Stadtumbau Soziale Stadt Dank des Bund-Länder-Programms „Stadtumbau West“, das 2005 in Berlin startete, wurden bislang im Fördergebiet „Tiergarten – Nordring/Heidestraße“ Projekte im Wert von fast 16 Mio. Euro gefördert. Damit sollen stadträumliche Brüche und Barrieren überwunden, Industrie- und Gewerbestandorte gesichert und öffentliche Orte qualifiziert werden. So wirkt das Programm in Moabit durch Förderung baulicher Projekte und den Aufbau von Netzwerkinitiativen zur Verknüpfung öffentlichen und privaten Handelns als wichtiger Impulsgeber. Mit dem Programm „Soziale Stadt“ werden seit 1999 Impulse zur Stabilisierung und Entwicklung von benachteiligten Stadtquartieren gesetzt, um sozialräumliche und wirtschaftliche Schieflagen auszugleichen und die städtebauliche Weiterentwicklung anzuregen. Zu den herausragenden baulichen Initialprojekten gehört die Entwicklung des Sportareals Poststadion und des Fritz-SchloßParks zu einem gemeinsamen „SportPark Poststadion“ sowie die Umwertung eines Teil des ehemaligen Güterbahnhofs Moabit zu einem „Moabiter Stadtgarten“ mit innovativen Freianlagen und kultureller Infrastruktur im ehemaligen Bahnhofsgebäude. Das im Rahmen des Stadtumbaumanagements gegründete „Unter nehmensnetzwerk Moabit“ mit der Klimaschutz-AG Nutzen/ Green Moabit und das im Aufbau befindliche „Betreibernetzwerk SportPark Poststadion“ gelten als in Berlin wegweisende Kooperationsinitiativen. Mit Hilfe dieser und weiterer Förderprojekte wurden, unter aktiver Beteiligung der Öffentlichkeit sowie unterschiedlichster sozialer Gruppen, bereits zahlreiche öffentliche und private Investitionen ausgelöst. Neue Herausforderungen für den Stadtumbau stellen sich im Zeichen der wachsenden Stadt mit dem umfassenden Wohnungsneubau (Europacity, Lehrter Straße) im Hinblick auf die Erhaltung der sozialräumlichen Balance in den Quartieren, die Anpassung und den Ausbau der sozialen und grünen Infrastruktur sowie die Umsetzung klimawirksamer Maßnahmen. © KUNSTreBUBLIK Moabiter Stadtgarten und Zentrum für Kunst und Urbanistik Im Bezirk Mitte gibt es derzeit acht festgelegte Quartiersmanagement-Gebiete in Wedding, Gesundbrunnen, Moabit und Tiergarten. Davon befinden sich die fünf QM-Gebiete Sparrplatz, Pank-/Reinickendorfer Straße, Soldiner Straße, BrunnenviertelAckerstraße und -Brunnenstraße in den Ortsteilen Wedding und Gesundbrunnen sowie drei QM-Gebiete in den Regionen MoabitOst, Moabit-West und Tiergarten-Süd /Magdeburger Platz. Quartiersrat Pankstraße Städtebaulicher Denkmalschutz Das Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ richtet sich seit 2008 auf die in Folge des wirtschaftlichen Strukturwandels geschwächten Stadt- und Ortsteilzentren. Durch eine integrierte Handlungsstrategie, die die Kooperation mit privaten Akteuren der Stadtentwicklung in den Mittelpunkt stellt, soll in den ausgewählten Zentren eine nachhaltige Funktionsstärkung erreicht werden. Im Bezirk Mitte sind die Müllerstraße und die Turmstraße in das Förderprogramm aufgenommen worden. Seit 1991 gehört das Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz zu den erfolgreichsten Instrumenten der Städte bauförderung in den östlichen und seit 2002 auch in den west lichen Bundesländern. Mit öffentlichen Mitteln unterstützen der Bund und das Land Berlin die Berliner Bezirke bei der Aufgabe, bau- und kulturhistorisch wertvolle Stadtquartiere in ihrer Eigenart zu bewahren und zukunftsweisend zu entwickeln. Die Turmstraße ist eine traditionelle Berliner Geschäftsstraße mit einer lebendigen und multikulturellen Mischung von Einzelhandel und Gastronomie sowie einem attraktiven Kulturangebot. Aufgrund des allgemein veränderten Marktverhaltens im Einzelhandel ist die Turmstraße mit starken funktionellen Problemen konfrontiert. Herausforderung ist, den Wandel aktiv zu gestalten. Der öffentliche Raum weist einen Instandhaltungsrückstand auf. Wichtige Handlungsschwerpunkte in der Turmstraße sind die Erneuerung und Umgestaltung des Kleinen Tiergartens und des Ottoparks sowie die Umgestaltung der Turmstraße inklusive der Einmündungsbereiche der Nebenstraßen. © Chris Keller Leopoldplatz © KoSP GmbH Sanierte Michaelkirche, Neugestaltung Michaelkirchplatz Soziale Stadt Aktive Zentren Städtebaulicher Denkmalschutz Städtebauförderung in Berlin-Mitte Ein Überblick Bezirksamt Mitte Städtebauförderung Aktive Zentren Das ehemalige Hauptzentrum Müllerstraße im Ortsteil Wedding hat heute vor allem lokale Bedeutung und leidet an einem qualitativ schwachen Angebot sowie aus dem daraus resultierenden schlechten Image. Die Herausforderungen spiegeln sich neben der Gewerbestruktur insbesondere im öffentlichen Raum wider. Wichtige Schwerpunkte sind die Neugestaltung des Leopoldplatzes und des Rathausplatzes mit kulturellen und die Geschäftsstraße ergänzenden Angeboten zur aktiven Nutzung, die durch Maßnahmen zur sozialen Stabilisierung (soziales Platzmanagement) begleitet werden. Stadtumbau Mit dem vom Land Berlin beauftragten Quartiersmanagement steht je ein interdisziplinär zusammengesetztes Team in einem Vorortbüro für den Prozess der Quartiersentwicklung zur Verfügung. Aufgabe ist es, unter Beteiligung der Bewohnerschaft, lokaler und öffentlicher Akteure ein Handlungs- und Entwicklungskonzept für das Programmgebiet aufzustellen und durch integrierte Maßnahmen, soziokulturelle Förderprojekte und bauliche Infrastrukturvorhaben umzusetzen. Die dafür eingerichteten Strukturen auf Quartiers- und Bezirks ebene dienen der Abstimmung und Entscheidung über Ziele und Maßnahmen der Stadtteilentwicklung. Den Gremien des Quartiersrates und Vergabebeirates mit gewählten Mitgliedern aus der Bewohnerschaft und Akteuren, den Schulen, Kitas, Eigentümern, Gewerbetreibenden und sozialen Einrichtungen kommen als lokale Entscheidungsgremien eine zentrale Rolle zu. © QM Pankstraße Städtebauförderung lebendige Quartiere Aktuell sind im Bezirk Mitte ein Teil der historischen Luisenstadt und der Kernbereich rund um die Müllerstraße als aktive Fördergebiete ausgewiesen. Förderschwerpunkte sind denkmalpflegerisch und städtebaulich bedeutsame Bauten, soziale und kulturelle Einrichtungen, Grünflächen und Parks sowie Straßen und Plätze in kommunalem Eigentum. Zu den geförderten Projekten in der Luisenstadt gehören u. a. die Erneuerung des Michaelkirchplatzes, des Engelbeckens und der Melchiorstraße. Im Gebiet Müllerstraße erfolgen die Modernisierung der Fanny-Hensel-Musikschule und der Umbau des Paul-Gerhardt-Stifts zum Stadtteil- und Familienzentrum. In Anbetracht des Berliner Einwohnerwachstums unterstützt das Förderprogramm auch die erforderliche Anpassung der sozialen Infrastruktur. Deshalb werden auch erneuerungsbedürftige Spielplätze, Schulen und Kitas in das Förderprogramm aufgenommen. Von Fördermitteln profitieren aber auch Bauvorhaben in der Rosenthaler Vorstadt. Dazu zählen u. a. der Ausbau der Elisabethkirche zum Kulturzentrum und die Restaurierung der Zionskirche. Insgesamt wurden im Bezirk Mitte allein im Jahr 2014 zwölf Bauvorhaben gefördert. Die Bundesregierung hat seit vielen Jahren verschiedene BundLänder-Programme der Städtebauförderung aufgelegt, um damit einen gezielten Finanzmitteleinsatz und die Anwendung geeigneter Werkzeuge zur Verbesserung der städtebaulichen und sozialräumlichen Aufwertung von Städten, Stadtteilen und Stadtquartieren zu ermöglichen. Das Land Berlin profitiert davon und leistet zugleich seinen finanziellen und personellen Beitrag dazu. Städtebauförderung Be Im Bezirk Mitte von Berlin kommen zum Einsatz: • Stadtumbau West, in Teilen von Moabit • Soziale Stadt, mit acht Quartiersmanagement-Gebieten in den Ortsteilen Wedding, Gesundbrunnen, Moabit und Tiergarten Süd • Aktive Zentren, in den Kernbereichen um die Müllerstraße und um die Turmstraße • Städtebaulicher Denkmalschutz, in zwei aktiven Förderkulissen für Teile der historischen Luisenstadt und den Kernbereich um die Müllerstraße Näheres zu den Gebieten ist auf der Rückseite dieses Faltblattes abgebildet. Außerdem gibt es vier weitere Faltblätter mit Informationen über die Aktivitäten in den einzelnen Ortsteilen. Diese finden Sie auch auf den Internetseiten des Fachbereichs Stadtplanung des Bezirksamtes Mitte. www.berlin.de/ba-mitte Impressum Herausgeber: Bezirksamt Mitte von Berlin, Mai 2015 Texte: Jahn, Mack & Partner, KoSP GmbH, GRUPPE PLANWERK, Bezirksamt Mitte Redaktion, Layout: GRUPPE PLANWERK Druck: PRINTPRINZ GmbH Bezirksamt Mitte Die Fördergebiete des Bezirks Mitte im Überblick Aktives Zentrum und SDS-Gebiet Müllerstraße QM-Gebiet Sparrplatz Fördergebiete des Programms „Soziale Stadt“ mit den Quartiersmanagementgebieten (QM-Gebiete) QM-Gebiet Reinickendorfer Straße/Pankstraße in Teilen der Bezirksregionen Wedding Zentrum, Brunnenstraße Nord, Osloer Straße, Moabit West und Ost sowie Tiergarten Süd QM-Gebiet Soldiner Straße/ Wollankstraße Fördergebiete des Programms „Aktive Zentren“ (AZ-Gebiete) QM-Gebiet Brunnenstraße QM-Gebiet Moabit West (Beusselstraße) QM-Gebiet Ackerstraße QM-Gebiet Moabit Ost im zentralen Abschnitt der Müllerstraße, der Luxemburger Straße und deren Umgebung, im Gesamtabschnitt der Turmstraße mit dem Kleinen Tiergarten/Ottoplatz sowie den nördlich und südlich angrenzenden Blöcken Fördergebiet des Programms „Stadtumbau West“ (Stadtumbaugebiet) mit vier Teilbereichen A Heidestraße/östliche Lehrter Straße B Poststadion/ Fritz-Schloß-Park C Siemens-Quitzowstraße D Moabit West Aktives Zentrum Turmstraße Fördergebiete des Programms „Städtebaulicher Denkmalschutz“ (SDS) Stadtumbaugebiet Tiergarten-Nordring/Heidestraße QM-Gebiet Magdeburger Platz SDS-Gebiet Luisenstadt (Mitte) im nördlichen, zum Bezirk Mitte gehörenden Teil der Luisenstadt und im zentralen Abschnitt der Müllerstraße
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