Pressetext zur Kriminalitätsstatistik 2014

Presse
Polizeiinspektion Braunschweig
Öffentlichkeitsarbeit
31.03.2015
Kriminalstatistik 2014 für die Polizeiinspektion Braunschweig: Mehr Straftaten –
Aufklärungsquote bleibt bei knapp 60 Prozent
Kriminalitätsentwicklung
Mit 25.074 Straftaten registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik für die Stadt Braunschweig im letzten Jahr 1.382 Straftaten (+5,83 Prozent) mehr als 2013. Gleichzeitig
konnte mit 14.579 aufgeklärten Taten eine Quote von 59,93 (60,13) Prozent gehalten werden.
Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner) lag im letzten Jahr bei
10.142 Straftaten. Grundlage für die Berechnung waren 247.227 Einwohner in Braunschweig.
Insgesamt wurden 10.559 Tatverdächtige, 814 Verdächtige mehr als 2013, ermittelt.
Veränderungen und Auffälligkeiten
Die Zunahme der angezeigten Straftaten resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der
Fallzahlen beim Diebstahl (+317 Fälle) und bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten (+855 Fälle). Bei den Diebstählen ist ein Plus von Ladendiebstählen (+252) und der
Fahrraddiebstähle (+639) auffallend. Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sind es
der Waren- und Warenkreditbetrug mit +426 Fällen und 347 Fälle von Beförderungserschleichung („Schwarzfahren“), die als Zunahme zu Buche schlagen.
Mit 163 Kraftfahrzeugdiebstählen sind 2014 die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr
2013 um 41 Taten (oder 20,10%) deutlich zurückgegangen.
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Fax: (0531) 476-3035
Post: Fr.-Voigtländer-Str. 41, 38104 Braunschweig
Erfreulich ist, dass die Zahl der Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet stagniert. 480 Einbrüche sind in 2014 (441 - 2013) registriert. Darunter sind allerdings 41 Taten, die bereits
aus 2013 stammen, über den Jahreswechsel hinaus bearbeitet wurden und so in die aktuelle Statistik einfließen.
195 Taten blieben im Versuchsstadium stecken. Der Anteil der Einbrüche, bei denen Täter scheiterten, stieg seit 2012 von 36 auf aktuell 44 Prozent. Diese Entwicklung dürfte mit
ein Erfolg der Beratung durch die Polizei zum Einbruchschutz sein.
Siehe Vorbeugung
Um 41 Fälle auf 163 Diebstähle deutlich zurückgegangen sind in Braunschweig die Komplettdiebstähle von Kraftfahrzeugen. Bevorzugte Beute waren 2014 VW T4 und T5Modelle.
Zugenommen haben allerdings wieder Autoaufbrüche. Ziel der organisierten Täter waren vor allem fest installierte Multimedia-Geräte, die fachgerecht demontiert wurden.
491 aufgebrochen Kraftfahrzeuge, 81 Fälle mehr als 2013, wurden im letzten Jahr registriert.
Seit Jahren rückläufig sind Rohheitsdelikte. Sie machen aktuell 13,2 Prozent aller Straftaten aus. In 3.315 Fällen ermittelte die Polizei Braunschweig im letzten Jahr. 2013 waren
es noch 3.493 Taten. Bei über 76 Prozent der Rohheitsdelikte handelt es sich um Körperverletzungen.
2.533 Körperverletzungen (2013 – 2.622) wurden 2014 angezeigt.
Raubüberfälle (Rohheitsdelikt) in der Öffentlichkeit und auf Geschäfte sorgen wegen der
Gewaltanwendung durch die Täter immer für Schlagzeilen und beunruhigen die Bevölkerung nachhaltig. Die vorliegende Statistik zeigt, dass Raubdelikte weiter zurück gehen.
181 Raubüberfälle (2013 - 202) verzeichnet die Auswertung für 2014. Hier handelt es sich
überwiegend um Überfälle auf der Straße, oft zwischen Jugendlichen der Partyszene. Der
klassische Handtaschenraub schlug in neun Fällen zu Buche. Elf Überfälle (2013 – 24)
wurden auf Geschäfte, Tankstellen oder Spielhallen verübt.
Körperverletzungen geht häufig Alkoholkonsum der Beteiligten voraus. Schlägereien auf
der Straße werden landläufig gern angetrunkenen Jugendlichen zugeschrieben.
Der Anteil alkoholisierter Jugendlicher (14 bis 18 Jahre) an Körperverletzungsdelikten
allerdings ist seit Jahren rückläufig und hat mit einem 19,1 Prozent-Anteil an den Tatverdächtigen einen historischen Tiefpunkt erreicht. 2013 betrug der Anteil alkoholisierter Jugendlicher an Prügeleien, damals schon rückläufig, noch 24,1 Prozent.
Gewaltprävention an den Schulen, Alkoholtestkäufe und die konsequente Sanktionierung
von Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz hat offensichtlich die positive Tendenz mit
bewirkt.
Allerdings scheinen Jugendliche zunehmend andere Rauschmittel, vor allem Cannabisprodukte, zu konsumieren. Die Zahl der Ermittlungsverfahren zu „Cannabisdelikten“ stieg von
602 Verfahren im Jahre 2013 auf 735 Verfahren in 2014.
Vordringliches Ziel der Polizei bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität bleibt allerdings, den illegalen Handel mit Betäubungsmitteln zu unterbinden.
In 224 Verfahren, 31 mehr als 2013, wurde 2014 wegen des illegalen Handels mit Betäubungsmitteln in der PI Braunschweig ermittelt.
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Insgesamt wurden 1.403 Straftaten im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes gezählt.
Das sind 228 Taten mehr als 2013. Da es sich in aller Regel um sogenannte „Hol“-Kriminalität handelt, liegt die Aufklärungsquote bei diesen Delikten bei knapp 97 Prozent.
Für überregional agierende Tätergruppen nach wie vor lukrativ ist der Trickbetrug zum
Nachteil älterer Menschen. Nach einem Höchststand von 165 Taten (davon 117 Versuche) im Jahr 2013 ging die Zahl im letzten Jahr auf 122 Taten (davon 78 Versuche) zurück. Der oft beschriebene „Enkeltrick“ (43,8 Prozent) und der Wasserwerkertrick (23 Prozent) sind die am häufigsten gebrauchten Maschen. Allerdings scheint inzwischen Prävention zu greifen. Vergebliche Versuche der Betrüger wurden der Polizei in aller Regel durch
die Opfer selbst angezeigt. Aber auch aufmerksame Nachbarn oder Bankangestellte
schlagen Alarm, wenn angebliche Handwerker im Haus auftauchen oder alte Menschen in
der Bank plötzlich ihre gesamt Barschaft abheben wollen.
Beratung durch die Polizei – professionell, kostenlos und neutral
Große Bedeutung im Kampf gegen Kriminalität hat die Präventionsarbeit der Polizei.
Gerade im Diebstahls- und Betrugsbereich kann jedermann wirksam vorbeugen. Technische Mittel am eigenen Haus schützen gegen Einbruch und ein sicherheitsbewusstes Verhalten lässt Betrüger scheitern.
Das Informations- und Beratungsangebot der Polizei ist vielfältig und thematisch der Kriminalitätslage entsprechend angepasst.
Im letzten Jahr suchten Beamte der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle 630 Wohnungseigentümer und Hausbesitzer in Braunschweig auf, um vor Ort kostenlos zum Einbruchschutz zu beraten. In über 40 Vorträgen klärten die Beamten vor Interessengruppen und
Vereinen zum aktuellen Kriminalitätsgeschehen auf.
Neu ist in diesem Zusammenhang, dass die Finanzierung von Sicherheitstechnik bei
Sanierung von Wohnraum jetzt auch staatlich gefördert wird.
Siehe dazu www.kfw.de/einbruchschutz
Weitere Informationen gibt die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle der Polizei in Braunschweig, zu erreichen unter der Rufnummer 0531 476 2005.
Internet: www.polizei-braunschweig.de
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