Goldener Kentaur 2015 Diabelli-Kompositionswettbewerb Samstag, 18. April 2015 Münchner Künstlerhaus Schirmherr Mariss Jansons Auf der ganzen Welt widmen sich Menschen mit großer Ernsthaftigkeit der Musik. Viele tun dies nicht nur als Interpreten fremder Kompositionen, sondern sind beseelt von dem Wunsch, sich mit eigenen, von ihnen selbst geschaffenen Werken auszudrücken und mitzuteilen. Dafür entwickeln sie enorme Leidenschaft und schöpferische Kraft. All diesen Menschen gelten mein Respekt und meine Bewunderung, ob ausgebildete, studierte Komponistinnen und Komponisten oder einfach begabte, engagierte Laien. Das Komponieren hat viel mit Selbstoffenbarung zu tun. Jeder ehrliche Künstler öffnet anderen Menschen seine Seele und macht sich damit auch verletzbar. Dass der Diabelli-Contest Menschen in aller Welt dazu einlädt, sich in einen solchen musikschöpferischen Prozess zu begeben, ist großartig. Diesem Ruf folgen immer wieder hunderte Menschen mit ganz unterschiedlichen, aber immer ernst zu nehmenden Resultaten. Das erfüllt mich mit großer Freude! Es zeigt doch, dass die Sprache der Musik eine universelle ist und bleibt – eine Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird. Die Vielzahl der eingesendeten Kompositionen macht Hoffnung für die Zukunft der Musik. Der Diabelli-Contest gibt vielen Menschen eine öffentliche Bühne, die Möglichkeit, Gefühle, Gedanken und Überzeugungen durch Musik zum Ausdruck zu bringen und mit Anderen zu teilen. Deshalb wünsche ich dem Wettbewerb und allen Teilnehmern auch für die kommenden Jahre viel Erfolg. Ich gratuliere nicht nur den diesjährigen Preisträgern, sondern allen, die diesen Wettbewerb mit ihren Kompositionen bereichert haben! Mitglieder der Jury: Oswald Beaujean (Leiter des Programmbereichs BR-KLASSIK) Maja Grassinger (Präsidentin Münchner Künstlerhaus) Wilfried Hiller (Komponist, Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs) Franz Hummel (Komponist und Pianist) Michael Leslie (Konzertpianist) Rodion Shchedrin (Komponist und Pianist) 2 Programm 18.00 Uhr Festsaal FINALKONZERT Diabelli-Kompositionswettbewerb Uraufführung von 10 Kompositionen der Finalisten 20.45 Uhr Millerzimmer Ludwig van Beethoven, Diabelli-Variationen, gespielt von Michael Leslie 21.15 Uhr Clubräume Diabelli Trio – 1. Teil mit Willy Freivogel (Flöte), Annette Hartmann (Viola), Siegfried Schwab (Gitarre) Anton Diabelli-Trio für Flöte & Gitarre, op. 95 Siegfried Schwab – »Hommage für Anton« für Flöte, Viola und Gitarre 22.00 Uhr Festsaal PREISVERLEIHUNG Prämierung der drei Kompositionsgewinner und des Publikumssiegers mit dem »Goldenden Kentaur« 22.30 Uhr Clubräume Diabelli Trio – 2. Teil Anton Diabelli – Serenade für Flöte, Viola und Gitarre Nr. 1 op. 36 22.45 Uhr Millerzimmer Diverse Diabelli-Variationen (Franz Liszt, Franz Schubert, Frederic Chopin, Wolfgang Amadeus (fils) Mozart, Franz Hummel) gespielt von Stefan Abels, Lika Bibileishvili, Yojo Christen, Tommaso Farinetti 23.15 Uhr Festsaal David Gazarov-Trio mit David Gazarov (Klavier), Obbi Jenne (Schlagzeug), Mini Schulz (Kontrabass) Moderation: Elgin Heuerding – Ton- und Bildaufnahmen sind nicht gestattet – 3 Diabelli Contest – Internationaler Komponistenwettbewerb 1819 hatte der Wiener Musikverleger und Komponist Anton Diabelli alle namhaften österreichischen Komponisten gebeten, für seine Veröffentlichung Vaterländischer Künstlerverein Variationen über ein von ihm vorgegebenes Thema zu schreiben. Insgesamt 51 Komponisten und Pianisten schickten Variationen, darunter Franz Schubert, Erzherzog Rudolf von Österreich, Franz Xaver Wolfgang Mozart, Moritz Graf von Dietrichstein, Heinrich Eduard Josef Baron von Lannoy, Ignaz Franz Baron von Mosel, Carl Czerny, Johann Nepomuk Hummel und Ignaz Moscheles. Auch der junge Franz Liszt bekam ein Exemplar und lieferte dazu eine Variation. Beethoven wollte daran nicht teilnehmen, schrieb jedoch auf gleicher Basis die berühmten 33 »Diabelli-Variationen«. Diese nun beinahe 200 Jahre alte Idee griff Gerhard Müllritter von Musicalion.com auf und transportierte sie in die heutige Zeit als Internetwettbewerb. Die Münchner Künstlerhaus-Stiftung veranstaltet den Goldenen Kentaur gemeinsam mit Musicalion.com in diesem Jahr mit dem Diabelli-Kompositionswettbewerb. Im Diabelli-Kompositionswettbewerb zum Thema Frieden wurden im Internet auf Basis eines Morsecode-Themas Komponisten aus aller Welt eingeladen, eine eigene Variation zu erstellen. Der Morsecode steht für das neugriechische Wort »Irini«. Es bedeutet »Friede«. Anlass ist 2015 die Beendigung des 2. Weltkrieges zum 70. Mal jährt. Die Tonhöhen im hier gezeigten Notenbeispiel stellen keine Vorgabe dar. Sie verdeutlichen nur die unterschiedlichen Buchstaben des Codes. Die »Buchstaben« konnten wie im wirklichen Morsecode auch gleichmäßig jeweils mit einer Pause getrennt sein. 4 Die Kompositionsbeiträge wurden zum Stichtag veröffentlicht und konnten dann von Besuchern bewertet werden. Zum 18.12. 2014 sind schließlich die Würfel gefallen: Von 126 Kompositionseinsendungen sind durch eine professionelle Jury (Oswald Beaujean, Maja Grassinger, Wilfried Hiller, Franz Hummel, Michael Leslie und Rodion Shchedrin; juristische Aufsicht Dr. Peter Lex) sowie durch die Öffentlichkeit via Internetvoting die zehn besten Werke ausgewählt worden. Diese werden am heutigen Abend in einem großen Final-WettbewerbKonzert uraufgeführt. Dabei werden durch die Jury drei Preisträger gekürt. Stifter der Preisgelder von € 5.000,-, € 3.000,- und € 2.000,- ist die Münchner Künstlerhaus-Stiftung. Das anwesende Publikum wählt seinen Favoriten, welcher die Skulptur »Goldener Kentaur« des Künstlerhauses erhält. 5 Die Finalisten: Stefan Abels – Deutschland Geboren 1958, studierte Stefan Abels Klavier an der Hochschule Detmold/ Münster bei Gregor Weichert. Seit 1984 gibt er Kurse im »Aktiven Musikhören«. Abels unterrichtet Klavier an Musikschulen in Basel und Weil am Rhein. Im Unterricht fördert er gewaltfreies Klavierspiel, Improvisation und Schülerkompositionen. 2008 erschien eine CD mit Bachs Goldberg-Variationen. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zu musikalischen Themen. Stefan Abels lebt mit seiner Familie in Lörrach. Das Komponieren geschieht ausgehend von der Improvisation und dem Ausprobieren am Klavier. Leitfaden sind das erlebende Hören, die Hände und die musikalische Intuition. Dann kommen Struktur und kompositorisches Handwerk dazu. Als Quereinsteiger gehört Stefan Abels keiner Komponistenschule an und kann frei abseits des Mainstreams schaffen. Die Themen Krieg und Frieden und die Auseinandersetzung mit menschlichen Abgründen beschäftigten Stefan Abels schon als Jugendlichen, als ihm Solschenizyns »Archipel Gulag« in die Hände fiel. Von daher auch die innere Verbindung zum Pianisten Ervin Nyiregyhazi, zu dessen Gedächtnis »War Frieden« geschrieben wurde. 6 Ezequiel Barrera – Mexiko Geboren in Mexico City erlernt Ezequiel Barrera in jungen Jahren das Gitarrespielen und erhält Klavierunterricht. Während seiner ersten Klavierstudien entdeckt ihn der berühmte Pianist und Lehrer José Antonio Morales und nimmt ihn ab 1995 in sein Studium auf. Bald zählt Barrera zu dessen besten Schülern. Im Sommer 1997 wird er ausgewählt, am Musiksommer in Manhattan, Kalifornien teilzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt spielt er auf vielen Musikpodien. Im Herbst 2000 geht er nach Toronto zu Professorin Marietta Orlov, um an der »Glenn School of Music of the Royal Conservatory of Music« seine Klavierstudien fortzusetzen. Im folgenden Jahr wechselt er an die Universität von Toronto und studiert dort bei Lorand Fenyves und dem Komponisten Alexander Rapoport. Im Frühjahr 2005 macht Barrera seinen »Bachelor of Music in Performance«. Seine Begegnung mit dem kanadischen Komponisten Alexander Rapoport im September 2004 weckt Barreras Interesse an der Komposition. Zu seinen Werken gehören die Sammlung »Miniatures« für Klavier und die »Preludes GCBH« für Gitarre. Das »Mexican Guitar Trio« nimmt seine »Mexican Fantasia« und sein »Minuet and Rondo over themes by Diabelli« für ihre CD »Una Fantasia Mexicana« auf. Es folgen zahlreiche Aufnahmen als Pianist, u.a. mit Werken von Albeniz, Villa-Lobos, Beethoven, Schumann und Mozart. 7 Yojo Christen – Deutschland Yojo Christen fällt schon als Kind durch seine außergewöhnliche Musikalität auf. Bereits im Alter von acht Jahren gibt er abendfüllende Konzerte. Der heute 18-Jährige konzertiert vielerorts und war bereits in Rundfunk und Fernsehen zu hören. Im Jahre 2010 spielte er sieben Konzerte auf einer Japantournee, zu der ihn die Deutsch-Japanische Gesellschaft eingeladen hatte. Die Japanreise wurde zu einem überwältigenden Erfolg für den damals 14-Jährigen. Neben klassischer und romantischer Klavierliteratur umfasst Yojo Christens Programm auch eine Reihe selbst komponierter Stücke – unter anderem die »Train Etude« sowie eine Reihe von Präludien. Sein bisher größtes Erfolgsstück ist seine erste Klaviersonate mit dem Titel »Die Zwitschermaschine«. Für die Opfer der Fukushima-Katastrophe komponierte er eine »Trauermusik«, die er bei einem Benefizkonzert im September 2011 in Füssen uraufführte. Derzeit schreibt Yojo Christen an seiner ersten Oper. Die CDs, die er bei TYXart als 15- bzw. 17-jähriger veröffentlichte, fanden bereits große überregionale Beachtung. So schrieb der SPIEGEL von »atemraubend natürlicher Musikalität und Fingerfertigkeit« und PIANO NEWS nannte ihn einen »Pianisten von Gottes Gnaden«. Seine kürzlich erschienene dritte CD mit dem Titel „Atavistic Music“ spielte er zusammen mit dem Celloprofessor Alexander Suleiman ein. Die beiden improvisieren darauf 13 Titel ohne vorherige Absprache. Das FONO FORUM schrieb darüber: »Diese Musik ist eine Feier des durch schiere Virtuosität entgrenzten Spiels.« 8 Martin-Christoph Dieterich – Deutschland Geboren und aufgewachsen bin ich im Großraum Stuttgart. Nicht zuletzt der Leistungskurs Musik am Ende der Gymnasialzeit verstärkte mein Nachdenken über Musik und weckte – nach einer musikalisch eher traditionell geprägten Kindheit – die Offenheit für Neue Musik. Es entstanden erste Kompositionen – von Brechtvertonungen für die Schultheatergruppe bis zu einer Sonatine für Klavier und Violine. Das Schulmusikstudium in Stuttgart war eine ungeheure Bereicherung – instrumental, im Leistungsfach Gesang, im Dirigieren, in Tonsatz und Musiktheorie sowie in Musikgeschichte. Es schloss sich ein Deutschstudium mit Ausflügen in die Musikwissenschaft in Freiburg an. Nachdem ich meine Frau kennengelernt hatte, wechselte ich im Schuldienst nach Bayern und arbeite nun als Oberstudienrat an einem Münchner Gymnasium. Daneben bin ich als Sänger, Chorleiter, Klavierbegleiter, Notensetzer und Arrangeur tätig. In den letzten Jahren entstanden u.a. mehrere Kompositionen für Schulorchester. Im Schott-Verlag erschienen die Altblockflötenstücke »Perpetuum mobile« (Duo) und »Tag und Nacht« (Solo). Außer mit Musik verbringe ich meine Zeit gerne mit den unterschiedlichsten Büchern, Kochen und Motorradfahren. 9 Stefan Esser – Deutschland Stefan Esser, geboren 1966 in Leverkusen, studierte Sonderpädagogik und Musik in Köln und erlangte Abschlüsse in Chor- und Orchesterleitung sowie Klavier und Gesang. Er schrieb unter anderem Orchester-, Kammer- und Klaviermusik sowie Lieder. Die größten Werke sind: »Sarnia« (Sinfonische Impressionen), Concertino für Alt-Saxophon und Orchester, Sonate für Violoncello und Klavier. Außerdem komponierte Stefan Esser für das Junge Theater Leverkusen mehrere Bühnenmusiken. Seine Musik zu »Leonce und Lena« erklang unter anderem im Rahmen der Bregenzer Festspiele 1999. Seit 2004 arbeitet Stefan Esser mit dem Duo Pianoworte zusammen. Sein Kompositionsstil ist geprägt durch tradierte Formstrukturen, Themenentwicklung aus Kernmotiven und freie Tonalität. Preise: Walter-Haas-Preis 1985, Kurt-Lorenz-Preis 2013. CD-Einspielungen: Cellosonate, Werke für Sprecher und Klavier, »Ein Neujahrshymnus« und »Berghymne« (beide J. Marx). Stefan Esser ist 2. Vizepräsident der Joseph-Marx-Gesellschaft (Wien). Er ist im Hauptberuf als Konrektor an der Hugo-KükelhausSchule (Förderschule, Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) in Leverkusen tätig. 10 Gerardo Gerulewicz – Venezuela Gerardo Gerulewicz wurde 1966 in Caracas, Venezuela, geboren und ist Komponist, Pianist und Dirigent. Seine musikalische Ausbildung beginnt in Caracas. Dort studiert er Violine, Klavier sowie Komposition. Nach der Anfangsstudienzeit in Venezuela wechselt Gerardo Gerulewicz an das P.I. Tschaikowsky Konservatorium in Moskau. Dort studiert er Komposition bei Leonid Bobylev und Klavier bei Rimma A. Khananina. 1998 schließt er sein Studium »with honors« in Komposition ab. Anschließend beendet er sein Studium als Dirigent unter den Maestri Alfredo Rugeles und Rodolfo Saglimbeni mit Auszeichnung. Außerdem erhält er den Abschluss als Schiffsingenieur. Seine Kompositionswerke werden in Venezuela, Frankreich, Russland, Deutschland, Kroatien, USA und Spanien gespielt. Er ist der Leiter der Musikabteilung an der Central University in Caracas und unterrichtet Komposition an der José Angel Lamas Music School und dem Simón Bolívar Conservatory in Caracas. Seine Werke beinhalten Stücke für Orchester, eine Oper, drei Klavierkonzerte (eines für linke Hand), ein Violinkonzert, ein Doppelkonzert für zwei Violinen, Kammermusik sowie unterschiedliche Musikwerke für Klavier und Gesang. 11 Jenö Hajdu – Ungarn Geboren 1969 in Budapest, studiert Jenö Hajdu Kirchenmusik in Ungarn. Nach erstem Klavierunterricht mit zehn Jahren und ersten Kompositionen mit zwölf Jahren beginnt er 1988 mit dem Kompositionsstudium an der Musikhochschule Mozarteum in Salzburg. Dort erhält er das Soros-Stipendium (USA) sowie das »Thomas Fischer’s Young Education Foundation« (Schweden). Er beendet sein Studium 1997 mit dem Diplom-Abschluss, Sponsion zum »Magister artium«. Seit 1992 ist Jenö Hajdu Organist an unterschiedlichen Kirchen in Salzburg, derzeit in drei Kirchen. Von 1993 bis 1999 ist er Assistent der Salzburger Dommusik. Von 2000 bis 2003 leitet er zwei Chöre. Seit 2004 ist er Künstlerischer Leiter der Orgelkonzerte im Seniorenheim Nonntal. Seine kompositorischen Schwerpunkte sind Chor- und Kammermusik sowie Werke für Tasteninstrumente. Jenö Hajdu ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Sein »Brotberuf« ist seit 1998: Informatiker. Seit 2008 ist er Softwareentwickler bei der Firma Sigmatek in Lamprechtshausen. 12 Andy Mokrus – Deutschland wurde am 12.12.1965 in Hannover geboren. Kaum reicht sein Kopf über die Klaviertastatur, beginnt er, Titel aus dem Radio nachzuspielen, was die damals strengen klassischen Lehrer oft verunsichert. Nach dem Abitur entscheidet sich Andy Mokrus zunächst für ein Mineralogiestudium, verbringt aber oft mehr Zeit in Übungsräumen als Jazz und RockPianist. 1989 setzt sich schließlich die Begeisterung für die Musik endgültig durch und er beginnt mit dem Studium Jazz Rock Pop an der HfMT Hannover. Seit 1994 ist Andy Mokrus als freischaffender Musiker in unterschiedlichen Stilrichtungen aktiv: Die Arbeit als Jazzpianist oder als Begleiter von Chansonprogrammen gehören dabei ebenso zu seinen Tätigkeiten wie die Komposition stimmungsvoller Werke, die oftmals Elemente verschiedener Kulturkreise und Musikgattungen zusammenbringen. Besondere Aufführungen waren beispielsweise die Improvisation mit den Bamberger Symphonikern in der »Letzten Uraufführung des Jahrtausends« (31.12. 1999), die Premiere des ersten Konzertes für Klavier und Orchester Anfang 2005 und der Kompositionsauftrag für »Jazz Art« 2010/11, der Elemente aus Minimal Art und Folklore mit Kammermusik verbindet. 13 Tomás Olano – Argentinien Tomás Olano wurde im Mai 1983 in Tandil bei Buenos Aires, Argentinien, geboren. Im Alter von neun Jahren erhält er seinen ersten Klavierunterricht in seiner Heimatstadt. An der Universität von La Plata absolviert er ein Kompositionsstudium bei den Professoren Mariano Etkin, Cecilia Villanueva, Carlos Mastropietro und anderen, das er mit Auszeichnung abschließt. Neben dem Kompositionsstudium beschäftigt sich Tomás Olano intensiv mit unterschiedlichen Instrumenten und spielt in diversen Ensembles der Pop-, Volks- und U-Musik Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Seit Abschluss der Studien widmet er sich nicht nur dem Komponieren, sondern lehrt auch als Dozent am Konservatorium in Buenos Aires Komposition und Gitarre. Außerdem hält er vielerlei Vorträge über Kompositionskunde und Instrumentenlehre auf verschiedenen Seminaren und Weiterbildungskursen. 14 Levitsky Teruel – Venezuela Levitsky Teruel ist Komponist, Performer, VideoKünstler und Erzieher. Er spielt diverse Instrumente, darunter Klavier und Ziehharmonika, aus Spielzeug gefertigte, selbst gebaute Instrumente und Objekte aus Recycling-Material, sowie elektronische und virtuelle Instrumente. Er absolviert seinen Abschluss im Fach Klavier bei Juan Manuel Olivares (Music Conservatory of Caracas), schließt seine Ausbildung im Elektronik-Engineering und einen Masterabschluss in Komposition an der Universität Simón Bolívar, Caracas ab. Seit mehr als 30 Jahren unterrichtet er selbst an dieser Universität. Levitsky Teruels Arbeitsleben prägen Auftritte als Solist in Kammermusikensembles. Außerdem führt er seine eigenen Kompositionen in unterschiedlichen Orchestern auf. Zu seinen Werken zählen Video-Art, symphonische Werke, eine Kinderoper, Konzerte, Kammermusik, Lieder, Musik für Tanz, Film und TV-Dokumentationssendungen, elektronische und experimentelle Musik, Sound Poetry und Werke mit Publikumsbeteiligung. Libretti, Gedichte, Schauspiele und Poesie runden sein Aufgabengebiet ab. Als Antwort auf die sozialen, politischen und ökonomischen Zustände in Venezuela hat er ein 30-minütiges Klavierkonzert geschrieben: »False Gods and hopes to receive support from piano soloists and orchestras to raise worldwide consciousness«. 15 16 Lika Bibileishvili – Georgien 1988 in Batumi, Georgien, geboren, beginnt Lika Bibileishvili 1998 ihre Pianistenausbildung bei Medea Shaladze an der Universität in Batum. Bereits im Alter von zwölf Jahren gibt sie ihr erstes Konzert mit dem Adjaria Symphonic Orchestra. Von 2008 an studiert Lika Bibileishvili an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Franz Massinger und wechselt 2011 in die Meisterklasse zu Prof. Volker Banfield. Sie schließt ihr Studium mit der Masterprüfung ab. In ihrer Münchner Zeit tritt sie in vielen Konzerten auf und nimmt an unterschiedlichen Meisterkursen teil, u.a. bei Elisso Virsaladze und Ruvim Ostrovsky. 2013 arbeitet sie mit dem Münchner Komponisten Wilfried Hiller in St. Moritz, Schweiz, an zeitgenössischen Kompositionen. Tommaso Farinetti – Italien studierte Klavier bei Prof. Annalisa Bio, Prof. Vera Drenkova und Prof. Remo Remoli, ehemaliger Meisterschüler von Arturo Benedetti Michelangeli. Von 1996 bis 1997 studiert er an der Universität für Musikwissenschaft in Cremona. Es folgte ein Kompositionsstudium in Trient. Seit 2003 ist Tommaso Farinetti als Klavierlehrer an der Landkreismusikschule Cham beschäftigt und tritt regelmäßig in Italien und Deutschland auf. 2007 ist seine erste CD »Farinetti meets Caruso« in Zusammenarbeit mit der »Enrico Caruso Agentur« erschienen. In den letzten Jahren brachte er die Produktion »Die Nachtigall und die Rose« mit dem Schauspieler und Regisseur Gerd Lohmeyer auf viele Bühnen in Bayern und Baden-Württemberg. Tommaso Farinetti lebt und arbeitet in München. 17 Goldener Kentaur Nach der erfolgreichen Durchführung des europäischen Kunstwettbewerbs »Goldener Kentaur« 2007 (Malerei, Thema: »Orient und Okzident«, 2009 (Lithographie, Thema: »Die Kraft der Schöpfung«) und 2011 (Europäischer FotografieWettbewerb, Thema: »Sein und Schein«) lobt das Münchner Künstlerhaus den Goldenen Kentaur 2015 im Bereich Komposition/Musik mit dem Thema »Irini -Frieden« aus. Ziel und Herausforderung des Wettbewerbs ist die Förderung des interkulturellen Austausches auf globaler Ebene und die je eigene Sicht auf zeitlos Gültiges in einem künstlerischen Verfahren. Die Münchner Künstlerhaus-Stiftung möchte es jungen Künstlern und Künstlerinnen weltweit ermöglichen, ihre Vision von einer globalen Kunstwelt und ihre Vorstellung von Einheit in Vielfalt – der Grundlage eines globalen Weltverständnisses von Kunst und Kultur – einem breiten Publikum vorzustellen, und somit den Gemeinsamkeitsgedanken fördern. 18 Die Münchner Künstlerhaus-Stiftung veranstaltet den Goldenen Kentaur 2015 gemeinsam mit Musicalion.com. 2003 wurde Musicalion.com von Gerhard Müllritter gegründet. Musicalion.com ist eine staatlich anerkannte Musikbibliothek. Hauptsächlich werden dabei Noten leicht recherchierbar zum Download angeboten. Zu allen gibt es Hörbeispiele, auch nur für Einzelstimmen. Derzeit befinden sich rund 30.000 Werke von 1.800 Komponisten im Bestand. Der Bestand wächst monatlich um 300 bis 500 Werke. Ungefähr ein Drittel der Komponisten sind zeitgenössisch. Musicalion.com richtet sich an Musiker, welche die medialen Vorteile des Internet nutzen wollen, oder aufgrund Ihrer geografischen Lage keine Möglichkeit haben, in eine der wenigen kommunalen Musikbibliotheken zu gehen. Hinter Musicalion.com steht die Absicht, Komponisten, Kopisten und Musikern aus aller Welt ein ideales Zuhause für ihre Musik zu bieten. Damit wird ein sehr spannender kultureller Austausch ermöglicht und gepflegt. Der Diabelli-Kompositionswettbewerb ist dabei ein wichtiger Baustein. 19 Münchner Künstlerhaus • Lenbachplatz 8 • 80333 München • Tel. 089 / 599184 0 www.kuenstlerhaus-muc.de • [email protected]
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