Gewinnen Sie mit AWO erleben! AWO erleben! lesen – und genau hinschauen: Finden Sie heraus, aus welchen Artikeln im aktuellen Heft die vier abgebildeten Fotoausschnitte stammen und ordnen Sie jedem Bild die richtige Seitenzahl zu. Addieren Sie die Zahlen und schicken Sie Ihre Glückszahl bis zum 31. Juli 2015 an: AWO Unterbezirk MünsterlandRecklinghausen, Sandra Schubert, Clemensstraße 2-4, 45699 Herten. Stichwort: Glückszahl. Unter allen richtigen Einsendungen werden drei Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner der letzten Ausgabe waren Janina Thurau (Recklinghausen), Karl-Heinz Bettermann (Recklinghausen), Anneliese Wolsing (Bocholt). FRAU HÖPKER Wir gratulieren allen Gewinnern herzlich! HÖPKER BITTET FRAU 1. Preis: 2x Eintrittskarten für die Veranstaltung „Frau Höpker bittet zum Gesang“ mit Katrin Höpker, Sa., 26.09.2015, 20 Uhr, im Gemeinschaftshaus Wulfen (www.gemeinschaftshaus-wulfen.de) 2 | 2015 Die Theatergruppe des Jugendmigrationsdienstes in Dülmen. Das Thema: Kreativität im Alltag von Kunden und Klienten. Seite 9 ET GESANG BITTZUM ZUM GESANG 2. Preis: 1x Shopping-Bag „AWO – Weil Sie uns am Herzen liegen“ 3. Preis: 2x „AWO-Wohlfühltasse“ Abbildung zeigt Wunschausstattung gegen Mehrpreis. Aktionswoche Für Vielfalt, gegen Rassismus „Ich genieße jeden Tag ein heißes Wunsch-Menü!“ Bis zu 25 % Nachlass ab einem Grad der Behinderung von 20 (GdB). Fast jeder von uns kennt jemanden, der von einer Beeinträchtigung betroffen ist. Sagen Sie es daher Ihren Freunden, Bekannten oder Verwandten weiter: Bei uns können Menschen bereits ab einem GdB von 20 durch attraktive Sonderkonditionen richtig viel sparen. MOHAG Automobile Sprungmann GmbH 46282 Dorsten · Marler Straße 135 Telefon 02362 97790 · www.mohag.de Seite 6 Leckere Menüs täglich heiß ins Haus gebracht Sie erwartet ein Speiseplan voller Abwechslung Ortsverein Havixbeck Wertvolle Ernährung zum Wohlfühlen, auch für Diäten Wir sind für Sie da. Tel.: 0 23 61 - 58 28 88 80, Fax: 018 02 - 22 23 89 Arbeiterwohlfahrt Menüservice Recklinghausen Jetzt den aktuellen Speiseplan anfordern! 59 neue Mitglieder in fünf Jahren © apetito Seite 24 Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, - Anzeige - Werden Sie Logopäde ! Freie Plätze für den Ausbildungsstart im Sommer 2015 gibt es noch an der Schule für Logopädie der AWO in Hattingen. Wer sich kurzfristig für eine Ausbildung entscheidet, kann vom Frühbucherrabatt profitieren. Die von der AWO gegründete staatlich anerkannte Schule mit eigenen Praxen bietet Schülern Gelegenheit, einen Teil der 2.100 Praxisstunden bei Hospitationen und selbst durchgeführten Therapien unter Supervision zu absolvieren. Die Zusammenarbeit mit Institutionen wie Seniorenzentren, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kliniken und Kindertageseinrich- Logopädieschülerinnen bei der Ausbildung. tungen erschließt den Schülern zusätzlich einen großen Patientenstamm mit unterschiedlichen Störungsbildern. Auch Hausbesuche gehören zum vielfältigen Ausbildungsprogramm. „Die Aussichten, nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz zu finden, sind sehr gut. Einige der Schüler, die aktuell noch in den Abschlussprüfungen stecken, haben schon feste Stellenzusagen in der Tasche“, freut sich Schulleiterin Cornelia Oestereich. Zudem gibt es nach der Ausbildung vielfältige Möglichkeiten, sich weiterzubilden, zu spezialisieren oder ein Studium anzuschließen. Info: Logopädieschule der AWO EN Martin-Luther-Straße 13 45525 Hattingen Tel. 0 23 24 / 50 04 30 www.logopaedie-schule.de Kreativität hat in dieser Ausgabe ganz viel Raum. Bunt und vielseitig ist das vorliegende Magazin damit wieder geworden. So vielseitig wie unsere Einrichtungen und Dienste eben sind. Kreativität ist laut Definition die Fähigkeit Neues zu erschaffen. Ich finde es sehr spannend zu sehen, was bei uns im Unterbezirk alles geschaf fen wird. Wussten Sie, was man mit alten Fahrradschläuchen machen kann? Das Ambulant Betreute Woh nen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Sucht erkrankungen in Dülmen gibt in die sem Heft einen Einblick in ihre Arbeit mit alten Schläuchen. Dabei sind Kunstwerke entstanden, die im Alltag eine neue Verwendung finden. Daneben berichten wir über bun desweite AWO-Aktionstage, an denen wir uns bereits beteiligt haben oder noch engagieren werden. Im Rahmen der Kampagne „AWO gegen Rassismus“ veranstaltete der AWO-Unterbezirk zusammen mit dem Ehrenamt eine ganze Reihe unter schiedlichster Aktionen und Projekte. Wir haben gezeigt: Die AWO ist viel seitig, offen und bunt. Einen kleinen Eindruck von unseren Aktivitäten erhalten Sie auf Seite 6. Wir setzen uns ein für Vielfalt und Toleranz in unse rer Gesellschaft – und das nicht nur am Internationalen Tag gegen Rassis mus am 21. März. „Wir für Sie“ – war dann am 12. Mai das Motto des diesjähri gen Tages der Pflege. Mit der gemein samen Kampagne aller Wohlfahrtsver bände fordern unsere Pflegefachkräfte im Land Nordrhein-Westfalen mehr Anerkennung für ihre Arbeit, die sich insbesondere auch durch eine bessere Vergütung der Leistung auswirkt. Jetzt im Juni ruft die AWO zu Aktionstagen unter dem Motto „Echte Vielfalt. Echtes Engagement. Echt AWO.“ auf. Haupt- und ehren amtliche Einrichtungen öffnen ihre Türen und präsentieren sich der Öffentlichkeit. Sie können sich also wieder auf eine bunte, abwechslungsreiche Aus gabe freuen. Damit wir auch künf tig aktuell und umfassend berichten können, gilt mein Aufruf nach eige nen Beiträgen aus allen AWO-Gliede rungen und -Einrichtungen. Schreiben Sie uns. Senden Sie uns einen kurzen Text und ein Foto von Ihrer Aktion. Unter [email protected] sam meln wir Ihre Beiträge und bemühen uns, viele davon zu veröffentlichen. Wir freuen uns über Ihre Zuschriften. Ich wünsche Ihnen nun gute Unterhaltung beim Lesen der aktuel len Ausgabe von AWO erleben! und einen schönen Sommer. Herzliche Grüße Christian Bugzel, Vorsitzender des AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen. Ihr Christian Bugzel Vorsitzender AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen 2 | 2015 AWO erleben! 3 IMPRESSUM AWO erleben! ist die Zeitung des AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen Herausgeber: Christian Bugzel, Vorsitzender des AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen, Clemensstraße 2-4, 45699 Herten Verantwortlich: Harry Junghans, Geschäftsführer Konzeption, Redaktion und Gesamtherstellung: AMB Kommunikation, Leverkusener Straße 14, 45772 Marl Tel. 01 75 / 16 16 801 Fax 0 23 65 / 50 45 29 [email protected] 7 Verantwortliche Redaktion: Anja Mau-Borkhoff 24 26 Schlussredaktion: Stefan Prott, RDN Verlags GmbH Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hans-Jürgen Abenath, Mirja Düwel, Kerstin Fromm, Stefanie Hasler, Harry Junghans, Miriam Maiburg, Oliver Mau, Jürgen Schepp, Sandra Schubert, Jörn-Jakob Surkemper, Martina Waldner IN DIESER AUSGABE ... Fotos: Birgit Frey, Anja Mau-Borkhoff, Oliver Mau, Christian Kuck, Georg Oligmueller, Victor Wolf, Editorial von Christian Bugzel, Vorsitzender des AWO-Unterbezirks .............................. 3 Für Vielfalt und Toleranz, gegen Rassismus ............................................................ 6 Titelfoto: Christian Kuck Echt AWO: Bundesweite AWO-Aktionswoche ........................................................... 7 Grafik / Layout: Peter Damm, Oliver Mau Anzeigen: AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen Sandra Schubert Clemensstraße 2-4 45699 Herten [email protected] Anzeigendisposition: AMB Kommunikation, [email protected] Melanie Queck ist neue Geschäftsbereichsleiterin .................................................... 8 Das Thema: Kreativität ist harte Arbeit .................................................................. 9 Ohne Wein mit alten Schläuchen ........................................................................ 10 8 Mertens Kotten: Die Musik-Kita in Gronau ............................................................ 12 Verständnis und Selbstbewusstsein durch Theater .................................................. 13 Druck: Silberdruck, Niestetal Basteltag an der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Coesfeld ..................................... 15 Wir danken allen Unternehmen, die zur Finanzierung dieser Ausgabe beigetragen haben. Weitere Informationen unter www.awo-msl-re.de Ganzheitliches Gedächtnistraining: Die Gruppendynamik stimmt .............................. 16 Kommentar zum Schwerpunktthema von Harry Junghans ........................................ 18 AWO erleben! erscheint viermal jährlich. Die Zeitschrift AWO erleben! kann auch abonniert werden. Vier Ausgaben inklusive Versand kosten € 16,00. Einzelverkaufspreis: € 3,50. Kurz & knapp: Aktivitäten in der Region .............................................................. 19 Ortsverein Havixbeck: Gegen den Trend ............................................................... 24 Aboservice: AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen Sandra Schubert Clemensstraße 2-4 45699 Herten [email protected] Postalischer Versand an die AWO-Mitglieder im AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Ausgabe Juni 2015, Auflage: 13.000 Wolfgang Altenbernd: Ein Leben für die Schwachen ............................................... 26 Aus dem Bezirk: Europäische Akademie für Pflege gegründet ................................... 27 Rätseln Sie mit und gewinnen Sie ...................................................................... 28 10 2 | 2015 AWO erleben! 5 Ausblick Reportage Rückblick Für Vielfalt und Toleranz Echt AWO Aktionswochen im AWO-Unterbezirk anlässlich des internationalen Gedenktages gegen Rassismus Bundesweite AWO-Aktionswoche vom 13. bis 21. Juni Kita-Aktion In 70 Kitas ließen bis zu 100 Kinder zeitgleich um 12 Uhr bunte Luftballons als Zeichen für Vielfalt und Toleranz in den Himmel steigen. Zusätzlich fanden in einigen Kitas interne Angebote zum interkulturellen Miteinander statt. OGS-Projekt 6 AWO erleben! 2 | 2015 Bonn-Fahrt Auf einer Fahrt nach Bonn zum Haus der Geschichte erkundeten die Teilnehmenden das Einwanderungsland Deutschland. Die vielen Ausstellungsstücke vermittelten einen lebendigen Eindruck der Geschichte. Trainings In den Offenen Ganztagsschulen lief die Projektreihe „Ich – Du – Wir – Ohne Gewalt“. Die Kinder erstellten internationale Buffets und Kunstwerke, die anschließend in der OGS ausgestellt wurden. Im Bürgerhaus Herten-Süd wurde das Training „Antirassismus und interkulturelle Sensibilisierung“ gleich zweimal für interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten. Eingeladen Roma-Kultur Im AWO-Jugendtreff am Nienkamp haben drei Vereine aus Somalia, Guinea und Sri Lanka zu einem interkulturellen Essen eingeladen. So vielfältig wie das Angebot waren auch die Besucheranzahl und die Herkunftsländer der Gäste. Das Stadtteilbüro Münster-Coerde lud Fachkräfte und Interessierte zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Roma-Kultur: Hintergründe verstehen, Zugänge schaffen!“ ein. Die Termine zahlreiche interessierte Teilnehmer Echtes Engagement. Echte Vielbei den lokalen Aktionen im Rahmen falt. Echt AWO. Engagement ist tief der Aktionswoche. in der Tradition der Arbeiterwohl fahrt verwurzelt und nicht zuletzt der Impuls, eine AWO-Aktionswo che vom 13. bis 21. Juni bundesweit durchzu führen, die nach innen und außen wirkt – und über zahlreiche soziale Themen informiert. Der zentrale Auftakt für die AWO-Aktions woche wird im Rahmen der Bundesausschusssit zung in Berlin stattfin den. Vielfalt wirkt viel Das Clownsduo Zack & Zappel ist zu Gast beim fach: Die AWO im Tag der Begegnung am 20. Juni in Herten. Unterbezirk ist in die ser Woche und im ganzen Jahr für Info: Verbandspolitik und Öffentalle Menschen mit unterschiedlichen lichkeitsarbeit, Sandra Schubert, Angeboten da. Wir freuen uns über Tel.: 0 23 66 / 10 91 85 Zahlreiche AWO-Gliederungen und -Einrichtungen beteiligen sich an der Aktionswoche. Was, wann und wo stattfindet, finden Sie im Internet unter www.echt-awo-org. Eine Veranstaltungsauswahl: 13. Juni Sommerfest, 14-19 Uhr, Begegnungsstätte Gladbeck-Rentfort 15. Juni offenes Kaffeetrinken, 14-17 Uhr in allen Begegnungsstätten in Gladbeck 16. Juni: Rollendes Seminar in Münster, AWO-Einrichtungen und -Dienste werden besucht und vorgestellt 17. Juni: Tag des Ehrenamtes, 10-13 Uhr, Gladbeck Fußgängerzone Lambertistraße 19. Juni: Frühstück in der Begegnungsstätte Oer-Erkenschwick 20. Juni: Tag der AWO – Tag der Begegnung, 10-14 Uhr, Bürgerhaus Herten-Süd arwo_anz_178_77_2013_Layout 1 06.02.13 12:23 Seite 1 rz. e H it m e g r o Ihre Vors s-Servic Beratung 0 e: 0 2 2 1 6 6083-66 Privater Versicherungs-Schutz Für Mitarbeiter/innen und Mitglieder von Wohlfahrtsverbänden sowie deren Familien Wir bieten Sondertarife für Ihre privaten Versicherungen an. Prüfen Sie selbst, wie günstig für Sie die ARWO-Konditionen sind. Fordern Sie gleich ein unverbindliches Angebot an! ARWO Versicherungsservice GmbH, Konrad-Adenauer-Straße 25, 50996 Köln Telefon: 0221 606083-0, Telefax: 0221 606083-79, [email protected], www.arwo.de 2 | 2015 AWO erleben! 7 Reportage Das Das Thema Reportage Thema Reportage Kurz und bündig Kreativität ist harte Arbeit Der Tag neigt sich dem Ende entgegen, im Büro war es heute besonders stressig, die Kinder beim Abendbrot anstrengend. Dann, später, allein vorm Computermonitor, Stille. Langsam, die ersten Worte sind geschrieben, fällt alles ab. Die Sätze fließen, die Finger fliegen, der Kopf aber bleibt stumm, versunken in Gedanken. Egal, ob Notenblatt, Powerpoint-Präsentation oder diese Zeilen für AWO erleben! Kreativität kann als Ventil für die Seele dienen. Text und Foto von Oliver Mau. Neue Geschäftsbereichsleiterin Melanie Queck ist neue Geschäftsbereichs- leiterin Behindertenhilfe im AWO-Unterbezirk. Die 41-Jährige hat 1993 als Erzieherin im Anerkennungsjahr in der Kita Brahmstraße in Gladbeck ihre AWO-Karriere begonnen. Berufsbegleitend hat sie Ausbildungen zur staatlich anerkannten Heilpädagogin und Diplom-Sozialarbeiterin/-Sozialpädagogin abgeschlossen. Die neue Aufgabe „ist schon eine Herausforderung“, die die Leiterin der Wohnstätten in Marl und Herten „mit viel Energie“ anpackt. Daran mangelt es der dreifachen Mutter nicht: „Ein Familienerbe“, wie sie sagt. Melanie Queck sieht‘s gerne praktisch: „Ich bin nicht so der Gender-Typ. Mir ist der Mensch wichtig, die Persönlichkeit. Mit dem Blick für jeden einzelnen versuche ich, einen gemeinsamen Weg zu finden.“ Und abseits der AWO gerne Familie, Garten, Urlaub ... Alles ganz normal eben. Info: Geschäftsbereich Behindertenhilfe, Melanie Queck, Tel.: 0 23 65 / 97 40 90 8 AWO erleben! 2 | 2015 Kreativität schlummert in jedem Menschen. Sie kann auf unterschied liche Weise geweckt und ausgedrückt werden: Malerei, Musik, Skulptu renbau, Tanz, Theater, Video, Spiel... Alles Methoden, die im AWO-Unter bezirk in der täglichen Arbeit einge setzt werden, um Gefühle auszudrü cken, Erlebtes zu gestalten, Ressour cen zu wecken und Veränderungs möglichkeiten zu erproben. Der Einsatz kreativer Techniken eröffnet Möglichkeiten zu Umdeu tungen und Regelüberschreitun gen, für Differenzerfahrungen und ZAHLEN, BITTE ... 1.078 Pinsel wurden im Jahr 2014 für Kreativangebote im AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen neu angeschafft. Lösungsmöglichkeiten im alltägli chen Sozialisationsprozess oder für schwierige Lebenssituationen. Dabei kann allein schon der Pro zess der Gestaltung heilend wir ken; in ihm lässt sich leben und erle ben, widerspiegeln, die Erlebnis welt ausweiten oder überschaubar machen, lassen sich Gewohnheiten und Eigenschaften genießen, lässt Die Schülerinnen der OGS Laurentiusschule in Coesfeld mit einem wunderschönen Theaterstück: „Gräfin Silbermond und die Zauberoma“. sich Neues erproben und bewusst erleben. Aber er kann in der sozialen Arbeit auch ein erster Ansatz sein für weitergehende Beratung und Klä rungsprozesse. AWO erleben! zeigt im Themen schwerpunkt quer aus allen Fachbe reichen Beispiele, wie im Unterbezirk Kreativität in den Alltag von Kun den und Klienten integriert wird. INFOS + TIPPS AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen Oliver Mau Clemensstraße 2-4 45699 Herten Tel.: 0 23 66 / 10 91 13 www.awo-msl-re.de 2 | 2015 AWO erleben! 9 Das Thema Das Reportage Thema Ohne Wein mit alten Schläuchen Kreatives Arbeiten ist beim Ambulant Betreuten Wohnen der AWO in Dülmen ein wichtiger Baustein, um Klienten auf ihrem Weg in die Normalität zu begleiten. Seit fast zwei Jahren spielen dabei alte Fahrradschläuche eine besondere Rolle. Text von Jörn-Jakob Surkemper, Fotos von Christian Kuck. An der Wand im Gruppenraum der AWO hängen Schaukästen mit Schmuck, Hals- und Armbändern. Alles zum Großteil aus schwarzem Gummi. Auf dem großen Tisch liegt eine Kulturtasche aus Schlauch und buntem Stoff sowie einige schwarz weiße Gummimatten, die als Läufer oder Wandteppich dienen könnten. Erst beim zweiten Hinsehen erkennt man das darin verhäkelte schwarze Gummi. Fred (alias Freddy) Laufer sitzt am Tisch und schneidet einen Fahrradschlauch in lange, dünne Strei fen – das Ausgangsmaterial für die Matten. Er ist einer von acht Teilneh mern, die wöchentlich an der Kreativ gruppe des Ambulant Betreuten Woh nens der AWO in Dülmen teilnehmen. Rund zwei Stunden täglich ver bringt der 50-Jährige damit, Tabak beutel, Schlüsselanhänger, Handy hüllen oder Buch- und Kalenderumschläge zu nähen. Sogar eine gebrauchte Nähmaschine hat sich der trockene Alkoholiker dafür besorgt. „Das hilft mir, in der freien Zeit mei nen Kopf zu benutzen“, sagt er. Denn den hatte er bis vor gut zwei Jahren meist mit Alkohol betäubt. „Ich hab meine Zähne schon morgens mit Bier geputzt“, erinnert er sich. ZAHLEN, BITTE ... 35 Menschen mit psychischen Erkrankungen und/oder Suchterkrankungen betreuen die fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO in Dülmen im Ambulant Betreuten Wohnen im Kreis Coesfeld. Die Arbeit mit den Schläuchen ist für Fred Laufer zu einem echten Hobby geworden. 10 AWO erleben! 2 | 2015 Unglaublich, was sich aus alten Fahrradschläuchen herstellen lässt. Sein erstes Bier bekam er mit sechs, sieben Jahren – von seinem alkoholkranken Vater. In seiner Tischlerlehre war Alkohol ein stän diger Begleiter. Später arbeitete Lau fer als Einschaler auf dem Bau. „Da stand um 10 Uhr die erste Kiste Bier.“ Eine Beziehung, aus der zwei Kinder hervorgingen, verhalf Laufer zu einer achtjährigen Abstinenz. Als die in die Brüche ging, kam der Absturz. Aus den zwei, drei Bieren am Abend wur den fünf, sechs. Am Ende war es eine halbe Kiste. Laufer verlor seinen Job, die Wohnung verwahrloste, seine ins gesamt fünf Kinder brachen den Kon takt ab. Laufer versuchte aufzuhö ren, eine erste Therapie blieb erfolg los. „Als ich nach Hause kam, hatte sich nichts geändert.“ Der Griff zur Flasche war programmiert. Vor seiner letzten Therapie im Frühjahr 2013 hat sich Fred Laufer bereits in der Suchtberatung der AWO gemeldet, um Hilfe für die Zeit nach der Therapie zu erhalten. Die habe ihn ins Ambulant Betreute Wohnen vermittelt. „Uns ist wichtig, den Blick auf Fähigkeiten zu lenken, auf die viel zu lange nicht geschaut wurde, und so wieder Erfolgserlebnisse zu vermit teln“, erklärt Teamleiter Jan Kroes. Auch Kontakt- und Kommunikati onsfähigkeit müssten geschult wer den. Kreatives Arbeiten in der Gruppe sei dabei eine gute Möglichkeit. Aber auch Koch- oder Frühstücksgruppen bietet die AWO neben Hausbesuchen und individueller Hilfe an. Seit 2002 gibt es das Angebot der AWO im Kreis Coesfeld nun schon. Vor zwei Jahren hatte Kroes, der in seiner Freizeit auch selbst künstle risch aktiv ist, die Idee mit den Fahr radschläuchen. „Das ist ein sehr vielseitig einsetzbares und mittler weile auch gesellschaftlich akzep tiertes Material“, sagt Gabi Thiel, die die Gruppenarbeit leitet. Und es komme bei den Teilnehmern gut an. Freddy Laufer war bei der Krea tivgruppe anfangs skeptisch: „Ich dachte, da musst du jetzt hin. Mitt lerweile freue ich mich auf die Tref fen, auf das Miteinander und darauf, den anderen auch mal bei was zu hel fen“, schwärmt er. Und einen neuen Job hat er gefunden. An einer Tank stelle. „Ich verkaufe jetzt mehr Alko hol, als ich in meinem Leben getrun ken habe“, scherzt er. Durch die Kre ativgruppe der AWO hat er zudem Gefallen an der Arbeit mit Holz und Speckstein gefunden. Nächstes Jahr will er sich mit seinen Holzkreationen in Vintage-Look sogar selbstständig machen. Und auch zu vier seiner Kin der und einem Enkelkind hat er wie der Kontakt. „Mein Leben hat sich um 200 Prozent gebessert“, freut er sich. INFOS + TIPPS Ambulant Betreutes Wohnen für Menschen mit psychischen Erkrankungen und / oder Suchterkrankungen Jan Kroes Bahnhofstraße 24 48249 Dülmen Tel.: 0 25 94 / 91 00 42 In einfachen Worten ... Manche Menschen sind oft traurig und haben Probleme. Dann nehmen diese Menschen Drogen oder trinken Alkohol. Die AWO in Dülmen hilft diesen Menschen. Einmal in der Woche gibt es dort eine Bastelgruppe. Die Menschen basteln aus alten Fahrradschläuchen Taschen, Geldbeutel oder Umschläge für Bücher. Das macht ihnen sehr viel Spaß. Das können sie so gut, dass sie gelobt werden. Sie sind dann nicht mehr so traurig. 2 | 2015 AWO erleben! 11 Das Thema Das Reportage Thema Verständnis und Selbstbewusstsein durch Theater Seit 2001 bietet der AWO-Jugendmigrationsdienst in Dülmen eine Theatergruppe für Mädchen mit und ohne Migrationshintergrund an. Diese soll die Jugendlichen an Kultur heranführen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Text von Jörn-Jakob Surkemper, Fotos von Christian Kuck. Die schwarzhaarige Mejrem räkelt sich am Bühnenrand, in der Hand Fernbedienung und Chips. Ihr Blick fixiert einen Punkt in der Aula des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gym nasiums. „Das ist doch alles nur gespielt“, wirft die 18-jährige Sara ein, die sich zu ihr gesetzt hat. „Das kann nicht gespielt sein“, verteidigt Mejrem die imaginäre Fernsehsen dung. „Star Fever“ heißt diese, eine Mischung aus Castingshow und Big Brother. Es geht um Ausgrenzung, Mobbing und darum, wie sich Men schen in einem solchen Wettbewerb verändern. Und das ist auch Titel und Inhalt des Stückes, das von den insgesamt zehn Mädchen der The atergruppe des AWO-Jugendmig rationsdienstes Dülmen selbst ent wickelt wurde – zusammen mit Monika Olfs. „Das war eine Menge Arbeit, die die Mädchen da reinge steckt haben“, sagt die Theaterpäda gogin stolz. Angefangen bei der The menfindung über die Ausarbeitung Gesungen wird in jeder Kita. Allein: Das Konzept, das Diplom-Musikerin Inge Brillemann mit dem Team in Gronau entwickelt hat, geht weit darüber hinaus. An vier Tage in der Woche gibt es musikalische Angebote: vom Klavierunterricht über Klangmassagen bis zur musikalischen Entdeckung. Info: AWO-Kita Mertens Kotten, Oliver Thegelkamp, Tel.: 0 25 62 / 8 08 80 ZAHLEN, BITTE ... 150 Jugendliche betreuen die beiden Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes der AWO in Dülmen im Kreis Coesfeld, 60 davon im sogenannten CaseManagement, einer intensiveren Langzeitbegleitung. Ausdrucksstark: die Theatergruppe des Jugendmigrationsdienstes in Dülmen. 12 AWO erleben! 2 | 2015 2 | 2015 AWO erleben! 13 Das Thema Das Reportage Thema Aufwärmübung zum Beginn der wöchentlichen Proben in der Aula des Annette-von-DrosteHülshoff-Gymnasiums. der Rollen und schließlich die Ent wicklung der Handlung. Jeden Mittwoch trifft sich die Gruppe, manchmal auch am Wochen ende. Auch dann ist das Interesse groß. Einige der Mädchen sind seit rund fünf Jahren dabei – wie Mej rem, deren Eltern aus Serbien stam men. Durch Freunde und Moni, wie Monika Olfs von allen nur genannt wird, ist die 16-Jährige auf die Gruppe aufmerksam geworden – und dabei geblieben. „Ich bin viel selbstbewuss ter geworden“, sagt die Förderschü lerin. Das kann Monika Olfs bestäti gen: „Mejrem hat Riesenfortschritte gemacht. Als sie zu uns kam, war sie sehr zurückhaltend. Jetzt übernimmt sie eine Hauptrolle. Wenn man auf der Bühne steht, ist einem irgendwann egal, wie man beurteilt wird.“ Was am Theaterspielen Spaß mache? „Einfach alles“, sagt die 17-jährige Safa, deren Eltern aus dem Libanon stammen. „Man macht Dinge, die man sonst nicht macht. Man kann aus sich rauskommen.“ Durch dieses Aus-sich-Herauskom men verbesserten sich oft die Noten 14 AWO erleben! 2 | 2015 Der AWO-Jugendmigrationsdienst berät und unterstützt seit 1993 Mig ranten im Alter von zwölf bis 27 Jah ren bei der sprachlichen, schulischen, beruflichen und sozialen Integration im Kreis Coesfeld. „Das Theater ist eine gute Möglichkeit, sich gegensei tig kennenzulernen und so Verständ nis füreinander zu entwickeln.“ Das funktioniert wohl deshalb so gut, weil die Gruppe sehr gemischt ist: „Von der Förderschule bis zum Gymna sium, mit oder ohne Migrationshin tergrund ist alles dabei“, sagt Dittrich. Nur Jungs fehlen in der Gruppe. „Wir haben am Anfang auch die Jungen angesprochen, aber das Interesse war leider sehr gering.“ in der Schule, weiß Sonja Dittrich. Sie ist eine der beiden Festangestell ten beim AWO-Jugendmigrations dienst Dülmen und hat das Projekt 2001 ins Leben gerufen. „Das Theater ist spielerisch, aber es wirkt sich aufs echte Leben aus. Die Mädchen melden sich öfter oder übernehmen eher mal ein Referat“, so Dittrich. Auch spä ter, etwa in Vorstellungsgesprächen, mache sich das bezahlt. Aus einem alten Surfbrett und etwas Farbe haben Sarah, Eileen, Harry und Suzanna im Ganztagsangebot an der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Coesfeld am Basteltag eine Bank für den Hausaufgabenraum gebaut.“ Kreative Angebote wie dieses helfen, dass die Kinder auch mal ihre Handys weglegen“, sagt Teamleiterin Kerstin Bold. Info: Schulbetreuung Kreis Coesfeld, Eva-Maria Kewitz, Tel.: 0 25 94 / 9 10 00 INFOS + TIPPS Jugendmigrationsdienst Dülmen Sonja Dittrich Bahnhofstraße 24 48249 Dülmen Tel. 0 25 94 / 91 00 21 www.awo-msl-re.de In einfachen Worten ... In Dülmen spielen Mädchen von 12 bis 18 Jahren ein Theaterstück. In dem Theaterstück geht es darum, wenn man nicht bei den anderen mitmachen und dazugehören darf. Das kennen die Mädchen aus ihrem echten Leben. Das Theaterspielen hilft deutschen und ausländischen Mädchen, sich besser zu verstehen. Die Mädchen werden durch das Theaterspielen mutiger. Sie trauen sich, in der Schule mehr zu sagen. 2 | 2015 AWO erleben! 15 Das Thema Das Reportage Thema Die Gruppendynamik stimmt Dieter Weber sitzt am Tisch im AWO-Treff Schürmannswiese. Er tippt mit dem Zeigefinger an seine Stirn. Damit will er aber keineswegs andeuten, dass sein Gegenüber einen „Vogel“ hat: Die Scharade ist ein Spiel im Kurs „Ganzheitliches Gedächtnistraining“. Dieter Weber hat den Begriff „du spinnst“ gezogen. Text von Stefanie Hasler, Fotos von Marco Stepniak. Einmal in der Woche trifft sich die Gruppe mit Kursleiterin Chris tine Maier in Herten. Die Senioren mit beginnender Demenz wollen im Kurs ihr Gedächtnis fit halten. Dabei setzt die Dozentin aber nicht nur auf die Merkfähigkeit. Der ganzheitli che Ansatz beinhaltet auch Übungen 1.300.000 Menschen sind nach aktuellen Schätzungen in Deutschland zurzeit demenziell erkrankt. Nach dem 65. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz zu erkranken. 16 AWO erleben! 2 | 2015 zu Konzentration, Kreativität, Bewe gung und logischem Denken. Auf dem Flipchart ist diesmal eine Abbildung von Albrecht Dürers berühmtem Gemälde der betenden Hände angepinnt. „Hände“ sind das Oberthema des Treffens. Gemein sam überlegen die Männer und Frauen am Tisch, welche Wörter mit „Hand“ ihnen einfallen. Chris tine Maier notiert „Handball“. Dann „Handlauf“ und „Handschellen“. „In der ersten Stunde haben wir nur nach Wörtern gesucht, die mit einem bestimmten Buchstaben anfangen“, erzählt sie, „dann hatten wir eine Kombination von drei Buschstaben.“ Jetzt, in der vierten Stunde, steht schon ein ganzes Wort am Anfang. Die Fortschritte, die hier am Tisch gemacht werden, sprechen für die „Schreibenist bei AlzheimerDemenz häufig das erste, was nicht mehr funktioniert.“ Marion Henke „Wir versuchen, die Teilnehmer so lange wie möglich auf einem guten Stand zu halten.“ Christine Maier gute Dynamik in der Gruppe. „Bei Alzheimer-Demenz können wir mit dem Gedächtnistraining keine mess baren Verbesserungen erzielen“, erklärt die Fachtherapeutin für Hirnund Gedächtnisleistung. „Aber wir versuchen, die Teilnehmer so lange wie möglich auf einem guten Stand zu halten.“ Das regelmäßige Beisammensein in der Gruppe ist dabei fast genauso wichtig wie die Übungen selbst. „Wir achten außerdem darauf, dass wir keine Prüfungssituation aufkom men lassen“, betont Christine Maier. Die Spiele sollen Spaß machen, jeder macht sie so, wie er kann. Und wenn es mal nicht klappt, sucht die Gruppe gemeinsam nach einer Lösung. Oder die Übung wird ein fach im Kopf durchgespielt, zum Bei spiel eine Schreibaufgabe. „Schreiben ist bei Alzheimer-Demenz häufig das erste, was nicht mehr funktioniert“, weiß Marion Henke. Sie leitet die AWO-Beratungsstelle für Pflege und Demenz in der Hertener Innenstadt. Bei ihr buchen die Senioren oder ihre Angehörigen den Kurs. Ein Kurs geht über acht Einheiten. Danach „Hände“ sind das Oberthema des Kurses „Ganzheitliches Gedächtnistraining“. können die Teilnehmer entscheiden, ob das Angebot noch das richtige für sie ist und ob ihre gesundheitliche Situation eine Fortsetzung erlaubt. Die Kursgebühr von 60 Euro wird gegebenenfalls sogar von der Pflege kasse übernommen. „Die AWO bie tet das ganzheitliche Gedächtnistrai ning für Menschen mit Demenz im Frühstadium auch in Marl und Glad beck an“, sagt sie. In ihren Beratungsgesprächen macht Marion Henke die Angehö rigen auf das Angebot aufmerksam. Als ausgebildete Gedächtnistraine rin findet sie schnell heraus, für wen der Kurs das Passende sein könnte. Auch bei Dieter Weber lag sie mit ihrer Einschätzung genau richtig: Er besucht die Kurse bereits seit zwei Jahren. „Wenn es mir nicht gut tun würde, würde ich ja nicht immer wie der kommen!“ INFOS + TIPPS AWO-Beratungsstelle für Demenz und Pflege Marion Henke Antoniusstraße 29 45699 Herten Tel.: 0 23 66 / 50 37 85 www.awo-msl-re.de In einfachen Worten ... Die AWO bietet ein Gedächtnistraining für Menschen mit Demenz an. Demenz ist eine Krankheit bei der man alles vergisst. Demenz ist nicht heilbar. Das Gedächtnistraining hilft, dass die Demenz bei den Menschen nicht so schnell noch schlimmer wird. 2 | 2015 AWO erleben! 17 Kurz und bündig Das Thema Dankeschön an ehrenamtliche Helfer Mein Standpunkt. Kreativität hat im AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen einen hohen Stellenwert. Künstlerisches Schaffen macht Spaß und gibt zudem Kraft, Selbstvertrauen und Mut. Ein Kommentar von Harry Junghans, Geschäftsführer AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen. Joseph Beuys vertrat die Ansicht, dass jeder Mensch ein Künstler ist. Ich stimme mit ihm überein, dass in jedem Menschen kreatives Potenzial steckt, sich jeder künstlerisch betäti gen kann. Die meisten Menschen verbin den Kreativität nur mit den Künsten. Kreativität beschränkt sich nicht nur auf Malen, Musizieren oder Schau spielern. Kreativität wird überall dort gebraucht, wo es darum geht, neue Wege, neue Lösungen oder neue Ideen zu finden. Etwas vereinfacht lässt sich fest halten, dass Kreativität vor allem in unserer rechten Gehirnhälfte ent steht. In unserer Gesellschaft wird aber vor allem die linke Gehirnhälfte gefördert, die für logisches Denken, Zahlen und verbale Sprache zustän dig ist. So kommt es, dass wir viel zu selten kreativ sind oder sein sollen. Viele Menschen blockieren sich zudem selbst. Sie setzen hohe Maß stäbe an das Ergebnis oder haben Glaubenssätze, die für Kreativität hinderlich sind, dass sie zu alt seien, etwas Neues auszuprobieren, kein Talent hätten oder die Zeit fehle, sich kreativ zu betätigen. Als Kinder waren die meisten Menschen wahrscheinlich kreativer, als sie es mit zunehmendem Alter sind. Wer konnte nicht früher phan tastische Spiele allein mit der Vor stellungskraft spielen, oder welche kreativen Einfälle einem in den Sinn kamen, wenn man mit einfachen Din gen etwas basteln wollten. Viele Menschen halten sich selbst für nicht-kreativ, aber das stimmt einfach nicht. Alle Menschen haben die Anlage dazu, kreativ zu sein. Kreativität hat bei uns im Unter nehmen einen hohen Stellenwert. In unseren Kitas und Offenen Ganz tagsgruppen gehören kreativ-künst lerische Angebote zum Standardpro gramm und auch bei unseren übrigen Dienstleistungsangeboten werden sie gerne eingesetzt. Ideen und Wünsche der Kinder und Klienten werden auf gegriffen und umgesetzt. Unsere Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre eigenen Talente und Neigungen einzubringen. Dar über hinaus bereichern Profis wie Musikpädagogen, Maler, Tänzer oder Theaterpädagogen die Krea tivangebote. Künstlerisches Schaffen macht Spaß und gibt zudem Kraft, Selbstvertrauen und Mut. Deshalb freue ich mich, wie viel fältig Kreativität in unseren Einrich tungen und Diensten gelebt wird. INFOS + TIPPS 4632546325 Borken Borken 46325 Boumannstraße 28 Borken Boumannstraße 28 Boumannstraße 28 Sanierungen, Telefon 02861/2869 Sanierungen, Sanierungen, Telefon 02861/2869 Umbauten, Telefon 02861/2869 Fax 65299 Umbauten, Umbauten, Wohnungs- und Fax 65299 undFax 65299 Wohnungs- Wohnungsund Industriebau www.frericks-bau.de Industriebau www.frericks-bau.de Industriebau www.frericks-bau.de 18 AWO erleben! 2 | 2015 Harry Junghans Geschäftsführung AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen Clemensstraße 2-4 45699 Herten Tel.: 0 23 66 / 10 91 16 Die Gruppe des ABW in Marl. Gemeinsam wird auch gekocht. Ausgelassen war die Stimmung auf der Party im letzen Jahr. Alles ganz normal Die Party des Jahres Seit 2008 bietet die AWO im Kreis Recklinghausen für Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen ab 18 Jahren das Ambulant Betreute Wohnen an. Die Hilfen sind sozialräumlich ausgelegt und zielen auf die Inklusion des Hilfesuchenden in seinem Stadtteil. Unterstützungsleistungen sind die Planung und Erledigung der Aufgaben des Alltags, die Arbeitssuche, die Suche nach der passenden Wohnung oder die Freizeitgestaltung. Ein Freizeitangebot ist die inklusive Sportgruppe, die sich immer mittwochs in der Sporthalle der Christy-BrownSchule trifft. Info: Ambulante Behindertenhilfe, Annika Althaus, Tel.: 0 23 65 - 953 98 30 Es ist die Party des Jahres – und 100 Prozent AWO. Am Freitag, 28. August, steigt die Mitarbeitersause im Gemeinschaftshaus Wulfen (GHW) in Dorsten. Für jeden Party-Geschmack ist wie immer etwas dabei: Sektempfang, ein großes Buffet, Cocktails, Musik, Midnight-Barbecue, viele nette Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt die Tombola, bei der attraktive Preise zu gewinnen sind. Über 500 Beschäftigte aus allen Regionen des Unterbezirkes feiern jedes Jahr im GHW zusammen. Ab 19 Uhr geht’s los. Der Vorverkauf zum Preis von 9 Euro beginnt - wie üblich – über die Geschäfts- und Fachbereichsleiter. Info: 100 % AWO-Party, Sandra Schubert, Tel.: 0 23 66 / 10 91 85 Verstärkung für Kur & Erholung Kirsten Glattkowski (Foto) unterstützt den Bereich Kur & Erholung. Die gelernte Reiseverkehrskauffrau ist Ansprechpartnerin für Datteln und Recklinghausen und steht mit Rat und Tat bei Anfragen zu Seniorenreisen, Kinder- und Jugendfreizeiten sowie Mutter-KindKuren zur Seite. Hauptsitz von Kirsten Glattkowski st das Recklinghäuser Büro an der Wildermannstraße 69. Selbstverständlich ist sie auch bei Veranstaltungen oder für persönliche Gesprächstermine in Datteln erreichbar. Info: Kur & Erholung, Kirstin Glattkowski, Recklinghausen, Tel.: 0 23 61 / 9 31 67 12, Datteln, Tel: 0 23 63 / 73 91 20 Bei der AWO in Heiden ist immer was los: Fahrten, Singen, Radfahren, kulturelle Veranstaltungen, Doppelkopfturniere, Sparclub und Mittagstisch … und die Liste ist noch viel länger. Ein Verdienst der vielen ehrenamtlichen Helfer, die durch ihren Einsatz, aber auch durch Kuchen- und Geldspenden immer Thomas Wehner begrüßt die Gäste. wieder die Arbeit der Heidener AWO unterstützen. Inzwischen ist es guter Brauch, alle zwei Jahre ein kleines Dankeschönfest auszurichten. Mehr als 50 Gäste kamen dieses Mal ins Begegnungszentrum, um einmal nicht mit anzupacken, sondern sich bedienen zu lassen. Auch Bürgermeister Heiner Buss war gekommen, brachte Dankesworte und eine Geldspende der Gemeinde für die weitere Arbeit mit. Vorstandsmitglied Thomas Wehner mit seiner Familie - Ehefrau Sandra, vier Kindern und ein Freund - zauberten ein Menü, das für ganz viel Geld ein Caterer nicht besser hätte liefern können. Auch die Bedienung der Gäste, einschließlich Versorgung mit Fassbier, übernahm die „Crew Wehner“. Für die musikalische Unterhaltung sorgten André Leber mit dem Akkordeon und Berthold Heyne mit der Gitarre. Info: AWO-Ortsverein Heiden, Anne Conrad, Tel.: 0 28 67 / 14 88 2 | 2015 AWO erleben! 19 Kurz und bündig Kurz und Reportage bündig 66 ehrenamtliche Demenzbegleiter und die vier Referenten beim Workshop im Gemeinschaftshaus in Wulfen-Barkenberg. Blumenfest in Dorsten Demenzbegleiter im Alltag Diana Benninghoven (Pflegedienst), Franz-Josef Kohlmeier (Seniorenzentrum Barkenberg), Christiane Wittek-Schlierkamp (Pflegedienst), Norbert Talaga (Stadtverbandsvorsitzender), Susanne Linert (Kur und Erholung) und Marina Talaga (Ehrenamt) waren mit einem Stand auf dem Blumenfest in Dorsten vertreten. Info: AWO-Stadtverband Dorsten, Norbert Talaga, Tel.: 0 23 62 / 79 47 84 Bereits zum sechsten Mal organisierte die Kreisarbeitsgemeinschaft „Zuhause leben im Alter“ über die „Persönlichen betreuerischen Hilfen im Einzelfall“ – das sind elf geförderte Dienste in allen zehn Städten im Kreis Recklinghausen – trägerübergreifend eine Fortbildung für ehrenamtliche Helfer. Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Diakonie luden 66 ehrenamtliche Demenzbegleiter und vier Referenten zu dem Professionell: Die Kinder der Breakdancegruppe an der Wittringer Schule in Gladbeck. Breakdance in der OGS Die Kinder der OGS an der Wittringer Schule in Gladbeck lernten sechs Monate lang jeden Mittwoch eine Stunde lang unter der Anleitung von Daniel Otta und Thomas Auth Grundschritte des Breakdance. Die Kinder machten begeistert mit und freuten sich, Eltern, Geschwis- tern und den übrigen OGS-Kindern zum Ende der AG in Gruppenformationen und Einzeldarbietungen zeigen zu können, welche Talente in ihnen stecken. Info: OGS Wittringer Schule Gladbeck, Dorothee Reiter, Tel.: 0 20 43 / 68 37 35 Workshop nach Wulfen-Barkenberg in das Gemeinschaftshaus ein. Die Themen: „Umgang mit Demenz“, die Lehre der „Kinästhetik“, Gymnastik für bettlägerige Menschen, mobiles Snoezeln, Angebote für die Sinne, Gesprächsführung, Kommunikationsspiele, Geschichten und Sprichwörter, der Einsatz von Klangschalen in der Einzelbegleitung sowie Übungen zum ganzheitlichen Gedächtnistraining. Die Teilnehmer Bunt und laut Jugendwerk gegründet In Lengerich hat sich ein Ortsjugendwerk der AWO gegründet. Zum Vorsitzenden wurde Niklas Krumme gewählt. Stellvertretende Vorsitzende sind Tom Bergmann und Daniel Blotevogel. Beisitzer sind Lukas Buch, André Hergemöller, Darleen Hoviele, Lena Landwehr und Lisa-Marie Lünnemann. Zu Revisoren wurden Deniz Boy, Paul Mater und Jason Mentrup gewählt. Das Ortsjugendwerk hat als allererstes vor allem ein Ziel: die Realisierung einer Skateranlage in Lengerich. Außerdem plädiert die aus 21 neuen Jugendwerks-Mitgliedern bestehende Grün- 20 AWO erleben! 2 | 2015 Die 21 Gründungsmitglieder des neuen Jugendwerkes in Lengerich. dungsversammlung für ein Jugendcafé und einen neuen Rasen für das Stadion in Lengerich. Info: AWO-Jugendwerk Lengerich, Niklas Krumme, [email protected] Jubiläum in der AWO-Wohnstätte Rheine zum 20-jährigen Bestehen der Einrichtung: Über 350 Bewohner und Gäste fanden an diesem Tag den Weg auf die liebevoll gestaltete „Festwiese“. Eröffnet wurde die Feier durch den AWO-Vorsitzenden Christian Bugzel, der Ehrenurkunden für die 20-jährige Zugehörigkeit gemeinsam mit der Wohnbeiratsvorsitzenen Jutta Breulmann an die Bewohner überreichte. Nach den Reden von Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder, AWO-Referatsleiterin Petra Gessner, Geschäftsführer Harry Junghans sowie den Teamleitern Anke Riemasch und Stefan Ruprecht wurde der offizielle Anke Riemasch wird gratuliert. Teil mit einem Konfettiregen beendet. Engagierte Mitarbeiter der Wohnstätte und zahlreiche helfende Hände, Ehrenamtler, der AWO-Ortsverein konnten sich entscheiden, welches Thema sie an diesem Tag näher kennenlernen wollten. Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und Caritas bedankten sich mit dieser Fortbildung für das große Engagement der Ehrenamtlichen, durch deren Unterstützung die Betreuungsarbeit für Menschen mit Demenz erst möglich wird. Info: Beratungsstellen für Demenz und Pflege, Daniela Urban, Tel.: 0 20 43 / 98 37 15 sowie Familienangehörige der Mitarbeiter und Bewohner ermöglichten durch ihren Einsatz eine rundum sehr gelungene Feier. Barrierefreie Workshops, verschiedene Musik- und Tanzdarbietungen, ein Glücksrad und Infostände boten ein abwechslungsreiches Programm. Ausgelassen feiernde Bewohner und Besucher sorgten für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Zum Abschluss bedankten sich alle aktiven Mitarbeiter der AWO-Wohnstätte mit jeweils einer Rose bei der Teamleiterin Anke Riemasch für ihren Einsatz in der Wohnstätte. Trotz der vielen Arbeit fand diese immer noch Zeit für die Wünsche und Sorgen ihres Teams. Info: Wohnstätte Rheine, Jutta Holthaus, Tel.: 0 59 71 / 98 89 11 2 | 2015 AWO erleben! 21 Kurz und bündig Kurz und bündig 40 Jahre „Unter dem Regenbogen“ Marler Arbeitskreis für Senioren Auf dem „Tag der Gesundheit“ stellte sich der Marler Arbeitskreis für Senioren (MAKS) erstmals der Öffentlichkeit vor. Die Wohlfahrtsverbände in Marl, andere Organisationen und die Geriatrie der Paracelsus-Klinik haben sich zusammen geschlossen, um ein Beratungs- und Betreuungsangebot zu schaffen. Am Marler Tag der Gesundheit machte der Arbeitskreis mit einem „Flashmob“ auf sich aufmerksam. Alle Teilnehmer trugen eine Maske mit dem gealterten MAKS und fuhren auf der Rolltreppe im Marler Stern. Zum Schluss wurde laut gerufen:“ Wir sind MAKS – Marler Arbeitskreis Flashmob im Marler Stern: (v. l.) Christoph Mihm, Gabi Wevelsiep, Anna Lena Käser, Sylvia Sakowski, Bernhard Baumeister, Gaby Lindner, Susanne Gerold, Werner Arndt, Dr. med. Ludger Springob mit dem gealterten MAKS. Schnee bei der Frühlingsfreizeit der OGS-Kinder aus Herten. für Senioren!“ Ein Flyer wurde verteilt, um die Gesichter hinter MAKS bekannt zu machen. Info: Seniorengerechte Dienstleistungen, Anna-Lena Käser, Tel.: 0 23 65 / 9 53 98 42 Ausgelassene Stimmung zum Jubiläum bei Westfalenfleiß. Die Kinder des Zirkusprojektes der OGS Canisiusschule Marl. 90 Jahre Westfalenfleiß Zirkus Fanferro Die Westfalenfleiß GmbH feiert in diesem Jahr ihren 90. Geburtstag – Grund genug, das Jubiläum gleich mit mehreren Veranstaltungen gebührend zu begehen. Zum Auftakt gab es einen Festakt in der Stadthalle Hiltrup – mit prominenten Gästen: Den Festvortrag übernahm der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Thomas Kutschaty. Weiter ging‘s mit „TreffPunkt - dem Tag des Kunden“, an dem das Leistungsspektrum von Westfalenfleiß vorgestellt und die Ergebnisse der Kundenbefragung 2015 präsentiert wurden. Höhepunkt der Veranstaltung war ein Fachvortrag von Dr. Wolfgang Wiegard, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Finanzen. Ihren Abschluss fanden die Feierlichkeiten beim großen Jubiläumsball in der Halle Münsterland. Info: Westfalenfleiß GmbH, Birgit Honsel-Ackermann, Tel.: 02 51 / 61 80 02 60 Endlich gibt es ihn wieder: den Zirkus „Fanferro“. Aus dem „Dornröschenschlaf“ erweckten ihn die Kinder der OGS Canisiusschule im Stadtteil Hüls-Süd in Marl, die sich aus ihrem Kursprogramm das Zirkusprojekt ausgesucht haben. Gemeinsam mit der Stadt Marl, Institutionen aus dem Stadtteil, Vereinen und der AWO als Träger konnte die OGS im Stadtteil dem Zirkus ein neues Zuhause geben. Die derzeit 20 kleinen Artisten sind mit viel Begeisterung und Ideen dabei und stellten ihr Können bei der Jonglage, im Tanz, auf dem Minitrampolin, mit Akrobatik und Schauspielerei auf dem Stadtteilfest vor. Die Rahmengeschichte, in der eine Prinzessin, Riesen und Zauberer vorkommen, schreiben die Kinder selbst. Mitmachen können alle Grundschüler aus dem Stadtteil. Qualifizierte Anleitung bekommen sie von OGS-Mitarbeiterin Renate Behnke in Unterstützung von Vereinshonorarkräften. Info: OGS Canisiusschule Marl, Angelika Beenen, Tel.: 0 23 65 / 69 96 09 19 22 AWO erleben! 2 | 2015 Gleich mehrere Gründe zu feiern gab es rund um die AWO-Kita „Unter dem Regenbogen“. Kinder, Eltern und Erzieherinnen feierten mit einem bunten Fest den 40. Geburtstag der Einrichtung und weihten gleichzeitig einen neuen Anbau ein. Mit der rund 70 Quadratmeter großen Erweiterung OGS-Freizeit in Herten Seit zehn Jahren bietet ein AWOFerienteam den OGS-Kindern in Herten eine fünftägige Ferienfreizeit an. In diesem Jahr sollte es zum „Frühlingserwachen“ in den Harz gehen – doch Petrus hat sich anders entschieden: Statt Wanderungen hinauf auf den Brocken und Schnitzeljagd im Wald – gab es Schnee, Schnee, und noch mehr Schnee. Ein Alternativprogramm musste her: Statt Brocken „Gruber Samson“, Naturparkhaus, Shoppen in Goslar, Schlittenfahrten und Schneeballschlachten – am allerliebsten Kinder gegen Erzieher! Bei warmem Kakao wurde geschminkt, gekickert, Billard gespielt und Ostereier bemalt. Abends wurde Dieter Bohlen eingeflogen, um das Supertalent der Osterfreizeit 2015 zu finden. Info: Schulbetreuung Herten, Eva Isselhorst, Tel.: 0 23 61 / 9 31 67 13 Mit der Sonne kamen die Besucher auf den Sprickmannplatz. Frühlingsfest in Münster Das Akkordeon-Duo ButtonsBeat bereicherte mit seinem Auftritt das Frühlingsfest der AWO in Münster. Das Frühlingsfest ist ein fester Bestandteil im AWO-Programm Münsters. Jedes Jahr findet es in einer anderen hauptamtlichen Einrichtung statt. In diesem Jahr wurde das Fest im Bürgerzentrum Sprickmannplatz gefeiert. Info: AWO-Kreisverband Münster, Dr. Anna Mazulewitsch-Boos, Tel.: 02 51 / 77 94 12 Richtig Witzig: Kinder während des Auftritts des Kindertheater Töfte. gibt es jetzt zehn Plätze für Kinder unter drei Jahren in dem AWO-Familienzentrum für 68 Mädchen und Jungen. 1975 wurde die Kindertagesstätte an der Hermann-Löns-Straße eröffnet. Seit knapp 35 Jahren arbeiten die Mitarbeiter nach einem naturnahen, ökologischen Konzept, das kontinuierlich verfolgt und ausgebaut wird. „Es geht um die Wertschätzung der Umwelt und jedes Lebewesens, einschließlich eines respektvollen Umgangs untereinander“, sagt Lisa Scheewe. Die hauseigene Köchin verwendet für die Verpflegung der Kinder Vollwert- und Bioprodukte aus der Umgebung. Das Fleisch kommt von einem Biobauern am Ort. Drei Mal hat die Kita bereits den RWE-Klimaschutzpreis erhalten. Info: AWO-Kita & Familienzentrum, Lisa Scheewe, Tel.: 0 23 68 / 39 65 2 | 2015 AWO erleben! 23 Reportage Reportage Gegen den Trend Der AWO-Ortsverein Havixbeck konnte in den vergangenen fünf Jahren 59 neue Mitglieder gewonnen. Als Vorstand immer präsent und ansprechbar sein, sich nach außen öffnen, die Veranstaltungen für Nicht-Mitglieder zugänglich machen – das sind nach Ansicht vom Vorsitzenden Klaus Kremer wichtige Punkte, um neue Mitglieder zu gewinnen. Text von Hans-Jürgen Abenath, Fotos von Victor Wolf Marie Sauer schaut konzentriert auf die Spielsteine und legt an. Mit drei anderen Frauen sitzt sie am Tisch und spielt Rummikub. „Ich komme regel mäßig. Es ist immer sehr gesellig“, weiß die agile Seniorin. In den Räu men des AWO-Ortsvereins Havix beck steht heute der Spielenachmit tag auf dem Programm. „Der ist sehr beliebt, an manchen Tagen sind bis zu 45 Leute hier“, sagt Klaus Kremer, der Vorsitzende des Ortsvereins. Im Vergleich zu vielen anderen Ortsvereinen weist Havixbeck eine Besonderheit auf: Die Mitgliederzahl wächst, und das nicht zu knapp. In den vergangenen fünf Jahren traten 59 Havixbecker der AWO bei. Nach dem Erfolgsrezept befragt, zuckt Klaus Kremer mit den Schultern. „Ein Patentrezept gibt es da nicht, vielmehr ist es wohl die Summe vieler kleinerer Maßnahmen, die den Verein bei den Bürgern attraktiv macht“, glaubt Kre mer. „Vor allem muss man als Vorsit zender immer präsent und ansprech bar sein“. Und das nimmt Klaus Kre Die ständige Präsenz des Vorstandes ist für Klaus Kremer ein wichtiger Faktor für die Mitgliederwerbung im Ortsverein Havixbeck. 12.000 Einwohner hat die Gemeinde Havixbeck im Kreis Coesfeld. 142 davon sind Mitglied im AWO-Ortsverein. Gewonnen: Marie Sauer lacht herzhaft beim Rummikub-Spielen in Havixbeck. 24 AWO erleben! 2 | 2015 mer sehr erst – kaum eine Veranstal tung, bei der er nicht vor Ort ist. Als er vor fünf Jahren den Vorsitz übernahm, stand er vor den gleichen Problemen wie viele andere Ortsver eine: ein überalterter Vorstand und die in diesem Zusammenhang häu fig fehlende Flexibilität, verkrustete Strukturen aufzubrechen. „Allein einen Nachmittag anzubieten, an dem hier Bingo gespielt wird, war schon eine kleine Revolution“, erin nert sich Kremer etwas amüsiert an seine Anfangszeit als Vorsitzender. Heute ist Bingo der Renner im Ver anstaltungsprogramm. Das erste Bingospiel hat er selbst im Internet ersteigert. Ein weiterer wichtiger Punkt ist es nach Ansicht von Klaus Kremer, sich nicht einzuigeln und offen nach außen zu sein. Wer an den Veranstaltungen der AWO-Havixbeck teilnimmt, muss nicht unbedingt Mitglied sein: egal, ob beim regelmäßig stattfindenden Frühstück oder bei Fahrradtouren, der Mitgliedsausweis wird nicht kont rolliert. Das zahlt sich letztlich aus, ist sich Kremer sicher: „Viele kommen, nachdem sie zwei- bis dreimal teilge nommen haben, bei mir vorbei und wollen Aufnahmeformulare.“ Genau so „locker“ hält man es in Havixbeck mit den Räumlichkeiten: Jeder, der was zu feiern hat, kann die Räume mieten und die Küche mit benutzen. „Über diesen Weg haben wir einige neue Mitglieder gewinnen können“, sagt Klaus Kremer. Genau über diesen Räumen in der Dirkesallee schwebt jetzt das Damoklesschwert: Seit 30 Jahren nutzt die AWO das Gebäude, der Pachtvertrag mit der Stadt läuft aus. Eine Regelung über die zukünftige Nutzung war bei Redaktionsschluss noch nicht in trockenen Tüchern. Klaus Kremer blickt trotzdem opti mistisch in die Zukunft, die Gesprä che mit Stadt und Bürgermeister seien bislang positiv verlaufen. So, dass Marie Sauer, die am Nebentisch gerade gewonnen hat, auch in den kommenden Jahren hier weiterhin Rummikub spielen kann. INFOS + TIPPS AWO-Ortsverein Havixbeck Klaus Kremer Dirkesallee 13 48329 Havixbeck Tel.: 0 25 07 / 17 14 In einfachen Worten ... Havixbeck ist eine Stadt im Münsterland. In Havixbeck gibt es einen AWO-Ortsverein. In den vergangenen fünf Jahren hat der AWO-Ortverein 59 neue Mitglieder gewonnen. Das sind sehr viele im Vergleich zu anderen AnzeigeAWO-Ortsvereinen. 13.02.2013 16:25 Uhr Seite 1 C Probedruck M Y CM MY CY CMY K 2 | 2015 AWO erleben! 25 Neues aus dem Bezirk Neues aus dem Reportage Bezirk Für die Schwachen Nach 27 Jahren als Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes geht Wolfgang Altenbernd in den Ruhestand. Text von Elke Kieninger, Fotos von Georg Oligmueller. Mit neuen Ideen An der Spitze des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen sieht Uwe Hildebrandt als große Aufgabe die tiefgreifenden gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich die AWO als sozialer Dienstleister bei gleichzeitigem Kostendruck und knapper werdenden Mitteln stellen müsse. Dabei seien die traditionellen Werte der AWO wie Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit Verpflichtung für die Zukunft. „Natürlich müssen auch wir am Ende eine schwarze Null schreiben. Aber die Frage ist, mit welchen Mitteln. Wir wollen einen Gegenentwurf zu einer durch und durch ökonomisierten Gesellschaft, in der der Mensch nur noch als humane Ressource gesehen wird.“ Seinen Führungsstil beschreibt der neue Chef in der Dortmunder Geschäftsstelle an der Kronenstraße so: „Ein Unternehmen zu leiten bedeutet auch, die Mitarbeiter mitzunehmen, zu begeistern und zu fördern.“ Eine ähnlich große Herausforderung sieht Uwe Hildebrandt für den ehrenamtlichen Bereich. Der Mitgliederverband AWO, so sagt er, müsse wieder wachsen. Dabei gelte es, neue Wege zu gehen. Projektbezogenes Engagement auf Zeit sei da zum Beispiel ein Stichwort. Aber es gelte auch, Antworten zu geben auf die grundsätzliche Frage: Warum als junger Mensch Mitglied werden in der AWO? 26 AWO erleben! 2 | 2015 Mehr als ein Vierteljahrhundert war Wolfgang Altenbernd Geschäftsfüh rer des AWO-Bezirksverbandes West liches Westfalen. Jetzt gab er im Rah men seiner offiziellen Verabschiedung im Schwerter „Freischütz“ den sym bolischen Schlüssel weiter an Nach folger Uwe Hildebrandt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Ver bänden und Wirtschaft würdigten die Leistung Altenbernds, der durch seine Fachkompetenz und sein Engage ment für die Schwächsten der Gesell schaft zu einer sozialpolitischen Kons tante im Land geworden ist. Die Lau datio hielt Franz Müntefering, Staats minister a.D. und einer der langjähri gen Weggefährten Altenbernds. „Die Orientierung an den Werten Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleich heit und Gerechtigkeit war für einen durch und durch politisch denken den Menschen wie Wolfgang Alten bernd bei seiner beruflichen Entschei dung zugunsten der AWO sicherlich ausschlaggebend“, betonte Michael Scheffler, MdL und Vorsitzender des Bezirks Westliches Westfalen. Carina Gödecke, Präsidentin des Landtags NRW, hob in ihrem Gruß wort hervor, dass Wolfgang Alten bernd mit seiner reichen Erfahrung und hohem Sachverstand stets ein 45 Jahre war Wolfgang Altenbernd hauptamtlich für die AWO tätig. geschätzter Ansprechpartner der Poli tik gewesen sei: „Er ist ein Teil des sozialen Gewissens in unserem Land. Manchmal hat er uns durch seine Stel lungnahmen erst auf Trab gebracht.“ Wechsel an der AWO-Spitze: Wolfgang Altenbernd übergibt den symbolischen Schlüssel an Uwe Hildebrandt. INFOS + TIPPS AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e. V. Kronenstraße 63 - 69 44139 Dortmund Tel.: 02 31 / 5 48 30 www.awo-ww.de In einfachen Worten ... Wolfgang Altenbernd geht in Rente. Viele Menschen bedankten sich zum Abschied. Bezirksverband gründet Europäische Akademie für Pflege Älter, weniger und bunter – unsere Gesellschaft steht vor großen Aufgaben. Mit der Gründung der „Europäischen Akademie für Pflege“ hat die AWO den Grundstein für Weiter bildung und Austausch im Bereich der Altenpflege gelegt. Text von Elke Kieninger, Fotos von Georg Oligmueller. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird nach Prognosen des Bundesgesund heitsministeriums von 2,5 Millio nen im Jahr 2011 auf 4,2 Millionen im Jahr 2050 ansteigen – große Her ausforderungen, die Michael Scheff ler, Vorsitzender der AWO im Bezirk Westliches Westfalen, bei den Grün dungsfeierlichkeiten in der AWOGeschäftsstelle in Dortmund der neuen Akademie mitgab. Famili äre Netzwerke, bislang eine gän gige Methode zur Versorgung alter Menschen, schwinden. Immer mehr Menschen leben allein. Der ehema lige Bundessozialminister und Vize kanzler Franz Müntefering will durch seine Schirmherrschaft im Projekt bei der aktiven Suche nach Lösungswe gen zur Bewältigung des drohenden Pflegenotstandes helfen. Die Euro päische Akademie für Pflege verfolgt 60 Mitglieder, darunter die AWO, hat der Interessenverband Europäische Akademie für Pflege. drei große Ziele: Die Akademie will den Erfahrungsaustausch im perso nalintensiven Arbeitsfeld zum Bei spiel durch Hospitationsmöglichkei ten und regelmäßige Fachtagungen fördern. Gleichzeitig soll der Wissen stransfer mit dem europäischen Aus land angeregt werden, um die Koope ration in der Forschung zu ermög lichen. Drittens sollen innovative Ansätze bei der Suche nach Kon zepten und Dienstleistungen helfen. Konkret geht es immer darum, Infor mationen auszutauschen und vonein ander zu lernen, denn „auch Spanier altern“, wie es Müntefering auf den Punkt brachte. Warum also nicht das gemeinsame Problem auch gemein sam angehen. Bei der Finanzierung Auf der Gründungsveranstaltung der Europäischen Akademie für Pflege: Michael Scheffler, Franz Müntefering und Wolfgang Altenbernd (v.l. ). der Akademie wird das Netzwerk Solidar (Alexander Friedrich, SolidarBüro Brüssel) mit Zugängen zu Mit teln des Europäischen Sozialfonds behilflich sein. Bei der Unterzeich nung der Gründungsurkunde waren Partner aus Ungarn, Polen, der Tür kei und Österreich zugegen, die im Gründungsteam zusammen arbeiten. INFOS + TIPPS AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e. V. Kronenstraße 63 - 69 44139 Dortmund Tel.: 02 31 / 5 48 30 www.awo-ww.de In einfachen Worten ... Bei der AWO wurde eine neue Akademie gegründet. Eine Akademie ist eine Forschungseinrichtung. Die neue Akademie erforscht die Aufgaben bei der Pflege von alten Menschen. 2 | 2015 AWO erleben! 27
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