Durchblick 1-2015 (pdf 6,17 Mb) - Diakonische Stiftung Wittekindshof

April | 1 - 2015
Durchblick
der Besuch
Diakonische Stiftung
Wittekindshof
der Besuch
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
die letzten beiden Male haben wir uns im thematischen Hauptteil dieser Zeitschrift mit
dem „Fonds Heimerziehung“ beschäftigt. Und es lässt uns immer noch keine Ruhe, dass
Kinder und Jugendliche, die in den 1950er und 60er Jahren in Heimen der Behindertenhilfe Gewalt erfahren haben, weiterhin von Unterstützungsleistungen ausgeschlossen
sind. Unter anderem haben wir die Verantwortlichen aller Sozialministerien der Bundesländer auf diese offensichtliche Benachteiligung hingewiesen und ihnen die entsprechenden „Durchblick“-Ausgaben mit einem persönlichen Schreiben zugesandt.
Diese Initiative hat leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Während der letzten
Konferenz der Arbeits- und Sozialminister im November 2014 haben die Delegierten keinen Beschluss zur Beteiligung der Bundesländer an der Aufstockung des bestehenden
Heimkinderfonds für Menschen mit Behinderungen herbeigeführt oder für sie einen
neuen Fonds beschlossen. Darüber sind wir sehr betrübt. Eine von der Konferenz ein­
gesetzte Arbeitsgruppe soll nun alternative Unterstützungsmöglichkeiten für die betroffenen Personen innerhalb der bestehenden Regelsysteme überprüfen. Das halten wir für
unrealistisch.
Auch wegen dieses Themas haben wir uns über den Besuch der Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft und ihr ganztägiges Mitwirken in unserer Stiftung bei einem „TatkraftTag“ sehr gefreut. Schließlich konnten wir das dargestellte Anliegen auch noch einmal im
Zusammenhang der abschließenden Podiumsdiskussion vortragen.
Der vorliegende „Durchblick“ vermittelt in seinem thematischen Hauptteil einen Eindruck von den vielfältigen Aktivitäten und Erfahrungen, die Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft bei ihrem Besuch am 11. März machen konnte. Wir sind zuversichtlich, dass dieser
Tag hilfreich war, um die verschiedenen Fragestellungen zur Inklusion, aber auch die
Chancen eines Miteinanders verschiedenster Menschen für unsere Gesellschaft den Beteiligten zu verdeutlichen. Gerne möchten wir Ihnen als Leserinnen und Leser an diesem
­Erleben Anteil geben.
Darüber hinaus bietet der neue „Durchblick“ weitere interessante Einblicke in die
­Arbeit in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Viel Spaß beim Betrachten und ­Lesen!
Ihr Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Vorstandssprecher
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Diakonische Stiftung
Wittekindshof
Nach gemeinsamer Arbeit: ein Selfie mit Hannelore Kraft. Eine schöne Erinnerung für Henry Jacobs und Julian Gabriel.
Titelfoto: Land NRW / Roberto Pfeil
Für das Foto vom Foto sorgte der Profi Roberto Pfeil. Ihm danken wir herzlich fürs Titelbild.
2 Editorial
4 auf einen Blick
Thema der Besuch
Foto: Privat / Julian Gabriel
6 der Tag: ein Kurzbericht
8 der Tag: Fotos mit Kommentaren
14 der Abend: Podium und Feier
16 das Interview: „Ich habe aber gelernt …“
19 unser Appell: bitte kümmern Sie sich
um den Heimkinderfonds!
Wittekindshof
20 Stiftungsrat und Kuratorium
21Projektstart: „Abakus – Mein Leben zählt“
22Projektmaxime: Gegen die System-Barrieren
23Projektziel: Sich sicher fühlen können
24 Schloss Ulenburg hat einen neuen Eigentümer
25 Neue Website: Der Wittekindshof in neuer Perspektive
26 Personalia: Aufgabenwechsel und neue Mitarbeitende
27 Erinnerung an Richard von Weizsäcker
28 Wir gratulieren
29 Wir trauern
30 MAV Svenja Tegeler für die MAV-Arbeit freigestellt
31 Kurz gefasst
32 Aus der Region
33 Impressum
34 Fundraising
Freizeitwünsche erfüllen
36 Was macht eigentlich …
Guido Spilker?
38 Blick zurück
Wittekindshof in Schloss Ulenburg
40Einblick
In zwei von 45 Jahren
42 Auf ein Wort
Was letztlich zählt
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auf einen Blick
Von Herzen: Viele Klientinnen und Klienten
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Dankeschön oder ein Erinnerungsfoto.
Jürgen Escher
nutzten den Besuch von Hannelore Kraft zu einem Händedruck, für ein
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der Besuch
der Tag
Der Tatkraf ttag war für den Wittekindshof eine
bekannt zu machen. Wir sind Ministerpräsidentin
Wir hatten dabei den Eindruck, dass Frau
1. Arbeitsbereich
Berufsbildungswerk
Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen Wittekindshof,
weilte am Mittwoch, dem 11. März 2015, zu einem „Tatkrafttag“ in der Malerei und Recyclingwerkstatt
Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Kennzeichen dieser Veranstaltung: Hannelore Kraft arbeitet vom frühen Morgen bis zum späten
Nachmittag in Bereichen mit, die ihr bislang wenig vertraut sind. Sie
redet mit ihren Arbeitskolleginnen und –kollegen, sie fragt, sie hört zu
und sie packt richtig mit an. In der Diakonischen Stiftung Wittekindshof
waren es vier Arbeitsbereiche, in denen sie präsent und aktiv war. Am
Abend folgte noch eine Veranstaltung in der Wittekindshofer Sporthalle
mit Podiumsgesprächen, Stellungnahmen und ersten Zusammenfassungen.
Um mitarbeiten zu können, hatte die Ministerpräsidentin ihre Arbeitsschuhe im Gepäck, Schutzkleidung wurde gestellt. Sie agierte in
den einzelnen Bereichen ohne besondere Begleitung. Nach kurzer Zeit
des Dokumentierens verabschiedete sie auch den Fotografen und ihr
Videoteam.
Pressevertreter waren erst zur Abschlussveranstaltung zugelassen.
Dazu hatte die Staatskanzlei rund 500 Bürgerinnen und Bürger eingeladen, darunter: Politikerinnen und Politiker, viele Menschen aus dem Das Berufsbildungswerk (BBW) WitWittekindshof wie Mitglieder der Aufsichtsorgane, der Bewohnerbei- tekindshof ist ein Träger der berufliräte und Werkstatträte und des Angehörigenbeirates sowie Mitarbei- chen Rehabilitation, den zurzeit
knapp 200 junge Menschen mit Lerntende, außerdem Ehrenamtliche aus der Stadt Bad Oeynhausen.
Bei der Abendveranstaltung in der Wittekindshofer Turnhalle und schwierigkeiten, Behinderungen oder
anschließend im Zelt wurde der tagsüber entstandene Film gezeigt. anderen Beeinträchtigungen besuDer Tag wurde reflektiert im Rahmen einer Podiumsdiskussion und chen. Angeboten werden Werkpädaeines öffentlichem Gesprächs in Wohnzimmeratmosphäre zwischen gogische Maßnahmen und Berufs­
der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und dem Moderator Manfred vorbereitende Bildungsmaßnahmen
Erdenberger, bei dem weitere politische Themen angesprochen wur- (BVB) zur Erlangung der Ausbildungsreife sowie Ausbildungen in
den.
Die Idee zum Tatkrafttag im Wittekindshof war im Februar 2012 rund 20 verschiedenen Berufen (Vollentstanden, als Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ihre Rede beim ausbildungen und theoriereduzierte
Wittekindshofer Aschermittwochsempfang aus Anlass des 125. Jubilä- Ausbildungen) in den Bereichen Garums der Stiftung kurzfristig absagen musste, weil sie Termine für den tenbau, Hauswirtschaft, Holztechnik,
kurz zuvor zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff über- Hotel- und Gastgewerbe, Lagerlogistik,
nehmen musste. Die Ministerpräsidentin hatte sich daraufhin bereit Metalltechnik, Verkauf, Recyclingerklärt, stattdessen einen Tatkrafttag in Diakonischen Stiftung zu ab- Technik, Farbtechnik und Raumgesolvieren. Nach längeren Planungen konnte dieser nun umgesetzt staltung. In allen Berufsfeldern arbeitet das Berufsbildungswerk eng mit
werden.
Tatkrafttag
Betrieben der Umgebung und mit den
jeweils zuständigen Berufsschulen zusammen.
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Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
war zu Gast in der Recyclingwerkstatt
und in der Malerei. Dort hat sie zusammen mit angehenden Recyclingtechnikern (zweijährige theoriereduzierte Werkerausbildung), Bau- und
Metall­malern (dreijährige theoriereduzierte Werkerausbildung), Malern
und Lackierern (Vollausbildung) sowie jungen Menschen gearbeitet, die
an­­verschiedenen beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen vor Beginn
einer Ausbildung teilnehmen.
Myriam Heine, die abends aktiv
die Podiumsdiskussion mitgestaltet
hat, hat morgens zusammen mit der
Ministerpräsidentin tapeziert. Das
war geplant, damit sich die beiden
Frauen vor dem Auftritt vor großem
Publikum am Abend kennenlernen.
Alle anderen Arbeitseinsätze der Ministerpräsidentin haben sich spontan
ergeben.
2. Arbeitsbereich
Wittekindshofer Werkstätten,
Abteilung Verpackung/­
Montage, Gruppe 8
Die Wittekindshofer Werkstätten sind
eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen mit neun Betriebsstätten in Bad Oeynhausen, Löhne und Espelkamp sowie zwei weiteren in Gronau.
Insgesamt stehen in den Werkstätten
der Besuch
Dierk Starnitzk e, Vorstand sspreche r
tellungen der höchsten Landespolitik
gute Gelegenheit, unsere Arbeit und die dortigen Aufgaben und Frages
hat ...
Kraft sehr dankbar, dass sie sich persönlich so offen darauf eingelassen
bereiten, aufmerksam wahrgenommen hat.
me
Proble
auch
mal
manch
und
Kraft die Themen, die uns am Herzen liegen
knapp 1.250 Arbeits- und Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung
aus umliegenden Kommunen zur Verfügung.
Die Bandbreite der Arbeitsplätze
reicht vom traditionellen Handwerk
(z.B. Handweberei, Korbflechterei, Orgelbau, Metall- und Holzwerkstatt) über
Dienstleistungsbereiche (z.B. Textilservice, Garten- und Landschaftsbau, KFZService, Hauswirtschaft, Hausmeisterdienste) bis zu Verpackungs- und Montagearbeiten im Auftrag der heimischen
Industrie, Handwerk und Handel. Mittlerweile stehen auch 70 betriebsintegrierte Arbeitsplätze in verschiedenen
Unternehmen und Einrichtungen in der
Region zur Verfügung.
Die Wittekindshofer Werkstätten
bieten Arbeitsplätze, die weitgehend
den Anforderungen des allgemeinen
Arbeitsmarktes entsprechen. Bei den
Arbeitsplätzen für Menschen mit hohem
Unterstützungsbedarf nehmen individuelle Förderung, Assistenz bei Alltagsanforderungen, Entspannungsphasen
und Pausen viel Zeit in Anspruch.
In der Betriebsstätte Sonnenbrede
wirkte Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft in der Betriebsstätte Sonnenbrede
in der Abteilung Verpackung/Montage
mit. Die zehn Arbeitsräume mit Sanitär-, Pflege- und Ruheräumen sowie
einer Kantine sind im Rahmen des
Komplettumbaus der Werkstatt in den
Jahren 2009 bis 2013 entstanden. In der
Abteilung Verpackung/Montage arbeiten in Voll- und Teilzeit 115 Frauen und
Männer mit hohem Unterstützungsbedarf. Hannelore Kraft war zu Gast in der
Arbeitsgruppe 8, in der Menschen mit
mehrfacher Behinderung im Auftrag
der Industrie tätig sind.
3. Arbeitsbereich
Kinder- und Jugendbereich,
Haus Flensburg
Das Wohnhaus Flensburg/Kiel gehört
zum Kinder- und Jugendbereich auf
dem Wittekindshofer Gründungsgelände in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen. Flensburg/Kiel ist eines von zwei
Ersatzbauten für das nicht mehr geeignete Haus Kinderheimat und wurde auf
den Grundmauern der alten Schule II
errichtet. Im Rahmen des Neubaus
wurde das Therapieschwimmbad im
Untergeschoss saniert.
Im Haus Flensburg/Kiel sind viele
der 24 Bewohnerinnen und Bewohner
auf Spezialpflege mit künstlicher Ernährung, Tracheostoma (Luftröhrenschnitt) und Beatmung angewiesen
aufgrund schwer behandelbarer Epilepsie, Atemwegs-, Lungen- und Stoffwechselerkrankungen, Spastiken und
Wachkoma. Im Haus können auch
Säuglinge und Kleinkinder wohnen, die
zuvor in Krankenhäusern und auf Intensivstationen versorgt wurden. Die
älteren Kinder und Jugendlichen besuchen Kindertagesstätten und im schulpflichtigen Alter die benachbarte
Schule Wittekindshof.
In Haus Flensburg/Kiel sind rund 40
Personen in Voll- und Teilzeit tätig. Es
sind in der Regel pädagogische oder
pflegerische Fachkräfte mit mindestens
dreijähriger Ausbildung und verschiedenen Zusatzqualifikationen. Im Team
arbeiten regelmäßig auch angehende
Kinder-, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen aus den Kliniken Herford
und Minden mit sowie angehende Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger
vom Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof.
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
war zu Gast im Haus Flensburg im
Obergeschoss.
4. Arbeitsbereich
Kontakt- und Informations­
zentrum, KIZ Volmerdingsen
In Städten der Kreise Minden-Lübbecke,
Herford und Borken sowie in Hamm und
Herne betreibt der Wittekindshof zehn
Kontakt- und Informationszentren (KIZ).
Es sind Treffpunkte für Menschen mit
und ohne Behinderung, meistens in
Verbindung mit einem öffentlichen Café
und mit einem niedrigschwelligen Informations- und Beratungsangebot
rund um das Thema Behinderung und
ehrenamtliches Engagement. Die Zentren bieten Kontakt- und Kooperationsmöglichkeiten mitten in den Sozialräumen der Städte und sind beteiligt an
der Vernetzung von Menschen und
Gruppen zur Förderung der Inklusion.
Das KIZ Volmerdingsen, das Ministerpräsidentin Kraft besucht hat, ist das
einzige, das sich nicht in zentraler Innenstadtlage, sondern mitten auf dem
Wittekindshofer Gründungsgelände in
Bad Oeynhausen-Volmerdingsen befindet. Im Durchschnitt nehmen wöchentlich rund 200 Personen an den Freizeitund Bildungsveranstaltungen teil. Das
Restaurant mit Café wird in Kooperation
mit dem Wittekindshofer Integrationsunternehmen geführt, das die Großküche betreibt. Mittags hat das Restaurant
Kantinenfunktion.
Der zweite Mittwoch im Monat ist
reserviert für das Tanzcafé. Da vor allem
ältere Gäste keine Tanzveranstaltung in
der Passionszeit wünschen, hat am 11.
März ein Nachmittag mit Frühlings- und
Volksliedern stattgefunden. Parallel
dazu hat sich das Mundharmonikaorchester getroffen, eine der ältesten
Wittekindshofer Freizeitgruppen, in der
längst nicht mehr alle Mundharmonika
spielen können, aber viel Spaß an der
Gemeinschaft und mit einfachen Rhythmusinstrumenten haben. Außerdem
hat die Ministerpräsidentin kurz an einem Englischkurs des KIZ Volmerdingsen teilgenommen.
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der Besuch
Oliver Beyer, Ausbilde r Malerei Berufsbi ldungsw erk Wittekin dshof
Kittel angezogen,
Sicherheitsschuhe hatte sie ja schon an, sie hat dann nur den viel zu großen
die Ärmel hochgekrempelt und ist zur Tat geschritten, zusammen mit
ldungsw erk Wittekin dshof
David Elbert, Auszubil dender 1. Lehrjahr Recyclin gwerker, Berufsbi
bis zwei aufgemacht.
Ich habe ihr gezeig t, wie man Wasser zähler aufmacht. Sie hat selbst ein
gemacht. Sie
Denken
chen
Im Förderunterricht haben wir was zum räumli
Roberto Pfeil
Im 1. Arbeitsbereich: Begrüßung in der Recyclingwerkstatt des Berufsbildungswerkes
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der Besuch
unseren Auszubildenden.
Berufsbi ldungsw erk Wittekin dshof
Myriam Heine, Auszubil dende, 2. Lehrjahr Bau- und Metallma lerin,
Sie war nicht schlecht beim Tapezieren. Sie hat sich gut geschlagen.
hatte auch ein paar Fragen richtig gehabt .
Roberto Pfeil
Im 1. Arbeitsbereich: Mitarbeit in der Malerei des Berufsbildungswerkes
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der Besuch
Sie ist auf jeden einzelnen Mitarbeiter zugegangen und hat jeden einzeln
en wahrgenommen – egal ob er mit Worten
ng/Mont age der Wittekin dshofer Werkstät ten
Diakon Hartmut Resteme ier, Bünde, Mitarbei ter in der Abteilun g Verpacku
Frau Kraft war bei uns im Haus Flensburg in der Mittagszeit.
aber das ist schnell vergangen, weil sie so natürlich war. Sie hatte
Wittekindshof /Anke Marholdt
Im 2. Arbeitsbereich: Besuch in den Werkstätten, Abteilung Verpackung/­M ontage
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der Besuch
sprechen kann oder nicht.
reich
Patrick Kröger, Bereichs leitung Haus Flensbur g im Kinder- und Jugendbe
angespannt,
Wir hatten Zeit zum Reden. Natürlich waren wir bei so einem Besuch etwas
.
auch an uns persönlich Interesse, wir haben auch kurz über Privates erzählt
Kinder können,
Sie wollte wissen, wie unser Alltag in Haus Flensburg aussieht, was die
Erfolge sind.
was
und
wie wir sie fördern und vor allem, woran wir Entwicklungen erkennen
Roberto Pfeil
Im 3. Arbeitsbereich: Gespräch im Kinder- und Jugendbereich, Haus Flensburg
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der Besuch
Die Politik sieht die Arbeit der Kirche und der Diakonie gerne als
Wichtig ist aber, dass man das auch dann im Blick hat, wenn es um
Die Regionalisierung und
dass die Arbeit angemessen bezahlt wird und die Arbeit des
Silvia Witte, Mitarbei terin KIZ Volmerd ingsen
Hannelore Kraft kann sehr gut singen, ich habe das gehört , sie saß neben
mir.
Wittekindshof/Sabine Kötitz-Hielscher
Im 4. Arbeitsbereich: Musizieren im KIZ Volmerdingsen
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der Besuch
„sozialen Kitt“ in der Gesellschaft.
und Gehälter bezahlt werden müssen. ...
eine angemessene Entlohnung der 3.200 Kolleginnen und Kollegen geht
Flexibilität. Die Politik muss dafür sorgen,
Ambulantisierung fordern von den Mitarbeitern sehr viel Mobilit ät und
aber auch die Politik Weichen stellen,
sozialen Marktes in der Gesellschaft als attrakt iv gesehen wird. Da muss
damit Tariflohn auch weiterhin gezahlt werden kann.
Christian Rüter, Vorsitzen der der Gesamtm itarbeite rvertretu ng
Jürgen Escher
Bei der Abendveranstaltung: Austausch vor Publikum
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der Besuch
Sie hatte ehrliches Interesse an
Besonders
der Abend
Abendveranstaltung
Axel Fründ, langjähriger Klient des Wittekindshofes und Mitarbeiter des KIZ Volmerdingsen, hat einen
eigenen Text über den Tatkrafttag geschrieben. Darin beschreibt er die Abendveranstaltung in der
Wittekindshofer Turnhalle und anschließend im Festzelt.
„An der Turnhalle war ein Zelt aufgebaut. Die Polizei hat für die Sicherheit gesorgt und die Feuerwehr
für die Ordnung. Zuerst ging es in die Turnhalle.
Dort waren mehrere Tischgruppen aufgebaut. Dann
waren auch dort noch mehrere Leinwände und Mo-
„Dort gab es etwas zum Essen und Trinken.
Dort konntest du mit der Frau Hannelore Kraft
ins Gespräch kommen.“ Axel Fründ
nitore aufgebaut. Sogar eine Sitzecke mit Sessel,
Sofa und Tisch. Es waren viele Leute dort. Sogar der
Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann. Ralf Niermann, der Landrat aus dem Kreis Minden –Lübbecke
und der Moderator Manfred Erdenberger. Gegen
18.30 Uhr fing das an. Zuerst hat der Bürgermeister
eine Ansprache gehalten und hat alle begrüßt.
Dann haben sich zwei Frauen immer für ca. 10 Minuten abgewechselt in Taubstummensprache. Sogar Bundestagsabgeordnete waren zu Gast. Wir
haben uns einen Film angesehen. Dann hat Herr
Manfred Erdenberger mehrere aufgerufen. Einmal
Christian Rüter, Dierk Starnitzke, Thomas Heitkamp
und ­Myriam Heine. Dann hat die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft erklärt, wo sie überall heute
schon war und was sie erlebt hat. Dann hat Herr
Erdenberger jeden einzelnen gefragt, wie sie das
mit der Ministerpräsidentin gefunden haben. Dann
gingen Manfred Erdenberger und Hannelore Kraft
ins Wohnzimmer und haben sich gegenseitig un-
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terhalten. Zum Beispiel: Wenn einer etwas hat, sich
beschweren will. Dass er zu dem hingeht und das
sagt. Ich wäre nicht zuständig dafür. Du musst zu
einem anderen gehen. Der andere sagt aber, du
musst zu dem gehen. Dass der nur in die Irre dabei
geführt wird usw. Auch über das Geld haben die
beiden gesprochen, was man ausgeben darf und
wo man sparen muss. Dann übergab Herr Dierk
Starnitzke der Ministerpräsidentin einen Präsentkorb. Dann hat Frau Hannelore Kraft zum Empfang
eingeladen. Von der Turnhalle aus ging es zum Zelt.
Dort gab es etwas zum Essen und Trinken. Dort
konntest du mit der Frau Hannelore Kraft ins Gespräch kommen. Gegen 21.00 Uhr ging das langsam
dem Ende zu. Das war ein sehr schöner Tag mit Frau
Hannelore Kraft gewesen. Es hat allen sehr dollen
Spaß gemacht.“
Die Podiumsdiskussion
Den Tatkrafttag im Wittekindshof reflektierten im
Rahmen einer Podiumsdiskussion, bei der es auch
um Inklusion, Teilhabe und beispielsweise die aktuelle Diskussion um den Heimkinderfonds ging:
• Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
• Vorstandssprecher Pfarrer Professor Dr. Dierk
Starnitzke
• Christian Rüter, Vorsitzender der Gesamtmit­
arbeitervertretung der Diakonischen Stiftung Wittekindshof
• Myriam Heine, Auszubildende als Bau- und Metallmalerin im Berufsbildungswerk Wittekindshof,
die begleitet wurde von ihrem Assistenten Diakon
Thomas Heitkamp
• Moderation: Manfred Erdenberger, ehemaliger
WDR-Journalist
der Besuch
den Menschen und der hier geleisteten Arbeit.
begegnet ist. Berührungsängste waren ihr fremd.
beeindruckt hat mich ihre Offenheit gegenüber den Menschen, denen sie
sondern die Person Hannelore Kraft.
Ich hatte das Gefühl, nicht die Ministerpräsidentin kennengelernt zu haben,
die Minister präsiden tin im Übergan g von einem Einsatzo rt zum nächsten
Michael Spehr, Mitarbei ter der Öffentlic hkeitsarb eit. Er begleitet e
Jürgen Escher
Bei der Abendveranstaltung: Feiern im Festzelt
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der Besuch
Ich habe aber gelernt …
Mit Ihrem
auch
allem
aber
g
hätzun
Sie haben diese Wertsc
Interview
In einem abschließenden Interview äußert sich die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zum Begriff der
Inklusion, der in der Arbeit der Diakonische Stiftung Wittekindshof eine zentrale Bedeutung hat.
In der Behindertenhilfe geht es heute um Unterstützung und Assistenz, nicht wie früher um Fürsorge. Das ist ein Blickwechsel vom Für zum Mit.
Ändert Inklusion auch den Blick?
Eigentlich habe ich immer gedacht, wir machen
Inklusion für die Behinderten. Ich habe aber gelernt und bei meinem Besuch im Wittekindshof hat
sich das bestätigt: Inklusion ist gut für die ganze
Gesellschaft.
„NRW setzt sich … dafür ein, dass die Werkstätten für
behinderte Menschen ein unverzicht­barer Bestandteil des Unter­stützungssystems ­bleiben.“ Hannelore Kraft
Wo haben Sie im Wittekindshof erlebt, dass Inklusion gut für die ganze Gesellschaft ist?
Unser Ziel ist eine Gesellschaft, die allen Menschen, unabhängig von Behinderung, Herkunft oder
Geschlecht, die Teilhabe am gesellschaftlichen
­Leben ermöglicht. Das gilt auch und ganz besonders
im Beruf. NRW setzt sich deshalb dafür ein, dass die
Werkstätten für behinderte Menschen weiter ein
unverzichtbarer Bestandteil des Unterstützungs­
systems bleiben und dass es keine Aufweichung des
„NRW-Weges“ bei der Aufnahme mehrfach und
schwerstmehrfach Behinderter in eine Werkstatt
geben darf.
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In der öffentlichen Diskussion geht es bei Inklusion
oft um Schule. Ist das nicht zu wenig?
Ganz bewusst bin ich auf den Wittekindshof gekommen, um zu zeigen, dass es um Inklusion in
allen Bereichen geht. Teilhabe für alle – am gesellschaftlichen Leben, am gesellschaftlichen Reichtum – ist die wichtigste Aufgabe unseres Sozialstaats.
Gemeinsam mit Interessenvertretungen von
Menschen mit Behinderungen haben wir den
­Aktionsplan „Eine Gesellschaft für alle – NRW inklusiv“ entwickelt. Er ist das Handlungskonzept zur
Umsetzung der UN-Konvention. Ein Ziel dabei ist
auch ein Landesrecht, in dem die volle Teilhabe
von Menschen mit Behinderungen festgeschrieben
wird. Der nächste Schritt wird das „Erste allgemeine Gesetz zur Stärkung der sozialen Inklusion
in NRW“ sein, das die Teilhabe weiter verbessern
wird.
Welche Erfahrungen haben Sie im Wittekindshof
gesammelt für Ihr Nachdenken und Ihr politisches
Handeln zum Thema Inklusion?
Es war eine wunderbare Erfahrung zu sehen,
wie das Zusammenwirken funktioniert, wie für und
mit Menschen mit Behinderung gearbeitet wird.
Von jedem „Tatkraft“-Einsatz nehme ich etwas mit.
Es bereichert mich und bestärkt mich in meiner
Grundhaltung: Ich möchte die Welt verbessern. Und
vom Wittekindshof habe ich viele positive Eindrücke
und Erfahrungen mitgenommen.
Danke für das Gespräch!
der Besuch
Grußwor t bei der Abendve ranstaltu ng
Bürgerm eister Klaus Mueller-Zahlman n, Bad Oeynhau sen – aus seinem
hätzung für Menschen mit Behinderungen gesetz t.
Arbeitseinsatz haben Sie hier auf dem Wittekindshof ein Zeichen der Wertsc
Einrichtung, aber auch in vielen Außenstellen arbeiten.
den Beschäftigten entgegen gebracht, denjenigen, die tagtäglich in dieser
Roberto Pfeil
Bei der Abendveranstaltung: Eintragung in das Goldene Buch
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der Besuch
Rolf Neuman n, langjähr iger Klient des Wittekin dshofes
schwer ist,
Die Frau gehört in die Welt, weil ihr keine Arbeit zu schmutzig oder zu
weil sie alles ausprobiert, was die Leute bei der Arbeit machen.
Jürgen Escher
Bei der Abendveranstaltung: Ein Geschenk aus Gronau überreicht von Christina Hackfort und Bernd Hungerkamp
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der Besuch
unser Appell: bitte kümmern Sie sich um den Heimkinderfonds!
Vorstandssprecher Pfarrer Professor Dr. Starnitzke nutzte die Chance bei der Podiumsdiskussion zu einem
dringenden Appell an die Ministerpräsidentin:
„Frau Ministerpräsidentin, bitte kümmern Sie sich um den Heimkinderfonds! Noch sind Menschen, die in
den 1950er und 60er Jahren in der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie Gewalt und Unrecht erlebt haben,
von der Teilhabe an den Mitteln des Fonds ausgeschlossen. Sie müssen aber in der gleichen Weise unterstützt werden wie andere Heimkinder. Wir brauchen hier die Mitwirkung und Mitfinanzierung der
Bundesländer, damit zusammen mit Kirchen und Bundesministerium ein solcher Fonds entstehen kann
und die betroffenen Menschen mit Behinderungen nicht länger gegenüber denen aus der Erziehungshilfe
benachteiligt werden.“
Daraufhin kündigte Ministerpräsidentin Hannelore Kraft an:
„Im April gibt es die nächste Runde dazu. Das ist leider in der Politik häufiger so, dass wir den schwarzen
Peter von der Kommune zum Land, vom Land zum Bund und nach Europa schieben. Das interessiert die
Bürger nicht. Wir müssen das Problem lösen, und wir werden es lösen.“
In letzten beiden Ausgaben dieser
Zeitschrift wurde ausführlich dargestellt, dass Kinder und Jugendliche, die
in den Jahren 1949 bis 1975 in Heimen
der Behindertenhilfe gewohnt haben,
immer noch vom Heimerziehungsfonds ausgeschlossen sind. Auf Einladung des Vorsitzenden des Sozialausschusses NRW, Günter Garbrecht, habe
ich zusammen mit dem Vorstand der
Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe,
Pfarrer Heine-Göttelmann, das Problem im Landtag vorgestellt. In der
Ausschusssitzung bestand über alle
Parteigrenzen hinweg Einmütigkeit,
dass angesichts dieser deutlichen Benachteiligung von Menschen aus Heimen der Behindertenhilfe schnellstmöglich Abhilfe geschaffen werden
müsse, und dass das Land NRW sich
der Mitwirkung bei der Einrichtung
eines Neuen Fonds für solche Heimkinder trotz sehr enger Haushaltslage
nicht verschließen solle. Nachdem das
Bundesministerium für Arbeit und
Soziales und die beiden großen Kir-
chen ihre Bereitschaft zur Einrichtung
eines solchen Fonds bekundet haben,
hängt es nun von der Mitwirkung der
anderen Bundesländer ab, ob der
Fonds zustande kommt.
Die Konferenz der Arbeits- und
Sozialminister der Bundesländer
­
(ASMK) hat aber inzwischen Ende November 2014 eine Beteiligung der
Länder am Fonds abgelehnt – so auch
NRW! Eine Arbeitsgruppe prüft seitdem Alternativen. Wir halten die ablehnende Haltung der Länder zur Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen für eine unerträgliche Diskriminierung der betroffenen Personen. Es erscheint uns ganz realitätsfern,
gerade für Menschen mit geistiger
Behinderung Wege zur Unterstützung
in den bestehenden Regelungssystemen zu suchen, wie das zurzeit in der
von der ASMK eingesetzten Arbeitsgruppe geschehen soll. Sie könnten
von diesen Menschen nicht genutzt
werden, weil sie zu hohe Eingangsschwellen besitzen. Bei der jahrelan-
gen Prüfung und ggf. Einrichtung
solcher Wege durch entsprechende
Arbeitsgruppen würde ein großer Teil
der betroffenen Menschen aus Altersgründen versterben und damit die
öffentliche Anerkennung ihres Leides
nicht mehr erleben. Unseres Erachtens
ist deshalb die zeitnahe Einrichtung
eines neuen Fonds für Menschen aus
der Behindertenhilfe und Psychiatrie
analog zum Fonds Heimerziehung
eine wirklich angemessene und praktikable Lösung. Anders lautenden Entscheidungen kann man eigentlich nur
den Artikel 3, Absatz 3 unseres Grundgesetzes entgegen halten: „Niemand
darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“
Pfarrer Professor Dr. Dierk Starnitzke
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Wittekindshof
Stiftungsrat und Kuratorium
Neu im Stiftungsrat
Bernhard Tenhumberg, MdL
Bei der letzten Kuratoriumssitzung
wurde Bernhard Tenhumberg als
neues Mitglied in den Stiftungsrat gewählt. Der CDU-Politiker aus dem Kreis
Borken gehört seit 1995 dem Landtag
von Nordrhein-Westfalen an. Seinen
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Wahlkreis konnte er wiederholt als
Direktmandat gewinnen. Der gelernte
Bankkaufmann ist besonders im Sozialraum des Münsterlandes präsent, wo
er eine Anzahl herausragender politischer und gesellschaftlicher Ämter
bekleidet. Seit 2007 ist er Mitglied im
CDA-Landesvorstand NRW (ChristlichDemokratische Arbeitnehmerschaft).
In der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW
ist Bernhard Tenhumberg als stellvertretender Vorsitzender aktiv, und im
Landtag ist er Sprecher der CDU-Fraktion im Bereich Kinder, Jugend und
Familie. Für die Anliegen der Diakonischen Stiftung Wittekindshof hat das
neue Stiftungsratsmitglied schon immer ein offenes Ohr gehabt und war
auch an zahlreichen Begegnungen mit
Klienten wie Mitarbeitenden engagiert. Enge Kontakte unterhält der
Katholik Tenhumberg auch zu Sozialhilfeträgern in seiner Kirche und zu
anderen Anbietern sozialer Arbeit.
Privat
Privat
Stiftungsrat und Kuratorium sind neben dem Vorstand die drei in der Satzung genannten Organe der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Der
Stiftungsrat hat unter anderem die
Aufgabe, die Vorstandsmitglieder zu
berufen. Er berät den jährlich vom
Vorstand vorgelegten Wirtschaftsplan
einschließlich Stellen- und Investitionsplan und verabschiedet die mittelund langfristige Entwicklungs- und
Finanzplanung.
Das Kuratorium wählt unter anderem die Mitglieder des Stiftungsrates,
entscheidet über Satzungsänderungen
und fördert die Kontakte der Stiftung
zu anderen gesellschaftlichen Bereichen.
Vorsitzender des Stiftungsrates ist
derzeit Superintendent Andreas Huneke aus Bad Oeynhausen, Vorsitzender des Kuratoriums ist Klaus Peter
Frenzen, Präsident des Verwaltungsgerichtes in Minden.
Neu im Kuratorium
Christian Rüter
Christian Rüter wurde im Herbst vergangenen Jahres in das Kuratorium
berufen. Bekanntlich ist er seit einigen
Jahren führend in der Mitarbeiter­
vertretung der Diakonischen Stiftung
­Wittekindshof engagiert. Dennoch: die
Wittekindshof/Ella Buresch
Neu in den Leitungsgremien
Bernhard Tenhumberg zu Besuch in der Gronauer Werkstatt,
links: Astrid Ziegler
Berufung in das Gremium gilt jeweils
der Person. Christian Rüter ist also
nicht der Repräsentant der Gesamtmitarbeitervertretung im Kuratorium,
sondern er möchte seine Erfahrungen
und Einsichten aus seinem gesamten
beruflichen und sozialen Engagement
in die Gremienarbeit einbringen: „Darauf freue ich mich umso mehr “, sagt
Rüter, „als ich die Frage nach einer
qualifizierten und motivierten Mitarbeiterschaft für den Schlüssel zu einer
guten Zukunft der Diakonischen Stiftung Wittekindshof halte“.
Entscheidende Impulse verdankt
der gelernt Industriekaufmann seiner
Der Stiftungsrat ist neben Vorstand
und Kuratorium eines der drei in der
Satzung genannten Organe der Diakonischen Stiftung Wittekindshof. Er ist
das Aufsichtsorgan, hat Entscheidungsbefugnis bei Grundsatzfragen
und Beratungsfunktion gegenüber
dem Vorstand.
Der Stiftungsrat hat unter anderem
die Aufgabe, die Vorstandsmitglieder
zu berufen, berät den jährlich vom Vor-
Zivildienstzeit, in der Jugend- und Drogenberatungsstelle im Diakonischen
Werk in Herford. „Von da an wusste
ich, dass für mich auf Dauer nur ein
Beruf im Rahmen der sozialen Arbeit
in Frage kommt.“ In den Jahren zwischen 1998 und 2002 studierte er
­Soziale Arbeit an der Bielefelder Fachhochschule. Seit 2006 ist er Mitarbeiter in der Diakonischen Stiftung. Seit
1999 ist Rüter Mitglied im Rat der Stadt
Bünde. Dort ist das SPD-Mitglied Vorsitzender des Ausschusses für Generationen und Soziales. Menschen mit
Handicap liegen ihm dabei besonders
am Herzen.
stand vorzulegenden Wirtschaftsplan
einschließlich Stellen- und Investitionsplan und berät und verabschiedet
die mittel- und langfristige Entwicklungs- und Finanzplanung.
Die sieben bis neun ehrenamtlich
tätigen Mitglieder des Stiftungsrates
werden durch das Kuratorium gewählt. Vorsitzender des Stiftungsrates
ist zurzeit Superintendent Andreas
Huneke aus Bad Oeynhausen.
Wilfried Gandras
Wittekindshof
Projektstart
„Abakus – Mein Leben zählt“
Im Rahmen einer Eröffnungsveranstaltung hat die Diakonische Stiftung Wittekindshof Mitte Januar ihr neues
Projekt „Abakus. Mein Leben zählt“ an
den Start zu dessen dreijähriger Arbeits- und Förderungsphase gestellt.
Das Pilotprojekt, das durch die Bereitstellung von Fördermittel seitens der
Gütersloher Walter-Blüchert-Stiftungmöglich wird, hat das Ziel, ein tragfähiges Fachkonzept zur Traumapädagogik zu erarbeiten und im Rahmen eines
spezialisierten stationären Wohnangebotes zu erproben.
Grund für dieses ambitionierte
Vorhaben ist die Tatsache, dass eine
hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung durch
traumatisches Erleben in ihren Entwicklungsmöglichkeiten zusätzlich
eingeschränkt sind – eine Erfahrung,
die über die Diakonische Stiftung Wittekindshof hinaus allgemein gültig ist.
Dennoch hat dies im Bereich der stationären Behindertenhilfe noch nicht
zur Entwicklung spezifischer Hilfe-
Konzepte geführt. „Trotz langjähriger
Begleitung solcher Menschen und trotz
vorhandener Spezialausbildungen
sind wir immer wieder an die Grenzen
unserer traumapädagogischen Kompetenz gestoßen“, erläutert der Wittekindshofer Projektleiter, Diakon Axel
Menningen, die Ausgangslage.
Mit Hilfe fachkundiger Partner und
wissenschaftlicher Projektbegleitung
soll sich dies nun ändern: „Wir möchten Kindern und Jugendlichen ein traumasensibles Umfeld anbieten und
werden uns dabei an der Pädagogik
des ‚sicheren Ortes‘ orientieren. Dazu
zählen neben dem Wohnbereich auch
Schule, Therapie und Freizeit. Wichtig
sind stabile, belastbare Beziehungen,
in denen S­ icherheit, Vertrauen und
Geborgenheit erlebt werden kann“,
skizziert Diakon Menningen die Zielrichtung, in der nun in den nächsten
Monaten auf unterschiedlichen Ebenen
ge­arbeitet und geforscht werden wird.
Mit der Walter-Blüchert-Stiftung
hat der Wittekindshof dabei einen
Partner gefunden, der ebenfalls willens ist, „dicke Bretter zu bohren“:
„Die Stiftung hilft Menschen, deren
Teilhabe am gesellschaftlichen
­Leben schwierig bis aussichtslos
­erscheint“, erläutert deren Vorsitzender, Professor Dr. Gunter Thielen,
die Unterstützungsmaxime. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von
Bertelsmann und jetzige Vorsitzende
der Stiftung fasst das für die noch
junge Blüchert-Stiftung unter der
Begrifflichkeit „System-Barrieren
überwinden“ zusammen. Beim Kickoff in der Wittekindshofer Kapelle
hat er sich noch einmal davon überzeugt, dass das gemeinsame Vorhaben Erfolg haben soll, „dass es funktioniert und nachweislich Wirkung
zeigt.“ Wichtig sind ihm dabei die
wissenschaftliche Begleitung und
der Austausch zwischen den Projektpartnern während der einzelnen
Projektphasen.
Der Wittekindshofer Vorstandssprecher, Professor Dr. Dierk Starnitzke, verwies in seinen Ausführungen auf einen weiteren Aspekt des
Vorhabens hin: „Wir wünschen uns,
dass es nach Projektende weitergeht.
Kinder und Jugendliche mit traumatisiernden Erfahrungen haben einen
Anspruch darauf, Lebenserfahrungen machen zu können, die nachhaltig und nicht nur kurzfristig dazu
beitragen, das Erlebte und Erlittene
zu überwinden und wieder Vertrauen aufzubauen. Wir freuen uns
darüber, dass auch der Landschaftsverband Westfalen Lippe von Anfang
an in alle Schritte des Abakus-Projektes einbezogen ist und dass man
dort die Auffassung teilt, dass wir
verlässlich gemeinsam helfen wollen und können. Wir halten es für
die Betroffenen für sehr wichtig,
dass solche Angebote auch langfristig über den Projektzeitraum hinaus
zur Verfügung stehen.“
In der Zwischenzeit haben erste
Schulungsmaßnahmen für die am
Projekt beteiligten Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der Diakonischen
Stiftung Wittekindshof begonnen.
Sie werden unterrichtet durch Experten des Traumapädagogischen
Instituts Norddeutschland mit Sitz in
Worpswede. Gegenwärtig steht das
zweite Ausbildungsmodul auf dem
Programm.
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
21
Wittekindshof
Projektmaximen
Gegen die System-Barrieren
Unterstützt wird der Wittekindshof
bei dem „Abakus“-Projekt von der
Walter-Blüchert-Stiftung.
Anke Marholdt traf sich im Vorfeld
mit Prof. Dr. Gunter Thielen zu einem
Interview. Er ist Vorstandsvorsitzender
der Walter-Blüchert-Stiftung und ehemaliger Vorstandsvorsitzender bei
Bertelsmann. Zudem ist Prof. Thielen
auch Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann-Stiftung.
Was ist eigentlich die Walter-BlüchertStiftung und wer steht dahinter?
Die Walter-Blüchert-Stiftung ist
eine Förderstiftung, die auch eigene
Projekte initiiert. Walter F. Blüchert hat
in seinem Testament den Stiftungszweck definiert und mich zu seinem
Testamentvollstrecker berufen. Wir
kannten uns aus den gemeinsamen
Jahren bei der Bertelsmann AG. Er
selbst ist in bescheidenen Verhältnissen
aufgewachsen, weswegen ihm Hilfe für
notleidende Menschen wichtig war. Die
Walter-Blüchert-Stiftung gehört mit
einem Stiftungsvermögen von 200 Millionen Euro zu den rund 30 finanzstärksten Stiftungen in Deutschland.
Warum fördern Sie das Projekt „Abakus – Mein Leben zählt“?
Die Walter-Blüchert-Stiftung hilft
Menschen, deren Teilhabe am gemeinschaftlichen Leben für sie schwierig bis
aussichtslos erscheint. Genau das trifft
auf „Abakus – Mein Leben zählt“ zu.
Dieses Projekt wendet sich an Kinder
und Jugendliche mit geistiger Behinderung, die absolute Hilflosigkeit und
existenzielle Angst erlebt und dadurch
ein Trauma erlebt haben.
Die Walter-Blüchert-Stiftung unterstützt Menschen die unverschuldet in
Not geraten sind …
… dazu gehören traumatisierte
Kinder und Jugendliche. Sie sind auf
die Hilfe anderer angewiesen. Aber
22
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
uns geht es um mehr. Wir wollen diesen jungen Menschen frühzeitig helfen. Oft ist es möglich, durch Investitionen in jungen Jahren hohe soziale
und volkswirtschaftliche Kosten für
lebenslange Hilfen erheblich zu verringern oder sogar zu vermeiden.
System-Barrieren zu überwinden ist
ein Anliegen der Walter-BlüchertStiftung. Was sind System-Barrieren?
System-Barrieren resultieren aus
Strukturen in unserer Gesellschaft, die
sich oftmals über Jahrzehnte entwickelt haben. Dazu gehört die Schnittstelle zwischen verschiedenen Hilfesystemen. Gute Erfahrungen aus der
Kinder- und Jugendhilfe, der Behindertenhilfe, dem therapeutischen Bereich und der Psychiatrie müssen zusammenkommen, um traumatisierten
Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung bestmögliche Unterstützung anbieten zu können.
Was ist Ihnen wichtig bei Projekten, die
die Walter-Blüchert-Stiftung fördert?
Wir möchten Menschen Mut, Hoffnung und vor allem Möglichkeiten geben, sich trotz besonderer Herausforderungen, die sie zu bewältigen haben,
weiter zu entwickeln. Sie sollen ihre
Wir möchten Menschen Mut, Hoffnung und vor allem
Möglichkeiten geben, sich weiter zu entwickeln.
Potenziale entdecken und entfalten, um
möglichst selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Fördert die Walter-Blüchert-Stiftung
Hilfe zur Selbsthilfe?
Ja, Hilfe zur Selbsthilfe ist uns
wichtig, aber auch Nachhaltigkeit ist
für uns entscheidend. Alle Projekte
werden wissenschaftlich begleitet.
Uns geht es um Best-Practice, die in
den Sozialraum hinein wirken.
Wilfried Gandras
Wittekindshof
Projektziel
Sich sicher fühlen können
Das Wittekindshofer „Abakus“-Projektkernteam besteht aus Diakon Bernhard Höhr, Diakon Axel Menningen als
Projektleiter und der Diplom-Psychologin Jana Thielke-Pohlmann.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung sprach Anke Marholdt mit Axel
Menningen und ließ sich von ihm Einzelheiten zum geplanten Projekt erläutern:
Was ist eigentlich ein Trauma? Was
haben denn diese Kinder und Jugendlichen erlebt, denen Sie mit diesem
Projekt künftig helfen möchten?
Die Ursachen für Traumatisierungen sind vielfältig. Es können zum
Beispiel Kriegs- und Fluchterfahrungen sein, Unfälle, medizinisch notwendige Eingriffe oder der Tod eines
­Elternteils, aber eben auch Vernachlässigungen, Demütigungen, und
häusliche oder sexualisierte Gewalt.
Nicht immer führen solche Erlebnisse
zur Traumatisierung. Ein Trauma wird
erlebt, wenn ein Mensch in einer lebensbedrohlichen Situation keinen
Schutz durch andere Menschen erfährt, weder flüchten noch die Situation beenden kann. Der Mensch erlebt
absolute Hilflosigkeit und existentielle
Angst. Solche Erfahrungen wiegen
besonders schwer, wenn Vertrauenspersonen darin involviert sind.
Wie kann man eine Traumatisierung
erkennen?
Das ist nicht einfach. Manchmal ist
bekannt, dass ein Kind oder ein Jugendlicher Gewalt erleiden musste,
bevor er in ein Wittekindshof Wohnhaus eingezogen ist. Es gibt aber auch
Kinder und Jugendliche, die irgendwann anfangen, darüber mehr oder
weniger indirekt zu sprechen. Voraussetzung dafür ist aber immer, dass sie
sich sicher fühlen und Vertrauen zu den
Menschen haben, denen sie sich vorsichtig anvertrauen.
Sprechen eigentlich alle Kinder irgendwann über das, was sie erlebt haben?
Nein, davon können wir nicht ausgehen. Außerdem leben im Wittekindshof ja auch viele junge Menschen,
die nicht oder nur sehr wenige Worte
sprechen. Es ist immer ganz wichtig,
die Kinder achtsam zu beobachten und
Verhaltensveränderungen sensibel
wahrzunehmen. Dabei müssen alle
Beteiligten interdisziplinär zusammenarbeiten. Mitarbeitende aus der
Schule, dem Wohn- und Freizeitbereich müssen sich eng mit Therapeuten
und Ärzten vernetzen.
Welche Folgen können denn Traumatisierungen haben?
Traumata gehören zu den Hauptgründen für die Entstehung psychischer Erkrankungen bei Kindern und
Jugendlichen. Der Umkehrschluss ist
allerdings falsch. Eine psychische Er-
krankung beruht nicht immer auf einem Trauma. Die einen reagieren mit
stark herausforderndem Verhalten,
andere ziehen sich zurück, werden
ganz still, entwickeln körperliche Beschwerden und Krankheiten oder verhalten sich plötzlich ganz anders als
gewohnt. Die Folgen der Traumatisierung sind so unterschiedlich wie die
Menschen, die sie erleiden.
Und welche Zielsetzung verfolgen Sie
mit dem Abakus-Projekt?
Es soll ein spezialisiertes Wohnangebot für traumatisierte Kinder und
Jugendliche mit geistiger Behinderung
entstehen. Dafür ist eine traumapädagogische Fortbildung der Basismitarbeitenden sowie der Leitungskräfte
unbedingt erforderlich. Parallel möchten wir eine Fachkonzeption entwickeln,
die in allen unseren Wohnbereichen
für Kinder und Jugendliche verbindlich
ist und auch in den ergänzenden Angeboten wie Schule, Therapie und Freizeit gilt. Daraus können dann vielleicht
auch weitere Angebote entstehen.
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
23
Wittekindshof
Geschäftsbereich Wohnen Kreis Herford
Vertrauen gefasst: der Wittekindshofer Vorstandssprecher Dr. Dierk Starnitzke im Gespräch mit Ibrahim Kus von der Ulenburg-Stiftung
Seit dem 1. Februar 2015 haben das
Löhner Schloss Ulenburg und der daran angrenzende Park einen neuen
Eigentümer. Die Diakonische Stiftung
Wittekindshof hatte das Schloss samt
„Wir heissen die neuen Nachbarn
willkommen und freuen uns auf den
interkulturellen Dialog mit dem
neuen Eigentümer“ Dierk Starnitzke
land- und forstwirtschaftlichen Nutzflächen 1926 erworben und es bis 2007
auch als Wohn- und Lebensraum für
Menschen mit Behinderungen genutzt. Der Verkauf des Schlosses markiert einen strukturellen Wandlungsprozess, der auch an anderen Standorten der Diakonischen Stiftung zu
weitreichenden Veränderungen geführt hat. Das historische Bauwerk
entsprach im Hinblick auf seine Räumlichkeiten und die Infrastruktur nicht
länger den geltenden Standards in der
Behindertenhilfe und den programmatischen und strategischen Zielset-
24
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
zungen des Wittekindshofes. So stand
das Schloss seit sieben Jahren leer und
war zum Verkauf ausgeschrieben.
Neuer Eigentümer ist die Ulenburg-Stiftung, die im Schloss ein Zentrum für ezidische Studien und den
Sitz von Dachorganisationen ezidischer Gemeinden errichten möchte.
Zweck der Stiftung sind der Erhalt von
Identität und Kultur des von Verfolgung und Genozid bedrohten Volkes
der Eziden. Dabei fühle man sich dem
Erhalt des Schlosses und seiner Anlagen verpflichtet, erklärte Diplom-Soziologe Ibrahim Kus als Vertragsunterzeichner für den neuen Eigentümer.
Dem Verkauf vorangegangen waren intensive Gespräche und Klärungsprozesse zwischen dem Vorstand des
Bildarchiv Wittekindshof
Wittekindhof/Anke Marholdt
Schloss Ulenburg hat einen neuen Eigentümer
Wittekindshofes und dem neuen Eigentümer, die dann zur Vertragsunterzeichnung geführt hatten. Vonseiten
der Diakonischen Stiftung wolle man
gerne daran mitwirken, dass ein Verhältnis guter Nachbarschaft, wie zu
den früheren Bewohnern des Schlosses, nun auch zwischen den Bürgern
Löhnes und dem neuen Eigentümer
und seinen Gästen entsteht, betonte
Vorstandssprecher Professor Dr. Dierk
Starnitzke. Der Wittekindshof heisse
die neuen Nachbarn willkommen und
freue sich auch auf den interkultu­
rellen Dialog mit den neuen Eigen­
tümern.
Für die Klientinnen und Klienten
der Diakonischen Stiftung Wittekindshof ergeben sich aus dem Verkauf
keinerlei Veränderungen im Rahmen
der aktuellen Wohn- und Arbeitsangebote im Sozialraum Löhne. Auch die
enge Nachbarschaft zum Schloss und
seiner Umgebung bleibt erhalten. Bereits 1993 war angesichts der dama­
ligen beengten Wohnsituation im
Schloss am Rande des Parks das Haus
im Mühlengrund erbaut worden. Dort
leben derzeit rund dreißig Klientinnen
und Klienten. In der Ulenburger Werkstatt, die zuletzt im Jahr 2010 modernisiert und erweitert wurde, arbeiten
aktuell über hundert Personen mit
einem Werkstattvertrag. Im Zuge der
Dezentralisierung entstanden zudem
in Löhne-Gohfeld und in der Nähe des
Löhner ­Zentrums neue Wohnangebote.
Zum Wittekindshofer Geschäftsbereich
Kreis Herford zählen auch die neuen
Häuser in Herford, Bünde und Enger.
Die Geschäftsbereichsleitung unterhält
ihre Büro- und Beratungsräume inzwischen im Zentrum der Stadt Löhne.
Wittekindshof/Nicole Gelhaus
Wittekindshof
Mitarbeit der Klienten im Website-Projekt
Neue Website
Der Wittekindshof in neuer Perspektive
Die Stiftung Wittekindshof startet mit
dem Relaunch ihrer Website einen
Neuauftritt in der digitalen Welt. Aber
was bedeutet das eigentlich? – Mit
Relaunch wird die grundlegende oder
gestalterische Überarbeitung bzw.
Neuentwicklung einer Website bezeichnet. Eine von vielen neuen Vokabeln, mit denen sich anfangs auch das
achtköpfige Projektteam auseinander
setzen musste.
Die Neuentwicklung der Website ist
bereits im Mai letzten Jahres gestartet.
Das Projektteam besteht aus Mitarbeitenden der unterschiedlicher Bereichen der Stiftung sowie drei externen
Partnern. Bereits zu Beginn war allen
Projektmitgliedern klar, dass nur ein
Perspektivwechsel zu einem erfolgreichen Abschluss des Projektes führen
kann. Dabei mussten alle lernen, den
Blick aus der gewohnten Organisati-
onssicht zu verlassen und perspektivisch die Sicht des Nutzers einzunehmen. Ein ungewohnter Schritt, der
aber deutlich gemacht hat, welche
Kernzielgruppen das Projekt eigentlich
hat: Klienten, potenzielle Klienten und
deren Angehörige sowie Mitarbeitende und zukünftige Mitarbeitende.
Da bei der Neuentwicklung die Klienten in den Fokus genommen werden
sollen, war schnell klar, dass diese auch
in besonderer Weise beteiligt werden
müssen. Dadurch ergab sich ein eigenständiges Teilprojekt, besetzt aus drei
Mitarbeitenden und zwölf Klientinnen
und Klienten der Stiftung. Aufgabe dieser Projektgruppe ist, die Anforderungen und Bedürfnisse der Klienten gemeinsam zu erarbeiten, um eine ansprechende Website zu gestalten. Das
Testen eines Prototyps oder das Überprüfen der Texte auf Verständlichkeit
sind dabei nur beispielhaft für die Aufgaben zu nennen.
Ende Januar fand dann der Kick-Off
des Teilprojektes statt. In der Auftaktveranstaltung wurde den Klientinnen
und Klienten das Projekt vorgestellt und
ein kleiner Exkurs in die Welt des Internets gemacht. Das Interesse und die
Aufmerksamkeit aller Teilnehmer waren sehr hoch. Ein reger Austausch und
Vergleiche mit anderen Internetauftritten machten deutlich, was diese Zielgruppe erwartet. Aktuelle Fotos und
Nachrichten sind dabei genauso wichtig wie die Übersichtlichkeit und die
leicht zu bedienende Navigation. Auch
Paul Garais, Chef der Münsteraner
Agentur Eulenblick und externer Berater im Projekt, ist von der Auftaktveranstaltung begeistert: „Es ist wirklich
spannend zu beobachten, wie Menschen mit Behinderung sich in der di-
gitalen Welt bewegen. Ihr Nutzerverhalten ist ein wertvoller Beitrag für das
Projekt und wird uns auf dem Weg zum
neuen Internetauftritt sehr helfen.“ Die
aktive Einbindung der Männer und
Frauen ist nicht nur eine Wertschätzung, sondern soll sie mit auf den Weg
nehmen, als Multiplikatoren innerhalb
der Stiftung zu agieren.
Ebenso versucht das Projektteam
die zweite Zielgruppe, die Mitarbeitenden der Stiftung, aktiv am Projekt zu
beteiligen. Dazu wurde ein Blog eingerichtet, auf dem die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter die Möglichkeit haben,
ihre Meinung kund zu tun und sich zu
den einzelnen Schritten zu äußern. In
regelmäßigen Abständen werden dort
Beiträge über den Fortschritt des Projektes, ein Eindruck des neuen Look &
Feel und allgemeine Informationen
rund um die Website veröffentlicht. Die
neue Internetseite soll dann im Spätsommer an den Start gehen.
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
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Wittekindshof
Personalia
Aufgabenwechsel und neue Mitarbeitende
Zentrum für Arbeitsmedizin, Umweltmedizin und Sicherheitstechnik des
Herz- und Diabeteszentrums NRW in
Bad Oeynhausen beschäftigt. Er ist
verheiratet und hat drei Kinder.
René Lehringer
Dr. (YU) Branko Spasojevic (53) ist seit
Jahresbeginn neuer Betriebsarzt im
Wittekindshof und zugleich leitender
Arzt des Arbeitsmedizinischen Dienstes. Als Facharzt für Arbeitsmedizin und
Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Betriebs- sowie Sportmedizin wird er sich um die gesundheitsspezifischen Belange der Mitarbeiterschaft kümmern.
Sein Aufgabenfeld umfasst Hilfen
zur Vermeidung von Unfällen und Berufskrankheiten und regelmäßige
arbeitsmedizinische Vorsorge, ebenso
wie die Eingliederung von Mitarbeitern nach längerem Krankheitsverlauf
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D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
Diakon Thomas Dullweber
Wittekindshof/Anke Marholdt
Der Geschäftsbereich Herne-Oberhausen hat eine neue Leitung: Diakon
Bernd Samson hat dort zum Jahresbeginn die Verantwortung übernommen.
Samson ist zugleich Geschäftsführer in
den
Kooperationsgesellschaften
„Selbstbestimmte Lebensräume (SeLe)
gGmbH“ in Bottrop und „Lebensräume
gestalten GmbH“ im Kreis Unna. Sein
Tätigkeitsschwerpunkt lag in den vergangenen Jahren beim Aufbau neuer
Geschäftsbereiche und der Gründung
der genannten Kooperationsgesellschaften.
Dorothee Blome wechselt in die
neu geschaffene zentrale Stabstelle für
Regionalisierung in der Region Mitte,
zu der die Sozialräume Hamm und
Herne gehören. Dabei wird sie besonders für die zentrale Aufnahmekoordination, Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit, Ehrenamtsakquise und
Koordinierung in den Sozialräumen
dieser Region verantwortlich sein.
Wittekindshof/Anke Marholdt
Diakon Bernd Samson
Dr. Branko Spasojevic
in den Arbeitsprozess und Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens und des Gesundheitsbewusstseins der Beschäftigten.
Dr. Spasojevic war zuletzt sechs
Jahre lang leitender Betriebsarzt des
arbeitsmedizinischen Dienstes in einem Krankenhaus in Paderborn. Zuvor
war er zwölf Jahre als Betriebsarzt im
Diakon Thomas Dullweber, bislang
Leiter des Hauses Aleida in Rahden,
seit dessen Eröffnung im Jahr 2005, ist
ins Ambulant Unterstützte Wohnen
gewechselt. Er leitet nun das 12 Personen umfassende AUW-Team Espelkamp/Rahden mit Büro in Espelkamp.
Das Team gehört zum Geschäftsbereich Wohnen III, Kreis Minden-Lübbecke, der von Diakon Burkhard Hielscher geleitet wird. Die Arbeit im Haus
Aleida wir nun von Bereichsleiter Diakon Michael Bosse verantwortet.
Dr. Lieseltraud Lange-Riechmann hat
zum Jahresbeginn die Koordination des
Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof übernommen. Ihr
Wittekindshof
sie mit einer Dissertation zum Thema
„Wirtschaftlicher Nutzen von Kinaesthetics und die Bedeutung für Diakonie und
Gesundheitsökonomie“ am Institut für
Diakoniewissenschaft und Diakonie­
management in Bielefeld erworben hat.
Frau Dr. Lange-Riechmann stammt
aus Petershagen und ist dort heute
noch ansässig. Sie ist verheiratet und
Mutter einer Tochter. Im Wittekindshof
hat sie mit einem Diakonischen Jahr
begonnen. Während ihrer Zeit als entsandte Mitarbeiterin hat sie stets ihre
Kontakte zur Diakonischen Brüder- und
Schwesternschaft wie auch zur Diakonischen Stiftung aufrechterhalten.
Erinnerung an Richard von Weizsäcker
Am 28. Februar 2015 jährte sich der
Besuch Richard von Weizsäckers in der
Diakonischen Stiftung Wittekindshof
zum 25. Mal. Damals fand die noch
junge Wittekindshofer Aschermittwochsveranstaltung erstmals in der
Turnhalle auf dem Gründungsgelände
in Volmerdingsen statt. Nach einem
Gang durch die Einrichtung und einer
Diskussionsveranstaltung im Öffentlichkeitszentrum, den heutigen Räumlichkeiten des Kontakt- und Informationszentrums (KIZ) Volmerdingsen,
sprach Richard von Weizsäcker zu rund
400 Aschermittwochsgästen – unter
ihnen zahlreiche Bewohnerinnen und
Bewohner, die den Präsidenten zuvor
mit einem Anspiel begrüßt hatten.
Es läge „an uns“, so Richard von Weizsäcker, dem damals herrschenden
Gesellschaftsbild folgend, „dem Behinderten im Kampf um seine Chance
zu helfen, sein eigenes Leben zu leben
(…) ihn also anzunehmen, so wie er
ist, ihn zu fördern und vor allem ihn
als Mitmensch am gesellschaftlichen
Leben Teil haben zu lassen.“
Der Präsident, der auch wegen
­seiner wegweisenden Reden in die
Geschichte dieses Landes eingegangen
ist, verstarb am 31. Januar dieses Jahres im Alter von 94 Jahren in BerlinDahlem.
Bildarchiv Wittekindshof
Vor 25 Jahren: Richard von Weizsäcker im Wittekindshof
Privat
Vorgänger Helmut Janz war Ende letzten Jahres in den Ruhestand verabschiedet worden. Das Betriebliche
Gesundheitsmanagement umfasst alle
Maßnahmen, die der Gesunderhaltung
und der Wiedererlangung der Gesundheit dienen und durch den Arbeitgeber
beeinflusst und unterstützt werden
können. Für eine erfolgreiche betriebliche Gesundheitspolitik sind die aktive
Einbeziehung der Mitarbeitenden und
eine enge Zusammenarbeit mit den
Mitarbeitervertretungen unabdingbar.
Frau Dr. Lange-Riechmann verfügt
über langjährige Erfahrung in Einrichtungen der sozialen Arbeit auf unterschiedlichen Ebenen. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenpflegerin und der
Einsegnung zur Diakonin im Wittekindshof war sie dort und als entsandte
Diakonin außerhalb der Diakonischen
Stiftung 26 Jahre lang als Pflegedienstleitung, Heimleiterin und im Pflegemanagement tätig. Zwischenzeitlich hat
sie sowohl den Bachelor- als auch den
Masterstudiengang MBA erfolgreich
abgeschlossen und dabei ihre beruflichen Erfahrungen wissenschaftlich
reflektiert und in verschiedenen Publikationen veröffentlicht. Noch ganz
jungen Datums ist ihr Doktortitel, den
Wittekindshof/Klaus Schuhmacher
Susanne Strothmann
Dr. Lieseltraud Lange-Riechmann
Susanne Strothmann hat zum Jahresende ihre Tätigkeit als Leiterin der
Abteilung Öffentlichkeitsarbeit be­
endet, um sich außerhalb der Dia­
konischen Stiftung neuen Aufgaben
zu­zuwenden. Ihr Nachfolger ist Gerald
Labitzke, der Anfang April seine Wittekindshofer Berufstätigkeit antritt.
Zuvor war er als Projektmanager
­
bei der Gütersloher BertelsmannStiftung angestellt. Er wird sich in der
nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift
näher vorstellen
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
27
Wittekindshof
Wittekindshof/Anke Marholdt
Den Basiskurs Kirche und Diakonie erfolgreich abgeschlossen haben:
Annette Bernert, Bärbel Guadagno, Sina Meier, Matthias Schramm, Tanja
Stahlhut (Bad Oeynhausen), Bettina Stellbrink-Uekermann, Kerstin Winkler
(Löhne), Astrid Stangenberg, Matthias Reinkensmeier (Espelkamp ), Selma
Freimuth (Hüllhorst), Roland Gradel (Kirchlengern), Heiko Schröder (Herford),
Kathrin Berger, Matthias Sohn (Minden), Marlies Nahrwold
(Petershagen),Bianca Büschenfeld, Petra Münstermann (Porta Westfalica),
Klaus Werner Friedrichs (Wiedensahl) und Natalie do Peso (Vlotho)
Nach dem erfolgreichen Besuch der Diakonenschule der Diakonischen
Brüder- und Schwesternschaft Wittekindshof konnten neun Frauen und
Männer als Diakonin und Diakon eingesegnet werden: Jennifer Berks,
Katherina Post (Bad Oeynhausen), Janine Henning (Bünde), Katharina Klenke,
Janina Kottkamp, Christin Werner (Hille), Mandy Troles (Hüllhorst), Malte
Schürmann (Lübbecke), André Kölling (Vlotho). In diesem Jahr wurden auch
zum ersten Mal vier Absolventen der FHdD, Aaron Schwager (Bad Oeynhausen),
Luisa Tödtmann, Catharina Witting (Hille), Annika Lange (Löhne) als
Diakoninen und Diakone eingesegnet.
28
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
Aus Anlass des Brüder- und Schwesterntages wurden 25 Mitglieder der
Diakonischen Brüder- und Schwesternschaft als Jubilare geehrt: Das seltene
60-jährige Diakonenjubiläum gefeiert hat Diakon Martin Beyer aus Gronau. Vor
50 Jahren eingesegnet wurde Diakon Friedhelm Schönfeld aus Löhne. Auf ihr
40-jähriges Diakonenjubiläum zurückblicken konnten: Günter Balke (Hüllhorst),
Rudolf Krüger (Bad Oeynhausen), Bernhard Masur (Drensteinfurt), Heinrich
Versick (Hille) und Kurt Wiezorreck (Gronau). Ihr silbernes Einsegnungsjubiläum
gefeiert haben die Diakone und Diakoninnen: Geert-Paul Boermans, Ulrike
Henning (Bad Oeynhausen), Ute Flörkemeier (Bad Salzuflen), Dietmar Gornik
(Bissendorf), Angelika Schulz (Gronau), Sigrid Möll (Hille), Kerstin Bollmann,
Anja Kuhn (Hüllhorst), Volker Saenger (Löhne), Ingrid Kettler (Münster) und
Kathrin Waldeck (Porta Westfalica). Vor 25 Jahren als Diakonische Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter eingesegnet wurden: Friedrich Homann, Horst-Wilhelm
Huneke, Ursula Krietemeyer und Inge Krüger (Bad Oeynhausen), Horst Hiller
(Löhne), Evelyn Tontrup-Klockenbrink (Hüllhorst) und Christhard Holzhauer
(Gronau).
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wir gratulieren
Jubiläum in den Wittekindshofer Werkstätten: Ihr 40-jähriges Jubiläum gefeiert
hat Roswitha Bode (Betriebsintegrierter Arbeitsplatz). Seit 25 Jahren arbeiten in
den Wittekindshofer Werkstätten: Michael Bükkösi, Thorsten Hesse (Wittekindshofer Werkstätten Espelkamp-Benkhausen), Anna (Wittekindshofer Werkstätten
im Gründer- und Anwendungszentrum (GAZ) Espelkamp), Franz-Josef Reinold,
Stefan Ross, Frank Tiemann (Wittekindshofer Werkstätten Ulenburg), Stephan
Knodel, Michael Schramm, Maria Atzemi (Wittekindshofer Werkstätten Vorwerk
in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen), Christel Birke, Brigitta Lehmann, Wilfried
Spitzner, Christiane Opiolla, Michael Paech, Ronalt Wiegand, Andreas Reinhardt,
Angelika Wertz, Dagmar Willasch, Renate Nieschk, Martina Markgraf. Norbert
Parys, Heike Seinsche, Petra Klawitter, Klaus-Jürgen Hanert (Wittekindshofer
Werkstätten Sonnenbrede in Bad Oeynhausen-Volmerdingsen).
Den Aufbaustudiengang Sozialmanagement am Evangelischen Berufskolleg Wittekindshof haben erfolgreich abgeschlossen: Simon Kohlgraf
(Ahaus), Norbert Lauterbach, Sandra Stute (Bielefeld), Sebastian Ambrock, Nina Böker (Bad Oeynhausen), Heike Rühle (Bünde), Kirsten
­Strelau (Castrop-Rauxel), Bernd Bietmann (Gronau), Stefanie Schöttke
(Hamm), Thorsten Thieme (Herne), Inna Lusgina (Herzebrock-Clarholz),
Ines Mahnke (Hille), Philipp Arning (Löhne), Carsten Göcke (Münster),
Jasmin Ransmann (Ochtrup), Sarah Turek (Porta Westfalika), Markus
Klemm (Preußisch Oldendorf), Daniela Linnenbrügger (Rödinghausen),
Klaus Hellmann (Stemwede), Christian Hollekamp (Vreden) und Sonja
Junk (Wietmarschen).
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof
Verstorbene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Klientinnen und Klienten*
Wir trauern
Meine ewige Ruhe finde ich
bei Gott; geduldig begebe
ich mich in seine Hand.
Nichts kann mir mehr schaden.
Psalm 62,2
24.Oktober
01. November
02.November
09.November
17.November
19. November
20.November
21. November
23.November
26.November
01. Dezember
05.Dezember
06.Dezember
14. Dezember
14. Dezember
16. Dezember
20.Dezember
24.Dezember
27. Dezember
11. Januar
Manfred Reichardt
Adolf Gering
Magdalene Kuntemeier
Norbert Delhees
Gerhard Tepper
Elisabeth Damrath
Sabine Meyer
Marie Sorgalla
Änne Wiesinger
David Scheiber
Marika Neumann
Karl-Heinz Herrmann
Marie Kröger
Christoph Lassek
Heinz Reitmeier
Hildegard Franke
Jörg Borcherding
Friedrich Möller
Anneliese Wöbking
Michael Selan
11.Januar 22. Januar
25.Januar 31. Januar
04.Februar
06.Februar
15. Februar
17.Februar
02. März 05. März
05. März 06. März
06. März
08.März 12. März
15. März
15. März
15. März
16. März
18. März
Karl-Josef Eppe
Fredi Wilmsmann
Klaus Mittreiter
Ute Lomberg
Klaus Haberland
Elke Zinserling
Hartmut Bauer
Christel Zopf
Marianne Weinhold
Gertrud Isringhausen
Annemarie Helmer
Ernst Horst
Elisabeth Grunow
Chantal-Maria-Sophie Basse
Heinrich Dehnen
Lothar Anding
Ursula Pullwitt
Hildegard Mattzick
Hannes Wulff
Klaus Rehling
* soweit sie uns bekannt wurden.
D u rc h b l i c k 1 -2 0 1154
29
Wittekindshof
MAV
Svenja Tegeler für die MAV-Arbeit freigestellt
Am 30. Oktober letzten Jahres hat die Mitarbeitervertretung der Region Ost
Svenja Tegeler als drittes freigestelltes MAV-Mitglied gewählt. Seit Februar steht
sie nun für die vollzeitige Beratungs- und Informationsarbeit der MAV zur Verfügung. Zuletzt war Svenja Tegeler als Bereichsleitung im Ambulant Unterstützten Wohnen (AUW) des Geschäftsbereiches Wohnen IX, Kreis Herford, tätig. Sie
ergänzt nun das Team um Sekretärin Annette Holtz, Cornelia Pangritz (stellvertretende Vorsitzende) und Christian Rüter (Vorsitzender der MAV Ost und der
Gesamtmitarbeitervertretung).
Svenja Tegeler (37) wuchs in Bad Oeynhausen-Wulferdingsen auf und kam
nach einer abgeschlossenen Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau 1998 zum Wittekindshof. Bis
zum Jahr 2003 durchlief sie erfolgreich
„Ich möchte mit meiner Erfahrung
den Kolleginnen und Kollegen fachlich
und vertauensvoll zur Seite stehen“
Wittekindshof/Klaus Schuhmacher
die Ausbildung zur Erzieherin und Diakonin. Ferner absolvierte sie am Berufskolleg Wittekindshof den Aufbauausbildungsgang Sozialmanagement.
Erste Erfahrung in der Arbeit mit
Menschen mit Behinderungen sammelte sie vier Jahre im stationären Ge-
schäftsbereich Wohnen V Bethanien.
Danach folgten sechs Jahre im Kinderund Jugendbereich „Schülerdorf“. Hier
übernahm sie erstmals die Position
einer stellvertretenden Bereichsleitung.
Im Jahr 2008 wechselte Svenja Tegeler
dann in den Geschäftsbereich Wohnen
IX (Kreis Herford) und trat im Stationären Wohnen (SUW) die Aufgabe der
Bereichsleitung des Häuserverbundes
„Weihe und Wilm“ in Löhne an. Im September 2012 übernahm sie für den Geschäftsbereich Wohnen IX die Bereichsleitung eines Teams Birkenweg im
Ambulanten Wohnen (AUW).
Im April 2014 wurde sie bei den
Wahlen zur Mitarbeitervertretung in
das Gremium der MAV gewählt. Bei
ihrer ersten Kandidatur erzielte sie das
sechstbeste Ergebnis von 29 Kandida-
30
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
tinnen und Kandidaten. Dieser Vertrauensvorschuss motivierte sie dazu, sich
um die Freistellung für die Arbeit der
MAV zu bewerben. Dabei ist sie sich
ihrer Verantwortung gegenüber den
nahezu 2.400 Kolleginnen und Kollegen
in der Region Ost bewusst: „Ich freue
mich auf meine neue Aufgabe und
möchte mit meiner Erfahrung den Kolleginnen und Kollegen fachlich und
vertrauensvoll zur Seite stehen“, so
Svenja Tegeler.
Seit 20 Jahren ist Svenja Tegeler aktives Mitglied der Löschgruppe Volmerdingsen der Freiwilligen Feuerwehr
Bad Oeynhausen, dies zurzeit im
Dienstgrad der Oberbrandmeisterin.
Nach langjähriger Arbeit als Jugendwartin und in der Brandschutzerziehung, fünfjähriger Mitarbeit in der
Notfallseelsorge des Kirchenkreises
Vlotho ist sie seit 2006 Fachberaterin
Seelsorge der Feuerwehr in Bad Oeynhausen. Im Bereich der Psychosozialen
Unterstützung für Einsatzkräfte (PSU) ist
sie seit 2011 Ausbilderin und koordiniert
seit letztem Jahr eine Gruppe von acht
ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr.
„Meine Erfahrungen aus der psychosozialen Arbeit der Feuerwehr will ich in
die Beratungsarbeit der MAV mit einbringen“, so Svenja Tegeler.
Die ausgewiesene Beratungskompetenz war einer der Gründe, warum
sich die MAV Ost einstimmig dafür entschieden hat, die Diakonin für die Arbeit in der MAV-Geschäftsstelle zur
Freistellung zu empfehlen. Die MAV
werde nicht müde zu erwähnen, dass
sie sich nach Paragraph 35 des Mitarbeitervertretungsgesetzes um die wirtschaftlichen und sozialen Belange der
Mitarbeiterschaft zu kümmern hat, so
Christian Rüter. „Wir sind ansprechbar,
egal ob es sich um berufliche, soziale
oder gesundheitliche Belange handelt.“
Daher freue man sich seitens der MAV
über die fachliche Bereicherung, die
aus der Berufung von Svenja Tegeler
re­sultiere.
Wittekindshof
Das erste interreligiöse Fachgespräch im Wittekindshof gestalteten gemeinsam: (vorne v.l.) Rilana
Junggebauer, Abdulraman Rocky Kamara, Tobias Zenker, Najat Mohaidly und Gamze Cüce sowie
(hinten v.l.) Pfarrer Dr. Christan Hohmann, Pfarrer Ralf Lange-Sonntag, Helga Barbara Gundlach,
Vorstandssprecher Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke, Yvonne Schaf, Diakon Thomas Heitkamp und
Pfarrer Martin Wedek.
Ein gutes Miteinander trotz
unterschiedlicher Religion
Alltagsfragen standen beim ersten
interreligiösen Fachgespräch am
2.10.2014 im Eidinghausener Berufsbildungswerk (BBW) im Mittelpunkt.
Experten in eigener Sache waren dabei
fünf Auszubildende, die offen über
ihren Glauben sprachen oder auch
Wittekindshof gewinnt
NRW-Gesundheitspreis
Im Januar wurde das Wittekindshofer
Projekt „Adipositas bei Menschen mit
Intelligenzminderung – Prävention und
Intervention“ in die Landesinitiative
„Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“
aufgenommen und mit dem 1. Preis des
Gesundheitspreises Nordrhein-Westfalen 2014 ausgezeichnet. Ziel des bis
2016 laufenden Pilotprojektes ist es,
dass Menschen mit geistiger Behinderung lernen, mehr Eigenverantwortung
für ihre gesundheitliche Entwicklung zu
übernehmen. Dabei geht es um die
Stärkung der Selbsthilfe. Menschen
werden befähigt und darin unterstützt,
dass sie selbst zu einer Verbesserung
ihrer gesundheitlichen Situation und
ihrer Lebensqualität beitragen.
Distanz äußerten: „Ich bin stolz, Muslima zu sein. Ich lese im Koran und
bete dreimal am Tag“, berichtet Najat
Mohaidly, im Libanon geboren und
nun zur Ausbildung als Beiköchin im
BBW. Mit den Gebets- und Arbeitszeiten gebe es keine Probleme. Kompliziert sei es nur im Fastenmonat Ramadan gewesen: „Wir trinken und essen
bis zum Sonnenuntergang nicht. Das
Eileen König, die sich in Gronau am
Projekt beteiligt, nahm stellvertretend
für die gesamte Stiftung den mit 5.000
Euro dotierten Preis von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens entgegen. Das Preisgeld kommt den vier
Wittekindshofer Adipositas-Selbsthilfegruppen in Gronau, Lübbecke, Bad
Oeynhausen und Herne zugute. „Von
dem Geld werden wir Informationsmaterialien, aber auch Hilfsmittel wie Lebensmittelwagen oder Materialien für
gemeinsame Bewegungsaktivitäten
kaufen“, so Dipl.-Psychologe Dr. Norbert Hödebeck-Stuntebeck. Er freut sich
sehr darüber, dass das Projekt vom Gesundheitsministerium ausgezeichnet
wurde. „Schon lange war uns aufgefallen, dass einige Menschen, die Wittekindshofer Wohnangebote nutzen, erhebliches Übergewicht haben. Das
ist sehr schwierig, wenn es so heiß ist
wie in diesem Jahr. Ich habe dafür alle
Plusstunden aufgespart. Auch mein
Vater hat geholfen und wir sind weggefahren. Dann darf man zwischendurch essen und trinken.“ Ihre Kollegin
Gamze Cüce hat türkische Wurzeln. Sie
ergänzt: „Wir essen kein Schweinefleisch und trinken keinen Alkohol. Ich
kann dann auch die Speisen nicht abschmecken. Das machen Kollegen für
mich, wir haben das so abgesprochen.
Beim Zubereiten trage ich Handschuhe. Dann ist auch Schweinefleisch
kein Problem.“
Abdulraman Rocky Kamara ist vor
dreieinhalb Jahren aus Sierra Leone
nach Deutschland gekommen: „Ich bin
Christ, hatte aber in Deutschland schon
Schwierigkeiten wegen meiner Hautfarbe. Mein Vater ist Muslim, meine
Mutter Christin. Wenn ich sie besuche,
bete ich gerne zusammen mit ihr.“ Der
christliche Glaube ist auch der angehenden Hauswirtschaftshelferin Yvonne
Schaf wichtig. In ihrer Heimatkirchengemeinde ist sie im Kindergottesdienst
bringt oft gesundheitliche Probleme mit
sich, bis hin zu lebensgefährlichen
Komplikationen. In das AdipostiasProjekt konnten wir einige Erfahrungen
einbringen, die wir in den spezialisierten Angeboten für Menschen mit dem
seltenen Prader-Willi-Syndrom gemacht haben. Dort sind wir bereits seit
15 Jahren aktiv.“ Das Prader-Willi-Syndrom ist eine angeborene, genetisch
bedingte Behinderung in Verbindung
mit einer nicht behandelbaren Esssucht.
und in der Arbeit mit Kindern aktiv. Sie
wünscht sich mehr geistliche Angebote
im Berufsbildungswerk. Eine andere
Position bezieht Tobias Zenker, der eine
Ausbildung als Lagerarbeiter absolviert: „Ich bin nicht religiös,“ beschreibt
er seine Grundeinstellung, „aber ich
akzeptiere, wenn das anderen wichtig
ist.“
Die externen Experten, die eigens
zu dieser Veranstaltung nach Eidinghausen gekommen waren, zeigten sich
beeindruckt von der Offenheit der jungen Menschen, und erteilten dem
Schubladendenken, gleich gegen welche Religion gerichtet eine klare Absage: „Es gibt nicht die typische Muslima, wie es auch nicht den typischen
Christen gibt. Interkulturelle Kompetenz fängt damit an, dass Vielfalt und
jeder in seiner Individualität wahrgenommen wird“, betonte Helga Barbara
Gundlach, Expertin für Interkulturelle
Fragen und Lehrbeauftragte der Universität Hannover.
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof/Anke Marholdt
Kurz gefasst
Landesinitiative „Gesundes Land Nordrhein-Westfalen“
Die 1994 gegründete Initiative „Gesundes Land Nordrhein-West­falen –
Innovative Projekte im Gesundheitswesen“ ist seither fester Bestandteil
der Gesundheitspolitik. Sie dient der Weiterentwicklung des Gesundheits­
wesens in Nordrhein-Westfalen. Ziele sind es, Innovationen zu voran­
zubringen sowie die Qualität und Wirtschaftlichkeit zu fördern.
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
31
Wittekindshof
aus der Region
Westfälische Pflegefamilien
Das neue KIZ in Hamm: ein Ort für Beratung und Begegnung
Hamm
Einweihung KIZ Hamm
E
nde November vergangenen
Jahres hat die Diakonische
Stiftung Wittekindshof ihr
Kontakt- und Informationszentrum (KIZ) in Hamm eingeweiht. Es
heißt „Café Mittendrin“ und liegt in der
Innenstadt. Mit der neuen Lokalität soll
es zum Treffpunkt für Menschen mit und
ohne Behinderungen werden und zur
Stärkung des Miteinanders im Sozialraum beitragen. Die Einweihungsfeier
war geprägt von den verschiedenen
Religionsgemeinschaften und Kulturen.
Die Wittekindshofer Trommelgruppe
Shuja aus Hamm und die Jugendkirchenmusikerin Ulrike Egermann sorgten zusammen mit einer Traditionstanzgruppe für gute Stimmung.
Die Diakonische Stiftung Wittekindshof möchte dazu beitragen, Orte für
Begegnungen zu schaffen, damit unsichtbare Mauern zwischen Menschen
abgebaut werden. Das gelingt besonders gut, wenn Menschen mit ähnlich
gelagerten Interessen und Hobbys auf-
32
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
einander treffen. Ergänzend wird es
auch weiterhin spezielle Freizeit- und
Bildungsangebote für Menschen mit
Behinderung geben, die ambulante und
stationäre Angebote des Wittekindshofes nutzen. Langjährige Kontakte zu
Kooperationspartnern wie der Friedenschule, der Jugendkirche, der DiTiB
Sultan-Ahmet-Merkez-Moschee und
dem Verein zur Förderung des MartinLuther-Viertels sollen vertieft werden.
„Wir wollen mit dem KIZ und dem ‚Café
Mittendrin‘ einen Beitrag zur Entwicklung des inklusiven Sozialraumes
Hamm leisten. Unser Programm wollen
wir zusammen mit Kooperationspartnern und unseren Gästen entwickeln“,
kündigt Annette Bender an, die das
Kontakt- und Informationszentrum leitet. Den Anfang machen bereits die
Selbsthilfegruppen „Autismus und Kontaktstörung“ und eine Gruppe für erwachsene Menschen mit AutismusSpektrum-Störungen, die sich seit
Wochen regelmäßig im KIZ treffen.
K
inder und Jugendliche mit Behinderungen können aus unterschiedlichen Gründen nicht
immer bei ihren Eltern leben. Viele
Eltern sind mit der Behinderung ihres
Kindes überfordert oder können ihm
kein geeignetes Umfeld bieten. Das
Angebot „Westfälische Pflegefamilien“, an dem auch die Diakonische
Stiftung mitwirkt, bietet diesen Kindern die Möglichkeit, in einer Pflegefamilie aufzuwachsen. Dort werden sie
umfassend versorgt und betreut. Initiator und Konzeptgeber des Systems
der „Westfälischen Pflegefamilien“ ist
das Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
Das Wittekindshofer Fachteam
sucht Familien, die sich vorstellen können, einem jungen Menschen einen
verlässlichen Lebensort zu bieten. Der
Begriff Familie steht hier für die ganze
Bandbreite familialer Lebensformen.
Die pädagogische Förderung in der
Pflegefamilie hat den Abbau von Entwicklungs- und Erziehungsdefiziten
zum Ziel. Um dieser Aufgabe gerecht
zu werden, verfügt mindestens ein
Elternteil über eine besondere Eignung, z.B. eine pädagogische oder
pflegerische Ausbildung, oder andere
spezielle Erfahrungen.
Pflegekinder sind auf Grund von
Behinderungen oder traumatischer
Erfahrung oft in ihrer Entwicklung benachteiligt. Sie benötigen die Hilfe
aller Familienmitglieder, um sich neu
zu orientieren um Vertrauen zu fassen.
Um daran mitwirken zu können, werden Pflegefamilien umfassend vorbereitet. Für die Dauer des Pflegeverhältnisses steht ihnen eine Beraterin zur
Seite. Sie ist bei Fragen und Problemen
stets ansprechbar.
Das Wittekindshofer Fachteam beantwortet gerne alle Fragen zum Thema
„Westfälische Pflegefamilien“. Es ist im
Kinder- und Jugendbereich in Bad
Oeynhausen-Volmerdingsen angesiedelt und unter der Telefonnummer
(05734) 61-1555 oder der Mailadresse
[email protected] zu erreichen.
Wittekindshof/Anke Marholdt
Wittekindshof/Anke Marholdt
Pflegefamilien gesucht
Expertinnen für Pflegefamilien: Sabrina Ostermeier und Nadine Irmer
Wittekindshof
Holzwickede
Espelkamp
Volmerdingsen
Lange Vorplanungen für Wohnhaus in Holzwickede
Integrative Disco
ür 2017 plant die „Lebensräume gestalten
gGmbH“ (LeGe) ein
neues Wohnhaus in
Holzwickede an der neu
geschaffenen Birkenstraße/Ecke Friedhofstraße. Die LeGe
ist ein gemeinsames Tochterunternehmen des Evangelischen Perthes-Werkes aus Münster und der Diakonischen
Stiftung Wittekindshof. Der Neubau
soll nicht nur Platz für 24 Einzelzimmer
für Frauen und Männer mit geistiger
und mehrfacher Behinderung bieten,
sondern auch zusätzliche Räume für
Tagesstrukturierende Angebote sowie
zwei Zimmer für Kurzzeitwohnen. Das
barrierefreie Gebäude wird auch Menschen mit Rollstühlen oder Gehhilfen
größtmögliche Bewegungsfreiheit
bieten.
Die Tagesstrukturierenden Angebote sind ein zusätzliches Angebot für
die Bewohnerinnen und Bewohner,
aber auch für Bürgerinnen und Bürger
aus Holzwickede und Umgebung, die
aufgrund der Schwere ihrer Behinderung oder weil sie bereits das Rentenalter erreicht haben, nicht in einer
Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten. Die Tagesstrukturieren-
A
Ferienbetreuung im
KIZ Volmerdingsen
Impressum
Durchblick
Zeitschrift der Diakonischen Stiftung Wittekindshof
Herausgeber: Pfarrer Prof. Dr. Dierk Starnitzke,
Theologischer Vorstand (v.i.S.d.P.)
Redaktion: Klaus Schuhmacher
Zur Kirche 2, 32549 Bad Oeynhausen
[email protected]
m Freitag, dem 22. Mai 2015 findet
bereits zum 7. Mal die integrative
Disco Let’s Dance statt. Im Bürgerhaus
Espelkamp, Wilhelm-Kern-Platz 14, ist
ab 19 Uhr wieder Tanzen bis in die Morgenstunden angesagt. Die Veranstalter,
die Lebenshilfe Minden, die Lebenshilfe
Lübbecke, der Ludwig-Steil Hof, die
Diakonie Lübbecke und die Diakonischen Stiftung Wittekindshof, erwarten
auch in diesem Jahr wieder bis zu 700
Gäste mit und ohne Behinderung aus
den Kreisen Minden-Lübbecke und
Herford sowie aus dem benachbarten
Niedersachsen.
Wittekindshof/Anke Marholdt
F
den Angebote seien neben dem Wohnumfeld ein zweiter Lebensraum, der
einen abwechslungsreichen Tagesund Wochenablauf ermöglicht durch
verschiedene Freizeitaktivitäten, Ausflüge und Spaziergänge, aber auch
gezielte individuelle Förderung, so
Bernd Samson, Geschäftsbereichsleiter Herne.
Aufgrund aufwendiger Vorplanungen rechnen die Verantwortlichen jedoch nicht mit einer Fertigstellung des
zweigeschossigen barrierefreien Gebäudes vor 2017.
Texte: Die nicht namentlich gekennzeichneten Texte
wurden erstellt von Prof. Dr. Dierk Starnitzke,
Anke Marholdt und Klaus Schuhmacher.
Auswahl und Redaktion: Prof. Dr. Dierk Starnitzke
und Klaus Schuhmacher
Gestaltung und Layout: Wilfried Gandras
und Max Andree, Hamburg
Druck: Druckerei + Verlag Kurt Eilbracht
GmbH & Co KG, Löhne
Versand: Wiegmann GmbH, Petershagen
A
uch in diesem Jahr bietet die
Diakonische Stiftung Wittekindshof in Bad OeynhausenVolmerdingsen wieder die
betriebliche Ferienbetreuung an. In dem
Zeitraum vom 20. Juli bis 07. August
können Kinder im Alter zwischen 6 bis
12 Jahren an dem Ferienangebot teilnehmen.
Unter dem Motto „Zeitreise im KIZ“
stehen Spiele, kreative Bastelangebote,
Musik und ganz viel Spaß auf dem Programm. Die kleinen Ritter, Burgfräulein, Roboter und Astronauten werden
in der Zeit von pädagogischen Fachkräften und weiteren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bei den zahlreichen
Angebote und Zeitreisen begleitet. Die
Buchung der Ferienbetreuung kann
wochenweise erfolgen und kostet je
Woche 70 Euro pro Kind.
Information und Anmeldung
(bis 12.06.2015):
Kontakt– und Informationszentrum
Volmerdingsen
Zum Dorfplatz 2 | 32549 Bad Oeynhausen
Telefon (05734) 61-2432
[email protected]
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers
wieder. Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck auch auszugsweise nur mit
Genehmigung der Redaktion.
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33
großes Foto: Wilfried Gandras; kl. Fotos v.l.n.r.: ©Depositphotos.com/ Rangizzz | Foto Sparschwein: ©fotolia.com/ contrastwerkstattFoto Bowling: ©fotolia.com/ muro | Foto Meer: ©fotolia.com/ icholakov | Foto Gitarre: ©fotolia.com/ muro
Fundraising
Ausflüge
sind auch
für Bewohnerinnen und Bewohner im Wittekindshof ein besonderes Ereignis, ebenso wie
Fahrten an die Nordsee, in den
Zoo oder zur Freilichtbühne.
Aber auch Kegelabende, Kutschfahrten, ein Besuch im Café oder
der gemeinsame Einkaufsbummel sind ein Stück vom Glück.
34
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
Musizieren
„Morgen
ist wieder Chor, wir singen zusammen. Ich freue mich schon.“
Im Chor der Bewohner und Bewohnerinnen treffen sich mit
viel Freude an der Musik junge
und ältere Menschen. Zur richtig
guten Begleitung des Chores
fehlt jedoch bis jetzt noch ein
E-Piano.
Feste
sind Höhepunkte. Sie machen Spaß, fördern die Gemeinschaft und sind
Belohnung im Alltag. Möglichkeiten zu feiern gibt es viele:
Karneval, Frühlingsfeste, Weihnachtsmärkte, Geburtstagsfeiern
oder zusammen kochen.
Genießen
Das Lieblingsgericht selbst zu kochen, ist
auch für Menschen mit schweren
Behinderungen eine Freude. Besondere Hilfsmittel ermöglichen
das aktive Mitmachen: ein Power-Link zum Ein- und Ausschalten von Elektro­geräten, robuste
Töpfe, ergonomisch geformte
Kochutensilien.
Fundraising
Mitmachen
Viele
Menschen mit schweren Behin­
derungen können ihre Wünsche
und Bedürfnisse nicht einfach
aussprechen und sich an der
Alltagskommunikation be­
teiligten. Zum Glück gibt es
heute moderne Kommunik­
ationshilfen wie Tabletcomputer,
Go-Talk oder Power-Link. Sie
­erleichtern die Verständigung
im Alltag.
Bei Fragen oder Anregungen
­rufen Sie uns an oder schicken
Sie eine Mail:
Der Wittekindshof in Gronau
betreut über tausend junge und
alte Menschen mit Unterstüt­
zungsbedarf. Viele können sich
die Wünsche nicht erfüllen, die
das Leben lebenswert machen.
Ihre Spende ermöglicht Men­
schen mit Behinderung, Bega­
bungen und Fähigkeiten zu er­
proben und ihre Freizeit kreativ
zu gestalten.
Mit Ihrer
Spende werden
­Alltagswünsche
wahr.
Diakonische Stiftung
Wittekindshof
Öffentlichkeitsarbeit Gronau
Ella Buresch
Telefon: 02562 – 916 103
[email protected]
Spendenkonto
StadtSparkasse Gronau
BLZ: 401 540 06
Konto-Nummer: 13 77 1
Spenderservice
IBAN: DE07 4015 4006 0000 0137 71
Eva-Maria Kern
BIC: WELADED1GRO
Tel.: 05734 – 61 1132
[email protected] Gronau (Westf.)
Freizeitwünsche erfüllen!
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35
Was macht eigentlich …
Was macht eigentlich … Guido Spilker?
„Ich wage einen Neuanfang“, hat sich
Guido Spilker gesagt. Er ist wegen einer spastischen Lähmung auf einen
Rollstuhl angewiesen und hat bisher
in einer Wohngruppe des Hauses
Aleida in Rahden gelebt. Jetzt hat der
40-jährige Mann zum ersten Mal im
Leben eine eigene Wohnung bezogen.
Seit seiner Kindheit ist Spilker
durch die Krankheit gehandicapt. Er
wohnte bis zur Volljährigkeit bei seinen Eltern in Bad Oeynhausen, besuchte in dieser Zeit die Schule für
Körperbehinderte in Eidinghausen.
Später zog er in das Haus Morgenstern
der Stiftung Wittekindshof in Volmerdingsen. Immer war Guido Spilker auf
die Betreuung anderer Menschen angewiesen.
Die vergangenen zehn Jahre lebte
er in einer stationären Wohngruppe
im Haus Aleida. Fast ebenso lange
betreut Diakon Thomas Dullweber die
Einrichtung, an deren Aufbau er beteiligt war. Auch er geht beruflich einen neuen Schritt: Er ist künftig im
Ambulant Unterstützten Wohnen
(AUW) des Wittekindshofes tätig und
arbeitet mit Guido Spilker und vielen
anderen Menschen mit Behinderungen an deren neuen Schritten in ein
selbstständiges Leben. Guido Spilker
und seine Eltern als gesetzliche Betreuer haben im vergangenen Jahr den
Heimvertrag gekündigt. Der junge
Mann ist in eine eigene Wohnung des
AUW an der Bahnhofstraße in Rahden
gezogen und hat sich den Traum des
selbst bestimmten Lebens verwirklicht:
Einkaufen, pünktliches Aufstehen um
zur Arbeit in die Werkstätten des Wittekindshofes in Espelkamp zu fahren
36
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und sinnvolle Freizeitaktivitäten sind
für ihn mittlerweile kein Problem
mehr. „Hilfe braucht er aber beim Geld
einteilen, bei Behördenangelegenheiten und auch im hauswirtschaftlichen
Bereich wegen seiner erheblichen
körperlichen Beeinträchtigungen“,
sagt Diakon Dullweber.
Die Behinderung Spilkers allerdings kann seine spürbare Freude
über das eigene freie Leben nicht trüben: „Das ist so Klasse“, sagt er über
die Fortschritte im vergangenen halben Jahr. Nicht zuletzt hat er ein Wort
bei der Gestaltung der Wohnung mitreden können: Also wurde das Schlafzimmer in „Schalke 04-blau“ gestrichen und die Spülmaschine durch eine
Waschmaschine ersetzt. „Geschirr
spülen will und kann ich von Hand,
aber ich möchte auch meine Wäsche
selber machen“, betont Spilker dazu.
Daraufhin zeigt er, wie er die Waschmaschine ausräumen und die Kleidungsstücke auf einen Trockner hängt.
„Kein Problem“, freut er sich.
Vom Glück, in der eigenen
Wohnung zu leben
Thomas Dullweber habe ihm das Angebot gemacht, den Schritt in Richtung einer eigenen Wohnung zu wagen, erzählt er. Zwar sei das Haus
Aleida für Menschen, die auf Rolla­
toren oder Rollstühle angewiesen
seien, ideal, aber er will „Fortschritte
machen“. „Es ist Zeit gewesen, eine
eigene Wohnung zu haben“, sagt er
über die Chance, nicht dauerhaft auf
stationäre Hilfe angewiesen zu sein.
„Zunächst hat es ein Probewohnen
gegeben und die Zimmer waren noch
nicht vollständig eingerichtet“, erzählt Guido Spilker. Dann hätte er
Diakon Dullweber fast bei der Um­
armung erdrückt, als dieser ihm die
Nachricht brachte, dass er in der Wohnung leben dürfe.
Dullweber begleitet Spilker, wie
auch mittlerweile 15 weitere Frauen
und Männer bei ihren Schritten in die
Selbstständigkeit. „Das Haus Aleida ist
ein Sprungbrett dafür“, erläutert er,
wohl wissend, dass viele andere Bewohner aufgrund der Schwere ihrer
Beeinträchtigungen weiterhin dort
bleiben müssen. Er bestätigt: „Guido
Spilker hat im vergangenen Jahr eine
großartige Entwicklung durchgemacht“. „Früher wurde ich geweckt.
Guido Spilker freut sich über seine neu gewonnene Selbstständigkeit. Für die eigene Wohnung hat er sich ausdrücklich eine Waschmaschine
gewünscht. Die vorhandene Spülmaschine wurde ausgebaut. „Das bisschen Geschirr spüle ich von Hand ab“, sagt er.
Was macht eigentlich …
lantisierung konkret. Der erste
Aleida-Bewohner bezog eine eigene
Wohnung in Rahden. Danach diente
das Haus wiederholt als Übergang,
um selbstständiges Wohnen einzu-
üben und sich darauf vorzubereiten.
Raum Rahden/Espelkamp begleitet
2010 gab es in Rahden fünf Wohnwerden. 13 von ihnen haben – wie
plätze im Stationären Einzelwohnen. Guido Spilker – zuvor eine Zeitlang
Heute sind es insgesamt 25 Persoim Haus Aleida gelebt.
nen, die von einem eigenen Team im
Fotos: Michael Nichau, Rahden
Das Haus Aleida wurde 2005 in
Rahden als Teil der Umstrukturierungsmaßnahmen von Schloss Benkhausen eröffnet. Ab 2007 wurde
dann auch dort das Thema Ambu-
Guido Spilker ist Fan des Handball-Clubs TuS-N-Lübbecke, mit dem der Wittekindshof eine Partnerschaft unterhält. An seinem Schreibtisch hat er viel Spaß bei der Arbeit an seinem Computer.
Diakon Thomas Dullweber ist weiterhin für die Betreuung des Rahdeners zuständig.
Heute klingelt der Wecker um 5 Uhr
morgens, damit ich rechtzeitig zur Arbeit komme“, erzählt Spilker. Warum
so früh? „Bei mir dauert das mit Waschen, Anziehen und Frühstück eben
etwas länger. Ich habe das aber gut im
Griff und brauche keine Hilfe“, sagt er.
Auch das Reden, sich verständlich zu
machen, hat der 40-jährige gelernt.
„Aber ich will noch mehr lernen“, sagt
er und ist stolz darauf, bald an der
Wohnschule, einem Projekt des Wittekindshofes in Lübbecke, teilnehmen zu
können. Einmal pro Woche lernen die
Teilnehmer praktische Dinge vom Kochen über gesunde Ernährung hin zum
Bedienen von Wasch- und Spülmaschinen oder den Umgang mit dem
Budget. „Man muss seine Finanzen im
Auge haben“, sagt er und freut sich auf
die neue Wohnschule: „Das ist total
großartig“.
Guido Spilker gestaltet auch seine
Freizeit selbst: „Ich bin Fan des TuSN-Lübbecke geworden“, sagt er und
präsentiert stolz den Schal der Red
Devils. Zu Heim- und Auswärtsspielen
bietet der Wittekindshof entsprechende Fahrten an. „Da bin ich voll mit
dabei“, sagt er. Einmal im Jahr ist außerdem eine Zusammenkunft mit den
Spielern des Vereins im Haus Aleida
der große Höhepunkt.
Einen ganz großen Vorteil beschreibt der 40-Jährige mit seinen eigenen Worten: „Mein Vater und meine
Mutter besuchen mich jetzt wieder
häufiger. Wir frühstücken in meiner
Wohnung zusammen.“, zeigt er sich
glücklich über den vermehrten Kontakt.
Michael Nichau, Rahden
D u rc h b l i c k 1 -2 0 15
37
Blick zurück
Die ersten Jahre
Wittekindshof in Schloss Ulenburg
D
ie letzten Jahre des Ersten
Weltkrieges und die Zeit danach waren Hungerjahre. Die
Wittekindshofer Bewohnerschaft war
von hoher Sterblichkeit heimgesucht.
Es wurde deutlich, dass die landwirtschaftlichen Flächen der Einrichtung
viel zu klein waren, um eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln sicher zu stellen. Pfarrer Theodor
Brünger, Leiter des Wittekindshofes
seit 1913, prangert diese dramatische
„Landnot“ in seinem Jahresbericht
vom 13.10.1926 an: Die Tatsache bleibe
bestehen, „dass der Grundbesitz der
Anstalt (190 Morgen einschließlich
Waldparzellen) für die Anstalt von fast
1000 Pfleglingen zu klein ist.“ Gern
hätte man in Volmerdingsen Flächen
zugekauft oder einen Bauernhof erworben, doch die Geldforderungen
waren zu hoch.
Zu diesem Zeitpunkt hatte man
schon das Schloss Ulenburg mit seinen
großen Ländereien ins Auge gefasst.
Am 4. Oktober hatte man im Vorstand
bereits über den möglichen Kauf beraten. Vermutlich war es der Herforder
Landrat Franz von Borries gewesen, der
als Mitglied der Wittekindshofer Generalversammlung auf den Verkauf der
Ulenburg aufmerksam gemacht hatte
und beim Kauf auch vermittelte. Die
Verkäuferin, Martha von Borries, Witwe
des ehemaligen Mindener Regierungspräsidenten und Berliner Polizeipräsidenten Georg von Borries, war eine
Verwandte von ihm. Der Vater ihres
Mannes, Georg von Borries sen., hatte
Ulenburg 1865 gekauft. Nach dem Tod
ihres Mannes im Jahr 1922 hatte sie
versucht, das Schloss samt Gut weiter
zu bewirtschaften. Doch bald musste sie
38
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Die landwirtschaftlichen Flächen wurden vom Ulenhof aus bestellt. Bis weit in die 1950er
Jahre war die Ernte Handarbeit.
feststellen, dass ihr diese Aufgabe zu
beschwerlich wurde. So entschloss sie
sich zum Verkauf. Es hatte schon vor
dem Wittekindshof mehrere Interessenten gegeben, die aber wieder abgesprungen waren.
Hohe Unterhaltungskosten
So kam es, dass der Wittekindshof am
13. Dezember 1926 das Schloss und 487
Morgen (122 Hektar) Äcker, Wiesen und
Wald für 400.000 Reichsmark kaufte.
Gerne hätte Martha von Borries einen
höheren Kaufpreis erzielt. Doch der
Wittekindshof konnte deutlich machen,
dass die Umwandlung des Schlosses in
einen Heimbereich einen hohen finanziellen Aufwand erfordern würde. Außerdem war ein großer Teil der vom
Wittekindshof gekauften Ackerflächen
noch über den Sommer des kommenden Jahres hinaus verpachtet. Auch in
den Park mit Teich und Wald musste
investiert werden. Letztlich einigte man
sich auf den genannten Preis. Die landund forstwirtschaftliche Fläche des
Wittekindshofes hatte sich auf einen
Schlag mehr als verdoppelt.
Da zur Bewirtschaftung der Ländereien ein Wirtschaftshof fehlte, mussten
nun die nötigen Gebäude errichtet werden. Den Gutshof mit weiteren 500
Morgen Land hatte Martha von Borries
anderweitig verkauft. Also entstand
1927 der Ulenhof, der zum 1. Oktober
den Betrieb aufnehmen sollte.
Neben der „Landnot“ gab es ein
weiteres Motiv für den Kauf von Ulenburg: die Not schulentlassener Hilfsschüler, die keinen Ausbildungsplatz
finden konnten. Diese Arbeit bedeutete
für den Wittekindshof ein ganz neues
Aufgabengebiet, auch wenn sie dem
traditionellen Arbeitsfeld, der Betreuung und Pflege geistig behinderter
Menschen sehr nahe kam. Der Kauf des
Schlosses brachte auch hier eine Lösung. Die ursprüngliche Absicht, dort
auch Menschen mit schweren Behinderungen unterzubringen, wurde von
behördlicher Seite durchkreuzt. In das
schon damals denkmalgeschützte
Schloss durften nur weniger aufsichtsund pflegebedürftige Menschen einziehen. Langfristig wollte man im Schloss
120 Plätze einrichten.
So zügig der Kauf von Ulenburg von
statten gegangen war, so zäh erwiesen
sich die Probleme in der Folgezeit. Die
Vorbesitzerin hatte auf einem Wohnrecht im Schloss bestanden, um in
Ruhe eine angemessen Bleibe finden
zu können – spätestens bis 1. Dezember 1927. Außerdem wollte sie noch
einen großen Teil der Innenausstattung, vor allem Möbel, veräußern.
Durch eine schwere Erkrankung, die
sie sich Anfang 1927 bei einem Aufenthalt in Südtirol zugezogen hatte, verzögerte sich ihre Rückkehr nach Ulenburg um mehrere Monate – und somit
auch der Möbelverkauf. Bedingt durch
ihre Erkrankung hatte Frau von Borries
zudem wenig Gelegenheit, sich nach
einer neuen Bleibe umzusehen. Um
wenigstens den Verkauf der Möbel zu
beschleunigen und mehrere Räume
des Schlosses beanspruchen zu können, erwarb der Wittekindshof Mobiliar für 25.000 Reichsmark. Eine
Summe, die Pastor Brünger noch
„nachträgliche Gewissensunruhen“
bereitete. Man gestand der Witwe zu,
ihre persönlichen Möbel und Gegenstände, verpackt in 83 Kisten, weiterhin
in Räumen des Schlosses zu lagern,
bis sie ein neues zu Hause gefunden
hatte. So erfolgte ihr endgültiger Auszug erst Mitte August 1928. Bis dahin
hatte Pastor Brünger die unangenehme
Aufgabe, sie zum baldigen Auszug zu
bewegen.
Nutzflächen zur Eigenversorgung
Auch die Übernahme der Landwirtschaft verlief nicht reibungslos. Den 24
bisherigen Pächtern war der Pachtvertrag zum 1. Oktober 1927 gekündigt
worden. Sie forderten aber eine Ver-
Blick zurück
links oben:
Ein Blick in die Gemächer: Das Wohnzimmer des Ehepaares von Borries beeindruckt vor allem
längerung um ein weiteres Jahr. Darauf
konnte sich der Wittekindshof nicht
einlassen, weil das Land zur Eigenversorgung dringend benötigt wurde. Die
Einrichtung wandte sich deshalb an das
Pachteinigungsamt und bekam Ende
September 1927 Recht. Der Ulenhof
konnte wie geplant in Betrieb gehen.
1928 bezogen dann die ersten ehemaligen Hilfsschüler und behinderten
Männer das Schloss. Sie sollten im
Bereich der Landwirtschaft zum Einsatz kommen. Letztlich scheiterte das
Konzept am Elternwillen. Die Angehö-
An der Ulenburg wurde Honig für den
eigenen Gebrauch gewonnen.
Bildarchiv Wittekindshof
durch den Jugendstil-Raumteiler. Unten: Ulenburger Impression aus den 50-iger Jahren
rigen der Hilfsschüler wollten eine
„Vermengung“ ihrer Kinder mit geistig
behinderten Menschen vermeiden. Da
half es wenig, dass im ärztlichen Bericht von 1928 konstatiert wurde, dass
es bei der Intelligenzprüfung keine
Unterschiede zwischen beiden Vergleichsgruppen gegeben habe. Von 7
Schülern, die im Jahr 1928 angemeldet
worden waren, stieg deren Zahl im
Folgejahr auf 10, so dass die geplanten
100 Plätze nicht annähernd erreichbar
schienen. Deshalb wurde dieses Vorhaben im April 1929 eingestellt.
Die erforderlichen Bauarbeiten im
Schloss: neue Wasserleitungen, Badezimmer, Treppen usw. hatten eine
deutliche Unterbelegung zur Folge.
1928 waren es 30 Bewohner; 1929 lebten 59 in Schloss Ulenburg. Gemessen
an den Pflegesätzen bedeutete dies ein
eklatantes Defizit für den Wittekindshof. Zinszahlungen und Tilgungen
waren in Frage gestellt. So hielt man
spätestens ab 1933 das Schloss für
„entbehrlich“ für die Wittekindshofer
Arbeit und hätte es unter Umständen
verkauft. Bis in die späten 1930er Jahre
gab es immer wieder Kaufinteressenten, meist Unterorganisationen der
NSDAP oder staatliche Stellen. Die
Gespräche scheiterten an den unterschiedlichen Preisvorstellungen.
Indes: Während des Zweiten Weltkrieges und danach war man im Wittekindshof froh darüber, dass das
Schloss im Besitz der Einrichtung geblieben war. Große Teile der Einrichtung in Volmerdingsen wurden zunächst Wehrmachtslazarett und waren
zwischen 1945 bis 1948 von der britischen Rheinarmee besetzt.
Michael Spehr
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Einblick
In zwei von 45 Jahren
Oktober 1968: Vierzehn Tage zuvor hatte ich das erste
theologische Examen gemacht, nun wurde ich dem
Wittekindshof überwiesen. August Voß, der Pastor,
der mich im Herforder Münster getauft hatte und bei
dem ich später Kindergottesdiensthelfer war, hatte
vom Wittekindshof erzählt. Er war dort viele Jahre
Anstaltsvorsitzender gewesen. Trotzdem war ich
reichlich unbedarft: Ich hatte mir ein bäuerliches
Anwesen vorgestellt und war nun ziemlich überrascht, eine ganzes Dorf vorzufinden.
Er war eine besondere Aufbruchzeit
Pastor Johannes Klevinghaus, mein Vikarsvater,
schickte mich gleich in die „Neue Abteilung“. Dort
war Pfarrer Ulrich Bach zu Gast, sein ehemaliger
Vikar und jetziger Pfarrer der Volmarsteiner Anstalten. Bach selbst war als Rollstuhlfahrer schwer behindert, was ihn aber nicht daran hinderte, sich sehr
für die Belange anderer einzusetzen.
Es war eine besondere Aufbruchzeit. 1948 von
den Engländern geräumt, waren anderthalb Jahrzehnte vergangen, um in den Wittekindshofer Häusern das Notwendigste mit bescheidenen Mitteln zu
erneuern. Stolz wurde das Haus Morgenstern gezeigt, das in den 50er Jahren neu gestaltet worden
war und dabei kleinere Schlafräume erhalten hatte.
Und nun auch noch die „Neue Abteilung“. Der Stolz
auf das Erreichte war überall zu spüren. Diakonenkurse wurden nach Holland, Dänemark und Schweden geschickt, um zu lernen, wie sich moderne Behindertenpädagogik umsetzen lässt: Förderung statt
Verwahrung. Neue Medikamente kamen auf.
Schutzjacken verschwanden. Auch Menschen, die als
„schwach“ galten, erhielten eine geregelte Beschäftigung. Meist war dies mit einem Hauswechsel verbunden, so dass sie in dem einen Haus wohnten und
im anderen arbeiteten.
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Das wichtigste waren die Menschen. Jeder wurde
gegrüßt. Pfarrer Dr. Klevinghaus zog vor allen Bewohnerinnen und Bewohnern seinen Hut. Überwältigendes Vertrauen wurde einem entgegengebracht.
Und als es dann hieß: „Du, Bruder Vikar“, wusste
ich, dass ich angekommen war. Aber ich war immer
noch neu und konnte beobachten.
Das Personal hatte auf den Stationen noch selbst
für die Reinigung der Räume zu sorgen. Alle, die
nicht beschäftigt waren, wurden gesammelt und ein
oder zwei Brüder zogen mit der Truppe los. Heute,
da Reinigungsfirmen die Räume säubern, kann man
sich kaum vorstellen, dass auch dies zu den Obliegenheiten des Personals gehörte.
Beschäftigungstherapie, wie ich sie schon aus
Bethel kannte, wurde auch auf dem Wittekindshof
sehr wichtig. Aber wie alle beschäftigen? Manche
wuchsen mit ihren Ämtern, trugen im Wettstreit Aktentaschen zur Verwaltung oder dorthin, wohin sie
entsandt wurden. Auch das Läuten der Glocke an der
Kapelle und die Sorge um das christliche Liedgut
wurden zu verantwortungsvollen Aufgaben, wobei
viel Freudigkeit und manches verborgene Talent
sichtbar wurden.
Doch wo wurden die meisten Bewohner beschäftigt? In den Wirtschaftsbetrieben. Einige Bäckerjungen bewährten sich hervorragend und konnten ins
Berufsleben – heute würde man sagen, auf den ersten Arbeitsmarkt – entlassen werden. Fahrradsättel
wurden in der Friedenshöhe zusammengebaut, in
der „Neuen Abteilung“ wurden Pappen und Haarnadeln verpackt. Die Weberei befand sich im Keller des
Lazarusheimes. Viele halfen auch bei der Gartenarbeit. Die Erträge dienten der Eigenversorgung der
Bewohner. Viele Häuser hatten daher eigene Küchen,
in denen es viel zu tun gab. Sinnvolle Beschäftigung
und Förderung, das war das große Ziel.
Jürgen Escher
Einblick
Die Förderung der Bewohnerinnen und Bewohner trat in den Vordergrund. Pastor Dr. Klevinghaus
wies immer wieder auf die Spannung hin, die in der
Nennung der Anstalt zum Ausdruck kam: Heilerziehungs-, Heil- und Pflegeanstalt Wittekindshof. Wichtig war ihm, dass Menschen bis an ihr Ende gepflegt
wurden. Er bejahte einen Erziehungsauftrag an der
Seite von Menschen mit Behinderungen und ging
davon aus, dass manche Krankheiten geheilt werden
könnten. Aber Heil hatte für ihn auch eine geistliche
Dimension, die durch Gottesdienste, Andachten und
Bibelstunden unterstrichen wurden. Viele der Bewohnerinnen und Bewohner konnten Lieder und
biblische Geschichten auswendig. Es soll auch nicht
verschwiegen werden, dass etliche der Mitarbeitenden aus christlichem Glauben einen besser bezahlten Beruf aufgegeben hatten, um hier zu arbeiten.
dass diese Freizeit ohne die Erfahrung tüchtiger
­Diakone und Diakoninnen nicht möglich gewesen
wäre. Oft heißt es heute noch, wenn ich jemanden
von damals sehe: „Weißt du noch, auf Spiekeroog?“
Meine spätere Frau war Gemeindehelferin in
­Essen und hatte eine Mädchenfreizeit in CuxhavenDuhnen. Der Wittekindshof wiederum benutzte seit
Jahren ein Camp der Kirchengemeinde Rehme in
Cuxhaven-Döse. Nun hatte ich mit meiner Verlobten
einen Termin ausgemacht. Da wie dort waren die
Freizeitteilnehmer alle ausgeflogen. So zeigte ich
meiner Zukünftigen die „Alte Liebe“, wie der Fähranleger nach Helgoland genannt wird. Wen trafen
wir dort? Die Wittekindshofer! Das war ein herz­
liches Wiedersehen, sogar meine Verlobte wurde
umarmt.
Ich traute meinen Ohren nicht, als ich von Besuchern am Fähranleger hörte: „Das ist ja ekelig, abstoßend, unverschämt. Wie kann man nur mit solchen Menschen umgehen.“ Solche Äußerungen
wären in Volmerdingsen nicht gefallen. Dort gehörten Menschen mit Behinderungen zum Straßenbild
und Alltag. Es war also noch ein ganz langer Weg in
Richtung Inklusion! Aber nach meinem Empfinden
ist der damals – jenseits aller Begrifflichkeiten – angelegt worden.
Meine Verbundenheit mit dem Wittekindshof
dauert nun schon mehr als 45 Jahre. Ein paar hundert Meter weiter südlich, in Volmerdingsen, bin ich
dann als Pastor sesshaft geworden. Auch heute, da
ich als Rentner die Dinge mit einer größeren Distanz
betrachten kann, bin ich dankbar für diese Einrichtung und ihre Menschen.
Der Vikar muss unsere Arbeit
richtig kennenlernen
Mit der damaligen Leitung um Dr. Johannes Klevinghaus und Gerhard Brandt war der Wittekindshof gut
aufgestellt und in den Fachverbänden vertreten.
Man ließ sich auf Neues ein: Eine Schwester wagte
es, mit ihrer Station richtig Urlaub zu machen – ich
meine, es war in einer Pension in Österreich. Pastor
Klevinghaus ließ sich davon inspirieren und organisierte dann eine große Erholungsfreizeit, die von
Mitte Mai bis Mitte Juni 1969 auf Spiekeroog stattfand. Kinder aus der Kinderheimat, dem Gerahaus
und Morgenstern füllten die Plätze. Auch Kinder der
Lebenshilfe waren dabei. Obwohl ich noch immer
recht unerfahren und gerade einmal 25 Jahre alt
war, vertraute mir Dr. Klevinghaus die Leitung an:
„Der Vikar muss unsere Arbeit mal richtig kennen
lernen“. Ein ganzes Buch ließe sich über diese vier Pfr. i. R. Dieter Spehr, war bis Ende 2014 Mitglied im
Wochen füllen. Und ich will auch gerne gestehen, Wittekindshofer Kuratorium.
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Wilfried Gandras
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auf
Wort
derein
Besuch
Was letztlich zählt
Im achten Kapitel und auch an anderen Stellen des RöIn der letzten Zeit war ich sehr beschäftigt mit Überlegungen zu einem Kapitel, das einfließen soll in ein Lehrbuch merbriefes stellt Paulus aber diesen Erfahrungen die Zufür Studierende der sozialen Arbeit und der Diakonie im sagen Gottes gegenüber. Ein paar Verse weiter heißt es
Gemeinwesen. Das Thema: Was geschieht eigentlich in und sogar: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben,
mit einem Menschen, der sich dazu entschließt als Diako- weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegennin oder Diakon oder auch als diakonischer Mitarbeiter wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch
tätig zu werden? Oder ähnlich formuliert: Was geschieht, irgendein anderes Geschöpf uns scheiden kann von der
ehe Menschen bereit sind, als Christen zu leben?
Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
(oder unserem Bruder). Röm. 8, 38-39.
Drei Annäherungen habe ich dabei bedacht:
Wenn wir also das Glück haben, auf unseren Lebens• Sozialisationen – Wo komm’ ich her? Was hat mich zu
wegen Menschen zu begegnen, die uns Vorbild sein köndem Menschen gemacht, der ich heute bin?
• Irritationen – Was treibt mich um? Was hat mich bisher nen als Menschen und Christen, wenn uns Gott in diesen
sehr durcheinander gebracht? Wann war etwas schwierig? Mitmenschen begegnet ist und wir deshalb spüren, von
Wann wurde etwas gut?
Gottes Liebe behütet, getragen und geborgen zu sein, dann
• Schließlich noch Visionen – Wie stelle ich mir ein gutes sind wir schon auf einem guten Weg. Und dann müsste es
Miteinander von Menschen vor?
doch nicht schwer sein, diese Wege weiter zu gehen und
andere Menschen genauso spüren zu lassen, dass menschDabei ist mit der Monatsspruch für den März dieses Jah- liches Miteinander im Angesicht Gottes und mit der Liebe
res in die Quere gekommen:
Christi gut gelingen kann.
Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? Röm. 8.31
Denn: Gott ist für uns! Wer kann denn dann gegen uns
sein? Alles was belastet, trennt, traurig macht, kann sich
Dieser Vers traf also plötzlich mitten hinein in den Kern also umkehren in helfendes, in rechter Weise liebevolles
meiner Überlegungen. Allerdings erst bei genauem Hin- Unterstützen und freundliches Begegnen. Das wünsche ich
sehen. Denn Paulus beginnt seine Überlegungen auch mit mir immer für mich selbst und für Sie.
einer Frage: „Was sollen wir nun dazu sagen?“ Wir wissen,
dass Paulus mit seiner Lebensgeschichte durchaus für eiBleiben Sie gesegnet, werden Sie zum Segen und
nen belasteten und schwierigen Weg im Glauben steht. bleiben Sie behütet.
(vom Saulus, als Verfolger der frühen Christen, zum Paulus,
als deren späterem Wortführer).
Diakon Christian Schwennen,
Ältester der Diakonischen Brüder- und
Ähnliche Wege haben sicher viele von uns durchlebt.
Schwesternschaft Wittekindshof
Gewiss – nicht so spektakulär, aber doch zu grundlegenden
Zweifeln und zu tiefer Verunsicherung Anlass gebend: Die
Erlebnisse, die uns durcheinander bringen, sind Streit,
Krankheit, das Leben mit einer Behinderung, zerbrechende
Freundschaften und manches andere mehr.
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BKK Diakonie
Von Mensch zu Mensch ...
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Ac budge
... die Krankenkasse für soziale Berufe
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Achtsamkeitsbudget
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