DIE RHEINPFALZ – WIR LEBEN PFALZ Westpfalz: Arbeit – Kultur – Leben Region mit Zukunft Sonderbeilage – April 2015 Interview: „UplinkIT“ entwickelt Software mit Stadtverwaltung // Trifels-Rallye: Neue Version // Initiative & Infogespräch: Betriebliches Gesundheitsmanagement Zukunftsregion Westpfalz Seite 2 | " Samstag, 11. April 2015 Schlummerndes Potenzial wecken Technische Universität und Hochschule Kaiserslautern engagieren sich mit dem Projekt „E hoch B“ Mit dem Projekt „E hoch B – Bildung als Exponent individueller und regionaler Entwicklung“ wollen Hochschule und Technische Universität Kaiserslautern gemeinsam mit der Hochschule Ludwigshafen dazu beitragen, die in Gesellschaft und Wirtschaft vorhandenen Potenziale zu erkennen und herauszuarbeiten. „Ziel der Forschung aller Verbundpartner ist es, aussagekräftiges Wissen über die Bedarfe in der Region zu ermitteln und damit Studiengänge umzugestalten oder neu zu entwickeln“, informiert Junior-Professor Matthias Rohs von der Technischen Universität (TU). Mit Christian Vogel ist er auf TU-Seite Ansprechpartner für das Projekt, während Thorsten Requadt die Hochschule Kaiserslautern vertritt. Teilzeitstudiengänge und online-gestützte Fernstudienformate sind Stichworte für mögliche Veränderungen. Dabei stellten sich automatisch folgende Fragen: Wie lernen die nicht-traditionellen Zielgruppen? Was interessiert sie? Was wird in der Region gebraucht? „Durch die Beantwortung dieser Fragen erhofft sich das Pro- Engagiert: Junior-Professor Matthias Rohs von der Technischen Universität Kaiserslautern (rechts) im Gespräch mit Staatssekretär Thomas Deufel beim Auftakt des Projekts „E hoch B“. FOTO: TU/FREI jekt, bis dato schlummernde Potenziale in der Region wecken zu können“, erläutert Rohs. Das Team der TU übernimmt die bildungswissenschaftliche Forschung. Dabei stehen ein regionales Arbeitsmarkt-Monitoring und Fragen zur Ausgestaltung bedarfsgerechter akade- mischer Bildungsangebote im Fokus. Mit Unterstützung durch den Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ wird der Qualifizierungsbedarf regionaler mittelständischer Unternehmen und ihrer zukünftigen Fach- und Führungskräfte erhoben. Das Team der Hochschule Ludwigs- hafen verfolgt darüber hinaus die Einführung einer „Advanced Nursing Practice“ in der häuslichen Versorgung in ländlichen Gebieten. Dabei sollen speziell weitergebildete Pflegekräfte eigenständig heilkundliche Tätigkeiten übernehmen. Die TU und die Hochschulen hoffen auf eine Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Region, aber auch mit Kammern und Arbeitsagenturen. Bei der Auftaktveranstaltung für das Projekt im November 2014 lobte Staatssekretär Thomas Deufel aus dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur die Idee, die Leistungsfähigkeit der Region Westpfalz zu stärken und Bildungsangebote bedarfsorientierter und passgenauer zu gestalten. Auch die rheinlandpfälzische Bildungsministerin Doris Ahnen zeigte sich beeindruckt vom Engagement. Sie freue sich, dass sich die Hochschulen auch der Herausforderung stellten, eine Schlüsselrolle in der regionalen Entwicklung der Westpfalz einzunehmen. „Die Fachkräftesicherung vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist eine zentrale Aufgabe, die nur mit der Hilfe aller relevanten gesellschaftlichen Akteure gelöst werden kann“, betonte Ahnen. Es ist schon die zweite erfolgreiche Bewerbung der Hochschulen und der Technischen Uni im Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“. (ffg) Die Region bewegen Westpfalz – unsere Region Der Verein ZukunftsRegion Westpfalz Machen Sie mit, werden Sie Mitglied! Die Westpfalz umfasst die drei kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die vier Landkreise Kusel, Donnersbergkreis, Kaiserslautern und Südwestpfalz. Diese Landkreise setzen sich aus 26 Verbandsgemeinden mit insgesamt 313 Ortsgemeinden zusammen. 2012 ins Leben gerufen, führt der Verein ZukunftsRegion Westpfalz (kurz: ZRW) Menschen, Unternehmen und Organisationen aus allen Teilen der Region zusammen, die sich gemeinsam für die Stärkung der Westpfalz einsetzen. Aktuell zählt der Verein 200 Mitglieder, darunter Unternehmen, Verbände, Kammern, Gebietskörperschaften, Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung sowie Privatpersonen. Als Verein bieten wir die Plattform, vorhandene Kräfte der Region zu bündeln. Wir treten als Impulsgeber und Projektkoordinator auf und schlagen dabei Brücken zwischen den einzelnen Beteiligten. Wir setzen auf Synergien im gemeinsamen Handeln und wollen Herausforderungen kooperativ angehen. Wir fördern die innerregionale Zusammenarbeit, um Teamgeist und ein Wir-Gefühl zu festigen. Weil wir gemeinsam noch stärker sind. Nähere Informationen über den Verein, unsere Projekte und Anträge auf Mitgliedschaft unter: www.zukunftsregion-westpfalz.de ZukunftsRegion Westpfalz e.V. Bahnhofstraße 26–28 67655 Kaiserslautern Tel. (0631) 255 601 - 10 Fax (0631) 255 601 - 19 [email protected] 8928601_10_1 Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 3 Mit wenigen Klicks ans Ziel Übers Internet Fahrmöglichkeiten finden: Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ initiiert Metaportal für mehr Mobilität In einer ländlichen Region wie der Westpfalz entspricht der öffentliche Personennahverkehr nicht immer den Anforderungen der Menschen, die dort leben. In besonderem Maß kann dies auf Teilzeitkräfte oder Auszubildende zutreffen. Um deren Situation zu erleichtern, hat der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ ein Mobilitätsportal auf den Weg gebracht, das vorhandene Angebote zusammenfasst. Wer auf dem Land lebt, tut sich unter Umständen schwer, einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden, der für ihn mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Da kann die Strecke von A nach B zu einer Hürde werden, besonders dann, wenn sie abseits von gängigen Routen oder zu unüblichen Zeiten beispielsweise im Rahmen von Schichtarbeit bewältigt werden muss. Falls dann weder ein Auto vor der Tür parkt, noch ein Führerschein in der Brieftasche steckt, kann dies schlimmstenfalls dazu führen, dass ein Stellenangebot erst gar nicht angenommen werden kann. Hier setzt das Mobilitätsportal des Vereins Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) an, indem es die bestehenden Angebote an Mitfahrgelegenheiten, von Pendlerportalen, Car-SharingInitiativen, Taxi-Zentralen und Fernbussen sowie Fahrpläne für Bus und Bahn des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN) zu einem Metaportal zusammenfasst. Wer die Homepage des Vereins ZRW aufruft, gelangt mit nur einem Klick weiter zu einer Seite, auf der die verschiedenen Anbieter aufgelistet sind und kann direkt die jeweiligen Portale nach passenden Möglichkeiten durchsuchen. Inbegriffen ist auch ein Link zu der PFALZ BOB Sicher zur Disco und wieder zurück Wer sucht, der soll auch finden: Auf der Website des Vereins ZRW können sich Internetnutzer über Fahrgelegenheiten informieren. SCREENSHOT: FREI Aktion Pfalzbob, die sich an junge Autofahrer richtet (siehe Kasten). Das Mobilitätsportal geht auf eine Anregung von Ulrike Bertinchamp zurück. Die Geschäftsführerin der Firma Corning in Kaiserslautern hatte im vergangenen Jahr gehört, dass eine Auszubildende die hohen Spritkosten für die Wege zur und von der Arbeit beklagte. „Sie meinte, dass Mitfahrgelegenheiten eine schöne Sache seien“, erzählt Bertinchamp. Da sich der ZRW in vielfältiger Wei- se dafür engagiert, die Westpfalz als Lebens- und Wirtschaftsraum attraktiv zu machen, hat sie bei einer Zusammenkunft davon berichtet. Prompt wurde die Idee aufgegriffen. „Der ZRW ist eine wichtige Ideenschmiede. Es ist beeindruckend, wie schnell und zügig die Ideen umgesetzt wurden“, lobt sie das Vorgehen. Bertinchamp hat, kurz nachdem das Portal im Januar 2015 an den Start gegangen ist, die Belegschaft auf das Angebot aufmerksam gemacht. Inwie- IMP R E S S U M Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen Verlag: RHEINPFALZ Verlag und Druckerei GmbH & Co. KG, Amtsstr. 5 - 11, 67059 Ludwigshafen, Postfach 21 11 47, 67011 Ludwigshafen Druck: DSW Druck- und Versanddienstleistungen Südwest GmbH, Flomersheimer Str. 2 - 4, 67071 Ludwigshafen Servicecenter: Telefon: 0631 3701–6600, Fax: 0631 3701-6601, E-Mail: [email protected] Redaktion: mssw Print-Medien Service Südwest GmbH, Kaiser-Wilhelm-Str. 34, 67059 Ludwigshafen, Telefon: 0621 5902860, Fax: 0621 5902-880, E-Mail: [email protected], Christian Roskowetz (verantw.), in Zusammenarbeit mit dem Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ Titelgestaltung: Thilo Berst, Foto: view, Motiv: Abdul Rehman Yawar Khan aus Pakistan, er arbeitet als Softwareentwickler bei der „UplinkIT“ GmbH in Kaiserslautern. Anzeigen: Reinhard Schläfer (verantw.), Anja Schierle-Jertz weit es jedoch genutzt wird, ist ihr nicht bekannt. Sie hält es für eine gute Sache. „Beim Bilden von Fahrgemeinschaften ist zwar ein Koordinieren erforderlich, aber es ist machbar“, hält sie fest. Zudem schone es Umwelt und Geldbeutel. Um dieses Angebot bekannter zu machen, hat der ZRW im Dezember 2014 in Kooperation mit den Radiosendern RPR1 und „Big FM“ eine Werbekampagne gestartet. Damit verbunden ist ein Gewinnspiel. Als erster Preis winkt ein Jahr lang frei- Am gelben Schlüsselanhänger ist „Bob“ zu erkennen. Doch wer steckt dahinter? „Bob“ kann jeder sein, der sich als junger Autofahrer bereit erklärt, an einem Abend keinen Alkohol zu trinken, um die Freunde sicher nach Hause zu bringen. Dafür erhält er in den Lokalen und Treffs, die sich dieser Initiative angeschlossen haben, ein Freigetränk – natürlich alkoholfrei. Wer jung ist, will dorthin, wo etwas los ist. Doch die nächste Disco oder Kneipe kann weit weg sein. Statistiken besagen, dass gerade junge Autofahrer mehr Unfälle verursachen und häufiger zu Unfallopfern auf Straßen werden. Nicht selten sind auch Alkohol und Drogen im Spiel. Um speziell für sie mehr Sicherheit zu erreichen, wurde „Pfalzbob“ ins Leben gerufen. Beteiligt sind unter anderem das Polizeipräsidium Westpfalz, der Bund gegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, das Forum Verkehrssicherheit Rheinland-Pfalz und regionale Teams, die über das Projekt informieren. Weitere Informationen und Ausgabestellen für den Schlüsselanhänger sind im Internet unter www.pfalz-bob.de zu finden. (lmo) es Autofahren, zweiter Preis ist ein Jahresticket des VRN, dritter Preis ein Trekkingrad. Das Portal und die Werbekampagne werden vom Landesinnenministerium gefördert. Die TG Automobile unterstützt das Preisausschreiben. (lmo) INFO www.zukunftsregion-westpfalz.de INHALT Möbel im Spiegel der Kunst zeigt eine Ausstellung im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern. FOTO: TZM/FREI „E hoch B“: TU und Hochschule Kaiserslautern überarbeiten Bildungsangebote Seite 2 Fahrgelegenheiten finden: ZRW initiiert Mobilitätsportal Seite 3 Forschungsinitiative: Wie „digitale Dörfer“ blühen könnten Seite 4 Unterstützung für Schüler: Fachmesse „Vocatium“ Seite 5 Ausstellung: Gemälde in der Brettstuhlsammlung Seite 6 Porträt: Das Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern Seite 7 Industrie 4.0: Begriffserklärung und Veranstaltung Seiten 8/9 Caritas-Projekt: Flüchtlinge besser integrieren Seite 10 Teamarbeit: Software „FazIT“ für kommunale Haushalte Seite 11 Großereignis in Kaiserslautern: „Lange Nacht der Kultur“ bereits zum 14. Mal Seiten 12/13 Oldtimer im Fokus: Trifels-Rallye und Ausstellung Seiten 14/15 Interview: ZRW-Kuratoriumsvorsitzender Gerhard Braun Seite 16 Fotoaktion: Regionale Motive für Mediathek gesucht Seite 17 Die Vielfalt der Westpfalz: Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach Seiten 18/19 Betriebliches Gesundheitsmanagement: Initiative und Informationsveranstaltung Seiten 20/21 Alle auf einen Blick: Die ZRW-Mitglieder Seite 22 Textil- und Fashioninitiative Südwest: Pfaff als Gastgeber der zweiten Veranstaltung Seite 23 Kommunikationsplattform: „BusinessMeeting Westpfalz“ soll zweimal im Jahr stattfinden Seite 24 Seite 4 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Dörfer auf der Überholspur Forschungsinitiative „Smart Rural Areas“ des Kaiserslauterer Fraunhofer-IESE zur Zukunft des Landlebens Wie können intelligente Technologien das Leben auf dem Land vereinfachen und bereichern? Dieser Frage geht die Forschungsinitiative „Smart Rural Areas“ des Kaiserslauterer Fraunhofer-IESE drei Jahre lang nach und kooperiert dabei mit dem Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW). Kommunen können sich bis 14. April als Testregion für das „Landleben 2.0“ bewerben. Städte und Metropolen gelten als Fortschrittsmotoren. Doch nach der Klassifikation der Europäischen Gemeinschaft lebt nur ein Drittel der Deutschen in der Stadt. „Um es etwas provokant zu formulieren: In Deutschland findet das Leben und Arbeiten nach wie vor in kleineren Städten beziehungsweise auf dem Land statt“, sagt Mario Trapp. Trapp leitet die Forschungsinitiative „Smart Rural Areas – Intelligente Technologien für das Land von morgen“ am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern. „Warum sollten wir uns bei Fragen der intelligenten Verknüpfung von Energie, Mobilität, Kommunikation, Gesundheit und Sicherheit nur auf die Städte konzentrieren?“ Autos liefern automatisch Pakete aus oder fahren Senioren zum Arzt, per Telemedizin werden Daten an Experten in Spezialkliniken übermittelt, Risikopatienten werden dank automatisierter Notrufe schneller versorgt, Heimarbeitsplätze schaffen Erwerbsmöglichkeiten auf jedem Dorf, Kühlschränke bestellen Lebensmittel selbstständig beim örtlichen Handel, die Linienbusse oder Pendler ausliefern. So könnte, vereinfacht ausgedrückt, die Zukunft des Landlebens aussehen. Wie die Lebensqualität dank solch moderner Softwarelösungen in kleinen Dörfern und mittleren Städten gesteigert werden kann, wollen die Experten des IESE und ausgewählte Partner drei Jahre lang in der vom Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz und dem Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur unterstützten Forschungsinitiative ausloten. Politik, Kommunen, Forschung und Wirtschaft haben die Möglichkeit, gemeinsam an Lösungen für die Zukunft ländlicher Räume zu arbeiten. Die Idee ist, das Potenzial des Landlebens besser auszuschöpfen. Hindernisse, die derzeit gegen das Landleben sprechen, sollen durch intelligente, softwarebasierte Lösungen ausgeräumt werden. „Mit neuen Konzepten wollen wir das Landleben vom Abstellgleis auf die Überholspur bringen. Die Herausforde- Querfeldein vernetzt: Diese Zeichnung zeigt auf, wie „digitale Dörfer“ blühen könnten. rungen für Lebensmodelle der Zukunft müssen jetzt in Angriff genommen werden“, heißt es in einer Mitteilung des Instituts. „Denn auf dem Land entfalten die gesellschaftlichen und demografischen Realitäten, die von Landflucht über Ärztemangel bis hin zum Infrastrukturverfall reichen, ihre Wirkung. Wir sehen die Chance, für und mit den Menschen auch in Dörfern die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.“ Zur Vision zählen schon heute autonom fahrende Autos und Telemedizin. Das Thema habe bundesweite Brisanz, erläutert Nina Hahnel, Mitarbeiterin der Abteilung Unternehmenskommunikation des IESE. Nicht nur, weil das Fraunhofer-Institut mit seiner Vision vom Landleben 2.0 zu den bundesweit 100 Preisträgern des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ zählt, der 2014/15 unter dem Thema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ steht. Auch auf der weltweit größten Computermesse Cebit in Hannover sei der Ansatz vor drei Wochen auf großes Interesse gestoßen, sagt Hahnel. „Wir haben den Nerv getroffen.“ Rheinland-Pfalz als Land der Dörfer und das IESE verstehen sich als Vorreiter. Die Vernetzung intelligenter Software und Systeme – sogenannter Smart Ecosystems – bilde die entscheidende Grundlage, um Herausforderungen in den Bereichen Mobilität, Logistik, Medizin, Energie, Wohnen, Arbeiten, Lernen und Landwirtschaft zu bewältigen. Der ZRW unterstützt die Initiative als Netzwerkpartner. Er setzt auf die bundesweite Strahlkraft des Projektes und hofft langfristig auf positive Effekte für die Lebensqualität in der Westpfalz sowie wirtschaftliche Chancen für die Unternehmen aus der Region. Im IESE wird für das Projekt ein weiteres „Living Lab“ entstehen. Diese Entwicklungs- und Evaluierungsplattform dient als Infrastruktur, in der Unternehmen das Marktpotenzial ihrer Produktideen und deren missbrauchssichere Umsetzung simulieren können. Zu den Projekten, die am Fraunhofer IESE bereits gestartet wurden, gehören solche mit John Deere im Sektor innovativer Landwirtschaftskonzepte (Living Lab „Smart Farming“) sowie Projekte mit dem Westpfalz-Klinikum, welche vornehmlich durch eine moderne medizinische Überwachung von Patienten ein schnelleres Reagieren im Notfall ermöglichen. Auch im Bereich des auto- nomen Fahrens forscht das IESE zurzeit an Lösungen, die etwa das Pendeln mit dem Auto vom notwendigen Übel zur sinnvoll genutzten Transferzeit machen. Aktuell läuft die Bewerbungsphase für das Projekt „Digitale Dörfer“. Gesucht werden technologisch-interessierte, motivierte und kreative Landkreise oder Verbandsgemeinden, aber auch verbandsfreie Gemeinden mit mindestens 12.000 Einwohnern in Rheinland-Pfalz, die sich als Digitale Dörfer national und international präsentieren möchten. Um die technologischen Konzepte modellhaft erproben zu können, sollten zumindest einzelne Orte über eine Breitbandversorgung von mindestens 16 Mbit verfügen. Im Vordergrund stehen dabei digitale Lösungen in den Bereichen „Mobilität und Logistik“, „Infrastruktur und Gebäudemanagement“ und „Neue Arbeitsmodelle für den ländlichen Raum“. (kgi) INFO Die Frist für die zunächst unverbindliche Anmeldung zum Wettbewerb endet am Dienstag, 14. April, 14 Uhr. Die aussagekräftige Bewerbung muss bis Mittwoch, 6. Mai, 14 Uhr, vorliegen. Mehr Informationen unter www.iese.fraunhofer.de, Stichwort „Digitale Dörfer“ in der Rubrik „Innovationen & Forschungstrends“ FOTO: FRAUNHOFER-IESE/FREI Zur Sache: Das Institut Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE) in Kaiserslautern wurde 1996 gegründet. Es gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Energiemanagement, Informationssysteme und Gesundheitswesen bis zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor. Das Institut mit Standort in Kaiserslautern beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und ist seit 2012 Mitglied des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“. Es steht unter der Leitung von Peter Liggesmeyer und Dieter Rombach. Das IESE ist eine von 66 Einrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft. Die 1949 gegründete Organisation betreibt anwendungsorientierte Forschung. Vertragspartner und Auftraggeber sind Industrieund Dienstleistungsunternehmen sowie die öffentliche Hand. Das jährliche Forschungsvolumen wird mit über zwei Milliarden Euro angegeben. (kgi) Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 5 Maßgeschneiderte Gespräche Zweite Auflage der Messe für Ausbildung und Studium „Vocatium“ am 27. und 28. Mai in Kaiserslautern Zum zweiten Mal sollen mit der Fachmesse für Ausbildung und Studium „Vocatium“ Schüler bei der Berufs- und Studienwahl unterstützt werden. Am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Mai, stehen dazu Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Institutionen in Kaiserslautern bereit. Vor einem Jahr hatte die Fachmesse in der Veranstaltungshalle der Gartenschau in Kaiserslautern, wo sie auch dieses Mal stattfindet, eine erfolgreiche Premiere gefeiert. Damals waren 29 regionale und überregionale Unternehmen, Hochschulen, Beratungsinstitutionen und Berufsfachschulen vertreten. 23 Schulen aus Kaiserslautern und dem Umland hatten das Angebot genutzt. Die Resonanz der teilnehmenden Schüler, Lehrer und Aussteller sei positiv gewesen, betonen die Verantwortlichen des Instituts für Talententwicklung (IfT), das die Messe organisiert. Für die zweite Auflage der Fachmesse in Kaiserslautern haben sich bereits mehrere Schulen angemeldet. Das Besondere an der Sache: In individuellen Einzelgesprächen können die Schüler ihre Interessen und Wünsche mit Personalund Ausbildungsverantwortlichen von Unternehmen aus der Region sowie mit Studienberatern von Hochschulen und Universitäten besprechen. Zum Konzept gehört die Information der Schüler vorab im Unterricht. Das Organisationsteam besucht deshalb seit Februar die beteiligten Schulen. Dabei erhält jeder Schüler ein kostenloses Messehandbuch mit Infos über die Aussteller sowie hilfreichen Tipps rund um das Thema Ausbildung und Studium. „Ziel ist, die Jugendlichen so intensiv auf die Messe vorzubereiten, dass sie selbstbewusst an die jeweiligen Aussteller herantreten und ihre beruflichen Vorstellungen formulieren kön- Die Premiere der Fachmesse kam laut Veranstalter bei allen Beteiligten gut an. nen“, erläutert Lore Löffler vom IfT. Die Schüler können bis zu vier verbindliche Gesprächstermine mit Ausstellern auf der Fachmesse vereinbaren. Erwartet werden rund 1000 Schüler. „Zwei Wochen vor der Messe stehen dann alle Gesprächstermine fest, so dass die Schüler genügend Zeit haben, sich auf die Gespräche vorzubereiten“, informiert Löffler. Eine Anmeldung zur Messe ist ab sofort auch online möglich. Unter www.erfolg-im-beruf.de/vocatium-kaiserslautern.html können Schüler ihre Beratungswünsche angeben. Alle Aussteller, das Messehandbuch sowie das Vortragsprogramm (siehe Kasten) zu den Themen Ausbildung, Studium und Berufswelt sind abrufbar unter www.erfolg-im-beruf.de. Die Fachmesse auf dem Gartenschaugelände in Kaiserslautern ist an beiden Tagen von 8.30 bis 14.45 Uhr geöffnet. Auch der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ ist dieses Jahr wieder mit einem Stand auf der „Vocatium“ präsent. Im Gespräch können Schüler sich über die Arbeitsmarktsituation in der Region informieren und das neue Karriereportal des ZRW kennenlernen (siehe Kasten). „Der erfolgreiche Übergang von der Schule in die passende Ausbildung oder das richtige Studium ist entscheidend für die Sicherung der Fachkräftebasis in der Westpfalz“, so Hans-Günther Clev, Geschäftsführer des ZRW. Angesichts vielfältiger Ausbildungs- und FOTO: INSTITUT FÜR TALENTENTWICKLUNG Studienmöglichkeiten stünden viele junge Menschen am Ende ihrer Schulzeit vor einer äußerst schwierigen Entscheidung. Regionale Ausbildungsmessen helfen den Schülern, so Clev, einen Überblick über das Angebot zu gewinnen und erste Kontakte zu knüpfen. Im Idealfall könnten durch die Gespräche zum einen letztlich offene Ausbildungsstellen verringert, und zum anderen auch Ausbildungs- und Studienabbrüche vermindert werden. (ffg/msw) KONTAKT Lore Löffler, Institut für Talententwicklung West GmbH, Trippstadter Straße 122, 67663 Kaiserslautern; Telefon: 0631 205754060, Fax: 0631 27757508, E-Mail: [email protected] •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Zur Sache: Karriereportal für die Westpfalz Das Karriereportal des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) ist eine webbasierte Jobbörse, die Nachwuchskräften und Bewerben einen klaren Überblick über die Chancen und Möglichkeiten bei Unternehmen in der Region geben will. Neben sogenannten „Hidden Champions“, also Weltmarktführern, die beim Großteil der Bevölkerung jedoch nicht oder kaum im Bewusstsein sind, erhalten auch kleinere regionale Unternehmen die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Das Karriereportal umfasst Angebote für Arbeitssuchende, Praktikanten, Auszubildende, Absolventen, Nebenjobs, Werkstudenten sowie für Abschluss- und Projektarbeiten. Bewerber können sich kostenlos registrieren und ein Bewerberprofil anlegen. Über das Karriereportal lassen sich die registrierten Unternehmen schließlich nach unterschiedlichen Kriterien filtern. Ist eine passende Stelle dabei, ist eine Bewerbung per E-Mail möglich. Die Online-Jobbörse ist über www.zukunftsregion-westpfalz.de erreichbar. (msw) Bündelt Angebote: die Jobbörse des ZRW. SCREENSHOT: FREI PROGRAMM Neben den Beratungsgesprächen wird es bei der Fachmesse „Vocatium“ am Mittwoch und Donnerstag, 27. und 28. Mai, in der Veranstaltungshalle der Gartenschau in Kaiserslautern auch ein Rahmenprogramm geben: • 9 bis 9.20 Uhr: „Ein Gespräch – Deine Zukunft. So überzeugst du im Vorstellungsgespräch“ (Fuchs Lubritech) • 9.20 bis 9.40 Uhr: „Karriere bei der Bundeswehr in Uniform und in der zivilen Verwaltung“ (Karriereberatung der Bundeswehr) • 10 bis 10.40 Uhr: „Workshop Azubi-Knigge – Dos and Donts im Unternehmen“ (Karl Otto Braun) • 11 bis 11.20 Uhr: „Ausbildung & duales Studium beim Zoll“ • 11.40 bis 12 Uhr: „Nach der Schule ab ins Ausland – Work and Travel, Study Abroad, Au Pair“ (American Institute For Foreign Study, AIFS) • 12.20 bis 12.40 Uhr: „Erfolg studieren. In Theorie und Praxis – Zugangsvoraussetzungen, Anforderungen und Karrierechancen eines staatlichen dualen Studiums“ (Deutsche Hochschule Baden- Württemberg) • 13 bis 13.20 Uhr: „Schulische Bildungswege in Rheinland-Pfalz“ (Fachoberschule an der Realschule plus in Lauterecken) • 13.40 bis 14 Uhr: „Internationale Karriere im Hotelmanagement“ (Hotelfachschule Südliche Weinstraße) (msw) Seite 6 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Ein Möbel im Spiegel der Kunst AUSSTELLUNG: Vanessa von Wendt zeigt ihre Gemälde in der Brettstuhlsammlung des Theodor-Zink-Museums Der Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums in Kaiserslautern beherbergt eine große Sammlung volkskundlicher Objekte – darunter Öfen, Keramik und Stühle. Letztere werden in der Ausstellung „Stühle im Geflecht“ besonders in den Fokus gerückt. Die Brettstuhlsammlung wird Gemälden von Vanessa von Wendt gegenübergestellt. Die Konzeptidee stammt von Lydia Thorn Wickert, thornconcept.eu, die sowohl die Berliner Künstlerin für das Projekt in Kaiserslautern gewinnen konnte, als auch wichtige Sponsoren akquiriert und weitere Projektpartner ins Boot geholt hat. Der Stuhl erscheint als ein alltägliches Möbelstück. Aber welche kulturelle Bedeutung hat ein Stuhl? Gab es ihn schon immer? Und finden wir Stühle überall auf der Welt? Bei genauerer Überlegung wird deutlich, dass der Stuhl nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern auch ein Merkmal der europäischen Kultur und Historie ist. Der Sammlung dieser volkskundlichen Objekte hat sich das Theodor-Zink-Museum in Kaiserslautern verschrieben. In dem zum Museum gehörenden Wadgasserhof sind die Exponate untergebracht. Die umfangreiche Brettstuhlsammlung lässt auch die Entwicklung einer bestimmten Möbelform erkennbar werden. Mit reich geschnittenen Gebäck- und Tragantmodeln oder den originellen und seltenen Kleiekotzern, also geschnitzten speienden Gesichtern, wird auch ausgefallenes Holzhand- Kraftvoll: „Alles in Allem“ heißt das Gemälde, in dem Menschen und Möbel zu einer Einheit zu verschmelzen scheinen. FOTOS (2): TZM/FREI werk in kunstvollen Erzeugnissen vorgestellt. „Wir wollen zeigen, wie früher handwerklich gearbeitet wurde“, erklärt Museumsleiter Jens Stöcker. „Diese Stühle mögen zwar simpel gebaut sein, aber sie funktionieren heute immer noch.“ Will heißen, wenn es keine Museumsstücke wären, könnte man noch darauf sitzen. Rund 60 von den mehreren Hundert Brettstühlen in der Sammlung des Museums werden nun Gemälde der Künstlerin Vanessa von Wendt flankieren. „Wir haben bereits Stühle im Blick: Sitzmöbel haben in Vanessa von Wendts Bildern oft eine zentrale Stellung. FOTO: ANKE DROSTE/FREI mehrfach unsere volkskundlichen Objekte in Zusammenhang mit aktueller Kunst gebracht“, sagt Stöcker. Die aus Göttingen stammende Künstlerin malt nämlich mit Vorliebe Brettstühle und andere Möbelstücke. Manchmal bevölkern Menschen ihre farbenfrohen und ausdrucksstarken Bilder, manchmal aber auch nicht. Die Stühle türmen sich mit Tischen und anderen Wohnutensilien zu skulptural zusammenhängenden Gebilden auf. Menschen stehen, sitzen, liegen darauf, daneben, dabei, darunter. Im Wirrwarr solch eines Beziehungsgeflechts scheint den Möbeln eine eigene Dynamik innezuwohnen. „Die Gemälde passen natürlich außerordentlich gut zu unseren Brettstühlen“, betont Jens Stöcker. „Diese werden durch die Gemälde an den Wänden in einen neuen Kontext gesetzt.“ Die Ausstellung zeigt mit der Zusammenführung von Motiv und Abbildung eine spannende Gegenüberstellung: Das historische Möbelstück und seine Interpretation in der zeitgenössischen Kunst. „Wir wollen den Blick des Betrachters für die Brettstühle verändern“, erklärt Stöcker. Denn so wie die einzelnen Bilder ist auch jeder Stuhl ein Unikat mit unterschiedlicher Verarbeitung oder unterschiedlichen Schnitzereien an der Rückenlehne. „Ein intensiver Blick lohnt sich“, verspricht der Museumsleiter. Die Sammlung des Museums erhält in der Ausstellung eine völlig neue Interpretation durch die Kombination mit den Bildern der jungen Künstlerin, die in Berlin lebt. Vanessa von Wendt hat ein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf absolviert. Ihre Werke waren bislang in vielen Einzel-, Paar- und Gruppenausstellungen zu sehen, unter anderem in Düsseldorf, Hamburg, Köln, Palma de Mallorca, Rom und Madrid. Die Ausstellung im Wadgasserhof ist als Triple-Veranstaltung konzipiert mit weiteren Exponaten in der Fruchthalle (Peter Fleischer-Harkort) und im „ART Hotel Lauterbach“. Das Konzept von Thorn-Wickert konnte erst dank der Unterstützung durch den Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, die „WASA Möbelfabrik“ und das „ART Hotel Lauterbach“ realisiert werden. (iak) INFO Die Ausstellung im Wadgasserhof des Theodor-Zink-Museums ist von 16. April bis 14. Juni zu sehen. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm. So gibt die Emmerich-Smola-Musikschule am Samstag, 25. April, um 16 Uhr ein Konzert, bei dem mit den Stühlen Musik gemacht wird. Handwerkliche Kunst: Die Brettstühle des Theodor-Zink-Museums fallen durch die Schnitzarbeiten auf. Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 " | Seite 7 Lehrer legt den Grundstock Kaiserslauterer Theodor-Zink-Museum zeigt Dauerausstellung zur Stadtgeschichte und handwerkliche Objekte Die Sammelleidenschaft und das historische Interesse des Lehrers Theodor Zink sind der Grundstock des Kaiserslauterer Stadtmuseums, das 1978 eröffnete und nach dem umtriebigen Mann benannt ist. Theodor Zink kam 1892 als Volksschullehrer in die Pfalz. Seine Untersuchungen zur Stadtgeschichte Kaiserslauterns und die Sammelleidenschaft für volkskundliche und handwerkliche Artefakte der Region brachten ihn auf die Idee, ein stadtgeschichtliches Museum aufzubauen. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte diese Pläne. 1925 stellte ihm die Stadtverwaltung mit der Spittelmühle ein passendes Gebäude für ein Museum zur Verfügung. Die Exponate stammten nicht nur aus Zinks eigener umfangreicher Sammlung, sondern auch aus zahlreichen Spenden von Seiten der Bevölkerung. Die Eröffnung seines Museums im Oktober 1934 sollte Theodor Zink jedoch nicht mehr erleben. Mit 63 Jahren erlag er nur wenige Tage vor der Einweihung einem Herzschlag. Während des zweiten Weltkriegs wurden die Muse- Seit 1978 befindet sich im Haus „Rheinkreis“ das Theodor-Zink-Museum: Die Exponate dort und im Wadgasserhof widmen sich der Stadt-, Kultur- und Alltagsgeschichte. ARCHIVFOTO: VIEW umsbestände in ein Schloss bei Ortenburg in Niederbayern gebracht. Erst 1972 befanden sich alle Ausstellungsstücke wieder in Kaiserslautern. Drei Jahre später gründete sich der Förderkreis TheodorZink-Museum. Die Mitglieder setzten sich für die Wiedereröffnung des Museums ein und fanden schnell Unterstützung für ihr Vorhaben bei der Stadt. Neues Domizil für das TheodorZink-Museum sollte das sanierte Haus „Rheinkreis“ in der Altstadt von Kaiserslautern wer- den. 1978 wurde das Museum eröffnet. Seit 1991 gehört der Wadgasserhof auf der anderen Straßenseite zum Museum. Der älteste Teil des ehemaligen Klosters mit Wirtschaftshaus stammt aus dem 13. Jahrhundert. In den Räumen des Wadgasserhofs werden in einer ständigen Ausstellung volkskundliche und kunsthandwerkliche Sammlungsbestände des TheodorZink-Museums gezeigt. Dazu gehören unter anderem eine Brettstuhlsammlung mit Exponaten aus dem 18. und 19. Jahrhundert und eine Sammlung historischer Öfen. Die Keramikabteilung beherbergt Stücke aus Manufakturen in Frankenthal, Grünstadt und Zweibrücken. In den Ausstellungsräumen des Erdgeschosses finden Wechselausstellungen statt. Im Jahr 2001 wurden die Ausstellungsräume im Haus „Rheinkreis“ umgestaltet und eine neue stadtgeschichtliche Dauerausstellung mit dem Titel „Kaiserslautern – Zeitbilder aus zehn Jahrtausenden“ eingerichtet. Sie stellt die wichtigsten Ereignisse und Epochen von den frühesten Siedlungsspuren bis in die Gegenwart dar. (iak) INFO Das Theodor-Zink-Museum ist Mittwoch bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0631 3652327. Arbeiten beim Weltmarktführer Jung, voller Ideen, top ausgebildet und hoch motiviert: Ferdinand Tamoué, der 33-jährige Development Manager bereichert das neu gegründete ‚Product Management and Innovation Team‘ von KOB. Stärke als internationaler Kommunikator einbringen und verbessern. Meinen Traum, kreativ über neue Anwendungen nachzudenken, kann ich bei KOB verwirklichen. Was ist Ihr liebstes pfälzisches Wort? „Mir“ heißt hier „wir“. Wenn die Menschen sagen: „Mir gehen mal in die Produktion“, bedeutet das: „Wir gehen zusammen“. Und das ist genau meine Welt: die Gemeinsamkeit. Außerdem existierten die Dialekte schon vor dem Hochdeutsch. In Kamerun haben wir über 290 Dialekte gesprochen, bevor in der Zeit der Kolonialisierung die französische und englische Sprache durchgesetzt wurden. Doch die Dialekte sind wichtig: sie transportieren Kultur, Tradition und das Gefühl von Zugehörigkeit - und das muss so bleiben. Welche Wege führen von Kamerun nach Deutschland? Während meiner Schulzeit haben Missionare meinen Horizont erweitert und mein Interesse an anderen Kulturen geweckt. An Deutschland schätze ich die Verbindlichkeit. Wie kamen Sie auf die Idee, in Mönchengladbach Textilingenieurwesen zu studieren? Ein Studium in Deutschland erschien mir spannender als in Frankreich. So entschied ich mich, mein Studium der Elektrotechnik in Deutschland fortzusetzen. Doch noch während meines Studiums in Zimbabwe lernte ich einen niederländischen Unternehmer aus Swasiland kennen, der mir die komplexen Herausforderungen der Textilproduktion gezeigt hat. Das hat mich fasziniert. Deshalb habe ich dann in Mönchengladbach begonnen, Textilingenieurwesen zu studieren. Wie schwer war der Einstieg bei KOB? Der Einstieg war leicht. Die Kollegen haben mich offen empfangen. Die Einarbeitung war sehr gut. Wie wichtig ist Ihnen die Arbeit in einem internationalen Umfeld? Sehr wichtig, weil meine Stärke die Kommunikation ist. Je internationaler das Unternehmen ist, desto besser kann ich diese Was bedeutet das für Sie in Bezug auf KOB? „Work local – think global“ ist gelebte Praxis bei KOB. Vielen Dank Herr Tamoué. Kontakt: Ferdinand Tamoué aus Kamerun, seit 2014 Development Manager bei KOB. Was macht Ihren Job so spannend? Die Anforderungen an die Entwicklung von Verbandsmaterialien sind sehr komplex. Eine Binde sieht einfach aus, obwohl ganz viel Erfahrung und Kompetenz in der Produktion steckt. Das ist auch notwendig, damit der Endverbraucher den optimalen Nutzen davon hat. Wie schätzen Sie Ihre persönlichen Entwicklungsperspektiven bei KOB ein? Ich sehe tolle Entwicklungsmöglichkeiten und die Chance, an neuen Aufgaben zu wachsen. KOB gehört zur PAUL HARTMANN AG. Dadurch habe ich als KOB-Mitarbeiter auch international sehr gute Karriere-Chancen. KARL OTTO BRAUN GmbH & Co. KG HR Development & Recruiting Lauterstraße 50 67752 Wolfstein Tel. 06304.74-206 [email protected] 9001734_10_1 Seite 8 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Produkte werden kommunikativ Industrie 4.0 verbindet die physische Welt der Dinge und die virtuelle Welt der Daten – Neue Geschäftsmodelle Industrie 4.0, vierte industrielle Revolution, „Smarte Systeme“ – was verbirgt sich hinter diesen Begriffen und was bedeuten sie für die Wirtschaft? Dies und mehr veranschaulicht der folgende Textbeitrag von Professor Martin Eigner und Dipl.-Ing. Karl-Gerhard Faißt, Vertreter des Lehrstuhls für Virtuelle Produktentwicklung und des VPE Network e.V. der Technischen Universität Kaiserslautern. Die vierte industrielle Revolution führt zu vernetzten und miteinander kommunizierenden Systemen (Produkte, Produktionssysteme und darauf aufbauende Dienstleistungen). Industrial Internet beziehungsweise Industrie 4.0 bilden die Basis zur Entwicklung von sogenannten „Smarten Systemen“. Dabei werden Objekte jeder Art in das Internet integriert. Sensor-, Aktor- und Identifikationstechnologien statten die Objekte mit einer eindeutigen Identität aus und ermöglichen deren Lokalisierung und deren Steuerung. Mittels digitaler Produktgedächtnisse und eingebetteter Systeme („Embedded Systems“) werden die Produkte (zum Beispiel Autos, Konsumgüter, Maschinen) kommunikativ, sowohl untereinander als auch mit ihrer Umwelt. Sie können selbstständig Entscheidungen treffen, Aktionen auslösen. Die Folge ist eine Verbindung zwischen der physischen Welt der Dinge und der virtuellen Welt der Daten. Darauf aufbauend werden neue, angepasste, oftmals dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle für die jeweiligen Anwendungen solcher „Smart Systems“, wie etwa „Smart Products“, „Smart Factory“, „Smart Energy“, „Smart Farming“ oder „Smart Buildings“ entwickelt. Nach konservativen Schätzungen werden bis zum Jahr 2020 in das Marktsegment „Smart Systems“ weltweit voraussichtlich 500 Milliarden Euro investiert. Optimistische Vorhersagen über die Wertschöpfung dieses Bereiches sprechen von bis zu 15 Billionen Euro weltweit in den nächsten rund 15 Jahren. Industrie 4.0 bietet neue Möglichkeiten, um internetbasierte, intelligente Innovationen im Dienstleistungsbereich („Smart Services“) zu realisieren. Diese können mit existierenden Serviceprodukten zu neuen, innovativen Serviceprodukten kombiniert werden und lassen insbesondere auch an dem individuellen Kundennutzen orientierte Geschäftsmodelle zu. Zur Realisierung solcher Geschäftsmodelle müssen ein Informationsmanagement auf der Basis einer flexiblen und sicheren Kommunikationsplattform, ein interdisziplinäres, vernetztes, intelligentes und auf digitalen Modellen basierendes Vorgehen in der Produktentwicklung („Smart Engineering“) sowie eine vollständige digitale Vernetzung von sowohl Kunden als auch Partnern des Wertschöpfungsnetzwerks (Entwicklungs-, Produktionsund Servicenetzwerk) vorhanden sein (Vernetzung der Service- und Entwicklungsprozesse aller Partner). Diese Vernetzung wird erst möglich sein, wenn Unternehmen unterschiedlicher Kompetenzebenen im Wertschöpfungsnetzwerk, wie Sensoren, Geräte, Infrastruktur, Plattformen und Services, sich über grundlegende Wertschöpfungsketten einigen, die sich aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten anbieten. Dabei ist unter anderem die gegenseitige Integration der individuellen Geschäftsmodelle aller Partner zu berücksichtigen. Zur Umsetzung von Industrie 4.0 sind alle Phasen des Lebenszyklus eines Produktes einzubeziehen, das heißt interdisziplinäre und integrierte Entwicklung sowie Fertigung und Montage und „After Sales“. Heutige Technologien, Methoden, Prozesse, IT-Lösungen und Organisationsformen entlang aller Lebenszyklusphasen müssen überdacht und auf den Prüfstand gestellt werden, ihr Reifegrad bezüglich der Anforderun- gen überprüft werden, die sich aus der Umsetzung von Industrie 4.0 ergeben. Die Einführung von Industrie 4.0 entlang des Lebenszyklus von Investitionsgütern erfordert von Unternehmen, besonders von kleinen und mittelständischen, eine systematische und unternehmensindividuelle Gestaltung der Transformationsprozesse, die den notwendigen, integrierten Wandel zum Beispiel in Bezug auf Technologie, Wirtschaftlichkeit, Ressourcenschonung, Arbeitsorganisation und Kompetenzen gestalten. Unternehmen müssen frühzeitig, valide und nachhaltig Risiken und Chancen abwägen und gegebenenfalls weitreichende Investitionsent- scheidungen bezüglich der Einführung von Industrie 4.0 treffen können, um ihre Innovationskraft und internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dies erfordert Konzepte zur effizienten, zielgerichteten, unternehmensindividuellen und schrittweisen Einführung von Industrie 4.0. Es gilt, den Menschen in die vernetzten, miteinander kommunizierenden Systeme zu integrieren und alle Phasen des Produktlebenszyklus miteinzubeziehen, um die phasenübergreifenden Potenziale von Industrie 4.0 nutzbar zu machen. Auf diesem Prozess aufbauend sind individuelle, physische Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. (msw) •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Zur Sache: Veranstaltungsreihe Mit Unterstützung des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ und der IHK Pfalz startet der Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern in diesem Jahr eine Reihe von Veranstaltungen. Diese werden „bestimmte Fragestellungen im Kontext Digitalisierung und Einführung von Industrie 4.0 in Unternehmen gezielt adressieren“, so der VPE. Die Veranstaltungen richten sich insbesondere an Geschäftsführer und Produktentwickler. Den Teilnehmern werden laut Veranstalter die Hintergründe und ein Überblick über Entwicklungen von Industrie 4.0 dargestellt. In Praxisvorträ- gen, Live-Demos und Schulungen sollen Potenziale und Anwendungen von Industrie 4.0 sowie Ansatzpunkte zur Umsetzung in Unternehmen aufgezeigt werden. Auftaktveranstaltung ist ein Informationsabend an der TU Kaiserslautern am Donnerstag, 7. Mai (siehe Seite 9). Darüber hinaus sind zur Mitte des Jahres verschiedene Tagesschulungen sowie eine vom VPE moderierte Diskussionsrunde für Studierende mit Vertretern von lokalen mittelständischen Firmen geplant. Der Lehrstuhl VPE forscht im Themengebiet der Virtuellen Produktentwicklung und verfügt nach eigenen Angaben über umfangreiche Erfahrung- en in der Entwicklung und Bereitstellung von Methoden und Konzepten zur Optimierung aller Phasen des Produktentwicklungsprozesses. Kernkompetenzen sind Model Based Systems Engineering, Erweiterte PLM-Methoden sowie die Entwicklung von (interdisziplinären) Produkt- und Prozessmodellen, welche als Basis für eine prozessorientierte Implementierung des Product Lifecycle Management (PLM) dienen. Die Optimierung der Prozesse unter Berücksichtigung vorhandener IT-Lösungen zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren sowie deren Integration in die IT-Systemlandschaft von Unterneh- men seien ein fester Bestandteil von Forschungsarbeiten und industriellen Projekten, informiert der VPE. Die Forschung innerhalb aller Kompetenzfelder des Lehrstuhls zeichne sich durch eine hohe Anwendungsorientierung aus. Es werde stets ein enger Dialog von Wissenschaft und Praxis realisiert. Der Verein VPE Network wurde 2012 von aktiven und ehemaligen Mitarbeitern des Lehrstuhls VPE gegründet. Er bietet für das Thema „Virtuelle Produktentwicklung“ eine Plattform zum koordinierten Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Wissensträgern und Führungskräften aus Wissenschaft und Industrie. (msw) Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 " | Seite 9 Bereit für die Industrie 4.0? Infoveranstaltung soll Potenziale von Digitalisierung und Vernetzung für Produkte und Prozesse aufzeigen Im Kontext der Thematik Industrie 4.0 lädt der Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) der TU Kaiserslautern mit Unterstützung des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“, der IHK Pfalz sowie der Kontaktstelle für Information und Technologie der TU Kaiserslautern am Donnerstag, 7. Mai, zu einer Informationsveranstaltung ein. Anhand von drei Themen, die laut VPE unabdingbar für den Geschäftserfolg eines Unternehmens sind, werde aufgezeigt, wie sich Potenziale von Industrie 4.0 insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen umsetzen lassen. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Der Vortrag zum ersten dieser drei Themen beschäftigt sich mit der Frage: „Welche Herausforderungen für Produkte und Geschäftsmodelle löst Industrie 4.0 aus?“ Industrie 4.0 eröffnet laut Veranstalter eine neue Ära von Produkt- und Produktionssysteminnovationen, den „Smarten Systemen“. Sie basierten auf der zunehmenden Intelligenz moderner kommunikationsfähiger Komponenten durch internetfähige Sensorik beziehungsweise Aktuatorik Welche Herausforderungen löst Industrie 4.0 aus? Vorträge sollen diese und andere Fragen beantworten. FOTO: KASTO/FOTOLIA.COM und neuer Konnektivität durch das Internet. Darauf baut laut VPE eine internetfähige System- und Serviceplattform auf. Neue, oftmals dienstleistungsorientierte Geschäftsmodelle und Betriebsoptimierungen („Internet of Services“) sowie die vollständige digitale Vernetzung aller beteiligten Partner und Komponenten/Systeme („Business Intelligence“) resultierten daraus und seien für den Geschäftserfolg erforderlich. Der Titel des zweiten Vortrags lautet: „Wie organisiert man Industrie 4.0-fähige Entwicklungsprozesse?“ Eine innovative, interdisziplinäre Produktentwicklung erfordert nach Angaben des VPE das Überdenken heutiger Organisationsformen, Konstruktionsmethoden und -prozesse. Konstruktions- und Entwurfsmethoden aller Disziplinen – Maschinenbau, Elektrotechnik/Elektronik und Software – müssten auf den Prüfstand gestellt, ihre Tauglichkeit für einen modernen interdisziplinären Konstruktionsansatz über- prüft und in einen gemeinsamen integrierten und interdisziplinären Methoden- und Prozessansatz überführt werden. „Welche IT-Werkzeuge stehen im Entwicklungsprozess zur Verfügung?“ – diese Frage wird im dritten Vortrag behandelt. Zur Entwicklung innovativer und interdisziplinärer Produktlösungen („Smarte Systeme“) stünden den Produkt- beziehungsweise Systementwicklern entlang des Entwicklungsprozesses eine Vielzahl partiell nutzbarer IT-Werkzeuge verschiedenster Anbieter zur Verfügung, so der Veranstalter. Der Informationsaustausch zwischen diesen IT-Werkzeugen erfolge jedoch weitestgehend dokumentenbasiert, was zu Missverständnissen und somit zu Informations- und Wissensverlust führen könne. Eine durchgängige modellbasierte ITWerkzeugkette entlang des Entwicklungsprozesses werde dabei Abhilfe schaffen. (msw) INFO Donnerstag, 7. Mai, 18 Uhr, TU Kaiserslautern, Erwin-SchrödingerStraße, Gebäude 57, Raum 210 (Rotunde), 67663 Kaiserslautern; Anmeldung und Information: http://vpe.mv.uni-kl.de/i40 PROGRAMM 18 Uhr: Begrüßung, Prof. Dr. Martin Eigner, Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE) 18:10 Uhr: Grußwort, Dr. Hans-Günther Clev, Geschäftsführer des Vereins Zukunftsregion Westpfalz 18:15 Uhr: Welche Herausforderungen für Produkte und Geschäftsmodelle löst Industrie 4.0 aus? Vortrag mit anschließender Diskussion, Prof. Dr. Martin Eigner, Lehrstuhl VPE 18:45 Uhr: Wie organisiert man Industrie 4.0-fähige Entwicklungsprozesse? Vortrag mit anschließender Diskussion, Prof. Dr. Martin Eigner, Lehrstuhl VPE 19:15 Uhr: Welche IT-Werkzeuge stehen im Entwicklungsprozess zur Verfügung? Kurzvorträge und Live-Demos, Mitarbeiter Lehrstuhl VPE 20 Uhr: „Get Together“, Möglichkeit zur Diskussion bei Fingerfood und Getränken (msw) Wirtschaftsstandort Stadt und Landkreis Kaiserslautern Unsere Region wächst – wachsen Sie mit! Kaiserslautern und Rodenbach Kaiserslautern Ramstein Industriegebiet Nord Erweiterung / Hühnerbusch Gewerbe und Dienst leistungspark Europahöhe IndustrieZentrum Westrich RamsteinMiesenbach • Bruttofläche: 36 ha • Nettofläche: 27 ha • Bruttofläche: 13 ha • Nettofläche: 8 ha • Bruttofläche: 93 ha • Nettofläche: 69 ha • verfügbare Fläche: 20 ha Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt und Landkreis Kaiserslautern mbH Fruchthallstraße 14 67655 Kaiserslautern Tel.: +49 (0)631 / 371240 [email protected] www.wfkkl.de 8736883_10_1 Seite 10 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Erstorientierung für Flüchtlinge Caritas plant Projekt zur besseren Integration von Flüchtlingen – Verein ZRW beteiligt sich an Finanzierung Eine Willkommenskultur etablieren, Flüchtlinge besser informieren und eine schnellere Integration ermöglichen: Diese Ziele verfolgt das CaritasZentrum Kaiserslautern mit einem neuen Projekt, für das EU-Fördermittel beantragt worden sind. Der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ wird sich an der Finanzierung beteiligen. „BIK – Beratung, Information und Kontaktstelle für Asylbewerber“ lautet der Name der geplanten Einrichtung, die die Erstorientierung und Aufnahmebedingungen für Asylbewerber in den Landkreisen Kusel und Kaiserslautern, der Stadt Kaiserslautern und – optional – dem Donnersbergkreis verbessern soll. Entstanden ist die Projektidee aus der täglichen Arbeit des Caritas-Zentrums Kaiserslautern. „Die Zahl der Flüchtlinge steigt. Viele kommen auch zu uns und nehmen unsere Beratungsangebote in Anspruch“, berichtet Hans-Joachim Schulz, Leiter des Caritas-Zentrums Kaiserslautern und zuständig für den Donnersbergkreis, die Landkreise Kusel und Kaiserslautern und die Stadt Kaiserslautern. Meist wüssten die Flüchtlinge gar nicht, an wen sie sich wenden können und welche vielfältigen Hilfs- und Beratungsangebote es vor Ort gibt. Genau an dieser Stelle möchte die Caritas nun mit BIK ansetzen. „Es handelt sich um ein EDV-basiertes, mobiles Informationssystem“, sagt Gisela Fixemer-Reiland, Sozialarbeiterin im Fachbereich Migration und Integration im Caritas-Zentrum Kaiserslautern. Vorgesehen ist, dass ein dreiköpfiges Mitarbeiterteam durch die Region fährt und an möglichst vielen verschiedenen Standorten jeweils ein Info-Zentrum aufbaut. Dort sollen die Flüchtlinge umfangreiche Informationen über ihr neues Lebensumfeld erhalten, damit sie sich besser zurechtfinden. Dabei haben die Initiatoren nicht nur soziale oder gesellschaftliche Angebote im Blick, sondern auch berufliche wie die Anerkennung von Berufsabschlüssen oder Ausbildungsmöglichkeiten und Jobangebote. „Wir brauchen für die Zukunft Menschen, die bei uns in der Westpfalz bleiben und die wir in die Betriebe einbinden können“, sagt Gisela FixemerReiland mit Blick auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel in vielen Bereichen. Daher sei es auch für die Unternehmen in der Region von Interesse, dass die Asylbewerber, die oft jung und gut qualifiziert seien, beruflich Sprachkenntnisse sind Voraussetzung für eine schnelle Integration. Hier ist ein Deutschkurs im Caritas-Zentrum Kaiserslautern zu sehen, in dem diese vermittelt werden sollen. FOTO: CARITAS/FREI schnell Fuß fassen und möglichst früh über alle Möglichkeiten informiert werden. Darüber hinaus besteht für Asylbewerber mit BIK die Möglichkeit der Weiterqualifizierung schon während der Wartezeit im Asylverfahren. Für die Erstorientierung bietet das Projekt Sprachförderangebote an mehreren Standorten an. Diese sind inhaltlich angelehnt an das Sprachförderprogramm „Wir – Willkommen in Rheinland-Pfalz“, einem Sprach- und Orientierungskurs für Flüchtlinge. Unterstützt werden soll die Arbeit der Kontaktstelle von Ehrenamtlichen, die die Asylbewerber im Alltag begleiten und ihnen auch anderweitig helfen. Die Ehrenamtlichen werden dafür eigens geschult und können dann die Asylbewerber beispielsweise zu Behörden oder Anhörungen durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge begleiten, bei Bedarf übersetzen und Begegnungen mit Bürgern organisieren. „Die ehrenamtlichen Mitarbeiter unterstützen nicht nur die Hauptamtlichen, sondern übernehmen eine MultiplikatorenFunktion in der Bevölkerung“, sagt Gisela Fixemer-Reiland. Damit sorgen die Ehrenamtlichen für mehr Akzeptanz und Toleranz in der Gesellschaft. Mit der geplante Kontaktstelle betritt man kein Neuland, sondern kann mit dem Kaiserslauterer „Netzwerk Migration Integration“ auf bestehende Strukturen zurückgreifen. Die- ses besteht seit mehr als 20 Jahren und ist ein Zusammenschluss von Mitgliedern des Arbeitskreises Aussiedler der Stadt Kaiserslautern sowie von öffentlichen wie auch freien Trägern und anderen aktiv an der Integration von Migranten beteiligten Vereinen, Organisationen und Verbänden aus der Stadt und dem Landkreis Kaiserslautern. Das Projekt richtet sich an Asylbewerber, die im Verfahren, also noch nicht anerkannt sind und im Projektgebiet leben. „Wir steigen mit BIK schon sehr früh in die Beratung ein. Normalerweise beginnt diese erst, wenn der Bescheid da ist“, nennt Hans-Joachim Schulz einen Mehrwert des Projekts. Das Caritas-Zentrum Kaiserslautern hat den Projektantrag beim Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (Amif) , einem Förderangebot der Europäischen Union, bereits im vergangenen Herbst gestellt. Wenn der Antrag genehmigt wird, läuft das Projekt für drei Jahre. Die Kosten belaufen sich auf rund 200.000 Euro jährlich, davon trägt Amif 75 Prozent. Der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, Stadt und Landkreis Kai- serslautern sowie der Landkreis Kusel und das Land RheinlandPfalz beteiligen sich an der KoFinanzierung. Denn letztendlich geht es vor allem um eins: eine Willkommenskultur zu etablieren und den Flüchtlingen schneller als bisher zur Seite zu stehen. „Die Flüchtlinge sind Menschen wie du und ich, die wir mit BIK willkommen heißen“, sagt Fixemer-Reiland. Nun hoffen alle Beteiligten, dass das Projekt genehmigt wird. Die Entscheidung soll noch im April fallen – bis zum Redaktionsschluss dieser Beilage war noch nichts entschieden. (rad) •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Zur Sache: Amif Der Name Amif ist die Abkürzung für Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds. Die EU fördert mit diesem Fonds in allen Mitgliedsstaaten Projekte in den Bereichen Integration, Flüchtlingshilfe und Rückkehrförderung. In Deutschland wird das Förderprogramm durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verwaltet. Die Förderperiode von Amif hat 2014 begonnen und dauert bis 2020 an. Um eine Zuwendung aus dem EU-Fonds können sich sowohl öffentliche als auch private Organisationen bewerben, die ein Projekt im Bereich Asyl, Integration oder Rückkehrförderung planen. Aus dem Fonds werden maximal 75 Prozent der Projektkosten gefördert. Bei der Auswahl der förderwürdigen Projekte werden vor allem die Projektkonzeption, die Erfahrung und Qualifikation des Antragstellers sowie eine wirtschaftliche Verwendung der Finanzmittel bewertet. Der neue Fonds deckt mit seinen Schwerpunkten „Gemeinsames Europäisches Asylsystem“, „Integration von Drittstaatsangehörigen und legale Migration“ sowie „Rückkehr“ im Wesentlichen die Bereiche ab, die in der letzten Förderperiode durch drei andere Fonds gefördert wurden. Im Flüchtlingsbereich soll der überwiegende Teil der Mittel in den Bereich der Aufnahme fließen. Neben der Verbesserung der Beratung und Erstorientierung steht die Identifizierung und Betreuung besonders schutzbedürftiger Flüchtlinge im Fokus. Im Bereich Integration werden stärkere Schwerpunkte bei der Vorintegration, der Teilhabe von Migranten am ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Leben sowie der Verbesserung des Integrationsmanagements gesetzt. Im Bereich Rückkehr wird der Fokus weiterhin auf der freiwilligen Rückkehr und stärker als bisher auf der Reintegration im Herkunftsland liegen. Die geförderte Projektlaufzeit ist auf maximal 36 Monate beschränkt. Um den Projekterfolg zu messen, müssen die Projektträger regelmäßig entsprechende Informationen und Daten übermitteln. (rad) Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 11 Neue Wege als Notwendigkeit INTERVIEW 1: Dirk Andres – „UplinkIT GmbH“ und Stadtverwaltung Kaiserslautern entwickeln Software „FazIT“ Das seit 2011 bestehende Kaiserslauterer IT-Unternehmen „UplinkIT“ GmbH spezialisierte sich 2013 auf eigene Software-Produkte aus dem Bereich der Datenvisualisierung und Semantik. In allen Bereichen der unternehmerischen und kommunalen Verwaltung sind solche Lösungen laut „UplinkIT“ bei einer zunehmenden Fülle an Daten und Informationen gefragter denn je. So auch bei der Stadtverwaltung Kaiserslautern, die als Projekt- und Kooperationspartner für die Software „FazIT“ fungiert und diese in Kürze in Betrieb nehmen wird. Wir haben mit dem Projektleiter Zentralcontrolling der Stadtverwaltung, Dirk Andres, und mit Oberbürgermeister Klaus Weichel über die Vorteile der Lösung des Lauterer Teams gesprochen. Herr Andres, wie kam der Kontakt zu „UplinkIT“ zustande? Durch eine Empfehlung aus unserer internen EDV-Abteilung, die bereits zuvor mit dem ITUnternehmen in Kontakt stand. Ich stand ganz grundsätzlich vor der Schwierigkeit, eine riesige Menge an Daten nicht nur verarbeiten, sondern auch flexibel und kontinuierlich aufarbeiten und vorhalten zu müssen. Ich wollte etwas visualisieren, was ich mit der reinen Datendarstellung nicht vermitteln konnte. Die Grundfrage war also: Wie kann ich umfangreiches Zahlenmaterial deutlich darstellen? Natürlich hatte ich erst herkömmliche und gängige „Verbildlichungen“ wie Balkenoder Kuchendiagramme im Sinn. Lösungen wie die der „UplinkIT“ habe ich nicht gekannt, mir ging es vorrangig einfach um eine Plausibilisierung der Daten. Daten können nun auch dynamisch in ihrer Entwicklung, Anpassung und Veränderung auf einfachste Weise mehrdimensional betrachtet werden. Wie entwickelte sich daraus die Zusammenarbeit für „FazIT“? Wir haben dann zügig ein erstes Meeting mit der „UplinkIT“ terminiert und unsere Ideen vorgestellt. Das Team hat sofort das Potenzial erkannt, wie man Daten verarbeiten kann – und eine Lösung bereits im ersten Meeting gezeigt, die auch aktuell noch in abgewandelter Form „FazIT“ verkörpert. So haben wir zusammengearbeitet, bis wir vor Oberbürgermeister Klaus Weichel präsentieren durften. Das Ergebnis des Ganzen ist bekannt, „FazIT“ hat sich bereits einen Namen gemacht. Was macht „FazIT“ überhaupt und wer kann es bedienen? Wo Interview 2: Klaus Weichel Herr Oberbürgermeister Weichel, die gemeinsam mit Ihrer Verwaltung als Pilotkunde erarbeitete Haushaltsvisualisierungs-Software „FazIT“ steht kurz vor der Anwendung – wie ist Ihre Erwartungshaltung? „FazIT“ soll für mich als einer der Entscheidungsträger unserer Verwaltung ganz grundsätzlich die Arbeit am und mit dem Haushalt erleichtern. Zeitlich flexibel möchte ich mir einen Überblick verschaffen, Informationen effektiv und schnell zugänglich gemacht bekommen und somit einfacher als zuvor Entscheidungen über den kommunalen Haushalt fällen. Haben gemeinsam eine Haushaltsvisualisierungs-Software entwickelt: (von links) Alexander Fridhi, Geschäftsführer der „UplinkIT“ GmbH, der Kaiserslauterer Oberbürgermeister Klaus Weichel und Projektleiter Zentralcontrolling Dirk Andres. FOTO: STADT KAISERSLAUTERN/FREI liegt der Unterschied zu bestehender Haushalts-Software? Wir wollten von Anfang an Daten nicht nur hübsch und farbig mit letztendlich unersichtlichem Mehrwert gestalten. Unser Anspruch war, uns von „schön bunt“ abzuheben – und nichts zu produzieren, was es schon gibt. „FazIT“ hat schlicht einen anderen Charakter als gängige Lösungen für einen kommunalen Haushalt. Wir wollen neue Wege gehen, weil wir darin auch – und gerade im Hinblick auf die immer höher verschuldeten kommunalen Haushalte – eine Notwendigkeit sehen. In erster Linie wollen wir die Komplexität der Doppik, welche seit 2009 in rheinland-pfälzischen Kommunen eingeführt wurde, veranschaulichen. Erste Intention war es, einen komplexen Haushalt primär als Erstinformation ohne auch nur eine einzige Zahl oder einen numerischen Wert darzustellen. Dahinter steht der Aspekt, dass viele administrative und politische Entscheidungsträger den hochkomplexen Haushalt nicht überblicken und Zusammenhänge erkennen können. Unser Programm „FazIT“ bietet die Möglichkeit, genau diese unklaren Zusammenhänge so klar wie nie herauszustellen und so neue Blickwinkel auf den Haushalt zu eröffnen. Ganz wichtig für mich war auch der Ansatz, dass für solch ein Programm kein weiterer Schulungsaufwand nötig ist. Wer „FazIT“ einmal gesehen hat, hat es verstanden – die Software ist sehr einfach aufgebaut und liefert trotzdem sehr detaillierte Daten. Man kann Entwicklungen, die in einem Haushalt entstehen, erkennen und auch erklären. Sehen Sie das Potenzial, dass die „UplinkIT“ GmbH mit ihrer Software „FazIT“ auch flächendeckend in kommunalen Haushalten operieren kann? Entwickelt worden ist „FazIT“ für die Stadt Kaiserslautern – aber Haushalte auf Verbandsgemeinde- und Landkreisebene darzustellen, die eine andere Hierarchie oder Struktur aufweisen, ist auch keine große Hürde. Auch die Nutzung unterschiedlicher Software in Kommunen stellt kein Problem dar: Es müssen zwar gegebenenfalls diverse Schnittstellen bedient werden, aber „FazIT“ nutzt Standarddaten, die jedes Verfahren erzeugen muss. Die Software hebt sich von bestehender Business Intelligence ab: Wir gehen weniger in die einzelnen „Nischen“ einer Verwaltung, sondern stellen – vielleicht auch teils unangenehme – Fragen, die das Gesamte eines Haushaltes betreffen und für den Dialog in beispielsweise der Ratssitzung relevant sind: Wie und wann verschiebt sich das Geld, wie wird es verausgabt und vereinnahmt innerhalb der einzelnen Teilhaushalte? „FazIT“ zeigt die haushaltssystematische Dynamik bis auf Produktebene oder wie im Fall der Stadt Kaiserslautern über die Kostenträger bis hin zu jedem einzelnen Sachkonto – und das ohne dabei an Überschaubarkeit und simpler Bedienung zu verlieren. Ich weiß von viel positiver Resonanz aus anderen Kommunen. „FazIT“ wird zurzeit vielfach von anderen Kämmerern und Bürgermeistern begutachtet und vor Ort in den Gemeinden präsentiert. (msw) Die „UplinkIT“ GmbH als Mitglied des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ ist eines von vielen aufstrebenden Unternehmen aus Kaiserslautern und der Region – inwieweit begrüßen Sie die Entwicklung einer solchen „Startup-Szene“ und welche Möglichkeiten bietet die Stadt Kreativen und Jungunternehmern? Die Existenzgründung ist eine auch in Kaiserslautern aufstrebende Szene, die vor allem durch die starke wissenschaftliche Anbindung mit zwei Universitäten und zahlreichen Instituten bestärkt wird. Aber auch viele weitere Organisationen und Initiativen wie der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ bieten jungen Firmen immer bessere Voraussetzungen, sich in unserer Stadt anzusiedeln, ihre Ideen umzusetzen und zu wachsen. Diese Entwicklung versuchen wir, so gut es geht, zu unterstützen – so auch im Fall der „UplinkIT“ und ihrer Software „FazIT“. (msw) 9009470_10_1 Seite 12 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Innenstadt wird kreative Spielwiese GROSSEREIGNIS: Am 13. Juni findet in Kaiserslautern zum 14. Mal die „Lange Nacht der Kultur“ statt Mehr als 500 Künstler an 20 verschiedenen Spielstätten – die „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern lockt jedes Jahr mehr Besucher in die Westpfalz-Metropole. Am Samstag, 13. Juni, wird die Stadt wieder zum gefragten Kulturareal. Das Besondere an der Langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern ist zweifellos der Kunstmix: Kaiserslauterer Künstler und Gruppen beteiligen sich mit immer neuen Ideen und Programmen auf Augenhöhe mit überregional profilierten Gastkünstlern. Die Bandbreite reicht von Nachwuchsbands, Schülern der Musikschule, Ballett- und Tanzstudios, freien Gruppen wie der HörspielCommunity über Instrumentalsolisten, Chöre und Ensembles mit Klassik, Jazz und Experimentellem, Multimedia-Performances, Installationen und Ausstellungen bis hin zu Lesungen, Schauspiel, Psalm-Visualisierungen und -Vertonungen, DJs, afrikanischem, irischem und orientalischem Tanz. Der „Marimba Chill-out“ in der Fruchthalle hat mittlerweile Kultstatus. Bis in die frühen Morgenstunden können die kulturaffinen Nachtschwärmer dort ausgelassen feiern. Mittlerweile findet die „Lange Nacht der Kultur“ zum 14. Mal statt. Die Besucherzahl steigt jedes Jahr an. 10.000 Menschen seien es im vergangenen Jahr gewesen, schätzt Christoph Dammann, der Direktor des Kulturreferats Kaiserslautern. Zur aktuellen Langen Nacht der Kultur, die am Samstag, 13. Juni, stattfindet, wirken an über 20 Spielorten mehr als 500 Künstler mit über 100 Programmpunkten mit. Spielstät- Lichtkunst an der Außenfassade: Die spektakuläre Illumination der Kaiserslauterer Fruchthalle ist ein fester Bestandteil der „Langen Nacht der Kultur“. FOTOS (2): FREI ten sind unter anderem die Fruchthalle, das Pfalztheater, das Museum Pfalzgalerie, das SWR-Studio, das Theodor-ZinkMuseum, das Waldschlösschen, die Apostelkirche, das Roachhouse, die Buchhandlung Blaue Blume, die Gefängniskapelle Alcatraz, der Japanische Garten, die Steinstraße, die Marktstraße oder auch der Hilde-MattauchPlatz. Als einer der Hauptsponsoren der Kulturveranstaltung baut der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ vor der Stiftskirche eine Bühne auf. Dort treten ab 13 Uhr Bands aus der Region auf und Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt eröffnet dort um 16 Uhr gemeinsam mit einigen mitwirkenden Künstlern das Mammut-Spektakel. Christoph Dammann ist seit knapp einem Jahr im Amt und zum ersten Mal verantwortlich für die Programmgestaltung und -koordination: „Im vergangenen Jahr genoss ich die Lange Nacht als Gast. Es ist ein sehr umfangreiches und vielfältiges Kulturereignis und eine große Leistung, so ein Projekt zu initiieren und zu etablieren. Die Messlatte liegt ziemlich hoch.“ Nach 13 erfolgreichen Jahren sei es wichtig, dass das Publikum die Veranstaltung genauso interessant und eindrucksvoll finde wie das Jahr zuvor. Es dürfe aber nicht der Eindruck entste- Sitzt zur Langen Nacht der Kultur in Kaiserslautern wieder am Piano: Kai Schumacher. hen, es sei immer das gleiche Programm. „Meine Aufgabe für 2015 ist es, die Erfolgsfaktoren beizubehalten und gleichzeitig neue Akzente zu setzen“, beschreibt Dammann, der bereits bei der Organisation des Schleswig-Holstein-Festivals beteiligt war und die SchlossgartenFestspiele in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt hat. Eine Veranstaltung wie die in Kaiserslautern, bei der sich so viele verschiedene Programmpunkte in einer Nacht kulminieren, habe er bis jetzt noch nicht gemanagt, sagt Dammann. Das Konzept begeistert den Direktor des Kulturreferats: „Die Lange Nacht zieht ein breites Publikum an. Die kulturellen Einrichtungen in Kaiserslautern haben außerdem die Chance, sich einmal von einer ganz anderen Seite zu zeigen.“ Doch Christoph Dammann ist auch eine anderer Aspekt wichtig: „Die „Lange Nacht der Kultur“ ist auch ein wichtiges Zeichen für die Offenheit, Toleranz und Vielfalt Kaiserslauterns.“ Ein paar Neuerungen für die aktuelle „Lange Nacht der Kultur“ stehen bereits fest. Erstmals beteiligen sich die Kammgarn und das SWR-Studio Kaiserslautern mit einem abendfüllenden Programm. Dabei werde aber in der Kammgarn nicht unbedingt das geboten, was dort sonst stattfindet. „Dort gibt es an diesem Abend Kammermusik mit Mitgliedern des Orchesters des Pfalztheaters“, sagt Christoph Dammann. Klassische Musik hört man in der Kammgarn eher selten, im Gegensatz zur Fruchthalle. Des- halb wird in letzterer bei der Langen Nacht keine klassische Musik zu hören sein. „Wir wollen, dass sich die Kaiserslauterer Spielstätten einmal ganz anders präsentieren können, neue Seiten zeigen.“ Noch stehen nicht alle Künstler fest, die sich an der Langen Nacht der Kultur beteiligen. Zum ersten Mal dabei ist beispielsweise das Digi-Ensemble aus Berlin, das auch einen Workshop an einem der Gymnasien anbietet, und die experimentelle Saxofonistin Nikola Lutz aus Stuttgart. Sie ist vor allem auf dem Gebiet der Neuen Musik und der experimentellen Kunst tätig. Als Komponistin widmet sich Lutz in erster Linie der elektronischen Musik sowie der menschlichen Stimme. „Eine sehr interessante Künstlerin“, betont Dammann. Wieder dabei sind der HeartChor unter der Leitung von Andy Dodt und Pianist Kai Schumacher. Der Schwerpunkt von Schumachers Solo-Repertoire liegt auf zeitgenössischer amerikanischer Klaviermusik und auf eigenen Kompositionen. Damit die kulturellen Nachtschwärmer ohne Probleme von einer Spielstätte zur anderen kommen, gibt es 2015 erstmals einen Shuttlebus, der auf einer Rundtour während der ganzen Nacht alle Spielorte ansteuert. Dieser Bus wird auch selbst bespielt. (iak) INFO Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltung „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern startet am Dienstag, 14. April. Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 13 Großes musikalisches Potenzial ZRW-BÜHNE: Musiker aus der Region erhalten eine Plattform bei der „Langen Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern Profitieren vom Projekt „Musikregion Westpfalz“: Die Band Marie (links) will die ZRW-Bühne erobern, das Duo Moonsun hat das schon 2014 geschafft. Klassik, Jazz, Rock, Pop oder volkstümliche Musik – die Westpfalz ist musikalisch. Davon können sich die Besucher der „Langen Nacht der Kultur“ am Samstag, 13. Juni, an der Gemeinschaftsbühne des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) und RPR1 überzeugen. Dort treten Bands aus der Region auf. „Die Westpfalz hat ein sehr großes Potenzial an jungen und talentierten Bands und Musikern“, sagt Fabian Fuchs. Der RPR1-Eventmarketing-Manager Kaiserslautern unterstützt den Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ beim Projekt „Musikregion Westpfalz“, das Musikern aus der Region eine Plattform bieten möchte. Erstes Resultat war die CD „WestpfalzHits“, die 2014 zur „Langen Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Auf der ZRW-Bühne spielten dann einige der Bands, die auf der CD zu hören sind, ihre Hits live. Die Idee zu dem musikalischen Projekt hatte Hans-Günther Clev, der Geschäftsführer des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“. Er holte den RadioSender RPR1 ins Boot. Fabian Fuchs arbeitet bereits seit zehn Jahren im Eventmanagement in der Region, kennt die Musikszene gut. Im Vergleich zu anderen Regionen müsse die Westpfalz sich keineswegs verstecken, betont er. Das sei vor allem bei der Vorarbeit zur CD klar geworden. Bands aus der Region konnten sich für die Teilnahme bewerben. „Ich war sehr beeindruckt von der Masse und der ausgezeichneten Qualität des Bewerbungsmaterials“, erzählt Fabian Fuchs. Deshalb sind nicht alle Bands, die sich beworben haben, auf der CD zu hören. Doch auch diese Musiker werden durch das Projekt „Musikregion Westpfalz“ unterstützt. Bei der diesjährigen „Langen Nacht der Kultur“ treten einige von ihnen auf der ZRW-Bühne auf. Fest zuge- Eine Ein-Frau-Show: Elke Korn alias Muzzboxx. sagt hat bereits das Trio Marie aus Kaiserslautern. Die Band wurde im Frühjahr 2012 von den Musikern Josh Lino und Chanin Vizcarra gegründet. Seit 2014 ist Lukas Reimer als Pianist und Perkussionist dabei. Die Singer-Songwriter schreiben ihre eigenen Lieder, covern aber auch bekannte Hits. Auch Elke Korn alias Muzzboxx tritt zur „Langen Nacht der Kultur“ auf der ZRW-Bühne auf. Die Musikerin aus Stelzenberg spielt alle Instrumente bei ihren Aufnahmen ein, außerdem singt sie und produziert ihre Songs selbst. Manchmal wird sie von der Band „The Socks“ unterstützt. Die Texte von Elke Korns Songs haben meist einen mathematischen Bezug. Ein Beispiel ist ihr Song „Prove it“ in dem sie thematisiert, dass viele Menschen Behauptungen aufstellen, die sich jedoch nicht beweisen lassen. „Wir wollen den Bands außerdem Auftrittsmöglichkeiten verschaffen“, erklärt Fuchs. So werden nicht nur bei der „Langen Nacht der Kultur“ Bands des Projekts auf der Bühne stehen, sondern auch beim Kaiserslauterer Altstadtfest. Nächster Schritt für die Akteure des Projekts ist die Bereitstellung von Proberäumen für Bands, die auf der Suche nach geeigneten Räumen sind. Außerdem wurde mit www.westpfalz-kreativ.de eine Plattform geschaffen, auf der sich die Bands präsentieren können. (iak) FOTOS (3): FREI BorgWarner sucht Autopioniere Innovation Inspiration Du willst etwas bewegen? Dann starte bei uns durch. In unserem Werk in Kirchheimbolanden bieten wir attraktive Möglichkeiten für Praktika, Studienarbeiten und Werkstudententätigkeit. Turbolader und Doppelkupplung, Glühkerze und Kühlpumpe, Allradantrieb und Abgasrückführung – ohne uns läuft nichts beim Auto. Mit Produktionsstätten und Entwicklungszentren in 19 Ländern sind wir der führende Automobilzulieferer im Antriebsbereich. In Kirchheimbolanden entstehen innovative Abgasturbolader, die Fahrkomfort, Kraftstoffverbrauch und Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen in der ganzen Welt maßgeblich verbessern. Bewirb Dich jetzt bei: BorgWarner Turbo Systems GmbH E-Mail: [email protected] Marnheimer Straße 85/87 67292 Kirchheimbolanden borgwarner.com feel good about driving 8920951_20_1 Zukunftsregion Westpfalz Seite 14 | " Samstag, 11. April 2015 Fahrspaß pur in der Westpfalz „Zukunftsregion Westpfalz“ ist Partner der vierten „ADAC Rallye Trifels Historic“ – Etappenziel in Kirchheimbolanden Am vorletzten Wochenende im Juni ist es wieder so weit: In Kaiserslautern dreht sich alles um Oldtimer. Im Rahmen der neunten „Kaiserslautern Classics“ findet zum vierten Mal die „ADAC Rallye Trifels Historic“ statt, die in diesem Jahr durch andere Teile der Westpfalz führt und erstmals auch Station in Kirchheimbolanden macht. Veranstaltet wird die „ADAC Rallye Trifels Historic“ von der Sportfahrer-Union Kaiserslautern im ADAC in Zusammenarbeit mit der Stadt Kaiserslautern. Der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) ist Partner der Rallye für Oldtimer. Bei der „ADAC Rallye Trifels Historic“ gibt es eine TouristikWertung und eine Sport-Wertung. Bei der Touristik-Wertung sind rund 150 Kilometer, bei der Sport-Wertung etwa 250 Kilometer zurückzulegen. Unterwegs finden mehrere Wertungsprüfungen statt. Auf die Rallye-Teilnehmer warten 19. und 20. Juni zwei Tage Oldtimer-Fahrfreude pur. Und die Zuschauer und Liebhaber historischer Fahrzeuge können sich auf so manchen Augenschmaus freuen. Nicht nur die Wagen sind historisch, sondern auch die Strecke: die „ADAC Rallye Trifels Historic“ führt über ehemalige Teilstrecken der Rallye Trifels aus den 60er- und 70er-Jahren. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 50 Oldtimer-Liebhabern, die mit ihren historischen Gefährten aktiv an der zweitägigen Rallye teilnehmen werden. Hinzu kommen noch weitere Fahrzeuge, die die Wegstrecke außer Konkurrenz mitfahren. Los geht es am Freitag, 19. Juni, um 16 Uhr auf dem Stiftsplatz in der Kaiserslauterer Innenstadt. Die Teilnehmer starten zu einer ersten Ausfahrt, die sie über Ramstein und Langwieden zurück nach Kaiserslautern führen wird. Dort werden sie gegen 18 Uhr im Opel-Werk Sind bei der Rallye schwungvoll unterwegs durch die Westpfalz: Oldtimer aus verschiedenen Jahrzehnten. erwartet, dem Ziel der ersten Etappe. Der erste Rallye-Tag soll dann bei einem gemütlichen Beisammensein ausklingen. Am Samstag gehen die Rallye-Teilnehmer dann ab zehn Uhr auf die zweite Etappe. Die Oldtimer werden mit einminütigem Abstand an der Pfalzgalerie auf die Strecke geschickt, die sie durch die Westpfalz führt. Über Ramsen führt die Route nach Kirchheimbolanden, das in diesem Jahr erstmals als Etappenziel in die Rallye eingebunden ist. Die Kreisstadt des Donnersbergkreises hat für die Rallye-Fahrer ein kleines Rahmenprogramm vorbereitet. Die Oldtimer werden dort um die Mittagszeit erwartet. Den Zuschauern werden die teilnehmenden Fahrzeuge vorgestellt und danach geht es um 13 Uhr nach einer kurzen Mittagspause weiter – die dritte Etappe zurück nach Kaiserslautern wartet auf Fahrer und Beifahrer. Nach zahlreichen Kilometern vorbei an Rockenhausen und Otterberg machen die RallyeTeilnehmer einen Stopp auf dem Tüv-Gelände an der Kaiserslauterer Merkurstraße, bevor sie sich auf den Weg zurück in die Innenstadt machen. Publikumsmagneten: Oldtimer bei der Zieleinfahrt. „Wir erwarten die Fahrzeuge ab 16.40 Uhr wieder in der Innenstadt“, informiert Alexander Heß, Leiter des Projektbüros Städtisches Veranstaltungsmanagement und Geschäftsführer der Kaiserslauterer Werbegemeinschaft. Dort präsentieren die Fahrer ihre Schmuckstücke zunächst auf der Fruchthallund Schneiderstraße. Voraussichtlich um 17 Uhr erreicht der Fahrzeugkonvoi dann den Stiftsplatz, wo alle Oldtimer vorgestellt und anschließend bis 20 Uhr auch ausgestellt werden. Auf die Rallyeteilnehmer wartet am Abend noch die Siegerehrung im Hotel „SAKS“. Gewinner ist bei der „ADAC Rallye Trifels Historic“ übrigens nicht derjenige, der eine Etappe als Schnellster meistert, im Gegenteil: „Es geht darum, die teils sehr alten und wertvollen Fahrzeuge auf der Strecke zu präsentieren und möglichst gleichmäßig zu fahren“, beschreibt Alexander Heß die Besonderheit einer historischen Rallye. (rad) INFO Weitere Informationen und Anmeldung im Internet unter der www.rallye-trifels.de FOTOS (4): STADT KAISERSLAUTERN Zur Sache: Teilnahmekriterien Für die Teilnahme an der „ADAC Rallye Trifels Historic“ sind laut Veranstalter keine Lizenzen, Vorkenntnisse oder Hilfsmittel erforderlich, sodass auch Anfänger mitfahren können. Teilnehmen dürfen Fahrzeuge, die mindestens 25 Jahre alt sind. Das sind historische Pkw bis einschließlich Baujahr 1990. Eine Ausnahme kann für Fahrzeuge gemacht werden, die aufgrund ihrer Markengeschichte oder ihrer Besonderheit von kulturell-historischer Bedeutung sind. Dazu zählen auch Autos mit berühmten Vorbesitzern. Über die Zulassung entscheidet im Einzelfall das Organisationsteam der historischen Rallye, das sich aus Organisationsleiter, Rallyeleitung und Organisationsmitgliedern zusammensetzt. Alle Fahrzeuge, die an der zweitägigen Ausfahrt teilnehmen, müssen im Originalzustand sein und dürfen nur mit zeitgenössischem Zubehör ausgestattet sein. Verboten sind insbesondere moderne Hilfsmittel wie Navigationsgeräte. Alle Fahrzeuge müssen zugelassen sein und entweder über eine normale Zulassung, ein Saisonkennzeichen oder die Oldtimer-Kennzeichen „07“ oder „H“ verfügen. Vor dem Start der ersten Etappe findet am 19. Juni zwischen 13.30 und 15.30 Uhr die technische Abnahme aller angemeldeten Fahrzeuge statt. Die Veranstaltung findet in zwei getrennten Wertungen statt. Bei der Sport-Wertung handelt es sich um eine Gleichmäßigkeitsprüfung mit neun Wertungsprüfungen. Dabei wird das Geschick der Fahrer zu einer gleichmäßigen Fahrweise überprüft – selbstverständlich unter Beachtung der Straßenverkehrsordnung. Gefahren wird auf Soll-Zeit, die einer Durchschnittsgeschwindigkeit von maximal 49 Stundenkilometern entspricht. Die zu bewältigende Strecke führt auf 250 Kilometern mitten durch die Westpfalz. In der Touristik-Wertung gilt es, auf der zweitägigen Ausfahrt 150 Kilometer zu bewältigen. Auf die Oldtimer-Liebhaber warten diverse Sonderaufgaben wie Geschicklichkeits-, Schätzund Spielaufgaben. Auch ihnen ist ein zeitlicher Rahmen vorgegeben: Die geforderte Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt maximal 35 Kilometer in der Stunde. Gefahren wird bei beiden Wertungen fast ausschließlich auf öffentlichen Verkehrsflächen und Straßen, die bei Bedarf abgesperrt werden. Nennungen für beide Wertungen sind bis zum 5. Juni um 24 Uhr möglich, Nachnennungen bis zum 19. Juni, 14 Uhr. Die Teilnehmerzahl ist auf 60 Fahrzeuge begrenzt. (rad) Dieser Wagen ist eindeutig älter als 25 Jahre und für die Rallyeteilnahme qualifiziert. Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 15 Stelldichein der „Chromjuwelen“ „Kaiserslautern Classics“ am 20. Juni – Ausstellung historischer Fahrzeuge in der Innenstadt – Einkaufen bis 20 Uhr Am 20. Juni steht die ganze Kaiserslauterer Innenstadt im Zeichen der vier- und zweirädrigen Oldtimer. Für Liebhaber alter, ganz alter und noch nicht ganz so alter Autos, Motorräder und Traktoren wird dann einiges geboten. Die neunten „Kaiserslautern Classics“ sind ein Pflichttermin für alle Freunde alter Fahrzeuge: Es sind mehr als 250 Oldund Youngtimer sowie historische Motorräder, die am 20. Juni auf Fans der historischen Fahrzeuge warten. Zahlreiche Aussteller präsentieren ab zehn Uhr ihre Liebhaberstücke flächendeckend in der gesamten Kaiserslauterer Fußgängerzone, vor dem Rathaus und auf verschiedenen Plätzen in der Innenstadt. Besucher können bei den neunten „Kaiserslautern Classics“ in der Schönheit der „Chromjuwelen“ schwelgen. Denn wo hat man so eine große Zahl von Old- und Youngtimern schon einmal geballt auf einem Fleck und kann mit den Ausstellern fachsimpeln? „Es ist einzigartig, dass mitten im Herzen der Fußgängerzone eine Fahrzeugausstellung durchgeführt wird“, schwärmt Alexander Heß, Leiter des Projektbüros Städtisches Veranstaltungsmanagement und Geschäftsführer der Kaiserslauterer Werbegemeinschaft. Die ausgestellten Fahrzeuge sind mindestens 20 Jahre alt, doch so manches Fahrzeug ist für alle erkennbar deutlich älter. Die VW-Oldtimerfreunde Kaiserslautern und die Interessengemeinschaft Oldtimer Astra Rodenbach gehören zu den Veranstaltern und steuern auch so manche automobile Rarität zur Ausstellung bei. Wenn man die Fahrzeuge mit dem Flair längst vergangener Zeiten betrachtet, werden bei manchem Erinnerungen wach. Ausrufe wie „Schau mal, das war mein erstes Auto!“ oder „Genau so einen Wagen hatten meine Großeltern in den 50erJahren“ sind da an der Tagesordnung. Auch alte Traktoren üben auf viele Autofans eine ganz besondere Anziehung aus. Für sie gibt es im Gewerbegebiet West eine Ausstellung der landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge von früher. Zudem gibt es eine Präsentation historischer Rettungsfahrzeuge (siehe auch Artikel unten). Bummeln und Staunen: Fahrzeugausstellung in der Fußgängerzone. Und dass Oldtimer nicht nur zum Anschauen da sind, sondern häufig auch noch fahrtüchtig sind, beweisen die Teilnehmer der „ADAC Rallye Trifels Historic“, die zum vierten Mal im Rahmen der städtischen Veranstaltung „Kaiserslautern Classics“ stattfindet (siehe auch Seite 14). Wenn die Fahrzeuge auf dem Stiftsplatz im Herzen der Innenstadt am Freitag, 19. Juni, starten, ist ausgiebig Zeit, in Erinnerungen zu schwelgen und die gepflegten LiebhaberFahrzeuge zu bewundern. Der Zieleinlauf der „ADAC Rallye Trifels Historic“ findet am Samstag wieder in der Innenstadt statt. Bis 20 Uhr werden die Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer dann noch ausgestellt, sodass nochmals ein abschließender Streifzug durch die Geschichte der Fahrzeuge für alle Autonarren möglich ist. Das musikalische Rahmenprogramm ist auf die Oldtimer FOTO: STADT KAISERSLAUTERN abgestimmt: Auf die Autofans wartet Live-Musik aus den 50er-, 60er- und 70er-Jahren. Außerdem laden die Geschäfte in der Kaiserslauterer Innenstadt bis 20 Uhr zum Einkaufsbummel ein. Und bei so viel Autopräsenz in der City lassen sich bestimmt auch die Herren der Schöpfung zum Stadtbummel überreden ... (rad) INFO www.kaiserslautern-classics.de Eine Stadt sieht Rot Feuerwehr-Oldtimer-Treffen bei den „Kaiserslautern Classics“ Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Die Berufsfeuerwehr Kaiserslautern begeht in diesem Jahr ihren 60. Geburtstag. Wie Feuerwehr-Fahrzeuge früher aussahen, können die Besucher im Rahmen der neunten „Kaiserslautern Classics“ bei einer eigenen Ausstellung historischer Rettungsfahrzeuge entdecken. Der runde Geburtstag ist für die Kaiserslauterer Berufsfeuerwehr nicht nur Anlass für einen Tag der offenen Tür im Juli, bei dem sich die Wehr der Öffentlichkeit präsentieren wird, sondern auch für ein ganz besonderes Geschenk an die Bürger und alle Feuerwehr-Fans. Bei einem eigenen Feuerwehr-OldtimerTreffen am Samstag, 20. Juni, möchten die Kaiserslauterer Wehrmänner gerne eine große Auswahl historischer Feuerwehrfahrzeuge aus verschiedenen Epochen zeigen. Und dabei wird, das liegt in der Natur der Sache, Rot vermutlich die vorherrschende Farbe sein. Um eine möglichst große Bandbreite historischer Fahrzeuge präsentieren zu können, hat die Berufsfeuerwehr einen Aufruf an alle Oldtimerfreunde gestartet und diese eingeladen, mit ihren historischen Fahrzeugen nach Kaiserslautern zu kommen. Von 10 Uhr morgen bis 8 Uhr abends werden die alten Rettungsfahrzeuge in ihren prägnanten Rottönen dann am Samstag in der Innenstadt zu sehen sein. Als Ausstellungsfläche sind die zentral gelegenen Flächen zwischen Kaiserslauterer Rathaus und der neu eröffneten Einkaufsgalerie „K in Lautern“ vorgesehen. Ein weiterer Höhepunkt wird sicherlich der Treppenlauf der Feuerwehr Kaiserslautern sein. Dabei gilt es, insgesamt 414 Stufen bis zur Dachterrasse des Kaiserslauterer Rathauses in 73 Metern Höhe zu bezwingen – und das natürlich so schnell wie möglich. Jedermann kann in der Sportler-Einzelwertung mitmachen, Feuerwehrleute und Einsatzkräfte treten jedoch in Feuerwehrbekleidung und mit Atemschutzmasken an. (rad) INFO Anmeldungen sind noch bis zum 20. April unter www.sfv-kl.de oder per Anmelde-Fax unter der Nummer 0631 4120284 möglich. OFFENER CAMPUS 1000-1500 KL Schoenstraße 6 Angewandte Ingenieurwissenschaften Bauen und Gestalten www.hs-kl.de PS Carl-Schurz-Straße 10-16 Angewandte Logistikund Polymerwissenschaften ZW Amerikastraße 1 Betriebswirtschaft Informatik und Mikrosystemtechnik Solche betagten Fahrzeuge wie dieser mehr als 50 Jahre alte Magirus warten auf die Besucher. ARCHIVFOTO: SCHÄCHTER 9009485_10_1 Seite 16 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 „Unternehmen müssen sich öffnen“ INTERVIEW: Gerhard Braun, Kuratoriumsvorsitzender des Vereins„ Zukunftsregion Westpfalz“, über Aufgaben und Ziele ben der EU sind. Meine verschiedenen Funktionen und mein sehr großes Netzwerk erlauben es mir, im Wissen um die Erfordernisse in der Praxis – und da war natürlich auch meine langjährige Tätigkeit bei KOB sehr hilfreich – die politischen Akteure auf Landes- und Bundesebene bei ihren Entscheidungen zu beraten. Ich bin überzeugt, so einen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit der Westpfalz zu leisten. Gerhard Braun ist Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände RheinlandPfalz, Vizepräsident der Bundesvereinigung deutscher Arbeitgeberverbände und seit 2014 Kuratoriumsvorsitzender des Vereins „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW). Von 1988 bis 2007 war er Persönlich Haftender Gesellschafter der KOB KG, von 2007 bis Ende 2013 Geschäftsführer der Hans Braun GmbH, Komplementärin der KOB GmbH & Co. KG in Wolfstein. Seit November 2013 ist der 1955 geborene Braun Mitglied des Beirats der KOBGruppe. Wir haben mit ihm über Aufgaben, Ziele, Projekte und die Westpfalz gesprochen. Herr Braun, Sie sind seit 2014 Kuratoriumsvorsitzender des ZRW. Was sind eigentlich Ihre Aufgaben, und wie fällt Ihr Resümee der ersten Monate in dieser Position aus? Meine Aufgabe ist die Leitung dieses Begleit- und Beratungsgremiums der ZRW, wobei ich mich dabei mit meinem Stellvertreter Johannes Heger eng abstimme. Wir legen Beratungsschwerpunkte fest, nehmen zu aktuellen Projekten und Projektideen des ZRW-Vorstandes Stellung und bringen eigene Vorschläge ein. Da es seit der Übernahme erst eine erste Sitzung unter meiner Leitung gab, ist es für ein Zwischenfazit noch zu früh. Wir haben aber schon Beschlüsse gefasst zur Intensivierung der Arbeit des Kuratoriums, Projekte intensiv diskutiert und Vorschläge für die Arbeit des ZRW eingebracht. An unseren Sitzungen nehmen nunmehr auch alle Vorstände teil, um den direkten Dialog mit dem Vorstand zu intensivieren. Umgekehrt nehmen die beiden Vorsitzenden des Kuratoriums an den Vorstandssitzungen teil. Warum haben Sie sich entschlossen, diese Position zu übernehmen? Oder anders gefragt: Warum ist der Verein ZRW aus Ihrer Sicht wichtig für die Region und das Sichern von Fachkräften? Ich war schon zuvor stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums, insofern ist dieser Beschluss, mich hier zu engagieren, nicht neu. Der ZRW begleite ich von Anfang an und stelle fest, dass der Verein eine ganz beachtliche Entwicklung genommen hat und in kurzer Zeit etliche wichtige Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht hat. Der Verein ist wichtig für die Sicherung von Fachkräften, weil er die Akteure, die alle etwas dazu beitragen können, zusammenführt und ihr Handeln koordiniert und unterstützt. Zudem setzt er sich für die Stärkung der Attraktivität unserer Ein Unternehmen, das gute Fachkräfte finden will, muss bekannt sein, sagt Gerhard Braun. Region ein, was im Kontext des globalen Wettbewerbs um die besten Köpfe von großer Bedeutung ist. Außerdem setzt er sich für das Bündeln von Kräften, den Abbau von Doppelstrukturen, die Vermeidung von Parallelaktivitäten ein, was in Zeiten knapper Ressourcen unerlässlich ist, um erfolgreich zu sein, um Unternehmen wie Arbeitnehmern und ihren Familien in der Westpfalz eine Perspektive zu geben. Was läuft aus Ihrer Sicht gut, wo hapert es noch, was muss unbedingt noch angepackt werden? Die stetig steigende Zahl an Mitgliedern zeigt, dass unsere Arbeit in der Region geschätzt wird und wir etwas bewegen können. Wir machen hier schneller Fortschritte als andere Regionen! Auch ist es gelungen, die finanziellen und personellen Ressourcen deutlich zu steigern, so dass wir die Arbeit auf hohem Niveau fortsetzen können. Die Projekte sind vielfältig und nehmen damit Menschen aus verschiedensten Bereichen und Unternehmen unterschiedlichster Branchen mit. Es hapert zum Teil noch am Kirchturmdenken in der einen oder anderen Gebietskörperschaft, auch gibt es einige Akteure, die den kurzfristigen Vorteil für sich suchen, statt zu begreifen, dass hier die Grundlage unseres künftigen Wohlstandes gelegt wird. Besonders wichtig wäre es aus meiner Sicht, den Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen, was allerdings angesichts der Informationsflut, die auf al- FOTO: DPA Ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt, ist ein wichtiger Aspekt der Daseinsvorsorge vor allem in den ländlicheren Teilen unserer Region und hier besonders die Versorgung mit Hausärzten! Mit Sorge beobachte ich, wie immer mehr Praxen schließen, Ärzte, die das Rentenalter erreichen oder schon überschritten haben, keinen Nachfolger finden. Wie wollen sie die Menschen medizinisch versorgen, wenn weit und breit kein Arzt mehr da ist? Ich sehe hier dringenden Handlungsbedarf. Sonst können wir auch das Personal unserer Unternehmen an diesen Standorten nicht halten und erst recht kein neues hinzugewinnen. Gerhard Braun FOTO: DPA le von uns täglich zukommt, schwierig ist. Welche Projekte, die bald angegangen werden, liegen Ihnen besonders am Herzen? Der ZRW wird, mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums, auf der Expo Real, der wichtigsten Immobilienmesse in Europa, im Herbst präsent sein und einige bedeutende Standorte potenziellen Investoren präsentieren. Dazu gehört auch, die gesamte Region vorzustellen, ob Forschung, Unternehmen, Kultur oder Freizeitqualitäten. Dies wird helfen, die Akteure in unserer Region enger zusammenzuführen. Wir müssen gerade gegenüber Dritten mit einer Stimme sprechen. Sie haben ja mehrere Positionen inne, sind vielseitig engagiert. Lässt sich das alles unter einen Hut bringen? Und wie können Sie in welcher Position von einer anderen profitieren? Da ich keine operative Verantwortung in einem Unternehmen mehr trage, kann ich die freigewordene Zeit unter anderem dazu einsetzen, den Vorsitz des Kuratoriums zu übernehmen. Man kann dies alles unter einen Hut bringen, weil es nicht völlig verschiedene Themen sind. Die Aufgabe beim ZRW ist sehr nah an den Problemen einer Region, eines Unternehmens, der Menschen vor Ort. Aber die Rahmenbedingungen, ob finanzieller oder rechtlicher Art, werden in unserem föderalen Staat nun einmal auf Landes- und Bundesebene geprägt, wenn es nicht gar Vorga- Was muss ein westpfälzisches Unternehmen beachten, um in eine erfolgreiche Zukunft blicken zu können? Es ist angesichts des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels in bestimmten Berufen besonders wichtig, dass sich die Unternehmen zu ihrer Region öffnen, sich engagieren, sich mit dem, was sie tun, bekannter machen. Nur bei Kunden und Lieferanten bekannt zu sein, ist zu wenig, selbst wenn man Weltmarktführer ist. Viele exzellente Firmen, vor allem Zulieferer oder im Maschinenbau, haben dies in der Vergangenheit etwas vernachlässigt. Wer gute Nachwuchskräfte braucht, muss sich auch bei ihnen bekannt machen. Wenn eine Firma weder den Absolventen noch deren Eltern oder Freunden als potenzieller Arbeitgeber in den Sinn kommt, hat sie ein Problem. Selbst wenn sie noch so attraktiv sein mag. Das Engagement in der Region, für die Region, ist somit Teil einer Erfolgsstrategie. Zum Schluss: Was macht die Westpfalz für Sie lebenswert? Warum ist es lohnenswert, sich in ihr und für sie zu engagieren? Die Westpfalz hat viele gute Seiten, die man vielleicht nicht immer auf den ersten Blick erkennt. Es gibt viele gut ausgebildete, fleißige und loyale Menschen, die ihrer Heimat treu verbunden sind. Es gibt viele Unternehmen, die man gerne als „Hidden Champions“ bezeichnet und die in ihren Märkten Weltmarktführer sind. Gerade für Familien mit Kindern ist die Westpfalz ein sehr guter Wohnort. Die Lebenshaltungskosten sind deutlich geringer als in Ballungsräumen. Sie können zum Beispiel für das gleiche Geld, das sie in einer Stadt für eine kleine Wohnung ausgeben müssten, ein Haus bauen. Und die Westpfalz ist eine naturnahe Region mit hoher Lebensqualität. All das müssen wir den Menschen bewusst machen, die darüber nachdenken, ihren Lebensmittelpunkt in die Westpfalz zu verlegen und als Fachund Führungskräfte in unseren Unternehmen zu arbeiten. Interview: Steffen Gall Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 17 Urbanes Flair und Naturidylle FOTOAKTION: Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ sucht attraktive Motive aus der Region für neue Mediathek Wenn es darum geht, die Vielseitigkeit und Schönheit einer Region dazustellen, sind Fotos unverzichtbar. Deshalb setzt der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) nach eigener Aussage in seiner neuen Mediathek auch auf ein hochwertiges Fotoangebot. Dafür wünscht sich der Verein die Unterstützung von Profi- und Hobbyfotografen. Die Mediathek Westpfalz entsteht auf Initiative des ZRW-Geschäftsführers Hans-Günther Clev. Vorbild ist dabei die Metropolregion Rhein-Neckar, die bereits eine ähnliche Mediathek aufgebaut hat: „Wir möchten die schönen Flecken der Westpfalz sichtbar machen, indem wir den Reichtum an Naturdenkmälern, architektonischen Bauten und kulturellen Einrichtungen sowie Möglichkeiten zu Freizeitaktivitäten aufzeigen.“ Die Mediathek befindet sich momentan im Aufbau. Bilder, Videos, Präsentationen, Textbausteine, Statistiken und Kartenmaterial sollen so den Vereinsmitgliedern online zur Verfügung stehen. Die Inhalte sollen ihnen bei der Bewerbung ihres Unternehmens, Vereins, ihrer Kommune oder Organisation und der Darstellung des Standorts Westpfalz helfen. „Dies kommt insbesondere kleineren Unternehmen zu Gute, die das nicht oder nur schwierig alleine leisten könnten“, so Clev. Durch die Nutzung einer gleichen Informationsbasis werde zudem die Entstehung einer Corporate Identity in der Region unterstützt und das Image der Westpfalz nach innen und nach außen gefördert. Die Mediathek wird im Herbst bei der Mitglie- So vielseitig ist die Westpfalz: Das deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz in Kaiserslautern (links), die Alte Post in Pirmasens (rechts oben) und Radfahrer auf dem Weg von Pirmasens ins französische Bitche (rechts unten). FOTOS (3): HARALD KRÖHER/FREI derversammlung des ZRW präsentiert und zeitgleich online geschaltet. Bis dahin soll ein solider Grundstock an Material gesammelt werden, wobei die Mediathek auch darüber hinaus kontinuierlich wachsen soll. Sie wird allerdings nicht nur Mitgliedern offen stehen. Neben dem internen Log-in-Bereich für Mitglieder ist ein öffentlicher Bereich geplant: „Interessierte können dort durch Bilder, Videos und Pressetexte der Region stöbern und diese anhand Atemberaubender Ausblick: Diese Naturaufnahme entstand im Landkreis Südwestpfalz nahe Hermersbergerhof. sozialer Medien teilen“, erklärt der ZRW-Geschäftsführer die Hintergrundidee. Um die gesamte Region – also die kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Landkreise Donnersberg, Kaiserslautern, Kusel und Südwestpfalz – fotografisch abbilden zu können, startet der ZRW einen Aufruf an Profi- und Hobbyfotografen. Gesucht sind aussagekräftige Bilder, die Stimmungen einfangen und den Charakter der Westpfalz widerspiegeln. Dabei kommt es darauf an, sowohl regionstypische Schlüsselmotive als auch ungewöhnliche Motive zu fotografieren. Der thematische Schwerpunkt liegt auf den Kategorien Landschaft/Natur, Industrie, Kultur und Touristik. „Wichtig ist, dass die Motive einen klaren Bezug zur Westpfalz haben“, erklärt Clev und nennt ein Beispiel: „Mit einem Foto, auf dem eine schöne Blume in Großaufnahme zu sehen ist, können keine Rückschlüsse auf die Region gezogen werden.“ Die besten eingesendeten Bilder werden zu je 50 Euro aufgekauft und in die Mediathek integriert. Zusätzlich prämiert der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ die drei besten Fotografien. (iak) INFO Einsendeschluss ist der 31. Juli. Die Unterlagen und alle Informationen zur Teilnahme gibt es unter www.zukunftsregion-westpfalz.de. 9. Kaiserslautern Classics Faszination Oldtimer C TRIFELS HISTORI 4. ADAC RALLYE ni : 19. + 20. Ju in der Westpfalz HISTORIC 2015 9. Kaiserslautern Classics 20. Juni 2015 powered by Historische Fahrzeuge Old- & Youngtimer · Motorräder · Traktoren · Rettungsfahrzeuge u.a. 60 Jahre Stadtfeuerwehrverband Kaiserslautern e.V. Live-Musik 50er, 60er, 70er Jahre · Rock `n` Roll in der City 4. ADAC Rallye Trifels Historic in der Westpfalz Shoppen bis 20:00 Uhr Traktorenausstellung TÜV Rheinland Gelände Oldtimer AStra Rodenbach www.kaiserslautern.de • www.kaiserslautern-classics.de • www.rallye-trifels.de 8942809_10_1 Seite 18 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Den Bekanntheitsgrad steigern Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ mit Stand beim Rheinland-Pfalz-Tag – Quiz und Bühnenprogramm mit RPR1 Auf die Menschen zugehen: Beim Rheinland-Pfalz-Tag 2013 präsentierte sich der ZRW mit Partnern. Auf dem Foto sind Geschäftsführer Hans-Günther Clev (Mitte) und die damalige Mitarbeiterin Franziska Würkner (rechts) gemeinsam mit (von links) Reingart Wagner von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Natalie Liebig von dem Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ und Kristine Clev von Eurodistrikt Region Pamina zu sehen. FOTO: ZRW/FREI Nicht zum ersten Mal ist der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ auf dem RheinlandPfalz-Tag präsent. Nach 2013 zeigt er in diesem Jahr beim Landesfest in Ramstein-Miesenbach von Freitag, 26. Juni, bis Sonntag, 28. Juni, erneut Flagge für seine Heimat. Bereits 2013 war der Verein Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) beim Rheinland-Pfalz-Tag in Pirmasens vertreten. Damals waren verschiedene Partner mit an Bord und auch in diesem Jahr wird das wieder der Fall sein. Zum zweiten Mal präsentieren sich der ZRW und der Verein „Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar“ (ZMRN) Seite an Seite. „Uns verbindet eine sehr gut funktionierende und vertrauensvolle Partnerschaft mit der Metropolregion RheinNeckar“, erzählt Hans-Günther Clev, Geschäftsführer des ZRW. Sie basiere auf regelmäßigen Treffen, bei denen sich die Akteure über Projekte und Erfahrungen miteinander austauschen. In Abstimmung mit den Organisatoren sind die beiden Zusammenschlüsse an dem diesjährigen Landesfest in einem Zelt beim Rathausring unweit der Ehrentribüne zu finden. Dort stellen sie sich gemeinsam mit dem ZRW-Mitglied Science Alliance Kaiserslautern vor, einem Zusammenschluss international renommierter Studien- und Forschungseinrichtungen, den Besuchern vor. Auf diese warten am Stand des ZRW jedoch keine „trockenen“ Informationen. „Wir möchten auf unterhaltsame Art und Weise die Menschen ansprechen“, führt der Geschäftsführer aus. Es sei nicht angedacht, die gesamte Bandbreite der Projekte vorzustellen, stattdessen werden einzelne herausgepickt. Der Schwerpunkt soll dabei auf Vorhaben liegen, die für Menschen hilfreich sind und sie betreffen. Beispiele, die bereits vom ZRW umgesetzt wurden, hat Clev einige in petto: das Mobilitätsportal, das Karriereportal sowie „Westpfalz: Kreativ“, ein Netzwerk und gleichzeitig Plattform für Menschen aus der Region, die in kreativen Berufen beschäftigt sind. Auch sollen sich die Gäste am Stand an einem Quiz über die Westpfalz beteiligen können, das nach dem Vorbild des „Metropolissimo“ vom ZMRN gehalten ist und bei dem Gewinne locken. Daneben sind eine Verlosung und das Verteilen von kleinen Geschenken vorgesehen. Wer sich für weitergehende Informationen interessiert, kann sich Broschüren und Flyer aushändigen lassen, die in Deutsch und Englisch verfasst sind. Damit sollen auch die US-amerikanischen und internationalen Besucher des Landesfestes angesprochen werden. Als Kooperationspartner des Radiosenders RPR1 stehen am Samstagnachmittag Newcomer-Bands der CD „WestpfalzHits“ auf der Bühne des Parkplatzes in der Schulstraße. Als ein erstes Gemeinschaftsprojekt wurde der Tonträger im vergangenen Jahr mit insgesamt 16 Bands aus der Region, darunter mehr als zwei Drittel Newcomer, produziert. Die Musiker hatten bereits 2014 unter anderem bei der Langen Nacht der Kultur die Möglichkeit, zum Mikrofon zu greifen und sich einem Publikum zu präsentieren. Dies wird auch in diesem Jahr, am Samstag, 13. Juni, wieder der Fall sein. Den Rheinland-Pfalz-Tag will der ZRW in erster Linie dazu nutzen, um in der Öffentlichkeit verstärkt wahrgenommen und damit bekannter zu werden. „Es ist wichtig, dass man uns kennt“, unterstreicht Clev. „Wir wollen eine Plattform bieten, auf der sich die Menschen einen Überblick über die Region verschaffen können“, führt er aus. Dabei gehe es auch darum, Mehrfachangebote, die aus Unkenntnis über bestehende Möglichkeiten aus der Taufe gehoben werden, zu vermeiden. Der Verein versteht sich als Sprachrohr und Vertretung der Region. Seine Mitglieder stammen aus Wirtschaft und Wissenschaft, ebenfalls gehören Institutionen, Gebietskörperschaften und Privatpersonen dazu. „Wir agieren schnell, flexibel, unkompliziert und politisch unabhängig“, stellt Clev heraus. Doch die Voraussetzung dafür, dass Synergien entstehen und wachsen können, ist, dass die Angebote des ZRW auch innerhalb der Region bekannt sind. „Wir wollen bündeln und zusammenfassen und in der Gemeinschaft daran arbeiten“, benennt Clev die Intention dahinter. Selbstredend soll damit auch die Westpfalz vorangebracht werden. Dabei ist das Umsetzen von Projekten und Ideen von und mit Partnern einer der Schwerpunkte. Nicht zuletzt sollen damit auch Mitglieder unterstützt werden. Aktuell befindet sich der ZRW in Gesprächen mit der Stadt Ramstein-Miesenbach, in denen es um den Aufbau eines freien WLAN-Netzes geht. In den Städten Kaiserslautern und Pirmasens steht ein solches bereits einheimischen und auswärtigen Gästen zur Verfügung. Der ZRW hat deren Umsetzung finanziell unterstützt. Auch in Ramstein-Miesenbach könnten – sofern das Vorhaben wie geplant durchgeführt wird – die Besucher des Landesfestes schon davon profitieren. (lmo) Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 19 Fokus auf der Vielfalt der Westpfalz Ramstein-Miesenbach beim Landesfest drei Tage lang im Mittelpunkt – Bis zu 200 000 Besucher erwartet Seit einem knappen Jahr laufen die Planungen für das Landesfest, das diesjährig in Ramstein-Miesenbach gefeiert wird. Für die Ausrichterstadt und all die anderen Akteure bietet der Rheinland-Pfalz-Tag vom 26. bis 28. Juni die Gelegenheit, sich einem breiten Publikum zu präsentieren. Als einen „Mosaikteppich, der sich nach und nach mit Leben füllt“ bezeichnet Projektleiter Joachim Felka die Organisation der dreitägigen Großveranstaltung. Schließlich werden bei schönem Wetter bis zu 200.000 Besucher in der Stadt erwartet. Das Grundkonzept ist schon längst unter Dach und Fach und auch die Detailplanung ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen, informiert Felka. Noch nie hat die Stadt eine Veranstaltung in dieser Dimension gestemmt. Sie verspricht sich landesweite Aufmerksamkeit. „Der Rheinland-Pfalz-Tag ist auch eine einmalige Chance für die Westpfalz, sich als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu präsentieren“, hält Bürgermeister Klaus Layes fest. Dazu gehört auch, dass sich im Zelt der Stadt der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, der Wird beim Festumzug durch die Straßen rollen: Mit Stadtwappen, Ramsteiner Löwen und Nikolaus-Kirche zeigt der Wagen bekannte Motive von Ramstein-Miesenbach. FOTO: KLEIN die Ausstattung der Stadt Ramstein mit Hotspots für freies WLAN mitfinanziert, einem breiten Publikum präsentiert. Daneben sind die Science Alliance, Hightech-Unternehmen und ortsansässige Betriebe vertreten. „Wir wollen zeigen, dass die Westpfalz auch etwas zu bieten hat“, unterstreicht Felka. Zwölf Bühnen, davon fünf Großbühnen, werden sich über das Stadtgebiet verteilen. Hinzu kommen Präsentations- und Aktionsflächen sowie eine Senioren-, eine Selbsthilfe- und eine Energiemeile. Zu sehen sind außerdem ein Markt der Städte und Landkreise, ein Bauern-, Öko- und Handwerker- markt und ein Künstlersymposium. Felka geht davon aus, dass weit über 200 Stände mit Informationen und gastronomischen Angeboten im Innenstadtbereich aufgebaut sein werden. Der sonntägliche Festumzug zieht beim Rheinland-Pfalz-Tag mit rund 100 Nummern und et- wa 3000 Aktiven auf einer 3,5 Kilometer langen Strecke durch die Straßen von Ramstein-Miesenbach. Der Tross wird von der Stadt Neuwied als vergangenem Ausrichter angeführt. Die Stadt Ramstein-Miesenbach wird mit drei Gruppen, zwei Vereinen und der USAFE-Band, vertreten sein. (lmo) ft der Hier wird die Zukun tion industriellen Produk aktiv mitgestaltet. MiniTec GmbH & Co. KG MiniTec Allee 1 | 66901 Schönenberg-Kübelberg Volle Gassen und Plätze und dazu gute Laune: In Ramstein-Miesenbach finden jährlich mehrere Veranstaltungen mit vielen Besuchern statt. Ein Ereignis wie den Rheinland-Pfalz-Tag hat es bislang aber noch nicht gegeben. FOTO: STADT RAMSTEIN-MIESENBACH/FREI www.minitec.de Tel. +49 (0)6373 8127 0 | Fax +49 (0)6373 8127 20 [email protected] | www.minitec.de 9011186_10_1 Seite 20 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Gesunde Mitarbeiter für den Erfolg „Betriebskrankenkasse vor Ort“ beteiligt sich an Initiative zu betrieblichem Gesundheitsmanagement Arbeit kann krankmachen und wer krank ist, kann nicht oder nur wenig und teils schlecht arbeiten. Gerade für kleine und mittlere Betriebe hat dies oft negative Auswirkungen. Unternehmer in der Region Westpfalz können einiges dafür tun, damit die Arbeitnehmer gesund bleiben. Das Kaiserslauterer Servicecenter der „Betriebskrankenkasse (BKK) vor Ort“ will ihnen unter dem Motto „Gesunde Mitarbeiter – Starkes Unternehmen“ dabei helfen. Das Kaiserslauterer Servicecenter der „BKK vor Ort“ ist eine von bundesweit zwölf Betriebskrankenkassen, die gemeinsam mit dem BKK-Dachverband das Projekt „Gesund. Stark. Erfolgreich – Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“ gestartet haben. Das Projekt geht auf eine Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesministeriums für Gesundheit zurück, die das Projekt auch fördern. „Ziel ist es, dass in den Unternehmen ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt wird“, erklärt Tim Wilking, Leiter des Kundenservices im Servicecenter Kaiserslautern. Bei einer Veranstaltung am Mittwoch, 27. Mai, 17.30 Uhr, wolle die „BKK vor Ort“ Unternehmer erst einmal darüber informieren, was ein betriebliches Gesundheitsmanagement ist, was Unternehmer für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter tun können und warum dies durchaus auch in ihrem Interesse ist. Bei der Vorbereitung und Organisation dieser Veranstaltung kooperiert die „BKK vor Ort“ mit dem Verein „ Zukunftsregion Westpfalz“. Unternehmer, die sich für die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements entscheiden, werden bei der Umsetzung von der „BKK vor Ort“ begleitet und unterstützt, verspricht Wilking. „Mitarbeiter von uns kommen in den Betrieb, schauen sich an, was bisher im Bereich Gesundheit getan wurde, wo es Defizite gibt, informieren sich über die Zahl der kranken und arbeitsunfähigen Mitarbeiter, machen Vorschläge, wie die Gesundheit der Mitarbeiter verbessert werden kann, und helfen bei der Realisierung dieser Vorschläge“, so Wilking. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen sei betriebliches Gesundheitsmanagement sehr wichtig, betont Wilking. Denn sie hätten es oft schwerer, Fachkräfte zu gewinnen. Zudem sei es in Unternehmen mit einer überschaubaren Zahl an Mitarbeitern eine weitaus stärkere Belastung für alle, die Arbeit „Gesund. Stark. Erfolgreich“ ist das Motto der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestarteten Aktion, an der sich Betriebskrankenkassen beteiligen. von kranken Kollegen zu übernehmen. Diese Zusatzbelastung führe, vor allem wenn sie längere Zeit anhalte, oft zu Erkrankungen bei weiteren Mitarbeitern. Außerdem seien kleinere und mittlere Unternehmen verstärkt auf ältere Mitarbeiter angewiesen und bei denen komme der gesundheitlichen Vorund Fürsorge eine noch größere Bedeutung zu. Die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements sei für die Unternehmen nicht mit hohen Kosten verbunden, betont Tim Wilking. Wichtig sei es, bei der Entwicklung eines Plans für betriebliches Gesundheitsmanagement die individuellen Bedingungen und Gegebenheiten eines Unternehmens und die Struktur der Mitarbeiter zu berücksichtigen. Auch gelte es, die Mitarbeiter von Beginn an einzubeziehen und deren Interessen zu berücksichtigen. All dies seien Themen der Informationsveranstaltung „Gesunde Mitarbei- ter – starkes Unternehmen“, die am 27. Mai im „Business and Innovation Center“ (BIC) in Kaiserslautern stattfindet. Geplant ist nach Angaben von Wilking, dass zwei Arbeitgeber aus der Westpfalz, die bereits auf betriebliches Gesundheitsma- Bei Informationsveranstaltungen wird Arbeitgebern das betriebliche Gesundheitsmanagement vorgestellt. Für 27. Mai ist in Kaiserslautern eine Veranstaltung geplant. FOTOS (2): BKK VOR ORT/FREI nagement setzen, ihre Aktivitäten vorstellen. Danach seien eine Podiumsdiskussion und Fragerunden vorgesehen. Tim Wilking betont ausdrücklich, dass die Veranstaltung nicht nur Mitglieder des Vereins ZRW ansprechen soll, sondern dass jeder Arbeitgeber aus der Westpfalz willkommen ist. (ann) INFO Weitere Informationen über Telefon 0631 3615440 oder E-Mail: [email protected] •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Zur Sache: Gesundheitsplan für Betriebe Sich für die Gesundheit der Mitarbeiter zu engagieren, bringe Betrieben Vorteile, betonen Vertreter der Betriebskrankenkassen bei der Vorstellung des Projekts „Gesund. Stark. Erfolgreich – Der Gesundheitsplan für Ihren Betrieb“. Denn eine gesunde und leistungsfähige Belegschaft sei eine entscheidende Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Und in Zeiten, in denen immer mehr von Fachkräfte-, aber auch von allgemeinem Arbeitskräftemangel die Rede ist, sei es nicht mehr so einfach, kranke oder arbeitsunfähige Mitarbeiter durch gesunde Mitarbeiter zu ersetzen. Zudem sei das Engagement für die Gesundheit der Mitarbeiter ein Faktor, der dazu beitrage ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, bei dem Fachkräfte gern tätig sein möchten. Betriebliches Gesundheitsmanagement bedeute weitaus mehr, als auf die Einhaltung der Arbeitsschutzbedingungen zu achten und beispielsweise Kurse über Entspannungsmethoden oder Fragen der Ernährung anzubieten, so die Kassen. Be- triebliches Gesundheitsmanagement umfasse viele Bereiche, etwa die Arbeitsatmosphäre, die Arbeitsbedingungen, die Art des Umgangs mit den Mitarbeitern, die Wertschätzung von Mitarbeitern. Statistiken zeigen, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Mitarbeiter aufgrund psychischer Erkrankungen ausfallen und dies oft für lange Zeit. Burnout ist ein bekanntes Modewort für diese psychischen Erkrankungen. Auch hier wolle das betriebliche Gesundheitsmanagement ansetzen. (ann) Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 " | Seite 21 Hilfe für Arbeitgeber Verein ZRW startet Reihe von Informationsveranstaltungen A l s innova ti ves Highte ch- Un ternehmen ent wickeln und fertigen wir ständig am Puls schlag der Zeit. Technisch bestmöglich aufgestellt suchen wir stets die Herausforderungen unserer Kunden in der Industrie und bieten ihnen passgenaue Lösungen an. Das Ergebnis sind massiv steigende Auftragszahlen und 100 neue Arbeitsplätze am Standort Kaiserslautern allein durch die erhöhte Nachfrage unserer Pharma-Kunden (Track & Trace). Wir bauen auf unsere Region. WWW.WIPOTEC.COM 9015593_10_1 Die Gesundheit von Arbeitskräften gilt es zu erhalten. Mit einer Informationsveranstaltung zum betrieblichen Gesundheitsmanagement am 27. Mai, zu der er zusammen mit der „BKK vor Ort“ einlädt, startet der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW) eine neue Veranstaltungsreihe für Arbeitgeber. „Wir wollen eine Plattform bieten, bei der sich Arbeitgeber über bestehende Angebote im Handlungsfeld Fachkräftesicherung informieren können“, betont Arne Schwöbel, der beim ZRW für den Bereich Projektmanagement zuständig ist. Die dauerhafte Sicherstellung des Fachkräftebedarfs der Westpfälzer Arbeitgeber sei ein zentrales Ziel des ZRW. Schließlich bildeten qualifizierte Fach- und Führungskräfte die Grundlage für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Region, fährt Schwöbel fort. Es reiche dafür allerdings nicht aus, nur die Rahmenbedingungen für die das Leben und Arbeiten zu verbessern, wie etwa durch ein attraktiveres Freizeitangebot oder schnellere Erreichbarkeit der Arbeitgeber. Entscheidenden Anteil bei der Bindung und Anwerbung von Fachkräften hätten die Arbeitgeber selbst, so Schwöbel. Sie müssten in Zukunft noch mehr dafür tun, bei potenziellen Arbeitnehmern als attraktiv wahrgenommen zu werden. Besonders kleinen und mittleren Unternehmen falle es oft schwer, sich neben dem Alltagsgeschäft mit der Zukunftsaufgabe Fachkräftesicherung zu beschäftigen. Den Vorschlag der „BKK vor Ort“, eine Informationsveranstaltung zum Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ anzubieten, nimmt der ZRW nun zum Anlass, eine neue Veranstaltungsreihe ins Leben zu rufen. Die Westpfälzer Arbeitgeber sollen dadurch für den Handlungsdruck sensibilisiert und über die Handlungsmöglichkeiten sowie Beratungsangebote informiert werden. Verschiedene Einrichtungen, darunter Industrie- und Handwerkskammer (IHK) sowie Handwerkskammer (HWK), unterstützen die Unternehmen mit einer kostenlosen Erstberatung. Die vorhandenen Angebote seien aber noch zu wenig bekannt, sagt Arne Schwöbel. Die verschiedenen Beratungseinrichtungen erhielten mit dem neuen Veranstaltungsformat eine Plattform, ihre Angebote vorzustellen. Nicht zu unterschätzen sei darüber hinaus der Austausch positiver und negativer Erfahrungen aus dem Unternehmensalltag. Daher solle bei allen Veranstaltungen darauf geach- FOTO: INDUSTRIEBLICK/FOTOLIA.COM tet werden, vorbildhafte Praxisbeispiele zu präsentieren und genug Gelegenheit zum informellen Austausch zu geben. Neben dem „Betrieblichen Gesundheitsmanagement“ gebe es zahlreiche weitere Themen, zu denen Veranstaltungen vorstellbar seien, so Schwöbel. Als ein Beispiel nennt er die „Alternsgerechte Unternehmenspolitik“. Dazu gehöre, dass Arbeitgeber sich bemühen, ihre Arbeitnehmer möglichst lange im Betrieb zu halten, die Tätigkeiten dem Alter der Beschäftigten anpassen und versuchen, das Wissen und die Erfahrung von älteren Arbeitnehmern, möglichst auch über deren Ruhestand hinaus im Betrieb zu behalten. Die Familienfreundlichkeit sei ein weiteres mögliches Thema der Veranstaltungsreihe, wie auch der Umgang mit internationalen Fachkräften in Unternehmen. Das Veranstaltungsprogramm wird laut Arne Schwöbel in den nächsten Monaten in enger Abstimmung mit den wichtigsten regionalen Akteuren im Handlungsfeld erarbeitet, darunter IHK, HWK und Arbeitsagentur. Ergänzend dazu baut der ZRW ein Onlineangebot auf, dass den Arbeitgebern aus der Region eine Orientierung im Handlungsfeld Fachkräftesicherung geben soll. (ann) .. hen. c i l k r i erw v e m u Trä ...mit dem Frühlingskredit. Angebot befristet bis 15. Mai 2015 Keine Verwendung des Kreditangebotes für Ablösungen von Krediten oder Girokontoumschuldungen innerhalb der Stadtsparkasse Kaiserslautern möglich. Rufen Sie uns an! Telefon: 0631/8406-309 www.sskkl.de 9007125_10_1 Seite 22 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Samstag, 11. April 2015 Zukunftsregion Westpfalz " | Seite 23 Wie gewinnt man Nähtechniker? Veranstaltung der Textil- und Fashioninitiative Im Oktober 2014 erfolgte mit der Auftaktveranstaltung bei der Handwerkskammer der Pfalz der offizielle Startschuss für die Textil- und Fashioninitiative Südwest (TFiSW). Nun steht die zweite Veranstaltung auf dem Programm: am 23. April bei Pfaff Industriesysteme in Kaiserslautern. Neben einem Unternehmensrundgang steht ab 14 Uhr in der Hans-Geiger-Straße im Kaiserslauterer Industriegebiet Nord das Thema „Fachkräftesiche- Gastgeberin: Cornelia Mast, Geschäftsführerin der Pfaff Industriesysteme und Maschinen GmbH FOTO: PFAFF/FREI rung in der Nähtechnikbranche“ im Mittelpunkt. Wie gewinnt man Fachkräfte? Wie bildet man sie aus? Wie sichert man eine langfristige Zusammenarbeit? Diesen Fragen will die TFiSW gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Pfalz an diesem Nachmittag auf den Grund gehen. Zudem sollen erste Maßnahmen zur Fachkräftesicherung in der Region für die Näh- und Textiltechnikbranche vorgestellt werden. Die Teilnehmer können sich über die Thematik austauschen, um gemeinsame Synergien für das gesamte Unternehmensnetzwerk zu erzeugen. „Wir alle kennen die Herausforderung, gute Mitarbeiter zu finden und sie langfristig im Unternehmen zu halten“, sagt Cornelia Mast, Geschäftsführerin der Pfaff Industriesysteme und Maschinen GmbH. Die Berufsbilder innerhalb der Branche hätten sich in den vergangenen Jahren massiv verändert, die Arbeiten seien anspruchsvoller geworden. „Es gilt für uns alle, junge Menschen für unsere Branche zu interessieren und ihnen zu zeigen, dass wir ihnen ein spannendes, zukunftsfähiges Aufgabenfeld bieten. Hier wollen wir im Rahmen der TFiSW gemeinsam mehr erreichen“, so Mast. Die TFiSW wurde im vergangenen Jahr gegründet und will Angehörige und Interessenten der Textil- und Modebranche zusammenbringen, die ihren Sitz in der Westpfalz und den angrenzenden Nachbarregionen haben. Die Initiative verfolgt das Ziel, ein Netzwerk aus Wirtschaft, Forschung und Ausbildung zur Bündelung regionaler Kompetenzen innerhalb der Branche zu knüpfen. Hierzu sollen branchenspezifische Informationen ausgetauscht sowie gemeinsame Anforderungen identifiziert und es soll über mögliche Zielsetzungen und Strategien diskutiert werden. Die aktuellen Mitglieder der TFiSW: Hochschule Kaiserslautern, Human Solutions GmbH, Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz, Pfaff Industriesysteme und Maschinen GmbH, PS Kreativ, Verband der Textil- und Bekleidungsindustrie, WFK Wirtschaftsförderungsgesellschaft Stadt und Landkreis Kaiserslautern mbH, Xi’an Typical Europe GmbH, Zukunftsregion Westpfalz. Wer sich für die Veranstaltung am 23. April in Kaiserslautern interessiert, kann sich auf der Webseite der Textil- und Fashioninitiative Südwest (www.tfisw.de) anmelden. (ffg) Treffpunkt: die Nähmaschinenfabrik Pfaff im Kaiserslauterer Industriegebiet Nord. ARCHIVFOTO: VIEW Um Nähmaschinen herzustellen, braucht es Fachkräfte. Diese gilt es zu finden – und auch zu halten. FOTO: PFAFF INDUSTRIAL /FREI 9011373_10_1 Seite 24 | " Zukunftsregion Westpfalz Samstag, 11. April 2015 Miteinander statt nebeneinander Das „BusinessMeeting Westpfalz“ soll zweimal im Jahr stattfinden – Auftakt bei General Dynamics Eine neue Kommunikationsplattform für Unternehmer entsteht: Am Dienstag, 9. Juni, laden der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ (ZRW), der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft (BVMW), die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern (WJ) und der Sender RPR1 erstmals zum „BusinessMeeting Westpfalz“ ein. Miteinander statt nebeneinander – das ist die Idee, die hinter der Kooperation steht. Denn die einzelnen Partner machen ihren Mitgliedern bereits jetzt verschiedene Angebote zum gegenseitigen Austausch und Netzwerken. „Der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft und die Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern bieten ihren Mitgliedern jeweils vier Veranstaltungen im Jahr an“, berichtet Arne Schwöbel vom Verein „Zukunftsregion Westpfalz“, welcher der Initiator des neuen Netzwerks ist. Das neue Format ist ein Versuch, die vorhandenen Angebote und Netzwerkpartner zu bündeln und gleichzeitig die Zahl der Teilnehmer zu erhöhen, um den Unternehmern an nur einem Termin eine möglichst große Zahl an Kontaktmöglichkeiten und möglichen Kooperationspartnern anzubieten. So werden WJ und BVMW jeweils zwei ihrer individuellen Netzwerktreffen zusammen mit der ZRW durchführen. Die einzelnen Netzwerkpartner bringen dabei eine beachtliche Zahl an potenziellen Teilnehmern mit: Allein das regionale Netzwerk der Wirtschaftsjunioren Kaiserslautern zählt fast 100 junge Unternehmer und Führungskräfte aus allen Bereichen der Wirtschaft. Und im Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ sind Menschen, Unternehmen und Organisationen der Westpfalz mit ganz unterschiedlichen Angeboten und Interessen engagiert. Der neue Unternehmerstammtisch soll kein einmaliges Angebot sein, im Gegenteil. Vorgesehen ist, dass der Stammtisch zweimal im Jahr stattfindet. Jedes Mal soll ein anderes Unternehmen in der Westpfalz als Gastgeber fungieren und damit die Möglichkeit erhalten, sich anderen Akteuren in der Region vorzustellen und das eigene Portfolio bei einer Betriebsbesichtigung zu präsentieren. Die Besucher erhalten Gelegenheit zum Austausch: „come together“. Einblicke in die Aktivitäten anderer Unternehmen, eventuell ergeben sich neue Kooperationsfelder. Die Auftaktveranstaltung findet bei dem Kaiserslauterer Unternehmen General Dynamics European Land Systems (GDELS) statt. Das Unternehmen der General Dynamics Corporation hat europaweit Standorte, entwickelt, produziert und liefert Radfahrzeuge, Ketten- FOTO: ZRW/FREI fahrzeuge, amphibische Fahrzeuge und andere Kampfsysteme sowie Artillerie und Munition für Kunden auf der ganzen Welt. Jedes „BusinessMeeting“ soll einen thematischen Schwerpunkt erhalten, den das gastgebende Unternehmen auswählen darf. Bei der Premiere hat sich General Dynamics für das Thema „Arbeitnehmer-überlassung“ entschieden. Die Veran- staltung, für die eine Anmeldung erforderlich ist, beginnt um 16 Uhr mit Produktvorführung im Betrieb. Daran schließt sich die Vorstellung des Unternehmens und des Arbeitnehmerüberlassungsmodells mit anschließender Podiumsdiskussion an. Zum Abschluss der Premierenveranstaltung wird es ein „come together“ geben – Zeit, sich persönlich näher kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen. „Unser Ziel ist es, den neuen Unternehmerstammtisch als feste Größe zu etablieren, weil eben alle da sind, auf die es ankommt“, definiert Arne Schwöbel das ambitionierte Ziel der neuen Kommunikationsplattform. Vielleicht, so hofft er, kommen im Laufe der Zeit auch weitere Partner mit ins Boot. Und vielleicht entwickele sich aus der neuen Kooperation auch noch mehr als „nur“ ein Unternehmerstammtisch. Das nächste „BusinessMeeting“ ist für Mitte September geplant. (rad) INFO Zum „BusinessMeeting Westpfalz“ kann man sich anmelden unter www.zukunftsregion-westpfalz.de. Für Nachfolger und Investoren – Die Unternehmensbörse Westpfalz. – Sie möchten sich selbstständig machen? – Sie sind auf der Suche nach Investoren? – Sie möchten Ihr Unternehmen erweitern? www.kskkl.de www.unternehmensboerse-westpfalz.de Unser Ansprechpartner: Peter Koppenhöfer, Tel.: 0631/3636 36007 8727407_40_4
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