Gewinnen Sie mit AWO erleben! - AWO Unterbezirk Münsterland

Gewinnen Sie mit AWO erleben!
AWO erleben! lesen – und genau hinschauen:
Finden Sie heraus, aus welchen Artikeln
im aktuellen Heft die vier abgebildeten
Fotoausschnitte stammen und ordnen Sie jedem
Bild die richtige Seitenzahl zu. Addieren Sie die
Zahlen und schicken Sie Ihre Glückszahl bis zum
31. Juli 2015 an: AWO Unterbezirk MünsterlandRecklinghausen, Sandra Schubert, Clemensstraße 2-4, 45699 Herten. Stichwort: Glückszahl.
Unter allen richtigen Einsendungen werden
drei Gewinner ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner der
letzten Ausgabe waren Janina Thurau (Recklinghausen), Karl-Heinz Bettermann
(Recklinghausen), Anneliese Wolsing (Bocholt). FRAU HÖPKER
Wir gratulieren allen Gewinnern herzlich!
HÖPKER
BITTET
FRAU
1. Preis: 2x Eintrittskarten für die Veranstaltung „Frau Höpker bittet zum Gesang“ mit Katrin Höpker, Sa., 26.09.2015, 20 Uhr, im Gemeinschaftshaus Wulfen (www.gemeinschaftshaus-wulfen.de)
2 | 2015
Die Theatergruppe des Jugendmigrationsdienstes in Dülmen. Das Thema: Kreativität im Alltag
von Kunden und Klienten. Seite 9
ET GESANG
BITTZUM
ZUM GESANG
2. Preis: 1x Shopping-Bag „AWO – Weil Sie uns am Herzen liegen“
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Seite 24 Editorial
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Freie Plätze für den Ausbildungsstart im Sommer 2015 gibt es noch an
der Schule für Logopädie der AWO in
­Hattingen. Wer sich kurzfristig für eine
Ausbildung entscheidet, kann vom
Frühbucherrabatt profitieren. Die von
der AWO gegründete staatlich anerkannte Schule mit eigenen Praxen
bietet Schülern Gelegenheit, einen Teil
der 2.100 Praxisstunden bei Hospitationen und selbst durchgeführten
Therapien unter Supervision zu absolvieren. Die Zusammenarbeit mit
Institutionen wie Seniorenzentren,
Einrichtungen der Behindertenhilfe, Kliniken und Kindertageseinrich-
Logopädieschülerinnen bei der Ausbildung.
tungen erschließt den Schülern zusätzlich einen großen Patientenstamm mit
unterschiedlichen Störungsbildern. Auch
Hausbesuche gehören zum vielfältigen
Ausbildungsprogramm.
„Die Aussichten, nach der Ausbildung
einen Arbeitsplatz zu finden, sind sehr
gut. Einige der Schüler, die aktuell noch
in den Abschlussprüfungen stecken,
haben schon feste Stellenzusagen in der
Tasche“, freut sich Schulleiterin Cornelia
Oestereich. Zudem gibt es nach der Ausbildung vielfältige Möglichkeiten, sich
weiterzubilden, zu spezialisieren oder
ein Studium anzuschließen.
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Kreativität hat in dieser Ausgabe ganz
viel Raum. Bunt und vielseitig ist das
vorliegende Magazin damit wieder
geworden. So vielseitig wie unsere
Einrichtungen und Dienste eben sind.
Kreativität ist laut Definition die
Fähigkeit Neues zu erschaffen. Ich
finde es sehr spannend zu sehen, was
bei uns im Unterbezirk alles geschaf­
fen wird. Wussten Sie, was man mit
alten Fahrradschläuchen machen
kann? Das Ambulant Betreute Woh­
nen für Menschen mit psychischen
Erkrankungen
und/oder
Sucht­
erkrankungen in Dülmen gibt in die­
sem Heft einen Einblick in ihre Arbeit
mit alten Schläuchen. Dabei sind
Kunstwerke entstanden, die im Alltag
eine neue Verwendung finden.
Daneben berichten wir über bun­
desweite AWO-Aktionstage, an denen
wir uns bereits beteiligt haben oder
noch engagieren werden.
Im Rahmen der Kampagne „AWO
gegen Rassismus“ veranstaltete der
AWO-Unterbezirk zusammen mit dem
Ehrenamt eine ganze Reihe unter­
schiedlichster Aktionen und Projekte.
Wir haben gezeigt: Die AWO ist viel­
seitig, offen und bunt. Einen kleinen
Eindruck von unseren Aktivitäten
erhalten Sie auf Seite 6. Wir setzen uns
ein für Vielfalt und Toleranz in unse­
rer Gesellschaft – und das nicht nur
am Internationalen Tag gegen Rassis­
mus am 21. März.
„Wir für Sie“ – war dann am
12. Mai das Motto des diesjähri­
gen Tages der Pflege. Mit der gemein­
samen Kampagne aller Wohlfahrtsver­
bände fordern unsere Pflegefachkräfte
im Land Nordrhein-Westfalen mehr
Anerkennung für ihre Arbeit, die sich
insbesondere auch durch eine bessere
Vergütung der Leistung auswirkt.
Jetzt im Juni ruft die AWO zu
Aktionstagen unter dem Motto
„Echte Vielfalt. Echtes Engagement.
Echt AWO.“ auf. Haupt- und ehren­
amtliche Einrichtungen öffnen ihre
Türen und präsentieren sich der
Öffentlichkeit.
Sie können sich also wieder auf
eine bunte, abwechslungsreiche Aus­
gabe freuen. Damit wir auch künf­
tig aktuell und umfassend berichten
können, gilt mein Aufruf nach eige­
nen Beiträgen aus allen AWO-Gliede­
rungen und -Einrichtungen. Schreiben
Sie uns. Senden Sie uns einen kurzen
Text und ein Foto von Ihrer Aktion.
Unter [email protected] sam­
meln wir Ihre Beiträge und bemühen
uns, viele davon zu veröffentlichen.
Wir freuen uns über Ihre Zuschriften.
Ich wünsche Ihnen nun gute
Unterhaltung beim Lesen der aktuel­
len Ausgabe von AWO erleben! und
einen schönen Sommer.
Herzliche Grüße
Christian Bugzel, Vorsitzender des
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen.
Ihr
Christian Bugzel
Vorsitzender AWO Unterbezirk
Münsterland-Recklinghausen
2 | 2015 AWO erleben!
3
IMPRESSUM
AWO erleben! ist die Zeitung des
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
Herausgeber:
Christian Bugzel, Vorsitzender des
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen,
Clemensstraße 2-4, 45699 Herten
Verantwortlich:
Harry Junghans, Geschäftsführer
Konzeption, Redaktion und Gesamtherstellung:
AMB Kommunikation, Leverkusener Straße 14, 45772 Marl
Tel. 01 75 / 16 16 801
Fax 0 23 65 / 50 45 29
[email protected]
7
Verantwortliche Redaktion:
Anja Mau-Borkhoff
24
26
Schlussredaktion:
Stefan Prott, RDN Verlags GmbH
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Hans-Jürgen Abenath, Mirja Düwel, Kerstin Fromm,
Stefanie Hasler, Harry Junghans, Miriam Maiburg,
Oliver Mau, Jürgen Schepp, Sandra Schubert,
Jörn-Jakob Surkemper, Martina Waldner
IN DIESER AUSGABE ...
Fotos:
Birgit Frey, Anja Mau-Borkhoff, Oliver Mau,
Christian Kuck, Georg Oligmueller, Victor Wolf,
Editorial von Christian Bugzel, Vorsitzender des AWO-Unterbezirks .............................. 3
Für Vielfalt und Toleranz, gegen Rassismus ............................................................ 6
Titelfoto:
Christian Kuck
Echt AWO: Bundesweite AWO-Aktionswoche ........................................................... 7
Grafik / Layout:
Peter Damm, Oliver Mau
Anzeigen:
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
Sandra Schubert
Clemensstraße 2-4
45699 Herten
[email protected]
Anzeigendisposition:
AMB Kommunikation, [email protected]
Melanie Queck ist neue Geschäftsbereichsleiterin .................................................... 8
Das Thema: Kreativität ist harte Arbeit .................................................................. 9
Ohne Wein mit alten Schläuchen ........................................................................ 10
8
Mertens Kotten: Die Musik-Kita in Gronau ............................................................ 12
Verständnis und Selbstbewusstsein durch Theater .................................................. 13
Druck:
Silberdruck, Niestetal
Basteltag an der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Coesfeld ..................................... 15
Wir danken allen Unternehmen, die zur Finanzierung
dieser Ausgabe beigetragen haben. Weitere Informationen
unter www.awo-msl-re.de
Ganzheitliches Gedächtnistraining: Die Gruppendynamik stimmt .............................. 16
Kommentar zum Schwerpunktthema von Harry Junghans ........................................ 18
AWO erleben! erscheint viermal jährlich.
Die Zeitschrift AWO erleben! kann auch abonniert
werden. Vier Ausgaben inklusive Versand kosten € 16,00.
Einzelverkaufspreis: € 3,50.
Kurz & knapp: Aktivitäten in der Region .............................................................. 19
Ortsverein Havixbeck: Gegen den Trend ............................................................... 24
Aboservice:
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
Sandra Schubert
Clemensstraße 2-4
45699 Herten
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Postalischer Versand an die AWO-Mitglieder im
AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.
Ausgabe Juni 2015, Auflage: 13.000
Wolfgang Altenbernd: Ein Leben für die Schwachen ............................................... 26
Aus dem Bezirk: Europäische Akademie für Pflege gegründet ................................... 27
Rätseln Sie mit und gewinnen Sie ...................................................................... 28
10
2 | 2015 AWO erleben!
5
Ausblick
Reportage
Rückblick
Für Vielfalt und Toleranz
Echt AWO
Aktionswochen im AWO-Unterbezirk anlässlich des internationalen Gedenktages gegen Rassismus
Bundesweite AWO-Aktionswoche vom 13. bis 21. Juni
Kita-Aktion
In 70 Kitas ließen
bis zu 100 Kinder
zeitgleich um 12 Uhr
bunte Luftballons als
Zeichen für Vielfalt
und Toleranz in den
Himmel steigen.
Zusätzlich fanden in
einigen Kitas interne
Angebote zum
interkulturellen
Miteinander statt.
OGS-Projekt
6
AWO erleben! 2 | 2015
Bonn-Fahrt
Auf einer Fahrt nach
Bonn zum Haus der
Geschichte
erkundeten die
Teilneh­menden das
Ein­wanderungsland
Deutschland.
Die vielen
Ausstellungsstücke
vermittelten einen
lebendigen Eindruck
der Geschichte.
Trainings
In den Offenen
Ganztagsschulen lief
die Projektreihe „Ich
– Du – Wir – Ohne
Gewalt“. Die Kinder erstellten
internationale Buffets
und Kunstwerke,
die anschließend in
der OGS ausgestellt
wurden.
Im Bürgerhaus
Herten-Süd wurde
das Training
„Antirassismus und
interkulturelle
Sen­sibilisierung“
gleich zwei­mal
für interessierte
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter
angeboten.
Eingeladen
Roma-Kultur
Im AWO-Jugendtreff am Nienkamp
haben drei Vereine
aus Somalia, Guinea
und Sri Lanka zu
einem interkulturellen
Essen eingeladen.
So vielfältig wie das
Angebot waren auch
die Besucheranzahl
und die Herkunftsländer der Gäste.
Das Stadtteilbüro
Münster-Coerde lud
Fachkräfte und
Interessierte zu einer
Informations- und
Diskussionsveranstaltung mit
dem Titel
„Roma-Kultur:
Hintergründe
verstehen, Zugänge
schaffen!“ ein.
Die Termine
zahlreiche interessierte Teilnehmer
Echtes Engagement. Echte Vielbei den lokalen Aktionen im Rahmen
falt. Echt AWO. Engagement ist tief
der Aktionswoche.
in der Tradition der Arbeiterwohl­
fahrt verwurzelt und
nicht zuletzt der Impuls,
eine AWO-Aktionswo­
che vom 13. bis 21. Juni
bundesweit
durchzu­
führen, die nach innen
und außen wirkt – und
über zahlreiche soziale
Themen informiert.
Der zentrale Auftakt
für die AWO-Aktions­
woche wird im Rahmen
der Bundesausschusssit­
zung in Berlin stattfin­
den.
Vielfalt wirkt viel­ Das Clownsduo Zack & Zappel ist zu Gast beim fach: Die AWO im Tag der Begegnung am 20. Juni in Herten.
Unterbezirk ist in die­
ser Woche und im ganzen Jahr für
Info: Verbandspolitik und Öffentalle Menschen mit unterschiedlichen
lichkeitsarbeit, Sandra Schubert,
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Zahlreiche AWO-Gliederungen und
-Einrichtungen beteiligen sich an
der Aktionswoche. Was, wann und
wo stattfindet, finden Sie im Internet
unter www.echt-awo-org.
Eine Veranstaltungsauswahl:
13. Juni Sommerfest, 14-19 Uhr,
Begegnungsstätte Gladbeck-Rentfort
15. Juni offenes Kaffeetrinken,
14-17 Uhr in allen Begegnungsstätten in Gladbeck
16. Juni: Rollendes Seminar in Münster, AWO-Einrichtungen und -Dienste werden
besucht und vorgestellt
17. Juni: Tag des Ehrenamtes,
10-13 Uhr, Gladbeck Fußgängerzone Lambertistraße
19. Juni: Frühstück in der
Begegnungsstätte Oer-Erkenschwick
20. Juni: Tag der AWO – Tag der
Begegnung, 10-14 Uhr,
Bürgerhaus Herten-Süd
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2 | 2015 AWO erleben!
7
Reportage
Das
Das Thema
Reportage
Thema
Reportage
Kurz und
bündig
Kreativität ist harte Arbeit
Der Tag neigt sich dem Ende entgegen, im Büro war es heute besonders stressig, die Kinder beim Abendbrot
anstrengend. Dann, später, allein vorm Computermonitor, Stille. Langsam, die ersten Worte sind geschrieben,
fällt alles ab. Die Sätze fließen, die Finger fliegen, der Kopf aber bleibt stumm, versunken in Gedanken.
Egal, ob Notenblatt, Powerpoint-Präsentation oder diese Zeilen für AWO erleben! Kreativität kann als Ventil für die Seele dienen. Text und Foto von Oliver Mau.
Neue Geschäftsbereichsleiterin
Melanie Queck ist neue Geschäftsbereichs-
leiterin Behindertenhilfe im AWO-Unterbe­zirk.
Die 41-Jährige hat 1993 als Erzieherin im
Anerkennungsjahr in der Kita Brahmstraße
in Gladbeck ihre AWO-Karriere begonnen.
Berufsbegleitend hat sie Ausbildungen zur
staatlich anerkannten Heilpädagogin und
Diplom-Sozialarbeiterin/-Sozialpädagogin
abgeschlossen. Die neue Aufgabe „ist schon
eine Herausforderung“, die die Leiterin der
Wohnstätten in Marl und Herten „mit viel
Energie“ anpackt. Daran mangelt es der
dreifachen Mutter nicht: „Ein Familienerbe“,
wie sie sagt. Melanie Queck sieht‘s gerne
praktisch: „Ich bin nicht so der Gender-Typ.
Mir ist der Mensch wichtig, die Persönlichkeit.
Mit dem Blick für jeden einzelnen versuche
ich, einen gemeinsamen Weg zu finden.“
Und abseits der AWO gerne Familie, Garten,
Urlaub ... Alles ganz normal eben.
Info: Geschäftsbereich Behindertenhilfe,
Melanie Queck, Tel.: 0 23 65 / 97 40 90
8
AWO erleben! 2 | 2015
Kreativität schlummert in jedem
Menschen. Sie kann auf unterschied­
liche Weise geweckt und ausgedrückt
werden: Malerei, Musik, Skulptu­
renbau, Tanz, Theater, Video, Spiel...
Alles Methoden, die im AWO-Unter­
bezirk in der täglichen Arbeit einge­
setzt werden, um Gefühle auszudrü­
cken, Erlebtes zu gestalten, Ressour­
cen zu wecken und Veränderungs­
möglichkeiten zu erproben.
Der Einsatz kreativer Techniken
eröffnet Möglichkeiten zu Umdeu­
tungen und Regelüberschreitun­
gen, für Differenzerfahrungen und
ZAHLEN, BITTE ...
1.078
Pinsel wurden
im Jahr 2014
für Kreativangebote im AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen
neu angeschafft.
Lösungsmöglichkeiten im alltägli­
chen Sozialisationsprozess oder für
schwierige Lebenssituationen.
Dabei kann allein schon der Pro­
zess der Gestaltung heilend wir­
ken; in ihm lässt sich leben und erle­
ben, widerspiegeln, die Erlebnis­
welt ausweiten oder überschaubar
machen, lassen sich Gewohnheiten
und Eigenschaften genießen, lässt
Die Schülerinnen der OGS Laurentiusschule in Coesfeld mit einem wunderschönen Theaterstück:
„Gräfin Silbermond und die Zauberoma“.
sich Neues erproben und bewusst
erleben. Aber er kann in der sozialen
Arbeit auch ein erster Ansatz sein
für weitergehende Beratung und Klä­
rungsprozesse.
AWO erleben! zeigt im Themen­
schwerpunkt quer aus allen Fachbe­
reichen Beispiele, wie im Unterbezirk
Kreativität in den Alltag von Kun­
den und Klienten integriert wird.
INFOS + TIPPS
AWO Unterbezirk
Münsterland-Recklinghausen
Oliver Mau
Clemensstraße 2-4
45699 Herten
Tel.: 0 23 66 / 10 91 13
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2 | 2015 AWO erleben!
9
Das Thema
Das
Reportage
Thema
Ohne Wein mit alten Schläuchen
Kreatives Arbeiten ist beim Ambulant Betreuten Wohnen der AWO
in Dülmen ein wichtiger Baustein, um Klienten auf ihrem Weg in
die Normalität zu begleiten. Seit fast zwei Jahren spielen dabei alte
Fahrradschläuche eine besondere Rolle. Text von Jörn-Jakob Surkemper,
Fotos von Christian Kuck.
An der Wand im Gruppenraum
der AWO hängen Schaukästen mit
Schmuck, Hals- und Armbändern.
Alles zum Großteil aus schwarzem
Gummi. Auf dem großen Tisch liegt
eine Kulturtasche aus Schlauch und
buntem Stoff sowie einige schwarz­
weiße Gummimatten, die als Läufer
oder Wandteppich dienen könnten.
Erst beim zweiten Hinsehen erkennt
man das darin verhäkelte schwarze
Gummi. Fred (alias Freddy) Laufer
sitzt am Tisch und schneidet einen
Fahrradschlauch in lange, dünne Strei­
fen – das Ausgangsmaterial für die
Matten. Er ist einer von acht Teilneh­
mern, die wöchentlich an der Kreativ­
gruppe des Ambulant Betreuten Woh­
nens der AWO in Dülmen teilnehmen.
Rund zwei Stunden täglich ver­
bringt der 50-Jährige damit, Tabak­
beutel, Schlüsselanhänger, Handy­
hüllen oder Buch- und Kalenderumschläge zu nähen. Sogar eine
gebrauchte Nähmaschine hat sich der
trockene Alkoholiker dafür besorgt.
„Das hilft mir, in der freien Zeit mei­
nen Kopf zu benutzen“, sagt er. Denn
den hatte er bis vor gut zwei Jahren
meist mit Alkohol betäubt. „Ich hab
meine Zähne schon morgens mit Bier
geputzt“, erinnert er sich.
ZAHLEN, BITTE ...
35
Menschen mit psychischen
Erkrankungen und/oder
Suchterkrankungen betreuen die fünf
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
AWO in Dülmen im Ambulant
Betreuten Wohnen im Kreis Coesfeld.
Die Arbeit mit den Schläuchen ist für Fred Laufer zu einem echten Hobby geworden.
10
AWO erleben! 2 | 2015
Unglaublich, was sich aus alten Fahrradschläuchen herstellen lässt.
Sein erstes Bier bekam er mit
sechs, sieben Jahren – von seinem
alkoholkranken Vater. In seiner
Tischlerlehre war Alkohol ein stän­
diger Begleiter. Später arbeitete Lau­
fer als Einschaler auf dem Bau. „Da
stand um 10 Uhr die erste Kiste Bier.“
Eine Beziehung, aus der zwei Kinder
hervorgingen, verhalf Laufer zu einer
achtjährigen Abstinenz. Als die in die
Brüche ging, kam der Absturz. Aus
den zwei, drei Bieren am Abend wur­
den fünf, sechs. Am Ende war es eine
halbe Kiste. Laufer verlor seinen Job,
die Wohnung verwahrloste, seine ins­
gesamt fünf Kinder brachen den Kon­
takt ab. Laufer versuchte aufzuhö­
ren, eine erste Therapie blieb erfolg­
los. „Als ich nach Hause kam, hatte
sich nichts geändert.“ Der Griff zur
Flasche war programmiert.
Vor seiner letzten Therapie im
Frühjahr 2013 hat sich Fred Laufer
bereits in der Suchtberatung der AWO
gemeldet, um Hilfe für die Zeit nach
der Therapie zu erhalten. Die habe
ihn ins Ambulant Betreute Wohnen
vermittelt. „Uns ist wichtig, den Blick
auf Fähigkeiten zu lenken, auf die viel
zu lange nicht geschaut wurde, und
so wieder Erfolgserlebnisse zu vermit­
teln“, erklärt Teamleiter Jan Kroes.
Auch Kontakt- und Kommunikati­
onsfähigkeit müssten geschult wer­
den. Kreatives Arbeiten in der Gruppe
sei dabei eine gute Möglichkeit. Aber
auch Koch- oder Frühstücksgruppen
bietet die AWO neben Hausbesuchen
und individueller Hilfe an.
Seit 2002 gibt es das Angebot der
AWO im Kreis Coesfeld nun schon.
Vor zwei Jahren hatte Kroes, der in
seiner Freizeit auch selbst künstle­
risch aktiv ist, die Idee mit den Fahr­
radschläuchen. „Das ist ein sehr
vielseitig einsetzbares und mittler­
weile auch gesellschaftlich akzep­
tiertes Material“, sagt Gabi Thiel,
die die Gruppenarbeit leitet. Und es
komme bei den Teilnehmern gut an.
Freddy Laufer war bei der Krea­
tivgruppe anfangs skeptisch: „Ich
dachte, da musst du jetzt hin. Mitt­
lerweile freue ich mich auf die Tref­
fen, auf das Miteinander und darauf,
den anderen auch mal bei was zu hel­
fen“, schwärmt er. Und einen neuen
Job hat er gefunden. An einer Tank­
stelle. „Ich verkaufe jetzt mehr Alko­
hol, als ich in meinem Leben getrun­
ken habe“, scherzt er. Durch die Kre­
ativgruppe der AWO hat er zudem
Gefallen an der Arbeit mit Holz und
Speckstein gefunden. Nächstes Jahr
will er sich mit seinen Holzkreationen
in Vintage-Look sogar selbstständig
machen. Und auch zu vier seiner Kin­
der und einem Enkelkind hat er wie­
der Kontakt. „Mein Leben hat sich um
200 Prozent gebessert“, freut er sich.
INFOS + TIPPS
Ambulant Betreutes Wohnen
für Menschen mit psychischen
Erkrankungen und / oder
Suchterkrankungen
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Manche Menschen sind oft traurig und haben Probleme.
Dann nehmen diese Menschen Drogen oder trinken
Alkohol. Die AWO in Dülmen hilft diesen Menschen.
Einmal in der Woche gibt es dort eine Bastelgruppe. Die
Menschen basteln aus alten Fahrradschläuchen Taschen,
Geldbeutel oder Umschläge für Bücher. Das macht ihnen
sehr viel Spaß. Das können sie so gut, dass sie gelobt
werden. Sie sind dann nicht mehr so traurig.
2 | 2015 AWO erleben!
11
Das Thema
Das
Reportage
Thema
Verständnis und
Selbstbewusstsein durch Theater
Seit 2001 bietet der AWO-Jugendmigrationsdienst in Dülmen eine Theatergruppe für Mädchen mit und ohne
Migrationshintergrund an. Diese soll die Jugendlichen an Kultur heranführen und ihr Selbstbewusstsein
stärken. Text von Jörn-Jakob Surkemper, Fotos von Christian Kuck.
Die schwarzhaarige Mejrem räkelt
sich am Bühnenrand, in der Hand
Fernbedienung und Chips. Ihr Blick
fixiert einen Punkt in der Aula des
Annette-von-Droste-Hülshoff-Gym­
nasiums. „Das ist doch alles nur
gespielt“, wirft die 18-jährige Sara
ein, die sich zu ihr gesetzt hat. „Das
kann nicht gespielt sein“, verteidigt
Mejrem die imaginäre Fernsehsen­
dung. „Star Fever“ heißt diese, eine
Mischung aus Castingshow und Big
Brother. Es geht um Ausgrenzung,
Mobbing und darum, wie sich Men­
schen in einem solchen Wettbewerb
verändern. Und das ist auch Titel
und Inhalt des Stückes, das von den
insgesamt zehn Mädchen der The­
atergruppe des AWO-Jugendmig­
rationsdienstes Dülmen selbst ent­
wickelt wurde – zusammen mit
Monika Olfs. „Das war eine Menge
Arbeit, die die Mädchen da reinge­
steckt haben“, sagt die Theaterpäda­
gogin stolz. Angefangen bei der The­
menfindung über die Ausarbeitung
Gesungen wird in jeder Kita. Allein: Das
Konzept, das Diplom-Musikerin Inge Brillemann mit dem Team in Gronau entwickelt
hat, geht weit darüber hinaus. An vier Tage
in der Woche gibt es musikalische Angebote:
vom Klavierunterricht über Klangmassagen
bis zur musikalischen Entdeckung.
Info: AWO-Kita Mertens Kotten, Oliver Thegelkamp, Tel.: 0 25 62 / 8 08 80
ZAHLEN, BITTE ...
150
Jugendliche betreuen
die beiden Mitarbeiter
des Jugendmigrationsdienstes der
AWO in Dülmen im Kreis Coesfeld,
60 davon im sogenannten CaseManagement, einer intensiveren
Langzeitbegleitung.
Ausdrucksstark: die Theatergruppe des Jugendmigrationsdienstes in Dülmen.
12
AWO erleben! 2 | 2015
2 | 2015 AWO erleben!
13
Das Thema
Das
Reportage
Thema
Aufwärmübung zum Beginn der wöchentlichen Proben in der Aula des Annette-von-DrosteHülshoff-Gymnasiums.
der Rollen und schließlich die Ent­
wicklung der Handlung.
Jeden Mittwoch trifft sich die
Gruppe, manchmal auch am Wochen­
ende. Auch dann ist das Interesse
groß. Einige der Mädchen sind seit
rund fünf Jahren dabei – wie Mej­
rem, deren Eltern aus Serbien stam­
men. Durch Freunde und Moni, wie
Monika Olfs von allen nur genannt
wird, ist die 16-Jährige auf die Gruppe
aufmerksam geworden – und dabei­
geblieben. „Ich bin viel selbstbewuss­
ter geworden“, sagt die Förderschü­
lerin. Das kann Monika Olfs bestäti­
gen: „Mejrem hat Riesenfortschritte
gemacht. Als sie zu uns kam, war sie
sehr zurückhaltend. Jetzt übernimmt
sie eine Hauptrolle. Wenn man auf
der Bühne steht, ist einem irgendwann
egal, wie man beurteilt wird.“
Was am Theaterspielen Spaß
mache? „Einfach alles“, sagt die
17-jährige Safa, deren Eltern aus
dem Libanon stammen. „Man macht
Dinge, die man sonst nicht macht.
Man kann aus sich rauskommen.“
Durch dieses Aus-sich-Herauskom­
men verbesserten sich oft die Noten
14
AWO erleben! 2 | 2015
Der AWO-Jugendmigrationsdienst
berät und unterstützt seit 1993 Mig­
ranten im Alter von zwölf bis 27 Jah­
ren bei der sprachlichen, schulischen,
beruflichen und sozialen Integration
im Kreis Coesfeld. „Das Theater ist
eine gute Möglichkeit, sich gegensei­
tig kennenzulernen und so Verständ­
nis füreinander zu entwickeln.“ Das
funktioniert wohl deshalb so gut, weil
die Gruppe sehr gemischt ist: „Von
der Förderschule bis zum Gymna­
sium, mit oder ohne Migrationshin­
tergrund ist alles dabei“, sagt Dittrich.
Nur Jungs fehlen in der Gruppe. „Wir
haben am Anfang auch die Jungen
angesprochen, aber das Interesse war
leider sehr gering.“
in der Schule, weiß Sonja Dittrich.
Sie ist eine der beiden Festangestell­
ten beim AWO-Jugendmigrations­
dienst Dülmen und hat das Projekt
2001 ins Leben gerufen. „Das Theater
ist spielerisch, aber es wirkt sich aufs
echte Leben aus. Die Mädchen melden
sich öfter oder übernehmen eher mal
ein Referat“, so Dittrich. Auch spä­
ter, etwa in Vorstellungsgesprächen,
mache sich das bezahlt.
Aus einem alten Surfbrett und etwas
Farbe haben Sarah, Eileen, Harry und
Suzanna im Ganztagsangebot an der
Freiherr-vom-Stein-Realschule in Coesfeld
am Basteltag eine Bank für den
Hausaufgabenraum gebaut.“ Kreative
Angebote wie dieses helfen, dass die
Kinder auch mal ihre Handys weglegen“, sagt Teamleiterin Kerstin Bold.
Info: Schulbetreuung Kreis Coesfeld,
Eva-Maria Kewitz,
Tel.: 0 25 94 / 9 10 00
INFOS + TIPPS
Jugendmigrationsdienst
Dülmen
Sonja Dittrich
Bahnhofstraße 24
48249 Dülmen
Tel. 0 25 94 / 91 00 21
www.awo-msl-re.de
In einfachen Worten ...
In Dülmen spielen Mädchen von 12 bis 18 Jahren ein
Theaterstück. In dem Theaterstück geht es darum,
wenn man nicht bei den anderen mitmachen
und dazugehören darf. Das kennen die Mädchen
aus ihrem echten Leben. Das Theaterspielen hilft
deutschen und ausländischen Mädchen, sich besser
zu verstehen. Die Mädchen werden durch das
Theaterspielen mutiger. Sie trauen sich, in der Schule
mehr zu sagen.
2 | 2015 AWO erleben!
15
Das Thema
Das
Reportage
Thema
Die Gruppendynamik
stimmt
Dieter Weber sitzt am Tisch im AWO-Treff
Schürmannswiese. Er tippt mit dem Zeigefinger
an seine Stirn. Damit will er aber keineswegs
andeuten, dass sein Gegenüber einen „Vogel“
hat: Die Scharade ist ein Spiel im Kurs
„Ganzheitliches Gedächtnistraining“.
Dieter Weber hat den Begriff „du spinnst“ gezogen.
Text von Stefanie Hasler,
Fotos von Marco Stepniak.
Einmal in der Woche trifft sich
die Gruppe mit Kursleiterin Chris­
tine Maier in Herten. Die Senioren
mit beginnender Demenz wollen im
Kurs ihr Gedächtnis fit halten. Dabei
setzt die Dozentin aber nicht nur auf
die Merkfähigkeit. Der ganzheitli­
che Ansatz beinhaltet auch Übungen
1.300.000
Menschen sind nach aktuellen
Schätzungen in Deutschland
zurzeit demenziell erkrankt.
Nach dem 65. Lebensjahr steigt
die Wahrscheinlichkeit, an
Alzheimer oder einer anderen
Form der Demenz zu erkranken.
16
AWO erleben! 2 | 2015
zu Konzentration, Kreativität, Bewe­
gung und logischem Denken.
Auf dem Flipchart ist diesmal
eine Abbildung von Albrecht Dürers
berühmtem Gemälde der betenden
Hände angepinnt. „Hände“ sind das
Oberthema des Treffens. Gemein­
sam überlegen die Männer und
Frauen am Tisch, welche Wörter
mit „Hand“ ihnen einfallen. Chris­
tine Maier notiert „Handball“. Dann
„Handlauf“ und „Handschellen“.
„In der ersten Stunde haben wir nur
nach Wörtern gesucht, die mit einem
bestimmten Buchstaben anfangen“,
erzählt sie, „dann hatten wir eine
Kombination von drei Buschstaben.“
Jetzt, in der vierten Stunde, steht
schon ein ganzes Wort am Anfang.
Die Fortschritte, die hier am Tisch
gemacht werden, sprechen für die
„Schreiben­ist bei AlzheimerDemenz häufig das erste, was
nicht mehr funktioniert.“
Marion Henke
„Wir versuchen, die
Teilnehmer so lange wie
möglich auf einem guten
Stand zu halten.“
Christine Maier
gute Dynamik in der Gruppe. „Bei
Alzheimer-Demenz können wir mit
dem Gedächtnistraining keine mess­
baren Verbesserungen erzielen“,
erklärt die Fachtherapeutin für Hirnund Gedächtnisleistung. „Aber wir
versuchen, die Teilnehmer so lange
wie möglich auf einem guten Stand
zu halten.“
Das regelmäßige Beisammensein
in der Gruppe ist dabei fast genauso
wichtig wie die Übungen selbst. „Wir
achten außerdem darauf, dass wir
keine Prüfungssituation aufkom­
men lassen“, betont Christine Maier.
Die Spiele sollen Spaß machen,
jeder macht sie so, wie er kann. Und
wenn es mal nicht klappt, sucht
die Gruppe gemeinsam nach einer
Lösung. Oder die Übung wird ein­
fach im Kopf durchgespielt, zum Bei­
spiel eine Schreibaufgabe. „Schreiben­
ist bei Alzheimer-Demenz häufig das
erste, was nicht mehr funktioniert“,
weiß Marion Henke. Sie leitet die
AWO-Beratungsstelle für Pflege und
Demenz in der Hertener Innenstadt.
Bei ihr buchen die Senioren oder
ihre Angehörigen den Kurs. Ein Kurs
geht über acht Einheiten. Danach
„Hände“ sind das Oberthema des Kurses „Ganzheitliches Gedächtnistraining“.
können die Teilnehmer entscheiden,
ob das Angebot noch das richtige für
sie ist und ob ihre gesundheitliche
Situation eine Fortsetzung erlaubt.
Die Kursgebühr von 60 Euro wird
gegebenenfalls sogar von der Pflege­
kasse übernommen. „Die AWO bie­
tet das ganzheitliche Gedächtnistrai­
ning für Menschen mit Demenz im
Frühstadium auch in Marl und Glad­
beck an“, sagt sie.
In ihren Beratungsgesprächen
macht Marion Henke die Angehö­
rigen auf das Angebot aufmerksam.
Als ausgebildete Gedächtnistraine­
rin findet sie schnell heraus, für wen
der Kurs das Passende sein könnte.
Auch bei Dieter Weber lag sie mit
ihrer Einschätzung genau richtig: Er
besucht die Kurse bereits seit zwei
Jahren. „Wenn es mir nicht gut tun
würde, würde ich ja nicht immer wie­
der kommen!“
INFOS + TIPPS
AWO-Beratungsstelle
für Demenz und Pflege
Marion Henke
Antoniusstraße 29
45699 Herten
Tel.: 0 23 66 / 50 37 85
www.awo-msl-re.de
In einfachen Worten ...
Die AWO bietet ein Gedächtnistraining für Menschen
mit Demenz an. Demenz ist eine Krankheit bei der
man alles vergisst. Demenz ist nicht heilbar.
Das Gedächtnistraining hilft, dass die Demenz bei
den Menschen nicht so schnell noch schlimmer wird.
2 | 2015 AWO erleben!
17
Kurz und bündig
Das Thema
Dankeschön an
ehrenamtliche Helfer
Mein Standpunkt.
Kreativität hat im AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen einen
hohen Stellenwert. Künstlerisches Schaffen macht Spaß und gibt zudem
Kraft, Selbstvertrauen und Mut. Ein Kommentar von Harry Junghans,
Geschäftsführer AWO Unterbezirk Münsterland-Recklinghausen.
Joseph Beuys vertrat die Ansicht,
dass jeder Mensch ein Künstler ist.
Ich stimme mit ihm überein, dass in
jedem Menschen kreatives Potenzial
steckt, sich jeder künstlerisch betäti­
gen kann.
Die meisten Menschen verbin­
den Kreativität nur mit den Künsten.
Kreativität beschränkt sich nicht nur
auf Malen, Musizieren oder Schau­
spielern. Kreativität wird überall
dort gebraucht, wo es darum geht,
neue Wege, neue Lösungen oder neue
Ideen zu finden.
Etwas vereinfacht lässt sich fest­
halten, dass Kreativität vor allem in
unserer rechten Gehirnhälfte ent­
steht. In unserer Gesellschaft wird
aber vor allem die linke Gehirnhälfte
gefördert, die für logisches Denken,
Zahlen und verbale Sprache zustän­
dig ist. So kommt es, dass wir viel zu
selten kreativ sind oder sein sollen.
Viele Menschen blockieren sich
zudem selbst. Sie setzen hohe Maß­
stäbe an das Ergebnis oder haben
Glaubenssätze, die für Kreativität
hinderlich sind, dass sie zu alt seien,
etwas Neues auszuprobieren, kein
Talent hätten oder die Zeit fehle, sich
kreativ zu betätigen.
Als Kinder waren die meisten
Menschen wahrscheinlich kreativer,
als sie es mit zunehmendem Alter
sind. Wer konnte nicht früher phan­
tastische Spiele allein mit der Vor­
stellungskraft spielen, oder welche
kreativen Einfälle einem in den Sinn
kamen, wenn man mit einfachen Din­
gen etwas basteln wollten.
Viele Menschen halten sich selbst
für nicht-kreativ, aber das stimmt
einfach nicht. Alle Menschen haben
die Anlage dazu, kreativ zu sein.
Kreativität hat bei uns im Unter­
nehmen einen hohen Stellenwert. In
unseren Kitas und Offenen Ganz­
tagsgruppen gehören kreativ-künst­
lerische Angebote zum Standardpro­
gramm und auch bei unseren übrigen
Dienstleistungsangeboten werden sie
gerne eingesetzt. Ideen und Wünsche
der Kinder und Klienten werden auf­
gegriffen und umgesetzt. Unsere Mit­
arbeiterinnen und Mitarbeiter haben
die Möglichkeit, ihre eigenen Talente
und Neigungen einzubringen. Dar­
über hinaus bereichern Profis wie
Musikpädagogen, Maler, Tänzer
oder Theaterpädagogen die Krea­
tivangebote. Künstlerisches Schaffen
macht Spaß und gibt zudem Kraft,
Selbstvertrauen und Mut.
Deshalb freue ich mich, wie viel­
fältig Kreativität in unseren Einrich­
tungen und Diensten gelebt wird.
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Borken
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18
AWO erleben! 2 | 2015
Harry Junghans
Geschäftsführung
AWO Unterbezirk
Münsterland-Recklinghausen
Clemensstraße 2-4
45699 Herten
Tel.: 0 23 66 / 10 91 16
Die Gruppe des ABW in Marl.
Gemeinsam wird auch gekocht.
Ausgelassen war die Stimmung auf
der Party im letzen Jahr.
Alles ganz normal
Die Party des Jahres
Seit 2008 bietet die AWO im
Kreis Recklinghausen für Menschen
mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen ab 18 Jahren
das Ambulant Betreute Wohnen an.
Die Hilfen sind sozialräumlich ausgelegt und zielen auf die Inklusion des
Hilfesuchenden in seinem Stadtteil.
Unterstützungsleistungen sind die
Planung und Erledigung der Aufgaben des Alltags, die Arbeitssuche, die
Suche nach der passenden Wohnung
oder die Freizeitgestaltung. Ein Freizeitangebot ist die inklusive Sportgruppe, die sich immer mittwochs
in der Sporthalle der Christy-BrownSchule trifft.
Info: Ambulante Behindertenhilfe,
Annika Althaus,
Tel.: 0 23 65 - 953 98 30
Es ist die Party des Jahres – und
100 Prozent AWO. Am Freitag, 28.
August, steigt die Mitarbeitersause im
Gemeinschaftshaus Wulfen (GHW) in
Dorsten. Für jeden Party-Geschmack
ist wie immer etwas dabei: Sektempfang, ein großes Buffet, Cocktails,
Musik, Midnight-Barbecue, viele
nette Kolleginnen und Kollegen und
nicht zuletzt die Tombola, bei der
attraktive Preise zu gewinnen sind.
Über 500 Beschäftigte aus allen
Regionen des Unterbezirkes feiern
jedes Jahr im GHW zusammen. Ab 19
Uhr geht’s los. Der Vorverkauf zum
Preis von 9 Euro beginnt - wie üblich
– über die Geschäfts- und Fachbereichsleiter.
Info: 100 % AWO-Party, Sandra
Schubert, Tel.: 0 23 66 / 10 91 85
Verstärkung für Kur & Erholung
Kirsten Glattkowski (Foto)
unterstützt den
Bereich Kur &
Erholung. Die
gelernte Reiseverkehrskauffrau ist
Ansprechpartnerin für Datteln und Recklinghausen
und steht mit Rat und Tat bei Anfragen zu Seniorenreisen, Kinder- und
Jugendfreizeiten sowie Mutter-KindKuren zur Seite. Hauptsitz von Kirsten Glattkowski st das Recklinghäuser Büro an der Wildermannstraße
69. Selbstverständlich ist sie auch bei
Veranstaltungen oder für persönliche
Gesprächstermine in Datteln erreichbar.
Info: Kur & Erholung,
Kirstin Glattkowski, Reckling­hausen, Tel.: 0 23 61 / 9 31 67 12, Datteln, Tel: 0 23 63 / 73 91 20
Bei der AWO in Heiden ist immer
was los: Fahrten, Singen, Radfahren, ­kulturelle Veranstaltungen, Doppelkopfturniere, Sparclub und Mittagstisch … und die Liste ist noch
viel länger. Ein Verdienst der vielen ehrenamtlichen Helfer, die
durch ihren Einsatz, aber auch durch
Kuchen- und Geldspenden immer
Thomas Wehner begrüßt die Gäste.
wieder die Arbeit der Heidener AWO
unterstützen. Inzwischen ist es guter
Brauch, alle zwei Jahre ein kleines
Dankeschönfest auszurichten. Mehr
als 50 Gäste kamen dieses Mal ins
Begegnungszentrum, um einmal nicht
mit anzupacken, sondern sich bedienen zu lassen. Auch Bürgermeister
Heiner Buss war gekommen, brachte
Dankesworte und eine Geldspende der
Gemeinde für die weitere Arbeit mit.
Vorstandsmitglied Thomas Wehner mit
seiner Familie - Ehefrau Sandra, vier
Kindern und ein Freund - zauberten
ein Menü, das für ganz viel Geld ein
Caterer nicht besser hätte liefern können. Auch die Bedienung der Gäste,
einschließlich Versorgung mit Fassbier,
übernahm die „Crew Wehner“. Für
die musikalische Unterhaltung sorgten
André Leber mit dem Akkordeon und
Berthold Heyne mit der Gitarre.
Info: AWO-Ortsverein Heiden,
Anne Conrad, Tel.: 0 28 67 / 14 88
2 | 2015 AWO erleben!
19
Kurz und bündig
Kurz und
Reportage
bündig
66 ehrenamtliche Demenzbegleiter und die vier Referenten beim Workshop im Gemeinschaftshaus in Wulfen-Barkenberg.
Blumenfest in Dorsten
Demenzbegleiter im Alltag
Diana Benninghoven (Pflegedienst), Franz-Josef Kohlmeier
(Seniorenzentrum Barkenberg),
Christiane Wittek-Schlierkamp
(Pflegedienst), Norbert Talaga
(Stadtverbandsvorsitzender),
Susanne Linert (Kur und
Erholung) und Marina Talaga
(Ehrenamt) waren mit einem Stand
auf dem Blumenfest in Dorsten vertreten.
Info: AWO-Stadtverband Dorsten,
Norbert Talaga,
Tel.: 0 23 62 / 79 47 84
Bereits zum sechsten Mal organisierte die Kreisarbeitsgemeinschaft
„Zuhause leben im Alter“ über die
„Persönlichen betreuerischen Hilfen
im Einzelfall“ – das sind elf geförderte
Dienste in allen zehn Städten im Kreis
Recklinghausen – trägerübergreifend eine Fortbildung für
ehrenamtliche Helfer.
Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Diakonie luden 66 ehrenamtliche Demenzbegleiter und vier Referenten zu dem
Professionell: Die Kinder der Breakdancegruppe an der Wittringer Schule in Gladbeck.
Breakdance in der OGS
Die Kinder der OGS an der
Wittringer Schule in Gladbeck lernten
sechs Monate lang jeden Mittwoch
eine Stunde lang unter der Anleitung von Daniel Otta und Thomas
Auth Grundschritte des Breakdance.
Die Kinder machten begeistert mit
und freuten sich, Eltern, Geschwis-
tern und den übrigen OGS-Kindern
zum Ende der AG in Gruppenformationen und Einzeldarbietungen zeigen
zu können, welche Talente in ihnen
stecken.
Info: OGS Wittringer Schule
Gladbeck, Dorothee Reiter,
Tel.: 0 20 43 / 68 37 35
Workshop nach Wulfen-Barkenberg in
das Gemeinschaftshaus ein. Die
Themen: „Umgang mit Demenz“,
die Lehre der „Kinästhetik“,
Gymnastik für bettlägerige Menschen,
mobiles Snoezeln, Angebote für
die Sinne, Gesprächsführung,
Kommunikationsspiele, Geschichten und Sprichwörter, der Einsatz von
Klangschalen in der Einzelbegleitung
sowie Übungen zum ganzheitlichen
Gedächtnistraining. Die Teilnehmer
Bunt und laut
Jugendwerk gegründet
In Lengerich hat sich ein Ortsjugendwerk der AWO gegründet. Zum
Vorsitzenden wurde Niklas Krumme
gewählt. Stellvertretende Vorsitzende
sind Tom Bergmann und Daniel Blotevogel. Beisitzer sind Lukas Buch, André
Hergemöller, Darleen Hoviele, Lena
Landwehr und Lisa-Marie Lünnemann.
Zu Revisoren wurden Deniz Boy, Paul
Mater und Jason Mentrup gewählt. Das
Ortsjugendwerk hat als allererstes vor
allem ein Ziel: die Realisierung einer
Skateranlage in Lengerich. Außerdem
plädiert die aus 21 neuen Jugendwerks-Mitgliedern bestehende Grün-
20
AWO erleben! 2 | 2015
Die 21 Gründungsmitglieder des neuen Jugendwerkes in Lengerich.
dungsversammlung für ein Jugendcafé
und einen neuen Rasen für das Stadion in Lengerich.
Info: AWO-Jugendwerk Lengerich,
Niklas Krumme,
[email protected]
Jubiläum in der AWO-Wohnstätte
Rheine zum 20-jährigen Bestehen
der Einrichtung: Über 350 Bewohner und Gäste fanden an diesem Tag
den Weg auf die liebevoll gestaltete
„Festwiese“. Eröffnet wurde die Feier
durch den AWO-Vorsitzenden Christian Bugzel, der Ehrenurkunden für
die 20-jährige Zugehörigkeit gemeinsam mit der Wohnbeiratsvorsitzenen Jutta Breulmann an die Bewohner
überreichte. Nach den Reden von Bürgermeisterin Dr. Angelika Kordfelder,
AWO-Referatsleiterin Petra Gessner,
Geschäftsführer Harry Junghans sowie
den Teamleitern Anke Riemasch und
Stefan Ruprecht wurde der offizielle
Anke Riemasch wird gratuliert.
Teil mit einem Konfettiregen beendet. Engagierte Mitarbeiter der Wohnstätte und zahlreiche helfende Hände,
Ehrenamtler, der AWO-Ortsverein
konnten sich entscheiden, welches
Thema sie an diesem Tag näher
kennenlernen wollten. Arbeiterwohlfahrt, Diakonie und Caritas bedankten sich mit dieser Fortbildung für das
große Engagement der Ehrenamtlichen, durch deren Unterstützung die
Betreuungsarbeit für Menschen mit
Demenz erst möglich wird.
Info: Beratungsstellen für Demenz
und Pflege, Daniela Urban,
Tel.: 0 20 43 / 98 37 15
sowie Familienangehörige der Mitarbeiter und Bewohner ermöglichten
durch ihren Einsatz eine rundum sehr
gelungene Feier. Barrierefreie Workshops, verschiedene Musik- und Tanzdarbietungen, ein Glücksrad und Infostände boten ein abwechslungsreiches
Programm. Ausgelassen feiernde
Bewohner und Besucher sorgten für
eine stimmungsvolle Atmosphäre. Zum
Abschluss bedankten sich alle aktiven
Mitarbeiter der AWO-Wohnstätte mit
jeweils einer Rose bei der Teamleiterin Anke Riemasch für ihren Einsatz in
der Wohnstätte. Trotz der vielen Arbeit
fand diese immer noch Zeit für die
Wünsche und Sorgen ihres Teams.
Info: Wohnstätte Rheine, Jutta
Holthaus, Tel.: 0 59 71 / 98 89 11
2 | 2015 AWO erleben!
21
Kurz und bündig
Kurz und bündig
40 Jahre
„Unter dem Regenbogen“
Marler Arbeitskreis für Senioren
Auf dem „Tag der Gesundheit“ stellte sich der Marler
Arbeitskreis für Senioren (MAKS) erstmals der Öffentlichkeit
vor. Die Wohlfahrtsverbände in Marl, andere Organisationen
und die Geriatrie der Paracelsus-Klinik haben sich zusammen geschlossen, um ein Beratungs- und Betreuungsangebot zu schaffen. Am Marler Tag der Gesundheit machte der
Arbeitskreis mit einem „Flashmob“ auf sich aufmerksam.
Alle Teilnehmer trugen eine Maske mit dem gealterten MAKS
und fuhren auf der Rolltreppe im Marler Stern. Zum Schluss
wurde laut gerufen:“ Wir sind MAKS – Marler Arbeitskreis
Flashmob im Marler Stern: (v. l.) Christoph Mihm, Gabi
Wevelsiep, Anna Lena Käser, Sylvia Sakowski, Bernhard
Baumeister, Gaby Lindner, Susanne Gerold, Werner Arndt,
Dr. med. Ludger Springob mit dem gealterten MAKS.
Schnee bei der Frühlingsfreizeit der OGS-Kinder aus Herten.
für Senioren!“ Ein Flyer wurde verteilt, um die Gesichter hinter MAKS bekannt zu machen.
Info: Seniorengerechte Dienstleistungen,
Anna-Lena Käser, Tel.: 0 23 65 / 9 53 98 42
Ausgelassene Stimmung zum Jubiläum bei Westfalenfleiß.
Die Kinder des Zirkusprojektes der OGS Canisiusschule Marl.
90 Jahre Westfalenfleiß
Zirkus Fanferro
Die Westfalenfleiß GmbH feiert in diesem Jahr ihren
90. Geburtstag – Grund genug, das Jubiläum gleich mit
mehreren Veranstaltungen gebührend zu begehen.
Zum Auftakt gab es einen Festakt in der Stadthalle Hiltrup
– mit prominenten Gästen: Den Festvortrag übernahm
der Justizminister des Landes Nordrhein-Westfalen,
Thomas Kutschaty. Weiter ging‘s mit „TreffPunkt - dem
Tag des Kunden“, an dem das Leistungsspektrum von
Westfalenfleiß vorgestellt und die Ergebnisse der Kundenbefragung 2015 präsentiert wurden. Höhepunkt der
Veranstaltung war ein Fachvortrag von Dr. Wolfgang
Wiegard, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des
Bundesministeriums für Finanzen. Ihren Abschluss fanden
die Feierlichkeiten beim großen Jubiläumsball in der
Halle Münsterland.
Info: Westfalenfleiß GmbH, Birgit Honsel-Ackermann,
Tel.: 02 51 / 61 80 02 60
Endlich gibt es ihn wieder: den Zirkus „Fanferro“. Aus dem
„Dornröschenschlaf“ erweckten ihn die Kinder der OGS Canisiusschule im Stadtteil Hüls-Süd in Marl, die sich aus ihrem
Kursprogramm das Zirkusprojekt ausgesucht haben. Gemeinsam mit der Stadt Marl, Institutionen aus dem Stadtteil, Vereinen und der AWO als Träger konnte die OGS im Stadtteil dem
Zirkus ein neues Zuhause geben. Die derzeit 20 kleinen Artisten sind mit viel Begeisterung und Ideen dabei und stellten
ihr Können bei der Jonglage, im Tanz, auf dem Minitrampolin,
mit Akrobatik und Schauspielerei auf dem Stadtteilfest vor. Die
Rahmengeschichte, in der eine Prinzessin, Riesen und Zauberer vorkommen, schreiben die Kinder selbst. Mitmachen können alle Grundschüler aus dem Stadtteil. Qualifizierte Anleitung bekommen sie von OGS-Mitarbeiterin Renate Behnke in
Unterstützung von Vereinshonorarkräften.
Info: OGS Canisiusschule Marl, Angelika Beenen,
Tel.: 0 23 65 / 69 96 09 19
22
AWO erleben! 2 | 2015
Gleich mehrere Gründe zu feiern
gab es rund um die AWO-Kita „Unter
dem Regenbogen“. Kinder, Eltern und
Erzieherinnen feierten mit einem bunten Fest den 40. Geburtstag der Einrichtung und weihten gleichzeitig
einen neuen Anbau ein. Mit der rund
70 Quadratmeter großen Erweiterung
OGS-Freizeit in Herten
Seit zehn Jahren bietet ein AWOFerienteam den OGS-Kindern in Herten eine fünftägige Ferienfreizeit an.
In diesem Jahr sollte es zum „Frühlingserwachen“ in den Harz gehen
– doch Petrus hat sich anders entschieden: Statt Wanderungen hinauf
auf den Brocken und Schnitzeljagd im
Wald – gab es Schnee, Schnee, und
noch mehr Schnee. Ein Alternativprogramm musste her: Statt Brocken
„Gruber Samson“, Naturparkhaus,
Shoppen in Goslar, Schlittenfahrten
und Schneeballschlachten – am allerliebsten Kinder gegen Erzieher! Bei
warmem Kakao wurde geschminkt,
gekickert, Billard gespielt und Ostereier bemalt. Abends wurde Dieter
Bohlen eingeflogen, um das Supertalent der Osterfreizeit 2015 zu finden.
Info: Schulbetreuung Herten, Eva
Isselhorst, Tel.: 0 23 61 / 9 31 67 13
Mit der Sonne kamen die Besucher auf den Sprickmannplatz.
Frühlingsfest in Münster
Das Akkordeon-Duo ButtonsBeat
bereicherte mit seinem Auftritt das
Frühlingsfest der AWO in Münster. Das
Frühlingsfest ist ein fester Bestandteil im AWO-Programm Münsters.
Jedes Jahr findet es in einer anderen
hauptamtlichen Einrichtung statt. In
diesem Jahr wurde das Fest im Bürgerzentrum Sprickmannplatz gefeiert.
Info: AWO-Kreisverband Münster,
Dr. Anna Mazulewitsch-Boos,
Tel.: 02 51 / 77 94 12
Richtig Witzig: Kinder während des Auftritts
des Kindertheater Töfte.
gibt es jetzt zehn Plätze für Kinder
unter drei Jahren in dem AWO-Familienzentrum für 68 Mädchen und Jungen. 1975 wurde die Kindertagesstätte
an der Hermann-Löns-Straße eröffnet.
Seit knapp 35 Jahren arbeiten die Mitarbeiter nach einem naturnahen, ökologischen Konzept, das kontinuierlich
verfolgt und ausgebaut wird. „Es geht
um die Wertschätzung der Umwelt und
jedes Lebewesens, einschließlich eines
respektvollen Umgangs untereinander“, sagt Lisa Scheewe. Die hauseigene Köchin verwendet für die Verpflegung der Kinder Vollwert- und
Bioprodukte aus der Umgebung. Das
Fleisch kommt von einem Biobauern
am Ort. Drei Mal hat die Kita bereits
den RWE-Klimaschutzpreis erhalten.
Info: AWO-Kita & Familienzentrum,
Lisa Scheewe, Tel.: 0 23 68 / 39 65
2 | 2015 AWO erleben!
23
Reportage
Reportage
Gegen den Trend
Der AWO-Ortsverein Havixbeck konnte in den vergangenen fünf Jahren 59 neue Mitglieder
gewonnen. Als Vorstand immer präsent und ansprechbar sein, sich nach außen öffnen,
die Veranstaltungen für Nicht-Mitglieder zugänglich machen – das sind nach Ansicht vom
Vorsitzenden Klaus Kremer wichtige Punkte, um neue Mitglieder zu gewinnen.
Text von Hans-Jürgen Abenath, Fotos von Victor Wolf
Marie Sauer schaut konzentriert auf
die Spielsteine und legt an. Mit drei
anderen Frauen sitzt sie am Tisch und
spielt Rummikub. „Ich komme regel­
mäßig. Es ist immer sehr gesellig“,
weiß die agile Seniorin. In den Räu­
men des AWO-Ortsvereins Havix­
beck steht heute der Spielenachmit­
tag auf dem Programm. „Der ist sehr
beliebt, an manchen Tagen sind bis
zu 45 Leute hier“, sagt Klaus Kremer,
der Vorsitzende des Ortsvereins.
Im Vergleich zu vielen anderen
Ortsvereinen weist Havixbeck eine
Besonderheit auf: Die Mitgliederzahl
wächst, und das nicht zu knapp. In
den vergangenen fünf Jahren traten
59 Havixbecker der AWO bei. Nach
dem Erfolgsrezept befragt, zuckt
Klaus Kremer mit den Schultern. „Ein
Patentrezept gibt es da nicht, vielmehr
ist es wohl die Summe vieler kleinerer
Maßnahmen, die den Verein bei den
Bürgern attraktiv macht“, glaubt Kre­
mer. „Vor allem muss man als Vorsit­
zender immer präsent und ansprech­
bar sein“. Und das nimmt Klaus Kre­
Die ständige Präsenz des Vorstandes ist für Klaus Kremer ein wichtiger
Faktor für die Mitgliederwerbung im
Ortsverein Havixbeck.
12.000
Einwohner
hat
die Gemeinde Havixbeck im Kreis
Coesfeld. 142 davon sind Mitglied
im AWO-Ortsverein.
Gewonnen: Marie Sauer lacht herzhaft beim Rummikub-Spielen in Havixbeck.
24
AWO erleben! 2 | 2015
mer sehr erst – kaum eine Veranstal­
tung, bei der er nicht vor Ort ist.
Als er vor fünf Jahren den Vorsitz
übernahm, stand er vor den gleichen
Problemen wie viele andere Ortsver­
eine: ein überalterter Vorstand und
die in diesem Zusammenhang häu­
fig fehlende Flexibilität, verkrustete
Strukturen aufzubrechen. „Allein
einen Nachmittag anzubieten, an
dem hier Bingo gespielt wird, war
schon eine kleine Revolution“, erin­
nert sich Kremer etwas amüsiert an
seine Anfangszeit als Vorsitzender.
Heute ist Bingo der Renner im Ver­
anstaltungsprogramm. Das erste
Bingospiel hat er selbst im Internet
ersteigert.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist es
nach Ansicht von Klaus Kremer, sich
nicht einzuigeln und offen nach außen
zu sein. Wer an den Veranstaltungen
der AWO-Havixbeck teilnimmt, muss
nicht unbedingt Mitglied sein: egal,
ob beim regelmäßig stattfindenden
Frühstück oder bei Fahrradtouren,
der Mitgliedsausweis wird nicht kont­
rolliert. Das zahlt sich letztlich aus, ist
sich Kremer sicher: „Viele kommen,
nachdem sie zwei- bis dreimal teilge­
nommen haben, bei mir vorbei und
wollen Aufnahmeformulare.“ Genau
so „locker“ hält man es in Havixbeck
mit den Räumlichkeiten: Jeder, der
was zu feiern hat, kann die Räume
mieten und die Küche mit benutzen.
„Über diesen Weg haben wir einige
neue Mitglieder gewinnen können“,
sagt Klaus Kremer.
Genau über diesen Räumen in
der Dirkesallee schwebt jetzt das
Damoklesschwert: Seit 30 Jahren
nutzt die AWO das Gebäude, der
Pachtvertrag mit der Stadt läuft aus.
Eine Regelung über die zukünftige
Nutzung war bei Redaktionsschluss
noch nicht in trockenen Tüchern.
Klaus Kremer blickt trotzdem opti­
mistisch in die Zukunft, die Gesprä­
che mit Stadt und Bürgermeister
seien bislang positiv verlaufen. So,
dass Marie Sauer, die am Nebentisch
gerade gewonnen hat, auch in den
kommenden Jahren hier weiterhin
Rummikub spielen kann.
INFOS + TIPPS
AWO-Ortsverein Havixbeck
Klaus Kremer
Dirkesallee 13
48329 Havixbeck
Tel.: 0 25 07 / 17 14
In einfachen Worten ...
Havixbeck ist eine Stadt im Münsterland.
In Havixbeck gibt es einen AWO-Ortsverein.
In den vergangenen fünf Jahren hat der
AWO-Ortverein 59 neue Mitglieder gewonnen.
Das sind sehr viele im Vergleich zu anderen
AnzeigeAWO-Ortsvereinen.
13.02.2013 16:25 Uhr Seite 1
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2 | 2015 AWO erleben!
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Neues aus dem Bezirk
Neues aus dem
Reportage
Bezirk
Für die Schwachen
Nach 27 Jahren als Geschäftsführer des AWO Bezirksverbandes geht
Wolfgang Altenbernd in den Ruhestand. Text von Elke Kieninger, Fotos von Georg Oligmueller.
Mit neuen Ideen
An der Spitze des AWO-Bezirksverbandes Westliches Westfalen sieht Uwe
Hildebrandt als große Aufgabe die tiefgreifenden gesellschaftlichen Herausforderungen, denen sich die AWO als
sozialer Dienstleister bei gleichzeitigem Kostendruck und knapper werdenden Mitteln stellen müsse. Dabei seien
die traditionellen Werte der AWO wie
Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit Verpflichtung für
die Zukunft. „Natürlich müssen auch wir
am Ende eine schwarze Null schreiben.
Aber die Frage ist, mit welchen Mitteln.
Wir wollen einen Gegenentwurf zu einer
durch und durch ökonomisierten Gesellschaft, in der der Mensch nur noch als
humane Ressource gesehen wird.“
Seinen Führungsstil beschreibt der neue
Chef in der Dortmunder Geschäftsstelle
an der Kronenstraße so: „Ein Unternehmen zu leiten bedeutet auch, die Mitarbeiter mitzunehmen, zu begeistern und
zu fördern.“ Eine ähnlich große Herausforderung sieht Uwe Hildebrandt für
den ehrenamtlichen Bereich. Der Mitgliederverband AWO, so sagt er, müsse
wieder wachsen. Dabei gelte es, neue
Wege zu gehen. Projektbezogenes Engagement auf Zeit sei da zum Beispiel ein
Stichwort. Aber es gelte auch, Antworten
zu geben auf die grundsätzliche Frage:
Warum als junger Mensch Mitglied werden in der AWO?
26
AWO erleben! 2 | 2015
Mehr als ein Vierteljahrhundert war
Wolfgang Altenbernd Geschäftsfüh­
rer des AWO-Bezirksverbandes West­
liches Westfalen. Jetzt gab er im Rah­
men seiner offiziellen Verabschiedung
im Schwerter „Freischütz“ den sym­
bolischen Schlüssel weiter an Nach­
folger Uwe Hildebrandt. Zahlreiche
Gäste aus Politik, Verwaltung, Ver­
bänden und Wirtschaft würdigten die
Leistung Altenbernds, der durch seine
Fachkompetenz und sein Engage­
ment für die Schwächsten der Gesell­
schaft zu einer sozialpolitischen Kons­
tante im Land geworden ist. Die Lau­
datio hielt Franz Müntefering, Staats­
minister a.D. und einer der langjähri­
gen Weggefährten Altenbernds.
„Die Orientierung an den Werten
Solidarität, Toleranz, Freiheit, Gleich­
heit und Gerechtigkeit war für einen
durch und durch politisch denken­
den Menschen wie Wolfgang Alten­
bernd bei seiner beruflichen Entschei­
dung zugunsten der AWO sicherlich
ausschlaggebend“, betonte Michael
Scheffler, MdL und Vorsitzender des
Bezirks Westliches Westfalen.
Carina Gödecke, Präsidentin des
Landtags NRW, hob in ihrem Gruß­
wort hervor, dass Wolfgang Alten­
bernd mit seiner reichen Erfahrung
und hohem Sachverstand stets ein
45
Jahre war
Wolfgang Altenbernd
hauptamtlich für die AWO tätig.
geschätzter Ansprechpartner der Poli­
tik gewesen sei: „Er ist ein Teil des
sozialen Gewissens in unserem Land.
Manchmal hat er uns durch seine Stel­
lungnahmen erst auf Trab gebracht.“
Wechsel an der AWO-Spitze: Wolfgang
Altenbernd übergibt den symbolischen
Schlüssel an Uwe Hildebrandt.
INFOS + TIPPS
AWO Bezirksverband
Westliches Westfalen e. V.
Kronenstraße 63 - 69
44139 Dortmund
Tel.: 02 31 / 5 48 30
www.awo-ww.de
In einfachen Worten ...
Wolfgang Altenbernd
geht in Rente. Viele
Menschen bedankten
sich zum Abschied.
Bezirksverband
gründet Europäische
Akademie für Pflege
Älter, weniger und bunter – unsere Gesellschaft steht vor
großen Aufgaben. Mit der Gründung der „Europäischen
Akademie für Pflege“ hat die AWO den Grundstein für Weiter­
bildung und Austausch im Bereich der Altenpflege gelegt. Text von Elke Kieninger, Fotos von Georg Oligmueller.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird
nach Prognosen des Bundesgesund­
heitsministeriums von 2,5 Millio­
nen im Jahr 2011 auf 4,2 Millionen
im Jahr 2050 ansteigen – große Her­
ausforderungen, die Michael Scheff­
ler, Vorsitzender der AWO im Bezirk
Westliches Westfalen, bei den Grün­
dungsfeierlichkeiten in der AWOGeschäftsstelle in Dortmund der
neuen Akademie mitgab. Famili­
äre Netzwerke, bislang eine gän­
gige Methode zur Versorgung alter
Menschen, schwinden. Immer mehr
Menschen leben allein. Der ehema­
lige Bundessozialminister und Vize­
kanzler Franz Müntefering will durch
seine Schirmherrschaft im Projekt bei
der aktiven Suche nach Lösungswe­
gen zur Bewältigung des drohenden
Pflegenotstandes helfen. Die Euro­
päische Akademie für Pflege verfolgt
60
Mitglieder, darunter
die AWO, hat der
Interessenverband Europäische
Akademie für Pflege.
drei große Ziele: Die Akademie will
den Erfahrungsaustausch im perso­
nalintensiven Arbeitsfeld zum Bei­
spiel durch Hospitationsmöglichkei­
ten und regelmäßige Fachtagungen
fördern. Gleichzeitig soll der Wissen­
stransfer mit dem europäischen Aus­
land angeregt werden, um die Koope­
ration in der Forschung zu ermög­
lichen. Drittens sollen innovative
Ansätze bei der Suche nach Kon­
zepten und Dienstleistungen helfen.
Konkret geht es immer darum, Infor­
mationen auszutauschen und vonein­
ander zu lernen, denn „auch Spanier
altern“, wie es Müntefering auf den
Punkt brachte. Warum also nicht das
gemeinsame Problem auch gemein­
sam angehen. Bei der Finanzierung
Auf der Gründungsveranstaltung der
Europäischen Akademie für Pflege:
Michael Scheffler, Franz Müntefering und Wolfgang Altenbernd (v.l. ).
der Akademie wird das Netzwerk
Solidar (Alexander Friedrich, SolidarBüro Brüssel) mit Zugängen zu Mit­
teln des Europäischen Sozialfonds
behilflich sein. Bei der Unterzeich­
nung der Gründungsurkunde waren
Partner aus Ungarn, Polen, der Tür­
kei und Österreich zugegen, die im
Gründungsteam zusammen arbeiten.
INFOS + TIPPS
AWO Bezirksverband
Westliches Westfalen e. V.
Kronenstraße 63 - 69
44139 Dortmund
Tel.: 02 31 / 5 48 30
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In einfachen Worten ...
Bei der AWO wurde eine neue Akademie gegründet.
Eine Akademie ist eine Forschungseinrichtung. Die
neue Akademie erforscht die Aufgaben bei der Pflege
von alten Menschen.
2 | 2015 AWO erleben!
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