Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg April 2015 | Nr. 46 Die Häppchenfalle Was Sie für die Schlacht am kalten Buffet wissen sollten … Auf Kosten des Hauses Der große Firmenwagen-Monitor ivExklusiew Interv Prof. Dr. Jürgen Hesselbach Präsident der Technischen Universität Braunschweig „Wir sind inzwischen verwundbar!“ Ist es nicht schön, wenn Geld dort bleibt, wo es verdient wird? Vor allem ist es erfolgreich, nutzt Ihnen und Ihrer Region. Foundations“ auf vielfältige Weise für sozial benachteiligte Vielleicht hilft es gerade Ihrem Bäcker, einen neuen Ofen junge Menschen in unserem Geschäftsgebiet stark. zu finanzieren. Oder es überbrückt bei Ihrem Dachdecker eine kleine Auftragsflaute und hilft so, dass der gute Mann niemanden entlassen muss. Oder es finanziert den neuen Spielplatz im Neubaugebiet. Oder, oder, oder. In jedem Fall nutzt es Ihrer Umgebung, Ihrer Region und damit Ihnen. Das liegt daran, dass wir schon immer unser einfaches und erfolgreiches genossenschaftliches Geschäftsmodell praktizieren: in der Region, für die Region. Wir setzen Ihr Geld am liebsten dort ein, wo Sie und wir leben: in Ihrer Nähe. 2015 steht für uns die Bekämpfung von Kinderarmut im Mittelpunkt. Mit der Initiative „1000 x 1000 – die BraWo Allianz gegen Kinderarmut“ wollen wir das größte Anti-Kinderarmuts-Programm in der Region Braunschweig-Wolfsburg ins Leben rufen. Vor allem Kindern und jungen Menschen aus schwierigem sozialen Umfeld wollen wir einen fairen Start ins Leben ermöglichen. Es ist das Miteinander, das unsere Gesellschaft prägt. Dafür werden wir uns weiterhin nach Kräften einbringen. Wir kommen aus der Region und bleiben in der Region. Wir glauben an die Zukunft unserer Region und geben Aus Überzeugung! Wo könnten wir ihr mit wichtigen Investitionen Gestalt: Der BraWoPark besser und verantwortungs- am Braunschweiger Hauptbahnhof stellt einen wichtigen voller Ihr Geld investieren als Beitrag zur infrastrukturellen Aufwertung dar. Das zeigen dort, wo wir uns bestens wir auch bei weiteren regionalen Investitionen, etwa beim auskennen? In unserer, in Wolfsburger Bauprojekt „Wohnen am Stadtwald“ oder der Ihrer Region. Modernisierung unserer Geschäftsstellen. Darüber hinaus machen wir uns mit der Volksbank BraWo ie Wo S ir w d n u ! leben Stiftung und unserem Kindernetzwerk „United Kids Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. www.volksbank-brawo.de 3 Inhalt Liebe Leserinnen und Leser, Gefunden Exklusive Smart Watches Gelesen Neue Wirtschaftsbücher Das Wirtschaftsmagazin für Braunschweig, Gifhorn, Helmstedt, Peine, Salzgitter, Wolfenbüttel und Wolfsburg April 2015 | Nr. 46 als Braunschweig am 23. März 2006 in der Gläsernen ManuDie Häppchenfalle faktur in Dresden den Titel Auf Kosten „Stadt der Wissenschaft“ des Hauses erhält, ist das eine Initialzündung für die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Region. „Wir Prof. Dr. Jürgen Hesselbach haben die Bedeutung damals unterschätzt“, erklärt TU-Prä„Wir sind inzwischen verwundbar!“ sident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach im Titelinterview. Zusammen blicken wir nicht nur in die Zukunft, sondern beleuchten zudem den langen Weg Braunschweigs zur Mobilitätsregion. Ums Vorwärtskommen geht es auch in unserem großen FirmenwagenMonitor: Wir präsentieren Zahlen und Fakten zu Marken sowie Branchen und haben mit Automobilexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gesprochen, der kritisch auf den Wachstumskurs von VW blickt. Skepsis ist außerdem bei der nächsten Schlacht am kalten Buffet geboten – warum? Das lesen Sie in unserer Analyse ausgewählter Fingerfood-Klassiker. Was Sie für die Schlacht am kalten Buffet wissen sollten … Der große Firmenwagen-Monitor IVEXKLUSIEW INTERV Präsident der Technischen Universität Braunschweig Also: Starten Sie leicht in den Frühling – bis zum Peak Car sind es noch sieben Jahre! Ihre Standort38 Redaktion Titelfoto: Hanno Keppel 4 5 Wissenschaft 7 Wissenschaft 10 TU-Präsident Professor Dr. Jürgen Hesselbach Die Historie der Mobilitätsregion 38 Unternehmen 20 Jahre sign point GmbH 14 Zahlen 15 Von Brausepulver bis zum Kölner Dom Meldungen 16 Aktuelles aus der regionalen Wirtschaft Mobilität 18 Mobilität 24 Mobilität 26 Start-Ups 28 Der große Firmenwagen-Monitor! Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte Volkswagen Konzern, Bilanz 2014 Prof. Dr. Günter Faltin, Autor und Gründerpionier Ernährung 30 Ernährung 35 Was Sie für die Schlacht am kalten Buffet wissen sollten … Volker Mehl, Ayurvedakoch und Autor Messe 36 Hannover Messe Coaching Anitra Eggler, Autorin und Digitaltherapeutin Stiftungen 38 40 Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Engagement Einsatz für Bildung und Soziales 41 Rückblick 42 Persönlich 46 „Augenhöhe“-Filmpremiere, „Auction of Promises“, „Zukunftsmacher“ u.a. Benjamin Künnecke, Geschäftsführer Benlex Motorrad GmbH Impressum Herausgeber BZV Medienhaus GmbH | Verlag und Redaktion BZV Medienhaus GmbH, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig Telefon (0531) 39 00 0 | Geschäftsführung Harald Wahls (Sprecher), Manfred Braun, Michael Wüller | Objektleitung Carsten Poll Redaktionsleitung Christian Göttner (verantwortlich), Dr. Holger Isermann | Redaktion Ralph-Herbert Meyer, Christian Siebke Layout Chris Collet | Anzeigen Michael Heuchert (verantwortlich) Koordination Anzeigen/Vertrieb Alisa Riechel | Telefon (0531) 39 00 193 | E-Mail [email protected] Druck Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG, Gabelsbergerstrasse 1, 59069 Hamm | Auflage 10.000 Exemplare DAS MEDIENHAUS Vieles treibt einen an. Weniges bewegt einen wirklich. Der Macan S Diesel. In Ihrem Porsche Zentrum Braunschweig. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Porsche Zentrum Braunschweig www.porsche-braunschweig.de Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): innerorts 6,9–6,7 · außerorts 5,9–5,7 · kombiniert 6,3–6,1; CO2-Emissionen: 164–159 g/km 4 Gefunden Zeit, die Geld kostet Exklusive Smart Watches Apple Watch F itness, Kommunikation und Zeitmessung sind die Haupteinsatzgebiete der neuen Apple Watch, die als günstige Sport-Variante mit 38 Millimeter-Display, Aluminium-Gehäuse und Kunststoff-Armband (ab 399 Euro), in Edelstahl mit Saphir-Display (ab 649 Euro) und als limitierte Edition mit einem Gehäuse aus 18-karätigem Gold (zwischen 11.000 Euro und 18.000 Euro) erhältlich ist. Die Armbanduhr aus Cupertino sammelt unter anderem Fitness-Informationen, kann Kurznachrichten anzeigen, Hotelzimmer öffnen, Songs erkennen und sogar ein Taxi rufen. Tissot T-Touch Expert Solar B ereits 1999 sorgte der zur Schweizer Swatch Group gehörende Uhrenhersteller Tissot mit einer Smart Watch mit Touch Display für Aufsehen. Nun wird das erste Modell mit solar-betriebenem Quarzwerk für 895 Euro präsentiert. Auf dem schwarzen Ziffernblatt der 123 Gramm leichten Uhr befinden sich Energiezellen, die dafür sorgen, dass lediglich sieben Minuten Sonnenlicht ausreichen, um die Batterie zu laden. Über die Touchsensoren lassen sich z.B. ein Druckhöhenmesser, ein ewiger Kalender oder ein Kompass steuern. Breitling B55 Connected M it der B55 Connected hat der Schweizer Fliegeruhrenspezialist Breitling seinen ersten SmartChronografen auf den Markt gebracht, der problemlos an ein Smartphone gekoppelt werden kann. Via Bluetooth können z.B. Alarme, bestimmte Anzeige- und Funktionsparameter oder Zeiteinstellungen vorgenommen werden oder verschiedene Messergebnisse des Chronografen heruntergeladen und gespeichert werden. Aufgeladen wird diese Smart Watch, die zehnmal präziser als ein herkömmlicher Chronograf arbeitet, durch einen Mini-Akku über das Stromnetz oder den USB-Anschluss eines Computers. Erhältlich ist die Uhr mit einem robusten Kautschukarmband in schwarz und blau für circa 8.000 Euro. Frédérique Constant Horological Smartwatch D em Schweizer Traditionshersteller Frédérique Constant ist es gelungen, den bekannt klassischen Look mit den neuesten Trends der Smartwatch-Technologie zu vereinen. Die auf zehn Modelle angelegte Horological SmartwatchKollektion von Frédérique Constant zeigt als Quarzuhr Stunden, Minuten und das Datum analog an sowie auf einer Skala von Null bis 100, ob man sein individuell einstellbares Tagessoll erfüllt hat. Über Bluetooth an den PC oder das Smartphone gekoppelt liefert die 42 mm durchmessende Apple- und Android-kompatible Uhr z.B. Daten über Schlafrhythmus, einen Schlafphasenwecker oder einen Schrittzähler. Unter 1.000 Euro soll die Uhr kosten, die voraussichtlich im Mai 2015 in den Handel kommen wird.C.S. Fotos: Hersteller D er Trend der Smart Watches wird nicht nur von der neuen Apple Watch, die am 24. April auf den Markt kommt, angefeuert. Auch traditionelle Uhrenhersteller wie Breitling oder Frédérique Constant haben bereits hochpreisige Modelle mit entsprechender Technik entwickelt. Standort38 stellt aktuelle Modelle vor. 5 Gelesen Verhandlungssache Neue Wirtschaftsbücher kritisch betrachtet Was ist Gerechtigkeit heute? Christian Schüle Pattloch D er Mensch kämpft. Sein ganzes Leben. Um das Leben. Einen Kampf, den er letztendlich dennoch verlieren wird. Über diese Tragödie hat Christian Schüle, Autor, Essayist und Reporter in „Wie wir sterben lernen“ eindrucksvoll geschrieben. In seinem neuesten Buch beschreibt er den Kampf um Gerechtigkeit und fragt, wann eine Gesellschaft als gerecht bezeichnet werden kann. Fast jeder von uns jammert, fast jeder fühlt sich heute ungerecht behandelt. Ob Bankerboni oder Mindestlohn, Rente mit 63, Generationen- und Chancengerechtigkeit, Betreuungsgeld oder Kindergarten-Plätze – betroffen sind wir alle in irgendeiner Weise davon. Schüle zeigt auf und rechnet ab, feuert die gegenwärtigen politischen Debatten auf 368 Seiten an und versucht darüber hinaus eine zeitgemäße Idee von Gerechtigkeit zu entwickeln. Eine inspirierende Lektüre – nicht nur für Gerechtigkeitsfanatiker. C.G. Vertagte Zukunft Peer Steinbrück Hoffmann und Campe M an hat ihm mangelnde Diplomatie, Respektlosigkeit und zu wenig Fingerspitzengefühl wegen seiner bezahlten Rede- und Beratertätigkeiten vorgeworfen. Auch seine „Stinkefinger-Fotoreportage“ im Magazin der Süddeutschen Zeitung hat 2013 polarisiert. Peer Steinbrück ist ein langgedienter Politiker mit vielen Ecken und Kanten, der sich ein ziemlich dickes Fell zugelegt hat – und dessen Meinung noch immer Gewicht hat. In seinem neuen Buch analysiert der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD nicht nur die Stellung seiner Partei und deren Mission im 21. Jahrhundert, sondern vor allem Deutschland. Wo stehen wir angesichts der Globalisierung und auch der Digitalisierung – und wie wirkt sich das auf die Wirtschaft aus? Was ist mit Europa, der Finanzkrise, mit Integration, Bildung und Generationsgerechtigkeit? Brennend aktuelle Fragen. Mit Verve geschrieben, den Zeigefinger in offene Wunden gelegt.C.G. & Deal! Jack Nasher Goldmann Verlag B is zu 40 Stunden in der Woche verhandelt jeder Mensch bewusst oder unbewusst mit Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern. Über das nächste Urlaubsziel, einen höheren Gehaltsscheck oder beim Gebrauchtwagenkauf. Denn sowohl im Privatleben als auch im Arbeitsalltag sind viele Situationen Verhandlungssache. Eine Vielzahl an psychologischen Tricks und fundierten Techniken, wie man diese Verhandlungen zu einem positiven Abschluss bringt, verrät der Jurist und Wirtschaftspsychologe Jack Nasher in „Deal!“, das kürzlich als Taschenbuch erschien. Nasher beschreibt anhand von vielen Beispielen aus Wirtschaft und Alltag diverse Verhandlungsmethoden, die Wahl der richtigen Kommunikation zwischen den Parteien und gibt wertvolle Ratschläge, wie man die Interessen des Gegenüber am besten auslotet. Er gibt sinnvolle Verhandlungstricks und erläutert auch, wann es möglicherweise nötig ist die Gespräche abzubrechen. C.S. Unternehmen Vergangenheit und Gegenwart: TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach in seinem Büro vor einem Gemälde von Mathe-Genie Carl Friedrich Gauß . 6 7 Wissenschaft „Volkswagen ist Segen und Risiko zugleich …“ TU-Präsident Professor Dr. Jürgen Hesselbach über die Stärke der Forschungsregion, den Schutz des geistigen Eigentums und die Sogwirkung aus Wolfsburg ivExklusiew v r e Int D ie TU Braunschweig bildet allein durch ihre Grösse und thematische Vielfalt das Zentrum der Forschungsregion. Prof. Dr. Jürgen Hesselbach steht seit 2005 an der Spitze der traditionsreichen Alma Mater. Der gebürtige Stuttgarter arbeitete nach der Promotion im Bereich Maschinenbau zunächst bei der Robert Bosch GmbH, bevor er 1990 den Ruf an die TU erhielt. Dort leitete er viele Jahre das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik. In seine bisherige Amtszeit fiel das Wissenschaftsjahr 2007, das Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in der Region näher zusammenrücken ließ. Seitdem hat die TU mehrere Forschungszentren mit externen Kooperationspartnern gegründet, zum Beispiel das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) oder das Systembiologie-Zentrum BRICS. Standort38 traf sich mit dem Wolfenbütteler in seinem Büro im Haus der Wissenschaft zum Titelinterview … Als Sie am 23. März 2006 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden erfahren haben, dass Braunschweig Stadt der Wissenschaft wird – haben Sie damals die Bedeutung des Titels eher über- oder unterschätzt? Eher unterschätzt, gemessen an dem Effekt, den wir rückblickend erreicht haben. Foto: Hanno Keppel Wie sieht der Effekt denn aus? Das ist schlichtweg eine bessere Zusammenarbeit hier in der Stadt. Ich glaube, dass uns erst durch den Titel richtig bewusst geworden ist, welche hochkarätigen Forschungseinrichtungen wir hier haben. Die aktuelle Entwicklung zeigt es ja, wir stellen alle aktuellen Forschungszentren mit Kooperationspartnern auf die Beine. Am Organisationsprinzip des Forschungszentrums haben Sie anscheinend Gefallen gefunden. Warum eigentlich? Erfolg gefällt immer (lacht). Einer der Auslöser ist natürlich die Exzellenzinitiative und die Frage, wie wir uns aufstellen wollen, damit wir in Zukunft wettbewerbsfähig sind. Sie sind immer dabei: Was macht die besondere Stellung der TU in der regionalen Forschungslandschaft aus? Wir bilden den Nachwuchs für die Forschungseinrichtungen und die forschungsorientierten Unternehmen aus. Als technische Universität sind wir im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich relativ breit aufgestellt, und hier sind auch die meisten regionalen Forschungseinrichtungen angesiedelt. Eins dürfen wir aber nicht vergessen: Wir haben auch einige wirkliche Leuchttürme aus den Geistes- und Erziehungswissenschaften, wie das Georg-Eckert-Institut oder die HerzogAugust-Bibliothek in Wolfenbüttel. Mit allen Einrichtungen arbeiten wir zusammen. Das zahlt sich in Forschung und Lehre aus. TU Braunschweig An den mehr als 120 Instituten der TU Braunschweig lehren und lernen heute rund 3.500 Mitarbeiter und fast 19.000 Studierende. Neben dem technischnaturwissenschaftlichen Schwerpunkt werden auch Geistes- und Sozialwissenschaftler und Lehrer ausgebildet. Die TU ist nicht nur in der Region stark vernetzt, sie kooperiert aktuell mit über 400 Instituten und Forschungseinrichtungen in mehr als 60 Ländern. Zuletzt stand sie im Rahmen der Berichterstattung über die RosettaLandemission weltweit in den Medien, da große Teile des Landers in Braunschweig entwickelt wurden. 8 Wissenschaft Na klar, da können wir das Schlagwort Google nehmen. Wir haben ein riesen Problem im ganzen Datenschutz-Bereich. Das ist nicht nur eine Abhängigkeits-, sondern auch eine Sicherheitsfrage. Wir sind inzwischen verwundbar und können in vielen Bereichen ausgespäht werden. Die Digitalisierung birgt bei allen Chancen auch große Risiken. Wie sehr hat der Forschungsstandort Braunschweig letztendlich vom Nationalsozialismus und der anschließenden Teilung Deutschlands profitiert? Zunächst einmal möchte ich im Zusammenhang mit der NS-Zeit nicht von „profitieren“ sprechen. Der Vorgänger des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt (DLR), die Luftfahrtforschungsanstalt Hermann Göring (LFA) und die Industriestruktur stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus. Sie sind aber nach 1945 komplett neu aufgestellt worden. Durch die deutsche Teilung kamen Institutionen, die früher in Berlin waren, nach Braunschweig: beispielsweise der Vorgänger der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB). Braunschweig ist nach den aktuellsten Zahlen von Eurostat nicht mehr forschungsintensivste Region Europas. Wie wichtig ist Ihnen dieser Titel? Der Titel ist auf die Zahl der Erwerbstätigen bezogen und damit eine relative Zahl. Ich sage gern etwas flapsig, wenn Sie jetzt in Spitzbergen ein Forschungsinstitut mit 200 Mitarbeitern eröffnen, dann wäre das auf einen Schlag die forschungsintensivste Region auf der Welt. Was ist eigentlich Ihr Regionsbegriff? Gefühlt ist das die Region Braunschweig, aber wenn das hilft, können wir es auch Braunschweig-Wolfsburg nennen. Ob die Metropolregion langfristig trägt, muss sich noch herausstellen. Es gibt die These, dass Europa bei bestimmten Schlüsseltechnologien, zum Beispiel im Zusammenhang mit der Digi- talisierung, längst abgehängt ist … Die Schwierigkeit ist, dass bestimmte Basistechnologien nicht bei uns, sondern weitestgehend in anderen Ländern beheimatet sind – die Computertechnik und der Softwarebereich zum Beispiel. Entwickelt sich das zum Problem für die hiesige Wirtschaft? Man sagt Deutschland ja immer nach, dass wir vor allem Old Economy machen: Autos, Flugzeuge und Werkzeugmaschinen. Aber wir haben nun einmal eine erfolgreiche Volkswirtschaft und das hat auch damit zu tun, dass wir überhaupt noch produzieren und eine großartige technische Intelligenz haben. Dazu gehört auch das hervorragende Facharbeitersystem. Derzeit sehe ich also kein Problem, aber wir müssen schon aufpassen, dass wir keine Technologieanschlüsse verlieren. Noch eine These: Europa ist demnach zwischen dem neuen Innovationsland USA und dem Produktionsland China eingekeilt. Ist es wirklich so schlimm oder können Sie uns beruhigen? Um Deutschland als Produktionsstandort mache ich mir keine Sorgen. Es wird nur um die Frage gehen, wie viele Menschen zukünftig noch in der Produktion arbeiten. Denn die Automatisierung wird zunehmen. Was die Arbeitsplatzverlagerung ins Ausland angeht: Viele Ist die Batterylab Factory der TU ein Beispiel für den politisch angestoßenen Versuch vernachlässigte Technologien zurückzuerobern? Ja. Das Thema Elektrochemie stand in Deutschland in den letzten 20 Jahren nicht im Zentrum des Interesses. Jetzt stellen wir fest, dass wir für die Elektromobilität Batterien benötigen. Das war bis dahin nicht auf dem Schirm und man baut es jetzt neu auf. Übrigens nicht nur hier, sondern auch in Münster und Ulm. Führt die Situation im Bereich der digitalen Technologie nicht zu einer enormen Abhängigkeit von den USA und nebenbei zu einem Kulturkonflikt bei Werten wie dem Datenschutz? Über den Dächern des Campus: Prof. Dr. Jürgen Hesselbach Fotos: TU Braunschweig/Bormann, Hanno Keppel Noch ein Modell, bald Wirklichkeit: In der Open Hybrid LabFactory will die TU Braunschweig zusammen mit VW und anderen Partnern den Leichtbau für die Automobilindustrie bezahlbar machen. Gibt es einen Ausweg? Dafür brauchen wir Forschung! Wir müssen das gesamte Thema Security im IT-Bereich viel stärker angehen. An der TU haben wir gerade eine neue Professur dafür geschaffen. 9 Unternehmen sind inzwischen zurück gekommen, weil sie die Nähe zwischen Entwicklung und Produktion brauchen. Es gibt außerdem am Produktionsstandort China noch massive Probleme mit dem Schutz des geistigen Eigentums. Reichen Ihnen die Anstrengungen der Politik aus, Deutschland und Europa wettbewerbsfähig zu halten? Es ist doch klar, dass ich auf so eine Frage nur mit nein antworten kann (lacht). Wir haben kein Problem, Spitzenprojekte wie das Niedersächsische Forschungszentrum Fahrzeugtechnik (NFF) gefördert zu bekommen. Was mir Sorge macht, ist das Breitenangebot. Ich könnte Ihnen neben all den Prachtbauten auch jede Menge marode Buden zeigen. In der Grundfinanzierung brauchen wir also mehr Engagement des Staates … … und auch mehr privates Kapital? In der Open Hybrid Lab Factory machen Sie es ja vor … Das ist ein spannendes Experiment, das aber auch viele Stolpersteine beinhaltet. Wenn das Modell funktioniert, hätte das noch einen weiteren Vorteil. Wir haben Wissenschaft Die forschungsintensivsten Regionen Europas Ausgaben für Forschung & Entwicklung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (in Prozent) 2003 Wallonisch-Brabant Hovedstaden – 2005 – 2007 2009 2011 7,48 7,66 8,92 – – 5,32 5,31 5,08 Stuttgart 4,60 5,30 5,70 6,37 6,55 Braunschweig 8,85 5,82 6,78 7,98 7,77 Dresden 3,24 3,68 4,22 3,91 4,22 Midi-Pyrénées 3,68 – 4,21 4,40 5,05 – – 3,67 3,87 4,40 Steiermark z Sydsverige 4,18 d 4,39 d 4,78 d 4,69 4,51 Västsverige 5,87 d 5,33 d 3,72 d 4,28 4,02 Cheshire – – Ostanglien – 4,90 – g 5,98 g 5,83 g 6,28 g 5,54 g 5,00 g – = nicht verfügbar | g = geschätzt | z = zeitlich versetzt | d = andere definition (Siehe metadaten) ja oft gar nicht das Problem, dass zu wenig Wissen produziert wird, sondern eher die Herausforderung, es schnell in Produkte umzusetzen. Wenn Forscher und Entwickler zusammen in einer Forschungsfabrik arbeiten, haben Sie beim Technologietransfer ganz kurze Wege. Eine Frage wird aber sein, wie wir dieses Prinzip auch für Mittelständler erschließen können. Die haben schließlich einen Wettbewerbsnachteil, wenn aus- Quelle: Eurostat schließlich die großen Konzerne Zugang zu universitärem Wissen erhalten. Kann die Wissenschaft in einem solchen Modell überhaupt noch unabhängig sein? Vor zehn Jahren hat man mir den Vorwurf gemacht, dass das Verhältnis zwischen der TU und Volkswagen unterkühlt sei. Jetzt heißt ein Vorwurf, es sei zu gut. Damit kann ich leben. Allerdings ist Volkswagen Segen und Risiko zugleich. Wie meinen Sie das? Ich habe ja die Zeit in den 90er Jahren erlebt, als es Volkswagen wirklich nicht gut ging. Oder nehmen Sie den Übernahmeversuch durch Porsche. Wenn der gelungen wäre und die Entwicklung würde jetzt in Zuffenhausen liegen, dann würden wir hier ganz schön alt aussehen. Muss die Forschungsregion sich breiter aufstellen? Eigentlich ja, bei allem Respekt und unabhängig davon, dass wir die gute wirtschaftliche Lage natürlich nutzen wollen, wäre dies auch ein guter Zeitpunkt, nach links und rechts zu schauen und die Abhängigkeit vom Automobilsektor zu lockern. ist seit 2005 Präsident der TU Braunschweig. Seine Amtszeit geht noch bis 2018. Sehen Sie hier aus irgendeiner Richtung Impulse? Im Moment eigentlich nicht. Aktuell hat der Erfolg von VW eine Sogwirkung. Es wäre schön, wenn sich auch Mittelständler aus ganz anderen Bereichen zusätzlich etablieren. Alle laufen ein wenig hinterher. Holger Isermann 10 Wissenschaft Der lange Weg zum Forschungsprimus Die Original-Matrikel von Mathe-Genie Carl Friedrich Gauß liegt im Universitätsarchiv der TU Braunschweig D ie Gläserne Manufaktur in Dresden – es ist der 23. März 2006. Mit betonter Langsamkeit öffnet Arend Oetker, Chef des Marmeladen-Imperiums Schwartau, einen giftgrünen Umschlag. „Die Stadt der Wissenschaft 2007 ist…“, verkündet der Präsident des Stifterverbandes für die Wissenschaft feierlich, „die Stadt Heinrichs des Löwen“. Die Braunschweiger Delegation, darunter Oberbürgermeister Gerd Hoffmann, IHK-Hauptgeschäftsführer Bernd Meier und TU-Präsident Professor Jürgen Hesselbach, springt auf und verfällt in einen kurzen Moment unkontrollierter Freude. Denn hinter der Preisverleihungsprozedur steckt nicht nur ein Scheck in Höhe von 250.000 Euro, sondern vor allem ein prestigeträchtiger Titel: Stadt der Wissenschaft 2007. Der Stiftverband vergab seine an den Kulturhauptstadt-Wettbewerb angelehnte Wissenschafts-Krone von 2005 bis 2011 insgesamt sieben Mal – das Ziel: Deutschlands Städte sollten die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben. Bis zur Wissenschaftkrone war es ein langer Weg. Die wissenschaftliche (Erfolgs-)Geschichte Braunschweigs ist schließlich mehr als 400 Jahre alt. Herzog Julius, der Reformer E inen ersten Bildungsaufschwung erlebt die Region Mitte des 16. Jahrhunderts mit dem Regierungsantritt von Herzog Julius zu BraunschweigLüneburg. Bereits zwei Monate nachdem er den Thron bestiegen hat, führt er im Herzogtum den protestantischen Glauben ein und reformiert später die Verwaltung und Wirtschaft des Landes. Der Wolfenbütteler galt als moderner Gegenentwurf zur kriegerisch geprägten Adelsgesellschaft. Er hat in Köln Jura studiert und später Frankreich bereist. Auf den Thron gelangt er vor allem, weil seine beiden älteren Brüder auf dem Schlachtfeld fallen. 1572 gründet der adlige Reformer in Wolfenbüttel den Vorgänger der Herzog-August-Bibliothek. Die spätere Wirkungsstätte von Gottfried Wilhelm Leibniz und Gotthold Ephraim Lessing gilt im 17. Jahrhundert als größte Bibliothek nördlich der Alpen und wird sogar als achtes Weltwunder gefeiert. Heute befindet sich in Wolfenbüttel mit dem Evangeliar Heinrichs des Löwens nicht nur eines der teuersten Bücher der Welt (Kaufpreis 32,5 Millionen D-Mark), sondern auch eine außeruniversitäre Forschungs- und Studienstätte für die europäische Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Vier Jahre nach der Bibliothek folgt der nächste Bildungsstreich in der Region: Herzog Julius gründet in Helmstedt die Academia Julia. Sie wächst in den nächsten 50 Jahren zur drittgrößten Universität des deutschen Sprachraums. Die Helmstedter Studenten sind nicht nur für ihre Bildung bekannt, sondern gelten auch als besonders streitlustig. In einem Vers des Universalgelehrten Erdmann Uhse heißt es: „Wer von Wittenberg kommt mit gesunden Leib / Von Leipzig und Tübingen ohne Weib / Von Jena und Helmstädt ungeschlagen / Der kan von grossem Glücke sagen.“ Erst der 30-Jährige Krieg, die Pest und schließlich die Neugründung der Reformuniversität in Göttingen führen zu einem schleichenden Bedeutungsverlust der Helmstedter Alma Mater. Denn die Forschungsstätte in Göttingen bedeutet nicht nur neue Konkurrenz, sondern auch den vollständigen Rückzug des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg aus der Finanzierung. Diese hat damit ihren Status als Landesuniversität aller Welfen verloren. Fotos: Holger Isermann, Times / Wikipedia, MAN Truck & Bus historisches Archiv Die Historie der Mobilitätsregion 38: Schlaglichter von Gauß bis Büssing … 11 Wissenschaft Wo Gauß die Schulbank drückte … Braunschweiger Studienzeit zurück. In einem Brief uch die Braunschweiger Linie bleibt an seine ehemalige Wirnicht untätig. 1754 gründet Karl kungsstätte schreibt er der I. von Braunschweig mit dem Vor- später: „… meine herzlichsgänger des Herzog-Anton-Ulrich-Muse- ten Wünsche für das kräfums das erste öffentliche Museum auf tige Fortblühen der Anstalt, dem europäischen Kontinent und neun welcher angehört zu haben Jahre zuvor eine zwischen Gymnasium immer wie ein hochschätzund Universität angesiedelte Bildungs- bares Glück betrachtet hat Ihr gehorsamster C. F. einrichtung. Braunschweigs bekanntester Student Gauß.“ trägt die Matrikelnummer 1177 und hat Mitte des 18. Jahrhunnicht nur die Mathematik revolutioniert: derts besitzt die LöwenCarl Friedrich Gauß. Das Wunderkind stadt das beste Bahnnetz studiert als Sohn einfacher Eltern von aller deutschen Bundes1792 bis 1795 in Braunschweig – geför- staaten, die Firma Voigtdert durch Herzog Karl Wilhelm Fer- länder produziert die erste dinand. Gauß ist ein Sprachgenie und Metallkamera und das erste lernt vor allem Griechisch, Latein, Ita- mathematisch berechnete lienisch, Französisch, Englisch und die Objektiv der Welt. Das nordischen Sprachen. Mathematischen Zentrum deutscher KonStudien widmet er sich zunächst neben serven- und Zuckerindusdem Studium, das er vor allem selbst- trie erlebt schließlich eine Autopionier Heinrich Büssing ständig in der Bibliothek vorantreibt. ruhige Entwicklungsphase, Kein Wunder: Braunschweigs fähigs- bis ein halbes Jahrhundert später ein 60 Jahre alt und hat eine unternehmeter Mathematikprofessor Johann Chris- Fahrzeugpionier auf den Plan tritt. rische Erfolgsgeschichte mit mehr als 90 angemeldeten Patenten hinter sich. tian Ludwig Hellwig rät ihm bald davon ab seine Vorlesungen zu besuchen, da Die Geburtsstunde der Automobilregion Obwohl sich auf seinem Konto ein kleier in ihnen nichts mehr lernen könne. nes Vermögen befindet, denkt Büssing Bereits mit 14 – ein Jahr vor dem Stuenn es so etwas wie eine Geburts- nicht an Ruhestand, sondern gründet dienstart – beginnt Gauß mit der Ausstunde der Automobilregion zusammen mit seinen beiden Söhnen zählung von Primzahlen und arbeitet Braunschweig gibt, dann könnte man die „Heinrich Büssing, Specialfabrik für am arithmetisch-geometrischen Mittel. sie ins Jahr 1903 datieren. Der Kons- Motorlastwagen, Motoromnibusse und Und schon kurz nach seinem Wechsel trukteur Heinrich Büssing ist damals Motoren, Braunschweig, Elmstraße“. Von einer stillgelegten Wäscherei aus an die Universität Göttinerobern seine Busse und LKWs weite gen schreibt er den Beweis Teile Mitteleuropas und werden in die für die Konstruierbarkeit des Siebzehnecks in das ganze Welt exportiert. Nach der Übervon ihm seitdem geführte nahme durch MAN bleibt als Relikt die„Mathematische Tageser Zeit der Braunschweiger Löwe auf buch“. Seine überragenden dem Kühlergrill. wissenschaftlichen LeisAls Büssing im Sommer 1843 in Nordtungen bringen dem gebürsteimke, in der Nähe des heutigen Wolfstigen Braunschweiger späburgs, zur Welt kommt, lässt sich diese ter den Beinamen „Fürst Aufstiegsbiografie nicht voraussagen. Sein Vater ist Schmied und der junge der Mathematik“ ein. 1799 – zehn Jahre vor der SchlieHeinrich besucht die Dorfschule. 1859 ßung der Universität legt legt er als Gesellenstück ein Hufeisen Gauß in Helmstedt seine vor und sollte eigentlich in die FußstapPromotion ab. Sein Beweis fen des Vaters treten. Stattdessen zieht für den Fundamentalsatz es ihn fort. Auf seiner Wanderung, die der Algebra ist so überzeuihn über Brandenburg und Bayern bis gend, dass er nicht mehr in die Schweiz führt, sieht Büssing faszur mündlichen Prüfung ziniert die Anfänge der Industriealisieund öffentlichen Disputarung und muss schnell begriffen haben, tion antreten muss. Gauß dass in ihr die Zukunft liegt. Seine Notizist entweder ausgesprobücher sind gespickt mit Berechnungen chen höflich oder erinnert und Konstruktionszeichnungen, als er Die frühere Academia Julia in Helmstedt wieder in Nordsteimke ankommt und sich wirklich gern an seine A W 12 Wissenschaft Braunschweig wird Rüstungszentrum D en nächsten wissenschaftlichen Quantensprung macht die Region ausgerechnet in den dunkelsten Jahren der Republik: Die Nationalsozialisten bauen Braunschweig damals zum Rüstungszentrum aus. Zweifelhaftes Glanzlicht ist die mit 80 Gebäuden und einem Bauetat von 60 Millionen Reichsmark (nach heutiger Kaufkraft etwa 480 Millionen Euro) aus dem Boden gestampfte Luftfahrtforschungsanstalt (LFA) in Völkenrode: Insgesamt vier Institute, sechs Wind- und drei Schießkanäle stehen den Wissenschaftlern zur Verfügung. Der größte von ihnen, der Windkanal A3, hat einen Düsendurchmesser von acht Metern und der Hochgeschwindigkeitskanal A2 darf wegen der enormen Antriebsleistung von 12.000 Kilowattstunden nur nachts oder am Wochen- ende betrieben werden, weil sonst das Stromnetz Braunschweigs zusammenbrechen könnte. 1953 nimmt die Anstalt ihre Arbeit wieder auf und mündet später ins Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Insgesamt 1.050 Mitarbeiter arbeiten heute im einzigartigen Umfeld des Braunschweiger Forschungsflughafens an Mobilitätslösungen für die Zukunft. „Der Mix ist in Europa einmalig“, sagt Abteilungsleiter Sven Kaltenhäuser vom Institut für Flugführung knapp und überlegt laut: „Toulouse ist in Ansätzen vergleichbar, aber privatwirtschaftlich von Airbus geführt. Und im Gegensatz zu einem Forschungsflughafen wie Oberpfaffenhofen können wir in Braunschweig auch Tests in einem realen Flughafenumfeld durchführen.“ Immer mehr seiner Kollegen haben zudem mittlerweile Bodenhaftung, denn beim DLR geht es längst um alle denkbaren Verkehrsträger zu Schiene, Straße und Luft. Auf dem ehemaligen Luftforschungsgelände im Völkenroder Wald entsteht 1949 zudem mit der Forschungsanstalt für Landwirtschaft der Vorgänger des heutigen Thünen-Instituts. Im Norden Braunschweigs arbeiten die Wissenschaftler heute an der nachhaltigen Weiterentwicklung der Land-, Forst- und Holzwirtschaft sowie der Fischerei. Mit dem Vorgänger der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) wird sogar noch eine dritte Institution auf dem ehemaligen LFAGelände gegründet. Die PTB gehört mit dem National Institute of Standards and Wie am Schnürrchen: Käfer-Produktion in Wolfsburg 1960 Technology (NIST) in den USA und dem National Physical Laboratoy (NPL) in Großbritannien zu den führenden Instituten der Metrologie. Sie ist oberste Instanz bei allen Fragen des richtigen Messens. Dabei sind die Anfänge schwer. In einem Tätigkeitsbericht der Einrichtung heißt es: „Die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Stadtzentrum sind unzureichend, so dass die Mitarbeiter nach Schluss der Dienstzeit ihre Wohnungen nur nach mindestens einstündigem Weg zu Fuß erreichen können …“ Immerhin werden die Bemühungen der Neugründung von einem großen Namen protegiert: Sir Charles Galton Darwin, Enkel des weltberühmten Evolutionsbiologen und damals Direktor des NPL, fliegt im April 1948 sogar extra zur Unterstützung nach Braunschweig. Autos und Stahl N Startschuss für Lehre und Forschung: Das Collegium Carolinum eben den Forschungsimpulsen beeinflusst auch die Gründung des Volkswagenwerks und damit verbunden der „Stadt des Kraft-durch-FreudeWagens bei Fallersleben“ (kurz KDFStadt) die Nachkriegsentwicklung der Region. Adolf Hitler legt am 26. Mai 1938 auf der grünen Wiese den Grundstein für das Werk, in dem aufgrund des Kriegsausbruchs zunächst vor allem Kübel- und Kommandeurwagen produziert werden. Mehr als 10.000 ausländische Zwangsarbeiter und über 1.000 KZ-Häftlinge arbeiteten im Mai 1944 allein im Hauptwerk. Als die britische Militärregierung im Dezember 1945 die Fotos: Holger Isermann, Universitätsarchiv TU Braunschweig, roger4336 / flickr.com gegen den Willen seines Vaters Gasthörer am Braunschweiger Collegium Carolinum wird. Dort studiert der ehemalige Dorfschüler drei Jahre lang Maschinenbau und Bautechnik. In der Folge gründet er mehrere Unternehmen, die Fahrräder, Maschinen oder Stellwerke für die Eisenbahn herstellen und wird schließlich im hohen Alter zum Autopionier. Doch Büssing ist nicht nur Techniker. Er gründet auch eine Buslinie von Wendeburg nach Braunschweig und mit der „Transportgesellschaft zur Beförderung von Waren und Güter“ die wahrscheinlich erste Spedition der Welt. 13 Käferproduktion wieder anlaufen lässt, besteht Wolfsburg aus nicht viel mehr als einigen Dörfern und rund 2.200 kasernenartigen Wohnungen und Baracken. Zehn Jahre später rollt der Millionste Käfer vom Band. Die Stadt hat zu diesem Zeitpunkt weder ein Rathaus, noch einen Bahnhof. Seitdem ist viel passiert. Mittlerweile gilt Wolfsburg als eine der dynamischsten Städte des Landes und belegt regelmäßig Spitzenplätze in nationalen Wirtschaftsrankings. Doch nicht nur an der Aller, auch rund 50 Kilometer süd-westlich greifen die Nazis entscheidend in die regionale Entwicklung ein. Im Zuge der Kriegsvorbereitungen sollte die Abhängigkeit von Rohstoffimporten reduziert februe.de/de/produkte/arbeitsplatz/active/ Wissenschaft werden. Aufgrund der großen Eisenerzvorkommen in Salzgitter gründet die Reichsregierung dort am 15. Juli 1937 die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten Hermann Göring und macht die Region zu einer der größten Baustellen Europas. Gesellschaftlicher Mittelpunkt sollte eine nationalsozialistische Musterstadt werden. Zwar werden am 1. April 1942 insgesamt 28 Gemeinden zur Stadt Salzgitter zusammen geschlossen, das „Vorzeigeprojekt“ scheitert aber am Material- und Arbeitskräftemangel. Dabei waren von 1939 bis 1945 in mehr als 100 Lagern in der Umgebung über 100.000 Zwangsarbeiter untergebracht, die unter unmenschlichen Bedingungen Produktionsanlagen erbauen und in der Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Nach dem Krieg folgt ein Neuaufbau, da die Alliierten einen Großteil der Anlagen demontiert haben. Die ehemaligen Reichswerke gehen in der staatlichen Salzgitter AG auf, die schließlich 1989 von der Preussag AG übernommen wird und seit 1998 als eigenständiges Unternehmen agiert. Auch in der Pockelsstraße erfolgt der wissenschaftliche Neustart nach dem Krieg ohne Verschnaufpause: Die TH Braunschweig nimmt trotz 70-prozentiger Zerstörung als erste deutsche Hochschule den Vorlesungsbetrieb wieder auf und erweitert im Jahr 1968 den eigenen Horizont über die Technik hinaus. Mit der Gründung der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften wird die TH zur Technischen Univer- sität. Gegenwärtig bildet sie den Ausgangspunkt und das Zentrum vielfältiger Forschungsaktivitäten in der Region, die in der Vergangenheit durch zahlreiche Akteure geprägt wurde. Gauß, Büssing und Co. gaben ihr ein Gesicht und wurden zum Initial für die Schwerpunkt- und Kompetenzregion. Während das kalifornische Silicon Valley für die Elektronik- und Computerindustrie steht, haben sich in Braunschweig und Umgebung eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen und Unternehmen angesiedelt, bei denen sich alles ums Vorwärtskommen dreht. Die von TU-Präsident Prof. Dr. Jürgen Hesselbach im Titelinterview attestierte „Sogwirkung“ von VW ist zwar unbestreitbar, aber auch der AviationSchwerpunkt am Forschungsflughafen und viele weitere Leuchttürme strahlen längst weit über die Region hinaus: Insgesamt 24 Forschungseinrichtungen sind heute in und um Braunschweig zu Hause – darunter Hochschulen, Bundesforschungsanstalten, Helmholtz- und Fraunhofer-Institute, Forschungseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft und Museen. Auch wenn der Wissenschaftsthron nach den aktuellsten Zahlen von eurostat gegenwärtig in der belgischen Provinz Wallonisch-Brabant steht, bleibt die Region zwischen Harz und Heide eine der forschungsintensivsten in Europa. Dem wollen wir Rechnung tragen und in einer neuen Serie ausgewählte Forschungseinrichtungen vorstellen – los geht es in der nächsten Ausgabe. Holger Isermann Hermann-Blenk-Straße 17 38108 Braunschweig www.sperling-bueroausstatter.de Geschäftsführer Lars Kroschke vor einem großformatigen Digitalprint der Schloss Arkaden. Werbung und Orientierung 20 Jahre sign point GmbH E gal ob beim Bäcker um die Ecke, beim Einstieg in Bus und Bahn oder beim Besuch der Braunschweiger Innenstadt. Die Beschilderungen der Braunschweiger sign point GmbH sind nicht zu übersehen. Aber auch vom Schreibtisch eines jeden Büros ist das 1995 aus der Kroschke sign International GmbH hervorgegangene Unternehmen nicht mehr wegzudenken. „Stempel in allen Formen und Größen sind unser meistverkauftes Produkt“, sagt Geschäftsführer Lars Kroschke, „und der Holzstempel ist dabei unser absoluter Stückzahlrenner.“ Dennoch macht die Stempelproduktion, auf den Umsatz bezogen, nur einen kleinen Teilbereich bei sign point aus. Kroschke selbst beschreibt sein Unternehmen als „Spezialistenfirma“ für Werbe- und Objektbeschilderung mit einem Produktportfolio, das sich von dem Ursprungsschwerpunkt Beschilderung und Stempel über Fahrzeugvollverklebung, Bauschilder, Bannertechnik, Gebäudebeschriftung und Leuchtwerbung bis hin zu digitalen Schildern und Multitouch-Informationssystemen entwickelt hat. „Unser Mutterhaus hat sich auf die Arbeitssicherheit spezialisiert und produziert in großen Mengen Schilder, die einen schützen sollen oder die einem zeigen, wie man im Notfall das Gebäude verlässt. Bei uns geht es darum, dass man ins Gebäude herein- und sich Gut ausgeschildert: Das Firmengebäude in der Christian-Pommer-Straße 58 in Braunschweig. zurechtfindet“, erklärt Kroschke. Dafür hat sign point diverse Beschilderungssysteme im Sortiment, die alle individuell angefertigt werden können. Gedruckt wird umweltfreundlich auf einem großen emissionsfreien Latexdrucker und die Metallbearbeitung erfolgt im firmen eigenen Maschinenpark. Mitte 2010 wagte das Unternehmen außerdem einen Ausflug auf das Gebiet des Digital Signage und produzierte dafür unter anderem digitale Stelen für die Empfangsbereiche diverser Unternehmen. „Leider waren wir nicht in der Lage, unsere Artikel auf diesem Sektor massentauglich zu vermarkten, denn wahrscheinlich sucht man elektronische Produkte eher bei technischen Firmen wie Samsung, die einen ganz anderen Background und ganz andere Kapazitäten haben“, so Kroschke. 2013 musste dieses Projekt trotz qualitativ sehr hochwertiger Produkte wieder eingestellt werden. Bereut hat der 39-Jährige diese Investition im fast siebenstelligen Bereich allerdings bis heute nicht, hat er doch bei einigen spannenden Projekten, wie z.B. mit Siemens, viel gelernt und an Lebenserfahrung dazugewonnen. Auf sein Lieblingsprojekt in den letzten 20 Jahren angesprochen, gerät Kroschke ins Schwärmen. Zusammen mit Jägermeister und Eintracht Braunschweig hat der bekennende Fußballfan ein Vereinsmuseum auf dem Stadiongelände an der Hamburger Straße realisiert. Die Schauwände, Vitrinen, Schaukästen und Säulen auf und in denen sich die Exponate befinden, hat sign point sowohl hergestellt, als auch beschriftet. „Verdient haben wir daran nichts, ganz im Gegenteil. Aber jedes Mal wenn ich zum Eintracht-Stadion komme und unsere Arbeit dort sehe, erfüllt es mich schon mit Stolz.“ Für die Zukunft hat der gelernte Betriebswirt natürlich auch Wünsche. „Unser Unternehmen immer weiter zu entwickeln, immer professioneller zu werden und mit qualifiziertem Personal zusammenzuarbeiten“, wünscht sich Kroschke, der die Aussichten für sein Unternehmen als gleichbleibend gut einschätzt. „Natürlich hat man nicht jede Woche Großaufträge für die Medizinische Hochschule Hannover, Volkswagen oder die Stadt Braunschweig, aber solange es Firmenneugründungen geben wird, werden auch wir immer zu tun haben.“ Christian Siebke, Christian Göttner Foto: Christian Göttner, sign point 14 Unternehmen 15 Zahlen Der Kölner Dom hat laut Erzbistum einen symbolischen Wert von nur Nach Angaben der Weltbank sind geschätzte 27 Euro 1,2 Milliarden Laut Bertelsmann Stiftung bilden aktuell nur 1,25 $ am Tag 17 Prozent . 15 Prozent der Ausbildungsbetriebe Jugendliche mit Migrationshintergrund aus. 60 Prozent der Unternehmen hatten noch nie einen Lehrling mit ausländischen Wurzeln. Voriges Jahr haben die Deutschen laut Stiftung für Zukunftsfragen durchschnittlich Menschen sehr arm und müssen von weniger als leben. Das entspricht rund der Weltbevölkerung, die rund 7 Milliarden beträgt. 202.834 Flüchtlinge kamen laut Bundesministerium des Inneren 2014 nach Deutschland. ©Alexey Afanasyev Foto: Katjes 1.071 Euro 12,1 Tage Urlaub 81,1 Millionen für Reisen ausgegeben und dafür Dank Zuwanderung ist die Einwohnerzahl in Deutschland im vierten Jahr in Folge gestiegen. Fast fernab von zu Hause gemacht. Das entspricht einem Urlaubsbudget von Menschen lebten Ende 2014 in Deutschland. und Person. Wer in Deutschland Urlaub macht, kam mit 75 Euro aus. Menschen zogen zu – so viele wie seit 1993 nicht mehr. 89 € pro Tag 470.000 Im Januar wurde die Ahoj-Brause, die 1925 von Theodor Bechtle in Stuttgart erfunden wurde – und mittlerweile dem Süßwarenhersteller Katjes gehört – 90 Jahre alt . Heute werden im Ahoj-Werk in Remshalden mit 60 Mitarbeitern jedes Jahr rund 200 Millionen Päckchen Brausepulver hergestellt. Den Anteil am deutschen BrausepulverMarkt mit rund 25 Millionen Euro Jahresumsatz beziffert Katjes auf 85 Prozent . 16 Meldungen Übernimmt den Vorsitz der Marke Volkswagen Pkw von Prof. Dr. Martin Winterkorn: Dr. Herbert Diess. Matthias Müller, Experte für die sportliche Markengruppe des Volkswagen Konzerns. Neuer Präsident Vorstandsvorsitz VW-Pkw VW-Konzernvorstand Auf ihrer konstituierenden Sitzung in Hannover wählten die Delegierten der Kammerversammlung Dipl.-Kfm. (FH) Carsten Fischer als neuen Präsidenten der Steuerberaterkammer Niedersachsen. Diese hat derzeit 6.794 Mitglieder und ist die Selbstverwaltungsorganisation der Steuerberater, -bevollmächtigten und -beratungsgesellschaften in Niedersachsen. Der 49-jährige Steuerberater aus Syke (Landkreis Diepholz) wurde Nachfolger des Lüneburger Steuerberaters und vereidigten Buchprüfers Dr. Harald Grürmann, der nach 20 Jahren seine ehrenamtliche Tätigkeit als Präsident der Steuerberaterkammer Niedersachsen beendet hat. Dr. Herbert Diess wird mit Wirkung zum 1. Juli 2015 zum ordentlichen Mitglied des Vorstands der Volkswagen AG bestellt. Das hat der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft kürzlich bestätigt. Der Wechsel erfolgt damit drei Monate früher als zunächst geplant und wird durch eine Einigung zwischen Diess und der BMW AG ermöglicht, bei der er als Vorstand für den Bereich Entwicklung tätig war. Diess wird in seiner Eigenschaft als Mitglied des Konzernvorstands den Vorsitz der Marke Volkswagen Pkw von Prof. Dr. Martin Winterkorn übernehmen, der weiterhin als Vorsitzender des Konzernvorstands fungiert. Der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft hat Matthias Müller mit Wirkung zum 1. März 2015 zum Mitglied des Vorstands mit dem Zuständigkeitsbereich „Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG“ bestellt. Müller übernimmt diese Konzernfunktion zusätzlich zu seinen Aufgaben als Vorsitzender des Vorstands der Porsche AG. Der 61-Jährige ist gelernter Werkzeugmacher sowie Diplom-Informatiker und begann seine berufliche Laufbahn 1971 mit einer Ausbildung bei der Audi AG. Seit 2010 ist Müller Vorsitzender des Vorstands der Porsche AG und Mitglied des Vorstands der Porsche Automobil Hol- Luca Ceschiutti ist neuer General Manager von Wentronic in Udine, Italien. Vorstand VW Financial Services: Lars Henner Santelmann, Christiane Hesse, Frank Fiedler, Dr. Mario Daberkow, Frank Witter, Dr. Michael Reinhart. AAI-Vorstand: Norman Lies, Michael Arko, HeinzWerner Kretschmann, Philipp Schröder, Michael Hoffmann, Bernd Schroers, Volkmar von Carolath. Neuer Standort in Italien Volkswagen Financial 30 Jahre AAI Der Braunschweiger Distributor Wentronic erweitert seine Kompetenzen im europäischen Raum und hat Anfang März eine neue Niederlassung in Italien gegründet. Die Tochtergesellschaft mit Sitz in Udine soll mit sechs Mitarbeitern sowie einem eigenen Logistikzentrum den italienischen Markt besser betreuen und kürzere Lieferzeiten sicherstellen. Mit der neuen Niederlassung sieht der Distributor für Zubehör aus der Unterhaltungselektronik gute Chancen, weitere Absatzkanäle für sich zu erschließen und aufgrund der Kundennähe mit muttersprachlichen Ansprechpartnern den italienischen Markt noch besser zu durchdringen. Erfolgreich wachsen konnten die Volkswagen Finanzdienstleistungen auch im Geschäftsjahr 2014. Das operative Ergebnis stieg auf 1,7 Mrd. Euro (+5,5 %), die Bilanzsumme auf 137,4 Mrd. Euro (+19,4 %). „Als zentraler Absatzförderer und Partner der Marken des VW Konzerns haben wir auch 2014 wieder einen signifikanten Beitrag zum Konzernergebnis geleistet. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Marken des Konzerns, durch die Expansion in neue Märkte sowie durch das Ausrollen weiterer Produkte in bestehenden Märkten sind wir weiter profitabel gewachsen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Witter. Anfang März fand die jährliche Mitgliederversammlung des Arbeitsausschusses Innenstadt Braunschweig e. V. (AAI) statt. Neben der Bestätigung des Vorstandsvorsitzenden Volkmar von Carolath und der Wahl eines neuen Vorstandes standen das Zentrenkonzept sowie die vergangene und zukünftige Vereinsarbeit im Fokus. Zum 30. Geburtstag im April 2015 gibt es unter anderem einen großen Jubiläumsempfang für die Mitglieder. Weitere Aktivitäten: Im August finden Besucher bei „Braunschweig blüht auf“ kleine grüne Oasen in der Innenstadt und ebenfalls im August wird es ein Open-Air-Dinner geben. Fotos: Steuerberaterkammer Niedersachsen, BMW, Volkswagen AG, Wentronic, Armin Brosch, Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V./Sascha Gramann Carsten Fischer wurde zum Präsidenten der Steuerberaterkammer Niedersachsen gewählt. 17 Ministerpräsident Stephan Weil, Turnierdirektor Axel Milkau und das Niedersachsenross. Meldungen Gabriele Krone-Schmalz, eine der bekanntesten Russland-Expertinnen, rückt das Russland-Bild zurecht. Prof. Dr. Ulrich Menzel leistet einen Beitrag zur aktuellen Hegemonie- und Imperiumsdebatte. Reitturnier Löwen Classics Russland verstehen Ordnung der Welt Bereits zum dritten Mal übernahm Ministerpräsident Stephan Weil auch in diesem Jahr die Schirmherrschaft der Löwen Classics, denn der Standort Braunschweig und die Veranstaltung selbst sind für Niedersachsen interessant und wirtschaftlich wichtig. Niedersachsen trägt das Pferd im Wappen und das aus voller Überzeugung. Der Ministerpräsident versicherte im Gespräch mit Löwen-Classics-Turnierchef Axel Milkau, dass das Thema Pferd als Wirtschaftsfaktor und Kulturgut sehr bedeutsam für Niedersachsen ist und bleibt. Für die Zukunft will die Regierung eine stärkere Präsenz politischer Entscheidungsträger ermöglichen. Antirussische Vorbehalte haben in Deutschland eine lange Tradition und sind in zwei Weltkriegen verfestigt worden. Tatsächlich ist aber nicht nur das Verhältnis zwischen Russland, dem Westen und der Ukraine vielschichtiger, als es der Medien-Mainstream suggeriert, sondern auch die russische Geschichte seit dem Ende des Kalten Krieges. Die Historikerin, ARD-Moderatorin und Russland-Expertin Gabriele Krone-Schmalz reflektiert „Den Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens“ am 16. April, 20.15 Uhr, in der Buchhandlung Graff. Wer sorgt für Ordnung in der „Anarchie der Staatenwelt“, wenn als Folge von Globalisierung die Beziehungen zwischen den Staaten dichter werden und der Bedarf nach internationaler Ordnung wächst? Diese und weitere Fragen stellt Prof. Dr. Ulrich Menzel, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen sowie Geschäftsführender Leiter des Instituts für Sozialwissenschaften an der TU, in seinem Buch „Ordnung der Welt“. Antworten und Analysen großer Mächte gibt es am 23. April, 20.15 Uhr, bei einer Lesung in der Buchhandlung Graff. Das Team successNow gewann mit ihrer Idee für ein sensorgesteuertes Gesundheits-Reporting. Fotos: Stroscher, Markus Amon / Corbis, Jürgen Bauer, Volkswagen AG Mobilität der Zukunft Mehrere hundert Studenten programmierten kürzlich an einem Wochenende beim „CodeFest8“ um die Wette. In nur 28 Stunden entwickelten sie Software zum Motto „Mobilität der Zukunft“. An acht Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz fand zeitgleich die Vorrunde statt . Die beiden besten Teams des Standorts qualifizierten sich für das große Finale auf der CeBIT in Hannover. Dort ging es um ein Preisgeld von mehr als 15.000 Euro. Das Team „Success Now“ stellte ein sensorgesteuertes Gesundheits-Reporting vor, das nach einem Unfall lebenswichtige Daten liefert und dafür u.a. Smartwatches nutzt. Sie suchen einen Sitzungsort? Dann sind Sie hier genau richtig: In der Brackstedter Mühle erwartet Sie herzliche Atmosphäre, hervorragende Küche und viel Erfahrung in der professionellen Durchführung Ihrer erfolgreichen Seminare und gelungenen Feierlichkeiten. Einfach anrufen und vorbei kommen! Hotel & Restaurant Brackstedter Mühle Zum Kühlen Grunde 2 | 38448 Wolfsburg, OT Brackstedt Tel. (0 53 66) 90-0 | www.brackstedter-muehle.de 18 Mobilität Auf Kosten des Hauses 2014 Anteil Autobauer an Neuzulassungen 9,8 % 2013 2012 Quelle: CAR-Center Automotive Research, Universität Duisburg Essen 9,2 % 9,1 % 2011 8,6 % 2008 8,0 % 2010 7,7 % 2007 7,2 % Der große Firmenwagen-Monitor! E r galt einmal als untrügliches Zeichen des beruflichen Aufstiegs, ist heute weiter verbreitet als je zuvor und verliert nicht nur deshalb als Statussymbol immer mehr an Bedeutung: der Firmenwagen. Standort38 hat sich das Firmenflottengeschäft und den Automarkt genauer angeschaut und mit ausgewählten Händlern sowie Autoexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gesprochen – das Ergebnis: Zahlen und Fakten zu Marken, Peak Car und Co. Die Automobilbranche verliert die Privatkunden 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % ’90 ’91 ’92 ’93 ’94 ’97 ’98 ’99 ’00 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14* * Januar – Oktober 2014 | Quelle CAR-Center Automotive Research, Universität Duisburg Essen Anteil der privaten und gewerblichen Neuzulassungen F ast zwei Drittel der Neuzulassungen in Deutschland sind mittlerweile gewerblicher Natur. Damit hat sich das Verhältnis zwischen privat und gewerblich zugelassenen Fahrzeugen seit der Wiedervereinigung umgekehrt. Diese Zahl könnte positiv betrachtet die enorme Bedeutung von Firmenflotten für die Automobilbranche dokumentieren oder umgekehrt Zeichen für das schwächelnde Privatkundengeschäft sein. Denn nur noch gut jedes dritte Fahrzeug wird gegenwärtig fabrikneu für die private Nutzung gekauft. 2013 waren das 1,12 Millionen Autos – zum Vergleich: Befeuert durch den enormen Bedarf an modernen Fahrzeugen in den Ländern der ehemaligen DDR wurden 1991 in Deutschland 2,74 Neuwagen auf Privatkunden zugelassen. Diese Entwicklung ist ökonomisch bedenklich, denn gerade der klassische Autokauf durch Privatkunden verspricht die größten Margen für die Autobauer. 2009 5,5 % 2006 2005 5,1 % 5,2 % Autobauer selbst sind ihre besten Kunden R ichtig ist: Unternehmen stabilisieren seit Jahren zunehmend den nationalen Automarkt. Die meisten der gewerblichen Verkäufe erfolgen allerdings über hohe Rabatte. Außerdem ist längst nicht jede gewerbliche Zulassung tatsächlich ein Firmenwagen im engeren Sinne. Dazu zählen Probe- und Vorführwagen, die Fahrzeuge der Vermieter, wie Sixt, Europecar und Co., und Tages- sowie Eigenzulassungen. Die nehmen seit Jahren zu. 9,8 Prozent betrug die Quote im letzten Jahr. Die Fahrzeuge werden häufig als Dienstwagen oder zu besonders günstigen Konditionen den eigenen Mitarbeitern angeboten und nach kurzer Zeit als junge Gebrauchte auf den Markt gebracht – mit hohen Abschlägen vom Listenpreis. Betrachtet man den gesamten deutschen Fahrzeugbestand, sind weiterhin rund 90 Prozent auf einen privaten Halter zugelassen. Nur erfolgt der Weg in die heimische Garage immer häufiger über Tages- oder Eigenzulassungen und am Ende über ordentliche Rabatte für das eigene Portemonnaie. 19 Mobilität VW ist bei Eigenzulassungen vorn! 5 Fragen an … Anteile Pkw-Zulassungen auf Autobauer Swen Huisman 2010 2011 2012 2013 2014 1 VW 16,2 % 18,1 % 20,2 % 18,9 % 21,7 % 2 Porsche 16,8 % 22,2 % 16,4 % 18,9 % 21,4 % 3 Audi 14,7 % 15,2 % 15,2 % 17,1 % 16,8 % 4 Mini 5,8 % 9,2 % 9,2 % 11,8 % 12,1 % 5 BMW 10,0 % 11,6 % 10,6 % 11,7 % 11,5 % 6 Mercedes 9,1 % 8,6 % 8,7 % 9,8 % 10,1 % 7 Opel 6,2 % 7,6 % 8,7 % 8,5 % 9,3 % 8 Lexus 5,8 % 3,5 % 4,3 % 6,5 % 7,6 % 9 Ford 6,6 % 5,1 % 6,4 % 5,2 % 4,3 % 10 Smart 3,3 % 2,9 % 3,1 % 3,0 % 3,8 % Quelle CAR-Center Automotive Research, Universität Duisburg Essen S Foto: Privat pitze bei den Eigenzulassungen sind Volkswagen und Porsche. Die Wolfsburger haben das Ziel, der größte Autobauer der Welt zu werden und deshalb ein großes Mitarbeiterleasing-Programm. Auch Automobilexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer deutet den hohen Anteil an Eigenzulassungen im Standort38-Interview auf Seite 24 als Strategie, um Toyota vom Autobauerthron zu stoßen. Andere deutsche Hersteller, wie Mercedes und BMW sind hier deutlich zurückhaltender. Charakter. Stark. Nur für kurze Zeit: die StreetStyle Sondermodelle. Mit AMG Line, Bi-Xenon-Scheinwerfern und AMG Leichtmetallrädern. Vertriebsleiter Autozentrum Voets Besonders gut verkauft sich aktuell … der Passat Variant. Er setzt neue Maßstäbe. Der Trend geht in diesem Jahr … bei Fuhrparks zu einer CO -Obergrenze. ² Das können wir besser als die anderen … Wir sind in allen Bereichen und FZG Klassen sowohl bei den CO -Werten und auch in Praktikabi² lität hervorragend aufgestellt. Die Elektromobilität könnte die Firmenflotten zukünftig … eine sehr große Rolle spielen. Ich fahre selbst einen … Audi A4 Avant, weil er einfach Spaß macht. Monatliche Leasingrate Ab 299 € 1 Für einen A 180 StreetStyle2, Kaufpreis 27.965,00 € 3, Leasingsonderzahlung 0 €, Gesamtkreditbetrag 27.965,00 €, Gesamtbetrag 10.764,00 €, Laufzeit 36 Monate, Gesamtlaufleistung 30.000 km, Sollzins gebunden -1,93 % p.a., effektiver Jahreszins -1,91 % p.a., mtl. Leasingrate 299,00 €. Ein Leasingbeispiel der Mercedes-Benz Leasing GmbH, Siemensstraße 7, 70469 Stuttgart, für Privatkunden. Stand 01.12.2014. Ist der Darlehens-/Leasingnehmer Verbraucher, besteht nach Vertragsschluss ein gesetzliches Widerrufsrecht nach §495 BGB. Das Angebot ist zeitlich begrenzt und gilt bei Bestellung bis 30.06.2015. 2 Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 7,6/4,6/5,7 l/100 km; CO₂-Emission kombiniert: 133 g/km. 3 Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, zuzüglich lokaler Überführungskosten. 1 Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Braunschweig, Frankfurter Straße 49, 38122 Braunschweig, Tel 0531/802-802, [email protected], www.mercedes-benz-braunschweig.de mit Centern in Helmstedt, Wolfsburg, Goslar, Seesen und Peine 20 Mobilität Du fährst, was du verdienst Quelle: Compensation-Firmenwagenmonitor 2014 80 T€ Ø Preis Firmenwagen % Verteilung 80 % 70 T€ 70 % 60 T€ 60 % 50 T€ 50 % 40 T€ 40 % 30 T€ 30 % 20 T€ 20 % 10 T€ 10 % < 30 T€ 30-40 T€ 40-50 T€ 50-70 T€ 70-90 T€ 90-110 T€ 110-150 T€ 150-200 T€ > 200 T€ M it dem Gehalt steigt auch die Wahrscheinlichkeit für einen Firmenwagen. Jede zehnte Fach- und Führungskraft mit einem Jahresbrutto zwischen 40.000 und 50.000 Euro (inkl. Boni) bekommt ein Fahrzeug vom Arbeitgeber. Ab 150.000 Euro stehen die Chancen bei gleichbleibend 70 Prozent. Mit der Höhe des Gehalts nimmt zudem der Preis der Fahrzeuge zu. Das bestätigt auch die Umfrage des Beratungsunternehmens BBE Media unter 3.150 GmbH-Chefs. Diese gaben im Schnitt für ein Modell der gehobenen Mittelklasse rund 68.000 Euro aus. Der Peak Car ist 2022 erreicht 2013 2022 2040 Mit dem Firmenwagen auf den Bau Branche Verbreitung Bau 27,8 % Pharma 23,9 % Konsum- & Gebrauchsgüter 23,8 % Medizintechnik 22,7 % Autoindustrie 19,8 % IT-Systemhäuser 19,5 % Großhandel 19,5 % Chemie, Verfahrenstechnik 16,4 % Maschinenbau 16,0 % Software 15,1 % Banken 8,7 % Versicherungen 7,6 % Soziale Einrichtungen 3,7 % Krankenhäuser 2,9 % Bildungsinstitutionen 2,8 % Rechtsberatung 2,6 % Öffentliche Verwaltung, Behörden 2,5 % Forschungsinstitute Kultur 2,2 % 1,7 % Quelle Compensation-Firmenwagenmonitor 2014 F irmenwagen sind vor allem in der Baubranche sehr verbreitet, gefolgt von der Pharma- und der Gebrauchsgüterbranche. Bei Kultur, Forschung und Verwaltung ist man mit vierrädrigen Anreizen besonders zurückhaltend. Während jede vierte Fach- und Führungskraft aus der Baubranche auf Kosten des Unternehmens fährt, ist es im Kulturbereich nur jede 60. 21 Mobilität Der Pkw-Bestand wächst von 43,9 Millionen auf 45,2 Millionen und geht dann auf 42,7 Millionen Pkw zurück – das entspricht dem Stand von 2010. Quelle Shell PKW-Szenarien 2040 Besonders gut verkauft sich aktuell … derzeit neben unserer Ikone, dem 911er, ist das begehrteste Fahrzeug seiner Klasse der Porsche Macan. Der Trend geht in diesem Jahr zu … Fahrspaß mit erhöhtem Sitzen und Flexibilität. Das können wir besser als die anderen … Porsche wird immer das sportlichste Fahrzeug in dem Segment sein. Wir hören unseren Kunden zu und beraten aus Überzeugung. Die Elektromobilität könnte die Firmenflotten zukünftig … neu gestalten. Extrem sportlich trotz hoher Wirtschaftlichkeit im Verbrauch. Ich fahre selbst einen … Porsche Macan, weil ich in meiner Freizeit gern mein Mountainbike mitnehme und sehr gerne reise. 45,2 Mio. 42,7 Mio. Foto: Privat eltweit gibt es aktuell mehr als 900 Millionen Pkws. Während in den Industrienationen im Schnitt auf zwei Einwohner ein PKW kommt, liegt die Motorisierungsquote weltweit bei gerade einmal 123 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner. Gerade in Schwellenländern wie China oder Indien wartet in den nächsten Jahrzehnten ein riesiges Geschäft auf die Autobauer. Die aktuellen Shell PKW-Szenarien gehen von zwei Milliarden Fahrzeugen im Jahr 2050 aus. Der deutsche Markt dagegen ist gesättigt. Zwar prognostizieren die Wissenschaftler bis 2022 ein leichtes Wachstum. Das Jahr bildet aber zugleich den sogenannten Car Peak, also den Motorisierungshöhepunkt. Danach ist demnach ein leichter Rückgang bei allen drei PKW-Kennziffern zu erwarten: Bei der Motorisierungsquote, der Nutzungsintensität und der Verkehrsleistung pro Einwohner. Für den Compensation-Firmenwagenmonitor 2014 hat die gleichnamige Vergütungsagentur fast 400.000 Arbeitsverhältnisse ausgewertet. Knapp 50.000 der Befragten nutzten aktuell einen Firmenwagen. Michael Albrecht Geschäftsführer Porsche Braunschweig 43,9 Mio. W 5 Fragen an … Das schwedische Wirtschaftswunder Gewerbliches Leasing VOLVO V40 D2 LINJE YOU (88 kW) 120 PS Kinetic inkl. Wartung & Verschleiss/Volvo Pro Modul 1, inkl. Winterpaket und inkl. Business-Paket mit RTINavigationssystem und Bluetooth Freisprecheinrichtung Gewerbliches Leasing ohne Anzahlung, 36 Monate Laufzeit, 15.000 km Laufleistung pro Jahr, 299,00 € monatl. Netto-Leasingrate.* Zzgl. einmalige Überführung inkl. Zulassung 726,90 € netto. Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): 3,5 (kombiniert). CO2 Emmisionen (kombiniert): 94 g/km (gem. vorgeschriebenem Messverfahren) * Ein Angebot der Volvo Car Financial Service, ein Service der Santander Consumer Leasing GmbH, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach, gültig bis 30.06.2015 Ihr Ansprechpartner Marcel Jaroslawski Telefon (05 31) 5 80 27-18 E-mail m.jaroslawski@ schmetzer-automobile.de Aussigstraße 3 38114 Braunschweig Telefon (05 31) 5 80 27-0 www.schmetzer-automobile.de 22 Mobilität 5 Fragen an … Norbert Dautzenberg Beim Auto denken die Unternehmen national Fast 70 Prozent der zugelassenen Firmenfahrzeuge stammen von deutschen Herstellern. Geschäftsführer Mercedes-Benz Braunschweig Besonders gut verkauft sich aktuell … das neue C-Klasse T-Modell. Der Trend geht in diesem Jahr … zum CLA Shooting Brake als neues Highlight der Mercedes-Benz Familie in einem völlig neuem Segment. Auch die SUVs werden im Flottengeschäft stärker nachgefragt. Das können wir besser als die anderen … Innovatives Design mit neuester Technik in hervorragender Qualität und Wertbeständigkeit, ausgestattet mit modernsten Sicherheitsfeatures bei beispiellosem Verbrauch. Die Elektromobilität könnte die Firmenflotten zukünftig … noch effizienter und sauberer gestalten. Unsere Produkte vom smart electric drive, der neuen B-Klasse electric drive über die Hybridversionen aus C-, E, und S-Klasse bis hin zum Vito in vollelektrischer Version erfreuen sich steigender Nachfrage. Ich fahre selbst … eine Mercedes-Benz M-Klasse, weil das Fahrzeug universell einsetzbar ist, den Langstreckenkomfort einer Limousine bietet, die Variabilität eines Kombi besitzt und außerdem für Freizeitaktivitäten als SUV mit schweren Lasten nicht überfordert ist. Sonstige 9% Renault 1% Volvo 2% VW Skoda 28 % 5% Opel 6% Ford 6% Mercedes 8% Audi 20 % BMW 13 % Quelle Compensation-Firmenwagenmonitor 2014 F ast jeder zweite Firmenwagen auf deutschen Straßen kommt aus Wolfsburg oder Ingolstadt: VW und Audi machen den Löwenanteil bei den Zulassungen aus, gefolgt von BMW, Mercedes und Ford. Das ist nicht nur über die Eigenzulassungen der Autobauer erklärbar. In vielen Unternehmen erlauben die Dienstwagen-Policys ohnehin nur deutsche Hersteller. Der Vertrieb fährt auf Firmenkosten Beruf / Tätigkeit (mit personeller Verantwortung) Verbreitung Vertriebsleitung 76,3 % Geschäftsführung 66,2 % Niederlassungsleitung 65,9 % Betriebsleitung 58,4 % Personalleitung 56,7 % Marketingleitung 48,3 % Technische Leitung 48,2 % IT-Leitung 43,0 % kaufmännische Leitung Produktionsleitung D 41,1 % 34,7 % ieses Ergebnis ist keine Überraschung. Wer im Vertrieb arbeitet, verbringt einen großen Teil seiner Arbeitszeit hinter dem Lenkrad und hat deshalb häufig einen Firmenwagen. Das spiegelt sich auch bei den Führungskräften wider. Auf den Plätzen folgen Geschäfts-, Niederlassungs- und Betriebsleiter. Schlusslichter sind Produktions-, kaufmännische und IT-Leitung. 23 Mobilität Claudia Block Persönlich haftende Gesellschafterin Block am Ring GmbH & Co. KG Besonders gut verkauft sich aktuell … die Touringmodelle der BMW 3er und BMW 5er Reihe ... Der Trend geht in diesem Jahr zu … einem neuen Fahrzeugkonzept, dem 4er Gran Coupé … Das können wir besser als die anderen … Von den Premiumherstellern liegt BMW sowohl beim Flottenverbrauch als auch beim CO -Ausstoß als Marke ² mit 160,2 g/km deutlich vor den Modellen von Volkswagen (165,8), Audi (176,1) und MercedesBenz (188,7) und lässt selbst Kleinwagenhersteller hinter sich. Die Elektromobilität könnte Firmen- flotten zukünftig … Was fehlt, um der Technik zum Durchbruch zu verhelfen, sind Ladesäulen. Der Ausbau der Infrastruktur schreitet jedoch zügig voran. Je schneller das erfolgt, desto mehr Marktimpulse ergeben sich. Ich fahre selbst einen … BMW i3 und zwar hauptsächlich dann, wenn ich zu Terminen in und um Braunschweig unterwegs bin, obwohl die Reichweite des Fahrzeuges auch größere Distanzen problemlos meistert. Der typische Dienstwagenfahrer … … arbeitet im Vertrieb … für die Baubranche … in NordrheinWestfalen … und sitzt am Steuer eines VW. Fotos: Privat NRW UNSER NEUER BMW 2er ACTIVE TOURER. JETZT PROBEFAHREN. Quelle: Compensation-Firmenwagenmonitor 2014 5 Fragen an … BMW 2er ACTIVE TOURER www.blockamring.de Freude am Fahren www.blockamring.de Verbrauchs-/Emissionswerte BMW 2er Active Tourer Modelle: Kraftstoffverbrauch in l/100 km kombiniert: 6,5 - 3,8. CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 152 - 99. BRAUNSCHWEIG GOSLAR HILDESHEIM PEINE SALZGITTER WERNIGERODE WOLFENBÜTTEL 24 Mobilität „Die Automobilindustrie hat in Berlin großen Einfluss“ Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer über das Auto als Statussymbol, die Bremswirkung der Automobillobby und den Angriff von Google, Apple und Co. Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer leitet den Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft der Universität DuisburgEssen. Das vom ihm gegründete Center Automotive Research (CAR) veröffentlicht regelmäßig viel zitierte Studien zu Gegenwart und Zukunft von Automobilmarkt und -industrie. Über 60 Prozent der PKW-NeuzuInwieweit verändert das Internet den lassungen in Deutschland sind Autohandel? Sind aufwendige PräenFirmenfahrzeuge. Wie abhänsentationsräume in Autohäusern Expert Interviewgig ist die Automobilindustrie überhaupt noch zeitgemäß? Firmenn von den Unternehmen? Die Autobauer nutzen die MögFlotte Diese 60 Prozent sind nicht lichkeiten des Internet als Vervon privaten Nutzern zugetriebskanal kaum. Wenn Kunden lassen, aber trotzdem nicht die Fahrzeugdaten online recherunbedingt echte Firmenfahrzeuge. chieren oder sogar dort einen Kauf Die machen lediglich rund 20 Prozent abschließen, benötigen sie viele Dienstder Zulassungen aus. Etwa 10 Prozent leistungen eines klassischen Autohauentfallen auf Vermieter wie Sixt oder ses nicht mehr. Diese Dienstleistungen Europcar, genauso viel auf die Auto- machen gut 10 Prozent des Fahrzeugbauer selbst. Man könnte etwas provo- preises aus. Ein Verkaufsmodell, das auf kativ sagen, die Autobauer sind ihre bes- das Internet setzt, sollte die Kostenerten Kunden. An diesen Fahrzeugen wird sparnis an die Kunden weitergeben. Biskein Geld verdient. Es geht darum, den her hat aber kein Hersteller ein griffiges Markt mit Rabatten auszuweiten. Spit- Modell, um diese Preisdifferenzierung zenreiter mit mehr als 20 Prozent aller umzusetzen. Also tut man so, als könnte deutschen Neuwagenzulassungen auf man im Internet zum gleichen Preis wie den Autobauer ist übrigens Volkswa- im Autohaus verkaufen. Das wird aber gen … nicht funktionieren. Warum gerade die Wolfsburger? Weil sie mit Macht der größte Autobauer der Welt werden wollen. Deshalb hat VW ein großes Programm für Mitarbeiter-Leasing. Damit werden Neuwagen zu Sonderkonditionen an Mitarbeiter gegeben und anschließend preisgünstig als junge Gebrauchtwagen verkauft. Das ist nicht unbedingt das beste Modell, wenn man auf die Profitabilität schaut. Wird die Rentabilität bei Volkswagen der Sehnsucht nach Größe untergeordnet? Ich denke schon. Die Marke VW hat trotz ihrer großen Volumen und all den oft von VW in den Vordergrund gestellten Teile- und Modul-Baukästen eine sehr schlechte Marge. Weniger als zwei Prozent des Umsatzes bleiben im operativen Geschäft der Marke VW als Gewinn vor Steuern übrig. Toyota, GM, Ford und andere Großserienhersteller sind da ganz erheblich besser. Warum? Weil das in der Konsequenz bedeuten könnte, dass die Kunden zukünftig online kaufen und der stationäre Handel Dienstleitungen bringt, die keiner bezahlt. Das ist nicht lange für ein Unternehmen durchzuhalten. Hersteller wären dann mit dem Problem konfrontiert, nicht mehr in der Fläche vertreten zu sein. Aber günstigere Angebote im Netz sind doch längst Realität … Ja, die Gruppenfreistellungsverordnung über den Automobilvertrieb lässt zu, dass man Neuwagen über das Internet vermittelt. Das geschieht aktuell vor allem über Onlinebörsen wie autohaus24.de, meinauto.de oder priceoptimizer. Die Fahrzeuge, die dort vermittelt werden, stammen von Markenhändlern, die nur dünne Dienstleitungen für diesen Kunden bieten. Gleichzeitig kann der Kunde aber bei anderen Marken- 25 händlern diese Dienstleistungen – wie etwa Beratung oder Probefahrt – quasi kostenlos nutzen. Was die Autobauer also brauchen ist ein System, bei dem nur derjenige den Internetpreis erhält, der keine zusätzlichen Leistungen abverlangt. Dann hätten wir eine saubere Preisdifferenzierung. Wer kaum Dienstleistungen in Anspruch nimmt, kauft via Internet preisgünstiger, und wer das volle Paket nimmt, zahlt eben den vollen Preis. Wie könnte ein solches Modell konkret aussehen? Eine Probefahrt würde dann zum Beispiel 50 Euro kosten, die beim Kauf eines Autos angerechnet werden, egal ob dieser über das Internet oder im Autohaus erfolgt. Das wäre nach meiner Einschätzung ein Lösungsweg, aber die Autobauer scheuen ihn wie der Teufel das Weihwasser. Foto: Jan Schürmann Wie wird sich der internationale Automobilmarkt zukünftig entwickeln? Er verspricht ein riesiges Wachstum. Große Märkte wie China oder Indien sind noch lange nicht gesättigt. In China wurden im letzten Jahr 18 Millionen Neuwagen verkauft, der Markt wäre aber erst bei 50 bis 60 Millionen Verkäufen auf unserem Niveau. Ähnliches gilt übrigens für den US-Markt. Während wir mit Pegida-Schildern durch die Städte laufen, haben die USA in den letzten 20 Jahren 70 Millionen Einwohner durch Zuwanderung gewonnen und das eigene Marktpotenzial gewaltig erhöht. Klingt nach rosigen Aussichten für die deutsche Automobilindustrie … Im klassischen Wachstumsumfeld hat VW gute Chancen, Toyota zu überholen. Aber im Automobilgeschäft ist der Größte nicht immer der Erfolgreichste. Das beste Beispiel hierfür ist General Motors. Über 30 Jahre waren die Amerikaner der größte Autobauer und sind trotzdem in Insolvenz gegangen. Insofern wäre ökonomischer Erfolg erstrebenswerter. Das zweite große Thema spannt sich um die Neuerfindung des Automobils, sprich automatisiertes Fahren. Damit wird es möglich sein, Unfälle fast auf null zu reduzieren und beim Autofahren etwa Zeitung zu lesen. Das Roboterauto ist aber mehr als nur „automatisiertes Fahren“. Ich denke, wir müssen Emotion auch neu definieren, eben Mobilität Autos nicht mehr ums Lenkrad bauen, sondern in völlig neuer Ausrichtung. Bisher haben viele Angestellte den Firmenwagen als Statussymbol gesehen und dafür Lohneinbußen in Kauf genommen ... Meine Generation ist in einer Welt groß geworden, in der ein Auto das Nonplusultra war. Wir sind mit dem Moped stolz zu unseren Freunden gefahren. Die Jugendlichen wachsen heute in einer virtuell geprägten Welt auf und spielen über das Internet miteinander. Es gibt auch viel mehr Statussymbole, die mit dem Auto konkurrieren. Anstatt das zu akzeptieren, versuchen die Autobauer die verlorenen Emotionen zurückzuholen und verlieren dabei die jungen Käufer, die das Auto anders interpretieren. Google und Apple werden da sicher Anregungen für die Branche bringen… … weil sie das Auto nicht mehr ums Lenkrad, sondern um den Bildschirm bauen? Ja. Die ersten Videos vom Google Auto waren zum Schmunzeln, aber todernst. Wir verändern unser Denken radikal und wenn die deutschen Autobauer langfristig erfolgreich sein wollen, müssen sie an diesem Denkprozess mitwirken. Die Autos von übermorgen werden selbstständig und über Elektroantriebe emissionslos fahren. Ist die hiesige Automobilindustrie bei diesen Zukunftsthemen noch auf Augenhöhe? Beim automatisierten Fahren sind die deutschen Konzerne gut aufgestellt. Weit vorne ist sicher Mercedes. Der Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche hat den Konzern komplett umgekrempelt. Ein anderer wichtiger Bestandteil der zukünftigen Mobilität in Städten wird das Thema Carsharing sein. Hier bietet Daimler Car2go und BMW zusammen mit Sixt DriveNow. Der VW-Konzern hat bisher kein Experiment zur gemeinschaftlichen Nutzung des Autos. Das ist eben eine ganz andere Welt, in der Herr Piëch und Herr Winterkorn nicht zu Hause sind. Deshalb hat VW auf diesem Feld ein Manko. Glauben Sie, dass Google oder Apple die etablierten Autobauer angreifen können? Ja. Die genannten Unternehmen haben gewaltige Cash-Positionen und wissen, dass der größte Wachstumsmarkt der Welt die vernetzte Mobilität ist. Sie wird langfristig auch den Bahnver- kehr zurückdrängen. Alles, was wir seit 50 Jahren auf der Schiene sehen, ist wenig erfreulich. Jeder, der Züge in Deutschland nutzt, kennt die Probleme um verschlampte Bahnhöfe, windige Bahnsteige, verpasste Anschlüsse, ausgefallende Stellwerke, teure Tickets und ein marodes Schienennetz. Wie groß ist der Einfluss der deutschen Automobillobby in Berlin gerade im Hinblick auf die Pendlerpauschale oder die Frage, warum die Elektromobilität hierzulande nicht vom Fleck kommt? 120 Prozent. Wenn Herr Wissmann vom Verband der Automobilindustrie Frau Merkel anruft und sagt, dass man mit den Emissionsstandards nicht klar kommt, fährt sie nach Brüssel und klärt das. Die Automobilindustrie hat in Berlin einen sehr hohen Einfluss. Bremst das den notwendigen Fortschritt? Ja, immer nur den leichtesten Weg zu gehen, ist gefährlich. Wir bräuchten Bewegung bei der Elektromobilität. Dazu müsste man in Berlin Unterstützung geben, aber die Kanzlerin sitzt das aus. Dabei gäbe es viele Chancen. In Peking gibt es keine Zweitakter mehr, sondern nur noch Elektroroller. Wenn Sie dort fragen, wie man das geschafft hat, antwortet man: „Das ist ganz einfach, wir haben die anderen verboten.“ Bei härteren Standards jammern die Automobilbauer zwar, aber die Politik tut ihnen langfristig nicht den größten Gefallen, wenn alles beim Alten bleibt, anstatt durch die richtigen Rahmenbedingungen Fortschritt zu fördern. Holger Isermann Chinese CAR-Symposium Am 21. April richtet das CAR gemeinsam mit der Tongij University in Shanghai das erste Chinese CAR-Symposium aus. Im Fokus der Veranstaltung stehen die Erfolgsfaktoren für den größten Automarkt der Welt, darunter Aspekte wie Wertschöpfungskette, Qualitätsmanagement, Lieferzuverlässigkeit und Kostenstruktur. Als Unternehmenspartner sind unter anderem die Kiekert AG, IBM, REDI Group, TÜV-Rheinland und Veritas dabei. Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es unter: www.chinese.car-symposium.de 26 Mobilität Der Vorstand der Volkswagen AG: Prof. Dr. Dr. Jochem Heizmann, Christian Klingler, Rupert Stadler, Andreas Renschler, Matthias Müller, Prof. Dr. Martin Winterkorn, Hans Dieter Pötsch, Dr. Horst Neumann und Francisco Javier Garcia Sanz am neuen Volkswagen Sport Coupé Concept GTE. „Auf dem Weg an die Spitze“ D er Wolfsburger Autogigant steht aufrecht und gesund – auch wenn ihm der schneidende Wind schwächelnder Wachstumsmärkte, schwankender Wechselkurse und einer unsicheren Weltwirtschaft im Geschäftsjahr 2014 stark entgegenwehte. Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft – und einer von zehn mächtigen Männern in dunklen Anzügen und weißen Hemden, die bei der Bilanzpressekonferenz in BerlinTempelhof vor der Presse sitzen –, gibt sich dementsprechend selbstbewusst und kampfeslustig: „Wir haben auch das Jahr 2014 zu einem Erfolgsjahr gemacht. Seit 2007 haben wir eine große, nach- haltige Erfolgsgeschichte geschrieben, in einer Welt der Unsicherheit steht der Volkswagen Konzern damit für Verlässlichkeit und Substanz.“ In Zahlen ausgedrückt: Über 10,1 (9,7) Millionen Fahrzeuge wurden 2014 von den Wolfsburgern weltweit ausgeliefert. Der Umsatz stieg in diesem Geschäftsjahr um 2,8 Prozent auf 202,5 (Vorjahr: 197,0) Milliarden Euro. Nach Steuern wurde ein Ergebnis von 11,1 (9,1) Milliarden Euro erzielt. Die Auslieferungszahlen enthalten auch die 3,7 Millionen verkauften Fahrzeuge der chinesischen Joint Ventures – das waren 12,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Beindruckende Zahlen, die jedoch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass es in anderen wichtigen Erdteilen nicht so gut läuft. Südamerika und Osteuropa schwächelten zum Beispiel 2014. Oder wie es VW-Chef Winterkorn auf den Punkt bzw. Buchstaben bringt: „Von den Zugmaschinen der Weltwirtschaft, den BRIC-Staaten, ist im Prinzip nur das C für China geblieben.“ Die übrigen Buchstaben stehen für Brasilien, Russland und Indien. Der VW-Absatz in Russland sank z.B. um 12 Prozent, in Südamerika sogar um fast 20 Prozent. Besonders betroffen war davon die Stammmarke VW, deren Rendite 2014 von 2,9 auf 2,5 Milliarden Euro rutschte. Dafür erzielten aber die Ertragsbringer Audi und Porsche starke Margen von 10 und 16 Prozent. Fotos: Volkswagen AG Der Volkswagen Konzern setzte seinen Wachstumskurs 2014 weiter fort 27 Mobilität Damit Volkswagen auch zukünftig ganz vorne mitfährt, muss man vor allem in Sachen Digitalisierung ordentlich aufrüsten. Alle neu produzierten Fahrzeuge der zwölf Konzernmarken sollen deshalb bis zum Jahr 2020 eine mobile Internetschnittstelle bekommen. Zudem arbeitet man weiter an der Automatisierung des Fahrens. Der neue Audi A8 soll ab 2017 z.B. bereits bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern selbstständig fahren können. Die Digitalisierung, ein essentielles Zukunftsfeld, in dem Wettbewerber wie der Elektroauto-Pionier Tesla, der Internetriese Google und der Technologiekonzern Apple, der kürzlich als dritter Angreifer aus dem Silicon Valley den Angriff auf die traditionsreiche Autobranche startete, viel Know-how besitzen. Und genug Geld ist dort ebenfalls vorhanden. Aber auch der Volkswagen-Konzern verfügt über Liquidität, finanzielle Robustheit und vor allem über ein innovatives Arbeitsheer von u.a. mehr als 46.000 Entwicklern und 10.000 IT-Fachleuten, das in den aufreibenden Kampf um die Spitzenstellung in der Automobilindustrie geschickt wird. „Diese Stärken werden wir nutzen und ausbauen“, sagte Winterkorn und ergänzte: „Mit 11,5 Milliarden EUR haben wir im Jahr 2014 so viel für Forschung und Entwicklung aufgewendet wie kein zweites Unternehmen auf der Welt.“ Das betrifft natürlich auch das Zukunftsfeld Elektromobilität – Volkswagen bietet bereits heute die breiteste Jahrespressekonferenz der Volkswagen AG am 13. März 2015 in Berlin-Tempelhof. Elektro-Flotte der Automobilwelt an. Es gibt in Zukunft vieles zu tun, voranzutreiben und zu verändern bei VW. Die Dauerbaustelle Nutzfahrzeuge muss zudem bearbeitet, ein Sparprogramm von fünf Milliarden Euro soll bis 2017 umgesetzt werden. Modelle, Sonderausstattungen und Extras müssen gekürzt werden. Oder wie es der 67-jährige Konzernchef, der 2014 ein Spitzengehalt von 15,9 Millionen Euro erhalten hat, ausdrückt: „Wir behalten trotz glänzender Zahlen immer die Bodenhaftung.“ Winterkorn abschließend: „Sie kennen uns: Wir geben uns nie mit dem Minimum zufrieden. Unser erklärtes Ziel ist es, im Geschäftsjahr 2015 sowohl beim Volumen als auch bei Umsatz und operativem Ergebnis erneut zuzulegen. Wir wollen in jeder Hinsicht besser werden und den nächsten Schritt auf dem Weg an die Spitze machen.“ Christian Göttner It’s Showtime: 360°-3D-Fotografie von Menschen und Produkten. Von Mini bis Maxi, vom Schmuckstück über Fashion bis zum Flügel. UNS. JETZ T TESTEN SIE T 20 PROZEN N TE MIT SAT T. AT B A R NEUKUNDEN Mit 360°-3D-Fotografie präsentieren Sie auch online alles von allen seinen besten Seiten, nämlich rundherum. Wir fotografieren höchstauflösend mit bis zu 72 Einzelbildern und Ansichten – perfekt für Internet und Online-Shops. PREMIUM 360 GRAD STUDIO www.keppel360.de 28 Start-Ups „Entrepreneurship wird Volkssport“ Ein etwas anderes Interview: Gründerpionier und Autor Prof. Dr. Günter Faltin stellt sich den Fragen der regionalen Startup-Szene S ein Buch „Kopf schlägt Kapital“ gilt mittlerweile als Klassiker der Gründerszene. Mit seinem neuesten Werk, das bei Murmann Publishers erschienen ist, möchte Prof. Dr. Günter Faltin uns jetzt sogar alle zu Entrepreneuren und die Welt ein Stück besser machen. Denn wir sind nicht nur das Volk, „Wir sind das Kapital“. Faltin ist übrigens kein reiner Theoretiker, sondern seit seiner Teekampagne 1985 auch selbst erfolgreicher Gründungspionier. Convida startup GmbH Ich sehe privates Geld in Deutschland als größten Engpass für die Startup-Szene. Denken Sie, dass die Investitionsbereitschaft von Privatpersonen mittelfristig steigt? Ich sehe den Engpass im Start-upGeschehen in der mangelnden Qualität der Gründungskonzepte. Viel zu oft sind es Einfälle, Anfangsideen, statt gründlich durchdachter und wirklich ausgereifter Konzepte. Es ist richtig, dass die Investitionsbereitschaft von Privatpersonen in Deutschland noch gering ist – der Gedanke, in Unternehmensgründungen zu investieren, ist den Menschen bei uns noch fremd. Das wird sich aber ändern, schon auch deswegen, weil andere Formen, sein Geld anzulegen, momentan sehr unattraktiv sind. Wie können wir den Mittelstand und Startups besser zusammenbringen? Vielleicht sind die Chancen für beide Seiten nicht ausreichend erkannt. Für den Mittelstand öffnet sich ein Zugang zu neuen Ideen, zu universitären Diskussionen und Forschung. Für die Gründer können das praktische Know-how und die bereits vorhandene maschinelle und organisatorische Ausstattung eines mittelständischen Betriebs attraktiv sein. Als Nebenprodukt könnte auch die Nachfolgefrage von einer interessanten neuen Seite angegangen werden: Der Mittelständler lernt potenzielle Nachfolger unter Ernstbedingungen kennen, ohne sich bereits verpflichten oder entscheiden zu müssen. Für den Gründer könnte der Einstieg oder gar die Übernahme des Betriebs eine Option sein, statt alles selbst mit einer eigenen Gründung aufbauen zu müssen. Wir sehen das in der Stiftung Entrepreneurship als sehr aussichtsreich an und haben beim Entrepreneurship Summit 2014 in Berlin eine Veranstaltung für das Zusammengehen von Mit- telständlern und Gründern eingerichtet, die vom Start weg auf großes Interesse stieß. Wir werden dies im Oktober 2015 fortführen. Claudia Schmidt Brotbande.de Welche Bedeutung werden Social Startups zukünftig haben? Ich halte die Trennung von Business Entrepreneurship und Social Entrepreneurship für nicht hilfreich. Der Aspekt des „social“ wird an Bedeutung gewinnen, weil sich immer mehr herauskristallisiert, dass Eigeninteresse und Gewinnmaximierung allein nicht ausreichen, um sich am Markt durchzusetzen. Es wird daher für alle Gründungen ein wichtiger Aspekt sein, soziale Anliegen mitzudenken und in das Entrepreneurial Design einzubauen, wenn Sie erfolgreich sein wollen. Fotos: Günter Faltin, Privat Felix Draheim 29 Marvin Neumann OneDayAmigos Inwieweit bremst der Fokus auf den Binnenmarkt und das fehlende globale Denken die deutschen Gründer? Ich finde eine Fokussierung zunächst auf den Binnenmarkt gar nicht so schlecht. Bei einer Scheiternsquote von bis zu 80% in den ersten fünf Jahren sind Gründer gut beraten, vor allem dem proof of concept Vorrang zu geben. Ein Business Plan ist im Grunde nichts anderes als ein Bündel von Annahmen – über das Produkt, über den Preis, über die Art des Vertriebs etc. etc. Der Gründer sollte an Expansion erst denken und volles Risiko erst dann eingehen, wenn sich diese Annahmen in der Praxis als zutreffend herausstellen. Sven Franke FlowerPower Was können große Unternehmen und Konzerne von Startups lernen? Sehr viel. Oft ist die Unvoreingenommenheit ein Vorteil im Erkennen neuer Trends und Entwicklungen. Hierarchie und Bürokratie – die niemand will, aber die dennoch entstehen – hemmen innovatives Denken. In aller Regel sind die Arbeitsformen von Start-ups weitaus besser geeignet, wenn es um rasches Lernen, Anpassen an neue Marktbedingungen und Erkennen der Chancen neuer Entwicklungen und Technologien geht. Jonathan Beddig playsys Ich nutze Crowdfunding, um mein aktuelles Projekt zu finanzieren. Für wie wichtig halten Sie crowdbasierte Finanzierungsformen im Vergleich zu Krediten oder Venture-Capital-Beteiligungen?“ Crowdfunding ist eine hervorragende Start-Ups Sache. Es hilft ja nicht nur bei der Finanzierung, sondern ist gleichzeitig auch ein Teil des proof of concept. Es ist auch eine Übung in Marketing und der Generierung von Aufmerksamkeit. Kredite oder Venture Capital bedingen auch immer Abhängigkeiten, die beim Crowdfunding geringer sind. Man muss nur aufpassen, dass das Instrument Crowdfunding nicht durch großspurige Versprechen und unsolide Gebaren in Misskredit gerät. Paul Pilch OlivenNektar Wie sehr hat sich die deutsche Gründerund Startupszene seit Ihrem Buch „Kopf schlägt Kapital“ verändert? Früher galt der Ideenteil einer Gründung als unwichtig. „Ideas are a dime for a dozen“, so die damals gängige Meinung. Heute ist die Bedeutung eines Ideenkonzepts viel stärker ins Blickfeld gerückt. Es gibt Ideenwettbewerbe, wie „Deutschland – Land der Ideen“, und auch bei Businessplan-Wettbewerben hat sich der Schwerpunkt mehr zur Konzeptentwicklung hin verschoben. Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein? Entrepreneurship hat eine große Zukunft. Wir können die großen Herausforderungen unserer Zeit mit Politik allein nicht mehr bewältigen. Wir brauchen Initiativen in allen Bereichen unserer Gesellschaft: Entrepreneure, die mit neuen Ansätzen auf komplexe, neue Probleme adäquate Antworten finden und umsetzen. Aber auch für den Einzelnen ist Entrepreneurship relevanter geworden. Während früher der Bereich des Unternehmerischen nur schwer zugänglich war – man brauchte viel Kapital, hohe Managementkompetenz und vieles mehr –, ist er heute selbst für Normalmenschen zum Greifen nahe. Man kann heute mit weniger Kapital gründen als früher, man kann Komponenten einsetzen, statt alles im eigenen Unternehmen aufzubauen. Auch das Umfeld ist heute für Gründungen viel aufgeschlossener und kooperativer. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Entrepreneurship zu einer Art Volkssport wird. Lukas Wichtmann dirzuliebe.net Glauben Sie, dass formale Bildung, wie etwa Studienabschlüsse, in Zukunft an Wert verlieren? Das glaube ich in der Tat. Die technologische und wirtschaftliche Entwicklung geht heute viel schneller vonstatten. Bis im Bildungssystem neue Entwicklungen überhaupt erkannt, dann als Lehrinhalte formuliert und schließlich in die Curricula umgesetzt werden, vergeht zu viel Zeit. Wir werden daher stärker mit neuen Formen von Wissensvermittlung und von Lernen zu tun bekommen. Auch der zunehmende Wettbewerb von Bildungsangeboten lässt einige der traditionellen Anbieter blass aussehen. Redaktion Sie sagen, Entrepreneure könnten eine bessere Welt schaffen. Müssten sie dafür nicht auch bessere Menschen sein? Nein, sie müssen keine besseren Menschen sein. Ich ziehe ja in „Wir sind das Kapital“ bewusst Parallelen zur Entwicklung der Demokratie. Die Forderung nach mehr Mitsprache, etwa von Arbeitern oder Frauen, basierte nicht auf der Idee, dass dies bessere Menschen wären. Die Überlegenheit der Staatsform der Demokratie liegt in der Mitwirkung aller Bevölkerungsgruppen, nicht nur der Adeligen. Es kommen mehr Sichtweisen, mehr neue Ideen und Konzepte zum Einsatz. Wenn wir Entrepreneurship für viel mehr Menschen zugänglich machen – und dies zeichnet sich ja ab –, entsteht mehr Wettbewerb der Ideen, entstehen mehr Experimente, bessere Lösungen und es werden Alternativen sichtbar und sinnlich erfahrbar. Es kommen auch andere Wert- und Moralvorstellungen mit ins Spiel. Es ist die größere Vielfalt der Ideen und Lösungsvorschläge, der Wettstreit der Konzepte, die Chancen für eine bessere Welt eröffnen. Holger Isermann Die Häppchenfalle! Klein, aber oho: Was Sie für die Schlacht am kalten Buffet wissen sollten … E s ist kurz nach neun. Der Redner auf der Bühne läuft gerade erst warm, dabei sollte er eigentlich schon fertig sein. Mittlerweile rutscht die Sauerstoffkonzentration im Konferenzraum zusammen mit dem Magen in den Keller. Ein ganz normaler Abendtermin im Kalender eines Entscheiders. Immerhin: Aus dem Vorraum ist seit einiger Zeit gedämpft das Klirren von Tellern und Gläsern zu hören – der Caterer baut gerade die Nahrungsgrundlage für den (gemütlichen) Networking-Teil des Abends auf. Die hat viele Namen (Fingerfood, Canapés, Häppchen), sieht meist überschaubar aus, aber offenbart genauso häufig große innere Werte. Das weiß auch Ernährungsberaterin Tanja Treis-Szurgut (mehr Informationen unter: www.essen-im-lot.de): „Der Energiegehalt wird oft unterschätzt, weil es nur jeweils ein ‚Häppchen‘ mit oft hoher Energiedichte ist und der Sättigungseffekt erst spät eintritt – dann, wenn man bereits viele dieser kleinen Happen verspeist hat.“ Standort38 hat mit der Braunschweiger Diplom-Oecotrophologin die kleinen Klassiker und ihre Nährwerte genau unter die Lupe genommen und präsentiert das Ergebnis der Analyse auf den nächsten Seiten. Außerdem haben wir mit Caterern aus der Region gesprochen und servieren als Amuse-Gueule Tipps von Ayurvedakoch und Buchautor Volker Mehl. Holger Isermann Fotos: CandyBox Images – Fotolia, Privat, El_Kapitan – Fotolia, nickola_che – Fotolia 30 Ernährung 31 Ernährung Fingerfood-Klassiker im Ernährungscheck 5 Buffet-Tipps von Enährungsberaterin Tanja Treis-Szurgut: •Bewusst zu Variationen mit frischem Gemüse und Obst greifen, dabei deutlich an Dips und Soßen sparen, sie sind oft fettreich •Rote Soßen/Dips den hellen Sorten vorziehen, sie sind meist fettärmer (auf Tomatenbasis) •Den Teller nicht zu voll packen, lieber weniger nehmen und bewusst genießen •Pausen beim Snacken einlegen, z.B. mit gepflegter Konversation •Viel Wasser und andere kalorienfreie/-arme Getränke zwischendurch trinken Enährungsberaterin Tanja Treis-Szurgut nahm für Standort38 Fingerfood-Klassiker unter die Lupe. Datteln im Speckmantel Getrocknete Datteln, Speck oder Bacon Fette, Vitamine und Co.: Datteln liefern eine Extraportion Ballaststoffe sowie Kalium und Magnesium. Außerdem haben sie kein Fett. Ihre Süße stammt aus dem Fruchtzucker, in Verbindung mit den Ballaststoffen sorgt das für eine gute Verdauung. Leider schadet der Speck der Bilanz: Er enthält viele gesättigte Fettsäuren und reichlich Salz. Strich drunter: ca. 70 kcal, 5 g Fett, 2 g Eiweiß, 4 g Kohlenhydrate Mozzarella-Tomaten-Spieße Das ist drin: Cherrytomaten, Mozzarella, frische Basilikumblätter Fette, Vitamine und Co.: Tomaten haben Vitamin E und C für die Abwehr und Carotinoide wie Betacarotin und Lycopin (roter Farbstoff) als Krebsschutz. Der hohe Calciumgehalt des Mozzarella ist gut für gesunde Knochen. Um die enthaltenen gesättigten Fettsäuren zu reduzieren, hilft fettreduzierter Mozzarella. Der Basilikum erleichtert die Verdauung. Ein super Low-carb-Snack. Strich drunter: ca. 70 kcal, 6 g F, 4 g E, 1 g KH Die Gewichtsangaben pro Häppchen liegen zwischen 30 und 50 g. Das ist drin: 32 Ernährung Belegte Baguettes (Käse, Schinken, Ei) Das ist drin: Baguette mit Butter, Margarine oder Remoulade, dazu diverse Beläge und Garnitur Fette, Vitamine und Co.: Energie- und Nährstoffgehalt variieren in Abhängigkeit von Belag und Aufstrich. Ungünstig, weil fettreich und ballaststoffarm wäre die Kombination aus Salami, Majonäse und Weißbrot. Eine sinnvolle Alternative: Putenbrust auf Grahambrot mit Frischkäse. Strich drunter: Salami-Canapé: ca. 120 kcal, 7 g F, 3 g E, 10 g KH „Für Vegetarier werden Speisen vorgehalten“ Herr Debes, wie sehr hat sich das Catering in den vergangenen Jahren verändert? Der Anspruch, die Speisen in möglichst optimaler technologischer Qualität den Gästen zu präsentieren, ist stetig gewachsen. Das Ziel ist, die Speisen im Hause des Gastgebers oder im Zelt in der gleichen Qualität anzubieten, wie es der Gast aus einem Restaurant oder einem Hotel mit voll ausgestatteter Küche kennt. Dieser Anspruch macht es nötig, am Veranstaltungsort thermische Geräte vorzuhalten und mobile Arbeitsplätze einzurichten. Die Anlieferung von warmgehaltenen Speisen ist sowohl unter hygienischen als auch unter qualitativen Gesichtspunkten aus meiner Sicht nicht mehr zeitgemäß. Was unterscheidet ein gutes Catering in der Luft von einem am Boden? Die Basis für gutes Catering in der Luft und am Boden ist identisch: höchste Qualität der Lebensmittel, kreative handwerkliche Verarbeitung der Rohstoffe, gut ausgebildete engagierte Mitarbeiter, Einhaltung der Hygienestandards, maximale Dienstleistungsbereitschaft, größtmögliche Verbindlichkeit, höchste Flexibilität und Professionalität mit dem Ziel eine maximale Kundenzufriedenheit zu erreichen. Beim Air- Catering sind außerdem noch die luftsicherheitsrelevanten Aspekte und Vorgaben zu berücksichtigen. Haben Sie Vegetarier oder Allergiker automatisch im Blick oder muss der Hinweis vom Kunden kommen? Für Vegetarier werden generell Speisen vorgehalten. Bei unseren Stammkunden wissen wir um deren Allergien und haben diese dokumentiert. Wir berücksichtigen die Unverträglichkeiten dann automatisch und halten gesonderte Speisen vor. Bei uns unbekannten Gästen ist ein Hinweis des Kunden im Vorfeld erforderlich, um die entsprechenden Allergien bei der Speisenzubereitung zu berücksichtigen. Wie sehr achten Sie auf die Nährwerte Ihrer Speisen? Take c’air-Chef Marco Debes Da meine Frau, mit der ich das Unternehmen gemeinsame führe, Ernährungs- und ich Lebensmittelwissenschaften studiert haben, ist es für uns obligat, dass ernährungsphysiologische Aspekte wie die nährstoffschonende Zubereitung der Speisen oder den Ausschluss von Fertigprodukten berücksichtigt werden. Mögen es Ihre Kunden eher leicht oder deftig? Sowohl als auch. Wenn Speisen aus qualitativ hochwertigen frischen Rohstoffen zubereitet werden und gut schmecken, hat sowohl die moderne leichte als auch die traditionelle deftige Küche seine Berechtigung. Fotos: Simone Voigt – Fotolia, Privat, SpaPartners – Fotolia Take c’air bietet nicht nur klassisches Catering an, sondern hat sich auch auf die Verpflegung in luftiger Höhe spezialisiert: Seit 1998 beliefert der Braunschweiger Caterer die gewerbliche Luftfahrt sowie die Maschinen des Werksflugverkehrs von Volkswagen. 33 Ernährung Blätterteig-Lachs-Röllchen Das ist drin: Blätterteig, Lachs, Frischkäse oder Crème fraîche Fette, Vitamine und Co.: Blätterteig besteht zu 30 Prozent aus Fett und liefert wie Frischkäse und Crème fraîche viele gesättigte Fettsäuren. Lachs gehört zwar zu den Fettfischen, enthält aber viele Omega-3-Fettsäuren, die unser Körper selbst nicht herstellen kann, und liefert mit Vitamin D ein absolutes Mangelvitamin. Fazit: Abgesehen vom Fisch eine echte Fettbombe. Strich drunter: 140 kcal, 10 g F, 4 g E, 8 g KH „Business-Kunden beraten wir individuell“ Göthes Party- und Veranstaltungsservice bietet in drei Braunschweiger Ladengeschäften Wurst- und Fleischwaren sowie warme Speisen an. Im Businessbereich sind die Brüder Andreas und Frank Göthe ausserdem für ihr Catering bekannt. Herr Göthe, was macht ein gutes Business-Catering aus? Flexibilität, Pünktlichkeit, Qualität, Full-Service, freundliches, geschultes und flexibles Personal. Dekorativ und ansprechend angerichtet, Vielfältigkeit sowie vegetarische Speisen ebenfalls mit anzubieten. Haben die Kunden konkrete Wünsche? Viele Kunden wählen ihre Speisen aus unserem Party-Service-Prospekt aus. Vor allem Business-Kunden beraten wir individuell, um eine dem Anlass entsprechende Auswahl für ihr Catering zu finden. Bevorzugen Ihre Kunden eher deftige oder leichte Speisen? Dies ist in erster Linie der Veranstaltung entsprechend individuell zu gestalten. Bei einem Richtfest werden zum Beispiel eher deftige und vor allem warme Engagiert für das leibliche Wohlergehen: Andreas und Frank Göthe mit ihrem Team. Buffets bevorzugt, während hingegen bei einem offiziellen Empfang häufig ein exklusives und feines sowie leichtes Fingerfood-Buffet (auch als Flying Buffet) gereicht wird. Bei Hochzeiten oder auch Weihnachtsfeiern wird häufig eine Kombination zwischen einem warmen und kalten Buffet gewählt. Wie viele Canapés werden erfahrungsgemäß pro Person verspeist? Bei Tagesveranstaltungen circa vier bis sechs Teile pro Person. Bei Abendveranstaltungen circa acht bis zehn Teile. 34 Ernährung Bruschetta Das ist drin: Tomate, Olivenöl, Weißbrot, Basilikum, Gewürze Fette, Vitamine und Co.: Tomate: s. oben, Olivenöl hat viele Fett-Kalorien, aber ein gutes Fettsäuremuster mit Ölsäure als Leitfettsäure für gesunde Blutgefäße. Das Weißbrot liefert wenig Nährstoffe außer Stärke. Eine gesündere Alternative zu den häufig verwendeten Weißmehlprodukten wäre aufgrund von Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien zum Beispiel Vollkorntoast. Strich drunter: ca. 70 Kcal, 3 g F, 2,5 g E, 10 g KH Satés-Spieße mit Erdnusssauce Das ist drin: Hähnchenbrustfilet, Sojasauce, Erdnussmus Fette, Vitamine und Co.: Hähnchenfleisch ist fettarm und liefert hochwertiges Eiweiß sowie Vitamin B1 für eine gesunde Haut. Erdnüsse bestehen fast zur Hälfte aus Fett, vorwiegend mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Linol- und Linolensäure. Beim gehaltvollen Dipp sollte man sich also zurückhalten. Strich drunter: ca. 90 kcal, 4 g F, 11 g E, 2 g KH Das ist drin: Eier, Schlagsahne, Vollmilch- oder ZartbitterSchokolade, Zucker, Wasser Fette, Vitamine und Co.: Sehr kalorienreiche Creme mit hohem Gehalt an gesättigten Fetten sowie Cholesterin – besser: Mousse au Chocolat ohne Sahne zubereiten und Zartbitterschokolade verwenden. Sie enthält Flavonoide, die den Blutdruck senken und das Herz schützen. Strich drunter: ca. 180 kcal, 11,5 g F, 3 g E, 13 g KH Fotos: JJAVA – Fotolia, pixabay, Brent Hofacker – Fotolia Mousse au Chocolat im Gläschen 35 Ernährung „Chai Tee und Energiebällchen“ Volker Mehl, Ayurvedakoch und Autor, Gesundheitsberater und Biogärtner, über Grusel-Caterings und sinnvolle Ernährung im Büroalltag Herr Mehl, bei Meetings stehen meist nur Kaffee und Kekse auf dem Tisch. Was für Alternativen würden Sie empfehlen? Eine gute Alternative wäre beispielsweise mal ein Chai Tee und Energiebällchen aus Studentenfutter. stofflichen Komponenten werden leider komplett ausgeblendet. Inwieweit macht es Sinn, in der Stadt sein eigenes Gemüse und Obst anzubauen? Natürlich kann man eine Stadt heute nicht mehr autark versorgen. Es macht aber schon mal Sinn, um die Ecke zu denken. Mittlerweile gibt es mehrere Projekte der „essbaren Stadt“. Hier werden Grünflächen mit Obst und Gemüse bepflanzt und den Bürgern zugänglich gemacht. Das sind mit Sicherheit sehr gute Ansätze. Wie kann man Häppchen für Firmenempfänge gesund und kreativ gestalten? Man könnten problemlos anstatt von weißen Brötchen mit Salami und Gouda auch mal vollwertiges Brot mit Kräuteraufstrich und Grillgemüse anbieten. Foto: Michaela Auer Das gastronomische Angebot bei Firmenveranstaltungen ist meist sehr fleischlastig. Ist das noch zeitgemäß? Warum vollzieht sich hier kein Wandel zum vegetarischen und veganen Essen? Ein großes Problem ist vor allem, dass sich das Thema vegetarisches und veganes Essen bis heute kaum in der Kochausbildung widerspiegelt. Zeitgemäß ist das schon lange nicht mehr, bei uns gilt Gemüse aber immer noch als Beilage. Da viele Caterer dazu noch unter ständigem Zeit- und Kostendruck stehen, kommen dann leider solche Grusel-Caterings dabei heraus. Wobei es nicht um Geld, sondern vor allem um Kreativität geht, ich habe schon mehrfach in großen Kantinen bewiesen, dass es auch anders geht. Wird der Trend, sich vegan zu ernähren, irgendwann wieder vorbei sein? Vorbei eher nicht, es wird sich aber wieder auf ein vernünftiges Level einpendeln. Denn vieles, was da draußen passiert, ist nicht immer sinnvoll und angemessen. Vegan ist nicht per se besser oder sinnvoller. Mir erschließt sich der Sinn nicht, warum ich Tabletten schlucken sollte, um mir Nährstoffe zuzuführen, die es auf natürliche Weise in der Natur gibt. In Zeiten, in denen vieles verschwimmt, bietet sich aber offenbar vegan auch als Lifestyle an, um sich von der Masse abzuheben. Weißbrot und Chips sind meistens auch vegan, ist nur die Frage, wie sinnvoll das ist und veganen Pseudo-Kassler in Gummi-Konsistenz finde ich völlig pervers. Wie sollte man sich im Büroalltag bestmöglich ernähren? Da man hauptsächlich sitzt und sich nicht bewegt, empfiehlt sich eine warme, leicht verdauliche vegetarische Ernährung. Denn schwere tierische und pflanzliche Fette sind wahnsinnig schwer zu verdauen und drücken extrem auf das Energielevel. Was macht unsere Nahrung denn gesund und heilsam? Vor allem eine ganzheitliche Sichtweise auf Nahrung. Wir schauen mittlerweile nur noch mit dem Mikroskop auf unsere Nahrung. Wie viele Vitamine, Kalorien und Mineralien stecken darin, die ganzen anderen energetischen und fein- Haben die Menschen in Zeiten fortschreitender Digitalisierung ihre „Verwurzelung“, die Verbindung zur Erde, verloren? Ist die Rückkehr zum Garten und ein möglicher Ausweg? Ganz offenbar, sonst wäre der Zurückzur-Natur-Trend nicht so stark. In Zeiten, in denen sich gefühlt vieles auflöst, selbstverständlich und beliebig wird, sehnt sich der Mensch nach Verlässlichkeit und Stabilität. Ich würde nicht von Ausweg reden, vielmehr von einem Ventil und einer Möglichkeit, anzudocken und Ruhe zu finden. Christian Göttner Mit seinem vielfältigen neuen Gartenkochbuch „Back to the Wurzeln“ (Kailash Verlag) zeigt Volker Mehl, dass echter Genuss schon vor dem Essen kommt. Es enthält neben vielen vegetarischen und veganen Rezepten eine Fülle von praktischen Tipps für natürlichen Genuss im Rhythmus der Jahreszeiten. 36 Messe Industrie 4.0 Die Hannover Messe zeigt im April neue Wege der Vernetzung von Maschinenbau, IT und Produktion D ie digitale Vernetzung der Industrie ist eine der großen Herausforderungen, die sich Unternehmen in der Zukunft stellen werden müssen. Smart Factories, auf Deutsch „sich selbst organisierende Fabriken“ sind das Modell der Zukunft. „Ist mein Unternehmen für die vierte industrielle Revolution gerüstet? – Das ist die Frage, die sich viele Industriebetriebe aktuell stellen“, sagt Dr. Jochen Köckler, Vorstandsmitglied der Deutschen Messe AG. Eine Antwort auf diese Frage finden sie möglicherweise auf der Hannover Messe, der größten Industriemesse der Welt, die vom 13. bis zum 17. April auf dem Messegelände Hannover unter dem Leitthema „Integrated Industry – Join the Network“ stattfinden wird. Mehr als 6.000 Firmen aus aller Welt präsentieren hier Technologieneuheiten aus den Bereichen Industrieautomation und IT, Antriebs- und Fluidtechnik, Energie- und Umwelttechnologien, Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. Aus der Region 38 beteiligen sich neben Volkswagen und der TU Braunschweig unter anderem auch die Unternehmen Fabmaker aus Braunschweig, die sich auf 3D-Drucker spezialisiert haben, der Wolfenbütteler Kupplungshersteller Schmidt-Kupplung oder aber auch der in Cremlingen ansässige Antriebssystemhersteller Inkoma. „Die Wettbewerbskraft eines Unternehmens hängt künftig von der Fähigkeit ab, sich mit allen am Produktionsprozess beteiligten Marktteilnehmern eng zu vernetzen, um Produkte noch schneller zu entwickeln“, so Köckler, „denn in den Fabriken wird es zukünftig immer weniger darum gehen, identische Produkte in Massen herzustellen, sondern individuell auf jeden Kunden Dr. Jochen Köckler Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG bei der Pressekonferenz. Fotos: Deutsche Messe AG Shakehands zwischen maschineller Zukunft und menschlicher Gegenwart. zugeschnittene Waren zu produzieren.“ Wenn Maschinen und Bauteile untereinander kommunizieren, können sich ganze Produktionsstraßen eigenhändig und dynamisch umbauen. Um dies zu erreichen, ist es allerdings noch ein weiter Weg und es besteht noch erheblicher Informations-, Diskussions- und Abstimmungsbedarf. Bei einer Vernetzung von Maschinen und Fabriken ist u.a. eine gemeinsame Software momentan noch ein Problem. „Bisher sprechen die IT-Systeme jedes Unternehmens eine eigene Sprache. Doch mit der neuen Vernetzung muss sich die Industrie auf eine ‚Weltsprache der Produktion‘ einigen“, sagt Köckler. Intelligente Vernetzung nimmt allerdings auch beim Thema Energie eine wichtige Doppelrolle ein. Rund ein Viertel aller Aussteller der Messe beschäftigen sich mit der Energieerzeugung, -speicherung oder -verteilung. „Die Energie der Zukunft ist nicht nur grün, sondern auch intelligent und außerdem heute technologisch bereits machbar“, so Köckler. Wichtig ist dabei der Umund Ausbau der Leitungs- und Datennetze, sowie eine Antwort auf die Frage zu finden, wie man Dutzende Kraftwerke durch hunderttausende Kleinkraftanlagen auf Basis von Erdgas, Sonne, Wind und Biomasse ersetzen kann. Durch die Kommunikation von intelligenten Stromnetzen und Endgeräten soll in Zukunft Energie gespart und die Umwelt geschont werden. Auf der Hannover Messe 2015 sollen die ersten Schritte auf dem Weg der Transformation von starren Energiesystemen zu intelligenten Energienetzwerken gemacht werden. Christian Siebke 37 Messe „Die Verknüpfung von realer und virtueller Welt“ Diese drei regionalen Vertreter präsentieren sich auf der Hannover Messe Fotos: Hersteller Maschine zum 3D-Scannen und Schneiden von Produkten wie zum Beispiel Schinken. Automotive Apps ermöglichen den Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Smartphone. Portables und auf den Millimeter genaues Rohr- und Drahtmessgerät TubeInspect P8. WENTE/THIEDIG c4c ENGINEERING AICON 3D-SYSTEMS Seit 1987 im Bereich der optischen Messtechnik und der industriellen Bildverarbeitung tätig, beschäftigt Wenthe/Thiedig mittlerweile 20 Mitarbeiter aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik. Das Unternehmen entwickelt Kamerasysteme, wie sie in optischen Waagen und Scannern eingesetzt werden. „Damit sind wir exklusiver Partner eines der Weltmarktführer von Schneidemaschinen für Wurst und Käse geworden“, sagt Michael Lehnervon Wenthe/Thiedig. So werden die Maschinen zum Beispiel zum 3D-Scannen von Produkten vor dem Schneiden, zur Querschnittsberechnung von Produkten beim Aufschneiden und zur Positionserfassung von Produkten eingesetzt. Die von der FirmaWente/ Thiedig GmbH vertriebenen 3D-Scanund Kamerasysteme sind alle netzwerkfähig und können somit in ein lokales Maschinennetz wie auch über eine entsprechende PC-Hardware in einem globalen Netzwerk betrieben werden. Lehner: „Somit sind Fernzugriffe für einfache Optimierungen oder für Wartungszwecke ohne weiteres durchführbar, egal von wo aus.“ Die 2010 gegründete c4c Engineering GmbH mit Sitz in Braunschweig beschäftigt 75 Mitarbeiter und entwickelt professionelle App- und Softwarelösungen für den Automotivesektor, die Industrie und den Mittelstand. Als Partner der Automobilindustrie unterstützt c4c Engineering Softwareprojekte von der Forschungs- und Entwicklungsphase bis zur Serienreife, in den Bereichen Elektromobilität, Fahrerinformations- und Navigationssysteme sowie Fahrerassistenzsysteme und Automotive Apps. „Auf der Hannover Messe stellen wir EchtzeitLösungen vor“, so Vertriebsleiter Jan Füllemann, „Sensordaten, wie Fahrzeug- und Diagnoseinformationen, werden drahtlos abgerufen und in Echtzeit auf Tablets und Smartphones visualisiert.“ Weiterhin werden Lösungen zum effizienten Einsatz von Energieund Ressourcen z.B. in Produktionsanlagen der Industrie gezeigt. Füllemann: „Energieeffizienz und Kostensenkung sind ebenso Schlüsselthemen bei der Umsetzung der Industrie 4.0, wie die Befreiung des Benutzers von technisch komplexen Vorgängen und die Vereinfachung der Bedienbarkeit.“ Als Entwickler für portable Koordinatenmessgeräte, spezielle optische Messtechniken, sowie 3D-Scannern zur flächenhaften Erfassung von Objekten ist Aicon 3D-Systems auf diesem Gebiet zu einem der weltweit führenden Produzenten geworden. „1990 gegründet haben wir am Firmenhauptsitz in Braunschweig, sowie in verschiedenen Tochtergesellschaften am Bodensee, in den USA, China, Südkorea und Japan, mittlerweile insgesamt mehr als 130 Mitarbeiter beschäftigt, die unser Unternehmen auf die vierte industrielle Revolution vorbereiten“, sagt Pressesprecherin Regina MarszalkowskiWulf, „denn bei der Industrie 4.0 spielt die Verknüpfung von realer und virtueller Welt eine zentrale Rolle und da stellt unsere Sensorik ein wichtiges Element dar, das die reale Welt erfasst und mit der virtuellen abgleicht.“ So werden Informationen gewonnen, mit denen der weitere Fertigungsprozess gesteuert wird, und man kann in Echtzeit auf Abweichungen im Fertigungsprozess reagieren und nachgeschaltete Prozesse beeinflussen, ohne den Produktionsprozess unterbrechen zu müssen. Christian Siebke 38 Zukunft „Flakfeuer im Kopf“ Anitra Eggler, Bestseller-Autorin, DigitalTherapeutin und Dozentin, über Fluch und Segen der Dauerkommunikation und – ganz peinlich – beim Joggen. Das ging so lange, bis ich merkte, dass die digitale Kommunikation mich im Griff hat, ich mich freiwillig versklavt hatte und durch meine Dauerkommunikation so viel Druck auf meine Mitarbeiter ausübte, dass sich die ersten BurnoutSymptome zeigten. Was war der Auslöser für das Buch? Ich wollte nicht mehr zusehen, wie Menschen ihre Lebenszeit, Gesundheit und Produktivität durch unnötige Mails und zwanghaftes Surfen ruinieren. Firmen entsteht dadurch täglich finanzieller Schaden. Das ist ein persönlicher und wirtschaftlicher Teufelskreis, den jeder stoppen muss, der digitale Innovation für das liebt, was sie uns allen bringen kann: mehr Zeit, effizientere Kommunikation, Wissensvorsprung, Prozessoptimierung und vieles mehr. Heute müssen wir uns die Frage stellen, wie wir mit der Digitalisierung umgehen: Nutzen wir sie zu unserem Vorteil oder lassen wir uns von ihr benutzen, bis wir persönlich ausbrennen und unternehmerisch Geld verbrennen? Woran haben Sie gemerkt, hier stimmt was nicht, ich leide an E-Mail-Wahnsinn und Sinnlos-Surf-Syndrom? Ich habe eine Studie im PM Magazin gelesen, die besagt, dass wir im Rahmen eines 75-jährigen Lebens 8 Monate mit dem Löschen unerwünschter E-Mails verbringen und nur 12 Stunden mit Orgasmen. Diese Studie in Kombination mit dem Leidensdruck meiner Mitarbeiter war Auslöser, unsere Kommunikati- Foto: Christian Postl Frau Eggler, eines Ihrer Bücher heißt „E-Mail macht dumm, krank und arm“. Wie geht es Ihnen gerade? Großartig. Aber das war nicht immer so. In meiner Manager-Zeit habe ich mich täglich bzw. nächtlich überkommuniziert, aber auch uninformiert gefühlt. Ich schlief oft ein mit dem zermürbenden Gefühl, eine relevante Information verpasst zu haben, das übervolle Hirn nicht ausreichend defragmentiert zu haben, Wichtiges von Unwichtigem nicht mehr richtig unterscheiden zu können. Informationsund Gedankenfetzen tanzten Flakfeuer in meinem Kopf. Dann ratterte ich im Halbschlaf meine To-Do-Liste für den nächsten Großkampftag durch, checkte, sobald ein Auge offen war, E-Mails und später auch Facebook – und antwortete manchmal sogar im Halbschlaf mit Hirn auf Halbmast. Wenn ich mit Mails in den Tag startete, vergaß ich oft, meine eigenen Aufgaben klug zu priorisieren, und ließ mich von E-Mails und Meeting-Marathons durch den 12- bis 14-Stunden-Tag treiben wie die Sau durchs Arbeitsdorf. Das Ergebnis war, dass ich meine Teams nachts mit E-Mails bombardierte, weil ich erst dann Zeit fand, meine eigenen Prioritäten abzuarbeiten. Ich war die Post-Pest im Maileingang meiner Mitarbeiter. Ich mailte ständig: auf dem Klo, beim Überholen auf der Landstraße, mit 39,9 Grad Körpertemperatur 39 onskultur zu hinterfragen und zu optimieren und meine eigene Lebensbilanz zu ziehen. Das Ergebnis war erschreckend: Ich hatte bereits 1,5 Lebensjahre vermailt und 2,5 Lebensjahre versurft. Und von der Orgasmus-Zeit sprechen wir jetzt mal nicht, da arbeite ich dran. Was haben Sie in Ihrem Leben geändert? Zunächst habe ich begonnen, im Urlaub und am Wochenende wieder ab- und alle Geräte auszuschalten. Das hatte ich fast zehn Jahre lang nie getan – sehr zum Leidwesen meiner Lebens- und Reisepartner und auf Kosten meiner geistigen und körperlichen Regeneration. Ich hatte mich zehn Jahre lang wie ein Feuerlöscher auf einem brennenden Ölfeld verhalten und gefühlt. Sie können sich vorstellen, dass dieses Gefühl das Gegenteil von Entspannung ist. Damit mir der kommunikationsfreie Urlaub leichter fällt, habe ich mir ganz bewusst Reiseziele im Funkloch gesucht, einsame Inseln in Thailand zum Beispiel. Plus: Ich habe klar kommuniziert, dass ich nicht erreichbar bin, auch nicht im Fall eines nahenden Weltuntergangs. Heute nennen Sie sich Digital-Therapeutin und treten mit Ihren Vorträgen im ganzen Land auf. Wie reagiert Ihr Umfeld? Begeistert und betroffen, und zwar quer durch alle Altersklassen. Selbst Senioren bedanken sich für den guten Rat, den sie ihren Kindern und Enkeln weitergeben. Besonders betroffen reagieren berufstätige Frauen mit Kindern. Nach meinem ersten E-Mail-Vortrag hat mich eine Powerfrau weinend umarmt und sich dafür bedankt, dass ich ihr mit der Frage „Beachten wir unsere Smartphones heutzutage mehr als unsere Kinder?“ die Augen geöffnet habe. Sie mailt heute nicht mehr nachts und am Wochenende. Ein anderer Zuhörer hat inzwischen sein Firmen-Smartphone zurückgegeben und telefoniert heute mit einem uralt Handy, das fast nur eines kann: telefonieren. Unternehmer reagieren ebenfalls extrem betroffen, aber eher auf der monetären Ebene. Wenn ich vorrechne, wie sich E-Mail-Wahnsinn und Sinnlos-Surfen aufs Jahresergebnis auswirken, riecht es nach verbranntem Geld im Saal. Den Geruch mag niemand, er zwingt zum Handeln und das ist Sinn der Sache. Die Hardcore-Internet-Junkies, also die, die auch den Notarzt via Zukunft Twitter rufen und sich dann wundern, dass keiner kommt, die fühlen sich angegriffen und reagieren dementsprechend. Dadurch merke ich, dass ich auch ihren wunden Punkt treffe, und das ist Ziel meiner bewusst provokant formulierten Thesen. Denn: Einen dauerabgelenkten überkommunizierten Menschen weckt man nicht, wenn man „Könntest du kurz mal aufwachen und dein Kommunikationsverhalten kritisch hinterfragen?“ flüstert. Falls Sie nicht der Schweigepflicht unterliegen: Welchen E-Mail-Wahnsinn konnten Sie bei anderen heilen, welche schlimmen Fälle haben Sie kennen gelernt? Ich lerne bei jedem Vortrag schlimme Fälle kennen und bei jedem Konzernworkshop bin ich immer wieder aufs Neue entsetzt über die kommunikative Unkultur, die herrscht, gefördert wurde und teilweise immer noch gefordert wird, Stichwort: ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter mit Firmenhandy. Das steigert kurzfristig die Produktivität, brennt langfristig aus. Heute zählt es zur unternehmerischen Verantwortung, den Mitarbeitern Unerreichbarkeit zu verordnen. Mit E-Mail-Wahnsinn & Co. ist es wie mit dem Nichtrauchen: Heilen kann jeder Mensch nur sich selbst. Die Impulse kommen von außen, umsetzen muss man es selbst, da ist viel Kopfarbeit gefragt und vor allen Dingen Willenskraft. Digital Desease kann zu Burnout führen, was machen die Leute falsch? Viele eigentlich ganz banale Dinge. Auf der privaten Ebene haben wir alle verlernt abzuschalten. Und wir haben verlernt, uns Zeit zu nehmen, um Software und Geräte so zu konfigurieren, dass sie Zeit sparen statt rauben. Noch bevor wir die Idiotenfunktionen eines neuen Smartphones auch nur ansatzweise nutzen, kaufen wir ein noch neueres… Viele Konzernkrieger ersticken in E-Mails, weil sie nicht wissen, wie sie Regeln und Filter aktivieren. Gleichzeitig machen die Unternehmen vieles falsch. Die Forderung von ständiger Erreichbarkeit und permanentem Multitasking mag kurzfristig Ergebnisse bringen, langfristig verbrennt sie Geld, weil sie Mitarbeiter überfordert und krank macht. Und das trifft als Erstes die engagiertesten Mitarbeiter, die die Treiber des Unternehmenserfolgs sind. Ich glaube, ebenso wie man im Industriezeitalter erkannt hat, dass es unternehmerische Verantwortung ist, sich um die Umweltverschmutzung und Arbeitsplatzgesundheit zu kümmern, so ist es im Informationszeitalter unternehmerische Verantwortung, sich um den E-Müll zu kümmern, der produziert und konsumiert wird. Und das bedarf mehr als Regeln oder Worten, es braucht: Taten! Wie sieht für Sie die Zukunft der gesunden Kommunikation aus? Moment, ich sehe mal kurz in meiner Kugel nach, bitte überweisen Sie mir zwischenzeitlich ’ne halbe Million Schmerzensgeld. Und während Sie das tun, antworte ich, und zwar so: In der Unternehmenskommunikation geht der Trend klar in Richtung kollaborative Zusammenarbeit über webbasierende Lösungen. E-Mail wird zunehmend durch Mailboxen, Chat- und PostingSysteme in diesen Systemen ersetzt, es ist aber keinen Deut besser, wenn die Mitarbeiter ihren Tag in diesen Intranets verbringen statt in der E-Mailbox. Deshalb: Es ist jetzt Zeit, den Kommunikationsmix neu zu definieren und klare Regeln zu schaffen. Dorle Kopetzky Standort38 präsentiert Die Zukunftsmacher In zwölf Jahren Selbstständigkeit hat Anitra Eggler 24/7 Missionarsarbeit für digitale Innovation geleistet. Als Agentur-Chefin hat sie Großkonzerne, Medien und internationale Markenartikler in die digitale Marketing-und Kommunikationswelt begleitet. Am 15.4., 19.30 Uhr, referiert sie im BZV Medienhaus u.a. über die täglichen Krankheiten des Büro-Kriegers: E-Mail-Wahnsinn (Pensum Perpetuus Interruptus), Sinnlos-Surf-Syndrom (Maus Manicus Irrationalis), „Sklaven-Phonitis“ (Servus Manicus Smartfonicum), Facebook-Inkontinenz (Tyrannus Zuckerbergus Asocialis), Meeting-Malaria und Präsentations-Pest (Tempus Mortuus Disputare Vanitas). Infos: www.sprecherhaus.de/zukunftsmacher-2015 40 Stiftungen geln“, schloss Prof. Dr. Hagebölling seinen Festvortrag. Auch der frühere Ministerpräsident Niedersachsens und stellvertretende Präsident der SBK, Gerhard Glogowski, sieht in der Stiftung weiteres Potential, das es zu nutzen gilt. Im Journal der Braunschweigischen Stiftungen „Der Löwe“ hat er im Vorfeld des Jubiläums bereits für mehr Unabhängigkeit vom Land geworben. „Ich wünsche mir die SBK für die Zukunft noch unabhängiger vom Land. Natürlich steht sie als öffentlich-rechtliche Einrichtung immer unter Aufsicht des Landes, das ist doch völlig klar, aber in ihrem eigenen Rahmen muss sie in den nächsten Jahren mehr Freiheiten erhalten, um ihre Kraft noch deutlicher für das Braunschweigische Gerhard Glogowski (Vizepräsident der SBK), Dr. Reiner Haseloff (Ministerpräsident Sachsen-Anhalts), nutzen zu können“, sagt er wörtlich. Dr. Gert Hoffmann (Präsident der SBK), Stephan Weil (Ministerpräsident Niedersachsens), Prof. Dr. Lothar Hagebölling, Dr. Christoph Meyns (von links) vor der Veranstaltung. Die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz fußt auf einem traditionsreichen Fundament, auf den Braunschweigische Vereinigte Kloster- und Studienfonds, der bereits 1569 gegründet wurde. Vor diesem Hintergrund ist die SBK eine jahrhundertealte Institution. Mit der Braunschweig-Stiftung (gegründet 1934) ist vor zehn Jahren ein zweites Teilvermögen hinzugekommen. Zusammen beträgt das Vermögen der Stiftung 284 Milngen Stiftu lionen Euro. Die SBK verwaltet Grundbesitz von insgesamt 14600 Hektar, davon ein großer Teil in ie Stiftung Braunschweigi- titution wie die SBK aus der Taufe zu Sachsen-Anhalt. Zum Vermögen gehöscher Kulturbesitz (SBK) hat heben. Sie ist natürlich kein Ersatz für ren unter anderem der Kaiserdom in sich seit ihrer Gründung im Jahr die Bezirksregierung, aber sie ist auf Königslutter, das zum Unesco-Weltkul2005 zu einer modernen, wahrnehm- den Gebieten, die uns im Braunschwei- turerbe Harz zählende Kloster Walkenbaren und gefragten gesellschaftlichen gischen wichtig sind – der Tradition, ried, das Klostergut Riddagshausen und Kraft entwickelt. Prof. Dr. Lothar Hage- der Brauchtumspflege, der Geschichte, das Kloster St. Marienberg in Helmstedt. bölling, der als Staatssekretär im Nieder- der Wissenschaft, der Kultur und der Sie fördert die Technische Universität, sächsischen Finanzministerium bei der Zukunftsfähigkeit –, aktiv, stark und gut das Staatstheater Braunschweig und das Gründung der SBK maßgeblich beteiligt ausgestattet. Sie wahrt diese Belange“, Braunschweigische Landesmuseum. Die Stiftung unterstützt darüber hinwar, traut ihr für die Zukunft sogar noch sagte er selbstbewusst vor dem hochviel mehr zu. In seinem viel beachteten karätigen Auditorium unter anderem aus kulturelle, kirchliche und soziFestvortrag vor 280 geladenen Gästen mit den Ministerpräsidenten Stephan ale Projekte. Darunter befinden sich aus Politik, Kirche, Kultur, Wirtschaft Weil (Niedersachsen) und Dr. Reiner so bekannte wie die Restaurierung des und Verwaltung im Helmstedter Juleum Haseloff (Sachsen-Anhalt) sowie Wel- Schlosses Blankenburg in Sachsenregte er an, der Stiftung im Bereich der fen-Nachfahre Prinz Heinrich von Han- Anhalt, das Klassik-Musikfestival Soli Deo Gloria oder die regionale ArmutsKulturförderung und -betreuung weitere nover. Aufgaben, Mittel und Personal zukom„Die Stiftung Braunschweigischer Kul- studie „Wirksame Wege für Familien men zu lassen. turbesitz ist ein Glücksfall für Nieder- mit geringem Einkommen im BraunDr. Gert Hoffmann, Präsident der sachsen und das Braunschweiger Land. schweiger Land gestalten“. SBK, hatte zuvor bereits die Rolle der Sie hat sich zu einem Juwel entwickelt, Ein Video von der JubiläumsveranstalStiftung als regionalpolitische Wah- der dieser Region Glanz und Strahlkraft tung und weitere Informationen zur Stifrerin braunschweigischer Belange verleiht. Möge diese Stiftung als kultu- tung Braunschweigischer Kulturbesitz nach dem Auflösen der Bezirksregie- relle Klammer und charmantes Vorbild gibt es auf dem Portal der Braunschweirung herausgestrichen. „Klug war auf auch das politische Zusammenwach- gischen Stiftungen „Der Löwe“ unter jeden Fall die Entscheidung, eine Ins- sen der Braunschweiger Region beflü- www.der-loewe.info. Ralph-Herbert Meyer „Ein Glücksfall für Niedersachsen“ Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz feiert ihr 10-jähriges Bestehen Serie: Foto: Andreas Greiner-Napp D 41 Scheckübergabe im Eintracht-Stadion: Werner Schilli (Landessparkasse) und Marc Arnold (Eintracht). SchülerInnen vom Landesbildungszentrum für Hörgeschädigte beim Basketballspiel. Junge Leute informierten sich über Berufe und Bewerbung bei Vertretern der „Großen Fünf“. „Gesundheitstage“ Berufsinformation wurde gegründet für Schüler der Region bei Volkswagen Salzgitter Mit 30.000 Euro unterstützt die Braunschweigische Landessparkasse die neu gegründete Fußballschule von Eintracht. Das Angebot erweitert die bereits erfolgreich durchgeführten Feriencamps um die neuen Elemente Förderkurse sowie ein Perspektivteam und richtet sich an fußballinteressierte Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Die Teilnehmer werden von geschulten Übungsleitern aus dem Trainer-Pool der Fußballschule im Sinne der Eintracht-Philosophie wie fußballerische Grundlagen, Spaß am Spiel sowie die Vermittlung von Werten trainiert. Die „Gesundheitstage“ sind ein Teilprojekt von LöwenSchule der Basketball Löwen. Die Kombination aus einer Basketball-Sportstunde (inklusive Abnahme des DBB-Sportabzeichens) und einer Informationseinheit zum Thema Ernährung fand an sieben Schulen in der Region Braunschweig statt. Pro Termin konnten zwei Klassen (oder Kurse) mit bis zu 25 Schülern teilnehmen. Unterstützt wurde das Projekt von der United Kids Foundations, Nordzucker AG und der Deutschen BKK. Gemeinsam mit den Unternehmen Alstom, Man Truck & Bus AG, Robert Bosch Elektronik und der Salzgitter AG informierte Volkswagen Salzgitter im Rahmen des Bona SZ Marktplatz der Möglichkeiten rund 600 Salzgitteraner Schülern der Klassenstufen 8 bis 10 über gewerblich-technische Ausbildungsberufe. Azubis von VW Salzgitter präsentierten ihre künftigen Berufe mit Vorführungen und praktischen Übungen aus den Bereichen Elektro, Mechanik und Mechatronik. Carsten Ueberschär, Leiter Direktion BS der Volksbank BraWo, überreichte die Spendenschecks. Mehr als 16.000 € aus Gewinnspar-Erträgen Die Volksbank BraWo unterstützt wieder das ehrenamtliche Engagement mit der Vergabe der Reinerträge aus dem Gewinnsparen. 17 regionale Vereine können sich über Zuwendungen von insgesamt 16.848,64 Euro freuen. Darin enthalten: die Übernahme eines VRMobile-Leasingvertrags für eine Institution. In Braunschweig wurden u.a. die Sportvereine MTV Braunschweig, FC Wenden und SV Melverode-Heidberg bei der Anschaffung neuer Sportgeräte und Materialien unterstützt. Auch der Förderverein Unisport und der Waggumer Frauenchor wurden bedacht. Die DieProfis Profisfür fürRaum Raum&&Farbe Farbe Fotos: Peter Sierigk, Ingo Hoffmann, Braunschweigische Landessparkasse, Susanne Hübner Fußballschule Engagement Die Profis für Raum & Farbe Die Profis für Raum & Farbe Ihr starker Partner für Ihr starker für Neubau und Partner Renovierung Neubau und Renovierung Malerarbeiten Malerarbeiten Beschichtungssysteme Beschichtungssysteme Bautenschutz Bautenschutz Fußbodenbeläge Fußbodenbeläge Sonnenschutzsysteme Sonnenschutzsysteme Einfach eine gute Entscheidung! Auch für eine Neubau und Renovierungen sind Sie bei Raulfs in bewährten Händen. Unabhängig davon, ob Einfach gute Entscheidung! einzelne gefragt sind oder obsind Sie Sie alle bei Arbeiten in unsere Hände geben wollen: Ohne Auch für Gewerke Neubau und Renovierungen Raulfs komplett in bewährten Händen. Unabhängig davon, ob Wenn und Aber stellen wirsind uns auf ein! 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Unser Leistungsspektrum: Unser Leistungsspektrum: Industrie- und Gewerbebauten Industrieund Gewerbebauten Produktionsstätten und Produktionsstätten und Lagerhallen Lagerhallen Wohnungs- und Verwaltungsbau WohnungsVerwaltungsbau Schulen undund Kindergärten Schulen und Kindergärten Krankenhäuser, Krankenhäuser, Praxisräume und Praxisräume Altenheime und Altenheime Geschäftsräume Geschäftsräume und Parkhäuser Tiefgaragen Tiefgaragen und Parkhäuser Raulfs GmbH • Maybachstraße 1 • 38518 Gifhorn • Maybachstraße 1 • 38518 Gifhorn Tel. 0 53 71/8Raulfs 67-0 •GmbH Fax 0 53 71/8 67-45 • www.raulfs.de • [email protected] Tel. 0 53 71/8 67-0 • Fax 0 53 71/8 67-45 • www.raulfs.de • [email protected] 42 Rückblick Impulse für Arbeitswelt der Zukunft Filmpremiere „Augenhöhe“ Wie sieht sie aus, die schöne neue Arbeitswelt? Interessante Antworten gab der „Impulsfilm“ „Augenhöhe“ – den Standort38 zusammen mit dem Hochschulmagazin studi38 im Konferenzcenter des BZV Medienhaus präsentierte. Rund hundert Teilnehmer, vom Studenten bis hin zum Unternehmenschef, erlebten die Filmpremiere in Anwesenheit des Regisseurs Sven Franke und diskutierten anschließend noch ein Stunde lang angeregt und offen über Themen wie z.B. Arbeitsklima, Mitarbeiterbeteiligung, Hierarchien, Unternehmensstrukturen und Fehlerkultur. Am Ende stand die Idee, dass regionale Unternehmen eine Initiative gründen, die eine Demokratisierung der Arbeitswelt anstoßen soll. Feiern für guten Zweck „Luftig und Duftig“ ins neue Jahr, lautete das Motto des traditionellen Neujahrsempfangs des Unternehmer-Ehepaars Ulla und Gerhard Dehm im Heinenkamp in Wolfsburg. Ein (Decken-)Himmel mit 400 riesigen Luftballons, 2.000 duftende Kerzen sowie Glaskugeln bildeten das stilvolle Ambiente für 200 Gäste aus Kultur, Wirtschaft und Politik. Der italienische Koch Giacomo Occhipinti kredenzte Leckereien mit mediterranem Charakter, dazu gab es italienische und internationale Evergreens live zu hören. Die Gäste spendeten erneut für die Antonius-Holling-Stiftung, die bedürftige Kinder aus Familien in Wolfsburg unterstützt. Wie Frauen in Führung gehen Entscheiderinnen-Treffen Passend zum Gesetzesentwurf des Bundeskabinetts, den Anteil von Frauen in den Führungsgremien von Wirtschaft und Verwaltung zu erhöhen, luden Standort38 und die Volksbank BraWo zu einem Entscheiderinnen-Abend ins Alvar-Aalto-Kulturhaus in Wolfsburg ein. Bestseller-Autorin und Führungskräftetrainerin Marion Knaths gab viele konkrete Tipps und Tricks, erklärte in ihrem Vortrag humorvoll und souverän, wie frau die Karriereleiter in männerdominierten Unternehmen nach oben steigen kann. Sie ermunterte zudem zu mehr Selbstbewusstsein und Risikofreude. Fotos: Holger Isermann, Yvonne Nehlsen / regios24, Sebastian Priebe / regios24 Fliesen Dehm Neujahrsempfang 43 Rückblick Alle Kandidaten waren Sieger Wolfsburger des Jahres 2014 Sieben nominierte Kandidaten und rund 200 geladene Gäste erlebten im Themenkino der Autostadt die Verleihung des Preises „Wolfsburger des Jahres 2014“. Waldemar Sonnenberg, der noch im Alter von 88 Jahren im Allerpark Kindern das Schlittschuhfahren beibringt, bekam den Preis. Für die beiden Laudatoren, Autostadt-Chef Otto Ferdinand Wachs und BZ-Chefredakteur Armin Maus, waren aber „alle Kandidaten Sieger“. Für poetische Momente sorgte das Wolfsburger Schwarzlichttheater. Auto Weber GmbH Vor dem Dorfe · SZ-Salder Tel. 05341/83646-0 www.opelweber.de Versteigerung von Versprechen „Auction of Promises“ der Braunschweiger Rotary Clubs Spenden, Sammeln, Steigern! Mehr als 120 Rotarier aus vier Clubs ersteigerten bei einer „Auktion der Versprechen“ ( „Auction of Promises“) im BZV Medienhaus 44 kreative und gemeinschaftsfördernde Angebote wie z.B. VIP-Plätze im Eintracht-Stadion oder für das ATP-Tennisturnier. Die Auktionatoren Adalbert Wandt (RC BSHanse) und Gert-Ulrich Hartmann (RC BS) sorgten mit launigen Ansagen für Stimmung – und konnten einen Erlös von 16.550 Euro verkünden. Dieser wird nun zur Erweiterung des Löwepfads (www.zukunftwald.de/projekte/loewe-pfad) eingesetzt. ÜBER 10 MILLIONEN DEUTSCHE HABEN EINE LEICHE IM KELLER! Versteckt sich auch in Ihrem Heizungskeller veraltete Heiztechnik? Dann sollten Sie etwas unternehmen. Lassen Sie Ihre alte Anlage gegen eine neue energieeffiziente Heizung von BRÖTJE austauschen. Schnell, sauber und diskret durch Ihren Fachhandwerker. Effiziente Heiztechnik, die Sie nicht verstecken müssen. Fotos: Lars Landmann / regios24, Dunkel / Braunschweiger Privatbank Absolventen finden – über den Stellenmarkt im Studierenden-Magazin der Region Infos online: studi38.de GmbH SANITÄR · SOLAR · LÜFTUNG · WÄRMEPUMPEN HEIZUNG · E-CHECK · PHOTOVOLTAIK · ELEKTROTECHNIK Um die Woot 3 • 38272 Burgdorf (OT Hohenassel) • Tel. 0 53 47/3 03 [email protected] • www.wiesmueller-gmbh.de Notruf-Nr. 0 53 47/92 92 44 „Zeit ist mehr als Geld“ Ehrenamtstag der Bürgerstiftung Zum Ehrenamtstag lud die Braunschweiger Bürgerstiftung in das Audimax der Welfenakademie ein. Unter dem Motto „Zeit ist mehr als Geld“ diskutierten hochkarätige Gesprächspartner vor zahlreichen Gästen auf dem Podium nach einem Impulsvortrag des Finanzministers Peter-Jürgen Schneider. „Es gibt noch immer zahlreiche Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Es bedarf aber an besserer Koordination und Förderung – so lautete der Konsens der Experten. Auch Nachwuchs- und Zeitmangel waren Themen, die von den Teilnehmern angeregt diskutiert wurden. Goethe traf Marx Kamingespräch mit Sahra Wagenknecht Info-Dauerfeuer Sven Gabor Janszkys „Zukunftsmacher“-Vortrag Am Ende beamte Zukunftsforscher Sven Gabor ein Foto eines Öltankers auf hoher See an die Wand. Und kurz danach das Bild einer Flotte von kleinen Booten und Schiffen. „Was wollen Sie sein: der Tanker oder die Flotte?“, lautete seine abschließende Frage an die 120 Besucher seines Vortrags, der im Rahmen der von Standort38 präsentierten Reihe „Die Zukunftsmacher“, im BZV Medienhaus stattfand. Zuvor hatte der sympathisch-eloquente Autor, Coach und Redner ein wahres Stakkato an Informationen und zukünftigen Trends, die um Themen wie Arbeitsmarkt, Demographie, Digitalisierung, Individualisierung, Medizin und vieles mehr kreisten, abgefeuert. Ein facettenreicher Auftritt – mit positiven Nachwirkungen. Fotos: Braunschweiger Bürgerstiftung, Matthias Leitzke, Holger Isermann Johann Wolfgang von Goethe gilt nicht nur als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung, sondern war auch als Advokat und Finanzminister tätig. Er kannte schon 1782 die aktuellen Versuchungen der Geldschöpfung ohne Wertschöpfung. Unter dem Motto „Goethe trifft Marx – Wie friedlich ist der Kapitalismus“ diskutierte Manfred Osten, Jurist und Goethe-Kenner mit Sahra Wagenkecht, stellvertretende Vorsitzende der Partei Die Linke und studierte Philosophin, im The Ritz-Carlton in Wolfsburg. Ein anregender Abend, der um Goethes „Faust“ und das Thema Geld als „Geist aller Dinge“ kreiste. Die Zukunftsmacher 45 präsentiert die Vortragsreihe Megatrends 2015 Standort38, das Wirtschaftsmagazin für die Region, lädt Sie zu einer hochwertigen Vortragsreihe ins neue BZV Medienhaus ein. Acht prominente Referenten und Wirtschaftsexperten stellen Ihnen einige der wichtigsten Megatrends der Zukunft vor. Werden Sie Teil von Standort38 – lernen und diskutieren Sie mit! Demografischer Wandel & Alterssicherung | Werte & Gesellschaft | Digitalität & Datenflut | Führungswandel & Verantwortung Wissensexplosion & Bildungswandel | Generation Y & Arbeitswelt | Zukunft & Perspektiven | Innovationen & Chancen 1 2 Sven Gábor Jánszky 3 Prof. Dr. B. Raffelhüschen 11.02.2015 Einer der innovativsten deutschen Trendforscher forderte in seiner Keynote eine Neuvermessung unserer Werte. 15.04.2015 Anitra Eggler Digitaltherapie Die besten Tipps für mehr Arbeitsspaß, Erfolg und Lebenszeit. „Ich heile E-Mail-Wahnsinn und FacebookInkontinenz für mehr Wertschöpfung!“ 4 24.06.2015 Peter Brandl Hurricane Management Führen in stürmischen Zeiten „Menschen versagen nicht, sie funktionieren – man sollte nur wissen wie!“ © CommonLense.de Europas gefragter Demograf Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen hat zum Thema Generationenbilanz Klartext gesprochen. 18.03.2015 5 Prof. Dr. Martin Korte 6 16.09.2015 14.10.2015 Monika Frech Erkenntnisse aus der Gehirnforschung Keine Angst vor der Generation Y „Der Mensch entscheidet viel emotionaler und irrationaler als bisher angenommen.“ „Wenn wir wollen, dass Innovation mehr ist als die tausendste neue App, müssen wir das erneuern, was wirklich zählt: die Strukturen, in denen wir arbeiten.“ Sind wir fit für die Zukunft? Wie wir Jungen ticken, arbeiten und Zukunft gestalten 7 Wie Sie mehr von der Zukunft sehen, verstehen und haben Wie mächtige Trends und erstaunliche Technologien Ihr Leben und Geschäft verändern 8Prof. Dr. Gunter Dueck 09.12.2015 Das Neue und seine Feinde Innovationen voranbringen „Innovation heute ist wie Wollen, Wandel morgen ist wie Müssen.“ „Die Zeit wird kommen, in der wir uns wundern werden, dass wir so Offenbares nicht gesehen haben. (Seneca)“ Veranstaltungsort: BZV Medienhaus, Hintern Brüdern 23, 38100 Braunschweig Der Vortrag findet jeweils mittwochs von 19.30 bis 21.00 Uhr statt. (Einlass ab 19.00 Uhr) Infos & Buchung: www.sprecherhaus.de/zukunftsmacher-2015 [email protected] oder +49 (0) 2561.69 565.170 11.11.2015 Dr. Pero Mićić Einzelkarte 59,00 € 49,00 €* *Vorteilspreis für Inhaber der PAYPER CARD Sie erhalten eine steuerfähige Rechnung für Ihre Weiterbildungsabende. 46 Persönlich lich höheren Marktanteil als sonst für Ducati üblich“, so Künnecke. Die Ducati Motor Holding S.p.A. ist ein italienischer Motorradhersteller mit Sitz im Bologneser Stadtteil Borgo Panigale und Unternehmenstochter der Audi AG. Ducatis Ursprünge liegen im Rennsport. Mit circa 50.000 produzierten Motorrädern gehört Ducati zwar nicht zu größten Herstellern Europas, wohl aber zu den qualitativ hochwertigsten, sportlichsten und innovativsten. „Eine Duc zu fahren, macht immer mehr Spaß als ein anderes Motorrad. Sie ist schöner, schneller und vor allen Dingen anspruchsvoller“, so Künnecke. „Auf eine Ducati muss man sich völlig einlassen. Sie ist sportlicher und emotionaler als andere Hersteller, diesen Reiz lieben unsere Kunden.“ Diese sind heute im Durchschnitt in den Fünfzigern und haben nicht mehr viel mit dem EasyRider-Mythos vergangener Zeiten gemein: „Richtige Motorradfahrer gibt es ja kaum noch. Oft sind es Manager oder Geschäftsleute, die dem Arbeitsstress entkommen wollen. Das Motorrad wird da bei vielen auch als Statussymbol angesehen und hat nichts mehr dem Freiheitsgedanken von früher zu tun.“ Ein Statussymbol, das seinen Preis hat. Die Maschinen liegen zwischen 8.500 Euro und 64.000 Euro. „Aber das ist es den Kunden auch wert, denn viele erfüllen bis zu vierzehn Stunden im Laden oder sich mit einer Ducati einen Kindheitssitzt hinter dem Schreibtisch, teilweise traum“, weiß der Geschäftsführer. Wieder mehr Freizeit zu haben und auch an den Wochenenden. „Das Motormal wieder auf den Landstraradbusiness ist wie eine Eisdiele, im Sommer muss man Geld ßen der Region unterwegs zu sein, sind seine Wünverdienen, um im Winsche für die Zukunft. ter über die RunZum Beispiel im den zu kommen.“ Harz, obwohl dort Trotz der magein der Motorradsairen Winterzeit hat son sehr viel los ist. das Unternehmen Er empfiehlt besonauch im Winter ders das Wesergeöffnet. Und das Bergland oder die macht sich bezahlt. Rennstrecke in Mittlerweile gehört Oschersleben, hier die BenLex Motorwe r ti kann man sich gefahrrad GmbH zu den g, inn ovat los austoben und auch mal zehn größten Ducati Veriv: Ducati. richtig Gas geben, ohne Angst tragshändlern in Deutschland und zu den umsatzstärksten Motorrad- um seinen Führerschein haben zu müshändlern in der Region. „An unserem sen. „Denn beschleunigen, bremsen, in Standort gehören wir mit den neuzu- die Kurven legen, sich auf die Maschine gelassenen Ducatis zu den Top-Motor- einlassen, das macht doch den Reiz des Christian Siebke radhändlern und haben einen wesent- Motorradfahrens aus.“ Serie Der Schreibtisch von … Benjamin Künnecke, Geschäftsführer der Benlex Motorrad GmbH S po rtli ch ,h oc h Fotos: Christian Göttner I ch war einmal im Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, antwortet Benjamin Künnecke auf die Frage, wie er zum einzigen Ducati-Händler in der Region 38 geworden ist, schmunzelnd. Drei Jahre ist das mittlerweile her. Sein ehemaliger Chef wollte den Betrieb abgeben und Künnecke griff zu. Denn den Traum vom eigenen Laden hatte der 36-Jährige, der vor zwölf Jahren eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker gemacht hat, schon immer. „Motorradfahren ist für mich eine Lebenseinstellung, ein Virus, den man nicht mehr los wird. Man kann alles Drumherum vergessen, konzentriert sich nur noch auf Maschine und Straße. Für kurze Zeit ist jeglicher Alltagsstress vergessen“, schwärmt er. Dass er dieser Leidenschaft selbst allerdings nur noch selten nachgehen kann, ist seinem großen Arbeitspensum geschuldet. In der Saison steht der Familienvater mit seinen fünf Angestellten Erleben Sie die Faszination Porsche. Beim Auto- und Modefrühling am 18. und 19. April in der Braunschweiger Innenstadt. Porsche Zentrum Braunschweig SHH Sportwagenvertrieb Harz-Heide GmbH Trautenaustraße 6 38114 Braunschweig Tel.: +49 531 26026-0 Fax: +49 531 26026-19 E-Mail: [email protected] www.porsche-braunschweig.de Porsche GTS Modelle · Kraftstoffverbrauch (in l/100 km): kombiniert 10,7–8,2; CO2-Emissionen: 249–190 g/km was t e n e d e j t für Hier is drin! 0.4.2015 Kr M o ed ti v it k ar te Pr kr i v a t ed it Fes sp t zin ar s en Sp Tr a r + eso r Ba u v e r spa tr r ag Sp In a r + v es t 1.3. bis 3 : m u a r t i e Aktionsz Unser 250. Geburtstag – Ihre Geschenke: Sichern Sie sich 6 attraktive Aktionsangebote. Mehr Informationen in Ihrer Filiale, telefonisch unter 0800 1115554 (kostenlos rund um die Uhr) oder unter www.blsk.de.
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