Paloma Würth zu Gast bei der Musikgesellschaft Rettung des Restaurant Rössli Serie St. Margrethen im 2. Weltkrieg – 3. Teil Gelöste Stimmung am Zollübergang St. Margrethen-Höchst bei Kriegsende 1945 (Foto Festung „Heldsberg“). Paloma mit Gee-K Band in St. Margrethen zu Gast Laura Bucher Inhalt 3 • Paloma mit Gee-K Band in St. Margrethen Paloma Würth wird mit der Band Gee-K den diesjährigen Unterhaltungsabend der Musikgesellschaft St. Margrethen am Samstag 18. April 2015 mitgestalten. 5 • 100 Jahre Einwohnerverein Nebengraben Die Musikgesellschaft St. Margrethen ist immer wieder mal für eine Überraschung gut! Unter der Leitung von Christian Speck rockten auch schon die Flying Koteletts zusammen mit dem Musikantinnen und Musikanten in der Rheinauhalle. Dieses Jahr kommt nun die bekannte Sängerin Paloma Würth nach St. Margrethen. Die Schweizer Sängerin Paloma vereint in ihrer engagierten Persönlichkeit facettenreiche Talente. Als gefragtes Model, versierte Moderatorin und begehrte Markenbotschafterin ist sie seit mittlerweile über zehn Jahren weit über die Grenzen 11 • Das Tor zum Osten 13 • Festungsmuseum mit Sonderausstellungen 14 • St. Margrethen im 2. Weltkrieg - 3. Teil 16 • Tannen aus dem Wienerschlossgarten 19 • Von der Schweinemast zum Werkhof 23 • Retten wir unser Rössli 25 ihrer Schweizer Heimat hinaus erfolgreich unterwegs. Ihre grösste Leidenschaft jedoch gilt der Musik, die sie schon von ihrer frühen Jugend an begleitet. Nach Jahren intensiver Zusammenarbeit mit dem deutschen Erfolgsproduzenten Ralph Siegel geht die ausdrucksstarke Sängerin jetzt eigene, unabhängige Wege mit ihrer Band. Zusammen mit der Musikgesellschaft wagt sich die hübsche Sängerin nun auf ein neues „Parkett“. Christian Speck und Paloma haben die Herausforderung, eine Sängerin mit Band sowie eine Harmoniemusik zusammenzubringen, angenommen. 142-2.2015 Die Musikgesellschaft freut sich zusammen mit Paloma & Band auf viel Publikum. Türöffnung ist um 18:30 Uhr. Die Küche versorgt die Gäste vor dem Konzert und in der Pause mit gewohnt leckeren Speisen. Weitere spannende Details zum Anlass finden Sie auf der Homepage der Musikgesellschaft, http://www.mg-stm.ch oder folgen Sie uns auf Facebook unter https://www.facebook.com/mgstm • Openair-Kino 2015 • St. Mazamba 2015 26 • WWS Wärme-Wassertechnik AG • Grenzgarage MIWAG AG 28 • Veranstaltungen • Impressum • 101. Follmond 3 100 Jahre Einwohnerverein Nebengraben Die Geschichte von der Gründung 1915 bis heute Der Nebengraben, welcher sich im Westen von St. Margrethen vom Romenschwanden bis zur Gemeindegrenze von Rheineck erstreckt, hat seit dem Jahre 1915 einen eigenen Einwohnerverein. Dieser befasst sich hauptsächlich mit aktuellen Themen, um die Einwohnerinnen und Einwohner des Gemeindegebietes innerhalb der Gemeinde St. Margrethen zu vertreten. In diesem Jahr feiert der Nebengrabenverein sein 100-jähriges Bestehen mit einem grossen Waldfest im Eselschwanz. Der Gedanke des Näherzusammenbringens der Einwohner im Nebengraben ist schon manche Jahre vorhanden. So wurde am Samstag, 10. Juli 1915 im Restaurant zur Drahtseilbahn eine Versammlung einberufen. Die Versammlung war zwar ziemlich schwach besetzt, was aber den Anwesenden Nebengräblern keinen Grund gab, den Verein nicht zu gründen. „So ist endlich zustande gekommen, was eigentlich schon lange gewünscht war, ein kleines Häufchen zwar, aber wir wollen hoffen, es werde wachsen und erstarken zum Wohle der Kinder, zum Wohle der Einwohner und zum Wohle unserer Gemeinde.“ So schrieb der damalige Aktuar Hans Walser im Gründungsprotokoll vom 10. Juli 1915. halten. Während des 1. Weltkriegs im April 1918 forderte der Einwohner verein, dass die Rationierungskarten für die Nebengräbler Haushalte nicht auf der Gemeinde, sondern im Schulhaus Nebengraben bezogen werden konnten, damit der lange Fussmarsch ins Dorf umgangen werden konnte. Man merkt, die Anliegen im Verein waren nicht immer einfach. Mit starkem Willen setzte man sich dafür ein, dass auch im westlichen Gemeindegebiet von St. Margrethen die im Dorf bereits übliche Infrastruktur (Strom, Wasser, Strassen usw.) erstellt wurde. Trotz der schon damals guten Zusammenarbeit mit den Behörden musste jedoch aus Kostengründen des Öfteren auf „bessere Zeiten“ verwiesen werden. Die Anliegen des Vereins handelten in den letzten 100 Jahren regelmässig Celina und Carmen Risch schnell wieder aus den Köpfen verdrängt wurde. Leider stand der Verein im Juli 2008 der Schliessung des Schulhauses schliesslich machtlos gegenüber. Die Nebengräbler mussten sich von ihrem Schulhaus Nebengaben, in welchem rund 104 Jahre lang unterrichtet wurde, verabschieden. Mit einem grossen Fest wurde rund um das Schulhaus mit vielen ehemaligen Schülern und Lehrern das letzte Mal gefeiert. Politik und Schule Das Hauptanliegen zur Vereinsgründung anno 1915 war, verschiedene Anliegen der Nebengräbler, welche oft boshaft auch als „Armenhäusler“ von St. Margrethen verspottet wurden, in das Gemeindehaus zu tragen und so den Nebengraben im Dorf zu vertreten. Auch galt es, Kandidaten für Gemeinde- und Schulratssitze aus dem Einzugsgebiet des Vereins zu bestimmen. Die Statuten wurden festgelegt und als Mitgliederbeitrag wurden 50 Rappen beschlossen. Das erste Gesuch des Vereins wurde am 26. Oktober 1915 an die Gemeinde gestellt und betraf vier Laternen, davon eine beim Bahnübergang des Walzenhauserbähnlis, eine beim Bahnübergang in der Nähe des Schulhauses und zwei verteilt im Nebengraben. Im Jahr 1917 wurde seitens der Gemeinde jedoch bekannt gegeben, dass eine Hochspannungsleitung infolge zu wenig vorhandenem Kupferdraht nicht gebaut werde. Das elektrische Licht konnte somit in den Häusern vom Nebengraben noch nicht Einzug 142-2.2015 Vereinsmitglieder am St. Margrether Klausmarkt. von politischen und schulischen Problemen und sind aus den Sitzungsaufzeichnungen ersichtlich. Bereits in den 90erJahren wurde über eine Schliessung des Schulhauses spekuliert. Wegen den stark schwankenden Schülerzahlen kämpfte man lange Zeit um den Erhalt des Schulhauses Nebengraben. Dazumal sahen die zukünftigen Nachwuchszahlen positiv aus, weshalb dieser Gedanke auch „Automatische“ Mitgliedschaft im Verein Der Einwohnerverein ist auch heute noch sehr aktiv. Die Vertretung der Interessen bei der Gemeinde ist nach wie vor wichtig und wird auch wahrgenommen. Der Verein hat aber heute um einiges mehr Mitglieder als früher. Die Aufnahme beim Einwohnerverein ist speziell und nicht wie in jedem Verein. Alle Einwohne- 5 men Risch, meint dazu: „D‘Waldwiehnacht isch für mich Wiehnachte, do isch mer mit allne wommer gern het zäme, mer stoht verussä i dä dunklä Nacht mit Kerzeliecht, hört ä schöni Wiehnachtsgschicht, singt Wiehnachtslieder und gnüsst dä friedlich Obig mitenand.“ 100-Jahr-Feier Die letzten Schüler vom Schulhaus Nebengraben verabschiedeten sich im Juli 2008 von der Schulhausabwartin Sonja Neff und von Lehrer Hans Baumgartinger. rinnen und Einwohner des Einzugsgebiets Nebengraben gehören automatisch dem Verein an. Dass heisst konkret: Wohnt man im Nebengraben, gehört man auch zum Verein. Die Neuzuzüger werden durch die Präsidentin jedes Jahr persönlich zur Hauptversammlung eingeladen. Attraktives Jahresprogramm Das Jahr startet mit einer Hauptversammlung im ersten Quartal, zu welcher alle Einwohner des Nebengrabengebiets eingeladen sind. Jedes zweite Jahr organisiert der Verein einen Ausflug für Gross und Klein, es gibt immer etwas Spannendes anzuschauen und danach ein feines Abendessen. Im August findet ein Grillplausch im Eselschwanz statt. Es wird geplaudert, gegessen, viel gelacht, aktuelle Probleme diskutiert und die Kinder vom Nebengraben behalten den Kontakt untereinander. Seit bereits 30 Jahren ist der Verein am Klausmarkt in St. Margrethen vertreten. Im weihnachtlich dekorierten Zelt bedienen die Vereinsmitglieder hungrige Gäste und etliche Heimweh-Nebengräbler mit dem bekannten Racletteteller oder Raclettebrot und zum Abschluss darf auch der heissgeliebte Nebengräbler-Kafi nicht fehlen. Seit dem Jahr 1990 organisiert der Einwohnerverein Nebengraben die Waldweihnacht im Eselschwanz. Immer am 25. Dezember um 17 Uhr bläst die vereinseigene Musik ein Weihnachtslied zur Eröffnung der Weihnachtsfeier. Jedes Jahr gibt es eine kleine Weihnachtsgeschichte. Früher wurden die Geschichten immer von der Werklehrerin Madlen Liebing erzählt. Aber der Nebengräbler Klassenlehrer Hans Baumgartinger überraschte die Besucher einige Male mit verschiedene Geschichten und Theaterstücken, die von den Schülern des Schulhauses Nebengraben vorgetragen wurden. Die Präsidentin des Einwohnervereins Nebengraben, Car- Dieses Jahr kommt nun ein grosser Anlass mehr ins Jahresprogramm. Der Einwohnerverein Nebengraben feiert seinen 100. Geburtstag und möchte diesen mit möglichst vielen Gästen tun. Es wird ein Waldfest im Eselschwanz auf die Beine gestellt, welches das zehnköpfige Organisationskomitee bereits mit vollem Einsatz am Vorbereiten ist. Alle Einwohner von St. Margrethen sind herzlich eingeladen, dieses Jubiläum am Samstag, 20. Juni 2015 zusammen zu feiern. Das Fest findet im Eselschwanz beim Parkplatz 2 statt. Ab 17 Uhr sind die Kinder zu einem Spielabend eingeladen. Jungwacht und Blauring St. Margrethen stellen ein super Programm für die kleinen Festfreunde zusammen. Die offizielle Eröffnung des Festes findet um 18 Uhr statt. Zur Eröffnung spielt dankenswerterweise die Musikgesellschaft St. Margrethen und sie wird das Fest musikalisch umrahmen. Für das leibliche Wohl sorgt der Nebengräbler Festwirt Guido Frei nach dem Motto: „bi üs muess keine verhungere“. Natürlich kann man bei uns auch das Tanzbein schwingen: ab 19.30 Uhr bis in die Morgenstunden spielt die Tanzmusik „SilviosPartymusik“. Ab 22 Uhr ist die Tipi-Bar geöffnet, die jungen Nebengräbler-Squaws freuen sich, den Gästen einen feinen Drink zu mischen und viele Gäste zu bedienen. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie bei uns im Nebengraben begrüssen dürfen und hoffen auf ein tolles Fest, das noch lange in Erinnerung bleibt! Martina Gschwend 100 Jahre Einwohnerverein Nebengraben Aus dem Fundus der Protokollbücher des Nebengrabenvereins Dass Protokolle nicht mit dem Computer geschrieben werden, ist für unsere Generation eigenartig. Wir sind es uns gewohnt, alles mit der Tastatur einzugeben, Fehler nach Belieben zu korrigieren und die Unterlagen je nach Bedarf über einen Drucker zu vervielfältigen. Die Aktuare des Nebengrabenvereines, der ja bekanntlich seit 1915 besteht, konnten nicht auf diese modernen Hilfsmittel zurückgreifen. Die Protokollbücher bis ins Jahr 1967 wurden 142-2.2015 vom Aktuar Wort für Wort niedergeschrieben. Meist wurde in schönster „Schnürli- Walter Aufranc (geboren 1918, verstorben 2011) unterrichtete von 1947 bis 1951 die Nebengräbler der 4. bis 8. Klasse (Oberschule). 1951 wurde er als Lehrer einer Förderklasse in eine St. Galler Schule gewählt. Er malte und dichtete gerne, nannte sich jedoch nie Dichter sondern „Verslibrünzler“. schrift“ über aktuelle Themen, politische Anliegen oder die Hauptversammlung geschrieben. Beim Blättern in den Büchern zwischen den Jahren 1948 und 1961 fallen einige Textabschnitte auf, die eigentlich gar nicht in ein Protokollbuch gehören. Walter Aufranc So beginnt der Prolog zur Hauptversammlung am 17. Juli 1948 mit: Es war einmal ein Aktuar / und einer der es gar nicht war. / Obwohl sie beide Schreiberseelen, / tat beiden Lust zum Schreiben fehlen. 7 Die gesamte Einleitung wurde als Reim geschrieben und ging in manierlicher Protokollform erst bei Traktandum 7 los. Der Grund dafür war, dass der neu gewählte Aktuar dachte, die Hauptversammlung würde vom zurücktretenden Protokollführer verfasst und dieser aber per Beginn der Hauptversammlung vom Schreibdienst zurücktrat. Der neu gewählte Aktuar war Walter Aufranc. Vielen Nebengräblern und alt eingesessenen St. Margrethern ist er noch als Primarlehrer vom Nebengraben bekannt. Während eineinhalb Jahren protokollierte er die Sitzungen des Nebengrabenvereins. Der Grund für seine kurze Zeit als Aktuar ist im Protokollbuch an der Hauptversammlung vom 28. Januar 1950 zu finden: Die gesamte Kommission hat zu diesem Zeitpunkt den Rücktritt gegeben, da der Gemeinderat damals das allgemeine Fahrverbot für das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Eselschwanz erliess. Der Aktuar schrieb dazu: „Betr. Wahlen sieht sich die Kommission, im Hinblick auf das ihr entzogene Vertrauen in der Sache „Autofahrverbot zum Eselschwanz“ einstimmig veranlasst, ihren Rücktritt zu nehmen“. An der Hauptversammlung im Mai 1949 weist ein Vereinsmitglied in der allgemeinen Umfrage auf die Bemalung der Ruhebänkli im Eselschwanz hin. Aus dem Protokoll ist zu schliessen, dass daraus eine Diskussion mit mehreren Stimmmeldungen entstand. Aktuar Walter Aufranc nahm dies zum Anlass, auf zwei Doppelseiten verschiedene Betrachtungen zu einer Bank zu dichten und einzelne Szenen zu den Reimen mit Bleistift zu skizzieren. Eine von Kurt Metzler illustrierte Seite im Protokollbuch. Kurt Metzler (geboren 1928, verstorben 1998) war von 1952 bis 1976 als Unter-/ Mittelstufenlehrer im Nebengrabenschulhaus tätig. Anschliessend führte er seine Lehrtätigkeit als Zeichenlehrer an der Kantonsschule Heerbrugg weiter. Seine Bilder und Illustrationen sind überregional bekannt. Nebst Personen zeichnete er auch häufig Landschaften. Kurt Metzler Von 1954 bis 1961 wurden die Protokollbücher bunt und persönlich. Der neue Aktuar zeichnete zu jedem Protokoll mindestens ein Sujet und fügte meist noch eine persönliche Bemerkung an. Der Protokollführer Kurt Metzler war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls Nebengraben-Lehrer und im Herzen schon immer Künstler. Vielen sind seine Gemälde und 142-2.2015 Prolog zur Hauptversammlung 1948, verfasst von Walter Aufranc. Zeichnungen bekannt. Einige der weniger bekannten, jedoch meist sehr humoristischen Darstellungen sind in den Büchern des Nebengrabenvereins abgebildet. So ist zum Beispiel über die Wahlversammlung vom 12. September 1960 zu lesen, dass dem Nebengraben ein Gemeinderatsvertreter aus dem Bauernstand zugestanden wird. Der Kandidat Jakob Herzog wurde anschliessend als Gemeinderat gewählt. Zu diesem Protokoll verfasste Kurt Metzler eine Zeichnung mit dem Sinn „Ein Besen aus dem Nebengraben kehrt das Gemeindehaus“. Gerne nahm er sich auch selber auf die Schippe. So zeichnete er an einer Sitzung den ganzen Vorstand als Engel und sich daneben als schlafenden Aktuar. Einige Zeichnungen deuten darauf hin, dass es an den Sitzungen meist feuchtfröhlich zuging. Etliche Male zwitscherten schon die Vögel das Präludium auf dem Nachhauseweg von den Vorstandsitzungen und Hauptversammlungen. Die Moral Die Bücher des Nebengrabenvereins zeigen, dass der Computer zwar vieles einfacher macht, dabei jedoch das Einzigartige fast verschwindet. Ein Protokoll, das heute geschrieben wird, beinhaltet äusserst selten eine humoristische Zeichnung oder einen selbstgedichteten Vers. 9 Nina Müller Das Tor zum Osten St. Margrethen ist ein Dorf im Rheintal, das immer wieder mit grösseren Drogenfunden Schlagzeilen macht. Die Kriminalitätsrate ist im Vergleich zu anderen Orten in St. Gallen sehr hoch. Warum das so ist, konnte ich im Gespräch mit einem Drogendealer und dem stellvertretenden Leiter der Betäubungsmitteldelikte herausfinden. „Also, aus meiner Sicht ist das nichts, was unbewusst passiert. Schlussendlich entscheidest du dich dafür“, so antwortete mir Raphael* auf die Frage, ob ihm der Handel mit Drogen nicht mehr geschadet als genützt hat. Er ist ein Drogendealer der im Raum Rheintal SG tätig ist. Er hatte sich bereit erklärt, mir aus seinem Leben als Drogendealer zu erzählen. St. Margrethen liegt im Rheintal. Viele Schweizerinnen und Schweizer kennen das kleine Dörfchen in der Ostschweiz. Dies, weil das Dorf ein bekannter Verkehrsknotenpunkt ist. „Das Tor zum Osten“, so wird es oft genannt. Man kann von St. Margrethen aus schnell nach Österreich und Deutschland gelangen. Auch Italien ist nicht ganz so weit entfernt von diesem kleinen Flecken Erde. Doch nicht nur Pendler und Touristen erfreuen sich an diesem Verkehrsknotenpunkt. Das schweizerische Rheintal ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Balkanroute. Dies ist die bekannteste Schmuggelroute für Heroin und mittlerweile auch vielen anderen Drogen und illegalen Substanzen. Sie beginnt in Afghanistan und endet bei den Konsumenten in ganz Europa. Gemäss Peter Bartholet, stellvertretender Leiter der Betäubungsmitteldelikte St.Gallen, sind die Nutzer der Balkanroute extrem gut organisiert. „Teilweise ist die Organisation so ausgereift, dass es für uns als Polizei beinahe unmöglich ist, die Drogen zu entdecken“, erklärte mir Herr Bartholet. Die Balkanroute besteht aus drei verschiedene Hauptrouten: Die nordöstliche, westliche und südliche Route. Die nordöstliche führt über Rumänien und Bulgarien. Die westliche startet wie die beiden anderen Routen in Afghanistan. Die Drogen werden dann von Griechenland nach Mazedonien, Albanien und Serbien transportiert. Die südliche Route führt von Griechenland direkt nach Italien und ist im Moment der interessanteste Schmuggelweg für die Kantonspolizei St. Gallen. „Die Drogen kommen von Italien zu uns an die Grenze und werden von da aus in der ganzen Schweiz verteilt“, so Herr Bartholet. 142-2.2015 Dieser mengenmässig grosse Heroinfund wurde an der St. Margrether Grenze gemacht. An dieser Stelle war das Heroin im Auto versteckt. Marco L. bei einer Fahrzeugkontrolle. Es herrscht ein reger Verkehr an der St. Margrether Grenze. Die Schweizer gehen in Österreich einkaufen und die Österreicher kommen in die Schweiz arbeiten. Ebenso ist es kein Geheimnis, dass auch viele Österreicher in die Schweiz kommen, um Drogen zu kaufen. Auf die Frage, warum wir hier in der Schweiz qualitativ bessere Drogen haben als unsere Nachbarländer, antwortete Raphael*: „Weißt du, in der Schweiz putzen Menschen Bahnhöfe, die in ihrem Heimatland eine Top-Ausbildung gemacht haben und einen Doktortitel haben. Gleichzeitig kann ein Ex-Kriegsverbrecher seine Kinder mit E-Klasse zur Schule fahren. In diesem Land kann man sich sehr gut tarnen. Wir Schweizer sind ja ein zurückhaltendes und dezentes Volk. Die Kontaktmänner leben hier – nicht in Österreich oder in Deutschland.“ Die Kantonspolizei sieht die Begründung des Phänomens mit den ausländischen Einkäufern gemäss Bartholet eher im Schmuggelweg der Drogen.„Es muss einen direkteren Weg in die Schweiz geben als in die Nachbarländer. Drogen werden ja immer wieder gestreckt, damit die Menge grösser wird. In die Schweiz kommt also weniger verunreinigte Ware als nach Österreich und Deutschland. Dies kann auch im Zusammenhang mit den Mittelsmänner stehen“, erklärte mir Herr Bartholet seine Annahme. Auf die Frage, warum Raphael mit dem Drogenhandel angefangen habe, antwortet er: „Normale Leute, die gehen abends nicht an Partys, mit viel Frauen und exzessiven Ausmassen. Sie können auch nicht das Geld so verschwenden, wie wir das damals konnten, weisst du? Ich habe viele interessante Menschen getroffen, die man nicht einfach so kennen lernt. In der Dro- 11 genszene ist es so, dass man mehr wert ist als die Anderen, wenn man dealt. Du hilfst den Leuten. Man ist auf dich angewiesen. Ich war mit Leuten unterwegs, die einen hohen Rang in dem Business haben. Das ist schon eine andere Welt und du fühlst dich wie etwas Besonderes“. Mittlerweile hat Raphael* mit dem Dealen aufgehört. Er geht einer normalen Arbeit nach, doch auch wenn es nie zu einer Gefängnisstrafe für ihn kam, haben seine illegalen Handlungen Folgen. “Ich muss jetzt eine Urin- und Haarprobe abgeben, bevor ich meinen Führerschein machen darf. Dies nur wegen ein paar kleinen Delikten mit dem Betäubungsmittelgesetz”, erzählt er verärgert. Die Verfügbarkeit von Drogen ist in St. Margrethen nicht gerade gering. Der grösste Teil der geschmuggelten Ware wird weiter transportiert. Ein kleiner Teil davon bleibt aber in St. Margrethen. Es ist nicht so, dass in St. Margrethen mehr Menschen Drogen konsumieren wie an anderen Orten. Die Verfügbarkeit erhöht aber das Risiko des Konsums. Was da ist, wird ja schliesslich auch gebraucht. Grenzwächter Marco L. überprüft zwei Pässe. Er kontrolliert, ob nach diesen beiden Personen gefahndet wird. *Name der Redaktion bekannt. Laura Bucher Festungsmuseum bereichert mit Sonderausstellungen zur Militärgeschichte Beim Besuch des Artilleriewerkes Helsberg in St. Margrethen, erbaut innert zwei Jahren von 1939 – 1941 zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, beeindruckt die Infrastruktur. Sie war so geschaffen worden, dass die Besatzung, Sollbestand 200 Mann, über Tage und Wochen tief im Berg leben und im Ernstfall überleben konnte. Dazu dienten unter anderem die gesicherte Wasserversorgung mit eigener Quelle und eine Frischluftversorgung mit Filteranlage, die bei einem Gasangriff oder im Kalten Krieg bei einem Atomschlag besonders wichtig war. Für ganze drei Wochen waren Lebensmittel eingelagert, ebenso wie Dieselöl für den Betrieb der Notstromaggregate und Munition für 30 Kampftage. Permanente Ausstellungen Neben der Infrastruktur können im Festungsmuseum militärisch-historische Ausstellungen bewundert werden. Es gibt permanente Ausstellungen zur Entwicklung der schweizerischen Gewehre (Vetterliwaffen, Karabiner, Sturm- und Ma- 142-2.2015 Mit einem Tarnaufbau versehener Haupteingang zum Artilleriewerk. schinengewehre, Maschinenpistolen) und Längsschnitte von Munition aus aller Welt. Weiter findet der Besucher ein Arsenal von schweren Waffen der Artillerie, Infanterie und Flugabwehr. Weitere Sammlungen umfassen Apparate für Telefonie und Funkverkehr, Mess- und Vermessungsgeräte, Beleuchtungsgeräte und Schutzmasken. Zusätzlich sind zur Zeit Sonderausstellungen zu den Themenbereichen Waffen des Mittelalters, Ausbruch des Ersten Weltkrieges und die Geschichte der Kalaschnikow installiert. Die Verantwortli- chen der Museumsleitung sind jederzeit bestrebt, dem Besucher immer wieder neue Bereiche der Militärgeschichte näher zu bringen. Das Festungsmuseum ist ab 4. April bis und mit 31. Oktober 2015 jeden Samstag jeweils von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Ein Audio-Guide (Deutsch, Französisch oder Englisch) steht zur Verfügung. Gruppenbesuche sind jederzeit willkommen mit Voranmeldung ([email protected] oder Tel. 071 733 40 31). Weitere Infos unter www.festung.ch 13 St. Margrethen im 2. Weltkrieg - 3. Teil Foto Josef Vorburger (Briefträger) · Text Guido Schneider Vor 70 Jahren, am 8. Mai 1945 läuteten in der ganzen Schweiz die Friedensglocken. Der 2. Weltkrieg war auf dem europäischen Kriegsschauplatz nach sechs Jahren als das grausamste Kriegsereignis der Menschheitsgeschichte zu Ende. St. Margrethen erlebte damals anfangs 1945 und bis weit über den 8. Mai hinaus als Grenzort einen riesigen Menschenstrom von Flüchtlingen, von Kriegs- und Zivilgefangenen und fremden Soldaten. Der Krieg nähert sich dem Rheintal Im Frühjahr 1945 spitzte sich die militärische und politische Lage des Deutschen Reiches dramatisch zu. Die Front der Alliierten und der Zusammenbruch rückten näher. Es war abzusehen, dass auch der nationalsozialistische Gau TirolVorarlberg Kriegsschauplatz werden würde. Die Amerikaner und Franzosen legten die Aktionszonen des Vormarsches fest: für die 1. französische Armee den Westen Österreichs zwischen Bodensee und Landeck-Reschen und das Nordtirol, für die 7. US-Armee das Salzkammergut und Oberösterreich. Josef Vorburger, Briefträger in St. Margrethen, erlebte diese Zeit in unserer Region intensiv und schrieb seine Beobachtungen in seinem mit Fotos reich belegten Tagebuch auf. Wir möchten unserer Leserschaft aus seinen Eindrücken über die letzten Wochen des 2. Weltkrieges im Rheintal und ganz besonders in St. Margrethen folgendes Zeitzeugnis präsentieren. „Als die 1. französische Armee unter ihrem ruhmreichen Heerführer General Jean de Lattre de Tassigny in einem einzigartigen Siegeszug von Afrika zum Rhein und bis an den Bodensee vordrang, wurde für unseren Grenzabschnitt im Rheintal die Lage von Tag zu Tag zugespitzter. Denn niemand konnte ja wissen, ob die zurückweichenden Heere des „Tausendjährigen Nazireichs“ die Schweizer Grenze noch respektierten. Wie gross die Gefahr war, zeigte am deutlichsten, dass kurz nacheinander zur Besichtigung der Lage in unserem Dorf der Chef des Militärdepartements Bundesrat Kobelt und anderntags ebenfalls Bundespräsident von Steiger und selbst der General Henri Gui san in St. Margrethen erschienen. Unsere Gegend war gewaltig verstärkt worden und glich einem grossen Heerlager. Der Kampf um das Vorarlberg ist entbrannt. Nachdem in den letzten Tagen französische Flugzeuge über dem Raum 14 General Guisan orientiert sich beim Zollamt St. Margrethen über die Lage an der Ostgrenze. (Foto Festungsmuseum „Heldsberg“) Schweizer und österreichische Armeeangehörige am Zollamt St. Margrethen, links im Bild warten KZFlüchtlinge in ihren Lagerkleidern auf Einlass in die rettende Schweiz. Bregenz Aufklärungsflüge durchgeführt hatten, kam ein unheimliches Gefühl diesseits und jenseits des Rheins unter der Bevölkerung auf. Der Dienstag 1. Mai 1945 war voller Ereignisse. Morgens um 3 Uhr begann eine heftige Kanonade über dem Raum Lindau - Bregenz. Flugzeuge griffen in den Kampf ein. Der Krieg stand tatsächlich vor uns. Nach mehreren Stunden Kampflärm wurde es plötzlich still und wie auf ein Signal stiegen in unseren Nachbardörfern jenseits des Rheins auf Kirchtürmen und Häusern die weissen Fahnen hoch. Der Kampfwille der Vorarlberger war gebrochen, der nutzlose Widerstand aufgegeben. Am 2. Mai 1945 sind die Franzosen in Höchst. Beim Grenzübergang St. Margrethen-Höchst herrscht grosse Aufregung. Um 9 Uhr trifft eine Gruppe Wehrmachtsangehörige in Höchst ein, aber schon haben sie die Franzosen im Rücken. Um 11 Uhr erscheint der französische Kommandant und verlangt die sofortige Übergabe. Ein Schweizeroffizier wird zur Verhandlung angefordert. Die Bevölkerung von Höchst hat sich vor dem Restaurant„Wacht am Rhein“, wo die Verhandlungen stattfinden, versammelt und stürmisch rufen sie „Schluss mit dem Krieg!“. Die deutschen Truppen nehmen das Ultimatum der Franzosen an und strecken die Waffen.“ Am Montag, den 7. Mai 1945 unterzeichnete der deutsche Generaloberst Jodl im amerikanischen Hauptquartier in Reims die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte, diese trat am Dienstag, 8. Mai 1945 in Kraft. Flüchtlinge und Kriegsgefangene in St. Margrethen Wegen des Vormarsches der alliierten Truppen flohen die Menschenmassen zur Schweizer Grenze. Um die Flüchtlinsströme zu kanalisieren, ordnete der Bundesrat im April 1945 die sukzessive Schliessung der Landesgrenze bis auf elf Grenzübergänge an. In den letzten 20 Tagen des 2. Weltkriegs soll die Schweiz rund 92 000 Menschen aufgenommen haben. Den stärksten Ansturm in der Ostschweiz erlebten Kreuzlingen mit gut 15 000 Flüchtenden, St. Margrethen mit bis zu 32 000 und das liechtensteinische Interessante Einzelheiten aus dieser Zeit sind in einem Kurzbericht des Grenz- Französische Truppen in Höchst, die weisse Fahne beim Höchster Zollamt als Zeichen der Kapitulation. Die Desinfektionsanlage im „Grasbäu“ in der Nähe des Obstkühlhauses, im Volksmund „Luusi“ genannt, im Hintergrund der kahle Heldsberg mit der Festung. Die „Zeltstadt“ auf dem Sportplatz in der Rheinau, im Hintergrund ist die Torumrandung sichtbar. Schaanwald mit knapp 8000 Flüchtlingen. In St. Margrethen, wo 22 000 Menschen zu Fuss oder in Autokolonnen, weitere 12 000 mit der Bahn über die Grenze kamen, befanden sich unter den Flüchtenden auch prominente Persönlichkeiten: der französische Marschall Pétain mit Gattin, der Komponist Richard Strauss, der berühmte Arzt Ferdinand Sauerbruch oder der Grossmufti von Jerusalem. 142-2.2015 wachpostens St. Margrethen im Archiv des Festungsmuseums „Heldsberg“ nachzulesen. Darin wird berichtet, dass nach zähen Verhandlungen an der Grenze zwischen Vertretern der alliierten Regierungen und deutschen SS-Offizieren bereits im Februar 1945 der erste Transport mit etwa 300 aus dem KZ Bergen-Belsen ausgelösten Juden, meist ältere Leute und Kinder, in St. Margrethen eintraf. Der Berichterstatter ist der Postenchef und Wachtmeister Josua Seiffert: „Auch andere Züge mit kranken und verwundeten Soldaten passierten beim Transit Deutschland-Italien und umgekehrt unseren Grenzübergang. Deutsche Zivilgefangene aus Amerika und England wurden gegen gefangene Amerikaner und Engländer ausgetauscht. Ende März 1945 traf auch ein Zug mit etwa 1000 Schweizer Rückwanderern in St. Margrethen ein. Alle diese Leute wurden hier am Bahnhof empfangen und mit dem Nötigsten verpflegt. Auch über die Zollstrasse kamen Schweizer mit Autos, Lastwagen, Pferdefuhrwerken oder zu Fuss zurück in ihre Heimat. Der Verkehr über die Zollstrasse begann sich merklich zu beleben. Auffallend viele Diplomaten passierten in dienstlicher Angelegenheit unsere Grenze. Aber auch sonst ist die Ruhe vorbei… Da schon lange mit einem enormen Flüchtlingsandrang in St. Margrethen gerechnet wurde, hat unsere Oberbehörde die notwendigen Vorkehrungen getroffen. So wurde schon im Januar 1945 mit dem Bau einer modernen Desinfektionsanstalt begonnen, welche Ende März oberhalb des Bahnhofs St. Margrethen (im Bereich des heutigen Bahnübergangs „Grasbäu“, Red.) betriebsbereit stand. Um diese sogenannte Entlausungsanstalt gruppierten sich als Auffanglager etwa 20 Baracken, in welchen bis zu 750 Personen Unterkunft finden konnten. Ärzte und Hilfspersonal wurden ebenfalls aufgeboten. In dieser Desinfektionsanstalt konnten täglich ca. 300 Personen gereinigt werden und die Zahl der bis heute (bis April 1946, Red.) gereinigten Personen beträgt nicht weniger als 12 000.“ Der Berichterstatter schreibt von traurigen Menschenzügen, die sich durch die Strassen von St. Margrethen wälzten. Kriegs- und Zivilgefangene, arme, gehetzte Menschen jeden Alters schleppten unglaubliche Mengen Gepäck mit sich, unter deren Last sie fast zusammenbrachen. All die Tausenden von Personen wurden hier an der Grenze von unermüdlichen Fürsorgerinnen Tag und Nacht mit dem Nötigsten versorgt. Nach der Abfertigung am Zollamt wurden die Flüchtlinge von den Truppen des Territorial Kommandos übernommen. Weil die bereitgestellten Kantonnemente und Schuppen nicht mehr genügten, wurden auf dem Sportplatz in der Rheinau zehn grosse Fliegerzelte aufgestellt, welche ebenfalls zur vorübergehenden Einquartierung von jeweils 1000 bis 1200 Menschen dienten. Der Flüchtlingsstrom versiegte nicht nach dem Tag des Kriegsendes. Dazu kam noch die immense Aufgabe der Repatri- 15 ierung von kriegsgefangenen und internierten Soldaten. Im Mai 1945 sollen ca. 40 000 französische, belgische, holländische, polnische und russische Kriegsgefangene über das St. Margrether Zollamt in die Schweiz gekommen sein, wohl nur auf Transit in ihre Heimatländer, aber sie mussten ebenso wie die Flüchtlinge betreut werden. Trotz der grossen Platzkapazität in den Zelten auf dem Sportplatz musste oft für kurze Zeit die Grenze am Zollamt und am Bahnhof geschlossen werden. Der Chronist vom Grenzwachposten St. Margrethen schliesst seinen Bericht mit „erfreulichen“ Beschreibungen und Feststellungen: „Die Regimentsmusik des im Vorarlberg stationierten Marokkanerregiments erhielt die Erlaubnis, an einem Sonntag im Mai nach St. Margrethen zu kommen, wo sie auf dem Bahnhofplatz und später auf dem Sportplatz vor 1000 französischen Kriegsgefangenen konzertierten. Es war ein farbenprächtiges Bild, diese Wüstensöhne in ihren malerischen Uniformen und mit ihren mit allem möglichen Zierrat geschmückten Instrumenten. Während all diesen Tagen fuhren grosse Rotkreuzkolonnen von 20 bis 35 Lastwagen mit Esswaren beladen ins Ausland. Auf dem Rückweg brachten sie ihre Wagen gefüllt mit Flüchtlingen zurück.“ Und er schliesst seinen Bericht in bescheidenem Beamtendeutsch: „Das Personal des Grenzwachpostens und des Zollamts hatten während all diesen ereignisreichen Tagen unter der Leitung des Endlose Flüchtlingskolonnen wurden vom Bahnhof St. Margrethen zu den Lagern geführt. Parkierte Wagenkolonnen des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) auf dem Bahnhofplatz St. Margrethen. Sektorchefs Herr Hptm. Götz eine grosse Arbeit zu leisten und es hat sich jeder Mann für diese grosse Aufgabe voll eingesetzt.“ Nina Müller Tannen aus dem Wienerschlossgarten und 300 Jahre alte Birnenbäume Sandro Federer ist seit November 2013 selbstständig. Mit seinem Lehrling, Raphael Schöb, bietet er diverse Gartenarbeiten an. Die Gärtnerei heisst „ S.Federer Gartenbau“. Für einen Tag durfte ich Sandro und seinen Lehrling bei ihrer Arbeit begleiten. Dabei erfuhr ich, wie vielseitig die Aufgaben von Gärtnern sein kann und was es bedeutet, bei jedem Wetter draussen zu arbeiten. Dicke Tropfen fallen auf die Windschutzscheibe meines Autos. Es sind circa zwei Grad Celsius und eine kalte Bise weht in St. Margrethen. Ich bin auf dem Weg zu Sandro Federer und seinem Lehrling Raphael Schöb. Die beiden arbeiten als Gärtner. Auch zu dieser Jahreszeit, auch im Regen. Schon von weitem kann ich ihren momentanen Arbeitsplatz erkennen. Ein grosses Warndreieck mit der Aufschrift „Achtung Gartenbau“ weist auf die beiden 16 Diesen Garten haben Sandro Federer und Raphael Schöb bearbeitet, als ich sie begleiten durfte. Gärtner hin, da sie momentan direkt an der Hauptstrasse in Richtung Walzenhausen arbeiten. Mit dicken Handschuhen und einer warmen Faserpelzjacke ausgerüstet, schneiden die beiden Männer die Bäume und Sträucher eines Gartens in Walzen- hausen zurecht. Raphael Schöb, welcher zurzeit im dritten Lehrjahr ist, schneidet haufenweise Äste von einem grossen Strauch ab. „Wenn man die alten Äste abschneidet, hat der Strauch weniger Volumen und es wachsen wieder neue, junge Äste. Dadurch kann der Strauch sich neu entfalten und bricht so nicht zusammen, wenn Schnee fällt“, erklärt mir Raphael diesen Arbeitsschritt. Was für mich wie eine Verunstaltung eines Bäumchen aussieht, hat also durchaus seinen Zweck. Es steckt mehr hinter dieser Arbeit als nur die Aufgabe, einen Garten schön aussehen zu lassen. Sandro Federer schneidet gerade mit einer verlängerten Säge die Äste eines Tannenbaumes. Die Säge ist an einem langen Stil angebracht. Dies sei praktischer, als auf eine Leiter zu steigen und so die Äste zu schneiden, sagt er, währenddessen er an einem Ast sägt. Seit November 2013 ist Sandro selbstständig. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und arbeitete in St.Gallen und bei seinem Vater Germann Federer . Die Idee von Sandros Selbstständigkeit kam von Germann. Er wollte die Aufgaben aufteilen. Nun kümmert sich Germann mehrheitlich um den Unterhalt von Gärten, Friedhöfen und öffentlichen Anlagen. Sandro hingegen beschäftigt sich hauptsächlich mit der Neugestaltung von Gärten, Umänderungen und ebenfalls mit dem Unterhalt der Gärten. Nachdem Sandro fertig ist, mit der Beschneidung der Tanne, geht er mit mir durch den Garten. Dieser Kunde hat einen sehr erlesenen Geschmack, was Gartenkunst angeht. „Seine Tannen stammen ursprünglich aus dem Wiener-Schlossgarten. Er hat da einige Samensprossen mitgenommen und die Tannen dann hier in der Schweiz hochgezogen. Siehst du diesen Baumstumpf da? Das war ein 300-Jahre alter Birnenbaum! Die schwarzen Spuren hier im Stamm, die sind von einem Blitz, der vor Jahrzehnten mal in den Baum eingeschlagen hat“, erzählt mir Sandro. Wenn man ihm und auch Raphael so zuhört, merkt man, mit wie viel Leidenschaft die Zwei ihren Beruf ausüben. Auf meine Frage, was das Beste an diesem Job sei, antworteten auch beide Männer, dass die Arbeit mit der Natur eine unglaubliche Auswirkung auf ihr allgemeines Bewusstsein habe. „Wir haben die Chance, die Natur zu ergänzen, ihr zu helfen und unsere Kreativität zu entfalten und zu erweitern. Dadurch wird einem täglich bewusst gemacht, wie faszinierend und exakt auf einander abgestimmt die Natur funktioniert. Das hilft, sich selbst besser zu verstehen und auch die Welt und ihre Verhaltensweise“, erklärt Sandro seine und Raphaels Antwort. Mittlerweile sind die beiden Gärtner fertig mit dem Beschneiden der 142-2.2015 Dies ist ein Terassenbereichen, den S. Federer Gartenbau gemacht haben. Der 300-Jahre alte Birnenbaum. Pflanzen dieses Gartens. Nun wird das abgeschnittene Holz auf den Transportwagen geladen. Raphael packt einen dicken Holzstamm (der ist mindestens so schwer, wie ich es bin) und hebt ihn mit einer Leichtigkeit auf, welche ganz klar verrät, dass diese beiden Männer öfters schwere Dinge herumtragen. Der Regen ist auch stärker geworden. Ständig tropft es mir in die Augen und langsam wird mir kalt. Wenn man Raphael und Sandro zuschaut könnte man meinen, die Sonne scheint. Mit einer Leichtigkeit und einem (in diesem Regen für mich, schwer verständlichen) Optimismus erledigen sie ihre Arbeit. Diese besteht nebst dem Unterhalt von Gärten aus dem Bau von jeglicher Art von Terrassen, Teichen, Mauern und Neugestaltung von Gärten. Dabei ist es Sandro sehr wichtig, dass der Wunsch des Kunden mit denen der Natur zu kombinieren ist. „Klar, die Vorstellungen des Kunden stehen selbstverständlich im Vordergrund. Ich würde aber zum Beispiel nicht ein Düngemittel verwenden, das der Natur schadet. Da würde ich dem Kunden dann eine biologische Alternative empfehlen.“ Inzwischen ist der Holzabfall weggeräumt und wir sind bei Sandros Lagerhaus in Walzenhausen angekommen. Vor dem Lagerraum steht ein schwarzer Container, der mit Wasser gefüllt ist. Darin schwimmt eine Seerose. „Diese Seerose ist 500 Jahre alt. Die konnte ich einfach nicht wegwerfen“, sagt Sandro zu mir, nachdem ich ihn verwundert gefragt habe, was denn hier drin rumschwimmt. Auch dies gehört zum Aufgabenbereich der beiden Gärtner. Sie tragen zur Erhaltung der Vegetation bei und machen ihre Mitmenschen auf die Auswirkungen aufmerksam, die ihr Verhalten auf die Natur hat. Ich hätte den Beiden noch stundenlang zuhören können. Es ist schön zu sehen, dass den beiden Männern ihr Beruf so viel Freude bereitet. Doch die Zwei machen sich bereits auf den Weg, zum nächsten Auftrag. Lachend winken sie mir aus dem wegfahrenden Truck zu. Ich steige völlig frierend in mein Auto und bin froh, dass sie und nicht ich jetzt nochmals in dem Regen Gartenarbeit erledigen werden. 17 Von der Schweinemast zum Werkhof Paul Gerosa Der neue Werkhof ist fertiggestellt und vom Bauamt und den Technischen Betrieben bezogen worden. Am 9. Mai 2015 erhält die Öffentlichkeit die Gelegenheit, an einem Tag der offenen Tür die neuen Einrichtungen zu besichtigen. Der Werkhof an dieser Stelle hat allerdings eine langjährige Vorgeschichte. Davon soll im Folgenden die Rede sein. Früher befand sich neben dem Hotel Bahnhof (wo heute das Mehrfamilienhaus steht) eine Stallung. Der Betreiber des Hotels, welcher nebenher auch als Viehhändler tätig war, stellte dort jeweils Rinder ein. Problematischer und steter Stein des Anstosses war wegen den unangenehmen Gerüchen jedoch das Halten von Schweinen. Mitte 1951 wird dieses Problem im Gemeinderat behandelt. Es wird von der Gesundheitskommission ein Bericht betreffend der „schon vielfach beanstandeten Schweinestallung“ vorgelegt. Der Gemeinderat wollte endlich Nägel mit Köpfen machen und verbot die gewerbsmässige Schweinehaltung. Nur noch maximal 20 Schweine sollten für den Eigenbedarf des Hotels gehalten werden dürfen. Zudem wurden Auflagen betreffend Sauberkeit gemacht, damit die Belästigung der Nachbarschaft auch bei reduzierter Schweinehaltung unterbleibe. Wer glaubte, das Geruchsproblem sei damit gelöst worden, täuschte sich. Immer wieder scheint das Thema in den Gemeinderatsverhandlungen auf. Oft mussten Überbelegungen beanstandet werden und nebst der Stallung beim Hotel Bahnhof wurden auch noch Schweine beim Restaurant Landhaus und in der Liegenschaft Obi (heute Hauptstrasse 173) gehalten. Auch hin und wieder ausgesprochene Bussen vermochten am Zustand nichts zu ändern. Allerdings war der Gemeinderat ziemlich machtlos. Da es damals noch keinen Zonenplan gab, konnte er die Schweinehaltung im Wohngebiet nicht grundsätzlich verbieten. Erst im Juli 1957 wurde die Grundlage endlich rechtskräftig, welche es ermöglichte, gegen die Schweinehaltung wirkungsvoll vorzugehen. Damals genehmigte der Regierungsrat den Zonenplan und schuf damit die Grundlage für ein Verbot von Schweinehaltung in der Wohnzone. Der Bahnhofwirt musste sich daher nach anderen Möglichkeiten umsehen. Er 142-2.2015 Die Stallungen des Hotels Bahnhof. Dieser Kommentar des Zeichnungslehrers Kurt Metzler zum Fragebogen lässt keine Fragen offen. plante eine Schweinestallung etwas ausserhalb. Unter anderem beabsichtigte er den Bau eines Schweinestalles im Gebiet Heldsberg, wo sich heute eine Einfamilienhaussiedlung befindet. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings am Widerstand der dortigen Grundbesitzer. Schliesslich entstand 1958 der Schweinestall auf dem Grundstück eines ehemaligen Steinbruchs an der Romenschwandenstrasse, welches die Ortsgemeinde an den Betreiber verkauft hatte. Dieser Betrieb wurde 1962/63 erweitert. Allerdings, unproblematisch war die Schweinehaltung auch an dieser Stelle nicht. Immer wieder mussten Unzulänglichkeiten beanstandet werden. Der grosse Ärger begann dann 1980 mit der Inbetriebnahme der Futtersterilisationsanlage. Der Gemeinderat hatte sich mit der geplanten Anlage, in welcher Schlachtabfälle verwertet werden sollten, eingehend auseinandergesetzt. Er sah sich beispielsweise, gewitzt durch die früheren Vorkommnisse, eine ähnliche Anlage in der March (Kanton Schwyz) an, welche offenbar problemlos betrieben wurde. So kam er dann zur Ansicht, dass sich die Futtersterilisation mit der geplanten Anlage ohne Geruchsprobleme realisieren lasse. Der damalige Gemeindammann drückte diese Überzeugung an einer Vorgemeinde mit dem Bonmot aus „So werde aus einer Sauerei eine saubere Sache“. Leider erwies sich diese Zuversicht erneut als falsch. Die Geruchsbelästigungen durch die Futtersterilisationsanlage waren gravierend und führten zu berechtigten Reklamationen der Anwohner. Nun versuchte der Gemeinderat auf der Grundlage der Luftreinhalteverordnung dem 19 Übel beizukommen. Da sich Gestank nicht messen lässt, sieht die Luftreinhalteverordnung für derartige Fälle eine Umfrage vor. 1988 wurde unter Mithilfe der Eidg. Forschungsanstalt für Betriebswirtschaft und Landtechnik ein Fragebogen geschaffen und an alle Anwohner im Umkreis von 500m um die Anlage versandt. Von den 51 Adressaten antworteten deren 49, was einem ungewöhnlich hohen Rücklauf von 96% entspricht. Dies allein zeigt, wie gross das Problem war. 46 Antworter konnten Gerüche feststellen, 30 davon fühlten sich in ihrem Wohlbefinden in unzumutbarer Weise beeinträchtigt. Trotz vieler Anläufe war der Geruchsbelästigung aber einfach nicht beizukommen. Unglücklicherweise war der Gemeinderat nur für Gerüche vom Saustall, das Amt für Umweltschutz dagegen für solche aus der Sterilisationsanlage zuständig. Dies erschwerte es ausserordentlich, griffige Massnahmen zu verfügen. Die Futtersterilisationsanlage. Der sehr unbefriedigende Zustand hielt mehrere Jahre an. Teilerfolge wurden von Rückschlägen abgelöst. Es liess sich keine befriedigende und dauerhafte Lösung des Problems finden. Eine Besserung trat erst 1998 ein, als die Centravo AG, ein Unternehmen das sich mit der Entsorgung, Verarbeitung, Veredelung von und den Handel mit tierischen Nebenprodukten befasst, die Futtersterilisationsanlage kaufte. Da diese Firma am Mastbetrieb kein Interesse hatte, wurde der Stall stillgelegt und abgebrochen. Damit war eine der Quellen störender Gerüche beseitigt. Bald musste auch die Futtersterilisation schliessen. Wegen der BSE-Seuche wurde das Verfüttern von Fleischabfällen verboten, was eine Stilllegung der Anlage zur Folge hatte. In der Folge stand das Gebäude leer. Zwar waren die Gerüche „besiegt“, aber was sollte mit dem massiv gebauten Gebäude geschehen. Im Frühling 2007 machte der Gemeinderat in Zusammenhang mit der Überarbeitung des Zonenplanes einen ganztägigen Augenschein, bei welchem er sich alle fraglichen Punkte im Gelände anschaute. Bei der stillgelegten Futtersterilisationsanlage machte Gemeinderat Roland Kluser den Vorschlag, man könnte doch das Gebäude nutzen und hier einen neuen Werkhof für das Bauamt und die technischen Betriebe errichten. Dieser Vorschlag fiel auf fruchtbaren Boden. Die Situation der Werkhöfe war mehr als unbefriedigend. Die Magazine befanden sich im Fahr beidseits des Altersheimes verteilt auf mehrere alte Scheunen, was einen rationellen Betrieb 142-2.2015 Auch diese Darstellung von Kurt Metzler illustriert, was die Anwohner erdulden mussten. verunmöglichte. Zudem wurden die Bewohner des Altersheims wie auch der Alterswohnungen oft aus dem Schlaf gerissen, wenn die Bauamtsmitarbeiter im Winter morgens um vier Uhr zum Pfaden ausfahren mussten. Auf der Basis der da- maligen Spontanidee ist in der Zwischenzeit der neue Werkhof entstanden, der erst kürzlich bezogen werden konnte. So ist aus einem riesigen Ärgernis letztendlich für die Gemeinde doch noch eine positive Einrichtung entstanden. 21 Felix Tobler und Paul Gerosa Retten wir unser Rössli Kurz vor Weihnachten des letzten Jahres hat das traditionelle Restaurant Rössli seine Tore geschlossen. Damit droht eine unserer letzten Dorfbeizen zu verschwinden. Dagegen muss unbedingt etwas unternommen werden. Hätten wir noch viele echte Dorfbeizen, könnte man diese Schliessung vielleicht noch verschmerzen.Wie eine Untersuchung aber zeigt, sind in den letzten 25 Jahren viele Dorfbeizen verschwunden. Von einmal rund 35 Restaurants (ohne Rheinpark) gibt es (einschliesslich das nun geschlossene Rössli) eigentlich nur noch vier echte Dorfbeizen. Davon befinden sich allerdings zwei an der Peripherie unseres Dorfes (Rössli Romenschwanden, Gletscherhügel). Sie sind ohne Auto kaum zu erreichen. Das Rössli Dorf dagegen ist sehr zentral gelegen. Mit der Schliessung geht daher ein wichtiger Treffpunkt verloren. Wo sollen sich die Leute am Nachmittag zu einem Jass treffen, wo können die Handwerker ihren Znüni einnehmen, wo können die vielen Arbeiter und einfachen Leute kostengünstig z‘Mittag essen, wer bietet den legendären Käsfladen an oder wo treffen sich die Vereine nach ihren Zusammenkünften? Aus diesen Überlegungen heraus haben sich einige Leute zusammengefunden, die das Restaurant Rössli und damit unser Dorfleben retten wollen. Als wichtigsten Punkt konnte die Liegenschaft vorerst so gesichert werden, dass sie nicht in falsche Hände gerät. Dann wurde das Gebäude von Fachleuten auf seinen Zustand geprüft. Dabei durfte festgestellt werden, dass die Restauranteinrichtung noch in recht gutem Zustand ist. Besonders erfreulich an der Bausituation ist, dass sich das heutige Fondue-Stübli zu einem Säli für 50 bis 60 Personen erweitern liesse. Genau das fehlt in St. Margrethen. Renoviert werden müsste ausserdem die Wirtewohnung. Der Rheinausaal ist für viele kleine Vereinsanlässe (z.B. HV, Klausabend etc.) zu gross, die heute noch zur Verfügung stehenden Säle in Restaurants (Gletscherhügel, Rössli Romenschwanden) dagegen oft zu klein oder überbelegt. Mit dem Erhalt und der Sanierung des Rössli Dorf könnten zwei Fliegen auf einen Schlag erlegt werden. Einerseits entsteht ein Säli in idealer Grösse für Vereinsanlässe, andererseits kann eine der noch wenigen Dorfbeizen erhalten werden, ohne dass dadurch für die anderen Betriebe eine wesentliche Konkurrenz entstehen würde. Diesbezüglich würde lediglich der Zustand von vorher erhalten. 142-2.2015 Das Rössli, wie es sich heute präsentiert. So könnte das Vereinssäli im Rössli aussehen. Zur Erreichung dieses grossen Ziels soll eine Genossenschaft gegründet werden, welche das Rössli, mit einem Pächter, weiter betreibt. Die politische Gemeinde und die Ortsgemeinde haben zugesagt, mitzuhelfen, das Vorhaben zu finanzieren. Dieser Ausgabe liegt eine Absichtserklärung bei. Damit können Sie zeigen, dass auch für Sie die Rettung unseres Rössli wichtig ist. Alle St. Margretherinnen und St. Margrether, alle Dorfvereine, alle Gewerbetreibenden, kurz alle, denen die Erhaltung unseres Dorflebens von Bedeutung ist, sind aufgerufen, bei der Rettung des Rössli Dorf mitzumachen. Wir freuen uns über jeden Beitrag, welcher uns dem grossen Ziel näher bringt: Dieses Schild ist es wert, dass wir uns dafür einsetzen. Erhalt und Weiterbetrieb des Restaurants Rössli als Treffpunkt für alle Bevölkerungskreise. 23 Laura Bucher Openair-Kino vom 1. - 4. Juli 2015 in der Badi Nach der erfolgreichen Ausgabe vom letzten Jahr bietet das Openair-Kino in der Badi Bruggerhorn auch dieses Jahr ein unvergessliches Kinoerlebnis unter freiem Himmel. Vom Mittwoch 1. Juli bis Samstag 4. Juli 2015 werden die aktuellsten und schönsten Filme auf der grossen freien Leinwand in der Badi gezeigt. Das Publikum hat die Möglichkeit, Wünsche zum Programm auf der Homepage des Openair Kinos bekanntzugeben. Zu gewinnen gibt es Gratiseintritte mit Cüpli. Auch dieses Jahr werden vor den Hauptfilmen kreative, überraschende Kurzfilme abgespielt. Solche Filme bis zu einer Länge von 4 Minuten können bis zum 15. Juni 2015 eingereicht werden. Auch hierzu findet man alle Informationen auf der Homepage. www.openairkino-stmargrethen.ch Laura Bucher St. Mazamba vom 28. – 30. August 2015 im Park Das OK St. Mazamba, bestehend aus den Mitgliedern Hanspeter Aeberhard, Patricia Caviezel, Linus Hanselmann, Inge Nagel, Bruno Bucher, Bruno Zoller und Rubel U. Vetsch (Präsident), steckt mitten in den Vorbereitungen für das St. Mazamba 2015. Es findet vom 28. bis 30. August 2015 auf dem Festgelände rund um den Park statt. anschliessend die Kinder zum Spielen, Raten, und Spass haben einladen. Zum Abschluss bietet das diesjährige St. Mazamba einen ganz besonderen Höhepunkt: Exklusiv im Rheintal geben Marius & die Jagdkappelle zusammen mit der Pepe Lienhard Band ein Konzert, das Kinder und ihre Eltern mit swingenden, familientauglichen Songs bestens unterhalten wird. Programm für jeden Geschmack Auch erste Programmpunkte sind bereits bekannt. Zum offiziellen Festakt eröffnen am Freitag die Mariachi Flores aus Mexiko das Festwochenende. Am Samstag lassen es die Ostschweizer Partyrocker „Noisebrothers“ auf der Bühne im Park krachen, im „Street Jam- Zelt“ legen die aktuellsten Top-DJ-s auf. Der Sonntag steht traditionell im Zeichen der Familie. Er wird mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst und musikalischer Begleitung eröffnet. Ein Familienparcours wird 142-2.2015 Auf finanzielle Unterstützung angewiesen Noch sind die weiteren Programmpunkte für Freitag und Samstag finanziell nicht gesichert. Das OK hofft auf breitere finanzielle Unterstützung, um dem Publikum weitere interessante Unterhaltungsbands präsentieren zu können. Zuwendungen nimmt das St. Mazamba gerne entgegen und verdankt diese mit einer kleinen Überraschung. Die Kinderband Marius und die Jagdkapelle tritt am Sonntag mit dem Entertainer Pepe Lienhard im Park auf. Bankverbindung Konto St. Mazamba, Raiffeisenbank Unteres Rheintal, 9424 Rheineck IBAN: CH88 8129 5000 0035 5628 3 Postkonto 90-3490-6 Infos laufend auf www.stmazamba.ch 25 Michelle Messmer WWS Wärme-Wassertechnik AG St. Margrethen Geschäftsführer Erich Hohl geht in Pension und sein Nachfolger wird Daniel Müller Seit 28 Jahren leitet Erich Hohl die WWS Wärme-Wassertechnik AG an der Hauptstrasse 133 in St. Margrethen. Auf Ende April 2015 geht er in Pension. Wer sein Nachfolger wird, steht bereits fest. Seit Erich Hohl im Januar 1987 in die Firma eingetreten ist, hat sich einiges verändert. Ein grosser Schritt war, dass die WWS AG im Jahr 2000 in ein eigenes Firmengebäude gezogen ist. Die Sanitärtechnik hat sich stark gewandelt. Die Apparateauswahl ist riesig und anspruchsvoller geworden. Die Sanitärinstallation muss in Bezug auf Energieverbrauch, Schallschutz und Komfort hohe Anforderungen erfüllen. Einerseits freut sich Erich Hohl auf seine Pension, da er dann mehr Zeit für sich und seine Familie hat, andererseits erfüllt es ihn auch mit ein bisschen Wehmut, die Firma nach so vielen erfolgreichen Jahren zu verlassen. Ihm wird der Kontakt zu den vielen treuen Kunden und Mitarbeitern fehlen. Der Geschäftsführer ist stolz auf die Lehrlingsausbildung, denn es war ihm wichtig, Nachwuchs von Sanitär- und Heizungsinstallateuren ausbilden zu können. Einige der Lehrlinge blieben noch bis zu 10 Jahre in der Firma und sammelten mit Links der neue Geschäftsführer Daniel Müller, rechts Erich Hohl. Erich Hohls und Fredi Grafs Unterstützung wertwolle Erfahrung im Heizungs- und Sanitärbereich. In der Firma wird es mit dem Weggang von Erich Hohl keine grossen Veränderungen geben. Mit Daniel Müller konnte ein geeigneter Nachfolger und neuer Geschäftsführer im Bereich Sanitäranlagen für die WWS AG gefunden werden. Daniel Müllers Eltern sind in St. Margrethen aufgewachsen und der neue Geschäftsführer ist seit 15 Jahren Pfadi-Leiter, was ihn noch heute mit unserem Dorf verbindet. Zurzeit wohnt Daniel Müller in Widnau. Daniel Müller hat die Lehre als Spengler-Sanitärmonteur abgeschlossen und danach die Zusatzlehre als Haustechnikplaner absolviert. Er arbeitete 3 Jahre als Sanitärplaner in einem grossen Planungsbüro und besuchte die Technikerschule. Anschliessend sammelte er im Verkauf wichtige Erfahrungen. Daniel Müller ist bestens für die verantwortungsvolle und spannende Aufgabe als Geschäftsführer und Sanitärchef bei der WWS AG vorbereitet. Erich Hohl dankt allen Kunden herzlich für die jahrelange Treue. Ebenfalls dankt er Fredi Graf, der der Firma noch einige Zeit erhalten bleibt, und allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen für die wertvolle Zusammenarbeit. Grenzgarage GRENZGARAGE St.Margrethen Seit nunmehr rund zwei Jahren repräsentiert das „rote Haus“ an der Hauptstrasse 80 die Grenzgarage von einer ganz anderen Seite. Die neuen Autos von Opel und Subaru erhielten eine gänzlich neue Plattform und wer hin und wieder einen Blick in den Ausstellungsraum wirft, entdeckt auch Ungewöhnliches. Kunden und Interessenten will damit vermittelt werden, dass hier Individualität, Innovation und damit ein tolles Produkt, genau auf die geforderten Bedürfnisse erhältlich ist. Selbstverständlich steht die Werkstatt am gewohnten Standort – an der Hauptstrasse 87 – mit einem Topservice für Unterhalt- sowie Servicearbeiten und alle Eventualitäten in einem „Autoleben“ bereit. Nachdem kürzlich die dazugehörende Tankstelle mit neuesten Gerätschaften versehen wurde, installierte Rolf Zehender eben einen neuen Brems- und Stossdämpfer- Prüfstand. 26 Grenzgarage, die richtige Spur anders zu sein Das erste Highlight dieses Jahres wird demnächst die Frühlingsausstellung am 25. und 26. April 2015 darstellen. Reservieren Sie sich das Datum, es lohnt sich. Es ist wirklich nicht nötig, nach Genf zu reisen; im Unterdorf „erleben“ Sie Autos genau so. GRENZGARAGE MIWAG AG Rolf Zehender Hauptstrasse 87 9430 St. Margrethen Telefon 071 747 10 20 [email protected] www.grenzgarage.com Veranstaltungen 2015 Impressum APRIL 01. Eröffnung Camping Bruggerhorn 04. Follmondanlass im Park 10. GV in der Rheinauhalle 18.Unterhaltungsabend 19. Erstkommunion 25. Flohmarkt im Bahnhofplatz Mosaik Nächste Ausgabe Redaktionsschluss Strandbad Bruggerhorn FUN Raiffeisenbank Unteres Rheintal Musikgesellschaft kath. Pfarramt Chinderhus Rägebogä MAI 04. 09. 20. 24. Follmondanlass im Park Strandbad Bruggerhorn Öffnung Redaktionsschluss Konfirmation in der ev. Kirche JUNI 02. 06. 06.-07. 14. 14. 20. 20. 100. Follmondanlass im Park Papier- und Kartonsammlung Kreismusiktage in Eichberg Abstimmungssonntag Chilbi in St. Margrethen Neuzuzügerbegrüssung 100 Jahre Nebengrabenverein FUN Jungwacht & Blauring Musikgesellschaft polit. Gemeinde polit. Gemeinde / Dorfvereine polit. Gemeinde Einwohnerverein Nebengraben JULI 01.-04. 02. 04.-11. 31. Openair Kino im Bruggerhorn Follmondanlass im Park Sommerlager Bundesfeier in der Wiesenau Openair Kino St. Margrethen FUN Jungwacht & Blauring polit. Gemeinde FUN polit. Gemeinde Verein Mosaik evang. Kirchgemeinde erscheint 4-mal jährlich 1. Juli 2015 20. Mai 2015 Inserate Verein Mosaik St. Margrethen, c/o Tobler Felix Unnothstr. 20 · 9430 St. Margrethen Tel. 071 - 747 56 66 · Fax 071 - 744 57 34 E-Mail: [email protected] Redaktion Bucher Laura Tel. 071 - 740 93 07 [email protected] Gerosa Paul Tel. 071 - 744 42 31 [email protected] Gschwend Martina Tel. 071 - 747 56 46 [email protected] Messmer Michelle Tel. 071 - 744 70 06 [email protected] Müller Nina Tel. 078 615 92 77 [email protected] Schneider Guido Tel. 071 - 744 23 61 [email protected] Gestaltung Timm Evers Kapellenstrasse 26 · A-6890 Lustenau Tel. +43(0)680 310 48 46 · [email protected] Druck Vetter Druck Thal GmbH · 9425 Thal Gedruckt auf Papier aus umweltund sozialverträglicher Waldwirtschaft. Bankverbindung Verein Mosaik Raiffeisenbank Unteres Rheintal, Rheineck IBAN CH11 8129 5000 0035 6766 0 FUN 101. Follmond Seit dem Juni 2007 treffen sich Jung und Alt ab 19.19 Uhr im Pärkli St. Margrethen auf ein Bier, ein Glas Wein oder auch ein Mineral. Für den Hunger werden saisonale Imbisse angeboten. Der Follmond bietet eine regelmässige Gelegenheit, sich spontan in lockerer Atmosphäre zu treffen und dabei „eifach wieder emol e chli mitenand rede“. Der Follmond entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt der St. Margrether Bevölkerung, wovon die vielen treuen „Stamm-Follmönder“ zeugen. Nachdem es bereits im Jahr 2007 passiert war, wird es dieses Jahr im Juli wieder zwei Follmonde geben, ein aussergewöhnliches Ereignis. So unbeständig der Vollmond die Wochentage aussucht so unbeständig war auch das Wetter; mal laue Vollmondnacht, mal Sturm, Regen und Gewitter und dann noch Hagel und Schnee. Gerne erinneren wir uns an „spezielle“ Follmonde zurück, wie z.B. der Silvesterfollmond oder das 75. Jubiläum sowie die Anlässe mit musikalischer Unterhaltung, vorgetragen von der Musikgesellschaft St. Margrethen, Pia & Ignaz, Flying Kotletts unplugged, Nuklear Spränger, SickerliGugga, Militärmusik (Bündnerspiel), Coverme, Trade Mark u.v.a. Nach acht Jahren wird am 2. Juni bereits der 100. Follmond ausgerichten. Feiern werden wir den 101. Follmond am Donnerstag 2. Juli 2015. Für diesen Anlass haben wir die Band Trade Mark verpflichtet, welche schon im August 2013 bei uns ein beeindruckendes Konzert gegeben hat. Eine grosse Festwirtschaft, bei schlechtem Wetter ein Festzelt sowie weitere Attraktionen werden dieses Jubiläum umrahmen. Wir freuen uns, Sie am 2. Juli zum Jubiläum 101. Follmond begrüssen zu dürfen. [email protected] www.follmond.ch 28 Follmondtermine 2015 04. April 04.Mai 02.Juni 02.Juli101. Follmond 31.Juli Bundesfeier Wiesenau Barbetrieb 29.August entfällt wegen St. Mazamba 28.September 27.Oktober 25.November 25.Dezember
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