oxyd Schifffahrtsmuseum Wülflingen 22. März – 19. April 2015 archebarke schiffundfloss 2 3 Archebarkeschiffundfloss Astrid Amadeo M.S. Bastian / Isabelle L. Anna-Maria Bauer Jürg Benninger Klaus Born Peter Bräuninger Vreny Brand-Peier Samuel Buri Alfons Bürgler Mike Cadurisch Jean Pierre Corpataux Michelle DeFalque Carlo Domeniconi René Fehr-Biscioni Monika Feucht Tibor Franasek Sonya Friedrich Duri Galler Eva Gallizzi Christophe Geel Sabina Gnädinger Nicola Grabiele Markus Graf Silvia Maria Grossmann Maia Hänny Adelheid Hanselmann Katharina Henking Susan Hodel Manù Hophan Ursula Hürlimann Theo Hurter Werner Ignaz Jans Martin Kaufmann Hans Knuchel Katja Kunz Theres Liechti Valentin Magaro Urs Maltry Beatrice Maritz Jörg Mollet Simone Monstein Rando Moricca Rahel Müller Andrea Muheim Katharina Rapp Daniel Rehmer Ercan Richter Ruth Righetti Barbara Roth Erwin Schatzmann Pavel Schmidt Susan Schoch Martin Schwarz Martin Senn Paul Sieber Sabina Speich Theo Spinnler Irma Städtler Ursula Stalder Thomas Stamm Barbara Stirnimann Ludwig Stocker Micha Stuhlmann Susanna Vecellio François Viscontini Verena Vogt Peti Wiskemann Andreas Wolfensberger Franz Anatol Wyss Michael Wyss Alex Zwalen 4 Micha Stuhlmann. Performance «Seenot». Vernissage am 22. 3. 2015 Ein digitaler Katalog – wieso? Zum dritten Mal habe ich für oxyd einen digitalen Katalog gebastelt. Es war wirklich eine Bastelei, denn sehr viel verstehe ich ja nicht vom Computer- und Internetgebrauch. Weil ich aber nicht mehr an herkömmliche Katalogdrucksachen glaube, die teuer sind und selbst von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren früher oder später entsorgt werden, wollte ich Modelle schaffen, die auch unbedarfte Computerbenützer anregen könnten, etwas Ähnliches zu machen. Kein Kostenfolge, gratis. Warum macht das nicht jeder Galerist, jedes Kulturzentrum? Herkömmlichen Drucksachen sind statisch: Was gedruckt ist, ist gedruckt. Eine digitale Dokumentation braucht eine bloss kurze Vorlaufzeit, kann man nach der Vernissage durch brandneue Fotos ergänzt werden. Ist doch toll! 5 Zur Ausstellung Immer wieder bin ich in Ausstellungen und Ateliers dem Motiv des Bootes oder ähnlicher Wasserfahrzeuge begegnet. So häufig, dass ich auf die Idee kam, alle Künstlerinnen und Künstler, die schon einmal in den oxyd-Kunsträumen ausgestellt haben, anzufragen, ob sie zu diesem Thema einen bereits bestehenden Beitrag hätten, oder ob – wenn sie das Thema Arche, Barke, Schiff oder Floss anspreche – sie eigens für diese Ausstellung etwas schaffen würden. Rund die Hälfte der Mitglieder der oxyd-«Familie» wollte mitmachen, mit alten oder neuen Werken. Floss und Schiff stehen am Anfang der Zivilisationsgeschichte, sind viel älter als das Rad. Vermutlich liessen sich unsere vorgeschichtlichen Vorfahren vom Schwemmholz inspirieren und bauten Flösse aus notdürftig zusammengebunden Baumstämmen, die später zu Einbäumen weiterentwickelt worden sind. Es gibt wohl kein ethnographisches Museum und kein Kunstmuseum, wo nicht ein Wassergefährt zu sehen wäre. Autos nehmen im Alltag des Binnenlandes Schweiz einen wichtigeren Platz ein als Schiffe. Ich glaube aber nicht, dass dieses Thema in der neuen Kunst eine ähnlich grosse Bedeutung hat wie das Wasserfahrzeug. Vermutlich, weil Arche, Barke, Schiff und Floss archetypische, tief in unserer Seele verwurzelte Symbole sind. Die Ausstellung heisst «Archebarkeschiffundfloss». Die Wörter haben sich zu einem Ganzen verhängt wie von einem Sturm in eine geschützte Bucht geschwemmtes, verdichtetes Treibgut. «Im Kahn den blauen Fluss hinunter / Wie schön sich Bild an Bildchen reiht. / Das geht in Ruh und Schweigen unter.» So heisst es in Trakls Gedicht «Verklärter Herbst». Und hier? Wie schön sich Wort an Wörtchen reiht ... Die Teilnehmenden haben irgendwann in den letzten 15 Jahren bereits einmal oder mehrmals im Oxyd ausgestellt. Da sich im Oxyd die Kuratorinnen und Kuratoren abwechseln und bis zum heutigen Tag ganz bewusst nicht bestimmte Kunstrichtungen bevorzugt worden sind, war es vorauszusehen, dass höchst unterschiedliche Beiträge zusammen kommen würden. Die Idee einer Jurierung habe ich rigoros abgelehnt. Das Leben schulmeistert uns ohnehin genug; und wenn es uns eines Besseren belehrt, erweist sich das sogenannt Bessere im Nachhinein oft als das Schlechtere. (Ich bereue es allerdings, dass ich mich gegenüber dem mitbestimmenden Kuratorenteam – was die Teilnahme von verstorbenen Oxyd-Künstlern betraf – nicht durchgesetzt habe: Hugo Suter und Fred. A. Knecht hätten unbedingt in die Ausstellung gehört.) Ich wusste, dass Archebarkeschiffundfloss ein so weites Gebiet ist, dass der gemeinsame Nenner nicht allzu viele Gemeinsamkeiten sichtbar machen konnte. Das Durcheinander war vorprogrammiert. Tant mieux! Ich mag die Vielfalt, ja Wildwüchsigkeit der Kunst (mit Betonung auf wild, Laue und Angepasste 6 haben es mir nie angetan). Nicht alle der 150, die schon einmal im oxyd ausgestellt haben, entsprechen meinen Vorstellungen von Kunst und dem Künstlerischen. Zur Teilnahme aufgefordert habe ich trotzdem alle – und bin das Wagnis eingegangen, schliesslich Kuckuckseier im Nest zu haben. Wieso dass das nun nicht der Fall ist, wieso ich alles mag, was in der Ausstellung zu sehen, wieso die meiner Ansicht nach richtigen Leute sich zum Mitmachen entschlossen haben – diese Frage muss ich offen lassen. Der Ehrlichkeit halber sei erwähnt, dass zwei Bewerbungen von mir zurückgewiesen worden sind. Die oxyd-Kunsträume sind für Künstlerinnen und Künstler aller Richtungen da, aber eine professionelle Mentalität, also ein hohes Mass an Ernsthaftigkeit ist die Voraussetzung, um hier ausstellen zu können. Die ältesten Beiträge sind vier Jahrzehnte alt, die jüngsten erst vor wenigen Tagen fertig geworden. Das stört die heterogene Homogenität dieser Ausstellung nicht. Gute Kunst veraltet nicht. Ich habe nie begriffen, wieso «Museen für Gegenwartskunst» geschaffen worden sind. Erstens ist die Gegenwart schon morgen Vergangenheit, und zweitens ist der Umstand, dass etwas heute entsteht, kein Garant für Aktualität. Heutiges kann unglaublich altmodisch sein, und Altes hochaktuell. Ich habe die Teilnehmenden gebeten, bei der Auswahl ihrer Werke darauf Rücksicht zu nehmen, dass die an sich grosszügig bemessenen oxyd-Räume nicht grenzenlos Platz bieten. Natürlich hätte man von allen Teilnehmenden nur ein einziges Werk, und das in limitierter Grösse, verlangen können. Das wollte ich nicht, denn zwei Werke sagen mehr als doppelt so viel als ein einziges. (Erst im Kontext kann Kunst als bedeutende Kunst erkannt werden. Es gibt auf der ganzen Welt kein Kunstmuseum von Rang und Namen, das Künstlerinnen oder Künstler ehren würde, weil ihnen ab und zu – aber eher ausnahmsweise – etwas Bedeutendes gelungen ist.) Im Durchschnitt haben die 71 Teilnehmenden beinahe drei Werke eingegeben; insgesamt sind es 208. Ich habe mit dieser Zahl gerechnet, wohlwissend, dass das eine dichte Hängung bedeutet, dass die fertige Ausstellung nicht den üblichen Vorstellungen von einer «schönen Ausstellung» entsprechen kann. Auf dem Plakat und der Einladungsdrucksache ist im Untertitel mit Ironie vom «Schiffahrtsmuseum Wülflingen» die Rede. Wir haben es nicht für den Schweizerischen Museumführer angemeldet, existiert das «Schifffahrtsmuseum» doch nur bis zum 19. April 2015. Wie Orhan Pamuk, der grosse türkische Schriftsteller und Schöpfer des Istanbuler «Museum der Unschuld», liebe ich jene alten Museen, die kein didaktisches oder ästhetisches Lifting erfahren haben, in denen im Lauf der Zeit die Sammlungszugänge zum Bestehenden gefügt wurden, ohne dass bereits Ausgestelltes im Depot zu verschwinden hatte. Solche Museen, wie etwa das Museum Frederic Marès in Barcelona, schwebten mir beim Konzipieren dieser Ausstellung vor. The white cube – ein schlichtes Gehäuse, in dem möglichst wenige Werke gezeigt werden. Diese 7 fragwürdige Idee prägt die heutige Ausstellungswelt. Sie rechnet mit unmündigen, zum Fokussieren unfähigen Betrachterinnen und Betrachtern. Den Kunstwerken Raum geben, viel weissen Umraum! Wenn ein Kunstwerk gut ist, dann behauptet es sich in jeder Umgebung. Ein Passantenpublikum mag es verwirren, wenn sehr verschiedenartige Kunstwerke benachbart sind. Kunsthäuser, Kunstmuseen, Kunsthallen, Galerien oder ein Ort wie oxyd werden aber vor allem von Leuten besucht, die im Betrachten von Kunst geübt sind. Sie können das, wozu wir im Strassenverkehr im Stande sind: uns nämlich auf eine Ampel oder Signalisation zu konzentrieren, ohne uns von der Umgebung ablenken zu lassen. Der White cube ist eine Bevormundung von in der Wahrnehmungsfähigkeit als unmündig bewerteten Menschen. 208 Werke – falls sie jedes 30 Sekunden betrachten würden, müssten sie rund zwei Stunden konzentriert schauen. Das erwarte ich nicht. Alle, die ins oxyd kommen haben ihre eigene Individualität und ihre eigenen Interessen. Jeder und jede sollen aus dieser artist’s choice aussuchen, was sie interessiert. Ausstellungen realisieren – das ist eine der schönst möglichen Arbeiten. Das ist ein abenteuerliches Unterfangen, bei dem Kopf, Herz und Hand beteiligt sind. Man denkt sich eine Ausstellung aus, und dann kommt alles anders heraus. Das ist gut so. Was man sich anhand von Fotos zurecht gelegt hat, muss revidiert werden, wenn man die Kunstwerke real vor sich hat und in die – zwar vertrauten – Räume und Bildkontexte integrieren soll. Eigentlich schwebte mir eine Ausstellung in der Dichte einer Auktionsausstellung vor. Nun ist aber mit der engagierten und umsichtigen Hilfe von Peter Grüter und Max Perucchi dennoch so etwas wie eine «schöne Ausstellung» entstanden. Nur ganz selten kommt es zu Situationen, wo allzu Gegensätzliches sich in die Quere kommt, wo es erwünscht gewesen wäre, dass das oxyd-Raumprogramm noch weitläufiger wäre. Das kreative Durcheinander kommt im digitalen Katalog, den Sie über die oxyd-Website abrufen können, besser zum Ausdruck als hier. Die alphabetische Ordnung ergibt eine wunderbare Unordnung. Archebarkeschiffundfloss: wie gesagt, ein weites Feld. Selbstverständlich hätte man das Ausstellungsgut einigermassen logisch gruppieren können. Herz, Hand und Kopf. Das Herz hat die Hand stärker geleitet als der Kopf. Sie werden es uns nicht übel nehmen, dass wir das Wildwüchsige nicht übermässig domestiziert haben. Nun durchdringen sich die verschiedenen Themen. Hätten wir strikt geordnet, dann gäbe es nun eine Gruppe mit Reisebildern, mit Erinnerungsbildern, die narrativ oder poetisch-narrativ zeigen, was man unterwegs auf Seen, auf dem Meer, in Häfen, am Strand gesehen hat. Da gäbe es die Gruppe der TräumerInnen, LyrikerInnen und MärchenerzählerInnen, für die das Schiff, die Arche, die Barke, das Floss – aber auch das Wrack – vor allem eine Metapher ist, vieldeutig, eher im 8 Erahnbaren als im Erfassbaren verankert, oder besser: mit zarten Fäden verbunden. Diese Kunst hat viel mit Sehnsucht zu tun. Sie hebt sich ab von der dritten Gruppe. Kein Tag ohne Medienmeldungen über Bootsflüchtlinge, die auf Schlauchbooten, havarierten Fischerbooten oder in kaum mehr meertauglichen Frachtern versuchen, Südeuropa zu erreichen. Betroffenheit, Mitleid und Ohnmachtserfahrungen sind für die Künstlerinnen und Künstler die Initialmomente. Es wäre zu kurz gefasst, die Kunstwerke, die sich mit dieser Tragik beschäftigen, als «politisch» zu bezeichnen. Die Politik sucht Lösungen für Probleme. Wer sich hier mit dem Flüchtlingselend beschäftigt, tut das aus Anteilnahme heraus – Lösungen kann er oder sie aber keine anbieten. Ein dreiteiliger Ausstellungsraster konnte nicht mein Anliegen sein. Der kann in ihrem Kopf entstehen, und wenn nicht – macht’s auch nichts. Von einem solchen Raster ist in der Ausstellung nichts zu sehen, weil die simplifizierende Kategorisierung ohnehin nicht aufgehen würde. Es kann ganz gut sein, dass ein Kunstwerk allen drei vorher genannten Gruppen angehört. Archebarke ... Auch oxyd ist eine Arche. Hier konnten und können auch Künstlerinnen und Künstler ihre Werke zeigen, die auf der ausgetrockneten Ausstellungsszene sonst nicht zu sehen wären. Oxyd ist eine wunderbare Institution. Ich – als bald Siebzigjähriger – nehme mit dieser Ausstellung als Kurator Abschied von oxyd. Ich kann leicht Abschied nehmen, weil ich weiss, dass oxyd zu neuen Höhenflügen startet. Der Startplatz ist geebnet. Das Bodenpersonal neu bestellt. Die Flugdauer gegeben, noch eine gute Weile. Herzlich möchte ich den oxyd-Kolleginnen und –Kollegen für die Unterstützung danken, natürlich auch den Sponsoren. Ganz besonders aber den 71 Künstlerinnen und Künstlern. Sie haben Ihr Bestes gegeben. Hier, wo nur die Putzfrau eine Entlöhnung bekommt, haben sie sich – entsprechend unserem Prinzip der Freiwilligenarbeit – grossartig engagiert. Die Künstlerinnen und Künstler sind die grössten oxyd-Mäzene! Mäzene erwarten im Gegensatz zu Sponsoren keine Gegenleistungen. Es würde mich aber trotzdem freuen, wenn die oxyd-Erfahrungen, für Euch, liebe Künstlerinnen und Künstler, nachhaltig wären, wenn oxyd Euch zumindest immaterielle Gegenleistungen bringt. Peter Killer, Kurator 9 Pari a sé Va la nave, sola Nella quiete della sera. Qualche luce appare Di lontano, dalle case. Nell’estrema notte Va in fumo a fondo il mare. Resta solo, pari a sé, Uno scroscio che si perde ... Si rinnova ... Giuseppe Ungaretti (1888–1970) Sich gleich Fährt, fährt das Schiff allein in der Ruhe des Abends. Manch ein Licht erscheint Von fern, von den Häusern. In der äussersten Nacht Geht in Rauch auf von Grund auf das Meer. Bleibt allein, sich gleich, ein Geroll, das sich verliert ... Übersetzung Ingeborg Bachmann (1926–1973) 10 Astrid Amadeo *1963 Rohr, lebt in Zürich [email protected] www.astrid-amadeo.ch Floss 2000 Floss und 2000 Osterglocken. Fotografie 24 x 36 cm 600.- 11 In der Bucht von Aglientu 2010 Radierung, dreifarbig 12,8 x 18 cm 650.- 12 M.S. Bastian / Isabelle L. *1963 / *1967 in Biel, leben in Biel [email protected] http://www.nmbiel.ch/index.php?id=4&lang=de& 13 Wind, Wellen und Matrosen 2012 bis 2014 22 Kartonschachteln, Mixed media Verschiedene Masse, zwischen 15 und 40 cm hoch Preise: die kleinen Schachteln 1'200.-, die mittleren 1'800.- und die grossen 2'400.- 14 Anna-Maria Bauer *1947 in Hombrechtikon, lebt in Zürich [email protected] www.anna-mariabauer.ch Die Unterseite des Blattes Kühl im Schatten Über jeden Ausdruck erhaben Unschuldig lächelnd. Die schwächsten Stengel Die im Licht beben Biegen sich und brechen Schweigend. Dieses Gedicht handelt wie die Bilder nicht wirklich von der Natur. Es ist nicht, was man sieht; es ist, was man im Innern seit jeher weiss. Agnes Martin, Aufzeichnungen (aus Writings / Schriften. Herausgeber: Dieter Schwarz. 1991 Kunstmuseum Winterthur) Boot-Skelett. 1984. Eisendraht ! 6 mm, abgelängt, gebogen, verschweisst.. 190 x 150 x 62 cm Preis auf Anfrage 15 16 Jürg Benninger *1966 Altdorf, lebt zur Zeit in Biel [email protected] www.jjwb.ch «Wolle statt Farbe, Häkelnadel statt Pinsel. Der Künstler arbeitet mit Wolle und häkelt Kunstwerke. Die Technik des Häkelns, so fremd sie auch erscheint, weist Ähnlichkeiten mit derjenigen des Zeichnens auf.» Die Landung der Amazonen 2001 Wolle, gehäkelt 180 x 120 cm Preis auf Anfrage 17 18 Klaus Born *1945 Hätzingen, lebt in Dietlikon [email protected] www.klausborn.ch 348’000 Die Zahl benennt die übers Meer nach Europa eingereisten Flüchtlinge, einschliesslich derer, die die Überfahrt mit ihrem Leben bezahlt haben. 348’000 2015 Öl /Baumwolle 80 x 120 cm Fr. 6000.- 19 20 Peter Bräuninger *1948 Cham, lebt in Zürich, Genua und Hamburg www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4001674 Vor meinem Fenster 2015 Radierung 520.- 21 Die Ankunft der Costa Concordia im Hafen von Genua 2015 Radierung 520.- 22 Vreny Brand-Peier *1942 Olten, arbeitet in Sulz AG und in Olten [email protected] www.sokultur.ch Gedankengang: Vorbeiziehen 2015 Tempera auf Papier 37.5 x 16.25 cm Gedankengänge 2015 Tempera auf Pappelholz 150 x 65 cm 1600.- 4800.- 23 Gedankengang: Vorbeiziehen 2015 Tempera / Holz 150 x 65 cm 4800.- Nicht abgebildet: Gedankengang: Transport auf Zeit 2015 Gips und andere Materialien Höhe ca. 150 cm Preis auf Anfrage 24 Alfons Bürgler *1936 in Illgau SZ, lebt in Steinen SZ [email protected] www.alfonsbuergler.ch http://de.wikipedia.org/wiki/Alfons_Bürgler Boot 2009 Tanne (Mondholz) und Bronze Länge 86 cm, Höhe 12 cm, Breite 8.5 cmFigur: Bronze. Höhe 11 cm 2000.-- 25 Surfer. 2011. Bronze. Länge 51 cm, Höhe 34 cm, Breite 13 cm. Fr. 3200.- Surfer. 2014. Bronze. Länge 30 cm, Breite 8 cm, Höhe 7.3 cm. Fr. 2400.-- 26 Samuel Buri *1935 Täuffelen, lebt in Basel [email protected] http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000136 de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Buri! Strand in Kerala. 2014. Kohle auf Papier. 70 x 100 cm. Fr. 5000.- 27 Wenn die Boote im Wasser sind, dienen sie zum Setzen und Einziehen der Fischernetze. Wenn sie wieder ans Land gezogen sind, werden sie zu willkommenen Schattenspender. Strand in Südindien. 2014. Öl auf Leinwand. 70 x 200 cm. Fr. 15'000.- 28 Mike Cadurisch *1977 in Stäfa, lebt in Stäfa [email protected] www.cadurisch.com COLD SUMMER CODEX 2014 Acryl, Spray, Filzstift auf Leinwand 200 x 140 cm 3900.- 29 30 Jean-Pierre Corpataux Le Boucher Corpaato *1950 Fribourg, lebt in Fribourg [email protected] www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4004291 Installation zur Fussball-Europameisterschaft. Fribourg, 2008. Preis* 31 Ohne Titel. 2015, Mischtechnik auf Karton. 22 x 27 cm Preis* Ohne Titel. 2015. Mischtechnik auf Karton. 21 x 29.5 cm Preis* * Seine Ausstellungsbeiträge verkauft der Künstler vollumfänglich zugunsten von OXYD. Machen Sie einen Preisvorschlag! 32 Michelle DeFalque *1961 Manila, lebt in Almens GR [email protected] www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=10032510 Sonntag, 19. April. Finissage 13.30 Performance «Die Fischerin und das Boot - geschöpft, bewegt, gesungen» von Michelle DeFalque Performance «Tagundnacht». 2012 33 Performance «Ephemera». 2008 34 Carlo Domeniconi *1951 Schaffhausen, lebt in Schaffhausen [email protected] www.carlodomeniconi.ch Badende mit Schwimmring 1980 Öl auf Leinwand 78 x 82 cm 7000.- 35 Die Reise 1992 Öl auf Leinwand 125 x 60 cm, zwei Teile 7000.- 36 René Fehr-Biscioni *1958 in Zürich, lebt in Winterthur [email protected] www.fehr-biscioni.ch Helvetia. 1993. Acryl. 40 x 65 cm. PB Manchmal im Sommer . 1994. Holzschnitt. 30 x 40 cm 400.- ohne Rahmen 37 Flaute!. 2007. Holzschnitt. 20 x 26 cm. Fr. 350.- ohne Rahmen Klar zum Entern. 2009. Holzschnitt. 19 x 25 cm. Fr. 280.- ohne Rahmen 38 Monika Feucht *1956 in Meggen, lebt und arbeitet in Luzern [email protected] www.monikafeucht.ch Ein Zimmer, gefüllt mit erspielten Zeichnungen und Objekten, führt uns nah heran an den Einfall, den glücklichen Moment des Erhaschens und Aufschnappens. Launige Schwirrflieger bevölkern den Luftraum der Grenzzone, bleiben unbeirrt vom Gewicht der sie umflutenden Fragen. Da wächst Inneres nach aussen, Orte, die sich zu Bildern verdichten, gerne verwirrend und neu. Es fährt ein Kahn im Mondenschein 2014 Diverse Materialien, Graphit auf Leinwand 30 x 40 cm Fr. 1'800.– 39 40 Tibor Franaszek *1945 Budapest, lebt seit 1966 in Zollikerberg [email protected] www.franaszek.ch Etwa 71% der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt. Im Wasser kann der Mensch jedoch nicht leben, er kann nur, zeitlich sehr begrenzt, schwimmend sich über Wasser halten. Dann ertrinkt er. Diese für ihn tödliche Eigenschaft des Wassers zu überwinden, hat er seit eh und je schwimmende Objekte konstruiert, die ihn über Wasser halten und es ermöglichen, durch Wasserwege zu bekannten oder unbekannten Ufern zu gelangen. Die existentielle Bedrohung aber bleibt stets bestehen. Jeder Aufbruch auf dem Wasser kann zum Ziel oder zum Schiffbruch führen. Er kann aber auch zur Rettung oder zur Flucht verhelfen. ARCHE NOAH. 2014. Ölfarbe auf Kunststoff. 70 x 100 cm. Fr. 7000 41 NO COMMENT I. 2012. Ölfarbe auf Kunststoff. 70 x 100cm. Fr. 7000.- NO COMMENT II. 2012. Ölfarbe auf Kunststoff. 70 x 100 cm. Fr.7000.- 42 Sonya Friedrich *1960 Grossaffoltern, arbeitet in Solothurn [email protected] http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Sonya_Friedrich http://www.sokultur.ch/html/kulturschaffende/detail.html?q=friedrich&qs=all&qs2=1&artist_id=1546 43 «Die Weft» – eine Spontanarchitektur aus alten Hölzern. Durchlässig aus Leisten und Latten, teils noch Farbe tragend. Viele kleinere und mittlere Schiffe, Barken und Boote lagern in den Nischen des Luftgehäuses. Ab und zu einen Bewohner in sich tragend. Die Werft 2014 Mixed media 220 x 100 x 90 cm Preis auf Anfrage Detail Detail 44 Duri Galler *1952 München, lebt in Winterthur [email protected] www.xylon.ch/de/kuenstler/galler/galler.shtml www.kuenstlergruppe.ch/kunstschaffende.cfm?id=189740A3-D751-42B4-07102AFF4BE404C9 Ein Schiff wird kommen 2014 Farbholzschnitt (4 Exemplare) 70 x 40 cm 350.- 45 46 Eva Gallizzi *1947 in Au/ZH, lebt und arbeitet in Zürich [email protected] http://www.xylon.ch/de/kuenstler/gallizzi/gallizzi.shtml Dieses Buch entstand in Erinnerung an die Zeit meiner vielen Segelerlebnisse und die weite Reise über die grossen Meere. Die Holz-und Linolschnitte sind in meinem Atelier selbst gedruckt. Buchdeckel aus Holz, 31 x 43,5 cm Doppelseite, Star of India / Fische im Meer Doppelseite, Takelage / im Meer gefischt 47 Doppelseite, Über den grossen Teich von Amerika nach England B = Badegast, nicht gern gesehen an Bord Von der Arche bis ... Gefertigt wurden 3 Exemplare des Buches „archebarkeschiffundfloss“ mit massivem Holzdeckel, nummeriert und signiert, sowie 1 E.A. + 1 Ansichtsexemplar, Entstehungsjahr 2015, Grösse: Buchdeckel 31 x43,5 cm,. Subskriptionspreis bis 19. April 2015 Fr. 600.-, nachher Fr. 800.- 48 Monika Gasser 1952 in Lungern geboren. Lebt und arbeitet in Paris und Luzern. [email protected] www.kunst-forum.ch/profil/person/monika-gasser/ www.manuseum.ch/Lichtobjekte Light Objects Boote, Schiffe faszinieren mich seit der Kindheit. Mein erstes Boot – das selbstgebaute meines Grossvaters. Mit ihm und dem Hund durfte ich manchmal auf den grünen Lungernsee. Schiffe sind meine bevorzugten Transportmittel und tauchen in verschiedenen Kontexten in meinen Arbeiten auf. Übersetzen. 2015. 42 x 30 cm,. LED auf Holzplatte, Lee- Filter, Kalkpapier, Cerex Fr. 2700.- 49 Vier Sekunden Atem anhalten. 2013/14. 42 x 30 cm. LED auf Holzplatte, Lee- Filter, Kalkpapier, Cerex Fr. 2700.- 50 Christophe Geel *1957 St. Gallen, lebt und arbeitet in Zürich [email protected] www.christophe-geel.ch «Vision vom 3. Mai 2004» 24. Februar 2015 Tempera auf Baumwolle 80 x 120 cm Fr. 5000.- Die Visionsbilder des Christophe Geel Seit langen Jahren setzt sich der Maler Christophe Geel mit dem eigentümlichen Wesen seiner Visionsbilder auseinander – mit Bildern, die Vorkommnisse, Personen oder Gegenstände zeigen, die er in einer inneren Schau erblickt und in Farbskizzen festhält. Mit der Zeit erarbeitete er einen Fundus von weit über 2000 Bildwerken, in denen auffallend häufig Schiffe, Boote, Kähne sowie Flösse erscheinen. In Geels Bildwelt wirkt das Aufeinandertreffen einzelner Bildelemente surreal und bringt unsere alltagstaugliche Logik in einen Erklärungsnotstand. So gewährt ein entlang seiner Längsachse halbierter Ozeanriese auf hoher See Einblick in seinen Rumpf und offenbart dabei seine Doppelnatur: er ist gleichermassen ein Frachter, wie auch eine schwimmende Amethystdruse. In der intensiven Beschäftigung mit seinen Visionsbildern erstellte der Künstler über 20 Jahre hinweg ein strenges Arbeitskonzept: in einem spezifischen Rhythmus des Wochenablaufes, zur selben Uhrzeit sowie innerhalb einer konstanten Zeitspanne malt Geel seine innere Schau in einem vorgegebenen Format. Die derart entstandenen Bilder 51 März 1985 Acryl auf Baumwolle 194 x 130 cm Privatbesitz figurieren als Bildskizzen der Visionen, die er trotz ihres Notationscharakters ausführlich und sorgfältig formuliert. Diese konsequente Arbeitsweise erlaubt es ihm, sich innerlich den visionierten Gesichten zu öffnen, die sich sodann mithilfe seiner Künstlerhand in der diesseitigen materiellen Welt als Abbild manifestieren. Damit die bildliche Reinheit der inneren Schau unverfälscht bleibt, erlaubt der Moment der Vision keinerlei Interpretation oder Weiterentwicklung durch die Fantasie, welches wiederum seitens des Künstlers ein diszipliniertes inneres Loslassen bedingt. Ein solcher Vorgang, in welchem sich bedingungslose Hingabe und Disziplin die Hand reichen, erinnert an traditionelle Meditationstechniken sowie an die Bemühungen um eine „écriture automatique“ in der Kunst der Dadaisten und Surrealisten. Deren Intention, sämtliche aktive Denkprozesse aus dem Schaffenshergang auszugliedern, findet sich ebenso in den Visionsnotationen von Christophe Geel wieder. Aleksandra Kratki 52 Sabina Gnädinger *1984 Winterthur, lebt in Winterthur [email protected] : www.sabinagnaedinger.com (M)einbaum 2007 Lindenholz natura, geölt 230 x 30 x 700 cm Preis auf Anfrage 53 54 Nicola Grabiele *1965 in Winterthur, lebt in Winterthur [email protected] www.grabiele.ch Ciao . 2010. Collage. 15 x 10 cm 500.- 1816 hatte England die während der Napoleonischen Kriege besetzte westafrikanische Kolonie Senegal an Frankreich zurückgegeben. Dies war für die französische Regierung der Anlass, vier Fregatten mit Infanteristen zum Schutze des überseeischen Besitzes sowie Verwaltungsbeamten und Forschern nach Afrika zu entsenden. Die Fregatte Méduse gehörte diesem Konvoi an. Unter den annähernd 400 Personen an Bord des Schiffes befand sich auch der neue Gouverneur des Senegal, der Royalist Julien-Desiré Schmaltz. Die Medusa stand unter dem Kommando des Kapitäns Hugues Duroy de Chaumareys, der, vor Napoleon geflohen, seine Karriere nicht auf See, sondern 25 Jahre lang in Emigrantensalons von Koblenz und London gemacht hatte. Nachdem das Schiff auf Grund gelaufen und ein Freikommen nicht möglich war, ordnete der Kapitän Hugues Duroy de Chaumareys an, ein Floß aus den Masten und Rahen der Medusa zu bauen, da für die 400 Menschen an Bord nur 6 Boote vorhanden waren. Das Floß mit den beachtlichen Ausmaßen von 8 ! 15 Meter musste 149 Menschen aufnehmen. Die Boote sollten das Floß an Land ziehen. Nach kurzer Zeit kappte man die Seile. Auf dem Floß brach schnell Kannibalismus aus, so dass nur noch 15 Personen gerettet werden konnten. Quelle Wikipedia Mein «Floss der Medusa» wurde ausschliesslich aus Material hergestellt, welches ich im Atelier hatte, da das Original auch nur aus Materialien hergestellt werden konnte, welche das Schiff hergab. Die Abmessung respektive die Proportionen des Werkes entsprechen im Massstab 1:15 dem 8 x 15 Meter grossen Original. 55 Floss der Medusa 2015 Mixed media 100 x 55,3 cm 1800.- 56 Markus Graf *1962 Winterthur, lebt in Frauenfeld [email protected] www.grafmarkus.com Liegende Barca 2014 Stahl geschmiedet L= 86 cm Fr. 5500.- 57 Liegende Barca 2014 Stahl geschmiedet L= 82 cm Fr. 5500.- 58 Silvia Maria Grossmann geboren am 30. Juli 1957 in Zürich, lebt und arbeitet in Wien [email protected] www.silvia-grossmann.at Meine Schiffreise findet im November 2005 statt und geht von La Spezia über Marseille, Barcelona und Valencia nach Newark, New Yersey. Zwei Wochen verbringe ich auf dem Frachter, besichtige seine Einrichtungen, fotografiere Besatzungsmitglieder, denen ich später Abzüge senden werde. Zugleich entsteht eine Serie, in der keine Menschen vorkommen: «Westwärts». In die 22 Aufnahmen, von denen ich hier 4 zeige, geht ein, was mich zu der Fahrt inspiriert hat und welchen Eindrücken ich ausgesetzt gewesen bin: Die Arbeit, wie sie sich in den Hafenanlagen und den Containerburgen an Bord vergegenständlicht hat; die Langsamkeit, mit der man auf einen immer gleichen Horizont zufährt, in dessen Unendlichkeit der Blick Halt sucht; die Bewegungen am Wasser und am Himmel, die ständig neue Formen hervorbringen. Im Nacheinander und im Nebeneinander treten die Gegensätze hervor: Das Gewirr der gewaltigen Kräne an den Kais wird abgelöst von der Eintönigkeit der Reise; die Geometrie der Containerstapel steht gegen die Wölbungen und Kräuselungen der Wolken und der Meeresoberfläche; ein ständiges Vorwärts scheint den Bildern eingeschrieben. Das Vermögen des Fotografischen liegt auch in der Beherrschbarkeit des Gleichzeitigen. (angelehnt an einen Text von Timm Starl) Westwärts 1, 2006. Schwarzweiss-Foto auf Baryt, 2/7+1EA. 39,5, x 55,3 cm 59 . Westwärts 3a, 2006, Schwarzweiss-Foto auf Baryt, 1/7+1EA. 39,5, x 55,3 cm Westwärts 5, 2006, Schwarzweiss-Foto auf Baryt, 2/7+1EA. 39,5, x 55,3 cm Westwärts 6, 2006, Schwarzweiss-Fotoauf Baryt, 2/7+1EA. 39,5, x 55,3 cm Preis je Fr. 500.- 60 Maia Hänny Geboren in Winterthur, lebt in Zürich [email protected] www.maiahaenny.ch Am Thema ArcheBarkeSchiffundFloss interessiert mich die Konfrontation mit der Kraft des Wassers. Ich habe das Thema benutzt, um in meinem 3D Programm die Ozeanfunktion auszuprobieren. Damit ich nicht völlig verloren gehe, habe ich den Ozean auf einen Teller Suppe beschränkt, und eine Fliege eingesetzt, um als ruhender Pol die Wildheit des Ozeans zu erleben. Ich hoffe, dass ich die Sicht der Fliege so gut übertragen konnte, dass es auch dem Betrachter etwas "gschmuch" und wackelig wird. Das Boot selber ist nicht sichtbar in der Animation, eine Kamera ist darauf montiert, welche die Sicht der in die Suppe gefallenen Fliege wiedergibt In der 3D Szene: Ozean ist nicht sichtbar. Gleiche Sicht in 2D gerendert: Boot und Kamera sind unsichtbar. An gleicher Stelle: Ozean aus Sicht der montierten Kamera = Sicht der Fliege 61 Was mich beim Bööteln auf dem Bielersee ausser die Wellen zu spüren am meisten interessierte, war die Sicht ins Wasser. Leider blieb der Fliege keine Zeit, diesen Blick zu tun. Bild aus Computeranimation OZEAN IN SUPPENTELLER 2014/15 SD 4:3 3 min Preis Fr. 6000 Auflage 1/3 62 Adelheid Hanselmann *1946 Schönenwerd, lebt in Olten [email protected] www.adelheid-hanselmann.ch http://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_Hanselmann http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Adelheid_Hanselmann?uselang=de Wie ein roter Faden zieht sich in regelmässigen Abständen das Thema Schiff/Boot durch mein Werk. Alle bisherigen Schiff/Boot-Arbeiten hängen oder stehen in privaten oder halböffentlichen Gebäuden. Nakhodas nächtliche Fahrt auf See 2014 Installation diverse Materialien Höhe ca. 260 c 8'000.– 63 Nakhoda fängt nächtens ein Fischchen bis es sieben sind singend stehen sie im Glas — Mitternacht — leiten das Schiff durch die schwarze See drei Nächte lang. Ein Schatten durchkreuzt den phosphoreszierenden Schein, im Netz verfängt sich ein Geschöpf. Keine Meermaid, nein! Eine junge Frau namens Traum. Nackt bittet um Kleider bekommt sie — nachdem — Traum Nakhoda durch tausend Perlen reich gemacht. Nakhoda nimmt Traum zur Frau. Auch sie ist glücklich. Heimweh zieht sie ins Meer zurück. Eifersüchtiger Meeresfürst hetzt Haie, Ungeheuer fressen sie ab aufs — Gerippe — wogt und rollt auf dem Meeresgrunde lange – lange – lange – Zeit. Ein junger Fischer wirft die Angel verheddert sich das Skelett erschrickt rennt in seinen Iglu mit seiner kostbaren Angel. Warmes Öl-Lampen-Licht schmilzt Angst und Schrecken und er löst die Knochen aus der Leine ordnet sie sorgsam bis aufs letzte Stück — Skelett — Im Traum löst sich eine Träne Skelett erlabt sich daran trommelt auf seinem kräftigen Herz und singt: oh Fleisch, Fleisch, Fleisch oh Haut, Haut, Haut oh Haar, Haar, Haar oh Ohren, Brüste, Becken ........ — bis sie ganz geworden — entkleidet den Fischer und schlüpft zu ihm ins Bett, halten sich fest umschlungen und leiden niemals mehr Hunger. 64 Katharina Henking *1957, lebt in Winterthur [email protected] www.katharinahenking.ch www.kuenstlergruppe.ch Bei meiner Installation handelt es sich um eine adaptierte Version von «Die Umfahrung des weissen Planeten» von 2006/ 2008. Statt eines Autos (Abb. unten), das die Welt umkreist, ist es diesmal ein Schiff, genauer, ein stilisiertes U-Boot, welches die Weltenmeere durchquert. Das Gefährt besteht aus einem in ein Diarähmchen geklemmten Miniaturpapierschnitt, der auf eine sich drehende Kugel — eine mit Putzwatte überzogenen Japanlampe — projiziert wird. Dadurch wird der Eindruck erweckt, dass sich das Motiv bewege. Es ist eine poetische, von leisem Humor gezeichnete Arbeit, die durchaus etwas Tiefsinniges hat. Eine Fahrt ohne Ziel, ein Leerlauf, auch als Hinweis auf die vielen sinnlosen Abläufe ... «Die Umfahrung des weissen Planeten», Installationsansicht Kunsträume oxyd, Ausstellung Frehner/ Henking/ Schenker, 2008 (Hintergrund „Mondes Fahrt, Fotoarbeit von Katharina Henking) 65 «Die Umfahrung des weissen Planeten», 2015 (Detailansicht, Atelier) Putzwatte auf Papierkugel Ø 60 cm Projizierter Papierschnitt Diaprojektor, Deckenmotor Preis auf Anfrage 66 Susan Hodel *1962 in Lostorf; wohnt und arbeitet in Zürich [email protected] http://www.sikart.ch/kuenstlerInnen.aspx?id=4032588 http://www.sokultur.ch/html/kulturschaffende/detail.html?q=Hodel&qs=all&p=0 Padler 1991 Zeitungscollage. Eitempera 21 x 35,5 cm Privatbesitz 67 68 Manù Hophan * 1956 in Näfels, lebt in Zürich [email protected] www.manuseum.ch Im Café Hafa in Tanger sitzen junge Männer auf Stühlen. Draussen auf dem Meer liegen ein Fischerboot und ein Frachter vor Anker. Die Küste von Spanien zeichnet eine Linie am Horizont. Ein Zug aus dem Joint, die Stuhllehne kippt an die Mauer. Le ciel n’ est-il pas le reflet de la mer? «Partir I», Tanger 2008 Videostill 69 Partir II, Tanger (20-teilig) 2008 Inkjet/Pastell je 48 x 33 cm Die 20teilige Arbeit kostet Fr. 4000.15teilig Fr. 3000.- 70 Ursula Hürlimann *1941 Langnau im Emmental. lebt in Uster [email protected] www.ursulahuerlimann.ch DAS RAUMSCHIFF (aus der Reihe ROSETTA) Der Dampfer will weg. In den Raum. In den Weltraum. Einmal will er noch wissen wie sich das anfühlt. Er will erfahren wie dunkel Dunkel sein kann und ob man die Finsternis auf der Haut spürt. Ob die Augen noch gebraucht werden und ob es noch von Bedeutung ist den Kopf oben zu halten. Ob die Himmelskörper sich kennen, sich austauschen untereinander und ob sie tönen. Er wäre gerne mit einem Kometen befreundet und möchte nebenbei partout erfahren wie es sich leben lässt mit dem Unvorstellbaren. Und natürlich ROSETTA. Er ist fast sicher als Raumschiff die Sonde bei ihren Runden um den Kometen Tschuri (67P/Churyumov-Gerasimenko) zu treffen. 500 Millionen Kilometer zu überwinden ist kein Pappenstiel. Aber er erinnert sich, einmal einen klugen Menschen, der viel über das Wünschen nachgedacht hat in den Saal schreien zu hören: Wünsche müssen gross sein! 71 DAS RAUMSCHIFF (aus der Reihe ROSETTA) 2014 Wagen: L 150 x H 205 x T 99 cm | Material: Eisenrohre Schiff: L 24 x H 18 x T 11cm | Material: Wachs unverkäuflich 72 Theo Hurter *1953 Winterthur, lebt in Flaach [email protected] www.schwarzhandpresse.ch Schiff, unterwegs 1984 / 2015 analoge Fotografie, digital bearbeitet Inkjetprint auf Fotopapier 300 g/m2, seidenmatt 120 x 100 cm 5 Exemplare + 2 E.A. 1650.- ohne Rahmen 73 Selbst mit Schiff_1 1984 / 2015 analoge Fotografie, digital bearbeitet Inkjetprint auf Fotopapier 300 g/m2, seidenmatt 30 x 40 cm 5 Exemplare + 2 E.A. 520.- ohne Rahmen Selbst mit Schiff_2 1984 / 2015 analoge Fotografie, digital bearbeitet Inkjetprint auf Fotopapier 300 g/m2, seidenmatt 30 x 40 cm 5 Exemplare + 2 E.A. 520.- ohne Rahmen Selbst mit Schiff_3 1984 / 2015 analoge Fotografie, digital bearbeitet Inkjetprint auf Fotopapier 300 g/m2, seidenmatt 30 x 40 cm 5 Exemplare + 2 E.A. 520.- ohne Rahmen 74 Werner Ignaz Jans *1941 Winterthur, lebt in Riet und in Bistagno (Piemont) http://www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4000844 Käpten Ahab. 1976. Pappelholz. Länge 160 cm 21'000.- 75 Fährt, fährt das Schiff allein ... 2012. Pappelholz. 150 x 66 x 37 cm. Fr. 7500.Das Gedicht von Giuseppe Ungaretti, das dieser Skulptur ihren Namen gegeben hat, ist auf Seite 9 nachzulesen. 76 Martin Kaufmann *1958 Chur, lebt in Zürich [email protected] de.wikipedia.org/wiki/Martin_Kaufmann 30° , 60° , 90° 2015 Incantrice 2014 Lachsfischer 2014 Bug 2014 Holz Gesso auf Holz Öl, Fischhaut, Blattsilber, Holz Öl, Baumwolle, Holz 21 x 19 cm unverkäuflich Fr. 1800.- 21 x 19 cm 21 x 19 cm Fr. 1800.Fr. 1800.- 77 Lichterführung 1 Lichterführung 2 O.T. 2014 2014 2014 Öl, Halbleinen, Holz Öl, Holz Öl, Baumwolle, Holz 21 x 19 cm 21 x 19 cm 39 x 19 cm Fr. 1800.Fr. 1800.Fr. 1800.- 78 Hans Knuchel *1945 Lima/Peru, lebt in Zürich [email protected] www.blelb.com Drei Siebdrucke. 1985, 60 x 40 cm. Je Fr. 1500.- O.T. 1994. Linol. 20 x 30 cm.. Fr. 1200.- mit Rahmen 79 Rudern. 1984. Linol. 20 x 30 cm.. Fr. 1200.- mit Rahmen Rindvieh will Freiheit haben. 1985. Tintenstrahldruck. A4. Fr. 200.- Schiffer und Fischer. 2012 Vier Fotos, zwei Spiegel, drei Metallträger. Fr. 3000.- 80 Katja Kunz *1970 St.Gallen, lebt in Winterthur [email protected] www.katjakunz.ch Beidseits ohne Titel. 2015. Spiegelschrift auf Glas 81 Die Stadt, in der ich wohne, hat keinen See. Das Land, in dem ich wohne, hat kein Meer. Das eine Mal, dass es als Boot bezeichnet wurde, war im Krieg – das Boot ist voll. Die Angst, es reiche nicht für alle. Das kleine Land ohne Meer hat Angst vor dem Mehr sichert sich ab. Horten aus Angst vor Mangel. Erstarren. Wo soll das Boot schwimmen – auf dem Fluss, der bewegt. Was sich bewegt, das lebt; was lebt, das vermehrt sich – das Meer der Fülle, im Fluss, der Fluss der Zeit, der Verkehrsfluss, der Geldfluss... Wer käme darauf, Zeit zu horten, Zeit anzulegen, mit Zeit zu spekulieren. Zeit lässt sich nicht einfangen nicht aufbewahren. Die Boote auf dem Fluss der Zeit sind Gedanken und Erlebnisse. Zeitmangel gibt es da, wo zu viele Boote wimmeln. Doch auch das ist nur eine Frage der Wahrnehmung, des Blickwinkels. Und eine Frage der Zeit. Es fliesst immer neue Zeit zu. Zeit ist Geld. 82 Theres Liechti *1968 in Zürich, lebt in Winterthur [email protected] www.theresliechti.ch www.videokunst.ch www.kuenstlergruppe.ch Schiff. 2014. Tusche. 70 x 100 cm. Fr. 4600.- 83 Meer. 2014. Tusche. 100 x 70 cm. Fr. 4600.- 84 Valentin Magaro *1972 Münsterlingen, lebt in Winterthur [email protected] www.valentinmagaro.ch Ohne Titel. 2006. Tusche, Collage. 84 x 178 cm . Fr. 7000.- 85 Sturmwarnung. 2012. Tusche, Collage auf Karton Fr. 1900.- 86 Urs Maltry *1944 in Zürich, lebt in Zürich [email protected] www.maltry-art.ch Die Schifferin. 2013. L. 70 cm, H. 57 cm, B. 25 cm. Fr. 1400.- Streichholzbarke. 2013. L.118 cm, H.54 cm, T.7 cm. Fr. 1800.- 87 Yanomamibarke. 2013. H. 154 cm, B. 44 cm, T. 36 cm. Fr. 1500.Nicht abgebildet: Papstbarke. 2013. B. 44 cm, H. 37 cm, T. 28 cm. Fr. 1800.- 88 Beatrice Maritz 1962 in Muri AG, lebt und arbeitet in Erstfeld UR [email protected] www.kunst-forum.ch/profil/person/beatrice-maritz Es fliegt das Schiff 2014/15 Farbstift auf Papier 45 x 67,5 cm 3000.- mit Rahmen 89 Die Erde küsst den Himmel 2006 Farbstift auf Papier 64 x 64 cm 4000.- mit Rahmen 90 Jörg Mollet *1946 in Olten, lebt in Solothurn und Berlin [email protected] www.joergmollet.ch www.swiss-libyan-art-project.info www.sikart.ch Sommeraufenthalt in Korsika, die gleissende Sonne im Meer. Lichtgetränkt und geblendet suche ich Schatten. Im Dunkel tauchen Bilder auf als Negativ: das Glas, der Tisch, der Hund, Boote, Barken. Aussen - innen - innen - aussen -. Die mächtige Suppenschüssel ist jetzt Arche: grosser Drachenkopf, Petersfisch, Knurrhahn, Seeteufel, Meeraal, Rotbarbe, Seewolf und Kaisergranate, Langusten, Garnelen. Safran und Orangenschalen. Abgelöscht mit Pastis, mit Wermut. Geröstete Brotscheiben. KALLISTE, DIE SCHÖNE INSEL Nr. 1 bis 4 1989 Pastellkreide auf Papier 80 x 100 cm mit Rahmen je Fr. 4500.- 91 92 Simone Monstein *1979 Zürich. Lebt in Winterthur , arbeitet in Pfungen [email protected] http://simonemonstein.ch Ohne Titel 2014 Öl / Baumwolle 157 x 128 cm 7500.- 93 94 95 96 Rahel Müller *1964 in St. Gallen, wohnt in Zürich, arbeitet in Pfyn TG [email protected] www.rahelmueller.com Ich mag die Dinge leicht und flüchtig, etwas durchlässig auf alle Seiten. Es ist schön, wenn man sich hinsetzen und der Langsamkeit etwas Raum geben kann. Zum Briefgedicht hat mich Peter Killer angeregt. Die Post hat auch mitgespielt. Adressiert ist der Brief an alle BesucherInnen der oxyd-Ausstellung «archebarkeschiff&floss». «mein schiff ist ein weisses blatt» 2015 Installation mit Klapptisch, Hocker, schreibmaschinengeschriebenem Briefgedicht und adressiertem und gestempeltem Umschlag Höhe 74 cm x Breite 80 cm x Tiefe 77 cm 97 «mein schiff ist ein weisses blatt» 2015 Schreibmaschinengeschriebenes Briefgedicht auf Durchschlagpapier 29.7 cm x 21.0 cm 98 Andrea Muheim *1968 Zürich, lebt in Zürich [email protected] www.andrea-muheim.ch Chipilo 2015 Öl auf Leinwand 100 x 140 cm 8500.- 99 Hommage an William Turner – mit dem Schiff von Favignana nach Trapani 2014 Öl auf Leinwand 80 x 100 cm 6500.- 100 Katharina Rapp *1945 Winterthur, lebt in Winterthur und Chiusavecchia (Ligurien) [email protected] www.katharinarapp.ch Totenschiff. 2013. Karton, Leim, Seidenpapier. 20 x 30 x 16 cm. Fr. 1500.- Gondel. 2014. Karton, Papier, Leim, Seidenpapier. 25 x 83 x 17 cm. Fr. 2000.- 101 Hausboot. 2013. Karton, Zeitungspapier, Leim, Farbe, 20 x 30 x 16 cm. Fr. 1500.- U-Boot. 2013. Acryl auf Leinwand. 89 x 116 cm. Fr. 3000.- 102 Daniel Rehmer *1964 Zürich, lebt in Winterthur und Paris [email protected] www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4027841 Les Sous-Marins pour les Poètes Le sous-marin. 2014. Kaltnadel und Monotypie. 22 x 22 cm. Fr. 380. mit Rahmen 103 Les Sous-Marins pour les Poètes Les Vagues. 2014. Kaltnadel. 22 x 22 cm. Fr. 380.- mit Rahmen Les Sous-Marins pour les Poètes Radar. 2014. Kaltnadel und Monotypie. 22 x 22 cm. Fr. 380.- mit Rahmen 104 Ercan Richter *1961 Erzurum (Türkei), lebt in Zürich Die Flüchtlinge 1995 Öl auf Leinwand 154 x 139 cm 4000.- 105 Die Flüchtlinge 1995 Öl auf Leinwand 168 x 200 cm 5000.- 106 Ruth Righetti und Verena Vogt Ruth Righetti *24.04.1952 in Langenthal BE, Wohn- und Arbeitsort Zürich Verena Vogt *19.03.1952 in Utzenstorf BE, Wohn- und Arbeitsort Eglisau [email protected] [email protected] www.ruthrighetti.ch Mit unserer Arbeit möchten wir Fragen von politischer, gesellschaftlicher Relevanz angehen, im Speziellen umkreisen wir die Flüchtlingsthematik. Riesige Flüchtlingsströme mit dem Ziel Europa sorgen täglich für Schlagzeilen wie zum Beispiel: „So viele wie noch nie“, „Schwarzpeterspiel um Bootsflüchtlinge“, „Die Notwendigkeit zu handeln ist gross“. Die Ohnmacht, nicht helfen zu können, treibt uns um. Unsere Installation will die Problematik bildlich und symbolisch aufgreifen und soll zum Nachdenken und zu vielschichtigen Assoziationen anregen. Rettungsinsel CH 2015 Installation. Rettungsring (Gummischlauch), Absperrlatten, Absperrband, Metallpfosten, Gummi- und Baumwollhandschuhe, Acrylfarbe, Uhr ohne Zeiger 2.90 x 3.25 m, H 1.06 m 107 Rettungsinsel CH 2015 108 Barbara Roth *1950 Basel, lebt in Zürich [email protected] www.zurich-transit-maritim.ch Montage einer der von Barbara Roth geschaffenen Pollers. Foto Karin Hofer Eine Kunst-Intervention im öffentlichen Raum (Hafenkran) | Limmatquai 2009-2015 | Jan Morgenthaler, Barbara Roth, Martin Senn, Fariba Sepehrnia- 109 Poller 2009 - 2014 Material: Grauguss, gerostet, gewachst mit Inschrift 407 m.ü.M Höhe: 11 cm Gewicht: 2750 g Preis: 200 Fr. Auflage: 407 Exemplare – jedes Exemplar ist numeriert, und infolge Handarbeit ist kein Poller gleich wie der andere, also alles Unikate. Die Oberfläche des Pollers verändert sich im Laufe der Zeit. 110 Erwin Schatzmann *1954 in Pfäffikon ZH, lebt in Winterthur erwinschatzmann.ch Waldeggsee 1998 Still aus dem Film «Der See» (Actors Mirjam Schnederle und Stefano Mengarelli) 1998 Foto Lucia Broger 22 x 28 cm 350.- mit Rahmen 111 Waldeggsee 1998 Still aus dem Film «Der See» (Actor Erwin Schatzmann) 1998 Foto Lucia Broger 22 x 28 cm 350.- mit Rahmen Waldeggsee 1998 Still aus dem Film «Der See» (Actor Erwin Schatzmann) 1998 Foto Lucia Broger 28 x 35 cm 350.- mit Rahmen 112 Pavel Schmidt *1956 Bratislava, lebt in Solothurn [email protected] http://de.wikipedia.org/wiki/Pavel_Schmidt_(Künstler) www.sikart.ch/kuenstlerinnen.aspx?id=4006704! 113 Pufferkreuzer Potemkin 2014 Mixed media Höhe mit Antenne ca. 8 Meter 114 Susan Schoch *1948 Winterthur, lebt in Winterthur Boot bedeutet mir Reisen, Fliessen, mit der Strömung gehn. Zu einem unbestimmten oder erträumten Ziel. Zu neuen Ufern. Die Lebensreise. Das Boot als Form ist der Einbaum, der den Körper umschliesst, schützt, trägt, wegtreibt, mitnimmt. Übers Wasser, übers Meer. [email protected] www.susanschoch.ch Boot blau. 1998. Linde bemalt. 56 x 13 x 10 cm.. Fr. 1200.- 115 Boot. 2004. Gips bemalt, vertikal gehängt. 125 x 24 x 24 cm. Fr. 1200.- Barchetta. 2013. Papiermaché, Textilien, Draht, Eisenstange. 25 x13 x 30 cm / Eisenstange 170 cm. Fr. 800.- 116 Martin Schwarz *1946 Winterthur, lebt in Winterthur und Bartenstein (D) [email protected] www.martinschwarz.ch Sakrale Toteninsel Um 1985 Öl auf Hartfaserplatte 110 x 80 cm 8500.- 117 118 Martin Senn *1960 Zürich, lebt in Zürich [email protected] www.martinsenn.ch Immer noch sind es Schiffe aller Art, die auf den Weltmeeren schwimmen, doch seit der Meeresspiegel gestiegen ist und viele Insel und Küstenbewohner ihr Land verloren haben, beginnt man einzelne Schiffe umzubauen. Da es mittlerweile nur noch wenig Rohöl zu transportieren gibt, gehören die Tanker dazu. Hochentwickelte Solartechnologie – über das gesamte Oberdeck verteilt – liefert die Energie, Meerwasser in Süßwasser umzuwandeln, welches danach für die sogenannten Gartenschiffe genutzt werden kann. So wie es in früheren Zeiten Wagenburgen gab, um sich gegen allfällige Feinde zu verteidigen, so entstehen nun weit draußen auf den Ozeanen Schiffskreise zu friedlichen Zwecken. Aus den unnötig gewordenen Flugzeugträgern der Weltmächte werden schwimmende Felder, mehrgeschossige treibhausähnliche Gartenanlagen, deren hauptsächliche Ladung aus hochwertigem Biohumus besteht, immer wieder neu angereichert durch die selbstproduzierte Biomasse unter Ergänzung von wertvollen Meeresalgen. Um diese schwimmenden Seewirtschaftsbetriebe zu betreiben, genügt ein mittelgroßes Kreuzfahrtschiff, wo die Seebauern zusammen mit ihren Familien leben. In und außerhalb des Kreises werden großflächige Fischfarmen gepflegt – zum Teil um die Bestände wieder aufzufrischen – lässt man diese nach der nötigen Wachstumszeit frei. Nahe der Wasseroberfläche wachsen Muscheln an großen künstlichen Riffs, und weitere Schiffe stoßen mit der Zeit dazu, so ein internationales Meeresforschungsinstitut und ebenso vereinzelte KMU-Betriebsschiffe, welche auf den Weltmeeren ideale Produktionsbedingungen vorfinden wie z.B. Mikroelektronik. Energie, welche vor Ort durch moderne Wellengeneratoren erzeugt wird, ist umweltfreundlich und günstig. Das Projekt wird durch mehrere gemeinnützige Organisationen unterstützt und sollte voraussichtlich in wenigen Jahren selbsttragend sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Ahoi von Martin Senn. Ei-Schiff/ Schwan. 2013 -2015. Öl auf Holz. 67cm x 61 cm. Fr. 3000.- Marseille, Vieux Port Öl /Leinwand. 50 x 70 cm PB Jachten bei Antibes. 2012. Öl auf Karton. 37 x 47 cm. Fr. 3000.- 119 Flaschenschiff. Modell Gartenschiff 2014 Styropor, Glas, Holz. 58 x 40 x33 cm. Fr. 2500.- Lampedusa 2012 Gips , Kork, Nägel und Schrauben 62 x 26 x 19 cm. Fr. 2500.- Schlachtschiff 2012 Gips, Holz, Eisen 40 x 43 x 19 cm. Fr. 2500.- 120 Paul Sieber *1945 Burgistein, lebt in Zürich [email protected] www.paulsieber.ch pink submarine 2014 Holz und Stahl. 250 x 110 x 50 cm 900.- 121 Signale 2010 Dispersion auf Karton. 60 x 80 cm 800.- 122 Sabina Speich *1965 Winterthur, lebt in Winterthur [email protected] http://crochetpower.net/ http://sabina-speich.ch www.haekelobjekt.ch Kunst Events von „crochetpower.net“ / Sabina Speichs partizipative Häkelaktionen Die gemeinsamen Häkelaktionen finden immer am Sonntag statt. Am Samstag den 18. April wird es im Häkelboot eine Häkelaktion mit Regula Michel und Meret Wandeler geben: Das Häkelobjekt, ein Langzeitprojekt von Regula Michell und Meret Wandeler, Start: Mai 2004, Dauer: lebenslang. Auf Anfrage werde ich auch zu anderen Zeiten anwesend sein. Die Ausstellungsbesucher können aber jederzeit auch selbständig Häkeln. Eine Pinwand mit Fotos von den Aktionen wird neben dem Boot hängen, welche von Sonntag zu Sonntag wachsen wird. Sonntag, 22. März 14:00 – 16:00 Uhr „Wir häkeln uns ein Boot“. Häkelaktion zum Mitmachen, jeder darf mitmachen: man muss nicht häkeln können Fortsetzung: Sonntag, 29. März 14:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 5. April 14:00 – 16:00 Uhr Sonntag, 12.. April 14:00 – 16:00 Uhr Samstag, 18. April 15:00 - 17:00 Uhr, Auf Einladung von Sabina Speich: «Das Häkelobjekt, ein Langzeitprojekt von Regula Michell und Meret Wandeler», Start: Mai 2004, Dauer: lebenslang, www.haekelobjekt.ch Sonntag, 19. April 14:00 - 16:00 Uhr Crochetpower.net ist ein soziales und künstlerisches Langzeitprojekt, eine Hilfe/Selbsthilfe Internetplattform für Menschen mit einer Erschöpfungsdepression, für Erschöpfungsdepressionsgefährdete, für Depressive, für Menschen mit Platzangst und Panikerkrankte und natürlich auch für absolut sogenannt „normale“ Menschen. LAUFEND WERDEN KÜNSTLERISCHE AKTIONEN IM ÖFFENTLICHEN RAUM (MANCHMAL AUCH IM PRIVATEN RAUM) ODER IM AUSTAUSCH MIT ANDEREN KÜNSTLERISCHEN PROJEKTEN ODER PERSONEN ABGEHALTEN WELCHE MEIST NICHTS MIT DEM PSYCHIATRIE KONTEXT ZU TUN HABEN, ABER MIT HÄKELN, ODER NETZWERKEN..... mit diesen Aktionen möchte ich die Leute darauf sensibilisieren, dass es jeden treffen kann, jeder von uns kann ein Burnout bekommen, depressiv werden, oder panikkrank werden, es trifft nicht schwache Menschen, jeder kann plötzlich davon betroffen sein. Mit Prävention auf sich achtend, kann es aber verhindert werden. Davon Betroffene sollen sich nicht schämen müssen und offen darüber sprechen können. Wir wollen den Tabuisierungen entgegen wirken. Bei den partizipativen Häkel-Kunstaktionen im Oxyd werden wir auf eingehäkelten Stühlen sitzend an einem Boot häkeln. Die Ausstellungsbesucher sitzen mit mir ins gleiche Boot. Und wir häkeln bis es „seetüchtig“ ist, sonst gehen wir unter. 123 Die eingehäkelten Stühle stehen am Schluss zum Verkauf: Ein Hocker zu Fr. 150.- zwei Stühle zu je 350.- 124 Theo Spinnler *1947 in Winterthur, lebt in Winterthur [email protected] [email protected] www.kuenstlergruppe.ch Konzeptidee: Eine Orientierungshilfe im weglosen Gelände, falls sich eine Stelle mit ruhendem Wasser findet. PS: Das Objekt wurde erstmals 1980 im Rahmen der Ausstellung „Junge Winterthurer Kunst“ in der Kunsthalle gezeigt. 125 Nordzeiger, mobiles Objekt 1980 Magnetstab, gelöteter Draht, Rindsblase, Transportbox 24 x 10 x 10 cm Fr. 1200..- 126 Irma Städtler *1956 Zürich, lebt in Riet und in Bistagno (Piemont) www.kuenstlergruppe.ch Segel I 2002 Kalkstein H. 39 cm 4000.- 127 Barke 2013 Alabaster L. 60 cm 7000.- Barke 2014 Kalkstein L. 50 cm 5000.- 128 Ursula Stalder *1953 Horw, lebt in Luzern und überall [email protected] www.ursulastalder.ch Outdoor-Installation im oxyd Mit den letzten, verbliebenen Objekten der einstigen Grossraum-Installation DIE LAGUNE VON VENEDIG lässt Ursula Stalder im Aussenbereich von oxyd eine Installation entstehen. Ihre künstlerische Arbeit verändert sich durch neue Begebenheiten, der Ort und der Moment haben Einfluss auf die formale Umsetzung. So wie sie sich beim Sammeln auf den Zufall einlässt, so hat auch bei Aufbau das Umfeld Einfluss auf die inhaltliche und formale Umsetzung. Die Künstlerin stimmt sich auf das neue Umfeld der Werkhalle oxyd ein und baut ihr imaginäres Schiff auf. 129 130 Thomas Stamm *1947 Winterthur, lebt in Buch am Irchel www.kuenstlergruppe.ch Arche Noah für Säugetiere 2014 71 x 91 cm Fr. 7500.- 131 Arche Noah für Fische 2014 57 x 73 cm Fr. 6000.- Arche Noah für Vögel 2014 53 x 71 cm Fr. 5000.- 132 Barbara Stirnimann Multbergstr. 22, 8422 Pfungen *1957 St. Gallen, lebt und arbeitet in Pfungen [email protected] www.kuenstlerarchiv.ch Reisen: Die Wolke aus Schutzfolie erinnert ein wenig an ein Luftschiff im Hangar. Das Objekt hat zuvor in der Galerie im Bahnhof in St.Gallen gastiert, ist nach gegebener Zeit in einer kleinen Box nach Pfungen zurück gereist, wurde für den neuen Ort umgebaut, um wieder in der kleinen Box auf Reisen geschickt zu werden, mit Bestimmungsort Oxyd Winterthur-Wülflingen. WOLKE 2014 Installation. Polyethylenfolie gehäkelt ca. 4 x 2 x 5 m Fr. 3500.- 133 134 Ludwig Stocker *1932 Herisau, lebt und arbeitet in Basel [email protected] www.ludwigstocker.ch Sindbad der Seefahrer Windbad der Wehfahrer Flindbad der Flehfahrer (James Joyce, Ulysses) Hochseefahren – und das machen wir alle – Hochseefahren – Metapher für das was wir im übertragenen Sinn alle machen – Hochseefahren ist schön grandios lieblich wenn spiegelglatt mit tangelnden tanzenden Sonnenwölklein weit ausgebreitet die endlos scheinende Wasserfläche uns trägt. Wenn aber unvermutet die Wellen hochschlagen oder von der Insel her der verlockende Gesang der Sirenen den Odysseus in Bedrängnis stürzt, kann die Idylle in fordernde Gefahr umschlagen und die Orientierung ist gefährdet. Odysseus I 1983 Mischtechnik auf Papier 70 x 50 cm Odysseus II 1983 Mischtechnik auf Papier 70 x 50 cm Fr. 1200.- Fr. 1200.- 135 Der Seefahrer, das bin ich, in Verbindung mit dem Wir. Trapassare 2000 Polystyrol. Zement, Teer, Silberfolie Höhe 137 cm Fr. 5500.- Um aus ihm zu entkommen – diesem schlimmen Land 2001 Polystyrol. Zement, Teer, Silberfolie, Farbe Höhe 98 cm Fr. 4200.- 136 Micha Stuhlmann *1962 Ochsenhausen (D), lebt in Kreuzlingen [email protected] www.kuenstkerarchiv.ch Geheime Gärten (aus einer 33teiligen Serie) 2014 Fotografie: Druck auf Acrylglas 40 x 60 cm 750.- 137 Performance Seenot 138 Susanna Vecellio *1945 Zürich, lebt in Zürich [email protected] www.su-art.ch Meine Arche ist noch nicht fertig gebaut. Wer wird sie anheuern? Mit was wird sie beladen? Wer wird sie steuern? Wohin wird sie fahren? in welchen Hafen? Arche 1 . 2014/15. Fotografie, Baryta, aufgezogen auf Aluminium. 60 x 90 cm 2400.- incl. Rahmen Arche 2 . 2014/15. Fotografie, Baryta, aufgezogen auf Aluminium. 60 x 90 cm 2400.- incl. Rahmen 139 Arche 3 . 2014/15. Fotografie, Baryta, aufgezogen auf Aluminium. 60 x 90 cm 2400.- incl. Rahmen Arche 4 . 2014/15. Fotografie, Baryta, aufgezogen auf Aluminium. 60 x 90 cm 2400.- incl. Rahmen 140 François Viscontini *1944 Paris, lebt in Zürich [email protected] www.viscontini.ch 141 Alle Arbeiten Acryl auf Karton 30 x 25 oder 15 x 10 cm Grosse Formate: Fr. 1000.Kleine Formate: Fr. 600.- 142 Peti Wiskemann *1969 in Männedorf, lebt und arbeitet in Zürich [email protected] www.petiwiskemann.ch Schiffe interessieren mich schon mein ganzes Leben lang. Ich bin am Zürichsee aufgewachsen und hatte immer viel mit Schiffen zu tun. Ich liebe Schiffe, ob alte Segelschiffe oder moderne Containerschiffe, immer bin ich fasziniert von ihnen. Mein Vater und meine Brüder sind Segler, ich war eher der Zuschauer am Ufer… In meinem Atelier in Zürich sind diese Zahlenschiffe auf Karteikarten entstanden. Im Februar und März 2015 bin ich in einem Atelier der Emily-Harvey-Stiftung in Venedig. Ich werde mich zeichnerisch mit dem Hafen von Venedig und seinen Schiffen beschäftigen. Zahlenschiff 1, 2015, Bleistift, Aquarell und Stempel auf Papier. 14.8 x 21 cm Gelbes Zahlenschiff, 2015, Bleistift, Aquarell und Stempel auf Papier. 14.8 x 21 cm 143 Zahlencontainerschiff, 2015, Bleistift, Aquarell und Stempel auf Papier. 14.8 x 21 cm Zahlendampfschiff, 2015, Bleistift, Aquarell und Stempel auf Papier. 14.8 x 21 cm Preise: 250.– pro Zeichnung 144 Andreas Wolfensberger *1942 in Wetzikon, lebt in Winterthur [email protected] Die Aufnahmen zeigen den Fischer Fritz Ribi aus Ermatingen beim Auslegen des Netzes im Untersee und bei der Rückfahrt an einem Februarmorgen um 1977. Ich habe von Ribi und seiner Familie damals eine grössere Reportage gemacht. Der Fischer Friitz Ribi beim Auslegen der Netze Um 1977. 60 x 90 cm. Fr. 400.- ohne Rahmen 145 Der Fischer Fritz Ribi auf der Rückfahrt Um 1977 60 x 90 cm. Fr. 400.- ohne Rahmen 146 Franz Anatol Wyss *1940 in Fulenbach SO, lebt in Fulenbach [email protected] www.franzanatolwyss.ch 147 Neue Zeichnungen. Es sind andere, aber verwandte Arbeiten ausgestellt. 148 Michael Wyss *1952 Luzern, lebt in Zürich [email protected] www.wyss-art.ch Für uns Heutige ist das Kommende ein mit Hoffnung beladenes Schiff, das draussen auf dem Wasser treibt. Wir sehen es vom Land aus und können nicht erkennen, ob es sich nähert oder sich entfernt. Unsere Zukunft ist ein Hoffen ohne Erkennen. (Michael Wyss, «Herrenlose Sätze») Hafen aller Schiffe 2, 2015, Pigmentdruck auf Leinwand, auf Holz, 63 x 63 cm. Fr. 1900.- 149 Hoffnung 1, 2015, Pigmentdruck auf Leinwand, auf Holz, 36 x 76 cm. Fr. 1650.- Hoffnung 2, 2015, Pigmentdruck auf Leinwand, auf Holz, 36 x 76 cm. Fr. 1650.- 150 Alex Zwalen *1958 in Manila, lebt in Zürich [email protected] www.alexzwalen.ch Grenzenlos 2015 Mischtechnik, aufklappbares Bild 50 x 120 x 6 cm 4500.Das beim Aufklappen sichtbare Bild ist in Anlehnung an eine Fotografie entstanden, die meine Mutter ca. 1968 auf dem Greifensee aufgenommen hat, die meinen Vater und mich beim Rudern zeigt. Meinen Vater habe ich weggelassen, weil ich nur malen möchte, was das Bild in mir auslöst. So wie ich Wünsche für die Zukunft in die Vergangenheit projiziere und das alles in meinem kleinen Hier und Jetzt erlebe, «Grenzenlos», zugeklappt 151 «Grenzenlos», halboffen «Grenzenlos», offen 152 153 DER LANDBOTE Kultur / Winterthur Stadt | 23.03.2015 Träume und Katastrophen auf hoher See Die Kunsträume Oxyd wagen erneut eine thematische Gruppenausstellung. Im «Schifffahrtsmuseum Wülflingen» hat es nicht weniger als 71 Kunstschaffende angeschwemmt. • • • Ergreifend gestaltete Hoffnungslosigkeit: «Rettungsinsel CH» von Ruth Righetti und Verena Vogt. (Peter Huber/Oxyd) Lebendig und vielfältig ist der Eindruck, den man von dieser Schau mitnimmt, dem unförmigen Titel «Schifffahrtsmuseum Wülflingen – Archebarkeschiffundfloss» zum Trotz. Die Ausstellung in den Kunsträumen Oxyd handelt von Schiffen, vom Meer, von Träumen, Mythen, Ängsten und Katastrophen. Insgesamt 71 Kunstschaffende von rund 230 Eingeladenen aus der Oxyd-Kartei haben sich dazu etwas ausgedacht, gemalt, gehäkelt, aquarelliert, ein Video gemacht, eine Skulptur geschaffen oder eine Installation aufgebaut. Natürlich droht man bei dieser Flut als Betrachter schlicht unterzugehen, wären da nicht ein paar rettende Inseln, seien es Namen, überraschende Einfälle, packende Inszenierungen und sogar Entdeckungen. Peter Killer, zusammen mit Peter Grüter verantwortlich für die Ausstellung, ist der Fülle von Namen und Werken zumindest alphabetisch und digital Herr geworden. Seine Enzyklopädie nautischer Kunst ist auf dem Internet für jedermann als Katalog abrufbar, einschliesslich einer vierseitigen Einleitung zur Ausstellung. So verschafft sich Killer wenigstens den Schein von Objektivität und Ordnung – Eigenschaften, die dem hier vorliegenden Expeditionsbericht durch das «Schifffahrtsmuseum Wülflingen» eher abgehen. Die Nähe von Leben und Tod Im Herzen der Ausstellung, über dem Refektoriumstisch von Andy Fritschi, schwebt ein Kanu von Rando Moricca. Der eigenständige Aussenseiter, der im Kunstmuseum beharrlich übersehen wird, berührt Existenzielles. Im Selbstbau hat er ein wunderschönes Indianerboot gebaut. Damit verknüpfen sich romantische Träume von Freiheit und Autonomie (des Künstlers), der sich in die Einsamkeit der Natur zurückzieht und wie einst Lederstrumpf zur Gesellschaft auf Abstand geht. 154 Die menschlichen Dramen, die sich derzeit auf dem Mittelmeer ereignen, haben ihren Ausdruck in der Installation von Ruth Righetti und Verena Vogt gefunden. Zwar eher plakativ in der Umsetzung, gelingt es den Künstlerinnen dennoch, eine ergreifende Situation tiefster Hoffnungslosigkeit zu gestalten. Ein schwarzer «Rettungsring» hängt über ausgestreckten Händen, die vergeblich danach greifen. Selten wird einem der eigentlich kleine Abstand zwischen Leben und Tod so nahe gebracht. U-Boote zwischen Spiel und Wagnis Ein ebenso starkes «Bild» ist Katharina Rapp gelungen. Ihr Unterseeboot tastet sich mit Scheinwerfern durch die dunklen Meeres(ab)gründe, ähnlich dem Ich, das sich in die Tiefen des Unbewussten wagt. Als Gegensatz gleich daneben ein spielerisches U-Boot von Katharina Henking, das die Künstlerin auf eine rotierende Kugel aus weissem Putzmaterial projiziert. Maia Hänny versteht es in ihrer Videoarbeit auf sehr witzige Weise, die Wogen des Meeres auf den Sturm in einem Suppenteller zu reduzieren, während aus dem Lautsprecher ein Orkan zu hören ist. In eine eigene Liga gehören die eindrücklichen Radierungen von Peter Bräuninger. Leider agierte in seinem Fall das Kuratorenteam nicht sehr glücklich. Seine Hafenszenen, die von subtilen Nuancen zwischen Licht und Düsternis leben und das unheimlich Bedrohliche nordischer Krimis reflektieren, ertragen keinen doofen Eisenkäfig in der Nachbarschaft. Eine Entdeckung ist die kleine Kostbarkeit von Theo Spinnler. Der Altmeister der Videokunst ist in seinem Fundus aus den 1980erJahren auf ein graziles Kanu gestossen, das den Weg nach Norden weist. Banalitäten und Fallhöhen Bei so vielen Kunstschaffenden ist das Banale und Enttäuschende unvermeidlich. Anna-Maria Bauer hat den Schildkrötenpanzer zu ihrem Markenzeichen gemacht und dessen Struktur landauf, landab variiert. Eine Version hängt nun im Oxyd als Bootskelett aus Eisendrähten. Der Tiefpunkt ist indessen bei Nicola Grabiele erreicht. Sein Holzrelief nimmt Bezug auf Géricaults «Untergang der Medusa» und erzeugt mit dieser Reverenz eine schwindelerregende Fallhöhe. «Schifffahrtsmuseum Wülflingen»: Kunsträume Oxyd, Wieshofstrasse 108. Bis 19. April. Rahmenprogramm: www.oxydart.ch Adrian Mebold 155 Auf zu neuen Ufern Ohne Titel, 2006 (Ausschnitt). Tusche, Collage, 84 ! 178 cm. (Bild: Valentin Magaro) «Archebarkeschiffundfloss» lautet der Titel der neuen Ausstellung in den Oxyd-Kunsträumen in Winterthur-Wülflingen. Ein Besuch des temporären Schifffahrtsmuseums mit 71 Positionen lohnt sich. WINTERTHUR. Die Einrichtung eines Schifffahrtmuseums in einer Stadt, die vor einigen Jahren den Bau eines richtigen Sees an der Urne bachab geschickt und die sich somit freiwillig im Trockendock aufgebockt hat, ist ein kleiner Geniestreich. Gespielt hat ihn Peter Killer, der mit dieser Ausstellung als Kurator in den Oxyd-Kunsträumen von Bord geht. In der Ausstellung «Archebarkeschiffundfloss» lässt er noch einmal seinen ganzen kuratorischen Witz funkeln. In überraschender medialer Vielfalt wird in der Ausstellung ein einziges Thema ausgelotet: das Schiff. Das Schiff steht für das Leben Schiffe sind im kollektiven Gedächtnis als Symbol für das Leben tief verankert – anders als Fahrzeuge zu Land garantieren sie, dass der Mensch nicht nur vorankommt, sondern auch überlebt. Nirgendwo ist der Mensch so verloren ohne Arche, Barke, Schiff und Floss wie auf und im Wasser. Peter Killer, dem das Schiff als Motiv in der Kunst aufgefallen ist, hat Kunstschaffende gebeten, in ihrem Fundus nach Schiffen zu suchen. Einziges Auswahlkriterium: Die Künstler mussten bereits einmal in den Oxyd-Kunsträumen ausgestellt haben. Unter ihnen sind einige Ostschweizer oder hier häufig zu sehende wie das Künstlerduo M.S. Bastian und Isabelle L. aus Biel. 71 Arbeiten buhlen nun in den zwei Etagen des Schifffahrtsmuseums um die Aufmerksamkeit des Besuchers. Peter Killer hat darauf verzichtet zu kuratieren. Den einen oder andern Künstler möchte man denn auch für seinen Beitrag 156 mehrfach kielholen. Aber im Flottenverbund schwimmt so ziemlich alles mit. Im Eingang erwartet den Besucher etwas Wellengang: «Sturmwarnung» des Münsterlingers Valentin Magaro zeigt in seiner an wissenschaftliche Illustration gemahnenden Handschrift eine Frau, die gross wie ein Leuchtturm über einem Gebäude steht. Oder ist sie nicht doch eine Sirene, die mit ihrem Gesang die Seeleute ins Verderben lockt? Schiffbruch oder Aufbruch? Die kleinformatigen Barken aus Stahl des Frauenfelders Markus Graf würden im Wasser sofort sinken. Eher sind sie archetypische Bilder, die tief in der Seele verankert sind. Rahel Müller aus Pfyn lässt in ihrer Installation aus Möbeln und Text den Geist in die Ferne schweifen. Zu neuen Ufern bricht für diese Ausstellung der Winterthurer Maler Nicola Grabiele auf, Mitglied von kunstthurgau. Ausgehend vom Gemälde Théodore Géricaults stellt er für «Floss der Medusa» mit Fundmaterial aus dem Atelier eine Wandinstallation her, die an das improvisiert zusammengebaute Floss des Gemäldes erinnert. Ob dies ein Schiff- oder Aufbruch zu neuen Ufern ist, bleibt abzuwarten. Auf die in der Ausstellung prominent vertretene Thematik der Bootsflüchtlinge lassen sich die Ostschweizer nicht ein. Die Videoarbeit der Kreuzlingerin Micha Stuhlmann ist denn auch weniger eine Flucht als eine Erkundung des Körpers – mit einem Papierboot, das allerdings ebenso fragil ist wie die Schrottbarkassen, auf denen Flüchtlinge übers Meer nach Europa gelangen. Ein Boot häkeln Ein Rahmenprogramm bereichert die Ausstellung. So kann man etwa mit der Künstlerin Sabina Speich an einem Boot häkeln. Stranden an der Töss hat selten so Spass gemacht. CHRISTINA PEGEE, Thurgauer Zeitung, 24. März 2015 Peter Hubers Vernissagepanorama 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169
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