PDF-Datei - IHK zu Dortmund

FEEL-GOOD-MANAGER
Wie die UNIQ GmbH ihre Mitarbeiter begeistert
WILLKOMMEN AN DECK
Serie Gastronomie: Restaurant „Carlos“
BIG APPLE
Start-up-Kreative in New York
Januar 2015
Schönes Dortmund
Warum die Metropole immer beliebter wird
ANZEIGE
Daten sicher
auslagern
DOKOM21 bietet flexible Serverräume für
kleine und mittelständische Unternehmen
Laut einer IDC-Studie (International Data
Corporation) zum Datenwachstum verdoppelt sich alle zwei Jahre das Datenvolumen. Von dieser Entwicklung ist
kaum eine Branche ausgeschlossen. Neue
Technologien, Social Media, Cloud Computing oder das Digitalisieren und Automatisieren von Geschäftsprozessen sind
nur wenige Ursachen für die zunehmende
Datenproduktion. Das Datenvolumen in
Unternehmen nimmt stetig zu und erfordert auf lange Sicht eine Erweiterung der
Speicherkapazität und leistungsfähigere
Serversysteme. Dies bringt wiederum
einen steigenden Bedarf an Kühlleistung
und Energie mit sich. „IT-Verantwortliche
in den Unternehmen sollten daher stets
im Auge behalten, ob die vorhandene Gebäude-Infrastruktur den Anforderungen an
einen solchen Serverraum noch standhält,
und gegebenenfalls die Auslagerung der
IT-Systeme in Betracht ziehen“, rät Jörg
Figura, Geschäftsführer von DOKOM21.
Der Vorteil: Platz, Strom und Personalkosten werden gespart, da die Wartung der
Hardware wegfällt.
Rechenzentrum:
Individuelle Flächen mieten
Telekommunikationsdienstleister wie
DOKOM21 besitzen hochmoderne Rechenzentren mit moderner, sicherer und
flexibler Infrastruktur, die entsprechend
der steigenden Datenmenge mitwachsen
und eine ausreichende Speicherkapazität,
eine leistungsfähige Klimatisierung und
eine effiziente Energieversorgung aufweisen. Dort können individuelle Flächen
oder ein Platz in einem Serverschrank sowie die notwendige Hardware angemietet
werden. „Durch einen direkten Fernzugriff
können Administration und Wartung problemlos vom Unternehmensstandort aus
oder vor Ort durchgeführt werden. So
behalten unsere Kunden die vollständige
Kontrolle über ihre IT“, erläutert Figura.
Für den optimalen Schutz der Daten
sind rund um die Uhr Sicherheitssysteme
wie Alarmanlage, elektronische Zugangskontrolle, Brandmeldeanlagen, Feuchtigkeitsdetektoren sowie Wachpersonal im
Einsatz. Im unwahrscheinlichen Fall eines
Brandes tritt unmittelbar eine Gaslöschanlage in Aktion. Außerdem ist die unterbrechungsfreie Stromversorgung mit einer eigenen Transformatorstation, einem
Batterieraum und einem Dieselaggregat
gesichert.
Online-Backup: Sensible
Unternehmensdaten schützen
Unternehmen haben darüber hinaus die
Möglichkeit, die DOKOM21-Rechenzentren für ein regelmäßiges Online-Backup
ihrer Daten zu nutzen. Mit einer vollautomatischen Datensicherung über eine
sichere und verschlüsselte Internetverbindung werden potentielle menschliche
Fehlerquellen ausgeschaltet. Bei einem
Datenverlust im Unternehmen können
diese weltweit rund um die Uhr über das
Internet wiederhergestellt werden. Möglich macht dies der persönliche Chiffrierschlüssel, den alleine der Kunde besitzt.
www.rechenzentrum-dortmund.de
Telefonieren
in der Cloud
In der Cloud lassen sich nicht nur Daten
speichern – sie bietet zudem die Möglichkeit, die klassische stationäre Telefonanlage in einem Unternehmen zu ersetzen.
Das virtuelle System bietet zahlreiche Vorteile: „Mit IP-Telefonie sind Unternehmen
wesentlich flexibler und sparen außerdem
Anschaffungskosten, Wartungs- und Administrationsaufwand. Technische Voraussetzung ist lediglich ein Breitbandanschluss“,
erklärt Markus Isenburg, Marketingleiter
von DOKOM21. Durch den Einsatz hochmoderner Technik auf Basis des Internet-Protokolls (IP) werden alle Daten via DSL- oder
Glasfaseranbindung übermittelt.
Zahlreiche Zusatzoptionen machen die virtuellen Telefonanlage „DOKOM21 IP Centrex“
zu einem multifunktionalen System, das auf
die jeweiligen Anforderungen individuell
zugeschnitten werden kann: So sind die Anzahl der Nebenstellen unbegrenzt erweiterbar. Neue Durchwahlnummern können ohne
Installationsaufwand direkt eingerichtet
werden. Außerdem ermöglicht die Technik
eine Vernetzung mit anderen Standorten
wie z.B. Home-Office-Arbeitsplätzen, ohne
dass diese untereinander verbunden sein
müssen. Unter der persönlichen Durchwahlnummer können zudem Mobiltelefone in das
System integriert werden. Zum Leistungsspektrum zählen ebenfalls Videotelefonie
und Konferenzschaltungen.
DOKOM21 übernimmt darüber hinaus die
Konfiguration, Administration und Wartung.
Alternativ kann die gesamte Anlage über
einen eigenen Admin-Zugang selbst verwaltet oder die einzelnen Endgeräte über den
PC oder mobil gesteuert werden.
www.dokom21.de
EDITORIAL
Warum nicht Ruhrland?
Unsere Region braucht einen Namen, der zur Imageverbesserung beiträgt.
D
as Ruhrgebiet – manchmal liebevoll, häufiger aber abwertend
Kohlenpott, Ruhrpott oder einfach nur Pott genannt – ist der
größte Ballungsraum Deutschlands, der
fünftgrößte Europas und pulsierender
Lebensraum für mehr als fünf Millionen
Menschen. Auf diesen 4.435 Quadratkilometern gibt es mehr Konzerthäuser,
Theater, Museen und Wissenschaftseinrichtungen als in den meisten europäischen Hauptstädten – und eine überaus
vielseitige Wirtschaftsstruktur. Wissen,
Dienstleistungen und Produkte hier ansässiger Unternehmen sind in der ganzen Welt gefragt.
Aus einer ehemals homogenen Industrielandschaft ist eine facettenreiche
Region entstanden. Keine Stadt ist mehr
vergleichbar mit der anderen. Es wurden viele neue Akzente gesetzt. Aber auf
dem Begriff Ruhrgebiet liegt eine dicke
Schicht Kohlenstaub. Es ist die Identität
der Vergangenheit – und im Übrigen keine offizielle Verwaltungsbezeichnung.
Der Name entstand in den 1920er-Jahren nach der Gründung des Siedlungsverbands Ruhrkohlenbezirk – des heutigen Regionalverbands Ruhr (RVR). Er
steht in enger Verbindung mit der Industrialisierung dieser Region. Er ist das Synonym für Kohle und Stahl und für Menschen, die – wie man hier sagt – an der
Schüppe stehen. Für die Vermarktung
der Region von heute ist er eine Last.
Natürlich ist es schwer, einer Heimat
einen neuen Namen zu geben, ein neues Image, das ihr gerecht wird – und das
die Menschen auch als authentisch empfinden und annehmen. Die „Metropole
Ruhr“ war ein inhaltlich durchaus treffender Versuch, hat sich aber bisher leider nicht durchgesetzt.
Udo Dolezych, IHK-Präsident
Schon oft ist versucht
worden, dem Ruhrgebiet
eine neue Identität zu geben. Mal waren wir ein
starkes Stück Deutschland, mal kochte bei uns
der Pott und es hieß „Wir
an der Ruhr“. Nichts davon
hat wirklich zur ImageVerbesserung beigetragen.
Allenfalls das Kulturhauptstadtjahr 2010 hat einen
temporären Schub nach
Udo Dolezych und Reinhard Schulz
vorne bewirkt.
Es ist also Zeit, daran wieder anzuschließen und über einen neuen Begriff,
eine neue Definition und damit eine zutreffende und zu uns passende Identität zu diskutieren. Vielleicht wäre das
Rheinland ein Vorbild. Land klingt nach
Heimat und Wir-Gefühl. „Gebiet“ klingt
wie Zone. Warum also nicht „Ruhrland“?
Wobei man durchaus einräumen kann,
dass die 53 Städte nördlich der Ruhr eher Metro»Auf diesen 4.435 Quadratkilometern
pole sind als „Land“.
gibt es mehr Konzerthäuser, Theater,
Aber abwägen, was
Museen und Wissenschaftseinrichtuntreffender ist, kann man
erst dann, wenn neue Idegen als in den meisten europäischen
en produziert wurden.
Hauptstädten.«
Vielleicht haben Sie, liebe Leserinnen und Leser
der Ruhr Wirtschaft, Interesse, sich daran zu beteiligen! Wir
freuen uns, von Ihnen Anregungen und
Vorschläge für eine neue Bezeichnung
des Ruhrgebietes zu bekommen. Oder
auch Ihre Meinung zum Begriff „Ruhrgebiet“. Schicken Sie uns Ihre E-Mail an
[email protected]. Oder schreiben Sie an die Redaktion.
Wir sind gespannt!
Reinhard Schulz, IHK-Hauptgeschäftsführer
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
3
INHALT
BLICKPUNKT DORTMUND IM WANDEL
8 Dortmund ist hip!
Jung und urban: Die Westfalenmetropole wächst und
gedeiht. Ein Rundgang durch das „neue“ Dortmund.
11
„Der Mainstream passt nicht zu uns“
Nachgefragt: Claudia Branz über die nachhaltige
Entwicklung des Kaiserstraßenviertels
INTERVIEW
14
„I feel good“
Von ihrem Hauptsitz am Airport Dortmund aus betreibt
die UNIQ GmbH sehr erfolgreich ihre Ratgeber-Blogs.
Damit sich die rund 100 kreativen Köpfe wohlfühlen,
haben die beiden Gründer Daniel Krahn und Daniel Marx
einen Feel-Good-Manager eingestellt: Bastian Risse.
RUBRIKEN
81 IHK-Veranstaltungskalender
20 Spenden per Smartphone
3
Editorial
82 Impressum
21 Leitmesse wird in
6
Bild des Monats
83 Messekalender
7
Wirtschaft in Zahlen
84 Bekanntmachungen
20, 34 Kompakt
27, 36, 50 Jubiläen
30 Was sonst geschah
39 Literatur
48 Essen & Trinken
51 Personalie
53 Glückwunsch
BLICKPUNKT
DORTMUND IM WANDEL
8
76 IHK-Weiterbildungsprogramm
79 Kulturkalender
81 Wirtschaft im TV
4
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
22 Positive Entwicklungen
in Bergkamen
IHK-Wirtschaftsgespräch
24 Willkommen an Deck
„Dortmund ist hip!“
Serie Gastronomie: „Carlos“
11 Nachgefragt
26 Qualiness für Gastgeber
INTERVIEW
27 Ballett bringt Strahlkraft
für Dortmund
14 „I feel good“
UNIQ GmbH – Daniel Krahn,
Daniel Marx, Bastian Risse
WIRTSCHAFT REGIONAL
75 Recht kompakt
Dortmund verankert
Best of Events International
16 Leidenschaft für Kostüme
Serie „Familienunternehmen
mit Tradition“: Kostümverleih
Sommer
20 Abschied des Casino-Chefs
28 adesso bezieht neue Zentrale
29 OrgaTech erhält
Sicherheitszertifikat
29 Broschüre zum Onlinehandel
32 Mehr als nur der Vorgarten
Dortmunds
Serie über den Kreis Unna:
Gemeinde Holzwickede
WIRTSCHAFT REGIONAL
16
Leidenschaft für Kostüme
Serie „Familienunternehmen mit Tradition“: Der Kostümverleih
Sommer bedient seit über 150 Jahren die Lust der Menschen am
Verkleiden. Über 9.000 Kostüme aus allen Epochen laden zur
Zeitreise und machen „Helden der Kindheit“ wieder lebendig.
WIRTSCHAFT REGIONAL
46
Als Hamm in Schutt
und Asche lag
damals
Neue Serie „damals“: Im ersten Teil geht es um
das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren
und die Zerstörung des Hammer Bahnhofs.
SERVICE RECHT
74
34 Neuer WJ-Vorstand
Mein gutes Recht
In einer neuen Serie stellen wir Ihnen, liebe Leser, die
meistgestellten Rechtsfragen an die IHK vor. Im ersten
Teil geht es dabei um Handelsregister und Firmenrecht.
45 Neue Adresse für Bastler
SERVICE INTERNATIONAL
und Heimwerker
34 Der Phoenix-See bekommt
eine Akademie
35 Kostenlose Erfinderberatung
36 An der WIHOGA zum Abitur
37 „Direkte Gespräche
verbessern die Politik“
46 Als Hamm in Schutt
und Asche lag
Neue Serie „damals“
50 Sensoren für die Welt
Richtfest für microsonic
51 Haus Opherdicke für
Heimatforscher
37 IHK-Ausschüsse
38 Was den „Ruhri“ ausmacht
40 Königin der Koloratur
41 Ausbildung sichert
72 Baltische Staaten: Modern
und serviceorientiert
73 Export digital beflügeln
SERVICE RECHT
74 Mein gutes Recht
Neue Serie: Die meistgestellten
Rechtsfragen an die IHK
51 IHK-Englischseminar
SERVICE BILDUNG
52 Innovation ist messbar
77 3. IHK-Forum
Personalentwicklung
54 Mit Druck in die Zukunft
Kettler investiert
SERVICE KULTUR
Unternehmen
MEINUNG
41 Jetzt für Unternehmenstage
2015 anmelden!
Sixties, Fluxus
55 DIHK-Präsident über
„Wirtschaft 4.0“
42 Von Schwerte aus ist
der Big Apple ganz nah
b-interaktive auf Reise
44 Film ab für Nachhaltigkeit
78 Lichtkunst, bunte
80 Training für die Lachmuskeln
SONDERTHEMA
SERVICE MESSE
56 Büro · Verpackung · Druck /
82 Verjüngungskur für
Reisen · Tagen · Präsentation
elektrotechnik
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
5
BILD DES MONATS
Ein Stern, der seinen Namen trägt
Sternsinger
Überall in Deutschland haben sich im Januar Hunderttausende Mädchen
und Jungen als Sternsinger auf ihren Weg zu den
Menschen gemacht. Drei
von ihnen sind (v. l.) die
jeweils neun Jahre alten
Jungs Luca, Aaron und
Noah aus St. Remigius in
Dortmund-Mengede.
Kinder für Kinder
Unter dem Motto „Segen
bringen. Segen sein. Gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen
und weltweit!“ haben sie
Spenden für benachteiligte Gleichaltrige in aller Welt gesammelt. Dabei
war erstmals das Erzbistum Paderborn Gastgeber
für den Aktionsauftakt.
Sterndeuter
Wie die Heiligen Drei Könige folgen sie dem Stern,
der für Christus steht. So
oder als Weise aus dem
Morgenland bezeichnet
die christliche Tradition
die in der Weihnachtsgeschichte erwähnten Sterndeuter, die durch den Stern
von Betlehem zu Jesus geführt wurden.
Hilfsaktion
Schon seit 1959 gehen
Mädchen und Jungen von
Haus zu Haus. Die Sternsingeraktion hat sich zum
weltweit größten Solidaritätsprojekt von Kindern für Kinder entwickelt. Mehr als 902 Millionen Euro wurden seither
gesammelt, fast 67.000
Hilfsprogramme unterstützt.
Foto: Stephan Schütze
Text: Tobias Schucht
6
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Wirtschaft in Zahlen
Größte Sünden 2014
Die Gesundheit vernachlässigt – Angaben in Prozent
• Gesamt • Frauen • Männer
Quelle: forsa Befragung im Auftrag der Gothaer Versicherung
57 %
58 %
57 %
35 %
32 %
39 %
Zu wenig Obst/Gemüse
Zu wenig Sport
54 %
56 %
51 %
Zu viel Fettiges/Süßes
40 %
42 %
38 %
Zu viel Stress
27 %
24 %
30 %
Zu wenig Vorsorgeuntersuchungen
14 %
9%
20 %
Zu viel Alkohol
Body-Mass-Index (BMI) Klassifikation „übergewichtig“
Quelle: IT.NRW
Nordrhein-Westfalen
52,8 %
Stadt Dortmund
53,5 %
Stadt Hamm
53,3 %
Kreis Unna
58,2 %
Ruhrgebiet
54,7 %
Gute Vorsätze gab es für 2014 viele – kleine Sünden allerdings auch. Wie fällt die Bilanz
zum Jahresende aus? Gemüse, Sport und Entspannung waren die guten Vorsätze, die Sündenbilanz sieht etwas anders aus. Besonders vornehm scheinen sich offenbar die Menschen im Kreis Unna zurückgehalten zu haben – was das Abnehmen betrifft.
Text: Tobias Schucht
Hamm und Dortmund sind spitze im Ruhrgebiet
Die wirtschaftsfreundlichsten Städte 2014
Quelle: IW Consult
Hamm
83,7 %
Dortmund
78,2 %
Essen
72,5 %
Bochum
66,0 %
Mülheim an der Ruhr
Gelsenkirchen
Hagen
60,8 %
55,1 %
48,1 %
Die Unternehmen bewerten die Wirtschaftsfreundlichkeit ihrer Stadtverwaltungen
besser als früher. So gesehen sind Hamm und Dortmund die wirtschaftsfreundlichsten
Städte im Ruhrgebiet und liegen beide über dem Mittelwert 75,0 von 69 untersuchten
Städten. Dortmund liegt übrigens fast gleichauf mit Köln und Hamm und sogar noch
Text: Tobias Schucht
vor Düsseldorf.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
7
Dortmund ist hip!
Jung und urban: Die Westfalenmetropole wächst und gedeiht.
Ein Rundgang durch das „neue“ Dortmund.
Eva Ernst hüpft vor Freude:
Sie hat ihre Traumwohnung gefunden – wie gewünscht in einem der bevorzugten Stadtviertel.
8
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
BLICKPUNKT DORTMUND IM WANDEL
VON: CHRISTIAN KORTE
FOTOS: IHK/STEPHAN SCHÜTZE
D
ie Grundschullehrerin Eva Ernst
sucht mit ihrem Freund Alex eine
Wohnung in Dortmund. Er kam bereits 2004 zum Studieren hierher
und arbeitet mittlerweile in einem Ingenieurbüro. Sie hat gerade ihr Referendariat in Koblenz abgeschlossen und wie ihr Partner einen
Job im Westfälischen Ruhrgebiet gefunden.
Nun wollen sie auch die erste gemeinsame
Wohnung beziehen. Beide haben ziemlich
genaue Vorstellungen davon, wie die neue
Bleibe aussehen soll: „Drei Zimmer müssen
es mittlerweile schon sein, ein Balkon wäre
auch nicht schlecht, und natürlich muss die
neue Wohnung zentral gelegen sein“, äußert
die 27-jährige Akademikerin ihre Wünsche.
Dass diese Wünsche gar nicht so einfach zu
erfüllen sind, mussten die beiden bereits
schmerzlich feststellen. Vor gut zehn Jahren
noch waren Vermieter froh über jeden Interessenten, heute liegen bei Besichtigungsterminen bereits Listen aus, um die jeweils zwischen 30 bis 40 Bewerber zu erfassen. Dies
gilt zumindest für die angesagten Stadtteile,
etwa das Klinik- oder Kaiserviertel oder rund
um die Innenstadt.
Genau dorthin zieht es die beiden. Und sie
sind nicht alleine. Der Wohnraum wird knapper. Dass Dortmund hip ist, macht sich nicht
nur bei der Wohnungssuche, sondern auch
im Stadtbild bemerkbar. Die Kneipen und Restaurants sind abends voll, und das nicht nur
bei Spielen von Borussia Dortmund. Den ganzen Tag über sitzen junge Mütter mit Kinderwagen oder Studenten die Cafés und brunchen, arbeiten oder quatschen. Das Dortmunder Kulturangebot bringt ständig neue
Ideen, wie beispielsweise den Science Slam
auf der Kaiserstraße, hervor und lockt diejenigen, die keine Lust mehr auf den Fernseher
haben. An lauen Sommerabenden sitzt man
mit Freunden im Biergarten des Cafés Erdmann im Westpark oder, wer es etwas stilvoller mag, an den Tischen des Restaurants
„Schönes Leben“ im Kreuzviertel. Irgendwo
ist immer etwas los.
Der Trend lautet: Zurück in die City. Seit
vielen Jahren prognostizieren die Forscher,
wie die der Bertelsmann Stiftung, dem Ruhrgebiet sinkende Einwohnerzahlen. Dortmund
jedoch hat den allgemeinen Ruhrgebietstrend
2011 erstmals gebrochen. Seit vier Jahren
steigt die Bevölkerung leicht, auf nunmehr
gut 589.500 Einwohner. Nach den aktuellen
Zahlen des Dortmunder Amts für Statistik ist
die Bevölkerung somit seit dem Jahr 2010 von
rund 576.700 um 1,2 Prozentpunkte gewachsen. Zwar übersteigen die Sterbefälle noch
immer die Anzahl der Geburten, doch dank
Das Kreuzviertel (hier: Neuer Graben) gehört zu den
bevorzugten Wohnquartieren Dortmunds.
positiver Wanderungsbilanz kann die Stadt
einen Einwohneranstieg verzeichnen. Einer der Gründe: In Dortmund werden immer
mehr neue Jobs geschaffen. Zum Stichtag 31.
März 2014 gingen 212.700 Dortmunder einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach, so viele wie zuletzt Anfang der
1990er-Jahre. Eine weitere Ursache sehen die
Dortmunder Statistiker vor allem in der zunehmenden Bildungswanderung der 18- bis
25-Jährigen zu den Hochschulen. Dortmund
entwickelt sich diesbezüglich positiv.
»Unsere Freunde
wohnen hier, die
Kneipen sind direkt
um die Ecke.«
Eva Ernst
Zahl der Studierenden wächst stark
Die Anzahl der Studierenden in Dortmund
ist in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen. Als der Freund von Eva Ernst sein
Studium im Jahr 2004 aufnahm, waren laut
Landesbetrieb für Information und Technik
Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) noch weitere 35.921 Personen an einer der Dortmunder Hochschulen eingeschrieben. Im Wintersemester 2013/2014 lag die Anzahl der Studierenden bereits bei 48.167. Dies entspricht
einem Anstieg von rund 34 Prozent. Viele
von ihnen wohnen in Dortmund, und eben
nicht nur in unmittelbarer Nähe zur Universität, sondern auch in den angesagten und
zentralen Vierteln nahe der City. Hier wollen
sie auch zunehmend bleiben, wenn sie nach
dem Studium den Einstieg in die Berufswelt
gefunden haben. Doch nicht nur Studenten
und Berufseinsteiger, auch die etablierten
Bewohner wollen die Vorzüge der City nutzen und genießen. Das Unionviertel, Kreuzund Klinikviertel, Saarlandstraßen- und Kaiserviertel locken mit Urbanität, akademischstudentischem Flair, adäquatem Wohnraum
oder nicht zuletzt mit gemütlicher Außengastronomie.
>
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
9
In der Suppen-Fabrik gibt es Gutes auf den Teller: Mitarbeiter David Meier serviert leckere Eintöpfe.
Angesagter Treffpunkt: das Restaurant „Schönes Leben“. Maria Emmler bedient stets mit einem Lächeln.
10
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
BLICKPUNKT DORTMUND IM WANDEL
Einer der Gastronomen, der das Potenzial der Standorte erkannt hat, ist Pascal Dürr.
Der junge Unternehmer gründete im September 2010 die „Suppenfabrik“ an der Kaiserstraße und profitiert von den positiven
Entwicklungen in Dortmund. Das innovative Konzept stieß sofort auf viel Zuspruch. Die
Suppen und Eintöpfe bieten eine gesunde Alternative zu Döner und Pommes Frites, vor
allem in der Mittagszeit. Seine Suppen kamen so gut an, dass er bereits 2011 ein zweites Geschäft auf der Saarlandstraße eröffnete. Heute betreibt er gemeinsam mit seinem
Bruder Martin vier Ladenlokale im östlichen
Ruhrgebiet und eins in Münster. „Ich glaube weiterhin an den Standort“, freut sich Lokalpatriot Dürr und berichtet, dass „sich die
beiden Dortmunder Standorte noch immer
hervorragend entwickeln“. Mittags speisen
hier die Beschäftigten der umliegenden Büros und Kanzleien und abends die Anwohner.
Diese werden immer zahlreicher. Auf dem
Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Ost
entstehen nördlich des Ortsteilzentrums Kaiserstraße auf einer Fläche von 120.000 Quadratmeter neue Eigenheime. Die neuen Anwohner passen perfekt zur Klientel der Gebrüder Dürr: „Unser durchschnittlicher Gast
ist über 30, gesetzt und weiß um die Vorzüge der Nähe zur City, wo er gezielt entsprechende Lokalitäten wie unsere Suppenfabrik
aufsucht.“
Gezielt besucht wird auch das Geschäft
von Yvonne und Christian Vollmerich an der
Saarlandstraße. Die beiden Architekten betreiben seit 2006 das Fachgeschäft „Schischi Wohnaccessoires“. Dreimal schon zog
das Ladenlokal zwecks Vergrößerung in an-
»Um das Viertel herum sind in den vergangenen
Jahren eine Menge toller Läden entstanden.«
Geschäftsinhaber Christian Vollmerich („Schischi“)
dere Räumlichkeiten, aber der Saarlandstraße sind die beiden immer treu geblieben. Inzwischen fühlen sie sich in den Räumen einer
ehemaligen Metzgerei sehr wohl. Dass die alten Raumstrukturen zu großen Teilen erhalten wurden und die Produkte wie Dekoartikel, Lampen oder Tapeten auch im alten Kühlraum zu finden sind, macht den besonderen Charme des Ladens aus. Die beiden Unternehmer können bestätigen, dass das Saarlandstraßenviertel immer beliebter wird.
Christian Vollmerich beobachtet einen kleinen Umbruch: „Entlang der Straße und um
das Viertel herum sind in den vergangenen
Jahren eine Menge toller Läden entstanden.“
Mit dem Filetshop oder dem Café Lotte fallen
ihm spontan zwei positive Beispiele ein.
Hippe Geschäfte locken neu Einwohner
Ulf Wollrath, Geschäftsführer für Handel,
Dienstleistungen und Gründungen bei der
IHK zu Dortmund, freut es, dass diese neuen Unternehmen direkt im Ortsteilzentrum
Saarlandstraße entstehen. „Wir setzen uns
seit Jahren für attraktive Zentren ein. Dazu gehören auch die Zentren in den unterschiedlichen Stadtteilen“, erklärt er. Im aktuellen IHK-Handlungskonzept „Gemeinsam
für die Region“ wird die Thematik ebenfalls
>
„Der Mainstream passt nicht zu uns“
Nachgefragt: Claudia Branz über die nachhaltige Entwicklung des Kaiserstraßenviertels.
Frau Branz, wie hat sich der
Standort Kaiserviertel in den
vergangenen Jahren entwickelt?
Es hat sich sehr positiv entwickelt und
vor allen Dingen unglaublich stabilisiert. Der inhabergeführte Einzelhandel konnte sich weiter etablieren. Es
ziehen viele junge Familien hierher,
die die Nähe zur City schätzen. Wir
freuen uns auf weiteres Wachstum in
unserem lebenswerten Viertel, wenn
die ehemaligen Flächen von Ost- und
Südbahnhof komplett erschlossen
und bewohnt sind.
Mit welchen Aktivitäten beschäftigt
sich die Werbegemeinschaft aktuell?
Viel gefragt sind wir im Vorstand immer als Scharnier zwischen den einzelnen Unternehmern. Wir vermitteln
Kontakte und pflegen das Netzwerk.
Nicht zu vergessen ist die Organisation des Kaiserstraßenfestes im Herbst:
Es ist das größte und eines der ältesten Stadtteilfeste in Dortmund.
Claudia Branz, Stellvertretende Vorsitzende Werbegemeinschaft Kaiserstraße
e. V., Dortmund
Sind Leerstände ein
Problem im Quartier?
Nein, überhaupt nicht. Es gibt immer
mal wieder Einzelfälle, aber die Zeit
bringt Lösungen.
Welche Wünsche haben Sie
für die Zukunft?
Wir möchten ein Quartier mit inhabergeführten Fachgeschäften und Lokalitäten bleiben. Der „Mainstream“
passt nicht zu uns. Außerdem wünschen wir uns, dass die Erschließung
des Geländes am ehemaligen Südbahnhof zügig voran geht und dass
die Integration des neuen Stadtteils in
unser Viertel gelingt.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
11
BLICKPUNKT DORTMUND IM WANDEL
»Wenn das Umfeld
stimmt, werden
neben hippen
Geschäften auch
neue Einwohner
angezogen.«
Ulf Wollrath,
IHK zu Dortmund
aufgegriffen. Die Nutzungsvielfalt der Städte und Gemeinden muss auch zukünftig bewahrt werden, denn sie leben von ihrer Vielfalt. Nicht nur die Unternehmen, sondern
auch Kultur, Rathäuser, Ärzte und andere öffentliche Einrichtungen ziehen Kunden an
und gehören in die Zentren. Nur durch die
Bündelung dieser Nutzungen bleiben Innenstädte lebendig und urban. „Wenn das Umfeld stimmt, werden neben hippen Geschäften auch neue Einwohner angezogen“ ergänzt Wollrath.
„Zentrenstärkung“ funktioniert
Christian Vollmerich hat am eigenen Standort beobachten können, dass dieses Konzept der „Zentrenstärkung“ in den vergangenen Jahren aufgegangen ist. Er ist davon
überzeugt, dass „das Saarlandstraßenviertel
als Wohnstandort attraktiver geworden ist.“
Dies liege zum Teil auch am benachbarten
Kreuzviertel. „Dort ist es mittlerweile so voll
und teuer, dass es auf die umliegenden Viertel ausstrahlt. Davon profitieren wir auch als
inhabergeführter Fachhandel.“
Recht hat er. Auch wenn das Mietniveau
im Kreuzviertel nicht mit dem der angesagten Viertel wie dem Schanzenviertel in Hamburg oder Köln-Ehrenfeld vergleichbar ist,
sind die Mieten in den zurückliegenden zehn
Jahren überdurchschnittlich gestiegen. Nach
den Daten des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung Bochum (InWIS) stiegen
die Quadratmeterpreise bei Neuvermietungen im Kreuz- und Klinikviertel seit 2004 um
gut 30 Prozent. Wurde der Preis für die Nettokaltmiete vor zehn Jahren noch mit 5,38 Euro
pro Quadratmeter beziffert, lag der Wert im
Jahr 2014 durchschnittlich bei 7,00 Euro. Die
Mieten im Saarlandstraßenviertel stiegen um
mehr als 21 Prozent auf durchschnittlich 6,91
Euro pro Quadratmeter, im Kaiserviertel um
18 Prozent auf 6,86 Euro pro Quadratmeter.
Wirft man zum Vergleich einen Blick auf
die Dortmunder Vororte, fällt der Anstieg
dort wesentlich moderater aus. Er bewegt
sich in den letzten zehn Jahren in einer Spanne zwischen 10 und 20 Prozentpunkten. Eva
Ernst und ihr Freund Alex wollen sich trotz
Yvonne und Christian Vollmerich: Dreimal sind sie mit ihrem Fachgeschäft „Schischi“ bereits umgezogen –
aber immer dem Saarlandstraßenviertel treu geblieben.
12
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
gestiegener Mieten dennoch auf einen Standort in der City festlegen. „Unsere Freunde
wohnen hier, die Kneipen sind direkt um die
Ecke. In einen Vorort können wir später immer noch ziehen“, sagt sie und das Handy
wählt bereits die Nummer der nächsten Wohnungsannonce.
Mehr Glück bei der Suche nach einem
neuen Standort hatte die 2010 gegründete
„44309 Street Art Gallery“. „Der spontane
Spaß, eine Ausstellung in Dortmund zu organisieren, wird langsam ernst“, erzählt Daniela Bekemeier. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Olaf Ginzel organisierten die beiden,
zunächst neben dem eigentlichen Beruf, Ausstellungen zum Thema Streetart mit unterschiedlichen Künstlern der Szene. Das Interesse wächst. Mittlerweile stellen sie regelmäßig auf Fachmessen aus und haben ihre Galerie im September 2013 an die Rheinische Straße verlegt. Doch sie beschränken
sich nicht nur auf den neuen Standort gegenüber dem „Dortmunder U“, sondern laden
die Künstler auch zu „Straßensessions“ ein.
„Unser Ziel ist eine barrierefreie Galerie für
jeden, der die Rheinische Straße besucht“,
schwärmt Bekemeier. Die Künstler kommen
aus Europa und dürfen ausgewählte Fassaden besprayen. „Unsere Künstler etablieren
Kultur und geben dem Viertel ein Stück weit
Identität“, beschreibt Bekemeier ihre Aktivitäten für das Unionsviertel. Das hat sich bereits herumgesprochen. Vermehrt melden
sich Eigentümer bei ihr, die eine ihrer Fassaden für die Straßenkunst zur Verfügung stellen wollen. „Es eignen sich nicht immer alle
Wände, deswegen müssen wir manche Anfragen leider ablehnen. Doch wer Interesse
hat, soll sich ruhig bei uns melden“ ergänzt
die Galeristin.
Lange Straße 84: „Super Bruno“ heißt das „Mural“ des Künstlers Belin.
Offener Umgang fördert Urbanität
Diese Art des offenen Umgangs ist es, was
die Anwohner später als Urbanität wahrnehmen und was die Viertel wie das Unionviertel immer attraktiver erscheinen lässt: Wenn
die Künstler an lauen Sommerabenden damit beginnen, Fassaden zu besprayen, erregt das Aufmerksamkeit. Leute bleiben stehen und beobachten das Geschehen, kommen ins Gespräch und freuen sich, dass eine weitere ehemals triste Mauer in neuem
Glanz erscheint. Auch Eva und Alex haben
mittlerweile im attraktiven Dortmund ihre
neuen „vier Wände“ gefunden. Auf Tipp eines Freundes hin hat es im Klinikviertel geklappt und sie können in der City bleiben. Neben einer Wohnung mit Balkon haben sie sogar noch einen eigenen Pkw-Stellplatz ergattert. „Wenn wir weiterhin so ein Glück haben,
dann kann es hier nur gut werden“, freut sich
die junge Dortmunderin.
„Closer together“: Mit solchen Ausstellungen macht die „44309 Street Art
Gallery“ das Unionsviertel interessanter.
Foto: 44309 Street Art Gallery
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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INTERVIEW
„I feel good“
Von ihrem Hauptsitz
am Airport Dortmund
aus betreibt die UNIQ
GmbH sehr erfolgreich
ihre Ratgeber-Blogs.
Damit sich die rund
100 kreativen Köpfe
wohl fühlen, haben
die beiden Gründer
Daniel Krahn und
Daniel Marx einen
Feel-Good-Manager
eingestellt:
Bastian Risse.
»Es ist entscheidend, dass wir
deutlich machen,
dass uns das
Unternehmensklima und das
Wohlbefinden
der Mitarbeiter
wichtig sind.
Das gelingt
uns sehr gut.«
Daniel Marx
Eine Partie am Kickertisch zur Entspannung (v. l.):
Daniel Krahn, Bastian Risse und Daniel Marx. Foto: IHK/Schaper
14
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Herr Risse, Sie arbeiten seit vergangenem September als FeelGood-Manager bei der UNIQ GmbH.
Was genau machen Sie?
BASTIAN RISSE: Die Bezeichnung verrät
es schon. Tatsächlich sorge ich für ein
gutes Betriebsklima und gute Stimmung im Unternehmen. Das funktioniert mit Events und Aktionen wie gemeinsamen Kinoabenden oder einem
Oktoberfest. Im Großraumbüro hatten
wir kurz vor Weihnachten eine Glühweinbude mit Waffeleisen, und morgens gibt’s immer frisches Obst. Oder
aber wir veranstalten während der Arbeitszeiten Dart- und Kickerturniere,
machen Karaoke-Abende und spielen
Fußball. Dabei geht es vor allem darum, dass sich die Mitarbeiter in entspannter Atmosphäre austauschen
und Spaß haben. Wir wachsen stark
und es kommen immer neue Mitarbeiter hinzu. Über diese gemeinsamen
Aktivitäten sollen sie sich untereinander besser kennenlernen.
Woher wissen Sie, was sich die
Mitarbeiter wünschen?
Für meine Arbeit muss ich natürlich
wissen, wie die Kollegen ticken. Am
Anfang habe ich mich mit allen Mitarbeitern zusammengesetzt, nach Hobbys und Interessen gefragt und um Vorschläge gebeten. Denn wenn hier beispielsweise keiner Lust auf eine SkiTour hat, muss ich die Wochenendreise ins Sauerland gar nicht erst anbieten. Andererseits will ich mir auch eher
ungewöhnliche und spannende Aktivitäten wie Paintball einfallen lassen. Für
neue Ideen bin ich immer zu haben.
Kreativität scheint Grundvoraussetzung für Ihren Job zu sein.
Was noch?
Genau definiert ist das nicht, es gibt
in Deutschland bislang auch nur eine
Handvoll Feel-Good-Manager. Wichtig ist, dass man kreativ, sportlich und
kommunikativ ist und offen auf die
Mitarbeiter zugeht. Ich bin immer für
alle zu sprechen. Wer ein Problem hat,
kann auf mich zukommen. Für unsere ausländischen Praktikanten war es
anfangs oft schwierig, für einen befristeten Zeitraum eine Wohnung zu finden. Also haben wir zwei Praktikanten-WGs in Dortmund gegründet. Außerdem helfe ich bei Behördengängen. Wichtig ist, dass sich die Mitarbeiter wohlfühlen und auf ihre Arbeit
konzentrieren können.
Herr Krahn, Herr Marx, wie sind
Sie als Geschäftsführer auf die Idee
gekommen, einen Feel-GoodManager einzustellen?
DANIEL MARX: Wir waren im vergangenen Jahr viel in den USA unterwegs,
in New York und im Silicon Valley,
um uns über Trends im E-Commerce zu informieren. In vielen US-Unternehmen sind Feel-Good-Manager,
die sich um das Betriebsklima kümmern, schon seit Jahren keine Seltenheit mehr. Auch wir sind davon überzeugt, dass eine gute und familiäre Arbeitsatmosphäre uns hilft, qualifizierte Mitarbeiter zu halten und zu finden.
DANIEL KRAHN: Bevor wir uns für Bastian entschieden haben, war es uns deshalb wichtig, das Team ins Boot zu ho-
len. Schließlich ist er vor allem für die
Mitarbeiter da. Also haben wir aus
verschiedenen Abteilungen eine Jury
gebildet und diese hat sich dann am
Ende für ihn entschieden.
Bringt Ihnen der Feel-Good-Manager
schon verstärkt Bewerbungen?
DANIEL MARX: Das lässt sich nach einem
so kurzen Zeitraum noch nicht sagen.
Fakt ist, wir sitzen mit unserem Unternehmen in Holzwickede und konkurrieren mit Start-ups in Hamburg oder
Berlin. Es ist also entscheidend, dass
wir deutlich machen, dass uns das Unternehmensklima und das Wohlbefinden der Mitarbeiter wichtig sind. Das
gelingt uns sehr gut.
Sie sprechen das Thema an.
Wären Hamburg oder Berlin
kein Standort für Sie?
DANIEL KRAHN: Nein, wir sind überzeugte Lokalpatrioten und wollen
dem Kreis Unna treu bleiben. Schließlich stehen die ersten Buchstaben unseres Firmennamens UNIQ für den
Kreis. Wir fühlen uns hier wohl und
wollen als Unternehmen weiter wachsen. Umso wichtiger wird der Job von
Bastian. Er bringt die Leute zusammen
und hat ein offenes Ohr für sie.
DANIEL MARX: Es ist noch gar nicht lange her, da waren wir ein kleines Unternehmen mit zehn Mitarbeitern. Jetzt
haben wir knapp 100. Da lassen sich
viele Dinge nicht mehr wie früher in
der Teeküche besprechen. Gut, dass
Bastian da ist.
DAS INTERVIEW FÜHRTE GERO BRANDENBURG
UNIQ GmbH
Ein lauer Sommerabend 2012 auf einem Balkon in Unna wurde zur Geburtsstunde des
Unternehmens. Die Schulfreunde Daniel
Krahn und Daniel Marx überlegten sich beim
Grillen, ein Weblog für Reiseschnäppchen einzurichten. Wenig später gab es die InternetPlattform „urlaubsguru.de“. Aus dem zeitintensiven Hobby wurde bald mehr und beide
gaben ihre festen Jobs (Krahn bei einer Tageszeitung, Marx bei einer Software-Firma) auf.
Mittlerweile vereint das Start-up unter dem
Namen UNIQ neben dem Urlaubsguru unterschiedliche Ratgeber-Portale wie Schnäpchenfee, Captain Kreuzfahrt und Prinz Sportlich.
Die beiden Geschäftsführer Krahn und Marx
beschäftigen mittlerweile ein internationales
Team von rund 100 Mitarbeitern. Foto: Uniq GmbH
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
15
Leidenschaft
für Kostüme
Der Kostümverleih Sommer bedient seit über 150 Jahren die Lust der
Menschen am Verkleiden. Über 9.000 Kostüme aus allen Epochen laden
zur Zeitreise und machen „Helden der Kindheit“ wieder lebendig.
Inhaber Kai-Friedrich Fischer und seine Mitarbeiterinnen Therese Wyrwol sowie Birgit Münz (r.) zeigen
drei ausgewählte Kleidungsstücke aus dem umfangreichen Fundus des Kostümverleihs Sommer.
16
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
WIRTSCHAFT REGIONAL
VON: ROLAND KENTRUP
FOTOS: ROLAND KENTRUP UND KOSTÜMVERLEIH SOMMER
E
inmal in die Rolle einer Rokoko-Hofdame schlüpfen, stilecht zu Superman
werden, als Eisbär zur Party erscheinen oder als schrill-bunter 70er-Jahre-Schlagersänger auftreten – der Kostümverleih Sommer macht es möglich. Inhaber
Kai-Friedrich Fischer bietet in Dortmund
über 9.000 Kostüme aus allen Epochen und
zu vielfältigen Themen an. Die Kleider, Uniformen, Schuhe, Helme, historischen Waffen
und Accessoires werden auf 700 Quadratmetern Fläche in der Körnebachstraße 72 großzügig präsentiert. „Wir haben Themenräume
eingerichtet und passend dekoriert. Bei uns
kann der Kunde in Ruhe stöbern und beim
Rundgang durch den Fundus eine Zeitreise
von der Steinzeit bis in die Gegenwart unternehmen“, erläutert Fischer. Der Besucher
begegnet dabei seinen „Helden der Kindheit“ wie Batman, Harry Potter oder Pippi
Langstrumpf. Mit historischen Kostümen begibt er sich ins Mittelalter oder in die Antike.
Er erlebt die Welt „Anno 1864“, die 1920er,
1960er-, 1970er- und 1980er-Jahre. Oder
er taucht ab in die Märchenwelt aus „1001
Nacht“. Wer mag, verwandelt sich in Halloween-Zombies, Geister oder Hexen. Auch
tierische Erlebnisse als Bären, Gorillas oder
Pinguine sind möglich. Zu Clowns-, Westernund Nikolauskostümen gesellen sich Uniformen und länderspezifische Trachten wie
Schottenrock oder Cheerleader-Dress.
Kostüme sind wieder trendy
„In unserer ‚schwarzen Abteilung‘ führen wir
aber auch Abendmode und Fräcke für den
Opernball oder besonders festliche Anlässe“,
sagt der 52-jährige Kultur- und Theaterliebhaber, der das 1864 gegründete Familienunternehmen Sommer im Mai 2013 übernommen hat. „Ich habe immer schon Theater gespielt und mit Kostümen zu tun gehabt. Theater und Kostüme sind meine Leidenschaft.“
Mit der Geschäftsentwicklung nach der
Übernahme des traditionsreichen Verleihs ist
Fischer, der auch Mitinhaber des Dortmunder Busunternehmens TRD-Reisen ist, zufrieden: „Unser Umsatz hat sich im letzten Jahr
verdoppelt. Kostüme sind wieder total trendy.“ Neben Privatleuten, Firmen und Vereinen leihen sich auch kleinere Theaterbühnen und Filmproduktionen ihre Kostüme bei
Sommer aus. Viele Kunden lassen sich ihre
Lieblingskostüme individuell anfertigen. Der
Verleih macht rund zwei Drittel und die Kostümanfertigung ein Drittel des Umsatzes aus.
„Aktuell sind Kostüme der 1970er- und
1980er-Jahre angesagt. Das kommt durch die
zahlreichen Mottopartys, die überall statt-
finden“,
berichtet
Fischer.
Auch die
„Helden
der Kindheit“ sind sehr beliebt: Viele Schüler
verkleiden sich für ihre Abi- oder Abschlussparty gerne als Super Mario, Spiderman, Asterix oder Captain Hook. Für den stilechten
Besuch von Oktoberfesten werden Dirndl
und Lederhosen stark nachgefragt. Wird ein
Kinofilm wie „Fluch der Karibik“ populär,
muss der Verleih seinen Fundus schnell mit
Piratenkostümen aufrüsten. Für den nächsten Blockbuster aus der „Star Wars“-Serie hat
Fischer bereits vorgesorgt und neue Lichtschwerter eingekauft.
Neben Fischer arbeiten noch drei Angestellte im Kostümverleih Sommer. Therese
Wyrwol und Anna Mrzek übernehmen neben Beratung und Verkauf hauptsächlich die
anspruchsvollen Näharbeiten für die vielfältigen Kostümwünsche. Dabei gibt die erfahrene Kostümschneiderin Therese Wyrwol,
die seit über 30 Jahren in dem Familienbetrieb arbeitet, ihr Fachwissen an ihre jüngere
Kollegin Anna Mrzek weiter, die im Oktober
2014 neu eingestellt wurde. Birgit Münz, seit
1979 im Unternehmen, kümmert sich neben
der Kundenberatung um den Einkauf und die
gesamte kaufmännische Abwicklung.
„Unsere Schneiderarbeiten sind schon etwas Besonderes. Gerade bei historischen Kostümen müssen wir immer kreativ sein und
unsere eigenen Vorstellungen für die richtige Umsetzung einbringen“, erklärt Therese
Wyrwol, die sich von historischen Büchern,
Abbildungen und Filmen inspirieren lässt.
Aktuell hat sie ein Traumkleid aus rosa Seide mit Dutzenden von Blüten für eine Rosenkönigin maßgeschneidert. Reparaturen und
Änderungen von Kostümen werden ebenfalls
von den beiden hauseigenen Schneiderinnen
übernommen. „Ob Eisbärkostüm, Uniformhose oder Ballkleid, wir ändern alles in unserer Werkstatt.“
Mittelalter-Gewänder für die Trauung
Die Nachfrage nach Kostümen ist äußerst
vielseitig: So hat Sommer eine Hochzeitsgesellschaft mit mittelalterlichen Gewändern
für eine Motto-Trauung auf Burg Altena ausgestattet. Für Karnevalsgesellschaften aus
ganz Deutschland näht das Unternehmen
Gardeuniformen und Kostüme. „Für englische Wochen in einem Kaufhaus haben wir
die Schaufensterpuppen als britischen Bobby, Gardeoffizier mit Bärenfellmütze oder
Sherlock Holmes verkleidet“, berichtet Birgit
Münz, die ein grünes Rokokokleid mit Brokat, Seide und Strass-Steinen zu ihrem Lieblingskostüm erkoren hat.
Meilensteine
1864
Carl Sommer eröffnet ein
„Herren-Kleidermacher-Geschäft“ in der Wißstraße in
Dortmund.
1913
Oskar Sommer Senior übernimmt das Geschäft seines
Vaters, das sich auf die Anfertigung und Vermietung von
historischen Kostümen spezialisiert hat.
1939
Oskar Sommer Junior erweitert das Familienunternehmen
und gründet die Westdeutschen Kostümwerkstätten als
Schwesterfirma.
1945
Das Geschäftshaus wird zerbombt und der kostbare Kostümfundus vernichtet.
1948
Oskar Sommer jun. kehrt aus
der Kriegsgefangenschaft zurück und baut die Firma wieder auf. Sommer stattet Theater- und Filmproduktionen der
Nachkriegszeit aus.
1991
Oskar Sommer übergibt das
Geschäft an seinen Sohn Gerald Sommer, der das Unternehmen gemeinsam mit Ehefrau Karin Sommer leitet. Der
Verleih zieht um in die Körnebachstraße 77.
1998
Ein Brandanschlag zerstört
die Herrenabteilung im Keller
und bedroht die Existenz des
Unternehmens.
2013
Kai-Friedrich Fischer übernimmt den Familienbetrieb
von Karin Sommer. Das Unternehmen zieht in die Körnebachstraße 72.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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WIRTSCHAFT REGIONAL
1
»Aktuell sind
Kostüme der
1970er- und
1980er-Jahre
angesagt. Das
kommt durch
die zahlreichen
Mottopartys,
die überall
stattfinden.«
Kai-Friedrich Fischer
2
Zwar nicht bis zum Rokoko, aber bis zum
Jahr 1864 reicht die Geschichte der Firma
Sommer zurück: In dem Jahr eröffnete der
weitgereiste Carl Sommer ein „Herren-Kleidermacher-Geschäft“ in der Wißstraße in
Dortmund. Das wachsende Bürgertum kam
in dieser Zeit mehr und mehr zu Wohlstand
und entdeckte seine Freude an Kostümbällen, Maskenfesten und farbenprächtigen Aufmärschen. Carl Sommer und seine Ehefrau
Luise erkannten den Bedarf und spezialisierten sich auf die Anfertigung und Vermietung von Uniformen und historischen Kostümen. Die Kostümwerkstatt Carl Sommer fertigte und lieferte originalgetreue Uniformen
aller Jahrhunderte, Ritterrüstungen, Landsknechtswämse, Rokokokleider und Biedermeiertrachten. Die damals entstehenden
Theater benötigten ebenfalls Kostüme und
entwickelten sich zu wichtigen Kunden.
1913 übernahm Oskar Sommer Senior
das Geschäft seines Vaters. Er lieferte ganze
Theaterausstattungen für Schauspiel, Oper,
Operette und Ballett. Über die Grenzen des
Warum nicht als Eisbär zur Karnevalsparty gehen? Kai-Friedrich Fischer erfüllt
seinen Kunden auch ungewöhnliche Kostümwünsche.
18
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Deutschen Reichs hinaus bahnte Oskar Sommer sen. erste internationale Beziehungen zu
ausländischen Bühnen an. Der Fundus umfasste viele tausend Stücke. Von den Gewändern der ägyptischen Könige bis zu Gardeuniformen aus der Zeit um 1900 deckte er alle Moden der Jahrhunderte ab. Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs war die Zeit der
frohen Feste und bunten Aufmärsche vorbei und das Unternehmen erlitt schwere Einbußen. Von der Blüte des Theaters in den
1920er- und 1930er-Jahren profitierte auch
die Firma Sommer. Die großen Bühnen verlangten stilechte Kostüme in Schneidermaßarbeit. Zudem bestellten auch die bekannten
Zirkusunternehmen Krone, Althoff und Williams ihre Livreen und Uniformen bei Sommer.
„Hauptmann v. Köpenick“ ausgestattet
1939 erweiterte Oskar Sommer Junior das
Unternehmen seines Vaters und gründete
die Westdeutschen Kostümwerkstätten als
Schwesterfirma. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Geschäftshaus dreimal zerbombt und
der kostbare Kostümfundus vernichtet. Ilse
Sommer, Ehefrau von Oskar Sommer jun.,
legte den Grundstein für den Wiederaufbau.
„Sie hat aus übrig gebliebenen Uniformstoffen Kostüme genäht und wieder an die alten
Geschäftsbeziehungen angeknüpft“, erzählt
Fischer. 1948 kehrte Oskar Sommer jun. aus
der Kriegsgefangenschaft zurück und baute
die Firma weiter auf. Neben deutschen und
ausländischen Theaterproduktionen stattete
Sommer auch Filme der Nachkriegszeit aus.
So wurden die Kostüme für den Film „Der
Hauptmann von Köpenick“ mit Heinz Rühmann in Dortmund genäht.
In der Blütezeit in den 1960er- und
1970er-Jahren beschäftigte Sommer über 60
Mitarbeiter. Sie statteten unter anderem die
in dieser Zeit populäre TV-Spielshow „Spiel
ohne Grenzen“ mit Kostümen aus. Auch Karnevalsprinzen aus Köln und Düsseldorf sowie das Kölner Dreigestirn ließen sich in dieser Zeit in Dortmund einkleiden. Von der
3
eigenen Hutmacherei bis zum Schuhmacher
reichte das Angebot des Traditionsunternehmens. Noch Mitte der 1980er-Jahre arbeiteten sechs Herrenschneider, sechs Damenschneider, vier Schumacher, eine Putzmacherin und eine Stickerin für den Betrieb.
Vier Bürofachkräfte und zwei Verkäufer ergänzten das Team.
1991 übergab Oskar Sommer das Geschäft an seinen Sohn Gerald Sommer. Gemeinsam mit Ehefrau Karin Sommer leitete er das Familienunternehmen nun in vierter Generation. 1992 zog der Kostümverleih
von der Wißstraße an die Körnebachstraße 77. Ein bis heute ungeklärter Brandanschlag 1998 zerstörte die Herrenabteilung
im Keller. Der Brand bedeutete eine Zäsur für
das Unternehmen, das danach nur noch mit
stark verkleinerter Belegschaft weiterarbeitete. Von 15 Mitarbeitern blieben nur drei übrig. Gerald Sommer starb 2008. Seine Ehefrau führte die Geschäfte weiter bis 2013. Da
Karin Sommer familienintern keinen Nachfolger finden konnte, verkaufte sie das Unternehmen im Mai 2013 an Kai-Friedrich Fischer. Die beiden Nachbarn kannten sich bereits seit Jahren: Für Showveranstaltungen
für die Gäste von TRD-Reisen hatte sich Fischer regelmäßig Kostüme bei Sommer ausgeliehen. Der Firmenname Kostümverleih
Sommer blieb nach dem Verkauf bestehen
und die Mitarbeiterinnen wurden übernommen. Das Unternehmen zog auf die andere
Straßenseite in das Haus von TRD-Reisen in
die Körnebachstraße 72.
Von den über 9.000 Kostümen aus dem
Fundus sind die meisten im Hause Sommer
selbst genäht worden. Ein Kostüm von Hand
anzufertigen, dauert mehrere Wochen. Dabei
werden häufig edle Brokatstoffe, Samt, Seide,
Spitze und Strass-Steinchen verarbeitet. Dank
der besten Stoff- und Verarbeitungsqualität
kann es über viele Jahre getragen werden.
„So ein Kostüm hält 100 Jahre“, sagt Therese Wyrwol, deren eigenes Lieblingsstück ein
aufwendig genähtes Karnevalsprinz-Kostüm
ist. „In der Karnevalszeit haben wir Hoch-
konjunktur. Da geht es bei uns richtig rund“,
berichtet der Inhaber. Ansonsten werden die
meisten Kostüme am Wochenende für Partys oder Events ausgeliehen. „Wenn ein Kleidungsstück nicht passt, ändern wir es für die
Person, die es tragen möchte“, erklärt Fischer.
Sein persönlicher Favorit ist ein BiedermeierKostüm mit blauem Frack, Weste, grauer Hose und Zylinder. Der Reiseverkehrskaufmann
engagiert sich seit vielen Jahren als Prüfer im
IHK-Ausschuss für Touristikkaufleute und im
Ehrenamt als Presbyter in der evangelischen
Reinoldigemeinde.
Die Reinigung ist beim Ausleihen eines
Kostüms stets mit eingeschlossen. Ein einfaches Karnevalskostüm zu leihen, fängt bei
25 Euro an. Für eine komplette Gardeuniform
mit Stiefeln, Degen und Kopfbedeckung liegt
der Verleihpreis bei rund 75 Euro, für ein Rokokokleid mit Dreispitz und Pompadour werden rund 90 Euro für ein Wochenende fällig.
Für die Anfertigung eines individuellen Damenkostüms aus dem Biedermeier muss die
Kundin mit rund 1.500 Euro rechnen.
Ballkleider und Roben anprobieren
Als neues Format hat Fischer die „LadiesNight“ eingeführt. Mit großem Erfolg: Die
Veranstaltung ist schon bis März 2015 ausgebucht. Bei einem Glas Sekt und Häppchen
können Damen den ganzen Abend lang alte
Ballkleider sowie aufwendige Roben anprobieren und sich in eine andere Epoche versetzen lassen. Ein Ankleideservice gehört ebenso dazu wie ein eigener Fotograf. Zur Erinnerung bekommt jeder Gast eine Foto-CD mit
nach Hause. Der nächste freie Termin findet
am 10. April 2015 um 19 Uhr im Kostümverleih Sommer statt.
Historie
1 Carl Sommer und seine Ehefrau Luise Sommer
gründeten 1864 ein „HerrenKleidermacher-Geschäft“ in
der Wißstraße in Dortmund.
Schon bald spezialisierten sie
sich auf die Anfertigung und
Vermietung von Uniformen
und historischen Kostümen.
2 Der Kostümverleih Carl
Sommer fertigte und lieferte um 1900 originalgetreue
Uniformen aller Jahrhunderte,
Ritterrüstungen, Rokokokleider und Biedermeiertrachten.
Viele Theater liehen sich hier
ihre Kostüme aus.
3 In der Blütezeit in den
1960er-Jahren beschäftigten die Westdeutschen Kostümwerkstätten von Oskar
Sommer Junior über 60 Mitarbeiter.
Birgit Münz prüft ein aufwendig genähtes Rokokokleid auf der
Schneiderpuppe in der hauseigenen Werkstatt.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
19
Kompakt
Neue Hochschul-Initiative
Verborgene Talente
fördern
Abschied des Casino-Chefs
Fast 30 Jahre lang prägte er das Gesicht der Spielbank Hohensyburg. Nun verabschiedet sich Franz Hirthammer, Chef des Casinos (l.), mit 65 Jahren in den Ruhestand. Sein Nachfolger Jürgen Hammel überreichte ihm zu diesem Anlass ein
persönliches Geschenk: ein eigens für Hirthammer angefertigtes Bild des Künstlers
Wolfgang Nocke. Es zeigt Motive des Glückspiels und 29 Sterne für 29 Jahre Mitarbeit.
Foto: Dieter Menne
Spenden per Smartphone
Technologie aus dem Hause SMF KG: PayPal QRShopping erleichtert
Überweisungen an Hilfsorganisationen.
S
peziell zur Weihnachtszeit ist die
Spendenbereitschaft in Deutschland besonders groß. Ist der Entschluss für eine Spende gefasst, sollte der Vorgang, Geld für eine gute Sache zu geben, so einfach wie möglich
sein. Bisher setzten Spendenorganisationen daher auf einprägsame Ziffernfolgen bei der Kontonummer. Doch
seit Einführung von BIC und IBAN lassen sich kaum die eigenen Kontodaten merken, wie soll es dann erst mit
fremden Daten sein? Auch das Ausfüllen von Überweisungsträgern und
komplizierte Abbuchungsverfahren
stehen in dieser hektischen Zeit häufig der Großzügigkeit im Wege.
Die Hilfsorganisation Misereor arbeitete jetzt erstmalig mit einer Spendenmöglichkeit via PayPal
QRShopping. Über das Scannen eines QR-Codes vom Informationsflyer
kann der Leser in wenigen Schritten
mit dem Smartphone einen Wunschbetrag für blinde und sehbehinderte Kinder in Ruanda spenden. PayPal QRShopping basiert auf einer von
20
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
der SMF KG entwickelten Technologie, die eine schnelle und sichere Zahlungsabwicklung mit dem Smartphone ermöglicht. Dazu Diethard Feuerstein, Geschäftsführer der SMF KG:
„Diejenigen, die spenden wollen,
können nun mit ihrem Smartphone
mit wenigen Klicks bezahlen. Der gewünschte Betrag wird über das PayPal-Konto abgerechnet. Nie war Helfen einfacher.“ Spendenorganisationen ermöglichen den Helfern durch
Anzeigen des QR-Codes auf Flyern
oder anderen Medien, nicht nur zu jeder Zeit und an jedem Ort zu spenden,
sondern vereinfachen dadurch auch
deutlich die Zahlungsabwicklung. Der
Spender benötigt weder Bargeld noch
seine Kontoinformationen, sondern
nutzt einen Standard-QR-Code-Reader und sein PayPal-Konto zur Durchführung seiner Spendenüberweisung.
Das gerade erst mit dem Westfälischen IT-Preis ausgezeichnete Verfahren wurde von SMF konzipiert und ist
seit 2012 die stabile Basis von PayPal
QRShopping.
Jugendliche aus einem bildungsfernen Umfeld sollen künftig eine bessere Orientierung bei der Berufswahl
bekommen. Um das zu erreichen,
haben drei Hochschulen im Ruhrgebiet mit Unterstützung der Stiftung Mercator das TalentKolleg Ruhr
gegründet. Die Einrichtung wendet
sich vor allem an junge Menschen
aus Nicht-Akademikerfamilien und
bietet verschiedene Angebote wie
Interessensanalysen oder Berufsberatungen. „Das Besondere dabei ist,
dass diese Orientierung ergebnisoffen ist: Ob nun ein Studium oder
eher eine betriebliche Ausbildung
das Richtige ist – für jede Entscheidung gibt es Schnittstellen und Partner, die den weiteren Weg begleiten“, teilt die Fachhochschule Dortmund mit, die das Projekt gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und der Universität Duisburg-Essen auf den Weg
gebracht hat.
„Am Borsigplatz geboren“
BVB-Doku feiert im
März Premiere
Auf den Spuren des Franz Jacobi:
Ein neuer Film dokumentiert erstmals die Gründung des „Ball Spiel
Vereins Borussia“ am Dortmunder
Borsigplatz vor mehr als 100 Jahren und setzt dem ersten Präsidenten Franz Jacobi ein Denkmal. „Am
Borsigplatz geboren – Franz Jacobi
und die Wiege des BVB“ erzählt von
18 jungen Männern, die sich von
der katholischen Kirche lossagen,
und am 19. Dezember 1909 in der
Dortmunder Gaststätte „Zum Wildschütz“ den BVB gründen. „Diese Geschichte ist so spannend, dass
sie ein perfekter Filmstoff ist“, erzählt Jan-Hendrik Gruszecki, einer der Produzenten des Films. Gemeinsam mit Gregor Schnittker und
Marc Mauricius sammelte der BVBFan über Crowdfunding sowie weitere Unterstützer mehr als 200.000
Euro zur Finanzierung des Projekts.
Die Premiere ist für den 15. März
in Dortmund geplant. In Kooperation mit dem BVB soll der Film dann
bundesweit präsentiert werden.
WIRTSCHAFT REGIONAL
Leitmesse wird in
Dortmund verankert
Der Kaufvertrag ist unterzeichnet, damit steht fest: Die Messe Westfalenhallen Dortmund GmbH
ist ab 2016 Veranstalter der Best of Events International.
D
ie internationale Leitmesse für
Wirtschaftskommunikation,
Live-Marketing, VeranstaltungsServices und Kongress wird langfristig in Dortmund verankert. Bea Nöhre, Gründerin der Messe und Urgestein der Branche, bleibt der BOE bis
auf Weiteres als Director of Sales erhalten. Sabine Loos, Hauptgeschäftsführerin der Westfalenhallen Dortmund GmbH, blickt mit viel Optimismus in die Zukunft: „Wir können auf
der fantastischen Arbeit von Bea Nöhre aufbauen. Gerne bringen wir unsere Erfahrungen mit anderen internationalen Leitmessen ein, um die
BOE weiter zu professionalisieren.“
Das wirtschaftlich vielfältige Bundesland Nordrhein-Westfalen biete dafür ein besonders starkes Umfeld. Die
Branche habe immer wieder auch die
günstige Lage Dortmunds innerhalb
Deutschlands und die Nähe zu den
Beneluxstaaten begrüßt. „Die Vorzeichen für weiteren Erfolg“, so Loos,
„stehen also gut.“
Impressionen von der Best of Events International.
Bea Nöhre begrüßt die Tatsache,
dass eine überzeugende Nachfolgeregelung getroffen ist, „Wir haben stets
sehr gut mit der Dortmunder Messegesellschaft zusammengearbeitet. Insofern freut es mich, dass mein ‚Baby‘ nun an die Messe Westfalenhallen
Fotos: Westfalenhallen Dortmund
Dortmund GmbH übergeht“, so die
bisherige Veranstalterin. „Der Messeplatz in Dortmund passt optimal zu
unserer Branche. Hier fühlen wir uns
zu Hause.“ Die Best of Events International wird seit 2010 in Dortmund veranstaltet.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
21
Teilnehmer des Wirtschaftsgesprächs.
Fotos: IHK/Michael Printz
Viele positive Entwicklungen
in Bergkamen
Das Handlungskonzept greift: Wirtschaftszahlen sorgen für optimistische Grundstimmung beim
IHK-Wirtschaftsgespräch im Dezember bei der Bayer Pharma AG.
»In Sachen Wirtschaftsförderung
sind wir einen
ordentlichen
Schritt nach vorne gekommen.«
Bürgermeister
Roland Schäfer
22
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Z
um diesjährigen Wirtschaftsgespräch
der IHK zu Dortmund in Bergkamen
konnte Dr. Stefan Klatt, Werkleiter der
Bayer Pharma AG in Bergkamen, zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in seinem Unternehmen begrüßen.
In seinen einleitenden Worten dankte er Helmut Werner, seinem Vorgänger als Vertreter
in der Vollversammlung, für dessen ehrenamtliches Engagement im Sinne der regionalen Wirtschaft. Zudem stellte Dr. Klatt die
neue IHK-Publikation „Die Besten im Westen“
vor. Das Buch präsentiert eine Auswahl von
gut 100 Top-Unternehmen aus Dortmund,
Hamm und dem Kreis Unna, die mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen
häufig zu den Marktführern auf nationalem
und internationalem Niveau gehören.
Bürgermeister Roland Schäfer informierte die Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen in Bergkamen. „In Sachen Wirtschaftsförderung sind wir in diesem Jahr einen ordentlichen Schritt nach vorne gekommen“,
betonte Schäfer und verwies auf die geplanten Neuansiedlungen im Logistikpark A2.
Dort baut die Dortmunder Herbert Heldt KG,
ein Großhändler für Haustechnik, seine neue
Niederlassung mit rund 170 Arbeitsplätzen.
Auch die Goodman Germany GmbH investiert an der A 2 und errichtet für DB Schenker ein neues Logistikzentrum, wodurch etwa 180 neue Arbeitsplätze entstehen. Schäfer stellte heraus, dass sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von
2007 bis 2013 um 1.400 verbessert habe – ein
Anstieg von 17,7 Prozent.
Römer-Lippe-Route kommt gut an
Auch der Tourismus in Bergkamen entwickelt sich positiv. Die neue Römer-LippeRoute werde von Fahrradtouristen sehr gut
angenommen, erläuterte der Bürgermeister.
Überdies seien für den Ausbau und die bessere Vermarktung des Römerparks in Oberaden neue Fördermittel bewilligt worden. Optimistisch äußerte sich Schäfer auch mit Blick
auf die Entwicklung der Innenstadt. Im Rathausviertel sei mit dem Abriss von 15 Wohnetagen des ehemaligen City-Turms ein architektonischer Schandfleck verschwunden. Die
WIRTSCHAFT REGIONAL
Arbeiten zum Umbau der Turm-Arkaden
in die neue BergGalerie Bergkamen hätten begonnen.
Im Anschluss stellte IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz das neue
Handlungskonzept „Gemeinsam für die
Region“ vor, das seit Jahresbeginn in
fünf Arbeitskreisen erarbeitet worden
war und im September von der Vollversammlung verabschiedet wurde. „Dieses
Handlungskonzept ist ein stabiles Fundament, um die Interessen der regionalen Wirtschaft zu bündeln und schlagkräftig zu artikulieren“, betonte Schulz.
Leitlinien der IHK-Arbeit
Mehrere Leitlinien sind für die Arbeit
der IHK dabei von besonderer Bedeutung: Neben bezahlbarer, sicherer und
umweltfreundlicher Energieversorgung
für die Unternehmen zählen dazu auch
die herausragende Rolle der Industrie
als Modernisierungstreiber und der notwendige Ausbau der Verkehrsinfrastruktur. Weitere Punkte sind die Sicherung
der regionalen Standortvorteile für den
Großhandel und die Attraktivitätssteigerung der Zentren als Einzelhandelsstandorte. Die Qualität der beruflichen
Bildung bildet eine weitere wichtige Säule der IHK-Arbeit.
Schulz unterstrich, dass mit dem
IHK-Handlungskonzept auch städtebauliche Projekte in Bergkamen genannt
werden. Beispielhaft nannte er die Wasserstadt Aden, den Römerpark, den Lo-
gistikpark A 2 sowie die Entwicklung des
Rathausviertels.
Auf die Stärken der Bayer Pharma
AG am Standort Bergkamen ging Dr.
Stefan Klatt in seinem Vortrag „Chemie im Dienste der Gesundheit“ ein. Vor
Ort werden Steroidhormone und Kontrastmittel für Röntgen- und MRT-Aufnahmen produziert. Aufgrund der außergewöhnlichen Kombination mikrobiologischer Fermentationsschritte und
chemischer Synthesen im Werk ist Bayer bei beiden Produkten technologisch
führend. Das Unternehmen ist weltweit
der größte Anbieter im Bereich Frauengesundheit und Vorreiter auf dem Gebiet der diagnostischen Bildgebung. Die
Bayer HealthCare AG ist ein Teilkonzern
der Bayer AG, beschäftigt weltweit mehr
als 58.000 Mitarbeiter und setzte 2013
18,9 Milliarden Euro um. Am Produktionsstandort Bergkamen sind mehr als
1.400 Mitarbeiter tätig, darunter etwa
150 Auszubildende in acht verschiedenen Ausbildungsberufen.
Über die bessere Berufsorientierung
von Schülern sprach Dirk Vohwinkel,
Leiter der IHK-Ausbildungsberatung. Er
stellte das Übergangssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss – Übergang
Schule Beruf in NRW“ vor, das die Landesregierung zusammen mit dem Ausbildungskonsens NRW entwickelt hat. Das
neue Übergangssystem soll Schülern helfen, eine realistische Berufs- oder Studienwahlentscheidung zu treffen.
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IHK-Wirtschaftsgespräch in Bergkamen (v. l.): Dirk Vohwinkel, Wulf-Christian Ehrich
(beide IHK), Bayer-Werksleiter Dr. Stefan Klatt, Bürgermeister Roland Schäfer und
IHK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Schulz.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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Öffnungszeiten:
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Mo Ruhetag
Küche: Portugiesische
Spezialitäten
Location: Rustikales und
maritimes Ambiente
An Deck gibt es Platz für über 40 Personen.
Willkommen an Deck
Der Weg führt nicht in die portugiesische Hafenstadt Porto, sondern
in die Innenstadt von Lünen. Hier liegt das Restaurant „Carlos“.
VON RALF BOLLENBERG
D
er Gang durch die gläserne Eingangstür führt direkt zu einem Schiff
aus alten Eichenhölzern. Der Restaurantleiter José Queiros lädt zum Gespräch an Deck des Schiffes ein. Es kommt
schnell das Gefühl auf, man sei auf hoher
See. Im Hintergrund ist leise zu hören, wie
die Wellen gegen den Bug schlagen. Auch
das Knarren der Holzplanken ist über kleine
Lautsprecher zu hören. „Das alte Schiff erinnert an die Zeit der portugiesischen Seefahrer. Von ihren Entdeckungsreisen brachten sie unter anderem exotische Kräuter und
Restaurantleiter José Queiros mit seiner Service-Crew.
24
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Fotos: IHK/Oliver Schaper
Gewürze wie Zimt, Ingwer, Cayennepfeffer,
Chilischoten und Kardamom mit, die über
Jahrhunderte in die landestypische portugiesische Küche integriert wurden“, erzählt
José Queiros.
Von Porto nach Dortmund
Er kam als Kind mit seinen Eltern aus Porto,
der heimlichen Hauptstadt und zweitgrößten Stadt Portugals, nach Deutschland. Zu
seiner Schulzeit lernte er in Dortmund den
Gastronom Carlos Couto, Inhaber des Restaurants Carlos, kennen. Carlos Couto hatte
2001 ein kleines Restaurant mit portugiesischen Spezialitäten in der nördlichen Innenstadt eröffnet. Vier Jahre später verlagerte er
den Standort seines Lokals nach DortmundBenninghofen. In dieser Zeit absolvierte José
Queiros ein Studium der Sportwissenschaft
in seinem Heimatland. Als er wieder nach
Dortmund kam, unterbreitete Carlos Couto ihm das Angebot, in seinem Restaurant zu
arbeiten. Dabei lernte er in kurzer Zeit die
Kunst des Kochens und Tätigkeiten im Servicebereich. Das portugiesische Restaurant ist
bis heute über die Stadtgrenzen bekannt und
stets gut besucht. Reservierungen sind unbedingt notwendig, meistens schon Wochen im
Voraus. Das war auch der Grund, ein zweites
Restaurant zu eröffnen. „Wir hatten mehrere Optionen, aber die Entscheidung fiel auf
Lünen. Das Lokal ist zentral gelegen, ausreichend Parkmöglichkeiten für unsere Gäste
sind vorhanden, und es liegt sehr ruhig, mit
Blick auf die Lippe“, berichtet José Queiros.
WIRTSCHAFT REGIONAL
Für Carlos Couto stand fest, José die verantwortungsvolle Aufgabe der Leitung des neuen
Restaurants und der Küche in Lünen zu übertragen. Vor der Eröffnung im Oktober 2013 wurden die Räumlichkeiten an der Merschstraße
22 aufwendig eingerichtet und gestaltet. In der
Mitte des Lokals wurde ein etwa 20 Meter großes Schiff aus über 200 Jahre alten Eichenhölzern errichtet. Die Innenbeleuchtung, der Tresen und die verschiedenen Sitzmöglichkeiten
im Restaurant verleihen dem Ganzen ein maritimes und rustikales Flair. Das Lokal bietet innen Platz für 145 Personen. Bei schönem Wetter
gibt es im Außenbereich weitere 120 Sitzmöglichkeiten.
Jeden Tag ein Rezept
Das „Carlos“ bietet seinen Gästen eine vielfältige portugiesische Küche. „Der Großteil der portugiesischen Bevölkerung lebt am Meer. Und
so isst man auch“, erläutert der Chef in Lünen.
Fisch und Meeresfrüchte sind landestypisch
und gehören in allen Zubereitungsformen auf
die Tagesordnung. Stockfisch, in Portugal „Bacalhau“ genannt, ist sehr beliebt. Man verarbeitet ihn in Suppen, Salaten, Vorspeisen, Hauptgerichten und sogar in Desserts. Ein Sprichwort
sagt, es gäbe 365 verschiedene Rezepte – für jeden Tag des Jahres eines. Doch auch Fleisch,
Gemüse, Kartoffeln und Reis gehören zu der
Traditionsküche Portugals. „Frango“, das portugiesische Hähnchen, ist eine Spezialität und
darf auf der Speisekarte nicht fehlen. Bei
„Carlos“ wird es mit einer geheimnisvollen Komposition aus Gewürzen, von denen eines Piri-Piri heißt, gewürzt.
„Carlos“ verzaubert seine Gäste
immer wieder aufs Neue. Sie kommen
gerne nach Lünen, wo José Queiros
sie mit einem herzlichen „Bem vindo“
begrüßt und es dann wieder heißt:
Willkommen an Deck.
7 FRAGEN AN
José Queiros
Restaurantleiter im „Carlos“
1
Wie beginnt ein typischer Arbeitstag bei Ihnen?
Dienstags und freitags beginnt mein Tag früher, da ich die
Einkäufe erledige. Ansonsten beginnt er immer mit der Organisation der Tische, einer kurzen Besprechung mit dem Personal.
Auch nehme ich am Telefon Reservierungen entgegen.
2
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Da ich sehr lange in Portugal gelebt habe, esse ich sehr gerne Meeresfrüchtereis oder Seeteufelreis und Oktopus.
3
Was halten Sie von Kochshows?
Manche sind wirklich unterhaltsam und bieten sehr viel
Kreativität an.
4
Was ist Ihnen im Job am wichtigsten?
Die Zufriedenheit unserer Gäste ist mir besonders wichtig,
aber natürlich auch die Zufriedenheit und der gute Umgang im
Personalbereich. Im Allgemeinen denke ich, sollte man die Arbeit, die man ausübt, gerne tun.
5
Schon mal von einem
Michelin-Stern geträumt?
Wenn ich eine Auszeichnung bekäme, würde
mich das sehr freuen. Mein Anspruch ist es,
Qualität anzubieten und ich freue mich,
wenn meine Gäste zufrieden sind.
6
Welche Eigenschaften
braucht ein guter Koch?
Er muss Leidenschaft, Geschmack,
Kreativität und Selbstvertrauen gut
kombinieren können.
7
An welches Kompliment denken Sie besonders gern zurück?
Ich habe eigentlich kein spezielles
Kompliment, an das ich jetzt zurück denke. Das größte Kompliment für mich ist
ein Lachen im Gesicht unserer Gäste und ein
freundliches: ,,Wir kommen gerne wieder!“
Alle Grillspezialitäten werden
auf dem Holzkohlengrill zubereitet.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
25
WIRTSCHAFT REGIONAL
Qualiness für Gastgeber
Stefanie Müller bietet kleinen Hotels Onlinemarketing und Beratung an.
S
tefanie Müller ist von einer Mission erfüllt: kleine Hotels und Pensionen gut aufzustellen. „Gibt es
etwas Erfüllenderes, als Gästen einen
schönen Aufenthalt zu bieten?“, sagt
sie. Mit ihrem Unternehmen Qualiness unterstützt sie die Gastgeber
beim Onlinemarketing und steht ihnen bei der Optimierung ihres Angebots zur Seite. Das Know-how hat Stefanie Müller unter anderem bei hotel.
de erworben. Dort arbeitete sie acht
Jahre lang – aufgrund ihrer guten
Türkischkenntnisse vor allem als Account-Managerin für die Türkei und
Zypern. Stefanie Müller ist gelernte Industriekauffrau, doch schon immer zog es sie ins Ausland und in die
Touristik. Für Neckermann arbeitete
sie als Gästebetreuerin und Reiseleiterin. Im Juli 2014 gründete sie nach
einer Beratung bei der Wirtschaftsförderung Hamm schließlich Qualiness.
„Das ist genau mein Ding“, sagt sie.
„Man muss auch mal den Mut haben,
die Dinge anzugehen.“
Stefanie Müller hat sich mit ihrem Unternehmen Qualiness selbstständig gemacht. Sie bietet Service- und Dienstleistungspakete für Hotels und Pensionen.
Foto: Heinz Feußner
Bei aller Begeisterung steigt Stefanie Müller sehr strukturiert ins Geschäft ein. Einer Broschüre sind Service- und Dienstleistungspakete für
Hotels und Pensionen zu entnehmen,
die sie je nach Bedarf individuell variiert. Das beginnt bei der Datenpflege für die Buchungsportale, geht über
Rabatt-Beratungen und die Optimierung eigener Hotelpräsentationen bis
hin zu umfassenden Beratungen. Prei-
se werden in Abhängigkeit von der
Anzahl der Zimmer oder nach Aufwand kalkuliert, das kommt besonders den kleineren Gastgebern entgegen. Wichtig ist ihr dabei die individuelle Betreuung, um den besonderen Charakter eines jeden Hauses ins
rechte Licht zu rücken. Ihre Kunden
findet sie zunächst in ihren Netzwerken in Süd- und Südosteuropa, aber
auch in der Umgebung.
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BIG APP
Sonderthema Februar 2015
IT · Kommunikation · Social Media
5
Januar 2015
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IT-Security
Die 7 Cyber-Security-Trends für 2015
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Vom IT-Leiter zum Digital Leader und Vernetzer
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Die 10 entscheidenden Erfolgsfaktoren in sozialen Netzwerken
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26
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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Ab Febru p!
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die RUWI
Jubiläum
50 Jahre
Immobilien
R. Schneider
Szene aus dem Ballett „Fantasia“ mit Monica Fotescu.
Foto: Theater Dortmund
Ballett bringt Strahlkraft
für Dortmund
Dortmunder Kaufleute zeichneten Ballettdirektor Xin Peng Wang
für seinen Verdienst um Dortmund mit dem City-Ring aus.
W
ir freuen uns sehr, erneut eine Dortmunder Persönlichkeit auszuzeichnen, die sich
im höchsten Maße um unsere Stadt
verdient gemacht hat“, betonte Dirk
Rutenhofer, Vorsitzender des CityRing Dortmund e. V., und fügt hinzu: „Unter der Direktion von Xin Peng
Wang hat sich das Ballett Dortmund
als innovative Kraft in der internationalen Tanzszene etabliert. Dortmund
hat sich dank ihm zu einem renommierten Zentrum des Tanzes entwickelt, das enorme Strahlkraft besitzt,
die Attraktivität Dortmunds steigert
und viele Besucher in unsere Stadt
lockt.“ Darüber hinaus sind die jährlich stattfindenden Internationalen
Ballettgalaabende zu einem starken
Markenzeichen für Dortmund geworden. Der Austauschgedanke setzt sich
in Gastspielreisen des Balletts Dortmund nach Ungarn, Tschechien, in
die Slowakei, nach Russland, Finnland, Frankreich und Schweden sowie
in Kooperationsprojekten mit dem
New York City Ballet, dem Chinesischen Nationalballett oder The Hong
Kong Ballet fort. „Wang und das Dortmunder Ballett zählen damit zu den
bedeutendsten Botschaftern unserer
Stadt. Gleichzeitig ist er ein Brückenbauer der Nationen. Zu seiner Compagnie zählen 21 Tänzerinnen und Tän-
zer aus 18 Nationen, die Jahr für Jahr
Tausende Menschen – Jung und Alt,
von nah und fern – begeistern“, stellte
Rutenhofer heraus.
Tanzkunst erklimmt neue Höhen
Als der chinesische Choreograf 2003
das seit 1904 bestehende Tanzensemble übernahm, versprach er der Stadt
und den Bürgern eine Tanzsparte, die
auf internationalem Parkett bestehen
kann. Durch kontinuierliche Aufbauarbeit und einem scharfen Blick für
junge Talente und neue Stoffe entwickelt er die Tanzkunst in Dortmund
zu neuen Höhen. Zuvor als Ensemble
der Opernintendanz untergeordnet,
erlangte das Ballett Dortmund 2008
den Status einer eigenständigen und
gleichberechtigten Sparte innerhalb
des Theaters Dortmund. 2009 gelang
es, zusammen mit starken Partnern
aus Wirtschaft und Politik das neue
Ballettzentrum Westfalen zu verwirklichen, das seither der Tanzcompagnie als Trainings- und Probenraum
zur Verfügung steht. Die großzügigen Räumlichkeiten im Westfalenpark
bilden auch den Mittelpunkt der Jugendarbeit des Balletts Dortmund, die
2014 mit der Gründung des NRW Juniorballetts und der Schaffung weiterer Tänzerstellen einen vorläufigen
Höhepunkt erlebte.
Ob im gewerblichen oder im privaten Bereich – seit 50 Jahren vermittelt und verwaltet die Immobilien
R. Schneider KG Immobilien. 1961
gründete Rudolf Johann Schneider
das Unternehmen, in den 1970erJahren startete Rudolf Friedrich
Schneider in der zweiten Generation im Unternehmen. Seit 2005 steht
mit Rudolf Michael Schneider nunmehr die dritte Generation in Führungsverantwortung. Nach Stationen in der Hansastraße im Westfalenhochhaus, am Königswall und
an der Kampstraße ist das Unternehmen seit 1993 in einem eigenen
Gebäude an der Hamburger Straße 50 zu Hause. „Die Wünsche unserer Kunden stehen bei uns immer
im Mittelpunkt“, erläutert Rudolf
Friedrich Schneider seine verblüffend einfache, aber erfolgreiche Firmenphilosophie. Ein Team von Kaufleuten der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft, Bürokaufleuten
und Rechtsanwaltsfachangestellten
kümmert sich um die Belange der
Kunden. Der Ausbildungsbetrieb Immobilien R. Schneider KG ist Mitglied beim ivd (ehemals RDM), dem
wichtigsten Verband der Immobilienwirtschaft in Deutschland, der an
seine Mitglieder hohe Qualitätsansprüche stellt und daher als natürliches Gütezeichen fungiert.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
27
Die neue Firmenzentrale von adesso.
Foto: adesso
adesso bezieht
neue Zentrale
Nach 18 Monaten Bauzeit hat das Unternehmen vor Kurzem
seine neuen Geschäftsräume in Dortmund bezogen.
D
er Umzug ist geschafft. Jetzt leben sich die Mitarbeiter von
adesso in ihrem neuen Domizil in der Stockholmer Allee 20 an der
Stadtkrone Ost ein und machen sich
mit den attraktiven Möglichkeiten an
ihren Arbeitsplätzen und der modernen Ausstattung in den Besprechungsund Konferenzräumen vertraut.
„Bei unserer neuen Unternehmenszentrale haben wir von Anfang
an auf die Schaffung einer angenehmen, motivationsfördernden Arbeits-
atmosphäre Wert gelegt“, betont Dr.
Rüdiger Striemer, Co-Vorstandsvorsitzender bei adesso und Verantwortlicher für das Bauprojekt. Die neue Arbeitswelt gibt viel Raum für innovative Möglichkeiten der Zusammenarbeit. „Viele Inspirationen dafür haben
wir direkt von unseren Mitarbeitern
erhalten. Entstanden ist dadurch ein
modernes Bürodesign, das ideal auf
die Arbeitsläufe in der Softwareentwicklung abgestimmt ist. Die zahlreichen positiven und begeisterten Re-
Auch die kommende Generation von IT-Experten fühlt sich wohl im neuen Gebäude
der adesso AG: Dr. Rüdiger Striemer, Co-Vorstandsvorsitzender, überreicht den symbolischen Schlüssel an die Auszubildenden.
28
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
aktionen zeigen mir, dass das neue Arbeitsplatzkonzept ankommt“, so Striemer.
Auf fünf Etagen bietet die neue
Zentrale ein flexibles Raumkonzept:
Die weitgehend offenen Arbeitsbereiche bieten vielfältige Möglichkeiten
für den kreativen und kommunikativen Austausch. Stehtische für Projektarbeit und Lounges für spontane Besprechungen befinden sich direkt neben dem Arbeitsplatz und schaffen eine teamorientierte, produktive und
gleichzeitig lockere Atmosphäre. Eine weitere Besonderheit ist der sogenannte „Interaction Room“: Dieser
Raum hilft dabei, in komplexen Softwareprojekten das zu visualisieren,
was sonst nur schwer zu erkennen ist:
Prozesse, Anwendungslandschaften,
Daten und Zusammenhänge. Die Anzahl der Besprechungs- und Konferenzräume wurde verdoppelt. Aber
auch die Entspannung und Erholung
der Mitarbeiter sollen nicht zu kurz
kommen. Auf den zwei Dachterrassen, im großen Mitarbeiter-Bistro mit
Kaffeelounge oder beim Tischkickern
können sie ihre Pausen verbringen.
Baubeginn für das über 7.000 Quadratmeter große Gebäude mit Raum
für rund 500 Mitarbeiter war im Mai
2013. Das Bebauungskonzept sieht
die Möglichkeit einer späteren Erweiterung in einem zweiten Bauabschnitt
vor, erlaubt größtmögliche räumliche
Flexibilität und bietet somit genügend
Kapazität für eine weitere Expansion
von adesso.
adesso
› adesso wurde 1997 in Dortmund gegründet und beschäftigt über 1.200
Mitarbeiter an zwölf Standorten.
Die Aktie ist im regulierten Markt
notiert. Zu den wichtigsten Kunden
zählen die Allianz, Hannover Rück,
Union Investment, Westdeutsche
Lotterie, Swisslos, Zurich Versicherung, DEVK und DAK.
WIRTSCHAFT REGIONAL
OrgaTech erhält
Sicherheitszertifikat
Die OrgaTech GmbH aus Lünen ist als erstes Unternehmen von der DQS nach dem Regelwerk für
Informationssicherheit ISIS12 zertifiziert worden. Die Zertifikatsübergabe fand im Rahmen der
IT-Fachmesse it-sa 2014 statt. ISIS12 ist ein Informationssicherheits-Managementsystem, das
vom Netzwerk für Informationssicherheit im Mittelstand (NIM) des Bayerischen IT-Sicherheitscluster e. V. in Zusammenarbeit mit zwei Universitäten entwickelt und erstmals im Oktober 2011
der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Als kompaktes und finanziell tragbares Verfahren wurde es speziell auf die Bedürfnisse kleine und mittlerer Unternehmen (KMU) zugeschnitten. Das
Verfahren ist so gestaltet, dass es sich als Vorstufe für die Implementierung und spätere Zertifizierung nach dem Standard ISO 27001 oder BSI
IT-Grundschutz eignet, da es die wichtigsten Elemente beider Regelwerke enthält. OrgaTech erarbeitet unternehmensspezifische Softwarelösungen, beispielsweise für Daten- und Qualitätsmanagement. Mit dem Zertifikat weist OrgaTech
höchste Qualität in der Informationssicherheitspolitik nach.
Broschüre zum
Onlinehandel
Gemeinsam mit praxiserfahrenen
Partnern hat die IHK einen Leitfaden
E-COMMERCE
für alle Einzelhändler erarbeitet, die
im Einzelhandel
sich bislang noch nicht mit dem Thema E-Commerce beschäftigt haben.
Neben Statistiken und Fakten zum
Käuferverhalten werden vor allem
Erfahrungen aktiver Internethändler geteilt. Die Experten der Agenturen und Händler geben Tipps, die
Onlinehändleranfänger oder solche,
die es werden wollen, von vorneherein beachten
sollten. „Wir hoffen, dass wir dem Einzelhandel
mit dieser Broschüre eine kleine Hilfe an die Hand
geben, damit immer mehr Händler den Schritt in
die Onlinewelt wagen“, sagt Christian Korte, zuständiger Referent für das Thema Einzelhandel
bei der IHK. Während der Umsatz im stationären
Einzelhandel seit Jahren stagniert, verzeichnet
der Onlinebereich noch immer steigende Umsatzzuwächse. Die Broschüre kann auf der Homepage
der IHK unter der Dokumentennummer 656474
heruntergeladen werden.
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ANERKANNT ALS GEEIGNETE PERSON GEMÄß § 305 INSO
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
29
WAS SONST GESCHAH
Gute Nachrichten für Kinogänger
Nennmann & Thies binden sich erneut langfristig an Lünen
N
ennmann & Thies bleiben Lünen treu“, so hieß es im April
2010 in einer Presseerklärung
der beiden Kinomacher, als diese seinerzeit vorzeitig die Verlängerung
des Mietvertrags für das Lüner Innenstadtkino bis 2018 unterzeichnet hatten. Nun haben sie es wieder
getan. Lutz Nennmann und Meinolf
Thies gehen dieses Mal aber noch einen konsequenten Schritt weiter.
Thies: „Wir haben uns direkt bis zum
Jahr 2028 an die Cineworld, Lünens
Kinogänger und unseren Vermieter, der Harpen Immobilien GmbH in
Dortmund gebunden. Wir sehen unser Engagement somit langfristiger
denn je.“ Was auch mit den erheblichen Investitionen in den Kinobetrieb zu tun hat, die sich nicht allesamt kurzfristig amortisieren lassen.
In diesem Jahr wurde die komplette
Gastronomie-Tresenanlage erneuert,
die Lounge neu gestaltet und erweitert. Außerdem wurde die Cineworld
kürzlich eines von bislang nur sieben
Kinos in Deutschland, die den Besuchern D-Box-Motion-Seats bieten –
Kinosessel, die sich absolut synchron
zur Handlung auf der Leinwand bewegen. Allein diese Investition betrug über 160.000 Euro für gerade
mal 33 Sessel. Dem voraus gegangen
waren in den vergangenen Jahren
die Digitalisierung der Filmprojektion sowie die komplette Renovierung
und Neuausstattung von Foyer und
Sälen. „Ein Millionenbetrag, der von
uns investiert wurde, um die Cineworld im Mitbewerber-Umfeld nicht
nur konkurrenzfähig zu machen, sondern auch ganz klar in Sachen Qualität des Kinomachens die Führerschaft
für den gesamten Umkreis zu übernehmen. Mit Blick auf die Resonanz
des Publikums sehen wir diesen Anspruch in jedem Fall als bestätigt an.“
Foto: Cineworld
DMV setzt auf Know-how aus Dortmund
Werbeagentur act&react entwickelte neues Corporate Design des Deutschen Marketing Verbands.
D
ie Kreativen aus Westfalen verantworten damit zugleich den
Gesamtauftritt der 65 regionalen Marketing Clubs und der 44 JuMPKreise, die im DMV zusammenge-
schlossen sind. „Das war ein wirklich
spannender Auftrag, denn der DMV
besitzt eine wirklich große Strahlkraft“, sagt Thomas Szabo, Geschäftsführer von act&react. „Eine besonde-
Thomas Szabo (Mitte) bei der Vorstellung des neuen Corporate Designs mit DMV-Präsident Prof. Dr. Ralf E. Strauß (r.) und Vizepräsident Wolfgang Röhr.
Foto: Jörn Wolter
30
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
re Herausforderung war, eine visuelle Klammer zu finden, die sowohl die
Identität des Verbands als auch die Individualität der einzelnen Clubs und
der Junior Marketing Professionals,
der JuMP, berücksichtigt“, erzählt
Szabo. „Hier konnten wir unsere Kernkompetenzen, Design und Beratung,
perfekt ausspielen.“ Offizieller Relaunch des neuen Erscheinungsbildes
war der 5. Dezember. Hier wurde das
Design auf der Mitgliederversammlung des DMV in Hamburg vorgestellt.
„Das neue CD-Konzept und seine wirklich überzeugende Umsetzung durch
act&react machen mich sehr glücklich“, erklärt Verbands-Vizepräsident
Wolfgang Röhr. „Das attraktive Design
wird den Verband und die Clubs in
der öffentlichen Wahrnehmung weiter
nach vorne bringen.“
WIRTSCHAFT REGIONAL
Profis bei der Bewertung
Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund feiert Sitzungsjubiläum.
P
ünktlich zum Jahresabschluss
fand die 2.000. Sitzung des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in der Stadt Dortmund
statt. Dies wurde im Rahmen einer Feierstunde in den Räumen der
IHK zu Dortmund gewürdigt. Neben den aktuellen Mitgliedern nahmen auch einige ehemalige und die
Geschäftsstelle des Gutachterausschusses teil. Gutachterausschüsse
für Grundstückswerte wurden bereits
1960 eingerichtet. Ihnen obliegt neben der Führung der Kaufpreissammlung auch die Erstattung von Gutachten über den Verkehrswert (Marktwert) von bebauten und unbebauten
Grundstücken. Die erste Sitzung des
Gutachterausschusses Dortmund fand
am 11. Juli 1961 statt. Das seinerzeit
zu begutachtende Grundstück wurde
zum Zwecke des Ausbaus des Ruhrschnellwegs benötigt. Das in 2.000
Sitzungen breit gefächerte Gutachtenportfolio umfasste auch für die Stadtentwicklung Dortmund bedeutende
Grundstücke. Neben der Bewertung
eines großen Brauereigeländes Anfang der 1970er-Jahre, waren in den
Reinhard Schulz, Hauptgeschäftsführer der IHK (vorne r.) begrüßte den Gutachterausschuss und dessen Vorsitzenden Ulf Meyer-Dietrich (vorne, 2. v. r.). Foto: IHK
1980er-Jahren etliche mit Benzol belastete Grundstücke in Dorstfeld-Süd
Gegenstand der Verkehrswertermittlung. Mitte der 1990er-Jahre war der
Gutachterausschuss mit der Bewertung der Grundstücke des heutigen
Konzerthauses beauftragt. Aber auch
Neubestellungen
IHK-Präsident Dolezych vereidigt Sachverständige.
D
ie öffentliche Bestellung und
Vereidigung von Sachverständigen zählt zu den wichtigen IHKAufgaben. Da sei es besonders erfreulich, so IHK-Präsident Udo Dolezych
(vorn) anlässlich des Vereidigungstermins am 3. Dezember 2014 in der
IHK, wenn durch drei Neubestellungen auch gleich drei neue Sachgebiete im IHK-Bezirk Dortmund, Hamm
und dem Kreis Unna erstmalig durch
eigene Experten besetzt werden können. Für „Unternehmensbewertung“
steht von nun an Steuerberater Diplom-Kaufmann Martin Seiler (2. v. l.).
„Prüfung und Sanierung von Kanalisationen inklusive der zugehörigen
Techniken“ ist das Metier von Diplom-Ingenieur (FH) Stefan Helmken
(3. v. l.). Prof. Dr.-Ing. Michael Alber (r.) dagegen ist als Kapazität in
den Fachbereichen „Ingenieurgeologie und Felsmechanik“ zu Hause. Alle drei freuen sich darauf, neben ihren jeweiligen Hauptberufen künftig
auch als Gerichtsgutachter zur Verfü-
andere außergewöhnliche Gutachten wurden erstellt. Die älteste je in
einem Gutachten bewertete Immobilie wurde vor 1700 errichtet und wird
noch heute als Wohnhaus genutzt.
Derzeit umfasst der Gutachterausschuss 28 Mitglieder.
gung stehen zu können. Zu den ersten Gratulanten nach der erfolgten
Vereidigung zählten IHK-Geschäftsführer Michael Adel (l.) und IHK-Referent Jost Leuchtenberg (2. v. r.).
Damit steigt die Gesamtzahl der öffentlich bestellten und vereidigten
Experten bei der IHK zu Dortmund
auf jetzt 91 Personen. Foto: IHK/Michael Printz
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
31
WIRTSCHAFT REGIONAL
Serie über den Kreis Unna – Teil 5: Holzwickede
Mehr als nur der
Vorgarten Dortmunds
Holzwickede nutzt den Flughafen, um wirtschaftlich abzuheben. Dank des Gewerbeparks in
Airportnähe hat die kleine Gemeinde schon manchen „Riesenfisch“ an Land gezogen.
VON CHRISTIAN WEIHER
W
as lange währt, wird endlich
gut: Als erster Kommune im
Kreis Unna ist es Holzwickede
gelungen, nach sieben Jahren
Werne
Selm
aus der Haushaltssicherung zu kommen.
Für das Jahr 2015 weist der Haushaltsplan
sogar einen kleinen Überschuss
aus. Weitere positive Fakten
Lünen
Bergkamen
sprechen für die kleine GemeinBönen
de (gut 17.000 Einwohner) an
Kamen
der Emscher. Im Vergleich mit
den anderen Kreiskommunen
Unna
hat sie mit die geringste Arbeitslosenquote (7,1 Prozent
Holzim November 2014), und in
Fröndenberg
wickede
den Kindertageseinrichtungen ein reiches Betreuungsangebot für unter dreijährige
Kinder, das ziemlich einzigartig ist. Wenn
Schwerte
dann auch noch mit 9.500 Einpendlern täglich die höchste Einpendlerquote in gesamt
NRW erzielt wird, dann spricht das alles für
die hohe Lebens- und Arbeitsqualität in der
Gemeinde. „Die schwierigsten Zeiten sollten
hinter uns liegen“, sagt Bürgermeister Jenz
Rother. Er wirkt aber so, als täten sie das
Filetstück der Gewerbeschon länger.
flächen in Holzwickede:
Der Eco Port.
Foto: Neubauer
32
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Holzwickede liegt so nahe an der Dortmunder Stadtgrenze, dass sich mit dem Umzug eines großen Unternehmens eine schöne
Geschichte verbindet, die Rother noch heute
ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der Gewerbepark am Dortmunder Flughafen war bereits angelegt, als sich jemand aus der Geschäftsführung des Logistikunternehmens
Rhenus genervt von den langen Transfers
vom Airport zur Hauptverwaltung im Dortmunder Norden zeigte. Eine Anekdote besagt, der Manager sei aus dem Terminal gekommen, habe auf das gegenüber liegende
Gelände geschaut und gesagt: „Hier müsste
die Zentrale stehen!“ Natürlich sei er fest davon ausgegangen, dass es sich noch um Dortmunder Stadtgebiet handelte. Kurzum: Etwas später stand die Zentrale auch dort – allerdings auf der falschen Seite des Bürgersteigs. Und schon hatte die kleine Gemeinde
einen Riesenfisch an Land gezogen.
„Was das Gewerbegebiet anbelangt“, sagt
Rother denn auch, meint aber nicht nur Rhenus damit, „ist der Flughafen ein Segen für
uns“. 1.150 Unternehmen zählte die Gemeinde Ende 2014, allein im Vergleich zu 2013 ein
Plus von 29 oder 2,6 Prozent. Zu den größten
Arbeitgebern zählt Montanhydraulik mit 430
Mitarbeitern, Wiederholt mit 465 und eben
Rhenus mit 480 Mitarbeitern. Dazu gehört
auch noch der Großhändler Sonepar Deutschland (Region West), der von der Niederlassung an der Natorper Straße aus für insgesamt 1.300 Mitarbeiter verantwortlich zeichnet, davon arbeiten konstant 350 am Standort. Ein deutliches Plus gab es für Holzwickede auch bei den sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten, deren Anzahl im vergangenen
Jahr mit 10.069 gegenüber 9.413 (2013) die
Grenze von vier- zu fünfstellig durchbrach –
ein Zuwachs von 6,9 Prozent.
Holzwickede ist also wesentlich mehr als
nur der kleine Vorgarten der großen Nachbarstadt Dortmund. Die Emschergemeinde bietet zahlreiche Arbeitsplätze und eine
hohe, aber eben nicht großstädtische Lebensqualität. Die wirft Bürgermeister Rother auch selbstbewusst in die Waagschale, und es klingt fast etwas altmodisch,
wenn er betont, „dass wir hier noch ein
Vereinsleben haben, das unglaublich aktiv ist“. Verein bedeutet aber nicht nur
Schützen- oder Kaninchenverein. Mit Verein ist auch die Deutsch-Französische Gesellschaft oder der Deutsch-Britische Club
gemeint. Hinzu kommt ein reiches sportliches Angebot, das bis weit in die Nachbarkommunen ausstrahlt.
Ein Herz für junge Familien
Fürs Leben und fürs Arbeiten muss die Gemeinde Flächen vorhalten. „Wir werben
um junge Familien“, sagt Rother, „denn
wir leiden unter Kindermangel.“ Die Zahl
der Geburten sei von 204 im Jahr 1994 auf
151 im Jahr 2000 und dann auf 126 im
vergangenen Jahr gesunken. Gerade deshalb muss man locken: Mit dem alten innerörtlichen Industriegelände Caroline
hat Holzwickede 2003 mit Unterstützung
des Landes ein zehn Hektar großes Areal
gekauft, das 100 Jahre eine Zeche und 50
Jahre ein Stahlwerk trug. „Es war ein großer Kraftakt, das Gelände zu einem Wohngebiet zu entwickeln“, meint der Bürgermeister. Etwa 150.000 Kubikmeter Boden
mussten entsorgt werden – und auch eine Bombe, deren Entschärfung die Evakuierung von 2.000 Menschen notwendig machte. 2007 wurde der Grundstein
für das erste Haus gelegt, heute zählt die
„Neue Caroline“ bald 200 Wohneinheiten
für fast 600 Bürger nebst Seniorenheim
und Kinderspielplatz mit Thema „Zeche“ –
zwei Drittel der Bewohner kamen von auswärts.
Neben kleineren Baugebieten hat man
mit dem Areal der Emscherkaserne noch
ein weiteres Baugebiet in Planung. 8,5
Hektar ist es groß. Geplant ist, 50 bis 60
Prozent des Areals zu bebauen, der Rest
bliebe für Straßen und viel Grün. Somit
könnte ein Wohnreservoir für etwa 400
Bürger entstehen. „Erste Gespräche mit
der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten und möglichen Investoren hat
es bereits gegeben“, so Rother.
Sinkende Kinderzahlen ziehen sinkende Schülerzahlen nach sich. „Wir werden das in den nächsten Jahren genau beobachten müssen“, sagt Rother, „eventuell muss man eine der vier Grundschulen schließen.“ Dafür freut man sich in
der mehrfach tot gesagten Hauptschule
über aktuell 45 Anmeldungen – was natürlich auch damit zusammenhängt, dass
die Nachbarkommunen kaum mehr über
Hauptschulen verfügen. Das Clara-Schumann-Gymnasium ist ebenfalls sehr gut
besucht und verfügt über einen ausgezeichneten Ruf im Umfeld.
Noch mal zu Rhenus, weil es deutlich
macht, wie man in der Gemeinde Holzwickede tickt. Als ein leitender Mitarbeiter
des Unternehmens, vom ständigen Pendeln aus Hagen genervt, eine Immobilie suchte, setzte sich der Bürgermeister
kurzfristig mit ihm in Verbindung. Er zeigte ihm ganz Holzwickede und vermittelte ihm schließlich ein Haus. „Kurze Wege
im Mittelfeld“, meint er dazu. Das ist das,
was er gerne macht – mal eben schnell was
regeln. Rother ist – wenig überraschend –
BVB-Fan. Seit 1999 ist er Bürgermeister
der Gemeinde. Seitdem haben sich die Gewerbesteuereinnahmen von damals sechs
Millionen DM auf jetzt bald dreizehn Millionen Euro mehr als vervierfacht. 260.000
Quadratmeter groß ist das Gewerbegebiet
am Flughafen, 64.500 Quadratmeter stehen noch zur Vermarktung. Rother möchte, dass dort Firmen siedeln, bei denen der
Flächenverbrauch in einem guten Verhältnis zu den Arbeitsplätzen steht. Derzeit
gibt es dort etwa 90 Firmen mit 1.200 Mitarbeitern. Und der ECO-Port wächst, 2015
kommen weitere Unternehmen mit rund
100 Arbeitsplätzen.
Ein kleines Problem ist, dass es auf lange Sicht kaum Platz mehr für ein neues
Gewerbegebiet gibt. „Wir haben noch eine
etwa acht Hektar große Fläche in Rausingen“, so der Bürgermeister, „das ist aber
Zukunftsmusik.“ Zur nahen Zukunft gehört das im Bau befindliche Rechenzentrum für alle deutschen Sonepar-Niederlassungen in Holzwickede. Dort werden
180 Arbeitsplätze entstehen. Das französische Unternehmen Sonepar ist weltweiter
Marktführer im Elektrogroßhandel und
verfügt in 41 Ländern über mehr als 2.300
Niederlassungen. In Holzwickede hat Sonepar in den vergangenen Jahren enorm
erweitert, über weitere Expansionsmöglichkeiten wird bereits verhandelt.
Das kleine Holzwickede ist wohl größer, als man denkt. Es reicht von der Ruhr
bis zum Dortmunder Flughafen – und aufgepasst: Dortmund beginnt erst an der
nördlichen Bordsteinkante der Chaussee.
Gemeinde Holzwickede
Bürgermeister
Jenz Rother
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
33
Kompakt
mediamoss
Kommunikation
leicht gemacht
Neuer WJ-Vorstand
„Goldene Zeiten gemeinsam gestalten“ – so lautet das Motto der Wirtschaftsjunioren (WJ) Dortmund Kreis Unna Hamm für 2015. Das gab der neue Vorsitzende der
jungen Unternehmer und Führungskräfte, Carsten Jäger, bei seinem Amtsantritt am
12. Januar im Rahmen der Mitgliederversammlung bekannt. Das Amt des Vorsitzenden übernahm Jäger (Mitte l.) von Fabian Woikowsky (Mitte), der dem Vorstand als
Past President weiterhin als Ratgeber zur Verfügung steht.
Foto: Jan Heinze
Der Phoenix-See bekommt
eine Akademie
Sparkassenakademie NRW: Große Freude über
Standortentscheidung in Dortmund.
D
ie Sparkassenakademie Nordrhein-Westfalen wird künftig
am Dortmunder Phoenix-See
sitzen. Das hat die Trägerversammlung der Sparkassenakademie entschieden. Das historische Gebäudeensemble der Hörder Burg wird zum
Studienzentrum umgebaut. Angrenzend ist ein Hotelneubau geplant.
Mit großer Freude hat Dortmunds
Oberbürgermeister Ullrich Sierau reagiert: „Dieser Beschluss spricht für
den Wirtschafts- und Weiterbildungsstandort Dortmund. Er spricht auch
für die große Akzeptanz des Standorts Phoenix-See und für sein überregionales Ansehen.“
Hocherfreut zeigt sich auch IHKHauptgeschäftsführer
Reinhard
Schulz über die Entscheidung. „Die
Akademie ist nicht nur für das Image
der Westfalenmetropole gut, sondern
ist auch ein positiver Wirtschaftsfak-
34
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
tor. Denn die Teilnehmer an Weiterbildungsmaßnahmen bedeuten eine
hohe Wertschöpfung für den Standort Dortmund.“ Der neue zentrale
Sitz der Sparkassenakademie NRW
fasst die bisherigen Standorte in Düsseldorf und Münster zusammen und
wird die größte Sparkassenakademie
Deutschlands sein. Erste Fortbildungen sollen bereits 2016 in der Hörder
Burg stattfinden; 2018 soll das Studienzentrum mit 7.000 Quadratmetern
Fläche komplett sein. Pro Jahr erwartet die Akademie dann 43.000 Tagesbesucher. Die Sparkassenakademie
NRW ist die Weiterbildungseinrichtung der landesweit 105 Sparkassen,
in denen rund 60.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Insgesamt hatten 144
Interessenten die Ausschreibungsbroschüre angefordert, 39 Anbieter entschieden sich, ihre detaillierten Unterlagen einzureichen.
Die mediamoss GmbH ist umgezogen und hat nun ihren Sitz am
Phoenix-See an der Hörder Burgstraße in Dortmund. Die Agentur
für wissenschaftliche Kommunikationsberatung von Prof. Dr. Christoph
Moss bietet in diesem Jahr auch Seminare an. Gemeinsamer Nenner
hierbei sind die Begriffe „Marketing“ und Kommunikation“. Dabei
geht es beispielsweise um die Frage, wie sich E-Mails effizient nutzen lassen, worauf es bei einer Mitarbeiter- und Kundenzeitschrift ankommt oder wie sich ein Geschäftsbericht attraktiv darstellen lässt
(26.2.2015). Der 11. Juni dürfte für
Jungunternehmer interessant sein.
Dann geht es um das Thema „PR für
Existenzgründer“. mediamoss bietet
die Tagesseminare am Campus der
BiTS-Hochschule in Iserlohn an. Dort
ist Prof. Christoph Moss Leiter des
Mediainstituts.
Kontraktlogistik
Schäflein bleibt in
Schwerte
Der Kontraktlogistiker Schäflein Logistics bleibt dem Standort Schwerte treu und wird weiter von dort aus
die Produktionsversorgung für das
Werk Witten der Bosch Rexroth AG
übernehmen. Die Pläne, gemeinsam mit Schäflein ein neues Logistik-Center in Witten zu errichten,
sind somit vom Tisch. Für die über
70 Schäflein Logistics-Mitarbeiter,
die für die Versorgung des nahegelegenen Bosch Rexroth Werkes Witten verantwortlich sind, ändert sich
nichts. Ihr Arbeitsweg wird sie weiter in unmittelbare Nähe zum Westhofener Kreuz führen. „Wir haben
mit Bosch Rexroth alle Möglichkeiten und Alternativen geprüft und
letztendlich war die Entscheidung,
am Standort Schwerte festzuhalten,
für unseren Kunden die kosteneffektivste Variante“, sagt Bernd Schäflein, Geschäftsführer der Schäflein
Logistics GmbH. Über 120.000 Tonnen Klein- und Maschinenteile zum
Bau von Windenergieanlagen werden im Schäflein Logistik-Center
Schwerte logistisch betreut.
WIRTSCHAFT REGIONAL
Kostenlose
Erfinderberatung
Patentanwälte aus der Region beraten zu Rechtsfragen
rund um gewerbliche Schutzrechte.
Entwicklung und Umsetzung
von Marketingstrategien.
A
uch im ersten Halbjahr 2015
bietet das Informationszentrum Technik und Patente (ITP)
der Technischen Universität Dortmund kostenlose Erfinderberatungen
an. Dabei beraten Patentanwälte aus
der Region in den Räumen des ITP zu
individuellen Rechtsfragen rund um
die gewerblichen Schutzrechte Patent, Gebrauchsmuster, Marke und
Design.
Die wöchentlichen Beratungsgespräche, denen jeweils eine allgemeine Beratung durch Patentrechercheure des ITP vorausgeht, erfreuen sich
großer Beliebtheit. Jährlich kommen
so etwa 260 Rechtsberatungen zustande. Darüber hinaus bietet das ITP
ein breites Spektrum an Dienstleistungen zu den gewerblichen Schutzrechten an. Im Mittelpunkt stehen vielfältige Recherchemöglichkeiten zu Patenten, Gebrauchsmustern, Marken
und Designs, einschließlich der fachlichen Beratung dazu sowie der Möglichkeit, Rechercheaufträge zu erteilen. Auch werden Fragen zu Schutzrechtsanmeldungen beantwortet. In
Nordrhein-Westfalen ist das ITP die
einzige Annahmestelle für Schutzrechtsanmeldungen. Als Normenauslegestelle hält das ITP zahlreiche Normen und technische Regelwerke für
die Einsichtnahme bereit.
Beratungen jeden Mittwoch
Die Beratungsgespräche finden jeden
Mittwoch von 13:30 Uhr bis 16 Uhr in
der Universitätsbibliothek Dortmund,
Vogelpothsweg 76, Dortmund-Eichlinghofen (Campus Nord der Technischen Universität Dortmund) statt.
Termine können unter der Telefonnummer 0231 7554014 mit dem ITP
abgestimmt werden.
Die untenstehende Aufstellung
weist die Patentanwälte und die jeweiligen Termine für die Beratungsgespräche im ersten Halbjahr 2015 aus.
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Hagen
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Gelsenkirchen
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› 22.04. Dr. Jörg Nunnenkamp, Essen
› 29.04. Dr. Michael Kühnel, Wülfrath
› 06.05. Arne Behrendt, Bochum
› 13.05. Jörg Griepenstroh, Bochum
› 20.05. Stefan Häckel Essen
› 27.05. Markus Krogmeier, Dortmund
› 03.06. Lothar Dörner, Hagen
› 10.06. Dr. Maria Bernadette Wurm,
Dortmund
› 17.06. Dr. Axel Brune, Arnsberg
› 24.06. Arndt Jungclaus, Dortmund
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
35
Jubiläen
25 Jahre
Damberg & Herzer
Immobilien GmbH
Auf dem Campus der WIHOGA sollen sich ab August auch Schülerinnen und Schüler
tummeln, die, am neuen Wirtschaftsgymnasium ihr Abitur mit Zielrichtung Hotellerie,
Gastronomie, Tourismus & Event machen wollen.
Foto: WIHOGA
An der WIHOGA
zum Abitur
Neues Wirtschaftsgymnasium an der WIHOGA Dortmund
soll ab August für Schüler offenstehen.
V
orbehaltlich der Genehmigung
der Bezirksregierung Arnsberg
soll schon im nächsten Schuljahr (Beginn 12. August 2015) ein
Wirtschaftsgymnasium an den Wirtschaftsschulen für Hotellerie und
Gastronomie (WIHOGA) Dortmund
eingerichtet werden. Im neuen Wirtschaftsgymnasium können sich Schülerinnen und Schüler frühzeitig im
Berufsfeld „Hotellerie, Gastronomie,
Tourismus & Event“ orientieren und
qualifizieren. „Damit wäre die WIHOGA die einzige Schule in NordrheinWestfalen mit dieser beruflichen Ausrichtung“, sagt Schulleiter Harald Becker.
Innerhalb von drei Jahren erwerben die Schülerinnen und Schüler sowohl das Abitur als auch berufliche
Kenntnisse. Die vielfältigen Einblicke
in die Hotellerie und Gastronomie, die
Tourismus- und Eventbranche und die
damit verbundenen Lernerfahrungen
bilden eine hervorragende Basis für
eine bewusste Entscheidung für ein
Studium, für eine betriebliche Ausbildung oder auch für ein duales Studium. Neben den Leistungskursen Englisch und Betriebswirtschaftslehre sowie den üblichen Grundkursen sollen
neue Differenzierungsfächer wie „Hotel- und Gastronomiemanagement“,
36
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
„Tourismusmanagement“ und „Eventmanagement“ angeboten werden.
Wer die allgemeine Hochschulreife an
einem Berufskolleg erwirbt, kann im
Übrigen jeden Studiengang an deutschen Hochschulen studieren.
Mit dem erfolgreichen Abschluss
der Sekundarstufe I (Fachoberschulreife) stehen alle Schülerinnen und
Schüler an Realschulen, Sekundarschulen, Gesamtschulen und anderen
allgemeinbildenden Schulen vor der
wichtigen Entscheidung, ob sie eine
berufliche Ausbildung beginnen oder
ihren schulischen Bildungsweg zur
Fachhochschulreife oder zum Abitur
fortsetzen sollen. Wer beide Welten
kombinieren möchte, kann die gymnasiale Oberstufe an einem Berufskolleg besuchen und so die Allgemeine Hochschulreife erlangen. Die entsprechenden Bildungsgänge nennen
sich „berufliches Gymnasium“ oder an
kaufmännischen Berufskollegs „Wirtschaftsgymnasium“.
Wer sich schon jetzt näher informieren möchte, sollte zum nächsten
WIHOGA-Infotag am 7. Februar zwischen zehn und 14 Uhr in die Schule
am Rombergpark in Dortmund kommen. Infos finden sich auch unter
www.wihoga.de/wirtschaftsgymnasium
www.schueleranmeldung.de
Am 1. Januar konnte die Damberg
& Herzer Immobilien GmbH auf ihr
25-jähriges Bestehen zurückblicken. Die Gründung des Unternehmens erfolgte durch die damaligen
Geschäftsführer Anja Damberg-Kattenbusch und Rudolf Herzer. Ausgehend von der damaligen Marktsituation lag der Tätigkeitsschwerpunkt anfangs im Bereich Baubetreuung, Vermittlung und WEG-Verwaltung. Nach dem altersbedingten Ausscheiden des Geschäftsführers Rudolf Herzer trat zum 1. Oktober 2005 der Bankbetriebswirt
Wolfgang Kattenbusch als weiterer Geschäftsführer dem Unternehmen bei. Im Laufe der folgenden
Jahre fand eine marktorientierte erfolgreiche Verlagerung und Spezialisierung der Tätigkeitsschwerpunkte
zu den Bereichen Mietshausverwaltung mit Verwaltungen in Hamm,
Kamen, Wuppertal und Kiel sowie
Immobilienvermittlungen im Raum
Hamm statt.
25 Jahre
GrünBau gGmbH
Die GrünBau gGmbH gemeinnützige Gesellschaft für soziale Qualifizierung und Beschäftigung in der
Stadterneuerung, Dortmund, wurde 1991 gegründet. Seit 2010 ist
die Stiftung Soziale Stadt. einzige
Gesellschafterin. Neben den Zielen
der Stadtteilorientierung und -entwicklung steht insbesondere die berufliche Qualifizierung arbeitsloser
Männer und Frauen im Zentrum der
Arbeit. Seit 2014 gibt es auch eine
Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle. GrünBau erwirtschaftet bis zu
25 Prozent ihres Finanzierungsbedarfs mit Zweckbetrieben rund um
Haus und Garten (Bau, GaLa-Bau,
mobiler Hausmeisterservice) am
Markt. Den Rest erhält der Betrieb
von unterschiedlichen Förderern für
seine originären ideellen Aufgaben
im Bereich Beschäftigung, Qualifizierung, Stabilisierung und Jugendhilfe. Die GrünBau gGmbH beschäftigt derzeit 136 Mitarbeiter und ist
Mitglied im Paritätischen NRW e. V.
WIRTSCHAFT REGIONAL
„Direkte Gespräche
verbessern die Politik“
Minister Duin setzt „Wirtschaftsdialog vor Ort“ bei den
Industrie- und Handelskammern fort.
N
rw-Wirtschaftsminister Garrelt
Duin wird in den kommenden
zwei Jahren die Vollversammlungen der 16 Industrie- und Handelskammern besuchen. Das haben
die IHK-Präsidentin und -Präsidenten
bei einem Treffen mit Duin in Düsseldorf vereinbart. Mit den Besuchen
der Vollversammlungen, den „Wirtschaftsparlamenten“, in 16 Regionen
Nordrhein-Westfalens, wird der 2013
begonnene Wirtschaftsdialog fortgesetzt und vertieft. Im Rahmen der Reihe „Wirtschaftsdialog vor Ort“ hatte der Minister alle 16 Industrie-und
Handelskammern sowie die sieben
Handwerkskammern in NordrheinWestfalen besucht.
„Ich möchte den Kammern danken, dass sie mir ihre Türen geöffnet
haben. Direkte Gespräche verbessern
die Politik. Gemeinsam können wir
den Wirtschaftsstandort NordrheinWestfalen stärken und weiter voranbringen. Ich freue mich, dass wir unseren Dialog fortsetzen“, erklärte Duin. Der Minister dankte den Kammern
auch für ihr großes Engagement bei
der Aus- und Weiterbildung: „Das Engagement vor Ort in den Bildungszentren, das ich bei meinen Besuchen erleben konnte, ist wirklich beeindruckend. Wir sprechen dabei in weiten
Teilen über ein rein ehrenamtliches
Engagement von Unternehmerinnen
und Unternehmern, das durch staatliche Verwaltung nicht ersetzbar wäre.“
Ziel des weiteren Dialogs ist, die
guten Standortbedingungen in NRW
zu bewahren, aber auch die notwendigen Weichenstellungen für die Zukunft gemeinsam anzugehen. „Die
Themen werden uns auch in 2015
nicht ausgehen. Die Energiewende wird uns weiter beschäftigen und
auch verschiedene Bereiche der Infrastruktur bedürfen unserer besonderen
Aufmerksamkeit“, erklärte Duin.
Dank für Gesprächsangebot
Ralf Kersting, Präsident der IHK NRW,
dankte Minister Duin für seine Unterstützung in den vergangenen Jahren und sein offenes Ohr für die Anliegen in den IHK-Regionen: „Gerne nehmen wir Industrie- und Handelskammern das Gesprächsangebot an. Gemeinsam müssen wir den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen fit für
die anstehenden Veränderungen machen. Dazu braucht es eine leistungsfähige Infrastruktur etwa im Bereich
Breitband und die Gesellschaft muss
wieder mehr Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge entwickeln“, so Kersting.
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IHK-Ausschüsse: Neue Mitglieder
Die Vollversammlung der IHK zu Dortmund hat in ihrer Sitzung am 1. Dezember neue
Mitglieder in acht ihrer 15 Ausschüsse gewählt. Damit sind fast 400 Unternehmerinnen
und Unternehmer aus der regionalen Wirtschaft in den Städten Dortmund, Hamm und
dem Kreis Unna in diesen Gremien ehrenamtlich tätig.
›
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Außenwirtschaftsausschuss: Jörg Hollerbach, Hamm
Ausschuss für Information und Kommunikation: Jochen Brünger, Dortmund
Ausschuss für Verkehr und Logistik: Dr. Till Hoffmann, Dortmund
Dienstleistungsausschuss: Wolfgang Scharf, Dortmund
Finanz- und Steuerausschuss: Markus Dünnebacke, Hamm
Großhandelsausschuss: Gerd Ruhland, Dortmund
Industrieausschuss: Dr. Wolf Hoffmann, Dortmund
Rechtsausschuss: Marc Ackermann, Dortmund
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
37
Seine zupackende Art und seine charmante Seite zeigt Schauspieler Ralf Richter als begeisterter Fan des Ruhrgebiets und seiner
Bevölkerung im Tarox-Imagefilm, der auch ein Bekenntnis zur Region ist.
Foto: Tarox AG
Was den „Ruhri“ ausmacht
Rau, aber herzlich: Der aus Filmen wie „Bang Boom Bang“ bekannte Schauspieler Ralf Richter
wirbt in einem Imagefilm für den IT-Hersteller Tarox aus Lünen.
D
er für seine Leistungen mehrfach ausgezeichnete IT-Hersteller aus Dortmunds Nachbarstadt Lünen hat jetzt erstmals und für
die ITK-Branche ungewöhnlich seine positiven Eigenschaften mit einem
Bekenntnis zum Herkunftsort und zur
herzlichen Art im Ruhrgebiet in einem
Imagefilm in Szene gesetzt. Der in Essen geborene und in Bochum aufgewachsene Schauspieler Ralf Richter
(„Was nicht passt, wird passend gemacht“, „Das Boot“) führt dabei durch
den zweiminütigen Spot.
„Willst Du wissen, was das Geheimnis ist?“, fragt der 57-Jährige als
Protagonist zu Beginn des Films und
nimmt die Zuschauer dann mit auf
eine Reise durchs Revier – unter und
über Tage. Dabei bringt Richter das
Leben in der westfälischen Metropolregion und die Maximen ihrer hier arbeitenden Menschen nahe: „Was Du
zuerst lernst: Von nix kommt nix“,
sagt der Hauptakteur und drückt mit
einem freundlichen „Glück auf“ einem Bergmann vor einem Kohleflöz
eine Spitzhacke in die Hand. Seine
„Currywurst-Pommes“ genießt der
nebenberufliche Restaurantbetreiber
38
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
„ohne überflüssigen Schnickschnack“.
Und beim Kick mit „echten Kumpels“
liebt der Wahlkölner wie die Leute
„die kurzen Wege durchs Mittelfeld“.
Aber die Bewohner des Ruhrgebiets lassen sich vor allem nicht so
leicht aus der Ruhe bringen, „denn
wir haben noch immer einen Weg gefunden, uns neu zu erfinden“, postuliert Ralf Richter die Kernbotschaft
des Films vor der Kulisse einen modernen Binnenhafens.
„Powered by Tarox“
Zum Schluss leitet der Darsteller mit
einem beherzten „Lass jucken Kumpel“ über auf die animierte SchlussSequenz mit „IT-Technologie Made im
Ruhrgebiet“ von Tarox, in der ein starkes Herz für den Puls der Zeit schlägt.
Der Imagefilm schließt mit dem Hinweis auf die Auszeichnung als bester
Hersteller der Jahre 2013 und 2014
in der Kategorie Server. Die Ergebnisse gehen auf eine Umfrage unter
Fachhändlern zurück. Auch als bester Distributor in der Kategorie „Desktops & Notebooks“ ist Tarox jüngst
Gold verliehen worden. Der Film
und die begleitende Kampagne zur
Servertechnologie, „powered by Tarox“ und präsentiert von Ralf Richter,
ist hier zu finden: www.serversieger.
ruhr. Für die Umsetzung zeichnete die
Werbeagentur Interemotion verantwortlich.
„Für unsere Branche, für einen
IT-Hersteller und für uns als inhabergeführter Mittelständler ist dieser Imagefilm in Form und Inhalt eine gelungene Premiere“, betont der
verantwortliche Tarox-Vorstand Matthias Steinkamp: „Auf das Ergebnis
sind wir zurecht stolz, weil der Geist
in unserem Unternehmen authentisch
wiedergegeben ist.“ Die positive Entwicklung des IT-Herstellers sei seit
der Gründung vor mehr als 20 Jahren
auch beflügelt durch die Mentalität
der Mitarbeiter als Menschen aus dem
Ruhrgebiet. Die Bewohner der Metropolregion seien bodenständig und
spätestens seit der „Ruhr 2010“ als
Kulturhauptstadt Europas noch stärker mit ihrer Heimat verbunden. Mit
ihrer zupackenden Art würden sie den
Strukturwandel erfolgreich vorantreiben und den leistungsfähigen Wirtschaftsstandort kraftvoll weiterentwickeln.
WIRTSCHAFT REGIONAL
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Richard Branson, Chef der Unternehmensgruppe Virgin, hat in seinem Unternehmen die Urlaubsanträge abgeschafft. Die Mitarbeiter
können sich nun selbst aussuchen,
wann und vor allem wie lange sie
Urlaub machen. Kann das funktionieren? „Ja“, sagen Sabine Hübner
und Carsten K. Rath, Gründungsduo der Managementberatung
RichtigRichtig.com. Denn: Mitarbeiter, denen die Freiheit zur eigenen Entscheidung zugesprochen wird, sind leistungsfähiger.
Wer das Vertrauen hat, gute eigene Entscheidungen zu treffen, entwickelt Lust und Leidenschaft
für das, was er tut. „Führen Sie Ihre Mitarbeiter
an der langen Leine!“, fordern deshalb die Unternehmensberater Hübner und Rath in ihrem Buch
„Das beste Anderssein ist Bessersein“. Mitarbeitern Freiheiten zu gewähren, das macht vielen
Unternehmen Angst, sie befürchten, die Kontrolle zu verlieren. Doch wer innerhalb eines starren Regelgerüsts agieren muss, kann nicht zum
Überflieger werden. Guter Service lebt von Flexibilität – von der Möglichkeit, aus der Situation
heraus auf Kundenwünsche positiv reagieren zu
können. Dafür braucht ein Mitarbeiter Freiraum.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015x
39
WIRTSCHAFT REGIONAL
Die Gäste im voll besetzten Konzerthaus durften sich über ein Galakonzert von Edita Gruberova freuen.
Foto: Pascal Amos Rest
Königin der Koloratur
Sopranistin Edita Gruberova mit dem „Preis der Kulturstiftung Dortmund“ ausgezeichnet –
erfolgreiche Karriere durch harte Arbeit und eiserne Disziplin.
I
m Dezember vergab die Kulturstiftung Dortmund zum neunten Mal
ihren mit 25.000 Euro dotierten
Kulturpreis. Geehrt wurde damit die
Sopranistin Edita Gruberova für ihr
Lebenswerk. Die Preisverleihung fand
im Rahmen eines Arienabends im
Konzerthaus Dortmund statt, in dem
die Künstlerin seit der Eröffnung 2002
mehrfach aufgetreten ist.
„Mit der Verleihung des Preises
2014 für Musik ehren wir eine der bedeutendsten Sängerinnen unserer
Zeit und eine beeindruckende Persönlichkeit“, stellte Hans-Dieter Michalski, Vorsitzender der Kulturstiftung
Dortmund, bei der Übergabe des Preises fest und hob dabei zugleich auch
das soziale Engagement der Preisträgerin – insbesondere zugunsten von
Kindern in Not – hervor. Zuvor hatte Ulrich Andreas Vogt, stellv. Stiftungsvorsitzender und Gründungsintendant a. D. des Konzerthauses Dortmund, das künstlerische Wirken von
Edita Gruberova gewürdigt und bekräftigt: „Die Jury hat Edita Grubero-
40
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
va ausgewählt, weil hier nicht der
Mythos einer Operndiva, einer Primadonna Assoluta ihr Leben und ihr
Schaffen begleitet hat, sondern weil
sie durch harte Arbeit und eiserne Disziplin eine Karriere formte, die beispielhaft und klug, über alle erdenklichen Stimmfächer ihres persönlichen
Instruments, jahrzehntelang atemberaubend funktioniert.“
Eingeleitet wurde die Preisverleihung durch ein Galakonzert der Preisträgerin. Edita Gruberova gestaltete im voll besetzten Konzerthaus ein
Festprogramm mit ihrem Porträt englischer Tudor-Königinnen: Arien und
Ouvertüren aus den Opern „Maria
Stuarda“, „Anna Bolena“ und „Roberto Devereux“ von Gaetano Donizetti.
Begleitet wurde sie von den Dortmunder Philharmonikern unter Leitung
von Peter Valentovic.
Der „Preis der Kulturstiftung Dortmund“ wird seit 1998 im Zweijahresrhythmus vergeben. Die Preisträger,
abwechselnd aus den Bereichen Musik und Bildende Kunst, werden für
ihr überragendes Lebenswerk geehrt.
Die Preisvergabe an Edita Gruberova
erfolgte auf Vorschlag einer Jury, der
mit Jürgen Kesting, Andreas MölichZebhauser und Prof. Franz Willnauer
angesehene Fachjuroren sowie als Vertreter der Stiftung Harald Heinze und
Hans-Dieter Michalski angehörten.
Tolles Publikum
› Großes Lob für die Akustik der Philharmonie Westfalen gab es übrigens
vor Kurzem von der weltberühmten
Violinistin Anne-Sophie Mutter.
› In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 2. Januar wurde
ihr die Frage gestellt: „In welchen
Sälen erleben Sie ein frenetisches
Publikum?“ Antwort: „Zum Beispiel
in Dortmund. Ich sehe nicht ein, warum sich München davon den Rang
ablaufen lassen sollte. Aber Dortmund hat uns akustisch absolut
in die zweite Liga verdrängt – das
kann ich nicht nur als FC Bayern-Fan
absolut nicht akzeptieren.“
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FÜR IDEEN
Ausbildung sichert
Unternehmen
Berufsschullehrer und Berufsberater „erkundeten“ die Munk GmbH in
Hamm und den unternehmerischen Alltag des Unternehmens.
W
e have the power!“ lautete der Titel der Betriebserkundung, zu der Thorsten Munk, Geschäftsführer der Munk
GmbH in Hamm, Pädagogen des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft Berufliche Schulen des Unternehmensverbands Westfalen-Mitte Ende November eingeladen hatte.
Trotz seines Geburtstags ließ es
sich der Firmenchef nicht nehmen,
den Berufsschullehrern aus Hamm,
Unna und Werne sowie Berufsberatern der Agentur für Arbeit sein Unternehmen vorzustellen, das Stromversorgungen für unterschiedlichste
Bereiche herstellt. Umfassend informierte er sie über die vielfältigen Aspekte seiner Tätigkeit, angefangen bei
den Aktivitäten in den Prüfungsausschüssen der IHK sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Unter-
nehmen bis hin zum Umgang mit Problemen im unternehmerischen Alltag,
wie beispielsweise dem Erwerb eines
benachbarten Grundstücks, Produktkopien aus China und diversen Wirtschaftsfragen.
Ausbildung sichert Fortbestand
Besonderes Augenmerk richtet Torsten Munk auf die Ausbildung: „Ausbildung sichert den Fortbestand des Unternehmens. Ohne neue Mitarbeiter
ist Wachstum und eine Reaktion auf
sich verändernde Märkte nicht möglich“, betonte er.
Beeindruckt vom Engagement des
Hammer Unternehmers, ließ sich der
Arbeitskreis bei der anschließenden
Führung durch den Betrieb vom Firmenchef persönlich Konstruktion und
Produktion insbesondere von Transformatoren erläutern.
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Torsten Munk, Geschäftsführer der Munk GmbH (l.) führte die Mitglieder des
Arbeitskreises Schule/Wirtschaft Berufliche Schulen durch seinen Betrieb.
Foto: Peter Hammer
Jetzt für Unternehmenstage 2015 anmelden!
Die Unternehmenstage 2015 rücken näher: Wie bereits in der Ruhr Wirtschaft 11/2014
berichtet, gibt es im Westfälischen Ruhrgebiet vom 26. Januar bis 9. Februar elf Veranstaltungen zum Thema „innovative Personalpolitik“. Die Bandbreite reicht von der Angehörigenpflege über Chancengleichheit und Generationenwechsel bis hin zu weiblichem Erfindergeist. Nähere Informationen und Anmeldung: Competentia WR, Maike
Pap, Tel.: 02303 274790, Mail: [email protected].
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
41
WIRTSCHAFT REGIONAL
Von Schwerte aus ist der
Big Apple ganz nah
Im Dezember organisierte die Auslandshandelskammer USA eine Reise nach New York.
Eugen Barteska, Chef des Start-up-Unternehmens b-interaktive, wertet die Reise als vollen Erfolg.
VON DOMINIK STUTE
U
»Sollte ich morgen
nach New York
reisen, wüsste ich
sofort, wo ich ein
Meeting abhalten
könnte.«
Eugen Barteska
42
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
nsere Apps haben jetzt die Marke von
30 Millionen Downloads geknackt.
Jeden Monat spielen rund drei Millionen Menschen unsere Spiele auf
dem Smartphone oder Tablet“, stellt Eugen
Barteska, Geschäftsführer der b-interaktive GmbH aus Schwerte, stolz fest. Das Unternehmen wurde 2011 gegründet und entwickelt unter anderem Apps mit berühmten
Zeichentrickserien wie Benjamin Blümchen
und Bibi Blocksberg oder Gesellschaftsspielen wie „Mensch ärgere Dich nicht“ und Kniffel. Gestartet mit zehn Mitarbeitern, arbeiten mittlerweile 31 Entwickler am Standort
Schwerte sowie in der polnischen Niederlassung in Gleiwitz.
Auch mehrere Preise hat das Unternehmen mit Sitz im Technopark in Schwerte bereits gewonnen. Darunter 2012 den Gründerpreis des Kreises Unna. Barteska und seine
Mitarbeiter fokussieren sich nicht nur auf die
Umsetzung der erfolgreichen Spieleserien,
sondern entwickeln auch innovative Apps,
mit denen man beispielsweise per Smartphone Fernsehsendungen mitschneiden und veröffentlichen kann. Eine andere App ermöglicht es, per Foto die Kleidungsstücke des Gegenübers zu identifizieren und den Nutzer direkt zur passenden Seite weiterzuleiten, wo
er diese Kleidung kaufen kann. b-interaktive verdient bei jedem Kauf mit. Das Unternehmen vertreibt seine Apps weltweit und
kann sich darauf verlassen, dass der globale
Markt dafür stetig wachsen wird. Nach Aussage Barteskas werde sich die Zahl der AppDownloads weltweit auf jährlich 180 Billionen erhöhen, das heißt von 2012 bis 2015
verdreifachen.
New York – Hotspot für Start-ups
Anfang Dezember des vergangenen Jahres
hat Eugen Barteska an einer einwöchigen
Reise der Auslandshandelskammer (AHK)
USA nach New York teilgenommen, um, wie
er sagt, vor Ort Kontakte zu knüpfen und sich
ein erstes Netzwerk aufzubauen. Diese Erwartung wurde seiner Aussage nach mehr
als erfüllt. „New York hat sich neben dem
kalifornischen Silicon Valley zu einem Hotspot für Start-ups aus der ganzen Welt entwickelt. Die Stadt besitzt ein äußerst dynamisches Marktumfeld, beherbergt eine Vielzahl
von Venture Capital Investoren und hat eine ausgezeichnete Gründerszene, bestehend
aus Unternehmen, Mentoren und Hochschulen. Genug Gründe also, um an der Reise teilzunehmen“, befindet auch Andrea Diewald,
Leiterin des Projekts bei der Außenstelle der
AHK USA in Stuttgart.
Die AHK unterstützt die mitreisenden
Unternehmen während der Reise dabei, ihre Internationalisierungsstrategie auszubauen und die Selbstvermarktung zu verbessern.
Sie können ihre Geschäftsidee während der
Reise in einem internationalen Umfeld testen und erste wichtige Kontakte im US-Markt
Broadway
aufbauen. Und wenn es richtig gut läuft,
können auch bereits Investoren gewonnen
werden. Dafür müssen die Unternehmen
jedoch auch etwas mitbringen: Eine konkrete Geschäftsidee mit internationaler
Ausrichtung, ein skalierbares Geschäftsmodell und kurz- oder mittelfristiges Interesse am US-Markteintritt sollten zur Teilnahme vorhanden sein.
Wegen des großen Erfolgs des Programms initiiert die IHK zu Dortmund gemeinsam mit der AHK USA und gefördert
durch Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen Ende dieses Jahres solch eine Reise
für Start-ups aus NRW. Wer Interesse an
der Teilnahme oder an weiteren Informationen hat, meldet Sie sich bei
Ansprechpartner:
Dominik Stute
Tel. 0231 5417-315
E-Mail: d.stute
@dortmund.ihk.de
Im Theaterviertel am Times
Square pulsiert das Leben.
Wegen des Erfolgs der NewYork-Reise-Reise im Dezember bieten IHK und AHK USA
Start-up-Unternehmen Ende
2015 noch einmal die Möglichkeit, Kontakte in den USA
zu knüpfen.
Foto: Barteska
„Es ging nur darum, uns zu helfen“
Nachgefragt: Eugen Barteska berichtet von seinen Erfahrungen während der Reise nach New York.
Herr Barteska, mit welchen
Erwartungen haben Sie an
der Reise teilgenommen?
Mir war es vor allem wichtig, vor Ort
erste Kontakte zu knüpfen, interessante Personen kennenzulernen und
mir so in New York ein Netzwerk aufzubauen. Und dies ist ohne Frage gelungen. Sollte ich morgen nach New
York reisen müssen, wüsste ich sofort, wo ich ein Meeting abhalten und
wer mir ein Büro stellen könnte. Außerdem habe ich nun bereits hilfreiche Kontakte zur AHK oder zur Wirtschaftsförderung von New York.
Wie können wir uns den
Programmablauf vorstellen?
Die Gruppe bestand aus 15 Unternehmensvertretern und wir waren die
ganze Woche durchweg unterwegs.
Es gab Trainingseinheiten, in denen
man lernte, sein eigenes Produkt bestmöglich vorzustellen, und wir erhielten eine Menge von Informationen
über den amerikanischen Markt. Das
Wichtigste waren allerdings die zahlreichen Termine bei potenziellen Investoren. Hier konnten sich alle Un-
ternehmen nacheinander vorstellen
und erhielten direktes Feedback vom
Investor. Jeder, den wir trafen, hat
sich unglaublich viel Zeit genommen
und uns seine Einschätzung zu unseren Produkten gegeben. Daraus konnte man eine Reihe wichtiger Erkenntnisse ziehen, nicht nur für den amerikanischen Markt. Außerdem sind die
Investoren untereinander unglaublich gut vernetzt und haben uns versichert, auch andere Interessenten auf
uns und unsere Ideen hinzuweisen.
War es nicht schwierig, ständig
mit 14 potenziellen Konkurrenten
unterwegs zu sein?
Nein, ganz im Gegenteil. Richtige
Konkurrenz herrschte nie, schließlich
waren wir zwar alle weitestgehend
aus der IT-Branche, aber mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Das
Spektrum der Unternehmen war sehr
breit, auch im Hinblick auf ihre Größe. Trotzdem interessierten wir uns
alle für dieselben Fragestellungen und
haben ähnliche Erfahrungen als Unternehmensgründer gemacht: Wie
optimiere ich mein Geschäftsmodell?
Wie entwickle ich meine Produkte weiter? So entstand ein richtiges
Team, das auch in Zukunft über die
sozialen Medien noch in Kontakt bleiben wird und sich weiterhelfen kann.
Zwei Unternehmen haben sogar eine gemeinsame Geschäftsidee entwickelt – ich bin gespannt, ob diese umgesetzt wird.
Können Sie anderen
Unternehmen die Teilnahme
an der Reise empfehlen?
Auf jeden Fall! Sollte man Interesse
am US-Markt haben, auf der Suche
nach Investoren sein oder lediglich interessante Kontakte knüpfen wollen,
ist New York ein ausgezeichneter Ort
dafür. Es herrscht dort eine ganz andere Kultur als in Deutschland. Zum
einen wird bei Investitionen ein viel
höheres Risiko eingegangen, um eine gute Idee zu fördern. Zum anderen
waren alle Menschen, die wir trafen,
unglaublich hilfsbereit. Oft ging es
nur darum, uns zu helfen. Aus diesem
Grund kann ich allen Start-ups mit internationaler Ausrichtung eine Reise
nur empfehlen.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
43
WIRTSCHAFT REGIONAL
Herwart Wilms (l.), Geschäftsführer Remondis, bei der Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in Düsseldorf.
Foto: Frank Fendler
Film ab für mehr Nachhaltigkeit
Die Unternehmensgruppe Remondis in Lünen stellt Nachhaltigkeitsexzellenz unter Beweis.
A
m Wettbewerb zum Deutschen
Nachhaltigkeitspreis 2014 haben sich 550 Unternehmen und
65 Kommunen beteiligt. Unter die Top
Drei in der Kategorie „Deutschlands
nachhaltigstes
Großunternehmen“
wählte eine sechzehnköpfige Expertenjury die Remondis SE & Co. KG.
Im Rahmen einer festlichen Gala in Düsseldorf wurde der Preis, den
die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e. V. in Zusammenarbeit mit
der Bundesregierung ins Leben gerufen hat, zum siebten Mal vergeben.
Dabei stehen konsequentes Nachhaltigkeitsmanagement,
zukunftsweisende Produkte und Nachhaltigkeitsthemen in der Markenführung im Fokus. Ziel ist es, Unternehmen in ihrem
nachhaltigem Handeln zu bestärken
und dabei zu helfen, die Grundsätze
nachhaltiger Entwicklung in der öffentlichen Wahrnehmung besser zu
verankern. Bei der Veranstaltung im
Großen Saal des Düsseldorfer Maritim Hotels wurden neben besonders
44
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
nachhaltigen Unternehmen auch Prominente wie Bundespräsident a. D.
Horst Köhler, der britische Schauspieler Colin Firth und seine Gattin Livia
sowie die kanadisch-portugiesische
Sängerin Nelly Furtado für ihr nachhaltiges Engagement für Menschen in
Entwicklungsländern ausgezeichnet.
In der Begründung der Jury anlässlich
der Nominierung von Remondis heißt
es: „Rohstoffsicherheit und gleichzeitige Ressourcenschonung gehören zu
den dringendsten wirtschaftlichen,
ökologischen und gesellschaftlichen
Herausforderungen unserer Zeit. Der
Wandel hin zu Rohstoffkreisläufen
bietet Unternehmen und dem Standort deswegen neue Wertschöpfungsund große Nachhaltigkeitschancen.“
Remondis-Geschäftsführer Herwart Wilms freute sich über die mit
der Auszeichnung verbundene Anerkennung: „Als familiengeführtes Unternehmen der Wasser- und Recyclingwirtschaft setzen wir Nachhaltigkeit mit unserem Kerngeschäft gleich.
Wir freuen und bedanken uns daher auch im Namen der über 30.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die durch ihren Einsatz im doppelten Sinn zum nachhaltigen Erfolg des
Unternehmens beigetragen haben,
dass wir in diesem Jahr die Anerkennung als eines der drei nachhaltigsten
Großunternehmen Deutschlands bekommen haben.“
Recycling für den Umweltschutz
Das Herzstück von Remondis ist das
Lippewerk am Standort Lünen. Hier
geben sich zuweilen internationale
Delegationen die Klinke in die Hand,
um einen Eindruck zu gewinnen, welchen wertvollen Beitrag industrielles
Recycling für den Umwelt- und Klimaschutz leisten kann. Remondis hat
dazu jetzt einen professionellen Kurzfilm produziert. Der Lippewerksfilm
lässt den Zuschauer in beeindruckenden Naheinstellungen und Kameraflügen hautnah an den Recyclingprozessen teilhaben.
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und Heimwerker
Im Dezember hat im ehemaligen Praktiker-Gebäude an der
Kupferstraße in Lünen mit Stabilo ein neuer Baumarkt eröffnet.
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Werkstatt und Freizeit hat neben Baumarkt-Klassikern wie
Farben, Elektroartikeln oder Schrauben auch ungewöhnliche Artikel in
den Regalen. Ersatzteile für landwirtschaftliche Maschinen zum Beispiel oder Autoartikel wie Batterien
und Werkstattzubehör. „Stabilo ist
kein typischer Baumarkt“, sagt Ulrich
Abendschein, geschäftsführender Gesellschafter. Mit der Neueröffnung betreibt die mit der Eurobaustoff kooperierende Stabilo Landtechnik GmbH
mit Firmensitz in Kupferzell (BadenWürttemberg) jetzt insgesamt 33
Bau- und Gartenmärkte mit einer Gesamtverkaufsfläche von rund 75.000
Quadratmetern. Im vergangenen Jahr
wurde ein Bruttoumsatz von 60 Millionen Euro realisiert. Standorte der
Stabilo Stores sind in Baden-Württemberg (21), Bayern (4), Hessen (5),
Nordhrein-Westfalen (2) und Rheinland-Pfalz (1).
50.000 Artikel
Der Baumarkt in Lünen bietet seinen
Kunden insgesamt rund 50.000 Artikel. Zum Team gehören mit Filialleiterin Gabi Hartmann für den Anfang
sieben Mitarbeiter – darunter auch
Ex-Beschäftigte von Praktiker. Außerdem betreibt Stabilo einen OnlineShop mit allem, was das Heimwerkerherz begehrt.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
45
Der zerstörte und besetzte Hammer Bahnhof im April 1945: Das Foto wurde von US-Soldaten aufgenommen.
Abb.: WWA
Als Hamm in Schutt
und Asche lag
amals
d
Was das Westfälische Wirtschaftsarchiv in Dortmund an historischen Schätzen birgt,
zeigt unsere mit dieser Ausgabe beginnende Serie „damals“. Im ersten Teil geht
es um das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren und die Zerstörung des Hammer Bahnhofs.
VON JOHANNAH WEBER, WESTFÄLISCHES WIRTSCHAFTSARCHIV DORTMUND
Bahnhofsgebäude in Hamm, 1912.
46
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Rangierbahnhof mit Laderampe, um 1930.
Die Instandhaltungsmesse 2015
WIRTSCHAFT REGIONAL
A
m 6. April 1945 wurde der fast
vollkommen zerstörte Bahnhof in Hamm von US-Soldaten
besetzt. Die alliierten Truppen
hatten Ende März den Rhein bei Wesel überschritten, der Ruhrkessel kapitulierte im April. Vor knapp 70 Jahren, am 8. Mai 1945, endete der Zweite
Weltkrieg in Europa.
Zur „Stunde null“ lagen die Großstädte des Ruhrgebiets in Trümmern,
nahezu die Hälfte aller Wohnungen war
infolge des Flächenbombardements der
Alliierten zerstört worden. Hamm war
nach Dortmund die am stärksten betroffene Stadt des Westfälischen Ruhrgebiets. Bei 55 Luftangriffen der Alliierten wurden bis März 1945 über 11.000
Tonnen Bomben abgeworfen und
mehr als 60 Prozent der Stadt zerstört.
Kriegswirtschaftlich war sie durch den
Bergbau sowie die Draht- und Röhrenwerke, die während des Zweiten Weltkriegs Rüstungsgüter herstellten, von
Bedeutung. Jedoch nicht nur als wichtiger Wirtschaftsstandort, sondern vor
allem wegen ihrer verkehrswirtschaftlichen Funktion als Eisenbahnknotenpunkt im östlichen Ruhrgebiet war
Hamm ein wichtiges strategisches Angriffsziel.
Wichtiger Knotenpunkt
Hamm war seit Mitte des 19. Jahrhunderts ein wichtiger Knotenbahnhof in
Westfalen geworden. 1847 wurde der
Bahnhof eingeweiht, im Mai passierte der erste Zug die Stadt. Infolge des
starken Anwachsens des Zugverkehrs
reichten die Kapazitäten der Gleisanlagen bald nicht mehr aus. Der Eisenbahnausbau hielt mit der wirtschaftlich-industriellen Entwicklung nicht
Schritt. Es wurde eine Erweiterung des
gesamten Bahnhofbereichs einschließlich der Anlage eines Rangierbahnhofs
vorgenommen. Im Jahr 1912 folgte ein
weiterer groß angelegter Um- und Ausbau des Hammer Bahnhofs. Der Rangierbahnhof zählte mit seiner modernen Technik und einer Abfertigungskapazität von täglich 10.000 Wagen zum
leistungsfähigsten im östlichen Ruhrgebiet und einem der größten seiner Art
in ganz Europa. Er war Sammel- und
Verteilerstelle des ein- und ausgehenden Güterverkehrs in Richtung Nord
und Ost.
Wegen ihrer großen strategischen
und verkehrswirtschaftlichen Bedeutung, insbesondere des Rangierbahnhofs, waren die Hammer Bahnanlagen
im Zweiten Weltkrieg immer wieder
Luftangriffen ausgesetzt und wurden
durch diese schwer beschädigt.
Bomben treffen WDI und Bahnhof
Auch die umliegende Industrie war betroffen. Das rund 60.000 Quadratmeter
große Werksgelände der Firma „Westfälische Drahtindustrie Hamm (Westfalen)“ (WDI) lag unmittelbar an der Eisenbahnstrecke und verfügte über einen eigenen Gleisanschluss. Das an der
Rüstungsproduktion beteiligte Unternehmen wurde im Zweiten Weltkrieg
ebenfalls zum Ziel von Bombenangriffen. Die Folgen waren verheerend: Ein
Großteil der Gebäude und die Hälfte
der technischen Anlagen wurden zerstört.
Die Angriffe auf die Bahnanlagen
nahmen vor allem ab 1943 stark zu.
Erste kleinere Bombardements hatte es
schon im Dezember 1940 und im Juni
1941 gegeben, diese richteten aber keinen nennenswerten Schaden an. Der
Zugbetrieb konnte noch relativ reibungslos aufrechterhalten werden. Im
Zuge der Invasionsvorbereitungen griff
die amerikanische Luftwaffe mehrere Bahnhöfe in Westfalen an. Der Höhepunkt wurde am 22. April 1944 erreicht, als 1.350 Bomben den Hammer
Bahnhof schwer beschädigten. Bis zum
März 1945 erfolgten weitere Angriffe in dichter Folge, die zur Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs auf mehreren Strecken führten. Bei Kriegsende
war der Hammer Bahnhof zu 80 Prozent zerstört.
Unmittelbar nach Kriegsende begannen die Wiederaufbauarbeiten. Im
Sommer 1945 konnte der erste Zugverkehr – überwiegend im Güterbereich –
wieder aufgenommen werden. Ab Juni 1945 fuhren wieder die ersten Personenzüge zwischen Hamm, Dortmund
und Duisburg sowie nach Bielefeld,
Münster und Soest. Insgesamt dauerte
es acht Jahre, bis der Bahnbetrieb wieder reibungslos funktionierte.
Am 26. Februar geht es beim traditionellen Jahresvortrag der Gesellschaft
für Westfälische Wirtschaftsgeschichte (GWWG), Förderverein des Westfälischen Wirtschaftsarchivs, ebenfalls
um das Kriegsende in Deutschland. Der
Historiker Prof. Dr. Norbert Frei, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und
Neuste Geschichte an der Universität
Jena, wird im Westfälischen Industrieklub in Dortmund über „1945 als Ende
und Anfang“ sprechen.
Dortmund
25. – 26. Februar 2015
Messe Westfalenhallen Dortmund, Halle 4
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Kulinarische Reiseempfehlung
Bei Sigurd Marmetschke machen die Gäste seit zehn Jahren gerne Halt.
S
o mancher Huckarder erinnert
sich sicherlich noch daran, dass
der Bahnhof bis vor 27 Jahren
noch Warteraum für Reisende war.
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert ist das denkmalgeschützte Gebäude eine Gastronomie und in den
letzten zehn Jahren unter Leitung von
Sigurd Marmetschke zur bevorzugten
„Haltestelle“ für Liebhaber kulinarischer Köstlichkeiten geworden. Der
„Alte Bahnhof Huckarde“ hat sich einen Namen in der Gastronomie-Szene gemacht – beim heimischen Publikum ebenso wie in Fachkreisen. Der
Besitzer und sterneerprobte Küchenchef Sigurd Marmetschke sorgt für eine feine Zubereitung der Speisen mit
Pfiff und Fantasie. „Da staunen selbst
Fachleute immer wieder, dass wir zu
ansprechenden Preisen eine so anspruchsvolle Küche mit frischen Produkten aus der Region bieten“, freut
sich Marmetschke über die guten Restaurantkritiken. Die kulinarische Linie folgt im „Alten Bahnhof Huckar-
de“ der modernen deutschen Küche
mit internationalen Einflüssen. Das
lässt eine Menge Spielraum. Und den
nutzt der gelernte Koch Sigurd Marmetschke gekonnt aus – zum Beispiel
bei der Geflügelrahmsuppe mit Curry,
Kokos und Ingwer. Eine Location wie
der Bahnhof Huckarde verlangt zudem nach einer guten Portion Boden-
ständigkeit. Das beste Beispiel hierfür
ist das „Zugführer-Rumpsteak“. Stattliche 400 Gramm, auf den Punkt gegart, mit wählbaren Beilagen, bieten
ausgiebigen „rustikalen“ Genuss. Das
Auto kann für den Restaurantbesuch
auch getrost stehenbleiben; zweimal
stündlich hält der Zug schließlich direkt vor der Haustür.
Alexander Olschowka (r.) von den Dortmunder Brauereien gratuliert Sigurd Marmetschke und Ilona Cwielag zum zehnjährigen im „Alten Bahnhof Huckarde“.
Foto: p:e:w
Küchenhandwerk
„lokalmanufaktur“ eröffnet im Rathaus.
D
ie „cateringmanufaktur“ bekommt ein Zuhause. Bisher war
sie die Premium-Marke, unter der sich die KHC Westfalenhallen
GmbH einen Namen für hochwertiges Catering in der Region und darüber hinaus gemacht hat. Dieses Angebot gibt es auch weiterhin, zusätzlich aber können Freunde des guten
Essens bald auch bei der „cateringmanufaktur“ einkehren: Zum 1. Februar eröffnet die „lokalmanufaktur“
im Dortmunder Rathaus. In der „lokalmanufaktur“ können Gäste die
gleiche Qualität genießen, die auch
die cateringmanufaktur auszeichnet.
Verwendet werden vor allem regionale Zutaten, das „echte“ Küchenhandwerk steht im Mittelpunkt – was
der Begriff „Manufaktur“ im Namen
unterstreicht. Passend dazu werden
auch handwerklich gut gemachte
Foto: Kleemann
48
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Biere, sogenannte Craft Beers, ausgeschenkt. 2015 werden sogar zwei
Bier-Sommeliers die Gäste kompetent beraten. Auch Bier-Tastings wird
es geben. Circa 120 Plätze wird das
neue Restaurant umfassen. Die günstige Lage in der Innenstadt erlaubt
sowohl einen kulinarischen Abstecher nach dem Einkaufen wie auch
den Besuch in den Abendstunden.
Auf einer Empore wird es sogar einen
Stammtisch geben, an dem alte regionale Gastronomiekultur gepflegt werden kann: das Treffen in gemütlicher
Runde. Die „lokalmanufaktur“ beteiligt sich auch an dem Menü-Karussel,
einer Aktion, bei der Gastronomen
aus der Region ab dem 1. Februar zeigen, was sie können, und ein leckeres
Essen zum Festpreis anbieten.
WIRTSCHAFT REGIONAL
Diese fünf Dortmunder Spitzenköche setzen auf Zusammenarbeit.
Foto: Mosaik Management
Kochquintett wird fortgesetzt
2014 wurden mehr als 1.500 Menüs gekocht. In diesem Jahr geht die kulinarische Kooperation weiter.
D
ie Gastronomie-Veranstaltung
„Dortmunder Kochquintett“,
bei der sich fünf Dortmunder
Top-Restaurants von Juli bis November 2014 präsentierten, war ein voller Erfolg. Weil das Ganze so gut geschmeckt hat und dabei auch noch
eine hervorragende Resonanz seitens
der Gäste bekam, wird es 2015 nicht
nur in Dortmund ein Kochquintett geben. Die projektleitende Dortmunder
Agentur Mosaik Management führte
bereits Gespräche mit Restaurants in
Duisburg und Essen. Am Anfang gab
es auch etwas Skepsis, wie Il Gambero-Chefkoch Daniel Östreich zugibt.
Schließlich war dies nicht die erste
und nicht die einzige GastronomieVeranstaltung in Dortmund. Und wer
sich auskennt, weiß auch, dass nicht
alle von Erfolg gekrönt sind. Die Vorlaufzeit für Planung und Werbung
war sehr knapp – und wie nehmen
überhaupt die Gäste das Konzept auf,
bei dem sich die Restaurants alle gegenseitig empfehlen? Die fünf Küchenchefs haben bewiesen, dass Kooperation statt Konkurrenz bestens
funktioniert, und sind sich sicher,
dass sie es im kommenden Jahr noch
einmal zeigen möchten. Jedes der Restaurants hat in einem der fünf Mo-
nate ein besonderes Mehr-Gänge-Menü zu einem Vorzugspreis angeboten. Nacheinander – von Juli bis November – haben sie gemeinsam über
1.500 Menüs an den Gast gebracht.
Eine Besonderheit dabei lag in der begleitenden Programmbroschüre: Die
Gäste, die alle fünf Restaurants besuchten, bekamen für jedes verzehrte Menü einen kleinen Stempel in die
Broschüre. Unter allen Einsendungen
werden nun 50 Gäste ausgelost, die
auf einem exklusiven Abschlussevent
von allen fünf Küchenchefs ein unvergessliches Menü serviert bekommen –
und das kostenfrei.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
49
Jubiläum
25 Jahre
Mödder & Partner
City Immobilien
Füllstandmessung mit Ultraschallsensoren aus dem Hause microsonic.
Foto: microsonic
Sensoren für die Welt
Richtfest für das neue microsonic-Firmengebäude am Phoenix-See.
Umzug noch in diesem Jahr geplant.
D
er Dortmunder Spezialist für
Ultraschallsensoren
microsonic verdoppelt seine Produktionskapazitäten, und das am neuen Standort Phoenix-See. „Vielleicht
mag es dem einen oder anderen ungewöhnlich vorkommen, dass sich
ein produzierendes Unternehmen am
Phoenix-See ansiedelt“, erläutert Johannes Schulte, geschäftsführender
Gesellschafter von microsonic. „Hält
man sich aber vor Augen, dass für ein
mittelständiges Unternehmen die Rekrutierung neuer Mitarbeiter mit hoher Qualifikation bereits heute sehr
schwierig ist und in der Zukunft eine immer größer werdende Herausforderung werden wird, trägt dieser
attraktive Standort mit seiner fantasischen Infrastruktur dazu bei, auch
Bewerber außerhalb von NordrheinWestfalen einen innovativen Arbeitsplatz in einem spannenden Arbeitsumfeld bieten zu können.“
Auf einem rund 4.300 Quadratmeter großen Grundstück entsteht für
microsonic ein dreigeschossiges Gebäude mit Fertigungs- und Lagerfläche, Laboren für die Entwicklung und
einer Büroetage für Marketing, Vertrieb und Verwaltung. Geplant wurde
es vom Düsseldorfer Architekturbüro
F&G Geddert, gebaut wird es von der
Freundlieb Bauunternehmung aus
50
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Dortmund. Der Einzug ist für Anfang
Juni 2015 geplant. Die Architektur der
künftigen Firmenzentrale soll das innovative und moderne Gesicht von
microsonic widerspiegeln – durchgängig hell und offen mit viel Glas gestaltet. Der Lichtturm verbindet die einzelnen Abteilungen über die drei Gebäudeebenen und sorgt für eine enge Vernetzung der Unternehmensprozesse. Beim Betreten des Gebäudes blickt der Besucher über die Shedhalle mit der SMD-Fertigung bis zum
Grün auf dem Anlieferhof.
Die großzügig gestaltete Cafeteria
mit direktem Blick auf den PhoenixSee und die begrünte Dachterrasse
mit Südlage bieten sowohl für Meetings eine offene Kommunikationsfläche als auch Rückzugsmöglichkeiten
während der Pausen. Sie soll zentraler Treffpunkt für Mitarbeiter zum regen Austausch sein.
microsonic
› microsonic gilt als Spezialist der Ultraschall-Sensorik in der industriellen Automatisierungstechnik. Seit
Gründung 1990 im Technologiezentrum Dortmund sorgen 75 Mitarbeiter dafür, dass das inhabergeführte
Unternehmen immer wieder neue
Ultraschallsensoren entwickelt,
fertigt und weltweit vertreibt.
Am 19.12.1989 gründete der Diplom-Kaufmann Jochen Friedrich
Mödder die Mödder & Partner City Immobilien GmbH in Hamm. Die
Gründung war die Fortführung des
Wirkens von Jochen Mödder als Geschäftsführer der damaligen Zapf &
Mödder Immobilien Treuhand OHG.
Das Unternehmen konzentrierte sich
bereits früh auf die Vermittlung von
Ladenlokalen in ersten Lagen der
Fußgängerzonen von NRW und angrenzenden Bundesländern sowie
auf die Vermittlung von Wohn- und
Geschäftshäusern und renditeorientierten Wohnimmobilien an Investoren. 1994 trat der Sohn des Gründers, Diplom-Kaufmann Stephan
Mödder, ins Unternehmen ein und
wurde 1998 Geschäftsführer. Neben der Vermittlungstätigkeit wurden Projektentwicklung und Consulting zu weiteren Schwerpunkten.
Nach dem Tod von Jochen Mödder
Ende 2006 leitet Stephan Mödder
das Unternehmen seit 2007 allein.
Heute ist Mödder & Partner nicht
nur ein führendes Unternehmen für
die Vermittlung von Ladenlokalen in
1a-Lagen, Fach-und Supermarktflächen und Immobilienentwicklung,
sondern auch Ansprechpartner bei
Fragen um die Entwicklung von Immobilienbeständen.
Beilagen – bitte beachten.
Einem Teil dieser Ausgabe liegen
Beilagen folgender Firmen bei:
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WIRTSCHAFT REGIONAL
Personalie
Haus Opherdicke
für Heimatforscher
Der Archivar Josef Börste forscht über Haus Opherdicke.
Ein neues Buch beantwortet spannende Fragen.
H
aus Opherdicke ist alt und war
einmal fast verfallen. Einst war
es Sitz adliger Familien, nun ist
es ein Ort der Begegnung und Kultur. Es lohnt sich also, ein Buch darüber zu schreiben – und genau dies
hat Kreisarchivar Josef Börste getan.
Auf 60 Seiten beleuchtet Börste „Die
Geschichte des Hauses Opherdicke
von den Anfängen bis zum Beginn
des 20. Jahrhunderts“. Optisch angereichert hat er die Historie der Adelsfamilien und des Gebäudes – also die
Baugeschichte – durch umfangreiches, vielfach bislang nicht veröffentlichtes Bildmaterial – unter anderem
Wappen, historische Karten, Fotografien und Bauzeichnungen. Das Buch
erzählt nicht nur über Geschichte, es
ist auch eine Premiere, denn erstmals
legt der Kreis Unna eine umfassende
Gesamtdarstellung (Geschichte des
Adelssitzes, Baugeschichte, Familiengeschichte) vor. Das finden nicht nur
Heimatforscher und Historiker spannend. Beantwortet werden so auch
Fragen vieler Besucher von Haus
Opherdicke. Mit der erstmaligen Auswertung von Urkunden, Akten und genealogischen Quellen hat Kreisarchivar Josef Börste außerdem geschichtliche Grundlagenforschung betrieben
und den Weg für weitere Forschungen
eröffnet. Nach dem Kapitel „Von den
Anfängen Opherdickes“ geht es um
das Haus und seine Besitzer, die Familien von Fresendorf, von Haen und
von Lilien. Im Abschnitt „Zur Baugeschichte des adeligen Hauses Opherdicke“, beschäftigt sich Kreisarchivar
Börste mit dem Haupthaus, den Wirtschaftsgebäuden, dem Pavillon sowie
dem Garten und präzisierte nach Auswertung der Bauakten gleichzeitig die
Baugeschichte des Hauses.
Erhältlich für 9,50 Euro in den Museumsshops von Schloss Cappenberg und Haus
Opherdicke, im Kreisarchiv oder im Fachbereich Kultur, Hansastraße 4 in Unna.
Wilo
Neuer Vertrag für
Oliver Hermes
Der Aufsichtsrat der Wilo Gruppe hat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Oliver Hermes vorzeitig bis zum 31.
Dezember 2020
verlängert. „Oliver Hermes war
in den vergangenen Jahren maßgeblich daran beteiligt, die starke
Marktposition des Unternehmens
konsequent auszubauen. Er steht
für Zuverlässigkeit und Kontinuität“,
sagte Prof. Dr. Norbert Wieselhuber,
Vorsitzender des Aufsichtsrats. Oliver Hermes ist seit dem 1. Oktober
2006 Mitglied des Vorstands und
Vorstandsvorsitzender der Unternehmensgruppe. Unter der Leitung
des 44-Jährigen erwirtschaftete Wilo 2010 erstmalig mehr als eine Milliarde Euro Umsatz. Ein herausforderndes Projekt ist der Ausbau des
Stammsitzes in Dortmund. Bis zum
Jahr 2020 investiert Wilo mehr als
60 Millionen Euro in neue Produktions- und Verwaltungsgebäude.
IHK-Seminar
„Learning by talking“
Situationen wie der Empfang ausländischer Gäste, Unternehmenspräsentationen und Geschäftsessen gehören heutzutage zum beruflichen Alltag. Oft wird bei diesen Anlässen Englisch gesprochen. Die IHK bietet deshalb sowohl vom 20. Februar bis 24.
April als auch vom 8. Mai bis 26. Juni,
jeweils an acht Terminen von 16:30
Uhr bis 19:00 Uhr, das Englisch-Seminar „Learning by talking“ an. Die Teilnehmer können dabei ihre mündliche
Sprachkompetenz vertiefen, unter anderem in Form von Business Small Talk
und Telefonatsführung. Das Seminar
kostet 280 Euro und findet im IHKSeminargebäude, Märkische Straße
120, statt. Weitere Infos bei Susanne
Wittke, Tel. 0231 5417-418, E-Mail:
[email protected].
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
51
Innovation ist messbar
Die Ergebnisse der Onlinebefragung des IHK-InnoMonitors 2014 liegen nun vor.
Daraus leiten sich zehn goldenen Regeln für Unternehmen ab.
VON PROF. DR. JAN-PHILIPP BÜCHLER UND PROF. DR. AXEL FAIX, FH DORTMUND
D
Unternehmer
und leitende
Manager
handeln
als Vorbild.
ie Innovationsfähigkeit ist für Unternehmen aller Größenordnungen und
Branchen eine entscheidende Voraussetzung für dauerhaften Markterfolg. Notwendig ist dafür ein leistungsstarkes
Innovationsmanagement. Die IHK zu Dortmund und die Forschungsgruppe Innovationsexzellenz der Fachhochschule Dortmund
haben gemeinsam den IHK-InnoMonitor entwickelt. Dieses Innovationsbarometer bietet
den Unternehmen belastbare Informationen
darüber, welche Faktoren für einen messbaren Anstieg des Innovations- und Unternehmenserfolgs bedeutsam sind.
Die Daten für den IHK-InnoMonitor wurden durch eine Onlinebefragung erhoben.
155 Unternehmen, welche der Branchenzusammensetzung des IHK-Bezirks Dortmund
entsprechen, nahmen daran teil. Sie haben
überwiegend ein leistungsfähiges Innovationsmanagement.
Zu den innovationsfördernden
Faktoren gehören:
› die ausgewogene Einbeziehung von Mitarbeitern aus technik- und absatznahen Unternehmensbereichen im Rahmen innovativer Anstrengungen,
› die nachdrückliche Integration von Kunden
in die Teilschritte der Innovationsprozesse und
› die starke Förderung von Innovationsprojekten durch die Unternehmensleitung.
52
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Die Untersuchung zeigt aber auch verschiedene Ansatzpunkte, wo Unternehmen ihre
Bemühungen noch verbessern können. Dazu
gehören unter anderem Verbesserungen der
methodischen Absicherung durch den Einsatz marktorientierter Analyse- und Entwicklungsmethoden oder Markttests zur Bewertung und Früherkennung von Misserfolgen
innovativer Maßnahmen.
Aber auch Kooperationen zwischen Unternehmen einerseits und transfer- und forschungsorientierten Einrichtungen aus der
Wirtschaft und dem Hochschulbereich andererseits könnten in der Region noch vertieft
werden. Insgesamt zeigen sich vielversprechende Wege zur Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen im Westfälischen
Ruhrgebiet.
Regeln für den Innovationserfolg
Auf der Basis der empirischen Forschung im
Rahmen des IHK-InnoMonitors 2014 und
zahlreichen Gesprächen mit Experten wurden von der Forschungsgruppe Innovationsexzellenz „Zehn goldene Regeln für den Innovationserfolg“ aufgestellt. Ihre Beachtung
ist maßgeblich für den Innovationserfolg.
1
Innovation ist Chefsache
Unternehmer und leitende Manager handeln als Vorbild, um den Innovationsvorhaben eine glaubhafte und nachdrückliche
Unterstützung durch die Unternehmens-
Glückwunsch
tionscontrolling einen Überblick über den
Markterfolg der Vermarktungsmaßnahmen anhand strategierelevanter Kennzahlen und erlaubt schnelle Anpassungen, um
die Ressourcen effektiv auf die relevanten
Zielgruppen und Marktsegmente zu konzentrieren.
7
Foto: Thinkstock
leitung zu verschaffen. Sie müssen den
Zielkonflikt aus Innovationsdisziplin und
-freiräumen lösen und so eine förderliche
Kultur schaffen.
2
Innovationsmanagement
verlangt Disziplin
Systematische Innovationsprozesse verbessern die methodische Absicherung der
Innovationsbemühungen durch Einsatz
marktorientierter Analyse- und Entwicklungsmethoden oder Markttests zur Bewertung und Früherkennung von Risiken.
3
Innovationsmanagement
braucht Freiräume
Innovative Produktentwicklungen benötigen Kreativität durch ausreichenden Freiraum, damit neue Ideen entstehen und
umgesetzt werden können. Eine ausreichend hohe Toleranz im Falle eines Scheiterns muss gegeben sein.
4
Innovationserfolg basiert auf
Kundenorientierung
Erfolgreiche Produktentwicklung erfordert von der Ideengewinnung über die
Innovationsentwicklung bis hin zur Vermarktung eine konsequente Kunden- und
Wettbewerberorientierung zur Gestaltung
durchsetzungsfähiger Leistungen.
5
Innovationsvermarktung
erhöht Markterfolg
Die im Rahmen der Innovationsstrategie
festgelegten Vermarktungsaktivitäten und
deren konsistente Implementierung in Bezug auf Marktsegmente, Zielgruppen und
Positionierungsentscheidung erhöhen den
Innovationserfolg.
6
Innovationscontrolling
fokussiert Ressourceneinsatz
Mit dem Zeitpunkt der Markteinführung
innovativer Produkte schafft das Innova-
Offene Innovationssysteme
schaffen Kundennähe
Eine frühzeitige Integration von Kunden
in bestimmten Teilschritten des Innovationsprozesses, beispielsweise durch aktive Mitentwicklung oder Produkttests, erhöht das Verständnis von Kundenproblemen und verbessert die angebotenen Innovationslösungen.
8
Silodenkweise verhindert
Innovation
Funktionsübergreifendes Denken und
Handeln verbindet Mitarbeiter aus technik- und absatznahen Unternehmensbereichen und fördert deren konstruktiven
Austausch im Rahmen von Innovationsprojekten anstelle von Ressourcenkämpfen.
9
Innovationsanreize stimulieren
Mitarbeitermotivation
Gezielte Förderung und Anreize von Mitarbeitern, beispielsweise durch Schulungen, Workshops, Bonuszahlungen, dienen
als Grundlage für ein breiteres Bewusstsein für Innovationsaktivitäten.
10
Innovationsnetzwerke sind eine
grundlegende Ressource
Kooperationen zwischen Unternehmen
einerseits und transfer- bzw. forschungsorientierten Einrichtungen aus der Wirtschaft und dem Hochschulbereich andererseits bilden generell eine gute Grundlage für die Entwicklung durchsetzungsfähiger Innovationen und erfordern eine intensive regionale Gestaltung.
Onlinebefragung 2015
› Im Frühjahr dieses Jahres wird die zweite Onlinebefragung durchgeführt. Unternehmen, die daran teilnehmen möchten,
wenden sich an die IHK zu Dortmund,
Klaus Brenscheidt, Tel. 0231 5417-417,
und Petra Preiß, Tel. 0231 5417-275,
E-Mail: [email protected].
› Beteiligte Unternehmen erhalten nach
Auswertung der Befragung den kompletten Ergebnisbericht sowie auf Wunsch
eine individuelle Auswertung. Der Datenschutz ist garantiert; die Teilnahme
kostenfrei.
40. Geburtstag
Dr. Laura Faltz
Am 14. Januar feierte IHK-Vollversammlungsmitglied Dr. Laura Faltz,
Geschäftsführende Gesellschafterin
der WDD Dr. Faltz,
Stute & Partner
GmbH in Dortmund, ihren 40.
Geburtstag. Die
gelernte Werbekauffrau machte 2002 ihren Abschluss als Diplom-Kauffrau. In den
drei folgenden Jahren legte sie als
wissenschaftliche Mitarbeiterin an
der TU Dortmund den Grundstein
für den Abschluss ihrer Promotion
im Jahr 2006. Bereits seit 2005 war
Laura Faltz als Geschäftsführerin
der ecomoebel GmbH wieder in der
beruflichen Praxis tätig. Ab 2007
kam die Geschäftsführung der WDD
Dr. Faltz, Stute & Partner GmbH hinzu. Neben der Arbeit engagiert Laura Faltz sich ehrenamtlich als Arbeitsrichterin und im Vorstand des
Verbands Die Jungen Unternehmer BJU, Regionalkreis Dortmund, sowie
im Vorstand des Unternehmerverbands Dortmund und Umgebung.
Seit ihrer Berufung im Januar 2010
bringt sie ihr Wissen und ihre vielfältigen Erfahrungen in die IHK-Vollversammlung ein. Seit 2014 engagiert Dr. Laura Faltz sich zudem im
IHK-Ausschuss Information & Kommunikation.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
53
Gunnar Kettler hat kräftig investiert.
Fotos: Kettler
Mit Druck in die
Zukunft
Eine neuer Maschinenpark und ein neues Corporate Interior –
die Druck+Verlag Kettler GmbH investiert rund drei Millionen Euro.
D
as 80-jährige Familienunternehmen wird in dritter Generation von Diplom-Kaufmann Gunnar Kettler geführt. Der 40-jährige Unternehmer hat erkannt, dass auf dem
stark umkämpften Printmarkt nur derjenige wettbewerbsfähig bleibt, der investiert: in die neuesten Technologien
und in die eigene Marke. Die Diskussion über die Zukunftsfähigkeit der
Printmedien ist in vollem Gange. Gun-
Das Corporate Design floss auch in die
Gestaltung des Empfangsbereichs ein.
54
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
nar Kettler ist überzeugt: „ Erfolgreiche Unternehmen werden auch in Zukunft Printmedien in ihrem Kommunikationsmix einsetzen. Hochwertige
Printprodukte erzielen auch im digitalen Zeitalter eine nachhaltige Wirkung
beim Kunden. Diese sind – gemeinsam
mit digitalen Medien – unabdingbarer
Bestandteil eines erfolgreichen CrossChannel-Managements.“
Alle Druckprodukte können nun
mit dem Herzstück des neuen Maschinenparks, der 8-Farben H-UV-Druckmaschine, erheblich effizienter als
bisher produziert werden. Verkürzte Druckzeiten, keine Trocknungszeiten, besseres Ausdruckverhalten (insbesondere auf Naturpapieren), Fehlererkennung durch Kameraüberwachung und Veredelungsmöglichkeiten
durch ein eingebautes Lackwerk – das
sind die Vorteile, die den Kunden eine erhöhte Qualität bei kürzester Lieferzeit bieten. Zudem bietet das H-UV
System große ökologische Vorteile. Es
wird beim Trocknen kein Ozon freigesetzt, der Energieverbrauch ist gering, Alkohol und Druckpuder werden
nicht mehr benötigt.
„Neueste Technologien sind in
unserer Branche zwingend notwendig, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Noch wichtiger sind aber die Menschen, die diese Technologien bedienen. Somit haben wir im Vorfeld der
Umstrukturierung Kaizen bei uns eingeführt und alle Mitarbeiter dahingehend geschult.“ Kaizen bezeichnet eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie, in deren Zentrum das Streben nach kontinuierlicher, unendlicher Verbesserung steht. In der Wirtschaft wurde das Konzept zu einem
Managementsystem weiterentwickelt,
welches insbesondere in der Automobilindustrie eingesetzt wird. Die rund
40 Kettler-Mitarbeiter werden seitdem
in die Optimierung der Prozesse mit
einbezogen. „Arbeitsabläufe werden
effektiver und die Motivation ist seit
der Einführung von Kaizen spürbar gestiegen“, sagt Gunnar Kettler.
Wertschätzung der Mitarbeiter
Der Diplom-Kaufmann investierte außerdem auch räumlich in die Marke
„Kettler“. Nach Plänen der MSHS-Architekten aus Münster ließ er die Bereiche Verwaltung und Mediengestaltung umbauen – mit viel Gespür für
die Bedürfnisse der Kunden und der
Mitarbeiter wurde das Corporate Design des Unternehmens auch in die
Firmenräume eingebracht. Die einzelnen Herstellungsschritte eines Buches – die Grafik, der Druckprozess
und das Endprodukt – wurden dabei
zu Hauptdarstellern in der neuen atmosphärischen Raumbildung. Aus
Monitoren, Farbdosen und Büchern
entstanden Raumteiler und Wegweiser, die die unterschiedlichen Arbeitsbereiche einteilen. „Ein hochwertiges
und identitätsstiftendes Arbeitsumfeld ist immer auch ein klares Statement der Wertschätzung an die Mitarbeiter“, ist Gunnar Kettler überzeugt.
„Aber auch die Kunden sind sichtlich
begeistert von den neuen Räumen.“
Neben den klassischen Printmedien hat sich der Druck+Verlag Kettler auf die Herstellung und den Vertrieb hochwertiger Kunstbücher spezialisiert. Anfang des vergangenen
Jahres hat das Unternehmen den Verlag wegen seiner Expansion räumlich
von der Produktion getrennt. Seitdem
befindet sich das Verlagsbüro in der
Heinrichstraße 21 in Dortmund. Hier
entstehen Bücher über Kunst, Fotografie, Design und Architektur.
MEINUNG
Die Digitalisierung der Wirtschaft
braucht ein Betriebssystem
Kommentar: DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer über das Thema „Wirtschaft 4.0“.
D
ie Digitalisierung verändert Gesellschaft und Wirtschaft fundamental. Neue Geschäftsmodelle
und Wachstumschancen entstehen. Gleichzeitig geraten jedoch klassische Branchen unter Druck, etwa durch
die zunehmende Verbreitung der sog.
Share Economy. Wettbewerb belebt das
Geschäft, keine Frage. Allerdings sollten
für alle Marktakteure gleiche Regeln und
Besteuerungsmechanismen gelten.
Wir benötigen geeignete Rahmenbedingungen für die zunehmende Digitalisierung – sozusagen ein Betriebssystem.
Die IHK-Organisation wird sich in den
kommenden zwei Jahren verstärkt damit
auseinandersetzen, wie ein solches aussehen kann. Klar ist: Nur mit digitalen
Grundkompetenzen von Mitarbeitern
und Führungskräften wird dies gelingen.
Digitalisierungsthemen müssen deshalb
stärker Eingang finden in die (Hoch-)
Schulen, Aus- und Weiterbildung, aber
auch in die Lehreraus- und -fortbildung.
Grundlegend für die „Wirtschaft 4.0“
ist die Sicherheit der Daten und der Anwendungen. Denn es werden nicht etwa
nur der Maschinenbau und die Elektrotechnik mit der Informationstechnologie
zu einer intelligent vernetzten Produktionsweise in den Fabriken der Zukunft
zusammenwachsen. Vielmehr birgt die
Entwicklung auch große Chancen für
weitere Wirtschaftsbereiche, etwa im
Bereich industrieller Dienstleistungen.
Noch haben wir keine genaue Vorstellung davon, wie diese Entwicklung unsere Produktions- und Arbeitswelt verändern wird. Die IHKs wollen dabei helfen,
das Thema auch für kleine und mittlere
Unternehmen greifbarer zu machen.
Ohne Vernetzung wird uns dies nicht
gelingen. Voraussetzung und Beschleuniger der Digitalisierung sind hochleistungsfähige Breitbandanschlüsse. Die
IHK-Organisation wird sich daher in den
Regionen aktiv für einen zukunftsgerechten Ausbau engagieren.
Eric Schweitzer
Geboren am 24. Juli 1965
in Ipoh/Malaysia, 1984 bis
1987 Studium der Betriebswirtschaftslehre an der FU
Berlin, 1990 Promotion zum
Dr. rer. pol. an der FU Berlin,
1990 bis 1993 Mitglied der
Geschäftsleitung der Alba AG,
seit 1993 Mitglied des Vorstands der Führungsgesellschaft der Alba Group, ab
1. Oktober 2011 Vorstandsvorsitzender, 2003 bis 2006
Stellvertretender Präsident
des Bundesverbands der
Deutschen Entsorgungswirtschaft, 1999 bis 2003 Vizepräsident der Europäischen
Föderation der Entsorgungswirtschaft, seit Juni 2004
Präsident der IHK zu Berlin,
seit März 2013 Präsident
Foto: Thomas Kierok
des DIHK.
Foto: Thinkstock
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
55
Andrea Agners Bilder
schmücken die Beckmann
Unternehmensentwicklung in Kamen (r.) und die
Unternehmensberatung
Wirtschaftswunder in der
Lindenbrauerei Unna.
Fotos: Ghassan Haj-Ibrahim
Bilder, die
die Welt
bedeuten
Unternehmen entdecken Kunstwerke
im Gebäude für sich. Sie bringen Farbe
an die Wand und Charakter ins
Besprechungszimmer. VON SILVIA RINKE
56
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
F
rüher nüchtern, heute Blickfang: Im Konferenzraum präsentiert sich ein zwei Meter hohes Bild in leuchtendem Grün
und Orange. Und über die Wand eines Restaurants breitet sich die Skyline des Ortes aus. „Die Offenheit
kleiner und mittelständischer Unternehmen für Kunstwerke in ihren Geschäftsräumen wächst“, beobachtet
Andrea Agner, freischaffende Künstlerin aus Fröndenberg. Mit ihren Bildern – farbenfrohe Acrylgemälde und
kühne Collagen – verwandelt sie sachliche Geschäftsetablissements in einladende und dennoch seriöse Verweilräume. Ein individuell gestaltetes
Kunstwerk an der Wand unterstreicht
die Unternehmensphilosophie und
heißt Besucher und Geschäftspartner
mit einem Schuss Persönlichkeit willkommen – ohne sich mit der Intimität
heimischer Wohnzimmer aufzudrängen. Dezent, sparsam eingesetzt wirkt
Kunst im Büro am besten, weiß Andrea Agner.
Sparsam heißt dabei nicht, dass
sich ein einziges 20 mal 20 Zentimeter großes Bild auf einer 200 Quadratmeter großen Büroetage verliert.
Für die Beckmann Unternehmensentwicklung in Kamen (ansässig in einem
modernen Neubau, der einen Teich in
der Mitte zu bieten hat) fertigte Andrea Agner gleich 20 überwiegend abstrakte Bilder an. „Unsere Kunden sind
immer wieder sehr angetan von den
Werken, die Andrea Agner extra für
uns kreiert hat“, sagt Geschäftsführer Dirk Beckmann. „Sie unterstreichen den stylischen Charakter unseres Hauses.“ Zudem profitieren die
Mitarbeiter von der Kunst im Haus,
weiß der Firmenchef: Denn jedes Büro bekam sein eigenes Kunstwerk, sodass sich beim Flanieren von Raum zu
Raum stets neue, reizvolle Aha-Effekte ergeben. Fröhliche Farben und positive künstlerische Aussagen heben
die Stimmung der Mitarbeiter und
lassen die Arbeit einfach flotter und
leichter von der Hand gehen.
Für die Versicherungsagentur Dobrindt & Hülsbruch in Hamm war
Standortverbundenheit ein wichtiges
Kriterium bei der Verschönerung ihrer Räumlichkeiten. Geschäftsführer
Achim Hülsbruch beauftragte Andrea
Agner daher explizit mit einer Skyline
„seiner“ Stadt Hamm. Was macht nun
die Stadt Hamm aus? Der Glaselefant,
der Hafen, die Zeche, die Pauluskirche. All diese prägenden Elemente
gestaltete Andrea Agner in künstlerischer Freiheit zur Skyline – das Ergebnis ist unverwechselbar. Achim Hülsbruch war als überzeugter Hammer
begeistert von dem Kunstwerk und
seine Besucher sind es ebenfalls. „Viele Kunden haben uns schon auf diese Skyline angesprochen. Ein absoluter Blickfang und eine Aufwertung der
Geschäftsräume mit Aussage“, sagt er.
Skylines werden ohnehin gern genommen. Andrea Agner macht sie sogar auf nach innen gewölbten Wänden möglich: Im Holzwickeder Restaurant „Vivo! Die Glocke“ malte sie
die Skyline der Emschergemeinde mit
Acrylfarben direkt aufs Nischenmauerwerk. Ein raffinierter 3-D-Effekt an
den Seiten erweckt den Eindruck, als
ob dieses enorme Bild im Rahmen an
der Wand hängt. „Wir wollten den Be-
zug zu unserem Standort Holzwickede klar darstellen“, schildert Gastronomin Tanja Heinrichs die Idee zu
diesem Auftrag. „Dieses Wandbild ist
jetzt der Eyecatcher an unserem großen runden Tisch.“
Lichte, hohe Räume, die historischen Fenster, gemauertes Deckengewölbe – und dazu die Farbexplosion eines dreigeteilten abstrakten Acrylbildes, das durch seine strahlenden Orange- und Grüntöne den Blick
des Betrachters gleich beim Eintreten fesselt. Dieses einzige großformatige Kunstwerk akzentuiert die Räume des jungen Unternehmens Wirtschaftswunder in der historischen
Lindenbrauerei Unna. Industriekultur
trifft hier auf alte Unnaer Geschichte,
das Zentrum für Internationale Lichtkunst im Keller der früheren Brauerei
schlägt den Bogen zur Moderne: Da
liegt es aus Sicht einer Künstlerin auf
der Hand, gerade ein solches Gebäude Raum für Raum mit künstlerischer
Ausdruckskraft auszustatten.
Echte Aufwertung
Eine höchst persönliche und aufwendige Auftragsarbeit schuf Andrea Agner schließlich für Michael Rücken:
Der Mitinhaber der Rücken & Partner
Ingenieurgesellschaft Meppen (mit
Außenstandort am Flughafen Dortmund) wünschte sich für sein Büro
eine individuelle Note. „Es sollte ein
Kunstwerk werden, das seine vielfältigen sportlichen Ambitionen widerspiegelt“, beschreibt Andrea Agner
die Vorstellungen ihres Kunden. Diese
setzte sie in einer fast zwei Meter großen, farbsprühenden Collage um und
arbeitete das Sportequipment ihres
Kunden ein: Michael Rückens Golfschläger, ein Stück seines Motorradreifens, mehrere Mützen, auch eine
echte Finne vom Surfbrett findet sich
in der Collage. „Ich erfreue mich jeden Tag an den unzähligen Details“,
lobt Michael Rücken das Ergebnis und
die „maßgebliche Aufwertung“ seines
Büros.
http://andrea-agner.de
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
57
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
Den Bedarf erkannt
Mit der Logiboxx wagt sich Christoph Koppik auf neues Terrain. Die Archivlösung wird zum
zweiten Standbein neben seinem mehr als 25 Jahre bestehenden Handelsunternehmen.
T
»Für uns war es
immer wichtig, auf
die Stimmen unserer
Kunden zu hören.«
Christoph Koppik,
Geschäftsführer
Logiboxx GmbH
rotz Digitalisierung ist die Papiermenge in den meisten Unternehmen immer noch groß. Um Akten und Dokumente zu lagern, mieten viele Firmen
zusätzliche Räume – das kann im Monat mehrere Hundert Euro Kosten verursachen. Dabei gibt es Alternativen. Die Geschichte einer dieser neuen Lösung beginnt 2011,
als der Versandhändler Christoph Koppik
ein neues Lager in Bönen baut. Mit mehr
als 25 Jahren Erfahrung in der B2B-Branche plant er einen Teil
des Gebäudes für seinen Gastronomie-Handel Luchs-Professional ein
– und weitere Flächen für
eine neuartige Geschäftsidee. Anfang 2014 ist es soweit, Koppik gründet sein zweites Unternehmen: Logiboxx. Der
Name steht für eine Logistiklösung zur
Aufbewahrung von Aktenordnern für Gewerbetreibende. Schwerpunkt: die Region Dortmund, Hamm, Unna.
Wie kam es, dass Sie zu Ihrem
Kerngeschäft ein weiteres Unternehmen gegründet haben?
Für uns als Unternehmen war es immer wichtig, auf die Stimmen unserer Kunden zu hören. Das neue Konzept ist aus solchen Kundengesprächen entstanden. Wir
beliefern nicht nur die
Hotellerie und Gastronomie mit unseren
Produkten, sondern
auch viele Büroküchen, Kanzleien, Arztpraxen und Unternehmenskantinen. In dem
Zusammenhang erfuhren wir öfter vom Platzmangel durch Unmengen an
Aktenordnern. Mit dem Neubau unseres Luchs-Zentrallagers in Bönen nahm die Idee,
dieses Problem kostengünstig zu
lösen, Gestalt an.
Ist Logiboxx also ein erweiterter
Service für bestehende Kunden?
Das ist ein guter Gedanke, Logiboxx als Service zu bezeichnen. Für uns ist es aber mehr.
DER WEG IST
DAS ZIEL.
VON WEGEN.
Unsere Mitarbeiter wissen, wo es langgeht. Dank
Erfahrung und solider Qualifikation. Nach 90 Jahren
Unternehmensgeschichte sind wir nämlich immer
noch überzeugt: Ziele sind dafür da, sie zu erreichen.
Pünktlich und kostensicher.
58
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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Mit großen Aktenmengen lässt sich die BigBox
vor Ort im Unternehmen
befüllen. Die Abholung
bei Ersteinlagerung ist
kostenfrei, der Zugriff
jederzeit möglich.
Fotos: Logiboxx
Wir haben uns für eine langfristige Diversifikations-Strategie entschieden, Logiboxx
agiert als eigenständiges Unternehmen.
Möglich wurde das durch Investitionen in
höchste Sicherheitsstandards, die Qualifizierung der Mitarbeiter und die Entwicklung
neuer Lösungen für die Ansprüche Gewerbetreibender.
Wie bereitwillig geben Unternehmen
denn ihre Aktenordner aus der Hand?
Bei der Sicherheit für aufbewahrungspflichtige Dokumente darf es natürlich keine Kompromisse geben. Daher braucht es oft Zeit, bis
sich ein potenzieller Kunde – eine Anwaltskanzlei, ein Steuerberatungsbüro, ein Institut oder ein Unternehmen – für unsere Lösung entscheidet. Mit dieser Entscheidung
verändern sich auch Abläufe im Kundenun-
ternehmen. Das muss gut durchdacht
und kalkuliert werden. Außerdem ist
die Idee der externen Aktenlagerung
in Deutschland noch nicht so populär
wie im Ausland. In den Niederlanden
zum Beispiel ist diese Form weit verbreitet. In der Fachberatung unserer
Experten lassen sich die Bedenken abbauen.
Welche Bedenken sind das?
Wie sicher ist das Ganze? Haben
wir Zugriff auf unser Akten und wie
schnell? Das sind die Fragen, die uns
stets begegnen. Ich denke, dass wir gerade in den kleinen Unternehmen Pionierarbeit leisten. Wir regen an, über
neue Wege nachzudenken. Einige unsere Kunden testen zuerst unser Angebot, indem sie nur eine Box anmieten
und später weitere dazu ordern. Ganz
bewusst vermeiden wir Komplexität:
Wir bieten nur zwei Größen der Boxen
an und beraten genau über eine effiziente Befüllung.
„Jedes lagerhaltende Unternehmen sollte
EĞƚƐƚŽĐŬ>ĂŐĞƌͲĞƐƚĂŶĚƐKƉƟŵŝĞƌƵŶŐĂƵƐƉƌŽďŝĞƌĞŶ͕
ĚĂƐƌŐĞďŶŝƐŝƐƚĞŝŶĨĂĐŚƺďĞƌnjĞƵŐĞŶĚ͊͞
Lutz Hillebrand (IT)
E.P.H. Schmidt & Co. GmbH, Dortmund
Bestände runter (bis 50%)
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Beschränkt sich das Angebot auf die
Region Dortmund, Hamm, Unna?
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zum Beispiel in einem Umkreis von 25 Kilometern kostenlos liefern und abholen. Uns
motiviert der Lokalgedanke sehr, und wir
glauben, dass diese Nähe die Sorgen der Kunden reduziert. Die kleine blaue Lösung namens FlexiBox kann dagegen einfach mit einem Dienstleister durch ganz Deutschland
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
59
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
Duell der Drucker
Laser- oder Tintenstrahl-Drucker? Welches Gerät sich für welches Büro eignet, entscheidet
sich beim Vergleich von Qualität, Geschwindigkeit, Reichweite und Stromverbrauch.
Bei Druckaufträgen
unter zehn Seiten
sind Tintenstrahler
oft schneller als
Laserdrucker.
T
intenstrahl-Drucker fressen Tinte, Laserdrucker Strom: So lautet ein häufiges Urteil, wenn es um die beiden
gängigsten Bürodruckertechnologien
geht. Aber stimmen die Klagen aus der Kaffeeküche eigentlich? Hinterfragt man die Gerüchte zum Thema Tinten- und Laserdruck,
ergeben sich wichtige Auswahlkriterien.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die
Funktionsstärke und Leistung eines Druckers. Einer der wichtigsten ist das Alter des
Geräts: Von einem altersschwachen Oldtimer
sind keine Rekorde zu erwarten, egal ob er
mit Tinte oder Laser arbeitet. Fast ein Drittel
der deutschen Büroangestellten wünscht sich
in diesem Zusammenhang einen neuen Drucker am Arbeitsplatz. Das hat eine im Auftrag
von Epson durchgeführte repräsentative Stu-
die unter 1.000 Befragten ergeben.
Ein weiterer ausschlaggebender Aspekt für qualitativ hochwertige und
zufriedenstellende Druck- oder Kopierergebnisse ist die zugrundeliegende Technologie des Geräts.
Tintenstrahler nicht nur für Fotodruck
Galten Lasergeräte seit den 90er-Jahren vielerorts als Standard für die Büroausstattung,
wurden sie von Tintenstrahl-Druckern in den
vergangenen Jahren wieder eingeholt. Die
oftmals günstigeren Tintengeräte stehen für
exzellenten Fotodruck. Das ist richtig, denn
unter vergleichbaren Geräten ist die Fotoqualität von Tinte kaum zu schlagen, vor allem, wenn der Anwender spezielles Fotopapier in das Fach einlegt. Fortschritte bei
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ist weit gefächert. Welches sind die richtigen Förder- oder
Finanzierungsprogramme für mein Vorhaben? Was ist
bei der Beantragung von öffentlichen Förderprodukten
zu beachten? Wie gehe ich vor? Diese und andere Fragen
beantworten die Förderberater der NRW.BANK, die Berater
der Bürgschaftsbank NRW und die Referenten der Industrieund Handelskammern in NRW auf ihren gemeinsamen
Beratertagen.
Die Beratertage haben das Ziel, Gründer und Unternehmer passgenau auf die jeweilige Situation mit fach-
60
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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zur individuellen Finanzierung aussehen können.
Die Beratertage der NRW.BANK finden in den Industrieund Handelskammern in ganz Nordrhein-Westfalen statt.
Termine finden Sie unter www.nrwbank.de/beratertage
Je nach Anforderung haben beide ihre Vor- und
Nachteile: Laser- und Tintenstrahl-Drucker. Foto: pa
und ständige Wartung und Wechsel erfordern. Doch es gilt zu differenzieren,
denn für ihre Bürotintenstrahler bieten
Hersteller oft große Tintentanks an, die
bis zu 10.000 Textseiten bedrucken. Das
verweist sogar die meisten Laserdrucker
auf die Plätze.
Lange Aufheizphasen
Tintenrezeptur und Druckköpfen sorgen
zudem dafür, dass heute auch Tintenstrahler Texte und farbige Grafiken gestochen scharf sowie wisch- und wasserfest
abbilden.
Für den Einsatz von Tinte im Büro ist
es wichtig, dass Anwender sich für ein Gerät entscheiden, das für die Anforderungen ihrer Büroumgebung geeignet ist. Nur
dann ist gewährleistet, dass beispielsweise die Mechanik im Geräteinneren auch
auf die Ausdruckanzahl ausgelegt ist. In
einem Büro mit zehn Mitarbeitern und einem durchschnittlichen Druckvolumen
von 25 Seiten pro Kopf und Tag kommen schnell 5.000 Seiten monatlich zusammen. In Branchen wie dem Finanz-,
dem Gesundheits- oder dem Bildungswesen wird noch deutlich mehr zu Papier gebracht. Das geht zulasten der Lebensdauer von Tintenpatronen. Das Vorurteil besagt, dass letztere gefühlt immer leer sind
Tintendrucker sind zu langsam, heißt
es häufig, wenn es um die Auswahl neuer Büroausstattung geht. Vergessen
wird allerdings oft, dass Lasergeräte im Gegensatz zu Tintenstrahlern bestimmte
Bauteile im Inneren auf
knapp 200 Grad Celsius vorheizen müssen, bevor sie drucken. Diese Aufheizphase tritt
jedes Mal auf,
wenn das Gerät eingeschaltet oder aus dem
Standby-Modus
geweckt
wird.
Bei TintenstrahlDruckern liegt die
erste Seite dagegen
deutlich früher im
Ausgabefach. Eine Studie von Coleman Parkes
Research hat in diesem Zusammenhang ergeben, dass 61
Prozent der in deutschen Unternehmen gedruckten Dokumente nicht länger als zehn Seiten sind. In den meisten
Fällen hat Tinte daher den Druckjob abgeschlossen, bevor Laser richtig angefangen hat.
Ein weiteres Argument für Tinte im Büro ist der Stromverbrauch. Dieser ist bei Laserdruckern deutlich höher. Ein Multifunktionsgerät verbraucht
im Druckbetrieb zwischen 300 und 500
Watt, je nach Modell und Hersteller
auch mehr. Vor allem in der Aufheizphase kann der Verbrauch bis zu 1.000 Watt
betragen. Das entspricht einer Herdplatte auf höchster Stufe. Vergleichbare Tintenstrahler benötigen dagegen nur rund
25 Watt. Das ist nicht nur für ökologisch
orientierte Unternehmen ein Pluspunkt,
sondern drückt die Energiekosten gegenüber vergleichbaren Lasergeräten um bis
zu 80 Prozent – und das macht sich bei
den Druckkosten insgesamt bemerkbar.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
61
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
Von Frankreich nach
Deutschland … und zurück
Auf den Spuren von Genuss und Kultur: Sabine Laurent bietet individuelle Reisen nach Frankreich an.
VON GERO BRANDENBURG
W
»Das gewisse Etwas
ist nur schwer zu beschreiben, macht aber
den Unterschied.«
Sabine Laurent
enn sie gefragt wird, welche Region in Frankreich deutsche Gäste unbedingt besuchen sollten, fällt Sabine Laurent die Antwort leicht: „Burgund.
Die Landschaft ist schön, die Menschen sehr
gastfreundlich und das Essen hervorragend.“
Doch auch Lothringen, wo sie in Nancy aufwuchs, die Normandie und das Périgord haben es ihr angetan. Keine Frage, die Französin, die 2007 der Liebe wegen nach Dortmund
zog und mittlerweile glücklich verheiratet ist,
gerät schnell ins Schwärmen, wenn sie von
ihrem Heimatland spricht. Frankreich, das ist
seit jeher ein Synonym für gute Weine, Kultur,
Genuss und gehobene Lebensqualität. Weil
sie deutschen Reisenden diese Vorzüge nahebringen möchte, gründete Sabine Laurent
die Agentur „Das Beste in Frankreich“, um individuelle Reisen anzubieten. Und dabei, das
betont sie, kommt es nicht auf die Größe des
Portemonnaies an. „Mein Anspruch ist es, das
Beste für jedes Budget zu bieten.“
Wie lässt sich dieser Anspruch garantieren? Richtig, indem man nur das empfiehlt,
was man selbst getestet hat. Sabine Laurent hat sich die Zeit genommen: Sie suchte und fand die geeigneten Hotels, romantischen Restaurants, herausragenden Weingüter und charmanten Privatunterkünfte. Dabei standen zwei Kriterien im Vordergrund:
Die Eigentümer sollten in jedem Fall Englisch
– viele sprechen auch Deutsch – beherrschen
und das Angebot sollt das gewisse Etwas haben. „Das gewisse Etwas ist nur schwer zu beschreiben, macht aber den Unterschied“, betont Laurent und verweist beispielhaft auf
charmant dekorierte Zimmer oder Gastgeber, die mit ihren Gästen in den Weinberg gehen oder diese zur Weinprobe chauffieren.
Ein Jahr dauerten die Vorbereitungen, die
Gespräche mit den Kooperationspartnern vor
Ort und die Gestaltung des Angebots, bis im
vergangenen Sommer der Startschuss fiel.
Schon nach kurzer Zeit hat sich „Das Beste
in Frankreich“ im Markt für individuelle Ge-
nussreisen fest etabliert. Derzeit gibt es Reiseangebote für Burgund, die Provence und
Sabine Laurents Heimatregion Nancy. Doch
schon bald soll es weitere Ziele in Frankreich geben. Mit ihrem kleinen Unternehmen
hat Sabine Laurent den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und ist gleichzeitig ihrem
Heimatland wieder etwas näher gekommen.
Frankreich steht für tolle
Landschaften, gastfreundliche Menschen und hervorragendes Essen.
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Auf dem Weg zum Öko-Büro
Die nachhaltige Gestaltung von Büro- und Arbeitsumgebungen hat enormes Marktpotenzial.
Das zeigt eine aktuelle Green-Office-Studie.
U
mweltfreundliches
Handeln
wird für die meisten deutschen
Unternehmen wichtiger. Das
zeigt die Green-Office-Studie 2014,
die vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation
(IAO) mit Unterstützung von Kyocera Document Solutions durchgeführt
wurde. Als Grund dafür nennen 41
Prozent der befragten 150 Unternehmensvertreter, dass das Thema vor allem für die Öffentlichkeit sehr wichtig sei. Mit der Studie hat das Fraun-
hofer IAO untersucht, welchen Stellenwert die nachhaltige Gestaltung
von Arbeits- und Büroumgebungen
in deutschsprachigen Unternehmen
hat: Welche konkreten ökologischen
Maßnahmen haben die Unternehmen
bei der Bürogestaltung, beim Einsatz
von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie in Sachen Nutzerverhalten bereits realisiert, welche
sind geplant oder auch nicht vorgesehen? Bei rund 40 Prozent der Unternehmen ist die Nutzung von intelli-
genten Informations- und Kommunikationstechnologien, Dokumentenmanagement-Systemen für papierarmes Arbeiten oder der Ausbau von Video- und Telefonkonferenzsystemen
bereits teilweise umgesetzt worden.
Bei 15 Prozent sind sie zurzeit in Planung. Hier besteht laut FraunhoferInstitut für Lösungsanbieter hohes Potenzial, über die Vorteile entsprechender Technologien zu informieren.
Das wichtigste Motiv für nachhaltige Maßnahmen liegt für 88 Prozent der Befragten in der Steigerung
eines positiven Unternehmensimages. 85 Prozent wollen ihre Kosten
senken, 82 Prozent einen Beitrag zur
Umweltschonung leisten. Der Bedarf
an energieeffizienten Informationsund Kommunikationstechnologien ist
überdies sehr hoch und wird künftig
wachsen.
Green Building
Vom papierlosen Büro sind die meisten Unternehmen weit entfernt. Aber es gibt noch
viele andere Stellschrauben, die einen Betrieb umweltfreundlicher machen.
Foto: pa
64
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Auch eine umweltfreundliche Gestaltung der Büroarbeit und der Büroinfrastruktur gewinnt für 90 Prozent der
befragten Unternehmen an Relevanz.
Einem Drittel ist heute bereits ein ökologisch korrektes Bürogebäude sehr
wichtig. Insbesondere Zertifizierungen und Labels zum Nachweis der
Umweltfreundlichkeit werden beim
Kauf von Bürogebäuden immer stärker nachgefragt. Jedoch fürchten vier
von fünf Unternehmen höhere Investitionen bei der Umsetzung von Energieeffizienz im Gebäudebereich.
Arbeits- und Büroumgebungen
sollten dabei nicht nur mit umweltfreundlichen Materialien und Produkten ausgestattet sein. Entscheidend
ist, dass die Konzepte ganzheitlich
und integriert sind, damit sie auch für
den Anwender den größten Nutzen
haben. Daher sollten auch die ökonomischen Aspekte wie Flächeneffizienz
und Produktivität, aber auch die sozialen Belange wie Flexibilität, Kommunikation, Wohlbefinden und Motivation der Mitarbeiter unbedingt berücksichtigt werden.
© Red Dot Design Museum
Keine Frage – die Metropole Ruhr ist mit allem versorgt, was Events und Meetings jeder
Größenordnung zu jeder Tages- und Nachtzeit brauchen: Tagungshotels, Konferenzzentren und eine Infrastruktur, um die uns viele beneiden. Aber manchmal braucht es
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Die Macher im Westen
Was ist Klischee und was Wirklichkeit in der Designwelt? Jakob Maser stellt in seinem Buch Erkennungsmerkmale typischer Kommunikationsdesigner vor.
Foto: fotolia.com / © Rawpixel
Diese verrückten Kreativen
Werbeagenturen, Designbüro und Markenberater: Bei der schwierigen Suche nach dem richtigen
Partner fürs Kommunikationsdesign hilft jetzt ein kleines Handbuch.
D
ie Beispiel GmbH & Co. KG ist
ein typischer Mittelständler.
Seit vielen Jahren erfolgreich,
aber die Veränderungen der Märkte und des Käuferverhaltens machen
sich langsam bemerkbar. Anja, die
Tochter des Firmengründers, die vor
Kurzem in die Geschäftsführung aufgestiegen ist, möchte das Unternehmen neu aufstellen und der etwas in
die Jahre gekommenen Marke neuen
Glanz verleihen.
Doch wer ist für die Aufgabe der
richtige? Kann die Werbeagentur, die
seit Jahren für das Unternehmen arbeitet, neue Ideen liefern? Braucht die
Firma eine spezialisierte Markenberatung? Dann war da noch der Kommunikationsdesigner, der beim vorigen Unternehmerfrühstück sehr kompetent von Markenführung gesprochen hat. Aber wäre er als Einmannunternehmen der Aufgabe gewachsen? Und der Internetauftritt muss
ebenfalls dringend zeitgemäß werden. Wäre eine Internetagentur nicht
vielleicht besser geeignet? Anja entschließt sich, einen Pitch zu veranstalten. Sie recherchiert, fragt nach Empfehlungen und hat schließlich rund
ein Dutzend verschiedener Designfirmen beisammen, die infrage kommen könnten. Sie lädt die Unternehmen ein, sich und erste Ideen zu präsentieren und will sich danach für einen der Bewerber entscheiden. Zwei
der angefragten Unternehmen lehnen
66
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
jedoch gleich mit der Begründung ab,
sie würden sich grundsätzlich nicht
an Pitches beteiligen. Die übrigen präsentieren sich zwar durchaus sympathisch, aber so unterschiedlich, dass
sie sich fast nicht vergleichen lassen.
Eine Agentur zeigt ausschließlich ih-
re Referenzen, eine andere hat gleich
erste Entwürfe parat, und eine dritte
geht ganz grundsätzlich an die Sache
ran und macht erst mal eine komplexe Positionierungsanalyse. Anja ist so
schlau als wie zuvor.
Konzeption, Gestaltung und Umsetzung von Maßnahmen der Unternehmenskommunikation werden
heute von unterschiedlichsten Dienstleistern angeboten. Da fällt die richtige Wahl schwer. Jeder Unternehmenstyp hat eine eigene Herangehensweise
und typische Stärken und Schwächen,
jede Zusammenarbeit bietet Chancen,
birgt aber auch Risiken. So ist zum
Beispiel eine spezialisierte CorporateIdentity-Agentur sehr gut darin, die
Persönlichkeit eines Unternehmens
freizulegen und dieser eine langfristige Form zu geben.
Wer versteht meinen Plan?
Eine der zwölf Design-Kreaturen ist
die „Koryphäe“: Der ausgezeichnete
Star unter den Designern kümmert
sich um wenige, ausgewählte Projekte
und braucht vom Kunden ein exaktes
Briefing.
Eine Werbeagentur kann hingegen
oft ungewöhnliche Ideen entwickeln
und so Aufmerksamkeit erzeugen. Erschwerend kommt die Kleinteiligkeit
der Branche hinzu und die Tatsache,
dass viele Begriffe nicht eindeutig definiert sind. So firmieren manche Werbeagenturen als Designbüro, manche
Designbüros als Markenberater, und
manche Berater erfinden gleich eigene Begriffe für ihre Tätigkeiten. Viele Einkäufer von Kommunikationsdesign stehen daher vor der Frage: Wer
kann mir bei meinem Vorhaben am
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
besten helfen? Bei wem ist meine Investition am besten aufgehoben? Wer versteht meinen Plan? Und nach
welchen Kriterien kann ich bei „Kreativität“ überhaupt
entscheiden?
Jakob Maser kennt diese Fragen sehr gut, er arbeitet
seit mehr als 15 Jahren im Bereich der Unternehmenskommunikation. Seine Erfahrungen aus dieser Welt
hat er nun aufgeschrieben und als „Bestiarium – Unternehmenstypen im Kommunikationsdesign“ veröffentlicht. Ähnlich den mittelalterlichen Bestiarien, die unbekannte, manchmal furchterregende, aber auch komische Wesen aus fremden Welten zeigten, schlägt sein
Buch eine Schneise durch den Dschungel des Kommunikationsdesigns. Wie es sich für ein richtiges Bestiarium gehört, sind die Kreaturen bebildert, denn ein Bild
sagt mehr als jede wortgewaltige Analyse. Frank Hoppmann illustrierte die Designertypen mit spitzer Feder
und mit der gleichen Schonungslosigkeit und Belustigung, mit der er sonst Prominente und Politiker für
Zeitungen und Zeitschriften wie Die Welt, den Rolling
Stone oder das Satiremagazin Eulenspiegel karikiert.
Geschäftsbereichsleiter /
Leiter Supply Chain Management
Managerpersönlichkeit mit Kombination von operativer Führung und Change Management-Expertise.
Gesamtführungs- und Ergebnisverantwortung (65
MA; € 60 Mio Umsatz; € 15 Mio EK) in prod. Unternehmen in SCM, After Sales-/Customer-Service,
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Chemie/Kosmetik, Maschinenbau, und Medizintechnik; Interkulturelle Erfahrung: USA, Hongkong, China, Europa; Lean-Six-Sigma Green-Belt.
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Stärken und Schwächen
Maser reduziert die große Vielfalt der Anbieter auf
zwölf Kategorien. Zu jeder Kategorie hat er die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert und
– mit einigem Humor – prägnant beschrieben. Betriebswirte kennen diese Art der Betrachtung unter
dem Kürzel SWOT-Analyse (Strengths, Weaknesses,
Opportunities, Threats). Die Sammlung und die Einteilung der zwölf Unternehmenstypen ist das Ergebnis
von Masers eigenen Erfahrungen, seinen Gesprächen
mit Auftraggebern und Kollegen sowie dem Berufsverband für Kommunikationsdesigner, der die Veröffentlichung des Buchs unterstützt hat.
Designeinkäufer wie Nico Schulz von der Messe
Düsseldorf wissen das Bestiarium zu schätzen. „Es ist
nicht immer schmeichelhaft, was man hier zu lesen bekommt, aber sehr nah an der Realität. Das hilft uns bei
der Auswahl der richtigen Anbieter.“ Masers Kategorien helfen dem Einkauf, die richtigen Entscheidungen
zu treffen und die Ausgaben für Kommunikation in die
richtigen Kanäle zu lenken. Maser war beim Schreiben
übrigens wichtig, dass es keinen Gewinner oder Verlierer gibt. Denn jeder Unternehmenstyp bringt seine
eigene spezifische Mischung aus Vor- und Nachteilen
mit. Es kommt immer auf die Aufgabenstellung und
den Auftraggeber an, ob die Unternehmen zueinander passen. Einzig die letzte, heimliche Kategorie, die
„zwölfeinhalbte“, gewinnt auf allen Ebenen: Es ist die
eierlegende Wollmilchsau. Doch diese ist wohl nur ein
Fabelwesen in dieser an Geschichten und Typen reichen Branche.
Anja hat sich schließlich dazu entschieden, zunächst den Internetauftritt der Firma zu aktualisieren
und mit einem Shop zu ergänzen. Dieses Problem ist
am drängendsten und duldete keinen Aufschub. Anschließend ist – mit etwas mehr Ruhe – eine genauere Betrachtung der Firma geplant, mit deren Ergebnissen eine Kommunikationsstrategie für die Zukunft erarbeitet wird. Und sie hat für jedes dieser Vorhaben bereits den passenden Anbieter im Auge.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
67
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
Schnell und individuell
Digitaldruck schafft neue Möglichkeiten für Unternehmen. Der Trend geht weg von hohen
Auflagen und hin zu individuellen Druckerzeugnissen. Ein Anbieter-Beispiel aus Dortmund.
P
Freuen sich über die neuen
Optionen der Digitaldruckmaschine: (v. l.) Winfried
Koffler, Koffler DruckManagement GmbH, Personalleiterin Anja Denk und
Frank Denk, Ruhrstadt
Medien AG. Fotos: Roland Kentrup
Weihnachtsgeschenke
für Kunden?
ersonalisiertes Marketing lässt sich
durch modernen Digitaldruck schnell
und kostengünstig realisieren. Mittelständische Unternehmen und Freiberufler können heute ohne große Streuverluste neue Kunden gewinnen. „Mit innovativen
Druckerzeugnissen gelingt die erfolgreiche
individuelle Ansprache der Zielgruppe“, berichtet Winfried Koffler, Geschäftsführer der
Koffler DruckManagement GmbH in Dortmund. Das Unternehmen hat sich mit der
Ruhrstadt Medien AG in Castrop-Rauxel produktionstechnisch zur Mediengruppe Ruhr
zusammengeschlossen.
„Als Druckdienstleister liegt unsere Zukunft in neuen Produkten. Der Trend bewegt
sich weg von der hohen Auflage und hin zu
individuellen und personalisierten Drucker-
zeugnissen“, sagt Frank Denk, Vorstand der
Ruhrstadt Medien AG. Durch die Anschaffung einer in Nordrhein-Westfalen einzigartigen Digitaldruckmaschine HP Indigo 10000
bieten die beiden Partner ihren mittelständischen Kunden sowie Werbe- und Mailingagenturen neue Optionen für ein personalisiertes Marketing.
Die Druckmaschine, die es bundesweit
nur an fünf Standorten gibt, ermöglicht Digitaldruck im Großformat von bis zu 75 mal
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verwendbare Material ist dabei äußerst vielfältig: Neben diversen Papiersorten können
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Auf die Herstellung teurer Druckplatten kann
nun ebenso verzichtet werden wie auf unnötig hohe Stückzahlen, die im konventionellen Druck häufig in Kauf genommen werden müssen. Das senkt den Papierverbrauch
und schont die Umwelt sowie das Budget der
Kunden. Durch die neue Digitaldruckmaschine ist auch die Personalisierung von Druckmedien, wie beispielsweise Plakaten, Kalendern oder mehrseitigen Broschüren, im großen Format DIN A2 möglich. „Den klassischen DIN-A4-Sechsseiter, das Standardwerbemittel im Kundenmailing, können wir jetzt
auch in kleiner Auflage und individualisiert
sehr kostengünstig produzieren“, sagt Frank
Denk.
Unternehmen müssen ihre Kataloge,
Preislisten und Marketingmedien nun nicht
mehr einmalig für den Jahresbedarf gleich
in hoher Auflage drucken. Stattdessen können sie ihre Printmedien jederzeit aktualisieren oder mit zusätzlichen Angeboten versehen und dann erst bei Bedarf im Digitaldruck
in kleiner Auflage kostengünstig produzie-
Gegen den Trend in der
Druckindustrie, Kapazitäten
abzubauen, investiert das
Team der Ruhrstadt Medien
AG in neue Technologie und
baut die Möglichkeiten im
Digitaldruck aus.
ren. Winfried Koffler: „Es lohnt sich auch für
mittelständische Unternehmen, ihren Produktkatalog jeweils auf dem neuesten Stand
in kleiner Auflage zu drucken statt einmal im
Jahr gleich 5.000 Stück zu produzieren und
dann veraltete Kataloge auf Halde liegen zu
haben.“
www.koffler-druck.de
www.ruhrstadt-medien.de
Ltr. Arbeitsschutz, Umweltschutz & Brandschutz
Dipl.-Ing. Maschinenbau; Sicherheitsingenieur;
Handwerkslehre; 53 Jahre; Fachbauleiter Brandschutz;
Umweltschutzbeauftragter; Brandschutzbeauftragter;
Betrieblicher Energie Manager.
Erfahrung in: Projektleitung, Brandschutzkonzepten,
Managementsystemen, Facility-Management, Fremdfirmeneinsatz, Notfallorganisation, Strahlenschutz.
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Ruhr Wirtschaft Januar 2015
69
SONDERTHEMA BÜRO · VERPACKUNG · DRUCK / REISEN · TAGEN · PRÄSENTATION
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Viele Geschäftsreisende sind ohne ausreichendes Wissen über Gesundheitsrisiken
im Ausland unterwegs. Entsprechende Informationsquellen bleiben oft ungenutzt.
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es alltäglich, dass Mitarbeiter ihre Kunden und Geschäftspartner
in fernen Ländern treffen. Rund ein
Viertel aller Geschäftsreisen weltweit
führt dabei in Staaten mit Gesundheitsrisiken, etwa einer hohen Verbreitung von Krankheiten, schlechter
medizinischer Versorgung oder mangelnder Trinkwasserqualität.
92 Prozent der Geschäftsreisenden
wünschen sich daher, dass ihr Arbeitgeber Informationen über Risiken im
Zielland bereitstellt. Doch nur 43 Prozent sehen diesen Wunsch erfüllt. Das
zeigt die Studie „Chefsache Business
Travel 2015“ vom Deutschen ReiseVerband (DRV). Nur wenige Unternehmen machen bislang Gebrauch von Infoportalen, die von Geschäftsreisebüros bereitgestellt werden und auf denen Mitarbeiter tagesaktuelle Hinweise zu Reisezielen abrufen können.
Wer beispielsweise nach Afrika, Asien
oder Südamerika reist, sollte sich vor
und während der Reise gründlich über
medizinische Risiken informieren. Zudem: „Die professionelle Unterstützung durch Experten wirkt sich auch
auf das Image des Arbeitgebers aus“,
sagt Stefan Vorndran vom DRV. „Sie
trägt dazu bei, dass Geschäftsreisende
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70
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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Baltische Staaten: Modern
und serviceorientiert
Zum 1. Januar 2015 hat Litauen als 19. Land den Euro eingeführt. Zusammen mit Estland und Lettland
gehören die Baltischen Staaten zu den stärksten EU-Wachstumsregionen.
VON SABRINA NETZER, DIHK
N
icht umsonst wurden sie nach
dem Fall der Sowjetunion die
„Baltischen Tiger“ genannt – angelehnt an die asiatischen „Tigerstaaten“. Die früheren Sowjetrepubliken
Estland, Lettland und Litauen machten
nach der Wiedererlangung ihrer Souveränität 1991 mit überdurchschnittlichem
Wirtschaftswachstum von sich reden.
Heute sind sie wieder in den Top Acht der
stärksten EU-Wachstumsnationen vertreten. Ein Gespräch mit der Geschäftsführerin der AHK Baltische Staaten, Maren Diale-Schellschmidt, über Chancen und Herausforderungen der starken Region im
Nordosten Europas.
»Der Vorteil deutscher
Unternehmen ist, dass
es ein hohes Qualitätsbewusstsein gibt und die
Menschen bereit sind,
dafür zu bezahlen. «
Maren Diale-Schellschmidt ist seit
Ende 2007 Geschäftsführerin der AHK
Baltische Staaten. Weitere Informationen zum weltweiten Netzwerk der
Deutschen Auslandshandelskammern
finden Sie unter
www.ahk.de
Die baltischen Staaten sind die Musterschüler Osteuropas. Wie haben sie das
gemacht?
Es gab nach der Unabhängigkeit ein klares Ziel: Schnell an die Entwicklung des
Westens anschließen. Dafür hat man effiziente Strukturen aufgebaut und mit großer Konsequenz teils schmerzliche Reformen durchgeführt. So wurde ein sehr
wirtschaftsfreundliches Umfeld geschaffen, das heute in vielen Bereichen moderner und serviceorientierter ist als in den
meisten europäischen Ländern.
Was sind die Topbranchen für deutsche
Unternehmen, die zweitwichtigsten
Handelspartner?
Derzeit sind das Energieeffizienz- und
Umwelttechnologien, Maschinenbau aller
Art, Logistik und Konsumgüter. Der Vorteil deutscher Unternehmen ist, dass es
ein hohes Qualitätsbewusstsein gibt und
die Menschen bereit sind, dafür zu bezahlen.
Mit Beginn dieses Jahres sind alle drei
Staaten Mitglieder der Eurozone und
damit Teil eines Marktes. Wie viel Hilfe
muss die AHK dort noch leisten?
Eurozonen- und EU-Mitgliedschaft än-
72
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
dern relativ wenig am praktischen Dienstleistungsbedarf, wenn es um Markteinstieg und -ausbau geht. Zwar nehmen die
klassischen Markteinstiegsleistungen, wie
es sie vor einigen Jahren gab, im Zeitalter von Internet und digitalen Medien ab.
Gleichzeitig nehmen aber tiefergehende Dienstleistungen wie Geschäftspartner- und Standortsuche, Begleitung bei
Geschäftspartner- und Investorengesprächen, Fiskaldienstleistungen, Personalsuche und das spezialisierte Projektgeschäft
zu.
Wenn Sie von einem Unternehmer gefragt werden, in welchem der Staaten
er zuerst aktiv werden soll: Nach welchen Kriterien entscheiden Sie?
Jeder Markteinstieg entscheidet sich an
den individuellen Bedürfnissen: Geht es
um die Nähe zu Standorten, zu Zulieferern, zu Partnern? Welche Infrastruktur
wird gebraucht, welche Leistungen müssen vor Ort zugekauft werden? Wir sprechen zwar von einem Markt, aber es sind
natürlich trotzdem noch drei Länder mit
eigenen Besonderheiten, Sprachen, Anforderungen und Chancen. Deswegen beraten wir neutral und bedarfsabhängig,
unsere Büros in den drei Ländern arbeiten
dabei eng zusammen.
Beenden Sie bitte noch folgenden Satz:
„Export und Investitionen in die baltischen Staaten lohnen sich, weil ...“
... sie nicht nur spannende Märkte in der
EU-Nachbarschaft sind, sondern auch,
weil deutsche Unternehmen und Produkte hier sehr angesehen und beliebt sind.
Das macht den Markteinstieg einfach.
Ansprechpartner:
Dominik Stute
Tel. 0231 5417-315
E-Mail: d.stute
@dortmund.ihk.de
Export digital beflügeln
Gute Informationen über ausländische Märkte und der Kontakt zu internationalen Kunden
müssen nicht immer kostspielig sein. Tipps gibt eine Veranstaltung der IHK.
VON DOMINIK STUTE
E
s heißt ja: neues Jahr, neues
Glück. Der Erfolg im Auslandsgeschäft ist aber bei Weitem keine
Glückssache, sondern kann mit ganz
einfachen Mitteln an vielen Stellen positiv beeinflusst werden. Dafür gibt es
zum Beispiel von verschiedenen Organisationen und Unternehmen gute
und häufig auch kostenlose Informationen im Internet. Von umfangreichen
Marktdaten über Veranstaltungs- und
Messeinformationen bis hin zur Online-Geschäftskontaktbörse: Es gibt
viele Wege, sich auf seine Auslandsaktivitäten vorzubereiten und online
Kontakte zu knüpfen. Die Veranstaltung „Export digital beflügeln – Wie
gewinne ich Informationen und Kunden über das Internet?“ am 3. Februar
2015 stellt die wichtigsten dieser Möglichkeiten vor. Hier vorab eine erste
Übersicht.
www.gtai.de
Welche Chancen bietet die Maschinenbaubranche Indonesiens? Was
sind die wirtschaftlichen Perspektiven
in Chile? Und welches Wirtschaftswachstum kann ich in Nigeria erwarten? Solche Fragen zu nahezu allen
Ländern der Welt – auch zu weitaus
weniger exotischen, als hier beispielhaft erwähnt – beantwortet die Internetseite der Germany Trade and Invest (GTAI).
www.ixpos.de
Das Außenwirtschaftsportal iXPOS
vereint Informationen über Möglichkeiten im Auslandsgeschäft und Außenwirtschaftsveranstaltungen
in
ganz Deutschland. Herzstück ist aber
die kostenlose „Export Community“.
Hierbei handelt es sich um eine internationale Geschäftskontaktbörse, auf
der eigene Vorhaben oder Produkte
veröffentlicht werden können sowie
nach interessanten Angeboten anderer Anbieter gesucht werden kann.
www.auma.de
Der Verband der deutschen Messewirtschaft veröffentlicht auf seiner
Seite eine umfangreiche internationale Messedatenbank mit Informationen
zu Besucherstrukturen und Schwerpunktbranchen. Darüber hinaus gibt
es Tools zur erfolgreichen Messevorbereitung und Informationen über
Fördermöglichkeiten.
www.weltweitwachsen.de
Zwar verfolgt Google mit der „Weltweit wachsen“-Initiative kommerzielle Interessen, bietet aber auf seiner
Internetseite gleichzeitig vielfältige
kostenfreie Informationen über Auslandsmärkte und Internetstatistiken
anderer Länder. Auch werden über
die Initiative Rabatte bei Dienstleistern gewährt, so zum Beispiel beim
Sprachdienstleister Kern, der bei der
Internationalisierung und Lokalisierung von Internetseiten unterstützen
kann.
www.dortmund.ihk24.de/
international
Als wichtigster Partner der Unternehmen im Auslandsgeschäft verdichtet die Internetseite der IHK zu Dortmund die zuvor beschriebenen Informationen und erweitert sie um wichtige Kontakte zu Auslandshandelskammern (www.ahk.de), Botschaften und Wirtschaftsförderern sowie
um umfassende Informationen zum
Themenbereich Zoll- und Außenwirtschaftsrecht.
Tipp
› Mehr Informationen über die genannten Seiten, Institutionen und
Unternehmen bietet am 3. Februar
2015 von 14 bis 17 Uhr die kostenfreie Veranstaltung „Export digital
beflügeln – Wie gewinne ich Informationen und Kunden über das Internet?“.
› Ansprechpartner: Dominik Stute
Tel. 0231 5417-315, E-Mail:
[email protected]
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
73
SERVICE RECHT
Serie: Die meistgestellten Rechtsfragen an die IHK
Mein gutes Recht
„Recht ist überall.“ Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass schon der Einkauf der Frühstücksbrötchen zum
Abschluss von nicht weniger als drei(!) Verträgen führt (ein Kaufvertrag und zwei Übereignungsverträge für
Brötchen und Geld). Doch auch, wenn das Rechtsleben überaus vielfältig ist, gibt es doch Fragen, die immer
wieder gestellt werden. Grund genug, einmal einen Blick auf die meistgestellten Rechtsfragen bei der IHK
zu werfen. Im ersten Teil der Serie geht es um Handelsregister und Firmenrecht.
VON JOST LEUCHTENBERG
Muss ich mich bzw. mein Unternehmen in das Handelsregister
eintragen lassen und wenn ja,
wie geht das?
Hier muss unterschieden werden: Als
Einzelunternehmer – vor allem als
Existenzgründer – hat man grundsätzlich die freie Wahl, ob eine Eintragung in das Handelsregister erfolgen
soll oder nicht. Das Handelsgesetzbuch (HGB) geht in § 1 Abs. 1 zwar
davon aus, dass jeder, der ein Handelsgewerbe betreibt, Kaufmann im
Rechtssinne und damit in das Handelsregister einzutragen ist. Da ein
Handelsgewerbe im Sinne des HGB jedoch nur dann vorliegt, wenn das entsprechende Unternehmen nach seiner Art und seinem Umfang einen in
kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, zählen die typischen „Kleingewerbe“ wie
beispielsweise Gastwirtschaften, kleine Einzelhandels- oder Handwerksbetriebe regelmäßig nicht hierzu.
Sie müssen also nicht in das Handelsregister eingetragen werden, können es jedoch, wenn es vom Unternehmer so gewünscht wird. Bei den
Gesellschaften ist es genau umgekehrt: Kapitalgesellschaften (zum
Beispiel: AG, GmbH, UG haftungsbeschränkt) müssen auf jeden Fall eingetragen werden. Dasselbe gilt für die
sogenannten „Personenhandelsgesellschaften“ (z. B. OHG, KG, GmbH &
Co. KG).
Lediglich die BGB-Gesellschaft,
auch GbR oder Gesellschaft bürgerlichen Rechts genannt, bildet hier eine Ausnahme. Als Zusammenschluss
von mindestens zwei Kleingewerbetreibenden, häufig auch Freiberuflern, ist sie die einzige Gesellschaft,
die nicht in das Handelsregister eingetragen wird.
74
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Und wie lässt sich ein „HR-Eintrag“ nun herbeiführen? Sämtliche
Anträge in Handelsregistersachen
(Neueintragungen, Änderungen und
Löschungen) müssen in öffentlich beglaubigter Form, das heißt über einen
Notar, gestellt werden.
Der Notar führt die Korrespondenz mit der Handelsregisterabteilung des Amtsgerichts auf elektronischem Weg. Durch die elektronische
Registerführung hat sich nicht zuletzt
auch eine deutliche Beschleunigung
des Eintragungsverfahrens ergeben.
Zudem ist das Handelsregister ein öffentliches Register. Es kann also jedermann dort Einsicht nehmen. Über
das Internet ist dies unter der Adresse
www.handelsregister.de möglich.
Was ist bei der Wahl eines
Firmennamens zu beachten?
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass das Recht, eine Firma zu
führen, nur den in das Handelsregister eingetragenen Kaufleuten zusteht.
Kleingewerbetreibende müssen im
Rechts- und Geschäftsverkehr grundsätzlich unter ihrem Vor- und Zunamen auftreten und dürfen diesem lediglich zu Werbezwecken ergänzend
eine sog. Geschäftsbezeichnung hinzusetzen (z. B. Gastwirtschaft „Zum
goldenen Anker“). Nach Wahl des
Kaufmanns kann eine Firma im Sinne
des HGB als Personen-, Sach-, Fantasie- oder Mischfirma gebildet werden.
Bei der Firmenbildung sind folgende
Kriterien zu beachten:
Zunächst einmal muss eine Firma
zur Kennzeichnung des Kaufmanns
geeignet sein und Unterscheidungskraft besitzen, § 18 Abs. 1 HGB. Unzulässig ist daher die Verwendung reiner Gattungsbegriffe zur Firmenbildung („Autohandels-GmbH“), da diese keine ausreichend individualisierende Wirkung aufweisen, also gerade
nicht den einen Kaufmann kennzeichnen, der sie verwenden möchte. Abhilfe schafft weder die Verwendung
mehrerer Gattungsbegriffe in der Firma („Außenwerbung & Fernsehwerbung GmbH“), noch die Übersetzung
der Gattungsbegriffe in eine Fremdsprache („Marketing & Advertising
GmbH“), sondern allein die Hinzunahme mindestens einer „echten“ Individualisierung (z. B. Personenname
oder Fantasiebezeichnung, also etwa
„Autohandel Peter Schultze GmbH“
oder „ABC Marketing & Advertising
GmbH“). Weiter darf die Firma über
wesentliche geschäftliche Verhältnisse nicht irreführen, § 18 Abs. 2 HGB.
Dies nennt man auch den Grundsatz
der Firmenwahrheit. Als problematisch, weil möglicherweise irrefüh-
Recht kompakt
rend, können sich hier vor allem vorangestellte geografische Zusätze (z.
B. „Deutsche XYZ GmbH“) erweisen.
Denn auch heute noch wird damit eine gewisse Vorstellung hinsichtlich
der Größe und Bedeutung eines Unternehmens verbunden. Gleiches gilt
für Bezeichnungen wie „Gruppe“,
„Group“ oder gar „Konzern“, die ohne
das Vorhandensein entsprechender
Strukturen unzulässig sind. Die Firma muss schließlich noch den jeweiligen Rechtsformzusatz enthalten, und
zwar in ausgeschriebener oder allgemeinverständlich abgekürzter Form
(z. B. GmbH) und die Haftungsverhältnisse des Unternehmens erkennbar machen.
Welches ist die beste
Rechtsform?
So leicht sich diese Frage stellen lässt,
so schwer ist sie zu beantworten. Denn
generell gibt es weder „gute“ noch
„schlechte“, sondern nur im konkreten
Einzelfall mehr oder weniger geeignete Rechtsformen. Auf jeden Fall sollte beachtet werden, dass eine Rechtsformwahl nur dann sachgerecht getroffen werden kann, wenn die persönlichen Vorstellungen des Unternehmers mit den betriebswirtschaftlichen, haftungs-, steuer- und gesellschaftsrechtlichen Gegebenheiten in
Einklang gebracht werden. Nicht zuletzt die Kostenfrage spielt bei diesen Überlegungen häufig eine wichtige Rolle. Zumindest unter diesem Gesichtspunkt ist dann – vor allem bei
Existenzgründern – die schlichte Anmeldung eines Kleingewerbes, bzw.
im Falle mehrerer Personen einer GbR,
bei der Stadtverwaltung oft die „erste
Wahl“. Spielt dagegen der Gedanke einer Haftungsbeschränkung auf das
Gesellschaftsvermögen eine wichtige Rolle, rücken vor allem die GmbH
oder ihre „Kleinform“, die Unternehmergesellschaft oder UG (haftungsbeschränkt), in den Mittelpunkt der Betrachtung. Da bei der Rechtsformwahl
etliche „Stellschrauben“ betätigt werden können, sollte man diese Frage
gründlich überdenken.
Ansprechpartner
› bei der IHK zu Dortmund in Sachen
Handelsregister/Firmenrecht:
Andreas Meier und Bettina Jaskulla,
Tel. 0231 5417-243, -241, E-Mail:
[email protected],
[email protected].
Kündigung zum „nächstmöglichen Zeitpunkt“
E
rklärt ein Arbeitgeber eine Kündigung vorsorglich zum „nächstmöglichen Zeitpunkt“, ist das hinreichend bestimmt, sofern aufgrund
des Arbeitsvertrags und eventuell dort genannter tarifvertraglicher
Regelungen die Dauer der Kündigungsfrist für den Arbeitnehmer ohne
umfassende Ermittlungen oder Beantwortung schwieriger Rechtsfragen
feststellbar ist. Das hat das Bundesarbeitsgericht im Fall eines Servicetechnikers in einem Büromarkt entschieden. Der Arbeitgeber hatte den
Arbeitnehmer aufgrund wirtschaftlicher Probleme einem anderen Unternehmen als Mitarbeiter vorgeschlagen, woraufhin er dort eingestellt
wurde. Jahre später entstanden Zweifel, ob der ursprüngliche Arbeitsvertrag noch bestand. Der Arbeitgeber kündigte daher „vorsorglich zum
nächstmöglichen Zeitpunkt.“ In seiner Begründung weist das Gericht darauf hin, dass die vorsorglich erklärte Kündigung unter einer auflösenden
Rechtsbedingung stehe. Der Arbeitsvertrag sei nicht aufgehoben worden,
sodass die Kündigung wirksam werden sollte. Grundsätzlich müsse eine
Kündigung so bestimmt sein, dass der Empfänger die Absicht des Kündigenden klar erkennen könne. Das betreffe auch den Zeitpunkt der Beendigung des Vertragsverhältnisses. Dafür sei ein konkretes Kalenderdatum
nicht erforderlich. Ausreichend sei, wenn dem Arbeitnehmer die Dauer
der Kündigungsfrist bekannt oder sie leicht bestimmbar sei. Die Kündigung sei daher wirksam gewesen und habe das Arbeitsverhältnis beendet.
(Urteil des Bundesarbeitsgerichts – BAG – vom 10. April 2014; Az.: 2 AZR 647/13)
› Praxistipp: Eine Kündigung muss bestimmt sein, sodass der Erklärungsempfänger Klarheit erhält, auch über das Datum der Vertragsbeendigung. Keinesfalls sollten in einer Kündigungserklärung mehrere Termine
genannt werden ohne Festlegung, welcher Termin gelten soll.
Bewerbungsgespräch bei der Konkurrenz
F
ührt ein Arbeitnehmer ein Bewerbungsgespräch mit einem Mitbewerber/Konkurrenten, verstößt er allein damit nicht gegen seine arbeitsvertragliche Pflicht zur Rücksichtnahme. Es besteht auch keine Verpflichtung, dem Arbeitgeber Informationen über das Konkurrenzunternehmen zu übermitteln. Das hat das Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein im Fall eines kaufmännischen Angestellten entschieden. Zwischen
den beiden Konkurrenzunternehmen bestanden straf- und wettbewerbsrechtliche Streitigkeiten nach Gründung des Konkurrenzbetriebs durch
zwei ehemalige Mitarbeiter und Abwerbung zweier weiterer Mitarbeiter.
Der Arbeitnehmer informierte den Arbeitgeber über die Wahrnehmung
eines ihm angebotenen Bewerbungsgesprächs und berichtete anschließend darüber. Nachdem der Arbeitnehmer ordentlich gekündigt und den
Arbeitgeber über die Fortsetzung seiner Tätigkeit bei dem Konkurrenzunternehmen informiert hatte, kündigte der Arbeitgeber außerordentlich
und warf ihm Illoyalität vor. In seiner Begründung weist das Gericht darauf hin, dass für den Arbeitnehmer kein nachvertragliches Wettbewerbsverbot bestanden habe. Er sei weder verpflichtet, den Arbeitgeber über
ein Bewerbungsgespräch bei einem Konkurrenten zu informieren, noch
hierüber inhaltlich zu berichten. Für eine vom Arbeitgeber behauptete Illoyalität, Pflichtverletzung oder gar üble Nachrede gebe es vorliegend keine Anhaltspunkte. Die außerordentliche Kündigung sei daher unwirksam.
(Urteil des Landesarbeitsgerichts – LAG – Schleswig-Holstein vom 03. September 2014;
Az.: 3 Sa 111/14)
› Praxistipp: Wenn Mitarbeiter zu Konkurrenzunternehmen abwandern
und dabei Betriebsinterna verraten, kann dies Anlass für eine außerordentliche Kündigung sein. Hierzu muss der Arbeitgeber aufgrund der
Darlegungs- und Beweislastregeln dann aber Tatsachen vortragen und
erforderlichenfalls beweisen.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
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SERVICE BILDUNG
IHK.DIE WEITERBILDUNG
Das Programm Februar / März 2015
Seminare (Auszug)
Reklamations- und Beschwerdemanagement
2.2.2015
225 €
Telefontraining – AZUBI-aktiv
3.2.2015
Schlagfertigkeit
9.-10.2.2015
160 €
410 €
Wie man mit guter Kommunikation
zu besseren Ergebnissen kommt
11-12.2.2015
410 €
Vom Kollegen zum Vorgesetzten
12-13.2.2015
450 €
Das Einstellungsgespräch
18-19.2.2015
INCOTERMS® 2010
19.2.2015
410 €
140 €
Marketing
18.3.0215 140 €
225 €
Umsatzsteuer Anmeldung 2015
4.3.2015
225 €
Telefontraining – AZUBI-aktiv
5.3.2015
160 €
Organisation des betrieblichen
Zollwesens
5.3.2015
235 €
Moderne Korrespondenz
5.-6.3.2015
410 €
Knigge/Umgangsspielregeln – AZUBIaktiv
6.3.2015
160 €
Führungskompetenz II
9-.10.3.2015
450 €
Konfliktmanagement
18.3.2015
160 €
Projektmanagement
18-19.3.2015
410 €
Wie mache ich mich selbstständig?
19.3.2015
30 €
Hard- und Software richtig buchen
und bilanzieren
19.3.2015
225 €
Lernen lernen – AZUBI-aktiv
19.3.2015
160 €
Fit am Telefon – Business English
20.3.2015
225 €
Unternehmensplanspiel – AZUBI-aktiv
20.3.2015
185 €
280 €
Aufbau und Führung einer Hausverwaltung – Eigentumsverwaltung
9.-10.3.2015
410 €
Stark gegen Stress
23.-24.3.2015
410 €
Suchtpräventation – AZUBI-aktiv
9.3.2015
160 €
IHK-Zertifikatslehrgänge
und Unterrichtungen
Gesetzlicher Mindestlohn und Einschränkungen bei flexiblen Arbeitszeitmodellen
23.2.2015
225 €
Qualifizierte und wirkungsvolle
Chefentlastung
10.-11.3.2015
410 €
Professionelles Office-Management (IHK)
18.2-27.6.2015
690 €
Learning by talking!
20.2-24.4.2015
Effizient einkaufen können I
23.-24.2.2015
Praxisforum: Reisekostenund Bewirtungsrecht
24.2.2015
Operative Versandabwicklung
Land, See Luft
24.2.2015
225 €
235 €
Inventurverluste vermeiden durch
erfolgreiche Diebstahlvorbeugung
25.2.2015
225 €
Mit Organisation zum Erfolg
26.2.2015
225 €
Professionelles Telefonieren
26.2.2015
225 €
Workshop für Bilanzbuchhalter
28.2-5.12.2015
290 €
Erfolgr. Geschäftsaufbau in China
2.3.2015
235 €
Betriebliches Gesundheitsmanagement für Führungsaufgabe
3.3.2015
235 €
Teamleiter und Meister I
3.-4.3.2015
450 €
Richtiger Umgang mit Kunden –
AZUBI-aktiv
4.3.2015
160 €
76
Grenzen setzen – „Nein sagen“
kann man lernen
4.3.2015
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Teamsitzungen & Besprechungen
zielorientiert moderieren und leiten
11.-12.3.2015
410 €
Grundlagen einer erfolgreichen
Personalentwicklung
11.-12.3.2015
410 €
Kostenfallen vermeiden –
Ertragspotenziale erkennen
11.3.2015
225 €
Aufbau und Führung einer Hausverwaltung – Mietverwaltung
12.-13.3.2015
410 €
Praxisnaher Einstieg in das
Qualitätsmanagement
13.3.2015
225 €
„Meisterhafte“ Konfliktlösung
14.3-21.3.2015
370 €
Überzeugend Präsentieren
16.3.2015
225 €
Präsentationstechniken – AZUBI-aktiv
16.3.2015
160 €
487,90 €
Unterrichtung im Bewachungsgewerbe – Personal
23.-27.2.2015
405 €
Immobilienmakler
25.2-19.6.2015
1.180 €
Unterrichtung im Bewachungsgewerbe – Unternehmer
9.-20.3.2015
780 €
Projekt-Manager (IHK)
9.-21.3.2015
1.290 €
Lehrgänge zur Vorbereitung
auf IHK-Prüfungen
Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung, Bewachungspersonal
2.-6.3.2015
400 €
Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung im Einzelhandel mit freiverkäuflichen Arzneimittel außerhalb von
Apotheken
6.-10.3.2015
250 €
Erwerb der Ausbildereignung
9-27.2.2015
480 €
225 €
Erwerb der Ausbildereignung
12.2.-28.5.2015
480 €
Sozialkompetenz – AZUBI-aktiv
17.3.2015
160 €
Erwerb der Ausbildereignung
16.3-24.6.2015
480 €
Effektives Zeit- und
Selbstmanagement
17.3.2015
Empfehlung
Zertifikatslehrgang
Immobilienmakler/in
Wichtige Infos für Personaler gibt es am 6. März bei der IHK.
Foto: IHK/Lutz Kampert
3. IHK-Forum
Personalentwicklung
Dieser Lehrgang vermittelt die
Grundlagen des Maklergeschäfts
und umfangreiches rechtliches Wissen, ist jedoch auch in hohem Maße vertriebsorientiert. Er bietet professionelles Handwerkszeug für die
Vermittlung, Vermietung und den
Verkauf von Immobilien.
25.2.-19.6.2015, Ansprechpartner: Rolf
Kämper, [email protected]
In fünf Schritten zum attraktiven Arbeitgeber.
W
ie kann ich als Arbeitgeber
attraktiv sein oder meine Attraktivität erhöhen? Antworten auf diese Frage gibt das 3. IHK-Forum Personalentwicklung am 6. März.
An diesem Vormittag referiert
Christoph Hauke, Employer Branding-Experte, Fachberater und Blogger, Düsseldorf, zum Thema „Employer Branding: In fünf Schritten zum attraktiven Arbeitgeber“. Unternehmen
bekommen praxisnahe Handlungsempfehlungen, wie sie sich als attraktiver Arbeitgeber aufstellen können – unabhängig von Branche und
Betriebsgröße. Anschließend berichtet das Beratungsunternehmen audalis aus der Praxis, wie man gute Mitarbeiter gewinnen und binden kann.
Audalis zählt laut Focus Money zu den
Top-Steuerberaterkanzleien Deutschlands.
Neben diesem Themenschwerpunkt bietet das Forum aber noch
mehr: So wird unter anderem auch
das „jüngste Kind“ des IHK-Weiterbildungsprogramms, die IHK-AZUBI
Akademie, vorgestellt. Matthias Stiller, Leiter der IHK-Weiterbildung und
Jherryl Dalugdog, Trainerin beim Institut für Personalforschung, Bonn,
haben die Akademie entwickelt und
geben exklusive Einblicke zum Programm.
Das Forum richtet sich an Führungskräfte, Personalleiter sowie Mitarbeiter aus Unternehmen, zu deren Aufgaben die Bereiche Personalentwicklung/Aus- und/oder Weiterbildung gehören. Die Teilnahme ist
kostenlos, eine verbindliche Anmeldung aber erforderlich bei Sabrina
Schnell, Tel. 0231 5417-421, E-Mail:
[email protected].
Langfingern
auf der Spur
Ladendiebe werden heute immer
gewaltbereiter, einfallsreicher und
leider auch professioneller. Allein
im Jahr 2013 wurden im deutschen
Einzelhandel Waren im Wert von
rund vier Milliarden Euro gestohlen. Wie man Langfingern im Geschäft das Leben schwer macht, erklärt das Seminar „Inventurverluste
vermeiden durch erfolgreiche Diebstahlvorbeugung“.
25.2.2015, Ansprechpartner: Rolf
Kämper, [email protected]
IHK.Die Weiterbildung.
Geprüfte Qualität nach DIN EN ISO 9001: 2008
Informationstag rund um die Weiterbildung
Am Samstag, 7. März, lädt die IHK wieder zum Weiterbildungstag ein. Er richtet sich an
alle, die sich für Seminare und Lehrgänge interessieren und sich über das breite Angebot
der IHK informieren möchten. Ab 8:30 Uhr steht das gesamte Weiterbildungsteam für
kostenlose Einzelberatungen bereit. Zusätzlich werden Vorträge über die verschiedenen Bildungswege der IHK-Weiterbildung gehalten. Interessierte haben so die Gelegenheit, das passende Weiterbildungsangebot auszuwählen. Darüber hinaus erhalten Teilnehmer Tipps zu Fördermöglichkeiten wie beispielsweise Bildungsscheck und Meisterbafög. Kostenloser Probeunterricht rundet das Angebot des Informationstages ab. Ansprechpartner: Sabrina Schnell, Tel. 0231 5417-421. Weitere Infos zum Programm und
die Möglichkeit, sich anzumelden, gibt es unter
www.dortmund.ihk24.de/informationstag
Bekannte Lehrgangsangebote und Träger, die auf IHK-Prüfungen vorbereiten,
können über das Weiterbildungsinformationssystem (WIS) im Internet unter
http://wis.ihk.de/ihk-pruefungen/anbieterliste eingesehen werden.
Weitere Information und Anmeldung:
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, Märkische Straße 120,
44141 Dortmund
Telefon: 0231 5417-99
Telefax: 0231 5417-330
Internet: www.dortmund.ihk24.de
E-Mail: [email protected]
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
77
SERVICE KULTUR
Die für die 1960er- und 1970er-Jahre typischen Siebdrucke von Viktor Vasarely
und Roland Altmann erzeugen komplexe Illusionen von Dreidimensionalität.
© VG Bild-Kunst, Bonn 2014, Fotos: Johanna Berus
Foto: IHK/Oliver Schaper
Lichtkunst, bunte
Sixties, Fluxus
Ab dem 21. März wird im Museum Ostwall Außergewöhnliches
geboten: Schätze aus den 1950er- bis 1970er-Jahren.
D
a die Meisterwerke der Klassischen Moderne als Leihgabe auf
der Ebene 6 des Dortmunder U
zu sehen sind, eröffnet sich für einen
kurzen Zeitraum die Möglichkeit, auf
den Etagen 4 und 5 diese Arbeiten neu
zu präsentieren.
„Licht und Bewegung“ ist das
Motto eines gänzlich neu gestalteten
Raums, der (Licht-)kunst der Gruppe Zero und verwandter Künstler mit
optischen Phänomenen vereint: der
„Lichtgeist“ Otto Pienes bringt das
„Lichtrelief“ Heinz Macks zum Strahlen; Adolf Luthers „Lichtschleuse“
und „Spiegelobjekt“ ermöglichen eine sich immer wieder verändernde Raumwahrnehmung. Nach längerer Abwesenheit ist Raimund Girkes
„Weiß-Raum“ wieder zu sehen, und
Martha Botos „Mouvement continuel“
erweckt die Illusion im Raum schwebender Kreise.
„Knallbunt“ wird es in der Abteilung „Form und Raum“: Die für die
1960er- und 1970er-Jahre typischen
78
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Lichtskulptur „Power Flower“ aus dem
Jahr 1967 von Otto Piene.
Siebdrucke von Roland Altmann und
Viktor Vasarely erzeugen komplexe Illusionen von Dreidimensionalität, während sich die „Satzzeichen“
(„ponctuation“) Pol Burys im wahrsten Sinne des Wortes in den Raum „hineintasten“. Erstmals im Dortmunder
U ist eine Arbeit Alfonso Hüppis zu sehen, der irritierende Wechselwirkungen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität erzielt. Hartmut Böhm entwickelte aus weißen Lamellen eine
„Struktur im Kubus“, während Piero Manzoni mit seiner weißen Stoffarbeit „Achrome“ den Schritt von der
Leinwand in den Raum hinein vollzieht.
Porträts der besonderen Art sind
im folgenden Raum zu sehen: Andy Warhol und Ketty La Rocca widmen sich mit ganz verschiedenen Absichten der Arbeit am Mythos Marilyn Monroes, während Milan Knizak
und HA Schult Inszenierungen des eigenen „Künstler-Ichs“ präsentieren.
Konrad Klaphecks „Egozentriker“ hat
alles Menschliche verloren; Renate Goebels „Freundin Inge am Wannsee“ sucht in unmittelbarer Nachbarschaft – allzu menschlich – nach Entspannung.
Parallel hierzu zeigt das MO im
Grafik-Kabinett die Ausstellung „Menschenbilder“ mit Werken sowjetischer Künstler aus den 1960er-Jahren. Zu sehen gibt es dabei höchst unterschiedliches: Neben humorvoll bis
skurril anmutenden Collagen Anatol Brusilowskijs hängen fantasievolle Zeichnungen von Ilja Kabakow und
Ülo Sooster, das expressive „Porträt
eines Dichters“ von Wladimir Jakowlew, menschliche „Planzeichnungen“
von Wladimir Jankilewskij und futuristische
Mensch-Maschinenwesen
von Ernst Neiswestny. Bei aller Verschiedenheit ist ihnen die Suche nach
neuen künstlerischen Ausdrucksmitteln abseits des vom Staat propagierten Sozialistischen Realismus gemein.
Ein besonderer Raum wird zum
20. Todestag des Fluxus-Künstlers Al
Hansen eingerichtet, der das Material
für seine Arbeiten aus den Überresten
der Wegwerfgesellschaft bezog. Werke aus der Sammlung des MO – darunter einige seiner berühmten „HersheyCollagen“ – werden durch Leihgaben
aus Privatbesitz ergänzt. Zentral ist
die Figur der Venus, die Hansen aus
Streichhölzern, Pralinenpapier oder
Plakatabrissen gestaltete.
› Museum Ostwall im Dortmunder U,
Leonie-Reygers-Terrasse 2, 44137
Dortmund, Tel. 0231 50-24723.
http://museumostwall.dortmund.de
Empfehlung
KULTURKALENDER
Das Programm Januar / Februar
Maximilianpark Hamm
Ostwennemarstr. 100, 59071 Hamm
Tel. 02381 98210-0, www.maximilianpark.de
31.1.: „Peter Pan“, Musical
1.2.: Vollplaybacktheater „Pulp Fiction”
4.2.: Chinesischer Nationalcircus
Kurhaus Bad Hamm
Ostenallee 87, 59071 Hamm
Tel. 02381 17-5501, www.hamm.de
30.1.: Adam Baldych & Luciano Biondini
Quartett
13.2.: „Er ist wieder da“
Kulturbahnhof
Willy-Brandt-Platz 3, 59065 Hamm
Tel. 02381 926838, www.helios-theater.de
25.-27.2.: Helios-Theater: „Lou“
Kulturschmiede Fröndenberg/Ruhr
Ruhrstr. 12, 58730 Fröndenberg
Tel. 02373 9772-20
www.kulturzentrum-ruhraue.de
13.2.: „Fußpflege Deluxe“, Kabarett
14.2.: FUXX – James Bind Melodien
Rohrmeisterei Schwerte
Ruhrstraße 20, 58239 Schwerte
Tel. 02304 2013001
www.rohrmeisterei-schwerte.de
19.2.: Chris Kramer & friends
28.2.: Irish Night
Schloss Cappenberg
Schlossberg, 59379 Selm-Cappenberg
Tel. 02306 71170, www.kreis-unna.de
bis 12.4.: „Im Rausch der Farben“
Haus Opherdicke
Dorfstr. 29, 59439 Holzwickede
Tel. 02301 9183972
www.kulturkreis-unna.de
bis 22.2.: „Zwischen Himmel und Meer“
Heinz-Hilpert-Theater
Kurt-Schuhmacher-Str. 39, 44534 Lünen
Tel. 02306 104-2299
www.kulturbuero-luenen.de
8.2.: „Wien, Wien nur du allein“
26.2.: Storno!
12.2.: „Conni – das Musical“
Stadtmuseum Bergkamen
Jahnstraße 31, Museumsplatz
59192 Bergkamen-Oberaden
Tel. 02306 306021-0
www.stadtmuseum-bergkamen.de
bis 1.3.: „Patchwork & Quilts“
Stadthalle Unna
Parkstraße 44, 59425 Unna
www.stadthalle-unna.de
18.2.: „Patrick 15“
22.2.: Meisterkonzert
25.2.: The International Magic Tenors
Zentrum für Intern. Lichtkunst Unna
Lindenplatz 1, 59423 Unna
Tel. 02303 1037770
www.lichtkunst-unna.de
15.2.: Familienführung
Museum Ostwall im Dortmunder U
Leonie-Reygers-Terasse
44137 Dortmund, Tel. 0231 5025522
www.museumostwall.dortmund.de
bis 15.3.: „Vom Abbild zum Zeichen.
Zum 90. Geburtstag von Rudolf Wiemer“
bis 12.4.: „Arche Noah – Über Tier und
Mensch in der Kunst“
Hartware MedienKunstVerein
Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 Dortmund
www.hmkv.de
bis 22.3.: „Textil.Bild.Kunst“ –
Das textile Wandbild nach 1945
bis 8.3.: „Mythos Germanien“
DASA
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund, Tel. 0231 9071-2479
www.dasa-dortmund.de
bis 15.3.: „Heavy Metal“
bis 10.5.: „Architektierisch“
Mit Knarre
Die sechs Schauspieler des Vollplaybacktheaters aus Wuppertal interpretieren auf ihre ganz eigene
Weise den Film „Pulp Fiction“ von
Quentin Tarantino – „die coolste,
böseste, gefährlichste und kultigste
Geschichte aller Zeiten“.
1.2., Maximilianpark Hamm
Künstlerhaus Dortmund
Sunderweg 1, 44147 Dortmund
Tel. 0231 826847
www.kuenstlerhaus-dortmund.de
bis 22.2.: „I wanna be your dog”
Theater Dortmund
Kuhstraße 12, 44137 Dortmund,
Tel. 0231 5027222, www.theaterdo.de
1.2.: „Drama Queens – Neue Songs aus
der Kantine“
1.2.: „Zauberberg“
1.2.: „Wer hat Angst vor Virginia Wolf“
Konzerthaus Dortmund
Brückstraße 21, 44135 Dortmund
Tel. 22696200
www.konzerthaus-dortmund.de
1.2.: 3. Familienkonzert, Dortmunder
Philharmoniker
1.2.: Beethoven Sinfonie Nr. 9
3. + 4.2.: The Ten Tenors
Theater Fletch Bizzel
Humboldtstrasse 45, 44137 Dortmund
Tel. 0231 142525, www.fletch-bizzel.de
30.1.: „Welche Droge passt zu mir?“
31.1.: „Das kunstseidene Mädchen“
4.2.: „Die Schmuddels feiern Karneval“
„Er ist wieder da“
Nach dem Bestseller von Timur Vermes spielt das Westfälische Landestheater das Stück „Er ist wieder da“
– eine satirisch zugespitzte Auseinandersetzung mit unserer nach Sensationen dürstenden Mediengesellschaft und ihrem stetig wachsenden
Einfluss auf die Meinungsbildung in
unserer Zeit.
13.2., Kurhaus Bad Hamm
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
79
Ottfried Fischer ist einer der Kabarett-Stars im kommenden Sommer.
Foto: RuhrHOCHdeutsch
Training für die Lachmuskeln
„RuhrHOCHdeutsch 2015“: Ab 31. Januar gibt es Tickets für die neue Saison.
Von Ende Juni bis Mitte Oktober sind Highlights der Kabarett- und Comedy-Szene zu sehen.
W
6. Philharmonisches Konzert:
helden_mut
Lera Auerbach: Ikarus
Felix Mendelssohn Bartholdy:
Konz. f. Violine + Orch. e-Moll op.64
Dimitri Schostakowitsch: Sin. Nr.10 e-Moll op.93
Violine: Stefan Jackiw, Dirigent: Alan Buribayev,
Theremin: Carolina Eyck
10. und 11. Februar 2015, 20.00 Uhr
im Konzerthaus Dortmund. Karten & Infos:
0231/50-27222 oder theaterdo.de
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80
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
ie heißt es doch so schön?
Ruhrdeutsch ist der märchenhafteste aller deutschen
Dialekte. Im historischen Spiegelzelt
an den Westfalenhallen (B1) hört er
sich noch schöner an als anderswo.
Dort werden den ganzen Sommer
lang – von Ende Juni bis Mitte Oktober – Highlights der Kabarett- und
Comedy-Szene präsentiert. Noch ist
es einige Monate hin bis zum Start –
traditionell mit großer Benefizgala –
am 25. Juni. Tickets für RuhrHOCHdeutsch 2015 sind dennoch schon ab
dem 31. Januar zu bekommen: Im Ticketshop des Theaters Fletch Bizzel,
in einer der vielen Vorverkaufstellen
oder über den Online-Shop.
Mit 113 Veranstaltungen an 109
Tagen ist RuhrHOCHdeutsch das
größte Festival seiner Art in Deutschland. Es setzt mit seiner Mischung und
Vielfalt einen besonderen Akzent im
Kultursommer der Stadt Dortmund
und lockt viele Zuschauer in die unvergleichliche Atmosphäre des Spiegelzelts. So nostalgisch das Spiegelzelt anmutet, so wenig von gestern ist
das Programm: Im sechsten Jahr präsentiert es wieder eine illustre Schar
bekannter und beliebter Kabarettisten
und Comedians. Hier einige Beispiele:
Start mit Benefizgala am 25. Juni
Auch in diesem Jahr ist es wieder gelungen, einige ganz besondere Künstler ins Spiegelzelt zu locken. So ist
mit Ottfried Fischer (Bulle von Tölz,
Ottis Schlachthof) gleich zu Anfang
einer der bekanntesten und beliebtesten Kabarettisten dabei. Er ist nicht
nur Gastgeber der Eröffnungs-Be-
nefizgala am 25. Juni, in deren Rahmen er einen „kleinen Ottis-Schlachthof“ mit illustren Gästen (u.a. Pit Klocke und Kai Magnus Sting) präsentieren wird. Direkt anschließend (26.
und 27. Juni) steht er mit seinem
Best-of-Programm „Jetzt noch langsamer“ auf der Bühne. Aus der „ZDF-Anstalt“ kommt Max Uthoff ins Spiegelzelt und präsentiert seine „Gegendarstellung“. Ebenfalls bestens bekannt
aus Funk und Fernsehen sind Werner Schneyder, Mathias Richling, Gernot Hassknecht, Horst Schroth, Philip
Simon, Richard Rogler, Tobias Mann,
Thomas Freitag, Christian Ehring und
das Kom(m)ödchen Ensemble.
Als Vertreter der kölnisch-rheinischen Kabarettschiene beehren das
Publikum der leise-ironische Jürgen
Becker, der polternd-laute Wilfried
Schmickler, der Erfinder des „NightWash“ Comedy-Clubs Knacki Deuser
und – als Vertreter des „schwarzen
Humors“, Dave Davis. Aus dem Ruhrpott – der „Wiege es Kabaretts“ – ist
fast alles vertreten was Rang und Namen hat. In alphabetischer Reihenfolge: Lioba Albus, Hennes Bender, Die
Bullemänner, Fritz Eckenga, Frank
Goosen, Pit Klocke, Bruno „Günna“
Knust, Jochen Malmsheimer, Hagen
Rether, Uta Rotermund, René Steinberg, Kai Magnus Sting und Torsten
Sträter.
In die zweite Runde geht das von
Knacki Deuser moderierte StandUp-Festival, das einen bunten Querschnitt der jungen Szene bietet. Und
obwohl keine WM ist, heißt es erneut
„Löw kann nicht – Die Sportrevue wo
au luschtig is“. www.ruhrHOCHdeutsch.de
SERVICE REGIONAL
Kalender
Wirtschaft im TV
Veranstaltungen der
IHK zu Dortmund
makro: Stirbt Deutschland aus?
„Wir werden älter, weniger und bunter“, heißt es beim Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels. Dass Deutschland altert, ist unumstritten, doch
in welchem Ausmaß dies geschieht, darüber ist sich die Wissenschaft uneins. Die Wirtschaft jedenfalls bereitet sich längst auf eine alternde Gesellschaft vor. Wenn die Generation der Babyboomer in den nächsten Jahren in Rente geht, verabschieden sich 20
Millionen Arbeitnehmer in den Ruhestand. So viele wie nie zuvor. Einige Unternehmen
versuchen schon jetzt mit speziellen Tarifverträgen gegenzusteuern und überlegen, wie
sich das Wissen ausscheidender Mitarbeiter bewahren lässt. 30.1., 3sat, 21 Uhr
Natur – Spekulationsobjekt mit Zukunft
Welchen Wert hat der Regenwald? Wie viel kostet das Great Barrier
Reef? Die Natur in Geldwerten zu bemessen, wirkt absurd, ist aber
laut einiger Wissenschaftler die einzige Möglichkeit, ihren Wert zu
respektieren. Findet Umweltschutz bald an der Börse statt? Die Sendung beleuchtet Chancen und Gefahren.
Foto: ARTE France / © Via Découvertes
3.2., ARTE, 20:15 Uhr
Quarks & Co: Arbeiten im Team – Fluch oder Segen?
Teamarbeit ist angesagt und wer nicht teamfähig ist, bleibt außen vor. Kaum ein Arbeitsbereich, der nicht auf Meetings, Großraumbüros, Brainstorming setzt. Doch ist Teamwork
wirklich produktiver und führt zu besseren Ergebnissen? Nicht jeder arbeitet gerne im
Team, kann sich in der Gruppe konzentrieren und im lauten Miteinander kreative Ideen
entwickeln. Nach dem Motto „Toll, Ein Anderer Macht‘s“ kann Teamwork zum sozialen
Faulenzen einladen, zu schlechteren Ergebnissen oder sogar in die Katastrophe führen.
26.02.2015
Jahresvortrag der
Gesellschaft für Westfälische
Wirtschaftsgeschichte
Dr. Karl-Peter Ellerbrock
Tel. 0231 5417-296, E-Mail:
[email protected]
11.03.2015
IHK-Steuerberatungssprechtag
Norman Urbanek
Tel. 0231 5417-163, E-Mail:
[email protected]
17.03.2015
Existenzgründung in Hamm –
Beratungstag
Anke Schulze-Altenmethler
02381 92141-14, E-Mail: a.schulze@
dortmund.ihk.de
26.03.2015
IHK-Finanzierungssprechtag
Norman Urbanek
Tel. 0231 5417-163, E-Mail:
[email protected]
3.2., WDR Fernsehen, 21 Uhr
Betriebsstörung – Macht die Bahn noch mobil?
Die Deutsche Bahn macht Negativschlagzeilen: unpünktlich, überlastet, teuer – und jetzt auch noch mit verhagelter Bilanz. Rund 30
Milliarden Euro fehlen der Bahn um bröselnde Brücken, Schienen
und Stellwerke zu erneuern, klagt Bahnchef Grube. Wer hat eigentlich Schuld an dem miserablen Bild der Bahn? Ex-Bahnchefs wie
Dürr oder Mehdorn, die mal in die eine, mal in die andere Richtung steuerten? Oder die
Politik, die der Deutschen Bahn nicht genug Finanzmittel bereit stellt und ihr eine klare Marschrichtung verordnet? Schließlich gehört die Deutsche Bahn zu 100 Prozent dem
6.2., 3sat, 20:15 Uhr
deutschen Staat. Foto: ZDF und SWR/David Rösch
makro: Streikrepublik Deutschland
Jahrelang liefen vielen Gewerkschaften die Mitglieder davon. Die alten Arbeitnehmerverbände galten als verstaubt und kraftlos. Doch der Lokführerstreik im vergangenen
Herbst zeigte, welche Macht selbst kleine Interessenvertretungen ausüben können. Vor
allem genervte Pendler fragten: Dürfen die wenigen Lokführer ein ganzes Land als Geisel nehmen? Die Politik ist alarmiert: Die Bundesregierung plant ein Gesetz zur Tarifeinheit in Betrieben. Damit würde die jeweils mitgliedstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb gezielt gestärkt. Kritiker befürchten, dass Klein-Gewerkschaften an die Wand gedrückt und entrechtet werden. Befürworter sehen darin den besten Weg, Zwei-Klassen6.2., 3sat, 21 Uhr
Betriebe zu verhindern.
Weitere Informationen
und Anmeldung unter:
www.dortmund.ihk24.de/
veranstaltungen
Big Earth Data – Die digitalisierte Erde
Mit Argusaugen überwacht eine ganze Armee von Satelliten unseren
blauen Planeten. Die Erdbeobachtungssysteme im Weltraum sammeln Tag für Tag enorme Mengen an Daten – aber was lässt sich daraus ablesen? Eine Dokumentation über Möglichkeiten und Grenzen
der Wissenschaft im digitalen Zeitalter.
Foto: ZDF/© Axel Schmidt
6.2., ARTE, 21:45 Uhr
Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
81
Impressum
Herausgeber:
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
Hauptgeschäftsstelle:
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
Märkische Straße 120, 44141 Dortmund
Telefon: 0231 5417-0
Telefax: 0231 5417-109
Internet: http://www.dortmund.ihk24.de
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Zweigstelle Hamm:
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
Zweigstelle Hamm
Südstraße 29, 59065 Hamm
Telefon: 02381 92141-0
Telefax: 02381 92141-23
Redaktion: Ute Max, Gero Brandenburg,
Tobias Schucht
Verantwortlich für den Inhalt
des redaktionellen Teils: Georg Schulte
Die Redaktion übernimmt für unverlangt eingesandte Manuskripte keine Verantwortung
und behält sich deren Kürzung vor.
Adresse der Redaktion:
IHK-Magazin Ruhr Wirtschaft
Märkische Straße 120, 44141 Dortmund
Telefon: 0231 5417-256 / -257
Die Ruhr Wirtschaft erscheint elf Mal im Jahr.
Die Ausgabe Juli/August erscheint als Doppelausgabe. Die Ruhr Wirtschaft ist gemäß § 13
(1) der Satzung Veröffentlichungsorgan der
IHK. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im
Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht
als Mitglied der IHK. Für andere Bezieher beträgt der Bezugspreis 48,75 Euro einschl. gesetzlicher Mehrwertsteuer.
Druckauflage: 38.011 (IVW 04/2014)
ISSN: 0343-1452
Redaktionsschluss
dieser Ausgabe: 9. Januar 2015
Ausgabedatum: 26. Januar 2015
Verlag und Druckerei:
Gebr. Lensing GmbH & Co. KG, Dortmund
Anzeigenservice:
Frank Henke (verantwortlich) / Peter Wille
Gebr. Lensing GmbH & Co. KG
Pressehaus, Westenhellweg 86–88
44137 Dortmund
Telefon: 0231 9059-6420
Telefax: 0231 9059-8605
E-Mail: [email protected]
Derzeit ist die Preisliste Nr. 31
vom 1. Januar 2015 gültig.
82
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
Verjüngungskur für
elektrotechnik
Neuer Termin, neues Konzept, neue Kommunikation: Pünktlich zur
40. Durchführung präsentiert sich die Fachmesse elektrotechnik in
einem modernen, der Thematik angepassten Gewand.
V
om 18. bis 20. Februar 2015 verwandelt sich die Messe Westfalenhallen Dortmund zur Innovationsplattform für Gebäude- und
Industrieanwendungen. Das Rahmenprogramm der Messe wird durch acht
Spannungsfelder thematisch gegliedert und bietet den Teilnehmern eine
zusätzliche Orientierung. Um künftig
möglichst frühzeitig im Messejahr Impulse zu setzen und Interessenten aus
der Branche zu inspirieren, wird die
elektrotechnik beginnend mit diesem
Jahr bereits im Februar stattfinden.
Mit dem Fokus auf technischer
Lösungskompetenz zeigt die elektrotechnik neueste Trends und relevante branchenspezifische Innovationen für die Bereiche der Gebäudeund Industrieanwendungen. Ideeller
und fachlicher Träger ist der Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke Nordrhein-Westfalen (FEH), Kooperationspartner sind
der Zentralverband Elektro- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) sowie der
Bundesverband des Elektro-Großhandels e. V. (VEG) und die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund.
40 Jahre Erfahrung
Die 40. Durchführung ist für den Veranstalter, die Messe Westfalenhallen
Dortmund, darüber hinaus ein idealer Anlass, das Konzept und die Kommunikation der Fachmesse gründlich
zu überarbeiten. Der besondere Anlass soll die Messe damit einerseits als
etablierten Branchentreff hervorheben. Andererseits zeigt die neue Ausrichtung aber auch, dass die elektrotechnik auf neue Trends und Tendenzen reagiert. Die breite Ansprache
der Fachbesucherzielgruppen wird
durch eine neue, klare Themenstruktur begünstigt. Sie soll den Informations- und Know-how-Transfer wei-
Messe Westfalenhallen Dortmund als
Innovationsplattform für Gebäudeund Industrieanwendungen.
Foto: pr
ter fördern und effizienter gestalten.
Die neuen „Spannungsfelder“ bilden
Themenbereiche ab, in denen wichtige Branchenthemen aufbereitet und
beispielsweise in Form von Fachforen
und Vorträgen präsentiert werden.
Hier lassen sich unter anderem auch
konkrete Anwendungsbeispiele zum
jeweiligen Thema darstellen.
Insgesamt wurden acht aktuelle
Spannungsfelder generiert:
› Trends & Technologien, Industrie &
Automation,
› Energie & Effizienz,
› Licht & Beleuchtung,
› Das E-Haus,
› Ladeinfrastruktur E-Mobilität
› Nachwuchs & Karriere
› Das sicherste Haus der Welt.
Neben Handwerkern und Dienstleistern können mit dieser themengenauen Ansprache mehr Teilnehmer aus Industrie, Architektur, Energieversorgung und Immobilienwirtschaft für
die elektrotechnik interessiert werden.
www.messeelektrotechnik.de
SERVICE MESSE
Empfehlung
MESSEKALENDER
Das Programm Februar / März 2015
ISM
1.-4.2.2015, Köln
didacta
24.-28.2.2015, Hannover
CREATIVA
18.-22.3.2015, Dortmund
ProSweets Cologne
1.-4.2.2015, Köln
R+T
24.-28.2.2015, Stuttgart
PERLENEXPO
18.-22.3.2015, Dortmund
JAGD & HUND
3.-8.2.2015, Dortmund
I.L.M
27.2.-1.3.2015, Offenbach
LANDGARTEN
18.-22.3.2015, Dortmund
Messe für Jäger und
Naturliebhaber
GDS
4.-6.2.2015, Düsseldorf
LOPEC
3.-5.3.2015, München
therapie Leipzig
19.-21.3.2015, Leipzig
FRUIT LOGISTICA
4.-6.2.2015, Berlin
Asia-Pacific Sourcing
3.-5.3.2015, Köln
New Energy Husum
19.-22.3.2015, Husum
ISPO MUNICH
5.-8.2.2015, München
Enforce
4.-5.3.2015, Tac Nürnberg
spoga horse
(Frühjahr/spring)
8.-10.2.2015, Köln
ITB Berlin
4.-8.3.2015, Berlin
PUPPEN &
BÄRENMARKT
21.-22.3.2015, Dortmund
In der kommenden Woche ertönt
das Signal zur JAGD & HUND. Zeitgleich bezieht auch die FISCH & ANGEL ihr Revier in der Messe Westfalenhallen Dortmund. Ein umfangreiches Angebotsspektrum in neun
Messehallen wartet dann auf Jäger,
Angler, Hunde- und Naturliebhaber.
Und nicht nur Erwachsenen wird einiges geboten, auch der Nachwuchs
kommt auf seine Kosten. Ein Highlight wird die Deutsche Meisterschaft der Hirschrufer (Bild) sein.
ZOW
9.-12.2.2015,
Bad Salzuflen
E-world energy & water
10.-12.2.2015, Essen
LogiMAT
10.-12.2.2015, Stuttgart
BIOFACH + VIVANESS
11.-14.02.2015, Nürnberg
Ambiente
13.-17.2.2015, Frankfurt/
Main
Westfälische Münz& Sammlerbörse
15.2.2015, Dortmund
Elektrotechnik
18.-20.2.2015, Dortmund
FeuerTRUTZ
18.-19.2.2015, Nürnberg
INHORGENTA MUNICH
20.-23.2.2015, München
MOTORRÄDER 2015
5.-8.3.2015, Dortmund
GeoTHERM
5.-6.3.2015, Offenburg
INTERPHARM
6.-7.3.2015, Hamburg
IWA OutdoorClassics
6.3.-9.3.2015, Nürnberg
Energy Storage Europe
9.3.-11.3.2015, Düsseldorf
IDS
10.-14.3.2015, Köln
ISH
10.-14.3.2015,
Frankfurt/Main
ALL ABOUT
AUTOMATION
11.-12.3.2015, Dortmund
INTERNATIONALE
HANDWERKSMESSE
11.-17.3.2015, München
Wäsche und mehr…
21.-23.2.2015, Dortmund
Leipziger Buchmesse /
Lesefest Leipzig liest
12.-15.3.2015, Leipzig
HOGA Nürnberg
22.-25.2.2015, Nürnberg
INTERNORGA
13.-18.3.2015, Hamburg
embedded world
24.-26.2.2015, Nürnberg
EQUITANA
14.-22.3.2015, Essen
EuroCIS
24.-26.2.2015, Düsseldorf
ProWein
15.-17.3.2015, Düsseldorf
Z
24.-27.2.2015, Leipzig
CeBIT
16.-20.3.2015, Hannover
Intec
24.-27.2.2015, Leipzig
PSI PROMOTION WORLD
17.-19.3.2015, Hannover
Facility Management
24.-26.3.2015, Frankfurt/
Main
EMV Stuttgart
24.-26.3.2015, Stuttgart
ALTENPFLEGE
24.-26.3.2015, Nürnberg
3.-8.02.2015, Dortmund
WASSER BERLIN
24.-27.3.2015, Berlin
Anuga FoodTec
24.-27.3.2015, Köln
BEAUTY DÜSSELDORF
27.-29.3.2015, Düsseldorf
h+h cologne
27.-29.3.2015, Köln
BAUMESSE NRW
27.-29.3.2015, Dortmund
TOP HAIR
INTERNATIONAL
28.-29.3.2015, Düsseldorf
Branchentreff für
den Fruchthandel
„Was will der Verbraucher?“ – Das
ist eine der zentralen Fragen, die
sich der globalen Branche stellen. In
den Veranstaltungen während der
FRUIT LOGISTICA werden auf diese und andere Fragen, Antworten,
innovative Lösungen und aktuelle Trends präsentiert und diskutiert.
Der weltweit führende Branchentreff des Fruchthandels findet in
Berlin statt. „An den drei Messetagen werden die Weichen für den Erfolg des gesamten Geschäftsjahres
gestellt“, betont Gérald Lamusse,
Global Brand Manager der FRUIT
LOGISTICA. „Umso wichtiger ist es,
sich gut vorzubereiten, damit die
Zeit auf der Messe effizient genutzt
werden kann.“ 4.-6.02.2015, Berlin
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
83
BEKANNTMACHUNGEN
Besondere Rechtsvorschriften für die Prüfung „Zusatzqualifikation Geprüfter
Fahrzeugkranführer (IHK)/
Geprüfte Fahrzeugkranführerin (IHK)“
§6
1. Führen des Fahrzeugkrans
Diese Rechtsvorschrift tritt am Tage nach ihrer
Verkündung in Kraft.
· Recht
Dortmund, den 18.11.2014
Um die besonderen Anforderungen des § 66
BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizierungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden.
2. Anschlagen einer Last und Einweisen.
Die praktische Prüfung ist durch ein situatives Fachgespräch von höchstens 15 Minuten
zu ergänzen und dauert insgesamt nicht länger als 120 Minuten.
§4
Inhalt der Prüfung
Die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund erlässt aufgrund des Beschlusses des
Berufsbildungsausschusses vom 18. November 2014 als zuständige Stelle nach § 54 in
Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl. I, Seite 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des
Gesetzes vom 25.Juli 2013 (BGBl. I S. 2749),
folgende besondere Rechtsvorschriften für die
Prüfung „Zusatzqualifikation Geprüfter Fahrzeugkranführer (IHK)/Geprüfte Fahrzeugkranführerin (IHK)“:
Im Prüfungsbereich Fahrzeugkrantechnik und
fahrzeugkranspezifische Rechtsvorschriften
soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, dass
er rechtliche, krantechnische und sicherheitsrelevante Anforderungen bei Hubaufgaben
mit Fahrzeugkranen anwenden kann sowie
Funktionen und Wirkungsweisen von sicherheitstechnisch bedeutsamen Bauteilen von
Fahrzeugkränen einsetzen und Störungen und
Mängel erkennen kann.
§1
1. Krantechnik
Ziel der Prüfung
Es kommen Aufgaben aus folgenden Gebieten in Betracht:
(1) Zum Nachweis von Kenntnissen, Fertigkeiten und Erfahrungen, die durch die „Zusatzqualifikation Geprüfter Fahrzeugkranführer
(IHK)/Geprüfte Fahrzeugkranführerin (IHK)“
erworben worden sind, kann die IHK Prüfungen nach den §§ 2 bis 5 durchführen.
2. Funktionsweise von Kranen
(2) Durch die Prüfung ist festzustellen, ob der
Prüfungsteilnehmer die notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen als Fahrzeugkranführer besitzt, die für das sichere und
fachgerechte Bedienen notwendig sind. Dazu
zählen insbesondere die Inbetriebnahme und
das Auf-, Um- und Abrüsten von Fahrzeugkranen, das sichere und umsichtige Führen der
angeschlagenen Lasten mit dem Fahrzeugkran sowie das Erkennen von Mängeln.
(2) Im Prüfungsbereich „Betrieb von Fahrzeugkranen“ soll der Prüfungsteilnehmer
nachweisen, dass er einen sicheren Betrieb
von Fahrzeugkranen einschließlich des sicheren An- und Abschlagens der Last gewährleisten kann.
§2
Zulassungsvoraussetzungen
(1) Zur Prüfung ist zuzulassen, wer
eine mit Erfolg abgeschlossene Berufsausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in in einem Unternehmen, das Autokranarbeiten und
Schwertransporte durchführt
ODER
eine mit Erfolg abgeschlossene Berufsausbildung als Berufskraftfahrer oder in der Bauwirtschaft und eine anschließende mindestens
einjährige einschlägige Berufspraxis
3. Lastaufnahmeeinrichtungen und An-/Abschlagen von Lasten
4. Wartung und Pflege von Kranen
5. Arbeitssicherheit
Es kommen Aufgaben aus folgenden Gebieten in Betracht:
1. Dokumentationen und Prüfungen von
Fahrzeugkranen
2. Auf- und Abbau, Abstützen und Umrüsten
von Fahrzeugkranen
3. Einstellen der Sicherheitseinrichtungen
4. Ermitteln der zulässigen Lasten aus den
Traglasttabellen
5. Möglichkeiten und Grenzen von Überlastsicherung
6. Einsatzmöglichkeiten und Arbeitsweisen
von Fahrzeugkranen
7. Maßnahmen bei Störungen und Mängeln
ODER
8. An-/Abschlagen von Lasten
eine mindestens fünfjährige einschlägige Berufspraxis
9. Einweisen mit Handzeichen und Funkbetrieb
UND
(3) In der praktischen Prüfung soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, dass er Fahrzeugkrane führen kann. Der Prüfungsteilnehmer soll:
im Besitz der Fahrerlaubnis der Klasse CE ist
UND
eine hinreichend Vorbereitung auf die Prüfung
nachweist.
(2) Abweichend von Abs. 1 kann zur Prüfung
auch zugelassen werden, wer durch Vorlage
von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft macht, dass er Kenntnisse, Fertigkeiten
und Erfahrungen erworben hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
§3
Gliederung der Prüfung
(1) Die Prüfung wird schriftlich und praktisch
durchgeführt und erstreckt sich auf die in § 4
aufgeführten Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten und Erfahrungen.
(2) Die schriftliche Prüfung erfolgt in den Prüfungsbereichen:
einen Fahrzeugkran (max. Tragfähigkeit 100 t)
aufrüsten, unter Mithilfe eines Anschlägers/
Einweisers eine Last sicher heben und um und
über Hindernisse bewegen,
eine Last sicher anschlagen und einen Fahrzeugkranführer einweisen.
§5
Bewertung und Bestehen
der Prüfung
(1) Die Prüfungsleistungen nach § 3 Abs. 1 bis
3 sind jeweils gesondert zu bewerten.
(2) Die Prüfung ist bestanden, wenn in beiden
schriftlichen Prüfungsbereichen und in der
praktischen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.
2. Betrieb von Fahrzeugkranen
(3) Über das Bestehen der Prüfung ist ein
Zeugnis auszustellen, aus dem die in den Prüfungsbereichen erzielten Punkte und Noten
hervorgehen müssen.
aus je einer unter Aufsicht anzufertigenden
Arbeit.
(4) Eine Prüfung, die nicht bestanden ist, kann
zweimal wiederholt werden.
Dabei sind die Inhalte des BG-Grundsatzes
„Auswahl, Unterweisung und Befähigungsnachweis von Kranführern“ (BGG 921, in der
jeweiligen aktuellen Ausgabe) zu berücksichtigen.
(5) In der Wiederholungsprüfung ist der Prüfungsteilnehmer auf Antrag von der Prüfung
in einzelnen Prüfungsleistungen zu befreien,
wenn seine Leistungen darin in einer vorangegangenen Prüfung ausgereicht haben und
er sich innerhalb von zwei Jahren, gerechnet
vom Tag der Beendigung der nichtbestandenen Prüfung an, zur Wiederholungsprüfung
anmeldet.
1. Fahrzeugkrantechnik und fahrzeugkranspezifische Rechtsvorschriften
Die Bearbeitungszeit beträgt je Prüfungsbereich 90 Minuten.
(3) Die praktische Prüfung besteht aus den
84
Prüfungsbereichen:
Ruhr Wirtschaft Januar 2015
· Arbeitskunde/Arbeitspädagogik
Inkrafttreten
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
gez. Udo Dolezych
Präsident
gez. Reinhard Schulz
Hauptgeschäftsführer
Ausbildungsregelung für
die Berufsausbildung zum
„Fachpraktiker im Lagerbereich/zur Fachpraktikerin
im Lagerbereich“
Die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund erlässt aufgrund des Beschlusses des
Berufsbildungsausschusses vom 18. November 2014 als zuständige Stelle nach § 9 Berufsbildungsgesetz (BBiG) sowie nach § 66
Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79 Abs. 4
BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des Gesetzes
vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749), folgende Ausbildungsregelung für die Ausbildung
von behinderten Menschen zum „Fachpraktiker im Lagerbereich/zur Fachpraktikerin im Lagerbereich“.
§1
Ausbildungsberuf
Die Berufsausbildung zum „Fachpraktiker im
Lagerbereich/zur Fachpraktikerin im Lagerbereich“ erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung.
§2
Personenkreis
Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG für Personen im
Sinne des § 2 SGB IX.
§3
Dauer der Berufsausbildung
Die Ausbildung dauert zwei Jahre.
§4
Ausbildungsstätten
Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich
anerkannten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungsreinrichtungen statt.
§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte
(1) Behinderte Menschen dürfen nach dieser
Ausbildungsregelung nur in dafür geeigneten
anerkannten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden.
(2) Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, Ausstattung und Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht
werden.
· Medizin
(3) Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatzqualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbildung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist
in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt.
(4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen
einer Ausbildung nach § 66 BBiG bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraums von
höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen.
Die Anforderungen an Ausbilderinnen/Ausbilder gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn
die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaubhaft gemacht
werden können.
§7
Struktur der Berufsausbildung
(1) Findet die Ausbildung in einer Einrichtung
statt, sollen mindestens 16 Wochen außerhalb
dieser Einrichtung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb/mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.
(2) Von der Dauer der betrieblichen Ausbildung nach Absatz 1 kann nur in besonders
begründeten Einzelfällen abgewichen werden, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern.
§8
Ausbildungsrahmenplan,
Ausbildungsberufsbild
(1) Gegenstand der Berufsausbildung sind
mindestens die im Ausbildungsrahmenplan
(Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit).
Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung
erfordern.
(2) Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker
im Lagerbereich/zur Fachpraktikerin im Lagerbereich gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):
1. Der Ausbildungsbetrieb
1.1 Kenntnisse über den Ausbildungsbetrieb
(3) Es müssen ausreichend Ausbilderinnen/
Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anzahl
der Ausbilderinnen/Ausbilder muss in einem
angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höchstens eins zu
acht anzuwenden.
1.2 Berufsausbildung, arbeits- und sozialrechtliche Regelungen
§6
2.2 Auszeichnen, Sortieren und Lagern der
Ware
Eignung der Ausbilderinnen/
Ausbilder
(1) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen
einer Ausbildung nach § 66 BBiG erstmals tätig werden, müssen neben der persönlichen,
berufsspezifisch fachlichen und berufspädagogischen Eignung (AEVO u. a.) eine mehrjährige Erfahrung in der Ausbildung sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen.
(2) Anforderungsprofil
Ausbilderinnen/Ausbilder müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation
nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken:
1.3 Arbeitssicherheit und Umweltschutz
2. Arbeitsorganisation, Arbeitsabläufe
2.1 Annehmen, Auspacken und Prüfen von
Waren
3. Bestandsaufnahme, Warenbestellung und
Datenerfassung
3.1 Warenbestand erfassen und kontrollieren
3.2 Bestellwesen
3.3 Datenerfassung
4. Verpackung und Auslieferung
4.1 Kommissionierung
4.2 Verpackung
5. Handhabung und Pflege der Lagerhilfsmittel
5.1 Lagerhilfsmittel
· Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis
5.2 Handhabung und Pflege
· Psychologie
6.1 Verkehrsträger und Wirtschaftlichkeit
· Pädagogik, Didaktik
6.2 Versand
· Rehabilitationskunde
§9
· Interdisziplinäre Projektarbeit
6. Verkehrsträger
Zielsetzung und Durchführung
der Berufsausbildung
(1) Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten
(berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur
Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt.
Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen
nach den §§ 10 und 11 nachzuweisen.
(2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplans für die
Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen.
60 Minuten eine praktische Aufgabe bearbeiten und erläutern. Hierfür kommen insbesondere in Betracht:
· Annahme von Waren entsprechend der Lieferpapiere
· Einlagerung der Waren
· Versandabwicklung
(4) In der Kenntnisprüfung soll der Prüfling in
den Prüfungsfächern Fachkunde – einschließlich fachbezogener Rechenaufgaben – und
Wirtschafts- und Sozialkunde schriftlich geprüft werden. Es kommen Fragen und Aufgaben aus den folgenden Gebieten in Betracht:
1. Fachkunde
· Annehmen von Waren
Die/der Auszubildende kann nach Maßgabe von Art und/oder Schwere ihrer/seiner Behinderung von der Pflicht zur Führung eines
schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.
· Fachbezogenes Rechnen
§ 10 Zwischenprüfung
(1) Zur Ermittlung des Ausbildungsstands ist
eine Zwischenprüfung durchzuführen. Sie
soll zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden.
(2) Die Zwischenprüfung erstreckt sich auf die
in der Anlage für das erste Ausbildungsjahr
aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für
die Berufsausbildung wesentlich ist.
(3) Die Zwischenprüfung findet in den Prüfungsbereichen
1. Fachkunde/Fachbezogenes Rechnen
2. Praktische Aufgabe
statt.
(4) Für den Prüfungsbereich „Fachkunde/Fachbezogenes Rechnen“ bestehen folgende Vorgaben:
1. Der Prüfling soll die Kenntnisse in den Bereichen Fachkunde (Warenannahme, Lagerung und Pflege der Waren, Unfallverhütungsmaßnahmen) und Fachbezogenes
Rechnen (unter Anwendung der Grundrechenarten sind praxisbezogene Aufgaben
zu lösen) nachweisen;
2. der Prüfling soll Aufgaben aus den Bereichen Fachkunde und Fachbezogenes Rechnen schriftlich bearbeiten;
3. die Prüfungszeit beträgt insgesamt 90 Minuten.
(5) Zum Nachweis der Fertigkeiten soll der
Prüfling insgesamt höchstens 45 Minuten eine
praktische Aufgabe lösen.
(6) Soweit die schriftliche Prüfung in programmierter Form durchgeführt wird, kann von der
genannten Prüfungszeit abgewichen werden.
(7) Die besonderen Belange des behinderten
Prüfungsteilnehmers sind bei der Prüfung zu
berücksichtigen.
§ 11 Abschlussprüfung
(1) Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er
die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen
Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit
dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen
Lehrstoff vertraut ist.
(2) Die Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen:
1. Fertigkeitsprüfung
2. Kenntnisprüfung
(3) In der Fertigkeitsprüfung soll der Prüfling in
§ 16 Prüfungsverfahren
· Kommissionierung der Waren
(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen
ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen
Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben
den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen.
Berufsausbildungsverhältnisse, die bei Inkrafttreten dieser Ausbildungsregelung bestehen,
können unter Anrechnung der bisher zurückgelegten Ausbildungszeit nach den Vorschriften dieser Verordnung fortgesetzt werden,
wenn die Vertragsparteien dies vereinbaren.
· Lagern von Waren
· Kommissionieren und Verpacken von Waren
· Versandabwicklung von Waren
· Umgang mit Arbeitsmitteln
Für die Zulassung zur Abschlussprüfung und
das Prüfungsverfahren gilt die Prüfungsordnung für die Durchführung von Abschlussund Umschulungsprüfungen der IHK entsprechend.
§ 17 Abkürzung und Verlängerung
der Ausbildungszeit
Soweit die Dauer der Ausbildung abweichend
von dieser Ausbildungsregelung verkürzt oder
verlängert werden soll, ist § 8 Abs. 1 und 2
BBiG entsprechend anzuwenden.
§ 18 Inkrafttreten, Außerkrafttreten
(1) Diese Rechtsvorschrift tritt am Tage nach
ihrer Verkündung in Kraft.
Der Prüfling soll mehrere praxisbezogene Aufgaben bearbeiten.
(2) Diese Regelung tritt am 30.06.2015 außer
Kraft. Auf Berufsausbildungsverhältnisse, die
bis zu diesem Zeitpunkt begonnen wurden, ist
sie weiter anzuwenden.
2. Wirtschafts- und Sozialkunde
Dortmund, den 18.11.2014
Der Prüfling soll nachweisen, dass er wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt beschreiben kann sowie praxisbezogene Aufgaben
oder Fälle bearbeiten kann.
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
(5) Die Aufgabenstellung für die Kenntnisprüfung soll inhaltlich praxisnah orientiert sein.
Rechtsvorschrift für die
Prüfung „Zusatzqualifikation Europakaufmann /
Europakauffrau“
Die Prüfungszeit beträgt
· im Prüfungsfach Fachkunde inkl. Fachbezogenes Rechnen 90 Minuten
· im Prüfungsfach Wirtschaftsund Sozialkunde 30 Minuten
Soweit Teile der Kenntnisprüfung in programmierter Form durchgeführt werden, kann von
der genannten Prüfungszeit abgewichen werden.
§ 12 Gewichtungsregelung
Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten:
1. Fertigkeitsprüfung
50 Prozent
2. Prüfungsbereich Fachkunde
40 Prozent
3. Wirtschafts- und Sozialkunde
10 Prozent
§ 13 Bestehensregelung
gez. Udo Dolezych
Präsident
gez. Reinhard Schulz
Hauptgeschäftsführer
Die Industrie- und Handelskammer zu Dortmund erlässt aufgrund des Beschlusses des
Berufsbildungsausschusses vom 18. November 2014 als zuständige Stelle nach
§ 9 in Verbindung mit § 79 Abs. 4 Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005 (BGBl.
I, S. 931), zuletzt geändert durch Artikel 22 des
Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749),
folgende besondere Rechtsvorschrift für die
Prüfung „Zusatzqualifikation Europakaufmann / Europakauffrau“.
§1
Zulassungsvoraussetzungen
Zur Prüfung werden Personen zugelassen, die
rung erläutern und Kreditabsicherung vorbereiten,
· außenhandelsspezifische Zahlungsbedingungen, insbesondere Akkreditiv anwenden,
· für den internationalen Handel übliche Warendokumente beschaffen, erstellen undprüfen,
· Zollpapiere prüfen, Zölle und Abgaben errechnen,
· international gebräuchliche Klauseln und
Handelsusancen anwenden,
· internationale Handelsschiedsgerichtsbarkeit und branchenbezogene Arbitrage erläutern,
· Angebots- und Nachfragesituation sowie
Absatzchancen feststellen,
· Veränderungen der Bedingungen auf nationalen und internationalen Märkten und deren Auswirkungen beurteilen,
· unterschiedliche Formen der Geschäftsanbahnung nutzen,
· mit in- und ausländischen Geschäftspartnern kommunizieren und Geschäftsabschlüsse tätigen,
· branchenbezogene Vorschriften des Außenwirtschafts- und Zollrechts, Vertragusancen, Währungs- und Devisenvorschriften
anwenden,
· Transportmittel und -wege im internationalen Warenverkehr unter Berücksichtigung
von Transportfähigkeit, Lagerfähigkeit, Pflege, Behandlung und Verpackung von Waren
erkunden sowie Frachtverträge abschließen,
· internationale Transportversicherungsbedingungen und gebräuchliche Klauseln anwenden sowie Versicherungsfälle bearbeiten,
· in einer Fremdsprache korrespondieren und
kommunizieren,
· fremdsprachige Offerten, Gebote und Abschlussbestätigungen erstellen,
· fremdsprachige Warendokumente bearbeiten,
· fremdsprachiges Informationsmaterial auswerten.
Die Gesamtdauer der schriftlichen Prüfung soll
180 Minuten nicht überschreiten.
(1) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn
die Leistungen
· ein bestehendes Berufsausbildungsverhältnis gemäß Berufsbildungsgesetz in einemkaufmännischen Ausbildungsberuf sowie
1. im Gesamtergebnis mit mindestens „ausreichend“,
· eine Vorbereitung auf diese Prüfung (Teilnahmebescheinigung der Schule)
2. in der Fertigkeitsprüfung mit mindestens
„ausreichend“,
· die mit Erfolg abgelegte Prüfung „Zusatzqualifikation Englisch für kaufmännische
Auszubildende“ – B2 des CEF
Den Bewertungen liegt der Notenschlüssel der
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
zugrunde.
· den Erwerb eines weiteren Fremdsprachenzertifikates in einer zweiten Fremdsprache
– B1 des CEF
§4
nachweisen.
§5
Ebenfalls sollte der Nachweis eines vierwöchigen Auslandspraktikums inkl. Praktikumsbericht erfolgen.
Das Zeugnis enthält
3. in mindestens einem der zwei schriftlichen
Prüfungsbereiche mit mindestens „ausreichend“ und
4. in keinem Prüfungsbereich mit „ungenügend“
bewertet worden sind.
(2) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von
etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für
das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses
für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige
Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.
§ 14 Übergang
Ein Übergang von einer Berufsausbildung
nach dieser Ausbildungsregelung in eine entsprechende Ausbildung nach § 4 BBiG ist von
der/dem Auszubildenden und der/dem Ausbildenden kontinuierlich zu prüfen.
§ 15 Bestehende
Berufsausbildungsverhältnisse
(2) Es können auch Personen bis zu einem
Jahr nach Ende des Ausbildungsverhältnisses
gemäß Abs. 1 zugelassen werden, die a) die
Vorbereitung auf diese Prüfung bereits während des Ausbildungsverhältnisses begonnen
und nicht später als ein Jahr nach Ende des
Ausbildungsverhältnisses beendet und b) sich
bereits während der Ausbildung zu dieser Prüfung angemeldet haben.
§2
Gliederung der Prüfung und
Prüfungsanforderungen
(1) Die Prüfung wird schriftlich durchgeführt.
(2) Die schriftliche Prüfung „Internationale
Geschäftsprozesse“ umfasst folgende Leistungen:
· Außenhandelsgeschäfte
märkte
und
Auslands-
· Möglichkeiten der Außenhandelsfinanzie-
§3
Bestehen der Prüfung
Die Prüfung ist bestanden, wenn in der schriftlichen Prüfung mindestens ausreichende Leistungen (= 50 Punkte) erbracht wurden.
Wiederholung der Prüfung
Eine Prüfung, die nicht bestanden ist, kann
zweimal wiederholt werden.
Zeugnis
· das Ergebnis der Prüfungsleistung „Internationale Geschäftsprozesse“ als Punktzahl und Note.
· den Vermerk über die bestandene Prüfung
„Zusatzqualifikation Englisch für kaufmännische Auszubildende“.
· den Vermerk über den Erwerb des Fremdsprachenzertifikates einer weiteren Fremdsprache.
· den Vermerk über das Auslandspraktikum –
sofern abgeleistet.
§6
Inkrafttreten
Diese Rechtsvorschrift tritt am Tage nach ihrer
Verkündung in Kraft.
Dortmund, den 18.11.2014
Industrie- und Handelskammer zu Dortmund
gez. Udo Dolezych
Präsident
gez. Reinhard Schulz
Hauptgeschäftsführer
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