Programmheft

14. Internationales
Festival für
zeitgenössischen
Tanz der
Landeshauptstadt
München
DANCE 2015
7.—17. Mai
Inhalt
Grußwort
Dr. Hans-Georg Küppers
4
Vorwort
Nina Hümpel
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Hauptprogramm
Kaori Ito: Asobi. Adult game
Saburo Teshigawara: Landscape
Richard Siegal / Bayerisches Staatsballett:
Portrait Richard Siegal
Peeping Tom / Residenztheater: The Land
Helena Waldmann: Made in Bangladesh
Trajal Harrell: Twenty Looks or Paris is Burning
at The Judson Church (L)
Niv Sheinfeld & Oren Laor: Two Room Apartment
Sharon Eyal, Gai Behar / L-E-V: House
Yang Zhen: Just Go Forward
Christian Rizzo / l’association fragile: D’après une
histoire vraie
Hillel Kogan: We Love Arabs
Raimund Hoghe: Quartet
KVS & les ballets C de la B / Serge Kakudji, Rodriguez
Vangama, Fabrizio Cassol, Alain Platel: Coup Fatal
Micha Purucker: radio luma : into the night
Peeping Tom: Vader
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Sonderformate
Stefan Dreher: Dancing Days
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Muffatwerk, 26.–31. März, Arabien im Fokus
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Symposium »Zitieren, Kommentieren, Archivieren –
Formate der Lecture Performance«: Vorträge, Gespräche
sowie Lecture Performances von Claudia Jeschke,
Rose Breuss, Rainer Krenstetter, Dorota Lecka —
Raimund Hoghe — Richard Siegal — Thea Patterson
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Tanztendenz München / schwere reiter art lodge munich 2015 50
Filmprogramm52
Und außerdem!
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Information
Spielplan38
Spielorte58
Kartenverkauf60
Impressum / Team
62
Kooperationspartner, Förderer,
Koproduzenten, Medienpartner
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Fotonachweise
66
Liebe
Festivalgäste,
kaum eine andere Kunstform
erweist sich als so vielfältig in
ihren künstlerischen Positionen
und Ausprägungen wie der
zeitgenössische Tanz. Dies
stellt das Festival DANCE 2015
wieder einmal eindrucksvoll
unter Beweis, das zum 14. Mal
vom Kulturreferat der LH
München veranstaltet wird.
Die internationale Biennale für
zeitgenössischen Tanz präsentiert vom 7. bis zum 17. Mai
20 Choreograf_innen aus elf
Ländern, 44 Aufführungen an
zehn Spielstätten der Stadt.
Damit bestätigt DANCE seinen
Ruf als überregional anerkanntes und eines der bedeutendsten deutschen Festivals für zeitgenössischen Tanz.
Das Programm von DANCE 2015 umfasst weltweit gefeierte
Erfolgsstücke wie das bejubelte Tanz-Konzert Coup Fatal
von Alain Platel, das nun endlich auch in München zu sehen
ist. Es zeigt überraschende Entdeckungen wie die gerade der
Minzu University of China entwachsene chinesische
Kompanie von Yang Zhen, bringt diskursive Formate, ein
Symposium und Aufführungen im öffentlichen Raum, in dem
der Münchner Choreograf Stefan Dreher elf Tage – insgesamt
66 Stunden – lang einen Tanzmarathon veranstalten wird. Auf
die innere Reise seiner destabilisierten Individuen nimmt uns
Micha Purucker in radio luma : into the night mit. Die
ästhetische Bandbreite der Produktionen ist groß. Bewusst
hat sich Nina Hümpel gegen ein Motto entschieden. Die
Aufführungen stehen für sich, wichtig ist, wie immer schon,
die Qualität.
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Dabei ergeben sich faszinierende Verbindungslinien, die
sich auch in den so genannten »Doppelspielen« manifestieren, in Festivalbeiträgen, die einzelne Künstler_innen in
unterschiedlichen Facetten zeigen: Richard Siegal, der bei
DANCE mit seinem jüngsten Werk für das Bayerische
Staatsballett vertreten ist und mit einer Lecture Performance
einen Einblick in seine Arbeitsmethode gibt. Auch Raimund
Hoghe präsentiert seine neueste Arbeit und erinnert sich in
seinem Symposiumsbeitrag an die Spuren, die andere
Künstler_innen in seinem Werk hinterlassen haben. Peeping
Tom aus Belgien zeigt Vader sowie eine Uraufführung mit
den Schauspieler_innen des Residenztheaters. Männertänze
einerseits und eine hochartifzielle Filminstallation andererseits
steuert der französische Choreograf Christian Rizzo bei.
München wird Gastgeberin sein für so herausragende Begegnungen wie die zwischen dem japanischen Tänzer und Choreografen Saburo Teshigawara und dem jungen Starpianisten
Francesco Tristano, dem israelischen Choreografen Hillel Kogan
und dem arabischen Tänzer Adi Boutrous, der Theatermacherin
Helena Waldmann und dem indischen Tänzer Vikram Iyengar.
Neben faszinierenden und überraschenden ästhetischen
Sichtweisen eröffnen solche Tanzproduktionen auch neue
interkulturelle Perspektiven.
Ich freue mich auch auf spannende Produktionen von
Künstler_innen, die zum ersten Mal in München zu sehen sein
werden: Kaori Ito, Trajal Harrel, Sharon Eyal und das Choreografenpaar Sheinfeld & Laor.
Eine Premiere ist auch der Festivalzeitpunkt: DANCE rückt vom
Herbst in den Mai und gehört so zu den frühen Veranstaltungen
im internationalen Festivalreigen. Zum Treffpunkt wird wieder
das Festivalzentrum im Café-Restaurant im Müller’schen
Volksbad.
Wieder ist es DANCE gelungen, den Tanz in München sichtbar
und einem großen Publikum zugänglich zu machen. Auch dank
der vielen Kooperationen mit den zahlreichen prominenten
Spielstätten der Stadt – von den Kammerspielen über das
Residenz- und das Nationaltheater, der Schauburg, dem Gasteig
und dem Muffatwerk bis hin zum schwere reiter im Kreativquartier der freien Szene – ist der Tanz an elf dichten und intensiven
Tagen in der Stadt präsent.
Mir ist wichtig, dass der Tanz in München in all seinen Facetten,
Schaffens- und Wirkungsfeldern gefördert wird. DANCE 2015
intensiviert erneut die vielfältigen Kooperationen, seien es
private, städtische oder staatliche. Dank der Anstrengungen
unserer Kooperationspartner_innen konnten sich Produktionsstrukturen etablieren, die die Möglichkeit zum weiteren Ausbau
eröffnen und nationalen und internationalen Künstler_innen einen
Anreiz bieten, nach München zu kommen. Durch die Vernetzung
der Münchner Tanzszene mit den internationalen Kolleginnen
und Kollegen schärft die Stadt ihr Profil auch im Bereich des
zeitgenössischen Tanzes.
Mein Dank gilt der künstlerischen Leiterin Nina Hümpel und ihrem
Team sowie allen Kooperationspartner_innen, die zum Gelingen
des Festivals DANCE 2015 beitragen.
Ein herzliches Willkommen an alle Künstlerinnen und Künstler
und Besucherinnen und Besucher von DANCE 2015!
Dr. Hans-Georg Küppers
Kulturreferent der Landeshauptstadt München
Liebe
Festivalgäste,
am Münchner Cuvilliéstheater zeigen als auch das Gastspiel
Vader mit ihrer eigenen Kompanie. Der Grenzgänger Christian
Rizzo kommt mit dem Tanzstück D’après une histoire vraie und
einem Filmprojekt. Wir zeigen große Ensembleproduktionen von
Richard Siegal und Raimund Hoghe und dazu noch kleine
Lecture Performances dieser beiden Choreografen. Niv Sheinfeld und Oren Laor spielen Two Room Apartment und geben
außerdem Workshops für Schülerinnen und Schüler und
angehende Profis.
Das Thema des Symposiums ist Zitieren, Kommentieren,
Archivieren – Formate der Lecture Performance. Im Symposiumsdiskurs geht es darum, was dieses spezielle zeitgenössische
Format leisten kann. Vier Choreograf_innen geben dabei in ihren
Lecture Performances intime Einblicke in die Selbstreflexion
künstlerischer Welten.
Dem Festival zeitlich vorgeschaltet findet »Arabien im Fokus«
statt, die Kooperation mit dem Muffatwerk macht mit Tanzproduktionen aus dem arabischen Raum bekannt. Vier Produktionen
und ein Film kommen aus Flandern. Einen weiteren Länderschwerpunkt bilden drei Kompanien aus Israel – L-E-V,
Hillel Kogan und Sheinfeld & Laor –, die ganz unterschiedliche
ästhetische Konzepte vorstellen.
elf prallvolle Tanztage erwarten uns vom 7. bis 17. Mai!
Kompanien aus Japan, Deutschland, Belgien, USA, Israel,
Frankreich, China, Kanada und Österreich zeigen Produktionen, die so vielseitig sind wie die Welt. Denn die ästhetischen
Konzepte und gesellschaftlichen Positionen von Tanz aus
Asien, Europa, Kanada oder den USA unterscheiden sich
grundlegend.
Mit Produktionen, die zeitgenössische Tanztechniken virtuos
präsentieren, Tanztheaterstücken und konzeptionellen
Choreografien möchten wir diese Unterschiedlichkeit bei
DANCE 2015 feiern und hoffen auf anregende und produktive
Begegnungen mit den Künstlerinnen und Künstlern.
Auf meinen Reisen zu Tanzfestivals, -plattformen und
-premieren weltweit faszinierten mich unterschiedliche
Formen tänzerischer, musikalischer und thematischer
Fusionen: traditionelle arabische Männertänze in neuer
performativer Fassung wie bei Christian Rizzo, afrikanische
Polyrhythmik und Bach in Coup Fatal von KVS & les ballets
C de la B, Johann Sebastian Bach, John Cage und Techno bei
Saburo Teshigawara. Trajal Harrell blendet die Experimente
des Postmodern Dance auf den Mythos der Antigone, Helena
Waldmann bringt in Made in Bangladesh die Arbeit in
bangladeschischen Sweatshops mit der Selbstausbeutung
heutiger Tanzschaffender zur Deckung.
6
Um die Vielseitigkeit und den starken Einfluss des zeitgenössischen Tanzes auf die anderen Kunstsparten sichtbar zu
machen, haben wir diverse »Doppelspiele« ermöglicht. So
wird die Kompanie Peeping Tom sowohl in Zusammenarbeit
mit dem Ensemble des Residenztheaters eine Uraufführung
Mit Produktionen von Stefan Dreher, Micha Purucker und
Richard Siegal präsentieren wir Münchner Choreografen von
internationalem Niveau. Durch Stefan Drehers spektakuläres
Projekt der Dancing Days sowie durch art lodge munich 2015,
den Tag der Tanztendenz München im Kreativquartier, dem
neu entstehenden Zentrum der Münchner Szene, können wir den
öffentlichen Raum bei hoffentlich herrlichem Maiwetter
einbeziehen.
Neu wie der Festivaltermin ist auch das grafische Konzept für
DANCE von Verena Hennig und Ludwig Janoff, das Ergebnis
einer fruchtbaren Kooperation von DANCE 2012 mit der
Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und der Kosch
Werbeagentur.
Es konnten so viele Kooperationspartner_innen wie noch nie
zuvor für DANCE 2015 gewonnen werden. So spannt sich das
Tanznetzwerk für diesen 11-tägigen Tanzmarathon fast über die
gesamte Stadt. Ein Zeichen, dass sich die Relevanz von zeitgenössischem Tanz aktuell manifestiert und die Münchner
Institutionen diese Tatsache in gemeinsamem Einsatz zelebrieren.
Ich freue mich auf die Künstlerinnen und Künstler, ihre Vorstellungen und auf Sie! Bis bald in einer unserer Vorstellungen
und anschließend zum Austausch im Festivalzentrum, dem
Café-Restaurant im Müller’schen Volksbad!
Ihre Nina Hümpel
Kaori Ito /
les ballets C de la B /
Muziekcentrum
De Bijloke
Zeit: Do. 7. Mai, 19 Uhr
Ort: Muffathalle
Dauer: 60 Min.
Preis: € 20 / erm. € 12
Asobi.
Adult game
»Asobi« heißt auf Japanisch so viel wie Spiele der Erwachsenen, womit auch, aber nicht nur erotische Spiele gemeint
sind. Der Ausdruck bezeichnet generell die Lust, in einer
sozial stark reglementierten Gesellschaft Grenzen zu
übertreten, über die Stränge zu schlagen, sich zu verausgaben, die Kontrolle zu verlieren. In Japan sind diese selbstgenügsamen Spiele den Männern vorbehalten. Die japanische
Choreografin Kaori Ito schickt hingegen zwei Tänzerinnen
und zwei Tänzer auf die Bühne und verknüpft in Asobi die
Grenzübertretung mit dem Voyeurismus des Theaterpublikums. Wir sehen uns in einem großen Spiegel, vor dem die
Tanzenden immer deutlicher aus ihrer stark kodifizierten
Choreografie ausbrechen. Der Körper übernimmt allmählich
die Kontrolle. Das Individuum hält nicht mehr zurück, was es
verstecken möchte. Es akzeptiert, in seiner Verletzlichkeit
und Hingabe beobachtet zu werden.
Kaori Ito, 1979 im japanischen Aichi geboren, lernte klassischen Tanz in Tokio, setzte ihre Ausbildung am Purchase
College in den USA fort und graduierte in Soziologie und
Erziehungswissenschaften in Tokio. Sie studierte bei Alvin
Ailey in New York und tanzte für Philippe Decouflé, Angelin
Preljocaj, Sidi Larbi Cherkaoui und Alain Platel. Ihre eigenen
choreografischen Arbeiten entstanden seit 2008, darunter
das preisgekrönte Island of no memories.
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In Japanese, asobi means “adult playing” – including, but
not limited to, erotic games. The expression generally
signifies the desire to cross boundaries in a stark, socially
regimented society, to kick over the traces, to go on the
rampage, to lose control. In Japan, these games, played for
individual pleasure, are reserved for the men. In Asobi,
however, Japanese choreographer Kaori Ito puts two
female and two male dancers on the stage and merges
border-crossing with the voyeurism of the audience. As
spectators, we see ourselves in a large mirror, in front of
which the dancers increasingly break out of their starkly
codified choreography. Little by little, the body gains
control over movement. Individuals can no longer hold back
what they wish to conceal. They acquiesce in letting the
audience watch their vulnerability and surrender.
„[...] elle incarne une star fatale,
une domestique, Catwoman et
enfin un fantôme.“
Rosita Boisseau, M le magazine du Monde
Choreografie und Regie: Kaori Ito Kreiert von: Csaba Varga, Jann Gallois, Kaori Ito,
Laura Neyskens, Péter Juhász Tanz: Csaba Varga, Jann Gallois, Kaori Ito, Péter Juhász
Musik: Guillaume Perret, Marybel Dessagnes Choreografische Assistenz: Gabriel
Wong Schauspielcoach: Renae Shadler Licht: Carlo Bourguignon Sound/Sound
designer: Bartold Uyttersprot Bühne: Wim Van de Cappelle Kostüme: Mina Ly
Produktion: les ballets C de la B Produktionsmanagement: Eline Vanfleteren
Tourmanagement: Edith Ulens Koproduktion: Muziekcentrum De Bijloke (Gent),
Ensemble, TorinoDanza, Théâtre National de Chaillot (Paris), Theater im Pfalzbau
(Ludwigshafen), La Rose des Vents (Villeneuve d’Ascq), Les Théâtres de la Ville de
Luxembourg Dank an: Bureau FormART (Paris), KVS (Brüssel), Iris Raspoet, Alain Platel,
Nora Horvas, Adrienn Reka, Satoshi Kudo, Impulstanz (Wien), ménagerie de verre (Paris),
Tatjana Jankovic, Philippe Gasnier, Bauke Lievens, Fanny Viss, Joan Cambon
Bookings: Frans Brood Productions UA: 6. Dezember 2013, Cocteau-Festival, Gent.
Les ballets C de la B wird unterstützt von der Stadt Gent, der Provinz Ostflandern, der
Flämischen Gemeinschaft, The Saison Foundation (Tokio) Asobi. Adult game ist eine
Produktion von les ballets C de la B & Muziekcentrum De Bijloke / Kaori Ito
Saburo Teshigawara /
KARAS
Zeit: Do. 7. Mai, 21 Uhr
Ort: Carl-Orff-Saal, Gasteig
Dauer: ca. 60 Min.
Preis: € 28 / erm. € 12
Landscape
Ein Ereignis, dieses Treffen der Stars! Musik und Tanz
bahnen neue Wege in den leeren Raum. Landscape
verdankt sich der Begegnung dreier Ausnahmekünstler:
Saburo Teshigawara, seine langjährige Mitarbeiterin Rihoko
Sato und der junge Starpianist und Komponist Francesco
Tristano. In dieser spektakulären Zusammenarbeit begegnen Bachs Goldberg-Variationen und sein Wohltemperiertes Klavier dem Stück In a Landscape von John Cage und
Techno-Kompositionen Tristanos. Das so sensible wie
virtuose Geflecht von Musik und Tanz kreiert Räume von
kristalliner Schönheit, delikater Raffinesse und kontemplativer Versenkung. Auf ganz besondere Art koexistieren hier
Klang und Körper, Musik und Tanz.
Saburo Teshigawara gründete 1985 mit Kei Miyata die
Gruppe KARAS. Er kreierte Installationen, initiierte zahlreiche
pädagogische Projekte und ist Professor an der St Paul’s University (Rikkyo) und an der Tama Art University. Im Juli 2013
eröffnete er in Tokio das Kreativzentrum Karas Apparatus.
Rihoko Sato arbeitet seit 1996 mit Teshigawara zusammen.
Die mit renommierten Preisen ausgezeichnete Tänzerin
erhielt zuletzt den Positano Premia La Danza »Léonide
Massine«, mit dem vor ihr Künstler wie Rudolf Nurejew oder
Édouard Lock geehrt wurden.
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Der junge luxemburgische Musiker Francesco Tristano,
geboren 1981, ist ein international gefeierter Grenzgänger
zwischen Klassik und Clubbing. Als 13-Jähriger gab er sein
erstes Konzert mit eigenen Kompositionen. Er gründete das
Kammerensemble The New Bach Players, studierte an der
Juilliard School in New York und entdeckte in der US-Metropole elektronische und Club-Musik. Bislang veröffentlichte er
zwölf Alben.
„In dieser intelligenten
Verschmelzung von Tanz und
Musik fühlt sich der Zuschauer
wie in eine Welt des Friedens
und der Heiterkeit versetzt.“
Tageblatt (Esch-sur-Alzette, Luxemburg)
In this star-studded event, music and dance break new
ground in empty space. Landscape is the result of an
encounter between three exceptional artists: Saburo
Teshigawara, his longtime colleague Rihoko Sato and young
star pianist and composer Francesco Tristano. In this
spectacular collaboration, Bach’s Goldberg Variations and
Well-Tempered Clavier meet John Cage’s In a Landscape
and some of Tristano’s techno compositions. The sensitive,
masterly interweaving of music and dance creates spaces
of crystalline beauty, delicate subtlety and contemplative
absorption. Sound and body, music and dance coexist here
in a very special way.
Choreografie, Bühne, Licht, Kostüme: Saburo Teshigawara Tanz: Saburo
Teshigawara, Rihoko Sato Live-Klavier und elektronische Musik: Francesco
Tristano Technische Koordination, Licht-Assistenz: Sergio Pessanha
Tontechnik: François Baurin Produktion: KARAS Produktion, Tourneen: Epidemic
(Richard Castelli, ass. von Chara Skiadelli, Florence Berthaud, Claire Dugot) Agent von
Francesco Tristano: Danielle Schadeck Fotos: Toshi Yamaguchi UA: 15. Oktober
2014, Saint Quentin en Yvelines Cedex. Deutsche Erstaufführung
Richard Siegal /
Bayerisches Staatsballett
D oppelspiel
Zeit: Fr. 8. Mai, 19:30 Uhr
Ort: Nationaltheater
Dauer: ca. 2:30 Std. (inkl. Pause)
Preis: € 60 bis € 6 / erm. € 10
Lecture Performance, 17. Mai,
siehe Sonderformate, Seite 48
Portrait
Richard Siegal
Metric Dozen – In A Landscape – Unitxt
„Siegal baut [...] auf individuelle
Attacke, auf Drive und auf jene
Spannung, die zwischen den Tänzern
durch den schnellen Wechsel von
Nähe und Distanz entsteht.“
Eva-Elisabeth Fischer, Süddeutsche Zeitung
Blitzschnelle Pirouetten, jazzige Moves, Spitzentechnik vom
Feinsten, groovende Gruppen, durch den Raum gleitend oder
mit messerscharfer Präzision Richtungen wechselnd –
Richard Siegals Choreografien entwickeln von der ersten
Sekunde an Sogwirkung. Er bringt Extreme von Licht und
Schatten, Geräusch und Stille, bewegte Objekte und Tanz,
der das Ballettsystem auf ganz besondere Weise entgrenzt
und vorantreibt. Jetzt widmet das Bayerische Staatsballett
dem amerikanischen Choreografen einen ganzen Porträtabend. Es gibt ein Wiedersehen mit Unitxt, seinem ersten
Stück für ein Ballettensemble, für das der Industriedesigner
Konstantin Grcic den Tänzerinnen Halteschlaufen an die
Korsagen heftete, auf dass sie mit Lust noch extremer aus
der Achse kippen. Das rasante Metric Dozen kreierte Siegal
für das Ballet de Marseille. Nun gehört diese vertrackte Rechnerei, bei der die Zwölf in einem nicht dezimalen System der
Zehn entspricht, ins Repertoire der Münchner_innen. Den
Höhepunkt des Abends wird die neue Uraufführung für das
große Münchner Ensemble bilden.
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Der Amerikaner Richard Siegal gründete 2005 die künstlerische Plattform The Bakery. Konsequent interdisziplinär und
häufig mit der von ihm entwickelten If/Then-Methode
erarbeitet der ehemalige Forsythe-Tänzer seine Installationen
und Stücke: Soli, Duette, mal etwas für ein Streichquartett,
dann wieder große Produktionen für bedeutende internationale Kompanien. Für seine Arbeit wurde er mit wichtigen
Preisen ausgezeichnet: Er erhielt den New York Dance
and Performance Bessie Award, den S.A.C.D. Prize, den
Deutschen Theaterpreis Der Faust und den Münchner
Tanzpreis 2013.
Pirouettes like greased lightning, edgy moves, exceptional
technique, grouped dancers so totally in the groove that
they either glide through the space or change direction with
razor-sharp precision – Richard Siegal’s choreography
grabs you right from the start. He presents extremes of light
and dark, sound and silence, with moving objects and the
kind of dance that smashes boundaries and propels ballet
forward in a very special way. This year, the Bavarian State
Ballet is dedicating an entire evening to present a portrait
of the US choreographer. The programme will revisit Unitxt,
his first piece for a ballet ensemble – and in which industry
designer Konstantin Grcic had harnesses fixed to the
dancers’ bodices so that they could bend way beyond their
centre of gravity. Richard Siegal created his breathless
Metric Dozen for the Ballet de Marseille. This dodgy bit of
mathematics, in which 12 replaces the 10 of the formerly
decimal system, has now entered the Munich company’s
repertoire. The evening culminates in the world premiere of
his new piece for the large Munich ensemble.
In A Landscape (UA) Choreografie: Richard Siegal Ch. Assistenz: Caroline Geiger
Musik: John Cage et al. Licht/Bühne/Video: Richard Siegal Kostüme: Alexandra
Bertaut Industrial Design: Konstantin Grcic Computerprogrammierung: Jean
Philippe Lambert Choreographische Assistenz: Caroline Geiger UA: 18. April 2015,
Nationaltheater München Unitxt Choreografie, Licht, Projektion: Richard Siegal
Musik: Carsten Nicolai /Alva Noto Objekte: Konstantin Grcic UA: 25. Juni 2013,
Prinzregententheater München, im Rahmen von Exits and Entrances Metric Dozen
Choreografie: Richard Siegal Musik: Lorenzo Bianchi Hoesch Kostüme: Alexandra
Bertaut Licht: Gilles Genter UA: 8. Juli 2014, Silo – Marseille, im Rahmen des Festival
de Marseille Tanz: Solisten und Ensemble des Bayerischen Staatsballetts
Peeping Tom/
Residenztheater
Zeit: Fr. 8. / Sa. 9. / Mo. 11. Mai,
20 Uhr
Ort: Cuvilliéstheater
Preis: € 44 bis € 14 / erm. € 8
Künstlergespräch am 9. Mai
D oppelspiel
Uraufführung:
The Land (AT)
Peeping Tom ist kein unbekannter Gast in München. Nach
zahlreichen Gastspielen, insbesondere dem erfolgreichen
32 rue Vandenbranden im Residenztheater, fanden schon
mehrere Vorarbeiten und Workshops mit dessen Ensemble
statt. Jetzt folgt endlich die große Uraufführung. Die
renommierte belgische Tanzkompanie begegnet den
Schauspieler_innen des Bayerischen Staatsschauspiels und
ermöglicht somit die Verbindung von zeitgenössischem Tanz
und Sprechtheater. Mitglieder von Peeping Tom und dem
Ensemble des Residenztheaters arbeiten gemeinsam an
einer Grundidee, die peu à peu zur Uraufführung entwickelt
wird. Es entsteht somit ein Tanztheater der besonderen Art:
aus Improvisation, gegenseitiger Inspiration, Sprache und
Bewegung entwickelt sich ein einmaliges Bühnenkunstwerk
im Stile von Peeping Tom. Ein Tanztheater in mystischen
Bildern, in dem groteske Realität in surreale Sehnsuchtsbilder übergeht.
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Peeping Tom ist eine der bekanntesten Tanztheaterkompanien der Welt. Sie wurde von Gabriela Carrizo und Franck
Chartier im Jahr 2000 gegründet. Ihre Trilogie Le Jardin
(2001), Le Salon (2004), Le Sous Sol (2007) sowie 32 rue
Vandenbranden (2009) und A Louer (2011) wurden weltweit
auf allen bedeutenden Theaterfestivals gezeigt und international vielfach ausgezeichnet. „Großes Kino möchte man das
nennen, und in der Tat scheint es,
als erprobten Peeping Tom mit ihrer
neuen Arbeit den CinemascopeEffekt für Tanz und Theater“
Frankfurter Allgemeine Zeitung über 32 rue Vandenbranden
Peeping Tom is one of the most famous dance theatre
companies in the world. It was founded in 2000 by Gabriela
Carrizo and Franck Chartier. Their triology Le Jardin (2001),
Le Salon (2004), and Le Sous Sol (2007) as well as 32 rue
Vandenbranden (2009) and A Louer (2011) were shown at
festivals all around the world and internationally honored.
Regie und Konzept: Gabriela Carrizo Kreation und Performance: Michaela Steiger,
Valery Tscheplanowa, Philip Dechamps, Marie Gyselbrecht, Arthur Klemt, Paul
Wolff-Plottegg, Lukas Turtur, Snejinka Avramova Kinderstatisterie: Anna Maria Apel,
Carolina Baumann, David Engel, Joram Leopolder, Quirin Rosenlehner Bühne: Gabriela
Carrizo, Franck Chartier Kostüme: Gabriela Carrizo, Diane Fourdrignier Komposition:
Glenn Vervliet, Raphaëlle Latini, Eurudike De Beul Licht: Markus Schadel Ton:
Alexander Zahel Dramaturgie: Laura Olivi Regieassistenz: Diane Fourdrignier,
Maria-Luiza Gonçalves Tikovsky Bühnenbildassistenz: Amber Vandenhoeck,
Filip Timmerman, Justine Bourgerol, Berit Schog Kostümassistenz: Eva Bienert
Dramaturgieassistenz: Christina Hommel
Eine Veranstaltung des Residenztheaters im Rahmen von DANCE 2015
Helena Waldmann
Zeit: Sa. 9. / So. 10. Mai, 18 Uhr
Ort: Carl-Orff-Saal, Gasteig
Dauer: 60 Min.
Preis: € 20 / erm. € 12
Künstlergespräch am 9. Mai
Made in
Bangladesh
»Wenn die Stadttheater noch immer nach frühkapitalistischer
Manier geführt werden und die freie Szene ihr Geld wie
Almosen empfängt, sollte ich den Kulturpolitikern und den
In-Auftrag-Gebern dann nicht vorschlagen, demnächst unter
denselben Maßgaben produzieren zu lassen, wie in Bangladesch die Billigklamotten hergestellt werden?«, fragt die
Tanz-Regisseurin Helena Waldmann und schließt die
furchtbaren Arbeitsbedingungen in bangladeschischen
Nähfabriken mit dem Kunstprekariat hierzulande kurz. Made
in Bangladesh setzt einem zu: ästhetisch wie politisch. Die
Kathak-Variante, die hier zwölf Tänzer_innen aus Bangladesch in den Boden hämmern, hat Helena Waldmann aller
Ornamentik beraubt. Die Füße treten mit den Stichen der
ratternden Nähmaschinen um die Wette. Was für die eine
Näherin Ausbeutung darstellt, das bedeutet für die andere
einen ersten Schritt zur finanziellen Unabhängigkeit. Mit
ihrem dokumentarischen Tanztheater provoziert Helena
Waldmann, und das auf mitreißende Weise.
Helena Waldmann, geboren 1962, studierte Angewandte
Theaterwissenschaft in Gießen und lernte bei Frank-Patrick
Steckel, Gerhard Bohner und Jürgen Gosch. Seit den frühen
1990er Jahren bereichert sie die Tanz- und Theaterszene. Sie
arbeitete mit Heiner Müller und George Tabori, inszenierte an
Stadttheatern wie auch am Frankfurter Mousonturm. Mit
ihren Produktionen, die international überaus erfolgreich
touren, trifft sie regelmäßig den freigelegten Nerv: wie mit
Letters from Tentland und return to sender die Situation der
Frauen im Iran, dem Film emotional rescue die Lage in
Ramallah, dem Solo revolver besorgen das Gleiten in die
Demenz.
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“If municipal theatres are still being run like they were in the
early days of capitalism, with fringe and independent artists
bestowed money like alms, why shouldn’t I suggest to
cultural policy makers and commissioning bodies to take it
„Made in Bangladesh ist ein starkes,
auch unbequemes Stück“
Elisabeth Nehring, Deutschlandfunk
a step further and allow productions to be made according
to the same standards as the cheap clothes produced in
Bangladesh?” asks director Helena Waldmann, thereby
equating the dreadful working conditions in Bangladeshi
sweatshops with those of the artistic precariat. Made in
Bangladesh gnaws at you – both aesthetically and politically.
Waldmann ripped all ornamentation from the Kathak
version, hammered into the ground by 12 dancers from
Bangladesh. The drumming of their feet competes with the
stitching of the rattling sewing machines. What one
seamstress sees as exploitation is another’s first step to
financial independence. With her documentary dance
theatre, Waldmann has created a provoking piece that will
sweep you off your feet.
Tanzregie: Helena Waldmann Kochoreografie: Vikram Iyengar Tanz: Munmun
Ahmed, Shammy Akter, Pritha Shareen Ferdous, Masum Hossain, Urme Irin, Mela
Lamiya, Trina Mehnaz, Hanif Mohammad, Tumtumi Nuzaba, Bishwazit Sarkar, Shoma
Sharmin, Labonno Sultana Tänzerin im Video: Brit Rodemund Komposition/
Musikproduktion: Daniel Dorsch Musikalische Leitung/Komposition: Hans Narva
Video: Anna Saup Projizierte Filme und Fotografien: Taslima Akhter, Rahul Talukdar,
Margi Geerlinks Kostüme: Hanif Kaiser, Judith Adam Licht: Herbert Cybulska
Dramaturgische Beratung: Dunja Funke UA: 26. November 2014, Theater im
Pfalzbau, Ludwigshafen Made in Bangladesh ist eine Produktion von Helena
Waldmann und ecotopia dance productions. In Zusammenarbeit mit SHADHONA – A
Center for the Advancement of Southasian Culture und dem Goethe-Institut Bangladesh,
in Koproduktion mit Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen, Les Théâtres de La Ville de
Luxembourg, Goethe-Institut Bangladesh, Burghof Lörrach, Forum Freies Theater
Düsseldorf, Tollhaus Karlsruhe, Kurtheater Baden Gefördert durch die Kulturstiftung
des Bundes. Realisierung mit der Unterstützung des Goethe-Instituts
Trajal Harrell
Zeit: Sa. 9. / So. 10. Mai, 20 Uhr
Ort: Muffathalle
Dauer: 2:15 Std.
Preis: € 20 / erm. € 12
Künstlergespräch am 9. Mai
Antigone Sr.
Twenty Looks
or Paris is Burning
at The Judson
Church (L)
Was wäre gewesen, wenn ... an einem Abend in den frühen
1960er Jahren ein Voguer aus Harlem im Laufsteg-Chic sich
auf den Weg nach Greenwich Village gemacht hätte, um an
einer Performance in der Judson Church teilzunehmen?
Wenn er auf Yvonne Rainer getroffen wäre oder Steve Paxton,
jene Prophet_innen des konzeptuellen Minimalismus, der
authentischen Bewegung und des demokratischen Körpers?
Diese Fragen stellte sich vor knapp 15 Jahren der amerikanische Choreograf und Tänzer Trajal Harrell und begann seine
Serie Twenty Looks or Paris is Burning at The Judson
Church. Mit Referenz auf Jennie Livingstones Film Paris is
Burning über die Drag-Welt in New York inszeniert Trajal
Harrell seine ebenso intelligenten wie unterhaltsamen
Kollisionen zwischen weißer elitärer Kunstszene und schwarzer Subkultur. Jedes Stück gibt es in verschiedenen Größen –
von XS bis XL. Hier kreuzen Trajal Harrell und sein MännerEnsemble Voguing mit der griechischen Tragödie. Raffiniertes Make-up trifft auf knallharte politische Auseinandersetzungen, der Wettbewerb um den authentischsten Look auf
den Schmerz Antigones, Drag-Ball-Szene auf Hochkultur.
Oder sind diese performativen Strategien gar nicht so weit
voneinander entfernt?
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Der in Athens, Georgia, geborene Trajal Harrell studierte
Amerikanistik in Yale und Tanz an verschiedenen amerikanischen Universitäten. Harrell gehört zu den herausragenden
zeitgenössischen Choreografen. Er kreiert, kuratiert und lehrt
in den USA ebenso wie an den Tanz-Hot-Spots in Europa.
2012 erhielt er den Bessie Award für Antigone Sr. Twenty
Looks or Paris is Burning at The Judson Church (L).
„Trajal Harrell is a thinking
choreographer“
The New Yorker
What would have happened if … a fashion plate from
Harlem’s voguing scene in the early 1960s had made their
way one evening to Greenwich Village to take part in a
performance at Judson Church? What if that person had
run into Yvonne Rainer or Steve Paxton, those prophets of
conceptual art and minimalism, authentic movement and
the democratized body? These are the questions that US
choreographer and dancer Trajal Harrell put to himself
almost 15 years ago when he embarked upon his series
Twenty Looks or Paris is Burning at The Judson Church.
Referencing Jennie Livingstone’s Film Paris is Burning and
New York’s drag scene, Harrell orchestrates intelligent,
entertaining collisions between the elite, white arts world
and black subculture. The pieces come in different sizes –
from XS to XL. In this piece, Harrell and his all-male
ensemble meld voguing with Greek tragedy. He employs a
number of performance strategies: inventive makeup
clashes with merciless political debate, a competition
determines the most authentic look for Antigone’s pain;
drag ball meets high culture. Or are these strategies
perhaps not quite so different from one another?
Choreografie: Trajal Harrell Tanz: Trajal Harrell, Stephen Thompson, Thibault Lac,
Rob Fordeyn, Ondrej Vidlar Bühne: Erik Flatmo Licht: Jan Maertens Sound: Robin
Meier Dramaturgie: Gérard Mayen Koproduktion: New York Live Arts, CNDC
Angers, CCN Belfort UA: 25. April 2012, New York Live Arts, New York, NY
Niv Sheinfeld &
Oren Laor
Zeit: So. 10. Mai, 16 Uhr / Mo. 11. Mai, 18 Uhr
Ort: schwere reiter
Dauer: 50 Min.
Preis: € 16 / erm. € 10
Künstlergespräch am 10. Mai
Workshops, siehe Website
www.dance-muenchen.de
unter »Und außerdem!«
Doppelspiel
Two Room
Apartment
Was heißt es, Partner zu sein? Zusammen zu leben, zusammen zu arbeiten? Welche Grenzen werden gezogen und
wollen gewahrt bleiben? Wo bleibt jeder für sich, wann wird
Intimes offensichtlich? Dann sind da noch die Grenzen in uns
selbst, die uns ausbremsen. 1987 präsentierten Liat Dror und
Nir Ben Gal Two Room Apartment als berührendes Duett, das
den israelischen Tanz veränderte und international ausgezeichnet wurde. 25 Jahre später nahmen sich Niv Sheinfeld
und Oren Laor – wie Dror und Ben Gal Partner im Leben und
auf der Bühne – das Stück noch einmal vor. Die minimalistische Studie über die Grenzen, die unseren Alltag prägen,
indem sie einerseits unseren Gewohnheiten und Ritualen den
festen Rahmen geben und andererseits unser Leben
behindern und einschränken, modifizierten Sheinfeld & Laor
und geben ihr eine queere, eine faszinierend neue Lesart.
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Niv Sheinfeld, geboren 1972, war fünf Jahre lang Tänzer in der
Kompanie von Liat Dror und Nir Ben Gal. Als Choreograf
arbeitete er u. a. für die Kibbutz Dance Company und
Batsheva, 2009 wurde er mit dem Rosenblum Award
ausgezeichnet. Er unterrichtet an der School of Visual Theater
in Jerusalem und am Suzanne Dellal Center in Tel Aviv.
Zusammen mit dem Regisseur und Dramaturgen Oren Laor
gründete er das Duo Sheinfeld & Laor, für das zahlreiche,
international tourende Werke entstanden. Laor, geboren 1971,
erhielt seine Ausbildung an der Tel Aviv University. Seit 2009
gehört er auch zum Tmuna Theatre in Tel Aviv.
„Niv and Oren imbued the work with
their intimate relationship and emotions, and the result is fascinating.“
Ora Brafman, Dance Talk
What does it mean to be a couple? To live together, to work
together? What boundaries are drawn and need to be
preserved? Where can each be himself, and when is
intimacy visible? There are also boundaries within ourselves that serve to hold us back. In 19 87, Liat Dror and Nir
Ben Gal presented their Two Room Apartment as a moving
two-hander that changed the face of Israeli dance and
became internationally acclaimed. Twenty-five years later,
Niv Sheinfeld and Oren Laor – who, like Dror and Ben Gal,
were partners in private life as well as on stage – revisited
the piece. Sheinfeld & Laor modified this minimalistic study
of the boundaries that give our habits and rituals a solid
framework as well as impeding and inhibiting our actions
– thereby determining our daily lives. They give their version
a fascinating new spin and gay makeover.
Von und mit: Niv Sheinfeld & Oren Laor Basierend auf dem gleichnamigen Tanzstück
von Nir Ben Gal und Liat Dror von 1987 Musik: Ori Vidislavski (Originalmusik), Elton
John, Vains of Jenna Künstlerische Beratung: Keren Levi Kostüme: Niv Sheinfeld &
Oren Laor Licht: Netta Koren Koproduktion mit dem Centre National de Danse (Paris)
und Grand Theatre Groningen UA Oktober 2012, Tmuna Festival, Tmuna Theater, Tel
Aviv Die israelische Presse wählte Two Room Apartment zur Best
Performance of the Year 2013.
Mit Unterstützung des Generalkonsulats des Staates Israel
Sharon Eyal,
Gai Behar / L-E-V
Zeit: Di. 12. / Mi. 13. Mai, 20:30 Uhr
Ort: Carl-Orff-Saal, Gasteig
Dauer: 60 Min.
Preis: € 20 / erm. € 12
Künstlergespräch am 12. Mai
House
„Fremdartig, aggressiv,
sexy, energiegeladen, urban“
Mit ihren Stücken reißen sie die letzten Grenzen ein, die
zwischen Opernhaus, Club, Laufsteg und Rave noch
bestehen mögen. Sharon Eyal selbst eröffnet House, in
extremer Verlangsamung der Bewegung, so zärtlich wie
obszön. Ihre sechs Tänzer_innen in hautfarbenen, metallisch
schimmernden Trikots schieben, wringen, kontrahieren,
verbiegen und positionieren sich im Strom der Techno-Musik
von Ori Lichtik. Die Choreografien von rauer Schönheit
entstehen mit Hilfe der auf körperlicher Wahrnehmungsschulung beruhenden Gaga-Technik, die Sharon Eyal bei der
Batsheva Dance Company kennenlernte und dann verfeinerte.
Oder besser: entbeinte. Das Ergebnis sind »Neue Mutationen«
(new mutations) und eine Ästhetik, die zugleich emotional
und mathematisch präzise ist.
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Die 1971 in Jerusalem geborene Sharon Eyal tanzte mit der
Batsheva Dance Company, galt als die Muse von deren Leiter
Ohad Naharin und war von 2005 bis 2012 Hauschoreografin
der Kompanie. Sie kreierte Stücke für Carte Blanche,
Hubbard Street Dance Chicago, fürs NDT 2, für die Tanzcompagnie Oldenburg und die GöteborgsOperans Danskompani.
2013 gründete sie mit ihrem Mann, dem DJ und TechnoMusiker Gai Behar, die Kompanie L-E-V, was auf Hebräisch
soviel heißt wie »Herz«.
Ora Brafman, tanz
With their work, Sharon Eyal and Gai Behar detonate any
final barriers between opera houses, clubs, catwalks and
raves. Eyal herself opens House with an extremely slowmoving sequence, as tender as it is obscene. Her six
dancers in flesh-coloured, metallic, shimmering leotards
shove, wrestle, contract, distort and position themselves
within the flow of Ori Lichtik’s techno music. The starkly
beautiful choreography evolves with the help of gaga
technique – based on the training of physical perception
– with which Eyal became acquainted at Batsheva Dance
Company, then later refined. In fact, you could say she
“deboned” it. The result is her dance technique New
Mutations and an aesthetic that is both emotional and
mathematically precise.
Ein Stück von Sharon Eyal und Gai Behar Sound: Ori Lichtik Licht: Avi Yona Bueno
(Bambi) Fashion: Ma’ayan Goldman Kostüme: Odelia Arnold Tanz: Leon Lerus,
Gon Biran, Keren Lurie Pardes, Douglas Letheren, Rebecca Hytting, Dominic Santia
Management: Keren Gdalyhau Technische Leitung: Alon Cohen, Itsak Ayalon
Agentur: Menno Plukker Theatre Agent, Inc. UA: 2011 mit der Batsheva Dance
Company. Mit Unterstützung des Generalkonsulats des Staates Israel
Yang Zhen
Zeit: Mi. 13. / Do. 14. Mai, 19 Uhr
Ort: schwere reiter
Dauer: ca. 40 Min.
Preis: € 14 / erm. € 7
Künstlergespräch am 13. Mai
Just Go
Forward
Anfang zwanzig sind die Tänzer_innen, die an der Minzu
University of China studiert haben oder noch studieren. Sehr
jung und sehr leidenschaftlich präsentieren sie ihre künstlerische Position zwischen Tradition und dem modernen China.
Just Go Forward basiert auf einem Gedicht des chinesischen
Dichters Ye Ting und verhandelt das Bedürfnis nach Freiheit
und mögliche Wege dahin. Der junge Choreograf Yang Zhen
aus Peking verbindet die traditionelle Kunst Chinas mit
zeitgenössischen künstlerischen Strategien. Nach seinen
Stücken LUO LUO, Aria, Migrant und Root thematisiert er in
Just Go Forward die Situation der Frau in der kollektiv
ausgerichteten Gesellschaft seiner Heimat und reflektiert die
Rolle des Individuums in der Gemeinschaft.
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Yang Zhen absolvierte sein Tanz- und Choreografiestudium
an der Minzu University of China. Als unabhängiger Choreograf präsentiert er seine Stücke auf den großen chinesischen
Festivals: Beijing Dance Festival, Guangdong Dance Festival
und China Dance Forward 2014 in Hong Kong sowie in
Kooperation mit Tang Ka Dance Studio beim China Shanghai
International Arts Festival.
The dancers that studied or are still studying at Minzu
University of China are in their early 20s. Youthful and
passionate, they represent their artistic position between
traditional and modern China. Just Go Forward is based on a
poem by Chinese poet Ye Ting and deals with the need for
freedom and possible ways to achieve it. Young Beijing
choreographer Yang Zhen combines traditional Chinese art
with contemporary artistic strategies. Following on his
pieces LUO LUO, Aria, Migrant and Root, he has turned the
focus of Just Go Forward on women’s situation in the society
of his homeland, which is orientated around the collective,
and reflects on the role of the individual in the community.
Yang Zhen studied dance and choreography at Minzu
University of China. He has presented his work as an
independent choreographer at major Chinese festivals
such as Beijing Dance Festival, Guangdong Dance Festival
and China Dance Forward 2014 in Hong Kong, and in
collaboration with Tang Ka Dance Studio at the China
Shanghai International Arts Festival.
Choreografie: Yang Zhen Tanz: Gao Tian, Zeng Gui, Zhuang Tian, Cao Ningning,
Yang Zhen, Xia Xiaoming UA: 10. November 2014, Guangdong Dance Festival.
Deutsche Erstaufführung
Christian Rizzo /
l’association fragile
Zeit: Mi. 13. / Do. 14. Mai, 20:30 Uhr
Ort: Muffathalle
Dauer: 1:10 Std.
Preis: € 20 / erm. € 12
Künstlergespräch am 13. Mai
Filme vor und nach der Vorstellung:
Tourcoing, Taipei, Tokyo
Zeit: Mi. 13. / Do. 14. Mai
Ort: Muffatwerk
Dauer: 31 Min. (Dauerschleife)
D oppelspiel
D’après une
histoire vraie
Es geschah 2004 in Istanbul: Am Ende einer Vorstellung,
erinnert sich Christian Rizzo, sprang eine Gruppe von
Männern auf die Bühne, tanzte einen kurzen Volkstanz und
verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Rizzo war tief
beeindruckt. In D’après une histoire vraie klingt diese
Erinnerung nach, findet die empfundene Empathie bewegte
Gestalt. In diesem fulminanten Männertanz fusioniert die
Archaik folkloristischer Tänze mit zeitgenössischem Tanz und
neuen Formen von Gemeinsamkeit. Vorwärtsgetrieben von
den zwischen traditionellen Rhythmen und Rock-Rave
oszillierenden Live-Drums von Didier Ambact und King Q4,
lassen die acht Tänzer die Temperaturen auf mediterrane
Grade steigen. Und wenn sie irgendwann die Reminiszenzen
früherer Stücke – die Grünpflanze und den Sessel – von der
Bühne tragen, dann zeigt dies deutlich Rizzos neue Lust an
der Bewegung.
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1965 in Cannes geboren, startete Christian Rizzo als Gründer
einer Rockband und Modedesigner, studierte bildende Kunst
in Nizza und kam dann zum Tanz. 1996 rief er seine Kompanie
l’association fragile ins Leben, mit der er seither sowohl im
Tanz als auch in der Mode und in bildender Kunst, vor allem
aber in den Grenzbereichen dazwischen präsent ist. Rizzo,
preisgekrönter Choreograf und auch ein international
gefragter Dozent, war Artist in Residence u.a. an der Oper in
Lille und bei deSingel in Antwerpen, er inszeniert Opern,
kuratiert Ausstellungen (u. a. für das Centre Georges
Pompidou) und kreiert Installationen (zuletzt Ou Pas für das
Ballet de Marseille).
„Und, Junge, wie sie tanzen in D’après
une histoire vraie! [...] Christian Rizzo
ist der Barde eines neuen Rituals im
traditionellen zeitgenössischen Tanz,
barfuß und in Jeans.“
Rosita Boisseau, Le Monde
It happened in Istanbul in 2004. At the end of a performance,
Christian Rizzo remembers, a group of men leapt onto the
stage, danced a swift folk dance and disappeared as
quickly as they came. This made a huge impression on him.
The memory of it echoes through D’après un histoire vraie,
in which the empathy he felt at the time takes on moving,
corporeal form. This captivating dance for men fuses
archaic folk dance with contemporary dance and new types
of community-building. Led by Didier Ambact and King Q4’s
live drums – which oscillate between traditional rhythms,
rock and rave beats – the eight dancers let temperatures
soar to Mediterranean levels. And when they carry mementos
of earlier works away from the stage – plants and an armchair – this action clearly reflects Rizzo’s new enthusiasm
for movement.
Konzeption, Choreografie, Bühne, Kostüme: Christian Rizzo Tanz: Fabien
Almakiewicz, Yaïr Barelli, Smaïn Boucetta, Massimo Fusco, Miguel Garcia Llorens, Pep
Garrigues, Kerem Gelebek und Roberto Martínez Live-Musik: Didier Ambact und
King Q4 Licht: Caty Olive Management: Jérôme Masson Soundmanager: Vanessa
Court Lichtmanager und Video: Arnaud Lavisse und Samuel Dosière
Administration, Produktion und Touring: Bureau Cassiopée Produzent:
l’association fragile UA: 2013, Festival d’Avignon Mit Unterstützung des Institut
Français Produktionsmanagement: Bureau Cassiopée Produzent: Centre
chorégraphique national de Montpellier Languedoc-Roussillon
Hillel Kogan
Zeit: Fr. 15. Mai, 17 Uhr /
Sa. 16. / So. 17. Mai, 19 Uhr
Ort: Schauburg
Dauer: ca. 35 Min.
Preis: € 12 / erm. € 7
In englischer Sprache
Künstlergespräch am 17. Mai
We Love
Arabs
Ein Stück über Raum und Koexistenz. Was akademisch
trocken klingt, entpuppt sich als brillante und bitterböse Tour
de Force durch israelisch-arabische Befindlichkeiten. Hillel
Kogan gibt den vermeintlich einfühlsamen Choreografen, der
unbedingt mit einem arabischen Tänzer – Adi Boutrous – ein
Duett über das Selbst und den Anderen choreografieren will.
Witzig und politisch absolut inkorrekt bringt Kogan nationale
wie religiöse Identitäten, Klischees und Vorurteile auf den
Punkt. Das hat Comedy-Format und macht auch vor manch
liebgewonnener Künstlerattitüde nicht Halt: »Ich spüre, wie
mein Körper Freude am Raum empfindet und wie der Raum
Freude an meinem Körper empfindet«, philosophiert der
Choreograf im Rechercheprozess, der auch einer der
Raumbesetzung ist. Provokativ fragen Kogan und Boutrous
danach, was Araber und Israelis verbindet. So selbstironisch,
respektlos und direkt, dass auf einmal einfach ist, was das
Schwerste zu sein scheint: miteinander leben.
Hillel Kogan, geboren 1974, ausgebildet in den Bat-Dor
Dance Studios und im Merce Cunningham Studio, tanzte bei
Batsheva, der Schweizer Gruppe Nomades und beim
Gulbenkian Ballet in Portugal. Seinen Partner, den Tänzer
und Choreografen Adi Boutrous, fand er schnell: »He was my
dance student few years ago, and he is the only Arab dancer
I know in Israel.« Hillel Kogan arbeitet als Assistent von Ohad
Naharin und Probenleiter bei Batsheva.
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This is a piece about space and coexistence. That might
sound dry, but the piece reveals itself to be a brilliant and
biting tour de force about Arab-Israeli sensibilities. Hillel
Kogan acts the supposedly empathetic choreographer who
must without fail create a duet with an Arab dancer – Adi
Boutrous – about the self and the other. Witty and completely politically incorrect, Kogan’s work goes straight to
„Kein Tanzstück der letzten Jahre hat
meines Erachtens die Szene mit beißendem Humor und gesellschaftspolitischem Scharfsinn ähnlich pointiert
aufs Korn genommen. [...] Achtung:
Kogans verrückter Trip geht unter die
Haut – und in die Hirnwindungen.“
Ora Brafman, tanz Jahrbuch 2014
the heart of national and religious identities, clichés and
prejudices. It feels like a comedy, leaving not even dearly
held artistic attitudes unscathed. “I feel how my body
enjoys the space which is around it, and I feel that the space,
as well, enjoys my body,” the choreographer muses during
the research process, which is at the same time an
occupation of the space. Kogan and Boutrous provocatively
ask what binds Arabs and Israelis together. It’s so self
deprecating, irreverent and direct that it makes something
very hard to do – living together – seem easy.
Choreografie: Hillel Kogan Tanz: Adi Boutrous, Hillel Kogan Musik: Kazem Alsaher,
Wolfgang Amadeus Mozart Licht: Amir Castro Kostüme: Evelyn Terdiman
Künstlerische Beratung: Inbal Yaacobi, Rotem Tashach UA: Juni 2013, Intimadance
Festival, Tmuna Theater, Tel-Aviv Die israelischen Tanzkritiker zeichneten Hillel
Kogan für We Love Arabs als herausragenden Choreografen 2013 aus. In
Zusammenarbeit mit Schauburg – Theater der Jugend. Mit Unterstützung des
Generalkonsulats des Staates Israel
Zeit: Fr. 15. Mai, 19 Uhr
Ort: Carl-Orff-Saal, Gasteig
Dauer: 3 Std. (inkl. Pause)
Preis: € 20 / erm. € 12
Doppelspiel
Raimund Hoghe
Lecture Performance, 16. Mai,
siehe Sonderformate, Seite 48
Quartet
Tischtennisbälle hüpfen und kullern aus der Kulisse. Schuberts Der Tod und das Mädchen erklingt. Hoghe überquert
auf schwarzen Pumps die Bühne und wirft die Bälle mit
lässiger Geste. Jeder Kunststudierende – ob Tanz, Theater
oder bildender Kunst – sollte eine Vorstellung von Raimund
Hoghe gesehen haben, um zu verstehen, wie man aus
beinahe nichts etwas macht, bloggt der belgische Kritiker
Hans-Maarten Post. Auch in seiner jüngsten Produktion
feiert Hoghe Reduktion und Ritualisierung, aufschäumendes
Pathos und zerstäubende Sehnsucht. Für Quartet versammelt er seine Lieblingstänzer_innen. Alle zusammen (und
doch jede und jeder für sich) setzen sie Hoghes Recherchen
zum privaten und kulturellen Gedächtnis fort. Quartet spürt
den Ablagerungen nach, die Tänze, Klänge, Songs in Körper
und Seele hinterlassen. Ob Schubert oder Dalida, die
Schönheit der Musik berauscht. Der Tanz ist exquisit. Hoghe
und seine Solist_inn_en verbinden hier die Präzision des
Details mit der Opulenz der Einfachheit.
Raimund Hoghe, geb. 1949 in Wuppertal, lebt in Düsseldorf.
Zuerst arbeitete er als Journalist und Buchautor, von 1980
bis 1990 war er Dramaturg bei Pina Bausch. Seit 1989
entwickelt er eigene Theaterarbeiten, ab 1992 zusammen mit
dem bildenden Künstler Luca Giacomo Schulte. 1994 ging er
selbst auf die Bühne und gastiert seither mit seinen Soli und
Ensemblearbeiten international. 2001 wurde er mit dem
Deutschen Produzentenpreis für Choreografie ausgezeichnet. 2006 erhielt er für Swan Lake, 4 Acts den Preis der
französischen Kritiker in der Kategorie »Beste ausländische
Produktion«. 2008 wurde er in der Kritikerumfrage der
Zeitschrift ballet-tanz zum Tänzer des Jahres gewählt.
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Table tennis balls roll and bounce out of the background
while Schubert’s Lied Der Tod und das Mädchen is playing.
Raimund Hoghe crosses the stage in black heels and tosses
the balls with a lazy swing of his arm. Every art student –
whether of dance, theatre or visual arts – should have
„[...] ein Abend der künstlerischen
Selbstreflexion, über Ruhm und
seine Folgen, über Einsamkeit und
Anerkennung.“
Hans-Christoph Zimmerman, Die deutsche Bühne
experienced a performance of Hoghe’s to see how he makes
something out of almost nothing, according to Belgian critic
and blogger Hans-Maarten Post. In his most recent
production, brimming with pathos and dispersed longing,
Hoghe once again celebrates reduction and ritualization.
He gathered together his favourite dancers to make Quartet.
As a group (as well as each one individually), they carry on
Hoghe’s research into private and cultural memory. Quartet
senses the sediment that dance, sound and song leave
behind them, in body and soul. The beauty of the soundtrack, be it Schubert or Dalida, is intoxicating. And the
dancing is exquisite. In this piece, Hoghe and his soloists
combine precision of detail with the opulence of simplicity.
Konzept, Choreografie, Ausstattung: Raimund Hoghe Künstlerische Mitarbeit:
Luca Giacomo Schulte Tanz: Ornella Balestra, Marion Ballester, Emmanuel Eggermont,
Takashi Ueno, Raimund Hoghe, Luca Giacomo Schulte, Yuta Ishikawa Musik: Franz
Schubert, Edward Grieg, Georg Friedrich Händel, Johann Sebastian Bach, Irving Berlin,
Charles Aznavour, Marianne Faithful u.v.m. Licht: Raimund Hoghe, Arno Truschinski
Management: Judith Jaeger UA: 14. November 2014, tanzhaus nrw, Düsseldorf
Quartet ist eine Produktion von Raimund Hoghe – Hoghe & Schulte GbR, Düsseldorf/
Cie Vento, Paris, koproduziert durch das Festival Montpellier Danse 2015. Gefördert
durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes
Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW und das Kulturamt der LH Düsseldorf.
Unterstützt vom Centre national de danse (CND) Paris, Centre national de danse
contemporaine (CNDC) Angers, La Ménagerie de Verre (Paris) dans le cadre de
Studiolab, Théâtre Garonne/Toulouse, Montpellier Danse/Résidence à l‘Agora, Cité
Internationale de la Danse und das tanzhaus nrw, Düsseldorf. Mit besonderem Dank an
agnès b. Paris.
KVS & les ballets
C de la B /
Serge Kakudji,
Rodriguez
Vangama, Fabrizio
Cassol, Alain Platel
Zeit: Fr. 15. Mai, 20 Uhr /
Sa. 16. Mai, 19 Uhr
Ort: Münchner Kammerspiele
Schauspielhaus
Dauer: ca. 1:45 Std.
Preis: € 37 bis € 9 / erm. € 7
Künstlergespräch am 15. Mai
Coup Fatal
Kein Tanztheater in europäischer Tradition darf man hier
erwarten. Es paaren sich barocke Arien mit kongolesischen
Polyphonien, europäische Kompositionen mit afrikanischen
Improvisationen: Die Zusammenarbeit des Brüsseler
Stadttheaters (KVS) mit Alain Platel / les ballets C de la B und
dem kongolesischen Countertenor Serge Kakudji entwickelte
sich über Jahre. Den vorläufigen Höhepunkt dieser Kooperation zwischen innovativem belgischem Theater und 13
Musikern aus der Demokratischen Republik Kongo bildet der
Konzert- und Tanzabend Coup Fatal. Kakudji spielte Kollegen
Musik von Monteverdi, Händel, Bach und Gluck vor und
fragte, ob sie damit etwas anfangen könnten. Und wie sie
konnten! Gekleidet in der Tradition der Sapeurs, die mit
ausgesuchter Eleganz Armut und Gewalt trotzen, feiern
Sänger, Musiker und Tänzer mit Barock, Jazz und Rock das
Leben. Coup Fatal versetzt der Grausamkeit zumindest für
kurze Zeit den »Todesstoß«.
Der 1989 im Kongo geborene Countertenor Serge Kakudji
war auch der Star in Alain Platels pitié (2008). Der Gitarrist
Rodriguez Vangama aus Kinshasa arbeitete u. a. mit Papa
Wemba und Werrason und spielt mit der Jazzband J’Affroz.
Mit seiner eigenen Band Les Salopards bringt er traditionelle
kongolesische Musik mit Jazz und Pop zusammen. Alain
Platel, Gründer von les ballets C de la B, prägt seit den 1980er
Jahren von Gent aus die internationale zeitgenössische
Tanzszene. Der Belgier Fabrizio Cassol war Komponist und
Saxophonist der Gruppe Aka Moon, schrieb Musik für Platel
und de Keersmaeker und gründete mit dem DJ Grazzhoppa
die erste Bigband für 14 DJs.
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Don’t expect to see an example of traditional European
tanztheater. In this piece, baroque arias cross with
Congolese polyphonies, European compositions with
African improvisations. The collaboration between Brussels
City Theatre KVS, Alain Platel/les ballets C de la B and
Congolese countertenor Serge Kakudji has been a work in
progress for years. The initial high point of the working
„Lebensfreude als Überlebensstrategie. Die plakative Fröhlichkeit
[…] schien stets gefährdet, man
tanzte und sang auf einem Minenfeld.“
Gerhard Persché, Opernwelt
relationship between this innovative Belgian theatre and
13 musicians from the Democratic Republic of the Congo is
the concert and dance evening Coup Fatal. Kakudji plays
music by Monteverdi, Handel, Bach and Gluck for his
colleagues and asks if they can do anything with it. What a
question. Dressed up according to sapeur tradition, which
flouts poverty and violence with deliberate elegance, the
singers, musicians and dancers celebrate life with baroque,
jazz and rock music. At least briefly, Coup Fatal deals a fatal
blow to cruelty.
Countertenor: Serge Kakudji Dirigent: Rodriguez Vangama Künstlerische
Leitung: Alain Platel Musikalische Leitung: Fabrizio Cassol Ein Projekt von:
Serge Kakudji und Orchester: Rodriguez Vangama (Elektrogitarre), Costa Pinto
(Akustikgitarre), Bouton Kalanda (Likembe), Erick Ngoya (Likembe), Silva Makengo
(Likembe), Tister Ikomo (Xylophon), Deb’s Bukaka (Balaphon), Cédrick Buya
(Perkussion), Jean-Marie Matoko (Perkussion), 36 Seke (Perkussion), Russell Tshiebua
(Hintergrundgesang), Bule Mpanya (Hintergrundgesang). Kompositionen: Rodriguez
Vangama, Fabrizio Cassol und Coup Fatal nach Händel, Vivaldi, Bach, Monteverdi,
Gluck Idee von Serge Kakudji und Paul Kerstens Künstlerische Assistenz: Romain
Guion Bühne: Freddy Tsimba Licht: Carlo Bourguignon Sound: Max Stuurman
Kostüme: Dorine Demuynck Produktionsmanagement: Eline Vanfleteren, Paul
Kerstens Tourmanagement: Hanna El Fakir, Paul Kerstens Produktion: KVS & les
ballets C de la B Koproduktion: Théâtre national de Chaillot (Paris), Holland Festival
(Amsterdam), Festival d’Avignon, Theater im Pfalzbau (Ludwigshafen), TorinoDanza,
Opéra de Lille, Wiener Festwochen. Dank an: Isnelle da Silveira, Dominique Mesa,
Kathryn Brahy, Michel Lastshenko, Bogdan Vanden Berghe, 11.11.11, Françoise
Gardies, Faustin Linyekula, Anja Stroobants, Bernard Debroux, Frans Brood
Productions Unterstützt von der Stadt Brüssel, der Stadt Gent, Brussels
Hoofdstedelijk Gewest, Vlaamse Gemeenschapscommissie, der Provinz Ostflandern,
der Flämischen Gemeinschaft
Eine Produktion von KVS Brüssel & les ballets C de la B. In Zusammenarbeit mit den
Münchner Kammerspielen UA: 10. Juni 2014, Wiener Festwochen
Micha Purucker
Zeit: Fr. 15. Mai, 23 Uhr /
So. 17. Mai, 20 Uhr
Ort: schwere reiter
Dauer: ca. 55 Min.
Preis: € 16 / erm. € 10
radio
luma :
into the
night
Eine Drift durch die Nacht – auf den Spuren der Filmcharaktere
Oscar und Sergio nach Motiven der Filme O Fantasma von
João Rodrigues und Enter the void von Gaspar Noé, mit
einem Voice-over von Louis-Ferdinand Céline, das ist radio
luma : into the night. Die Protagonisten: destabilisierte
Individuen auf einer inneren Reise. Die Filme: physisch
erlebbares Kino. Céline? Der liebte das Kino und schrieb
Sätze wie: »Wenn Hunde schlafen, sehen sie aus wie Wölfe.«
Auf Sendung mit Micha Purucker zu sein, das heißt, einzutauchen in einen Raum, der dank der Intensität von Bewegung
und Tänzer_innen körperlich erfahrbar wird.
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Micha Purucker studierte Architektur, Kunstgeschichte,
Volkskunde und Theaterwissenschaft. Tanzausbildung in
München und Stockholm, freier Choreograf seit 1985,
Bewegungscoach und Dozent. Gründungsmitglied der
Münchner Formationen Dance Energy (1985–2000), living
room und der Choreografenvereinigung Tanztendenz. Neben
zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 2003 den
Tanzpreis der LH München. Er war Gastdozent an der Korean
National University (2001–2007) und ist Gründungsmitglied
von LDP Seoul (2001). Bis heute entstanden 52 abendfüllende
Produktionen, Soli, Duette, Trios und Gruppenarbeiten für
große, kleine und mittlere Bühnen und in unterschiedlichsten
Besetzungen.
„Drei erlesene Soli“
Münchner Feuilleton
Adrift in the night – radio luma : into the night traces the
footsteps of film characters Oscar and Sergio according to
motifs from the films O Fantasma by João Pedro Rodrigues
and Enter the Void by Gaspar Noé, with a voice-over of text
extracts by Louis-Ferdinand Céline. The protagonists are
destabilised individuals on an inner journey. The films are
tangibly experienced cinema. And Céline? He loved
cinema and wrote lines such as “When dogs sleep, they
look like wolves”. Being in a broadcast with Micha
Purucker means submerging yourself in a space that,
thanks to the intensity of movement and the dancers, can
be physically experienced.
Konzept, Choreografie: Micha Purucker Tanz: Zufit Simon, Gonçalo Cruzinha,
Bong Su Kim Sound: Robert Merdžo Licht: Michael Kunitsch Werkstatt: Manuela
Müller, Peter Slabon, Björn Freese, Pius Spiesshofer Dank an Do Yeun Kim UA:
6. November 2014, schwere reiter, München
Micha Purucker ist Mitglied der Tanztendenz und gefördert von der LH München.
Peeping Tom
D oppelspiel
Zeit: Sa. 16. Mai, 21 Uhr /
So. 17. Mai, 20 Uhr
Ort: Muffathalle
Dauer: 1:30 Std.
Preis: € 20 / erm. € 12
Künstlergespräch am 17. Mai
Vader
»Bis Montag«, ruft der Sohn, der auch nicht mehr der Jüngste
ist, seinem Vater zu, und dann ist er weg. Der alte Vater wird
im wörtlichen Sinn abgeschoben ins Altersheim, in seinem
Rollstuhl im Besucherzimmer geparkt, beäugt von den
anderen Heimbewohner_innen. Das Leben verlangsamt sich.
Es dauert, bis die Schuhe gewechselt sind. Hier sackt einer
zusammen, dort kratzt sich ein anderer. Es wird Suppe
gelöffelt, der Boden gekehrt, Karten gespielt. Dazwischen
verrenken die Jüngeren artistisch die Glieder, anscheinend
ebenso wie die Alten von den Handicaps geschlagen, die das
Leben bereithält. Doch zugleich ist dieses Altenheim die
letzte Bühne des Lebens, ein Varieté der Träume, ein Club der
Windmühlen-Kämpfer, in dem eine Jazz-Kombo aufspielt,
gesungen und getanzt wird – im Rollstuhl und in Windeln.
Aus familiären Beziehungen hat das Choreografenpaar schon
immer gerne seine Inspirationen geschöpft. Vader soll sich
zu einer Trilogie entwickeln. Als nächstes folgen Produktionen
über Mutter und Kind.
Die Tänzerin und Choreografin Gabriela Carrizo wurde
1970 im argentinischen Córdoba geboren, erhielt dort ihre
Tanzausbildung. Mit 19 Jahren übersiedelte sie nach Europa,
tanzte u. a. bei les ballets C de la B und der Needcompany.
Parallel dazu entstanden ihre eigenen Choreografien. 2000
gründete sie mit Franck Chartier die Kompanie Peeping Tom.
Der 1967 geborene Franzose studierte Ballett bei Rosella
Hightower in Cannes. Er tanzte in Maurice Béjarts Ballett des
XX. Jahrhunderts und für Angelin Preljocaj. 1994 zog er nach
Brüssel, arbeitete für ROSAS, les ballets C de la B und die
Needcompany.
36
“Bis Montag” (see you Monday). That’s what the son –
who’s no spring chicken either – calls out to his father, then
disappears. His elderly father is literally shunted into a
pensioner’s home, his wheelchair parked in the visiting
room where the other residents goggle at him. Life gets
slower. It takes time to change his shoes. One person is
slumped in a chair, the other scratches himself. They’re
spoon-fed their soup; the floor gets swept; the pensioners
play cards. At the same time, the younger ones contort their
extremities artistically – apparently they are just as beset
„Jede Rede, jede Nettigkeit wird
bloßgelegt, auf die feinsten und
unfeinsten Grausamkeiten – Peeping
Tom bedeutet schließlich Voyeur, und
das ist Programm.“
Lilo Weber, Neue Zürcher Zeitung
with the handicaps dealt out by life as the elderly. This
pensioner’s home is the last stage of life, a vaudeville of
dreams, a club for those who tilt at windmills, where a jazz
combo strikes up, people sing and dance – in wheelchairs
and nappies. The choreographic duo Gabriela Carrizo and
Franck Chartier have always liked to draw inspiration from
family relationships. Vader is intended to be the first of a
trilogy. Coming productions will focus on mother and child.
Regie: Franck Chartier Künstlerische Assistenz und Dramaturgie: Gabriela
Carrizo Kreation und Performance: Leo De Beul, Marie Gyselbrecht / Tamara
Gvozdenovic, Hun-Mok Jung, Maria Carolina Vieira, Simon Versnel, Brandon Lagaert &
Yi-Chun Liu, mit Unterstützung von Eurudike De Beul Künstlerische Assistenz:
Seoljin Kim, Camille De Bonhome Komposition und Arrangements: Raphaëlle
Latini, Ismaël Colombani, Eurudike de Beul, Renauld Crols Soundmix: Yannick Willox
Licht: Giacomo Gorini & Peeping Tom Kostüme: Peeping Tom & Camille De Bonhome
Bühne: Peeping Tom & Amber Vandenhoeck Bühnenbau: KVS-atelier, Filip
Timmerman, Amber Vandenhoeck Technische Direktion: Filip Timmerman Technik:
Hjorvar Rognvaldsson, Wout Rous & Amber Vandenhoeck Produktion: Peeping Tom
Koproduktion: Theater im Pfalzbau (Ludwigshafen), Royal Flemish Theatre – KVS
(Brüssel), Festival GREC (Barcelona), HELLERAU – European Center for the Arts
Dresden, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Théâtre de la Ville (Paris), Maison de
la Culture (Bourges), La Rose des Vents (Villeneuve d’Ascq), Le Printemps des
Comédiens (Montpellier), mit Unterstützung der Sommerszene, Szene Salzburg
(Salzburg) Management: Frans Brood Productions Peeping Tom dankt: Héloïse da
Costa, Blandine Chartier, Emiliano Battista, Diane Fourdrignier und Seniorencentrum
Brussel vzw UA: 10. Mai 2014, Theater im Pfalzbau, Ludwigshafen
Donnerstag
7. Mai
18:00
Helena
Waldmann
(DE): Made in
Bangladesh
Dauer: 1 Std.
20:00
Trajal Harrell
(US): Antigone
Dauer: 2:15 Std.
Samstag
9. Mai
Sonntag
10. Mai
20:30
L-E-V (ISR):
House
Dauer: 1 Std.
im Anschluss
Künstlergespräch
18:00
Helena
Waldmann
(DE): Made in
Bangladesh
Dauer: 1 Std.
im Anschluss
Künstlergespräch
21:00
Saburo
Teshigawara
(JP):
Landscape
Dauer: ca. 1 Std.
19:00
Kaori Ito (BE):
Asobi
Dauer: 1 Std.
22:30
Eröffnungsparty
Ampere
Gasteig
Carl-Orff-Saal
Muffathalle
Muffatwerk
Ampere
20:00
Trajal Harrell
(US): Antigone
Dauer: 2:15 Std.
im Anschluss
Künstlergespräch
Freitag
8. Mai
Montag
11. Mai
Dienstag
12. Mai
Gasteig
Black Box
18:00
Sheinfeld &
Laor (ISR):
Two Room
apartment
Dauer: 50 Min.
16:00
Sheinfeld &
Laor (ISR):
Two Room
apartment
Dauer: 50 Min.
im Anschluss
Künstlergespräch
12:00
Tanztendenz:
art lodge
munich 2015
Dauer: 5 Std.
schwere reiter
Foyer und Gelände
20:00
Peeping Tom
(BE): The Land
20:00
Peeping Tom
(BE): The Land
im Anschluss
Künstlergespräch
20:00
Peeping Tom
(BE): The Land
Uraufführung
Residenztheater
Cuvilliéstheater
Schauburg –
Theater der Jugend
Sonstige
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
DOK.fest
11:00
The Need to
Dance – Sidi
Larbi Cherkaoui
Filmmuseum
Dauer: 58 Min.
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
Dauer:
ca. 2:30 Std.
19:30
Richard Siegal
(US): Portrait
Richard Siegal
Nationaltheater
16:16 – 22:16
Dancing Days
Celibidacheforum, Gasteig
Kammerspiele
Schauspielhaus
Mittwoch
13. Mai
Donnerstag
14. Mai
Freitag
15. Mai
Samstag
16. Mai
Sonntag
17. Mai
20:00
Peeping Tom
(BE): Vader
Dauer: 90 Min.
im Anschluss
Künstlergespräch
22:30
Abschlussparty
Christian
Rizzo Filme:
Tourcoing,
Taipei, Tokyo
vor und nach der
Vorstellung
Dauer: 30 Min.
20:30
Christian
Rizzo (FR):
D’après une
histoire vraie
Dauer: 1:10 Std.
21:00
Peeping Tom
(BE): Vader
Dauer: 90 Min.
20:30
L-E-V (ISR):
House
Dauer: 1 Std.
Christian
Rizzo Filme:
Tourcoing,
Taipei, Tokyo
vor und nach der
Vorstellung
Dauer: 30 Min.
20:30
Christian
Rizzo (FR):
D’après une
histoire vraie
Dauer: 1:10 Std.
im Anschluss
Künstlergespräch
19:00
Raimund
Hoghe (DE):
Quartet
Dauer: 3 Std.
(inkl. Pause)
Gasteig
Carl-Orff-Saal
Muffathalle
Muffatwerk
Ampere
19:00
Yang Zhen
(CN): Just Go
Forward
Dauer: 40 Min.
19:00
Yang Zhen
(CN): Just Go
Forward
Dauer: 40 Min.
im Anschluss
Künstlergespräch
16:00
Lecture
Performance
Thea Patterson
(CAN)
13:30
Symposium
12:00
Lecture
Performance
Richard Siegal
(USA)
15:30
Symposium
14:00
Lecture
Performance
Raimund
Hoghe (DE)
10:00
Symposium
20:00
Micha
Purucker (DE):
radio luma :
into the night
Dauer: 55 Min.
19:00
Hillel Kogan
(ISR):
We Love Arabs
Dauer: 35 Min.
im Anschluss
Künstlergespräch
19:00
Hillel Kogan
(ISR):
We Love Arabs
Dauer: ca. 35 Min.
17:00
Hillel Kogan
(ISR):
We Love Arabs
Dauer: ca. 35 Min.
19:00
Alain Platel
(BE): Coup
Fatal
Dauer: 1:45 Std.
Sonstige
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
16:16 – 22:16
Dancing Days
Celibidacheforum, Gasteig
Kammerspiele
Schauspielhaus
20:00
Alain Platel
(BE): Coup
Fatal
Dauer: 1:45 Std.
im Anschluss
Künstlergespräch
Residenztheater
Cuvilliéstheater
Schauburg –
Theater der Jugend
schwere reiter
Foyer und Gelände
23:00
Micha
Purucker (DE):
radio luma :
18:00
into the night
Lecture Perfor- Dauer: 55 Min.
mance Claudia
Jeschke et al.
17:00
Symposium
Eröffnung
Gasteig
Black Box
Stefan Dreher
11 Tage, 66 Stunden.
Tanzmarathon
als Tanzinstallation
Zeit: Do. 7. Mai bis
So. 17. Mai
Ort: Celibidacheforum, Gasteig
Dauer: täglich 16:16 Uhr
bis 22:16 Uhr
Eintritt frei
Aktuelle Informationen:
www.dancingdays.de
Dancing Days
Ich habe mich irgendwann entschieden, für immer zu tanzen,
sagt Stefan Dreher. Davon zeugen seine Arbeiten. Und diese
hier wohl auf ganz besondere Weise. Wie lange kann man
tanzen? Und wann wird Tanzen zu einem gemeinschaftlichen
Sog, einem andauernden Zustand oder gar zu einer Strategie?
Dancing Days stellt die Fragen in ihrer konzentriertesten
Form. Über die gesamte Dauer des Festivals tanzen täglich
mindestens sechs Tänzer_innen sechs Stunden lang unter
freiem Himmel zum Takt der Sekunden. Gasttänzer_innen
aus dem Ausland und der Münchner Community flechten sich
in den Marathon ein und erweitern ihn. Wie die legendären
Tanzmarathons im Amerika der 1920er Jahre folgt Drehers
permanente Choreografie klaren Regeln. Sie macht unsere
Vorstellung einer zählbaren Zeit sichtbar. Die tägliche
Tanzzeit wird gestoppt und am letzten Tag des Festivals
zusammengezählt. Gefragt ist hier ein Marathon-Publikum!
42
Nach seiner Ausbildung an der Folkwang-Hochschule in
Essen arbeitete Stefan Dreher, geboren 1966, als Tänzer und
Choreograf vor allem in Belgien. Er entwickelte ein Trainingsprogramm, das Yoga und Tanz miteinander verbindet.
2003 gründete er das interdisziplinär arbeitende Kollektiv
Loving Lucy, mit dem er international tourt. Der Wahlmünchner kreierte bislang rund 15 Bühnenstücke und
Site-specific-Arbeiten. Mit seinem Konzept eines zeitgenössischen Tanzmarathons feierte er in München, Prag und
Antwerpen große Erfolge.
„Ein Manifest der Entschlossenheit,
das zum Schluss alle Teilnehmer in
gemeinsamer Euphorie vereinigt.“
Zuzana Smugalová, TaneČní aktuality
“At some point I just decided to dance forever,” says Stefan
Dreher. His work can attest to this – this piece in particular,
and in a most particular way. How long can someone
dance? And at what point does everyone get sucked into
the dance together? When does it become a lasting state of
being, or even a strategy? Dancing Days poses this question
in its most concentrated form. For the entire duration of the
festival, a minimum of six dancers will dance for six hours
daily as the seconds tick away.
International guest dance artists and performers from
Munich’s dance community will be involved, as other
couples and passers-by weave themselves into the event
and expand it. Like the legendary dance marathons of the
1920s in the US, Dreher’s ongoing choreography adheres to
distinct rules. It makes our concept of measurable time
visible. At the close of each daily dance session, the
minutes and seconds will be counted up, with a final tally on
the last day of the festival. We’re looking forward to a
marathon audience!
Idee, Choreografie, Konzept, künstlerische Leitung: Stefan Dreher
Dramaturgische Assistenz: Alexandra Karabelas Tanz: Michel Yang, Tereza
Hradilková, Martin Talaga, Yoann Boyer und v. a. m. Sounddesign: Christoph Reiserer,
Stefan Dreher Kostüme: Akademie Mode & Design Video: Dragan Dragin und Biljana
Golubovic Dragin UA der Erstfassung: 9. November 2013, i-camp, München
Arabien im Fokus
vom 26. bis
31. März im
Muffatwerk
Wie reagieren arabische Künstler auf die Verwerfungen in
ihrer Heimat, welche künstlerischen Strategien entwickeln
sich in direkter Konfrontation mit Revolte, Repression,
Verfolgung, Folter, Krieg – und auch Hoffnung? Auch wenn
Stücke vermeintlich keinen politischen Inhalt haben, die
Tatsache, dass Revolutionen stattgefunden haben, lässt sich
nicht ausblenden. Dieses Bewusstsein prägt, wie Kunst
gemacht und wie sie aufgenommen wird. Das Muffatwerk
präsentiert in Kooperation mit DANCE 2015 an sechs Tagen
Tanz und Musik aus Tunesien, Algerien, Ägypten, Marokko
und Palästina.
Do. 26. März, Muffathalle
Radhouane El Meddeb / La Compagnie de SOI:
Au temps où les Arabes dansaient
Sa. 28. März, Muffathalle
Cie. Chatha / Aïcha Mʼ Barek & Hafiz Dhaou:
Kharbga Jeu de pouvoir
Sa. 28. März, Ampere
Abdelli (Konzert)
So. 29. März, Ampere
Arig Gamal Mohamed, Nahla Karam,
Ramy Essam & Daniel Stoevesandt
(Lesung/Gespräch)
So. 29. März, Ampere
Ramy Essam & Ramy Sidky (Konzert)
Mo. 30. März, Muffathalle
La Compagnie ANANIA / Taoufiq Izeddiou:
Rêv’illusion
44
Di. 31. März, Ampere
Khalas (Konzert)
Internationales
Symposium
Zeit: Fr. 15. Mai bis So. 17. Mai
Ort: Black Box, Gasteig
Eröffnung: Fr. 15. Mai, 17 Uhr
„Zitieren,
Kommentieren,
Archivieren –
Formate der
Lecture
Performance“
Vorträge, Gespräche, Aufführungen
Um einen bestimmten Stil oder eine Technik zu erläutern, in
das Werk eines Choreografen einzuführen oder Ergebnisse
choreografischer Recherche zu präsentieren, gilt die Kombination
aus verbaler Erläuterung und körperlicher Praxis als probates
Mittel. »Lecture Performance« wurde zu einem gleichermaßen
innovativen wie populären Format, das auf neue Weise wichtige
künstlerische Fragen verhandelt. »Lecture Performance«
transportiert ein zentrales Paradigma von zeitgenössischem
Tanz, nämlich das der Wissenskultur. Das Symposium widmet
sich diesem spezifischen Wissen in Theorie und Praxis.
Lecture Performances, Vorträge und Gespräche mit:
Prof. Dr. Gabriele Brandstetter (Berlin), Prof. Rose Breuss (Linz),
Prof. Dr. Jörg von Brincken (München), Dr. Franz Anton Cramer
(Berlin), Raimund Hoghe (Düsseldorf), Rainer Krenstetter
(Miami), Dorota Lecka (Polen), Thea Patterson (Montreal),
Richard Siegal (Paris)
46
Konzept: PD Dr. Katja Schneider, München
Eintritt frei. Anmeldung bis 14. Mai unter:
[email protected]
Claudia Jeschke /
Rose Breuss /
Rainer Krenstetter /
Dorota Lecka
Zeit: Fr. 15. Mai, 18 Uhr
Ort: Black Box, Gasteig
Dauer: ca. 60 Min.
performance
lecture
Expansion of
the Moment:
Aufforderung
zum Tanz
Jede Auseinandersetzung mit Entwürfen aus der Tanzgeschichte verlangt Überlegungen zur Zeitgenossenschaft als
heterochroner Strategie – eine Strategie, die das Tanzen in
einer nicht genau zu benennenden Zeit situiert, um so das
komplexe Verhältnis von Konzeption, Ästhetik, Tanztechnik
und Performance zu beleuchten und ereignishaft, momenthaft zu aktualisieren. Im Mittelpunkt der Lecture Performance stehen »signature pieces« und »signature practices«
der Tanzhistorie: Rainer Krenstetters Präsentation des
Bewegungsmaterials von Le spectre de la rose fokussiert
den selektiv-kreativen, retrospektiven wie innovativen
Umgang mit »klassischem« Vokabular; die motorische
Identität der Wiesenthal-Tänze wird in einer Choreografie
von Rose Breuss, Sphäroide, getanzt von Dorota Lecka,
gespiegelt und kommentiert.
Claudia Jeschke ist Professorin für Tanzwissenschaft an der
Paris Lodron Universität Salzburg und Leiterin der Derra de
Moroda Archives. Rose Breuss ist Professorin für Movement
Research und Institutsdirektorin des IDA Institute of Dance
Arts an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz. Rainer
Krenstetter tanzt als Principal Dancer am Miami City Ballet
und Dorota Lecka arbeitet als Tänzerin und Choreografin in
Europa und den USA.
Lecture Peformance in deutscher und englischer Sprache
Raimund Hoghe
Zeit: Sa. 16. Mai, 14 Uhr
Ort: Black Box, Gasteig
Dauer: ca. 1:15 Std.
performance
lecture
Ich erinnere
mich
Tanz und Musik, Schreiben mit Körpern und Wörtern: Jedes
Stück von Raimund Hoghe eröffnet Welten, die nicht nur von
ihm und seinen Tänzer_innen bevölkert sind, sondern auch
von anderen Künstlern_innen, denen sich der Choreograf
und Performer verbunden fühlt. In dieser für das Symposium
entstandenen Lecture Performance teilt Hoghe mit uns sein
Archiv. In Bewegung, Wort und Film erzählt er, was ihn an der
Kunst etwa des Butoh-Tänzers Kazuo Ohno, der Ausdruckstänzerin Palucca, von Judy Garland und Liza Minelli, der
Callas und Pina Bausch faszinierte und welche Spuren sie in
seinem Werk hinterließen. Eine Reflexion darüber, was in
Erinnerung bleibt und wie es in zeitgenössischer Kunst
weiterlebt.
In deutscher Sprache
Richard Siegal
Zeit: So. 17. Mai, 12 Uhr
Ort: Black Box, Gasteig
Dauer: 60 Min.
Thea Patterson
performance
performance
lecture
Talk Show Not
About You
Richard Siegal spricht in dieser für das Symposium entstandenen Lecture Performance über Aufführungen, die er nie
oder nur teilweise realisierte – oder die er nur vorgab, in
Angriff zu nehmen.
In englischer Sprache
48
Zeit: So. 17. Mai, 16 Uhr
Ort: Black Box, Gasteig
Dauer: 60 Min. (Dt. EA)
lecture
the dance that
I cannot do
Wie könnte der Tanz aussehen, den sie nicht tanzen kann?
Damit beginnt die in Montreal lebende und arbeitende
Choreografin, Dramaturgin und Performerin ihre Recherche
nach dem, was sie nicht tat. Sie wartet, redet und tanzt auch
mal, um sich zu erinnern an verlorene und (wieder)gefundene
Dinge. »Is it a dance if that’s what I decide to call it?« Mühelos
überspringt Thea Patterson dabei die Linie zwischen
Aufführung, Lecture Performance und Konversation.
In englischer Sprache
Tanztendenz
München /
schwere reiter tanz
Zeit: Sa. 9. Mai, 12 bis 17 Uhr
Ort: schwere reiter
Eröffnung um 12 Uhr
Eintritt frei
Der Arbeitsraum (Probebühne
schwere reiter und Gelände)
ist zwei Stunden vor den
jeweiligen Vorstellungen im
schwere reiter geöffnet.
art lodge
munich 2015
Profile, Geschichten, Perspektiven: Die Münchner Choreografenvereinigung Tanztendenz war im Frühjahr 2008
Mitinitiatorin der experimentellen Spielstätte schwere reiter.
Die spartenübergreifende Initiative nutzt seither das
Gelände des zukünftigen Kreativquartiers für die freie Szene
München als unabhängigen Ort für die Kunst. Im Rahmen
von DANCE 2015 wird ein temporärer Projekt- und Arbeitsraum am Samstag, den 9. Mai, um 12 Uhr, mit einem
Diskursbrunch und anschließender Geländebegehung
eröffnet.
Mit Lesung, Vortrag, Aktion, Film und Statements werden die
vielfältige Geschichte künstlerischer Raumproduktion und
Strukturmodelle diskutiert und aufbereitet wie z. B. von PAF/
Ritsema, Grand Studio/Brüssel.
Mitglieder und Gäste der Tanztendenz werden an exemplarischen Beispielen deutlich machen, wie eine entsprechende
Idee von zeitgenössischer Kunst, ihre Rolle und Rezeption in
Zusammenhang mit einer jeweils speziellen räumlichen
Formulierung steht und welche Handlungsperspektiven das
eröffnet. Es wird ein mediales Fenster der Tanztendenz
während des Festivals geben. Weitere Informationen:
www.tanztendenz.de
Der Verein Tanztendenz München besteht seit 1987 als
einzigartige Interessengemeinschaft in Deutschland für
zeitgenössischen Tanz.
50
Filmprogramm
Peter Lataster
und Petra
Lataster-Czisch
Zeit: So. 10. Mai, 11 Uhr
Ort: Filmmuseum,
Sankt-Jakobs-Platz 1
Dauer: 58 Min.
The Need
to Dance
Zeitgleich mit DANCE 2015 findet das 30. Internationale
Dokumentarfilmfestival München statt: das DOK.fest
München. Gemeinsam präsentieren beide Festivals
The Need to Dance.
Wie lassen sich improvisiert aussehende und komplexe
Bewegungsabläufe aus dem Kopf eines Choreografen in
den Körper der Tänzer vermitteln? Diese Herausforderung
meistert Sidi Larbi Cherkaoui, einer der vielseitigsten und
erfolgreichsten Choreografen unserer Zeit, jeden Tag
auf einzigartige Weise neu – wenn er nicht selber auftritt und
tanzt. Der Film begleitet ihn bei seinen Reisen durch Europa
und bei seinem Schaffensprozess in unterschiedlichsten
Tanzstilen. Cherkaoui erzählt von seinem unbändigen Drang,
Tänzer zu sein, und über den steinigen Weg dahin. Als Sohn
eines muslimischen Marokkaners und einer katholischen
Flämin lag eine solche Berufsentscheidung für ihn alles
andere als nahe und führte zum Bruch mit seinem Vater –
ein schmerzhafter Konflikt und gleichzeitig kreativer Stoff,
den er in seinen vielschichtigen Choreografien verarbeitet.
52
Infos zum weiteren Programm:
www.dokfest-muenchen.de
Christian Rizzo /
l’association fragile
Zeit: Mi. 13. / Do. 14. Mai
vor und nach der Vorstellung
Ort: Muffatwerk
Dauer: 31 Min. (Dauerschleife)
Eintritt frei
D oppelspiel
Tourcoing,
Taipei, Tokyo
Der vielfach begabte Künstler Christian Rizzo ist auch mit
drei Filmen bei DANCE 2015 präsent: Sie zeichnen sich aus
durch behutsames Eintauchen in virtuelle Welten, die sich
rund um uns erschaffen. Geometrische Formen ziehen
Bahnen um den Körper, führen ihr Eigenleben oder bieten
sich dem Blick als unerschöpfliche künstliche Natur in
Gestalt eines Waldes. Kontemplative Studien zwischen
Grafik und der vierten Dimension.
54
Und auSSerdem!
Das DANCE-Festivalzentrum im Café-Restaurant im
Müller’schen Volksbad ist täglich von 10 bis 24 Uhr geöffnet.
Hier treffen sich Künstler_innen, Macher_innen und Besucher_innen zum Essen, Diskutieren und Feiern.
Workshops
mit Niv Sheinfeld und Oren Laor. Die beiden Künstler aus
Israel, die bei DANCE 2015 ihr Stück Two Room Apartment
zeigen (Seite 20), geben im Rahmen des Programmpunkts
»Doppelspiel« Workshops für Schüler_innen des HeinrichHeine-Gymnasiums (im Rahmen von Tanz und Schule e. V.)
und Studierende der Iwanson International School of
Contemporay Dance.
Tanzmarathons Dancing Days. 11 Tage, 66 Stunden von
Stefan Dreher (S. 42). PAT redet, dokumentiert, erzählt, teilt
Erfahrungen und legt Zugänge – auch zu weiteren Vorstellungen von DANCE 2015.
Eine Kooperation mit Access to Dance. Access to Dance ist
ein Programm zur Förderung von zeitgenössischem Tanz,
das von einem Zusammenschluss verschiedener Münchner
Tanzorganisationen und Institutionen – der Tanzbasis e. V. –
initiiert und ausgeführt wird. Access to Dance wird ermöglicht durch das Kulturreferat der LH München, den Bezirk
Oberbayern und den Bayerischen Landesverband für
zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen
Staatsministeriums für Wissenschaft und Kultus, Forschung
und Kunst.
Last but not least:
DANCE-Partys
Pilotprojekt für junge
Tanzschaffende
Unter der künstlerischen Leitung von Mia Lawrence findet
vom 27. April bis 17. Mai in München ein Tanz- und Performance-Training statt, in Zusammenarbeit mit DANCE 2015
und Stefan Dreher. Neben einem intensiven Trainingsprogramm, mit Mia Lawrence und Gastlehrerin Judith Sanchez
Ruiz, werden hier aktuelle Techniken und Performancepraxen studiert und praktisch beim Tanzmarathon Dancing
Days. 11 Tage, 66 Stunden von Stefan Dreher (S. 42) erprobt.
Die Studierenden werden am Symposium (S. 46) teilnehmen
und alle Vorstellungen bei DANCE sehen sowie täglich
Gespräche mit den Künstler_innen führen. Junge Tanzschaffende zwischen 20 und 26 Jahren sind eingeladen, sich zu
bewerben. Zehn Teilnehmer_innen werden auf Auditions
in Berlin und München ausgewählt. Anmeldung: Audition
in Berlin (14.3.) und München (22.3.) bis 7.3.2015 mit CV und
Motivationsschreiben an [email protected].
Das Projekt wird gefördert vom Kulturreferat der LH München.
PAT performing art talks
56
Junge Performerinnen und Tanzwissenschaftlerinnen
forschen hier im urbanen Raum. PAT mischt sich ein und
untersucht die nicht absehbaren Entwicklungen des
Wir feiern am 7. Mai und am 16. Mai, jeweils um 22:30 Uhr
im Muffatwerk.
Information: www.dance-muenchen.de
Spielorte
Alle Spielorte sind
barrierefrei.
Cuvilliéstheater
Residenzstr. 1
S-Bahn, Marienplatz
U-Bahn 3, 4, 5, 6, Odeonsplatz
Filmmuseum
Sankt-Jakobs-Platz 1
Bus 62, Sankt-Jakobs-Platz
S-Bahn, Marienplatz
U-Bahn 1, 2, 3, 6, 7, 8,
Sendlinger Tor
U-Bahn 3, 6, Marienplatz
Tram 16, 17, 18, 27, 28,
Sendlinger Tor
Gasteig
Carl-Orff-Saal
Black Box
Celibidacheforum
Rosenheimer Str. 5
S-Bahn, Rosenheimer Platz
Tram 15, 25, Rosenheimer
Platz
Tram 16, Am Gasteig
58
Münchner Kammerspiele
Schauspielhaus
Maximilianstr. 26–28
U-Bahn 3, 6, Marienplatz
U-Bahn 4, 5, Odeonsplatz
Tram 19, Kammerspiele
Muffatwerk
Muffathalle
Ampere
Zellstr. 4
S-Bahn, Rosenheimer Platz
Tram 16, Deutsches Museum
Nationaltheater
Max-Joseph-Platz 2
S-Bahn, Marienplatz
U-Bahn 3, 6, Marienplatz
U-Bahn 3, 4, 5, 6, Odeonsplatz
Bus 100, 153, Odeonsplatz
Tram 19, Nationaltheater
Schauburg – Theater der
Jugend
Franz-Joseph-Str. 47
U-Bahn 3, 6, Giselastraße
Tram 27, 28, Elisabethplatz
schwere reiter
Dachauer Str. 114
Tram 12, 20, 21, Leonrodplatz
Bus 53, Leonrodplatz
Kartenverkauf
München Ticket
online bestellen auf
www.muenchenticket.de
(alle Spielorte außer
Schauburg – Theater der
Jugend, Cuvilliéstheater
und Nationaltheater)
Bestellgebühren ab 1,90 €
Gasteig (Glashalle)
Rosenheimer Straße 5
Mo. bis Fr. 10–20 Uhr
Sa. 10–16 Uhr
Touristeninformation im
Rathaus
Marienplatz 8
Mo. bis Fr. 10–20 Uhr
Sa. 10–16 Uhr
Tourist Information am
Hauptbahnhof
Bahnhofplatz 2
Mo. bis Sa. 10–20 Uhr
sowie an allen bekannten
Vorverkaufsstellen
München Ticket GmbH
Postfach 20 14 13
80014 München
www.muenchenticket.de
Call Center
Telefon 089 / 54 81 81 81
(0,14 €/Min.) Mo. bis Fr. 9–20 Uhr
Sa. 9–16 Uhr
So. 10–16 Uhr
Zahlung per Überweisung oder Kreditkarte
Versandgebühr ab 3,90 €
Karten für die Veranstaltungen im Cuvilliéstheater und
im Nationaltheater sind
ausschließlich über den
Vorverkauf der Bayerischen
Staatstheater erhältlich:
60
Tageskasse der Bayerischen
Staatstheater
Marstallplatz 5
80539 München
Mo. bis Sa. 10–19 Uhr
Telefon 089 / 21 85 19 20 /
-40 / -60 / -70
www.staatstheater-tickets.
bayern.de
Karten für die Veranstaltungen in der Schauburg sind
ausschließlich über deren
Vorverkauf erhältlich:
Theaterkasse Schauburg –
Theater der Jugend
Franz-Joseph-Straße 47
(Elisabethplatz)
Dienstag bis Fr. 14–18 Uhr
Sa. 12–18 Uhr
Telefonischer Vorverkauf
089 / 23 33 71-55
Mo. bis Fr. 9:30–18 Uhr
Sa. 12–18 Uhr
Karten für die Veranstaltungen im Schauspielhaus sind
auch über die Münchner
Kammerspiele erhältlich:
Theaterkasse Münchner
Kammerspiele
Maximilianstraße 28
Mo. bis Fr. 10–18 Uhr
Sa. 10–13 Uhr
Tel. 089 / 23 39 66 00
http://www.muenchnerkammerspiele.de/karten/
kartenkauf
Ermäßigung
Ermäßigungen (begrenztes
Kontingent) erhalten
Studierende, Schüler_innen,
Auszubildende, Arbeitlose
und Schwerbehinderte
gegen Vorlage eines
Ausweises im Vorverkauf
und an den Abendkassen.
Abendkasse
Im jeweiligen Veranstaltungsort eine Stunde vor Beginn
der Vorstellung.
Festivalpass
Preis: € 140 / ermäßigt € 60
Der Festivalpass
(begrenztes Kontingent)
ist ab 2. März nur erhältlich
im Festivalbüro von DANCE,
Ludwigstraße 8, 3. Stock,
Mo. bis Fr. 10–16 Uhr.
Es ist nur Barzahlung
möglich. 10 Vorstellungen
nach Wahl. Die entsprechenden Karten (begrenzte
Kontingente) müssen vorher
im Festivalbüro abgeholt
werden, sie sind nicht an
den Abendkassen erhältlich.
Die Karten sind nicht
übertragbar.
Reservierte und nicht
abgeholte Karten werden
30 Minuten vor Aufführungsbeginn zurück in den Verkauf
gegeben.
Kein Einlass nach Beginn der
Vorstellung.
Filmen, Tonaufnahmen und
Fotografieren sind
grundsätzlich verboten.
Impressum/Team
Veranstalter
Kulturreferat der
Landeshauptstadt München
in Zusammenarbeit mit:
Spielmotor München e. V. – eine Initiative der Stadt München und
der BMW Group | www.spielmotor.de
Künstlerische Leitung
Nina Hümpel
Übersetzung
Christine Madden
Künstlerische Beratung
Dieter Buroch
Festivalbüro
Maria Mosca, Viktoria
Strohbach-Hanko
Spielmotor München e. V.
Ludwigstr. 8, 80539 München
Tel. 089 280 56 07
[email protected]
Text und Dramaturgie
Dr. Katja Schneider
Mitarbeit Künstlerische Leitung
Carina John, Maria-Luiza
Gonçalves Tikovsky
Koordination und Realisierung
GEMINI Kulturprojekte Karl
Beckers & Tilmann Broszat
Organisationsleitung
Walter Delazer
Mitarbeit Organisation
Laura Martegani
Pressebüro
Yvonne von Duehren, vdpr
PR-Beratung und Kulturkommunikation
Mitarbeit Pressebüro:
Janett Metzger
Technische Leitung,
Ausstattungsleitung
Werner Kraft
Mitarbeit Technische Leitung
Ulli Napp, Peter Weyers, Peter
Mentzel
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Technikteam
Manfred Bachler, Bertram
Zöhl, Michael Kunitsch,
Eduard Schnur, Wolfgang Eibert,
Thomas Lorenz,
Sven Breuer, Andi Simon,
Andi Geier, Manfred Beinkofer,
Lukas Gröbel
Vertrieb Werbung
Tino Petzold
Werbung und Kommunikation
KOSCH Werbeagentur GmbH
Visuelles Erscheinungsbild:
Verena Hennig, Ludwig Janoff
Programmheft
Herausgegeben vom
Kulturreferat der
Landeshauptstadt München
Abt. 1 / Darstellende Kunst
Dr. Daniela Rippl,
[email protected]
Dr. Sabine Busch-Frank,
[email protected]
Druck
FIBO Druck und Verlags GmbH
Papier
LuxoArt Silk
Redaktionsschluss
2. Februar 2015
V.i.S.d.P.:
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Kulturreferent
Dr. Hans-Georg Küppers
www.muenchen.de/kulturreferat
Änderungen vorbehalten
Kooperationspartner,
Förderer,
Koproduzenten
Access to Dance / AMD Akademie Mode & Design GmbH /
Bayerisches Staatsballett / Café-Restaurant im Müller’schen
Volksbad / Gasteig München GmbH / Internationales
Dokumentarfilmfestival München / Iwanson International
Schule für zeitgenössischen Tanz / LMU München /
Münchner Kammerspiele / Muffatwerk / Pasinger Fabrik /
PAT performing art talks / Piano-Fischer / Residenztheater /
Schauburg – Theater der Jugend / schwere reiter / Tanz und
Schule e.V. / Tanztendenz München e.V.
Medienpartner
tanz / Kulturvollzug / Radio M 94,5
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Fotonachweise
S. 4
Alessandra
Schellnegger
S. 26/27
Marc Domage
S. 28/29
Gadi Dagon
S. 30/31
Rosa Frank
S. 33
Chris Van der
Burght
S. 34/35
Dorothee Elfring /
Franz Kimmel
S. 6
Bettina Stöß
S. 9
Chris Van der
Burght
S. 11
Toshi Yamaguchi
S. 12/13
JC Verchère
S. 15
sage 0507
S. 37
Marie Gyselbrecht
S. 17
Wonge Bergmann
S. 43
S. 19
Lars Pehrson
Biljana Golubovic
Dragin
S. 45
Jônia Guimarães
S. 49
Sonya Stefan
S. 52/53
till aus The Need
S
to Dance
S. 20/21 Gadi Dagon
S. 22/23 Christopher
Duggan, courtesy
of Jacob’s Pillow
Dance
S. 24/25 Yu Shaoyan
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