2015 | Ausgabe 1 Blätter aus dem Diak Fürsorge tragen ab Seite 3 Seite 20 Seite 11 Wem das Lächeln fehlt, dem fehlt ein Flügel Neuer Bahnhof in Schwäbisch Hall Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. www.dasdiak.de INH A LT VORWORT 8 11 14 16 18 26 Fürsorge tragen Liebe Leserin, lieber Leser, 3 Vorwort Thema: Fürsorge tragen 10 „Fürsorge“ – einmal anders... 5 „Fürsorge tragen für Kinder und Jugendliche“ 11 Für Unterhaltung in der Altenhilfe sorgen 6 Kinderfest 12 45 Jahre Fürsorge in der Intensivpflege 26 Gedenken 14 Menschen mit Demenz 30 Einrichtungen 8 Ein Blick zurück 16 Panorama 32 Wir laden ein 9 Pippi und die Frau von der Fürsorge 19 Fürsorge tragen 7 „Wir lieben sehr im Herzen…“ Blätter aus dem Evangelischen Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. 2015 | Ausgabe 1 | 112. Jahrgang Herausgeber: Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. Am Mutterhaus 1 74523 Schwäbisch Hall www.dasdiak.de 2 20 „fürsorgliches Handeln“ 22 Ulrich Henn Nachruf 24 Herzlichen Dank für Ihre Spende Spendenkonto: Nr. 8002, Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim, BLZ 622 500 30 IBAN DE04 6225 0030 0000 0080 02 Verantwortlich i.S.d.P. Vorstandsvorsitzender Pfarrer Hans-Joachim Lenke, Redaktion: Manuela Giesel, Eva Zaczek Tel. 0791 753 2094, Fax 0791 753 999 2094, [email protected] manchmal machen einem Sorgen das Leben ganz schön schwer. Wie geht es weiter mit meiner Arbeit? Wie wird sich die Krankheit, die man diagnostiziert hat, entwickeln? Oder global: Was wird aus unserer krisengeschüttelten und zur Zeit so kriegerischen Welt bloß werden? Solche Sorgen machen oft das Herz schwer und nehmen einen gefangen. Und so verständlich solche Sorgen sind: Es ändert ja meist wenig! Ganz anders ist es mit der Fürsorge. Wo einer für den andern sorgt, kann sich wirklich etwas verändern. Eindrucksvolle Beispiele finden Sie in diesen Blättern aus dem Diak. Viele öffentliche Personen aus unserer Region haben zum Ausdruck gebracht, was Fürsorge für sie bedeutet – es lohnt sich, die unterschiedlichen Aspekte wahrzunehmen. Sehr persönlich bringt uns Carmen Würth ihr fürsorgendes Handeln für Menschen mit Behinderungen nahe. Aus eigener Betroffenheit hat sich ein beeindruckendes Engagement entwickelt, das vielen zu Gute kommt. Eindrücklich, wie Hans Diemer, langjährige Stationsleitung der Intensivund Überwachungsstation aus seinem beruflichen Alltag, in dem er und seine Kollegen mit Menschen zu tun hatten, die auf hilfreiches Handeln völlig angewiesen waren, berichtet. Besonders schön: Im Medizinisch-ethischen Gesprächskreis wird er seine große Berufserfahrung auch weiterhin fürsorgend für Menschen einsetzen. Dementiell erkrankte Menschen brauchen besonders fürsorgendes Handeln, um Halt und Orientierung erleben zu können. Davon berichtet Schwester Regine Hammer. Wenn Sie dieses Heft in Händen halten, liegt das Osterfest hinter uns. Fotos: Archiv, Ufuk Arslan, Nicola Mannheim, Christoph Gläser, fotolia.com, photocase.com, istockphoto.com Gestaltung: soldan kommunikation, Stuttgart Druck: Dollmann, Kirchberg / Jagst Die nächste Ausgabe erscheint im September 2015. 3 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N Mich berührt immer wieder, wie Gott mit uns Menschen umgeht. Leben, Tod und Auferstehung Christi bringen exemplarisch Gottes Handeln für uns zum Ausdruck. Und im Abschiednehmen sorgt sich Jesus darum, wie seine Jünger ohne ihn wohl zurecht kommen werden. Es braucht Gottes Geist, der uns glauben macht und im Glauben hält – und uns Gottes Handeln und seinen Willen für uns erschließt. Beschenkt mit T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N seinem Geist, können wir die Selbstsorge überwinden und haben Herz und Hände frei zum fürsorgenden Handeln. In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich. Seien Sie Gott befohlen, Ihr 125 Jahre Klinik für Kinder und Jugendliche in Schwäbisch Hall, jetzt wird gefeiert: Pfarrer Hans-Joachim Lenke, Vorstandsvorsitzender Bettina Wilhelm Erste Bürgermeisterin Schwäbisch Hall 4 Der neue Modulbau der Klinik für Kinder und Jugendliche wurde am Dienstag, 29. Juli 2014, feierlich eingeweiht. Fürsorge beginnt für mich mit der Fürbitte: Das Bild eines Menschen, sein Gesicht, sein Leben, sein Schicksal im Herzen tragen und Gott vor die Füße legen. Wissen, wie es ihm und ihr geht. In Kontakt bleiben und nicht aufhören zu beten. Geschäftsführer Hans- Joachim Lenke, sagte: „Wir sind stolz auf unseren neuen Bau. Jetzt haben wir die optimalen Voraussetzungen für eine moderne Patientenversorgung. Generalunternehmer, Bauleitung sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Therapiezentrums und der Kinderklinik haben mit großem Engagement und exakter Planung den Umzug für alle kleinen und größeren Patienten schnell und sicher vorangebracht.“ Anne-Kathrin Kruse Dekanin Ev. Kirchenbezirk Schwäbisch Hall Blitzlichter auf dem Weg zum Neubau: Fürsorge tragen Nicht nur im Privaten heißt es, für Jemanden da zu sein. Vielmehr haben wir als Gesellschaft auch die Aufgabe, für andere Menschen Sorge zu tragen, denen es nicht so gut geht. Ich hoffe auf die Unterstützung von vielen Menschen hier in Schwäbisch Hall und Umgebung, wenn die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in unsere Stadt kommt. Menschen, die ihr Land und ihre Angehörigen verlassen haben und oft vor Krieg und Terror flüchten müssen, brauchen unsere Fürsorge. „Fürsorge tragen für Kinder und Jugendliche“ Mit Sorgen kann ich sehr unterschiedlich umgehen. Zum einen können sie mich belasten und „nach unten ziehen“. Ich kann sie aber auch wie „Rohdiamanten“ sehen. Wenn sie mir bewusst werden, weisen sie mich – wenn ich sie frühzeitig wahrnehme – auf Probleme und Situationen hin, die zu schwerwiegenden Folgen führen können, wenn ich sie nicht bearbeite. So können Sorgen auch wertvoll sein und Wegweiser zum frühzeitigen Handeln werden. Es kommt darauf an, was ich daraus mache… Im Herbst 2012 sagte die Landesregierung zu, den Einstieg in die dringend erforderliche Gesamtsanierung des Diakonie-Klinikums mit zunächst 12,1 Mio. Euro aus dem Jahreskrankenhausbauprogramm 2012 zu fördern. Im Jahr 2013 wurde die Energieversorgung des Krankenhauses erneuert, die Strom-, Wasser-, Abwasserund Fernwärmeleitungen um das Baufeld herum verlegt und ein Modulbau zur Aufnahme der Kinderklinik und anderer Nutzungen aus dem Badhaus errichtet. Im Januar 2014 wurden 61 Module der Firma ADK aus Neresheim nach Schwäbisch Hall transportiert und am neuen Standort verkrant. Das Richtfest des Modulbaus fand bereits nach drei Wochen, am 24. Januar 2014, statt. Im April 2014 fand die Fördermittelübergabe in Höhe von 72 Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt des neuen Klinikums durch Regierungspräsident Johannes Schmalzel statt. Das Diak rechnet mit Kosten von insgesamt ca. 126 Mio. Euro im Zeitraum 2013 bis 2017, von denen ca. 42 Mio. Euro selbst finanziert werden müssen. Umzug der kleinen und jugendlichen Patienten in der Woche vom 20. Mai 2014. Am 29. Juli 2014 die feierliche Einweihung des Gebäudes. Sommer 2014 bis Ende 2017: 1. Bauabschnitt. Das Baufeld wird durch Abriss des Badhauses und Maschinenhauses und durch weitere Gründungsarbeiten geschaffen. Es entsteht ein Bettenhaus mit mehr als 300 Betten auf vier Geschossen. Im Erdgeschoss befindet sich das Eingangs- und Erschließungsfoyer mit Empfang, Aufnahme, Cafeteria. Dahinter die internistischneurologische Aufnahmeund Überwachungsstation, die kardiologische Funktionsdiagnostik und die Endoskopie. In den Untergeschossen werden die Technik sowie Ver- und Entsorgung untergebracht. Im Juli diesen Jahres wird aus Anlass des 125jährigen Bestehens der Kinderklinik in Schwäbisch Hall ein Kinderfest für kleine und größere Patienten, für Familien, MitarbeiterInnen und die Bevölkerung aus Stadt und Kreis gefeiert. Siehe Einladung auf der nächsten Seite. Wagner Rainer Leiter Fort- und Weiterbildung 5 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N „Wir lieben sehr im Herzen…“ Bitte vormerken: Kinderfest 4. Juli 2015 Wir freuen uns auf Sie! Kommen Sie vorbei und erleben Sie einen tollen Tag mit uns: Es gibt Führungen, Vorträge, Bewirtung, Spielangebote, Elternberatung… Klinik für Kinder und Jugendliche Telefon: 0791 753-0 · www.dasdiak.de In diesem Jahr blickt eine Gruppe von „Ersatzdienstleistenden“ auf 50 Jahre Beginn ihres „Zivilen Ersatzdienstes“ im Diak zurück. Da inzwischen die Allgemeine Wehrpflicht und damit auch der Zivile Ersatzdienst abgeschafft wurde, sind Zivildienstleistende eine Gruppe, die es so nie wieder geben wird. Rudi E. Hoffart, einer der Teilnehmer, berichtet von seinen Eindrücken vom JubiläumsTreffen in Köngen: Aus verschiedensten Gründen hatten wir uns im Jahr 1965 entschieden, unseren 18monatigen „Zivilen Ersatzdienst“, im „Diak“ in Hall zu machen. Für die meisten von uns bedeutete das, auf den Stationen im Hochhaus eingesetzt zu werden. Zum Glück gehörte eine gründliche Einführung dazu: Wir konnten einmal wöchentlich am Unterricht der Krankenpflegeschule teilnehmen. Die praktische Anleitung zur Pflege wurde auf den Stationen durch die Stationsschwestern, die in der Regel Diakonissen waren, übernommen. Schön war, dass wir alle zusammen in einem Wohnhaus in der Heilbronner Straße untergebracht waren. Da bot es sich an, die Abende oder das Wochenende zu den verschiedensten Aktivitäten zu nutzen. Die ungewöhnlichsten Anlässe wurden zum Feiern genutzt. Dadurch gedieh unsere Gemeinschaft prächtig. Diese gewachsene Gemeinschaft unter den „Zivis“ haben wir am meisten vermisst, als unsere Ersatzdienstzeit in Hall zu Ende war. Einige Brüder haben kurz darauf geheiratet. Die Berufsausbildung oder ein sich anschließendes Studium brachten es mit sich, dass der Kontakt in der Folgezeit etwas spärlicher wurde. Ganz abgerissen ist er jedoch nie! Beim Ehemaligen-Treffen in Köngen, fanden wir durch das Erzählen vieler Einzelheiten, die von früher noch präsent waren, relativ schnell in die damalige Situation zurück. Interessant waren die Berichte, wie die letzten 10 Jahre bei jedem geprägt waren. Hier konnten zwei aus ihrer Arztpraxis berichten, einer aus seiner therapeutischen Tätigkeit, einige von ihren beruflichen und familiären Herausforderungen. Die meisten sind nun im (tätigen) Ruhestand. Die 18 Monate in Hall waren für jeden eine prägende Zeit. Einer formulierte es so: „Durch die Zeit in Hall bekam meine Persönlichkeitsentwicklung einen gewaltigen Schub nach vorne.“ Viele haben daraus ihre berufliche Perspektive gewonnen. Schnell hatten wir uns auch wieder in die vierstimmigen Lieder eingesungen. Einige sangen damals schon in der Haller „Kantorei“ mit oder reihten sich in den „HochhausChor“ ein, der auf den Stationen zum Teil lustige Gesänge zum Besten gab. Der damals beliebteste Hit war: „Wir lieben sehr im Herzen“, im Satz von Daniel Friderici. Unser Mitbruder Frieder Veit wurde im Sommer letzten Jahres nach langer Krankheit zu Grabe getragen. Einige von uns haben den Trauergottesdienst besucht. Damals beschlossen wir, dass wir künftig besser zu fröhlicheren Anlässen zusammen kommen wollten. Das 50jährige Jubiläum des Eintritts in den „Zivilen Ersatzdienst“ in Hall war dazu eine willkommene Gelegenheit. Wir hoffen sehr, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist. von links nach rechts: Rudi E. Hoffarth, Kurt Bährle, Klaus Haug, Heide Lamparter, Helga Schmidt, Renate Hoffarth, Dr. Christian Schmidt, Ernst-Theo Arlt, Renate Zarbock, Emil Zarbock, Ingeborg Schwarzkopf, Dr. Fritz Hammann (verdeckt), Paul Mohl. – Es fehlen: Bärbel Brunner/Veit, Anni Louth und Gerhard Fuchslocher. 7 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N Ein Blick zurück Zum 100. Geburstag von Pfarrer Betsch am 5. April „Froher Beginn war für uns alle, als am 22. September Pfarrer Hans Gotthold Betsch in unser Haus eintrat“, konnte man im Dezember 1954 in den „Blättern aus dem Diakonissenhaus“ lesen. Zu diesem Zeitpunkt war der amtierende Leiter der Haller Diakonissenanstalt, Pfarrer Wilhelm Breuning, bereits 67 Jahre alt und es war an der Zeit, sich nach einem geeigneten Nachfolger umzusehen. Im Jahr seines 25. Dienstjubiläums wollte sich Pfarrer Breuning 1956 zur Ruhe setzen. Pfarrer Gotthold Betsch kam am 5. April 1915 als Sohn einer kinderreichen Lehrerfamilie in Göttelfingen (Kreis Freudenstadt) zur Welt. Nach Abschluss seines Theologiestudiums in Tübingen und nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der junge Mann 8 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N zur Wehrmacht eingezogen, geriet schließlich in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Erst Ende 1947 sollte er seine Heimat wiedersehen. Noch während des Krieges, am 13. April 1944, heiratete Gotthold Betsch die Stuttgarter Pfarrerstochter Hanna Stumpff; die Ehe blieb kinderlos. 1948 kehrte Pfarrer Betsch als Repetent an den Ort seiner Schulzeit ins Seminar Urach zurück. Nur kurze Zeit darauf wurde er persönlicher Referent des württembergischen Landesbischofs Martin Haug; von 1950 bis 1954 versah das Ehepaar dann die Pfarrstelle Jahresfest 1957 in Großbottwar. Hier nun „kam der Ruf von Hall an uns“, wie später Pfarrer Betsch berichtete. Zunächst sollte er die dritte Pfarrstelle im Diak übernehme, um sich auf seine künftige Aufgabe vorzubereiten. Als Pfarrer Betsch am 18. November 1956 die Nachfolge von Pfarrer Breuning antrat, beschäftigte das Diak rund 1370 Mitarbeiter/innen, nämlich rund 700 Schwestern, davon 568 Diakonissen, 44 Ärztinnen und Ärzte und rund 600 weitere Mitarbeiter/innen in Krankenhäusern und Heimen, in Verwaltung, Ökonomie und Technik. Als auswärtige Arbeitsfelder betreute das Diak 204 Gemeinden, neun Krankenhäuser und sieben Heime. Damals prägten noch die alten Strukturen die Anstalt; doch schon bald wurde durch veränderte Gesetzesgrundlagen eine Neustrukturierung des Gesamtwerks notwendig. Damit einher ging auch die Namensänderung: Aus der „Diakonissenanstalt“ wurde 1978 das „Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V.“. In den 24 Jahren, in denen Pfarrer Betsch die Geschicke des Diaks lenkte, änderte sich auch das äußere Gesicht; neben zahlreichen Mitarbeiterwohnungen wurde u.a. die Auferstehungskirche gebaut (1963) und das Mutterhaus grundlegend saniert und umgestaltet (1970 bis 1973). 1980 wurde Pfarrer Betsch in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er starb am 19. November 1998 und fand auf dem Schwesternfriedhof des Diaks seine letzte Ruhestätte. Dr. Heike Krause Diak-Archivarin Pippi und die Frau von der Fürsorge Alle, die mit Pippi Langstrumpf aufgewachsen sind, kennen „Prusseliese“, wie die Fürsorgerin Frau Prysellius von Pippi genannt wird. Frau Prysellius kann es nicht hinnehmen, dass Pippi allein und ohne Eltern lebt. Aus „Fürsorge“ soll Pippi in ein Erziehungsheim eingewiesen werden. Alle, die Pippi kennen, wissen, dass das nicht gelingen kann. Pippi lebt weiterhin allein und autonom in der Villa Kunterbunt. Fürsorge – auch die gut gemeinte – kann Züge annehmen, die andere einengt, bevormundet und abhängig macht. Recht verstandene Fürsorge, unterstützt Menschen. Sorgt dafür, dass Menschen das bekommen, was sie zum Leben brauchen: Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Bildung, ein Auskommen. Sorgt dafür, dass jemand nicht unter die Räder kommt. „Für-Sorge“ meint im besten Fall, dafür sorgen, dass jemand sein eigenes Leben leben kann, in Freiheit, in Würde, selbstbestimmt. Ein gelungenes Beispiel einer solchen „Für-Sorge“ wird für mich in der biblischen Geschichte vom Gelähmten erzählt (Markus 2): Vier Freunde tragen den, der sich nicht selbständig bewegen kann, zu Jesus in der Hoffnung, dass der ihm helfen kann, ihn heilen kann. Jesus sieht das Vertrauen, den Glauben der Freunde und hilft – zunächst anders als vielleicht erwartet, wenn er den Gelähmten zuerst auf sein Gottesverhältnis anspricht: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben“. Damit macht Jesus deutlich, dass für ihn Heilung in einem umfassenderen Sinn gemeint ist als nur die Wiederherstellung eines gesunden Körpers. „Dir sind deine Sünden vergeben“, damit sagt Jesus dem Gelähmten, dass alles, was zwischen ihm und Gott steht – das meint die Bibel, wenn sie von „Sünde“ redet, – weggenommen ist. Die Anrede „mein Sohn“ beschreibt Gott als einen, der wie ein Vater, wie eine Mutter ihrem Kind nahekommt. Und wie vor einem Kind das Leben mit seinen Möglichkeiten offen liegt, so wird dem Gelähmten durch die Anrede Jesu „mein Kind“ ein Raum eröffnet für neue Möglichkeiten. Erst dann fordert Jesus den Gelähmten auf: „Steh auf, nimm dein Bett und geh heim!“ (Vers 11). „Nimm dein Bett“ – der Gelähmte soll alles, was sein bisheriges Leben ausmacht, in die eigenen Hände nehmen, aufstehen und gehen. Im Handeln der Freunde und im Handeln Jesu zeigt sich für mich rechtverstandene „FürSorge“. Eine Sorge für den anderen, die ihm hilft, auf die eigenen Beine zu kommen. Die ihn nicht unnötig lange in Abhängigkeit hält, sondern ihn unterstützt soweit nötig und dann aber auch ermutigt und befähigt, im eigenen Leben selbständig zu gehen. Kürzlich hat mir eine alte Schwester, eine Diakonisse, die im Gottlob-Weiser-Haus lebt, erzählt, dass sie morgens früh aufwacht und bevor sie auf- steht, erst für Menschen betet. Zunächst betet sie für alle Mitarbeitenden im GWH, dann für die Bewohner dort. Dann bittet sie um Weisheit und rechte Entscheidungen der Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus, bittet um Geduld und Kraft für alle, die in der Pflege arbeiten, um Bewahrung all derer, die im Rettungsdienst unterwegs sind. Denkt fürbittend an alle, die in der Verwaltung arbeiten. Zum Schluss werden all ihre Verwandten und Bekannten bedacht. Für mich ist diese Fürbitte der Schwester – und die Fürbitte aller anderen – ein Ausdruck der „Für-Sorge“. Menschen werden mit ihren Aufgaben im Gebet Gott ans Herz gelegt, wie der Gelähmte in der Geschichte vor Jesus Füße gelegt wird. In der Hoffnung und im Vertrauen, dass Gott Menschen befähigt und bestärkt, auf eigenen Füßen durchs Leben zu gehen. Die Fürsorgerin „Prusseliese“ bei Pippi Langstrumpf will, dass alles seine Ordnung hat. Der christliche Glaube will uns zu einem Leben in Freiheit und Verantwortung ermutigen. Diese „Für-Sorge“ ist uns aufgetragen. Oberin Pfarrerin Bärbel Koch-Baisch 9 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N Für Unterhaltung in der Altenhilfe sorgen Neuer Bahnhof in Schwäbisch Hall „Fürsorge“ – einmal anders... Dank zahlreicher Spenden fahren im Gottlob-WeißerHaus jetzt Züge ab. ...für die Schöpfung Unter dem Leitmotto „Was uns bei unserer Arbeit wichtig ist“ haben sich vor 20 Jahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Arbeitsbereichen zu einem Leitbild-Prozess zusammengefunden und miteinander Handlungsziele formuliert. Zukunftsorientiert und gleichzeitig einer christlich diakonisch geprägten Geschichte verbunden, wurden zentrale Gedanken unter dem Motto “ im Diak lebt Hoffnung“ in einem Leitbild wie ein bunter Strauß eingebunden Einer dieser Leitsätze lautete : “ …die Arbeit im Diak verlangt wirtschaftliches verantwortungsvolles und umweltbewusstes Handeln…“ Als Maßstab für die „Zukunfts fähigkeit“ unseres Verhaltens zählt im globalen Zusammenhang der sogenannte „ökologische Fußabdruck“. Mit dem Klinikneubau setzen wir sichtbare neue Maßstäbe für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im Hohenloher Land. Dazu bedarf es auch, unsere Arbeits-und Geschäftsprozesse zukunftsfähig ,- das heißt nachhaltig- wirtschaftlich, sozial und ökologisch zu gestalten! Wir sind es den zukünftigen Generationen als Einzelne, als Unternehmen und Gesellschaft schuldig, in diesem Sinne verantwortungsvoll mit uns anvertrauten Ressourcen umzugehen. Als Maßstab für die „Zukunftsfähigkeit“ unseres Verhaltens zählt im globalen Zusammenhang der sogenannte „Ökologische Fußabdruck“. Er bringt zum Ausdruck , wieviel Fläche man benötigt, um die Rohstoffe zur Verfügung zu stellen, die ein Mensch verbraucht, für 10 Ernährung, Konsum, Mobilität, Energiebedarf etc. einschließlich der Flächen, um z.B. die CO2 Rückstände aus der Verbrennung fossiler Energie aufzunehmen. 1,7 Hektar pro Erdenbürger wären ein verantwortbarer „Fußabdruck“, um das „Kapital“ der Erde für kommende Generationen nicht zu plündern. Wir verbrauchen aber im Schnitt 4,7 Hektar Fläche als Deutsche. Es bräuchte zukünftig gut zwei Planeten in „Erdqualität“, wenn alle Menschen in den Industrie nationen in diesem Stil weiterleben! Wo wir uns sonst fürsorglich um Menschen und ihre gesundheitliche Zukunft bemühen, ist unsere Fürsorge für die Erde gefragt und gefordert. Deshalb müssen wir uns privat und als diakonisches Unternehmen intensiv mit Das Gottlob-Weißer-Haus kann sich über eine neue, abwechslungsreiche Attraktion freuen. Am 10. Februar konnte eine komplette Modelleisenbahnlandschaft feierlich eingeweiht werden. diesem Thema beschäftigen und Schritt für Schritt an alltäglichen Verbesserungen arbeiten. Mit fair gehandeltem Kaffee haben wir begonnen. Papier- und Energieverbrauch, Gebäudemanagement, Mobilität, Verpflegung und Materialeinkauf bis hin zur Entsorgung bieten weitere Ansatzmöglichkeiten, „alten“ Leitgedanken“ frisches Leben einzuhauchen… Vielleicht beteiligen SIE sich mit Ihren Ideen und Vorschlägen, zu umweltgerechteren, nachhaltigeren nicht zuletzt auch ökonomischeren Arbeits prozessen im Diak und helfen mit, den ökologischen „DiakFußabdruck“ zukunftsfürsorglich, zu verkleinern? Als Mitarbeiter können Sie dazu das Formular zum Vorschlagswesen im Intranet benutzen. Als Externe können Sie uns gerne eine Nachricht an: [email protected] schreiben. Gerade sind wir an Überlegungen, unseren gesamten Papierverbrauch und unsere Print- Medien auf 100% Recycling-Papier umzustellen, um damit beispielhaft am Schutz von (Ur-) Wäldern, Klima, Wasser- und Energieverbrauch mitzuwirken! Jochen Weidner fragte Mitte des letzten Jahres aus eigener Initiative in der Diak- Altenhilfeeinrichtung an, wie er den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Freude bereiten könne. Im gemeinsamen Gespräch mit Hausleiterin Margarete Greiner war schnell klar, dass eine Modelleisenbahn genau das Richtige sei, denn Jochen Weidner ist bereits seit Kindertagen leidenschaftlicher Modelleisenbahner. Die Bewohner innen und Bewohner des Gottlob-WeißerHauses sagen herzlich Dankeschön. Um die Idee umsetzen zu können, brauchte man Unterstützung durch Sachspenden. Mit einer Anzeige im Haller Tagblatt und dem Evangelischen Gemeindeblatt machte man auf die Aktion aufmerksam. Daraufhin spendeten viele Menschen Landschaften, Schienen und ganze Züge. Die Freude über die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war groß und so sammelte Jochen Weidner die Einzelstücke ein. Innerhalb von drei Monaten baute er die einzelnen Elemente zu einer großen Landschaft zusammen, welche sich mittlerweile auf 6 Quadratmeter erstreckt. In den Bau der Landschaft nahm er Ideen und Ratschläge der Bewohner gerne auf. Nicht nur ein schöner Bahnhof, sondern auch eine Burg, ein Marktplatz und vieles mehr, wurden detailgenau gestaltet. Auf drei Gleisen fahren die Züge ihre Runden, zum Teil durch Tunnel und über Brücken. Die Häuser sind beleuchtet und die Straßen haben Namen. Während dieser Zeit kümmerte sich Wolff Dietrich als ein weiterer sehr engagierter ehrenamtlicher Helfer um die Reparaturen der Lokomotiven. Am 10.2.2015 war es endlich soweit und die Modelleisenbahnanlage wurde gemeinsam mit Spendern, Helfern, Seniorinnen und Senioren feierlich eingeweiht. Nach einem Rückblick von der Idee bis zur Umsetzung durch Jochen Weidner und Margarete Greiner konnte man die Anlage bei Kaffee und Kuchen in Augenschein nehmen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Gottlob-WeißerHauses sagen herzlich Dankeschön. Einen ganz besonderen Dank erhielt Herr Weidner vom Heimbeirat des GottlobWeißer-Hauses in Form einer Trillerpfeife und einer blinkenden Kelle. 11 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N 45 Jahre Fürsorge in der Intensivpflege Beruf Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege Geburtstag 03.03.1952 Geburtsort Diak Schwäbisch Hall Hans Diemer Stationsleitung Intensiv- und Überwachungsstation Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall Bildungsweg 1967 Lehre im Maschinenbau, 1971-72 Berufsfachschule zur Mittleren Reife. Oktober 1972 Zivildienst im Diak mit ein jähriger Pflegehilfeausbildung. 1974-77 Krankenpflegeausbildung, 1987-89 Fachkranken pflegeausbildung, 1990 Stationsleiterlehrgang, diverse Fortbildungen und Hospitationen. Berufliche Laufbahn Nach dem Examen Ende September 1977 Hochhauswache im Diak. Ab Herbst 1977 Intensivstation Diak, zunächst auf der Inneren Intensiv, ab 15. April 1985 auf der Chirurgischen Intensiv, seit Herbst 1989 Stationsleitung. Familienstand Verheiratet mit Ehefrau Karin Diemer Kinder Sechs Kinder: Jörg, Tobias, Matthias, Jasmin, Benjamin und Samuel, das 5. Enkelkind wurde Anfang März geboren. Hobbys Landwirtschaft, Haus, Garten und Wald. Das Ehrenamt in der Evangelisch-methodistischen Gemeinde Wüstenrot-Neuhütten. 12 Mitgliedschaften Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe, bis letztes Jahr auch in der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege. Evangelisch-methodistische Kirche Leben und Arbeiten: In 45 Berufsjahren hat Hans Diemer viel erlebt und viele Veränderungen begleitet. Er erinnere sich noch gut daran, wie es früher einmal war, als man noch Diakonissen zur nächtlichen Sitzwache beim Patienten gewinnen konnte, erzählt Diemer. Nach und nach veränderte sich das Bild der Station. Von ursprünglich zwei Zimmern Intensivstation wuchs die Abteilung auf heute 29 Betten mit zusätzlich bis zu sechs Betten im Aufwachraum. Eine Herausforderung stellte auch der Wechsel der Schichtdienste dar. Es galt, Informationsdefizite zu vermeiden und im Sinne des Patienten dafür zu sorgen, dass wichtige Informationen an alle Pflegenden weitergegeben wurden. Als bedeutenden Meilenstein empfand Hans Diemer die Zeit, als mit Prof. Dr. Volker Lenner und Prof. Dr. Hartmut Siebert zum ersten Mal zwei Chefärzte in der Chirurgie zuständig waren. Plötzlich gab es viele neue Fälle, neue Methoden und es galt mehr beatmete Patienten zu betreuen. Durch die Zunahme der Intensivfälle wurde auch die Einführung der Fachweiterbildung innerhalb der Station vorangetrieben. Als 2003 die beiden Intensivstationen zusammengelegt wurden und zwei vorher eigenständige Teams zu einem Team fusionierten, mussten zunächst einige Hürden im ärztlichen und pflegerischen Bereich überwunden werden. Inzwischen haben die Teams zusammen gefunden und arbeiten sehr gut miteinander. Den Dienstplan für ein Team mit 75 Personen zu erstellen ist allerdings eine knifflige Aufgabe. Hans Diemer betont, dass Vieles nicht möglich gewesen wäre, wenn ihn seine Frau nicht all die Jahre unterstützt und ihm den Rücken frei gehalten hätte. Auch die sechs Kinder mussten oft auf den Vater verzichten. Auf die Frage, warum er diesen Beruf gewählt habe, antwortet Diemer mit Bedacht. Er sei sich während seiner Berufsausbildung im Maschinenbau bewusst geworden, dass ihm etwas fehle. Die Landwirtschaft begeisterte ihn zwar auch, aber erst als Zivildienstleistender merkte er, wie viel Freude ihm die Arbeit mit Menschen bereitete und dass ihm das Arbeiten im Team gefiel. Schon damals wurde ihm ein Leitungsdienst angetragen. In den 70er Jahren gab es im 4. Stock des Hochhauses noch den sogenannten „BruderDienst“, dessen Aufgabe es war, die männlichen Patienten zu pflegen. Schon nach seiner Pflegehelfer-Ausbildung, wäh- rend des Zivildienstes, leitete Hans Diemer diesen BruderDienst. Obwohl er sich anfangs den Leitungsdienst nicht zutraute, wuchs er beständig an seinen Aufgaben. Die Zufriedenheit der Patienten sei bis heute für ihn der Maßstab seines Tuns. Auch der Humor durfte in all den Jahren nicht zu kurz kommen, so erinnert sich der Stationsleiter an seine Anfangszeit: Als Zivildienstleistender im Diak war es seine Aufgabe, Suppe aus großen Töpfen, die auf Wagen über die Stationen geschoben wurden, auszuteilen. Er ging mit dem großen Schöpflöffel von Zimmer zu Zimmer und rief jedes Mal beim Eintreten: „Hier kommt der Suppenkasper“. Damit habe er die meiste Suppe losgekriegt, erzählt er schmunzelnd. Was ihm im Verlauf seines Arbeitslebens geholfen hat, war die positive Rückmeldung von Patienten und deren Angehörigen. Das gibt ihm das Gefühl, dass der Einsatz nicht umsonst sei. Bis heute versuche er, dies seinem Team weiter zu geben. Zahlreiche Briefe von Pati- enten und von Angehörigen verstorbener Patienten seien ihm in Erinnerung. Manche schrieben, sie seien „Engeln begegnet“ oder sie hätten sich „sehr geborgen“ gefühlt. Trotz aller Medizintechnik müsse die menschliche Komponente stimmen, betont er. Das Berufsethos der Pflege müsse gepflegt werden, zum Glück gelinge das im Diak. Wichtig sei ihm, dass die Erfahrenen die jungen Nachwuchskräfte darauf hinweisen, wie wichtig persönliche Begegnungen und der Kontakt zum Patienten sind. Außerdem legt Hans Diemer großen Wert darauf, dass alle Mitarbeitende auf der Station Wertschätzung erfahren und auch miteinander wertschätzend umgehen, die Pflegekraft genauso wie die Putz-und Aufräumdienste. Mitarbeitende zu fördern und weiterzuentwickeln sei für ihn in der Leitungsfunktion zunehmend wichtig geworden. Das werde ihm auch fehlen, wenn er im April in Ruhestand geht. Dem Diak treu bleiben wird er durch seine Mitarbeit im Medizinethischen Arbeitskreis. Ihm wird er weiterhin angehören. Manche schrieben, sie seien „Engeln begegnet“ oder sie hätten sich „sehr geborgen“ gefühlt. 13 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N Doch wenn ich sehe, wie glücklich diese Frau in „ihrer“ Arbeit ist, welchen Sinn sie in ihrem Tun sieht, dann nehme ich gern in Kauf, dass vielleicht einmal eine Tasse zu Bruch geht. Menschen mit Demenz Menschen mit Demenz verdienen unsere Wertschätzung, unseren Respekt und – selbstverständlich – unsere Fürsorge. Doch wie definiert sich hier die Fürsorge? Und wie sieht sie im täglichen Miteinander aus? Wo wird vielleicht aus „Für-denanderen-sorgen“ ein „Überden anderen-hinweg- sorgen“? In dem Buch „Ich spreche für mich selbst“ (Demenz-Support Stuttgart, 2010) melden sich Menschen mit Demenz zu Wort, die genau diese Situationen erleben: „Da sind immer noch Fähigkeiten da, aber meine Frau lässt mir keinen Raum zum Atmen. Sie denkt, sie weiß es am besten und meine Meinung zählt nicht mehr….“ (S. 102) „Ich bin nicht unfähig und ich will nicht so behandelt werden, als ob man mir nicht zutrauen könnte, bestimmte Dinge zu tun…..“ (S.126) usw.. „Wenn du das Etikett „Alzheimer“ erst einmal hast, setzt eine subtile Art von Glaubwürdigkeitsverlust ein. Ich war im Aufsichtsrat unserer Hausbesitzervereinigung. Und als publik wurde, dass ich Alzheimer hatte, wurde alles, was ich auf den Tisch brachte, abgebügelt. Es war nicht offen und direkt – es wurde gewissermaßen hinter der Bühne arrangiert.“ (S.107) Wie schnell sind wir in der Begegnung mit Menschen mit Demenz dabei, Hilfestellung zu geben, wo sie (noch) gar nicht nötig ist. Und wie schnell sind wir dabei, den Anderen nicht mehr recht ernst zu nehmen und ihm Kompetenzen abzusprechen, die durchaus noch vorhanden sind. Eine Teilnehmerin unseres Begegnungsnachmittags war ihr Leben lang sehr fleißig und hilfsbereit. So ist sie bis heute: Kaum ist der letzte Schluck Kaffee getrunken steht sie auf und fängt an, den Tisch abzuräumen. Unsicher und ein bisschen wackelig. Hier nicht einzugreifen und ihr die Arbeit abzunehmen, um vielleicht ein Unglück zu vermeiden, braucht Selbstbeherrschung. Wenn die Demenzerkrankung fortschreitet, gibt es unweigerlich Situationen, wo ein „Für den anderen sorgen“ unbedingt notwendig ist. Wo Entscheidungen für den Anderen mit getroffen werden müssen, weil er dazu kognitiv nicht mehr in der Lage ist. „Wie soll es weitergehen? Kann mein Angehöriger noch zuhause versorgt werden oder ist eine Unterbringung in einem Pflegeheim notwendig?“ Das sind Fragen, die beantwortet werden müssen. Augenhöhe zu begegnen, ist unbedingt notwendig – auch wenn erkennbar ist, dass sie Vieles nicht mehr verstehen kann. Was sie aber ganz sicher wahrnimmt ist, wie wir es mit ihr meinen – unsere innere Haltung zu ihr. Ob wir sie als wertvollen Menschen wahrnehmen und nicht über sie hinweg Entscheidungen treffen. Gerade im Umgang mit Menschen mit Demenz ist es immer ein schmaler Pfad zwischen Fürsorge und dem Wunsch des Betroffenen nach Selbstbestimmung. Aber wenn es gelingt, Menschen mit Demenz mit Wertschätzung, Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen, erlebe ich immer wieder, dass ein gutes Miteinander gelingen kann. Hier einen guten Umgang mit dem Menschen mit Demenz zu finden, ist auch eine Frage der inneren Haltung und des Verständnisses. Sehe ich einen Menschen vor mir, der nicht mehr in der Lage ist, seine augenblickliche Situation zu erfassen und für den ich wichtige Entscheidungen treffen muss oder habe ich auch im Blick, dass hier ein Mensch ist, der sein Leben selbstbestimmt, oft unter schwierigen Bedingungen, gemeistert hat. Eine Frau z.B., die den Ehemann früh verloren hat und ihre drei Kinder alleine und ohne finanzielle Absicherung groß ziehen musste. Diese Frau ist es gewohnt, Entscheidungen selbständig zu treffen, sie hat eine große innere Stärke bewiesen. Sie in wichtige Entscheidungen einzubeziehen und ihr auf Fürsorge tragen Was ihr getan habt einem von meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. So hören wir es in Math. 25, 34-36. von Jesus. Es ist schön unserem Herrn auf der Spur zu sein indem wir Hungrige speisen, Durstige tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und Tote bestatten. So kann die versöhnliche und solidarische Begegnung mit den Armen zu einem Ort der Gottesbegegnung und auch zur (Selbst)-Fürsorge werden. Behüt`Sie Gott. Wolfgang Engel Geschäftsführung Diakonieverband Schwäbisch Hall „Sich um Jemanden und um etwas zu sorgen, für Jemanden oder etwas Da zu sein, schenkt dem Leben einen unbezahlbaren Mehrwert. Dieser Mehrwert ist manchmal auch mit großer Sorge ums Gelingen verbunden.“ Margarete Greiner Geschäftsführerin Diak Altenhilfe Schwester Regine Hammer Krankenschwester, Expertin für Demenz, Integrative Validation nach Richards, Koordinatorin der Betreuungsgruppen Diakonie daheim „Viel zu oft drehen sich unsere Gedanken um Sorgen. Die bekannten Sorgenfalten erscheinen auch in meinem Gesicht immer wieder. Denn neben den großen Sorgen dieser Welt bringt auch meine Arbeit regelmäßig Sorgenkinder mit sich. Fürsorge zu tragen ist dagegen etwas sehr Wichtiges und nimmt einen großen Teil unserer Arbeit im Landratsamt ein. So tragen wir beispielsweise Fürsorge für Menschen mit Behinderung, für Kinder und Jugendliche, für Sozialhilfeempfänger und für Langzeitarbeitslose. Außerdem tragen wir Fürsorge für die vielen Flüchtlinge, die derzeit unser Land erreichen. Einerseits ist es ein gutes Gefühl, diesen hilfesuchenden Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Andererseits bringt die Arbeit eine große Verantwortung mit sich, die wir versuchen Monat für Monat bestmöglich wahrzunehmen. Dabei ist es gut zu wissen, dass sich auch viele Ehrenamtliche für diese Menschen engagieren und Fürsorge tragen.“ Gerhard Bauer Landrat 14 15 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK Panorama Ein Abend rund um den Fuß und seine Problemstellen Auch wenn es nicht direkt etwas mit den Füßen zu tun habe – aber in Deutschland werden pro Jahr 200 000 Hüft- und Knieoperationen durchgeführt, mit dieser Zahl machte Dr. Brigitte Gary Anfang März bei der Veranstaltung: „Konservative und operative Therapie von Zeh bis Sprunggelenk“, die Bedeutung orthopädischer Themen deutlich. Zum Vortrag mit Chefarzt Dr. Dirk Steinhagen vom Diakonie-Klinikum kamen rund 90 Zuhörer in die Volkshochschule. Der gebürtige Koblenzer ist seit 01. April 2014 Chefarzt der Fachabteilung Orthopädie am Schwäbisch Haller Klinikum. Den Schwerpunkt der Veranstaltung legte der 44-jährige auf die Beratung und anschauliche Darstellung der unterschiedlichen Erkrankungen von den häufigsten Zehendeformationen der Hammerzehe bis hin zu Erkrankungen des Sprunggelenks sowie chirurgischen Eingriffen bei Nervenschmerzen am Fußgelenk. Von „vorne“ nach „hinten“ arbeitete er mit den aufmerksamen Zuhörern den Fuß, seine Gelenke, Gefäße, Nerven, Muskeln und Sehnen durch, auch das richtige Schuhwerk, Einlagen und orthopädische Silikonsprays fanden Beachtung. Zu Beginn des Abends veranschaulichte Dr. Dirk Steinhagen den Aufbau des Fußes sowie die Symptome, Diagnostik und Therapie von Fehlstellungen. Anhand von „vorher/nachher Bildern“ konnte er verschieden Eingriffsmethoden anschaulich erklären und das Für und Wieder einzelner Operationen und Therapieansätzen abwägen. 16 Teamgeist, Durchhaltevermögen und Zielorientierung für einen Beruf mit Herz „Wir sind eigentlich dazu ausgelegt auf vier Füßen zu gehen, mit dem aufrechten Gang hat sich die Belastung deutlich verändert“, so der Orthopäde. Beim Gang durch die Fußgängerzone falle ihm derzeit auf, dass die Schuhmode bei Jugendlichen nicht zur Verringerung der orthopädischen Fußbehandlung beitragen werde. Nicht in jedem Fall mache eine Operation am Fußgewölbe Sinn, in den meisten Fällen des kindlichen Knicksenkfußes beispielsweise sieht Dr. Steinhagen die Zukunft in gezielter und über einen längeren Zeitraum andauernder Physiotherapie. Angeregt durch den Vortrag nutzten die Besucher nach dem Schlusswort die Möglichkeit, Fragen zu Arthrose, Fersensporn, Endoprothetik und vielen weiteren „Fußthemen“ an den Facharzt zu stellen. Den Endspurt geschafft und in die Zielgrade eingebogen: 20 Schülerinnen und Schüler an der Schule für Pflegeberufe des Diakonie Klinikums Schwäbisch Hall legten am 23. September ihr Examen ab. Zum ersten Mal fanden die Prüfungen in den neuen Räumen des Engelhard-Palais statt. Die Erleichterung war ihnen anzumerken, als die Prüfungsvorsitzende Dr. Renate Lorenz-Lauermann (Leiterin des staatlichen Gesundheitsamts) die Zeugnisse überreichte. Fünfzehn Schülerinnen und Schüler nehmen nach dem Abschluss ihre Arbeit im Diakonie-Klinikum auf. Schulleiterin Susanne Fischer verglich das Examen mit dem großen sportlichen Ereignis des Sommers, der Fußball-Weltmeisterschaft. Wie bei Meisterschaften käme es auch in der Vorbereitung auf das Examen auf Training, Vorbereitung, Teamgeist und Tagesform an, meinte die Schulleiterin. Informationen zur Person: Dr. Dirk Steinhagen wurde 1970 in Koblenz geboren. 1992 bis 1999 Studium der Medizin an der Universität Hamburg und Christian –Albrecht Universität Kiel, 2005 Dissertation und 2006 Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Ernennung zum Oberarzt Orthopädie II an der Ostseeklinik Damp im Jahr 2008. Im Jahr 2013 Zusatzausbildungen in den Bereichen orthopädische Rheumatologie und orthopädische Chirurgie. Seit 2014 Chefarzt der Fachabteilung Orthopädie am Diakonie-Klinikum Schwäbisch Hall. „Teamgeist, Durchhaltevermögen und Zielorientierung sind große positive Eigenschaften, die wir an erfolgreichen Sportlern bewundern. Diese Eigenschaften werden auch in Pflegeberufen benötigt“, so Fischer. Diese hätten die Frischexaminierten während der Ausbildung und im Examen unter Beweis gestellt. Ein anderer Aspekt lag Susanne Fischer noch am Herzen, nämlich die bewusste Entscheidung, nicht nur dem Wettbewerbsgedanken zu folgen, sondern auf Unterstützung und Mitmenschlichkeit zu bauen: „Ihr Menschenbild ist ein ganzheitlicheres als das, welches der Hochleistungssport bietet. Sie kümmern sich ganz bewusst um Menschen, die gerade nicht auf dem Höhepunkt ihrer Leistungsfähigkeit sind, die das vielleicht auch nie mehr sein werden. Diese Menschen unterstützen Sie durch ihre Präsenz, Ihr Mitgefühl und Ihr Fachwissen.“ In den vergangenen drei Jahren lernten die Auszubildenden in mehr als 2100 Theoriestunden die pflegerischen, medizinischen und psychologischen Grundlagen, aber auch rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ihres Berufes kennen. Im Unterricht erarbeiteten sie anhand von Problemsituationen aus dem pflegerischen Alltag die Themen aus verschiedenen Blickwinkeln „wie im echten Leben.“ Das Erlernte konnten sie in mehr als 2500 Praxisstunden konkret anwenden und vertiefen. Einsatzorte waren auf verschiedenen Stationen des Diakonie-Klinikums, in Arztpraxen, in der ambulanten Pflege, Altenhilfe und Behindertenhilfe. Wir gratulieren zum Pflegeexamen im Diak am 23. September 2014 Integrierte Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflege: Thomas Block, Öhringen David Decombe, Schwäbisch Hall Olga Dreiling, Schrozberg Jakob Egner, Schwäbisch Hall Annemarie Eitmann, Schwäbisch Hall Carina Gamm, Schwäbisch Hall Franziska Sofie Greiner, Untermünkheim Max Ingenhaag, Schwäbisch Hall Michael Kupfer, Ellwangen Angelina Ohr, Crailsheim Mona Reiland, Schwäbisch Hall Laura Riedel, Schwäbisch Hall Jana Stieb, Gaildorf Nadine Wolpert, Kupferzell Integrierte Ausbildung Gesundheitsund Kinderkrankenpflege: Larissa Altvater, Gschwend Isabell Aline Kaminsky, Kupferzell Claudia Kube, Schwäbisch Hall Rebecca Löwen, Forchtenberg Christina Sauerborn, Rosenberg Marina Seizer, Neuler Mit auf dem Foto (hinten): Die Kursleitung Martin Horrer und Margarete Graf, Schulleiterin Susanne Fischer, 17 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK NACHRICHTEN AUS DEM DIAK Gottesdienst für Angehörige – Für andere da sein tesdienst gibt es bei einem kleinen Imbiss ausreichend Zeit zum Gespräch. Gottesdienst für die Angehörigen von verstorbenen Krebspatienten und für die Mitarbeitenden in der Klinik von Pfarrer Hans-Martin Bauer Der gegenseitige Austausch, die Erinnerung an die Zeit im Krankenhaus, das Erzählen wie es einem geht, all das hilft. – „Schön, dass sie mich eingeladen haben, das hat gut getan“, so die Rückmeldung von nicht wenigen der ca. 90 Gottesdienstbesucher. Der Trauer Raum geben: Angehörige und Mitarbeitende nehmen gemeinsam Abschied Seit einem Jahr gibt es im Diakonie-Klinikum Gottesdienste zum Gedenken an verstorbene Krebspatienten. Die Idee dazu hatten Mitarbeitende aus der Pflege. Es sollte ein Raum geschaffen werden, in dem Angehörige und Mitarbeitende gemeinsam noch einmal Abschied von verstorbenen Patienten nehmen können. Zur Planung und Vorbereitung hat sich ein Team aus Pflege, ärztlichem Dienst und Klinikseelsorge gebildet. Konzipiert wurde ein Gottesdienst, zu dem die Angehörigen schriftlich eingeladen werden. Darin werden alle Namen genannt und für jeden Verstorbenen eine Kerze angezündet. Kurze und zum Nachdenken anregende Texte, Stille, Gebete, passende Musik und Lieder sind wichtige Elemente. Nach dem Got- Welchen Platz hat die Medizinethik im Klinikum? Kurzbericht vom Medizinisch-Ethischen-Arbeitskreis (MEAK) von Pfarrer Hans-Martin Bauer Im Diakonie-Klinikum gibt es einen engagierten und breit aufgestellten Medizinisch-Ethischen Arbeitskreis (MEAK). Er hat 15 Mitglieder und umfasst von der Pflege, dem ärztlichen Dienst, der Krankenpflegeschule bis hin zur Seelsorge sämtliche für diesen Arbeitsbereich relevanten Berufsgruppen. Zu seinen 18 Information: Jeweils im Juni und im November soll es Gottesdienste in dieser Form geben. Der nächste Termin ist Montag, 08.06.2015 um 18:30 Uhr, in der Auferstehungskirche. Ansprechpartner ist Klinikpfarrer Hans-Martin Bauer, Tel.: 0791-7532120, [email protected] Aufgabengebieten gehören das Thematisieren und die Diskussion von aktuellen medizinethischen Themen, wie z.B. „(Ärztlich) assistierter Suizid, Organspende und Organtransplantation, …, die Organisation von öffentlichen Vortrags-und Gesprächsabenden sowie ab Mai 2015 die Durchführung von Ethikkonsilen. Dadurch will man besonders in Grenzsituationen, z.B. am Lebensanfang oder Lebensende, in denen es schwer fällt, Entscheidungen zu verantworten, zu guten, auf das Wohl des Patienten hin ausgerichteten, ethisch begründeten Entscheidungen gelangen. Information: Der nächste Vortragsabend findet am 14. Juli 2015 um 20:00 Uhr im Breuningsaal statt. Chefarzt Dr. Florian Schober referiert zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen der Wiederherstellungschirurgie und Schönheitschirurgie“. Weitere Informationen gibt es unter www.dasdiak-klinikum.de Fürsorge tragen: Für die berufliche Entwicklung und für das Leben… Heutzutage ist das Leben vieler darauf ausgerichtet, Erfolg zu haben, was oftmals mit Anhäufung von materiellen Gütern gleichgesetzt wird. Welche Ziele kann ein erfolgreiches bzw. gelingendes Leben jedoch auch ausmachen? Meiner Meinung nach kann ein gelingendes Leben auch damit beschrieben werden, wie im persönlichen Umfeld, im Beruf und für die Allgemeinheit Verantwortung übernommen und somit Fürsorge für die Nächsten um uns getragen und gelebt wird. Den Blick zu schärfen, für die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen im Team Im persönlichen Umfeld erscheint es am einfachsten, kennt doch jeder seine Familie und den Freundeskreis mit seinen Sorgen und Nöten am besten. Die Schwierigkeit liegt darin zu helfen, wenn jemand Hilfe benötigt, ohne den anderen durch „gut gemeinte Sorge“ zu bevormunden. Besonders schwierig ist es, wenn kritische Lebenssituationen bei Eltern durch Unfall oder Erkrankung oder durch fortgeschrittenes Alter entstehen und die „beste“ Entscheidung für den Betroffenen gefunden werden muss. Fürsorge zeigen, bedeutet dann, nicht die einfachste Entscheidung zu treffen, sondern zu schauen, was der Betroffene gewollt oder für sich entschieden hätte. Noch schwieriger wird es, wenn Eltern dies für ihr Kind entscheiden müssen. Dann kann Fürsorge auch bedeuten, bei schwerwiegenden Ent- scheidungen oder Situationen zu begleiten und einfach nur da zu sein. Fürsorge im Beruf kann vielschichtig sein. Ich möchte hier ein paar Punkte hervorheben, die mir wichtig erscheinen. Von Pflegenden wird ein großes Maß an Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Empathie, genauso wie hohe Fachlichkeit und systematisches Vorgehen gegenüber Patienten erwartet. Fürsorge für Mitarbeiter kann bedeuten, dass Mitarbeiter gefördert werden. Besonders wichtig ist mir, durch Fort- und Weiterbildungen die Mitarbeitenden zu stärken und ihnen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Selbst zu sehen, wie man sich weiterentwickelt, kann motivierend wirken und Kräfte freisetzen. geht es ihnen, wer benötigt welche Unterstützung fachlich oder persönlich? In einem gelingenden Team wird Fürsorge und somit Verantwortung füreinander übernommen. Fürsorge für die Allgemeinheit zu tragen, kann für jeden etwas anderes bedeuten. Das heißt für mich, sich dafür zu engagieren, dass die heranwachsende Generation sich positiv entwickeln kann, um später ihr Leben selbst zu gestalten. Es gibt eine Vielzahl von Projekten, die sich auch für diese Ziele einsetzen. Beispielsweise durch regelmäßige Unterstützung einer Schule in Kenia. Sie ist offen für Kinder aller Religionen. Von der effektiven Arbeit der Schule konnte ich mich selbst in Mombasa überzeugen. Ich bin mir bewusst, dass dies nur kleine Mosaiksteinchen zur Entwicklung eines selbstbestimmten Lebens für heranwachsende Kinder sind. Aber auch viele kleine Steinchen können den Weg in die Zukunft ebnen… Rainer Wagner, Leiter Fort- und Weiterbildung Den Blick zu schärfen, für die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen im Team: Wie 19 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N „fürsorgliches Handeln“ Fürsorge bedeutet für mich, jeden Tag zu überlegen, wie ich persönlich meinem Nächsten Liebe entgegenbringen kann. Letztendlich ist es unsere tägliche Aufgabe, fürsorglich zu handeln, wenn wir menschlich sein wollen. Daher frage ich mich stets, was kann ich heute besser machen als gestern und was kann ich morgen besser machen als heute. Carmen Würth Ein großer Schatz für unsere Mitmenschen und auch für uns selbst ist es, wenn es uns immer wieder gelingt, ein Lächeln auf die Lippen der Menschen zu zaubern. Der Schlüssel dafür ist die Liebe. Im Vordergrund meines Handelns steht daher, Menschen mit Behinderung einen würdigen Platz in der Gesellschaft zu verschaffen und im gleichen Zuge die Gesellschaft für ein Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung zu gewinnen. Dafür müssen unermüdlich Netzwerke gesponnen, Hilfen organisiert und eigene Einrichtungen am Laufen gehalten werden. Die Erkrankung unseres Sohnes Markus und die damit einhergehenden Erfahrungen in den ersten Jahren haben mich hier in vielerlei Hinsicht geprägt und waren zugleich der Impuls, mich für Menschen mit Behinderung zu engagieren. Denn oft musste ich in jener Zeit erleben, dass Probleme und Sorgen, die mit der Krankheit unseres Sohnes verbunden waren, von vielen Menschen nicht ernst genommen wurden. Aus diesem Grund fühle ich mich Menschen mit Behinderung sowie auch deren Eltern sehr nahe. Man muss sich mit den Menschen befassen, ihnen Zeit und Raum geben, sich ihnen Wem das Lächeln fehlt, dem fehlt ein Flügel. Truman Capote zuwenden, damit man sie versteht und die Einzigartigkeit eines jeden Menschen spürt und bereichernd erfährt. Wer sich in die Notlage der Eltern eines Kindes mit Behinderung nicht hineinversetzen kann und mit ihnen ihre Sorgen und Nöte erlebt, wird sie niemals ganz verstehen. Es genügt aber nicht, die sicherlich wichtige barrierefreie Umgebung zu schaffen; vielmehr geht es darum, Barrieren im Kopf abzubauen. Dies ist die zentrale Aufgabe unserer Gesellschaft. Dafür muss man nicht neue Begriffe wie „Inklusion“ erfinden, sondern es muss das fürsorgliche Handeln eines jeden Einzelnen im Zentrum stehen. Mein größter Wunsch ist, dass wir uns alle füreinander verantwortlich fühlen. Denn häufig machen wir es uns in unserer Anspruchshaltung einfach und verweisen auf die Zuständigkeit und Verantwortung des Staates, benachteiligten Menschen zu helfen. Hier aber ist jeder Bürger gefordert, Hilfsbedürftigen zur Hand zu gehen, ihnen zur Seite zu stehen und durch Kleinigkeiten – beispielsweise indem man älteren Menschen etwas vorliest – eine Freude zu bereiten. Hieraus erfahren wir selbst ein Glücksgefühl, das uns unendlichen Reichtum für unsere eigene Befindlichkeit gibt. Daher wünsche ich mir aktive Bürger, die selbst Verantwortung übernehmen, anstatt permanent nach dem „Fürsorgestaat“ zu rufen, der unseren eigenen Leistungswillen zerstört. Unsere Aufgabe ist es, durch unsere Unterstützung zu motivieren und Impulse zu setzen, frei nach dem Motto: Hilfe ja, aber eben auch zur Selbsthilfe. „Das Gesetz, das will, dass jeder geachtet, geehrt, ungefährdet neben dem anderen bestehe, dass er seine höhere menschliche Laufbahn gehen könne, sich Liebe und Bewunderung seiner Mitmenschen erwerbe, dass er als Kleinod gehütet werde, wie jeder Mensch ein Kleinod für alle anderen Menschen ist.“ Adalbert Stifter 20 Ein Kind, das ganz anders ist, weil es im Alltag permanent Hilfe benötigt, braucht eine Umgebung, die auf diese besonderen Belange eingeht. Oft sind Menschen mit Behinderung dafür im sozialen Empfinden Menschen ohne Behinderung voraus. Diese Werte erkennt man aber erst dann, wenn man sich viele Jahre mit diesen besonderen Menschen beschäftigt hat. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass wir Stätten der Begegnung haben, sei es in der Freizeit, im Alltag oder im Berufsleben. Hierfür hat die Lebensgemeinschaft Sassen, in der unser Sohn Markus lebt, den Beweis geliefert. In vielen Begegnungen mit Betroffenen habe ich hautnah erfahren, dass sie weder von der Gesellschaft noch von der Sozialbürokratie verstanden wurden und ihnen niemand zur Seite stand. Diese Sorgen vieler Familien zählen zu den Ursprüngen meiner Idee, mein Engagement für Menschen mit Behinderung auf eine neue Stufe zu stellen. Ich habe Lebensgeschichten von Mahathma Gandhi, Mutter Teresa oder Albert Schweitzer studiert und mich gefragt, ob ich vielleicht auch ein bisschen etwas Bleibendes schaffen kann. Mein Anspruch war hoch. Ich hatte den Ehrgeiz, etwas Gutes zu machen. Ich wollte Mauern einreißen und Brücken bauen und folglich die Trennung zwischen „normal“ und „nicht-normal“ aufheben. Mein oberstes Ziel ist es, Menschen mit und ohne Behinderung in harmonischer Weise zusammenzubringen. Mitbürger mit Behinderung sollen eine Beschäftigung erhalten, die sie bewältigen können und die ihr Selbstbewusstsein stärkt. Sie sollen Sinn und Erfüllung erfahren. Menschen ohne Behinderung sollen gleichzeitig sehen und spüren, dass Menschen mit Handicap nicht nur etwas Sinnvolles leisten können, sondern auch Lebensfreude vermitteln können. So stärkt die direkte Begegnung das Verständnis füreinander und zeigt, dass wir alle mit Talenten gesegnet und mit Schwächen behaftet sind. Aus diesem Grundgedanken entstand das Hotel Anne-Sophie in Künzelsau, dessen Eröffnung wir 2003 feiern durften. Nach mittlerweile zwei Hotelerweiterungen finden aktuell (Stand März 2015) insgesamt 68 Menschen mit und ohne Behinderung Selbstverwirklichung und Anerkennung in ihrer Arbeit. Mein Anliegen ist es, dass dieser Ort Vorbild für viele andere Orte wird. Neben der Unterstützung für Special Olympics, einer Schule für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung in Hohenlohe, einem Kinderheim in Kirgistan sowie einer Lebensgemeinschaft in Griechenland nach dem Vorbild von Sassen möchte ich aus Gründen der Aktualität noch auf unser Musikfest von Menschen mit Behinderung am Samstag, „Wage den Kopf an den Gedanken, den noch keiner dachte. Wage deinen Schritt auf die Straße, die noch keiner ging. Dass der Mensch sich selbst schaffe und nicht gemacht werde von irgendwas oder irgendwem.“ Friedrich Schiller 11. Juli 2015, in KünzelsauGaisbach hinweisen. An diesem Tag möchten wir zu spannenden und aufregenden Begegnungen für Groß und Klein einladen. Über ein Dutzend Musikgruppen, bestehend aus Menschen mit Behinderung, werden hier Ihr Herz auf ihre ganz persönliche Art und Weise berühren. Zusammenfassend bleibt, Sie nochmals zu ermuntern, Ihren Beitrag zu einem fröhlichen und fürsorglichen Umgang miteinander zu leisten. Gerade in der Begegnung mit Menschen mit Behinderung können wir so viel ehrliche Zuneigung, Freude und Liebe erfahren. Unsere Fürsorge für diese Menschen kann uns so sehr bereichern. Abschließend bleibt die Frage für jeden Einzelnen: „Was verstehe ich unter fürsorglichem Handeln und welchen Beitrag kann ich selbst leisten?“ 21 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N ihm den Beinamen BronzePrediger. Ulrich Henn arbeitet für viele deutsche Kirchen, aber nicht nur. Im Jahr 2000 erhält er das Bundesverdienstkreuz am Bande „für seine besonderen Verdienste um die Verbesserung des Ansehens der Bundesrepublik Deutschland im Ausland“. Ulrich Henn Nachruf Trauer um den Bronze-Prediger. Der aus Hall stammende Bildhauer Ulrich Henn starb im Alter von 89 Jahren. Ob Stuttgart, Hall oder Washington:Der in Hall geborene Bildhauer Ulrich Henn hat weltweit für Kirchen eindrucksvolle Werke geschaffen. Am 8. Dezember ist der Enkel Gottlob Weißers im Alter von 89 Jahren gestorben. Sein Name steht in ungezählten Kirchenführern. Jahrzehntelang hat er Kunstwerke für Gotteshäuser geschaffen. Doch erst mit dem Katalog zu der Sonderausstellung „Ulrich Henn – Bronzearbeiten“ im Jahr 2008 im Hällisch-Fränkischen Museum gibt es das erste Buch über ihn. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang lebte Ulrich Henn in Leudersdorf in der Eifel. Dort, wo er bis zuletzt arbeitete, ist er am 8. Dezember gestorben. 2015 wäre der Künstler 90 Jahre alt geworden. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus hinterlässt er ein umfangreiches Werk. Seiner Heimatstadt Hall bleibt Henn zeitlebens verbunden – zumal es in der Stadt am Kocher viele Spuren des Bildhauers gibt: Altarkreuz, Lesepult und Osterleuchter in der Michaelskirche, die Wandplastik „Der 22 wiederkommende Herr“ im Chor der Auferstehungskirche und die große Bronzeplastik „Stillung des Sturms“ am Diakonie-Klinikum sind nur einige Beispiele. Am 6. März 1925 wird Ulrich Henn als Sohn von Domänenpächter Hermann Henn und dessen Frau Maria in Hall geboren. Ulrich Henns Großvater war der einstige Diak-Leiter Gottlob Weißer. Im früheren Landerziehungsheim in Michelbach/Bilz (heute Evangelisches Schulzentrum) geht Henn zur Schule, macht 1942 das „Notabitur“ und wird zum Militärdienst eingezogen. In Italien gerät er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Im Lager bei Neapel beginnt er, aus Munitionskisten Weihnachtskrippen zu schnitzen – eine Vorstufe seiner Kunst, vermutete der frühere Haller Dekan und Ex-Prälat Paul Dieterich, als er 2008 die Eröffnungsrede zur HennAusstellung im HFM hält. 1947 beginnt Henn seine künstlerische Laufbahn, zunächst als Bildschnitzer und Restaurator, er arbeitet beim Bildhauer Josef Zeitler in Stuttgart mit. 1948 heiratet Henn die Buchhändlerin Elisabeth Scholl aus Ulm, mit ihr hat er vier Kinder. In jenem Jahr macht er sich als Bildhauer mit einem Atelier in Plieningen selbstständig. Nach ersten Aufträgen für Restaurierungen entstehen bald eigenständige Arbeiten. Von 1953 an benutzt er neben Holz auch Bronze. Ein Arbeitsunfall im Jahr 1958 gibt den Ausschlag, dass Henn sich vom Arbeitsmaterial Holz verabschiedet. Beim Schnitzen hatte er die Strecksehne seines linken Daumens durchtrennt. Doch als junger Familienvater konnte er sich eine Schaffenspause nicht leisten – „Aufträge kamen dennoch“, erzählte er. Er stellt seine Arbeitsweise um und modelliert fortan in Wachs für den Bronzeguss. 1962 ziehen die Henns nach Leudersdorf in die Eifel. Es entstehen mehr als 30 Kirchenportale sowie zahlreiche Brunnen und Freiplastiken. Henns Arbeiten – manche Portale sind fünf Meter hoch – besitzen enorme Erzählkraft. Er ist ein evangelischer Künstler. „Es geht um die Botschaft pur“, charakterisiert Dieterich das Werk. Henn nimmt dem Material Bronze in seinen Werken die Schwere, schafft zugleich eine eindringliche Konzentration – das beschert Von 1978 bis 1987 gestaltet Henn drei imposante Doppelportale für die National Cathedral in Washington. In dieser Zeit entstehen auch große Arbeiten für Kirchengemeinden in Österreich; es folgen Werke in Herford, Hildesheim, Hall, Mainz, Andernach und Meckenheim. Von 1997 bis 2003 arbeitet Henn am Zeremonienportal, zwei Seitentüren und einem Tabernakel für die St. James-Cathedral im amerikanischen Seattle. Die Portale in Washington und Seattle sind wohl Henns gewaltigste Werke, dort ist die ganze biblische Heilsgeschichte von der Vertreibung aus dem Paradies bis zur Auferstehung Jesu künstlerisch ausgebreitet. Doch Henn beschränkt sich nicht auf kirchliche Themen. So zeigt die Ausstellung 2008 im HFM in Hall neben zahlreichen charmanten Kleinplastiken auch den hintergründigen und warmherzigen Humor Henns. Erstmals sind seine Kleinplastiken 1974 in einer Einzelausstellung in London zu sehen. 2013 fertigt der Bildhauer einen bronzenen Pfingstleuchter für die Stiftskirche Tübingen und vervollständigt so seine 1964 dort mit Altarkreuz und Bronzeportal begonnene Arbeit. Die Kleinplastik „Vogelflug“, eine Auftragsarbeit, verlässt noch im September 2014 sein Atelier. Bettina Lober Haller Tagblatt Schwestern und Mitarbeiter des Diakoniewerkes nahmen an der Trauerfeier in Stuttgart-Plieningen teil. Ulrich Henn wurde im Grab seines Großvaters Pfarrer Gottlob Weißer bestattet. Pfarrer Weißer hatte im Sommer 1899 die Leitung des Diaks übernommen, und unter ihm erlebte es eine Zeit des Wachstums und der Blüte. Als Weißer nach einem Schlaganfall sich nicht mehr erholte, legte er sein Amt nieder und zog zu seiner Tochter nach Plieningen. Hier starb er am 22. Januar 1932. Fürsorge tragen „Fürsorge tragen“ muss für Diakonie, wenn und solange sie sich auf Jesus beruft, heißen, neben der Sorge um den einzelnen Menschen auch politische Verhältnisse in den Blick zu nehmen. Krankheit oder Pflegebedürftigkeit sind zwar oft schicksalhaft, aber Ausgrenzung durch Armut, ethnische Zugehörigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit, Wohnungsnot fällt nicht vom Himmel, sondern ist vielfach durch Menschen an Menschen verursacht. Deshalb plädiere ich für ein weit gefasstes Verständnis des Sorgens. “ Wolfgang Sartorius Vorstand Erlacher Höhe „Fürsorge tragen“ ergibt sich schon aus unserem Auftrag „Dienst am Nächsten“. Menschen in der Situation, in der sie gerade stehen, annehmen, wertschätzen, begleiten und Unterstützung anbieten. Sich für diese Menschen einsetzen und Fürsprecher sein, wenn sie selber dazu nicht in der Lage sind oder nicht die Kraft dazu haben. In der Regel kommt sehr viel Dankbarkeit zurück. Manchmal zeigen sich Grenzen auf – auch bei uns in der Diakonie – und Menschen werden enttäuscht sein. Fürsorge tragen, bezieht sich für mich auch auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Klaus Offenbach Abteilungsleiter Diakonie daheim 23 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N konnte sie sich ein eindrückliches Bild von der Arbeit der Klinik-Clowns Dr. Schluck und Dr. Schruppdiwupp machen, die gerade von ihrer ClownsVisite kamen. Die Arbeit der Clowns ist ausschließlich über Spenden finanziert. Helfen – Spenden – Stiften Die aktiven Musiker des Fanfarenzugs Schwäbisch Hall spenden für die Klinik für Kinder und Jugendliche Zu spät kommen für den guten Zweck. Seit Dezember 2007 sammelten die aktiven Musikerinnen und Musiker des Fanfarenzugs in Schwäbisch Hall in einer Kameradschaftskasse kleinere Geldbeträge, wenn die Musiker zu spät oder unangekündigt gar nicht zur Probe kamen. 2014 reifte der Entschluss bei Aktiven des Fanfarenzuges diese Kameradschaftskasse für den guten Zweck aufzulösen. Über sieben Jahre kamen so stolze 1229,90 Euro zusammen. Hans-Peter Klein, Musikalischer Leiter des Fanfarenzuges rundete die Summe auf 1500 Euro auf. Damit unterstützt der Fanfarenzug und Hans-Peter Klein die Klinik für Kinder und Jugendliche. Das Geld wird der Musiktherapie im Klinikum zu Gute kommen. Sie hilft Kindern und Jugendlichen, sich musikalisch zu entfalten und damit ein Stück Abstand zu ihrer Krankheit zu gewinnen. Chefarzt Prof. Dr. Andreas Holzinger freut sich über die Spende, die ihm von HansPeter Klein, Andrea Butzer und Kevin Kerl vom Fanfarenzug überreicht wurde. Spenden: 350 Euro für die Klinik-Clowns an der Klinik für Kinder und Jugendliche Zur Freude der Klinik-Clowns an der Klinik Kinder und Jugendliche in Schwäbisch Hall übergab am 4. November Gisela Maier aus Obermünkheim eine Spende in Höhe von 350 Euro für die Arbeit der beiden Clown-Doktoren. Seit Jahren besucht Gisela Maier Floh märkte und sammelt für den Verkauf Wertvolles und Nützliches von Freunden, Nachbarn und der eigenen Familie. Die Begegnung mit Menschen und deren Freude, wenn sie einen kleinen „Schatz“ für ihr zuhause finden können, fasziniert sie dabei sehr. Den Erlös aus verschiedenen Basaren hat sie nun für die Clowns gesammelt. Bei ihrem Besuch im Diak Astrid Winter, Michaele Schick-Pelgrim (Kinderhospiz), Chefarzt Prof. Dr. Markus Golling (Vorsitzender Krebsverein), Günter Riek, Carmelita Lasquite-Riek, Janine Malich, Peter Riek, Michael Korcz 24 Diakonie-Klinikum: Mehr als 200 Ferraris gehen an die Klinik für Kinder und Jugendliche in Schwäbisch Hall Ganz besondere Geschenke brachten Christine und Alfred Seibold von der ShellTankstelle an der Stuttgarter Straße am 11. November in die Klinik für Kinder und Jugendliche. Wer im August und September an den Zapfsäulen der Schwäbisch Haller Tankstelle mehr als 30 Litern Shell V-Power Kraftstoff tankte, erhielt ein Ferrari Lego Modell im Wert von knapp sieben Euro. Die Kunden hatten auf Initiative des Ehepaars Seibold die Möglichkeit die originalverpackten Fahrzeuge an die kleinen Patienten der Klinik für Kinder und Jugendliche zu spenden. Erfreulich viele Menschen haben sich an dieser tollen Aktion beteiligt. Oberarzt Daniel Buchzik kann sich nun sich über mehr als 210 Ferrari-Legomodelle und 33 Legofiguren freuen. „ Da können wir unseren tapferen Patienten ein ganz besonderes Trostpflaster anbieten,“ meint der Oberarzt lachend. Mehr als ein roter Faden – 905 Euro von der Schwäbisch Haller Firma Zwing für den Förderverein der Klinik für Kinder und Jugendliche in Schwäbisch Hall Mitte Dezember stellte sich der Förderverein für die Klinik für Kinder und Jugendliche auf dem Milchmarkt in Schwäbisch Hall vor. Einen Samstagvormittag lang informierten die Mitglieder des Fördervereins interessierte Passanten über die Arbeit des Vereins. Die Veranstaltung war auch Startschuss für die Aktion „Häkeln für den guten Zweck“. Dies ist eine Kooperation zwischen der Firma Zwing und dem Mehrgenerationenhaus. Die Organisatoren häkelten am Stand Boshi-Mützen. Dort und später auch im Ladengeschäft konnte man Mützen kaufen, bestellen oder selbst häkeln. Über den ganzen Dezember und auch noch im Januar spendete das Unternehmen Zwing zusätzlich aus jedem verkauften Boshi-Wollknäuel 50 Cent an den Förderverein. Mit 905 Euro schloss die Firma Zwing diese erfolgreiche Aktion nun ab. Der Förderverein wird die Spende für die neue beginnende Kunsttherapie an der kinderpsychosomatischen Station „Leuchtturm“ einsetzen und bedankt sich bei den Initiatoren und allen eifrigen „Häklerinnen“ und „Häklern“. Die Baden-Württembergische Bank spendet 1200 Euro an die Diak-Clowns in Hall. Das Geld stammt aus Loskäufen beim PS-Lotterie-Sparen. Die Diak-Clowns können ihre wöchentlichen Besuche bei den Senioren im Haus Sonnengarten in Hessental noch das ganze Jahr über fortsetzen. Dafür sorgt eine Spende aus dem Prämiensparen des Vorjahres der Baden-Württembergischen Bank (BW-Bank). Gefüllt wurde der Spendentopf durch Loskäufe beim PS-Lotterie-Sparen. Kürzlich überreichte Oliver Hegemann, Leiter der BWBank in Hall, den Spendenscheck von 1200 Euro an Gerd Kälin, Geschäftsführer der Diak-Altenhilfe. Die beiden Clowns „Scilla“ und „Praline“ versuchen, den Senioren in der Diak-Altenhilfe das Leben mit Humor zu verschönern. Sie gehen auf sie zu, bringen sie zum Schmunzeln oder Lachen. „Die Clownsbesuche sind sehr einfühlsame Begegnungen – gespickt mit Musik und Liedern“, sagt Hegemann. „Die beiden Clowns knüpfen an die Lebensgeschichte ihrer Gegenüber an, wecken Erinnerungen und geben wichtige Impulse.“ Beim BW-BankPrämiensparen kamen im Jahr 2014 rund 200000 Euro für gemeinnützige Projekte zusammen, die an unterschiedliche Spendenempfänger gehen. Ein Los beim PS-Sparen kostet fünf Euro – vier davon werden angespart, einer fließt in einen Auslosungsfonds. 25 Prozent aus diesem Auslosungsfonds werden nicht an die Sparer ausgeschüttet, sondern kommen sozialen Zwecken zugute. „Omas Lädle“ aus Schwäbisch Hall unterstützt die Einrichtung von Palliativzimmern in der Neurologischen Klinik des Diakonie-Klinikums Schwäbisch Hall Monika Reutter vom Süßwarenladen „Omas Lädle“ in der Gelbinger Gasse überbrachte Chefärztin Dr. Birgit Herting Anfang Januar ein süßes Geschenk mit überraschendem Inhalt. In der Weihnachtszeit hatte die Geschäftsfrau an der Ladentheke eine Kasse aufgestellt und machte mit Flyern auf die Einrichtung von Palliativzimmern in der Neurologischen Klinik aufmerksam. In speziell eingerichteten Zimmern soll schwerkranken Patienten und ihren Angehörigen Wärme und Sicherheit vermittelt werden. Um dies zu ermöglichen braucht es das Zusammenwirken von speziell ausgebildeten Ärzten, Pflegekräften und Seelsorgern. Durch Linderung der Schmerzen, liebevolle und fürsorgliche Pflege und seelsorgerliche Begleitung, Dasein, Mitgehen, Zuhören, mit Aushalten. Kunden spendeten insgesamt 250 Euro für die Einrichtung dieser besonderen Räume. 25 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N In Gedenken an … Diakonisse Elfriede Wagner * 28. März 1933 † 2. September 2014 in Schwäbisch Hall Schwester Elfriede war mit Leib und Seele Gemeindeschwester. Viele Verbindungen zu Gemeindegliedern sind in dem über 30jährigen Dienst gewachsen und geblieben. Durch ihr Fachwissen, ihre Kompetenz und der Liebe zu den Menschen, war Schwester Elfriede sehr geschätzt und beliebt. Ihr sicheres Auftreten, ihre besonnene Art, zeichneten sie aus. Schwester Elfriede ist am 28. März 1933 in Obersulm-Willsbach geboren und zusammen mit ihren Geschwistern dort aufgewachsen. Nach Konfirmation und Schulentlassung schloss sich die 2jährige hauswirtschaftliche Berufsschule an. Anschließend arbeitete Schwester Elfriede für ein halbes Jahr im Haushalt und in der Landwirtschaft bei einem Bauern in Willsbach. Danach half sie ihrer Mutter im Haushalt und in den Weinbergen. In ihrem Lebenslauf schreibt Schwester Elfriede, dass der Wunsch, ihr Leben ganz in den Dienst Jesu zu stellen, sie schon seit ihrer Konfirmation bewegte. Auf Einladung der Willsbacher Gemeindeschwester besuchte Schwester Elfriede eine Diakonie-Freizeit im Evang. Diakoniewerk in Schwäbisch Hall. Sie war von der Gemeinschaft und dem Leben und Arbeiten dort tief beeindruckt, so dass ihr Wunsch, Diakonisse zu werden, immer stärker wurde. Am 4. November 1957 kam Schwester Elfriede nach Schwäbisch Hall ins Evang. Diakoniewerk. Sie absolvierte von Oktober 1958 bis Februar 26 1962 die Krankenpflegeschule. Am 30. Juni 1963 wurde Schwester Elfriede ins Amt der Diakonisse eingesegnet. Ein Wort aus Galater 5, 22, war ihr Einsegnungsspruch: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue.“ Nach dem Examen war Schwester Elfriede auf verschiedenen Stationen im Diakonie-Klinikum, im Wächterheim in Kirchheim/Teck und in den Gemeinden Holzgerlingen (1963-1966), Oppelsbohm (1967-1969), Heilbronn-Neckargartach (1970), Öhringen (1970-1974) und Honhardt (1974-1979) eingesetzt. Die Arbeit als Gemeindekrankenschwester sollte zur Lebensaufgabe werden. Im November 1979 kam sie in die Gemeinde nach Oppenweiler und blieb dort bis zu ihrem Ruhestand, am 1. April 1996. Schwester Elfriede wohnte in ihrem Ruhestand im Mutterhaus und half dort mit, wo sie gebraucht wurde. Im Rückblick auf ihr 25-jähriges Dienstjubiläum schreibt Schwester Elfriede: „…durch meine angeschlagene Gesundheit war es nicht immer einfach, ging es doch immer wieder an die innere und äußere Kraft. Aber immer wieder waren Menschen da, die mir weiter geholfen haben, bis heute. Rückwirkend möchte ich sagen, es war eine Segenszeit, mit viel Hilfe und Bewahrung. … Mit Gottes Hilfe fand ich immer wieder neu Fuß in den verschiedenen Gemeinden. Schwester Elfriede ist überraschend am 2. September 2014, während eines Krankenhausaufenthaltes, verstorben. Die Beerdigung war am 10. September 2014 auf dem Schwesternfriedhof im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall. Diakonisse Else Wohlfarth * 9. September 1916 † 8. September 2014 in Schwäbisch Hall Schwester Else war eine stille, bescheidene Person. Wärme, Dankbarkeit und ein großes Herz zeichneten sie aus. Die tägliche Fürbitte und das Wissen um Vergebung waren ihr wichtig, ebenso die Bibelstunden und das Wort Gottes. Ihre Berichte anlässlich der Schwesternjubiläen sind überschrieben und gefüllt mit Psalmworten und Lebensworten. Am 9. September 1916 ist Schwester Else in Kirchheim/Teck geboren und bei den Großeltern in Unterrot bei Gaildorf aufgewachsen. Dort ist sie zur Schule gegangen und hat ihre Großeltern bei der Arbeit im Haushalt und in der Landwirtschaft unterstützt. Nach der Hauswirtschaftsschule und 3jährigen Ausbildung zur Damenschneiderin, fand sie 1935 über das Arbeitsamt eine Anstellung. Während einer eigenen Krankheitszeit wurde ihr die Pflege und Zuwendung der Diakonissen zuteil und bei Schwester Else reifte der Wunsch, selbst Diakonisse zu werden. Eine Aushilfstätigkeit bei den Solbadkindern bestärkte diesen Wunsch. Und so trat sie am 30. Oktober 1936 ins Mutterhaus ein. Sie war zunächst auf verschiedenen Stationen eingesetzt, u.a. auch im Krankenhaus in Urach (1939/1940 und 1941). Von April 1941 bis Oktober 1942 absolvierte sie die Krankenpflegeausbildung und schloss mit dem Examen ab. Am 27. Juni 1943 wurde Schwester Else ins Amt der Diakonisse eingesegnet. Ihr Einsegnungsspruch steht in Römer 12, 12: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet.“ Ab März 1946 fand Schwester Else im Kinderhaus auf der Säuglingsstation ihre Lebensaufgabe. Von 1948 bis 1949 absolvierte sie noch die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester. Mit großer Freude und Begeisterung und ihrem Herz voll Liebe und Wärme für die Kleinsten, füllte Schwester Else diesen Dienst über 30 Jahre aus, bis April 1980. Mit großem spezifischem Fachwissen brachte sich Schwester Else ein, leitete Schülerinnen an und übernahm im Oktober 1960 die Leitung der Säuglingsstation. Sie war sehr geschätzt und beliebt bei den Ärzten, den Kolleginnen und Kollegen und bei den Eltern der Kinder. Von Mai 1980 bis März 1987, ihrem Eintritt in den Ruhestand, lebte sie als Hausmutter im Kreis der Feierabendschwestern im Wichernhaus. Viele Jahre konnte Schwester Else im Ruhestand im Mutterhaus wohnen. Im Sommer 2010 veränderte sich der Gesundheitszustand und ein Umzug auf die Pflegestation im Gottlob-Weisser-Haus war notwendig. In den letzten Wochen ließen die Kräfte sichtbar nach, bis Schwester Else einen Tag vor ihrem 98. Geburtstag friedlich eingeschlafen ist. Die Beerdigung war am 12. September 2014 auf dem Schwesternfriedhof im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall. 27 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N Diakonisse Maria Singer * 7. Dezember 1923 † 4. September 2014 in Schwäbisch Hall Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht: Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.“ Dieser Liedvers (EG 756) war Schwester Maria in den letzten Jahren wichtig geworden. Sie schrieb: „Ja, ER war und ist meine Stärke – auch jetzt noch in meinen Altersjahren, und jetzt gerade erst recht, denn die eigenen Kräfte sind ja mehr und mehr im Schwinden. Der Liedvers drückt das aus, was mich jetzt auf meiner letzten Wegstrecke im ‚Advent meines Erdenlebens‘ bewegt.“ Schwester Maria ist am 7. Dezember 1923 in Beinstein geboren und zusammen mit ihren drei Brüdern dort aufgewachsen. Nach der Konfirmation und der Schulentlassung 1938 und einem Pflichtjahr besuchte sie bis März 1940 die hauswirtschaftliche Berufsschule in Waiblingen und fand später als Schreibgehilfin Arbeit bei der Stadtverwaltung in Waiblingen. In Abendkursen qualifizierte sie sich in Stenographie und Maschinenschreiben. Während der Pflege ihrer Mutter stand Schwester Maria die Gemeindeschwester, eine Haller Diakonisse, zur Seite. Schwester Maria war von der Art und Weise, wie die Schwester ihren Dienst verrichtete und wie sie lebte, stark beeindruckt. Nach reiflichem Überlegen und Beten hat sich Schwester Maria entschieden, ihre langjährige Anstellung als Verwaltungsangestellte zu kündigen und am 20. Mai 1957 ins Evang. Diakoniewerk nach Schwäbisch Hall zu gehen, um Diakonisse zu werden. Aufgrund 28 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N ihrer Qualifikation und ihrer Fachkenntnisse wurde sie in der Krankenhaus-Aufnahme eingesetzt. Nach weiteren Einsätzen im Verwaltungsbereich wurde Schwester Maria am 16. März 1960 als Sekretärin ins Vorzimmer des damaligen Anstaltsleiters Pfarrer Betsch gerufen. Die damalige Sekretärin, Schwester Margarete Zeuner, sollte im September 1961 die Oberinnen-Nachfolge antreten. Die Einsegnung ins Amt zur Diakonisse folgte am 25. Juni 1961. Schwester Maria bekam das Wort aus Johannes 13, 12 zugesprochen: „Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe?“ Mit Fachkompetenz, Loyalität, Freude und Herzblut füllte Schwester Maria ihren Dienst aus. Ihre stille, zurückhaltende, einfühlsame Art zeichneten sie an diesem Platz aus. Schwester Maria war sehr geschätzt und beliebt. Am 1. Januar 1989 trat sie in den wohlverdienten Ruhestand. Zusammen mit Diakonisse Elisabeth Burkhardt begann sie das Diak-Archiv aufzubauen. Im Frühsommer 2013 musste Schwester Maria aus gesundheitlichen Gründen vom Mutterhaus ins Pflegeheim ins Gottlob-Weisser-Haus umziehen. Die Kräfte nahmen seitdem stetig ab, bis sie am 4. September 2014 friedlich eingeschlafen ist. Die Beerdigung war am 12. September 2014 auf dem Schwesternfriedhof im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall. Diakonisse Martha Schoch * 17. April 1921 † 14.02.2015 in Schwäbisch Hall „In seine Hand hinein gelegt, bleib ich in stiller Ruh; wie er mich führt, wie er mich trägt, das stehet ihm nur zu.“ Diesen Liedvers hat Schwester Martha auf die Melodie „Ich singe dir mit Herz und Mund“ gedichtet. Am 17. April 1921 ist Schwester Martha in Ammertsweiler bei Mainhardt geboren und mit ihren Geschwistern dort aufgewachsen. Da die Eltern Schwester Martha in ihrer eigenen Landwirtschaft entbehren konnten kam sie 1934 nach der Schulzeit und Konfirmation als Kindermädchen auf den landwirtschaftlichen Hof ihrer Tante und ihres Onkels nach Neufürstenhütte. In Stuttgart fand sie einige Zeit später eine Anstellung als Hausgehilfin. Nach dem Tod ihrer Tante 1938 musste Schwester Martha wieder zurück zu ihrem Onkel, um diese Lücke so gut es ging auszufüllen. Schwester Martha half mit, wo sie gebraucht wurde. Während der Pflege eines Gemeindeglieds, zusammen mit der Gemeindeschwester,verfestigte sich der Wunsch von Schwester Martha, ihr Leben in den Dienst Jesu zu stellen und Diakonisse zu werden. Und so kam sie am 1. April 1946 ins Evang. Diakoniewerk nach Schwäbisch Hall. Schwester Martha absolvierte die Krankenpflegeschule und schloss mit dem Examen 1950 ab. Verschiedene Einsätze in Gemeinden folgten: Wäldenbronn (1950-1952), Weil im Dorf (1952-1955) und Mittelfischach (1955.1965). Am 29. Juni 1952 wurde Schwester Martha ins Amt der Diakonisse eingesegnet. Sie bekam als Einsegnungsspruch das Wort aus Philipper 4, 4 zugesprochen: „Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ Die Arbeit als Gemeindeschwester wurde für Schwester Martha, bis zum Eintritt in den Ruhestand, zur Lebensaufgabe. Über 20 Jahre, von 1965 bis 1989, tat Schwester Martha in der Gemeinde Spielbach bei Schrozberg ihren Dienst. Fachlich kompetent und den Patienten liebevoll zugewandt, pflegte Schwester Martha die kranken Mitmenschen. In der Gemeinde waren ihre Art und ihre Fachlichkeit sehr geschätzt. Mit ihren Gaben als Kindergottesdienstmitarbeiterin brachte sie sich schon seit 1941 auch in der jeweiligen Kirchengemeinde ein. Die Weitergabe des Glaubens durch die biblischen Geschichten und das Singen der Lieder aus dem Gesangbuch waren Schwester Martha wichtig. In ihrem Ruhestand wohnte Schwester Martha zunächst im Anbau des Wohnheims und später im Feierabendhaus. Bis zum Frühjahr 2003 brachte sie sich noch als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst im Diakonie-Klinikum ein. Ende 2007 veränderte sich der Gesundheitszustand von Schwester Martha und ein Umzug auf die Pflegestation im Gottlob-Weisser-Haus wurde notwendig. Die Mitschwestern, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gottlob-Weisser-Haus haben sie über die lange Zeit ihres Schwachseins liebevoll begleitet und hervorragend gepflegt. In den letzten Tagen nahmen die Kräfte von Schwester Martha immer mehr ab, bis sie am 14. Februar friedlich eingeschlafen ist. Die Beerdigung war am 19. Februar 2015 auf dem Schwesternfriedhof im Evang. Diakoniewerk Schwäbisch Hall. 29 T H E M A : (F Ü R ) -S O R G E T R A G E N EINRCIHTUNGEN Einrichtungen des Evang. Diakoniewerks Schwäbisch Hall Schule für Pflegeberufe: Gesundheits- und Krankenpflege Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Gelbinger Gasse 25 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-4172 Telefax: 0791 753-4920 [email protected] Altenhilfe Gottlob-Weißer-Haus Diakoniestraße 14 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-2525 Telefax: 0791 753-2595 [email protected] Haus Sonnengarten Schlichtweg 39 74523 Schwäbisch HallHessental Telefon: 0791 49 38 54-0 oder 0791 753-2525 Telefax: 0791 49 38 54-50 [email protected] Evangelisches Diakoniewerk Schwäbisch Hall e.V. Am Mutterhaus 1 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-0 [email protected] www.dasdiak.de Versand der Blätter aus dem Diak – Wir bitten um Ihre Mithilfe Liebe Leserinnen und Leser, Diak-Kinderland Badweg 5 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-2450 [email protected] Bildungszentrum Gelbinger Gasse 25 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-4165 Telefax: 0791 753-4967 [email protected] Lotte-Gerok-Haus Lauda Abt-Knittel-Allee 10 97922 Lauda-Königshofen Telefon: 09343 6135-0 Telefax: 09343 6135-15 [email protected] Lene-Hofmann-Haus Wilhelm-Röntgen-Straße 2 97990 Weikersheim Telefon: 07934 9958-00 Telefax: 07934 9958-015 [email protected] vielen Dank für Ihr Interesse an den „Blättern aus dem Diak“. Um weitere Interessenten zu erreichen und unnötige Sendungen zu vermeiden, bitten wir um Ihre Mithilfe. Bitte teilen Sie uns mit, wenn wir beim Versand etwas ändern sollten. Bitte senden Sie uns künftig die Blätter als PDF an folgende Mailadresse: Klinikum Ambulante Dienste Bitte ändern Sie die Adresse wie folgt: Diakonie-Klinikum Schw. Hall Diakoniestraße 10 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-0 Telefax: 0791 753-4901 [email protected] Am Mutterhaus 1 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-2160 Telefax: 0791 753-2166 [email protected] Bitte nehmen Sie folgende Adresse aus Ihrem Verteiler: Strategische Partnerschaft mit: Landkreis-Klinikum Crailsheim · Gartenstraße 21 74564 Crailsheim Telefon: 07951 490-0 Telefax: 07951 490-144 [email protected] 30 Emma-Weizsäcker-Haus Herrgottstal 19 97993 Creglingen Telefon: 07933 703-10 Telefax: 07933 703-15 [email protected] Therapiezentrum am Diak GmbH Diakoniestraße 10 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 753-9500 Telefax: 0791 753-9549 [email protected] Ambulante Dienste Diakonie daheim Salinenstraße 28 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 95666-15 Telefax: 0791 95666-50 [email protected] Bitte senden Sie die Blätter künftig auch an: Kirchliche Sozialstation Kurt-Schumacher-Strasse 5 74564 Crailsheim Telefon: 07951 96 199-53 Telefax: 07951 96 199-59 Name _____________________________ Straße _____________________________ PLZ, Ort _____________________________ Vielen Dank für Ihre Mithilfe! 31 Wir laden ein Klinikum DIAKademie Die Vorträge finden jeweils um 19:00 Uhr im Musiksaal im Haus der Bildung (VHS) Schwäbisch Hall Di, 14.04.2015 Von Herzeleid und Herzensfreud- über den Zusammenhang von Herz und Seele Chefarzt Dr. Helmut Harr Di, 05.05.2015 Unterstützende Maßnahmen bei der Krebstherapie Dr. med. Thomas Geer Di, 09.06.2015 Gesunde und schöne BeineWas Sie über Thrombose und Krampfadern wissen sollten Priv.-Doz. Dr .med. Claus-Georg Schmedt Di, 07.07.2015 Blasenschwäche und Senkung – neue und bewährte Behandlungsmöglichkeiten im DIAK Prof. Dr. Andreas Rempen Klinikgespräche im Centrum Mensch in Gaildorf. Die Vorträge finden jeweils um 18:30 Uhr im Veranstaltungsraum im EG statt. Mi, 29.04.2015 „Soweit die Füße tragen“ Ltd. Oberarzt Dr. Horvath 13.05.2015 „Wissenswertes über den Schlaganfall“ Chefarzt Dr. Herting Mi, 27.05.2015 „Was tun bei Notfällen bis der Notarzt kommt- Praktische Tipps mit Beispielen“ Ltd. Notarzt Dr. Glaser Mi, 10.06.2015 „Wenn die Galle zwickt und zwackt- was man über Gallensteine wissen sollte“ Chefarzt Prof. Dr. Menges Mi, 24.06.2015 „Diagnostische und therapeutische Möglichkeiten bei koronarer Herzerkrankung“Chefarzt Prof. Dr. Bauer Konzerte So, 19.07.2015, 19 Uhr Auferstehungskirche Diak-Kantorei Sommerkonzert Deutscher Evangelischer Kirchentag in Stuttgart 3. – 7.6.2015: das DIAK ist mit dabei. Ausstelllung Ab Juni 2015: kleine Galerie, Station H4.2 im DiakonieKlinikum. Fotoaustellung Rom, von Markus Assenheimer Museumsraum „Zeitfenster“ im Feierabendhaus geöffnet jeweils um 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr: 12. April, 10. Mai, 7. Juni, 12. Juli , 9. August, 13. September, 11. Oktober, 8. November, 13. Dezember
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