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Medizinische Versorgung²
Fachliche Kompetenz kehrt zurück in die Siegener Oberstadt
■ Von Marc Thomas
[email protected]
Siegen.
Knapp 13 Monate war die
Oberstadt, zumindest aus
medizinischer gesehen, unterversorgt. Seit dem 19. Januar gehört das allerdings
der Vergangenheit an. Denn
seit diesem Zeitpunkt ist dort
wieder ärztliche Kompetenz
eingezogen.
Dr. Mirhodjat Fatemi und
Matthias Linnert sind die
Köpfe der neuen Filiale des
Kreisklinikums Siegen, des sogenannten Medizinzentrums
Siegerland². Operativ zur Seite steht den beiden Dr. René
Burchard, der Leiter der
Sportklinik in Weidenau. Unterstützt werden sie von
Christoph Buschkotte, der das
Physiotherapeuten-Team leitet. Für Dr. Mirhodjat Fatemi
ist es die Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Denn bis
zum Umzug des Stadtkrankenhaus in die Räumlichkeiten ins Haus Hüttental praktizierte der Chirurg und Orthopäde in der Oberstadt. Genau
wie für Chirurg Matthias Linnert, der in Siegen im Team
von Chefarzt Dr. Thomas
Gehrke groß wurde und in
Weidenau zuletzt als Oberarzt
arbeitete.
Wieder ortsnahe
Versorgung
„Durch die Eröffnung dieser
Filiale haben wir wieder eine
kompetente, ortsnahe, ambulante Versorgung in Siegens
Zentrum. Sie ermöglicht einen reibungslosen Übergang
von stationären und ambulanten Behandlungen“, beschreibt Landrat Andreas
Müller den Einzug in das
zweite Medizinzentrum des
Kreisklinikums.
„Es ist schön, dass wir die
Hoch erfreut über die neuen Räumlichkeiten in der Siegener Oberstadt zeigten sich Landrat
Andreas Müller, Christoph Buschkotte, Matthias Linnert, Bürgermeister Steffen Mues, Dr.
Mirhodjat Fatemi und Dr. René Burchard (von links).
Foto: Marc Thomas
Oberstadt als medizinischen
Standort beibehalten können.
Gerade für die medizinische
Nahversorgung im dichtbesiedelten Bereich der Oberstadt ist das wichtig“, ergänzt
Siegens Bürgermeister Steffen
Mues. „Das Medizinzentrum
Siegerland² ist ein weiterer
Beleg für die perfekte Entwicklung von Nachnutzung
von Räumlichkeiten in unserer Stadt“, so das Siegener
Stadtoberhaupt weiter.
In den umfassend renovierten Räumen der unteren Etage des ehemaligen Stadtkrankenhauses können die erfahrenen Fachärzte mit den unterschiedlichsten Spezialisierungen in den beiden OP-Sälen auf die modernste Medizintechnik
zurückgreifen.
Doch bevor es unter’s Messer
geht, werden erst die konservativen Möglichkeiten zur Behandlung in Betracht gezogen. „Wir zeigen den Patienten
Therapiemöglichkeiten
auf. Eine Operation ist die
letzte Möglichkeit“, verdeutlicht Fatemi. Gute Ärzte gebe
es in Siegen viele, aber das
Medizinzentrums Siegerland²
habe gegenüber anderen Medizinern doch entscheidende
Vorteile.
„Verstehen uns als
ergänzende Einheit“
„Was uns auszeichnet, sind
flache Hierarchien. Wir fragen
die Kollegen auch um Rat und
verstehen uns daher als ergänzende Einheiten – gemeinsam mit den Physiotherapeuten. Denn die können
einiges, was wir Ärzte nicht
können und umgekehrt.“ Einen besonders hohen Stellenwert misst Fatemi der Ablaufoptimierung bei.
„Wenn die Schnittstellen
nicht passen und die Behandlungskette unterbricht, dann
gibt es ein Problem.“ „Das gibt
es bei uns nicht.“ ergänzte
Limmert, der wie Fatemi zu
den sogenannten D-Ärzten
gehört, die von den Berufsgenossenschaften eine besondere Zulassung erhalten haben. Buschkotte will mit seinem Team in erster Linie den
präventiven Bereich ausbauen. Physikalische Therapie sowie manuelle Lymphdrainage
und Gerätetraining gehören
zu den Behandlungsmethoden.
Im März soll zudem das Bewegungsbad in Betrieb genommen werden. „Die Rheumaliga hat sich schon angemietet“, so der Physio-Chef.
Neben den drei Medizinern
haben aber auch andere niedergelassene Ärzte die Möglichkeit, die beiden Operationssäle mit modernster Technik für medizinische Eingriffe
anzumieten. „Wenn deren Säle veraltet sind, macht das
auch Sinn“ so Burchert. Deren
Ansprechpartner ist die Gesellschaft zur Förderung der
Altstadt, die den Gebäudekomplex erwarb.