Informativ Ausgabe 73 - AWO Arbeiterwohlfahrt Thüringen e.V.

Das Mitgliedermagazin der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Thüringen
Ausgabe 73 / 03.2015
informativ /
Rund 10.000 Flüchtlinge werden 2015
in Thüringen erwartet - die AWO hilft
awo intern /
25 Jahre AWO Thüringen: Großes Familienfest geplant
projekt /
AWO Landesverband schafft Fonds „Soziale Innovationen“
editorial
inhalt /
4
schwerpunkt / 10.000 Flüchtlinge werden 2015 in
Thüringen erwartet - die AWO hilft
10 nachgefragt / Drei Fragen an Steffen Quasebarth
- Moderator des MDR Thüringen Journals
12 ehrenamt / Andrea Scheidt und Horst Loos mit
dem Thüringer Ehrenbrief ausgezeichnet
Ulf Grießmann
AWO-Landesgeschäftsführer
Liebe AWO-Freundinnen und -Freunde,
in dieser Ausgabe des AWO informativ widmen wir uns
der Frage, wie Flüchtlinge und Migranten, die nach Thüringen kommen, von der AWO unterstützt werden. Für
mich ist das eine wichtige Aufgabe, die direkt aus unserem Leitbild folgt. Dort heißt es nämlich: Die AWO steht
allen Menschen offen, unabhängig von Nationalität und
Religion. Wir berichten in dieser Ausgabe über viele konkrete Projekte, die Menschen unterstützen, die oft unter
Lebensgefahr aus Kriegsgebieten oder Armut geflüchtet
sind und die außer ihren Hoffnungen und Träumen meist
nicht viel haben. Besonders beeindruckt hat mich dabei,
wie effektiv Hilfe zur Selbsthilfe sein kann, wenn alle
Beteiligten den gemeinsamen Willen haben, Integration
Wirklichkeit werden zu lassen.
13 ehrenamt / Mitglieder werben Mitglieder
17 projekt / Zukunftschancen - AWO Landesverband
startet neues Projekt, um Demokratie zu fördern
18 vorgestellt / Der AWO Kreisverband Eichsfeld e. V.
21 landesjugendwerk / Betreuer für AWO
Ferienfreizeiten gesucht
23 kurz notiert / impressum
Eines ist klar: Die AWO steht für eine demokratische,
offene und tolerante Gesellschaft, in der Werte wie Verantwortung, Mitgefühl und Solidarität genauso gelebt
werden, wie die Würde jedes einzelnen Menschen. Diese
Leitsätze leben wir sowohl auf allen ehrenamtlichen Ebenen als auch im beruflichen Kontext durch unserer
Beschäftigten. Wir wollen zu einer Gesellschaft beitragen,
die anderen Menschen mit Offenheit, Toleranz und
Menschlichkeit begegnet. Populistischen und rassistischen Parolen treten wir entschieden entgegen. Sollten
Sie in Ihren Gliederungen sich dabei Unterstützung wünschen, bieten wir diese über das Projekt „Zukunftschancen“ gern an. Einzelheiten und Ansprechpartner finden
Sie in dieser Ausgabe des informativ.
Herzlichst
Ulf Grießmann
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informativ 03.15 / editorial
Der schwedische Referent Leif Strandberg
beim AWO Fachtag
„Baum der Erkenntnis“
S. 22
awo intern /
25 Jahre AWO Thüringen:
Großes Familienfest im Erfurter Zoo
Liebe AWO-Freundinnen und -Freunde,
in diesem Jahr feiert die AWO in Thüringen ihr 25-jähriges
Bestehen. Wir sind heute ein starker Mitgliederverband mit
über 10.000 Mitgliedern in 126 Orts- und Fördervereinen.
Gleichzeitig ist die AWO in Thüringen Träger von über 400 Einrichtungen und sozialen Diensten und Arbeitgeber von 8.500
Beschäftigten.
Das sind viele Gründe zum Feiern und dazu laden wir
euch und eure Familien herzlich am 13. Juni zu einem Familienfest in den Erfurter Zoopark ein. Ab 13 Uhr warten auf
der großen Festwiese des Zoos zahlreiche Attraktionen für
Kinder auf Besucher. Auf der Bühne gestalten Tanzgruppen,
Bands und Kinder aus der
gesamten AWO Thüringen
ein
abwechslungsreiches
Programm. Am Abend sorgen die Rambling Stamps
für gute Musik. Wir freuen
uns auf euch am 13. Juni im
Erfurter Zoopark.
AWO-Landesvorsitzender
Werner Griese
Euer Werner Griese
Landesvorsitzender
Weitere Informationen:
Termin: Samstag, der 13. Juni,
von 13 bis 21 Uhr
Einlass: von 13 bis 19 Uhr
Karten: Der AWO Landesverband verteilt ein Kontingent
vom 1.000 Freikarten über die
Kreisgeschäftsstellen an die
Mitgliederverbände.
Weitere
Besucher zahlen einen ermäßigten Eintrittspreis von 5 Euro
an der AWO-Kasse am Eingang.
Anfahrt zum Zoo:
Der Thüringer Zoopark Erfurt
befindet sich am Roten Berg im
Norden der Landeshauptstadt.
Er ist mit der Stadtbahn-Linie 5
ab „Hauptbahnhof” bis zur
Endhaltestelle „Zoopark” oder
mit der Bus-Linie 30 ab „Anger” bzw. „Bahnhof Stotternheim”
bis „Zoopark” gut zu erreichen.
Mit dem Auto aus Richtung der A7: über die Ausfahrt „Stotternheim”, dann rechts halten Richtung Zentrum und beim
Kreisverkehr mit der großen Giraffe Richtung Zoopark abbiegen.
Aus Richtung der B4: über die Ausfahrt „Straße der Nationen”
rechts halten, dann links abbiegen und an der Ampelkreuzung „Roter Berg” links Richtung Stotternheim fahren. Dann
den Kreisverkehr mit der großen Giraffe Richtung Zoopark
verlassen. Parkplätze sind in ausreichender Anzahl gegenüber dem Haupteingang vorhanden.
awo intern / informativ 03.15
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Flüchtlinge in Rudolstadt
Deutsch lernen im Kurs „Bleib dran III“ des Bleiberechtsnetzwerks Thüringen
Rund 10.000 Flüchtlinge werden 2015 in
Thüringen erwartet – die AWO hilft
Jamal Alkhayayal (Titelfoto) kommt aus Homs. Die 800.000-Einwohnerstadt in Syrien war über viele Monate eine Hochburg
der Proteste gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad
und damit ein Zentrum des syrischen Bürgerkrieges. Tausende
Menschen starben bei den Kämpfen. Viele flohen aus der zerstörten Stadt. So wie Jamal Alkhayayal. Heute lebt der 26-Jährige in Erfurt und hat einen Sprach- und Berufsorientierungskurs „Bleib dran III“ vom Thüringer Bleiberechtsnetzwerk „to
arrange – pro job. Initiativ flüchtlinge in arbeit“ erfolgreich
genutzt.
im eigenen Land resultieren. Aber auch die Wege nach
Europa sind gefährlich und dauern oft Monate, manchmal
sogar Jahre. Erpressung durch Schlepper, Todesangst auf im
offenen Meer treibenden Booten, Schutzlosigkeit, Gewalt
und Gefängnis sind Normalität.
Im Jahr 2015 werden voraussichtlich 7.000 bis 9.000
Flüchtlinge nach Thüringen kommen. Die Landkreise bringen die Menschen in Gemeinschaftsunterkünften oder
dezentral in Wohnungen unter. Der Bedarf übersteigt derzeit die Kapazitäten, schnelle Hilfe ist gefragt.
Zusammen mit zehn weiteren jungen Flüchtlingen
lernte er im Wechsel von Theorie und Praxis vier Monate
lang die deutsche Sprache sowie das Ausbildungssystem
und den Arbeitsmarkt kennen. Mit seinem Bachelorabschluss im Hotelmanagement standen ihm in seiner Heimat alle Wege offen. In Deutschland konnte er bei einer
Erprobungswoche beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband e. V. (DeHoGa) überzeugen. Zusammen mit Anne
Störger, der Projektmitarbeiterin vom Bleiberechtsnetzwerk Thüringen, erstellte er Bewerbungsunterlagen und
zeigte großen Einsatz bei der Stellensuche. Heute steht
Jamal Alkhayayal mit einem Lächeln als Front Office Clerk
am Empfang eines namhaften Erfurter Hotels.
Weltweit sind derzeit mehr als 51,2 Millionen Menschen
auf der Flucht. Besonders in den letzten drei Jahren ist die
Tendenz steigend. Rund die Hälfte davon sind Kinder und
Jugendliche, manche verlieren unterwegs ihre Familien. Im
ersten Halbjahr 2014 flohen 67.441 Menschen nach Deutschland, also 0,13 Prozent der weltweiten Flüchtlinge. Die meisten kommen aus Syrien, Serbien, dem Kosovo, Afghanistan,
Somalia, Eritrea, dem Kongo oder dem Sudan. Hinter den
Zahlen stehen oft erschütternde Schicksale und traumatische Erlebnisse, die aus Verfolgung und Kriegshandlungen
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informativ 03.15 / schwerpunkt
In den Apartments der AWO Rudolstadt e. V. haben vor allem
Frauen aus Eritrea, Somalia und Syrien mit ihren Kindern eine
Unterkunft gefunden.
Auch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurden dringend Unterkünfte gesucht. Die AWO Rudolstadt hat kurzerhand eines ihrer Gebäude umfunktioniert. Zehn Apartments mit Balkon für je zwei Personen, ordentlich möbliert
und ausgestattet, konnten zur Verfügung gestellt werden.
schwerpunkt /
Eine Wohneinheit hat die AWO zu einer großen Küche und
Gemeinschaftsräumen umgebaut. Hier haben vor allem
Frauen aus Eritrea, Somalia und Syrien mit ihren Kindern
eine Unterkunft gefunden.
„Die AWO steht allen Menschen offen, unabhängig von
Nationalität, Religion oder politischer Überzeugung, so
steht es in unserem Leitbild. Deshalb ist es für uns mit den
Unterkünften nicht getan, sondern wir haben unser soziales Netzwerk aktiviert“, sagt der Geschäftsführer der AWO
Rudolstadt Hans-Heinrich Tschoepke. Ein Problem ist die
Untätigkeit, da die Flüchtlinge nicht arbeiten dürfen. „Deshalb haben wir uns gesagt: Als erstes muss die Sprachbarriere überwunden werden.“ Schüler der integrierten
AWO-Gesamtschule „Friedrich-Adolf-Richter-Schule“ in
Rudolstadt unterrichten ehrenamtlich Deutsch. „Wir
haben hier zwei Kinder, die durch ihre tunesischen Väter
bilingual aufwachsen und arabisch sprechen können. Weitere Ehrenamtliche runden das Deutschangebot ab. Das
hilft sehr.“ Ein 13-jähriger Syrer besucht wegen der Schulpflicht für Flüchtlingskinder die AWO-Schule und bekommt
viel Hilfe. Ein Junge aus Eritrea spielt derzeit in der integrativen AWO-Kita und erlebt hier wieder ein Stück normale Kindheit. „Wir haben einen Arzt gefunden, der die
Flüchtlinge behandelt und sie sind auch in unserem
Jugendhaus zu allen Veranstaltungen eingeladen“, sagt
Tschoepke. Besonders wichtig sei es, private Kontakte zu
vermitteln, die freundschaftlich unterstützen und beraten
können. „Wir erleben derzeit eine große Welle von Hilfsbereitschaft und Engagement. Es ist schon eine richtige Aufgabe, das ordentlich zu koordinieren“, so der AWOGeschäftsführer.
Auch bei der AWO im Ilm-Kreis werden Asylsuchenden
nach Möglichkeit alle Türen geöffnet. „Bei uns sind die
Flüchtlinge willkommen“, sagt Geschäftsführerin Christiane Eichler. Im Wohngebiet Rabenhold in Arnstadt, wo
Flüchtlinge untergebracht werden, ist besonders die AWOKleiderkammer so gut wie lange nicht besucht. „Hier helfen wir vielen ausländischen Bürgern. Die haben oft nicht
mehr als einen Koffer mitgebracht und frieren bei den
ungewohnten Temperaturen.“ In den Räumen der AWOBegegnungsstätte gibt es inzwischen ein „Café International“ als Kontakt und Beratungsstelle mit Deutschkursen
für Erwachsene am Vormittag und Hausaufgabenhilfe für
alle Kinder im Umfeld am Nachmittag, egal ob deutsch
oder anderer Nationalität.
Einige Flüchtlingskinder besuchen die Kindertagesstätten „Rabennest“ und „Angelhäuser Spatzen“ in Arnstadt.
„Auch wenn sie meist nur eine kurze Zeit bei uns bleiben.
lernen sie hier viel Deutsch“, sagt Christiane Eichler.
Berührungsängste unter den Kindern gibt es nicht. Die
Kinder erleben hier Spiele unter Freunden. Insgesamt werden in Thüringen 2015 etwa 1.500 zusätzliche Kita-Plätze
für Flüchtlingskinder erforderlich sein. Besonders geeignet sind die sogenannten Sprachkindergärten, die spezi-
elle Methoden und Mitarbeiter haben, um Sprache und
Integration zu vermitteln.
Im AWO-Jugendzentrum XXL in Bad Langensalza haben die
AWO-Mitarbeiter spontan zu Spenden für
Flüchtlinge aufgerufen.
Etwa 1.000 Flüchtlinge
sollen im Unstrut-Hainich-Kreis überwiegend
dezentral in Wohnungen untergebracht werden.
Gesucht
wird
daher alles, was für
einen Haushalt nötig
ist: Lampen, Gardinen,
Wäsche, Geschirr, Besen
oder
Abfalleimer.
Möbel und große Stücke
können beim Landrat- Sozialarbeiterin Michaela Helm und
samt angegeben wer- Bundesfreiwilliger Tobias Wohlrath
den. „Die Resonanz ist vom „XXL“ beim Sortieren der
riesig, das freut uns Spenden
sehr“, sagt Michael Reimann, Leiter des Jugendzentrums. „Täglich kommen Leute
vorbei oder rufen an und spenden wirklich gute Sachen.
Damit kann unser Landkreis die Flüchtlinge willkommen
heißen.“
Rikardo, Safet, Januz, Aki und Riki sind nur einige der Kinder
und Jugendlichen, die täglich den AWO-Jugendclub „Am Berg“
besuchen.
Auch Petra Hannemann vom AWO Jugendclub „Am
Berg“ in Meiningen verzeichnet seit Mai 2014 einen stetigen Anstieg von Jugendlichen aus Syrien, Serbien, Bosnien,
dem Kosovo und Afghanistan. Die 10- bis 18-Jährigen kommen vorbei, sobald der Club öffnet, da sie bisher nur vereinzelt die Schule besuchen. Etwa 30 sind täglich da, dazu
kommen am Nachmittag rund 20 deutsche Jungen und
schwerpunkt / informativ 03.15
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schwerpunkt /
Mädchen. „Sie saugen die Angebote regelrecht auf und
machen alles mit, Jungen wie Mädchen“, sagt Petra Hannemann. „Besonders beliebt sind alle Sportwettbewerbe,
Kochen und Backen und Kreativangebote, wie basteln,
Loom-Bänder flechten, sogar stricken und häkeln.“ Da
klappt die Integration sehr gut. Die größte Barriere stellt
die Sprache dar, da die Jugendlichen kaum Deutsch verstehen. Manche Familien sind nur drei Monate da, bei anderen dauert das Asylverfahren schon über ein Jahr. Jegliche
Spenden an Kleidung, Spielzeug und Hausrat werden gern
angenommen. „Wir brauchen im Wohngebiet unbedingt
eine Begegnungsstätte, wo auch die Eltern hingehen können“, sagt Petra Hannemann. „Wir können als Jugendclub
nicht auch noch die Eltern betreuen.“
Fünf von neun Jugendlichen aus fünf Ländern, die durch ihre
persönlichen Erzählungen während der Führungen einen großen Anteil am Gelingen der Wanderausstellung „anders? –
cool!“ hatten.
MdL Diana Lehmann, flüchtlingspolitische Sprecherin der SPDLandtagsfraktion, besuchte Mitte Januar den AWO-Fachdienst
für Migration und Integration in Jena. Sie informierte sich über
Entwicklungen und Probleme bei der Arbeit mit Flüchtlingen.
Die Flüchtlingsberatungsstelle Jena ist eine zentrale Anlaufstelle
für Flüchtlinge und Asylbewerber und unterstützt sie bei der
Integration in Deutschland.
Mit dem Steigen der Flüchtlingszahlen sehen sich auch
die Jugendmigrationsdienste der AWO in Gera, Hermsdorf,
Jena, Saalfeld und Sonneberg und die AWO-Migrationserst-
Eine neue Broschüre „Junge
Flüchtlinge auf dem Weg in
Ausbildung – Berufsvorbereitung in Thüringen. Eine
Bestandsaufnahme“ haben
das Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) und der Flüchtlingsrat Thüringen e. V. herausgegeben. Im Mittelpunkt
stehen rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen junger Flüchtlinge
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informativ 03.15 / schwerpunkt
beratungsstellen für erwachsene Zuwanderer in Gera, Hildburghausen, Saalfeld, Sonneberg, Weimar und Jena vor große
Herausforderungen gestellt. Jugendmigrationsdienste sind
spezielle Beratungseinrichtungen für alle jungen Migranten
im Alter von 12 bis 27 Jahren. Sie haben als Angebot der
Jugendsozialarbeit in erster Linie die Aufgabe, jungen Menschen mit Migrationshintergrund, die Unterstützung am
Übergang Schule, Ausbildung oder Beruf benötigen, zu beraten und zu begleiten. Gefördert werden Jugendmigrationsdienste durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend (BMFSFJ). Romy Schönfelder vom AWO
Jugendmigrationsdienst in Sonneberg, der auch für den
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zuständig ist, arbeitet seit
mehreren Jahren in diesem Bereich. „Wir unterstützen vor
allem Jugendliche, die ihre Aufenthaltserlaubnis erhalten
haben“, erklärt die Sozialpädagogin. Da das Team des Jugendmigrationsdienstes aus nur zwei Mitarbeitern besteht, arbeiten die beiden zunehmend mit Terminvereinbarungen. Der
in Thüringen sowie das speziell für Migranten angebotene
Berufsvorbereitungsjahr (BVJA). Interviews mit Flüchtlingen geben Einblicke in den Erfolg des BVJA als wertvolle
Brücke zum beruflichen Einstieg. Die Broschüre wendet
sich an Berufsschulen, Jugendmigrationsdienste, Sozialarbeiter in Gemeinschaftsunterkünften, Berufsberater der
Arbeitsagenturen und Unternehmen.
Anfragen an:
Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH
Johannesstraße 112 - 99084 Erfurt
Telefon: 0361 51150023
E-Mail: [email protected]
schwerpunkt /
chen Empfehlung zum Schulbesuch und zur Förderung von
Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprachen in Thüringen“ ist unzureichend und auch beim Thema
Willkommenskultur haben wir noch einen großen Nachholbedarf“, sagt Romy Schönfelder.
Doch auch wenn viele Flüchtlinge und Migranten erst
einmal Hilfe brauchen, langfristig profitiert Deutschland
von der Zuwanderung. Das belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Im Jahr 2012 haben die 6,6 Millionen Menschen ohne deutschen Pass den Sozialstaat um 22 Milliarden Euro entlastet. Jeder Ausländer zahlt also pro Jahr
durchschnittlich 3.300 Euro mehr Steuern und Sozialabgaben als er staatliche Leistungen erhält. Dieser positive Effekt
würde sich noch drastisch verstärken, wenn mehr in Bildung investiert und auf qualifizierte Zuwanderung gesetzt
würde. Denn demografisch benötigt Deutschland die
Zuwanderer dringend. Auch Flüchtlinge sind eine Chance
für den Arbeitsmarkt. Ob noch im laufenden Asylverfahren
oder nach Asylentscheidung, die rechtlichen Hürden für
eine Arbeit und berufliche Ausbildung werden auch in
Deutschland immer niedriger. Berufliche Ausbildung, das
Nachholen von Berufsabschlüssen im Berufsvorbereitungsjahr für Ausländer sowie weitere Bildungswege sind möglich.
Kampagne des AWO Bundeverbandes
deutsche Bürokratie-Dschungel nimmt viel Zeit in Anspruch:
Nach Erteilung der Aufenthaltserlaubnis muss ein Antrag
beim Jobcenter gestellt, eine Wohnung und eine Krankenkasse gesucht, ein Konto eröffnet und für nicht mehr schulpflichtige Jugendliche eine Anmeldung beim Integrationskursträger erfolgen. Vorhandene Zeugnisse aus den
Herkunftsländern müssen übersetzt und ein Antrag auf
Anerkennung gestellt werden, zählt Romy Schönfelder auf.
„Und all das ohne bzw. mit unzureichenden Deutschkenntnissen. Allein die unzähligen Formulare in deutscher Amtssprache würden auch Sie überfordern.“
Im Dezember vorigen Jahres wurde die Wanderausstellung „anders? – cool!“ der Jugendmigrationsdienste gezeigt.
Gemeinsam mit allen Schul- und Jugendsozialarbeitern des
Landkreises Sonneberg wurden Schüler der Klassenstufen 8
bis 10 zum Thema „Lebenswelten von Jugendlichen mit Migrationshintergrund“ sensibilisiert, um Verständnis zu
wecken und Vorurteile abzubauen. 550 Schüler haben die
Ausstellung besucht. „Unterstützt wurden wir bei Führungen und interkulturellen Trainings von Jugendlichen, die
selbst Migrationserfahrung haben. Seit Jahren leisten wir
nicht nur durch Projekte Lobbyarbeit für Flüchtlinge. Es gibt
noch viele Baustellen, vor allem die Umsetzung der „Fachli-
Hier setzt das Thüringer Bleiberechtsnetzwerk „to
arrange – pro job“ an und bietet jungen Flüchtlingen eine
Perspektive. Bisher konnten 600 Personen über das Bleiberechtsnetzwerk in Sprachkurse vermittelt werden. Das Thüringer Projekt begleitet junge und erwachsene Flüchtlinge
bei der beruflichen Integration. Die Schwerpunkte liegen in
der beruflichen Beratung, der Vermittlung in Arbeit und
Ausbildung und der Beratung bei sprachlichen und beruflichen Qualifizierungen. Ein wesentliches Unterstützungsangebot ist der regelmäßig stattfindende siebenmonatige
Berufsorientierungskurs „Bleib dran“. Organisiert wird er
durch das Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH (IBS), einem Tochterunternehmen des AWO
Landesverbandes Thüringen e. V., und dem Flüchtlingsrat
Thüringen e. V. In den Kursen werden den Teilnehmern die
Inhalte des deutschen Bildungs- und Ausbildungssystems
vermittelt und sie werden auf eine Arbeit oder Ausbildung
vorbereitet. „Inzwischen haben zehn junge Männer aus
Afghanistan, Syrien, Tschetschenien, Serbien und der russischen Föderation den Kurs erfolgreich abgeschlossen und
nutzen nun ihre Chance in einem weiterführenden Sprachkurs, im Berufsvorbereitungsjahr für Migranten, einem
Praktikum, einer Berufsausbildung oder in einem Anstellungsverhältnis“, sagt Anne Störger vom IBS. Doch der letzte
Schritt in den Arbeitsmarkt bleibt nach wie vor eine große
Hürde. Wenn Erfolgsgeschichten, wie die von Jamal Alkhayayal, in Zukunft häufiger werden sollen, müssen sich die
politischen Rahmenbedingungen weiter verbessern.
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schwerpunkt /
Im Interview:
Dieter Lauinger, Thüringer Minister für Migration, Justiz
und Verbraucherschutz
Dieter Lauinger wurde 1962 in Ettlingen, Baden-Württemberg
geboren und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg und Freiburg. 1993 legte er sein Zweites
juristisches Staatsexamen ab und arbeitete anschließend in
Thüringen als Richter am Amtsgericht in Gotha und seit 1996
am Landgericht Erfurt. Seit 2004 ist er Mitglied von Bündnis
90/Die Grünen und seit 2009 einer der beiden Landessprecher
des Thüringer Landesverbandes seiner Partei. Seit 5. Dezember
2014 ist Lauinger Thüringens Minister für Migration, Justiz
und Verbraucherschutz im Kabinett Ramelow. AWO informativ
hat mit dem Minister gesprochen:
Ist der Freistaat auch auf die steigende Zahl der Asylsuchenden vorbereitet?
Dieter Lauinger: Die Thüringer Erstaufnahmestellen
sind voll. Daher wird derzeit intensiv nach einer dritten Einrichtung gesucht. Es gibt momentan nur Schätzungen, aber
die Zahl der Flüchtlinge wird allen Prognosen zufolge weiter steigen. Das bedeutet sowohl für das Land als auch die
Kommunen eine große Herausforderung. Dieser müssen
wir uns gemeinsam stellen.
Wie gut funktioniert die Integration von Migranten in
Thüringen?
Dieter Lauinger: Da ist der Stand ganz unterschiedlich.
Erklärtes Ziel der Landesregierung ist es, zu einer schnelleren Integration von Flüchtlingen beitragen. Neben Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu erlernen und vielfältige
Kontakte auch durch dezentrale Unterbringung gehört der
leichtere Zugang zur Arbeitswelt dazu. Wir brauchen eine
Kultur der Solidarität und des Willkommens.
Derzeit finden fast wöchentlich Proteste gegen Flüchtlinge statt. Wie kann man aus Ihrer Sicht Vorbehalte und
Ängste gegenüber Flüchtlingen abbauen?
Abschied von Johannes Selle
Die AWO Thüringen trauert um Johannes
Selle, der Ende Februar im Alter von 74
Jahren verstarb. Johannes Selle war seit
März 1991 Mitglied der AWO und seit
2003 Revisor des Ortsvereins Weida.
Unermüdlich hat er sich gemeinsam mit
8
informativ 03.15 / schwerpunkt
Dieter Lauinger: Wie
gesagt, gibt es da auch ganz
andere Beispiele. Ich finde
es sehr beeindruckend, wie
viel Engagement es zur
Unterstützung für Flüchtlinge gibt. So leistet der Verein Kindersprachbrücke in
Jena Beeindruckendes bei
der Vermittlung unserer
Sprache. Im Erfurt gibt es
das Projekt der IntegrationsDieter Lauinger
betreuer, die mit Flüchtlingsfamilien ins Kino oder auf den Spielplatz gehen. Gegenüber den Menschen, die sich verunsichert fühlen oder gar
ablehnend reagieren, kann nur immer wieder mit Fakten
argumentiert werden. So ist nirgendwo statistisch belegt,
dass die Unterbringung von Flüchtlingen zu einem Anstieg
der Kriminalität im Umfeld geführt habe.
Welche Potenziale sehen Sie im Zuzug von Flüchtlingen
für den Freistaat?
Dieter Lauinger: Zunächst möchte ich betonten, dass
die Hilfe für Flüchtlinge zuerst einmal ein humanitärer Akt
ist. Wer ihre Geschichten hört, wird nicht mehr behaupten,
sie hätten aus rein wirtschaftlichen Interessen ihre Heimat
verlassen. Darüber hinaus ist aber klar, dass Thüringen
Zuzug braucht. Schon jetzt fehlen in manchen Bereichen die
Fachkräfte. Daher sprechen sich auch Industrie und Handwerk für Zuwanderung aus. Und unter den Flüchtlingen
habe ich Ärzte und Ingenieure getroffen. In diesen Berufen
werden in verschiedenen Regionen Thüringens händeringend Fachleute gesucht.
Vielen Dank für das Gespräch.
seiner Frau für die AWO in seiner Region
und das Wohl seiner Mitmenschen eingesetzt. Seit 2007 war er Präsidiumsmitglied und stellvertretender Präsident des
AWO Kreisverbandes Greiz e. V., bis er
diese Funktion 2014 in jüngere Hände
übergab. Die AWO verliert mit ihm ein
langjähriges engagiertes Mitglied.
projekt /
AWO Landesverband Thüringen schafft Fonds „Soziale Innovationen“
Der AWO Landesverband Thüringen e. V. hat einen Fonds zur
Förderung sozialer Innovationen ins Leben gerufen. Was sich
dahinter verbirgt, haben wir mit AWO-Landesgeschäftsführer
Ulf Grießmann besprochen.
AWO informativ: Was soll der Fonds „Soziale Innovationen“ bewirken?
Ulf Grießmann: Wir erleben zurzeit wie in einigen Regionen kleine private Anbieter oder Initiativen mit zum Teil
sehr innovativen sozialen Projekten auftreten. Wir sind
davon überzeugt, dass wir dieses kreative Potenzial auch in
der AWO haben. Oftmals braucht es nur einen Anstoß, um
in neue Richtungen zu denken und neue Potenziale für uns
zu erschließen. Das haben schon die beiden Zukunftskonferenzen im vergangenen Jahr gezeigt. Da aber auch die beste
Idee oft erst einmal einen Anschub braucht, soll der Fonds
dazu dienen, gute Ideen zu fördern und anzuschieben.
AWO informativ: Um was für Projekte geht es da?
Ulf Grießmann: Wir sind da sehr offen. Möglich sind
zum Beispiel Modellprojekte, die den Mitgliederverband
oder die ehrenamtliche Arbeit in der AWO stärken, aber
auch Projekte, die Teilhabe- und Partizipation von Kindern,
Jugendlichen oder älteren Menschen fördern. Auch Migrations- oder Integrationsprojekte sind möglich, genauso wie
Ideen, die Sozialräume in den Kommunen aufwerten. Entscheidend ist, dass die Idee wirklich neu ist, in der Praxis
funktionieren kann und natürlich dem Leitbild, den Aufgaben und dem Statut der AWO entspricht.
AWO informativ: Welche Förderung ist möglich?
AWO-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann
Ulf Grießmann: Wir fördern Personal- und Sachkosten
mit maximal 10.000 Euro. Über die Höhe der Förderung entscheidet ein Gremium, das aus Vertretern der Mitgliedsorganisationen, dem Landesvorsitzenden, einem Mitglied des
geschäftsführenden Landesvorstandes und mir gebildet
wird. Antragsberechtigt sind alle Mitgliedsorganisationen
und korporativen Mitglieder der AWO Thüringen.
AWO informativ: Woher stammt das Geld für den Fonds?
Ulf Grießmann: Der AWO-Landesverband hat ein
Grundkapital von 75.000 Euro eingezahlt und wird jährlich jeweils weitere 10.000 Euro in den Fonds einspeisen.
Die Mitgliedsverbände zahlen jährlich zusätzlich 3,50 Euro
je Beschäftigten in den Fonds ein. Ich freue mich sehr und
bin den Mitgliedsverbänden für diese Unterstützung sehr
dankbar.
Bewohner aus Triebes gewinnen Literaturwettbewerb
Neun Bewohner des AWO Wohn- und Pflegeheimes „Am Wiesensteig“ aus Triebes gehören zu den Gewinnern des Literaturwettbewerbes „Fragen und Antworten“, den der Verein
„Wortfinder e. V.“ 2014 ausgeschrieben hat.
und Menschen in besonderen Lebenslagen fördern.
Regelmäßig werden dazu zum Beispiel Literaturwettbewerbe,
Schreibwerkstätten und Workshops initiiert.
Unter insgesamt 3.000 Einsendungen hat die Jury aus 25
Juroren die Beiträge von Heike Schöttler, Helga Bliedung,
Ilona Köckritz, Maritta Rabsch, Robbi Gottschall, Hartmut
Gorisch, Hubert Funk, Michael Hubert und Norbert Ciesla
ausgewählt. Insgesamt 40 Texte der neun Autoren sollen
nun mit professionellen Illustrationen versehen und in
einem Buch veröffentlicht werden.
Der Verein „Die Wortfinder e. V.“ will das kreative
Schreiben, die Literatur sowie die damit in Zusammenhang
stehenden künstlerischen Fähigkeiten und Begabungen von
Menschen mit geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen
Die Gewinner des Literaturwettbewerbes aus Triebes
awo vor ort / informativ 03.15
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nachgefragt /
Drei Fragen an …
Steffen Quasebarth, Moderator des MDR Thüringen Journals
Herr Quasebarth, als Rundfunkjournalist haben Sie
schon über viele ehrenamtliche Aktionen im Freistaat
berichtet. Gibt es etwas, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Steffen Quasebarth: Mir ist tatsächlich ein Ehrenamtler in Erinnerung geblieben, und zwar Lutz Frischmann
aus Eisfeld. Der Mann ist Unternehmer, aber auch ehrenamtlich tätig. Im Februar 2010 erhielt er von der Thüringer
Ehrenamtsstiftung die Auszeichnung „Thüringer des
Monats“. Ich hatte damals das Vergnügen, ihn damit zu
überraschen. Das war ein außerordentlich lehrreicher Tag
für mich und sehr inspirierend. Insbesondere was die
Energie betrifft, mit der Lutz Frischmann seine ehrenamtliche Arbeit angeht: Er hilft mit seiner Morgenstern-Stiftung schwerkranken und behinderten Kindern, er ist
ehrenamtlicher Arbeitsrichter, betreut Schülerfirmen und
motiviert Jugendliche, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Außerdem unterstützt er das ehrenamtliche
Engagement seiner Mitarbeiter. Und das alles, obwohl er
privat durchaus genug zu schultern hat. Ich zolle Menschen wie Lutz Frischmann allerhöchsten Respekt. Menschen, die nicht fragen, was die Gesellschaft für sie tut,
sondern was sie für die Gesellschaft tun können.
Sie selbst sind auch schon ehrenamtlich aktiv geworden, zum Beispiel als Lesepate zum bundesweiten Vorlesetag in verschiedenen Kitas der AWO Thüringen.
Welche Erfahrungen haben Sie durch Ihr ehrenamtliches Engagement gemacht?
Steffen Quasebarth: Ehrenamtliche Arbeit sollte zwar
selbstlos sein, hat aber nichts mit Selbstaufgabe zu tun hat,
finde ich. Ganz im Gegenteil. Je mehr ich hinter dem stehe,
was mache, dabei vielleicht sogar Spaß und Lebensfreude
empfinde, umso mehr kann ich meine ehrenamtliche Aufgabe mit Leidenschaft erfüllen. Besonders der Spaß sollte
nicht zu kurz kommen. Wenn ich in Kindergärten am Vorlesetag Märchen erzähle, raten Sie mal, wer im Raum dann
von allen den meisten Spaß hat? Zwischen Kindern zu sitzen, die einen mit ihren großen, staunenden Augen
anschauen, ist ein Privileg und eine Wohltat für die Seele.
Wenn ich es recht bedenke, ziehe ich aus dieser Vorlesestunde mindestens genauso viel Nutzen wie meine kleinen
Zuhörer, wenn nicht noch mehr. Mein zweites Ehrenamt
ist ja die Betreuung des Erfurter Jugendweihe-Vereins als
Festredner. Und auch dabei ist es mir wichtig, dass ich
selbst auch Freude und Spaß aus diesen zwei Stunden
Jugendweihe ziehe. Denn nur dann kann ich auch Begeisterung ausstrahlen und das Publikum damit anstecken. Es
sollte eine Win-win-Situation sein. Und das sollte Ehrenamt immer sein.
10
informativ 03.15 / nachgefragt
MDR-Moderator Steffen Quasebarth
Zum Schluss noch eine Frage an den Medienprofi: Wie
sieht das Image des Ehrenamtes aus? Was können Initiativen und Vereine tun, um besser auf sich aufmerksam zu machen?
Steffen Quasebarth: Die Medien würdigen meist die
Ehrenamtler, indem sie unterstreichen, welche Aufopferung hinter dem steckt, was diese tun, wie viel Energie
diese Menschen in ihr Ehrenamt investieren. Mir fällt
gerade auf, dass ich bei der Antwort auf ihre erste Frage
ebenfalls in diese „Falle“ getappt bin. Dabei wäre dem
Ehrenamt als Institution viel mehr geholfen, würde man
den Nutzen des Ehrenamtes für diejenigen herausarbeiten, die es tun. DAS ist es doch, was ansteckend wirkt und
andere Menschen motivieren könnte, sich ebenfalls zu
engagieren. Der Spaß und das „gute Gefühl“, das man
bekommt, sind nicht zu unterschätzende Anreize. Tu
Gutes, um Dir selbst Gutes zu tun! Wenn man das noch besser „kommuniziert“, brauchen wir uns in Thüringen keine
Sorgen um das Ehrenamt zu machen.
Vielen Dank für das Gespräch.
awo vor ort /
Pflegereform: AWO Thüringen stellt 80 neue Betreuungskräfte ein
Das sogenannte Pflegestärkungsgesetz ist seit 1. Januar in Kraft.
Nun gibt es erste konkrete Ergebnisse: Als erster großer Verband
in Thüringen hat die AWO in enger Kooperation mit den Thüringer Pflegekassen eine Vereinbarung unterzeichnet, die es ermöglicht, zahlreiche neue Betreuungskräfte einzustellen.
Das Gesetz sieht vor, eine zusätzliche Stelle pro 20 Bewohner einer Pflegeeinrichtung zu schaffen. „In den meisten
AWO-Häusern bedeutet das in der Praxis drei bis vier neue
Mitarbeiter“, sagt AWO-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann. „Das spürt man schon und deshalb sind wir sehr froh
über das schnelle Ergebnis.“ Mit den zusätzlichen Betreuungskräften sind mehr Angebote und Einzelbetreuungen
für die Senioren möglich als bisher. Gerade der steigende
Anteil demenziell erkrankter Bewohner brauche andere
Unterstützung und mehr begleitende Angebote über den Tag
hinweg.
60 zusätzliche Betreuungskräfte wurden in den AWOEinrichtungen bereits eingestellt. Weitere werden folgen.
Landesweit rechnet man bei der AWO mit insgesamt rund
80 zusätzlichen Stellen. Die Betreuungskräfte begleiten die
Bewohner hauptsächlich im Alltag. Sie sorgen für Beschäftigung, Unterhaltung und Abwechslung und entlasten auf
diese Weise auch die Pflegekräfte.
„Das Pflegestärkungsgesetz und die zusätzlichen Mitarbeiter sind ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Grieß-
Betreuungskräfte begleiten Bewohner im Alltag
mann. „Wir dürfen aber dabei nicht stehen bleiben, sondern
brauchen weitere Maßnahmen, immer mit dem Ziel, der
Pflege mehr Zeit für jeden einzelnen Bewohner zu verschaffen und so auch die Attraktivität des Berufes zu erhöhen.“
Eine konsequente Entbürokratisierung und die Reform des
Pflegebedürftigkeitsbegriffes blieben dabei die wichtigsten
Ziele. Besonders für Thüringen, das vom demografischen
Wandel stark betroffen ist, sei das von zentraler Bedeutung.
Die AWO Thüringen betreut pflegebedürftige Menschen
in 48 stationären Pflegeeinrichtungen. Über 60 Prozent von
ihnen leiden an einer demenziellen Erkrankung.
Rotkäppchen ganz anders
Projekt „Theater für Alt und Jung“ ein voller Erfolg
In Kooperation mit der Aktion Mensch ist im AWO Kreisverband
Jena-Weimar e. V. das Generationenprojekt „Theater für Alt
und Jung“ entstanden. Senioren des AWO-Seniorenzentrums
Weimar und Kinder der Kita „Am Goethepark“ haben gemeinsam mit dem Galli-Theater Weimar das Märchen vom Rotkäppchen neu interpretiert. Die Aufführung feierte Ende Januar in
der Freien Ganztagsschule LEONARDO mit großem Erfolg Premiere vor Schülern, Lehrern und vielen Gästen.
So wie hier präsentiert, haben die Zuschauer das
Grimm‘sche Märchen sicher noch nicht erlebt. Mehrere
Mädchen spielen das Rotkäppchen, die drei Wölfe und drei
Großmütter werden von Senioren des Pflegezentrums dargestellt. Sprechende Blumen und der obligatorische Jäger
runden das Ensemble ab. Gemeinsam mit den Kita-Kindern
haben die Schauspieler des Galli-Theaters Passagen einstudiert, die beschreiben, welche Bedeutung ihre Großmutter
für sie hat. Die Senioren haben zum Teil eigene Verse gedichtet.
Schon die Proben waren gut besucht und auch hier
haben sich die Zuschauer einbinden lassen. Das kreative
Zusammenspiel von Alt und Jung hat allen Beteiligten viel
Freude gemacht und auf diese Weise eine ganz eigene Version des bekannten Märchens entstehen lassen.
Auftritt des „Theaters für Alt und Jung“
awo vor ort / informativ 03.15
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v.l.n.r.: Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein, Horst Loos, Andrea Scheidt, Uwe-Jörg Hörschelmann, Michael Hack
Andrea Scheidt und Horst Loos mit Thüringer Ehrenbrief ausgezeichnet
Mitte Januar haben die AWO-Mitglieder Andrea Scheidt und
Horst Loos den Ehrenbrief des Freistaates Thüringen aus den
Händen des Erfurter Oberbürgermeisters Andreas Bausewein
erhalten. Anlässlich der Ehrung fand eine Festveranstaltung
im Erfurter Rathaus statt.
Andrea Scheidt engagiert sich seit über 20 Jahren in
hohem Maße ehrenamtlich und leistet auch als Leiterin der
AWO-Kita „Kinderhaus an der Schmalen Gera“ in Erfurt
eine ausgezeichnete Arbeit. Seit 1993 trainiert sie Kinder in
der Tanzgruppe „Dancing Kids“ und organisiert mit großem
Einsatz Auftritte auf Volksfesten, in Einkaufszentren, bei
Veranstaltungen und auch in sozialen Einrichtungen. Inzwischen kommen jeden Donnerstag 25 Kinder in drei verschiedenen Altersgruppen zum Tanzen in die Kita. Seit 20
Jahren ist sie auch ein Mitglied im Festkomitee „Erfurter
Karneval 1954 e. V.“ Hier trainiert sie wöchentlich „Die ollen
Dollen“, eine Frauentanzgruppe, die besonders zur
Faschingszeit auftritt. Dazu plant sie die Programme, organisiert Auftritte, erstellt Kostüme oder sucht die Musik aus.
Stunden hat Andrea Scheidt dabei noch nie gezählt: „Ich
habe als Kind schon gern getanzt. Das möchte ich weitergeben“, sagt sie. „Tanzen, auf einer Bühne stehen, selbstbewusst werden, andere erfreuen und einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen.“
Den zweiten Ehrenbrief erhielt der 74-jährige Horst
Loos. Der Sozialpädagoge hat über 20 Jahre in der Straffälligenhilfe im AWO „Haus Neubeginn“ mit haftentlassenen
Männern gearbeitet. Im AWO Ortsverein Erfurt Süd-Ost
übernahm er viele Jahre Verantwortung im Vorstand und
organisierte das Vereinsleben mit vielen Veranstaltungen.
Zu den ersten Gratulanten gehörten AWO AJS-Geschäftsführer Michael Hack und Uwe-Jörg Hörschelmann vom
AWO Kreisvorstand Erfurt.
„Die größte Freude ist, wenn die Babys die Sachen anhaben“
Im Ehrenamt vorgestellt: Anita Ludwig aus Bad Langensalza
Anita Ludwig ist eine von 48 ehrenamtlichen „Strickerinnen“,
die für Neugeborene im Unstrut-Hainich-Kreis kleine Schuhe,
Mützen, Jacken und ganze Ausfahrgarnituren zaubern. „Ich
wollte nach dem Ende meiner beruflichen Tätigkeit in der
Stadtverwaltung weiter etwas machen“, sagt die 61-jährige.
Seitdem strickt sie jeden Tag zu Hause zwei bis drei Stunden.
Die gestrickten Kindersachen gehen an die Netzwerk- und
Koordinierungsstelle Frühe Hilfen der AWO in Bad Langensalza. Die Mitarbeiter beraten junge Eltern über
Unterstützungsmöglichkeiten nach der Geburt
eines Kindes und wollten nicht mit leeren Händen zum Hausbesuch gehen. Also
organisierten sie über die AWOKoordinierungsstelle Ehrenamt
einen Raum, Wolle und strickbe-
12
informativ 03.15 / ehrenamt
geisterte Ehrenamtliche. Und
die legten los. Auch Anita Ludwig ruft einfach nur noch an,
wenn sie neue Wolle braucht
oder nimmt die fertigen Sachen
zu den gemeinsamen Handarbeitsnachmittagen gleich mit.
Die jungen Mütter sind von den
wunderschönen und mit Liebe
hergestellten Unikaten begeistert. „Die größte Freude ist Anita Ludwig
immer, wenn ich in der Stadt Muttis treffe und die Babys
haben dann die Sachen an“, sagt Anita Ludwig und lacht.
„Stricken ist nun mal mein liebstes Hobby und wenn ich
damit sogar anderen Menschen eine Freude machen kann,
tue ich das doch gern.“
ehrenamt /
Mitglieder werben Mitglieder
Gewinnen Sie eine einwöchige Reise
Machen Sie mit und gewinnen Sie eine Woche Urlaub für zwei
Personen in den schönsten Urlaubsgebieten Deutschlands:
Der Ostsee, im Müritz-Nationalpark oder am Rennsteig in
Oberhof.
Die AWO Thüringen wird in diesem Jahr 25 Jahre alt.
Der Landesvorstand hat deshalb beschlossen, eine Aktion
zur Mitgliederwerbung ins Leben zu rufen, um die Mitgliedszahlen des Verbandes zu steigern.
Stichtag ist der 30. Juni 2015. An der Verlosung nehmen
alle gültigen Mitgliedsanträge teil, die bis zu diesem Zeitpunkt in der Geschäftsstelle des AWO-Landesverbandes
Thüringen vorliegen. Der Gewinn kann nicht ausgezahlt
werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Vorsitzende
von Kreisverbänden, Mitglieder des Landesvorstandes
und Geschäftsführer von Gliederungen und korporativen
Mitgliedern sind von der Verlosung ausgeschlossen.
So funktioniert es: Sie als AWO-Mitglied überzeugen
andere Menschen in Ihrem Freundes-, Bekannten- oder
Verwandtenkreis, ebenfalls AWO-Mitglied in Thüringen zu
werden. Füllen Sie den Mitgliedsantrag am Ende der Seite
aus. Geben Sie auf der Rückseite an, wer das neue Mitglied
geworben hat. Ausschneiden, ab damit in einen Briefumschlag und an die ebenfalls auf dem Mitgliedsantrag stehende Adresse zum AWO Landesverband versenden.
Unter allen Einsendungen verlosen wir in den nächsten
vier Ausgaben des AWO informativ je eine Woche Urlaub
für zwei Personen. In dieser Ausgabe geht es um eine
Woche bei Halbpension im Familien- und Gesundheitshotel „Villa Sano“ im Ostseebad Baabe auf der Insel Rügen.
Zudem erhält jeder Ortsverein für jedes Mitglied, welches über diese Aktion geworben wird, einmalig einen vollen Jahresmitgliedsbeitrag durch den AWO Landesverband
Thüringen ausgezahlt, und zwar zusätzlich zu dem Mitgliedsbeitrag, welchen der Ortsverein durch das neue Mitglied ohnehin erhält. Mitmachen lohnt sich also in jedem
Fall.
Ja - ich möchte mich bei der AWO
engagieren.
MITGLIEDSANTRAG
Persönliche Daten
Einzelmitgliedschaft
Name, Titel
Familienmitgliedschaft (Zutreffendes bitte ankreuzen)
IBAN
Wohnort
BIC
Telefon-Nr.
Geburtsdatum
Unterschrift
Einzugsermächtigung
Hiermit ermächtige ich die AWO, den genannten Monatsbeitrag jeweils jährlich/halbjährlich/vierteljährlich (Bitte die zutreffende Variante unterstreichen) zu Lasten des hier genannten Kontos einzuziehen.
Vorname
Straße, Haus-Nr.
PLZ
Das ganze Leben
E-Mail
Eintrittsdatum
Konto-Inhaber
Monatsbeitrag
€
Ort, Datum
Der Mindestbeitrag für Einzelmitglieder: 2,50 € Unterschrift
für Familien: 4,00 €
awo vor ort / informativ 03.15
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ehrenamt /
Verlosung
Gewinnen Sie eine Woche Urlaub im Ostseebad Baabe auf Rügen
Das AWO-Familien- und Gesundheitshotel „Villa Sano“ im Ostseebad Baabe auf Rügen ist die richtige Adresse für die Sommerferien. Hier sind Sie auch mit Kindern besonders herzlich
willkommen.
Das Haus bietet alles für den perfekten Urlaub: Komfortabel eingerichtete Zimmer, ein lichtdurchflutetes Restaurant mit Blick ins Grüne, frisch zubereitete Buffets mit regionalen Köstlichkeiten und das alles an einem der schönsten
Urlaubsziele weit und breit. Der Strand liegt nur fünf Minuten vom Hotel entfernt.
Im großzügigen Gesundheits- und Wellnessbereich finden Erholungssuchende Entspannung in der attraktiven
Saunalandschaft mit Bio-, Dampf- und Finnischer Sauna,
Tauchbecken, Schwalleimern und Lichtduschen. Im naturbelassenen Ruheraum brennt ein wohliger Kamin. Ein Kos-
metikstudio ist ebenfalls vorhanden. Zahlreiche Verwöhnbehandlungen, zum Beispiel auch mit Rügener Kreide,
stehen zur Auswahl.
Auch die Kinder kommen auf ihre Kosten. Gut und aufmerksam in der Kinderbetreuung umsorgt, spielen sie am
Strand oder erleben mit ihren neuen Freunden Abenteuer
in der fröhlich ausgestatteten „Villa Kunterbunt“. Auf dem
Spielplatz darf getobt werden.
Die Insel Rügen – das sind Kreidefelsen, 60 Kilometer
feine Sandstrände, Nationalparks, die Schmalspurbahn
„Rasender Roland“, verträumte Fischerdörfer und schöne
Alleen zum Bummel durch die Seebäder. Beste Voraussetzungen also, um Sandburgen zu bauen, die Meeresbrise zu
schnuppern und die Sonne zu genießen.
Ich habe ein neues Mitglied geworben und
möchte an der Verlosung teilnehmen.
Persönliche Daten
Vorname
Name, Titel
Straße, Haus-Nr.
PLZ
Wohnort
Ortsverein
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informativ 03.15 / ehrenamt
Bitte senden Sie den vollständig
ausgefüllten Antrag an:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
Öffentlichkeitsarbeit
Pfeiffersgasse 12
99084 Erfurt
ehrenamt /
Ehrenamt lernen. AWO-Einrichtungen kooperieren mit Schulen
Es ist ein Montagmorgen, kurz vor den Winterferien. Die
Schüler der neunten Klasse einer Erfurter Regelschule haben
Geschichtsunterricht. Die Stunde aber findet diesmal nicht im
Klassenraum, sondern im nahegelegenen AWO-Pflegeheim
statt, wo Rudolf Stübner aus seiner Vergangenheit erzählt:
Nachkriegsjahre, Hungerwinter, Mauerbau, all das und viele
andere historische Ereignisse hat der 85-Jährige als Zeitzeuge
erlebt.
Die Geschichtsstunde ist Teil einer Kooperation des
Erfurter AWO-Pflegeheimes mit der benachbarten Regelschule. Eine Zusammenarbeit in dieser oder ähnlicher
Form zwischen Schulen, Kitas und AWO-Einrichtungen
gibt es inzwischen an vielen Standorten in ganz Thüringen.
„Lernen durch Engagement“ heißt die Methode, die
dabei zur Anwendung kommt oder auch „Service-Learning“, wenn man den englischen Begriff verwenden will.
Schüler kommen dazu als ehrenamtliche Helfer in soziale
Einrichtungen, engagieren sich, begleiten Bewohner und
Patienten und lernen dabei wertvolle soziale Kompetenzen, Offenheit, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld.
„Die gezielte Verknüpfung von Fachunterricht und
ehrenamtlichem Engagement in der Unterrichtszeit bringt
eine veränderte Qualität des Lernens“, sagt Ingo Wachtmeister, Lehrer und Landesprojektleiter „Lernen durch
Engagement“ vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien in Bad Berka. Die
„langweilige“ Schule kann plötzlich interessant werden,
bisher „tote“ Inhalte bekommen durch praktische Bezüge
Sinn und Nutzen für die Schüler. Das steigert die Motivation zum Lernen. „Wichtig ist, dass die Aufgaben, die den
Schülern gestellt werden, keine Pseudo-Beschäftigungen
sind, sondern einem wirklichen Anliegen eines außerschulischen Partners entspringen.“
„Solche Kooperationen sind klassische Win-Win-Situationen“, bestätigt Elke Neiser, Ehrenamtskoordinatorin beim
AWO-Landesverband Thüringen. Bei den Bewohnern und
Klienten der AWO-Einrichtungen kommen die Unterrichtseinheiten in den Einrichtungen jedenfalls gut an. Die Schüler lesen vor, organisieren Veranstaltungen oder unterstützen bei Betreuungsangeboten. „Nebenbei“ gibt es
Informationen über das Altern, Medizin und mögliche soziale Berufe. „Die Schüler erfahren Anerkennung und Wertschätzung für das, was sie tun“, sagt Elke Neiser. „Auch das
ist wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung.“
Auch das AWO Seniorenpflegeheim „Haus für ältere
Bürger“ in Trusetal zum Beispiel hat bereits kurz nach seiner Eröffnung Kontakte zur Staatlichen Gemeinschaftsschule geknüpft und seit April 2013 gibt es einen offiziellen
Kooperationsvertrag. Schüler und Senioren beteiligen sich
Schulkooperation des AWO Kreisverbands Sonneberg
am Schülerfreiwilligentag, unterstützen sich gegenseitig
bei Festen und Veranstaltungen und der Schulchor musiziert mit den Senioren. Die Schüler kommen zum gemeinsamen kreativen Gestalten in das Haus und die Senioren zu
den Aufführungen der Theater AG in die Schule. Im Projekt
„Verantwortung“ verlegen Schüler der 7. und 8. Klassen für
zwei Stunden wöchentlich das Lernen ins Pflegeheim,
indem sie Senioren im Alltag begleiten. Ältere Schüler
machen im Haus Praktika. „Lernen durch Engagement“
heißt hier vor allem Lernen in der Praxis sozialer Arbeit.
Ein generationsübergreifendes Projekt „Miteinander –
Füreinander“ haben die Besucher der AWO Tagespflege
„Goldene Herbstzeit“ und die Kinder der Förderschule in
Neuhaus gestartet. Hier musizieren und singen Alt und
Jung gemeinsam und entdecken traditionelles Liedgut neu.
Die AWO-Ortsvereine der Region haben dazu im Vorfeld
alte Lieder und Gedichte zusammengetragen. Drei Lehrer
der Musikschule begleiten die Proben ehrenamtlich. Den
ersten gemeinsamen Auftritt gab es 2013 zum AWO-Aktionstag „Sterntaler“.
Auch das Ortsjugendwerk Erfurt hat Kooperationen mit
den Grundschulen in Vieselbach und „Kleiner Herrenberg“
in Erfurt geschlossen. Im Rahmen des Projektes „Wen ich
nicht kenne, kann ich erst mal leiden!“ besuchen acht
Ehrenamtliche regelmäßig dritte und vierte Klassen. Sie
setzen sich mit den Kindern zu den Themen Vorurteile, Diskriminierung und Toleranz auseinander.
Am 4. Juni findet übrigens der diesjährige Schülerfreiwilligentag statt. Der Aktionstag ist eine gute Gelegenheit,
Kontakte zwischen Einrichtungen und Schulen anzubahnen, Schulkooperationen anzuregen und jungen Menschen
die Möglichkeit zu eröffnen, Verantwortung zu übernehmen. Wer mitmachen will, kann sich noch bei der Koordinierungsstelle Ehrenamt melden.
ehrenamt / informativ 03.15
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awo vor ort /
„Wohnen Mittendrin“
AWO Saale-Orla-Kreis eröffnet
neues Seniorenwohnen
Möbelwagen prägen zurzeit das Bild in der Breiten Straße von
Pößneck. Die ersten Mieter sind schon eingezogen, andere
noch mitten im Umzugsstress. Sie haben sich für das „Wohnen
Mittendrin“ der AWO entschieden und beginnen damit noch
einmal einen neuen Lebensabschnitt, wie sie selbst sagen.
Durch aufwändige Sanierung hat die AWO hier 20 barrierefreie und teilweise behindertengerechte Wohnungen in
der Innenstadt geschaffen. 18 weitere Wohnungen werden
noch folgen. Damit konnten vier Bürgerhäuser vor dem Verfall bewahrt werden, darunter auch ein Einzeldenkmal aus
dem Jahre 1604. Die fachkundig restaurierten Fassaden
werten auch das Stadtbild auf. Im Erdgeschoss sind Gewerbeflächen entstanden, in die ein Kosmetiksalon und ein Frisör eingezogen sind. Eine Rechtsanwaltskanzlei soll dazukommen. An den Innenhof der neu sanierten Häuser
schließt sich ein Neubaukomplex mit 18 Wohnungen an, der
auch eine Tagespflege für Senioren beherbergen wird. Den
Mietern steht ein Begegnungsraum zur Verfügung.
Auch die Innenstadt ist auf kurzen Wegen günstig zu
erreichen. Im Umkreis von 500 Metern befinden sich Bäcker,
Fleischer, Gastronomie, Banken, Arztpraxen und Apothe-
„Wohnen Mittendrin“ in Pößneck
ken, außerdem ein Schwimmbad und der Busbahnhof. Die
Mieter können so lange unabhängig von fremder Hilfe bleiben. Noch fehlt es ein bisschen an Grün im „Wohnen Mittendrin“. Doch das wird sich ändern, sobald auf den Balkonen
die ersten Blumen blühen.
13.668 Stunden ehrenamtliche Arbeit im Altenburger Land
Für so viel Engagement im Jahr 2014 hat sich der AWO Kreisverband Altenburger Land e. V. bei seinen freiwilligen Helfern
bedankt und lud dazu am 20. Januar zu einer Stammtischrunde
in den Hainichener Festsaal.
Gemeinsam blickten die rund 30 Gäste mit Regionalleiter Lutz Dittel auf das vergangene Jahr zurück und stellten
einander ihre Projekte vor. Dabei entstanden auch Ideen für
neue Ehrenamtsprojekte. Die Ehrenamtsbeauftragten zeichneten besonders engagierte Ehrenamtliche aus. Darunter
war auch Harald Dengler, der zusammen mit seinem Collie
Lucky regelmäßig die Senioren der Pflegeeinrichtungen in
Gößnitz besucht.
Die rund 150 aktiven Ehrenamtlichen des Kreisverbandes haben im letzten Jahr insgesamt 13.668 Stunden ihrer
Freizeit damit verbracht, freiwillig bei der Organisation von
Veranstaltungen zu helfen, sich in Kitas und Begegnungstätten zu engagieren oder in den Ortsvereinen tätig zu sein. Ob
als Leseengel oder Backfee in der Seniorenresidenz „Herrenhaus“, als Spielgefährte in der Kita „Burattino“ – jede
Stunde ehrenamtlicher Arbeit ist ein Geschenk für die Menschen, denen sie zu Gute kommt.
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informativ 03.15 / awo vor ort
Koordiniert wird die Arbeit der Ehrenamtlichen im
Kreisverband durch die einzelnen Ehrenamtsbeauftragten
im Netzwerk „ZeitSchenker Bank“, das auf dem AWO Ball
2013 im Wettbewerb „Ausgezeichnete Ideen für eine gute
Sache“ geehrt wurde.
Der AWO Kreisverband Altenburger Land e. V. hat in elf
Ortsvereinen rund 600 Mitglieder.
Jennifer Herden, Ehrenamtsbeauftragte im AWO Pflegeheim Hainichen, diskutiert mit den AWO-Mitgliedern über zukünftige
Projekte
Ergebnisse der Zukunftskonferenzen weitergeführt:
Strategieworkshop zur Verbandsarbeit
Zu einem Strategieworkshop haben sich Ende Februar 55 Vertreter des Landesjugendwerkes, der Ortsjugendwerke und der
AWO-Kreisverbände mehrerer Bundesländer in Oberhof getroffen.
Der Strategieworkshop setzt den Gedanken der
Zukunftskonferenzen im vergangenen Jahr fort und nahm
die Ausrichtung der Verbandsarbeit in den Blick. Hier wollen die Regionen eigenverantwortlich für mehr Bewegung
vor Ort sorgen. Ziel ist, lokale Probleme und Anliegen aufzugreifen, denn der Wegzug besonders junger Menschen
in die Städte und Ballungszentren stellt die Verbände
gerade in den ländlichen Gebieten vor große Herausforderungen. In verschiedenen Arbeitsgruppen haben sich die
Teilnehmer zu praktischen Aktionen und Veranstaltungen,
wie örtlichen Motorradtreffen unter dem Schirm der Ortsjugendwerke oder gemeinsamen Freizeitprojekten als
Kontakt- und Ideenschmiede, ausgetauscht. Aber auch
Themen wie die Verbandssatzung und das Statut der AWO
wurden diskutiert. In den bisher fünf geplanten dezentralen Zukunftskonferenzen vor Ort werden diese Ergebnisse
weiter bearbeitet.
Zukunftschancen
AWO Landesverband startet neues Projekt, um Demokratie zu fördern
Was bewegt (junge) Menschen vor Ort? Wie können basisdemokratische Entscheidungen gefunden werden? Welche
Voraussetzungen und Ideen braucht eigenverantwortliche
(Jugend)Verbandsarbeit? Diese Fragen sollen bis Ende 2016
im Rahmen des Projektes und danach als Selbstläufer bearbeitet werden.
Schwerpunkt werden dabei dezentrale Beteiligungsformate in Kooperation mit den Kreisverbänden sowie die modulare Ausbildung von Zukunftsberatern sein. Diese werden die
Themen vor Ort dann selbstständig weiterbearbeiten.
gebucht werden. Auch für Fragen in Sachen Hausordnung,
Hausrecht, Argumentationstraining gegen rechte Parolen
oder auch bei Berührungspunkten im Themenfeld Rechtsextremismus beraten die drei Projektmitarbeiter Gliederungen
und Einrichtungen.
info
„ZukunftsChancen. Ausbau Demokratie fördernder Strukturen“,
das ist der Projekttitel eines neuen Projektes des AWO Landesverbandes Thüringen. Das Projekt knüpft nahtlos an die Arbeit
des ausgelaufenen Projektes „Rechts geht´s lang? Nicht mit der
AWO!“ an.
Projekt „ZukunftsChancen“
Nadja Körner, Melanie Morawa, Sebastian Perdelwitz
Josef-Ries-Straße 15 - 99086 Erfurt
Telefon 0361 511596-26/-27
E-Mail: [email protected]
Das Projekt wird gefördert durch:
Über das Projektteam können außerdem auch weiterhin
Inhouseschulungen zur Auseinandersetzung mit Vorurteilen,
menschenverachtenden Einstellungen und (AWO-)Werten
projekt / informativ 03.15
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fakten
vorgestellt /
Der Kreisverband Eichsfeld e. V.
Vier Fragen an: Kerstin Pfeil, Geschäftsführerin des AWO
Kreisverbandes Eichsfeld e. V.
Was ist die AWO für dich?
Die Arbeiterwohlfahrt ist ein
modernes, soziales und gemeinnütziges Dienstleistungsunternehmen. Von der Kindertagesstätte bis zum Pflegeheim - die
AWO ist in vielen Bereichen
sozialer Arbeit aktiv. Freiheit,
Gleichheit, Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität sind
Grundwerte und gelten als soziales Fundament der GesellKerstin Pfeil, Geschäftsführerin des AWO Kreisver- schaft und sind im Leitbild der
bands Eichsfeld e. V.
Arbeiterwohlfahrt verankert.
Ziel der AWO ist im Besonderen, die Lebenssituation von
Hilfsbedürftigen und Hilfesuchenden zu verbessern.
Was war dein schönster Moment im Verband?
Dazu fallen mir folgende Worte ein: „Die schönste Zeit im
Leben sind die kleinen Momente, in denen du spürst, du
bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Ich bin jetzt seit
1992 bei der AWO beschäftigt. In dieser Zeit gab es zahlreiche Momente, sei es bei der täglichen Arbeit oder bei
gemeinsamen Veranstaltungen und Feiern, in denen man
merkt, das war jetzt genau das Richtige, notwendige Hilfen
sind angekommen oder das hat allen Freude bereitet und
du hast deinen Anteil dazu beigetragen. Die Unterstützung
von Mitarbeitern oder das Vertrauen durch den Vorstand
bestätigen und bestärken mich in der Arbeit in unserem
Verein, sodass mir auch nach über 20 Jahren, davon 10
Jahre als Geschäftsführerin, die Arbeit bei der AWO nach
wie vor Spaß macht.
Was ist das Besondere an der AWO?
Die Arbeiterwohlfahrt ist ein Mitgliederverband, dessen
qualitative und quantitative Stärke eine gute soziale Arbeit
garantiert. Hauptamtliches Wirken kombiniert mit aktivem
ehrenamtlichen Engagement, Überschaubarkeit, Individualität und ein verbandsspezifisches Konzept machen die
AWO aus.
Wo siehst du die AWO in zehn Jahren?
Soziale Arbeit ist in Deutschland unmittelbar oder mittelbar von sozialstaatlichen Vorgaben abhängig. Als Auftragnehmer und Kooperationspartner sind wir angehalten,
auch Einfluss auf sozialstaatliche Entscheidungen zu nehmen. In Folge des sozialstrukturellen Wandels wächst der
Bedarf an sozialer Arbeit. Die Individualität der Lebensform, der demografische Wandel und schließlich die
Zunahme der sozialen Ungleichheiten machen mehr professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung notwendig. Hier kann und wird die AWO auch in den kommenden
Jahren innovative Konzepte erarbeiten und neue Herausforderungen annehmen.
Zahlen, Daten, Fakten
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9. Juli 1991 Gründung des AWO KV Worbis e. V. in Leinefelde
Umbenennung am 22. April 2009 in AWO KV Eichsfeld
e. V.
derzeit 112 Mitglieder
zwei Häuser sind Eigentum des Vereins
Der KV ist Träger von neun sozialen Einrichtungen und
Diensten:
eine Integrative Kindertagesstätte in Leinefelde mit 245
Plätzen
eine Schuldnerberatungsstelle mit Sitz in Leinefelde und
Außenstelle in Heiligenstadt mit 800 Klienten im Jahr
eine Tagesgruppe für Kinder und Jugendliche mit zwölf
Plätzen
ein Betreutes Jugendwohnen mit sechs Plätzen
eine ambulante und mobile Frühförderstelle
eine Ergotherapiepraxis
informativ 03.15 / vorgestellt
Weitere Angebote des Kreisverbandes:
• Erziehungsbeistand im Rahmen der Hilfen zur Erziehung
• Integrationshelfer, derzeit in 16 Schulen des Landkreises
• Soziale Gruppenarbeit mit sechs Plätzen
• Der KV ist Arbeitgeber von 79 Mitarbeitern, die fast
alle auch AWO-Mitglied sind
• Derzeit engagieren sich 15 Ehrenamtliche im Vorstand
oder in ehrenamtlichen Projekten, wie zum Beispiel:
• In der Musikgruppe/Chor der Integrativen Kita
• In der Theatergruppe „Schwarzes Theater“
• In der Kreativwerkstatt „Haus Wellenbrecher“
Pfiffikus-Lerndetektive forschen in Leinefelde
Einmal im Monat ziehen die Kinder der Integrativen AWOKita in Leinefelde stolz ihre Pfiffikus-T-Shirts an und erforschen im Pfiffikus-Club spezielle Themen. Mal geht es um die
Natur und die Umwelt, mal dreht sich alles um einen Zahlenzirkus. Die Kinder erforschen Musik oder auch gesunde
Ernährung.
Dabei findet der Club mal in der Kita, mal in der näheren Umgebung oder auch mal im Planetarium Jena statt.
Eine Wandzeitung berichtet anschließend von den spannenden Forschungsaufgaben.
Seit sieben Jahren gibt es für die kleinen Forscher
außerdem eine eigene Lernwerkstatt im Haus, in der die
Kinder sich selbst ausprobieren und experimentieren können. Neugier ist ausdrücklich erwünscht, denn über allem
steht die Frage nach dem Warum. In der Werkstatt warten
eine Lese- und Schreibecke, eine Bau- und Konstruktionsecke, eine Musik- und eine Forscherecke auf die Kinder.
Durch ein spezielles Anmeldesystem regeln die Kinder
eigenverantwortlich, wann sie die Werkstatt nutzen. Hans,
die Handpuppe, gibt
dazu anfangs Regeln
vor und erklärt die
einzelnen Angebote.
Am Ende treffen sich
die kleinen Forscher
noch einmal mit
Hans zu einer kurzen Auswertung. In
der
Zwischenzeit
entwickeln sie ihre
eigenen Strategien
und Lösungen im
individuellen Lerntempo. Als Maßgabe
steht
dabei
das Es gibt viel zu entdecken.
berühmte pädagogische Motto der Montessori-Pädagogik: „Hilf mir, es selbst
zu tun“. Die Ergebnisse werden für jedes Kind in einer
Mappe gesammelt, die am Ende der Kindergartenzeit den
Eltern überreicht wird.
Ehrenamt im „Haus Wellenbrecher“
Seit fünf Jahren verstärkt Torsten Eckardt ehrenamtlich das
Team im „Haus Wellenbrecher“. Die Jugendhilfeeinrichtung
der AWO in Leinefelde beherbergt zwei Einrichtungen unter
ihrem Dach: Neben einer Tagesgruppe für verhaltensauffällige
und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zwischen 6
und 16 Jahren gibt es hier auch ein betreutes Jugendwohnen,
in dem bis zu sechs Jugendliche vorübergehend ein neues
Zuhause finden.
Der Sozialarbeiter und Erzieher war vorher Leiter eines
Jugendhauses und noch früher Forstwirt und staatlich
geprüfter Umwelttechniker. Über eine Reha-Integrationsmaßnahme kam er und weil alles passte, blieb er.
in der Gruppe. Den Kindern und Jugendlichen die Natur
nahezubringen, zu riechen, sehen, hören und spüren, liegt
ihm dabei besonders am Herzen. Ganze „Waldtage“ haben
die Kinder mit Torsten Eckardt schon verbracht, die so
spannend sind, dass auch die „Pfiffikusse“ der Kita ihn
schon begleitet haben.
Auch für die Kollegen hat Torsten Eckardt stets ein offenes Ohr. Ganz selbstverständlich packt er an, macht Abendbrot für die Kinder, hilft in der Küche, sorgt für Ordnung im
Haus und schlichtet nebenbei auch mal einen Streit. Herzlichen Dank dafür.
„Wer in unserer Gesellschaft etwas zum Guten verändern möchte, sollte sich nicht nur Gehör verschaffen, sondern auch im Rahmen seiner Möglichkeiten tätig werden“,
sagt Torsten Eckardt. „Baustellen gibt es genug.“
Bei den Kindern kommt Torsten Eckardt mit seiner ruhigen und einfühlsamen Art gut an. Oft redet man einfach
beim Vesper oder Kartenspielen miteinander. Subtil werden
Nöte und Probleme angesprochen, freundschaftlich Rat
gegeben oder Gedanken angeregt.
Eine große Hilfe ist der Pädagoge schon bei den Hausaufgaben, die in der Tagesgruppe erledigt werden. Später draußen im Freigelände hat er tausend Ideen zum Toben und für
Abenteuer und fördert die Kinder spielerisch einzeln oder
Torsten Eckardt in Aktion
vorgestellt / informativ 03.15
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info
awo vor ort /
Aktionstag „Geschichte wird gemacht! – 25 Jahre AWO aktiv vor Ort“
Der AWO Landesverband Thüringen ruft unter dem Motto
„Geschichte wird gemacht! – 25 Jahre AWO aktiv vor Ort“ zu
einem gemeinsamen Aktionstag am 20. Juni auf und schreibt
dazu eine Förderung aus. Mit Aktionen an unterschiedlichen
Standorten sollen die Teilnehmer zeigen, was die AWO macht,
welche Themen den Verband beschäftigen und wofür sich die
Mitglieder und Mitarbeiter einsetzen. Der Aktionstag ist ein
Beitrag der AWO Thüringen innerhalb der bundesweiten
Aktionswoche „Echt AWO!“ vom 13. bis 21. Juni.
Interessante Ideen für Aktionen mit Freiwilligen vor
Ort sind also gefragt. Dabei können vorhandene Angebote
präsentiert, neue Partner oder Handlungsfelder erschlossen oder auf konkrete Probleme aufmerksam gemacht
werden. Gemeinsam mit vielen freiwilligen Helfern sollen
die Projekte Spaß am gemeinsamen Tun bringen. Die
Ehrenamtlichen können dabeisein, mitgestalten und neue
Leute kennenlernen. Sie bekommen einen Einblick in die
Arbeit der AWO und entscheiden sich möglicherweise für
ein regelmäßiges Engagement.
Informationen sind bei der Koordinierungsstelle Ehrenamt
des AWO Landesverbandes Thüringen, Elke Neiser und Anette
Sickel, unter Telefon 0361 21031182 und 183 oder E-Mail:
[email protected] erhältlich.
Egal, ob eine Pflanzaktion, ein Straßenfest, eine Fotooder Filmaktion, ein Tag der offenen Tür oder ein gemeinsamer Ausflug in Angriff genommen werden. Die Aktionen
sollen möglichst viele Menschen ansprechen.
Wer seine Idee noch schnellstmöglich bei der Koordinierungsstelle Ehrenamt des AWO-Landesverbandes einreicht, kann vom AWO-Landesvorstand Mitte April als
einer von mindestens zehn Standorten ausgewählt werden, die für den Aktionstag mit 500 Euro aus Mitteln der
Thüringer Ehrenamtsstiftung und der AWO Thüringen
gefördert werden.
Im Jahr 2014 beteiligten sich fast 300 Ehrenamtliche am
Aktionstag.
„Nimm dir ein Herz!“ – AWO präsentiert sich auf der Thüringen Ausstellung
Unter dem Motto „Nimm dir ein Herz!“ hat sich die AWO Anfang
März beim Seniorentag der Thüringen Ausstellung auf der
Erfurter Messe mit verschiedenen Beratungs- und Mitmachangeboten präsentiert.
Die gesamte gläserne Eingangshalle der Messe war mit
Ständen und Workshopflächen der AWO Kreisverbände
Erfurt, Sonneberg, Ilm-Kreis, Altenburger Land, Gotha und
Bad Langensalza und des AWO-Landesjugendwerks sowie
Angeboten der Seniorenpflegeheime Bendeleben, Schlotheim und Bad Langensalza ausgefüllt. „Wir wollen den
Messegästen zeigen, wo und wie sie sich ehrenamtlich
engagieren können und wie viel Spaß das in der Gemeinschaft macht“, sagt AWO-Ehrenamtskoordinatorin Elke
Neiser.
Dazu gab es reichliche Möglichkeiten. Viele Ehrenamtsprojekte, wie zum Beispiel die Pflegebegleiter, das
vielseitige Engagement in einem Seniorenpflegeheim oder
die Arbeit in Fördervereinen, stießen auf ein großes Interesse beim Publikum. Die Besucher fanden gerade das
direkte Gespräch mit den Ehrenamtlichen aus AWO-Projekten und ihre authentischen Erfahrungen aus der Praxis
sehr überzeugend.
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informativ 03.15 / awo vor ort
Weit gereist: Die Ehrenamtlichen und Mitarbeiter aus dem
Altenburger Land
Neben den Beratungsangeboten zur AWO, dem Ehrenamt oder zu Vorsorgevollmachten gab es unterhaltsame
Mitmach-Aktionen, wie Qi-Gong- und Line-Dance-Workshops, das Schaumalen von Lauschaer Glaskugeln, Musikund Sportvorführungen, Gedächtnisspiele, Kreativ- und
Bastelangebote und vieles mehr. Drei AWO-Tanzgruppen,
nämlich die „AWO-Sternchen“ aus Schlotheim, die „New
Oldies“ aus Gotha und die „Crazy Girls“ aus Lauscha bekamen auf der zentralen Messebühne viel Beifall.
Betreuer für AWO-Ferienfreizeiten gesucht
Das Landesjugendwerk der AWO sucht noch Betreuer für verschiedene Ferienfreizeiten im Sommer. Als Betreuer arbeitest du
in einem Team mit drei weiteren Betreuern und organisierst
gemeinsame Vorbereitungstreffen. Zusammen bereitet ihr das
Ferienprogramm vor und gestaltet eigenverantwortlich Angebote
mit und für die Kinder.
(Jugendwerkler 45 Euro) wird dir nach dem Betreuen einer
Sommerferienfreizeit erstattet. Schwerpunkte der Workshops
sind pädagogische, psychologische und rechtliche Grundlagen
in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Leitung von
Gruppen, Basiswissen in Projektmanagement, Finanzierung
und Verwaltung sowie Spielepädagogik.
Zur Vorbereitung auf eine Tätigkeit als Betreuer bietet das
Landesjugendwerk eine Teilnahme an der Jugendleiter-Ausbildung mit Erwerb einer Jugendleitercard (JuleiCa) an. Dafür
musst du mindestens 16 Jahre alt sein. Die JugendleiterCard
berechtigt dich zu einer Betreuertätigkeit auf Freizeiten und
generell in der Kinder- und Jugendarbeit. Sie gilt bundesweit.
Für die Juleica-Ausbildung gibt es zwei Workshops, vom 8. bis
10. Mai oder vom 29. bis 30. Mai im Rüstzeitheim Braunsdorf
bei Bad Blankenburg. Die Teilnahmegebühr von 55 Euro
Da für den Erwerb der Juleica ein Kurs „Erste Hilfe“ oder
„Lebensrettende Sofortmaßnahmen“ nachgewiesen werden
muss, bietet das Landesjugendwerk Ende Juni einen achtstündigen Kurs in Erfurt an.
Hast du Interesse oder Fragen? Dann melde dich unter Telefon
0361-51159630 oder E-Mail: [email protected] bzw. über unser Kontaktformular auf www.jw-zukunft.
de
Fortbildungsangebote des Landesjugendwerkes:
Ausbildungswochenende: Bildungsarbeit mit Jugendlichen
Das LJW der AWO Thüringen bietet in Jugendeinrichtungen
und (Berufs-)Schulen in ganz Thüringen Seminare für junge
Menschen zwischen 10 und 27 Jahren an. Die dabei angewendeten pädagogischen Methoden geben Denkanstöße und
motivieren zum Austausch. Wer Lust hat, selbst solche Seminare mit Jugendlichen durchzuführen, kann sich dafür beim
Jugendwerk ausbilden lassen. In der zweitägigen Fortbildung
lernt man die Ansätze und Methoden außerschulischer
Jugendbildung kennen und tauscht sich mit Anderen aus.
Anschließend kann es losgehen mit außerschulischer Bildung in vielen Bereichen der Jugendarbeit.
Termin: 24. - 26. April 2015
Ort: Rüstzeitheim Braunsdorf bei Bad Blankenburg
Kosten: 25 Euro, inkl. Übernachtung und Verpflegung
Auffrischungskurs „Teamer auf Ferienfreizeiten“
Der Auffrischungskurs „Teamer auf Ferienfreizeiten“
beschäftigt sich mit dem Thema Sexualpädagogik. Außerdem
werden die Kenntnisse in den Bereichen Recht und Pädagogik aktualisiert. Die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch
mit anderen Jugendleitern ist ebenfalls gegeben. Die Veranstaltung kann zur Auffrischung der Juleica genutzt werden.
Termin: 26. - 28. Juni 2015
Ort: Freizeitheim Hoheneiche bei Bad Blankenburg
Alter: ab 16 Jahre
Kosten: 25 Euro
Junior-Juleica-Freizeit in den Osterferien
Werde selbst Nachwuchsbetreuer und erlebe Ferienspaß pur!
Wer Lust auf eine Ferienfreizeit mit Gleichaltrigen hat und
gleichzeitig etwas darüber erfahren will, wie man als Betreuer
auf Ferienfreizeiten arbeitet, ist hier genau richtig. Die Teilnehmer erhalten viele praktische Tipps zur Gestaltung und Durchführung einer Ferienfreizeit. Auch auf besondere Situationen,
wie Stürze, Heimweh oder die Anleitung von Spielen, wird eingegangen. Das Wissen wird dabei nicht theoretisch gelernt, sondern lebensecht und spielerisch in der Praxis umgesetzt.
Termin: 7. – 12. April 2015
Ort: Gießübel/ Südthüringen
Alter: 13 bis 15 Jahre
Kosten: 99 Euro, inklusive Übernachtung und Verpflegung
Anmeldungen oder Fragen unter Landesjugendwerk der AWO Thüringen, Telefon 0361-51159630 oder E-Mail: [email protected] oder Onlineanmeldung auf www.jw-zukunft.de
landesjugendwerk / informativ 03.15
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„Schlutius“-Küchenchef Jens Nadolny, Star-Koch Stefan Marquardt und „Grüne Mitte“-Chefkoch Enrico Hess (v. l.).
„Topfgucker“ beim Rocker der Spitzenköche
Die Küchenchefs des Saalfelder AWO-Restaurants „Schlutius“
und der AWO-Seniorenresidenz „Grüne Mitte“ waren jüngst
„Topfgucker“ bei Starkoch Stefan Marquardt.
Der gebürtige Schweinfurter ist der „Rocker“ unter Sterneköchen wie Schubeck, Lafer & Co. Und wie viele Starköche
bietet er Koch-Kurse an – für Laien, ambitionierte Kenner
und auch für professionelle Köche, wie Jens Nadolny und
Enrico Hess von der AWO Saalfeld-Rudolstadt.
Selbst nicht gerade unerfahren, erlebten die beiden doch
so etwas wie einen Neustart. „Wie Marquardt Fleisch, Fisch
und Gemüse aktiviert, war für mich völlig neu“, erzählt Jens
Nadolny. Über drei Tage ging der Kurs. Sehen, hören, selber
machen, kosten, mit Kollegen debattieren, stand auf dem Programm. Das war anstrengend, „aber vor allem großartig“.
Jetzt gehen die beiden Saalfelder daran, die Anregungen
und Ideen im Küchen-Alltag umzusetzen: „Die speziellen
Garmethoden taugen für die Sterne-Küche ebenso wie für die
Gemeinschaftsverpflegung. Nur müssen wir andere Mengen
unter anderen Voraussetzungen bewältigen“, erklärt Enrico
Hess.
Der andere Umgang mit den Ausgangsprodukten bedeutet aber nicht nur eine neue Kochkultur. Die schonenden Garund Bratmethoden holen das Beste aus den Zutaten. Das
schmeckt man – das Gemüse bleibt knackig und voller Vitamine und Mineralstoffe. Schonend zubereitet, sinken zudem
die Garverluste.
Das heißt im Klartext: Mehr auf dem Teller – vor allem an
Geschmack.
AWO-Pädagogen blicken nach Schweden
Auf zwei Fachtagen der AWO Thüringen haben sich rund 300
Erzieherinnen und Pädagogen in Gößnitz und in Erfurt mit
Bildungskonzepten aus Schweden beschäftigt. Begleitet
wurden Sie dabei von dem Psychologen Leif Strandberg und
dem schwedisch-deutschen Lehrerpaar Lasse und Marianne
Berger.
Strandberg stellte sein von der Tätigkeitstheorie ausgehendes schulpädagogisches Konzept vor. Marianne und
Lasse Berger präsentierten das schwedische Bildungskonzept „Der Baum der Erkenntnis“.
Dem „Baum der Erkenntnis“ liegt ein gemeinsamer Bildungsplan für Vorschule und Schule zugrunde, entwickelt
von Pädagogen und Wissenschaftlern in der schwedischen
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informativ 03.15 / awo vor ort
Gemeinde Halmstad. Mithilfe dieses Konzeptes können
Pädagogen und Eltern die Entwicklung und die Lernfortschritte des Kindes genau beobachten und dokumentieren.
So kann auch das Kind nachvollziehen, was es bereits alles
gelernt hat und das Gelernte reflektieren. Da das schwedische Bildungssystem die Ganzheitlichkeit des Kindes in
den Vordergrund stellt, finden auch die sozialen und emotionalen Kompetenzen des Kindes besondere Berücksichtigung.
Die AWO in Thüringen ist Träger von 140 Kindertagesstätten. Die Einrichtungen werden durch AWO-Fachberater betreut und entwickeln den Thüringer Bildungsplan
weiter.
kurz notiert /
Bad Langensalza / SeniorenWG „Haus Bohn“ eingeweiht
Ende Januar hat die AWO in
Bad Langensalza das Seniorenwohnprojekt „Haus Bohn“
eröffnet. Sieben barrierefreie
Wohnungen und eine ambulant betreute Wohnge- Einrichtungsleiterin Beate
meinschaft mit neun Plätzen Piehler mit AJS-Geschäftsfühkonnten in dem historischen rer Michael Hack
Fachwerkhaus von 1740 geschaffen werden. Das Haus liegt direkt neben dem AWO Seniorenpflegeheim „Haus an der Salza“.
tion Bleicherode wird jeden Mittwoch eine Außensprechstunde nach vorheriger Terminvereinbarung angeboten.
Erfurt / Neujahrsempfang der AWO AJS gGmbH
Zum traditionellen Neujahrsempfang hat die AWO AJS
gGmbH ihre Einrichtungsleiter im ComCenter „Am Brühl“
begrüßt. Gemeinsam wurde auf Höhepunkte des vergangenen Geschäftsjahres zurückgeblickt und Bilanz gezogen. Die
größte Trägergesellschaft des AWO Landesverbandes vereint
in Thüringen über 180 Einrichtungen und Dienste mit gut
4.000 Mitarbeitern.
Bad Berka / Neuer Förderverein in der Kita „Am Kurpark“
Neujahrsempfang der AWO AJS gGmbH
impressum
In Bad Berka hat sich der AWO Förderverein in der Kita „Am
Kurpark“ gegründet. In weniger als zwei Monaten haben
engagierte Eltern und Erzieher die Idee der Gründung eines
eigenen Fördervereins in die Tat umgesetzt. Als erste Projekte will der Förderverein einen Kinderflohmarkt organisieren. Langfristig soll das Außengelände der Kita kindgerecht
umgestaltet werden.
Die Gründungsmitglieder des Fördervereins der Kita „Am Kurpark“
Pößneck / Delegierte stimmen gegen Umsatzsteuerorganschaft mit der AJS
Die Delegiertenkonferenz der AWO im Saale-Orla-Kreis hat
den Vorschlag des Kreisvorstandes, eine Umsatzsteuerorganschaft mit der AWO AJS gGmbH anzustreben, mehrheitlich
abgelehnt. Der Vorstand wird nun beraten, wie die Einrichtungen und Dienste der AWO SOK fortgeführt werden sollen.
Nordhausen / AWO Nordhausen ist umgezogen
Die Kreisgeschäftsstelle der AWO Nordhausen ist in die Bahnhofstraße 9 umgezogen, wo sie jetzt telefonisch unter 03631
463990 erreichbar ist. Das gilt auch für die Schuldner- und
Verbraucherinsolvenzberatungsstelle mit der neuen Telefondurchwahl 03631 46399-10 bzw. -13. In der AWO-Sozialsta-
Herausgeber:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
Pfeiffersgasse 12
99084 Erfurt
Tel.: 0361 21031-0
Fax: 0361 21031-149
E-Mail: [email protected]
Internet: www.awo-thueringen.de
Verantwortlich:
Ulf Grießmann, Landesgeschäftsführer
Redaktion:
AWO Landesverband Thüringen e. V.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften zu kürzen oder Informationen
zu verarbeiten.
Gestaltung:
bernoh, Berlin, www.bernoh.de
Fotos:
S. 8
Foto Dieter Lauinger Thüringer Staatskanzlei (TSK)
Herstellung:
Druckerei Citydruck & Verlag GmbH Erfurt
Auflage:
10.000 Stück
Erscheinungsweise:
AWO informativ erscheint 4x im Jahr, z.T. mit Sonderbeilagen.
Das Entgelt ist im Mitgliedsbeitrag bereits enthalten.
Der AWO Landesverband Thüringen bekennt sich ausdrücklich zum
Gender-Mainstreaming. Aus Gründen der Lesbarkeit wird im AWO
informativ jedoch hauptsächlich die männliche Schreibweise verwendet.
kurz notiert / informativ 03.15
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nütziger Organisationen bei all ihren typischen Fragestellungen. Hierbei
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