Arbeit & Rehabilitation 2 / 2015 - Lebenshilfe der Region Baden

wdl-info
Arbeit & Rehabilitation
2 / 2015
CAP Bühl feiert 10. Jubiläum
CAP Sandweier feierlich eröffnet
Neues aus Bühler Werkstatt
FuB Kartung auf dem Bauernhof
Alle Jubilare 2015
u.v.m.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen heute eine neue spannende und informative Ausgabe der WDL-Info präsentieren zu können.
Unser Cap Markt in Bühl ist 10 Jahre jung! Zu Beginn hätte
sich keiner diese Entwicklung träumen lassen, aber es hat
sich in den letzten 10 Jahren viel verändert. Wir sind von
dem Projekt „CAP“ so überzeugt, dass wir es gewagt haben,
im Jubiläumsjahr noch einen zweiten Markt in Sandweier
zu eröffnen. Das Besondere dort ist, dass er sich in einem
Neubau befindet und gleichzeitig ein neues Wohnangebot
nach unseren Vorstellungen geschaffen wird. Probieren
Sie das besondere Einkaufserlebnis in Sandweier aus – wir
wünschen Ihnen ganz viel Spaß dabei!
Ein weiteres Thema ist unsere Möbelkollektion: Sie konnten in der Vergangenheit schon Einiges über die Weiterentwicklung unserer Möbel und unserer neuen Homepage
erfahren. Die gute neue Nachricht ist, dass wir nun noch
das Möbelhaus Koch in Achern gewinnen konnten, unsere gesamte Möbelkollektion auszustellen. Nutzen Sie die
Gelegenheit, sich unsere Möbel live und in Farbe vor Ort
anzusehen. Natürlich können Sie sämtliche Möbel auch im
Möbelhaus Koch kaufen.
Und nicht zuletzt möchte ich Ihnen auch noch unser neues
Taschenprojekt ans Herz legen. Ich bin sicher, Sie werden
begeistert sein!
Viel Spaß beim Lesen!
Alexandra Fluck
Mitglied der Geschäftsführung
Special-Olympics-Landesfinale in
Karlsruhe: Rebland United jubelt!
Auch für Menschen mit Handicap ist Fußballspielen eine
besondere Leidenschaft und eine grandiose Leistung. Schon
gar, wenn sie bei einer Meisterschaft den Titel holen, wie
das zuletzt bei unserer Fußballmannschaft der Werkstätten
der Fall war.
Für die erste Mannschaft von Rebland United war das der
bis dato größte Erfolg. Mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft Baden-Württemberg in der höchsten Staffel A
machten sich die Spieler von Gruppenleiter und Trainer Kai
Olschewski nach überzeugender Vorrunde (drei Siege!!!)
selbst das größte Geschenk.
Nach einem knappen Halbfinale gegen Emmendingen (2:1),
war das Endspiel gegen die Wilhelmsdorf Tigers an Spannung nicht mehr zu überbieten. Nach großem Kampf und
einer Topleistung von Landesauswahl Torwart Alexander
Rohrer gewann Rebland United erneut knapp aber verdient
mit 2:1.
Auch die zweite Mannschaft war mit Ehrgeiz und Leidenschaft dabei. Sie hatte es allerdings mit sehr starken Gegnern zu tun. Auf lange Strecken hielt das Team von Kai
Olschewski sehr gut mit. Am Ende erreichten sie das Spiel
um Platz drei, welches sie knapp mit 1:2 verloren und somit
einen respektablen vierten Platz erreichten.
Wir sind unheimlich stolz auf Eure beiden Teams!
Wirklich klasse gemacht!!!
wdl-info 2 / 2015
Aktuelles
Aktuelles
www.cap-markt-bba.de
Ehrenamtliche Fortbildung im
CAP-Markt Bühl
Geburtstagsfeier CAP-Markt Bühl
Foto: Claudia Dottermusch
U
nser CAP-Markt Team in Bühl freute sich riesig über
alle Glückwünsche und Gratulanten sowie das Kompliment von Bürgermeister Jokerst, wie froh und stolz die
Stadt Bühl über den CAP-Markt sei und die überdimensionale Herztorte von Peter‘s gute Backstube als Symbol für
die Herzlichkeit und besondere Atmosphäre in unserer
„Begegnungsstätte.“
Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier von der
Musik-AG unserer Mooslandschule.
Drei Tage lang verwöhnten wir unsere Kunden mit Verkostungen, tollen Angeboten und Überraschungen im ganzen
Markt.
Große Eröffnungsfeier CAP-Markt Sandweier
B
ei wunderschönem Wetter konnten die geladenen Gäste bei der feierlichen Eröffnung unseres neuen „Backöfele“ Areals in Sandweier draußen auf dem neuen Dorfplatz die letzten Sonnenstrahlen genießen. Das war auch
gut so, denn innen wäre es eng geworden. Weit über 200
Gäste waren gekommen, um bei der Einweihung und Segnung unseres neuen CAP-Marktes, den neuen Filialen von
Peter‘s gute Backstube und der Sparkasse Baden-Baden
Gaggenau sowie der Metzgerei Kalt dabei zu sein.
Nach dem Dank von Harald Unser an alle am Bau Beteiligten würdigten auch Bauherr Matthias Hecht von der EdithMühlschlegel-Stiftung wie auch Oberbürgermeisterin Margret Mergen das einmalige Inklusionsprojekt und freuten
sich über die Wiederbelebung der Dorfmitte Sandweiers.
Musikalisch begleitete die Veranstaltung zum einen die
Clara-Schumann-Musikschule Baden-Baden und zum anderen unsere Trommelgruppe „Bluna-Band“.
Nach der Segnung durch die katholische und evangelische
Kirche wurde symbolisch eine Riesen-Wir-sind-eins-Torte
von Peter‘s gute Backstube vom Bauunternehmer Moser an
die Stiftung und die Lebenshilfe übergeben.
Die Begeisterung war groß, als schließlich alle Gäste zu
Sekt, Buffet und zur Besichtigung aller Räumlichkeiten eingeladen waren.
Beim Verkaufsstart ab Donnerstag, 23.04.2015, hatte das
neue CAP-Markt-Team auch gleich alle Hände voll zu tun,
denn die Sandweierer Bevölkerung freute sich riesig über
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den neuen Markt. Natürlich ist vieles noch neu und muss
sich erst einspielen, doch im Großen und Ganzen klappte
alles schon gut.
Ein ausführlicherer Bericht mit Fotos über die Eröffnungsfeier ist dem neuen TOM zu entnehmen.
Alexandra Walter
www.cap-markt-bba.de
„Die Werkstätten sind für Menschen mit
Handicap ein wichtiger Ort zur Selbstbestätigung und zur Integration in die Gesellschaft“, betont Gudrun Bihlmaier, zuständig
für Außenarbeitsplätze und Integration.
„Es ist wichtig, für jeden einzelnen Mitarbeiter ein qualifiziertes Arbeitsangebot zu
schaffen, das seine individuellen Fähigkeiten berücksichtigt und ihn weiter fördert
und fordert.“
Im CAP-Markt Bühl arbeiten seit nunmehr
10 Jahren behinderte und nichtbehinderte
Menschen Seite an Seite. Dies nahm Bihlmaier zur Gelegenheit, sich bei Michael
Rastetter zu bedanken, der ehrenamtlich
„viel Zeit, Leidenschaft und Herzblut“ in die
Aus- und Weiterbildung der gehandicapten
Mitarbeiter investiert.
Waren anfangs die „Schlüsselpositionen“
ausschließlich von Nichtbehinderten besetzt, so sitzen mittlerweile auch Menschen
mit Handicaps an der Kasse oder bedienen
an der Post-/Lottostelle oder an der Bäckerei-Theke.
„Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat im hohen Maße Michael Rastetter,
der unseren Markt einmal in der Woche besucht, um für unsere bisher 21 gehandicapten Mitarbeiter professionell ausgearbeitete
Schulungen abzuhalten“, erläutert Gruppenleiterin Sabrina Radojewski.
Hauptziel der Schulungen sei, den Mitar-
beitern eine Fortbildung anzubieten, die ihren
speziellen Bedürfnissen gerecht werde. Viele
lobende Worte fand Radojewski für Rastetters
respektvollen Umgang mit den Menschen mit
Handicaps und den Dialog auf Augenhöhe.
„Unsere Mitarbeiter brauchen eine angemessene Förderung und die Möglichkeit, sich ihrem
Leistungsvermögen entsprechend zu betätigen.
Wir von der Lebenshilfe schätzen unsere freiwilligen Helfer sehr. Ohne Michael Rastetter wäre
vieles nicht zu bewältigen“, bekräftigt Bihlmaier. Die gezielte Aus- und Fortbildung vermittle
nicht nur verschiedene Fertigkeiten und Kompetenzen, sondern stärke insbesondere auch das
Selbstwertgefühl des Werkstattbeschäftigten
und fördere zudem das Sozial- und Arbeitsverhalten.
„Alle von mir intensiv vorbereiteten Schulungen
richten sich stets nach dem Bedarf der jeweiligen Teilnehmer“, erläutert Rastetter und nennt
als Schwerpunktthemen Warenkunde, Leerguterfassung, Kundenbestellungen, das Bedienen
der Hauptkasse, die Preisüberprüfung und Hygieneschulungen.
„Neben der Vermittlung theoretischer Inhalte
werde dem Praxisbezug ein hoher Stellenwert
eingeräumt, um das erlernte Wissen in der täglichen Arbeit umsetzen zu können“, ergänzt Radojewski und Mitarbeiterin Anastasija Pigalewa
beweist beim Abwiegen der Tomaten, dass sie
das Gelernte mit viel Freude anzuwenden weiß.
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wdl-info 2 / 2015
Aktuelles
Rückblick
Mentorenprojekt in Bühler Werkstätten
Erstmals Abschlusszertifikate im BBB
Einführung und Begleitung von
neuen MitarbeiterInnen im Berufsbildungsbereich
I
m Rahmen der Angebote zur Beruflichen Bildung fand von Februar bis März an drei Terminen ein Kurs zur Auffrischung bzw. Einführung
für Mentoren in den Bühler Werkstätten statt.
Insgesamt elf Mitarbeiter haben sich für den Kurs angemeldet. Interessant war für alle, dass eine Mitarbeiterin
neu dabei war, die erst im vergangenen Jahr den BBB
verlassen hat. Bei ihr waren die Erinnerungen an ihre Anfangszeit in der Werkstatt noch ganz frisch, wie es sich anfühlte, sich nicht auszukennen.
In der ersten Stunde haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet „Mentor“ zu sein. Die Idee hinter dem Mentorenprojekt, das es seit 2009 in den Bühler
Werkstätten gibt, ist, dass erfahrene Mitarbeiter, die schon
lange Zeit in der Werkstatt sind und grundlegende soziale
Kompetenzen haben, als Ansprechpartner für neue Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Die neuen Mitarbeiter haben
somit neben den Gruppenleitern jemand Vertrautes an ihrer Seite und erleben einen guten Start in ihre berufliche
Reha-Maßnahme. Die Mentorin / der Mentor nimmt sich
gerade in den ersten Tagen immer wieder Zeit, um vieles
zu erklären. Unsicherheiten können zeitnah geklärt und
auftretende Probleme schneller gelöst werden.
Jeder Kursteilnehmer konnte seine bisherigen Erfahrungen, aber auch neue Ideen einbringen. Anhand von zahlreichen Gebrauchsgegenständen aus der Werkstatt, die in
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der zweiten Kurseinheit auf dem Tisch lagen, ist deutlich
geworden, wie viel Neues auf die neuen Teilnehmer in der
Werkstatt einströmt. Viel Spaß hatten wir dabei, uns gegenseitig die Gegenstände wie z. B. Klingenmesser, Kleberoller, Haarnetze oder die Aufgaben eines Gruppenleiters mit
einfachen Worten zu erklären.
Anhand eines Ablaufplans und mit Hilfe einer neu strukturierten und gestalteten Mappe sind die Mentoren nun
wieder gut für ihre Aufgabe vorbereitet und können leicht
Schritt für Schritt vorgehen und erledigte Dinge „abhaken“.
Diane Jaeger
I
n den Bühler Werkstätten sind erstmals die in
Baden-Württemberg landeseinheitlichen Abschlusszertifikate für drei AbsolventInnen des
Berufsbildungsbereichs (BBB) verliehen worden.
Die Absolventen der Bühler Werkstätten wurden
durch Simone Falk, Alexander Kling und Martin
Meier repräsentiert.
Mit der Einführung der Baden-Württembergischen Zertifikate wollen die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG:WfbM), die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), das
Sozialministerium sowie die Träger der Sozialhilfe in
Baden-Württemberg ein Signal an den Bund senden, zeitnah bundeseinheitliche Bildungsrahmenlehrpläne für die
Werkstätten einzuführen, die sich an anerkannten Berufen orientieren.
Dadurch sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen
werden, dass die berufliche Bildung in den Werkstätten
transparent, vergleichbar und anschlussfähig wird.
Die Absolventen der Bühler Werkstätten haben sich während der zwei Jahre im Berufsbildungsbereich in die verschiedensten beruflichen Richtungen qualifiziert. „Die
Qualifizierung fand in Form von Arbeitserprobungen,
theo-retischen Einheiten, Kursen, Praktika sowie Betriebsbesichtigungen statt“, erklärt Diane Jaeger, Bildungsbegleiterin im Berufsbildungsbereich.
Die BBB-Absolventen empfanden die feierliche Übergabe
durch Diane Jaeger und Gabriele Fürle seitens der Werkstattleitung als „etwas Besonderes“. Für alle ist das Zertifikat „ein sichtbares Zeichen dafür, dass sie etwas erreicht
haben“.
Alle drei sind froh darüber, nun ihre Fähigkeiten im Arbeitsbereich der Bühler Werkstätten weiter einbringen zu
können und sehen das als einen großen persönlichen Erfolg
an. Ihre neuen Gruppenleiter im Arbeitsbereich, Norbert
Steuer und Birgit Dörfer haben mit ihnen weitere Mitarbeiter für die Bereiche Montage, Küche und Lager-/Transportarbeiten hinzu gewonnen.
Bei der kleinen Feierstunde betonten die Mitarbeitenden,
wie gut die BBB- Maßnahme für sie war und wie dankbar
sie für die gute Unterstützung in der Werkstatt seien. „Die
Werkstatt ist das Beste, was mir passieren konnte“ äußerte
eine Mitarbeiterin überzeugt.
Birgit Dörfer
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wdl-info 2 / 2015
Aktuelles
Aktuelles
„Morgen kommt der
Clown!“
Urlaub auf dem Bauernhof...
... mit diesem Satz lässt sich in der Förder- u. Betreuungsgruppe Kartung ganz schnell ein Lächeln in das Gesicht vieler MitarbeiterInnen zaubern. Sie kennen und lieben ihre
Clownin Lulu, die mittlerweile seit zwei Jahren nach Kartung kommt. Schon in der Woche vor dem nächsten Auftritt
herrscht gespannte Vorfreude und ist Lulu, mit bürgerlichem Namen Claudia Scharer, immer wieder Gesprächsthema von und mit den Mitarbeitern.
Und wenn sie dann endlich mit ihrem kleinen roten Auto auf
den Hof gefahren kommt, wissen alle, dass es gleich losgeht.
Die MitarbeiterInnen kennen Claudia, begrüßen sie herzlich
und helfen ihr, ihre Requisiten und Kostüme zur „Künstlergarderobe“ zu tragen, wo sie sich in die Clownfrau Lulu verwandelt. Währenddessen versammeln sich alle voller Vorfreude im Gruppenraum. Auf Zuruf öffnet sich die Tür und
Lulu betritt singend den Raum. Lulu spielt kleine Szenen,
jongliert, steppt, tanzt und singt und hat meist ihre Seifenblasen dabei.
Bei den bewusst einfach gehaltenen Clownnummern gibt es
immer wieder Mitmachpassagen, so dass niemand nur Zuschauer, sondern als Akteur auch Teil des Programms sein
kann. Im Förder- und Betreuungszentrum Kartung kann
Lulu inzwischen bei ihren Aufführungen auf die Dienste von
mehreren Co-Clowns zurückgreifen. Eine unserer älteren
Mitarbeiterinnen kommt eigens für diesen Tag als Clown
eingekleidet. Mit Ringelshirt und entsprechenden Strümpfen unterstützt sie
dann Aktionen Lulus, wodurch für die
Zuschauer
immer
wieder herrlich komische, nicht planbare Momente entstehen.
Diese
Spontanität
und die angebotenen bzw. ausgelösten
Emotionen
können unsere MitarbeiterInnen nicht
gleichermaßen genießen.
Während
sich z.B. depressiv
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...kann man es nicht gerade nennen, was die Förder- und Betreuungsgruppe Kartung seit rund
zwei Jahren auf den historischen Schollenhof
nach Achern-Wagshurst führt. Es ist wohl eher
eine Mischung aus Ausflug und Arbeitstherapie.
gestimmte ZuschauerInnen manchmal von Lulu aus
ihrem mentalen Schneckenhaus locken lassen, stellen die Clownsbesuche für Menschen mit AutismusSpektrumsstörungen eine echte Herausforderung dar.
Die betroffenen MitarbeiterInnen verfolgen die ca.
25–30-minütigen Clownsauftritte meist aus einem für
sie passenden „Sicherheitsabstand“.
Einige Mitarbeiter verhalten sich neutral, d.h. ihre Mimik und Gestik lässt keine eindeutigen Rückschlüsse
zu, ob und wenn ja, was der Clownsauftritt bei ihnen
auslöst. Die Mehrheit der MitarbeiterInnen genießt
augenscheinlich Lulus Auftritte. Es wird geklatscht,
gesungen, gestaunt, gerufen und immer wieder applaudiert. So verfliegt die Zeit im Nu und ehe wir uns versehen, verabschiedet sich Lulu mit ihrer Schlussnummer.
Wenn dann das voll beladene kleine rote Auto wieder
vom Hof fährt, liegt ein bisschen Wehmut in der Luft und Vorfreude auf das nächste Mal, wenn unsere Lulu
wieder nach Kartung kommt.
Antonius Fröhlich
Begonnen hatte alles mit einem Ausflug auf den Bauernhof, der vom Verein Integration Schollenhof e.V. betrieben wird. Bei diesem Besuch hatten die Mitarbeitenden
so einen Spaß mit den Tieren, dass schnell die Idee entstand, häufiger den Hof zu besuchen. Mit den Verantwortlichen des Schollenhofs wurde vereinbart, dass eine
kleine Gruppe aus Kartung an bestimmten Tagen auf
den Hof kommen dürfe, um bei der Stallarbeit mitzuhelfen und im Gegenzug dafür die Räumlichkeiten des
Hofes während des Besuchs nutzen zu können.
Ein typischer Besuchstag auf dem Hof beginnt meist gegen 9:30 Uhr damit, die Schafe, Ziegen, das Pferd und
den Esel aus dem Stall auf die Weide zu lassen. Auf der
Weide bekommen sie Leckerlis (meist Karotten und Äpfel) und Streicheleinheiten.
Danach beginnt das Aus- bzw. Durchmisten der Ställe,
die Tränkeimer werden ausgewaschen und mit frischem
Wasser befüllt und die Futterraufen mit frischem Heu
bestückt. Auch die Hühner erhalten frisches Wasser und
Futter. Manchmal geben sie als Gegenleistung ein Frühstücksei dafür.
Das zünftige Vesper schmeckt nach dieser anstrengenden Tätigkeit besonders gut, je nach Jahreszeit unter
den schattig kühlen Nussbäumen neben der Pferdeweide oder in der Stube am mollig warmen Kachelofen.
Wenn möglich, wird zusammen mit den Beschäftigten
der Integration Schollenhof e.V. Pause gemacht, denn
meist haben sich die beiden Gruppen ein paar Wochen
nicht gesehen. Da gibt es natürlich Vieles zu erzählen.
Nach der Pause geht es mit Striegeln und Ausführen der
Tiere weiter. Dieser Teil macht den „FuB“lern am meisten Spaß. Sie lieben es, ihren Esel „Pepe“ zu striegeln und
spazieren zu führen. Auch Pferd Sammy wird gestriegelt
und erhält Hufpflege. Diese Arbeit übernimmt in der
Regel ein junger Mitarbeiter aus Kartung, den man im
Alltag meist agitiert und von Ruhelosigkeit getrieben
erlebt. Beim Pflegen des Pferdes arbeitet er ruhig und
gefühlvoll und in seinem Handeln fast andächtig. Zwischen ihm und dem älteren Pferd besteht inzwischen
eine lange gewachsene Vertrautheit, die beiden gut zu
tun scheint.
Ebenfalls therapeutisch wirksame Tiere sind die Zwergschafe des Schollenhofs, die mit ihrer reduzierten Körpergröße,
ihrer sanften Wesensart und den großen freundlichen Augen Berührungsängste erst gar nicht aufkommen lassen.
Zum Ende des Tages tauschen alle wieder ihre Arbeitskleidung gegen Zivilkleidung und nach einigen Einkäufen im
Hofladen beginnt eine meist länger andauernde Verabschiedungsrunde mit den SchollenhofmitarbeiterInnen.
Auf der anschließenden Heimfahrt ist es dann meist sehr
ruhig im Bus und beim Aussteigen sehen alle angenehm erschöpft aus. So gesehen, sind die Besuche auf dem historischen Hof doch ein Urlaub auf dem Bauernhof .
Antonius Fröhlich
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wdl-info 2 / 2015
Aktuelles
www.benevita-lebenshilfe.de
Geschafft! 1.200 Lattenroste
Rückblick
Der Geheimtipp: Das Fahrzeugmuseum Marxzell
G
eschafft!!! Unsere Mitarbeiter der Schreinerei haben seit Ende November 2014 bis Anfang März 2015 1.200 Lattenroste fertiggestellt.
Dies war eine große Herausforderung, sowohl abeitstechnisch wie auch logistisch. Die
Anfrage kam von einer Firma aus Buxtehude und wir haben uns dieser Herausforderung
gestellt. Nun werden Verhandlungen geführt, ob und wie die Geschäftsbeziehungen weitergeführt werden können.
Mittlerweile ist unser neuer BeneVita-Prospekt für die neue Möbelkollektion an all unsere Möbelhauskunden verschickt worden. Das Möbelhaus Koch in Achern wird in Kürze
unsere Möbel - sowohl Kinderzimmer wie auch das Jugend/Erwachsenenzimmer - in
seine Ausstellung mit aufnehmen. Dort haben Sie die Möglichkeit, unsere komplette Kollektion in Ihrer Nähe live zu besichtigen.
Thomas Dürrbeck
WDL fertigt hübsche Taschen aus Museumsbannern
Jahresausflüge
der Werkstatt
Achern
D
D
as Stadtmuseum Rastatt ist Anfang des Jahres auf
unsere Näherei der Werkstatt Sinzheim zugekommen, weil sie - wie das Museum Baden-Baden (LA 8)
- aus ihren zahlreichen Textiltapeten und -bannern hübsche Taschen von uns nähen lassen wollten. (Wir berichteteten über das LA 8 in unserer WDL-Info 1/2014.)
Da die tollen Textiltapeten oder Werbebanner aus der
abgelaufenen großen Sonderausstellung zum Rastatter
Frieden nicht für andere Ausstellungen wiederverwertet werden können, zum Wegwerfen aber viel zu schade
sind, wurde so nun ein schöner und sinnvoller Wiederverwendungszweck geschaffen.
Es sind dabei einzigartige Umhängetaschen und sogenannte Shopper in limitierter Auflage entstanden, die
anschließend im Stadtmuseum verkauft wurden. Die
8
Taschen waren dort der absolute Renner und bereits am
dritten Tag restlos ausverkauft, so dass das Museum schnell
nachordern musste.
Da die Zusammenarbeit so prima geklappt hat, wurde auch
hier eine Einladung zu einem Museumsbesuch nach Rastatt
als Ausflugsziel für unsere Näherei-Gruppe
ausgesprochen.
Alexandra Walter
er diesjährige Ausflug der beiden Gruppen von Adalbert
Bohnert und Rolf Vogt führte in das Fahrzeugmuseum
in Marxzell Pfaffenrot.
Gegründet wurde das Museum in einem ehemaligen Sägewerk vor über
40 Jahren. Bemerkenswert ist, dass Johann Georg Benz (1809-1846),
der Vater von Carl Benz, ebenfalls aus Pfaffenrot stammte. Der Benz
Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886 gilt seither als erstes modernes Automobil.
Das Fahrzeugmuseum in Marxzell ist zugleich ein Fahrzeug-, Technik-,
Auto- und Heimatmuseum, da es dort so viel unterschiedliche Dinge zu
bestaunen gibt. Mit einer Ausstellungsfläche von über 3.600 m² gilt es
als eines der größten deutschen Technikmuseen in Privatbesitz. Dort
gibt es über 170 Motor-/Zweiräder, 140 Autos, 16 Feuerwehrautos, 23
Traktoren und viele weitere Raritäten zu entdecken.
Ein besonderer Höhepunkt des Tages war neben dem Rolls Royce der
Queen auch die rasante, technische Entwicklung unseres Jahrhunderts
in Verbindung mit den vorgeführten Tonfilmen im kleinen und historischen Museumskino zu erleben.
Anschließend führte der Ausflug die beiden Gruppen ins Gasthaus Blume in Marxzell Pfaffenrot. Dort gab es für alle Schnitzel, Pommes und
Salat.
Dieser ereignisreiche und spannende Tag wird wohl allen in guter Erinnerung bleiben.
Kerstin Riebel
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wdl-info 2 / 2015
Aktuelles
Sozialrechtliche und -politische Informationen
Eröffnung neues Café/Restaurant in Baden-Baden
Grundsicherung: Regelbedarfsstufe 3 - aktuelle Lösung
D
urch eine Weisung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde für die kommenden 3 Jahre
(bis zu einer grundlegenden Neuregelung der Regelbedarfsstufen) das Vorgehen hinsichtlich der Einstufung in
die Regelbedarfsstufen 1 bzw. 3 geregelt.
Kurzfassung - Wichtig zu wissen!
D
ie Kirchengemeinde der Stiftskirche hat uns letzten Herbst gefragt, ob wir Interesse am Betrieb eines Cafés in Baden-Baden
hätten. Es befindet sich im Gemeindehaus der katholischen Kirche am
Marktplatz. Nach eingehender Prüfung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir den Betrieb des Cafés gerne als neues Geschäftsfeld
unserer INTEGRA Mittelbaden gGmbH übernehmen würden und haben uns beworben.
Die Freude war groß, als sich die Kirchengemeinde für unsere
INTEGRA entschieden hat. Die neue Leitung übernimmt somit Doris Böser, verantwortlich für den Gastronomiebereich der
INTEGRA.
Der Gastbereich bietet für 30 - 35 Personen und der Außenbereich für
ca. 60 Personen Platz. Die liebevoll und aufwändig renovierten Räumlichkeiten, wie auch die wunderschöne, großzügige Terrasse mit Blick
auf die historisch Altstadt und den Merkur, laden zum Genießen ein.
Das Café / Restaurant soll im Juni eröffnet werden und wird für ausgezeichneten Kaffeegenuss mit frischen Kuchen und Torten sowie für
traditionelle badische Küche nach alten Rezepten und orientiert an
die saisonalen und regionalen Gegebenheiten stehen. Wir werden außerdem einen abwechslungsreichen und täglich frischen Mittagstisch
anbieten.
Wir schaffen damit drei Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap in
den Bereichen Küche, Service und Stewarding. Außerdem werden vier
weitere Angestellte benötigt und insbesondere im Sommer viele Aushilfen.
Der neue Namen „M 10“ bezieht sich auf die Adresse, Marktplatz 10
in Baden-Baden. Derzeit sind wir damit beschäftigt, das Personal und
die komplette Ausstattung für das M 10 auszuwählen.
Ein spannendes neues Projekt!
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1. Regelbedarfsstufe 3 bleibt bestehen (für alle, die nicht
alleinstehend bzw. alleinerziehend sind oder als Paar
zusammen leben).
2. ABER: Es wird künftig trotzdem der höhere Betrag der Regelbedarfsstufe 1 gezahlt (für Personen, die nicht in einer stationären Einrichtung leben).
3. Für Zuschläge wird ebenfalls der höhere Betrag zu
Grunde gelegt - sie ändern sich entsprechend.
4. Bescheide aller Grundsicherungsempfänger mit Regelbedarfsstufe 3 werden unaufgefordert von den Sozialämtern auf zusätzliche Ansprüche rückwirkend bis zum
01.01.2013 überprüft.
5. Betroffene bekommen unaufgefordert eine entsprechende Nachzahlung!
6. Die Vermögensfreigrenze (2.600,-€) wird um den
Nachzahlungsbetrag für 24 Monate erhöht, wenn sie
durch die Nachzahlung überschritten wird.
Nun zu den Hintergrundinformationen:
Lebenshilfe setzt sich erfolgreich
gegen Sozialhilfekürzung ein
Entscheidung des Bundessozialgerichts (BSG) zur Regelbedarfsstufe 3 berichtet. Die damit verbundene Hoffnung auf
ein Ende der finanziellen Benachteiligung durch die Regelbedarfsstufe 3 schien sich zunächst nicht zu bewahrheiten.
Trotz des BSG-Urteils wandten die Grundsicherungsämter
weiterhin nur die verringerten Sätze der Regelbedarfsstufe
3 an. Grund hierfür waren zwei Rundschreiben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), in denen es
Zweifel an der Gesetzesauslegung des BSG zum Ausdruck
brachte.
Aufgrund dieses Streits zwischen BMAS und BSG über den
Anwendungsbereich der Regelbedarfsstufe 3 waren Menschen mit Behinderungen weiterhin im Unklaren darüber,
in welcher Höhe ihnen Leistungen der Grundsicherung
zustehen. Eine Klärung schien nur im Rechtsweg möglich.
Dies wäre für die betroffenen Menschen mit Behinderung
sehr kraft- und zeitraubend gewesen.
Daher war es aus Sicht der Lebenshilfe zwingend notwendig, diesen unklaren Rechtszustand schnellstmöglich im
Interesse der Menschen mit Behinderung zu beenden. Aus
diesem Grund hat Bundesvorsitzende Ulla Schmidt verschiedene Gespräche geführt und sich Ende Februar mit
einem Brief an die zuständige Ministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, gewandt. Darin fordert Ulla Schmidt
eine eindeutige gesetzliche Regelung, die den Bedarfen von
Menschen mit Behinderung gerecht wird und die bestehende Schlechterstellung von Menschen mit Behinderung endlich beendet.
Dieser politischen Forderung der Bundesvorsitzenden ist
das BMAS nun gefolgt:
Erwachsene Menschen mit Behinderung erhalten dann
auch Leistungen in Höhe des vollen Regelsatzes, wenn sie
zwar keinen eigenen Haushalt führen, weil sie zum Beispiel
bei ihren Familien leben, aber zu vermuten ist, dass sie an
der Haushaltsführung beteiligt sind.“
W
ie uns die Bundeszentrale der Lebenshilfe aktuell
mitteilt, beendet nun auch das Sozialministerium - nach Entscheidung durch Frau Ministerin
Nahles - die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen bei der Regelbedarfsstufe 3. Nachfolgend die Pressemeldung vom 23.03.2015 im Auszug:
„Bisher galt: Erwachsene Menschen mit Behinderungen
bekommen weniger Geld, wenn sie noch bei ihren Eltern leben. Nun endlich sollen sie die volle Grundsicherung erhalten. Dafür hat sich die Lebenshilfe viele Jahre eingesetzt. In
den letzten beiden Ausgaben hatten wir ausführlich über die
Das BMAS hat ein entsprechendes Rundschreiben an die
obersten Landessozialbehörden erlassen. „Danach sollen
die betroffenen Personen zwar weiterhin in die Regelbe11
wdl-info 2 / 2015
darfsstufe 3 eingeordnet werden, jedoch Leistungen in
Höhe der Regelbedarfsstufe 1 erhalten: statt 320 nun 399
Euro als Grundbedarf.
2017 soll dann ein Gesetz in Kraft treten, das die Regelbedarfsstufen neu ermittelt.
Damit ist der jahrelange Streit um die Grundsicherung für
Menschen mit Behinderung beigelegt und die Benachteiligung durch die Regelbedarfsstufe 3 beendet.“
der den Einspruch eingelegt hat, zu beurteilen.
Das FG Münster führte hierzu in seiner Entscheidung in
erfreulicher Deutlichkeit aus, dass die Grundsätze, wann
eine Abzweigung des Kindergeldes an den Sozialhilfeträger
wegen zu berücksichtigender eigener Unterhaltsleistungen
des Kindergeldberechtigten nicht erfolgen darf, dem rechtlichen Laien nicht bekannt seien.
Somit sei die Hinzuziehung eines Prozessbevollmächtigten
erforderlich.
Erstattung von Kosten bei erfolgreichem Einspruch gegen eine
Kindergeldabzweigung
I
n einem Verfahren vor dem Bundesfinanzhof (BFH) begehrt die Klägerin die Erstattung der Kosten für die Beauftragung eines Prozessbevollmächtigten, die ihr im Einspruchsverfahren entstanden sind.
Die Klägerin hatte zunächst erfolglos die Abzweigung des
an ihren Vater für sie gezahlten Kindergeldes beantragt.
Dagegen legte sie erfolgreich mit anwaltlicher Hilfe Widerspruch ein. Die Familienkasse gab ihrem Abzweigungsbegehren vollumfänglich statt, lehnte jedoch die Erstattung
der im Einspruchsverfahren entstandenen Kosten durch
Beauftragung des Prozessbevollmächtigten ab. Der daraufhin eingelegten Klage gab das Finanzgericht Münster mit
der Begründung statt, dass § 77 EStG über seinen Wortlaut
hinaus auch beim Einspruch in Abzweigungsfällen anwendbar sei.
Die Familienkasse legte Revision ein, der BFH wies diese
allerdings zurück, die Familienkasse müsse der Klägerin die
Kosten für die Einschaltung eins Prozessbevollmächtigten
zahlen.
Die Frage der Kostenerstattung ist auch für kindergeldberechtigte Eltern volljähriger behinderter
Kinder von Bedeutung, die sich mit Hilfe eines Prozessbevollmächtigten im Wege des Einspruchs gegen eine
Abzweigungsentscheidung zugunsten des Sozialhilfeträgers
wenden.
Die Kosten eines Prozessbevollmächtigten werden jedoch
nur dann ersetzt, wenn das Einspruchsverfahren erfolgreich und die Hinzuziehung eines Bevollmächtigten notwendig war. Letzteres ist aus der Sicht eines verständigen
Bürgers vom Wissens- und Erkenntnisstand desjenigen,
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Nochmaliger Hinweis in Sachen
Grundsicherung – Miete – Kindergeld:
Aus aktuellem Anlass greife ich dieses Thema wieder kurz auf.
Wenn Ihr Kind Grundsicherung bezieht und Sie Kosten der
Unterkunft geltend machen wollen, benötigen Sie einen
Mietvertrag mit Ihrem Kind. Sind sie gleichzeitig rechtlicher Betreuer Ihres Kindes, bedarf es für den Vertragsabschluss einen Ergänzungsbetreuer (kann auch jemand aus
der Familie sein). Im Mietvertrag können Sie regeln, ob Sie
lediglich einen Betrag für die Nebenkosten verlangen oder
ob Sie auch einen Betrag für Kaltmiete erheben.
Wenn Sie Kaltmiete geltend machen, dann ist zu beachten,
dass die Mieteinnahmen bei der Steuererklärung anzugeben
sind. Darüber hinaus wird in diesem Fall möglicherweise
das Sozialamt einen Abzweigungsantrag für das Kindergeld
stellen. Daraufhin sollten Sie gegenüber der Familienkasse
nachweisen, dass Sie dennoch finanzielle und zeitliche Aufwendungen für Ihr Kind erbringen, die es rechtfertigen, das
Kindergeld weiterhin zu beziehen (s. wdl-info 1/2015).
Sozialrechtliche und -politische Informationen
Ratgeber hilft bei der Steuererklärung
Alljährlich aktualisiert der Bundesverband für körper- und
mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) sein Steuermerkblatt für Familien mit behinderten Kindern. Das Merkblatt
2014/15 folgt dem Aufbau der Formulare für die Steuererklärung 2014. So kann diese schnell und schrittweise
bearbeitet werden. Es enthält unter anderem Hinweise
zu steuerlich absetzbaren Fahrt- und Krankheitskosten.
Ebenso wird erläutert, unter welchen Voraussetzungen behindertengerechte Umbaumaßnahmen bei der Steuer berücksichtigt werden können. Auch die Auswirkungen einer
aktuellen Entscheidung des BFH zur Absetzung von Kosten
für Pflege- und Betreuungsleistungen werden dargestellt.
Wichtig ist auch die Berücksichtigung einer 2014 in Kraft
getretenen Änderung in der Dienstanweisung zum Kindergeld. Hierdurch ist eine Vereinfachung für Eltern entfallen,
deren Kinder mit Behinderung in einer Wohnstätte leben.
Das aktuelle Merkblatt finden Sie auf der Webseite www.
bvkm.de unter der Rubrik „Recht und Politik“. Gerne lassen
wir Ihnen auch einen Ausdruck per Post zukommen, wenn
Sie über keinen Computer verfügen.
Menschen mit Behinderung klagen ihr Wahlrecht beim Verfassungsgericht mit Unterstützung
der Lebenshilfe ein
Obwohl das Wahlrecht das wichtigste politische Grundrecht in einer Demokratie ist, dürfen immer noch nicht alle
Menschen in Deutschland mitbestimmen.
Wer eine Betreuung in allen Angelegenheiten hat, ist nach
§ 13 Bundeswahlgesetz automatisch vom Wahlrecht ausgeschlossen. Eine Gruppe von Menschen mit einer geistigen
Behinderung hat nunmehr eine Wahlprüfungsbeschwerde
vor dem Bundesverfassungsgericht eingelegt. Damit will sie
erreichen, dass der Wahlausschluss für verfassungswidrig
erklärt wird.
Die Bundesvereinigung Lebenshilfe unterstützt die Wahlprüfungsbeschwerde, denn sie ist überzeugt, dass der
Wahlrechtsausschluss gegen den Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl aus Artikel 38 des Grundgesetzes verstößt
und daher nicht mit der Verfassung vereinbar ist.
Nach Begründung des Wahlrechtsausschusses können
Menschen mit einer Betreuung in allen Angelegenheiten
keine Wahlentscheidung treffen, weil sie das politische Geschehen nicht verstehen.
Diese Wertung stimmt jedoch nicht, da politische Parteien, Verbände wie die Lebenshilfe, der öffentlich-rechtliche
Rundfunk und auch die Landtage und der Bundestag Informationen zur Wahl in leichter Sprache zur Verfügung
stellen. Dies befähigt Menschen mit einer geistigen Behinderung, sich über das politische Geschehen und das Programm der Parteien zu den Wahlen zu informieren. Die
Bestellung eines Betreuers hat im Übrigen mit der Wahlfähigkeit der Betreuten nicht zu tun, da Fragen zur Wahl bei
der Bestellung der Betreuung überhaupt keine Rolle spielen. Somit ist der automatische Wahlrechtsausschluss aufgrund einer Betreuung in allen Angelegenheiten willkürlich
und diskriminiert Menschen mit Behinderung - daher fordert auch die Lebenshilfe seine Streichung.
Diese Informationen wurden mit größter Sorgfalt erstellt.
Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts kann
daher keine Gewähr übernommen werden; eine Haftung
wird ausgeschlossen.
Ihre Ansprechpartnerin für die sozialrechtlichen Informationen erreichen Sie wie folgt:
Sabine Jacobs
0151/ 12576234
[email protected]
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wdl-info 2 / 2015
Personelle Infos
Wir sagen unseren diesjährigen Jubilaren in 2015
Herzlichen Glückwunsch!
10 Jahre
Armbruster Ralph
Bauer Tina
Bechtold Nicole
Budo Michaela
Burst Sabrina
Dinger Wolfgang
Ibach Marco
Kaiser Irene
Klein Monika
Klumpner Ida
Knobloch Kristin
Krone Bianca
Meier Silke
Mohr Sebastian
Ninnemann Carmen
Raz Alexander
Schmidt Daniela
Schnurr Patrick
Senger Sabine
Spinner Markus
Stumm Nina
Weber Dimitri
Wiedemer Birgit
Wirth Klaus-Peter
20 Jahre
Brock Gabriele
Burkart Wolfgang
Christiani Gennaro
Frietsch Thomas
Großmann Hartmut
Huber Alexandra
Schillinger Bernd
Schöller Wolfgang
Zimmermann Udo
01. Juli
01. September
01. März
01. September
01. September
04. Oktober
01. September
01. Oktober
06. Juli
02. Mai
01. September
01. September
01. September
01. Juni
01. August
01. September
01. September
01. September
01. April
01. September
01. September
01. September
04. Oktober
01. September
01. September
02. Oktober
01. November
01. Dezember
01. Dezember
01. September
01. November
04. Dezember
01. September
Personelle Infos
.
.
25 Jahre
Bauknecht Claudia
Huber Sabine
Sickinger Martin
Zimmer Ewald
30 Jahre
Burst Helga
Dick Matthias
Freund Clemens
Hochstatter Thomas
Keller Renate
Meier Elisabeth
Nufer Gabriele
Reiner Angelika
Ruf Joachim
Wir heißen
alle neuen
Kolleginnen
und Kollegen
willkommen!
01. Juli
01. September
01. September
01. Juni
Markus Fischer
Marktleiter
CAP-Markt Sandweier
ab 01.01.2015
Stephan Langreder
Logistik Berater
WfbM Sinzheim, Lager
ab 01.01.2015
Orestis Missaridis
Teilnehmer BBB
WfbM Bühl
ab 05.01.2015
Maximilian Person
Produktionshelfer
WfbM Sinzheim Schreinerei
ab 16.03.2015
Ohne Foto:
Tim Frietsch
Teilnehmer KoBV, ab 02.03.2015
Jessica Morgenthaler Service- und Küchenkraft, Illenau Arkaden Bistro, ab 01.02.2015
01. September
01. September
01. Juli
01. Mai
01. Januar
15. März
01. November
01. September
01. September
Alles Gute für
den neuen
Lebensabschnitt!
35 Jahre
Giesel Jutta
Herr Wolfgang
Kientz Dieter
Stengele Joachim
Walter Roswitha
Wörner Günther
Robin Dotzauer
Mitarbeiter Förder- und
Betreuungsbereich Sinzheim
ab 07.01.2015
02. September
02. September
02. September
02. September
02. September
02. September
Reinhard Friedmann
Mitarbeiter bis 31.03.2015
WfbM Sinzheim Schreinerei
Rente ab 01.04.2015
Hubert Meier
Assistent Qualitätssicherung
WfbM Sinzheim Produktion
Ende Altersteilzeit 28.02.2015
Rente ab 01.03.2015
Annemarie Möller
Gruppenleiterin
FuB Kartung
Rente
ab 01.03.2015
Brigitte Müller-Trusheim
Gruppenleiterin
FuB Bühl
Ende Altersteilzeit 31.03.2015
Rente ab 01.04.2015
Barbara Paluch-Arnold
Diplom Psychologin
Alle Werkstätten
Ende Altersteilzeit 28.02.2015
Rente ab 01.03.2015
Herbert Reichert
Mitarbeiter bis 05.02.2015
WfbM Bühl
Rente ab 06.02.2015
Hinweis: Berücksichtigt wurden alle Neueinstellungen und Veränderungen aus dem
ersten Quartal 2015!
Herzlichen
Glückwunsch
zu diesem
Erfolg!
Bei den Nationalen Winterspielen im bayerischen Inzell erreichten
zehn Athleten unserer Lebenshilfe grandiose Top-Platzierungen in den alpinen Skidisziplinen Slalom und Riesenslalom.
Für Florian Zeltmann, Nane Gießler und Manuel Maier
gab es jeweils Gold, auf den Silber-Rang schaffte es Sascha Denniston; Katharina Olinger und Jan Weng holten
sich die Bronzemedaille.
Wir gratulieren allen Sportlern ganz herzlich zu ihrer
super Leistung!
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Termine
2 / 2015
16.05.2015
Hundseck-Berglauf in Bühlertal
Lebenshilfe mit unserem Freizeittreff
20.10.2015
Betriebsversammlung 16.30 Uhr
21.05.2015
LIFE-Forum „Nein! zu Gewalt“
23.10.2015
Pädagogischer Klausurtag für alle
Gruppenleiter, Werkstatt Sinzheim & FuB
26.06. - 28.06.2015
Integrationsfestival auf dem Gelände
der Illenau
24.10.2015
„Wir sind eins“-Party anlässlich 25 Jahre
Jubiläum der Offene Hilfen
03.07.2015
Angestellten-Sommerfest
03.11.2015
Mitarbeiter-Jubilarsfeier der Werkstatt
Achern
04.07.2015
Freundschaftslauf Renchen-Ulm /
Rheinau-Linx
09.07.2015
Weinabend im CAP-Markt mit Weinexpertin Natalie Lumpp
11.07.2015
Hochkultur Max-Grundig-Klinik,
„Wir sind eins“-Open Air Musikfestival
15.07.2015
Mitgliederversammlung der Lebenshilfe
17.07.2015
Jubiläums-Sommerfest der Offene Hilfen
18.07.2015
CAP-Markt Sommerfest
19.07.2015
05.11.2015
Mitarbeiter-Jubilarsfeier der Werkstatt
Sinzheim
13.11.2015
Pädagogischer Klausurtag für alle
Gruppenleiter der Bühler Werkstätten
29.11.2015
Lebenshilfe auf Adventsmarkt der MaxGrundig-Klinik mit Stand vertreten
29.11.2015
„Sternenreise“ - Musik und Text zum
1. Advent
„Wir sind eins“-Hornisgrindelauf
04.12.-
05.12.2015
Nikolausmarkt in Mooslandschule
Ottersweier
10.08. -
21.08.2015
Sommer-Betriebsruhe der Werkstätten
Sinzheim und Achern
13.12.2015
Große gemeinsame Weihnachtsfeier der
Werkstätten Sinzheim und Achern
13.09.2015
Bewirtung vor unserem CAP-Markt für
die Gäste des Zwetschgenfest-Umzugs
24.12.-
31.12.2015
Weihnachts-Betriebsruhe in
allen Werkstätten
20.09.2015
Tag der Begegnung Werkstatt Achern
31.12.2015
Silvesterlauf in Kappelrodeck
Joggen und Walken für die Lebenshilfe
18.10.2015
Werkstatt Sinzheim auf Kirwe vertreten
Wir sagen DANKE !
Für die vielen feinen und leckeren Kuchen und
kunstvollen Torten zu unseren Angehörigen- und
Betreuernachmittagen in den Werkstätten Sinzheim (17.04.2015) und Achern (06.03.2015) möchten wir uns bei allen Bäckerinnen und Bäckern ganz
herzlich bedanken. Wie immer ein sensationelles
Kuchenbuffet!
Impressum
WDL Nordschwarzwald gemeinnützige GmbH, eine Einrichtung der Lebenshilfe Baden-Baden - Bühl - Achern e.V.
Müllhofener Straße 20, 76547 Sinzheim, Tel. 07221 989-0, Fax. 07221 989-100
[email protected], www.lebenshilfe-bba.de (www.wdl-ggmbh.de wird umgeleitet auf neue Website)
Geschäftsführung:
Harald Unser, Alexandra Fluck, Andreas Hemlein,
Christian Lemcke
Redaktion, Grafik und Gestaltung: Alexandra Walter
Anregungen, Wünsche und Ideen bitte an: Alexandra Walter,
Tel. 07221 989-111, [email protected]