sehe tolle Entwicklungsmöglichkeiten
und die Chance, an neuen Aufgaben zu
wachsen.
KOB gehört zur PAUL HARTMANN AG. Dadurch habe ich als KOB-Mitarbeiter auch
international sehr gute Karriere-Chancen.
KARL OTTO BRAUN
GmbH & Co. KG
HR Development & Recruiting
Lauterstraße 50
67752 Wolfstein
Tel. 06304.74-206
[email protected]
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Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Produkte werden kommunikativ
Industrie 4.0 verbindet die physische Welt der Dinge und die virtuelle Welt der Daten – Neue Geschäftsmodelle
Industrie 4.0, vierte industrielle Revolution, „Smarte Systeme“ – was verbirgt sich hinter
diesen Begriffen und was bedeuten sie für die Wirtschaft?
Dies und mehr veranschaulicht der folgende Textbeitrag
von Professor Martin Eigner
und Dipl.-Ing. Karl-Gerhard
Faißt, Vertreter des Lehrstuhls
für Virtuelle Produktentwicklung und des VPE Network e.V.
der Technischen Universität
Kaiserslautern.
Die vierte industrielle Revolution führt zu vernetzten und miteinander kommunizierenden
Systemen (Produkte, Produktionssysteme und darauf aufbauende Dienstleistungen). Industrial Internet beziehungsweise
Industrie 4.0 bilden die Basis
zur Entwicklung von sogenannten „Smarten Systemen“. Dabei
werden Objekte jeder Art in das
Internet integriert. Sensor-, Aktor- und Identifikationstechnologien statten die Objekte mit
einer eindeutigen Identität aus
und ermöglichen deren Lokalisierung und deren Steuerung.
Mittels digitaler Produktgedächtnisse und eingebetteter
Systeme
(„Embedded
Systems“) werden die Produkte
(zum Beispiel Autos, Konsumgüter, Maschinen) kommunikativ, sowohl untereinander als
auch mit ihrer Umwelt. Sie können selbstständig Entscheidungen treffen, Aktionen auslösen.
Die Folge ist eine Verbindung
zwischen der physischen Welt
der Dinge und der virtuellen
Welt der Daten. Darauf aufbauend werden neue, angepasste,
oftmals dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle für die
jeweiligen Anwendungen solcher „Smart Systems“, wie etwa
„Smart Products“, „Smart Factory“, „Smart Energy“, „Smart Farming“ oder „Smart Buildings“
entwickelt. Nach konservativen
Schätzungen werden bis zum
Jahr 2020 in das Marktsegment
„Smart Systems“ weltweit voraussichtlich 500 Milliarden Euro investiert. Optimistische Vorhersagen über die Wertschöpfung dieses Bereiches sprechen
von bis zu 15 Billionen Euro
weltweit in den nächsten rund
15 Jahren.
Industrie 4.0 bietet neue
Möglichkeiten, um internetbasierte, intelligente Innovationen im Dienstleistungsbereich
(„Smart Services“) zu realisieren. Diese können mit existierenden Serviceprodukten zu
neuen, innovativen Serviceprodukten kombiniert werden und
lassen insbesondere auch an
dem individuellen Kundennutzen orientierte Geschäftsmodelle zu. Zur Realisierung solcher Geschäftsmodelle müssen
ein Informationsmanagement
auf der Basis einer flexiblen und
sicheren
Kommunikationsplattform, ein interdisziplinäres, vernetztes, intelligentes
und auf digitalen Modellen basierendes Vorgehen in der Produktentwicklung („Smart Engineering“) sowie eine vollständige digitale Vernetzung von sowohl Kunden als auch Partnern
des Wertschöpfungsnetzwerks
(Entwicklungs-, Produktionsund Servicenetzwerk) vorhanden sein (Vernetzung der Service- und Entwicklungsprozesse aller Partner).
Diese Vernetzung wird erst
möglich sein, wenn Unternehmen unterschiedlicher Kompetenzebenen im Wertschöpfungsnetzwerk, wie Sensoren,
Geräte, Infrastruktur, Plattformen und Services, sich über
grundlegende
Wertschöpfungsketten einigen, die sich
aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten anbieten.
Dabei ist unter anderem die gegenseitige Integration der individuellen Geschäftsmodelle aller Partner zu berücksichtigen.
Zur Umsetzung von Industrie
4.0 sind alle Phasen des Lebenszyklus eines Produktes einzubeziehen, das heißt interdisziplinäre und integrierte Entwicklung sowie Fertigung und
Montage und „After Sales“.
Heutige Technologien, Methoden, Prozesse, IT-Lösungen und
Organisationsformen entlang
aller Lebenszyklusphasen müssen überdacht und auf den Prüfstand gestellt werden, ihr Reifegrad bezüglich der Anforderun-
gen überprüft werden, die sich
aus der Umsetzung von Industrie 4.0 ergeben.
Die Einführung von Industrie
4.0 entlang des Lebenszyklus
von Investitionsgütern erfordert von Unternehmen, besonders von kleinen und mittelständischen, eine systematische und unternehmensindividuelle Gestaltung der Transformationsprozesse, die den notwendigen, integrierten Wandel
zum Beispiel in Bezug auf Technologie,
Wirtschaftlichkeit,
Ressourcenschonung, Arbeitsorganisation und Kompetenzen
gestalten. Unternehmen müssen frühzeitig, valide und nachhaltig Risiken und Chancen abwägen und gegebenenfalls
weitreichende Investitionsent-
scheidungen bezüglich der Einführung von Industrie 4.0 treffen können, um ihre Innovationskraft und internationale
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dies erfordert Konzepte zur effizienten, zielgerichteten, unternehmensindividuellen und schrittweisen Einführung von Industrie 4.0.
Es gilt, den Menschen in die
vernetzten, miteinander kommunizierenden Systeme zu integrieren und alle Phasen des
Produktlebenszyklus miteinzubeziehen, um die phasenübergreifenden Potenziale von Industrie 4.0 nutzbar zu machen.
Auf diesem Prozess aufbauend
sind individuelle, physische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. (msw)
•• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ••
Zur Sache: Veranstaltungsreihe
Mit Unterstützung des Vereins
„Zukunftsregion
Westpfalz“
und der IHK Pfalz startet der
Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern in diesem Jahr eine Reihe von Veranstaltungen. Diese
werden „bestimmte Fragestellungen im Kontext Digitalisierung und Einführung von Industrie 4.0 in Unternehmen gezielt
adressieren“, so der VPE. Die
Veranstaltungen richten sich
insbesondere an Geschäftsführer und Produktentwickler.
Den Teilnehmern werden
laut Veranstalter die Hintergründe und ein Überblick über
Entwicklungen von Industrie
4.0 dargestellt. In Praxisvorträ-
gen, Live-Demos und Schulungen sollen Potenziale und Anwendungen von Industrie 4.0
sowie Ansatzpunkte zur Umsetzung in Unternehmen aufgezeigt werden. Auftaktveranstaltung ist ein Informationsabend
an der TU Kaiserslautern am
Donnerstag, 7. Mai (siehe Seite
9). Darüber hinaus sind zur Mitte des Jahres verschiedene Tagesschulungen sowie eine vom
VPE moderierte Diskussionsrunde für Studierende mit Vertretern von lokalen mittelständischen Firmen geplant.
Der Lehrstuhl VPE forscht im
Themengebiet der Virtuellen
Produktentwicklung und verfügt nach eigenen Angaben
über umfangreiche Erfahrung-
en in der Entwicklung und Bereitstellung von Methoden und
Konzepten zur Optimierung aller Phasen des Produktentwicklungsprozesses.
Kernkompetenzen sind Model Based Systems Engineering, Erweiterte
PLM-Methoden sowie die Entwicklung von (interdisziplinären) Produkt- und Prozessmodellen, welche als Basis für eine
prozessorientierte Implementierung des Product Lifecycle
Management (PLM) dienen.
Die Optimierung der Prozesse
unter Berücksichtigung vorhandener IT-Lösungen zur Unterstützung der Zusammenarbeit
zwischen Ingenieuren sowie
deren Integration in die IT-Systemlandschaft von Unterneh-
men seien ein fester Bestandteil
von Forschungsarbeiten und industriellen Projekten, informiert der VPE. Die Forschung
innerhalb aller Kompetenzfelder des Lehrstuhls zeichne sich
durch eine hohe Anwendungsorientierung aus. Es werde stets
ein enger Dialog von Wissenschaft und Praxis realisiert.
Der Verein VPE Network wurde 2012 von aktiven und ehemaligen Mitarbeitern des Lehrstuhls VPE gegründet. Er bietet
für das Thema „Virtuelle Produktentwicklung“ eine Plattform zum koordinierten Wissens- und Erfahrungsaustausch
zwischen Wissensträgern und
Führungskräften aus Wissenschaft und Industrie. (msw)
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
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Bereit für die Industrie 4.0?
Infoveranstaltung soll Potenziale von Digitalisierung und Vernetzung für Produkte und Prozesse aufzeigen
Im Kontext der Thematik Industrie 4.0 lädt der Lehrstuhl
für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) der TU Kaiserslautern mit Unterstützung des
Vereins
„Zukunftsregion
Westpfalz“, der IHK Pfalz sowie der Kontaktstelle für Information und Technologie
der TU Kaiserslautern am Donnerstag, 7. Mai, zu einer Informationsveranstaltung ein.
Anhand von drei Themen, die
laut VPE unabdingbar für den
Geschäftserfolg eines Unternehmens sind, werde aufgezeigt, wie sich Potenziale von
Industrie 4.0 insbesondere auch
für kleine und mittlere Unternehmen umsetzen lassen. Die
Veranstaltung ist kostenfrei.
Der Vortrag zum ersten dieser drei Themen beschäftigt
sich mit der Frage: „Welche Herausforderungen für Produkte
und Geschäftsmodelle löst Industrie 4.0 aus?“ Industrie 4.0
eröffnet laut Veranstalter eine
neue Ära von Produkt- und Produktionssysteminnovationen,
den „Smarten Systemen“. Sie
basierten auf der zunehmenden
Intelligenz moderner kommunikationsfähiger Komponenten
durch internetfähige Sensorik
beziehungsweise
Aktuatorik
Welche Herausforderungen löst Industrie 4.0 aus? Vorträge sollen
diese und andere Fragen beantworten.
FOTO: KASTO/FOTOLIA.COM
und neuer Konnektivität durch
das Internet. Darauf baut laut
VPE eine internetfähige System- und Serviceplattform auf.
Neue, oftmals dienstleistungsorientierte
Geschäftsmodelle
und
Betriebsoptimierungen
(„Internet of Services“) sowie
die vollständige digitale Vernetzung aller beteiligten Partner
und
Komponenten/Systeme
(„Business Intelligence“) resultierten daraus und seien für den
Geschäftserfolg erforderlich.
Der Titel des zweiten Vortrags lautet: „Wie organisiert
man Industrie 4.0-fähige Entwicklungsprozesse?“ Eine innovative, interdisziplinäre Produktentwicklung
erfordert
nach Angaben des VPE das
Überdenken heutiger Organisationsformen, Konstruktionsmethoden und -prozesse. Konstruktions- und Entwurfsmethoden aller Disziplinen – Maschinenbau,
Elektrotechnik/Elektronik und Software –
müssten auf den Prüfstand gestellt, ihre Tauglichkeit für einen modernen interdisziplinären Konstruktionsansatz über-
prüft und in einen gemeinsamen integrierten und interdisziplinären Methoden- und Prozessansatz überführt werden.
„Welche IT-Werkzeuge stehen im Entwicklungsprozess
zur Verfügung?“ – diese Frage
wird im dritten Vortrag behandelt. Zur Entwicklung innovativer und interdisziplinärer Produktlösungen („Smarte Systeme“) stünden den Produkt- beziehungsweise Systementwicklern entlang des Entwicklungsprozesses eine Vielzahl partiell
nutzbarer IT-Werkzeuge verschiedenster Anbieter zur Verfügung, so der Veranstalter. Der
Informationsaustausch
zwischen diesen IT-Werkzeugen erfolge jedoch weitestgehend dokumentenbasiert, was zu Missverständnissen und somit zu Informations- und Wissensverlust führen könne. Eine durchgängige modellbasierte ITWerkzeugkette entlang des
Entwicklungsprozesses werde
dabei Abhilfe schaffen. (msw)
INFO
Donnerstag, 7. Mai, 18 Uhr, TU Kaiserslautern, Erwin-SchrödingerStraße, Gebäude 57, Raum 210 (Rotunde), 67663 Kaiserslautern;
Anmeldung und Information:
http://vpe.mv.uni-kl.de/i40
PROGRAMM
18 Uhr: Begrüßung,
Prof. Dr. Martin Eigner,
Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE)
18:10 Uhr: Grußwort,
Dr. Hans-Günther Clev, Geschäftsführer des Vereins Zukunftsregion
Westpfalz
18:15 Uhr: Welche Herausforderungen für Produkte und Geschäftsmodelle löst Industrie 4.0
aus?
Vortrag mit anschließender Diskussion, Prof. Dr. Martin Eigner, Lehrstuhl VPE
18:45 Uhr: Wie organisiert man
Industrie 4.0-fähige Entwicklungsprozesse?
Vortrag mit anschließender Diskussion, Prof. Dr. Martin Eigner, Lehrstuhl VPE
19:15 Uhr: Welche IT-Werkzeuge
stehen im Entwicklungsprozess zur
Verfügung?
Kurzvorträge und Live-Demos, Mitarbeiter Lehrstuhl VPE
20 Uhr: „Get Together“, Möglichkeit zur Diskussion bei Fingerfood
und Getränken (msw)
Wirtschaftsstandort Stadt und Landkreis Kaiserslautern
Unsere Region wächst – wachsen Sie mit!
Kaiserslautern und
Rodenbach
Kaiserslautern
Ramstein
Industriegebiet Nord
Erweiterung / Hühnerbusch
Gewerbe­ und Dienst­
leistungspark Europahöhe
Industrie­Zentrum Westrich
Ramstein­Miesenbach
• Bruttofläche: 36 ha
• Nettofläche: 27 ha
• Bruttofläche: 13 ha
• Nettofläche: 8 ha
• Bruttofläche: 93 ha
• Nettofläche: 69 ha
• verfügbare Fläche: 20 ha
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Stadt und Landkreis
Kaiserslautern mbH
Fruchthallstraße 14
67655 Kaiserslautern
Tel.: +49 (0)631 / 37124­0
[email protected]
www.wfk­kl.de
8736883_10_1
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Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Erstorientierung für Flüchtlinge
Caritas plant Projekt zur besseren Integration von Flüchtlingen – Verein ZRW beteiligt sich an Finanzierung
Eine Willkommenskultur etablieren, Flüchtlinge besser informieren und eine schnellere
Integration ermöglichen: Diese Ziele verfolgt das CaritasZentrum Kaiserslautern mit
einem neuen Projekt, für das
EU-Fördermittel
beantragt
worden sind. Der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ wird
sich an der Finanzierung beteiligen.
„BIK – Beratung, Information
und Kontaktstelle für Asylbewerber“ lautet der Name der
geplanten Einrichtung, die die
Erstorientierung und Aufnahmebedingungen für Asylbewerber in den Landkreisen Kusel
und Kaiserslautern, der Stadt
Kaiserslautern und – optional –
dem Donnersbergkreis verbessern soll.
Entstanden ist die Projektidee aus der täglichen Arbeit
des Caritas-Zentrums Kaiserslautern. „Die Zahl der Flüchtlinge steigt. Viele kommen auch zu
uns und nehmen unsere Beratungsangebote in Anspruch“,
berichtet Hans-Joachim Schulz,
Leiter des Caritas-Zentrums
Kaiserslautern und zuständig
für den Donnersbergkreis, die
Landkreise Kusel und Kaiserslautern und die Stadt Kaiserslautern. Meist wüssten die
Flüchtlinge gar nicht, an wen sie
sich wenden können und welche vielfältigen Hilfs- und Beratungsangebote es vor Ort gibt.
Genau an dieser Stelle möchte die Caritas nun mit BIK ansetzen. „Es handelt sich um ein
EDV-basiertes, mobiles Informationssystem“, sagt Gisela Fixemer-Reiland, Sozialarbeiterin im Fachbereich Migration
und Integration im Caritas-Zentrum Kaiserslautern. Vorgesehen ist, dass ein dreiköpfiges
Mitarbeiterteam durch die Region fährt und an möglichst vielen verschiedenen Standorten
jeweils ein Info-Zentrum aufbaut. Dort sollen die Flüchtlinge
umfangreiche Informationen
über ihr neues Lebensumfeld
erhalten, damit sie sich besser
zurechtfinden. Dabei haben die
Initiatoren nicht nur soziale
oder gesellschaftliche Angebote im Blick, sondern auch berufliche wie die Anerkennung von
Berufsabschlüssen oder Ausbildungsmöglichkeiten und Jobangebote.
„Wir brauchen für die Zukunft Menschen, die bei uns in
der Westpfalz bleiben und die
wir in die Betriebe einbinden
können“, sagt Gisela FixemerReiland mit Blick auf den demografischen Wandel und den
Fachkräftemangel in vielen Bereichen. Daher sei es auch für
die Unternehmen in der Region
von Interesse, dass die Asylbewerber, die oft jung und gut
qualifiziert seien, beruflich
Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für eine schnelle Integration. Hier ist ein Deutschkurs im Caritas-Zentrum Kaiserslautern zu sehen, in dem diese vermittelt werden sollen.
FOTO: CARITAS/FREI
schnell Fuß fassen und möglichst früh über alle Möglichkeiten informiert werden.
Darüber hinaus besteht für
Asylbewerber mit BIK die Möglichkeit der Weiterqualifizierung schon während der Wartezeit im Asylverfahren.
Für die Erstorientierung bietet das Projekt Sprachförderangebote an mehreren Standorten
an. Diese sind inhaltlich angelehnt an das Sprachförderprogramm „Wir – Willkommen in
Rheinland-Pfalz“,
einem
Sprach- und Orientierungskurs
für Flüchtlinge.
Unterstützt werden soll die
Arbeit der Kontaktstelle von
Ehrenamtlichen, die die Asylbewerber im Alltag begleiten und
ihnen auch anderweitig helfen.
Die Ehrenamtlichen werden
dafür eigens geschult und können dann die Asylbewerber beispielsweise zu Behörden oder
Anhörungen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge begleiten, bei Bedarf übersetzen und Begegnungen mit
Bürgern organisieren. „Die ehrenamtlichen Mitarbeiter unterstützen nicht nur die Hauptamtlichen, sondern übernehmen eine MultiplikatorenFunktion in der Bevölkerung“,
sagt Gisela Fixemer-Reiland.
Damit sorgen die Ehrenamtlichen für mehr Akzeptanz und
Toleranz in der Gesellschaft.
Mit der geplante Kontaktstelle betritt man kein Neuland,
sondern kann mit dem Kaiserslauterer „Netzwerk Migration
Integration“ auf bestehende
Strukturen zurückgreifen. Die-
ses besteht seit mehr als 20 Jahren und ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern des Arbeitskreises Aussiedler der
Stadt Kaiserslautern sowie von
öffentlichen wie auch freien
Trägern und anderen aktiv an
der Integration von Migranten
beteiligten Vereinen, Organisationen und Verbänden aus der
Stadt und dem Landkreis Kaiserslautern.
Das Projekt richtet sich an
Asylbewerber, die im Verfahren, also noch nicht anerkannt
sind und im Projektgebiet leben. „Wir steigen mit BIK schon
sehr früh in die Beratung ein.
Normalerweise beginnt diese
erst, wenn der Bescheid da ist“,
nennt Hans-Joachim Schulz einen Mehrwert des Projekts.
Das Caritas-Zentrum Kaiserslautern hat den Projektantrag
beim Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (Amif) , einem
Förderangebot der Europäischen Union, bereits im vergangenen Herbst gestellt. Wenn
der Antrag genehmigt wird,
läuft das Projekt für drei Jahre.
Die Kosten belaufen sich auf
rund 200.000 Euro jährlich, davon trägt Amif 75 Prozent. Der
Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, Stadt und Landkreis Kai-
serslautern sowie der Landkreis
Kusel und das Land RheinlandPfalz beteiligen sich an der KoFinanzierung. Denn letztendlich geht es vor allem um eins:
eine Willkommenskultur zu
etablieren und den Flüchtlingen schneller als bisher zur Seite zu stehen. „Die Flüchtlinge
sind Menschen wie du und ich,
die wir mit BIK willkommen
heißen“, sagt Fixemer-Reiland.
Nun hoffen alle Beteiligten, dass
das Projekt genehmigt wird.
Die Entscheidung soll noch im
April fallen – bis zum Redaktionsschluss dieser Beilage war
noch nichts entschieden. (rad)
•• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ••
Zur Sache: Amif
Der Name Amif ist die Abkürzung für Asyl-, Migrations- und
Integrationsfonds. Die EU fördert mit diesem Fonds in allen
Mitgliedsstaaten Projekte in
den Bereichen Integration,
Flüchtlingshilfe und Rückkehrförderung. In Deutschland wird
das Förderprogramm durch das
Bundesamt für Migration und
Flüchtlinge (BAMF) verwaltet.
Die Förderperiode von Amif
hat 2014 begonnen und dauert
bis 2020 an. Um eine Zuwendung aus dem EU-Fonds können sich sowohl öffentliche als
auch private Organisationen bewerben, die ein Projekt im Bereich Asyl, Integration oder
Rückkehrförderung planen. Aus
dem Fonds werden maximal 75
Prozent der Projektkosten gefördert.
Bei der Auswahl der förderwürdigen Projekte werden vor
allem die Projektkonzeption,
die Erfahrung und Qualifikation
des Antragstellers sowie eine
wirtschaftliche
Verwendung
der Finanzmittel bewertet. Der
neue Fonds deckt mit seinen
Schwerpunkten „Gemeinsames
Europäisches Asylsystem“, „Integration von Drittstaatsangehörigen und legale Migration“
sowie „Rückkehr“ im Wesentlichen die Bereiche ab, die in der
letzten Förderperiode durch
drei andere Fonds gefördert
wurden.
Im Flüchtlingsbereich soll der
überwiegende Teil der Mittel in
den Bereich der Aufnahme fließen. Neben der Verbesserung
der Beratung und Erstorientierung steht die Identifizierung
und
Betreuung
besonders
schutzbedürftiger Flüchtlinge
im Fokus.
Im Bereich Integration werden stärkere Schwerpunkte bei
der Vorintegration, der Teilhabe
von Migranten am ökonomischen, sozialen, kulturellen und
politischen Leben sowie der
Verbesserung des Integrationsmanagements gesetzt.
Im Bereich Rückkehr wird der
Fokus weiterhin auf der freiwilligen Rückkehr und stärker als
bisher auf der Reintegration im
Herkunftsland liegen.
Die geförderte Projektlaufzeit
ist auf maximal 36 Monate beschränkt. Um den Projekterfolg
zu messen, müssen die Projektträger regelmäßig entsprechende Informationen und Daten
übermitteln. (rad)
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
" | Seite 11
Neue Wege als Notwendigkeit
INTERVIEW 1: Dirk Andres – „UplinkIT GmbH“ und Stadtverwaltung Kaiserslautern entwickeln Software „FazIT“
Das seit 2011 bestehende Kaiserslauterer IT-Unternehmen
„UplinkIT“ GmbH spezialisierte sich 2013 auf eigene Software-Produkte aus dem Bereich der Datenvisualisierung
und Semantik. In allen Bereichen der unternehmerischen
und kommunalen Verwaltung
sind solche Lösungen laut
„UplinkIT“ bei einer zunehmenden Fülle an Daten und Informationen gefragter denn
je. So auch bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern, die als
Projekt- und Kooperationspartner für die Software „FazIT“ fungiert und diese in Kürze in Betrieb nehmen wird.
Wir haben mit dem Projektleiter Zentralcontrolling der
Stadtverwaltung, Dirk Andres,
und mit Oberbürgermeister
Klaus Weichel über die Vorteile der Lösung des Lauterer
Teams gesprochen.
Herr Andres, wie kam der Kontakt zu „UplinkIT“ zustande?
Durch eine Empfehlung aus unserer internen EDV-Abteilung,
die bereits zuvor mit dem ITUnternehmen in Kontakt stand.
Ich stand ganz grundsätzlich
vor der Schwierigkeit, eine riesige Menge an Daten nicht nur
verarbeiten, sondern auch flexibel und kontinuierlich aufarbeiten und vorhalten zu müssen.
Ich wollte etwas visualisieren,
was ich mit der reinen Datendarstellung nicht vermitteln
konnte. Die Grundfrage war also: Wie kann ich umfangreiches
Zahlenmaterial deutlich darstellen? Natürlich hatte ich erst
herkömmliche und gängige
„Verbildlichungen“ wie Balkenoder Kuchendiagramme im
Sinn. Lösungen wie die der
„UplinkIT“ habe ich nicht gekannt, mir ging es vorrangig
einfach um eine Plausibilisierung der Daten. Daten können
nun auch dynamisch in ihrer
Entwicklung, Anpassung und
Veränderung auf einfachste
Weise mehrdimensional betrachtet werden.
Wie entwickelte sich daraus die
Zusammenarbeit für „FazIT“?
Wir haben dann zügig ein erstes
Meeting mit der „UplinkIT“ terminiert und unsere Ideen vorgestellt. Das Team hat sofort das
Potenzial erkannt, wie man Daten verarbeiten kann – und eine
Lösung bereits im ersten Meeting gezeigt, die auch aktuell
noch in abgewandelter Form
„FazIT“ verkörpert. So haben
wir zusammengearbeitet, bis
wir vor Oberbürgermeister
Klaus Weichel präsentieren
durften. Das Ergebnis des Ganzen ist bekannt, „FazIT“ hat sich
bereits einen Namen gemacht.
Was macht „FazIT“ überhaupt
und wer kann es bedienen? Wo
Interview 2:
Klaus Weichel
Herr Oberbürgermeister Weichel, die gemeinsam mit Ihrer
Verwaltung als Pilotkunde erarbeitete
Haushaltsvisualisierungs-Software „FazIT“ steht
kurz vor der Anwendung – wie
ist Ihre Erwartungshaltung?
„FazIT“ soll für mich als einer
der Entscheidungsträger unserer Verwaltung ganz grundsätzlich die Arbeit am und mit dem
Haushalt erleichtern. Zeitlich
flexibel möchte ich mir einen
Überblick verschaffen, Informationen effektiv und schnell zugänglich gemacht bekommen
und somit einfacher als zuvor
Entscheidungen über den kommunalen Haushalt fällen.
Haben gemeinsam eine Haushaltsvisualisierungs-Software entwickelt: (von links) Alexander Fridhi,
Geschäftsführer der „UplinkIT“ GmbH, der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel und
Projektleiter Zentralcontrolling Dirk Andres.
FOTO: STADT KAISERSLAUTERN/FREI
liegt der Unterschied zu bestehender Haushalts-Software?
Wir wollten von Anfang an Daten nicht nur hübsch und farbig
mit letztendlich unersichtlichem Mehrwert gestalten. Unser
Anspruch war, uns von „schön
bunt“ abzuheben – und nichts
zu produzieren, was es schon
gibt. „FazIT“ hat schlicht einen
anderen Charakter als gängige
Lösungen für einen kommunalen Haushalt. Wir wollen neue
Wege gehen, weil wir darin
auch – und gerade im Hinblick
auf die immer höher verschuldeten kommunalen Haushalte –
eine Notwendigkeit sehen. In
erster Linie wollen wir die Komplexität der Doppik, welche seit
2009 in rheinland-pfälzischen
Kommunen eingeführt wurde,
veranschaulichen.
Erste Intention war es, einen
komplexen Haushalt primär als
Erstinformation ohne auch nur
eine einzige Zahl oder einen numerischen Wert darzustellen.
Dahinter steht der Aspekt, dass
viele administrative und politische Entscheidungsträger den
hochkomplexen Haushalt nicht
überblicken und Zusammenhänge erkennen können. Unser
Programm „FazIT“ bietet die
Möglichkeit, genau diese unklaren Zusammenhänge so klar
wie nie herauszustellen und so
neue Blickwinkel auf den Haushalt zu eröffnen. Ganz wichtig
für mich war auch der Ansatz,
dass für solch ein Programm
kein weiterer Schulungsaufwand nötig ist. Wer „FazIT“ einmal gesehen hat, hat es verstanden – die Software ist sehr einfach aufgebaut und liefert trotzdem sehr detaillierte Daten.
Man kann Entwicklungen, die in
einem Haushalt entstehen, erkennen und auch erklären.
Sehen Sie das Potenzial, dass die
„UplinkIT“ GmbH mit ihrer Software „FazIT“ auch flächendeckend in kommunalen Haushalten operieren kann?
Entwickelt worden ist „FazIT“
für die Stadt Kaiserslautern –
aber Haushalte auf Verbandsgemeinde- und Landkreisebene
darzustellen, die eine andere
Hierarchie oder Struktur aufweisen, ist auch keine große
Hürde. Auch die Nutzung unterschiedlicher Software in Kommunen stellt kein Problem dar:
Es müssen zwar gegebenenfalls
diverse Schnittstellen bedient
werden, aber „FazIT“ nutzt
Standarddaten, die jedes Verfahren erzeugen muss. Die Software hebt sich von bestehender
Business Intelligence ab: Wir
gehen weniger in die einzelnen
„Nischen“ einer Verwaltung,
sondern stellen – vielleicht
auch teils unangenehme – Fragen, die das Gesamte eines
Haushaltes betreffen und für
den Dialog in beispielsweise
der Ratssitzung relevant sind:
Wie und wann verschiebt sich
das Geld, wie wird es verausgabt und vereinnahmt innerhalb der einzelnen Teilhaushalte? „FazIT“ zeigt die haushaltssystematische Dynamik bis auf
Produktebene oder wie im Fall
der Stadt Kaiserslautern über
die Kostenträger bis hin zu jedem einzelnen Sachkonto – und
das ohne dabei an Überschaubarkeit und simpler Bedienung
zu verlieren.
Ich weiß von viel positiver Resonanz aus anderen Kommunen. „FazIT“ wird zurzeit vielfach von anderen Kämmerern
und Bürgermeistern begutachtet und vor Ort in den Gemeinden präsentiert. (msw)
Die „UplinkIT“ GmbH als Mitglied des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ ist eines von vielen aufstrebenden Unternehmen
aus Kaiserslautern und der Region – inwieweit begrüßen Sie die
Entwicklung
einer
solchen
„Startup-Szene“ und welche
Möglichkeiten bietet die Stadt
Kreativen und Jungunternehmern?
Die Existenzgründung ist eine
auch in Kaiserslautern aufstrebende Szene, die vor allem
durch die starke wissenschaftliche Anbindung mit zwei Universitäten und zahlreichen Instituten bestärkt wird. Aber
auch viele weitere Organisationen und Initiativen wie der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“
bieten jungen Firmen immer
bessere Voraussetzungen, sich
in unserer Stadt anzusiedeln,
ihre Ideen umzusetzen und zu
wachsen. Diese Entwicklung
versuchen wir, so gut es geht, zu
unterstützen – so auch im Fall
der „UplinkIT“ und ihrer Software „FazIT“. (msw)
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Seite 12 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Innenstadt wird kreative Spielwiese
GROSSEREIGNIS: Am 13. Juni findet in Kaiserslautern zum 14. Mal die „Lange Nacht der Kultur“ statt
Mehr als 500 Künstler an 20
verschiedenen Spielstätten –
die „Lange Nacht der Kultur“
in Kaiserslautern lockt jedes
Jahr mehr Besucher in die
Westpfalz-Metropole.
Am
Samstag, 13. Juni, wird die
Stadt wieder zum gefragten
Kulturareal.
Das Besondere an der Langen
Nacht der Kultur in Kaiserslautern ist zweifellos der Kunstmix: Kaiserslauterer Künstler
und Gruppen beteiligen sich
mit immer neuen Ideen und
Programmen auf Augenhöhe
mit überregional profilierten
Gastkünstlern. Die Bandbreite
reicht von Nachwuchsbands,
Schülern der Musikschule, Ballett- und Tanzstudios, freien
Gruppen wie der HörspielCommunity über Instrumentalsolisten, Chöre und Ensembles
mit Klassik, Jazz und Experimentellem, Multimedia-Performances, Installationen und Ausstellungen bis hin zu Lesungen,
Schauspiel, Psalm-Visualisierungen und -Vertonungen, DJs,
afrikanischem, irischem und
orientalischem Tanz. Der „Marimba Chill-out“ in der Fruchthalle hat mittlerweile Kultstatus. Bis in die frühen Morgenstunden können die kulturaffinen Nachtschwärmer dort ausgelassen feiern.
Mittlerweile findet die „Lange Nacht der Kultur“ zum 14.
Mal statt. Die Besucherzahl
steigt jedes Jahr an. 10.000
Menschen seien es im vergangenen Jahr gewesen, schätzt
Christoph Dammann, der Direktor des Kulturreferats Kaiserslautern. Zur aktuellen Langen
Nacht der Kultur, die am Samstag, 13. Juni, stattfindet, wirken
an über 20 Spielorten mehr als
500 Künstler mit über 100 Programmpunkten mit. Spielstät-
Lichtkunst an der Außenfassade: Die spektakuläre Illumination der Kaiserslauterer Fruchthalle ist ein fester Bestandteil der „Langen
Nacht der Kultur“.
FOTOS (2): FREI
ten sind unter anderem die
Fruchthalle, das Pfalztheater,
das Museum Pfalzgalerie, das
SWR-Studio, das Theodor-ZinkMuseum, das Waldschlösschen,
die Apostelkirche, das Roachhouse, die Buchhandlung Blaue
Blume, die Gefängniskapelle Alcatraz, der Japanische Garten,
die Steinstraße, die Marktstraße
oder auch der Hilde-MattauchPlatz. Als einer der Hauptsponsoren der Kulturveranstaltung
baut der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ vor der Stiftskirche eine Bühne auf. Dort treten
ab 13 Uhr Bands aus der Region
auf und Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt eröffnet
dort um 16 Uhr gemeinsam mit
einigen mitwirkenden Künstlern das Mammut-Spektakel.
Christoph Dammann ist seit
knapp einem Jahr im Amt und
zum ersten Mal verantwortlich
für die Programmgestaltung
und -koordination: „Im vergangenen Jahr genoss ich die Lange
Nacht als Gast. Es ist ein sehr
umfangreiches und vielfältiges
Kulturereignis und eine große
Leistung, so ein Projekt zu initiieren und zu etablieren. Die
Messlatte liegt ziemlich hoch.“
Nach 13 erfolgreichen Jahren sei
es wichtig, dass das Publikum
die Veranstaltung genauso interessant und eindrucksvoll finde wie das Jahr zuvor. Es dürfe
aber nicht der Eindruck entste-
Sitzt zur Langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern wieder am Piano: Kai Schumacher.
hen, es sei immer das gleiche
Programm. „Meine Aufgabe für
2015 ist es, die Erfolgsfaktoren
beizubehalten und gleichzeitig
neue Akzente zu setzen“, beschreibt Dammann, der bereits
bei der Organisation des Schleswig-Holstein-Festivals beteiligt
war und die SchlossgartenFestspiele in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt hat. Eine
Veranstaltung wie die in Kaiserslautern, bei der sich so viele
verschiedene Programmpunkte
in einer Nacht kulminieren, habe er bis jetzt noch nicht gemanagt, sagt Dammann.
Das Konzept begeistert den
Direktor des Kulturreferats:
„Die Lange Nacht zieht ein breites Publikum an. Die kulturellen
Einrichtungen in Kaiserslautern
haben außerdem die Chance,
sich einmal von einer ganz anderen Seite zu zeigen.“ Doch
Christoph Dammann ist auch
eine anderer Aspekt wichtig:
„Die „Lange Nacht der Kultur“
ist auch ein wichtiges Zeichen
für die Offenheit, Toleranz und
Vielfalt Kaiserslauterns.“
Ein paar Neuerungen für die
aktuelle „Lange Nacht der Kultur“ stehen bereits fest. Erstmals beteiligen sich die Kammgarn und das SWR-Studio Kaiserslautern mit einem abendfüllenden Programm. Dabei
werde aber in der Kammgarn
nicht unbedingt das geboten,
was dort sonst stattfindet. „Dort
gibt es an diesem Abend Kammermusik mit Mitgliedern des
Orchesters des Pfalztheaters“,
sagt Christoph Dammann. Klassische Musik hört man in der
Kammgarn eher selten, im Gegensatz zur Fruchthalle. Des-
halb wird in letzterer bei der
Langen Nacht keine klassische
Musik zu hören sein. „Wir wollen, dass sich die Kaiserslauterer Spielstätten einmal ganz anders präsentieren können, neue
Seiten zeigen.“
Noch stehen nicht alle Künstler fest, die sich an der Langen
Nacht der Kultur beteiligen.
Zum ersten Mal dabei ist beispielsweise das Digi-Ensemble
aus Berlin, das auch einen
Workshop an einem der Gymnasien anbietet, und die experimentelle Saxofonistin Nikola
Lutz aus Stuttgart. Sie ist vor allem auf dem Gebiet der Neuen
Musik und der experimentellen
Kunst tätig. Als Komponistin
widmet sich Lutz in erster Linie
der elektronischen Musik sowie
der menschlichen Stimme. „Eine sehr interessante Künstlerin“, betont Dammann.
Wieder dabei sind der HeartChor unter der Leitung von Andy Dodt und Pianist Kai Schumacher. Der Schwerpunkt von
Schumachers Solo-Repertoire
liegt auf zeitgenössischer amerikanischer Klaviermusik und
auf eigenen Kompositionen.
Damit die kulturellen Nachtschwärmer ohne Probleme von
einer Spielstätte zur anderen
kommen, gibt es 2015 erstmals
einen Shuttlebus, der auf einer
Rundtour während der ganzen
Nacht alle Spielorte ansteuert.
Dieser Bus wird auch selbst bespielt. (iak)
INFO
Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltung „Lange Nacht der Kultur“ in
Kaiserslautern startet am Dienstag,
14. April.
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
" | Seite 13
Großes musikalisches Potenzial
ZRW-BÜHNE: Musiker aus der Region erhalten eine Plattform bei der „Langen Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern
Profitieren vom Projekt „Musikregion Westpfalz“: Die Band Marie (links) will die ZRW-Bühne erobern, das Duo Moonsun hat das schon 2014 geschafft.
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder
volkstümliche Musik – die
Westpfalz ist musikalisch. Davon können sich die Besucher
der „Langen Nacht der Kultur“
am Samstag, 13. Juni, an der
Gemeinschaftsbühne des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) und RPR1 überzeugen. Dort treten Bands aus
der Region auf.
„Die Westpfalz hat ein sehr großes Potenzial an jungen und talentierten Bands und Musikern“, sagt Fabian Fuchs. Der
RPR1-Eventmarketing-Manager Kaiserslautern unterstützt
den Verein „Zukunftsregion
Westpfalz“ beim Projekt „Musikregion Westpfalz“, das Musikern aus der Region eine Plattform bieten möchte. Erstes Resultat war die CD „WestpfalzHits“, die 2014 zur „Langen
Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Auf der ZRW-Bühne spielten dann einige der
Bands, die auf der CD zu hören
sind, ihre Hits live.
Die Idee zu dem musikalischen Projekt hatte Hans-Günther Clev, der Geschäftsführer
des Vereins „Zukunftsregion
Westpfalz“. Er holte den RadioSender RPR1 ins Boot. Fabian
Fuchs arbeitet bereits seit zehn
Jahren im Eventmanagement in
der Region, kennt die Musikszene gut. Im Vergleich zu anderen
Regionen müsse die Westpfalz
sich keineswegs verstecken, betont er. Das sei vor allem bei der
Vorarbeit zur CD klar geworden.
Bands aus der Region konnten
sich für die Teilnahme bewerben. „Ich war sehr beeindruckt
von der Masse und der ausgezeichneten Qualität des Bewerbungsmaterials“, erzählt Fabian
Fuchs.
Deshalb sind nicht alle Bands,
die sich beworben haben, auf
der CD zu hören. Doch auch diese Musiker werden durch das
Projekt „Musikregion Westpfalz“ unterstützt. Bei der diesjährigen „Langen Nacht der Kultur“ treten einige von ihnen auf
der ZRW-Bühne auf. Fest zuge-
Eine Ein-Frau-Show: Elke Korn
alias Muzzboxx.
sagt hat bereits das Trio Marie
aus Kaiserslautern. Die Band
wurde im Frühjahr 2012 von
den Musikern Josh Lino und
Chanin Vizcarra gegründet. Seit
2014 ist Lukas Reimer als Pianist
und Perkussionist dabei. Die
Singer-Songwriter
schreiben
ihre eigenen Lieder, covern aber
auch bekannte Hits.
Auch Elke Korn alias Muzzboxx tritt zur „Langen Nacht der
Kultur“ auf der ZRW-Bühne auf.
Die Musikerin aus Stelzenberg
spielt alle Instrumente bei ihren
Aufnahmen ein, außerdem
singt sie und produziert ihre
Songs selbst. Manchmal wird
sie von der Band „The Socks“
unterstützt. Die Texte von Elke
Korns Songs haben meist einen
mathematischen Bezug. Ein
Beispiel ist ihr Song „Prove it“ in
dem sie thematisiert, dass viele
Menschen Behauptungen aufstellen, die sich jedoch nicht beweisen lassen.
„Wir wollen den Bands außerdem Auftrittsmöglichkeiten
verschaffen“, erklärt Fuchs. So
werden nicht nur bei der „Langen Nacht der Kultur“ Bands des
Projekts auf der Bühne stehen,
sondern auch beim Kaiserslauterer Altstadtfest. Nächster
Schritt für die Akteure des Projekts ist die Bereitstellung von
Proberäumen für Bands, die auf
der Suche nach geeigneten Räumen sind. Außerdem wurde mit
www.westpfalz-kreativ.de eine
Plattform geschaffen, auf der
sich die Bands präsentieren
können. (iak)
FOTOS (3): FREI
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Zukunftsregion Westpfalz
Seite 14 | "
Samstag, 11. April 2015
Fahrspaß pur in der Westpfalz
„Zukunftsregion Westpfalz“ ist Partner der vierten „ADAC Rallye Trifels Historic“ – Etappenziel in Kirchheimbolanden
Am vorletzten Wochenende
im Juni ist es wieder so weit: In
Kaiserslautern dreht sich alles
um Oldtimer. Im Rahmen der
neunten „Kaiserslautern Classics“ findet zum vierten Mal
die „ADAC Rallye Trifels Historic“ statt, die in diesem Jahr
durch andere Teile der Westpfalz führt und erstmals auch
Station in Kirchheimbolanden
macht.
Veranstaltet wird die „ADAC
Rallye Trifels Historic“ von der
Sportfahrer-Union Kaiserslautern im ADAC in Zusammenarbeit mit der Stadt Kaiserslautern. Der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) ist Partner
der Rallye für Oldtimer.
Bei der „ADAC Rallye Trifels
Historic“ gibt es eine TouristikWertung und eine Sport-Wertung. Bei der Touristik-Wertung
sind rund 150 Kilometer, bei der
Sport-Wertung etwa 250 Kilometer zurückzulegen. Unterwegs finden mehrere Wertungsprüfungen statt.
Auf die Rallye-Teilnehmer
warten 19. und 20. Juni zwei Tage Oldtimer-Fahrfreude pur.
Und die Zuschauer und Liebhaber historischer Fahrzeuge können sich auf so manchen Augenschmaus freuen. Nicht nur die
Wagen sind historisch, sondern
auch die Strecke: die „ADAC Rallye Trifels Historic“ führt über
ehemalige Teilstrecken der Rallye Trifels aus den 60er- und
70er-Jahren.
Die Veranstalter rechnen mit
bis zu 50 Oldtimer-Liebhabern,
die mit ihren historischen Gefährten aktiv an der zweitägigen Rallye teilnehmen werden.
Hinzu kommen noch weitere
Fahrzeuge, die die Wegstrecke
außer Konkurrenz mitfahren.
Los geht es am Freitag, 19. Juni, um 16 Uhr auf dem Stiftsplatz in der Kaiserslauterer Innenstadt. Die Teilnehmer starten zu einer ersten Ausfahrt, die
sie über Ramstein und Langwieden zurück nach Kaiserslautern führen wird. Dort werden
sie gegen 18 Uhr im Opel-Werk
Sind bei der Rallye schwungvoll unterwegs durch die Westpfalz: Oldtimer aus verschiedenen Jahrzehnten.
erwartet, dem Ziel der ersten
Etappe. Der erste Rallye-Tag soll
dann bei einem gemütlichen
Beisammensein ausklingen.
Am Samstag gehen die Rallye-Teilnehmer dann ab zehn
Uhr auf die zweite Etappe. Die
Oldtimer werden mit einminütigem Abstand an der Pfalzgalerie auf die Strecke geschickt, die
sie durch die Westpfalz führt.
Über Ramsen führt die Route
nach Kirchheimbolanden, das
in diesem Jahr erstmals als
Etappenziel in die Rallye eingebunden ist. Die Kreisstadt des
Donnersbergkreises hat für die
Rallye-Fahrer ein kleines Rahmenprogramm vorbereitet. Die
Oldtimer werden dort um die
Mittagszeit erwartet. Den Zuschauern werden die teilnehmenden Fahrzeuge vorgestellt
und danach geht es um 13 Uhr
nach einer kurzen Mittagspause weiter – die dritte Etappe zurück nach Kaiserslautern wartet
auf Fahrer und Beifahrer.
Nach zahlreichen Kilometern
vorbei an Rockenhausen und
Otterberg machen die RallyeTeilnehmer einen Stopp auf
dem Tüv-Gelände an der Kaiserslauterer Merkurstraße, bevor sie sich auf den Weg zurück
in die Innenstadt machen.
Publikumsmagneten: Oldtimer bei der Zieleinfahrt.
„Wir erwarten die Fahrzeuge
ab 16.40 Uhr wieder in der Innenstadt“, informiert Alexander Heß, Leiter des Projektbüros
Städtisches Veranstaltungsmanagement und Geschäftsführer
der Kaiserslauterer Werbegemeinschaft. Dort präsentieren
die Fahrer ihre Schmuckstücke
zunächst auf der Fruchthallund Schneiderstraße. Voraussichtlich um 17 Uhr erreicht der
Fahrzeugkonvoi
dann
den
Stiftsplatz, wo alle Oldtimer
vorgestellt und anschließend
bis 20 Uhr auch ausgestellt werden. Auf die Rallyeteilnehmer
wartet am Abend noch die Siegerehrung im Hotel „SAKS“.
Gewinner ist bei der „ADAC
Rallye Trifels Historic“ übrigens
nicht derjenige, der eine Etappe
als Schnellster meistert, im Gegenteil: „Es geht darum, die
teils sehr alten und wertvollen
Fahrzeuge auf der Strecke zu
präsentieren und möglichst
gleichmäßig zu fahren“, beschreibt Alexander Heß die Besonderheit einer historischen
Rallye. (rad)
INFO
Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter der
www.rallye-trifels.de
FOTOS (4): STADT KAISERSLAUTERN
Zur Sache: Teilnahmekriterien
Für die Teilnahme an der „ADAC
Rallye Trifels Historic“ sind laut
Veranstalter keine Lizenzen,
Vorkenntnisse oder Hilfsmittel
erforderlich, sodass auch Anfänger mitfahren können. Teilnehmen dürfen Fahrzeuge, die
mindestens 25 Jahre alt sind.
Das sind historische Pkw bis
einschließlich Baujahr 1990.
Eine Ausnahme kann für
Fahrzeuge gemacht werden, die
aufgrund
ihrer
Markengeschichte oder ihrer Besonderheit von kulturell-historischer
Bedeutung sind. Dazu zählen
auch Autos mit berühmten Vorbesitzern. Über die Zulassung
entscheidet im Einzelfall das
Organisationsteam der historischen Rallye, das sich aus Organisationsleiter,
Rallyeleitung
und Organisationsmitgliedern
zusammensetzt.
Alle Fahrzeuge, die an der
zweitägigen Ausfahrt teilnehmen, müssen im Originalzustand sein und dürfen nur mit
zeitgenössischem Zubehör ausgestattet sein. Verboten sind
insbesondere moderne Hilfsmittel wie Navigationsgeräte.
Alle Fahrzeuge müssen zugelassen sein und entweder über
eine normale Zulassung, ein
Saisonkennzeichen oder die
Oldtimer-Kennzeichen
„07“
oder „H“ verfügen. Vor dem
Start der ersten Etappe findet
am 19. Juni zwischen 13.30 und
15.30 Uhr die technische Abnahme aller angemeldeten
Fahrzeuge statt.
Die Veranstaltung findet in
zwei getrennten Wertungen
statt. Bei der Sport-Wertung
handelt es sich um eine Gleichmäßigkeitsprüfung mit neun
Wertungsprüfungen.
Dabei
wird das Geschick der Fahrer zu
einer gleichmäßigen Fahrweise
überprüft – selbstverständlich
unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung.
Gefahren
wird auf Soll-Zeit, die einer
Durchschnittsgeschwindigkeit
von maximal 49 Stundenkilometern entspricht. Die zu bewältigende Strecke führt auf
250 Kilometern mitten durch
die Westpfalz.
In der Touristik-Wertung gilt
es, auf der zweitägigen Ausfahrt
150 Kilometer zu bewältigen.
Auf die Oldtimer-Liebhaber
warten diverse Sonderaufgaben
wie Geschicklichkeits-, Schätzund Spielaufgaben. Auch ihnen
ist ein zeitlicher Rahmen vorgegeben: Die geforderte Durchschnittsgeschwindigkeit
beträgt maximal 35 Kilometer in
der Stunde.
Gefahren wird bei beiden
Wertungen fast ausschließlich
auf öffentlichen Verkehrsflächen und Straßen, die bei Bedarf abgesperrt werden.
Nennungen für beide Wertungen sind bis zum 5. Juni um
24 Uhr möglich, Nachnennungen bis zum 19. Juni, 14 Uhr. Die
Teilnehmerzahl ist auf 60 Fahrzeuge begrenzt. (rad)
Dieser Wagen ist eindeutig älter als 25 Jahre und für die Rallyeteilnahme qualifiziert.
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
" | Seite 15
Stelldichein der „Chromjuwelen“
„Kaiserslautern Classics“ am 20. Juni – Ausstellung historischer Fahrzeuge in der Innenstadt – Einkaufen bis 20 Uhr
Am 20. Juni steht die ganze
Kaiserslauterer Innenstadt im
Zeichen der vier- und zweirädrigen Oldtimer. Für Liebhaber
alter, ganz alter und noch
nicht ganz so alter Autos, Motorräder und Traktoren wird
dann einiges geboten.
Die neunten „Kaiserslautern
Classics“ sind ein Pflichttermin
für alle Freunde alter Fahrzeuge: Es sind mehr als 250 Oldund Youngtimer sowie historische Motorräder, die am 20. Juni
auf Fans der historischen Fahrzeuge warten. Zahlreiche Aussteller präsentieren ab zehn Uhr
ihre Liebhaberstücke flächendeckend in der gesamten Kaiserslauterer
Fußgängerzone,
vor dem Rathaus und auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt.
Besucher können bei den
neunten „Kaiserslautern Classics“ in der Schönheit der
„Chromjuwelen“
schwelgen.
Denn wo hat man so eine große
Zahl von Old- und Youngtimern
schon einmal geballt auf einem
Fleck und kann mit den Ausstellern fachsimpeln? „Es ist einzigartig, dass mitten im Herzen der
Fußgängerzone eine Fahrzeugausstellung durchgeführt wird“,
schwärmt Alexander Heß, Leiter des Projektbüros Städtisches
Veranstaltungsmanagement
und Geschäftsführer der Kaiserslauterer
Werbegemeinschaft. Die ausgestellten Fahrzeuge sind mindestens 20 Jahre
alt, doch so manches Fahrzeug
ist für alle erkennbar deutlich
älter. Die VW-Oldtimerfreunde
Kaiserslautern und die Interessengemeinschaft Oldtimer Astra Rodenbach gehören zu den
Veranstaltern und steuern auch
so manche automobile Rarität
zur Ausstellung bei.
Wenn man die Fahrzeuge mit
dem Flair längst vergangener
Zeiten betrachtet, werden bei
manchem Erinnerungen wach.
Ausrufe wie „Schau mal, das
war mein erstes Auto!“ oder
„Genau so einen Wagen hatten
meine Großeltern in den 50erJahren“ sind da an der Tagesordnung.
Auch alte Traktoren üben auf
viele Autofans eine ganz besondere Anziehung aus. Für sie gibt
es im Gewerbegebiet West eine
Ausstellung der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge von früher. Zudem gibt es eine Präsentation historischer Rettungsfahrzeuge (siehe auch Artikel
unten).
Bummeln und Staunen: Fahrzeugausstellung in der Fußgängerzone.
Und dass Oldtimer nicht nur
zum Anschauen da sind, sondern häufig auch noch fahrtüchtig sind, beweisen die Teilnehmer der „ADAC Rallye Trifels
Historic“, die zum vierten Mal
im Rahmen der städtischen Veranstaltung
„Kaiserslautern
Classics“ stattfindet (siehe auch
Seite 14). Wenn die Fahrzeuge
auf dem Stiftsplatz im Herzen
der Innenstadt am Freitag, 19.
Juni, starten, ist ausgiebig Zeit,
in Erinnerungen zu schwelgen
und die gepflegten LiebhaberFahrzeuge zu bewundern. Der
Zieleinlauf der „ADAC Rallye
Trifels Historic“ findet am
Samstag wieder in der Innenstadt statt. Bis 20 Uhr werden
die Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer dann noch ausgestellt,
sodass nochmals ein abschließender Streifzug durch die Geschichte der Fahrzeuge für alle
Autonarren möglich ist.
Das musikalische Rahmenprogramm ist auf die Oldtimer
FOTO: STADT KAISERSLAUTERN
abgestimmt: Auf die Autofans
wartet Live-Musik aus den
50er-, 60er- und 70er-Jahren.
Außerdem laden die Geschäfte
in der Kaiserslauterer Innenstadt bis 20 Uhr zum Einkaufsbummel ein. Und bei so viel Autopräsenz in der City lassen sich
bestimmt auch die Herren der
Schöpfung zum Stadtbummel
überreden ... (rad)
INFO
www.kaiserslautern-classics.de
Eine Stadt sieht Rot
Feuerwehr-Oldtimer-Treffen bei den „Kaiserslautern Classics“
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Die Berufsfeuerwehr
Kaiserslautern begeht in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag.
Wie
Feuerwehr-Fahrzeuge
früher aussahen, können die
Besucher im Rahmen der
neunten „Kaiserslautern Classics“ bei einer eigenen Ausstellung historischer Rettungsfahrzeuge entdecken.
Der runde Geburtstag ist für die
Kaiserslauterer
Berufsfeuerwehr nicht nur Anlass für einen
Tag der offenen Tür im Juli, bei
dem sich die Wehr der Öffentlichkeit präsentieren wird, sondern auch für ein ganz besonderes Geschenk an die Bürger und
alle Feuerwehr-Fans. Bei einem
eigenen Feuerwehr-OldtimerTreffen am Samstag, 20. Juni,
möchten die Kaiserslauterer
Wehrmänner gerne eine große
Auswahl historischer Feuerwehrfahrzeuge aus verschiedenen Epochen zeigen. Und dabei
wird, das liegt in der Natur der
Sache, Rot vermutlich die vorherrschende Farbe sein.
Um eine möglichst große
Bandbreite historischer Fahrzeuge präsentieren zu können,
hat die Berufsfeuerwehr einen
Aufruf an alle Oldtimerfreunde
gestartet und diese eingeladen,
mit ihren historischen Fahrzeugen nach Kaiserslautern zu
kommen.
Von 10 Uhr morgen bis 8 Uhr
abends werden die alten Rettungsfahrzeuge in ihren prägnanten Rottönen dann am
Samstag in der Innenstadt zu
sehen sein. Als Ausstellungsfläche sind die zentral gelegenen
Flächen zwischen Kaiserslauterer Rathaus und der neu eröffneten Einkaufsgalerie „K in Lautern“ vorgesehen.
Ein weiterer Höhepunkt wird
sicherlich der Treppenlauf der
Feuerwehr Kaiserslautern sein.
Dabei gilt es, insgesamt 414 Stufen bis zur Dachterrasse des
Kaiserslauterer Rathauses in 73
Metern Höhe zu bezwingen –
und das natürlich so schnell wie
möglich.
Jedermann kann in der Sportler-Einzelwertung mitmachen,
Feuerwehrleute und Einsatzkräfte treten jedoch in Feuerwehrbekleidung und mit Atemschutzmasken an. (rad)
INFO
Anmeldungen sind noch bis zum
20. April unter www.sfv-kl.de oder
per Anmelde-Fax unter der Nummer 0631 4120284 möglich.
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Solche betagten Fahrzeuge wie dieser mehr als 50 Jahre alte Magirus warten auf die Besucher.
ARCHIVFOTO: SCHÄCHTER
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Seite 16 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
„Unternehmen müssen sich öffnen“
INTERVIEW: Gerhard Braun, Kuratoriumsvorsitzender des Vereins„ Zukunftsregion Westpfalz“, über Aufgaben und Ziele
ben der EU sind. Meine verschiedenen Funktionen und
mein sehr großes Netzwerk erlauben es mir, im Wissen um die
Erfordernisse in der Praxis –
und da war natürlich auch meine langjährige Tätigkeit bei KOB
sehr hilfreich – die politischen
Akteure auf Landes- und Bundesebene bei ihren Entscheidungen zu beraten. Ich bin
überzeugt, so einen Beitrag für
die Zukunftsfähigkeit der Westpfalz zu leisten.
Gerhard Braun ist Präsident
der Landesvereinigung Unternehmerverbände RheinlandPfalz, Vizepräsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände und seit
2014 Kuratoriumsvorsitzender des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW). Von 1988
bis 2007 war er Persönlich Haftender Gesellschafter der KOB
KG, von 2007 bis Ende 2013 Geschäftsführer der Hans Braun
GmbH, Komplementärin der
KOB GmbH & Co. KG in Wolfstein. Seit November 2013 ist
der 1955 geborene Braun Mitglied des Beirats der KOBGruppe. Wir haben mit ihm
über Aufgaben, Ziele, Projekte
und die Westpfalz gesprochen.
Herr Braun, Sie sind seit 2014
Kuratoriumsvorsitzender des
ZRW. Was sind eigentlich Ihre
Aufgaben, und wie fällt Ihr Resümee der ersten Monate in dieser
Position aus?
Meine Aufgabe ist die Leitung
dieses Begleit- und Beratungsgremiums der ZRW, wobei ich
mich dabei mit meinem Stellvertreter Johannes Heger eng
abstimme. Wir legen Beratungsschwerpunkte fest, nehmen zu aktuellen Projekten und
Projektideen des ZRW-Vorstandes Stellung und bringen eigene
Vorschläge ein. Da es seit der
Übernahme erst eine erste Sitzung unter meiner Leitung gab,
ist es für ein Zwischenfazit noch
zu früh. Wir haben aber schon
Beschlüsse gefasst zur Intensivierung der Arbeit des Kuratoriums, Projekte intensiv diskutiert und Vorschläge für die Arbeit des ZRW eingebracht. An
unseren Sitzungen nehmen
nunmehr auch alle Vorstände
teil, um den direkten Dialog mit
dem Vorstand zu intensivieren.
Umgekehrt nehmen die beiden
Vorsitzenden des Kuratoriums
an den Vorstandssitzungen teil.
Warum haben Sie sich entschlossen, diese Position zu übernehmen? Oder anders gefragt: Warum ist der Verein ZRW aus Ihrer
Sicht wichtig für die Region und
das Sichern von Fachkräften?
Ich war schon zuvor stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums, insofern ist dieser Beschluss, mich hier zu engagieren, nicht neu. Der ZRW begleite
ich von Anfang an und stelle
fest, dass der Verein eine ganz
beachtliche Entwicklung genommen hat und in kurzer Zeit
etliche wichtige Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht
hat. Der Verein ist wichtig für
die Sicherung von Fachkräften,
weil er die Akteure, die alle etwas dazu beitragen können, zusammenführt und ihr Handeln
koordiniert und unterstützt.
Zudem setzt er sich für die Stärkung der Attraktivität unserer
Ein Unternehmen, das gute Fachkräfte finden will, muss bekannt sein, sagt Gerhard Braun.
Region ein, was im Kontext des
globalen Wettbewerbs um die
besten Köpfe von großer Bedeutung ist. Außerdem setzt er sich
für das Bündeln von Kräften,
den Abbau von Doppelstrukturen, die Vermeidung von Parallelaktivitäten ein, was in Zeiten
knapper Ressourcen unerlässlich ist, um erfolgreich zu sein,
um Unternehmen wie Arbeitnehmern und ihren Familien in
der Westpfalz eine Perspektive
zu geben.
Was läuft aus Ihrer Sicht gut, wo
hapert es noch, was muss unbedingt noch angepackt werden?
Die stetig steigende Zahl an Mitgliedern zeigt, dass unsere Arbeit in der Region geschätzt
wird und wir etwas bewegen
können. Wir machen hier
schneller Fortschritte als andere
Regionen! Auch ist es gelungen,
die finanziellen und personellen Ressourcen deutlich zu steigern, so dass wir die Arbeit auf
hohem Niveau fortsetzen können. Die Projekte sind vielfältig
und nehmen damit Menschen
aus verschiedensten Bereichen
und Unternehmen unterschiedlichster Branchen mit. Es hapert
zum Teil noch am Kirchturmdenken in der einen oder anderen Gebietskörperschaft, auch
gibt es einige Akteure, die den
kurzfristigen Vorteil für sich suchen, statt zu begreifen, dass
hier die Grundlage unseres
künftigen Wohlstandes gelegt
wird. Besonders wichtig wäre
es aus meiner Sicht, den Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen, was allerdings angesichts
der Informationsflut, die auf al-
FOTO: DPA
Ein Thema, das mir besonders
am Herzen liegt, ist ein wichtiger Aspekt der Daseinsvorsorge
vor allem in den ländlicheren
Teilen unserer Region und hier
besonders die Versorgung mit
Hausärzten! Mit Sorge beobachte ich, wie immer mehr
Praxen schließen, Ärzte, die das
Rentenalter erreichen oder
schon überschritten haben, keinen Nachfolger finden. Wie
wollen sie die Menschen medizinisch versorgen, wenn weit
und breit kein Arzt mehr da ist?
Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf. Sonst können wir
auch das Personal unserer Unternehmen an diesen Standorten nicht halten und erst recht
kein neues hinzugewinnen.
Gerhard Braun
FOTO: DPA
le von uns täglich zukommt,
schwierig ist.
Welche Projekte, die bald angegangen werden, liegen Ihnen besonders am Herzen?
Der ZRW wird, mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums, auf der Expo Real, der
wichtigsten Immobilienmesse
in Europa, im Herbst präsent
sein und einige bedeutende
Standorte potenziellen Investoren präsentieren. Dazu gehört
auch, die gesamte Region vorzustellen, ob Forschung, Unternehmen, Kultur oder Freizeitqualitäten. Dies wird helfen, die
Akteure in unserer Region enger zusammenzuführen. Wir
müssen gerade gegenüber Dritten mit einer Stimme sprechen.
Sie haben ja mehrere Positionen
inne, sind vielseitig engagiert.
Lässt sich das alles unter einen
Hut bringen? Und wie können
Sie in welcher Position von einer
anderen profitieren?
Da ich keine operative Verantwortung in einem Unternehmen mehr trage, kann ich die
freigewordene Zeit unter anderem dazu einsetzen, den Vorsitz
des Kuratoriums zu übernehmen. Man kann dies alles unter
einen Hut bringen, weil es nicht
völlig verschiedene Themen
sind. Die Aufgabe beim ZRW ist
sehr nah an den Problemen einer Region, eines Unternehmens, der Menschen vor Ort.
Aber die Rahmenbedingungen,
ob finanzieller oder rechtlicher
Art, werden in unserem föderalen Staat nun einmal auf
Landes- und Bundesebene geprägt, wenn es nicht gar Vorga-
Was muss ein westpfälzisches
Unternehmen beachten, um in
eine erfolgreiche Zukunft blicken zu können?
Es ist angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels in
bestimmten Berufen besonders
wichtig, dass sich die Unternehmen zu ihrer Region öffnen, sich
engagieren, sich mit dem, was
sie tun, bekannter machen. Nur
bei Kunden und Lieferanten bekannt zu sein, ist zu wenig,
selbst wenn man Weltmarktführer ist. Viele exzellente Firmen, vor allem Zulieferer oder
im Maschinenbau, haben dies in
der Vergangenheit etwas vernachlässigt. Wer gute Nachwuchskräfte braucht, muss sich
auch bei ihnen bekannt machen. Wenn eine Firma weder
den Absolventen noch deren Eltern oder Freunden als potenzieller Arbeitgeber in den Sinn
kommt, hat sie ein Problem.
Selbst wenn sie noch so attraktiv sein mag. Das Engagement in
der Region, für die Region, ist
somit Teil einer Erfolgsstrategie.
Zum Schluss: Was macht die
Westpfalz für Sie lebenswert?
Warum ist es lohnenswert, sich
in ihr und für sie zu engagieren?
Die Westpfalz hat viele gute Seiten, die man vielleicht nicht immer auf den ersten Blick erkennt. Es gibt viele gut ausgebildete, fleißige und loyale Menschen, die ihrer Heimat treu verbunden sind. Es gibt viele Unternehmen, die man gerne als
„Hidden Champions“ bezeichnet und die in ihren Märkten
Weltmarktführer sind. Gerade
für Familien mit Kindern ist die
Westpfalz ein sehr guter Wohnort. Die Lebenshaltungskosten
sind deutlich geringer als in Ballungsräumen. Sie können zum
Beispiel für das gleiche Geld,
das sie in einer Stadt für eine
kleine Wohnung ausgeben
müssten, ein Haus bauen. Und
die Westpfalz ist eine naturnahe Region mit hoher Lebensqualität. All das müssen wir den
Menschen bewusst machen, die
darüber nachdenken, ihren Lebensmittelpunkt in die Westpfalz zu verlegen und als Fachund Führungskräfte in unseren
Unternehmen zu arbeiten.
Interview: Steffen Gall
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
" | Seite 17
Urbanes Flair und Naturidylle
FOTOAKTION: Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ sucht attraktive Motive aus der Region für neue Mediathek
Wenn es darum geht, die Vielseitigkeit und Schönheit einer
Region dazustellen, sind Fotos
unverzichtbar. Deshalb setzt
der Verein „Zukunftsregion
Westpfalz“ (ZRW) nach eigener Aussage in seiner neuen
Mediathek auch auf ein hochwertiges Fotoangebot. Dafür
wünscht sich der Verein die
Unterstützung von Profi- und
Hobbyfotografen.
Die Mediathek Westpfalz entsteht auf Initiative des ZRW-Geschäftsführers Hans-Günther
Clev. Vorbild ist dabei die Metropolregion Rhein-Neckar, die
bereits eine ähnliche Mediathek aufgebaut hat: „Wir möchten die schönen Flecken der
Westpfalz sichtbar machen, indem wir den Reichtum an Naturdenkmälern, architektonischen Bauten und kulturellen
Einrichtungen sowie Möglichkeiten zu Freizeitaktivitäten
aufzeigen.“
Die Mediathek befindet sich
momentan im Aufbau. Bilder,
Videos, Präsentationen, Textbausteine, Statistiken und Kartenmaterial sollen so den Vereinsmitgliedern online zur Verfügung stehen. Die Inhalte sollen ihnen bei der Bewerbung ihres Unternehmens, Vereins, ihrer Kommune oder Organisation und der Darstellung des
Standorts Westpfalz helfen.
„Dies kommt insbesondere kleineren Unternehmen zu Gute,
die das nicht oder nur schwierig
alleine leisten könnten“, so Clev.
Durch die Nutzung einer gleichen Informationsbasis werde
zudem die Entstehung einer
Corporate Identity in der Region
unterstützt und das Image der
Westpfalz nach innen und nach
außen gefördert. Die Mediathek
wird im Herbst bei der Mitglie-
So vielseitig ist die Westpfalz: Das deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Kaiserslautern (links), die Alte Post in
Pirmasens (rechts oben) und Radfahrer auf dem Weg von Pirmasens ins französische Bitche (rechts unten). FOTOS (3): HARALD KRÖHER/FREI
derversammlung des ZRW präsentiert und zeitgleich online
geschaltet. Bis dahin soll ein solider Grundstock an Material
gesammelt werden, wobei die
Mediathek auch darüber hinaus
kontinuierlich wachsen soll. Sie
wird allerdings nicht nur Mitgliedern offen stehen. Neben
dem internen Log-in-Bereich
für Mitglieder ist ein öffentlicher Bereich geplant: „Interessierte können dort durch Bilder,
Videos und Pressetexte der Region stöbern und diese anhand
Atemberaubender Ausblick: Diese Naturaufnahme entstand im
Landkreis Südwestpfalz nahe Hermersbergerhof.
sozialer Medien teilen“, erklärt
der ZRW-Geschäftsführer die
Hintergrundidee.
Um die gesamte Region – also
die kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Landkreise
Donnersberg, Kaiserslautern,
Kusel und Südwestpfalz – fotografisch abbilden zu können,
startet der ZRW einen Aufruf an
Profi- und Hobbyfotografen. Gesucht sind aussagekräftige Bilder, die Stimmungen einfangen
und den Charakter der Westpfalz widerspiegeln. Dabei
kommt es darauf an, sowohl regionstypische Schlüsselmotive
als auch ungewöhnliche Motive
zu fotografieren.
Der thematische Schwerpunkt liegt auf den Kategorien
Landschaft/Natur,
Industrie,
Kultur und Touristik. „Wichtig
ist, dass die Motive einen klaren
Bezug zur Westpfalz haben“, erklärt Clev und nennt ein Beispiel: „Mit einem Foto, auf dem
eine schöne Blume in Großaufnahme zu sehen ist, können keine Rückschlüsse auf die Region
gezogen werden.“ Die besten
eingesendeten Bilder werden
zu je 50 Euro aufgekauft und in
die Mediathek integriert. Zusätzlich prämiert der Verein
„Zukunftsregion Westpfalz“ die
drei besten Fotografien. (iak)
INFO
Einsendeschluss ist der 31. Juli. Die
Unterlagen und alle Informationen
zur Teilnahme gibt es unter
www.zukunftsregion-westpfalz.de.
9. Kaiserslautern
Classics
Faszination Oldtimer
C
TRIFELS HISTORI
4. ADAC RALLYE
ni
: 19. + 20. Ju
in der Westpfalz
HISTORIC
2015
9. Kaiserslautern Classics
20. Juni 2015
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Old- & Youngtimer · Motorräder · Traktoren · Rettungsfahrzeuge
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4. ADAC Rallye Trifels Historic in der Westpfalz
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Rodenbach
www.kaiserslautern.de • www.kaiserslautern-classics.de • www.rallye-trifels.de
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Seite 18 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Den Bekanntheitsgrad steigern
Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ mit Stand beim Rheinland-Pfalz-Tag – Quiz und Bühnenprogramm mit RPR1
Auf die Menschen zugehen: Beim Rheinland-Pfalz-Tag 2013 präsentierte sich der ZRW mit Partnern. Auf dem Foto sind Geschäftsführer Hans-Günther Clev (Mitte) und
die damalige Mitarbeiterin Franziska Würkner (rechts) gemeinsam mit (von links) Reingart Wagner von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Natalie Liebig
von dem Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ und Kristine Clev von Eurodistrikt Region Pamina zu sehen.
FOTO: ZRW/FREI
Nicht zum ersten Mal ist der
Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ auf dem RheinlandPfalz-Tag präsent. Nach 2013
zeigt er in diesem Jahr beim
Landesfest in Ramstein-Miesenbach von Freitag, 26. Juni,
bis Sonntag, 28. Juni, erneut
Flagge für seine Heimat.
Bereits 2013 war der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW)
beim Rheinland-Pfalz-Tag in
Pirmasens vertreten. Damals
waren verschiedene Partner
mit an Bord und auch in diesem
Jahr wird das wieder der Fall
sein. Zum zweiten Mal präsentieren sich der ZRW und der
Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ (ZMRN) Seite
an Seite. „Uns verbindet eine
sehr gut funktionierende und
vertrauensvolle Partnerschaft
mit der Metropolregion RheinNeckar“, erzählt Hans-Günther
Clev, Geschäftsführer des ZRW.
Sie basiere auf regelmäßigen
Treffen, bei denen sich die Akteure über Projekte und Erfahrungen miteinander austauschen. In Abstimmung mit den
Organisatoren sind die beiden
Zusammenschlüsse an dem
diesjährigen Landesfest in einem Zelt beim Rathausring unweit der Ehrentribüne zu finden. Dort stellen sie sich gemeinsam mit dem ZRW-Mitglied Science Alliance Kaiserslautern vor, einem Zusammenschluss international renommierter Studien- und Forschungseinrichtungen, den Besuchern vor.
Auf diese warten am Stand
des ZRW jedoch keine „trockenen“
Informationen.
„Wir
möchten auf unterhaltsame Art
und Weise die Menschen ansprechen“, führt der Geschäftsführer aus. Es sei nicht angedacht, die gesamte Bandbreite
der Projekte vorzustellen, stattdessen werden einzelne herausgepickt. Der Schwerpunkt
soll dabei auf Vorhaben liegen,
die für Menschen hilfreich sind
und sie betreffen. Beispiele, die
bereits vom ZRW umgesetzt
wurden, hat Clev einige in petto: das Mobilitätsportal, das
Karriereportal sowie „Westpfalz: Kreativ“, ein Netzwerk
und gleichzeitig Plattform für
Menschen aus der Region, die in
kreativen Berufen beschäftigt
sind.
Auch sollen sich die Gäste am
Stand an einem Quiz über die
Westpfalz beteiligen können,
das nach dem Vorbild des „Metropolissimo“ vom ZMRN gehalten ist und bei dem Gewinne locken. Daneben sind eine Verlosung und das Verteilen von kleinen Geschenken vorgesehen.
Wer sich für weitergehende Informationen interessiert, kann
sich Broschüren und Flyer aushändigen lassen, die in Deutsch
und Englisch verfasst sind. Damit sollen auch die US-amerikanischen und internationalen
Besucher des Landesfestes angesprochen werden.
Als Kooperationspartner des
Radiosenders RPR1 stehen am
Samstagnachmittag
Newcomer-Bands der CD „WestpfalzHits“ auf der Bühne des Parkplatzes in der Schulstraße. Als
ein erstes Gemeinschaftsprojekt wurde der Tonträger im
vergangenen Jahr mit insgesamt 16 Bands aus der Region,
darunter mehr als zwei Drittel
Newcomer, produziert. Die Musiker hatten bereits 2014 unter
anderem bei der Langen Nacht
der Kultur die Möglichkeit, zum
Mikrofon zu greifen und sich einem Publikum zu präsentieren.
Dies wird auch in diesem Jahr,
am Samstag, 13. Juni, wieder
der Fall sein.
Den Rheinland-Pfalz-Tag will
der ZRW in erster Linie dazu
nutzen, um in der Öffentlichkeit
verstärkt wahrgenommen und
damit bekannter zu werden. „Es
ist wichtig, dass man uns
kennt“, unterstreicht Clev. „Wir
wollen eine Plattform bieten,
auf der sich die Menschen einen
Überblick über die Region verschaffen können“, führt er aus.
Dabei gehe es auch darum,
Mehrfachangebote, die aus Unkenntnis über bestehende Möglichkeiten aus der Taufe gehoben werden, zu vermeiden.
Der Verein versteht sich als
Sprachrohr und Vertretung der
Region. Seine Mitglieder stammen aus Wirtschaft und Wissenschaft, ebenfalls gehören Institutionen,
Gebietskörperschaften und Privatpersonen
dazu. „Wir agieren schnell, flexibel, unkompliziert und politisch unabhängig“, stellt Clev
heraus. Doch die Voraussetzung
dafür, dass Synergien entstehen
und wachsen können, ist, dass
die Angebote des ZRW auch innerhalb der Region bekannt
sind. „Wir wollen bündeln und
zusammenfassen und in der Gemeinschaft daran arbeiten“, benennt Clev die Intention dahinter. Selbstredend soll damit
auch die Westpfalz vorangebracht werden.
Dabei ist das Umsetzen von
Projekten und Ideen von und
mit Partnern einer der Schwerpunkte. Nicht zuletzt sollen damit auch Mitglieder unterstützt
werden. Aktuell befindet sich
der ZRW in Gesprächen mit der
Stadt Ramstein-Miesenbach, in
denen es um den Aufbau eines
freien WLAN-Netzes geht. In
den Städten Kaiserslautern und
Pirmasens steht ein solches bereits einheimischen und auswärtigen Gästen zur Verfügung.
Der ZRW hat deren Umsetzung
finanziell unterstützt. Auch in
Ramstein-Miesenbach könnten
– sofern das Vorhaben wie geplant durchgeführt wird – die
Besucher des Landesfestes
schon davon profitieren. (lmo)
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
" | Seite 19
Fokus auf der Vielfalt der Westpfalz
Ramstein-Miesenbach beim Landesfest drei Tage lang im Mittelpunkt – Bis zu 200 000 Besucher erwartet
Seit einem knappen Jahr laufen die Planungen für das Landesfest, das diesjährig in Ramstein-Miesenbach
gefeiert
wird. Für die Ausrichterstadt
und all die anderen Akteure
bietet der Rheinland-Pfalz-Tag
vom 26. bis 28. Juni die Gelegenheit, sich einem breiten
Publikum zu präsentieren.
Als einen „Mosaikteppich, der
sich nach und nach mit Leben
füllt“ bezeichnet Projektleiter
Joachim Felka die Organisation
der dreitägigen Großveranstaltung. Schließlich werden bei
schönem Wetter bis zu 200.000
Besucher in der Stadt erwartet.
Das Grundkonzept ist schon
längst unter Dach und Fach und
auch die Detailplanung ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen, informiert Felka.
Noch nie hat die Stadt eine
Veranstaltung in dieser Dimension gestemmt. Sie verspricht
sich landesweite Aufmerksamkeit. „Der Rheinland-Pfalz-Tag
ist auch eine einmalige Chance
für die Westpfalz, sich als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu präsentieren“, hält
Bürgermeister Klaus Layes fest.
Dazu gehört auch, dass sich
im Zelt der Stadt der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, der
Wird beim Festumzug durch die Straßen rollen: Mit Stadtwappen, Ramsteiner Löwen und Nikolaus-Kirche zeigt der Wagen bekannte
Motive von Ramstein-Miesenbach.
FOTO: KLEIN
die Ausstattung der Stadt Ramstein mit Hotspots für freies
WLAN mitfinanziert, einem
breiten Publikum präsentiert.
Daneben sind die Science Alliance, Hightech-Unternehmen
und ortsansässige Betriebe vertreten. „Wir wollen zeigen, dass
die Westpfalz auch etwas zu
bieten hat“, unterstreicht Felka.
Zwölf Bühnen, davon fünf
Großbühnen, werden sich über
das Stadtgebiet verteilen. Hinzu
kommen Präsentations- und
Aktionsflächen sowie eine Senioren-, eine Selbsthilfe- und
eine Energiemeile. Zu sehen
sind außerdem ein Markt der
Städte und Landkreise, ein Bauern-, Öko- und Handwerker-
markt und ein Künstlersymposium. Felka geht davon aus, dass
weit über 200 Stände mit Informationen und gastronomischen Angeboten im Innenstadtbereich aufgebaut sein
werden.
Der sonntägliche Festumzug
zieht beim Rheinland-Pfalz-Tag
mit rund 100 Nummern und et-
wa 3000 Aktiven auf einer 3,5
Kilometer langen Strecke durch
die Straßen von Ramstein-Miesenbach. Der Tross wird von der
Stadt Neuwied als vergangenem Ausrichter angeführt. Die
Stadt
Ramstein-Miesenbach
wird mit drei Gruppen, zwei
Vereinen und der USAFE-Band,
vertreten sein. (lmo)
ft der
Hier wird die Zukun
tion
industriellen Produk
aktiv mitgestaltet.
MiniTec GmbH & Co. KG
MiniTec Allee 1 | 66901 Schönenberg-Kübelberg
Volle Gassen und Plätze und dazu gute Laune: In Ramstein-Miesenbach finden jährlich mehrere Veranstaltungen mit vielen Besuchern statt. Ein Ereignis wie den Rheinland-Pfalz-Tag hat es bislang aber noch nicht gegeben. FOTO: STADT RAMSTEIN-MIESENBACH/FREI
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Seite 20 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Gesunde Mitarbeiter für den Erfolg
„Betriebskrankenkasse vor Ort“ beteiligt sich an Initiative zu betrieblichem Gesundheitsmanagement
Arbeit kann krankmachen
und wer krank ist, kann nicht
oder nur wenig und teils
schlecht arbeiten. Gerade für
kleine und mittlere Betriebe
hat dies oft negative Auswirkungen. Unternehmer in der
Region Westpfalz können einiges dafür tun, damit die Arbeitnehmer gesund bleiben.
Das Kaiserslauterer Servicecenter der „Betriebskrankenkasse (BKK) vor Ort“ will ihnen
unter dem Motto „Gesunde
Mitarbeiter – Starkes Unternehmen“ dabei helfen.
Das Kaiserslauterer Servicecenter der „BKK vor Ort“ ist eine
von bundesweit zwölf Betriebskrankenkassen, die gemeinsam
mit dem BKK-Dachverband das
Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich – Der Gesundheitsplan für
Ihren Betrieb“ gestartet haben.
Das Projekt geht auf eine Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und
des Bundesministeriums für
Gesundheit zurück, die das Projekt auch fördern.
„Ziel ist es, dass in den Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt wird“, erklärt Tim Wilking, Leiter des Kundenservices
im Servicecenter Kaiserslautern. Bei einer Veranstaltung
am Mittwoch, 27. Mai, 17.30
Uhr, wolle die „BKK vor Ort“ Unternehmer erst einmal darüber
informieren, was ein betriebliches Gesundheitsmanagement
ist, was Unternehmer für die
Gesundheit ihrer Mitarbeiter
tun können und warum dies
durchaus auch in ihrem Interesse ist. Bei der Vorbereitung und
Organisation dieser Veranstaltung kooperiert die „BKK vor
Ort“ mit dem Verein „ Zukunftsregion Westpfalz“.
Unternehmer, die sich für die
Einführung eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements entscheiden, werden bei der Umsetzung von der „BKK vor Ort“
begleitet und unterstützt, verspricht Wilking. „Mitarbeiter
von uns kommen in den Betrieb,
schauen sich an, was bisher im
Bereich Gesundheit getan wurde, wo es Defizite gibt, informieren sich über die Zahl der
kranken und arbeitsunfähigen
Mitarbeiter, machen Vorschläge, wie die Gesundheit der Mitarbeiter verbessert werden
kann, und helfen bei der Realisierung dieser Vorschläge“, so
Wilking.
Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sei betriebliches Gesundheitsmanagement
sehr wichtig, betont Wilking.
Denn sie hätten es oft schwerer,
Fachkräfte zu gewinnen. Zudem
sei es in Unternehmen mit einer
überschaubaren Zahl an Mitarbeitern eine weitaus stärkere
Belastung für alle, die Arbeit
„Gesund. Stark. Erfolgreich“ ist das Motto der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestarteten Aktion, an
der sich Betriebskrankenkassen beteiligen.
von kranken Kollegen zu übernehmen. Diese Zusatzbelastung
führe, vor allem wenn sie längere Zeit anhalte, oft zu Erkrankungen bei weiteren Mitarbeitern. Außerdem seien kleinere
und mittlere Unternehmen verstärkt auf ältere Mitarbeiter angewiesen und bei denen komme der gesundheitlichen Vorund Fürsorge eine noch größere
Bedeutung zu.
Die Einführung eines betrieblichen
Gesundheitsmanagements sei für die Unternehmen
nicht mit hohen Kosten verbunden, betont Tim Wilking. Wichtig sei es, bei der Entwicklung
eines Plans für betriebliches Gesundheitsmanagement die individuellen Bedingungen und
Gegebenheiten eines Unternehmens und die Struktur der Mitarbeiter zu berücksichtigen.
Auch gelte es, die Mitarbeiter
von Beginn an einzubeziehen
und deren Interessen zu berücksichtigen. All dies seien
Themen der Informationsveranstaltung „Gesunde Mitarbei-
ter – starkes Unternehmen“, die
am 27. Mai im „Business and Innovation Center“ (BIC) in Kaiserslautern stattfindet. Geplant
ist nach Angaben von Wilking,
dass zwei Arbeitgeber aus der
Westpfalz, die bereits auf betriebliches
Gesundheitsma-
Bei Informationsveranstaltungen wird Arbeitgebern das betriebliche Gesundheitsmanagement vorgestellt. Für 27. Mai ist in Kaiserslautern eine Veranstaltung geplant. FOTOS (2): BKK VOR ORT/FREI
nagement setzen, ihre Aktivitäten vorstellen. Danach seien eine Podiumsdiskussion und Fragerunden vorgesehen.
Tim Wilking betont ausdrücklich, dass die Veranstaltung nicht nur Mitglieder des
Vereins ZRW ansprechen soll,
sondern dass jeder Arbeitgeber
aus der Westpfalz willkommen
ist. (ann)
INFO
Weitere Informationen über Telefon 0631 3615440 oder E-Mail:
[email protected]
•• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ••
Zur Sache: Gesundheitsplan für Betriebe
Sich für die Gesundheit der Mitarbeiter zu engagieren, bringe
Betrieben Vorteile, betonen
Vertreter der Betriebskrankenkassen bei der Vorstellung des
Projekts „Gesund. Stark. Erfolgreich – Der Gesundheitsplan für
Ihren Betrieb“.
Denn eine gesunde und leistungsfähige Belegschaft sei eine
entscheidende Voraussetzung
für den wirtschaftlichen Erfolg
eines Unternehmens. Und in
Zeiten, in denen immer mehr
von Fachkräfte-, aber auch von
allgemeinem
Arbeitskräftemangel die Rede ist, sei es nicht
mehr so einfach, kranke oder arbeitsunfähige
Mitarbeiter
durch gesunde Mitarbeiter zu
ersetzen. Zudem sei das Engagement für die Gesundheit der
Mitarbeiter ein Faktor, der dazu
beitrage ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, bei dem Fachkräfte gern tätig sein möchten.
Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeute weitaus
mehr, als auf die Einhaltung der
Arbeitsschutzbedingungen zu
achten und beispielsweise Kurse über Entspannungsmethoden oder Fragen der Ernährung
anzubieten, so die Kassen. Be-
triebliches
Gesundheitsmanagement umfasse viele Bereiche, etwa die Arbeitsatmosphäre, die Arbeitsbedingungen, die
Art des Umgangs mit den Mitarbeitern, die Wertschätzung von
Mitarbeitern.
Statistiken zeigen, dass in den
vergangenen Jahren immer
mehr Mitarbeiter aufgrund psychischer Erkrankungen ausfallen und dies oft für lange Zeit.
Burnout ist ein bekanntes Modewort für diese psychischen
Erkrankungen. Auch hier wolle
das betriebliche Gesundheitsmanagement ansetzen. (ann)
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
" | Seite 21
Hilfe für Arbeitgeber
Verein ZRW startet Reihe von Informationsveranstaltungen
A l s
innova ti ves
Highte ch- Un ternehmen
ent wickeln
und fertigen
wir ständig am
Puls schlag der
Zeit. Technisch
bestmöglich aufgestellt suchen wir
stets die Herausforderungen unserer Kunden in der Industrie und
bieten ihnen passgenaue
Lösungen an. Das Ergebnis sind massiv steigende
Auftragszahlen und 100 neue
Arbeitsplätze am Standort
Kaiserslautern allein durch
die erhöhte Nachfrage unserer
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Wir bauen auf unsere Region.
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Die Gesundheit von Arbeitskräften gilt es zu erhalten.
Mit einer Informationsveranstaltung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement am 27.
Mai, zu der er zusammen mit
der „BKK vor Ort“ einlädt, startet der Verein „Zukunftsregion
Westpfalz“ (ZRW) eine neue
Veranstaltungsreihe für Arbeitgeber.
„Wir wollen eine Plattform bieten, bei der sich Arbeitgeber
über bestehende Angebote im
Handlungsfeld Fachkräftesicherung informieren können“, betont Arne Schwöbel, der beim
ZRW für den Bereich Projektmanagement zuständig ist.
Die dauerhafte Sicherstellung
des Fachkräftebedarfs der Westpfälzer Arbeitgeber sei ein zentrales Ziel des ZRW. Schließlich
bildeten qualifizierte Fach- und
Führungskräfte die Grundlage
für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Region,
fährt Schwöbel fort. Es reiche
dafür allerdings nicht aus, nur
die Rahmenbedingungen für die
das Leben und Arbeiten zu verbessern, wie etwa durch ein attraktiveres Freizeitangebot oder
schnellere Erreichbarkeit der
Arbeitgeber.
Entscheidenden
Anteil bei der Bindung und Anwerbung von Fachkräften hätten die Arbeitgeber selbst, so
Schwöbel. Sie müssten in Zukunft noch mehr dafür tun, bei
potenziellen Arbeitnehmern als
attraktiv wahrgenommen zu
werden. Besonders kleinen und
mittleren Unternehmen falle es
oft schwer, sich neben dem Alltagsgeschäft mit der Zukunftsaufgabe Fachkräftesicherung zu
beschäftigen.
Den Vorschlag der „BKK vor
Ort“, eine Informationsveranstaltung zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“
anzubieten, nimmt der ZRW
nun zum Anlass, eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben zu
rufen. Die Westpfälzer Arbeitgeber sollen dadurch für den
Handlungsdruck sensibilisiert
und über die Handlungsmöglichkeiten sowie Beratungsangebote informiert werden.
Verschiedene Einrichtungen,
darunter Industrie- und Handwerkskammer (IHK) sowie
Handwerkskammer (HWK), unterstützen die Unternehmen
mit einer kostenlosen Erstberatung. Die vorhandenen Angebote seien aber noch zu wenig bekannt, sagt Arne Schwöbel. Die
verschiedenen Beratungseinrichtungen erhielten mit dem
neuen Veranstaltungsformat eine Plattform, ihre Angebote vorzustellen.
Nicht zu unterschätzen sei
darüber hinaus der Austausch
positiver und negativer Erfahrungen aus dem Unternehmensalltag. Daher solle bei allen
Veranstaltungen darauf geach-
FOTO: INDUSTRIEBLICK/FOTOLIA.COM
tet werden, vorbildhafte Praxisbeispiele zu präsentieren und
genug Gelegenheit zum informellen Austausch zu geben.
Neben dem „Betrieblichen
Gesundheitsmanagement“ gebe es zahlreiche weitere Themen, zu denen Veranstaltungen
vorstellbar seien, so Schwöbel.
Als ein Beispiel nennt er die „Alternsgerechte Unternehmenspolitik“. Dazu gehöre, dass Arbeitgeber sich bemühen, ihre
Arbeitnehmer möglichst lange
im Betrieb zu halten, die Tätigkeiten dem Alter der Beschäftigten anpassen und versuchen,
das Wissen und die Erfahrung
von älteren Arbeitnehmern,
möglichst auch über deren Ruhestand hinaus im Betrieb zu
behalten. Die Familienfreundlichkeit sei ein weiteres mögliches Thema der Veranstaltungsreihe, wie auch der Umgang mit
internationalen Fachkräften in
Unternehmen.
Das
Veranstaltungsprogramm wird laut Arne Schwöbel
in den nächsten Monaten in enger Abstimmung mit den wichtigsten regionalen Akteuren im
Handlungsfeld erarbeitet, darunter IHK, HWK und Arbeitsagentur. Ergänzend dazu baut
der ZRW ein Onlineangebot auf,
dass den Arbeitgebern aus der
Region eine Orientierung im
Handlungsfeld Fachkräftesicherung geben soll. (ann)
..
hen.
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Seite 22 | "
Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Samstag, 11. April 2015
Zukunftsregion Westpfalz
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Wie gewinnt man
Nähtechniker?
Veranstaltung der Textil- und Fashioninitiative
Im Oktober 2014 erfolgte mit
der Auftaktveranstaltung bei
der Handwerkskammer der
Pfalz der offizielle Startschuss
für die Textil- und Fashioninitiative Südwest (TFiSW). Nun
steht die zweite Veranstaltung
auf dem Programm: am 23.
April bei Pfaff Industriesysteme in Kaiserslautern.
Neben einem Unternehmensrundgang steht ab 14 Uhr in der
Hans-Geiger-Straße im Kaiserslauterer Industriegebiet Nord
das Thema „Fachkräftesiche-
Gastgeberin: Cornelia
Mast, Geschäftsführerin der Pfaff Industriesysteme und Maschinen
GmbH
FOTO: PFAFF/FREI
rung in der Nähtechnikbranche“ im Mittelpunkt. Wie gewinnt man Fachkräfte? Wie bildet man sie aus? Wie sichert
man eine langfristige Zusammenarbeit? Diesen Fragen will
die TFiSW gemeinsam mit der
Industrie- und Handelskammer
Pfalz an diesem Nachmittag auf
den Grund gehen. Zudem sollen
erste Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in der Region für
die Näh- und Textiltechnikbranche vorgestellt werden.
Die Teilnehmer können sich
über die Thematik austauschen,
um gemeinsame Synergien für
das gesamte Unternehmensnetzwerk zu erzeugen. „Wir alle
kennen die Herausforderung,
gute Mitarbeiter zu finden und
sie langfristig im Unternehmen
zu halten“, sagt Cornelia Mast,
Geschäftsführerin der Pfaff Industriesysteme und Maschinen
GmbH. Die Berufsbilder innerhalb der Branche hätten sich in
den vergangenen Jahren massiv
verändert, die Arbeiten seien
anspruchsvoller geworden. „Es
gilt für uns alle, junge Menschen für unsere Branche zu interessieren und ihnen zu zeigen, dass wir ihnen ein spannendes, zukunftsfähiges Aufgabenfeld bieten. Hier wollen wir
im Rahmen der TFiSW gemeinsam mehr erreichen“, so Mast.
Die TFiSW wurde im vergangenen Jahr gegründet und will
Angehörige und Interessenten
der Textil- und Modebranche
zusammenbringen, die ihren
Sitz in der Westpfalz und den
angrenzenden Nachbarregionen haben. Die Initiative verfolgt das Ziel, ein Netzwerk aus
Wirtschaft, Forschung und Ausbildung zur Bündelung regionaler Kompetenzen innerhalb der
Branche zu knüpfen. Hierzu sollen branchenspezifische Informationen ausgetauscht sowie
gemeinsame
Anforderungen
identifiziert und es soll über
mögliche Zielsetzungen und
Strategien diskutiert werden.
Die aktuellen Mitglieder der
TFiSW: Hochschule Kaiserslautern, Human Solutions GmbH,
Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Pfaff
Industriesysteme und Maschinen GmbH, PS Kreativ, Verband
der Textil- und Bekleidungsindustrie, WFK Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt und
Landkreis Kaiserslautern mbH,
Xi’an Typical Europe GmbH, Zukunftsregion Westpfalz.
Wer sich für die Veranstaltung am 23. April in Kaiserslautern interessiert, kann sich auf
der Webseite der Textil- und
Fashioninitiative
Südwest
(www.tfisw.de) anmelden. (ffg)
Treffpunkt: die Nähmaschinenfabrik Pfaff im Kaiserslauterer Industriegebiet Nord.
ARCHIVFOTO: VIEW
Um Nähmaschinen herzustellen, braucht es Fachkräfte. Diese gilt
es zu finden – und auch zu halten.
FOTO: PFAFF INDUSTRIAL /FREI
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Zukunftsregion Westpfalz
Samstag, 11. April 2015
Miteinander statt nebeneinander
Das „BusinessMeeting Westpfalz“ soll zweimal im Jahr stattfinden – Auftakt bei General Dynamics
Eine neue Kommunikationsplattform für Unternehmer
entsteht: Am Dienstag, 9. Juni,
laden der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW), der
Bundesverband der Mittelständischen
Wirtschaft
(BVMW), die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern (WJ)
und der Sender RPR1 erstmals
zum „BusinessMeeting Westpfalz“ ein.
Miteinander statt nebeneinander – das ist die Idee, die hinter
der Kooperation steht. Denn die
einzelnen Partner machen ihren Mitgliedern bereits jetzt
verschiedene Angebote zum gegenseitigen Austausch und
Netzwerken.
„Der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft und
die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern bieten ihren Mitgliedern jeweils vier Veranstaltungen im Jahr an“, berichtet
Arne Schwöbel vom Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, welcher der Initiator des neuen
Netzwerks ist.
Das neue Format ist ein Versuch, die vorhandenen Angebote und Netzwerkpartner zu
bündeln und gleichzeitig die
Zahl der Teilnehmer zu erhöhen, um den Unternehmern an
nur einem Termin eine möglichst große Zahl an Kontaktmöglichkeiten und möglichen
Kooperationspartnern anzubieten. So werden WJ und BVMW
jeweils zwei ihrer individuellen
Netzwerktreffen
zusammen
mit der ZRW durchführen.
Die einzelnen Netzwerkpartner bringen dabei eine beachtliche Zahl an potenziellen Teilnehmern mit: Allein das regionale Netzwerk der Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern zählt
fast 100 junge Unternehmer
und Führungskräfte aus allen
Bereichen der Wirtschaft. Und
im Verein „Zukunftsregion
Westpfalz“ sind Menschen, Unternehmen und Organisationen
der Westpfalz mit ganz unterschiedlichen Angeboten und Interessen engagiert.
Der
neue
Unternehmerstammtisch soll kein einmaliges
Angebot sein, im Gegenteil. Vorgesehen ist, dass der Stammtisch zweimal im Jahr stattfindet. Jedes Mal soll ein anderes
Unternehmen in der Westpfalz
als Gastgeber fungieren und damit die Möglichkeit erhalten,
sich anderen Akteuren in der
Region vorzustellen und das eigene Portfolio bei einer Betriebsbesichtigung zu präsentieren. Die Besucher erhalten
Gelegenheit zum Austausch: „come together“.
Einblicke in die Aktivitäten anderer Unternehmen, eventuell
ergeben sich neue Kooperationsfelder.
Die Auftaktveranstaltung findet bei dem Kaiserslauterer Unternehmen General Dynamics
European
Land
Systems
(GDELS) statt. Das Unternehmen der General Dynamics Corporation hat europaweit Standorte, entwickelt, produziert und
liefert Radfahrzeuge, Ketten-
FOTO: ZRW/FREI
fahrzeuge, amphibische Fahrzeuge und andere Kampfsysteme sowie Artillerie und Munition für Kunden auf der ganzen
Welt.
Jedes „BusinessMeeting“ soll
einen thematischen Schwerpunkt erhalten, den das gastgebende Unternehmen auswählen darf. Bei der Premiere hat
sich General Dynamics für das
Thema „Arbeitnehmer-überlassung“ entschieden. Die Veran-
staltung, für die eine Anmeldung erforderlich ist, beginnt
um 16 Uhr mit Produktvorführung im Betrieb. Daran schließt
sich die Vorstellung des Unternehmens und des Arbeitnehmerüberlassungsmodells mit
anschließender
Podiumsdiskussion an. Zum Abschluss der
Premierenveranstaltung wird
es ein „come together“ geben –
Zeit, sich persönlich näher kennenzulernen, neue Kontakte zu
knüpfen und bestehende zu
vertiefen.
„Unser Ziel ist es, den neuen
Unternehmerstammtisch
als
feste Größe zu etablieren, weil
eben alle da sind, auf die es ankommt“, definiert Arne Schwöbel das ambitionierte Ziel der
neuen Kommunikationsplattform. Vielleicht, so hofft er,
kommen im Laufe der Zeit auch
weitere Partner mit ins Boot.
Und vielleicht entwickele sich
aus der neuen Kooperation auch
noch mehr als „nur“ ein Unternehmerstammtisch.
Das nächste „BusinessMeeting“ ist für Mitte September geplant. (rad)
INFO
Zum „BusinessMeeting Westpfalz“
kann man sich anmelden unter
www.zukunftsregion-westpfalz.de.
Für Nachfolger
und Investoren –
Die Unternehmensbörse
Westpfalz.
– Sie möchten sich selbstständig machen?
– Sie sind auf der Suche nach Investoren?
– Sie möchten Ihr Unternehmen erweitern?
www.kskkl.de
www.unternehmensboerse-westpfalz.de
Unser Ansprechpartner:
Peter Koppenhöfer, Tel.: 0631/3636 36007
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