der brief 2015 - Kirche

Der Brief
Gemeindefinanzen
in schwerem Wetter
THEMA
6 Nichts wird so bleiben wie es ist . . .
Das Land NRW, die Landeskirche und der
Kirchenkreis rauben den Gemeinden die
finanzielle Luft zum Atmen
8 Stiftung und Förderverein – zwei Säulen
einer künftigen Gemeindefinanzierung
Die wirtschaftliche Situation unserer Kirchen
gemeinde ist düster
ANDACHT
3 Nehmt einander an, wie Christus euch
angenommen hat zu Gottes Lob
AUS DER GEMEINDE
4 Glaubenswege –
oder warum ich hier bin
10 Seniorenfreizeit 2014 in Bad Beversen
11 Kirchentag 2015
14 Was ist uns unsere Gemeinde wert?
19 Gelebte Ökumene in Rheinberg
20 Überraschung auf dem Adventsmarkt
21 Kain und Abel
24 Der Verein Kulturbühne Rheinberg e.V.
sagt adé!
26 Gibt es Schutzengel?
27 Gastfreundschaft üben –
für die Menschen eintreten
29 Zum Tod von Erika Renner (Spuren)
22
HAUS DER GENERATIONEN
Mitarbeiterempfang
im Haus der Generationen
25 Eine – Welt – Laden: Mehrwert
15
16
17
18
KINDERBRIEF
Osterdekoration
Geld, Kies, Schotter und Asche
Tiere und die Natur
Das Ausmalbild
SERVICE
28Impressum
13 Fragebogen zur Meinungsfindung
23 Neuer Glaubenskurs unbeschreiblich
28 Man trifft sich in der Gemeinde
30 Pinnwand
31 Gottesdienstplan
DER BRIEF
Evangelische Kirche Rheinberg – Wie finde ich wen?
Gemeindebüro:
Sekretärin Heidi Bodden
Innenwall 89
Fon 02843 22 04
Fax 02843 86 05 75
[email protected]
Öffnungszeiten:
Mo, Di, Fr 9:00 – 12:00 Uhr
Do von 15:00 – 18:00 Uhr
mittwochs geschlossen
Internet: www.kirche–rheinberg.de
Pastor Udo Otten:
Innenwall 85
Fon 02843 29 23
Fax 02843 86 05 75 eMail [email protected]
Erreichbar am Telefon:
Mo – Fr 8:30 – 9:00 Uhr
persönlich: Di 19:00 – 20:00 Uhr
Altenheimseelsorge: Wiesenhof und Thekla:
Pfr. Uwe Klein, 02844 – 27 64
Kattewall:
Pfr. Thorsten Diesing, 02843 – 9 65 07
Küsterin:
Hannelore Bär, 02843 – 90 10 32
Kirchenmusiker:
Michael Wulf-Schnieders
Fon 02843 – 1 75 31 04
eMail [email protected]
Presbyterium:
Vorsitzender:
­Pfr. Udo Otten
Kirchmeister:
Wilfried Steinhaus, 02843–22 04
Haus der Generationen:
Grote Gert 50
Fon 02843–5 01 59
eMail [email protected]
Evangelisches Familienzentrum – Kinderhaus
Rheinberg
Kindergarten, Tagesstätte und kleine
altersgemischte Gruppe, Fossastraße 46
Leitung: Bettina Stermann
Fon 02843–5 03 60
Fax 02843–95 97 22
eMail [email protected]
Soziale Dienste
Grafschafter Diakonie –
Ambulante Pflege Rheinstraße 65
(Familien-, Kranken- und Altenpflege)
Fon 02843-46 40
Diakonisches Werk
Dienststelle Rheinberg
Rheinstraße 44
(Sozial- und Schuldnerberatung,
Betreuungen, Alleinerziehendeberatung) Fon 02843-9 03 63-0
Ev. Beratungsstelle Duisburg / Moers
Humboldtstraße 64 47441 Moers
Psychologische Beratung in Erziehungs-,
Familien-, Ehe-/Partnerschafts- und
Lebensfragen, sowie
Schwangerschaftskonfliktberatung
Fon 02841-9 98 26 00
Spendenkonto:
IBAN: DE26 3546 1106 1311 2670
15 (Volksbank Niederrhein)
Bankverbindungen:
Evangelische Kirchengemeinde Rheinberg
1.: IBAN: DE77 3506 0190 8803 1210 02
(Bank für Kirche und Diakonie)
2.: IBAN: DE71 3545 0000 1560 1114
84(Sparkasse am Niederrhein)
Unterstützen. Betreuen. Pflegen.
Für Sie leisten wir im Auftrag der evangelischen Kirche sehr gute Dienste.
Wir unterstützen Sie Zuhause im Rheinberger Raum mit der Tagespflege
und mit der Diakoniestation.
2 1/2015
Diakoniestation Rheinberg
Telefon 0 28 43 / 46 40
www.grafschafter-diakonie.de
Tagespflege Rheinberg
Telefon 0 28 43 / 9 02 88 72 oder
Telefon 0 28 43 / 46 40
Andacht
DER BRIEF
Nehmt einander an, wie Christus euch
angenommen hat zu Gottes Lob
Römer 15, 7
E
s ist der 2. Januar. Die Silvesterkracher
sie sie auf rechte Scharfmacher treffen, die Morgensind noch nicht von den Straßen gefegt,
luft wittern für ihre ewig gestrigen politischen Ideen.
die Partymüdigkeit steckt noch in den
Ich frage mich, ob unsere Jahreslosung angesichts
Knochen. Wir stehen vor einem langen
dieser gesellschaftlichen Gemengelage zwischen dem
Wochenende und wir überlegen, wie wir
Zustrom von Menschen aus fremden Ländern und
den angefangenen Freitag sinnvoll verbringen könder Angst vor Überfremdung nicht eine leichte Vanen. Während des (sehr verspäteten) Frühstücks
riante erfahren muss: statt „Nehmt einander an“ –
dann die Nachricht aus dem Radio: „Zum zweiten
„Nehmt einander auf, wie Christus euch aufgenomMal innerhalb weniger Tage rettet Italiens Küstenwamen hat“. Ich frage mich, ob wir der Angst nicht
che im Mittelmeer Hunderte Flüchtlinge auf einem
dadurch begegnen können und sollen, dass wir uns in
Schiff ohne Besatzung. Der Frachter trieb manövrieunserem christlich geprägten Deutschland, dem Land
runfähig auf die Küste Italiens zu, nachdem ihm der
der Reformation Martin Luthers wieder unserer eigeSprit ausgegangen war und die Besatzung das Schiff
nen christlichen Kultur erinnern. Zurück zu unseren
auf Schnellbooten verlassen hatte. Den Flüchtlingen
christlichen Wurzeln, zurück zu einem fröhlichen
war es gelungen, einen Notruf abzusetzen, woraufBekenntnis zu Gott und seinem Sohn Jesus Chrishin Italiens Küstenwache am Donnerstagabend einen
tus. Wer weiß, wo er herkommt und wer weiß, welRettungseinsatz startete. Erst drei Tage vorher wache Kraft in seinen Wurzeln steckt, braucht sich vor
ren fast 800 Bootsflüchtlinge auf einem führerlosen
dem Fremden nicht zu fürchten. Im Gegenteil: nichts
Frachter vor Süditalien nur knapp einer Katastrophe
brauchen Menschen, die nach einer lebensgefährlientgangen“ (Aus Spiegel Online).
chen Flucht zu uns kommen mehr,
Nicht nur aus Afrika oder aus
als Geborgenheit, Zuwendung und
„Nehmt einander an“ –
dem Irak und Syrien, von überall
Mitgefühl. Ausdrucksformen der
„Nehmt einander auf“
kommen Menschen als FlüchtlinLiebe, von der die Bibel sagt, sie sei
ge zu uns. Im Gepäck Erfahrungen
das Wesen unseres Gottes.
grausamster Natur: Folter, Vergewaltigung, DiskrimiMachen wir doch aus Fremden Nachbarn und aus
nierung. Viele von ihnen sind traumatisiert. Sie erNachbarn Freunde, indem wir freundlich und verhoffen sich bei uns, Frieden zu finden und Ruhe. Sie
ständnisvoll ihnen gegenüber sind. Machen wir ihnen
wollen vergessen und neu anfangen in einem Land,
Lust darauf, unsere Wurzeln, unseren Glauben kendas ihnen gänzlich fremd ist. Nehmen wir sie an, wie
nenzulernen. Laden wir sie ein in unsere GemeindeChristus uns angenommen hat?
häuser und Kirchen, zu unseren Festen und in unEs ist Montag, der 12. Januar. Die Tagesschau besere Herzen. Begegnen wir ihnen nicht als die, die
richtet, dass in Dresden erneut Tausende einem Aufruf
schon alles haben und wissen, sondern auf Augenhödes „Pegida“-Bündnisses gefolgt sind und gegen eihe. Mit einem Sektglas in der Hand und Champagne angebliche „Überfremdung“ Deutschlands auf die
ner im Mund kann man weder Bomben werfen, noch
Straße gegangen sind. Zuletzt hatten vor Weihnachdummes Zeug erzählen. Laden wir die Menschen, die
ten 17.500 Menschen unter anderem für eine Verzu uns kommen ein, IHN kennenzulernen - diesen /
schärfung des Asylrechts demonstriert. Ausgerechnet
unseren menschenfreundlichen Gott.
im Osten Deutschlands, wo die Zahl von Menschen
mit arabischer Herkunft verschwindend gering ist,
Nehmt einander an (auf), wie Christus euch an- und
wird die Angst vor einer Islamisierung Europas laut.
aufgenommen hat
Die Ereignisse von Paris beflügeln die Organisatoren
zu Gottes Lob.
und scheinen ihnen Recht zu geben. Diese Angst ist
Ihr Pastor Udo Otten
unbegründet, der Verstand weiß das. Aber Gefühle lassen sich nicht kontrollieren. Darum lässt die
Furcht tausende Menschen auf die Strasse gehen, wo
1/2015 3
DER BRIEF
Glaubenswege
Glaubenswege – oder warum ich h ier bin
A
ls ich vor 15 Jahren mit meiner Frau
an die Niederrhein gezogen bin, war
für mich noch nicht absehbar, wie
mein persönlicher Glaubensweg weiter verlaufen würde. Denn in meinem
Leben war dieser ja nicht ganz durchgängig. Als Jugendlicher war ich viele Jahre Messdiener in meiner
katholischen Heimat-gemeinde in Essen. Sehr engagiert und zuverlässig. Mir sind dort viele Menschen
in dieser Zeit begegnet. Und auch meine Zeit der Jugendfreizeiten, egal ob als Teilnehmer oder Betreuer
– ich hatte hier immer das Gefühl, zu Hause zu sein.
Mit oder ohne Kirche?
Trotzdem entschied ich mich, als junger Erwachsener der Kirche den Rücken zu kehren. Anderen Interessen nachzugehen. Vielleicht hatte es damit zu tun,
dass ich Kirche immer mehr nur als Regelwerk, als Institution wahrnahm. Vielleicht waren es damals die Ansichten des Papstes, die mir fremd waren. Wahrscheinlich aber sind das alles nur Ausreden um den wahren
Grund herum: Ich wusste nicht wie ich glauben soll,
wie Glauben ganz praktisch in meinem täglichen Leben funktioniert. Denn in die Kirche zu gehen, fromm
zu beten, ist ja das eine, aber wie findet das Eingang in
mein Leben?
Ich glaube, diese Brücke zu schlagen war mir damals nicht möglich. Trotzdem wusste ich immer - ob
mit oder ohne Kirche – es gibt etwas, was ich nicht mit
meinen Worten beschreiben kann. Aber jeden Abend
in meinen Gedanken habe ich zu ihm gesprochen.
Meistens fragend, manchmal auch dankend.
Als ich meine Frau kennen lernte und wir in Ratingen heirateten, kam ich wieder mit Kirche direkt in Verbindung. Zu verdanken habe ich dies dem Pfarrer der
uns traute. Nicht weil ich verpflichtet gewesen wäre wieder in die Kirche einzutreten, sondern weil es mir von
Herzen ein Bedürfnis gewesen ist. Dieser Pfarrer war
maßgeblich verantwortlich dafür, weil er mir direkt ins
Herz gesprochen hat.
Es mögen ja die Umstände sein und mit Familie
4 1/2015
denkt man vielleicht anders über sein Leben nach. Man
hat mehr Verantwortung und die auch dann noch,
wenn man selber an seine Grenzen stößt, wenn einem
selber der Mut oder die Kraft verlässt.
Gott gibt mir eine neue Chance
Es war für mich so klar, dass Gott nunmehr einen
anderen Platz in meinem Leben finden soll. Und ich
merkte zudem, der Gottesdienst-Besuch und die Predigten, sie hatten plötzlich – meistens zumindest – einen Wert für mich, weil Sie tatsächlich mir nicht etwas
Altes, Vergangenes erzählten, sondern mir direkt ins
Leben sprachen.
Kirche war plötzlich für mich nicht mehr nur Institution, sondern Gemeinschaft!
Ich glaube um diese Zeit herum spürte ich wieder
dieses Gefühl aus meiner Jugendzeit. Glaube alleine,
mit Gott auch direkt sprechen zu können, in meinen
Gedanken – das ist mir wichtig und tut gut. Dennoch,
ohne die Gemeinschaft, ohne andere Menschen an
meinem Leben teilhaben zu lassen, genauso wie ich für
andere da sein kann – erst das vollendet meinen Glauben als Christ. Dann ist mir auch klar, wie ich meinen
Glauben leben kann und wie ich die Brücke zum Alltag schlagen kann.
Mit dieser Motivation kam ich nach Rheinberg.
Und tatsächlich fing hier vieles an, sich in meinem Leben zu verändern.
Mein Beruf, der immer an erster Stelle stand, ist
noch immer wichtig. Aber meine Familie wurde mir
immer wichtiger. Die Gewichtung zwischen Beruf und
Privatleben fing an sich zu verschieben. Ich habe das
leider nicht konsequent immer einhalten können, aber
ich bin mir sicher: Entscheidungen, die ich heute treffe, unterliegen anderen Maßstäben als noch vor vielen Jahren. Die Frage der Ausgewogenheit, nach der
Work-Life-Balance gewinnt an Bedeutung. Und ich
hinterfrage mehr mein eigenes Verhalten und auch die
Rahmenbedingungen, in denen ich mich bewege, nach
moralischen und ethischen Aspekten. Das macht mein
Leben nicht unbedingt einfacher aber gewisser.
Glaube und Zweifel begleiten mich
Denn da ist ja auch immer noch die Frage nach
dem Sinn meines Lebens. Und da ist mir eine sehr klare Sicht geschenkt worden: Ich kann mein Leben nicht
nur bewerten in den engen Grenzen meiner Zeit, nicht
nach materiellen Aspekten und vor allem nicht nur be-
Glaubenswege
zogen auf mich selber. Gott hat uns Menschen geschaffen und uns in diese Realität gestellt. Damit wir bereits
auf Erden schon dem Himmel ein Stück näher kommen können. Ein Segen sind für den Nächsten. Jeder
von uns. So wie Jesus gelehrt und gezeigt hat, was er
sich darunter vorstellt. Was Liebe, Barmherzigkeit und
Gnade wirklich bedeuten.
Unser Leben und die Konflikte, die wir erleben, im
Kleinen wie im Großen, das alles mag ja eine andere Sprache sprechen. Heute begreife ich auch und ich kann es
zulassen, dass zu meinem Glauben auch immer wieder
mein Zweifeln gehört. Das es immer wieder Situationen
geben wird, die mich an meine Grezen bringen werden.
Gott hat das letzte Wort
Doch gerade dann: Es gibt unseren Gott, der nicht
nur in Jesus sich ganz praktisch gezeigt hat, sondern
wirklich spürbar im Heiligen Geist uns begleitet. Dann
passiert es, gerade wenn ich selber nicht mehr weiter
weiß, es ergeben sich die Dinge wie von selber. Oder
auch wenn mir einfach nur die richtigen Worte fehlten,
plötzlich, meistens über Nacht, waren sie da.
Diese Erfahrungen habe ich immer wieder machen
dürfen und das gibt mir auch eine gewisse Gelassenheit.
So gesehen ist der Spruch „sorge aber sorge nicht
so viel, es kommt doch alles wie Gott es will“ für mich
so verständlich: Es geht nicht darum, alles als Gott gegeben hin zu nehmen im Sinn von die Hände in den
Schoß zu legen, nach dem Motto ich kann eh nichts ändern. Es geht darum sehr wohl sein Leben in die Hand
zu nehmen, auch dafür zu sorgen, dass es gelingt, aber
zu verstehen: Gott hat das letzte Wort.
Das Leben gelassener
aus Gottes Hand annehmen
Und mit seiner Hilfe können Dinge gelingen, aber
ohne seinen Segen – und da kann ich mich gegen stemmen wie ich will – wird es nicht funktionieren. Möglicherweise passiert es immer wieder dann, wenn ich
DER BRIEF
wieder einmal mich selber zu wichtig nehme – und
meine Lieben, ja meine Mitmenschen – nicht gut genug im Blick habe. Das zu erkennen, gibt mir viel Zuversicht und Mut. Denn ich weiß auch: Gott hilft mir
immer wieder meinen Weg gehen zu können und nicht
davon abzukommen.
Dass ich hier in Rheinberg, in unserer Gemeinde,
das Glück habe, sein Wort verkündigen zu dürfen, in
Jesu Namen zu taufen. Dienst für die Gemeinde zu tun.
Das bedeutet mir sehr viel und erfüllt mich mit tiefer
Freude, aber auch mit einer gehörigen Portion Demut.
Die gesamte Zeit meiner Zurüstung zum Prädikanten hat mich in meinem eigenen Glauben gestärkt. Was
nicht zuletzt möglich war durch den sehr intensiven
Austausch und die zahlreichen gemeinsamen Erlebnisse mit andern Gläubigen. Diese sehr intensive Erfahrung ist eine wahre Bereicherung in meinen Leben.
Davon möchte ich gerne weiter erzählen.
Gott ist mir nahe gekommen. Näher als jemals zuvor. Ja er ist da und das hilft mir loslassen zu können.
Zu erkennen, bis hierhin bin ich gefordert, und danach
übernimmt der Chef. Gott, der uns alle in seiner guten Hand hält.
Quo vado? – Wohin gehe ich?
Ich glaube heute sagen zu dürfen, mein persönlicher Glaubensweg führt mich geradezu einen Höhenweg hinauf (ich liebe die Berge und den Weg zum Gipfel hinauf, weil die Belohnung für die Anstrengung
– der tolle Blick ins Tal - oben auf mich wartet): Viele meiner Fragen beantworten sich wie von selbst. Ich
kann meinen Glauben unbeschwerter und freier leben, kann ihn in meinem Alltag einbringen – oft im
Gespräch, manchmal in der Tat. Mein Leben kann ich
mit einer anderen Brille betrachten und durch meinen
Dienst im Auftrag unseres Gottes erahne ich, was Gott
wirklich von mir ganz persönlich möchte. Der Sinn
meines Lebens? Er erschließt sich damit fast wie von
selbst.
Stephan Brockschmidt
1/2015 5
DER BRIEF
Thema
Nichts wird so bleiben wie es ist . . .
Das Land NRW, die Landeskirche, der Kirchenkreis
rauben den Gemeinden die finanzielle Luft zum Atmen
E
s ist ein Dauerbrenner, der unsere
Gemeinde seit 2006 stetig begleitet.
Am liebsten würde man schnell auf
die nächsten Seiten weiterblättern,
weil dort die weitaus angenehmeren Themen zu Worte kommen. Doch die finanzielle Situation unserer Gemeinde ist dramatisch und was ich in den nächsten Zeilen
schreibe ist keine schwarz-schwarz Malerei.
Der vorliegende Haushalt für das Jahr 2015
sieht ein Defizit von 138.000 € vor, die wir, so
wie es aussieht, nicht mehr aus unseren Rücklagen oder aus unserem Kapitalvermögen decken können.
Ohne mit dem Finger auf die „anderen“ zu
zeigen, möchte ich aber deutlich sagen: verantwortlich ist nicht eine unsolide Haushaltsführung unseres Presbyteriums. Der Grund
liegt eindeutig in der Kombination verschiedener gesetzlicher Vorschriften, die uns finanziell knebeln und auf die wir als Einzelgemeinde keinen Einfluss haben.
Das alles will erklärt werden:
In diesem Jahr stehen unserer Gemeinde
nach Abzug aller Kosten für Pfarrbesoldung
und aller Umlagen, die wir an den Kirchenkreis und die Landeskirche zu zahlen haben,
253.000 € zur Verfügung. Von diesem Geld
müssen wir unser Personal bezahlen, alle Gebäude unterhalten und alle Veranstaltungen
finanzieren.
1. Knebel:
Das Kinderbildungsgesetz des Landes NRW
Wir sind Träger der größten Kindertagesstätte in Rheinberg. Das Ev. Familienzentrum
Kinderhaus ist ohne jeden Zweifel eine Vorzeigeeinrichtung auch im Kirchenkreis Moers.
Das Gebäude ist relativ neu und gut gepflegt,
das Team innovativ und motiviert. Das sog.
Kinderbildungsgesetz (KiBiz NRW) regelt die
6 1/2015
Zuschüsse, die wir als KiTa-Träger vom Land
erhalten. Für jedes Kind in der Einrichtung
wird eine pauschale Förderung festgesetzt,
und davon erhalten wir 88%, 12 % der Kosten
trägt die Gemeinde allein. Die Stadt Rheinberg zahlt darüber hinaus noch weitere freiwillige Zuschüsse. Dennoch liegt der Eigenanteil, den wir für unseren Kindergarten jährlich
aufbringen, bei 93.000 € (ab 2025 würden es
über 125.000 € sein). Das KiBiz sieht eine
jährliche Steigerung der Pauschalen von 2%
vor. Wenn man aber bedenkt, dass die Gehälter der Mitarbeiterinnen in den letzten Jahren um teilweise 6% in einem Jahr angestiegen sind, erkennt man leicht, dass die Schere
zwischen dem Eigenanteil und der Refinanzierung immer weiter auseinander geht.
Konsequenz:
Wir können unsere KiTa nicht mehr finanzieren.
Wir werden sie in den kommenden Monaten abgeben müssen.
2. Knebel:
Veränderungen in der Verwaltungsordnung
In diesem Jahr verändert sich die Struktur
der Verwaltung in unserem Kirchenkreis. Aus
den ehemaligen drei unabhängigen Verwaltungsämtern Rheinhausen, Moers und Vluyn
wird nun ein Verwaltungsamt im Kirchenkreis
Moers. Das geht mit erheblichen Kostensteigerungen in den kommenden Jahren einher,
ohne dass wir die Chance haben, gegen diese Kostensteigerung etwas zu unternehmen.
Für das Jahr 2015 stehen deshalb für sämtliche Verwaltungsleistungen (incl. unseres Gemeindebüros) sage und schreibe 106.800 € zu
Buche, wobei das längst noch nicht das Ende
der Fahnenstange ist. Schon heute wissen wir,
dass sich die Verwaltungskosten in den nächs-
Thema
DER BRIEF
.
ten Jahren um ca. 10.000 € jährlich erhöhen
werden.
3. Knebel:
Das sogenannte „Neue kirchliche Finanzwesen“
Vor vier Jahren hat die Landessynode einstimmig (also auch mit den Stimmen der Vertreter aus Moers) die Einführung der doppelten Buchführung beschlossen. Ziel war es, die
Finanzströme besser verfolgen zu können und
die Kosten einzelner Arbeitsbereiche besser im
Blick zu haben. Was mit so edlen Idealen gestartet war, hat sich im Laufe der letzten Jahre
zu einem nicht mehr zu durchschauenden, völlig überbürokratisierten, die Gemeinden in ihrer Existenz gefährdenden und die Mitarbeiter der Verwaltung an den Rand des Wahnsinns
treibenden Moloch entwickelt. Das sogenannte „Neue kirchliche Finanzwesen“ hat praktisch
über Nacht dazu geführt, dass unsere Kirchengemeinde aufgrund von Gebäudeabschreibungen und Zwangsrücklagen und Zwangspauschalen ein unglaubliches Defizit aufhäuft,
obwohl sich an der sparsamen Ausgabepolitik
und an der konkreten Arbeit vor Ort nichts geändert hat.
Das „NKF“ fördert tote Steine, und leblose
Dinge und verhindert damit, dass wir den Aufgaben unserer Kirchengemeinde wie Verkündigung, Seelsorge, Unterricht und die Begleitung
von Alten und Kindern nicht mehr sachgemäß
nachgehen können. Rechnet man alle Abschreibungen und Rücklagen zusammen, so finden
wir unter dem Strich eine Summe von gerade
einmal 49.000 € an freien Mitteln vor, um alle
unsere Aufgaben zu erfüllen - zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben.
in andere Trägerhände zu legen, falls es keine andere Lösung zur Finanzierung des Kindergartens
gibt. Das scheint uns deshalb der beste Weg, weil
wir versuchen, durch die Abgabe an einen evangelischen Träger das evangelische Profil des Hauses zu sichern, das Personal vor Arbeitslosigkeit
zu schützen und den Trägerübergang für die Eltern und die Kinder so reibungslos wie möglich
zu gestalten. Dass wir damit noch längst nicht
auf dem Weg zu einem ausgeglichenen Haushalt
sind, ist uns bewusst. Doch wir haben uns entschieden, erst das eine Kürzungsprojekt abzuschließen, bevor wir den nächsten Schritt gehen.
Die Abgabe des Kinderhauses ist ein so bitterer
und tief greifender Schritt, dass wir diesen zuerst
hinter uns gebracht haben wollen.
Ausblick
Alles in allem werden die Finanzen nicht besser. Nichts wird so bleiben, wie es ist. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir uns – sollte es
dann überhaupt noch die Kirchensteuer geben
– in zehn Jahren auf unsere Kernaufgaben (Verkündigung, Seelsorge und Unterricht) zurückgezogen haben werden. Wir werden natürlich alles daransetzen, die Veränderungen für unsere
Gemeinde und für die Mitarbeiter so schonend
wie möglich umzusetzen. Aber es liegen schwere Zeiten voller Abschiede vor uns. Sie, die Gemeindeglieder möchten wir herzlich bitten, helfen Sie Ihrem Presbyterium dabei. Unterstützen
Sie uns: mit aufbauenden Worten und Gesten,
mit Ihrem Gebet, indem Sie mitdenken und mitgestalten und natürlich auch durch ihre finanziellen Zuwendungen.
Udo Otten
Kurzfristige Konsequenzen
Aus diesem Grund hat sich das Presbyterium
schweren Herzens entschlossen, das Kinderhaus
1/2015 7
DER BRIEF
zum Titelthema – Stiftung und Förderverein
Stiftung und Förderverein –
zwei Säulen
einer künftigen Gemeindefinanzierung
Im Gegensatz zu dem, was die allgemeinen Presse In- Wozu braucht es einen Förderverein oder eine Stiftung,
formationen über die Kirchensteuern sagen, brechen im kann ich nicht der Gemeinde direkt spenden?
Kirchenkreis Moers die Kirchensteuereinnahmen ein.
Ja, das ist natürlich möglich. Doch geht die Bearbeitung der Spenden, die direkt an die Gemeinde überwiesen werden über viele Verwaltungsschreibtische. Bis eine
Das hat verschiedene Gründe:
Spende verbucht ist, kann es einige Zeit dauern. Außer1.die Gemeindegliederzahlen gehen dramatisch zurück, dem fallen Verwaltungskosten an, die unseren Haushalt
einerseits weil die Zahl der Beerdigungen die Zahl der belasten. Eine Spende an den Förderverein oder an die
Taufen deutlich übersteigt. Auf der anderen Seite ist Stiftung nimmt den kurzen Verwaltungsweg. Sie erhalten
der Kirchenkreis Moers extrem von Wegzug betrof- sehr viel schneller Nachricht und vor allem die Spendenfen. Sehr viele Menschen verlassen unseren Kirchen- quittung.
kreis, um wieder in die Ballungsräume zu ziehen. Während die Kirchenkreise in Düsseldorf, Köln und Bonn
von dem Zuzug profitieren sinken unsere Kirchensteu- Worin unterscheidet sich die Arbeit des Fördervereins von
ereinnahmen durch Wegzug. Außerdem sind wir hier der Arbeit der Stiftung?
im Kirchenkreis Moers auch stark von der AustrittsZunächst einmal haben beide nur ein Ziel: die Arbeit unwelle betroffen, die sich seit Tebartz van Elst und Kapitalertragssteuermitteilung über das ganze Land zieht. serer Gemeinde zu unterstützen. Sie tun das aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Stiftung hat die Aufga2.Der Kirchenkreis Moers ist ein wirtschaftlich armer Kir- be, Geld zusammenzutragen, um es dauerhaft zu erhalten.
chenkreis und seit jeher auf die Unterstützung der an- Spenden an die Stiftung heißen im Stiftungsdeutsch „Zuderen Kirchenkreise unserer Landeskirche angewiesen. stiftung“. Einmal im Jahr kommt die Gemeinde in den GeDiese Unterstützung berechnet sich aber nach der An- nuss der Zinsen. Je mehr Vermögen angesammelt ist, umso
zahl der Gemeindeglieder. Je weniger Gemeindeglieder größer und umso nachhaltiger ist der Effekt für die Gemeinwir haben, umso weniger Unterstützung bekommen wir de. Der Förderverein dagegen sammelt Spenden für konkrete Projekte. Um die Gemeinnützigkeit zu behalten, muss
aus den anderen Regionen.
das gespendete Geld so schnell wie möglich für den betreffenden Zweck ausgegeben haben (wie z.B. im Fall des neuFür uns bedeutet das, dass wir hier im Kirchenkreis ex- en Bodens auf der Orgelempore). Größere Projekte können
trem kürzen müssen, obwohl landauf landab die Kirchen- auch über mehrere Jahre angespart werden, aber in der Regel sollte das gespendete Geld innerhalb eines Jahres seinem
steuern ordentlich sprudeln.
Diese Entwicklung war langfristig abzusehen. darum hat Zweck zugeführt werden.
unser Presbyterium vor einigen Jahren entschieden, sich auf
den Moment vorzubereiten, wenn wir über das Kirchensteuersystem alleine unsere Aufgaben nicht mehr finanzie- Welche Projekte haben Stiftung und Förderverein bereits
ren können. Nacheinander haben wir deshalb einen Förder- unterstützt?
verein und eine Stiftung ins Leben gerufen, die helfen sollen
Stiftungsarbeit ist mit einem Marathonlauf vergleichdie zukünftige Arbeit in unserer Gemeinde zu sichern.
Ich werde oft gefragt, welchen Sinn das macht und wo bar. Es dauert lange, bis die Stiftung in der Lage sein wird,
die Unterschiede zwischen dem Förderverein und der Ev. die Gemeindearbeit spürbar zu fördern. Außerdem sorStiftung Zukunft Rheinberg liegen. Die Antworten auf die gen die derzeit niedrigen Zinsen dafür, dass am Jahreshäufigsten Fragen möchte ich im Folgenden zusammentra- ende nur geringe Erträge ausgewiesen werden. Die erste Ausschüttung wird in diesem Frühjahr erfolgen, doch
gen:
8 1/2015
zum Titelthema – Stiftung und Förderverein
DER BRIEF
Die wirtschaftliche Situation
unserer Kirchengemeinde ist düster
ist die Höhe noch nicht bekannt. Den Zweck werden wir
dann zeitnah mit dem Presbyterium absprechen.
Der Förderverein dagegen ist schon einige Jahre aktiv. Zu
seinen Förderprojekten gehörte über zwei Jahre eine 400 € Stelle im Kinderhaus, die Pflanzung der jungen Kastanie im
Hof der Kirche und der neue Bodenbelag auf der Orgelempore in der Kirche (2.300 € Förderbetrag). Außerdem förderte
der Verein die Ausstellung K(n)opfbilder, die bis zum 7. Februar im Haus der Generationen zu sehen war, mit ca. 1.000 €.
Woher stammt das Geld von Stiftung und Förderverein?
Immer sind es Spenden / Zustiftungen von Menschen, die
die Arbeit in unserer Gemeinde lange beobachtet haben und
wertschätzen. Im Fall der Stiftung sind es meist größere Summen, die der Stiftung als Zustiftung überlassen werden. Ab
und an hinterlassen uns liebe Mitmenschen sogar einen Teil
ihres Nachlasses im Todesfall. Bis es aber soweit ist, vergehen
leicht zehn und mehr Jahre. Stiftungsarbeit lebt also davon,
dass langsam und kontinuierlich Vertrauen aufgebaut und
die Förderwürdigkeit unserer Gemeindearbeit erkannt wird.
ein die richtige Anlaufstelle.
Bekomme ich auch bei der Stiftung und dem Förderverein
eine Spendenquittung?
Selbstverständlich. Beide Einrichtungen sind als mildtätig
und gemeinnützig anerkennt. Spenden / Zustiftungen sind
steuerlich absetzbar.
Welche Personen stehen hinter der Stiftung und dem Förderverein?
. . . für den Förderverein:
– Pfarrer Vdo Otten (1. Vorsitzender)
– Gisela Chowanietz (2. Vorsitzende)
– Wilfried Steinhaus (Schatzmeister)
– Heidi Bodden (Schriftführerin)
. . . für die Stiftung:
– Sparkassendirektor a.D. Franz-Josef Stiel
(Vorsitzender des Stiftungsrats)
– Rechtsanwalt Martin Schiller
(stellvertretender Vorsitzender)
Der Förderverein dagegen lebt eher von kleineren und ge- – Presbyter Steffen Noth (Schatzmeister)
zielten Spenden, die oft für ein klar definiertes Projekt ein- – Presbyter a.D. Jürgen Hoffmann (Schriftführer)
geworben werden. Die Haupteinnahmequelle des Fördervereins sind Spenden, die uns im Rahmen der Veranstaltungen Welche Kontoverbindung kann ich nutzen?
zu Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Erbschaft zur
Verfügung gestellt werden. Im letzten Jahr sind so gut 3.500 € Ev. Stiftung Zukunft Rheinberg
IBAN: DE26 3546 1106 1311 2670 15
eingenommen worden.
BIC: GENODED 1NRH
Woran soll ich entscheiden ob ich dem Förderverein oder Förderverein:
IBAN: DE87 3545 0000 1560 1175 98
der Stiftung spenden soll?
BIC: WELADED1MOR
Die Frage ist: Möchten Sie dass Ihr Geld für ein konkretes
Projekt eingesetzt wird oder soll es dauerhaft erhalten blei- Haben Sie schon einmal daran gedacht,
ben? Möchten Sie Ihre Spende langfristig gesichert wissen, die Gemeinde durch eine Geburtstags- oder „Geld
dann wählen Sie unabhängig von der Spendensumme die statt Blumen“ – Sammlung
Stiftung. (Auch kleine Summen können Zustiftungen sein). zu unterstützen?
Haben Sie ein konkretes Projekt oder einen Arbeitsbereich Fragen dazu beantwortet
unserer Gemeindearbeit vor Augen, dann ist der Förderver- unser Gemeindebüro.
1/2015 9
DER BRIEF
Seniorenfreizeit
Seniorenfreizeit 2014 in Bad Beversen
A
m Montag den 29.9.2014 starteten wir mit 38 gut gelaunten Damen und Herren bei schönstem Sonnenschein in Richtung Lüneburger Heide nach Bad Bevensen, wo wir von unseren Gastgebern Petra Hinz-Bergmann und
Gerd Eichelmann im Hotel „Zum Goldenen Hirsch“ aufs Herzlichste empfangen wurden. Uns erwarteten geräumige helle Zimmer mit großem Bad und Balkon bzw. Terrasse, ein großer heller
und freundlich gestalteter Esssaal, Kaminzimmer, eine liebevoll
mit selbst genähten Accessoires dekorierte Lounge inclusive genügend Lesestoff und Spielen, sowie ein Wintergarten. Im Keller
wartete eine Sauna und die Möglichkeit, Massagen zu genießen
(Prädikat „höchst empfehlenswert“!!!). Ein Wasserrohrbruch
machte allerdings die Umquartierung von vier Teilnehmern ins
gegenüberliegende Hotel nötig.
Nach dem Begrüßungskaffee ging es bestens ausgerüstet mit
Erklärungen und Stadtplan auf erste Entdeckungstouren.
An dieser Stelle möchte ich ein ganz herzliches Dankeschön
an unsere Gastgeber und die gesamte Crew im Hirschen loswerden, die wirklich alles getan haben, damit wir uns in dieser Woche rundherum wohl gefühlt haben. Das Frühstücksbuffet war
außerordentlich reichhaltig, das Abendessen abwechslungsreich
und sehr lecker, Fragen, Bitten, Sonderwünsche waren nie ein
Problem. Nach dem Motto“Unmögliches erledigen wir sofort,
Wunder dauern etwas länger“, war auch für die im Bus vergessene Gitarre schnell adäquater Ersatz beschafft.
Den Dienstagmorgen verbrachten wir mit einer Stadtführung
in Bad Bevensen, am Abend wurden wir mit einer spontanen Videovorführung auf unseren Ausflug nach Lüneburg am Folgetag eingestimmt. Die leise Ahnung, dass ein halber Tag für diese
schöne Stadt deutlich zu kurz ist, sollte sich bewahrheiten.
Die ganz Unternehmungslustigen unter uns machten sich
dann am Donnerstag in Richtung Hamburg auf. Wir enterten einen „Hop on-hop off –Bus“ und ließen uns durch Hamburg fahren. Am „Michel“ stiegen wir aus, pünktlich zur Mittagsandacht
mit Orgelvorführung.
Nach dem Mittagessen und dem Besuch der „Krameramtswohnungen“ genossen wir am nächsten Stopp die Idylle der Außenalster. Danach blieb gerade noch Zeit für eine Tasse Kaffee
ehe wir wieder in den Zug Richtung Bad Bevensen steigen mussten.
Den Freitag gestalteten die Teilnehmer nach ihren eigenen
Wünschen. So ergab sich die Gelegenheit, die Thermen aufzusuchen, durch den weitläufigen und wunderschön angelegten Kurpark zu spazieren, mit der Solarbahn bis zum Kloster zu fahren
und dort an einer Besichtigung teilzunehmen oder die Gegend
10 1/2015
per Fahrrad zu erkunden.
Am Samstag brachte uns ein Reisebus in das idyllische Städtchen Schneverdingen. Dort blieb uns etwas Zeit zum Bummeln,
Shoppen und Heidegarten mit seinen über 150 Heidesorten bewundern, ehe es mit der Kutsche durch die Lüneburger Heide
ging. Das gemeinsame Kaffeetrinken in einem familiengeführten Café mit hausgemachter (Buchweizen-)Torte und reizend beschürzter Bedienung sollte der krönende Abschluss sein. Doch
unser Busfahrer setzte dem Tag noch ein Sahnehäubchen auf,
indem er uns spontan die Möglichkeit bot, den Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen zu besuchen.
Der Sonntag startete (natürlich) mit einem Gottesdienstbesuch in der altehrwürdigen evangelisch-lutherischen Kirche,
leider ohne Orgelbegleitung. Der Organist war abhanden gekommen, dafür sangen die Anwesenden besonders kräftig. Das
schöne Wetter machte Lust, anschließend über den Bauernmarkt
zu schlendern, wo man allerlei selbst gefertigte Kleinigkeiten,
Schmuck oder regionale Spezialitäten erwerben oder probieren
konnte. Am Abend stellte sich als angekündigter Überraschungsgast noch Pfarrer Otten ein und wurde stürmisch begrüßt.
Am nächsten Morgen hieß es dann Koffer packen, das letzte
Frühstück genießen und Abschied nehmen. Mit leichter Verspätung trafen wir wohlbehalten wieder in Rheinberg ein.
Fazit: eine tolle Woche. Das Wetter und das Ambiente trugen wesentlich zu der durchwegs entspannten Stimmung bei.
Der gemeinsame Tagesbeginn mit Bibelwort und Geschichte, das
kurze Innehalten am Abend gab dem Tag einen Rahmen. Das
gemeinsame Spielen, unsere Singeabende, an denen auch die Seniorengruppe aus Bocholt gerne teilnahm, nicht zuletzt der Bunte Abend machten diese Woche rund und ließ den Wunsch laut
werden: hierher möchten wir noch einmal kommen.
Auf ein Wiedersehen 2016
Kirchentag 2015
DER BRIEF
Kirchentag 2015 – da pulsiert das Leben
3. bis 7. Juni 2015
A
lle zwei Jahre findet in wechselnden
Großstätten im ganzen deutschen Lande der ev. Kirchentag statt. In diesem
Jahr feiern wir in der Zeit vom 03.-07. Juni den
3... (Udo, hier bitte die lfd. Nr. eintragen). Meine bescheidene Erfahrung mit Kirchentagen beruht auf den Besuchen in Dresden (2011) und
Hamburg (2013). Beide Male zog mich nicht nur
das Flair der wunderschönen Gastgeberstädte in
ihren Bann, sondern schon während den morgendlichen Fahrten in überfüllten Bussen oder
Bahnen pulsiert das Leben. Die aktuellen Kirchentagschals schmücken 1000-fach Frisuren,
Handgelenke, Rucksäcke, Hälse, Hüften oder
andere Körperteile. In Dresden und Hamburg
wimmelte es von lebhaften Menschen, die sich in
großen oder kleinen Gruppen, mal singend, musizierend oder einfach nur angeregt schwatzend
auf den Weg zu den mannigfachen Veranstaltungen machten. Das Veranstaltungsprogramm
selbst war genauso bunt wie seine zahlreichen
Besucher. Da war für jedermann etwas dabei, um
sich und sein Herz berühren zu lassen. In diesem
Jahr lädt Stuttgart ein und öffnet nicht nur seine Kirchenpforten. Die Rheinberger „Besuchsfraktion“ wird nicht wie in der Vergangenheit
üblich in durch die Organisatoren zur Verfügung gestellten Sammelunterkünften übernachten, sondern in einer durch den CVJM angemieteten Unterkunft „Unterschlupf “ finden. Das hat
den luxuriösen Vorteil, nach den einzelnen oft
sehr anstrengenden Tagen in einem ganz normalen Bett nächtigen zu können. Nicht, dass das
„Pennen“ auf einer Luftmatratze mit 8 – 10 (oft
schnarchenden) „Mitbewohnern“ nicht Erinnerungen an längst vergangene Jugendfreizeiten
hervorbrächte und somit im verklärten Licht der
Erinnerungsmelancholie auch seinen Reiz hätte.
Aber mit zunehmenden Alter reicht die Kraft der
noch so lieben Erinnerungen kaum aus, die Rückenschmerzen nach einer bzw. mehrerer Nächte auf dem Boden, wettzumachen.
In diesem Jahr ist es mir leider nicht vergönnt,
an dem elustren Treiben in Stuttgart teilzuhaben.
Mit blutendem Herzen werde ich mich mit den
wenigen Eindrücke, die die Nachrichten im Juni
einfangen und dem geneigten Zuschauer übermitteln werden, zufrieden geben müssen.
Christine Horn
1/2015 11
DER BRIEF
12 1/2015
DER BRIEF
Fragebogen zur Meinungsfindung
Kommunikationsmedien gehören für Sie zu einem funktionierenden kirchlichen Gemeindewesen? Aber was nutzen unsere Gemeindemitglieder?
Die Redaktion hat hier einen kleinen Fragebogen vorbereitet. Um noch besser zu werden,würden wir uns sehr freuen,
wenn Sie uns einige Fragen beantworten würden.
Wir werden sie bis zur übernächsten Ausgabe des Gemeindebriefs „Der Brief “ auswerten. Und im Rahmen der gültigen
Datenschutzbestimmungen veröffentlichen.
Was meinen Sie zum Gemeindebrief „Der Brief“
Welche Themen und Rubriken sind für Sie von besonderem Interesse (bitte ankreuzen)
... Heftthema
... Berichte von Aktivitäten, ... Rubrik Glaubenswege
... CVJM
... Glaubenswege
... persönliche Nachrichten
... Andacht
... Kinderbrief
... Kinderhaus
... Haus der Generationen
... Musikarbeit (Chöre und Musikgruppen)
... aus den Gruppen und Kreisen ... Ankündigungen von Veranstaltungen
... Engelrubrik ... Rubrik „Brücken zur Bibel“
Welche Themen fehlen Ihnen im Gemeindebrief? .......................................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
Welche Themen sollten stärker hervorgehoben werden? .............................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
Wieviele Ausgaben sollte es im Jahr geben? 2 ...
3 ...
4 ... Ausgaben?
Was macht den Gemeindebrief „Der Brief “ für Sie wertvoll? .....................................................................................
..............................................................................................................................................................................................
Wären Sie bereit für den Gemeindebrief ein kleines Entgelt zu zahlen?
Ja ...
Nein ...
Welche Medien nutzen Sie in ihrem Alltag, um sich zu informieren, was wann wo in unserer Gemeinde, im
Haus der Generationen – im Kinderhaus – oder beim CVJM passiert? (bitte ankreuzen)
.... Gemeindebrief, .... Aushänge und Handzettel , .... Tageszeitung, ....Wochenblätter,
.... Homepage, .... Facebook, ....Twitter, .... Whats App oder andere Messanger
Das neue Layout des Gemeindebriefs ...
.... spricht mich sehr an, .... spricht mich an, .... spricht mich nicht sehr an, .... spricht mich überhaupt nicht an
.... ist mir egal,
Das sollte sich in künftigen Ausgaben des Gemeindebriefs verändern. .....................................................................
..............................................................................................................................................................................................
Anmerkungen:
Falls der Platz hier nicht ausreicht, nehmen Sie bitte einzusätzliches Blatt Papier zur Hand.
Das Gemeindebüro nimmt, zu den angegebenen Bürozeiten, gerne ihren ausgefüllten Fragebogen entgegen.
Letzter Abgabetermin ist der 15. April
1/2015 13
DER BRIEF
persönliche Ansichten
Was ist uns unsere Gemeinde wert?
Zahlen, Fakten, Alternativen
W
as ist unsere Gemeinde? Für mich sind es alle, also
Sie und ich. Aber woran messe ich den Wert eines
einzelnen, einer Gemeinde? Ich denke, das muss
jeder für sich entscheiden. Wichtig für mich ist z.B. das gesprochene Wort, eine Unterhaltung oder ein handgeschriebener, persönlicher Brief. Heut läuft doch alles über eMails,
Twitter, Facebook und wie die sogenannten sozialen Netzwerke sonst noch heißen.
Aber ich frage Sie: Was ist an einer eMail sozial? Da wird
einmal ein Text zusammengeschustert und dann in den Verteiler gestellt.
Wie war es letztes Jahr zu Weihnachten? Haben Sie handgeschriebene Post bekommen, so richtig persönlich oder war
es ein Vordruck aus dem Computer, der gerade noch unterschrieben worden ist? Mag ja sein, das man über Facebook
den einen oder anderen wiederfindet.
Aber hätte man demjenigen nicht auch einen Brief schreiben oder ihn anrufen können? Heute ist alles so nüchtern
und unpersönlich.
Neulich saßen vier Jugendliche bei mir im Auto. Glauben
Sie ja nicht, das sie sich unterhalten haben! Jeder hatte ein
Handy in der Hand und sie haben sich über WhatsApp unterhalten bzw. geschrieben. Unterhalten geht heutzutage gar
nicht mehr. In der Schule oder auf der Arbeit geht ohne Computer gar nichts mehr. Das gesprochene Wort, eine Unterhal-
tung ist Seltenheit oder was besonderes!?!
Dabei scheint es gar nicht so schwierig zu sein. Wenn ich
durch die Stadt gehe oder beim Einkaufen bin, treffe ich immer jemanden zum unterhalten. Die meisten, die man trifft,
freuen sich sogar, wenn man sie anspricht oder sich kurz mit
ihnen unterhält. Ich glaube, der Fortschritt bringt nicht immer nur Vorteile. Das menschliche, als die Wertschätzung
eines Menschen, einer Gemeinde, bleiben dabei oft auf der
Strecke. Wir sind nicht mehr so einfühlsam wie früher.
Alles ist so nüchtern. Wenn es einem Menschen schlecht
geht, übersehen wir es oft. Und später, wenn es zu spät ist, fragen wir uns, warum wir nicht mal angerufen haben. Ich will
mich gar nicht davon freisprechen. Ist mir leider auch schon
passiert. Warum lernen wir daraus nichts und versuchen es
beim nächsten Mal, besser zu machen? Ich weiß es leider
nicht. Irgendwie rutscht man in seinen alten Trott und übersieht das Wesentliche. Wahrscheinlich ist es eine Art Selbsterhaltungstrieb. Geht mich nichts an, können sich die Anderen darum kümmern.
Nur die Anderen sind irgendwann auch wieder wir oder
besser gesagt ich. Dann möchte ich auch, das mir jemand
hilft oder sich um mich kümmert. Ist gar nicht so einfach, das
richtige Maß zu finden. Vielleicht reicht schon ein bisschen
mehr Wir und Du und ein bisschen weniger Ich.
In diesem Sinne einen schönen Frühling.
Ihre Conny Noth
14 1/2015
Der Kinderbrief
Osterdekoration
In dem Titel dieses Gemeindebriefes geht es ums und doch einen schönen Osterschmuck bekommen.
Probiert es doch auch mal, ich bin gespannt was
liebe Geld.
euch so einfällt. Wenn Ihr Lust habt schickt uns ein
Wieviel hat man, wieviel kann man aus-geben. Da Foto von eurem Osterschmuck.
habe ich mir auch so meine Gedanken gemacht.
Das Foto könnt Ihr mit Hilfe eurer Eltern an diese
Wie bekomme ich eine schöne Oster-dekoration für E-Mail Adresse schicken:
wenig Geld? Da sind mir beim Kochen ein paar
Sachen ins Auge gefallen, die sonst in der Mülltonne [email protected]
landen würden. Mit denen lässt sich doch was
Schönes zaubern. Ich habe mir meinen Eierkarton und . . . vegesst nicht Euren Namen dazu zu schreiben.
Eierschalen mal näher angeschaut, und festgestellt, Die Fotos sollen in der nächsten Ausgabe dann
das sich die beiden Sachen hervorragend für eine auch gezeigt werden.
schöne und sehr preiswerte Osterdekoration eignen.
Ich freue mich jetzt schon auf eure tollen Fotos.
Ihr braucht:
Yvette Merten
- einen Eierkarton für 6 Eier
- von 3 Eiern die Schalen
- eine Farbe die gut deckt,
z.B. Acrylfarben oder Abtönfarbe
- ein paar Federn, Moos, kleine Zweige,
kleine Blüten, Blumenzwiebel.
Schaut einfach was ihr so findet, ich habe meine
Federn einfach aus meiner Federboa genommen, die
ich mir mal zum Karneval gekauft hatte.
Den Eierkarton mahlt Ihr mit der Deckfarbe an.
Wenn er gut getrocknet ist, könnt Ihr wenn Ihr habt,
ihn noch mit einer Schicht Sprühlack einsprühen,
muss aber nicht sein.
Experiment
Die Eierschalen werden ebenfalls von innen und
auflen angemalt. Ich habe sie von Auflen mit einer
hellen Farbe und von innen mit einer dunkleren
Farbe bemalt.
Ihr braucht:
-
eine weifle Blume (Tulpe, Margerite..)
blaue Tinte
ein Glas
Wasser
Bei der Farbwahl ist eure Fantasie gefragt. Aber
Vorsicht, die Schalen sind sehr zerbrechlich.
Die Blätter müssen von der Blume entfernt werden
und der Stiel ungefähr auf eine Länge von 10-15
Wenn alles gut getrocknet ist, werden die Eierschalen, cm gekürzt werden. Das Glas mit Wasser füllen und
Moos, Zweige, Federn und was Ihr so gefunden die Tinte hinein geben.
habt, in den Eierkarton dekoriert. Das Ganze kann
Nun die Blume in das blaue Wasser stellen und
man unter einen Osterstrauch stellen oder auf ein warten bis was passiert. So nach 1 bis 2 Tagen
Dekotablet dekorieren.
solltet ihr Etwas sehen.
Bis auf die 6 Eier, aus denen wir uns ein leckeres Viel Spaß beim ausprobieren
Omelett gemacht haben, habe ich kein Geld ausgegeben
Yvette Merten
1/2015 15
Der Kinderbrief
Geld, Kies, Schotter und Asche
Toll wie viele Begriffe es doch für das Wort Geld
gibt. Ich bin mir sicher, dass ich möglicherweise noch Haben die ein schlechteres Leben??
Nein ! Ich glaube dass die wichtigsten Dinmehr Begriffe finden könnte. Welche Bedeutung hat
ge im Leben nicht mit Geld zu Bezahlen sind.
Geld für uns und gab es auch Zeiten ohne Geld?
Ja, es gab Zeiten in denen es noch kein Geld gab. Ihr könnt nicht in den Laden gehen und sagen:
Da haben die Menschen Waren getauscht um Al- „Ich hätte gerne ein Kilo Liebe. Was kostet das.“
les zu haben was sie brauchten, um zu überleben. Essen, Trinken und Kleidung waren das Wichtigste. Genau so ist das bei Gesundheit, Freundschaft und
Glück.
Und natürlich brauchten die Menschen ein Dach
über dem Kopf. Die Kinder mussten schon sehr früh
Ich habe das Glück gute Freunde zu haben. Und
ich hatte das Glück meine beste Freundin haben zu
dürfen. Sie ist leider gestorben, aber die vielen Jahre unserer Freundschaft sind ein Geschenk das nicht
bezahlbar ist. Und auch heute weiß ich, dass sie
mein Leben lang bei mir sein wird. Das kann man
niemals für Geld kaufen. Ich könnte jetzt eine lange Liste aufschreiben, was alles ohne Geld möglich
ist, aber das kann ja bei Euch eine andere Liste sein.
Geld ist sicher wichtig und notwendig, weil heute
vieles nicht ohne Geld machbar ist, aber es gibt eben
auch Vieles was wertvoll ist und ohne Geld funktioniert. Eine Kuschelstunde mit einem lieben Menschen ist unbezahlbar. Ich hoffe, dass ich Euch zeimitarbeiten. Dann gab es Menschen, die das Geld gen konnte, das Geld zwar wichtig ist, aber ich hoffe
erfanden. Aber oft reicht das Geld kaum zum Leben. eben auch das Ihr seht das Geld nicht alles ist. Was
Taschengeld für die Kinder die Familien katten sehr nutzt Geld, wenn einem Glück, Gesundheit und Liebe
fehlen. Ich wünsche Euch alle diese Dinge und jederviele Kinder) gab es nicht.
zeit Menschen die Euch lieben, gute beste Freunde.
Das Geld das die Kinder verdienten, wurde den
Eltern gegeben, die von dem Geld das alle verdien- Herzlichst Petra Woebs
ten, die Familie ernährten. In der heutigen Zeit bekommen fast alle Kinder Taschengeld.
Das Taschengeld zahlen die Eltern. Oft gibt
es aber auch Geld von den Großeltern. Geld hat
für viele Menschen eine große Bedeutung. Viele
Menschen glauben nur ein schönes Leben zu haben, wenn sie sich alles leisten können.
Aber sind Sachwerte nur durch Geld möglich?
Nein! Schaut mal auf die Bastelideen.
Oft kosten die benötigten Materialien nichts
oder man braucht dazu wenig Geld. Damit kann
man tolle Sachen basteln, um den Eltern und
Großeltern eine Freude zu machen. Es gibt auch
viele Menschen, die nicht viel Geld haben.
16 1/2015
Der Kinderbrief
Tiere und die Natur
So heißt das neue, von den Kindern ausgewählte
und gruppenübergreifende Projekt im Familienzentrum. In den nächsten Wochen wollen wir die vielen
Dimensionen des Themas erfahren, erforschen, erleben und begreifen. Dabei fließen Erfahrungen, Kenntnisse und Fähigkeiten der Kinder in das Projekt ein.
Der Verlauf wird vielfältig dokumentiert und transparent gemacht.
Die Maxi Kinder 2015
Aus der Hasengruppe:
• Anil Akdogan
• Anna Filla
• Jannik Fricke
• Leonie Kreisz
• Louis Luthardt
• Josephine Opielka
• Leonie Ilvy Vohwinkel
• Aaron Winter
Aus der Tigerentengruppe:
• Konstantin Blötz
• Max Köhler
• Angelina Nobik
• Leif Sänger
• Alina Spolders
• Silas Tembergen
Am 19.Juni werden unsere Vorschulkinder feierlich verabschiedet. Die Kinder freuen sich auf den
Neubeginn und auf die Schule. Wie immer erleben
wir den Abschied mit einem weinenden und einem
lachenden Auge.
Viele Kinder sind seit mehr als 4 Jahre hier
im Kinderhaus und hatten viel Zeit zu reifen und
zu wachsen. Wir sind sicher, dass sie alle einen
guten Start haben werden.
Ausflug zum Oermter Berg
Am 19.06. schließt das Familienzentrum und
macht einen Tagesausflug zum Oermter Berg. Alle Familien sind dabei und können bei hoffentlich
schönem Wetter einen tollen Tag genießen.
Zwischendurch stärken wir uns mit Grillwürstchen und leckeren Beilagen.
Das großzügige Gelände bietet zudem viele Spielmöglichkeiten.
Außerdem wollen wir die Vorschulkinder an
diesem Tag offiziell verabschieden.
Sommerferien im Familienzentrum
Das Familienzentrum schließt vom 29.Juni –
17.Juli 2015.
Am 1.August kommen die neuen Kinder zu uns.
Kinder begegnen der Natur neugierig und lernen
wertschätzend mit der
Schöpfung umzugehen.
Veränderungen in der Natur
hautnah erleben und begreifen
Leben in und mit der Natur - Wir sind Teil davon.
1/2015 17
Der zwölfjährige Jesus lehrt im Tempel
Jedes Jahr zogen die gottesfürchtigen Juden nach Jerusalem und feierten im Tempel das Passafest. So taten es auch Maria und Josef. Als Jesus zwölf Jahre alt war, durfte er
zum ersten Mal mit nach Jerusalem kommen. Das Fest dauerte einige Tage. Viele Menschen versammelten sich im Tempel. Sie lobten Gott und sangen Psalmen.
Nach den Feiertagen zogen alle wieder nach Hause. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es wussten. Sie dachten, er wäre mit den anderen Leuten voraus
gelaufen.
Doch sie fanden ihn auch am Abend nicht, als sie zum Rastplatz kamen. Da kehrten sie wieder nach Jerusalem um und suchten Jesus. Am dritten Tag fanden sie ihn. Er saß
im Tempel mitten unter den Schriftgelehrten, hörte ihnen zu und fragte sie. Die Männer wunderten sich über seine Klugheit. Maria sprsch zu ihm: „Mein Sohn, warum machst
du uns solchen Kummer? Dein Vater und ich haben dich überall gesucht!“
Jesus antwortete: „Wisst ihr denn nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“ Maria und Josef verstanden seine Antwort damals nicht. Jesus ging mit ihnen zurück
nach Nazareth. Er gehorchte seinen Eltern gern. Er wuchs und nahm an Weisheit zu. Bei Gott und den Menschen fand er Gnade. (Lukas 2)
Der Kinderbrief
18 1/2015
Das Ausmalbild
Gelebte Ökumene
DER BRIEF
Gelebte Ökumene in Rheinberg
Die alte Kastanie hat als Abendmahltisch in
unserer Kirche eine neue Heimat gefunden . . .
gebaut von einem katholischen Schreiner
E
s war ein großer Schock, als im Sommer
2010, das Markenzeichen unserer evangelischen Kirche in Rheinberg, eine über 200
Jahre alte, riesige Kastanie, aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Vier Jahre später hat
der der alte Baum einen neuen Platz gefunden – in
der Kirche als Abendmahlstisch im Chorraum.
Der Impuls dazu stammte von Renate Trieschmann, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin der Gemeinde, die die damalige Gefühlslage vieler Gemeindeglieder zusammenfasste: „Die Kastanie muss
wiederkommen, wie wäre es, wenn wir einen Abendmahlstisch aus ihr bauen lassen.“ Diese Idee machte sich Schreiner Klaus Wittmann zu eigen, der spontan die Zusage gab: „Den Abendmahlstisch bauen wir
für Euch.“ Am 2. Advent war es dann soweit. Der
Abendmahlstisch konnte im Gottesdienst der Gemeinde zum Gebrauch übergeben werden.
Für Pfarrer Udo Otten ist das eine großer Grund
zu Freude: „Wenn ein Katholik auf seine Kosten für die
evangelische Kirchengemeinde einen Abendmahlstisch baut, zeigt sich einmal mehr, wie gut die Ökumene in unserer Stadt funktioniert. Wir waren vor
zwei Jahren absolut überrascht und erfreut, als Klaus
Wittmann sich meldete. Für uns ist das ein echtes
Himmelsgeschenk.“ Der Entwurf des Tisches ist eine Gemeinschaftsproduktion. Christiane Culp, Presbyterin unserer Gemeinde und Peter Chluba, Mitarbeiter der Fa. Wittmann haben gemeinsam überlegt,
wie aus dem Holz der Kastanie ein schöner, mobiler
und der besonderen Bedeutung entsprechender Tisch
werden könnte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
die vorderen Beine zeigen stilisierte Ähren, während
das Bein an der Rückseite die Form eines Kelchs hat.
„Damit wird deutlich, was die wichtigste Aufgabe des
Tisches sein wird, nämlich dem Hl. Abendmahl einen
würdigen Rahmen zu schenken, meint Otten.“
Der neue Abendmahlstisch ist eine echte Meisterleistung. 70 Stunden Planung und Arbeit stecken
in dem Abendmahlstisch, dem Peter Chluba mit viel
Liebe und großem Können Form und Charakter gegeben hat.
Weitere Daten . . .
• Baumfällung am 3. und 4. August 2010
• am 20.08.2010 wurde der zerlegte Baumstamm
mit Tieflader und Autokran im Hof der Kirche
abgeholt.
Von dort Abtransport zum Sägewerk nach Sundern-Allendorf (Sauerland)
• Mengenergebnis nach Einschnitt 2,61 Festmeter
• nach 3,5 jähriger Naturtrocknung Anfang 2014
zurück nach Rheinberg-Alpsray, dort weitere
Einlagerung und Trocknung
• Mai 2014
erste Besprechung und Abstimmung in der Kirche
• 17.09.2014
Aufmaß und finale Besprechung – Formgebung
• 11.10.2014 Musterdetails und Feinabstimmung
• 03.11.2014 Beginn Zuschnitt der Hölzer
• 25.11.2014 erste „Ölung“ der Oberfläche
• 04.12.2014 Anlieferung und Aufstellen
• die Kastanie ist zurück !
Erbauer des Abendmahltisch: Herr Peter Chluba
Fertigungszeit: 70 Arbeitsstunden
1/2015 19
DER BRIEF
Adventsmarkt • Nachlese
Überraschung
auf dem Adventsmarkt
Z
BEERDIGUNGSINSTITUT
Bestattungen aller Art
Überführungen / Dekorationen / Trauerdruck
Erledigung sämtlicher Formalitäten
Tag und Nacht erreichbar
℡ 02843 / 2362
47495 Rheinberg
20 1/2015
Beguinenstraße 37-39
u einer großen Überraschung für unsere Kirchengemeinde kam es am Rande des diesjährigen Adventmarktes. Holzkünstler und Bildhauer Alexander Lehmann aus
Ossenberg übergab dem sichtbar überraschten Pfarrer Udo Otten einen etwa einen Meter großen Verkündigungsengel für die
Krippe, die in jeder Adventszeit unsere Kirche schmückt.
Zustande kam der Kontakt durch Renate Balley, die sich seit
vielen Jahren liebevoll um die Gestaltung und Entwicklung der
Weihnachtskrippe und um die Kulturarbeit der Gemeinde kümmert. „Wir überlegen schon seit geraumer Zeit, wie wir die Krippe weiterentwickeln können, meint das engagierte Gemeindeglied. Der Verkündigungsengel, der den Hirten auf dem Feld die
frohe Botschaft von der Geburt Jesu überbringt fehlt im Ensemble der weihnachtlichen Szene.“ Der letzendliche Kontakt zu Alex
Lehmann entstand auf Vermittlung des Vorstandes von Spektakel Rheinberg, dem Veranstalterverein des Adventmarktes. Hier
auf dem Markt ist der Stand von Alexander Lehmann kaum noch
wegzudenken. „Es ist mir eine große Freude und eine Ehre, wenn
einer „meiner“ Engel jetzt die Krippe in der Evgl. Kirche ziert.
Außerdem es ist ein gutes Gefühl, die Arbeit der evgl. Kirchengemeinde mit meinem Geschenk zu unterstützen.“ Die Resonanz
bei den Besuchern der weihtnachtlichen Szene war durchweg
positiv. „Es ist eine alte christliche Tradition, dass Kunstwerke
die Verkündigung der biblischen Botschaft unterstützen“, erklärt
Pfarrer Otten. „Manchmal kann Kunst auch Dinge zum Ausdruck bringen, die nur sehr schwer in Worte zu fassen sind. Von
daher ist es eine wirklich schöne und gelungene Überraschnung,
dass ab diesem Jahr die Krippenlandschaft in unserer Kirche
durch den Engel bereichertworden ist und von jetzt an bestaunt
werden kann.“
Rahmeninformation:
Die Krippe in der Evgl. Kirche in Rheinberg gibt es seit dem
Advent 2001 und ist in mehreren Stufen erweitert worden. Den
Grundbestand (Maria und Josef und das Kind in der Krippe)
wurden von dem Rheinberger Schnitzer Robert Knop aus dem
Holz von Kastanien geschaffen, die bis zu ihrer Fällung auf dem
Rheinberger Wall gestanden hatten.
Ergänzt wurde die Krippe durch den Kevelaerer Bildhauer
und Künstler Leuker aus Wachtendonk, der ihr Ochs und Esel
und die Hirten zugefügt hat. Die letzte Ergänzung der Krippe erfolgte zum Advent 2012 mit den beiden Schafen. Auch diese Figuren wurden aus Kastanienholz gefertigt.
Brücken zur Bibel
DER BRIEF
Kain und Abel
Genesis 4
E
in Naturforscher fragte eines Tages: Woher hatte eigentlich Kain seine Frau? Das konnte niemand beantworten. Damit, so erzählte er, begann seine Abwendung vom
Glauben.
Schade, dass er nicht jemanden gefragt hat, der etwas von Bibelwissenschaft verstand! Denn die Frage ist berechtigt. Woher
hatte Kain seine Frau, wenn nach dem Tod Abels nur Adam, Eva
und er auf der Welt lebten?
Die Erzählung setzt offensichtlich voraus: Die Erde ist bevölkert. Kain befürchtet, dass ohne den Schutz der Sippe „mich jeder totschlägt, der mich findet“. Wer soll Kain totschlagen – doch
wohl kaum seine Eltern? Kain klagt: „Ich muss mich vor deinem
[Jahwes] Angesicht verbergen“. Das heißt: Er muss in heidnisches
Land gehen. In welches Heidenland?
Die Frage nach Kains Frau ist nicht nur berechtigt, sondern
auch hilfreich. Denn sie hilft zum besseren Verstehen. Die genannten Probleme gäbe es nicht ohne den Zusammenhang von
Kain mit Adam und Eva. Dieser Zusammenhang muss hinterfragt werden.
Von den Nachkommen Adams lesen wir viermal in der Bibel; außer unserer Stelle noch in Genesis 5,3; 1. Chronik 1,1 und
Lukas 3,38. An den drei anderen Stellen gibt es Kain gar nicht!
Dreimal lesen wir dort als Vater – Sohn – Enkel: Adam – Seth –
Enosch. Nur in Genesis 4 steht: Adam – Kain und Seth – Enosch
(Seth und Enosch werden in Genesis 4,25 genannt). An diesen
anderen Stellen haben Adam und Eva nichts mit Kain zu tun.
Das passt zu dem, was wir schon gesehen haben: Kain gehört
zu einer anderen Zeit, in der die Erde bevölkert ist. Da ist er herausgerutscht und zwischen Adam und Seth gelandet. Anders gesagt: In Genesis 4 ist Kain nachträglich eingeschoben, und zwar
an chronologisch unpassender Stelle. Dadurch erst entstehen die
anfangs genannten Widersprüche.
Liest man die Erzählung von Kain ohne den Zusammenhang mit Adam und Eva, kann man erkennen: Sie erzählte ursprünglich von der Gründung eines neuen Stammes. Wieso? Stämme werden damals dadurch gegründet,
dass der Stammvater seinen ursprünglichen Stamm verlässt
und sich selbständig macht – freiwillig wie Abraham (Genesis 12,1-9) oder unfreiwillig wie Kain. Kain tötet seinen Bruder und wird deswegen von seinem Stamm ausgeschlossen.
Er macht sich selbständig und gründet einen eigene Stamm
(Genesis 4,17-24).
Dieser Stamm wird in der Bibel unter dem Namen „Keniter“
(=„Kainiter“) mehrfach erwähnt. In seinem Stamm wird Kain
nicht negativ gesehen, sondern als Stammesgründer gerühmt. Er
galt ursprünglich als positiver Held – wie so oft bei Gewalttätern.
Warum aber wurde Kain nachträglich mit Adam und Eva verbunden? Als der biblische Erzähler diese Stammessage der Keni-
ter in sein Werk eingefügte, änderte er dabei den ursprünglichen
Sinn: Für ihn war Kain kein Held, sondern ein Mörder. Um das
deutlich zu machen, ordnete er die Kain-Erzählung gleich nach
der Geschichte vom „Sündenfall“ ein (Genesis 3); dadurch entstand der Zusammenhang mit Adam und Eva. Er wollte damit
zeigen: Mord und Gewalt sind Folgen des Abfalls von Gott. Kain
ist nicht der biologische Sohn von Adam, aber in einem inneren
Sinne ist er doch sein Sohn; denn Mord ist der „Sohn“ des Ungehorsams gegen Gott.
Die eingangs genannten Unstimmigkeiten nahm der biblische Erzähler in Kauf. Der innere Zusammenhang war ihm wichtiger als die äußere Chronologie. Das ist oft so i n der Bibel: Die
innere Geschichte ist wichtiger als die äußere Geschichte.
Der biblische Erzähler wollte sagen: Gewalt und Tötung von
Menschen sind eine Folge des Abfalls von Gott. Durch diese neue
Zuordnung wird die Erzählung zu einem Protest gegen die Gewalttäter dieser Erde. Töten ist keine Heldentat, sondern Frevel
gegen Gott und die Menschen.
Diese nachträgliche Sinnesänderung ist das eigentlich Biblische an der Geschichte von Kain und Abel.
Günter Orth
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1/2015 21
DER BRIEF
Haus der Generationen
Mitarbeiterempfang
im Haus der Generationen
Ehrung für treue Mitarbeit
A
m 12. Januar 1986 wurde das Gemeindehaus
an der Grote Gert, das heutige Haus
der Generationen, offiziell eröffnet. Seit
dem begeht unsere Gemeinde in jedem Jahr am
Geburtstag des Gemeindezentrums ihren großen
Mitarbeiterempfang für Menschen, die sich haupt- und
ehrenamtlich engagieren.
Auch in diesem Jahr haben sich etwa 100 der 250
Mitarbeiter auf den Weg gemacht, um die Gelegenheit
zu nutzen, mit anderen Ehrenamtlichen ins Gespräch
zu kommen, die man vielleicht sonst nicht so oft sieht.
Im Zentrum des Empfangs steht neben dem großen Mitbringbuffet seit gut 10 Jahren die Ehrung von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die unserer Gemeinde über viele Jahre viele Stunden ihres Lebens geschenkt haben.
In diesem Jahr gab es hier eine Neuheit. Geehrt
wurde keine Einzelperson, sondern eine ganze Familie: Annette, Günther, Anne, Freya, Wiebke und Jantje Schäfer.
Seit ihrem Zuzug von Borkum nach Rheinberg vor
13 Jahren bringen sie sich in zahlreichen Arbeitsbereichen unserer Gemeinde ein. Angefangen vom Presbyterium über die Mitarbeit in Familien-oder Kindergottesdienst, Flötenkreis, Orgeldienst, bei der Leitung von
Kindergruppen und nicht zuletzt im Vorstand des CVJM, überall findet sich ein (oder mehrere) Mitglied(er)
der Familie Schäfer. Im Wissen, dass ein Blumenstrauß
für dieses riesige Familien-Engagement viel zu wenig
22 1/2015
ist, sagen wir herzlich Danke.
Der zweite Blumenstrauß ging in diesem Jahr an
Käthe Karoly, die Stimme am Telefon, die seit über 10
Jahren Senioren nach ihrem Geburtstag anruft und
noch einmal herzlich an den Geburtstagskaffee erinnert. Auch ihr Engagement beschränkt sich nicht auf
diesen einen Dienst. Natürlich ist sie auch beim Geburtstagskaffee mit von der Partie. Sie gehört aber auch
zu den Gründungsmitgliedern der Planungsgruppe im
Haus der Generationen, die vor 5 Jahren das Grundkonzept des Hauses erarbeitet haben und sie gehörte
zum Urbestand des Café-Böhnchen Teams.
Auch ihr gehört unser herzlicher Dank.
Die Ev. Kirchengemeinde Rheinberg freut sich,
dass ca. 250 Ehrenamtliche die Arbeit unserer Gemeinde erst ausmachen. Dazu gehören die Gemeindebriefausträger genauso wie die Sängerinnen und Sänger
im Chor oder im HdG, im Kindergottesdienst oder an
den vielen Stellen, die hier gar nicht einzeln aufgezählt
werden können. Eine Kirchengemeinde lebt nur, wenn
Menschen ihnen Herz und Zeit schenken. Hier im ehrenamtlichen Engagement liegt der eigentliche Reichtum unserer Gemeinde.
250 Ehrenamtliche, das zeigt, dass wir unabhängig
von unseren derzeitigen Finanzsorgen Gott sei Dank
eine unendlich reiche und beschenkte Kirchengemeinde sind.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gilt darum unser herzlicher Dank.
Neuer Glaubenskurs
DER BRIEF
Neuer Glaubenskurs:
unbeschreiblich
N
ach fast drei Jahrzehnten Abstinenz von Kirche & Co. fand ich Anfang 2009 wieder in
ihren Schoß zurück. Die regelmäßigen Gottesdienstbesuche weckten mein Interesse und einen
enormen Wissenshunger zum Thema Glauben. Meine unzähligen Fragen konnte Pfarrer Otten in den kurzen Zeitfenstern beim Kirchcafé kaum oder
nicht hinreichend beantworten.
Wie ein Geschenk (und ganz für
mich gemacht) erschien mir seinerzeit der ein knappes Jahr später
angebotene Glaubenskurs „Leben
ist mehr“
An insgesamt 12 Abenden wurde mein Wissensdurst zu den Themen: Warum glaube ich, Gottesbilder, Christus und
sein Tod am Kreuz, Beten, Abendmahl, Bibel u.a. in
großen Teilen gestillt. Weitere Informationsquellen
wie z.B. ein Laienstudium Theologie sorgten für weiteres geistiges Input, so dass ich in den darauffolgenden Jahren genügend theoretisches Rüstzeug mit an
die Hand bekam. Als positiven
Nebeneffekt kann ich auch noch
das Entstehen eines neuen Hauskreises und das Begründen neuer Freundschaften vermelden. Alles in allem eine gelungene Sache.
Aber, so ist das mit der Unzufriedenheit vieler Menschen – und
da gehöre ich auf jeden Fall dazu –
reichte mir die theoretische Wissensvermittlung inzwischen nicht mehr aus. Immerhin hatte ich in den vergangenen Jahren u.a. gelernt,
dass Glauben eine Herzenssache ist und nicht mit
richtig oder falsch zu tun habe und schon gar nicht
reines Wissen ist. Nun stand das gemeinsame Erleben
des Glaubens im Vordergrund. Mit Freude nahm ich
daher Udo Ottens Angebot an, an einem Wochenendtraining mit dem Titel „Spiritualität im Alltag“ teilzunehmen. Und so machte sich Mitte Januar eine kleine
Abordnung (bestehend aus Stephan Brockschmidt,
Udo Otten, Christa Schmidt und mir) auf den Weg
nach Wesseling. Und… meine anfängliche Irritation
nahm am „Kennlernabend“ seinen Lauf. Durch den
Titel beirrt, hatte ich mir einen Ratgeber vorgestellt,
mit dem ich Hilfe, Tipps und Tricks vermittelt bekäme, mit denen ich mir bereits bei der morgendlichen
Dusche oder beim Zähneputzen, beim Bügeln oder
Bettenmachen geistige Impulse
setzen könnte, um somit täglich
zumindest eine kleine Portion Spiritualität zu erfahren. Weit gefehlt.
Beim Kennenlernen dieses Programms musste ich schnell feststellen, dass es sich hier um eine andere Art eines Glaubenskurs handelt,
mit dessen Hilfe versucht wird, die
geistigen Impulse, Anstöße, Fragen
oder Anregungen aus der sonntäglichen Predigt mit in meinen Alltag hineinzunehmen
und ihnen nachzugehen. An diesem Wochenende
wurde uns intensiv das 7-Stufen-Programm vorgestellt und wir durften kreativ mitmachen und unseren eigenen Kursablauf (im Programm wird es als
„Liturgie“ bezeichnet) gestalten und schließlich feiern. Es hat unsagbar großen Spaß
und viel Freude bereitet. Das Programm und seine Inhalte kann ich
hier –aber auch in Gesprächen nur sehr schwer wiedergeben oder
Interessierten vermitteln. Hier
zählt schlicht: einfach mitmachen,
selbst erleben und sich begeistern
lassen, so wie wir vier an jenen Tagen im Januar begeistert wurden.
Die teilnehmenden Gemeinden waren sich am Ende
des Wochenende einig, wir möchten – zumindest einen Versuch starten – und dieses Glaubenskurskonzept ausprobieren und anbieten.
Wie und wann wir Rheinberger nach der Erprobungsphase starten werden, kann zum Zeitpunkt des
Verfassens dieser Zeilen noch nicht benannt werden.
Aber halten Sie – falls Ihr Interesse geweckt wurde Augen und Ohren offen. Zu gegebener Zeit wird die
Werbetrommel heftig gerührt. Und ich freue mich
jetzt schon darauf, dieses Erlebnis (ich würde es auch
als ein Abenteuer bezeichnen) zusammen mit vielen
Gemeindegliedern erleben zu dürfen.
Christine Horn
1/2015 23
DER BRIEF
Kulturbühne
Der Verein Kulturbühne
Rheinberg e.V. sagt adé!
N
ach acht Jahren Vereinstätigkeit
ist die Zeit des Vereins „Kulturbühne Rheinberg e.V.“ nun beendet. Vorrausgegangen waren bereits einige Veranstaltungen als
„Kulturbühne“ in den Jahren zuvor im Schoße
der evangelischen Kirchengemeinde. Vielleicht
kommt es deshalb dem Einen oder der Anderen etwas länger vor.
Das heißt aber noch lange nicht, dass die herrliche Bühne hinter der
evangelischen Kirche jetzt perdue ist!
Viele erfolgreiche Veranstaltungen sind von Anbeginn der
Spieltätigkeit an auf der Bühne durchgeführt worden, die nicht
vom jetzt aufgelösten Verein organisiert waren. Sie steht nach
wie vor für Veranstaltungen zur Verfügung und soll auch weiter
genutzt werden. Lediglich der Verein „Kulturbühne Rheinberg
e.V.“, der als einer der ehrenamtlichen Veranstalter verschiedener
Events auftrat, ist Geschichte.
Er blickt zurück auf wirklich schöne Veranstaltungen: Lesungen und kleinere Konzerte gehören genauso dazu wie die „Highlights“.
„Berka-Star“, „Blues-Night“ und zuletzt auch
„Berka-Rock“ oder „Berka-Night“ sind Vielen
sicherlich noch in Erinnerung. Auch im Namen
der Veranstaltungen hat der Verein durch die
Nennung der mittelalterlichen Bezeichnung der Stadt Rheinberg
(Berka) immer den Bezug zu ihrer Heimatstadt hergestellt. Gemäß dem Motto „von Rheinbergern für Rheinberger“ wurden eine Menge Veranstaltungen auf die Beine gestellt.
S
24 1/2015
Irgendwie hat der Verein es immer geschafft,
dass die Veranstaltungen für das Publikum, die
Künstler und für die Veranstalter selbst gut liefen
und viel Spaß gemacht haben. Das war vielleicht
das Besondere an der „Kulturbühne Rheinberg
e.V.“ als Veranstalter. Doch bevor der Vorhang
fällt, heißt es erst einmal: Danke sagen!
Der Verein bedankt sich ganz herzlich bei seinen Sponsoren, die in der Vergangenheit immer unterstützt haben
und Kulturarbeit gefördert haben. Danke an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die geholfen haben. Sei es
am Grill- oder Getränkestand, dem Kuchenverkauf, dem Boxen schleppen, dem Häppchenmachen oder dem Saubermachen nachher. Danke an die Stadt Rheinberg für die Unterstützungen.
Danke an die evangelische Kirchengemeinde dafür, dass
viele der schönsten Veranstaltungen auf der
herrlichen Kulturbühne hinter der evangelischen Kirche gefeiert werden durften. Danke für die unermüdliche Unterstützung durch
Küsterin und Hausmeister und die begeisterte
Mitarbeit von Udo Otten, einem der ehemaligen Kuratoren des Vereins.
Danke an den MAP e.V., mit dem zweimal als Kooperationspartner der „Berka-Rock“ angetest werden durften. Danke an die Presse, die über die Veranstaltungen immer wohlwollend und ausführlich berichtet hat. Und
bestimmt nicht zuletzt: Danke an das Publikum! Denn wofür
Eine – Welt – Laden: Mehrwert
ich eine Freude machen und gleichzeitig anderen Gutes tun,
wer möchte diesen Spagat nicht auch schaffen. Das hört sich
richtig anstrengend an. Sie werden sich sicher fragen, wie
soll das gehen? Ganz einfach! Wenn wir beim Einkauf bestimmter Lebens- und Genussmittel, wie z.B. Kaffee, Tee und Schokolade sowie bei Gegenständen des täglichen und besonderen Bedarfs im örtlichen „Eine-Welt-Laden“ einmal stöbern.
Fair gehandelt bedeutet, man unterstützt die Erzeuger – in der
Regel Kleinbauern und Handwerker- in ihrer Heimat bei der Produktion durch Zahlung eines gerechten Preises für ihren Lohn
und die Ware.
Und was haben wir davon? Hochwertigen Honig aus Mittelamerika, Kaffee und Schokolade aus Bohnen der besten Anbaugebiete der Welt in Lateinamerika und Afrika, Tee aus Indien, farbenfrohe Keramik aus Thailand und Wein aus Chile und
Eine–Welt–Laden
Eine–Welt–Laden
Kulturbühne
DER BRIEF
macht man Kultur, wenn nicht für sie?! Und ganz besonders
an das liebe Publikum in der direkten Nachbarschaft der Bühne!
Man sieht, dass ein kleines Häufchen motivierter Menschen
durchaus etwas bewegen kann, aber auf viel Hilfe angewiesen ist.
Und genau hier liegt das Problem und der Grund für das Ende:
Die Menge der Arbeit pro Veranstaltung überstieg das leistbare!
Nachwuchs bzw. Nachfolger waren nicht da und so kam es wie es
kommen musste: Es musste eingesehen werden, dass die Qualität
der Veranstaltungen oder die eigene Gesundheit leiden würden.
Zudem ist zu erwarten, dass die finanzielle Ausstattung mit Sponsorengeldern in Zukunft deutlich schwieriger werden wird. Auch
das machte Sorgen, die man nicht haben muss!
Gerade für die evangelische Kirchengemeine Rheinberg hat
die Auflösung des Vereins aber nicht nur negative Aspekte:
Bereits zur Gründung des Vereins wurde in der Vereinssatzung festgelegt, was, im Falle einer Auflösung, mit dem Vereinsvermögen bzw. Inventar des Vereins geschehen müsse. Damals wurde entschieden, dass alles für die Jugendarbeit der
evangelischen Kirchengemeinde Rheinberg zur Verfügung gestellt werden solle. Ab jetzt beginnt aber erst einmal ein „Ruhejahr“ für den Verein (Vereinsrecht). Danach wird die Übergabe
des „Nachlasses“ durchgeführt.
Die Homepage (www.kulturbuehne-rheinberg.de) wird zum
nächsten Zeitpunkt gekündigt und abgeschaltet werden. Wer
mag, kann bis dahin noch in Erinnerungen schwelgen und sich
die Bilder der vergangenen Jahre anschauen.
Rückblickend kann man nur sagen, dass man sehr stolz auf
das sein kann, was der Verein „Kulturbühne Rheinberg e.V.“ geschafft hat.
Stefan Koch
Südafrika. Wir können so teilhaben an den vielfältigen Geschmäcken der Welt.
So dachten sich auch die Organisatoren der jährlichen Weihnachtsfeier des Kirchenchores unsere Gemeinde. Es sollte für jeden etwas aus dem besonderen Angebot des Eine-Welt-Laden in
der Groten Gert 50 sein. Und es wurden verschiedene Päckchen
gepackt, für jeden das richtige Probierpaket.
Brunhild Hoffmann
Der Eine-Welt-Laden hat geöffnet:
• jeden Sonntag
• letzter Dienstag im Monat
• jeden Mittwoch
• erster Donnerstag im Monat
14:00 bis 17:00 Uhr
10:00 bis 12:00 Uhr
10:00 bis 13:00 Uhr
9:00 bis 11:00 Uhr
Wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl und Herrichtung
Ihrer Präsente. So könnten sie aussehen.
1/2015 25
DER BRIEF
Engel unter uns
Gibt es Schutzengel?
M
eine Mutter war eine zupackende Frau, die
sich sehr um das Wohlergehen ihrer Familie gekümmert hat. Probleme in der Familie und in deren Umfeld hat sie stets aktiv und liebevoll angenommen.
Gleichwohl war sie doch sehr ängstlich und hat
auch bei kleinen Sorgen und Nöten im täglichen Leben stets um Hilfe bei Gott im Gebet gesucht. Da sie
auch sehr praktisch dachte, musste es doch jemanden geben, den Gott benutzte um ihr über ihre Nöte, Sorgen und Ängste hinwegzuhelfen. Das waren in
den Augen meiner Mutter von Gott gesandte Engel,
die sich um sie und uns kümmerten. Das sah sie immer ganz praktisch und pragmatisch. Auf einer Rückfahrt mit meinem Vater im Auto wurden sie im Winter in der Eifel von einem plötzlichen Wintereinbruch
überrascht. Es begann, so erzählte meine Mutter nach
ihrer Ankunft zu Hause, fürchterlich zu schneien. Die
Straßen waren glatt und das Auto rutsche hin und
her. Meine Mutter hatte schreckliche Angst. Als sie
plötzlich im dichten Schneetreiben auf einen querstehenden LKW zufuhren schloss sie die Augen und
schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Mein Vater kam
ganz kurz vor dem LKW mit dem Auto zum stehen.
Als sie die Augen öffnete, sah meine Mutter – so berichtete sie – auf der Rückbank des Autos eine helle Gestalt sitzen. Sie war überzeugt Gott hatte einen
Schutzengel geschickt, der sie beschützte und vor einem schlimmen Unfall bewahrt hatte.
Ihr Lieblingsgebet war übrigens das gesungene
Gebet aus der Oper „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck:
Abends wenn ich schlafen geh
vierzehn Engel um mich stehn
zwei zu meiner Rechten
zwei zu meiner Linken
zwei zu meinen Häupten
zwei zu meinen Füßen
zwei, die mich decken
zwei, die mich wecken
zwei, die mich führen
ins himmlische Paradies
Amen
Wenn meine Mutter abends Sorgen oder Ängste
plagten sprach sie stets dieses Gebet und konnte dann
getrost einschlafen.
Jürgen Hoffmann
26 1/2015
DER BRIEF
Gastfreundschaft üben –
für die Menschen eintreten
Von früher Kindheit an, war ich von Ausländern umgeben, Juden, Italiener, Spanier, Portugiesen und Jugoslawen. Meine Eltern waren mit jüdischen Mitbürgern befreundet, die die Nazizeit
im KZ überlebt hatten und trotzdem nach 1945
in Deutschland blieben - auch um dieses Land,
an das sie geglaubt hatten wieder mit aufzubauen.
Mein Vater war als „bauleitender Polier“ einer
Oberhausener Firma im Kraftwerksbau in Deutschland tätig. Da in den späten 50er und frühen 60er Jahren
schon abzusehen war, dass es an Arbeitskräften mangeln würde, wurden in Deutschland Arbeitskräfte aus
dem Ausland angeworben. Auf den Baustellen meines
Vaters traf ich Italiener, Spanier, Portugiesen, Jugoslawen … schon in der Vorschulzeit und später während meiner Schulzeit in den Ferien, in der damaligen
BRD, verbrachte ich sehr viel Zeit auf den Baustellen ...
Später in den 70ern – in der Disco-Zeit – war
ich immer dort wo Soul- und Reggae gespielt wurden. Mit Bürstenhaarschnitt und Kaugummi im
Mund, ging ich oft als Amerikaner durch. In dieser
Zeit hatte ich mehr Freunde unter Menschen, die
von außen zu uns gekommen waren als unter deutschen Landleuten. Diese Zeit hat mir sehr geholfen,
zu verstehen, wie Menschen mit einem anderen kulturellen Hintergrund verstanden werden konnten.
Seit den späten 90er Jahren verstärkten sich meine Kontakte mit Menschen aus der Türkei. Ich war
mit Türken befreundet und unterhielt gleichzeitig,
auch viele geschäftliche Beziehungen zu ihnen. Damals verbrachte ich auch sehr viel Zeit mit ihnen.
Damals lernte ich was Wertschätzung bedeutet.
Die Türken der ersten Generation, die ich kennen
und verstehen lernte, sind hier aufgewachsen; haben hier studiert, Unternehmen gegründet und leben hier. Diese erste Generation ist hier zuhause.
Unter meinen Freunden und Bekannten war keiner, der in langen Gespräche darüber sinnierte, ob er
/ sie in Deutschland willkommen sei. Ganz im Gegenteil. Wir haben uns damals auch oft über Glaubensfragen unterhalten, ich der Christ und sie, die
muslimischen Glaubens waren. Trotzdem haben
wir zusammen christliche und türkische Feste gefeiert. Gastfreundschaft waren keine leeren Worte
Mitte der 90er Jahre habe ich mich – nach dem Tod
meines türkischen Freundes – dem Tanzen zugewandt
und dadurch Latinos und Afrikaner kennen gelernt.
Sie alle konnten von Problemen berichten, von denen hier die Meisten noch nicht einmal gehört hatten.
Und gerade deshalb finde ich es so beschämend,
wenn ausgerechnet in der Geburtsstadt meiner Mutter, in Dresden, Deutsche auf die Straße gehen aus
Angst, der Islam könnte das „christliche Abendland“ abschaffen … In diesen „NSU-Zeiten“ erinnere ich hier an dieser Stellen an den Brandanschlag in
Solingen am 29. März 1993, der fünf Leben kostete:
– Hatice Genc
19 Jahre
– Hülya Genc
9 Jahre
– Saime Genc
5 Jahre
– Gürsün Ince 28 Jahre
– Gülüstan Öztürk 12 Jahre
Ich gebe gerne zu, dass mich die Nachricht an diesem Tag nicht sonderlich aufregte. Brandanschlag …
in Solingen … ist ja weit weg … Türken unter sich
… Tags drauf ist mein türkischer Freund und Partner
mit mir nach Solingen gefahren. Dort angekommen
war ich sehr schockiert: man sah das verkohlte Haus,
unten am Ende der Straße und ich verstand, dass Ausländer hier in meinem Deutschland Angst haben.
Der geneigte Leser möge in der chrismon 02.2015
nachlesen, was der frühere EKD–Vorsitzende Nikolaus Schneider unter der Überschrift „Verteidigen wir
das Abendland“ geschrieben hat. Ja, lasst uns für die
christlichen Werte kämpfen – indem wir Gastfreundschaft üben und für die Menschenrechte eintreten.
… denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt
mich gespeist. Ich bin durstig gewesen, und ihr
habt mich getränkt. Ich bin ein Gast gewesen,
und ihr habt mich beherbergt.
Matthäus 25, 35
Entnommen der Bibel der Versöhnungskirche zu
Dresden-Striesen, anlässlich der Trauung meiner
Großeltern mütterlicherseits 1913.
Frank Ellersiek
1/2015 27
DER BRIEF
Man trifft sich in der Gemeinde
Regelmäßige Veranstaltungen rund um unsere Kirche
Passionsandachten
Mo. Di. Mi. 30. März 19:00 Uhr, gestaltet vom „Hauskreis“
31. März 19:00 Uhr, gestaltet von Frau Peren und Frau Wagner
01. April 19:00 Uhr,
gestaltet vom Blockflötenensemble „momentum musicum“
Hauskreise
Familienhauskreis mit Pfr. Otten
Jeden zweiten Montag im Monat um 20:00 Uhr. Treffpunkt nach Absprache
Telefon: 02843 2923, Pfr. Otten
Hauskreis „Blickwinkel“ mit Christine Horn
Mo.
23. März
Mo.
20. April
Mo.
18. Mai und
Mo.
15. Juni (voraussichtlich)
Die Treffen sollen bei den Teilnehmern im Wechsel stattfinden.
Bei Interesse bitte telefonisch Kontakt aufnehmen unter 0 28 43 90 65 15
Kirchenmusik
Evangelischer Kirchenchor Rheinberg
Proben montags 20:00 bis 21:30 Uhr
Gemeindesaal Innenwall 91, an der Kirche
females sing4fun – Frauen–Chor–Power aus Rheinberg
dienstags 9:30 bis 11:00 Uhr
Gemeindesaal Innenwall 91, an der Kirche
IMPRESSUM
Herausgeber:
Prebyterium der
evangelischen Kirchengemeinde Rheinberg
Innenwall 89, 47495 Rheinberg
Telefon: 0 28 43 22 04
Fax:
0 28 43 86 05 75
eMail: [email protected]
Internet: www.kirche-rheinberg.de
V.i.S.d.P. Pfarrer Udo Otten
Innenwall 89, 47495 Rheinberg
Telefon: 0 28 43 22 04
eMail: [email protected]
Anzeigen: Frank Ellersiek
Anzeigenpreisliste 1/2015
Rechteinhaber der Fotos im Gemeindebrief
sind die jeweiligen Autoren.
Fotos im „Kinderbrief “ werden mit Genehmigung
der Eltern veröffentlicht.
Titelbild:
Quelle: Coast Guard Boat in Morro Bay,
CA 04 Dec 2007
Urheber: Mike Baird from Morro Bay, USA
Ensemble „momentum musicale“
Druck:
Musik für Blockflöten aus allen Epochen. Treffen nach Vereinbarung. GemeindebriefDruckerei
Martin-Luther-Weg 1
Infos zu allen Chören bei Kirchenmusiker Michael Wulf–Schnieders. 29393 Gr. Oesingen
Telefon 0 28 43 1 75 31 04
eMail: info(at)GemeindebriefDruckerei.de
Andere Gruppen und Kreise
Freundeskreis suchtgefährdeter Frauen und Männer
Mittwochs 19:30 Uhr im Gemeindesaal, Innenwall 91, an der Kirche
Leitung: Karl-Heinz-Noch, Telefon 0 28 43 1 66 86
Ökumenischer Gesprächskreis Rheinberg
Jeden zweiten Dienstag im Monat ab 19:30 Uhr
Ansprechpartner: Pfarrer Thorsten Diesing, Telefon 0 28 43 9 65 07
Die Themen standen bei Redaktionsschluß noch nicht fest.
Haus der Generationen
Die Veranstaltungen im Haus der Generationen finden Sie
in dem besonders herausgegebenen Flyer.
Und auch auf unserer Homepage unter www.kirche-rheinberg.de
oder direkt auf Ihrem Smartphone.
28 1/2015
www.GemeindebriefDruckerei.de
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.
Der Gemeindebrief „Der Brief “ erscheint vierteljährlich und wird an alle Gemeindemitglieder verteilt. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe stand
bei der Drucklegung 1/2015 noch nicht fest.
Von Verwandten und Bekannten
DER BRIEF
Spuren
Zum Tod von Erika Renner
am 1. Februar
S
puren hinterlassen wir alle - mal mehr oder weniger große oder kleine. Frau Erika Renner, unsere langjährige Kantorin und Chorleiterin hat
uns am 1.Februar.2015 für immer verlassen.
Sie hat mindestens zwei Generationen Rheinbergs
-nicht nur unserer Kirchengemeinde - im musikalischen Bereich gewonnen, gefördert, beflügelt und beglückt. Durch sie kamen auch Laien zu großen Auftritten - zwar meist nur in Rheinberg - aber oft unter
Mitwirkung von Schülern der Essener Musikhochschule und einem Teil der Duisburger Sinfoniker. Fast
jedes Jahr zeigten wir - meist zum Karfreitag - was wir
bei ihr gelernt hatten. Sie interessierte sich für jeden
einzelnen und nahm Anteil im persönlichen Umfeld;
egal ob in Freud oder besonders bei Leid.
Ihr gleiches Interesse galt dem von ihr gegründeten Kinderchor. Die kleinen Sänger - ob musikalisch oder nicht - sangen im Kinderchor undd hatten
mehrfach besondere Aufmerksamkeit
in öffentlichen Auftritten z. B. bei der
Schulmeisterkantate, deren Titelpartie
unser Nachbar aus Orsoy, Herr Bender
übernahm, um nur einen der zahlreichen Auftritt zu nennen. Zahlreiche Kinder aus dem
Chor sind so an die klassische Musik herangeführt
und mit ihr vertraut gemacht worden. Einige wurden sogar professionelle Musiker, andere schlossen
sich an ihren neuen Wohnorten wiederum Chören an
oder blieben sonst wie der Musik treu.
Viele ehemalige Sänger und Sängerinnen hielten
bis heute Kontakt zu unserer ehemaligen Chorleiterin, sie berichteten mindesten einmal im Jahr über
ihr weiteres Leben außerhalb von Rheinberg. Wir alle sind gleichermaßen betroffen und traurig über ihren Heimgang.
In meinen Augen hat Frau Renner
bleibende Spuren hinterlassen.
Lisbeth Schmidt
1/2015 29
DER BRIEF
30 1/2015
Pinwand
Gottesdienstplan
DER BRIEF
Gottesdienste von März bis Mai 2015*
März
So 1. 3. 11.00 Uhr Pfr. Otten
Kindergottesdienst**
So 8. 3. 10.00 Uhr Pfr. i. R. Wagener
So 15. 3. 10.00 Uhr Brockschmidt
So 22. 3. 10.00 Uhr Pfr. Otten
mit Abendmahl
So 29. 3. 11.00 Uhr Pfr. Otten
MiniMax Familiengottesdienst,
im Haus der Generationen, Grote Gert 50
April
Mi 1. 4. 11.45 Uhr Pfr. Otten
Gottesdienst „Augenblicke“
im Haus der Generationen, Grote Gert 50***
Do 2. 4. 11.00 Uhr Pfr. Otten
Kindergottesdienst**
Do 2. 4. 18.00 Uhr Pfr. Otten
Abendmahlgottesdienst im Haus der Generationen
Fr 3. 4. 10.00 Uhr Brockschmidt
Karfreitag
Sa 4. 4. 10.00 Uhr Pfr. Otten22:30 Uhr Osternacht mit anschl. Osternachtsfrühstück
So 5. 4. 11.00 Uhr Pfr. Otten
Ostersonntag
Mo 6. 4. 10.00 Uhr Pfr. Otten
Ostermontag Segnungsgottesdienst
So 12. 4. 10.00 Uhr Pfr. Otten
So 19. 4. 10.00 Uhr Pfr. Otten
So 26. 4. 10.00 Uhr Pfr. Otten
mit Abendmahl
Mai
So
So
Do
Sa
So
So
Mo
So
3. 5. 11.00 Uhr
10. 5. 10.00 Uhr
14. 5. 10.00 Uhr
16. 5. 10.00 Uhr
17. 5. 10.00 Uhr
24. 5. 10.00 Uhr
25. 5. 10.00 Uhr
31. 5. 11:00 Uhr
Pfr. Otten
Pfr. Muthmann
Pfr. Otten
Pfr. Otten
Pfr. Otten
Pfr. Otten
Pfr. Klein / Pater Lal
Pfr. Otten
Vorschau Juni
So 7. 6. 11.00 Uhr Pfr. i.R. Blumenstengel
So 14. 6. 10.00 Uhr Pfr. Otten
So 21. 6. 10.00 Uhr Pfr. Otten
Mi 24. 6. 11:45 Uhr Pfr. Otten
Kindergottesdienst**
Himmelfahrt, Konfirmation 11:30 Uhr
Konfirmation ab 13:30 Uhr
Konfirmation ab 10.00 Uhr
Pfingstsonntag
ökumenischer Pfingstgottesdienst auf dem Marktplatz
Familiengottesdienst zum Gemeindefest
Kindergottesdienst**
mit Begrüßung der neuen Konfirmanden
Gottesdienst „Augenblicke“
im Haus der Generationen, Grote Gert 50***
* wenn nicht anders angeben, finden die Gottesdienste sonntags in der Kirche, Rheinstraße statt.
**Kindergottesdienste finden während der Gottesdienste im Sitzungssaal an der evangelischen Kirche statt.
*** Gottesdienste in Alten- und Pflegeheimen, jeweils am 2. Mittwoch im Monat
9:15 Uhr Haus am Kattewall
10:00 Uhr Haus Thekla
10:45 Uhr Wiesenhof
Schulgottedienste der Gemeinschaftsgrundschule Rheinberg finden jeden ersten Mittwoch im Monat
um 8:15 Uhr in der Kirche statt.
1/2015 31
DER BRIEF
Getauft wurden:
Getraut wurden:
Stella und Daniel Weber
Matthew James Böge
Emil Joel Englert
Johan Gohlke
Mia Hoppmann
Vin Hoppmann
Emmanuel Igbinovia
Michelle Igbinovia
Aurelia Oppitz
Filina Rademacher
Liam Rademacher
Mia Felice Sachmann
Lilly Spirer
Daniel Weber
Fionn Jakob Wensing
Kirchlich bestattet
wurden:
Ernst Alf (97 Jahre)
Erika Balzen (92 Jahre)
Marianne Bechstein (92 Jahre)
Dr. Hermann Bosch (89 Jahre)
Roselies Eickelbaum (86 Jahre)
Emil Joel Englert (13 Tage)
Günter Frömmert (85 Jahre)
Ilse Gregorshöfer (96 Jahre)
Heinrich Hausmann (84 Jahre)
Bernd Hüsch (73 Jahre)
Juliana Kantes (82 Jahre)
Peter Kantes (89 Jahre)
Klaus Kellner (59 Jahre)
Donata Kleinohl (66 Jahre)
Maria Krack (88 Jahre)
Gustav Krechter (78 Jahre)
Anneliese Krull (94 Jahre)
Heinz Lässig (95 Jahre)
32 1/2015
Luise Linke (88 Jahre)
Manfred Lubjuhn (84 Jahre)
Klaus-Dieter Niella (73 Jahre)
Franz Reiß (83 Jahre)
Günter Rohrbach (82 Jahre)
Max Rosh (78 Jahre)
Margarete Schmitz (97 Jahre)
Erika Schommer (85 Jahre)
Reinhard Schulze (66 Jahre)
Cornelia Springer (101 Jahre)
Heinz Strüngmann (91 Jahre)
Johannes Schwarzer (66 Jahre)
Jakob Wacker (51 Jahre)
Annemarie Wagener (88 Jahre)
Adolf Kurt Wagner (73 Jahre)
Christine Willeke (94 Jahre)
Karlheinz Zenge (77 Jahre)
Qualität ist kein Zufall.
Zum dritten Mal in Folge: Beste Bank
Wir haben zum dritten Mal in Folge den bundesweiten Filial-Test im Auftrag des Magazins Focus Money
gewonnen. Damit sind wir wieder die ‚Beste Bank in Moers’. Die unabhängigen Tester des Instituts für
Vermögensaufbau (IVA) prüften dabei erstmals auch Direktbanken. Das Ergebnis: Unser Service und unsere
Beratung sind im Vergleich am besten. Wenn’s um Geld geht – www.sparkasse-am-niederrhein.de