MAI WIEN 2015 top class DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Physikalische Medizin & Rehabilitation Dr. Roland PECENY MODERNER THERAPIE-MIX FÜR EIN MAXIMUM AN LEBENSQUALITÄT Geburtshilfe Sportmedizin Ernährungsmedizin Erfreulich – Babyboom am Rudolfinerhaus Expertenteam im Doppelpack Individuelle Konzepte für Ihre Gesundheit Babyboom at Rudolfinerhaus Expert team in sports medicine Individual nutrition concepts P.B.B. 1190 WIEN, 07 Z 03 7511M www.rudolfinerhaus.at V I E N N A ‘ S L E A D I N G P R I VAT E H O S P I TA L MAI 2015 WIEN NEWS 4 News Druckfrisch aus dem Rudolfinerhaus inhalt CONTENTS Hot off the press from the Rudolfinerhaus INSIDE 6 Rudolfinerhaus Management Ein Auftrag für die Privatmedizin Mission for the private medical sector 8 Academic-Practice Partnership (APP) Alltag bewältigen, Gesundheit fördern Coping with illness KOMPETENZ 10 Frauenheilkunde & Geburtshilfe Natürlich individuell A naturally individual experience 13 Gestationsdiabetes Frühzeitige Diagnose hilft Mutter & Kind Gestational diabetes 15 Ärzte am Rudolfinerhaus auf einen Blick Kompetenz-Zentren, Ordinationen & Konsultationsräume, Belegärzte Doctors and medical offices at the Rudolfinerhaus 18 Ernährungsmedizin Nur langfristige Konzepte helfen Long-term concepts 20 Zur Prävention von Diabetes mellitus Wie gefährlich ist Prädiabetes? How dangerous is pre-diabetes 22 Mit neuen und bewährten Methoden State of the Art Die erste Adresse für Physikalische Medizin & Rehabilitation Physical Medicine and Rehabilitation 26 Sportmedizin Weit mehr als Lifestyle Far more than lifestyle RECREATION 29 Risikominimierung Mehr Bewegung für ein besseres Leben Exercise for better living 18 10 2 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 26 22 MAI editorial WIEN 2015 WILLKOMMEN IM NEUEN TOP CLASS! WELCOME TO THE NEW TOP CLASS! Liebe Leserinnen, liebe Leser! Im Juni läuft die 3-jährige Funktionsperiode des Verwaltungsrates des Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz und auch meine Präsidentschaft aus – ein guter Grund, Bilanz zu ziehen und gleichzeitig einen Ausblick in die Zukunft zu wagen. Im Bereich des Campus, also der ehemaligen Gesundheits- und Krankenpflegeschule am Rudolfinerhaus, wurden maßgebliche Weichen gestellt, um die Weiterentwicklung der Pflege und der Pflegewissenschaft zu fördern. Der mittlerweile etablierte Bachelor-Studiengang in Kooperation mit der FH Wiener Neustadt wird durch die hervorragende Leitung, Mag. Elisabeth Sittner, durch ein professionelles Campus Team, das am aktuellen Stand von Wissenschaft und Lehre ist, sowie entsprechend unseren hohen Qualitätskriterien erfolgreich umgesetzt. Auch spezielle Weiterbildungen für bereits diplomierte Pflegende, die deren Kompetenzen erweitern bzw. vertiefen, werden laufend auf einem gewohnt hohen Niveau angeboten und von vielen Häusern in ganz Österreich geschätzt. In Kooperation mit dem Pflegebereich des Rudolfinerhauses und der Universität Wien entsteht aktuell die in Österreich einzigartige Academic-Practice Partnership. Genaueres entnehmen Sie bitte dem Bericht in diesem Top Class. Durch die Stärkung der Positionierung des Campus wird somit dem Gründungsgedanken und den Statuten des Rudolfiner-Vereins im Sinne des Gründers Theodor Billroth weiterhin voll inhaltlich Rechnung getragen. Die gesetzten Maßnahmen sollen dieses besondere Alleinstellungsmerkmal auch zukünftig verdeutlichen. Die aktuellen Maßnahmen zur Entwicklung des Hauses ersehen Sie in dieser Ausgabe schwerpunktmäßig im Bereich der Physiotherapie und Geburtshilfe. Einerseits ist unsere langjährige Leiterin der Physiotherapie, Dr. Pia Adrario, nach 30 Jahren in den Ruhestand gegangen und hat die Leitung eines ausgezeichneten Teams der nächsten Generation mit neuen, innovativen Ansätzen übergeben. Andererseits freue ich mich besonders, dass die Geburtshilfe, die ebenfalls der Tradition des Hauses entspricht, sich so hervorragend qualitativ wie auch quantitativ weiterentwickelt hat. Diesem Trend wollen wir auch in Zukunft weiter gerecht werden. Im Bereich des Krankenhauses wurden in den vergangenen Jahren einige notwendige Investitionen in die technische Infrastruktur und Hotelqualität des Altbaus getätigt. Mit dem Projekt „Rudolfinerhaus 2020“ wurde der Grundstein für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des Hauses und des Campus gelegt, um das Weiterbestehen dieses einzigartigen Hauses gewährleisten zu können. Details dazu entnehmen Sie dem Interview der neuen Kaufmännischen Geschäftsführerin, Mag. Christina Schwarz. In diesem Sinne wurden bereits viele mutige und zukunftsweisende Schritte unternommen und sollten auch in Zukunft unternommen werden. Univ.Prof. DDr.hc. Ernst Wolner Präsident Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz President Rudolfiner-Society – Red Cross IMPRESSUM und Offenlegung gem. § 25 Mediengesetz #( - Ø$ ) UH 3³5Ø-.1#Ø"$13 &LA' - Ø( 2 . Ø L Z LOOL J H = H U WLIL ] L H U X QJ Medieninhaber & Herausgeber: Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz Billrothstraße 78, 1190 Wien, www.rudolfinerhaus.at Vorstand: Univ.Prof. Dr. Elisabeth Seidl, Dr. Martin Leixnering, KommR Dr. Georg Semler Konzept, redaktionelle u. grafische Produktion: arge|zeit|media, www.argezeit.at Druck: Offset 5020, Bayernstraße 27, 5072 Siezenheim Fotos: Dr. Erich Altenburger, Univ.Prof. Dr. Dagmar Bancher-Todesca, Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, MBA, Dr. Klaus Dann, Egyed & Partner, Sabine F. Hertel, iStock Photo, Barbara Krobath, Doris Kucera, Sanitas, Rudolfinerhaus, Katharina Schiffl, Univ.Prof. Dr. Kurt Widhalm. Blattlinie: Top Class dient der Information der Patienten, Ärzte und Vereinsmitglieder. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der Vereinfachung in unseren Texten auf die Genderformulierung verzichten. Die Verwendung von redaktionellen Inhalten ist nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung durch den Herausgeber gestattet. Druck- und Satzfehler vorbehalten. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 3 NEWS Vorsorge Check Up PFLEGE-MANAGEMENT AWARD Manager vertrauen dem Rudolfinerhaus Vorsorgeuntersuchungen sind in aller Munde. Auch österreichische Manager wissen, wie wichtig GesundheitsCheck Ups gerade in ihrem Business sind. Die „Krone Bunt“ berichtete. D as Check Up Center am Rudolfinerhaus bietet erstklassige medizinische Leistungen, höchste Qualität und eine individuelle Beratung und Diagnose durch erfahrene Experten. Assoc.Prof. PD Dr. Arthur Bohdjalian, MBA, ärztlicher Leiter der Tagesklinik am Rudolfinerhaus, stellt für seine Patienten maßgeschneiderte Komplett-Packages zusammen und weiß aus der täglichen Erfahrung: „Es ist essentiell, dass wir auf unsere Gesundheit und deren Erhalt schauen. Regelmäßige Check Ups sind unverzichtbar, um mögliche Krankheiten frühzeitig zu erkennen und Heilungschancen zu nützen.“ Aus gutem Grund brachte auch die „Krone Bunt“ kürzlich eine große Reportage, wie fit Österreichs Manager sind, und begleitete sie bei ihren Check Ups am Rudolfinerhaus. Wie beispielsweise Opernball-Direktorin Desirée Treichl-Stürgkh. Für sie ist alle drei Jahre eine große Vorsorgeuntersuchung ein absolutes „Muss“. Seit einem Bandscheibenvorfall beginnt die 50-Jährige außerdem jeden Tag mit 15 Minuten Rückengymnastik. Ein weiterer Vorzeigemanager in Sachen Vorsorge ist Post-Chef Georg Pölzl. Mit seinen 57 Jahren trainiert er überdies fast täglich am Morgen eine Stunde auf dem Laufband ... EXECUTIVE CHECK UP The Austrian magazine “Krone Bunt” recently reported on the fitness of prominent executives. The article featured images of the Check-up Centre at Rudolfinerhaus, where custom-tailored screening packages help patients to maintain optimum health. IHR KONTAKT ZUM CHECK UP CENTER AM RUDOLFINERHAUS 4 Montag bis Freitag Terminvereinbarungen 8.00 – 17.00 Uhr Telefon +43 (0)1 360 36-6468 E-Mail checkup@rudolfinerhaus.at top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES cura 2015 Im Rahmen des 7. Österreichischen PflegeManagement-Forums wurde der Pflege-Management AWARD „cura 2015“ zum zweiten Mal verliehen. Das Rudolfinerhaus wurde mit dem Projekt „Implementierung des Konzepts Patienten- und Angehörigenedukation“ in der Kategorie Akutpflege mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie des Bundesministeriums für Gesundheit wurden die innovativsten Pflege-ManagementProjekte des Landes prämiert. Darunter das Projekt Patienten- und Angehörigenedukation (PatEd) im stationären Bereich, das am Rudolfinerhaus im Jahr 2012 startete. PatEd bedeutet, die Patienten und Angehörigen durch Information, Schulung und Beratung zu befähigen, den durch die Krankheit geprägten Alltag zu bewältigen und die Lebensweise gesundheitsfördernd gestalten zu können. CURA AWARD 2015 This year’s Cura Award, sponsored by two federal Austrian ministries, for the second time recognised the country’s most innovative nursing management projects. A health education project at Rudolfinerhaus won second place. It enables patients and family members to cope with the daily challenges of illnesses to maintain a healthy lifestyle. INSIDE Internationale Auszeichnung Burian-Helms- Award Für seine chirurgischen Fähigkeiten und Leistungen im Bereich implantierbarer Hörsysteme wurde Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, MBA, mit dem Burian-Helms-Award 2014 ausgezeichnet. Baumgartner, Professor an der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der MedUni Wien, praktiziert auch am Rudolfinerhaus. D er Preis wird alle zwei Jahre für besondere Leistungen bezüglich Cochlea-Implantaten und implantierbaren Hörhilfen vergeben. Die Preisverleihung fand im Rahmen der 13. International Conference on Cochlear Implants and Other Implantable Auditory Technologies (CI) in München statt. Über die Vergabe des BurianHelms-Preises entscheidet eine Jury aus Experten auf dem Gebiet implantierbarer Hörsysteme. Der Preis ist nach Kurt Burian und Jan Helmes benannt. Kurt Burian war bis 1989 Ordinarius für HNO in Wien. Im Jahr 1977 implantierte er das weltweit erste MehrkanalCochlea-Implantat. SAVE THE DATE! FACHTAGUNG Caring – Pflicht oder Kür? Gestaltungsspielräume für eine fürsorgliche Pflegepraxis Termin: Donnerstag, 26. November 2015 Eine Kooperation des Campus Rudolfinerhaus und des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband-Fördervereins A symposium to be held at the Rudolfinerhaus Campus in November 2015 will address the concept of “Caring” for medical professionals to discuss current challenges and practical implementation options. Univ. Prof. Dr. Wolf-Dieter Baumgartner, MBA, received an award at an international conference on implantable auditory technologies for his contributions to the surgical treatment of hearing disorders. Baumgartner teaches otolaryngology at Vienna University Hospital and regularly performs surgeries at Rudolfinerhaus. ABSCHIED Am 6. April 2015 verstarb Prof. Dr. Franz Böhmer nach langer, schwerer Krankheit. Prof. Dr. Böhmer war langjähriger Belegarzt für Innere Medizin am Rudolfinerhaus und aktives Mitglied im Rudolfiner-Verein – Rotes Kreuz. Der Campus Rudolfinerhaus veranstaltet in Kooperation mit dem Österreichischen Gesundheitsund Krankenpflegeverband-Förderverein eine Fachtagung zum Thema „Caring – Pflicht oder Kür? Gestaltungsspielräume für eine fürsorgliche Pflegepraxis“. „Caring“ ist ein Konzept, das von vielen Pflegepersonen gelebt und ebenso von vielen Patienten geschätzt wird. Doch diese „fürsorgliche Pflegepraxis“ ist im deutschsprachigen Raum kaum Gegenstand öffentlicher Fachdiskussionen. Deshalb will diese Fachtagung Caring verstärkt ins Bewusstsein rücken, die heutigen Herausforderungen aufgreifen und Gestaltungsmöglichkeiten für eine praktizierbare Form des Carings finden. Die Tagung findet am 26. November 2015 am Campus Rudolfinerhaus statt. BURIAN-HELMS AWARD V iele Jahre hat er als Mitglied des Ausschusses wesentlich zum Wohlergehen des Vereins, des Rudolfinerhauses und der Gesundheitsund Krankenpflegeschule beigetragen. Wir danken Prof. Dr. Franz Böhmer für seine Verbundenheit mit dem Rudolfinerhaus und werden das Andenken an eine außergewöhnliche Persönlichkeit bewahren. Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 5 INSIDE Rudolfinerhaus Management Ein Auftrag für die Privatmedizin Seit Mitte März dieses Jahres ist Mag. Christina Schwarz neue Kaufmännische Geschäftsführerin am Rudolfinerhaus und komplettiert damit die kollegiale Führung mit Univ. Prof. Dr. Herbert Kiss, MBA, Ärztlicher Direktor, und Pflegedirektorin Ruth Deutsch-Hohberg, MAS. D ie studierte Handelswissenschaftlerin mit den Schwerpunkten Unternehmensführung, Controlling und Marketing hat in den letzten Jahren umfassendes Know-how im heimischen Privatspitalsektor gesammelt. Bei einem Pressegespräch im April stellte sie sich den Fragen der Journalisten zu den zukünftigen Plänen am Rudolfinerhaus. TOP CLASS: Frau Mag. Schwarz, Sie waren zuletzt Verwaltungsdirektorin der Privatklinik Döbling, nun sind Sie für die wirtschaftlichen Belange am Rudolfinerhaus zuständig. 6 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Wie beurteilen Sie die Stellung der Privatmedizin in Österreich? das nach einem echten Auftrag für die Privatmedizin aus. MAG. SCHWARZ: Für mich steht ganz klar außer Zweifel, dass die Privatmedizin in den nächsten Jahren einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen wird. Das Versicherungsvolumen der privaten Zusatzversicherungen steigt, die Kosten der staatlichen Gesundheitsversorgung explodieren. Denken Sie beispielsweise auch an die aktuellen Auseinandersetzungen über die neue Arbeitszeitregelung für Ärzte und deren Auswirkungen im öffentlichen Bereich. Für mich sieht Was wird das für das Rudolfinerhaus in den nächsten Jahren bedeuten? Unser erklärtes Ziel ist es, alles dafür zu tun, das Rudolfinerhaus fit für die künftigen Herausforderungen zu machen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir als Spital ein kundenorientiertes Unternehmen sind, das mit seinem sehr komplexen und hochentwickelten Leistungsangebot sensibel auf die immer anspruchsvoller werdenden INSIDE Wie steht es um die Liegenschaft Rudolfinergasse 7? Auch der Neubau wird gleichzeitig in Angriff genommen. Geplant ist die Errichtung eines Zubaus auf dem bereits angekauften Grundstück in der Rudolfinergasse 7 auf einer Gesamtfläche von 1.062 m2. Die Nutzfläche von 2.512 m2 bietet die Basis für eine völlig neue Strukturierung des Hauses bezüglich der Wege und Abläufe. Zusätzlich werden moderne Einzelzimmer entstehen. Erwartungen und Wünsche seiner unterschiedlichen Stakeholder eingehen muss. Wir haben zum einen unsere Patienten, die natürlich medizinische Versorgung und Pflege auf höchstem Niveau sowie das zeitgemäße und komfortable Ambiente eines modernen Luxushotels erwarten. Wir haben zum anderen unsere Belegärzte, denen wir ein absolut verlässlicher, hochprofessioneller und transparent agierender Partner sein möchten. Und wir haben auch unsere Mitarbeiter, die zu Recht von uns als Arbeitgeber exzellente Arbeits-, Ausbildungs- und Karrierebedingungen verlangen. Immerhin möchten wir ja auch die Besten der Besten an unser Haus langfristig binden. Wie ist das Umbauprojekt „Rudolfinerhaus 2020“ in diesem Zusammenhang einzuordnen? Das Umbauprojekt „Rudolfinerhaus 2020“, das im Sommer beginnt, ist ein wesentlicher Faktor des notwendigen Modernisierungs- und Umstrukturierungsprozesses. Dabei ist ein mehrstufiger Bauprozess geplant, bei dem das Areal des Rudolfinerhauses schrittweise erweitert und umgestaltet wird. Begonnen wird mit der Errichtung einer Tiefgarage. Durch die neue Tiefgarage werden etwa 220 Parkmöglichkeiten geschaffen, außerdem kommt es zu einer deutlichen Entlastung des Verkehrsaufkommens in der direkten Umgebung des Rudolfinerhauses. Um dem modernen Mobilitätsverhalten im urbanen Raum gerecht zu werden, wird die Garage außerdem mit Fahrradstellplätzen sowie E-Ladestationen ausgestattet. Dank der sogenannten Deckelbauweise sorgen wir dafür, dass die Lärmentwicklung und andere Beeinträchtigungen für die Anrainerinnen und Anrainer, für die Belegschaft sowie für die Patientinnen und Patienten im Haus auf ein Minimum reduziert werden. Der bauliche Fahrplan für die Modernisierungs- und Erweiterungsschritte des Rudolfinerhauses sieht nun vor, dass bis zum heurigen Sommer die Projektplanung ausgewählt und anschließend ein Architekturwettbewerb gestartet wird. Diese Investitionen in Ausstattung und Infrastruktur sowie laufende Investitionen in unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Voraussetzungen für stetige Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung am Haus. Ich freue mich sehr darauf, bei der Zukunfstgestaltung des Rudolfinerhauses dabei zu sein. Vielen Dank für das Gespräch. Die zweite Bauphase betrifft die Modernisierung der Infrastruktur innerhalb des Hauses selbst sowie die Durchführung einer baulichen Objekterweiterung. Es kommt zu einer Neuerrichtung der drei bestehenden OPs und der drei Eingriffsräume. Zudem wird ein neuer Eingriffsraum für Sectios entstehen und die Geburtshilfe wird einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Das Ärztezentrum, das Ordinationen von Spezialistinnen und Spezialisten der unterschiedlichsten medizinischen Fachbereiche umfasst, wird ebenfalls ausgebaut. Mission for the PRIVATE MEDICAL SECTOR T he restructuring project Rudolfinerhaus 2020 spearheads the necessary modernisation to meet the expectations of patients, doctors and employees in a high-end private sector hospital, so Mag. Christina Schwarz, new Chief Executive Officer of the Rudolfinerhaus. Construction will begin with a new underground garage, followed by infrastructure upgrades and new construction in a second phase. Investments in equipment and infrastructure are prerequisites for continued growth and quality improvements. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 7 INSIDE Academic-Practice Partnership (APP) Alltag bewältigen, Gesundheit fördern Pflegepraxis Rudolfinerhaus Campus Rudolfinerhaus W ie kann Patienten und Angehörigen geholfen werden, den Alltag mit einer Krankheit bestmöglich zu bewältigen und gleichzeitig ihre Gesundheit zu fördern? Eine gemeinsame Initiative von Pflegepraxis, Pflegeausbildung und Pflegewissenschaft setzt neue Maßstäbe am Rudolfinerhaus im Dienste der Patienten. Als Academic-Practice Partnership (APP) werden Partnerschaften zwischen akademischen Institutionen und Praxisinstitutionen bezeichnet, die eine Vernetzung von Forschung, Lehre und Praxis darstellen. Im Jänner 2015 wurde eine solche APP zwischen dem Rudolfinerverein und der Universität Wien, Institut für Pflegewissenschaft, gegründet. Die Aufgabenverteilung: Während das Institut für Pflegewissenschaft die notwendige Forschungsinfrastruktur und wissenschaftliche Expertise bietet, 8 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES APP Institut für Pflegewissenschaft um Studien qualifiziert durchführen zu können, entwickelt der Pflegebereich des Rudolfinerhauses gemeinsam mit dem Campus Rudolfinerhaus die notwendigen Inhalte. Die APP wurde vorerst für die Dauer von 5 Jahren geschlossen. Die strategische Leitung haben Pflegedirektorin Ruth DeutschHohberg, MAS, Campus-Direktorin Mag. Elisabeth Sittner und Institutsvorständin Univ.Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer übernommen. TOP-PFLEGEQUALITÄT Oberstes Ziel der Partnerschaft ist die Optimierung und Weiterentwicklung der Pflege von Patienten. Die wissenschaftlichen Leistungen der Pflege am Rudolfinerhaus sollen hervorgehoben und sichtbar gemacht werden. Damit wird nicht nur die Verankerung von Forschung in der Pflegepraxis gefördert, es fließen – vice versa – wichtige Erkenntnisse aus der Praxis in die Forschung ein. Mit der APP wird die bestehende Zusammenarbeit zwischen Pflegebereich und Campus Rudolfinerhaus sowie dem Institut für Pflegewissenschaft intensiviert. Gemeinsame Präsentationen und Publikationen werden in den nächsten Jahren die Ergebnisse auch intensiv kommunizieren. PATIENTENINFORMATIONSZENTRUM (PIZ) Ein zentrales Thema der APP ist es, Patienten und Angehörige zu unterstützen, mit Gesundheitsund Pflegeproblemen zu Hause angemessen umgehen zu können. Durch die Zunahme chronischer Erkrankungen sowie durch die immer kürzer werdende Aufenthaltsdauer im Krankenhaus gibt es hier steigenden Bedarf. Um adäquat auf diese Entwicklungen reagieren zu können, ist als erstes konkretes Projekt ein Patienteninformationsund Beratungszentrum am Rudolfinerhaus in Planung. INSIDE EIN GEMEINSAMES ZIEL Univ.Prof. Mag. Dr. Hanna Mayer Ruth Deutsch-Hohberg, MAS Mag. Elisabeth Sittner Institutsvorständin am Institut für Pflegewissenschaft Universität Wien Pflegedirektorin & Geschäftsführerin am Rudolfinerhaus Direktorin am Campus Rudolfinerhaus „Die Gründung der APP ist ein wichtiger Meilenstein in der Praxisorientierung von Wissenschaft. Dadurch ist es uns möglich, theoretische Aspekte der Patienteninformation und -beratung direkt in das Handlungsfeld Pflege einzubetten.“ „Im Hauptfokus der APP stehen unsere Patienten und deren Angehörige. Ziel des ersten Projekts ist es, eine optimale und individuell abgestimmte Information, Schulung und Beratung zur Selbstpflege und Gesundheitsförderung anzubieten. Unsere Pflegenden werden im Rahmen der APP unterstützt, Expertise zu verschiedenen pflegerischen Spezialgebieten (weiter) zu entwickeln.“ „Die APP ermöglicht das Einbeziehen von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Lehre und von Studierenden in den Prozess der Forschung. Von diesen Entwicklungen wird vor allem unser Bachelorstudiengang, den wir in Kooperation mit der FH Wiener Neustadt führen, sehr profitieren. So z.B. wird das PIZ in Zukunft ein interessanter und innovativer Praktikumsort für unsere Studierenden sein.“ Unter Einbezug aktueller Forschungsevidenz, der Praxisexpertise sowie der Erfahrungen von Patienten werden bedürfnisgerechte Maßnahmen entwickelt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Nachhaltigkeit und Möglichkeit zur dynamischen Weiterentwicklung, um Patienteninformation und -beratung ständig nach neuen Erkenntnissen durchzuführen. Das Rudolfinerhaus Wien macht damit einen großen Schritt in Richtung innovativer und zukunftsorientierter Pflege und nimmt dadurch einmal mehr eine echte Vorreiterrolle in Österreich ein. COMING SOON Das Patienteninformations- und Beratungszentrum (PIZ) am Rudolfinerhaus Wien wird von Pflegenden geführt werden, die Beratungsgespräche zu pflegerischen Themen durchführen (z.B. Vorbeugung von Stürzen, Hautschäden oder Anwendung von Pflegehilfsmitteln). Außerdem unterstützen sie Informationssuchende beim Finden von gesundheitsrelevanten Informationen. Dazu wird kostenfreies Informations- und Schulungsmaterial sowie die Möglichkeit zur Internetnutzung angeboten. Das PIZ soll sowohl stationären Patienten, Angehörigen als auch externen Besuchern zur Verfügung stehen. Die Eröffnung ist im Oktober 2015 geplant. Coping with illness ACADEMIC-PRACTICE PARTNERSHIP T he Rudolfiner Society and the Department of Nursing Science at Vienna University established an academic-practice partnership (APP) in January 2015. The ultimate objective of the partnership, which combines the university’s scientific expertise with the nursing know-how of Rudolfinerhaus and Campus Rudolfinerhaus, is to further optimise patient care. One of the major concerns to be addressed by the APP will be supporting patients and their family members with the appropriate handling of health and nursing problems at home. For this purpose a patient information centre will be opened at the Rudolfinerhaus in October. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 9 KOMPETENZ Frauenheilkunde & Geburtshilfe: Babyboom am Rudolfinerhaus NATÜRLICH individuell W er die geschwungene Treppe in den ersten Stock des „Rudolf“-Pavillons hinaufgeht, fühlt sich aufgrund der angenehmen Atmosphäre der Geburtshilfestation schnell wie zu Hause. Geführt wird die Geburtshilfe von der leitenden Hebamme Claudia Kopriva, die schon seit 1996 im Haus tätig ist und aktuell berufsbegleitend das Masterstudium „Management im Gesundheitswesen“ absolviert. Gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Michaela Guggenbichler organisiert sie ein kompetentes Team von 16 Hebammen und Kinderschwestern. 426 Babys wurden 2014 hier geboren. „22 % Steigerung gegenüber dem Vorjahr“, sagt Kopriva nicht ohne Stolz. „Eine sensationelle Steigerung, die zeigt, dass unser Service passt. Die Zahlen der ersten Monate heuer versprechen eine ähnliche Entwicklung.“ Das mag auch an der neuen Aufstellung der Frauenheilkunde und Geburtshilfe durch den Ärztlichen Direktor Univ.Prof. Dr. Herbert Kiss, MBA, liegen. Er bringt dabei großes Know-how aus seinen leitenden Tätigkeiten am Wiener AKH – Medizinische Universität Wien ein und entwickelt gemeinsam mit Fachkoordinator Dr. Bernhard Bartosch und den am Rudolfinerhaus tätigen Belegärztinnen und Belegärzten das gynäkologischgeburtshilfliche Angebot permanent weiter. Die Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist – gemessen an den Patientenzahlen – im letzten Jahr zum zweitstärksten Fachgebiet am Rudolfinerhaus geworden. „Darauf sind wir stolz“, so Kiss. „Bestätigt es doch den Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir sehen das Rudolfinerhaus als kundenorientiertes Unternehmen, das alles daran setzt, den Anforderungen seiner Klientel – und das sind sowohl unsere Patientinnen als auch unsere Belegärztinnen und -ärzte – auf höchstem Niveau zu entsprechen“. W Claudia Kopriva leitet die 10 Geburtenstation am Rudolfinerhaus top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES NATÜRLICH INDIVIDUELL – DIE GEBURT, DIE FRAU SICH WÜNSCHT Das Erfolgsrezept des Teams: werdenden Müttern genau jene Art der Geburt zu ermöglichen, die sie sich wünschen; ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt, Geburt im Wasser, am Gebärhocker oder in anderen Gebärpositionen, mit Epiduralanästhesie oder alternativen Schmerztherapien. „Die individuelle Beratung und Betreuung ist für uns eine der obersten Prämissen“, so Kopriva im Gespräch. Immer mehr Frauen bevorzugen eine Geburtsbegleitung durch ihre individuelle Hebamme. 27 % der Gebärenden waren es im letzten Jahr. Die Tendenz zur Wahl- bzw. Wunschhebamme ist steigend. Das Rudolfinerhaus reagiert auf diesen Trend und fördert die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Beleghebammen. OPTIMALE VERSORGUNG IN MEDIZIN UND PFLEGE • 24 Stunden anästhesiologische Versorgung im Haus anwesend. • 24-Stunden Verfügbarkeit eines Facharztes für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. • 24-Stunden-Bereitschaft eines Facharztes für Neonatologie und Kinderheilkunde. W Clara, im April 2015 am Rudolfinerhaus zur Welt gekommen KOMPETENZ HIER ERREICHEN SIE UNSER GEBURTSHILFETEAM Anmeldung zur Geburt oder zu Besichtigungsterminen +43 (0)1 360 36-6159 hebammen@rudolfinerhaus.at Kinderzimmer +43 (0)1 360 36-6157 kinderzimmer@rudolfinerhaus.at Rehabilitationskurs wurde gerade fertiggestellt, dazu sind weitere Angebote in Vorbereitung. QUALITÄT MIT ZUKUNFTSPERSPEKTIVE • Möglichkeit zur Geburtsbegleitung mit Wahlhebamme. GEBURT UND WOCHENBETT Für die Geburt stehen drei top ausgestattete Entbindungsräume zur Verfügung: mit Gebärbetten, Gebärhocker, Gebärbadewanne, CTG und Telemetrie zur drahtlosen Herzton-Überwachung des Kindes sowie dem nötigen Equipment, um jede geburtshilfliche Herausforderung meistern zu können. Schon im Entbindungs- oder auch im Aufwachraum nach einem Kaiserschnitt wird die Möglichkeit zu ausgiebigem Bonding (die erste Kontaktaufnahme von Mutter und Kind durch intensiven Hautkontakt) eingeräumt. Das Motto „natürlich individuell“ gilt auch für das Wochenbett – beim Stillmanagement, „Rooming in“ und ebenso in der Unterbringung in einem Familienzimmer, falls die Väter die ersten Tage unmittelbar miterleben wollen. Thema Wochenbettgymnastik und Nackenmassagen durch eine Physiotherapeutin runden den Service ab. Während des stationären Aufenthaltes bieten Fachärzte für Orthopädie sowie Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Hüftultraschall und Hörscreening für die neugeborenen Kinder an. „Wir wissen, dass die erste Zeit zu Hause für einige Mütter und Väter eine Herausforderung darstellt. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir auch nach der Entlassung weiterhin Hilfestellung geben. Es ist möglich, Hebammen aus dem Team für eine Nachbetreuung zu Hause zu buchen“, so Kopriva. Uteruskontrollen, Stillberatung, Wiegekontrollen und Fragen zur Babypflege sind die häufigsten Anliegen. Die Kooperation mit dem Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation ist von großem Vorteil. Beratung, erste Übungen zum Darüber hinaus wird gerade das Kursangebot, das kurzfristig aus Platzgründen ausgelagert war, wieder ins Rudolfinerhaus zurückgeholt. Der neu konzipierte Geburtsvorbereitungskurs mit Inhalten zu Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, Babypflege, Stillen und Elternrolle läuft gut an. Das Programm für den Rückbildungsgymnastik- und S Michaela Guggenbichler: S Univ.Prof. Dr. Herbert Kiss, MBA: Stv. Leiterin der Geburtenstation Das Rudolfinerhaus ist nach der International Organization for Standardization 9001:2008 zertifiziert. Um diesen Qualitätskriterien zu entsprechen, wird viel Wert auf die Schulung der Mitarbeiter gelegt. „Das gesamte Geburtshilfeteam ist in einem ständigen Prozess der Weiterbildung eingebunden“, so Kiss mit Nachdruck. Neugeborenenreanimations- und Akutsectiotrainings, Vorträge und Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen der Geburtshilfe sind nicht Kür, sondern Pflicht. „Sogar unsere Belegärztinnen und Belegärzte der Fachrichtungen Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Anästhesie, Neonatologie und Kinderheilkunde sowie Beleghebammen nehmen an diesen interdisziplinären Trainings teil. Für uns ist es einfach wichtig sicherzustellen, dass alle Beteiligten permanent daran arbeiten, in ihrem Fach am neuesten Wissenstand zu sein.“ Das Rudolfinerhaus hat mittelfristig umfassende Um- und Ausbauten geplant. Dass betrifft auch die Geburtshilfe, womit der steigenden Ärztlicher Direktor Rudolfinerhaus top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 11 KOMPETENZ Geburtenfrequenz am Rudolfinerhaus Rechnung getragen wird. Fest steht, dass im Rahmen des Projektes „Rudolfinerhaus 2020“ die Geburtshilfe noch attraktiver gestaltet und auf Sicherheit höchster Wert gelegt werden wird. Konkret sind neue Entbindungszimmer, ein vollausgestatteter OP für Kaiserschnitte angrenzend an den Entbindungsraum sowie ein erweitertes Angebot an Einbett- und Familienzimmern geplant. „Natürlich individuell“ bedeutet aber auch nahe an der Natur. Und so wird im Ausbauplan berücksichtigt, dass alle Zimmer einen Blick und direkten Zugang in die Grünoase haben. Damit auch zukünftige Mütter eine für sie stimmige, unvergessliche Geburt erleben können – wie es am Rudolfinerhaus eben praktiziert wird: „natürlich individuell“. BIRTH A naturally individual experience L ast year, obstetrics and gynaecology have advanced to become the second largest medical specialties at Rudolfinerhaus, as measured in patient numbers. This development is in line with the strategic plans of the new medical management team under Univ.Prof. Dr. Herbert Kiss, MBA. The high demand for the services provided by a team of 16 midwives and paediatric nurses is based on the emphasis on providing mothers with exactly the birthing experience they want. Individual advisement and care is made possible by the 24-hour availability of anaesthesia services, gynaecological care, and neonatology care.The staff provides a comprehensive range of services to new mothers, including counselling, physical medicine, nutrition counselling and breastfeeding advice. Young families returning for follow-up visits can also take advantage of further training courses for parents. 12 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES GUT ZU WISSEN Sicherheit für Mutter und Kind Intensive Schulungen des Geburtshilfeteams am Rudolfinerhaus garantieren höchste Sicherheitsstandards für Mutter und Kind. So werden regelmäßige Trainings etwa zum Thema Akutsectio abgehalten, um die vorgeschriebenen Reaktionszeiten im Notfall zu garantieren. Im Rahmen des aktuellen Trainings wurden die Geburtshilfestation und der OP überdies mit Equipment der neuesten Generation des Medizintechnik-Spezialisten Sanitas ausgestattet. Sanitas bürgt hierbei für höchste Qualität. Seit über 60 Jahren hat sich das österreichische Unternehmen der Medizintechnik verschrieben und zählt heute landesweit zu den größten und renommiertesten Anbietern für Krankenhaus-Systemlösungen. Dazu gehören u.a. Medizinprodukte für Abteilungen mit den Schwerpunkten Geburtshilfe, Neonatologie, Notfall, Anästhesie und Intensivmedizin. CTG (COROMETRICS 170 SERIE) So ermöglicht etwa das am Rudolfinerhaus eingesetzte CTG der Corometrics 170 Serie eine konstante Überwachung von Mutter und Kind vor der Geburt, während den Wehen und bei der Entbindung. Die Darstellung der fetalen Herzfrequenz und der Gebärmutteraktivität sowie der Ereignismarker zur Feststellung von Bewegungen des Kindes werden auf dem Streifendiagramm festgehalten. Mit Hilfe des Herzfrequenz-Offset-Modus können Herzfrequenzen bei Zwillingen durch die Verschiebung von +20 Herzschläge pro Minute übersichtlich dargestellt werden. AISYS – ANÄSTHESIEARBEITSPLATZ Dieser innovative Anästhesiearbeitsplatz (Narkose), neu am Rudolfinerhaus seit Ende des vergangenen Jahres, bedeutet maximale Sicherheit, Verträglichkeit und Schonung des Organismus und stellt somit eine besonders sanfte Narkose dar. Das sogenannte Aisys System ist mit dem Tempomat eines Autos vergleichbar. Es steuert während des chirurgischen Eingriffs die exakten Dosierungen der Narkose nach Vorgabe des Anästhesisten. Das System beinhaltet sowohl bewährte Narkose- und Ventilationstechnik, als auch ein Bedienkonzept auf dem neuesten Stand. Die Steuerung sowie das Monitoring des Systems erfolgen über einen ergonomischen 15-Zoll-Touchscreen und bieten für das OP-Team eine vertraute und intuitiv zu bedienende Umgebung. Gestationsdiabetes nennt sich eine häufige Kohlenhydratstoffwechselstörung während der Schwangerschaft KOMPETENZ FRÜHZEITIGE Diagnose HILFT MUTTER & KIND U nter Gestationsdiabetes (GDM) versteht man eine spezielle Form der Zuckerkrankheit, die sich erstmalig während der Schwangerschaft entwickelt bzw. diagnostiziert wird. GDM zählt zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft und betrifft zirka jede zehnte Schwangere. Rechtzeitig erkannt und therapiert, können Kurz- und Langzeitkomplikationen für Mutter und Kind jedoch fast vollständig ausgeschlossen werden. WODURCH ENTSTEHT GESTATIONSDIABETES? In der Schwangerschaft ist das Gleichgewicht zwischen blutzuckererhöhenden Schwangerschaftshormonen und dem blutzuckersenkenden Hormon Insulin verändert. Etwa ab dem letzten Schwangerschaftsdrittel steigt der Insulinbedarf besonders stark an. Kann die Schwangere den erhöhten Bedarf an Insulin nicht durch eine verstärkte Insulinfreisetzung aus der Bauchspeicheldrüse ausgleichen, entwickelt sich der Gestationsdiabetes. Nach der Geburt nimmt der Insulinbedarf wieder ab und der Schwangerschaftsdiabetes verschwindet in der Regel. WELCHE RISIKEN BESTEHEN? Mögliche Folgen des GDM sind die starke Zunahme der Frucht- wassermenge und ein abnormales Größenwachstum des Kindes (Makrosomie). Bei der Geburt wiegen die Babys meistens mehr als 4000 Gramm und neigen zur Stammfettsucht. Geburtskomplikationen und eine erhöhte Rate an Vakuum- oder Kaiserschnittgeburten sind die Folge. Außerdem läuft die Ausreifung des ungeborenen Kindes, insbesondere die der kindlichen Lungen, verzögert ab. Die Neugeborenen sind bei der Geburt, im Verhältnis zu stoffwechselgesunden Feten, zwar größer, jedoch deutlich unreifer. Daneben sind Herzkrankheiten (vergrößertes Herz mit weniger Leistungsfähigkeit), verstärkte postpartale Gelbsucht, Stoffwechselstörungen und Verschiebungen im Salzhaushalt des Kindes zu beobachten. Nach der Geburt neigen die Neugeborenen zur Unterzuckerung. Durch regelmäßige Kontrollen innerhalb der ersten 48 Lebensstunden und gegebenenfalls Zufütterung von Traubenzuckerlösung sind Schäden allerdings zuverlässig auszuschließen. Autorin: Univ.Prof. Dr. Dagmar BANCHER-TODESCA Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Kinder von Gestationsdiabetikerinnen neigen schon im Schulalter dazu, Zeichen eines metabolischen Syndroms mit Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Blutfetten und erhöhten Blutzuckerwerten zu entwickeln. Jedes dritte Kind einer Frau mit Schwangerschaftsdiabetes ist mit 30 Jahren bereits selbst Diabetiker. Bei anderen erhält sich die Neigung zum Übergewicht. WIE WIRD GESTATIONSDIABETES ERKANNT? Der GDM verläuft bei der werdenden Mutter meist – und das ist das Gefährliche daran – ohne Beschwerden. Als unspezifische Symptome zeigen sich verstärkter Durst, eine erhöhte Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen und vaginale Infektionen oder eine verstärkte Übelkeit mit Erbrechen. GDMSchwangere haben öfters einen schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck (Präeklampsie). Etwa die Hälfte der Mütter mit Gestationsdiabetes entwickelt in der Folgeschwangerschaft erneut einen GDM. Diese Frauen weisen ein siebenfach erhöhtes Risiko auf, im Laufe des Lebens einen Typ 2 Diabetes zu entwickeln. Umso wichtiger ist eine sorgfältige Abklärung während der Schwangerschaft: top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 13 KOMPETENZ Der Gestationsdiabetes lässt sich durch den Glukosetoleranztest (oGTT) in der Regel ab der 24.–28. SSW diagnostizieren. Diese Untersuchung ist seit 2011 im Mutter-Kind-Pass verankert. Dabei wird der Blutzuckerwert nüchtern sowie eine und zwei Stunden nach Verabreichung von 75 g Glukose gemessen. GIBT ES BESONDERE RISIKOFAKTOREN? Der Schwangerschaftsdiabetes betrifft meist übergewichtige Frauen sowie Schwangere, in deren Familien bereits ein Typ 2 oder Gestationsdiabetes aufgetreten ist. Weitere Risikofaktoren, die das Auftreten des Schwangerschaftsdiabetes erhöhen, sind Frühgeburten oder Kindstod in fortgeschrittener, vorangegangener Schwangerschaft; Mütter, die älter als 35 Jahre sind oder bereits Kinder mit einem Geburtsgewicht über 4000 Gramm zur Welt gebracht haben. Aber auch eine genetische Disposition mit Häufung in der hispanischen, afrikanischen oder asiatischen Bevölkerungsgruppe ist bekannt. WIE WIRD GDM BEHANDELT? Mütterliche und fetale Komplikationen können durch das rechtzeitige Erkennen und Behandeln eines Gestationsdiabetes fast gänzlich ausgeschlossen werden. Ziel der Behandlung ist es, die fetale Hyperinsulinämie (Erhöhung des fetalen Insulins) zu verhindern, die durch die Plazentapassage des erhöhten mütterlichen Blutzuckerspiegels bedingt ist. Ziel ist, die mütterlichen Blutzuckerwerte vor und nach dem Essen zu normalisieren. Dazu dient ein sogenanntes 3-Säulen-Thera- 14 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES pie-Modell bestehend aus Diät, Bewegung und Insulintherapie. Empfehlenswert ist eine Ernährungszusammensetzung mit hohem Kohlenhydrat- gegenüber geringerem Fett- und Proteinanteil. Einfache Kohlenhydrate, wie Süßspeisen, Limonaden und Weißbrot, sollen gemieden werden. Vielmehr sollten komplexe Kohlenhydrate, das sind Schwarzbrot, Getreide und Gemüse, gegessen werden. Die Aufspaltung der komplexen Kohlenhydrate erfolgt langsamer und führt dadurch zu einem moderateren postprandialen Blutzuckeranstieg. Ist es nicht möglich, durch Diät und Bewegung den Blutzuckerspiegel ausreichend zu senken, muss eine Insulintherapie (meist eine Kombination aus Lang- und Kurzzeitinsulin) begonnen werden. Daneben sind regelmäßige Gewichts-, Blutdruck- und Harnkontrollen inklusive fetaler Ultraschallkontrollen mit Überwachung des fetalen Wachstums State of the Art. Wird der Gestationsdiabetes richtig erkannt und gut eingestellt, ist der mütterliche und fetale Outcome mit dem einer stoffwechselgesunden Frau vergleichbar. NACHKONTROLLEN SIND EIN MUSS! In den meisten Fällen normalisiert sich der Stoffwechsel bei der Mutter gleich nach der Geburt, jedoch sollte zirka 10–12 Wochen nach der Geburt eine Re-Evaluierung mittels oGTT stattfinden. 50–80 % der Frauen entwickeln innerhalb von 5–10 Jahren eine Glukosetoleranzstörung oder einen manifesten Typ 2 Diabetes. Die Frauen sollten über die Sinnhaftigkeit von Lebensstilmodifikationen wie Gewichtsregulation, ausreichend Bewegung und richtige Ernährung aufgeklärt werden. Denn Frauen mit Gestationsdiabetes sind eine Hochrisikogruppe für einen späteren Diabetes. Lebensstilmaßnahmen wiederum können das Risiko um bis zu 70 % reduzieren! Gestational diabetes Early diagnosis benefits mother and child One in ten pregnant women is diagnosed with gestational diabetes, a form of diabetes that first develops during pregnancy. Since affected patients show few symptoms, a glucose tolerance test in the 24th to 28th week of pregnancy is essential to rule out health problems for mother and child. Treatment consists of a three-pronged approach combining diet, exercise and insulin therapy. medical services www.rudolfinerhaus.at WIEN KOMPETENZ-ZENTREN competence centres BILDGEBENDE DIAGNOSTIK MIT CT UND MR DIAGNOSTIC IMAGING VIENNA‘S LEADING PRIVATE HOSPITAL MEDIZINISCHE SCHWERPUNKTE medical focus areas INNERE MEDIZIN (ANGIOLOGIE, KARDIOLOGIE, PULMOLOGIE) AUGENHEILKUNDE OPHTHALMOLOGY Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 Kontakt: Univ.Doz. Dr. Andreas Neuhold, MBA Anmeldung: +43 (0)1 36036-6301 INTERNAL MEDICINE HISTOLOGIE-PATHOLOGIE ANÄSTHESIE & INTERMEDIATE CARE CHIRURGIE & UNFALLCHIRURGIE ANAESTHESIA & INTERMEDIATE CARE SURGERY Kontakt: Dr. Radu-Virgiliu Dumitrescu Anmeldung: +43 (0)1 36036-6040 Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 FRAUENHEILKUNDE & GEBURTSHILFE ORTHOPÄDIE HISTOPATHOLOGY Kontakt: Univ.Prof. Dr. Gerhard Breitenecker Dr. Nikolaus Neuhold Anmeldung: +43 (0)1 36036-6441 NUKLEARMEDIZIN NUCLEAR MEDICINE Kontakt: Univ.Doz. DI DDr. Gerold Porenta Anmeldung: +43 (0)1 36036-6321 Kontakt: Dr. Georg Gaul Anmeldung: +43 (0)1 36036-6008 ORTHOPAEDICS GYNAECOLOGY & OBSTETRICS Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 Kontakt: Dr. Bernhard Bartosch Anmeldung: +43 (0)1 36036-6159 PHYSIKALISCHE THERAPIE NEUROLOGIE UROLOGIE PHYSICAL THERAPY NEUROLOGY UROLOGY Kontakt: Dr. Roland Peceny Anmeldung: +43 (0)1 36036-6351 Kontakt: Univ.Doz. Dr. Udo Zifko Anmeldung: +43 (0)1 36036-6410 SCHLAFLABOR – SLEEP LABORATORY Kontakt: Univ.Prof. Dr. Bernd Saletu Anmeldung: +43 (0)1 36036-1190 Anmeldung: +43 (0)1 36036-1000 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 15 ordinationen & konsultationsräume INSIDE medical offices & consultation rooms ALLGEMEINMEDIZIN GENERAL MEDICINE Dr. Brigitta PERNER ANÄSTHESIE ANAESTHESIA Dr. Philipp SCHWARZINGER HANDCHIRURGIE HANDSURGERY AUGEN EYES Dr. Gabriele KRIEGS-AU Dr. Martin LEIXNERING Dr. Robert BIOWSKI Ass.Prof. Univ.Doz. Dr. Gabriele FUCHSJÄGER-MAYRL Prof. Univ.Doz. Dr. Wolfgang HAUFF Priv.Doz. Dr. Katharina KUBISTA Univ.Prof. Dr. Julius LUKAS Dr. Beatrix NEUMAIER-AMMERER Prim. Univ.Prof. Dr. Michael RADDA Priv.Doz. Dr. Sibylla RICHTER-MÜKSCH Dr. Elena ROSENAUER Dr. Gabriel RUDNAY Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Eva STIFTER INNERE MEDIZIN INTERNAL MEDICINE CHIRURGIE SURGERY Univ.Prof. Dr. Manfred DEUTSCH Prim. Dr. Klaus DITTRICH Univ.Prof. Dr. Nikolai KORPAN Prim. Dr. Dieter H. SPONER Dr. Markus THALMANN Univ.Doz. Dr. Werner WEISSENHOFER Dr. Wafa YEGANEHFAR DERMATOLOGIE DERMATOLOGY Univ.Prof. Dr. Eva-Maria KOKOSCHKA Univ.Prof. Dr. Beatrix VOLC-PLATZER FRAUENHEILKUNDE & GEBURTSHILFE GYNAECOLOGY Univ.Prof. Dr. Dagmar BANCHER-TODESCA Dr. Bernhard BARTOSCH Dr. Wolfgang GRIN Univ.Prof. Dr. Herbert KISS, MBA Prim. Univ.Prof. DDr. Barbara MAIER OMR Dr. Norbert ROGOVITS GERIATRIE GERIATRICS Dr. Angelina-Maria WERNER, MA HALS-NASEN-OHREN EAR-NOSE-THROAT Prim. Univ.Prof. Dr. Monika CARTELLIERI 16 Dr. Mualla DUMAN Univ.Prof. Dr. Klemens FREI Univ.Prof. Dr. Sasan HAMZAVI Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph REISSER Univ.Prof. Dr. Michael ZRUNEK top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Univ.Prof. Dr. Paul AIGINGER Prim. Dr. Rudolf HANSLIK, MSc Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV Prim. Univ.Prof. Dr. Rudolf PRAGER Dr. Mag. Anna Maria RIEDL Dr. Bruno ROBIBARO Univ.Prof. Dr. Josef SCHWARZMEIER INTERVENTIONELLE RADIOLOGIE INTERVENTIONAL RADIOLOGY Dr. Ivan DOBROCKY, PhD, MSc KINDERHEILKUNDE PAEDIATRICS Univ.Prof. Dr. Kurt WIDHALM NEUROCHIRURGIE NEUROLOGICAL SURGERY Dr. Hans P. AMMERER NEUROLOGIE NEUROLOGY Dr. Mohammad BAGHAEI Ass.Prof. Dr. Nadjeda BRANDSTÄTTER Univ.Prof. Dr. Lüder DEECKE Priv.Doz. Dr. Michael SALETU Univ.Doz. Dr. Udo ZIFKO ORTHOPÄDIE ORTHOPAEDICS Dr. Matthias BRENNER Univ.Doz. Dr. Martin BUCHELT Univ.Prof. Dr. Florian GOTTSAUNER-WOLF Dr. Gabriele KRIEGS-AU Dr. K. Michael RIEDL Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHWÄGERL Ass.Prof. Dr. Gobert SKRBENSKY Dr. Sonja SPITZ Dr. Rudolf STOFFELLA Univ.Prof. Dr. Reinhard WINDHAGER KONTAKT: +43 (0)1 360 36-0 | Billrothstr. 78, 1190 Wien OSTEOPATHIE OSTEOPATHY Nicolas BEGEL, D.O. PLASTISCHE CHIRURGIE PLASTIC SURGERY Dr. Paul POINTINGER Ass.Prof. Dr. Chieh-Han John TZOU PSYCHOTHERAPIE PSYCHOTHERAPY Dr. Luise ZIESER-STELZHAMMER PULMOLOGIE PULMOLOGY Dr. Bruno ROBIBARO Univ.Prof. Dr. Ventzislav PETKOV RADIOLOGIE RADIOLOGY Dr. Ivan DOBROCKY Priv.Doz. Dr. Florian WOLF THORAXCHIRURGIE THORAX SURGERY Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens AIGNER, MBA UNFALLCHIRURGIE ACCIDENT SURGERY Dr. Stephanie ARBES, MBA Dr. Klaus DANN Dr. Tina-Maria DONNER-WIELKE Dr. Alexander EGKHER Univ.Prof. Dr. Emmerich EGKHER Dr. Georg ITTNER Univ.Doz. Dr. Heinz KUDERNA Dr. Martin LEIXNERING Prim. Univ.Prof. Dr. Mehdi MOUSAVI Univ.Prof. Dr. Johannes POIGENFÜRST Univ.Prof. Dr. Wolfgang SCHARF Dr. Paul STAMPFL UROLOGIE UROLOGY Univ.Prof. Dr. Bob DJAVAN Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Ralf HERWIG Univ.Prof. Dr. Wolfgang HÖLTL Dr. Igor STANCIK ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE DENTISTRY Dr. Bernhard SLAVICEK belegärzte resident doctors a b c d e f g legende h Dr. Pia Dr. Alexander Univ.Prof. Dr. Paul Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Clemens Priv.Doz. Dr. Nicolas Dr. Michael Yaser Dr. Tarek Dr. Erich Dr. Hans Peter Prim. Dr. Wilhelm H. Prim. Priv.Doz. Dr. Afshin Dr. Bernadette Dr. Mohammad Univ.Doz. Dr. Brigitta Dr. Georg-Rüdiger Dr. Bernhard Univ.Prof. Dr. Wolf-Dieter Prim. Dr. Klaus Dr. Thomas Dr. Gilbert Dr. Peri Prim. Univ.Prof. Dr. Susanne Univ.Doz. Dr. Georg Dr. Peter Assoc.Prof. PD Dr. Arthur Ass.Prof. Dr. Nadjeda Dr. Thomas A. Univ.Doz. Dr. Martin Prim. Univ.Doz. Dr. Monika MR Dr. Horst Dr. Najib Dr. Klaus Dr. Gertraud Prim. Dr. Klaus Dr. Peter Univ.Prof. Dr. Bob Prof. Dr. Shapour Dr. Ivan Dr. Walter Dr. Mualla Dr. Alexander Univ.Prof. Dr. Emmerich Dr. Jochen Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Boban Doz. Dr. Arnulf Dr. Wolfgang Priv.Doz. Dr. Markus Priv.Doz. Dr. Rene Prim. Univ.Prof. Dr. Herbert Univ.Prof. Dr. Klemens Dr. Bettina Univ.Prof. Dr. Christoph Dr. Georg Dr. Velislava Prim. Univ.Prof. Dr. Karl Prim. Univ.Prof. Dr. Michael Prim. Univ.Prof. Dr. Florian Dr. Georg Dr. Brigitte Dr. Martin Univ.Prof. Dr. Sasan Prim. Dr. Rudolf Prof. Dr. Engelbert Prof. Dr. Wolfgang Prim. Univ.Prof. Dr. Michael Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Ralf AUG CAR CHI DER GYN ADRARIO (PHY) AICHELBURG (PUL) AIGINGER (INT) AIGNER, MBA (CHI) AIGNER (ORT) AKTA (ORT) ALBORNO (HNO) ALTENBURGER (UNF) AMMERER (NCH) APPEL (CHI) ASSADIAN (CHI) AUER (PRA) BAGHAEI (NEU) BALOGH (PCH) BARISANI (UNF) BARTOSCH (GYN) BAUMGARTNER, MBA (HNO) BECKER (NEU) BEER (UNF) BERAN (INT) BERGMANN-CAUCIG (DER) BINDER (AUG) BISCHOF (CHI) BOCK (ORT) BOHDJALIAN, MBA (CHI) BRANDSTÄTTER (PSA) BRUNNER (INT) BUCHELT (ORT) CARTELLIERI (HNO) CAUCIG (GYN) CHICHAKLI (PCH) DANN (UNF) DEECKE (PRA) DITTRICH (CHI) DITTRICH (HNO) DJAVAN (URO) DJAVAN (INT) DOBROCKY, MSc (RAD) DORALT (INT) DUMAN (HNO) EGKHER (UNF) EGKHER (UNF) ERHART (UNF) EROVIC, MBA (HNO) FERLITSCH (INT) FERTSCHAK (ORT) FIGL (UNF) FORTELNY (CHI) FRANK (INT, CAR) FREI (HNO) FRÜHWIRTH-PINNISCH (GYN) GASCHE (INT) GAUL (INT) GEORGIEV (GYN) GLASER (CHI) GOTTSAUNER-WOLF, MSc (INT) GOTTSAUNER-WOLF (ORT) GRABMEIER (ORT) GREINER-PESAU (INT) GRUBER (ORT) HAMZAVI (HNO) HANSLIK, MSc (INT) HANZAL (GYN) HAUFF (AUG) HERMANN (CHI) HERWIG (URO) = Augenheilkunde = Kardiologie = Chirurgie = Dermatologie = Frauenheilkunde und Geburtshilfe HNO = INT = NCH = NEU = ORT = www.rudolfinerhaus.at WIEN ij k l m n o p r Dr. Georg Jörg Univ.Prof. Dr. Wolfgang Dr. Hans-Peter Dr. Reinoud Univ.Doz. Dr. Gernot Univ.Prof. Dr. Peter Dr. Georg Dr. Johannes Dr. Michael MR Dr. Mohammad Dr. Michael Univ.Prof. Dr. Herbert Dr. Katharina Prof. Dr. Hugo Benito Univ.Prof. Dr. Eva-Maria Univ.Prof. Dr. Heinz Dr. Fercan Dr. Stefan Univ.Prof. Dr. Nikolai Dr. Gabriele Prim. Univ.Prof. Dr. Stephan Dr. Andreas Dr. Josef Univ.Prof. Dr. Elisabeth Dr. Gerald Dr. Irene Dr. Herbert Univ.Prof. Dr. Adalbert Dr. Clemens Dr. Martin Dr. Christian Doz. Dr. Werner Dr. Gerald Christoph Univ.Prof. Dr. Bruno Univ.Prof. Dr. J.Michael Dr. Barbara Dr. Heinz Dr. Albert Dr. Shirin Dr. Christian Dr. Veith Doz. Dr. Thomas Dr. Beatrix Dr. Gabriela Univ.Prof. Dr. Herwig Dr. Sibylle Prim. Prof. Dr. Roland Dr. Robert Dr. Gedeon Dr. Walter Dr. Christoph Prim. Univ.Doz. Dr. Eugen Dr. Paul Dr. Johannes Univ.Doz. DI DDr. Gerold Assoc.Prof. Priv.Doz. Dr. Gerald Prim. Dr. Harald Dr. Herbert MR Dr. Werner Dr. Modjtaba Dr. Friedrich Dr. Jürgen Prim. Univ.Prof. Dr. Christoph Priv.Doz. Dr. Sibylla Dr. Mag. Anna Maria Dr. Karl Michael Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde Innere Medizin Neurochirurgie Neurologie Orthopädie PCH = Plastische Chirurgie PHY = Physiotherapie PRA = Allgemeinmedizin PSY = Psychiatrie PUL = Pulmologie HOFMANN (UNF) HÖLTL (URO) HOLZAPFEL (ORT) HOMAN (INT) HUDELIST, MSc (GYN) HUSSLEIN (GYN) ITTNER (UNF) JAGENBREIN (ORT) KARIK (CHI) KAZEMI (PRA) KILGA (UNF) KISS, MBA (GYN) KISS (CAR) KITZINGER (PCH) KOKOSCHKA (DER) KÖLBL (GYN) KÖMÜRCÜ (PCH) KÖNIG (UNF) KORPAN (CHI) KRIEGS-AU (ORT) KRIWANEK (CHI) KRÖNER (ORT) KRUGLUGER (ORT) KUCERA-SLIUTZ (GYN) KUCHLING (UNF) KÜHRER (INT) LAGER (GYN) LAKITS (AUG) LEITGEB (INT) LEIXNERING (UNF) LHOTKA (ORT) LILL (ZAH) LOHO (ORT) MAMOLI (NEU) MARBERGER (URO) MARINGER-HAMBÖCK (GYN) METZENROTH (ORT) MICHITSCH (INT) MILANI-HELLETZGRUBER (PCH) MOSER (INT) MOSER (PCH) NAU (UNF) NEUMAIER-AMMERER (AUG) NEUWIRTH-SENAUTKA (NEU) NIESSNER (INT) OKRESEK (GYN) OPPOLZER (ORT) PAVELKA (HNO) PERNECZKY (NCH) PESCOSTA (INT) PEZZEI (UNF) PLAS (URO) POINTINGER (PCH) POLLAK (GYN) PORENTA (INT) PRAGER (INT) PROHASKA (INT) PROHASKA (ORT) PUBLIG (INT) RADJABY-RASSET (INT) REH (GYN) REICHETSEDER (UNF) REISSER (HNO) RICHTER-MÜKSCH (AUG) RIEDL (INT) RIEDL (ORT) RAD = Radiologie STR = Strahlentherapie UNF = Unfallchirurgie URO = Urologie ZAH = Zahnheilkunde s t u v w yz VIENNA‘S LEADING PRIVATE HOSPITAL Dr. Bruno Assoc.Prof. Dr. Suzanne Dr. Reinhard Dr. Anita Prof. Dr. Florian Dr. Verena M. Prof. MR Dr. Raimund Dr. Walter Univ.Doz. Dr. Karl-Peter Univ.Prof. Dr. Bernd Priv.Doz. Dr. Michael Univ.Prof. Dr. Gerda Dr. Harald Dr. Marianne Dr. Wolfgang Univ.Prof. Dr. Werner Univ.Doz. Dr. Ingrid Dr. Harald Univ.Prof. Dr. Christian-Peter Dr. Lukas Univ.Doz. Dr. Katharina Univ.Prof. Dr. Wolfgang Dr. Philipp Univ.Prof. Dr. Josef Prim. Prof. Dr. Christian Dr. Christian Univ.Prof. Dr. Paul Dr. Raphael Assoc.Prof. Dr. Gobert Dr. Peter Dr. Sonja Dr. Paul Dr. Igor Prof. Dr. Günter Dr. Johannes Ass.Prof. Priv.Doz. Dr. Eva Ass.Prof. Dr. Günter Univ.Prof. Dr. Felix Dr. Beate Dr. Roland Dr. Rudolf Prim. Dr. Christian Prim. Dr. Josef Dr. Lioussia Univ.Prof. Dr. Béla Dr. Reinhold Prim. Prof. Dr. Wolfgang Dr. Endre Dr. Kimon Dr. Klaus Dr. Peter Dr. Ewald Univ.Doz. Dr. Theodor Dr. Michael Univ.Doz. Dr. Werner Univ.Doz. Dr. Patrick Univ.Prof. Dr. René Dr. Angelina-Maria Univ.Prof. Dr. Reinhard Dr. Thomas Dr. Matthias Ass.Prof. PD Dr. Florian Dr. John-Christopher Dr. Wafa Univ.Prof. DDr. Werner Univ.Doz. Dr. Udo ROBIBARO (PUL, INT) RÖDLER (INT) ROEHLE (CHI) ROHRBACHER (GYN) ROKA (DER) RÜCKL (INT) SAAM (PRA) SACHER (GYN) SAGASTER (INT) SALETU (PSY) SALETU (NEU) SALETU-ZYHLARZ (PSY) SALZMANN (INT) SAPPER (PRA) SCHADEN (UNF) SCHEITHAUER (INT) SCHLENZ (PCH) SCHLÖGEL (HNO) SCHMIDBAUER (URO) SCHMOLLER (PRA) SCHUCHTER (GYN) SCHWÄGERL (ORT) SCHWARZINGER (ANÄ) SCHWARZMEIER (INT) SEBESTA (INT) SENEKOWITSCH (CHI) SEVELDA (GYN) SIEGERT (GYN) SKRBENSKY (ORT) SMRETSCHNIG (ORT) SPITZ (ORT) STAMPFL (UNF) STANCIK (URO) STEURER (INT) STIEDL (PRA) STIFTER (AUG) STIX (INT) STOCKENHUBER (INT) STOCKER (CHI) STOCKER (UNF) STOFFELLA (ORT) STRACKE (CHI) SZIMAK (INT) TAVIV (PRA) TELEKY (CHI) TISCHLER (RAD) TRUBEL (CHI) UGHY (INT) VAFIADIS (NEU) VALENTA (ORT) VALENTIN (UNF) WALDER (UNF) WANKE (PUL) WASILEWSKI (INT) WEISSENHOFER (CHI) WENINGER (UNF) WENZL (GYN) WERNER, MA (PRA) WINDHAGER (ORT) WINKLER (CHI) WLK (ORT) WOLF, MBA (RAD) WOLF (INT) YEGANEHFAR (CHI) ZECHNER (ZAH) ZIFKO (NEU) Auszug aus unserer Belegarzt-Liste. Weitere Belegärzte finden Sie auf www.rudolfinerhaus.at. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 17 KOMPETENZ Die Ernährungsmedizin hat am Rudolfinerhaus große Tradition Nur langfristige Konzepte HELFEN D ie Notwendigkeit einer adäquaten Ernährungstherapie bei bestimmten Erkrankungsbildern war schon in der Antike bekannt. Bereits für Sokrates war klar: „Ernährung sei deine Medizin“. Die Ernährung ist einer der zentralsten Bestandteile in unserem Leben. Im Wechselspiel von kulturellen, psychischen und sozialen Faktoren ist das, was wir täglich zu uns nehmen, maßgeblich für unseren körperlichen Gesamtzustand und natürlich auch für unser Wohlbefinden. Dennoch ist die Ernährungsmedizin eine relativ junge Disziplin, die erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts auf eine systematische Auseinandersetzung mit dem Thema und auf fundierte wissenschaftliche Analysen zurückblicken kann. Basierten Ernährungsempfehlungen früher auf dem Halbwissen gesammelter Beobachtungen, stehen heute eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen zur Verfügung, die es ermöglichen, nach evidenzbasierten Guidelines Behandlungen durchzuführen. „heimlicher Vater“ der Diätologen, da er als erster die Krankenernährung als Teil des Lehrplans in der Krankenpflegeschule am Rudolfinerhaus einführte. Bereits um 1900 wird hierorts der Einsatz einer auf den jeweiligen Patienten zugeschnittenen Diät zur Selbstverständlichkeit. Heute leitet Univ.Prof. Dr. Kurt Widhalm, Gründer und Präsident des Österreichischen Akademischen Instituts für Ernährungsmedizin, das engagierte Ernährungsteam am Rudolfinerhaus. INDIVIDUELL UND NACHHALTIG Was für die Diätologinnen und Diabetesberaterinnen am Rudolfinerhaus aufgrund langjähriger Erfahrung feststeht: Individualität ist das „Um und Auf“. Denn auch 18 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Dauerhafte Erfolge einer gezielten ernährungstherapeutischen Behandlung können nur mit konsequenter Weiterbetreuung auch nach dem Spitalsaufenthalt erreicht werden. Aus diesem Grund werden am Rudolfinerhaus ebenso ambulante Folgebetreuungen mit individuellen „Ernährungspaketen“ angeboten. So erreichen Sie das Ernährungsteam am Rudolfinerhaus Montag bis Freitag, 6.30 – 16.00 Uhr Telefon +43 (0)1 360 36-6249 RUDOLFINERHAUS MIT VORREITERROLLE In der Entwicklung des Faches Ernährungsmedizin spielt das Rudolfinerhaus eine besondere Rolle. So gilt Theodor Billroth als anerkannte Maßnahmen können nicht in jedem Fall immer 1:1 umgesetzt werden. Jeder Patient hat seine eigene, ganz persönliche Geschichte und individuelle Ernährungsgewohnheiten. So ist das wichtigste Ziel jeder Maßnahme, intensiv auf den Einzelnen einzugehen und dafür auch die notwendige Zeit aufzubringen. V.l.n.r.: Daniela Karner & Maddalena Strukul, Melanie Löffler, BBSc Diätologinnen KOMPETENZ ZUR PERSON Univ.Prof. Dr. Kurt Widhalm Mit zahlreichen Forschungsprojekten und internationalen Forschungskooperationen hat der prominente Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde sowie für medizinische und chemische Labordiagnostik wesentliche wissenschaftliche Erkenntnisse geliefert. Besonderes Aufsehen erregte etwa die HELENA-Studie, die über mehrere Jahre das Thema Fettleibigkeit und krankhafte Fettsucht unter Europas Kindern und Jugendlichen analysierte und erschreckende Ergebnisse offen legte. Aktuell beschäftigt sich Univ.Prof. Dr. Kurt Widhalm mit metabolischen Veränderungen und weiteren Komorbiditäten bei juveniler Adipositas sowie Lipoprotein-Stoffwechselstörungen wie etwa der familiären Hypercholesterinämie. Also Themen der jugendlichen Fettleibigkeit und ihren möglichen Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen u.a. AMBULANTE NACHBETREUUNG Ein Beispiel: Nach einer Darmresektion erfolgt im ersten Schritt die stationäre Betreuung des Patienten durch die Diätologinnen des Rudolfinerhauses für einen erfolgreichen Weg in der Anfangsphase. Aufgrund der heute üblichen frühzeitigen Entlassungen ist jedoch auch eine ambulante Betreuung nach dem Spitalsaufenthalt besonders wichtig. Das eigenständige Herausfinden, was gut und schlecht vertragen wird, ist für den Patienten oft schwierig. Im ungünstigsten Fall treten Folgekomplikationen wie ein Darmverschluss auf. Oder es kommt zu einer Unterversorgung von wichtigen Nährstoffen, die ohne ambulante Beratung über Jahre andauert und langfristig natürlich negative Auswirkungen auf die Gesamtgesundheit haben kann. DER PATIENT ENTSCHEIDET Viele Krankheiten, Krankheitsverläufe, aber auch Krankheitssymptome lassen sich oft durch eine optimale Ernährung beeinflussen, lindern und teilweise sogar vermeiden. Für die Diätologinnen und Diabetesberaterinnen des Rudolfinerhauses steht eines jedoch fest: „Wir stellen keine Verbote auf. Unser Arbeitsauftrag besteht darin, die für unsere Patienten wichtigen Ziele gemeinsam zu erreichen. Wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Umsetzung gehen dabei Hand in Hand.“ Oftmals werden etwa Diagnosen über Diabetes oder Detail-Stoffwechselerkrankungen wie familiäre Hypercholesterinämie „nebenbei“ – während eines stationären Aufenthaltes – gestellt, wenn eigentlich andere Prioritäten z.B. aufgrund eines bevorstehenden operativen Eingriffs im Vordergrund stehen. „In diesem Fall ist es ratsam, den Patienten entscheiden zu lassen, wann er sich mit diesem neuen und für ihn meist überraschenden Thema Stoffwechselerkrankung auseinandersetzen möchte.“ Speziell diese Themen sind jedoch komplex und benötigen viel Wissen. Das Rudolfinerhaus bietet aus diesem Grund kostengünstige ambulante Weiterbetreuungen an, um den Patienten nach seiner stationären Behandlung mit seiner neuen Situation nicht allein zu lassen. Long-term concepts Nutrition medicine at Rudolfinerhaus Rudolfinerhaus has been a pioneer in the area of patient nutrition since its founding days. Nutritional treatment is still a basic of patients care. Many illnesses, health outcomes and symptoms can be influenced or even avoided with optimal nutrition. The hospital employs a full team of nutritionists and diabetes advisors under the leadership of Univ. Prof. Dr. Kurt Widhalm to educate patients and help them optimise their diet. The team’s approach is based on cooperating with patients to find manageable solutions on an individual base. However, lasting success can only be achieved with systematic follow-up after hospital treatment. Rudolfinerhaus therefore offers out-patient schedules with individual “nutrition packages”. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 19 KOMPETENZ Zur Prävention von Diabetes mellitus WIE GEFÄHRLICH IST Prädiabetes? VOLKSKRANKHEIT DIABETES MELLITUS Diabetes mellitus gehört zu den großen Volkskrankheiten unserer Zeit – Tendenz steigend. Schätzungen besagen, dass über 6 % der erwachsenen Weltbevölkerung an Diabetes mellitus erkrankt sind (Typ 2 Diabetes). Viele wissen davon jedoch nichts. Auch bei Kindern kommt der Typ 2 Diabetes immer häufiger vor, Ursachen sind vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung. Da Diabetes mellitus jedoch verhindert werden kann, ist es umso wichtiger, alle Anzeichen bereits im Frühstadium zu erkennen und zu behandeln. ANFANGSSTADIUM PRÄDIABETES Die Vorstufe zu Diabetes wird als Prädiabetes bezeichnet. Dabei liegen glykämische Parameter vor, die zwar die Normalwerte überschreiten, den Grenzwert zu Diabetes allerdings noch nicht erreichen (s.Tabelle S.21). Bereits in diesem Vorstadium zu Diabetes haben die Betroffenen ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, Adipositas, Dyslipidämien und Hypertonie. Daher ist eine frühzeitige Identifizierung dieser Patienten von großer Bedeutung, um möglichen Begleiterkrankungen und Risikofaktoren rechtzeitig entgegen zu wirken. Ein Test auf Vorliegen eines Prädiabetes ist dann sinnvoll, 20 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES wenn Übergewicht (BMI > 25), Fettansammlung am Bauch, wenig körperliche Aktivität und Diabetes in der Familie vorliegen. Der Übergang von Prädiabetes zu Diabetes mellitus ist sehr rasch möglich, lässt sich aber mit relativ einfachen Präventivmaßnahmen verhindern. PRÄVENTION & THERAPIE Bei der Prävention bzw. Therapie von Prädiabetes wird, wie bei Diabetes mellitus, eine patientenzentrierte, individualisierte Therapie empfohlen. Der wichtigste Punkt ist eine generelle Lebensstilmodifikation, die Gewichtsnormalisierung bzw. Vermeidung von Übergewicht, regelmäßige körperliche Aktivität sowie gesunde Ernährung mit optimaler Nährstoffzusammensetzung umfasst. GEWICHT UND ENERGIEBILANZ Wesentlich für die Prävention von Diabetes ist eine GewichtsnormaliAutor: Univ.Prof. Dr. Kurt WIDHALM Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde sowie für medizinische und chemische Labordiagnostik, Professor für Ernährungsmedizin sierung. Übergewichtige Personen sollten ihre Kalorienzufuhr reduzieren und ihren Kalorienverbrauch steigern. Das Gewicht sollte normalisiert und eine Gewichtszunahme generell verhindert werden. Studien zeigen, dass bereits eine Gewichtsabnahme von weniger als ca. 10 % Insulinempfindlichkeit und Glucosetoleranz signifikant verbessern kann. Empfehlenswert ist eine langsame und moderate Gewichtsreduktion von ca. 0,5–1 kg (je nach Ausgangsgewicht) pro Woche. Dabei empfiehlt sich eine energiereduzierte Kost von minus 250-500 kcal pro Tag. KOHLENHYDRATE, ZUCKER UND GLYKÄMISCHER INDEX Die Kohlenhydrataufnahme sollte zwischen 40 % und 45 % der Gesamtenergieaufnahme betragen. Optimal für die Lebensmittelauswahl sind Kohlenhydratquellen, die gleichzeitig sehr ballaststoffreich sind. Vor allem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte sowie Vollkorngetreideprodukte sind dabei die wichtigsten Quellen. Eine moderate Aufnahme von Zucker (bis zu 50g/ Tag) ist, wenn es der Blutglukosespiegel erlaubt, durchaus in Ordnung. Zucker sollte aber in jedem Fall nicht über 10 % der Gesamtenergieaufnahme ausmachen. Verschiedene Kohlenhydratquellen können dieselbe Makronährstoff- KOMPETENZ KLASSIFIKATIONSSYSTEME FÜR PRÄDIABETES PARAMETER GRENZWERT IGT (eingeschränkte Glukosetoleranz) 140 – 199mg/dl (2 Stunden nach Aufnahme von 75g Glukose) IFG (Nüchternhyperglykämie) 100 – 125mg/dl HbA1c (Langzeitblutzucker) 5,7 – 6,4 % zusammensetzung haben, aber dennoch den Blutzuckerspiegel unterschiedlich beeinflussen. Zur Bewertung des Einflusses auf den Blutzuckerspiegel wird sehr gerne der glykämische Index (GI) herangezogen. Dieser ist ein Maß für die blutzuckersteigernde Wirkung von Lebensmitteln. Bei Prädiabetikern sind Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index zu empfehlen, wie z.B. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Blattsalate und Gemüse. DARAUF SOLLTEN SIE ACHTEN Ballaststoffe Es gibt wissenschaftliche Daten dafür, dass Ballaststoffe den Anstieg des Blutzuckerspiegels abflachen können. Sie sind daher ein wesentlicher Bestandteil der Ernährungstherapie bei Diabetikern. Empfohlen wird eine Ballaststoffaufnahme von täglich mindestens 20 bis 35g bzw. 14g/1000kcal. Die wichtigsten Ballaststoffquellen sind Vollkornprodukte, Obst und Gemüse, und sollten daher ein maßgeblicher Bestandteil des Speiseplans sein. ¼ die Fettqualität geachtet werden. Bei Prädiabetikern empfiehlt es sich in jedem Fall, das Verhältnis der mehrfach ungesättigten zu den gesättigten Fettsäuren zugunsten der mehrfach ungesättigten zu erhöhen. D.h. dass tierische Fettquellen generell eher reduziert werden sollen und damit die Fettversorgung vor allem über hochwertige Pflanzenöle (Rapsöl, Olivenöl), Nüsse und Samen erfolgt. Fisch (z.B. Lachs, Makrele) sollte aufgrund des hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren bis zu 2-mal pro Woche verzehrt werden. Alkohol Alkohol ist für Prädiabetiker nicht komplett verboten, der Konsum sollte aber in jedem Fall nur in moderaten Mengen erfolgen. Bei Männern sind bis zu 20g/Tag (bis zu ¼ Liter Wein bzw. ½ Liter Bier) und bei Frauen bis zu 10g/Tag (bis zu 1/8 Liter Wein bzw. ¼ Liter Bier) erlaubt. Es empfiehlt sich, das alkoholische Getränk immer in Kombination mit einer kohlenhydrathaltigen Speise zu konsumieren. ¼ Bewegung Für die Gewichtsnormalisierung bzw. Gewichtskonstanz ist körperliche Betätigung von überrragender Bedeutung. Es empfiehlt sich – je nach Trainingszustand – 5-mal pro Woche 60–90 Minuten moderate Bewegung. ¼ Fette und Fettsäurenzusammensetzung Nahrungsfett sollte nicht mehr als 35 % der Gesamtenergieaufnahme ausmachen, und gesättigte Fettsäuren davon nicht mehr als 7 Energieprozent. Daher sollte besonders auf ¼ DIE MEDITERRANE ERNÄHRUNG Die mediterrane Ernährung eignet sich hervorragend als Alternative zur Prävention und Therapie von Diabetes. Sie ist charakterisiert durch eine hohe Aufnahme von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide, Fisch, Nüssen und Olivenöl. Fleisch, Geflügel und Milchprodukte sind hingegen nur in Maßen empfehlenswert. Diese Kostzusammensetzung ist mit einer Reduktion des HbA1c sowie einer Verminderung des postprandialen Glukoselevels verbunden. Diabetes prevention How dangerous is pre-diabetes? Diabetes mellitus is one of the major public health challenges of our time. Its precursor stage, pre-diabetes, puts affected patients at a higher risk of cardiovascular events, obesity, dyslipidemia, and hypertension. A patient-centred, individualised therapy with general lifestyle modifications, weight reduction, regular exercise and a healthy diet is the best approach to prevent the transition from pre-diabetes to full-blown diabetes mellitus. Pre-diabetic patients are advised to include sufficient fibre in their diet, watch their fat intake and alcohol consumption, and exercise regularly. In addition, the glycemic index (GI) is a useful tool to assess the impact of food items on the blood glucose level. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 21 KOMPETENZ Mit neuen und bewährten Methoden State of the Art DIE ERSTE ADRESSE FÜR Physikalische Medizin & Rehabilitation Seit Anfang April dieses Jahres hat das Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation (PMR) am Rudolfinerhaus eine neue Leitung. Top Class im Gespräch mit Dr. Roland Peceny. TOP CLASS: Herr Dr. Peceny, Sie haben kürzlich Frau Dr. Pia Adrario abgelöst, die über 30 Jahre am Rudolfinerhaus für das Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation tätig war. Wird diese Kontinuität erhalten bleiben? DR. PECENY: Natürlich ist eine meiner wichtigsten Aufgaben, auch in Zukunft Kontinuität zu gewährleisten. Denn damit ist ja sowohl für unsere Patienten als auch für unsere Belegärzte sehr viel Positives verbunden. Man weiß um die Qualität der angebotenen Behandlungen, kennt das kompetente Team, das dahinter steht, Prozesse, Abläufe, Terminmanagement sind eingespielt. Dennoch werden wir uns weiterentwickeln. Mein persönliches Ziel ist es, hier am Rudolfinerhaus ergänzende Leistungen sowie neue Behandlungsmethoden anzubieten, sodass unser Therapie-Mix State of the Art ist. 22 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES An welche Methoden denken Sie dabei konkret? Ich denke da zum Beispiel an die Faszientechnik nach Typaldos. Diese neue Methode wurde bisher vor allem in der Sportmedizin angewendet, weil extrem schnell Ergebnisse erzielt werden können. Sie stellt eine Weiterentwicklung der Osteopathie dar und ist außergewöhnlich effektiv bei Schmerzen im Bereich des gesamten Bewegungsapparates. Bei dieser manuellen Methode werden Verdrehungen im Bindegewebe behandelt. Der einzige Nachteil: Die Behandlung selbst kann sehr schmerzhaft sein, da das Bindegewebe 4- bis 8-mal mehr Schmerzsignale als die Muskeln aussendet. Dafür sind die meist unmittelbar eintretenden Erfolge wirklich verblüffend. Die Faszientechnik ist sicher die erfolgreichste manuelle Schmerztherapie, die derzeit zur Verfügung steht. KOMPETENZ INSTITUT FÜR PHYSIKALISCHE MEDIZIN & REHABILITATION Das heißt, die rasche Aktivierung steht hier im Vordergrund? Auf jeden Fall. Denn angesichts der sogenannten „FAST-TrackKonzepte“ in der heutigen Medizin steht die rasche Mobilisation des Patienten im Fokus. In diesem Zusammenhang sehe ich zum Beispiel auch die Elektrostimulation. Durch Verletzung oder Operation kann es – auch bei jungen Menschen – dazu kommen, dass im Gehirn die Kontrolle der Muskulatur, die ein Gelenk stabilisiert, unterdrückt wird. Mit konventionellen Therapien lässt sich diese Kontrolle nur schwer wiederherstellen. Wir sagen dazu Willküraktivierungsschwäche oder funktionelle Parese. Durch Elektrotherapien kann – vereinfacht gesagt – die Wahrnehmung dieser Muskulatur im Gehirn wieder aktiviert und die Zeit zur Wiedererlangung der vollen Funktion des Muskels verkürzt werden. Montag bis Freitag 7.30 – 16.30 Uhr Telefon +43 (0)1 360 36-6351 E-Mail therapie@rudolfinerhaus.at Das Wissen um diese Methode ist eigentlich alt bekannt und wurde in jüngster Zeit am Ludwig Boltzmann Institut für Elektrostimulation und Physikalische Rehabilitation am Wilhelminenspital wissenschaftlich vertieft und weiterentwickelt. Am Ludwig Boltzmann Institut habe ich selbst zu diesem Thema geforscht. Nachdem bei dieser Behandlung Kontinuität und Regelmäßigkeit sehr wichtig sind, bekommen übrigens unsere Patienten im Bedarfsfall ein Gerät zur Selbstbehandlung nach der Entlassung mietweise mit nach Hause. Dies bewährt sich insbesondere bei Patienten, bei denen eine längere Therapiedauer zu erwarten ist, wie z.B. bei Nervenverletzungen und damit verbundenen Lähmungen. Damit ist eine optimale Therapie auch nach dem Spitalsaufenthalt gewährleistet. Welche Leistungsschwerpunkte hat die Physikalische Medizin und Rehabilitation am Rudolfinerhaus – neben den bereits erwähnten wie Wiedererlangung der Mobilität und Schmerztherapie – noch? Im Wesentlichen lässt sich unser medizinisches Angebot in drei Bereiche gliedern: • Zuerst einmal geht es darum, alle konservativen Möglichkeiten auszuschöpfen, um eine OP so lange wie möglich hinauszuzögern oder vielleicht sogar zu vermeiden. • Ein zweiter Bereich beschäftigt sich mit der Vorbereitung auf Operationen – ein sehr wichtiges Anwendungsfeld übrigens. Denn je fitter ein Patient bei der OP ist, umso besser übersteht er den Eingriff selbst bzw. umso effizienter schreitet die Genesung voran. Dies gilt auch für OP-Vorbereitungen bei internen Erkrankungen und ganz besonders bei älteren Patienten. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 23 KOMPETENZ • Zu guter Letzt folgt die ohnehin schon erwähnte Nachbetreuung, bei der es vor allem um Schmerzfreiheit und weitgehend problemfreie Wiederaufnahme des beruflichen und privaten Alltags geht. Letzteres gilt aber nicht nur bei Operationen – wir haben z.B. auch einen gynäkologischen Schwerpunkt und betreuen Mütter und ihre Babys unmittelbar nach der Geburt. Das gesamte Spektrum der möglichen Behandlungsmethoden an unserem Institut reicht von den klassischen physikalischen Behandlungen wie Elektrotherapie, Bewegungstherapien über Atemtherapie, Lymphdrainagen, Spezialmassagen, Packungen oder Laser- und Magnetfeldtherapie. Ich bin sehr dankbar, dass ich mich hier auf mein 17-köpfiges Team von Physiotherapeuten, Masseuren, Medizin-Technischen Fachkräften, aber insbesonders auch auf meine Institutsassistenten und unsere Campus-Praktikantinnen voll verlassen kann. Behandeln Sie nur stationäre Patienten des Rudolfinerhauses? Alle Behandlungen können sowohl stationär als auch ambulant in Anspruch genommen werden. Es ist mir sehr wichtig, diese Möglichkeit aufzuzeigen, denn gerade für Nachbehandlungen ist dieses 24 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES . ZUR PERSON Angebot natürlich entscheidend. Für ambulante Patienten sind wir normalerweise Montag bis Freitag erreichbar. Stationäre akute oder frisch operierte Patienten versorgen wir selbstverständlich auch am Wochenende. Mein wichtigstes Ziel ist einfach, dass jeder Patient – natürlich in enger Abstimmung mit dem Belegarzt und in Zusammenarbeit mit der Pflege hier am Haus – das für ihn individuell optimal zugeschnittene Behandlungskonzept erhält. Das ist auch der Grund, warum ich selbst jeden Patienten fachärztlich begutachte und ihn von Beginn an regelmäßig begleite. Dr. Roland Peceny Apropos ambulant oder Nachbetreuung – wie weiß der Patient, was er zu Hause üben kann? Sein Credo: „Meine medizinische Tätigkeit sehe ich nicht so sehr als die Behandlung von Krankheiten, sondern als das Ausschöpfen aller Möglichkeiten zur Erhaltung der bestmöglichen persönlichen Lebensqualität.“ Wir haben für dieses Thema, das viele Patienten beschäftigt, eine Lösung gefunden, die bisher noch kein Spital in Österreich anbietet. Wir werden in Kürze unseren Patienten individualisierte Heimübungsprogramme zur Verfügung stellen können. Nach der OP wird der Patient online sein ganz persönliches Trainingskonzept abrufen können – ganz gleich, wo er sich befindet. Und das auf seinem Handy, seinem Tablet oder seinem PC. Mit bewegten Darstellungen der einzelnen Übungen, sodass das Nachmachen auch total einfach ist. Wir sind gerade in der Endabstimmung mit unseren Ärzten, die dieses außerge- Nach dem Studium in Wien, Graz und Paris sowie Famulaturen in Österreich, Frankreich und Spanien schloss Dr. Roland Peceny seine Ausbildung zum Facharzt für Physikalische Medizin u. Allgemeine Rehabilitation im Kaiser-Franz-Josef-Spital in Wien ab. Er leitete im Anschluss das Team für Onkologische Rehabilitation im KFJ bzw. im Wilhelminenspital. Forschungstätigkeit am Ludwig Boltzmann Institut zum Thema Mobilität im Alter. Bis vor kurzem Ärztlicher Leiter des Badener Kurzentrums und des Gesundheitszentrums Zwettl. Seit 2006 Beirat der Österreichischen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation. wöhnliche Service für ihre Patienten schon mit Vorfreude erwarten. Dass es am Rudolfinerhaus ein so umfassendes Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation gibt, hat ja auch viele organisatorische Vorteile ... ? Das ist richtig. Zum einen können wir hier für unsere stationären Patienten ein sehr kundenorientiertes Terminmanagement gewährleisten, sodass sich alle Behandlungen ohne lange Wartezeiten in den Tagesablauf integrieren. Ebenso versuchen KOMPETENZ wir für unsere Belegärzte so flexibel wie möglich zu sein. Es kommt aber auch noch ein fachlicher Aspekt hinzu. Durch die enge Zusammenarbeit mit Belegärzten unterschiedlicher medizinischer Fächer sowie der Pflege sind zum einen interdisziplinäre Lösungskonzepte im Dienste unserer Patienten sichergestellt. Zum anderen schreiten auch in der Physikalischen Medizin und Rehabilitation evidenzbasierte Methoden voran, sodass die bestmöglichen Behandlungskonzepte für Arzt und Patient zur Verfügung stehen. So wie das Rudolfinerhaus jetzt schon die „Erste Adresse für Ihre Gesundheit und Ihre Pflege“ ist, wird es künftig auch die „Erste Adresse für Physikalische Medizin und Rehabilitation“ sein. GUT ZU WISSEN Modernes Datenmanagement im OP S-CAPE® medical Multikonsole Vielen Dank für das Gespräch. Physical Medicine & Rehabilitation COMMITMENT TO EXCELLENCE D r. Roland Peceny, the new Head of Physical Medicine and Rehabilitation at Rudolfinerhaus, discusses his unit’s therapeutic methods and approaches. Rather than merely treating disease, the unit is focused on exhausting all available options to maintain the best possible quality of life. The treatment range comprises conservative options, physical preparation for surgery, and follow-up, which enables patients to return to their accustomed life. The 17-member team of physical therapists, massage therapists, and medical technical assistants offers therapy on an inpatient and outpatient basis. Current projects of the unit include an innovative individual home exercise solution that provides patients with instructions for their personal exercise regimen online. Durch die fortschreitende Entwicklung operativer Verfahren werden immer häufiger medizinische Geräte mit bildgebenden Quellen eingesetzt. Dadurch kommen während einer Operation oft unterschiedlichste Systeme wie Endoskope, Mikroskope, C-Bögen, Neuromonitoring und andere Videoquellen zum Einsatz. Um den Operateuren am Rudolfinerhaus eine hochwertige Darstellung von Bild- und Videomaterial im Sinne optimaler OP-Bedingungen zu bieten, gleichzeitig dem Personal einen einheitlichen Umgang mit Daten zu ermöglichen und als Institution eine lückenlose Datenspeicherung und Archivierung zu gewährleisten, wurde ein zukunftsweisendes Konzept des Datenhandlings gemeinsam mit der Firma Menges Medizintechnik umgesetzt. Seither kann mit Hilfe der S-CAPE® medical Multikonsolen das komplexe Datenmanagement perfekt umgesetzt werden. Das Rudolfinerhaus hat damit eine Vorreiterrolle unter den heimischen Privatkrankenanstalten in Bezug auf die Einbindung aller bildgebenden Geräte eines Zentral-OPs in eine lückenlose Dokumentation übernommen. Darüber hinaus können auf diesen Konsolen digitale Röntgenbilder abgerufen werden. Alle OP-relevanten Röntgenbilder, die z.B. von unseren Patienten beigestellt werden, sind auf diese Weise im System verfügbar und während der Operation digital abrufbar. Wir freuen uns, dass diese Investition zu einer weiteren Qualitätssteigerung und zu großer Zufriedenheit bei unseren Belegärzten, dem OP-Personal und natürlich unseren Patienten geführt hat. top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 25 KOMPETENZ Sportmedizin am Rudolfinerhaus: Von der Sport-Präventivmedizin bis Public Health WEIT MEHR ALS Lifestyle E ine Vielzahl von Unfallchirurgen, Orthopäden, Fachärzten für Physikalische Medizin und Rehabilitation, aber auch Internisten beschäftigen sich heutzutage mit der Betreuung von Sportlern nicht nur im therapeutischen, sondern ebenso im präventiven Bereich. Darüber hinaus werden aus der Betreuung von Sportvereinen, Einzel- oder Seniorensportlern zahlreiche Erkenntnisse gewonnen, die auch hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gesamtbevölkerung analysiert werden. Spezifische Maßnahmen für Prävention, Gesundheitsförderung oder eine verbesserte medizinische Allgemeinversorgung resultieren daraus. FÄCHERÜBERGREIFEND THERAPIEREN Durch die Zunahme von sportartspezifischen Verletzungen hat sowohl die Unfallchirurgie als auch die Orthopädie in Österreich eigene Additivfächer wie Sporttraumatologie und Sportorthopädie ins Leben gerufen. Die Gesellschaft für Orthopädisch Traumatologische Sportmedizin (GOTS) hat hierbei im deutschsprachigen Europa eine echte Vorreiterrolle übernommen. Seit 30 Jahren werden im Rahmen zahlreicher Kongresse und Symposien die vielfältigen Themenkreise der Sportverletzungen diskutiert und 26 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES konservative wie operative Behandlungsrichtlinien erstellt. Erst durch diese Entwicklung ist es möglich geworden, fachübergreifend Einigkeit über die entsprechenden Behandlungsverfahren zu erzielen. „Als Sportmediziner muss man sich für jede Form von Bewegung begeistern und Sportler auf ihrem vorgegebenen Weg unterstützen, behandeln und begleiten“, so das eingeschworene Ärzte-Team aus Überzeugung. „SPORT IST UNSER LEBEN“ IM TEAM NOCH BESSER Am Rudolfinerhaus haben die Unfallchirurgen Dr. Erich Altenburger und Dr. Klaus Dann die Sportmedizin in den Mittelpunkt ihrer medizinischen Tätigkeit gerückt. Durch gemeinsame Fortbildungen im In- und Ausland sowie die permanente Auseinandersetzung mit sportspezifischen Problemen und Verletzungen etwa im Rahmen von Mannschaftbetreuungen im Fußball, Handball, Landhockey, bei Mountainbikern und Snowboardern während World Cup- und WM-Ereignissen sind sie absolute Experten ihres Fachs. Altenburger betreute u.a. als ÖSV Ski-Arzt die Österreichische Damennationalmannschaft bei der erfolgreichen Ski-Weltmeisterschaft 2015 in Vail. Die hochqualitative Versorgung von sportartspezifischen Problemen wird nach den von der GOTS in sogenannten Expertenmeetings beschlossenen und demgemäß publizierten Kriterien am Rudolfinerhaus ausgeführt. Für die beiden Sportmediziner entspricht vor allem die moderne minimalinvasive Chirurgie mit den neuesten arthroskopischen Operationstechniken (Gelenksspiegelung) mit Schwerpunkt Schultern, Knie-, Ellbogenund Sprunggelenksverletzungen dem Anspruch einer State of the Art-Medizin. Die Operationen werden immer gemeinsam durchgeführt, „da wir überzeugt sind, dass im Team besser Zur Person: Dr. Erich ALTENBURGER Zur Person: Dr. Klaus DANN FA f. Unfallchirurgie,PA, Diplom für Sportmedizin ÖSV Ski-Arzt Damennationalmannschaft FA f. Unfallchirurgie & Sporttraumatologie, Diplom f. Sportmedizin, Medizinische Betreuung des Fitnesscenters Manhattan Nord Sportmedizin im Doppelpack: Dr. Erich Altenburger (links) und Dr. Klaus Dann (rechts sitzend) im OP und effektiver gearbeitet werden kann. Für die meisten Operationen benötigt man vier Hände, einen wachen Geist und gegenseitige Qualitätskontrolle zum Wohle der Patienten.“ WEITES SPEKTRUM • An der Schulter werden vor allem Kapselbandversorgungen nach Verrenkungen, Sehnennähte bei Rissen der Rotatorenmanschette am Oberarmkopf, Stabilisierungen nach Schultereckgelenkssprengungen, aber auch Kalkdepotentleerungen und Erweiterungen des Schulterdaches bei knöchernen Einengungen durchgeführt. • Am Kniegelenk stehen in erster Linie Meniskusoperation mit dem Ziel des Meniskuserhalts speziell beim jungen Patienten, Meniskusteilentfernungen, Knorpeloperation und Kreuzbandersatzoperation am OP-Plan. • Am Ellbogen werden zumeist endoskopisch freie Gelenkskörper entfernt sowie Knorpelglättungen durchgeführt. • Am Sprunggelenk überwiegen die arthroskopischen Schleimhaut-, Knorpel- und Knochenglättungen und Bandrekonstruktionen. Zusätzlich werden neben Sehnenrekonstruktionen die unfallchi- rurgischen minimalinvasiven Operationstechniken mit winkelstabilen Implantaten aus Titan zur Versorgung von Knochenbrüchen wie auch der Gelenksersatz nach unfallbedingtem Gelenksverschleiß durchgeführt. Ziel der Behandlungen ist es, die Patienten individualisiert zu betreuen und die Liegedauer möglichst kurz zu halten. Die postoperative ambulante Weiterbehandlung wird so rasch wie möglich eingeleitet, damit die Patienten in kürzester Zeit wieder beruflich und sportlich aktiv werden können. Professionellst unterstützt werden die Sportmediziner durch die Anästhesie im Hause, die über sämtliche regionale Anästhesieverfahren verfügt und die Patienten peri- und postoperativ bestens betreut. Die Physiotherapeuten und Masseure übernehmen auf physikalisch-fachärztliche Anordnung die umfassende prä- und postoperative Behandlung. Die Pflege sorgt für perfekte Betreuung auf der Station. OP-AUSSTATTUNG AUF HÖCHSTEM NIVEAU Hinzu kommt ein technisches Setting, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Das derzeitige arthroskopische Equipment mit zwei Synergy® HD3 Systemen der Firma Arthrex, digitaler Dokumentation mit Bilddatenbank und online Bilddokumentation stellt derzeit die Benchmark der OP-Ausstattung weltweit dar. Das perfekt geschulte Operationspersonal unterstützt beim Einsatz dieses Systems und erleichtert somit den operativen Ablauf. Implantate und Instrumente, die zum Einsatz kommen, stammen ausschließlich von Firmen mit höchster Reputation. Die Einschulungen der Operationstechniken werden intervallmäßig in Europa wie in den USA in Trainingskursen durchgeführt. Die Bilddokumentation kann so eingesetzt werden, dass Patienten – falls erwünscht – bereits bei der ersten postoperativen Visite per iPad die Operationsbilder und Videos betrachten können und mittels Datenträger einen Zusammenschnitt der Operation ausgehändigt bekommen. NACHSORGE UND REHABILITATIONS-APP Die postoperative Nachsorge wird auf den dafür bestens eingerichteten Stationen des Hauses und dem Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation durchgeführt. Dabei wird auf frühfunktionelle Behandlung mit aktiven Bewegungsschienen und möglichst gipsfreier Nachbehandlung durch recycelbare Orthesen größter Wert gelegt. Dazu kann demnächst online ein Reha- top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 27 KOMPETENZ Trainingsplan in Abstimmung mit der Physikalischen Medizin und Rehabilitation maßgeschneidert für den Patienten ausgefertigt werden. Somit können die entlassenen Patienten jederzeit per mobiler APP ihren Trainingsfortschritt wie auch ihre Übungen kontrollieren. (Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag auf S.22-25). Für das Team Altenburger & Dann ist damit der ideale Prozessablauf vom intensiven Erstgespräch mit dem Patienten bis zur sportlichen Wiederbetätigung garantiert. Kein Zweifel also, dass sich die Chirurgen und Sportmediziner mit ihren Patienten am Rudolfinerhaus bestens aufgehoben fühlen. Sports medicine “Far more than lifestyle” GUT ZU WISSEN Modernste Gerätetechnik für die Arthroskopie Synergy® HD3 ArthroskopieTurm von Arthrex im Operationssaal I n addition to therapy for active athletes, modern sports medicine provides impulses for prevention and public health. Rudolfinerhaus trauma surgeons Dr. Altenburger and Dr. Dann are international experts in the field. As sports physicians, they are dedicated to assisting athletes with their chosen sports. The team regularly performs minimally invasive arthroscopic surgeries involving shoulder, knee, elbow and ankle joints at Rudolfinerhaus. Other procedures include bone fracture repairs and joint replacements that become necessary after accidents. The arthroscopic sports medicine equipment at Rudolfinerhaus sets the standard for OR equipment worldwide. Implants and instruments exclusively come from companies with excellent reputations and the staff regularly attends training courses in the latest surgical techniques in Europe and the U.S. 28 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Arthroskopien ermöglichen eine wesentlich reduziertere postoperative Schmerzsymptomatik bei der Behandlung von Gelenken im Vergleich zu offenen Verfahren. Zusätzlich wird durch die kleinen Stichinzisionen ein besseres kosmetisches Ergebnis erzielt. Der Trend und die Nachfrage gehen deshalb ganz eindeutig in Richtung solch minimalinvasiver, diagnostischer und therapeutischer Interventionen, wofür am Rudolfinerhaus modernste Arthroskopie-Systeme zum Einsatz kommen. Da arthroskopische Eingriffe über Bildschirm verfolgt werden, ist die Bildqualität für den Operateur ebenso entscheidend wie die Qualität der Arthroskope selbst. Mit dem Synergy® HD3 System des weltweit agierenden und für seine Innovationen bekannten Medizingeräteherstellers Arthrex konnte das ideale Equipment für die hohen Ansprüche des Hauses und der Belegärzte am Rudolfinerhaus gefunden werden. Synergy® HD3 System von Arthrex verbindet die neuesten Technologien an High-Definition Kameras, LED Lichtquellen und Bildgebung mit bedienerfreundlicher Anwendung. In Kombination mit dem 2013 implementierten modernen Datenmanagement sorgt das Arthroskopie-Equipment für ein Gesamtsetup von führender Qualität im OP-Bereich. Körperlich-sportliche Aktivitäten mindern das Risiko für viele Zivilisationskrankheiten RECREATION Mehr Bewegung FÜR EIN BESSERES LEBEN W er kennt die Situation nicht: Wir sitzen den ganzen Tag in geschlossenen Räumen, meist ist ein Bildschirm das wichtigste Vis-àvis, bewegen uns im Alltag immer weniger und ernähren uns unausgewogen. Angesichts solcher Verhaltensroutinen muss man nicht lange warten – negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit sind beinahe schon vorprogrammiert. Dass gerade die modernen Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Übergewicht und hoher Blutdruck auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, hat sich landläufig schon ganz gut herumgesprochen. Doch wussten Sie, dass Sport nicht nur gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugt, sondern auch das Risiko für Darm- und Brustkrebs oder Osteoporose reduzieren kann? IMMER EINEN PLAN Besonders gesundheitsfördernd sind körperlich-sportliche Aktivitäten dann, wenn sie strukturiert und systematisch durchgeführt werden. Das bedeutet konkret, wenn z.B. ein Belastungsparameter berücksichtigt wird (dieser gibt an, in welcher Form, wie lange und wie intensiv trainiert werden muss, um sein Ziel zu erreichen) oder auch psychosoziale Aspekte wie die aktuelle Lebenssituation miteinbezogen werden. Sie leisten auf diese Weise einen Beitrag zur Stärkung sowohl physischer (Ausdauer, Kraft) als auch psychischer Gesundheitsressour- cen. Daher wirkt Sport vorbeugend beispielsweise gegen Übergewicht oder Bluthochdruck, aber auch gegen Stress oder Burn-out. Natürlich tragen zum Erhalt und zur Verbesserung der Gesundheit auch Alltagsaktivitäten bei. Sie müssten einfach nur öfter die Treppe statt den Lift nehmen oder am besten viele Wege zu Fuß erledigen. Soll´s doch lieber sportlich zugehen, dann empfehlen sich Fußball oder Leichtathletik, wenn sie regelmäßig und mit wenigstens leichter Intensität durchgeführt werden. Für den Erhalt der Gesundheit sind für Erwachsene täglich 30 Minuten zumindest leicht anstrengender körperlichsportlicher Aktivität notwendig. Die WHO sieht als absolutes Mi- top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 29 RECREATION nimum 150 Minuten, also mindestens 2,5 Stunden pro Woche. Für Kinder und Jugendliche gelten als Minimum eine Stunde, besser 1,5 Stunden täglich. HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN HÄUFIGSTE TODESURSACHE In Österreich sind die häufigste Todesursache Herz-KreislaufErkrankungen wie etwa Herzinfarkt oder Schlaganfall (Statistik Austria). Risikofaktoren für diese Erkrankungen sind Diabetes, Hypertonus (erhöhter Blutdruck), Rauchen, Fettleibigkeit, Stress und – Bewegungsmangel! fälle konnten mit entsprechenden Konzepten um 30-50 % verringert werden. Für die Behandlung aller dieser Erkrankungen ist die Korrektur der Risikofaktoren wesentlich, was immer mit einer Veränderung des Lebensstils zusammenhängt. Interessant dabei, dass eine Veränderung der Lebensgewohnheit und der Ernährungsweise jedoch nicht nur das Risiko von Herz-KreislaufErkrankungen, sondern auch das Risiko von chronischen Krankheiten wie Krebs und Osteoporose reduziert. GESENKTES KREBSRISIKO Ganz ähnlich gilt auch in den anderen westlichen Industrieländern körperliche Inaktivität als der wesentliche Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, also Erkrankungen, die vom Gefäßsystem oder vom Herzen ausgehen. Wie dramatisch der Zusammenhang zwischen Bewegungsmangel und Erkrankung ist, haben zwei Metaanalysen im Jahr 2002 mit mehr als 50 großen Studien und über 400.000 Probanden gezeigt. Die Wissenschaftler waren sich einig, dass körperliche Bewegung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Gesamtmortalität messbar reduziert. Sowohl koronare Herzkrankheiten als auch Schlagan- 30 top class Mai 2015 | DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES Zahlreiche Studien belegen mittlerweile den Zusammenhang. Erste Ergebnisse gab es schon in den 1960er Jahren: sportliche Aktivitäten können eine Senkung des Krebsrisikos bewirken. Heute spricht man davon, dass 15 % aller Krebsfälle in Europa durch genügend körperliche Aktivitäten vermieden werden könnten. Keine oder nur geringe körperliche Aktivität dagegen erhöht dafür das Risiko für unterschiedlichste Krebsarten. Besonders zahlreiche Ergebnisse existieren von Brustkrebspatientinnen. Laut dem Verein Brustkrebs Deutschland e.V. zeigte eine Zusammenfassung von über 60 Studien in fast allen Erhebungen einen positiven Zusammenhang. In den Studien wurde eine durchschnittliche Senkung des Erkrankungsrisikos um 25-30 % beschrieben. Belegt ist, dass regelmäßige, leichte körperliche Aktivität das Burstkrebsrisiko bei Frauen vor und nach der Menopause senkt. Auch am Deutschen Krebsforschungszentrum, Deutschlands größter biomedizinischer Forschungseinrichtung, zeigen Analysen, dass sich allein durch mehr Bewegung und den Verzicht auf Hormonersatztherapien 30 % aller Brustkrebsfälle nach den Wechseljahren vermeiden ließen. SPORT GEGEN DARMKREBS Ähnlich positive Ergebnisse lassen im Zusammenhang mit Krebserkrankungen des Verdauungstrakts aufhorchen, bestätigen WHO und IARC (World Health Organization und International Agency for Research on Cancer). Mit moderater, aber regelmäßiger sportlicher Betätigung kann die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung minimiert werden. Darmkrebs wäre mit einem konsequenten Bewegungsprogramm in Kombination mit gesunder RECREATION GUT ZU WISSEN WUSSTEN SIE, DASS SPORT AUCH HELFEN KANN, WENN DIE KRANKHEIT BEREITS FORTGESCHRITTEN IST? Experten sind sich einig: Krebspatienten profitieren in fast jeder Krankheitssituation davon, körperlich aktiv zu sein oder Sport zu betreiben. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum kann Bewegung bzw. körperliches Training dazu beitragen, während und nach einer Krebstherapie Komplikationen und Nebenwirkungen zu verringern oder auch zu vermeiden. Zudem beeinflussen Tumorpatienten durch Bewegung und Sport ihr Wohlbefinden positiv. Ernährung und standardisierten Untersuchungen durchaus reduzierbar. Bis 14 % der Erkrankungen, schätzen deutsche Gesundheitsmediziner, könnten vermieden werden. Amerikanische Untersuchungen lassen vermuten, dass sogar 40 % der Kolonkarzinome mithilfe von Sport und Bewegung vermeidbar wären. Die Verbrennung von 2000 bis 3000 zusätzlichen Kalorien pro Woche, erreicht mit Wandern oder Spazierengehen, haben bereits positive Effekte. Regelmäßigkeit und Konsequenz zahlen sich hier in jedem Fall aus. GEWICHTSBELASTUNG GEGEN OSTEOPOROSE Gut belegt ist mittlerweile auch der positive Zusammenhang von Bewegung und Osteoporose. Eine effektive Prävention der Osteoporose ist bei einer Steigerung der allgemeinen, körperlichen Aktivität zu erwarten. Die Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, ist eine Skeletter- krankung mit niedriger Knochenmasse. Sie ist gekennzeichnet durch die Abnahme von Knochendichte und macht den Knochen anfälliger für Frakturen (Brüche). Dem gegenüber steht die Tatsache, dass jede Bewegung nicht nur Reize auf den Muskel, sondern über diesen auch Reize auf die Knochen ausübt, sodass der Knochenaufbau angeregt wird. Gewichtsbelastende körperliche Aktivitäten stellen allgemein eine wesentliche Voraussetzung für die Knochengesundheit dar. Damit sind sowohl Berufs- und Alltagsaktivitäten als auch Sport gemeint. Unklar ist jedoch noch, ob durch Steigerung der Intensität, der Häufigkeit oder der Dauer einer Belastung die stärksten knochenaufbauenden Effekte erzielt werden. Moderates Gehen alleine ist in jedem Fall nicht ausreichend, um den altersbedingten Knochenmasseverlust aufzuhalten. Um knochenstimulierende Effekte bei Untrainierten zu erzielen, scheint als Minimalbelastung 3- bis 4-mal intensives Gehtraining bzw. Aerobic pro Woche – möglichst mit Gewichtsbelastung – erforderlich zu sein. Die Knochenmassezunahmen durch ein derartiges Trainingsprogramm sind zwar gering, reduzieren aber den zu erwartenden Altersverlust. Exercise for better living EXERCISE IN PREVENTIVE HEALTH odern living is characterised M by sedentary activities. It has become common knowledge that widespread modern illnesses such as diabetes, obesity and high blood pressure can be attributed to lack of exercise. Moreover, major studies in past years have documented that physical exercise measurably reduces the risk of cardiovascular disease and overall mortality. The data also provided further evidence of the effects of exercise on the risk of developing breast or intestinal cancer as well as osteoporosis. To be particularly beneficial, physical activities should be structured and systematic. Adults should plan on including 30 minutes of moderate-intensity exercise in their daily activities. This can include simple activities such as regular walking or hiking. Exercise can also help in cases where a disease has already progressed. For example, research has shown that exercise can help reduce or avoid the side effects of cancer therapy. top class Mai 2015| DIE ZEITSCHRIFT DES RUDOLFINERHAUSES 31 EBURTS HILFE P R I V A T K L I N I K R U D O L F I N E R H A U S N AT Ü R L I C H I N D I V I D U E L L Die Geburtshilfe am Rudolfinerhaus hat eine lange Tradition. Und damals wie heute sind wir darum bemüht, Ihnen genau jene Geburt zu ermöglichen, die Sie sich wünschen. Modernste medizinische Standards sowie eine umsichtige Schwangerschafts-, Geburtsund Wochenbettbetreuung passen sich in jeder Phase Ihren Bedürfnissen an. Ein einfühlsames Team aus kompetenten ÄrztInnen, Hebammen, TherapeutInnen und Pflegepersonal steht für Sie und das Wohl Ihres Kindes rund um die Uhr bereit. Vereinbaren Sie Ihr persönliches Beratungsgespräch: Billrothstraße 78 1190 Wien Tel.: + 43 (0)1/ 360 36-6159 E-Mail: hebammen@rudolfinerhaus.at www.geburtshilfewien.at www.rudolfinerhaus.at
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