TEXTILPLUS Vereine 2. Generalversammlung des SVTF Nach der historischen 1. GV des Schweizer Vereins Textilfachleute (SVTF) von 2014 war der diesjährige Anlass schon fast «Business as usual». Zur 2. Generalversammlung der SVTF am 23. April 2015 fanden sich 112 Mitglieder in Appenzell ein. Und es war eine GV ohne Probleme. kriegt man auch nicht jeden Tag. Also stiegen rund 50 Leute in den Bus (Abb. 2) und fuhren die schöne und lange Strecke nach Heiden. Leider dauerte die Fahrt so lange, so das für die Besichtigung dann nicht mehr so viel Zeit blieb. Hanspeter Meier von der Sefar AG begrüsste die Mitglieder und meinte, nun müssten wir die Besichtigung halt im Schnellzugtempo machen. Ohne UmAbb. 1: 112 Teilnehmer nahmen an der GV in Appenzell teil. schweife zeigte er einen kurzen Film über die Tätigkeiten der Unterneh- Der SVTF-Vorstand lud ein, und die Aus meteorologischen Gründen musste mung. Sefar ist bekanntlich ein vollstu- Mitglieder kamen in Scharen ins ma- dann die Besichtigung der Sendestation figer Betrieb, von der Mono- oder Multi- lerische Appenzell. Einige nutzten die Säntis gestrichen werden. Aber auch so filamentproduktion bis zum fertigen Gelegenheit und trafen sich schon verteilte sich die erwartungsvolle Schar Produkt. Alle diese Produktionsstufen zum Mittagessen, um sich – oft nach auf die anderen vier unterschiedlichen waren im Film kurz zu sehen. einem Jahr – wieder an einem Schwatz Möglichkeiten. Gegründet wurde der Betrieb 1830 in unter Freunden zu erfreuen. So ka- Thal als Seidenweberei für Beuteltü- men dann gegen 13.00 Uhr alle 112 Sefar cher bzw. Tücher für Mehlsiebe. Bereits Teilnehmer an, um alte Bekannte und Die grösste Anzahl Besucher wollte im Jahr 1900 eröffnete das Unterneh- Freunde zu treffen, und von «alten Zei- nach Heiden in die Sefar AG. Wen wun- men eine eigene Niederlassung der Sei- ten» zu schwärmen – oder auch nicht derts, da dieses Unternehmen zu den dengaze Thal im damals sehr fernen (Abb. 1). Vorzeigebetrieben der Schweizer Tex- New York City. Heute betreibt die Sefar tilindustrie gehört – und die Gelegen- AG Niederlassungen in 26 Ländern heit, hinter diese Kulissen zu schauen, rund um den Globus und erzielte im Besichtigungen Wie immer beginnt jede GV mit einem Besichtigungsprogramm und die Teilnehmer konnten eine Auswahl aus verschiedenen Unternehmen und einem Sendeturm treffen. Das Programm vor der GV war vielversprechend. Es konnten gemäss Einladung besichtigt werden: ■ Sefar AG, Heiden ■ weba Weberei Appenzell ■ Sendestation Säntis ■ Brauerei Locher ■ Appenzeller Alpenbitter, Appenzell 34 Ausgabe 05/06-2015 Abb. 2: Die rund 50 Teilnehmer warten auf den Bus nach Heiden in die Sefar AG. TEXTILPLUS Vereine Abb. 4: Brigitte Moser , die neue Präsidentin der SVTF. Abb. 3: Präsidentin Claudia Bernet begrüsste die anwesenden 112 Mitglieder, links Andreas Keller und Markus Krayer. Jahr 2014 mit rund 2200 Mitarbeitern die Anwesenden nach der spannenden und dem Redaktionsteam für die gute einen Umsatz von CHF 295 Millionen. Besichtigung mit dem Bus zurück nach Zusammenarbeit. Nachdem die GV zü- Dabei gehen 47 % der Produkte in den Appenzell, wo bald die GV begann. gig über die Bühne ging, verabschie- Export nach Europa, Nordafrika und dete Markus Krayer (Abb. 3 Mitte) die Südamerika und rund 21 % in die USA. Generalversammlung gemäss Statuten abtretende Präsiden- Der Rest verteilt sich auf andere Länder Die noch amtierende Präsidentin Clau- tin und dankte unter grossem Applaus rund um die Welt. dia Bernet (Abb. 3) begrüsste die anwe- für ihre geleisteten Dienste. senden 112 Mitglieder und dankte allen Präzise Löcher Sponsoren, die diesen Tag möglich Erneute Frauenpower «Wir produzieren präzise Löcher», sagte machten. Die Präsidentin ging in ihrem Letztes Jahr wurde zum ersten Mal eine Hanspeter Meier, und meinte damit, Votum auf die schwierige Lage der Frau als Präsidentin gewählt, nämlich dass Sefar Gewebe produziert, die ge- Schweizer Textilindustrie ein und Claudia Bernet. Gemäss Statuten wird nau die Öffnungen aufweisen, die die hoffte, das alle Unternehmen in der der Präsident des neuen Vereins inner- Kunden für den jeweiligen Einsatz- Schweiz weiter mit viel Elan und pfiffi- halb des Vorstandes jedes Jahr neu ge- zweck verlangen. Diese Gewebe werden gen Ideen die harten Zeiten meistern, wählt bzw. bestimmt. Nun wurde er- zum separieren, dosieren und beschich- nach dem die Nationalbank den Fran- neut eine Dame zur Präsidentin der ten bzw. drucken eingesetzt. Produziert ken gegenüber dem Euro nicht mehr SVTF gewählt, Brigitte Moser (Abb. 4). werden Monofilamente von 19 bis 2000 verteidigte und den Export extrem Und da soll noch einer sagen, die µm, meistens aus Polyester, Polyamid schwierig machen. Schweizer Textiler seien rückständig! oder Polypropylen. Dann folgte die lei- Um dem wachsenden Mitglieder- Als neuer Vizepräsident wurde Markus der etwas kurze, aber trotzdem äusserst schwund entgegen zu treten, erklärte Krayer gewählt. Mit einem grossen interessante Besichtigung der Sefar AG, Claudia Bernet, dass neu Jungmitglie- Dank an Alle schloss die bisherige Prä- die in der Schweiz, Rumänien und Thai- der bzw. Studierende bis 29 Jahre gratis sidentin Claudia Bernet die Versamm- land eigene Webereien betreibt. Aber der SVTF angehören können, und da- lung um 18.00 Uhr und lud die ganze immer noch werden 65 % aller Produkte mit auch das Fachmagazin TEXTILplus Gesellschaft zu einem feinen Abendes- in der Schweiz produziert. erhalten. Alles in allem ist sie sicher, sen ein. Es wurde viel geplaudert, ge- Sefar Produkte kommen in den ver- dass der SVTF weiter auf gutem Weg ist. lacht, Geschichten von früher erzählt schiedensten Einsatzgebieten zur An- und man freute sich bereits auf die wendung: dies sind unter anderen zur TEXTILplus nächste Gelegenheit, alte Freunde wie- Wasseraufbereitung, als Einwegartikel, Andreas Keller (Abb. 3 Links) sprach da- der zu sehen. Dann bis 2016. ■ Blutfiltration, im Automobil, in Mobilte- rüber, dass die noch relativ junge Fach- lefonen, im Gerätebau, der Luftfahrt, zeitschrift ihren Platz in der Industrie Jürg Rupp Bergbau, Architektur oder als Dächer in gefunden hat. 2013 war ein gutes Jahr, Redaktionsteam Sportstadien. Nach einer Erfrischung, 2014 wird einen leichten Rückgang ver- die herzlich verdankt wurde, fuhren zeichnen. Er dankte allen Beteiligten Alle Bilder © Autor Ausgabe 05/06-2015 35
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