wdl-info Arbeit & Rehabilitation 2 / 2015 CAP Bühl feiert 10. Jubiläum CAP Sandweier feierlich eröffnet Neues aus Bühler Werkstatt FuB Kartung auf dem Bauernhof Alle Jubilare 2015 u.v.m. Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns, Ihnen heute eine neue spannende und informative Ausgabe der WDL-Info präsentieren zu können. Unser Cap Markt in Bühl ist 10 Jahre jung! Zu Beginn hätte sich keiner diese Entwicklung träumen lassen, aber es hat sich in den letzten 10 Jahren viel verändert. Wir sind von dem Projekt „CAP“ so überzeugt, dass wir es gewagt haben, im Jubiläumsjahr noch einen zweiten Markt in Sandweier zu eröffnen. Das Besondere dort ist, dass er sich in einem Neubau befindet und gleichzeitig ein neues Wohnangebot nach unseren Vorstellungen geschaffen wird. Probieren Sie das besondere Einkaufserlebnis in Sandweier aus – wir wünschen Ihnen ganz viel Spaß dabei! Ein weiteres Thema ist unsere Möbelkollektion: Sie konnten in der Vergangenheit schon Einiges über die Weiterentwicklung unserer Möbel und unserer neuen Homepage erfahren. Die gute neue Nachricht ist, dass wir nun noch das Möbelhaus Koch in Achern gewinnen konnten, unsere gesamte Möbelkollektion auszustellen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich unsere Möbel live und in Farbe vor Ort anzusehen. Natürlich können Sie sämtliche Möbel auch im Möbelhaus Koch kaufen. Und nicht zuletzt möchte ich Ihnen auch noch unser neues Taschenprojekt ans Herz legen. Ich bin sicher, Sie werden begeistert sein! Viel Spaß beim Lesen! Alexandra Fluck Mitglied der Geschäftsführung Special-Olympics-Landesfinale in Karlsruhe: Rebland United jubelt! Auch für Menschen mit Handicap ist Fußballspielen eine besondere Leidenschaft und eine grandiose Leistung. Schon gar, wenn sie bei einer Meisterschaft den Titel holen, wie das zuletzt bei unserer Fußballmannschaft der Werkstätten der Fall war. Für die erste Mannschaft von Rebland United war das der bis dato größte Erfolg. Mit dem Gewinn der Landesmeisterschaft Baden-Württemberg in der höchsten Staffel A machten sich die Spieler von Gruppenleiter und Trainer Kai Olschewski nach überzeugender Vorrunde (drei Siege!!!) selbst das größte Geschenk. Nach einem knappen Halbfinale gegen Emmendingen (2:1), war das Endspiel gegen die Wilhelmsdorf Tigers an Spannung nicht mehr zu überbieten. Nach großem Kampf und einer Topleistung von Landesauswahl Torwart Alexander Rohrer gewann Rebland United erneut knapp aber verdient mit 2:1. Auch die zweite Mannschaft war mit Ehrgeiz und Leidenschaft dabei. Sie hatte es allerdings mit sehr starken Gegnern zu tun. Auf lange Strecken hielt das Team von Kai Olschewski sehr gut mit. Am Ende erreichten sie das Spiel um Platz drei, welches sie knapp mit 1:2 verloren und somit einen respektablen vierten Platz erreichten. Wir sind unheimlich stolz auf Eure beiden Teams! Wirklich klasse gemacht!!! wdl-info 2 / 2015 Aktuelles Aktuelles www.cap-markt-bba.de Ehrenamtliche Fortbildung im CAP-Markt Bühl Geburtstagsfeier CAP-Markt Bühl Foto: Claudia Dottermusch U nser CAP-Markt Team in Bühl freute sich riesig über alle Glückwünsche und Gratulanten sowie das Kompliment von Bürgermeister Jokerst, wie froh und stolz die Stadt Bühl über den CAP-Markt sei und die überdimensionale Herztorte von Peter‘s gute Backstube als Symbol für die Herzlichkeit und besondere Atmosphäre in unserer „Begegnungsstätte.“ Musikalisch umrahmt wurde die Jubiläumsfeier von der Musik-AG unserer Mooslandschule. Drei Tage lang verwöhnten wir unsere Kunden mit Verkostungen, tollen Angeboten und Überraschungen im ganzen Markt. Große Eröffnungsfeier CAP-Markt Sandweier B ei wunderschönem Wetter konnten die geladenen Gäste bei der feierlichen Eröffnung unseres neuen „Backöfele“ Areals in Sandweier draußen auf dem neuen Dorfplatz die letzten Sonnenstrahlen genießen. Das war auch gut so, denn innen wäre es eng geworden. Weit über 200 Gäste waren gekommen, um bei der Einweihung und Segnung unseres neuen CAP-Marktes, den neuen Filialen von Peter‘s gute Backstube und der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau sowie der Metzgerei Kalt dabei zu sein. Nach dem Dank von Harald Unser an alle am Bau Beteiligten würdigten auch Bauherr Matthias Hecht von der EdithMühlschlegel-Stiftung wie auch Oberbürgermeisterin Margret Mergen das einmalige Inklusionsprojekt und freuten sich über die Wiederbelebung der Dorfmitte Sandweiers. Musikalisch begleitete die Veranstaltung zum einen die Clara-Schumann-Musikschule Baden-Baden und zum anderen unsere Trommelgruppe „Bluna-Band“. Nach der Segnung durch die katholische und evangelische Kirche wurde symbolisch eine Riesen-Wir-sind-eins-Torte von Peter‘s gute Backstube vom Bauunternehmer Moser an die Stiftung und die Lebenshilfe übergeben. Die Begeisterung war groß, als schließlich alle Gäste zu Sekt, Buffet und zur Besichtigung aller Räumlichkeiten eingeladen waren. Beim Verkaufsstart ab Donnerstag, 23.04.2015, hatte das neue CAP-Markt-Team auch gleich alle Hände voll zu tun, denn die Sandweierer Bevölkerung freute sich riesig über 2 den neuen Markt. Natürlich ist vieles noch neu und muss sich erst einspielen, doch im Großen und Ganzen klappte alles schon gut. Ein ausführlicherer Bericht mit Fotos über die Eröffnungsfeier ist dem neuen TOM zu entnehmen. Alexandra Walter www.cap-markt-bba.de „Die Werkstätten sind für Menschen mit Handicap ein wichtiger Ort zur Selbstbestätigung und zur Integration in die Gesellschaft“, betont Gudrun Bihlmaier, zuständig für Außenarbeitsplätze und Integration. „Es ist wichtig, für jeden einzelnen Mitarbeiter ein qualifiziertes Arbeitsangebot zu schaffen, das seine individuellen Fähigkeiten berücksichtigt und ihn weiter fördert und fordert.“ Im CAP-Markt Bühl arbeiten seit nunmehr 10 Jahren behinderte und nichtbehinderte Menschen Seite an Seite. Dies nahm Bihlmaier zur Gelegenheit, sich bei Michael Rastetter zu bedanken, der ehrenamtlich „viel Zeit, Leidenschaft und Herzblut“ in die Aus- und Weiterbildung der gehandicapten Mitarbeiter investiert. Waren anfangs die „Schlüsselpositionen“ ausschließlich von Nichtbehinderten besetzt, so sitzen mittlerweile auch Menschen mit Handicaps an der Kasse oder bedienen an der Post-/Lottostelle oder an der Bäckerei-Theke. „Zu dieser positiven Entwicklung beigetragen hat im hohen Maße Michael Rastetter, der unseren Markt einmal in der Woche besucht, um für unsere bisher 21 gehandicapten Mitarbeiter professionell ausgearbeitete Schulungen abzuhalten“, erläutert Gruppenleiterin Sabrina Radojewski. Hauptziel der Schulungen sei, den Mitar- beitern eine Fortbildung anzubieten, die ihren speziellen Bedürfnissen gerecht werde. Viele lobende Worte fand Radojewski für Rastetters respektvollen Umgang mit den Menschen mit Handicaps und den Dialog auf Augenhöhe. „Unsere Mitarbeiter brauchen eine angemessene Förderung und die Möglichkeit, sich ihrem Leistungsvermögen entsprechend zu betätigen. Wir von der Lebenshilfe schätzen unsere freiwilligen Helfer sehr. Ohne Michael Rastetter wäre vieles nicht zu bewältigen“, bekräftigt Bihlmaier. Die gezielte Aus- und Fortbildung vermittle nicht nur verschiedene Fertigkeiten und Kompetenzen, sondern stärke insbesondere auch das Selbstwertgefühl des Werkstattbeschäftigten und fördere zudem das Sozial- und Arbeitsverhalten. „Alle von mir intensiv vorbereiteten Schulungen richten sich stets nach dem Bedarf der jeweiligen Teilnehmer“, erläutert Rastetter und nennt als Schwerpunktthemen Warenkunde, Leerguterfassung, Kundenbestellungen, das Bedienen der Hauptkasse, die Preisüberprüfung und Hygieneschulungen. „Neben der Vermittlung theoretischer Inhalte werde dem Praxisbezug ein hoher Stellenwert eingeräumt, um das erlernte Wissen in der täglichen Arbeit umsetzen zu können“, ergänzt Radojewski und Mitarbeiterin Anastasija Pigalewa beweist beim Abwiegen der Tomaten, dass sie das Gelernte mit viel Freude anzuwenden weiß. 3 wdl-info 2 / 2015 Aktuelles Rückblick Mentorenprojekt in Bühler Werkstätten Erstmals Abschlusszertifikate im BBB Einführung und Begleitung von neuen MitarbeiterInnen im Berufsbildungsbereich I m Rahmen der Angebote zur Beruflichen Bildung fand von Februar bis März an drei Terminen ein Kurs zur Auffrischung bzw. Einführung für Mentoren in den Bühler Werkstätten statt. Insgesamt elf Mitarbeiter haben sich für den Kurs angemeldet. Interessant war für alle, dass eine Mitarbeiterin neu dabei war, die erst im vergangenen Jahr den BBB verlassen hat. Bei ihr waren die Erinnerungen an ihre Anfangszeit in der Werkstatt noch ganz frisch, wie es sich anfühlte, sich nicht auszukennen. In der ersten Stunde haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was es bedeutet „Mentor“ zu sein. Die Idee hinter dem Mentorenprojekt, das es seit 2009 in den Bühler Werkstätten gibt, ist, dass erfahrene Mitarbeiter, die schon lange Zeit in der Werkstatt sind und grundlegende soziale Kompetenzen haben, als Ansprechpartner für neue Mitarbeiter zur Verfügung stehen. Die neuen Mitarbeiter haben somit neben den Gruppenleitern jemand Vertrautes an ihrer Seite und erleben einen guten Start in ihre berufliche Reha-Maßnahme. Die Mentorin / der Mentor nimmt sich gerade in den ersten Tagen immer wieder Zeit, um vieles zu erklären. Unsicherheiten können zeitnah geklärt und auftretende Probleme schneller gelöst werden. Jeder Kursteilnehmer konnte seine bisherigen Erfahrungen, aber auch neue Ideen einbringen. Anhand von zahlreichen Gebrauchsgegenständen aus der Werkstatt, die in 4 der zweiten Kurseinheit auf dem Tisch lagen, ist deutlich geworden, wie viel Neues auf die neuen Teilnehmer in der Werkstatt einströmt. Viel Spaß hatten wir dabei, uns gegenseitig die Gegenstände wie z. B. Klingenmesser, Kleberoller, Haarnetze oder die Aufgaben eines Gruppenleiters mit einfachen Worten zu erklären. Anhand eines Ablaufplans und mit Hilfe einer neu strukturierten und gestalteten Mappe sind die Mentoren nun wieder gut für ihre Aufgabe vorbereitet und können leicht Schritt für Schritt vorgehen und erledigte Dinge „abhaken“. Diane Jaeger I n den Bühler Werkstätten sind erstmals die in Baden-Württemberg landeseinheitlichen Abschlusszertifikate für drei AbsolventInnen des Berufsbildungsbereichs (BBB) verliehen worden. Die Absolventen der Bühler Werkstätten wurden durch Simone Falk, Alexander Kling und Martin Meier repräsentiert. Mit der Einführung der Baden-Württembergischen Zertifikate wollen die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen (LAG:WfbM), die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA), das Sozialministerium sowie die Träger der Sozialhilfe in Baden-Württemberg ein Signal an den Bund senden, zeitnah bundeseinheitliche Bildungsrahmenlehrpläne für die Werkstätten einzuführen, die sich an anerkannten Berufen orientieren. Dadurch sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass die berufliche Bildung in den Werkstätten transparent, vergleichbar und anschlussfähig wird. Die Absolventen der Bühler Werkstätten haben sich während der zwei Jahre im Berufsbildungsbereich in die verschiedensten beruflichen Richtungen qualifiziert. „Die Qualifizierung fand in Form von Arbeitserprobungen, theo-retischen Einheiten, Kursen, Praktika sowie Betriebsbesichtigungen statt“, erklärt Diane Jaeger, Bildungsbegleiterin im Berufsbildungsbereich. Die BBB-Absolventen empfanden die feierliche Übergabe durch Diane Jaeger und Gabriele Fürle seitens der Werkstattleitung als „etwas Besonderes“. Für alle ist das Zertifikat „ein sichtbares Zeichen dafür, dass sie etwas erreicht haben“. Alle drei sind froh darüber, nun ihre Fähigkeiten im Arbeitsbereich der Bühler Werkstätten weiter einbringen zu können und sehen das als einen großen persönlichen Erfolg an. Ihre neuen Gruppenleiter im Arbeitsbereich, Norbert Steuer und Birgit Dörfer haben mit ihnen weitere Mitarbeiter für die Bereiche Montage, Küche und Lager-/Transportarbeiten hinzu gewonnen. Bei der kleinen Feierstunde betonten die Mitarbeitenden, wie gut die BBB- Maßnahme für sie war und wie dankbar sie für die gute Unterstützung in der Werkstatt seien. „Die Werkstatt ist das Beste, was mir passieren konnte“ äußerte eine Mitarbeiterin überzeugt. Birgit Dörfer 5 wdl-info 2 / 2015 Aktuelles Aktuelles „Morgen kommt der Clown!“ Urlaub auf dem Bauernhof... ... mit diesem Satz lässt sich in der Förder- u. Betreuungsgruppe Kartung ganz schnell ein Lächeln in das Gesicht vieler MitarbeiterInnen zaubern. Sie kennen und lieben ihre Clownin Lulu, die mittlerweile seit zwei Jahren nach Kartung kommt. Schon in der Woche vor dem nächsten Auftritt herrscht gespannte Vorfreude und ist Lulu, mit bürgerlichem Namen Claudia Scharer, immer wieder Gesprächsthema von und mit den Mitarbeitern. Und wenn sie dann endlich mit ihrem kleinen roten Auto auf den Hof gefahren kommt, wissen alle, dass es gleich losgeht. Die MitarbeiterInnen kennen Claudia, begrüßen sie herzlich und helfen ihr, ihre Requisiten und Kostüme zur „Künstlergarderobe“ zu tragen, wo sie sich in die Clownfrau Lulu verwandelt. Währenddessen versammeln sich alle voller Vorfreude im Gruppenraum. Auf Zuruf öffnet sich die Tür und Lulu betritt singend den Raum. Lulu spielt kleine Szenen, jongliert, steppt, tanzt und singt und hat meist ihre Seifenblasen dabei. Bei den bewusst einfach gehaltenen Clownnummern gibt es immer wieder Mitmachpassagen, so dass niemand nur Zuschauer, sondern als Akteur auch Teil des Programms sein kann. Im Förder- und Betreuungszentrum Kartung kann Lulu inzwischen bei ihren Aufführungen auf die Dienste von mehreren Co-Clowns zurückgreifen. Eine unserer älteren Mitarbeiterinnen kommt eigens für diesen Tag als Clown eingekleidet. Mit Ringelshirt und entsprechenden Strümpfen unterstützt sie dann Aktionen Lulus, wodurch für die Zuschauer immer wieder herrlich komische, nicht planbare Momente entstehen. Diese Spontanität und die angebotenen bzw. ausgelösten Emotionen können unsere MitarbeiterInnen nicht gleichermaßen genießen. Während sich z.B. depressiv 6 ...kann man es nicht gerade nennen, was die Förder- und Betreuungsgruppe Kartung seit rund zwei Jahren auf den historischen Schollenhof nach Achern-Wagshurst führt. Es ist wohl eher eine Mischung aus Ausflug und Arbeitstherapie. gestimmte ZuschauerInnen manchmal von Lulu aus ihrem mentalen Schneckenhaus locken lassen, stellen die Clownsbesuche für Menschen mit AutismusSpektrumsstörungen eine echte Herausforderung dar. Die betroffenen MitarbeiterInnen verfolgen die ca. 25–30-minütigen Clownsauftritte meist aus einem für sie passenden „Sicherheitsabstand“. Einige Mitarbeiter verhalten sich neutral, d.h. ihre Mimik und Gestik lässt keine eindeutigen Rückschlüsse zu, ob und wenn ja, was der Clownsauftritt bei ihnen auslöst. Die Mehrheit der MitarbeiterInnen genießt augenscheinlich Lulus Auftritte. Es wird geklatscht, gesungen, gestaunt, gerufen und immer wieder applaudiert. So verfliegt die Zeit im Nu und ehe wir uns versehen, verabschiedet sich Lulu mit ihrer Schlussnummer. Wenn dann das voll beladene kleine rote Auto wieder vom Hof fährt, liegt ein bisschen Wehmut in der Luft und Vorfreude auf das nächste Mal, wenn unsere Lulu wieder nach Kartung kommt. Antonius Fröhlich Begonnen hatte alles mit einem Ausflug auf den Bauernhof, der vom Verein Integration Schollenhof e.V. betrieben wird. Bei diesem Besuch hatten die Mitarbeitenden so einen Spaß mit den Tieren, dass schnell die Idee entstand, häufiger den Hof zu besuchen. Mit den Verantwortlichen des Schollenhofs wurde vereinbart, dass eine kleine Gruppe aus Kartung an bestimmten Tagen auf den Hof kommen dürfe, um bei der Stallarbeit mitzuhelfen und im Gegenzug dafür die Räumlichkeiten des Hofes während des Besuchs nutzen zu können. Ein typischer Besuchstag auf dem Hof beginnt meist gegen 9:30 Uhr damit, die Schafe, Ziegen, das Pferd und den Esel aus dem Stall auf die Weide zu lassen. Auf der Weide bekommen sie Leckerlis (meist Karotten und Äpfel) und Streicheleinheiten. Danach beginnt das Aus- bzw. Durchmisten der Ställe, die Tränkeimer werden ausgewaschen und mit frischem Wasser befüllt und die Futterraufen mit frischem Heu bestückt. Auch die Hühner erhalten frisches Wasser und Futter. Manchmal geben sie als Gegenleistung ein Frühstücksei dafür. Das zünftige Vesper schmeckt nach dieser anstrengenden Tätigkeit besonders gut, je nach Jahreszeit unter den schattig kühlen Nussbäumen neben der Pferdeweide oder in der Stube am mollig warmen Kachelofen. Wenn möglich, wird zusammen mit den Beschäftigten der Integration Schollenhof e.V. Pause gemacht, denn meist haben sich die beiden Gruppen ein paar Wochen nicht gesehen. Da gibt es natürlich Vieles zu erzählen. Nach der Pause geht es mit Striegeln und Ausführen der Tiere weiter. Dieser Teil macht den „FuB“lern am meisten Spaß. Sie lieben es, ihren Esel „Pepe“ zu striegeln und spazieren zu führen. Auch Pferd Sammy wird gestriegelt und erhält Hufpflege. Diese Arbeit übernimmt in der Regel ein junger Mitarbeiter aus Kartung, den man im Alltag meist agitiert und von Ruhelosigkeit getrieben erlebt. Beim Pflegen des Pferdes arbeitet er ruhig und gefühlvoll und in seinem Handeln fast andächtig. Zwischen ihm und dem älteren Pferd besteht inzwischen eine lange gewachsene Vertrautheit, die beiden gut zu tun scheint. Ebenfalls therapeutisch wirksame Tiere sind die Zwergschafe des Schollenhofs, die mit ihrer reduzierten Körpergröße, ihrer sanften Wesensart und den großen freundlichen Augen Berührungsängste erst gar nicht aufkommen lassen. Zum Ende des Tages tauschen alle wieder ihre Arbeitskleidung gegen Zivilkleidung und nach einigen Einkäufen im Hofladen beginnt eine meist länger andauernde Verabschiedungsrunde mit den SchollenhofmitarbeiterInnen. Auf der anschließenden Heimfahrt ist es dann meist sehr ruhig im Bus und beim Aussteigen sehen alle angenehm erschöpft aus. So gesehen, sind die Besuche auf dem historischen Hof doch ein Urlaub auf dem Bauernhof . Antonius Fröhlich 7 wdl-info 2 / 2015 Aktuelles www.benevita-lebenshilfe.de Geschafft! 1.200 Lattenroste Rückblick Der Geheimtipp: Das Fahrzeugmuseum Marxzell G eschafft!!! Unsere Mitarbeiter der Schreinerei haben seit Ende November 2014 bis Anfang März 2015 1.200 Lattenroste fertiggestellt. Dies war eine große Herausforderung, sowohl abeitstechnisch wie auch logistisch. Die Anfrage kam von einer Firma aus Buxtehude und wir haben uns dieser Herausforderung gestellt. Nun werden Verhandlungen geführt, ob und wie die Geschäftsbeziehungen weitergeführt werden können. Mittlerweile ist unser neuer BeneVita-Prospekt für die neue Möbelkollektion an all unsere Möbelhauskunden verschickt worden. Das Möbelhaus Koch in Achern wird in Kürze unsere Möbel - sowohl Kinderzimmer wie auch das Jugend/Erwachsenenzimmer - in seine Ausstellung mit aufnehmen. Dort haben Sie die Möglichkeit, unsere komplette Kollektion in Ihrer Nähe live zu besichtigen. Thomas Dürrbeck WDL fertigt hübsche Taschen aus Museumsbannern Jahresausflüge der Werkstatt Achern D D as Stadtmuseum Rastatt ist Anfang des Jahres auf unsere Näherei der Werkstatt Sinzheim zugekommen, weil sie - wie das Museum Baden-Baden (LA 8) - aus ihren zahlreichen Textiltapeten und -bannern hübsche Taschen von uns nähen lassen wollten. (Wir berichteteten über das LA 8 in unserer WDL-Info 1/2014.) Da die tollen Textiltapeten oder Werbebanner aus der abgelaufenen großen Sonderausstellung zum Rastatter Frieden nicht für andere Ausstellungen wiederverwertet werden können, zum Wegwerfen aber viel zu schade sind, wurde so nun ein schöner und sinnvoller Wiederverwendungszweck geschaffen. Es sind dabei einzigartige Umhängetaschen und sogenannte Shopper in limitierter Auflage entstanden, die anschließend im Stadtmuseum verkauft wurden. Die 8 Taschen waren dort der absolute Renner und bereits am dritten Tag restlos ausverkauft, so dass das Museum schnell nachordern musste. Da die Zusammenarbeit so prima geklappt hat, wurde auch hier eine Einladung zu einem Museumsbesuch nach Rastatt als Ausflugsziel für unsere Näherei-Gruppe ausgesprochen. Alexandra Walter er diesjährige Ausflug der beiden Gruppen von Adalbert Bohnert und Rolf Vogt führte in das Fahrzeugmuseum in Marxzell Pfaffenrot. Gegründet wurde das Museum in einem ehemaligen Sägewerk vor über 40 Jahren. Bemerkenswert ist, dass Johann Georg Benz (1809-1846), der Vater von Carl Benz, ebenfalls aus Pfaffenrot stammte. Der Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 von 1886 gilt seither als erstes modernes Automobil. Das Fahrzeugmuseum in Marxzell ist zugleich ein Fahrzeug-, Technik-, Auto- und Heimatmuseum, da es dort so viel unterschiedliche Dinge zu bestaunen gibt. Mit einer Ausstellungsfläche von über 3.600 m² gilt es als eines der größten deutschen Technikmuseen in Privatbesitz. Dort gibt es über 170 Motor-/Zweiräder, 140 Autos, 16 Feuerwehrautos, 23 Traktoren und viele weitere Raritäten zu entdecken. Ein besonderer Höhepunkt des Tages war neben dem Rolls Royce der Queen auch die rasante, technische Entwicklung unseres Jahrhunderts in Verbindung mit den vorgeführten Tonfilmen im kleinen und historischen Museumskino zu erleben. Anschließend führte der Ausflug die beiden Gruppen ins Gasthaus Blume in Marxzell Pfaffenrot. Dort gab es für alle Schnitzel, Pommes und Salat. Dieser ereignisreiche und spannende Tag wird wohl allen in guter Erinnerung bleiben. Kerstin Riebel 9 wdl-info 2 / 2015 Aktuelles Sozialrechtliche und -politische Informationen Eröffnung neues Café/Restaurant in Baden-Baden Grundsicherung: Regelbedarfsstufe 3 - aktuelle Lösung D urch eine Weisung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurde für die kommenden 3 Jahre (bis zu einer grundlegenden Neuregelung der Regelbedarfsstufen) das Vorgehen hinsichtlich der Einstufung in die Regelbedarfsstufen 1 bzw. 3 geregelt. Kurzfassung - Wichtig zu wissen! D ie Kirchengemeinde der Stiftskirche hat uns letzten Herbst gefragt, ob wir Interesse am Betrieb eines Cafés in Baden-Baden hätten. Es befindet sich im Gemeindehaus der katholischen Kirche am Marktplatz. Nach eingehender Prüfung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass wir den Betrieb des Cafés gerne als neues Geschäftsfeld unserer INTEGRA Mittelbaden gGmbH übernehmen würden und haben uns beworben. Die Freude war groß, als sich die Kirchengemeinde für unsere INTEGRA entschieden hat. Die neue Leitung übernimmt somit Doris Böser, verantwortlich für den Gastronomiebereich der INTEGRA. Der Gastbereich bietet für 30 - 35 Personen und der Außenbereich für ca. 60 Personen Platz. Die liebevoll und aufwändig renovierten Räumlichkeiten, wie auch die wunderschöne, großzügige Terrasse mit Blick auf die historisch Altstadt und den Merkur, laden zum Genießen ein. Das Café / Restaurant soll im Juni eröffnet werden und wird für ausgezeichneten Kaffeegenuss mit frischen Kuchen und Torten sowie für traditionelle badische Küche nach alten Rezepten und orientiert an die saisonalen und regionalen Gegebenheiten stehen. Wir werden außerdem einen abwechslungsreichen und täglich frischen Mittagstisch anbieten. Wir schaffen damit drei Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap in den Bereichen Küche, Service und Stewarding. Außerdem werden vier weitere Angestellte benötigt und insbesondere im Sommer viele Aushilfen. Der neue Namen „M 10“ bezieht sich auf die Adresse, Marktplatz 10 in Baden-Baden. Derzeit sind wir damit beschäftigt, das Personal und die komplette Ausstattung für das M 10 auszuwählen. Ein spannendes neues Projekt! 10 1. Regelbedarfsstufe 3 bleibt bestehen (für alle, die nicht alleinstehend bzw. alleinerziehend sind oder als Paar zusammen leben). 2. ABER: Es wird künftig trotzdem der höhere Betrag der Regelbedarfsstufe 1 gezahlt (für Personen, die nicht in einer stationären Einrichtung leben). 3. Für Zuschläge wird ebenfalls der höhere Betrag zu Grunde gelegt - sie ändern sich entsprechend. 4. Bescheide aller Grundsicherungsempfänger mit Regelbedarfsstufe 3 werden unaufgefordert von den Sozialämtern auf zusätzliche Ansprüche rückwirkend bis zum 01.01.2013 überprüft. 5. Betroffene bekommen unaufgefordert eine entsprechende Nachzahlung! 6. Die Vermögensfreigrenze (2.600,-€) wird um den Nachzahlungsbetrag für 24 Monate erhöht, wenn sie durch die Nachzahlung überschritten wird. Nun zu den Hintergrundinformationen: Lebenshilfe setzt sich erfolgreich gegen Sozialhilfekürzung ein Entscheidung des Bundessozialgerichts (BSG) zur Regelbedarfsstufe 3 berichtet. Die damit verbundene Hoffnung auf ein Ende der finanziellen Benachteiligung durch die Regelbedarfsstufe 3 schien sich zunächst nicht zu bewahrheiten. Trotz des BSG-Urteils wandten die Grundsicherungsämter weiterhin nur die verringerten Sätze der Regelbedarfsstufe 3 an. Grund hierfür waren zwei Rundschreiben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), in denen es Zweifel an der Gesetzesauslegung des BSG zum Ausdruck brachte. Aufgrund dieses Streits zwischen BMAS und BSG über den Anwendungsbereich der Regelbedarfsstufe 3 waren Menschen mit Behinderungen weiterhin im Unklaren darüber, in welcher Höhe ihnen Leistungen der Grundsicherung zustehen. Eine Klärung schien nur im Rechtsweg möglich. Dies wäre für die betroffenen Menschen mit Behinderung sehr kraft- und zeitraubend gewesen. Daher war es aus Sicht der Lebenshilfe zwingend notwendig, diesen unklaren Rechtszustand schnellstmöglich im Interesse der Menschen mit Behinderung zu beenden. Aus diesem Grund hat Bundesvorsitzende Ulla Schmidt verschiedene Gespräche geführt und sich Ende Februar mit einem Brief an die zuständige Ministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, gewandt. Darin fordert Ulla Schmidt eine eindeutige gesetzliche Regelung, die den Bedarfen von Menschen mit Behinderung gerecht wird und die bestehende Schlechterstellung von Menschen mit Behinderung endlich beendet. Dieser politischen Forderung der Bundesvorsitzenden ist das BMAS nun gefolgt: Erwachsene Menschen mit Behinderung erhalten dann auch Leistungen in Höhe des vollen Regelsatzes, wenn sie zwar keinen eigenen Haushalt führen, weil sie zum Beispiel bei ihren Familien leben, aber zu vermuten ist, dass sie an der Haushaltsführung beteiligt sind.“ W ie uns die Bundeszentrale der Lebenshilfe aktuell mitteilt, beendet nun auch das Sozialministerium - nach Entscheidung durch Frau Ministerin Nahles - die Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen bei der Regelbedarfsstufe 3. Nachfolgend die Pressemeldung vom 23.03.2015 im Auszug: „Bisher galt: Erwachsene Menschen mit Behinderungen bekommen weniger Geld, wenn sie noch bei ihren Eltern leben. Nun endlich sollen sie die volle Grundsicherung erhalten. Dafür hat sich die Lebenshilfe viele Jahre eingesetzt. In den letzten beiden Ausgaben hatten wir ausführlich über die Das BMAS hat ein entsprechendes Rundschreiben an die obersten Landessozialbehörden erlassen. „Danach sollen die betroffenen Personen zwar weiterhin in die Regelbe11 wdl-info 2 / 2015 darfsstufe 3 eingeordnet werden, jedoch Leistungen in Höhe der Regelbedarfsstufe 1 erhalten: statt 320 nun 399 Euro als Grundbedarf. 2017 soll dann ein Gesetz in Kraft treten, das die Regelbedarfsstufen neu ermittelt. Damit ist der jahrelange Streit um die Grundsicherung für Menschen mit Behinderung beigelegt und die Benachteiligung durch die Regelbedarfsstufe 3 beendet.“ der den Einspruch eingelegt hat, zu beurteilen. Das FG Münster führte hierzu in seiner Entscheidung in erfreulicher Deutlichkeit aus, dass die Grundsätze, wann eine Abzweigung des Kindergeldes an den Sozialhilfeträger wegen zu berücksichtigender eigener Unterhaltsleistungen des Kindergeldberechtigten nicht erfolgen darf, dem rechtlichen Laien nicht bekannt seien. Somit sei die Hinzuziehung eines Prozessbevollmächtigten erforderlich. Erstattung von Kosten bei erfolgreichem Einspruch gegen eine Kindergeldabzweigung I n einem Verfahren vor dem Bundesfinanzhof (BFH) begehrt die Klägerin die Erstattung der Kosten für die Beauftragung eines Prozessbevollmächtigten, die ihr im Einspruchsverfahren entstanden sind. Die Klägerin hatte zunächst erfolglos die Abzweigung des an ihren Vater für sie gezahlten Kindergeldes beantragt. Dagegen legte sie erfolgreich mit anwaltlicher Hilfe Widerspruch ein. Die Familienkasse gab ihrem Abzweigungsbegehren vollumfänglich statt, lehnte jedoch die Erstattung der im Einspruchsverfahren entstandenen Kosten durch Beauftragung des Prozessbevollmächtigten ab. Der daraufhin eingelegten Klage gab das Finanzgericht Münster mit der Begründung statt, dass § 77 EStG über seinen Wortlaut hinaus auch beim Einspruch in Abzweigungsfällen anwendbar sei. Die Familienkasse legte Revision ein, der BFH wies diese allerdings zurück, die Familienkasse müsse der Klägerin die Kosten für die Einschaltung eins Prozessbevollmächtigten zahlen. Die Frage der Kostenerstattung ist auch für kindergeldberechtigte Eltern volljähriger behinderter Kinder von Bedeutung, die sich mit Hilfe eines Prozessbevollmächtigten im Wege des Einspruchs gegen eine Abzweigungsentscheidung zugunsten des Sozialhilfeträgers wenden. Die Kosten eines Prozessbevollmächtigten werden jedoch nur dann ersetzt, wenn das Einspruchsverfahren erfolgreich und die Hinzuziehung eines Bevollmächtigten notwendig war. Letzteres ist aus der Sicht eines verständigen Bürgers vom Wissens- und Erkenntnisstand desjenigen, 12 Nochmaliger Hinweis in Sachen Grundsicherung – Miete – Kindergeld: Aus aktuellem Anlass greife ich dieses Thema wieder kurz auf. Wenn Ihr Kind Grundsicherung bezieht und Sie Kosten der Unterkunft geltend machen wollen, benötigen Sie einen Mietvertrag mit Ihrem Kind. Sind sie gleichzeitig rechtlicher Betreuer Ihres Kindes, bedarf es für den Vertragsabschluss einen Ergänzungsbetreuer (kann auch jemand aus der Familie sein). Im Mietvertrag können Sie regeln, ob Sie lediglich einen Betrag für die Nebenkosten verlangen oder ob Sie auch einen Betrag für Kaltmiete erheben. Wenn Sie Kaltmiete geltend machen, dann ist zu beachten, dass die Mieteinnahmen bei der Steuererklärung anzugeben sind. Darüber hinaus wird in diesem Fall möglicherweise das Sozialamt einen Abzweigungsantrag für das Kindergeld stellen. Daraufhin sollten Sie gegenüber der Familienkasse nachweisen, dass Sie dennoch finanzielle und zeitliche Aufwendungen für Ihr Kind erbringen, die es rechtfertigen, das Kindergeld weiterhin zu beziehen (s. wdl-info 1/2015). Sozialrechtliche und -politische Informationen Ratgeber hilft bei der Steuererklärung Alljährlich aktualisiert der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) sein Steuermerkblatt für Familien mit behinderten Kindern. Das Merkblatt 2014/15 folgt dem Aufbau der Formulare für die Steuererklärung 2014. So kann diese schnell und schrittweise bearbeitet werden. Es enthält unter anderem Hinweise zu steuerlich absetzbaren Fahrt- und Krankheitskosten. Ebenso wird erläutert, unter welchen Voraussetzungen behindertengerechte Umbaumaßnahmen bei der Steuer berücksichtigt werden können. Auch die Auswirkungen einer aktuellen Entscheidung des BFH zur Absetzung von Kosten für Pflege- und Betreuungsleistungen werden dargestellt. Wichtig ist auch die Berücksichtigung einer 2014 in Kraft getretenen Änderung in der Dienstanweisung zum Kindergeld. Hierdurch ist eine Vereinfachung für Eltern entfallen, deren Kinder mit Behinderung in einer Wohnstätte leben. Das aktuelle Merkblatt finden Sie auf der Webseite www. bvkm.de unter der Rubrik „Recht und Politik“. Gerne lassen wir Ihnen auch einen Ausdruck per Post zukommen, wenn Sie über keinen Computer verfügen. Menschen mit Behinderung klagen ihr Wahlrecht beim Verfassungsgericht mit Unterstützung der Lebenshilfe ein Obwohl das Wahlrecht das wichtigste politische Grundrecht in einer Demokratie ist, dürfen immer noch nicht alle Menschen in Deutschland mitbestimmen. Wer eine Betreuung in allen Angelegenheiten hat, ist nach § 13 Bundeswahlgesetz automatisch vom Wahlrecht ausgeschlossen. Eine Gruppe von Menschen mit einer geistigen Behinderung hat nunmehr eine Wahlprüfungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht eingelegt. Damit will sie erreichen, dass der Wahlausschluss für verfassungswidrig erklärt wird. Die Bundesvereinigung Lebenshilfe unterstützt die Wahlprüfungsbeschwerde, denn sie ist überzeugt, dass der Wahlrechtsausschluss gegen den Grundsatz der Allgemeinheit der Wahl aus Artikel 38 des Grundgesetzes verstößt und daher nicht mit der Verfassung vereinbar ist. Nach Begründung des Wahlrechtsausschusses können Menschen mit einer Betreuung in allen Angelegenheiten keine Wahlentscheidung treffen, weil sie das politische Geschehen nicht verstehen. Diese Wertung stimmt jedoch nicht, da politische Parteien, Verbände wie die Lebenshilfe, der öffentlich-rechtliche Rundfunk und auch die Landtage und der Bundestag Informationen zur Wahl in leichter Sprache zur Verfügung stellen. Dies befähigt Menschen mit einer geistigen Behinderung, sich über das politische Geschehen und das Programm der Parteien zu den Wahlen zu informieren. Die Bestellung eines Betreuers hat im Übrigen mit der Wahlfähigkeit der Betreuten nicht zu tun, da Fragen zur Wahl bei der Bestellung der Betreuung überhaupt keine Rolle spielen. Somit ist der automatische Wahlrechtsausschluss aufgrund einer Betreuung in allen Angelegenheiten willkürlich und diskriminiert Menschen mit Behinderung - daher fordert auch die Lebenshilfe seine Streichung. Diese Informationen wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts kann daher keine Gewähr übernommen werden; eine Haftung wird ausgeschlossen. Ihre Ansprechpartnerin für die sozialrechtlichen Informationen erreichen Sie wie folgt: Sabine Jacobs 0151/ 12576234 [email protected] 13 wdl-info 2 / 2015 Personelle Infos Wir sagen unseren diesjährigen Jubilaren in 2015 Herzlichen Glückwunsch! 10 Jahre Armbruster Ralph Bauer Tina Bechtold Nicole Budo Michaela Burst Sabrina Dinger Wolfgang Ibach Marco Kaiser Irene Klein Monika Klumpner Ida Knobloch Kristin Krone Bianca Meier Silke Mohr Sebastian Ninnemann Carmen Raz Alexander Schmidt Daniela Schnurr Patrick Senger Sabine Spinner Markus Stumm Nina Weber Dimitri Wiedemer Birgit Wirth Klaus-Peter 20 Jahre Brock Gabriele Burkart Wolfgang Christiani Gennaro Frietsch Thomas Großmann Hartmut Huber Alexandra Schillinger Bernd Schöller Wolfgang Zimmermann Udo 01. Juli 01. September 01. März 01. September 01. September 04. Oktober 01. September 01. Oktober 06. Juli 02. Mai 01. September 01. September 01. September 01. Juni 01. August 01. September 01. September 01. September 01. April 01. September 01. September 01. September 04. Oktober 01. September 01. September 02. Oktober 01. November 01. Dezember 01. Dezember 01. September 01. November 04. Dezember 01. September Personelle Infos . . 25 Jahre Bauknecht Claudia Huber Sabine Sickinger Martin Zimmer Ewald 30 Jahre Burst Helga Dick Matthias Freund Clemens Hochstatter Thomas Keller Renate Meier Elisabeth Nufer Gabriele Reiner Angelika Ruf Joachim Wir heißen alle neuen Kolleginnen und Kollegen willkommen! 01. Juli 01. September 01. September 01. Juni Markus Fischer Marktleiter CAP-Markt Sandweier ab 01.01.2015 Stephan Langreder Logistik Berater WfbM Sinzheim, Lager ab 01.01.2015 Orestis Missaridis Teilnehmer BBB WfbM Bühl ab 05.01.2015 Maximilian Person Produktionshelfer WfbM Sinzheim Schreinerei ab 16.03.2015 Ohne Foto: Tim Frietsch Teilnehmer KoBV, ab 02.03.2015 Jessica Morgenthaler Service- und Küchenkraft, Illenau Arkaden Bistro, ab 01.02.2015 01. September 01. September 01. Juli 01. Mai 01. Januar 15. März 01. November 01. September 01. September Alles Gute für den neuen Lebensabschnitt! 35 Jahre Giesel Jutta Herr Wolfgang Kientz Dieter Stengele Joachim Walter Roswitha Wörner Günther Robin Dotzauer Mitarbeiter Förder- und Betreuungsbereich Sinzheim ab 07.01.2015 02. September 02. September 02. September 02. September 02. September 02. September Reinhard Friedmann Mitarbeiter bis 31.03.2015 WfbM Sinzheim Schreinerei Rente ab 01.04.2015 Hubert Meier Assistent Qualitätssicherung WfbM Sinzheim Produktion Ende Altersteilzeit 28.02.2015 Rente ab 01.03.2015 Annemarie Möller Gruppenleiterin FuB Kartung Rente ab 01.03.2015 Brigitte Müller-Trusheim Gruppenleiterin FuB Bühl Ende Altersteilzeit 31.03.2015 Rente ab 01.04.2015 Barbara Paluch-Arnold Diplom Psychologin Alle Werkstätten Ende Altersteilzeit 28.02.2015 Rente ab 01.03.2015 Herbert Reichert Mitarbeiter bis 05.02.2015 WfbM Bühl Rente ab 06.02.2015 Hinweis: Berücksichtigt wurden alle Neueinstellungen und Veränderungen aus dem ersten Quartal 2015! Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg! Bei den Nationalen Winterspielen im bayerischen Inzell erreichten zehn Athleten unserer Lebenshilfe grandiose Top-Platzierungen in den alpinen Skidisziplinen Slalom und Riesenslalom. Für Florian Zeltmann, Nane Gießler und Manuel Maier gab es jeweils Gold, auf den Silber-Rang schaffte es Sascha Denniston; Katharina Olinger und Jan Weng holten sich die Bronzemedaille. Wir gratulieren allen Sportlern ganz herzlich zu ihrer super Leistung! 14 15 Termine 2 / 2015 16.05.2015 Hundseck-Berglauf in Bühlertal Lebenshilfe mit unserem Freizeittreff 20.10.2015 Betriebsversammlung 16.30 Uhr 21.05.2015 LIFE-Forum „Nein! zu Gewalt“ 23.10.2015 Pädagogischer Klausurtag für alle Gruppenleiter, Werkstatt Sinzheim & FuB 26.06. - 28.06.2015 Integrationsfestival auf dem Gelände der Illenau 24.10.2015 „Wir sind eins“-Party anlässlich 25 Jahre Jubiläum der Offene Hilfen 03.07.2015 Angestellten-Sommerfest 03.11.2015 Mitarbeiter-Jubilarsfeier der Werkstatt Achern 04.07.2015 Freundschaftslauf Renchen-Ulm / Rheinau-Linx 09.07.2015 Weinabend im CAP-Markt mit Weinexpertin Natalie Lumpp 11.07.2015 Hochkultur Max-Grundig-Klinik, „Wir sind eins“-Open Air Musikfestival 15.07.2015 Mitgliederversammlung der Lebenshilfe 17.07.2015 Jubiläums-Sommerfest der Offene Hilfen 18.07.2015 CAP-Markt Sommerfest 19.07.2015 05.11.2015 Mitarbeiter-Jubilarsfeier der Werkstatt Sinzheim 13.11.2015 Pädagogischer Klausurtag für alle Gruppenleiter der Bühler Werkstätten 29.11.2015 Lebenshilfe auf Adventsmarkt der MaxGrundig-Klinik mit Stand vertreten 29.11.2015 „Sternenreise“ - Musik und Text zum 1. Advent „Wir sind eins“-Hornisgrindelauf 04.12.- 05.12.2015 Nikolausmarkt in Mooslandschule Ottersweier 10.08. - 21.08.2015 Sommer-Betriebsruhe der Werkstätten Sinzheim und Achern 13.12.2015 Große gemeinsame Weihnachtsfeier der Werkstätten Sinzheim und Achern 13.09.2015 Bewirtung vor unserem CAP-Markt für die Gäste des Zwetschgenfest-Umzugs 24.12.- 31.12.2015 Weihnachts-Betriebsruhe in allen Werkstätten 20.09.2015 Tag der Begegnung Werkstatt Achern 31.12.2015 Silvesterlauf in Kappelrodeck Joggen und Walken für die Lebenshilfe 18.10.2015 Werkstatt Sinzheim auf Kirwe vertreten Wir sagen DANKE ! Für die vielen feinen und leckeren Kuchen und kunstvollen Torten zu unseren Angehörigen- und Betreuernachmittagen in den Werkstätten Sinzheim (17.04.2015) und Achern (06.03.2015) möchten wir uns bei allen Bäckerinnen und Bäckern ganz herzlich bedanken. Wie immer ein sensationelles Kuchenbuffet! Impressum WDL Nordschwarzwald gemeinnützige GmbH, eine Einrichtung der Lebenshilfe Baden-Baden - Bühl - Achern e.V. Müllhofener Straße 20, 76547 Sinzheim, Tel. 07221 989-0, Fax. 07221 989-100 [email protected], www.lebenshilfe-bba.de (www.wdl-ggmbh.de wird umgeleitet auf neue Website) Geschäftsführung: Harald Unser, Alexandra Fluck, Andreas Hemlein, Christian Lemcke Redaktion, Grafik und Gestaltung: Alexandra Walter Anregungen, Wünsche und Ideen bitte an: Alexandra Walter, Tel. 07221 989-111, [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc