glück - choices

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Verkehr Wozu Schule
Ehe-Los
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Krieg
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Das Tier und wir
Europathema
Rechtsdrehung
THEMEN IN NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
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Das MeinungsMagazin
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Das MeinungsMagazin
27. Jhg. | Mai 2015
SUPERNERDS
EIN ÜBERWACHUNGSABEND
VON SCHAUSPIEL KÖLN, GEBRUEDER BEETZ
FILMPRODUKTION UND DEM WDR
AB 28. MAI · SCHAUSPIEL KÖLN
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Mehr Meinung. Service. Hintergrund. - In NRW.
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Foto: Thomas Morsch
choices-Thema.
Kino.
5 GLÜCK
Der Widerstreit zwischen Geld und Selbstzufriedenheit
6 Themeninterview
Glücksökonomin Ute Scheub über Gesellschaftsentwürfe, die uns glücklich machen
Zum Thema
Über Glücksspiel und Spielcasinos in Köln und anderswo
Bühne.
7 Auftritt
Dantes „Die göttliche Komödie“ im Schauspiel Köln
8 Freies Werkstatt Theater
9 Premiere – Frank Heuel und das fringe ensemble
bringen „Moby Dick“ auf die Bühne
11 Theater am Rhein – Alice Buddeberg inszeniert
„Faust I“ am Theater Bonn
Schauspiel Köln
12 Komikzentrum
Der Prix Pantheon 2015 will mit Stargästen punkten
13 Atelier Theater
14 Freihandelszone
15 Senftöpfchen
16 Oper Köln/ Junges Theater Bonn
17 Theater am Rhein
u.a. „Das Volk will singen“ im Theater der Keller
19 Prolog
Nordisches im Mai auf den Kölner Bühnen
20 Theater-Kalender Köln-Bonn
22 culture club: Lisa Feller im Pantheon
Literatur.
45 Literatur-Kalender
ComicKultur
Comic-Empfehlungen des Monats
Wortwahl
Buch-Empfehlungen des Monats
BÜHNE
© Matthias Horn
Auftritt
7
KINO
„Zweite Chance“
22
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31
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40
KULTUR.KINO.KÖLN.
Musik.
27. Jhg. I Mai 2015
culture clubs: Kino-Café/Lieblingsfilm
Film-ABC/Vorspann
choice of choices – „Zweite Chance“
Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
OFF Broadway
Weisshaus
Film-Kritik
Gespräch zum Film – Stina Werenfels über
„Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Turistarama
Metropolis
Roter Teppich – Nikolaj Coster-Waldau über
seine Rolle in dem Sozialdrama „Zweite Chance“
Kultur in NRW.
überregional
15 Tanz in NRW
„Der Tanz in Köln ist bereit, in eine neue Ära
einzutreten“
14 Theater in NRW
Düsseldorf muss sein Schauspielhaus für 11
Monate schließen
19 Musical in NRW
„The Wizard of Oz“ in Gelsenkirchen und
„Oliver“ in Koblenz
43 Klassik am Rhein
Der neue GMD des Gürzenich-Orchesters
Improvisierte Musik in NRW
Simon Nabatov feiert im Loft
48 Kunst in NRW
Die Jubiläumsausstellung im Marta Herford
Oper in NRW
Sponsor holt Regiestar Anthony Pilavachi
nach Hagen
choice of choices
24
MUSIK
© Nic Endo
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
10 Kölner Philharmonie
42 Gürzenich Orchester Köln
44 Stadtgarten
Unterhaltungsmusik
Konzert-Tipps im Mai
45 Moers Festival 2015
46 Westdeutsche Konzertdirektion
Kompakt Disk
CD-Neuerscheinungen im Mai
Kunst.
22 culture club
„Exhibition on Screen: The Impressionists“
47 kunst & gut
Der Wolfgang-Hahn-Preis im Museum Ludwig
geht an Michael Krebber und R. H. Quaytman
48 Kunstwandel
Faunische Erinnerung? Petrit Halilaj in Bonn
49 Kunst-Kalender NRW
choices spezial.
4 Intro – Frühlingsstimmung am Steuer
50 Verlagssonderseiten – choices bildet
54 Auswahl – im Mai
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
55 Impressum
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
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Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Unterhaltungsmusik KUNST
44
Kunstwandel
© Kunst- und Ausstellungshalle der
Bundesrepublik Deutschland GmbH
48
Intro
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Mai 2015
choices + choices.de
Verkehr, Marke Köln, Foto: Jan Schliecker
Frühlingsstimmung am Steuer
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Glück
Die promovierte Politikwissenschaftlerin und
Publizistin Ute Scheub ist eine Expertin für das
Thema Glück. Im Interview prophezeit sie den
Kollaps unseres kapitalistischen Wirtschaftssystems und erklärt, wie wir trotzdem weiter
und sogar glücklicher damit leben können.
Ute Scheub
Bühne
Foto: privat
9
Premiere
Während der langen Suche nach dem Wal
ist Kapitän Ahabs Schiff eine Welt für sich,
die unterschiedliche Lebensvorstellungen
zusammenbringt. Wir sprachen mit Regisseur Frank Heuel über seinen „Moby Dick“
im Theater im Ballsaal.
Frank Heuel
Film
Foto: Thomas Morsch
29
Gespräch zum Film
Die Schweizerin Stina Werenfels erzählt in
„Dora oder die sexuellen Neurosen unserer
Eltern“ vom sexuellen Erwachen einer behinderten 18-Jährigen. Wir sprachen mit
der Regisseurin über Ihren Film und über die
Fragen, die er aufwirft.
Stina Werenfels
Foto: © Stina Werenfels
Film
Roter Teppich
Der Däne Nikolaj Coster-Waldau („Nachtwache“) ist ab dem 14. Mai in Susanne Biers Sozialdrama „Zweite Chance“ zu sehen. Wir befragten ihn zu seiner Karriere und der Arbeit
an dem Film, der anhand eines Familienvaters
die Linie zwischen Gut und Böse erforscht.
Nikolaj Coster-Waldau
Frühling lässt sein blaues Band, wieder flattern durch die Lüfte … und was
macht Köln, während süße, wohlbekannte Düfte ahnungsvoll durchs Land
streifen? Im Stau stehen. Laut einer Studie des niederländischen Navigationsgeräte-Herstellers Tom-Tom landet Köln als Stadt mit den meisten Staus
auf Platz 3, nur in Hamburg und Stuttgart wird noch länger gewartet. In
Zahlen bedeutet das, dass der Berufspendler pro Jahr 80 Stunden wahlweise
mit Fluchen, Hupen, Nasepopeln verbringt. Was könnte man mit so viel Zeit
nicht alles schaffen? Man könnte zum Beispiel rund sechs Mal alle sechs
Teile der Star Wars-Reihe hintereinander weg schauen. Gemessen in Backzeit ließen sich ca. 40 Schokoladenkuchen kredenzen oder man könnte glatt
zwei Arbeitswochen Urlaub machen. Alles Dinge, die vermutlich wesentlich
glücklicher machen würden, als im Stau zu stehen.
Um GLÜCK geht es auch in unserem Monatsthema. Wir nehmen das bürgerliche Glücksversprechen unter die Lupe, sprechen mit Glücksökonomin
Ute Scheub und widmen uns dem traditionell rechtsrheinisch beheimateten
Glücksspiel.
Weniger das Streben nach Glück als die rachsüchtige Jagd nach einem weißen Wal ist das Leitmotiv von „Moby Dick“. Gemeinsam mit dem fringeEnsemble bringt Regisseur FRANK HEUEL Herman Melvilles Klassiker auf die
Bühne des Theaters im Ballsaal. Im Interview verrät er, wofür die Figur des
weißen Wales für ihn steht. Ebenfalls allegorisch sind die Höllenkreise und
das Fegefeuer zu verstehen, durch die Sebastian Baumgarten Huren, Freaks,
und andere Gestalten huschen lässt. Wer seine Inszenierung der GÖTTLICHEN KOMÖDIE am SCHAUSPIEL KÖLN besucht, muss aber bei Eintritt in
den Saal glücklicherweise nicht alle Hoffnung fahren lassen.
Mit MICHAEL KREBBER und R.H. QUAYTMAN wird der Wolfgang-HahnPreis, der an etablierte, aber noch nicht hinreichend gewürdigte Positionen
in der Modernen Kunst vergeben wird, erstmals unter zwei Künstlern geteilt.
In der gemeinsamen Ausstellung im MUSEUM LUDWIG geht es u.a. um die
Unmöglichkeiten der Malerei. In der BUNDESKUNSTHALLE BONN sichert
der kosovarische Künstler PETRIT HALILAJ in der gleichnamigen Ausstellung
Spuren seiner alten Heimat bzw. von deren Verlust und mahnt die Besucher,
Erinnerungen nie zu opfern.
Unsere choice of choices ist im Mai Susanne Biers Drama ZWEITE CHANCE.
Filmsprachlich nur lose dem Dogma verhaftet, wandelt sich der Film inhaltlich in einen Krimi, als ein Polizist heimlich das eigene, plötzlich verstorbene Kind mit dem vernachlässigten Säugling eines Junkie-Paares tauscht.
Harter Tobak, den Hauptdarsteller NIKOLAJ COSTER-WALDAU zu meistern
hat. Im Interview bewertet der US-Serienstar „Zweite Chance“ als „noch
finsterer als ‚Game of Thrones‘“. Auch DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN fordert seine Zuschauer, geht es doch um Sexualität
und Behinderung. Ein brisantes Thema, das Regisseurin STINA WERENFELS
mutig angepackt hat. Wir treffen sie zum Interview.
Von spannenden Erinnerungen an den letzten Kino-, Theater- oder Museumsbesuch, kann das Kopfkino beim Warten im Stau übrigens perfekt
zehren.
MAXI BRAUN
4
Thema
ihr Glück?
 Und
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Leserbriefe siehe Seite 55.
Statt immer höher, weiter schneller, einfach mal verweilen, Foto: Benni Klemann
Reden wir über Glück – Der Widerstreit zwischen Geld und Selbstzufriedenheit
Alle Menschen wollen glücklich werden. Nur das diese Effekte nicht mehr. Beim Einkommen ist es
Rezept, wie man das am besten bewerkstelligt, dasselbe. Der berühmte amerikanische Tellerwäist seit Menschengedenken strittig. Im Sprichwort scher, auf den sich das bürgerliche Glücksverspreheißt es zwar: „Geld macht nicht glücklich“, aber chen der USA stützt, wird sich über seine erste
so richtig glauben, tut das keiner. Als diese Zeilen Million ganz gewiss sehr freuen. Steigert er dann
aber sein Einkommen
hier entstanden, war der
choices-Thema im Mai:
um weitere 1000 DolEurojackpot mit über 51
lar, so tragen die zu
Millionen Euro gefüllt.
keiner
signifikanten
Menschen, die Lotto
Wir alle sehnen uns nach Glück. Die Philosophie hadert
seit Jahrtausenden damit, der Markt hat es längst als
Steigerung des persönsonst als „DummenKonsumprodukt entdeckt. Was bedeutet uns Glück? Geld,
lichen Glücks bei. Der
steuer“ verspotteten,
berufliche Erfüllung oder vor allem private Zufriedenheit?
Grenznutzen schlägt
machten ihre Kreuze
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch in:
zu und vermiest einem
und sagten augenzwineine weitere gesteigerkernd: „Ich steig halt
www.trailer-ruhr.de
www.engels-kultur.de
te Zufriedenheit. Das
erst bei 50 Millionen
ein“, vergaßen aber geflissentlich zu ergänzen: liegt aber daran, dass der Tellerwäscher eben kein
Tellerwäscher mehr ist, sondern sich zum Millionär
„Dummensteuer zu zahlen“.
gemausert hat.
Dabei ist empirisch nachgewiesen, dass Menschen
mit mehr Geld glücklicher sind. Je höher das Ein- Völlig ad absurdum geführt wird das Verhältkommen, desto mehr materielle Bedürfnisse kön- nis zischen Geld und Glück, wenn man sich das
nen erfüllt werden. Zusätzlich können sie sich über Easterlin-Paradoxon anschaut. Der amerikanische
einen höheren gesellschaftlichen Status glücklich Ökonom Richard Easterlin bewies in den 1970er
schätzen. Der positive Zusammenhang von Ein- Jahren, dass mehr Geld zwar glücklicher macht,
kommen und subjektivem Glücksempfinden hat aber nur innerhalb einer Gesellschaft: Wer mehr
das Sozioökonomische Panel in einer Untersu- hat als sein Nachbar, der neigt dazu, zufriedener
chung über die Jahre 1985 bis 2003 herausgear- zu sein. Vergleicht man aber das Pro-Kopf-Natiobeitet: Das Haushaltseinkommen korreliert positiv naleinkommen und das in Umfragen angegebene
mit der geäußerten Lebenszufriedenheit. Auf einer Lebensglück über Landesgrenzen hinweg, sei da
Glücksskala von 1 bis 10 steigert sich das Glück- kaum ein Effekt zu erkennen. Reicheren Völkern
sempfinden um 0,55 Punkte, bei der Verdopplung gehe es nicht besser, als ärmeren, lautet das
des Einkommens.
überraschende Ergebnis von Easterlins Studien. Er
Das Problem ist nur: Zusätzliches Einkommen und hatte die Bevölkerungen Japans und der USA beVermögen steigern die Lebenszufriedenheit nicht trachtete. Zwei Nationen, die nach dem Zweiten
unbegrenzt; die Beziehung zwischen Einkommen Weltkrieg wirtschaftlich unheimlich erfolgreich
und Glück ist nicht linear. Über Einkommen defi- waren und deren Bürger mit der Zeit immer reiniertes Glück unterliegt, wie alles in der Ökono- cher wurden. Nur glücklicher wurden sie keinesmie, einem abnehmenden Grenznutzen. Wie beim falls. Die Schlussfolgerung Easterlins: Wachstum
Hamburgeressen. Steigert der erste noch die Zu- ist keine Lösung. Wer glückliche Bürger will, der
friedenheit und stillt den Hunger, hat der fünfte sollte sich nicht auf das Bruttoinlandsprodukt
GLÜCK
5
versteifen, sondern lieber auf Faktoren, die den
Bürgern Zufriedenheit schenken.
So interessant die Ergebnisse dieser wirtschaftswissenschaftlichen Studien auch sein mögen, irgendwie bleibt der Eindruck, dass sie die Frage nach dem
Glück zwar differenzieren, aber lange nicht beantworten können. Die australische Krankenschwester
Bronnie Ware stellt die Frage nach dem Glück nicht
aus wissenschaftlicher Perspektive, sondern aus der
der Lebenserfahrung. Den ersten Merksatz in ihrem
Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“
diktierte Ware eine sterbenskranke Frau in ihr Notizbuch: Man solle sich treu bleiben, statt zu leben,
wie andere es erwarten. Das ist eine Binse und doch
machen noch heute viele Abiturienten eine Banklehre, statt die Schauspielschule zu besuchen, oder
studieren BWL statt Philosophie, weil Eltern, Onkel,
Tante und Großeltern das für vernünftiger halten.
Nur kommt es dann meistens anders als man denkt.
Plötzlich verhagelt dem Banker die Finanzkrise die
Karriere und der Betriebswirt muss feststellen, dass
ihm ein Überangebot an Kaufleuten gegenüber
steht. Zum ungeliebten Beruf gesellt sich Misserfolg. Vielleicht ist es gerade ein Zeichen der Reife,
in der heutigen Achterbahnwirtschaft auf die eigenen Interessen zu setzen, statt das vermeintlich
sichere Los zu ziehen, das sich all zu oft als Niete
erweist. Beruhigend ist an dieser Erkenntnis, dass
man sein Glück – auch wenn das jetzt arg bürgerlich klingt – ein gutes Stück weit in den eigenen
Händen hat. Man muss sich wahrscheinlich nur
trauen, damit auch was anzufangen. Wie heißt es
noch gleich? Das Glück ist mit den Tüchtigen – na
dann, Glück auf!
BERNHARD KREBS
Aktiv im Thema
www.gluecksoekonomie.net
ministeriumfuerglueck.de
worlddatabaseofhappiness.eur.nl
Thema
Glück, komm raus! Du bist umzingelt, Foto: © Myst, Fotolia
„Unsere Systeme zielen darauf, Menschen zu brechen“
Glücksökonomin Ute Scheub über Gesellschaftsentwürfe, die uns glücklich machen
choices: Frau Scheub, als Autorin des Buches Ich weiß es nicht. Lange dauert es wohl nicht
„Glücksökonomie. Wer teilt, hat mehr vom mehr. Vermutlich wird es auch eher ein schleiLeben“, sind Sie sozusagen eine ausgewiesene chender Prozess mit vielen kleinen Kollapsen.
Glückexpertin. Was empfehlen Sie unseren Jeremy Rifkins glaubt, dass der Kapitalismus
Leser, um ihr persönliches Glücksempfinden um 2060 überwunden ist. Ich denke, es passiert
schon eher, weil wir schon viel früher an die ökozu verbessern?
Ute Scheub: Das ist die Frage nach dem Patent- logischen Grenzen des Planeten stoßen.
rezept, das ich natürlich nicht habe. Sinnvoll ist
Welche Schlüsse sollten Leser
es, zunächst einmal Fragen zu
stellen: Wann fühle ich mich er- „Unser heutiges Wirtschafts- ziehen, wenn sie Ihr Buch gelesen haben?
füllt und glücklich? Macht meisystem wird in absehbarer
Wir wollen anregen und ermune Erwerbsarbeit Sinn? Dient sie
Zeit kollabieren“
tigen. Dazu gehört auch, Koodem Gemeinwohl? Macht sie
Spaß? Wenn nicht, sollte man die Arbeit wech- peration statt Konkurrenz in den Mittelpunkt des
seln oder die Arbeitszeit reduzieren oder sich eigenen Lebens zu stellen. Sich um die Menschen
zusätzlich ehrenamtlich engagieren. Die inter- in der Nachbarschaft und das lokale Leben kümnationale Glücksforschung besagt übereinstim- mern. Gemeinsam Ideen schmieden. Das macht
mend: Am glücklichsten machen gelingende em- Spaß – und glücklich.
pathische Beziehungen zu anderen Menschen.
Warum glauben Sie, dass der aus Ihrer Sicht
Was hat Sie auf die Idee gebracht, mit Ih- fatale Kapitalismus immer weitergedreht
rer Kollegin Annette Jensen dieses Buch zu wird?
Selbst einige Manager von Großkonzerne haben
schreiben?
Wir schreiben seit längerer Zeit zusammen Ge- erkannt, dass das System so nicht weiter funkschichten des Gelingens, etwa für www.futurz- tionieren kann. Aber sie machen weiter, weil
wei.org, über Pioniere, die eine andere Ökonomie andere von ihnen das Einfahren hoher Profite
und Lebensweise ausprobieren und somit andere erwarten. Menschen sind Gewohnheitstiere, sie
zum Nachahmen ermutigen können. Wir hatten verhalten sich an einem neuen Tag gerne so wie
insofern schon einen Fundus von Geschichten am vorherigen und haben Angst, nicht als regelund Projekten aus Deutschland und aller Welt, konform zu gelten.
und zusätzlich wollten wir unsere Anregungen
wissenschaftlich untermauern – unter anderem Warum tut die Politik nichts, um das „Bruttosozialglück“ zu steigern?
mit den Ergebnissen der Glücksforschung.
Ich glaube, Politiker gehören zu den trägen EleWelche Leitidee verfolgen Sie mit dem Buch? menten. Der Druck muss von unten kommen.
Der Ökonom Kenneth Boulding hat es so ausge- Viele Leute sind in diesem Sinne schon unterdrückt: „Wer in einer endlichen Welt an unend- wegs. Die Systemtheorie sagt, es reichen 5 bis 10
liches Wirtschaftswachstum glaubt, ist entwe- Prozent, um ein System in eine andere Richtung
der ein Idiot oder ein Ökonom.“ Unser heutiges zu kippen.
Wirtschaftssystem wird in absehbarer Zeit kollabieren, weil uns die Ressourcen ausgehen – Öl, Wie könnte ein glücksbasierter GesellschaftsWasser, Rohstoffe, fruchtbare Böden und vieles entwurf aussehen?
mehr. Die gute Nachricht ist: Wir können sogar Eine weitgehende Relokalisierung der Wirtschaft.
glücklicher werden, wenn wir mehr umfairteilen Kleine, selbstbestimmte dezentrale Organisatiund gemeinsam nutzen. Denn teilen ist ein sozi- onen. Solarenergie, Internet und neue Mobilitätsaler Akt, macht Spaß, ermöglicht Freundschaften modelle. Wir wollen nicht zurück in die Steinzeit!
und krisenfeste Bindungen – genau jene Dinge, Es geht um die menschen- und umweltfreunddie in menschlichen Hirnen Glückshormone frei- liche, kooperative Nutzung intelligenter, zeitgesetzen. Weniger ist in vielen Fällen mehr.
mäßer Werkzeuge und Organisationsformen.
Wann ist der Kollaps unseres Wirtschaftssystems erreicht?
Welche Rolle spielt materieller Wohlstand
für das Glückempfinden des Menschen? Die
6
glücklichsten Länder sind laut Glücksforschung schließlich die reichen nordwesteuropäischen Nationen wie Niederlande, Dänemark, Schweden?
Das deute ich anders. Das, was das Glückempfinden der Skandinavier steigert, ist das Egalitäre. Alle partizipieren relativ gleichmäßig am
Wohlstand. Die Glücksforschung hat herausgefunden, dass sich das Glücksempfinden ab einem
Jahreseinkommen von ungefähr 30.000 Dollar
nicht mehr erhöht. Super-Reiche sind nicht oder
kaum glücklicher als andere, weil sie unter Stress,
Statuspanik und Vereinsamung leiden. Viele sind
weit davon entfernt, ihr Luxusleben zu genießen.
Sie halten das Kooperieren des Menschen für
sein natürliches Verhalten. Ist die Konkurrenz
nicht mindestens genauso stark als Antrieb für
menschliches Handeln?
Natürlich gibt es Konkurrenz, allerdings wird
sie ideologisch stark überschätzt. Heutzutage
argumentieren viele Naturwissenschaftler, dass
Kooperation, Kreativität und Kommunikation die
wichtigsten Antriebe in der Evolution seien und
Darwin sich geirrt habe. Nichtsdestotrotz ist der
Mensch in seinen Entwicklungsmöglichkeiten
hochflexibel und zu allem fähig. Wenn Menschen
frei und liebevoll aufwachsen, verhalten sie sich
kooperativ und friedlich. Unsere Systeme, allen
voran das Militär, zielen darauf, Menschen zu
brechen. So viele Generationen von Männern
sind durch das Militär verformt und zu Aggression erzogen worden. Es gibt aber indigene Stämme, etwa die Semai in Malaysia, die keinerlei
Aggression kennen. Sie gelten als das friedlichste
Volk der Welt.
INTERVIEW: KIRSTEN JANTKE
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/thema
ZUR PERSON
Die promovierte Politikwissenschaftlerin und taz-Mitbegründerin lebt in Berlin
und ist seit 1997 als freie
Journalistin tätig. Sie veröffentlichte 15 Bücher sowie
unzählige Artikel zu den
Themen Umwelt, Frauen
und Frieden. Foto: privat
Auftritt
Guido Lambrecht und Seán McDonagh in „Die göttliche Komödie“, Foto: Matthias Horn
Todsünden als Basis der Aufklärung
Dantes „Die göttliche Komödie“ im Schauspiel Köln
Die Hölle kann sehr kalt sein. In Dante Alighieris gewaltigem Epos „Die göttliche Komödie“ leiden die Bewohner nicht nur im brüllenden Flammenmeer,
sondern auch im Eis der ewigen Verdammnis. Im Schauspiel Köln ist dieses Eismeer zu einem schneebedeckten Sandkasten geschrumpft. Vor einem Motelartigen, doppelstöckigen Flachbau mit dem Schriftzug Via mala (Bühne: Thilo
Reuther) liegen ein Autowrack und ein eisiger Spielplatz, der zugleich Friedhof
und Bühne für die Verdammten ist.
Umstandslos ist der Einstieg in Dantes Jenseitsfresko aus dem 14. Jahrhundert allerdings heute nicht mehr zu haben. Was gehen uns säkulare Europäer
Höllenkreise und Fegefeuer an? Und so huschen in Sebastian Baumgartens Inszenierung zunächst Huren, Freaks, ein zwielichtiger Arzt und ein heruntergekommener Akademiker vor dem Flachbau hin und her. Der Bodensatz der
Gesellschaft, auf den Dante als Ich-Erzähler bei seiner Rückkehr aus dem Krieg
trifft – ein Beckmann mit Baskenmütze, Lederjacke und Kleidersack auf der
Suche nach seiner Wohnung und seiner Geliebten Beatrice. Doch wo eine vermeintlich reine Liebe war, ist nur noch bezahlter Sex, und der große Liebende
hat sich zum traumatisierten Wrack verwandelt. Dantes anschließender Höllentrip wird in Köln wörtlich genommen. Aus einem schlanken, ausgezehrten
Eckensteher wird plötzlich der Führer Vergil (solide: Seán McDonagh), der
Dantes Selbstmordversuch vereitelt und ihm eine Spritze ins Bein jagt. Die restliche Bagage erklärt währenddessen diesen Schmerzensmann der Schlachtfelder in einer schäbigen Abendmahlszene zu ihrem messianischen Medium und
sich selbst zur darstellenden Staffage in dieser Höllenfahrt.
Baumgarten begeht nicht den Fehler, mit dem Epos in einen Illustrationswettbewerb einzutreten. Die Höllenbilder gelingen mal eindringlich, mal lau,
mal komisch: Charon streift mit einem Paddel vorüber, die Zauderer in Regenmänteln werden mit einer Oblate gefüttert, Dante vergreift sich brutal an
einer Hure, zwei fresssüchtige Adipöse im Fatsuit wälzen sich im Schnee, die
Geizigen klammern sich inbrünstig an ihren Besitz und taumeln in einer Goldstaubpolonaise von der Bühne, der Kannibale Ugolino ist ein Smokingträger im
Rollstuhl mit blutigem Maul. So unterschiedlich die Höllenbewohner daher-
7
kommen, fast alle bitten den Straflagertouristen, ihr Andenken auf Erden zu
bewahren. Die brutalste Strafe liegt im Vergessen.
Guido Lambrecht fächert die Figur des Dante weit auf, zeigt ihn als Suchenden, als Beobachter, als Verzweifelten, der sich dem Grauen bis zum äußersten aussetzt, der wütend Selbstjustiz an bereits Verurteilten verübt oder sich
vergeblich als empörter Retter gebärdet. Schließlich sitzt er in einem Film als
Schriftsteller an der Schreibmaschine, was zugleich Projektion oder Verheißung
sein kann.
Baumgartens Höllentrip kommt zunächst als Parade diesseitiger Missstände,
angelehnt an christliche Schulddogmatik daher, nimmt im Fegefeuer dann aber
den Charakter eines mittelalterlichen Mysterienspiels an. Fünf weiß gekleidete,
geschlechtslose Wesen hocken im Schneekasten und enthüllen als leibhaftige
Allegorien auf ihrer Brust Lätzchen, auf denen die Todsünden verzeichnet sind.
Dante gibt den dogmatischen Eiferer, applaudiert den Geständnissen, doch Baumgarten nutzt beispielsweise den „Zorn“, um daraus in einer rasanten kantianischen Volte ein Plädoyer für den freien Willen machen. Und so mutieren
einige der Todsünden plötzlich zu Grundtugenden der Aufklärung. Dass Dante
schließlich nach der Liebe fragt, leitet über zum letzten Teil, der Wiederbegegnung mit Beatrice im Paradies, das nicht so paradiesisch ist. Yvon Jansen im
roten bodenlangen Kleid ist eine etwas ramponierte Geliebte. Dantes Versuch,
aus ihr eine Eurydike im Totenreich zu machen, zu der er als Orpheus hinabsteigt, scheitert kläglich im Beziehungsknatsch. Am Ende gönnt sich Baumgarten einen todtraurig-sentimentalen Moment, wenn er die Darsteller Gustav
Mahlers „Ich bin der Welt abhanden gekommen“ intonieren lässt, diese Apotheose der Verlorenheit und der Weltflucht in die Kunst. Doch Rettung gewährt
auch sie nicht – eine Explosion und der Black machen der Welt ein Ende. „Lasst,
die ihr eintretet, alle Hoffnung fahren“, heißt es schon zu Beginn bei Dante.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Die göttliche Komödie” | R: Sebastian Baumgarten | So 17.5. 18 Uhr,
So 24.5. 19.30 Uhr | Schauspiel Köln | 0221 22 12 84 00
30. April bis 12. Juli 2015
Komödie von Daniel Besse und
Agnès Tutenuit | Regie: Ute Willing
Co-Produktion mit dem
Ernst Deutsch Theater, Hamburg
toutou
GILA VON WEITERSHAUSEN, WINFRIED GLATZEDER
KLAUS ZMOREK
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
MAI 2015
Mai 2015
Do 07
épaut in TREIBSAND STEN
Foto: ©MEYER ORIGINALS
TREIBSANDKASTEN
TREIBSANDKASTEN
KOSTPROBE
EINFÜHRUNG ZU ALLTAG & EKSTASE
ALLTAG & EKSTASE
HIOB
HIOB
ALLTAG & EKSTASE
DAS BOOT IST VOLL
DAS BOOT IST VOLL
PREMIERE: BIN NEBENAN
GIPFELSTÜRMER
BIN NEBENAN
TESTSIGNALGENERATOR
GIPFELSTÜRMER
ZUM LETZTEN MAL: GIPFELSTÜRMER
BIN NEBENAN
BIN NEBENAN
TREIBSANDKASTEN
TREIBSANDKASTEN
TREIBSANDKASTEN
AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
Heike Huhmann und Aurélie
2000
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1930
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SO 10. 2000
MI 13. 2000
DO 14. 2000
FR 15. 2000
SA 16. 2000
SO 17. 2000
DI 19. 2000
MI 20. 2000
DO 21. 2000
FR 22. 2000
SA 23. 2000
MI 27. 2000
DO 28. 2000
FR 29. 2000
SA 30. 2000
SO 31. 2000
WWW.FWT-KOELN.DE
SA 02.
SO 03.
MI 06.
DO 07.
Der letzte der feurigen Liebhaber
Komödie von Neil Simon
20:30
Fr
08 Der letzte der feurigen Liebhaber
20:30
Sa
09 Der letzte der feurigen Liebhaber
20:30
20:30
Mi 20 PREMIERE: „Im weißen Rössl“ Singspiel
von Erik Charell, Ralph Benatzky und Robert Stolz
Fr
22
„Im weißen Rössl“
20:30
Sa
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„Es könnte so schön sein…“
Soloabend G. Höpker
20:30
So
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„Buurmann und Höpker... haben Krach“
19:30
Mi 27
„Im weißen Rössl“
20:30
Fr
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PHILOKTET von Heiner Müller
Regie: Hansgünther Heyme
20:30
Sa
30 ZUM LETZTEN MAL: PHILOKTET
20:30
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln
0221 - 46 00 911 | [email protected] | www.theater-tiefrot.de
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Premiere
„Das Schiff ist die Welt“
Frank Heuel und das fringe ensemble bringen „Moby Dick“ auf die Bühne
Mit 38 Jahren war die Schriftstellerkarrie- mit dem Material über Welt erzählen. Das steht
re von Herman Melville zu Ende. Selbst der stärker im Vordergrund als die Geschichte um
1851 veröffentlichte Roman „Moby Dick“ Ahab und den weißen Wal. Wir brauchen auf der
konnte den Abstieg in der Publikumsgunst Bühne den epischen Fluss, um eine Stimmung zu
nicht aufhalten. Das Werk um die Jagd von erzeugen, sonst hängt man zu sehr an dem, was
Kapitän Ahab nach einem weißen Wal ist al- geschieht. Wir werden keine leere Bühne haben,
lerdings weit mehr als ein Abenteuerbuch mit allerdings auch nicht jeden Raum illustrieren.
viel Action. Der frühere Seemann Melville ex- Ich hoffe, dass wir im Raum eine Umsetzung
perimentiert darin mit einer multikulturellen hinbekommen, die klarmacht, dass am Ende der
Schiffsbesatzung und der Frage politischer Wal da und das Schiff verschwunden ist. Den
Kniff für die Inszenierung verOrdnungssysteme, er zitiert
rate ich nicht, außerdem weiß
zahlreiche Gattungen bis zum
„Moby Dick ist der Tod, der
ich nicht, ob er die HalbwertDrama und unterzieht verauf uns wartet“
zeit der Proben übersteht. Und
schiedene Erkenntnismodelle
einer Kritik. Doch seine Radikalität, die uns schließlich liegt mir die poetische Schönheit von
heute selbstverständlich erscheint, brach ihm Melvilles Roman am Herzen, zum Beispiel die
als Schriftsteller schließlich das Genick: Mel- Beschreibung, wie das Schiff mitten in eine Walville verdingte sich als Zollinspektor in New herde gerät und die Geburt eines jungen Wals
York – während „Moby Dick“ später zu dem beobachtet. Oder wie der kleine Pip bei einer Beamerikanische Roman überhaupt erhoben strafungsaktion durch die Mannschaft verrückt
wird. Am Ende soll der Abend eine Mischung aus
wurde.
Drama, Performance und Meditation werden.
choices: Herr Heuel, träumen wir alle von
einem weißen Wal, dem wir hinterherjagen? Und die Figuren?
Wir haben fünf Männer und drei Frauen auf der
Wofür steht die Figur des weißen Wals?
Frank Heuel: Melville betont immer wieder den Bühne und es wird keine Rollenzuschreibungen
Unterschied zwischen dem Tier und dem Men- geben. Es gibt nicht nur einen Ahab. Es geht
schen im Bewusstsein der Endlichkeit, der trotz- um den Text, der uns in Ahab präsentiert wird,
dem immer weitermacht, als ob es den Tod nicht und wer ihn dann spielt, ist letztlich gleichgülgäbe. Moby Dick ist letztlich der Tod, der auf uns tig. Natürlich wird es Gründe geben, warum der
wartet und mit dem wir uns arrangieren müssen. Schauspieler oder die Schauspielerin eine TextZugleich unternehmen wir aber immer wieder passage von ihm spricht.
Probenfoto „Moby Dick“, Foto: Thomas Morsch
den Versuch, uns mit immer neuen Rekorden
bleibenden Ruhm zu erwerben, zum Beispiel
noch einen Achttausender zu besteigen oder mit
Solarflugzeugen die Welt zu umfliegen.
Wir sind alle ein wenig Hollywood-infiziert
und stellen uns „Moby Dick“ gerne als Actionthriller vor. Was macht den Roman fürs
Theater übersetzbar?
Wir werden uns sicherlich nicht an einer Illustrierung des Geschehens versuchen, sondern
Sie haben eine Reihe gestartet mit dem Titel
„Das große Welttheater“. Warum widmet sich
ausgerechnet das fringe ensemble im kleinen
Theater im Ballsaal den großen Stoffen?
Das hat mit der Tradition des fringe ensemble zu
tun, das sich neben den Autorenprojekten wie
zuletzt „Vor den Hunden“ immer wieder auch
große Stoffe wie „Hundert Jahre Einsamkeit“ von
Marquez oder „Als ich im Sterben lag“ von Faulkner vorgenommen hat. Wir haben solche Texte
auch bisher nicht konventionell dramatisiert mit
Rollen und Figuren, sondern immer mit diesem
Wechsel von epischen und dialogischen Passagen. Nachdem wir nun mehrere Uraufführungen
rausgehauen haben, wollten wir uns der „Basis
der Weltgeschichte“ widmen und da kommt man
an Melvilles „Moby Dick“ nicht vorbei.
Wieso ist „Moby Dick“ großes Welttheater?
Weil das Buch neben der Story, die uns als Jugendroman schon in unseren jungen Jahren
beglückt hat, auch einen enzyklopädischen Aspekt hat. Das Schiff ist die Welt, die wiederum
eingebettet ist in die nächst größere Dimension
des Meeres als Sinnbild für das Ewige und die
große Ordnung. Das Schiff macht nicht ein einziges Mal in den dreieinhalb Jahren Fahrt an
Land an.
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ZUR PERSON
Frank Heuel ist als freier Regisseur tätig und leitet das fringe
ensemble. 2002 wurde er in der Zeitschrift „Theater heute“
zum besten deutschen Nachwuchsregisseur nominiert, 2006
erhielt er den NRW Förderpreis für „Geschichten+“. Seit 2007
entstanden Produktionen in Zusammenarbeit mit dem Theater
Bonn, darunter „Das Treibhaus“ oder „Zwei Welten“, das zum
NRW Theatertreffen 2010 eingeladen wurde. Seit 2011/12 ist
er Mitglied der Künstlerischen Leitung der Schaubühne Lindenfels in Leipzig.
Foto: Thomas Morsch
Was ist das für eine Ordnung? Geht es um die
Natur und die Hybris des Menschen? Geht es
um einen göttlichen Heilsplan?
Es gibt, so beschreibt es Melville, eine große, alles beinhaltende Ordnung, in der die Welt ruht
und die nicht in Frage zu stellen ist. Ahab versucht, diese Ordnung auszuhebeln. Er stellt seine
Rachsucht über alles und behauptet, das Böse
aus der Welt zu tilgen. Ahab allerdings erhebt
sich damit über Gott und darin liegt sein Frevel.
Es ist dann Moby Dick, der diese Ordnung wiederherstellt, indem er Ahab vernichtet.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Moby Dick“ | R: Frank Heuel | Mi 20.5.(P), Do
21.5. - Sa 23.5. 20 Uhr | Theater im Ballsaal
0228 79 79 01
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
Foto: Verleih
Foto: Esther Haase
Lieder von Robert Schumann,
Claude Debussy, Gustav
Mahler und Olivier Messiaen
Der Lieblingsfilm
von Magdalena Kožená
Magdalena
Kožená
»Volver«
Mezzosopran
von Pedro Almodóvar
Mitsuko Uchida Klavier
Filmforum
Sonntag
31.05.2015
20:00
Carminho
»Canto!«
Luis Guerreiro portugiesische Gitarre
Diogo Clemente Gitarre
José Marino de Freitas Bassgitarre
Ruben Alves Keyboard
André Silva Percussion
Mittwoch
13.05.2015
20:00
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Kinokarten nur an der Kinokasse
Hélène
Grimaud
spielt Ravel, Liszt,
Debussy und Brahms
Foto: Cosimo Filippini
Foto: Leo Aversa
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
10.05.2015
15:00
19:00 Einführung in das Konzert
Dienstag
26.05.2015
20:00
Theater am Rhein
Grete bleibt nur der Wahnsinn, Foto: Thilo Beu
Faust-Kunst-Kleist-Orgie
NUR NOCH AM 05. MAI / DEPOT 2
Alice Buddeberg inszeniert „Faust I“ am Theater Bonn
KIPPENBERGER!
Ach du armer Goethe. Dein Faust, über drei Stunden Spielzeit, ziselierte
Sprache, er hat Probleme über Probleme. Wir können doch nix dafür, dass
du nie erfahren hast, was die Welt im Innersten zusammenhält. Selbst heute sucht man verzweifelt den Beweis eines Higgs-Teilchens, aber ob das
wirklich dein Problem gelöst hätte? Jedenfalls versucht Hausregisseurin
Alice Buddeberg am Theater Bonn zum Kern des Pudels Faust vorzudringen.
Ohne den Geheimrat damit allzu sehr zu belasten. Schauspieler Glenn Goltz
ist eher ein fluffiger Faust, dessen jugendliche Maske selten zur Sprache
passt, dessen Zwangsmodernität der Interpretations-Idee aber auch nicht
im Wege steht. Ein White Cube ist sein Studierzimmer, moderne Kunst seine Berufung. Eine Meisterschaft ist da nicht zu erkennen, also greift er
zum finalen Drogenpülleken, woraufhin die Teufel ihren Auftritt in seiner
schwankenden Welt bekommen und ihn erst einmal aufhalten. „So come up
to the lab and see what‘s on the slab. I see you shiver with anticipation.“
Dr. Frank-N-Furters Szene aus Rocky-Horror kommt mir an diesem Abend
mehrfach in den Sinn, vielleicht auch, weil einer der drei Teufel irgendwie
an Riff-Raff erinnert. Buddeberg hat den Mephisto gedrittelt, das ist zwar
auch nicht neu, aber immer wieder wirkungsvoll, vielleicht auch, um mit
ihnen schneller durch manche der gestrichenen Szenen hasten zu können.
Denn es geht offensichtlich nur um Faust und Grete, um Faust und die
Teufel und so viel sei schon verraten, um ein alternatives Ende, bei dem
Mephisto 3.0 menschlicher werden muss als ihm lieb ist.
Die Kernaussage bei Buddeberg kommt allerdings von Heinrich von Kleist.
Dessen Abschiedssatz: „Die Wahrheit ist, dass mir auf Erden nicht zu helfen
war“, schwebt für Faust über der Inszenierung wie ein Damoklesschwert, da
hilft auch kein wildes Farbgespritze, keine Leinwandzertrümmerung mehr.
Irgendwie sind alle mal nackig, mal äffisch, mal zeitgemäß geil, was durchgehend bleibt, ist die Ödnis der Szenerie im offenen schwarzen Bühnenraum, wo auch mal mit Kreide geschrieben und der flotte Dreier zelebriert
wird. Klaro, Faust unterzeichnet den Kontrakt, Faust wird wieder jung, Faust
geht auf die Reise in die Welt. Grete (Mareike Hein) taucht auf, der Eros
leuchtet. Grete schwanger. Pause.
EIN EXZESS DES MOMENTS
REGIE: ANGELA RICHTER
NUR NOCH AM 14. MAI / DEPOT 1
DER KAUFMANN VON VENEDIG
VON WILLIAM SHAKESPEARE
REGIE: STEFAN BACHMANN
NUR NOCH AM 16. MAI / DEPOT 1
DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN
GROSSES HISTORISCHES RITTERSPIEL
VON HEINRICH VON KLEIST
REGIE: STEFAN BACHMANN
NUR NOCH AM 16. MAI / DEPOT 2
HEDDA GABLER
VON HENRIK IBSEN
REGIE: KARIN NEUHÄUSER
NUR NOCH AM 27. MAI / DEPOT 2
HIT ME BABY – VOLUME II
DIE NEUESTEN HITS DER LETZTEN 400 JAHRE
MIT CHRISTOPHER BRANDT UND STEFKO HANUSHEVSKY
Alles leuchtet orange-türkis. Die Welt so schön, doch Faust ist schon wieder
im verfluchten Hier. 14 Ballonköppe bevölkern die Bühne, unzählige fallen
von der Decke. Ein Idyll ist das nicht, er macht sich davon, verrät die Geliebte, der nur noch der Weg in den Wahnsinn bleibt. Mareike Hein zelebriert
den Kindsmord expressiv, vielleicht ein wenig lang, doch diese Szene ist
wenigstens intensiv. Jetzt ekelts selbst die drei Mephistopheles, Faust wird
zum teuflischen Misanthropen. Der Menschheit ganzer Schauder häuft sich
über ihn. Er greift wieder zum finalen Drogenpülleken, und diesmal klappt
das Gebräu wohl auch. Noch mal Kleist, nochmal gibt es nichts zu hoffen.
Das letzte Wort hat Grete: „Heinrich, mir graut vor dir.“ Ein konsequentes
Ende, dass irgendwie eine Stunde zu spät kam.
PETER ORTMANN
„Faust I“ | R: Alice Buddeberg | Mi 6.5., Sa 9.5., Fr 22.5. 19.30 Uhr, So 17.5.
18 Uhr, So 31.5. 16 Uhr | Kammerspiele Bonn | 0228 77 80 22
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FOTO SANDRA THEN
THEATERKASSE: 0221 - 221 28400
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
Komikzentrum Köln-Bonn
+
KINDERTHEATER
Kabarett
Do. 30.4. DIE SCHATZINSEL (9+)
1./2.5. Zum letzten Mal!
3.–6.5. ADLER AN FALKE (4+)
So. 10.5. DER MARIONETTENSPIELER
Mo. 11.5. Gastpiel aus Dänemark
12./13.5. STADT, LAND, BAUM(6+)
Mi. 13.5. KONFERENZ DER (8+)
14.-17.5. WESENTLICHEN DINGE
So. 24.5. TOM LEHELS LAND DER
25./26.5. TRÄUME Gastpiel
JUNGES THEATER
19.–21.5. METHODE BAKLAVA (10+)
Mi. 27.5. THEATERMEDIENKLASSEN
Do. 28.5. DES AMG
KABARETT & CO.
Do. 30.4. SUCHTPOTENZIAL
Fr. 1.5. GERNOT HASSKNECHT
Mo. 4.5. JENS NEUTAG
Di. 5.5. ULAN & BATOR
Mi. 6.5. ANNA MATEUR
Mi. 6.5. ROBERT GRIESS
Do. 7.5. KONRAD BEIKIRCHER
Do. 7.5. EGERSDÖRFER/PUNTIGAM
Fr. 8.5. TOBIAS MANN
Fr. 8.5. MATTHIAS BRODOWY
Sa. 9.5. SOMMERBLUT/ERÖFFN.
So. 10.5. FOOD CRASH
Di. 12.5. FRIEDA BRAUN
Mi. 13.5. UWE STEIMLE
Do.14.5. PLAY SISYPHOS
Sa. 16.5. RICHARD BARGEL & BAND
Mo.18.5. PHILOKTET
Di. 19.5. FRANK GOOSEN
Mi. 20.5. MAREN KROYMANN & BAND
Do. 21.5. FLORIAN SCHROEDER
Do. 21.5. MORITZ NETENJAKOB
22./23.5. PAUSE & ALICH
25./26.5. THEATERKÖNIG
Premiere
Do.28.5. BASTA
Fr. 29.5. MATTHIAS TRETTER
29./30.5. NESSI TAUSENDSCHÖN
Sa.30.5. MAXI SCHAFROTH
SCHAUSPIELTRAINING
15./16.5. DIE KLEINBÜRGERHOCHZEIT
So. 31.5. HOTEL FLAMINGO ROYAL
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
Comedy
Musik
A Cappella
Lesungen
Theater
Moderiert den Prix Pantheon: Florian Schroeder, Foto: Frank Eidel
Tanznächte
orchestre
Jean Faure & sonFüenf
1.5. 4.11.
«L'Âge
IERE!
Phase d'or»
6 l A Cappella20 Uhr PREM
20 Uhr
Benjamin Tomkins
Helmut Schleich
3.5.20 Uhr
Ehrlich
Frank Goosen
5.5.20 Uhr
Durst und Heimweh
René Steinberg
6.5.
Gebt dem Unsinn das Kommando
Dave Davis
Afrosidiaka
7.5.20 Uhr
Sia Korthaus
Sorgen? Mache ich mir morgen
7.5.CASINO
Prix Pantheon 2015
8.+9.5.
»Streithähne«:
Kuster/ Ape&Feuerstein, Robert Griess
Wir sehen das anders! 10.5.
Uwe Steimle
14.5.20 Uhr
Heimatabend
LALA - Ein Hurenabend
Brecht&Weil-Songs
14.5. CASINO
Storno
15.5.20 Uhr
Die Sonderinventur
Ulan & Bator
Irreparabeln
17.5.20 Uhr
Rick Kavanian
Offroad
20.+21.5.20 Uhr
Idil Baydar
Deutschland, wir müssen reden
20.5.20 Uhr CASINO
Wolfgang Trepper
er
Ja, wie jetzt?
22.5.200 Uhrhrr
Lisa Feller
Guter Sex ist teuer
28.5.20 Uhr
Matthias Brodowy
Kopfsalat - Chaos-Kabarett
30.5.20 Uhr
Peter Horton
Berührungen
Der Prix Pantheon 2015 will mit Stargästen punkten
2.5.20 Uhr
Der Puppenflüsterer
Kleinkunst-Olympiade
Runderneuerte Wettkampftage
31.5.20 Uhr
Tanz in den Mai 30.4.23:30h
90er-Party 15.5.23:00h
80er POP&Wave 29.5.23:00h
Party
Pa
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ER, 4.5.)+
Mittermeier (OP in(8.5.)
WEITERE Vo
ter (4.5.)+ Michae
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Bonn Jazz Orches+Benjamin Eisenberg (6.5.)+Ro d (10.5.)+
LiterArena (5.5.) ler (9.5.)+ Tom Lüneburger & Ban cht (13.5.)
Christopher Köh (12.5. Eintritt frei)+Bonner Theaterna
.5.) + The
Late Night Blues (15.5.)+ Martin Zingsheim (15.5.)+ Matze
Thomas Kreimeyerits (16.5.)+ Afropean Project (17 l (22.5.) +
nde
Wa
Spe
h
Tom
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gs
Chr
Son
Bembers (21.5)+
(29.5.) +
Knop (18.+19.5.) + z in Concert", 27.5.) + Bert & Roy nn (30.5.)
Jin Jim (Reihe "Jaz nd (29.5. OPER)+ Björn Pfefferma(1.+2.6.)
ir
rou
me
erg
Hof
Und
Köbes
+ Andreas Martin " (3.6.) u.v.a.
Partytermine:
www.tanznacht.com
istian Pape (31.5.)
Becker
Chr
ffer als "Heinz
Gerd Dudenhö
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
www.pantheon.de
Alberner Spruch: Alles neu macht der Mai. Trifft aber den Kern der Sache –
zumindest was den Prix Pantheon betrifft. Seit 21 Jahren wird er in dem von
Rainer Pause geführten Laden in Bonn ausgetragen: In diesem Jahr sind es
lediglich zehn Kandidaten, die gegeneinander antreten, um das Preisgeld und
die begehrte Trophäe „Frühreif & Verdorben“ einzuheimsen. Nicht wie bisher
Ende April, sondern am 8. und 9. Mai finden die Wettkämpfe diesmal statt. Am
ersten Tag werden – von Jury und Publikum – fünf Künstler ausgewählt, denen
am folgenden Abend – wie es so schön heißt – Stargäste wie Tobias Mann,
Wilfried Schmickler und Torsten Sträter zur Seite stehen.
Unterstützung können die Kandidaten tatsächlich gebrauchen: Lediglich zehn
Minuten Zeit haben sie beim German Spaß und Satire Open-Contest, um zu
zeigen, was sie draufhaben. Ein Wagnis: Erstens eignet sich nicht jedes Programm für eine derart rigide Kürzung, und zweitens besitzen die wenigsten
das dafür notwendige Nervenkostüm. Wer einmal erlebt hat, wie richtig gute
Künstler baden gegangen sind bei dem Versuch, ein in sich stimmiges Solo
radikal zu straffen, ahnt, dass es diesmal noch eine Nummer härter wird. Dabei
kann sich die von einer Jury auserwählte Riege sehen lassen. Mit der aus der
Poetry-Slam Ecke kommenden Sarah Bosetti und dem Duo Suchtpotenzial
(Ariane Müller am Klavier und Julia Gámez Martin als stimmgewaltige Röhre) stehen nicht nur 100 Prozent Alko-Pop auf der Bühne, sondern immerhin
eine 20-prozentige Frauenquote.
Hoffnung auf den Publikumspreis „Beklatscht & Ausgebuht“ darf sich Sascha
Korf machen – dank seines singulären Improvisations-Talents. Wie er die Zuschauer mit traumwandlerischer Sicherheit aus der Reserve lockt, dabei niemals Witze auf ihre Kosten macht und den Rest des Saales zu Lachsalven
animiert, ist schlicht bewundernswert. Dann ist da noch Sebastian Nitsch, der
die „Unsterblichkeitsbatzen“ erfunden hat, kurze Gedichte, mit denen er das
Überleben leicht macht. Oder Friedemann Weise, dem das Adjektiv „schräg“
gut steht, oder René Sydow, der Schauspieler-Kabarettist, der zu polarisieren versteht. Oder Kai Spitzl, der „etwas sieht, was Du nicht bist“, oder Till
Reiners, der eine ganz eigene Form der Kritik an der Verrohung der Sprache
erfunden hat und Worte vor dem Aussterben rettet.
Dagegen ziemlich smart – und noch ausbaufähig: der aus Belgien kommende Olivier Sanrey. Aus dem erfolgreich durch die Lande ziehenden
„RebellComedy“-Club stammt Benaissa, ein in Marokko geborener und in
Deutschland sozialisierter Comedian, der sich noch gut an die Zeit erinnert, als
es noch keine Mobiltelefone gab. Kurz: Es ist eine bunte Mischung aus vielversprechenden Newcomern und bereits etablierten Kleinkünstlern, die sich ins
Zeug werfen werden. Fragt sich nur, ob der Westdeutsche Rundfunk, der den
ersten Abend via Livestream überträgt und den zweiten live und als Ersatz für
die einst im Juni stattfindende Prix Pantheon-Gala ausstrahlt, tatsächlich die
erwartete Resonanz – sprich: Zuschauerquote – erzielt. Wobei wir hier nicht
unken wollen, sondern die von Florian Schroeder moderierten Abende von
ihrer heiteren Seite aus betrachten – sei es am Bildschirm oder livehaftig im
schönen Pantheon. Empfiehlt jedenfalls die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
12
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
MAI 2015
Club Theater Konzert Café
BALTHAZAR
Di. 05.05.15
JOSHUA RADIN
FR, 01.05. 20.00 Uhr
Marc Hofmann
„Der Klassenfeind“ Kabarett
SA, 02.05. 20.00 Uhr
Mi. 06.05.15
STEFAN VERRA
Sa. 09.05.15
BUKAHARA
Kabarett Kabbaratz
„Wort im Orientexpress“ Kabarett
MI, 06.05. 20.00 Uhr
Anny Hartmann
„Ist das Politik, oder kann das weg?“ Kabarett
DO, 07.05. 20.00 Uhr
Do. 14.05.15
GEORGETTE DEE
Sa. 16.05.15
MEHMET ERDEM +
Aftershow
So. 17.05.15
FANG DEN MÖRDER
Do. 21.05.15
THE DIVINE TEASERS
BOYLESQUE SHOW
Sa. 23.05.15
EUROVISION SONG
CONTEST 2015
Mo. 25.05.15
Die ImproVisaToren
HELMUT GOTE
Di. 02.06.15
REBELLCOMEDY
FR, 08.05. 20.00 Uhr
Hubert Burghardt
fr.
01.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
sa.
02.
20.30: Britta Weyers: Marilyn – Liebe macht blond (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
mo.
04.
20.30: Jan Philipp Zymny: Bärenkatapult (Poetry Slam)
di.
05.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Comedy)
mi.
06.
20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musik-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
07.
20.30: Manuel Wolff: Zehn Finger für ein Halleluja (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
08.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
sa.
09.
20.30: Jens-Heinrich Claassen: Frauen an den Nerd (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Stäblein
mo.
11.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms ist in deinem
Land nicht verfügbar (Kabarett)
di.
12.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
mi.
13.
20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt und Sahneschnittchen (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
do.
14.
20.30: Andrea Volk: Juhu, wir verreisen (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
15.
20.30: Benaissa Lamroubal: Be nicer (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Falk Schug
sa.
16.
20.30: Thomas Kreimeyer: Kabarett der rote Stuhl (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit David Anschütz
WERNER BRIX
mo.
18.
20.30: Patrick Salmen: Ich habe eine Axt (Poetry Slam)
„Mit Vollgas zum Burnout“ Slow Food Kabarett
di.
19.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Comedy)
mi.
20.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
do.
21.
20.30: Blömer // Tillack: Wir müssen draußen bleiben (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Monika Blankenberg und Nele Jäger
fr.
22.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
sa.
23.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Anarcho-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
fr.
29.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen
(Anarcho-Comedy) 22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
sa.
30.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
„Nachher will‘s keiner gewesen sein“ Kabarett
SA, 09.05. 20.00 Uhr
Jo van Nelsen
"LAMPENFIEBER – CHANSON MEETS JAZZ“ Das Jubiläumskonzert Chanson
MI, 13.05. 20.00 Uhr
Anna Piechotta
„Komisch - im Sinne von Seltsam“
Musik und Kabarett
DO, 14.05. 20.00 Uhr
Chin Meyer
REICHmacher! Reibach sich wer kann Kabarett
FR, 15.05. 20.00 Uhr
Eva Eiselt
„Neurosen und andere Blumen“
Kabarett. Satire. Nachhaltige Unterhaltung.
SA, 16.05. 20.00 Uhr
Christine Prayon
DIE DIPLOM-ANIMATÖSE Kabarett
MI, 20.05. 20.00 Uhr
Jens Heinrich Claassen &
William Wahl
„Männer am Klavier“ Musikkabarett
DO, 21.05. 20.00 Uhr
Hans Gerzlich
Do. 04.06.15
DAVE DAVIS
Fr. 05.06.15
THE SLAPSTICKERS
So. 14.06.15
PFOTEN HOCH
Mi. 17.06.15
CAVEMAN
„So kann ich nicht arbeiten!“ Kabarett
FR, 22.05. 20.00 Uhr
Roger Stein
„Lieder ohne mich“ Songs zwischen Panik und Poesie
SA, 23.05. 20.00 Uhr
Ludger K.
„RTL ist alles schuld!“ – Wie die Medien unser
Leben diktieren Kabarett
MI, 27.05. 20.00 Uhr
DO, 28.05. 20.00 Uhr
Do. 18.06.15
1LIVE DIE TONY MONO
WORLDTOUR
Sabine Wiegand
„Dat Rosi brennt durch..!“ Kabarett
FR, 29.05. 20.00 Uhr
Thilo Seibel
„Das Böse ist verdammt gut drauf!“ Politisches Kabarett
SA, 30.05. 20.00 Uhr
Fr. 19.06.15
Frank Fischer
DIE ULTIMATIVE
Ü50 PARTY
SO, 31.05. 20.00 Uhr
Mo. 22.06.15
Der Tod
DEATH FROM
ABOVE 1979
Fr. 26.06.15
PRINCE GILDEN 2015
PATRICK SALMEN
Mit staubtrockenem Humor und jeder Menge Selbstironie
spricht Patrick Salmen in seiner Lese-Show über die
Analogie zwischen Holzfällen und Empfindsamkeit, über
die Perversion von digitalem Kaminfeuer und allerlei
Absurditäten des Lebens.
mo. 18.05.
„Richard Gere tanzt Shakespeare” Improshow
ATOMIC KITTEN
So. 31.05.15
JAN PHILIPP ZYMNY
Der amtierende deutschsprachige Poetry-Slam-Champion
kommt zurück! In seinem ersten Programm vereint Jan
Philipp Zymny seine besten Slam-Texte mit Auszügen aus
seinem Buch „Hin und zurück – nur Bergauf!“. Eine skurrile
Mischung voller fantastischer Ideen!
mo. 04.05.
Mai 2015
Sa. 02.05.15
„Angst und andere Hasen“ Kabarett/ Comedy
„MEIN LEBEN ALS TOD“ Death-Comedy
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
www.buergerhausstollwerck.de
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
www.facebook.de/gloriatheater
www.gloria-theater.com
Apostelnstraße 11 50667 Köln (am Neumarkt)
13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
Theater in NRW
FREI
HANDELS
ZONE
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
Marode Schönheit, das Düsseldorfer Schauspielhaus
Sanierungsstückwerk
Düsseldorf muss sein Schauspielhaus für 11 Monate schließen
FUTUR3 &
KULTURFESTIVAL
SOMMERBLUT
DIE STADT DER
SCHILDKRÖTEN
EIN THEATRALES ABENTEUERSPIEL
NACH DEN REGELN DER STRASSE
START: LUTHERKIRCHE KÖLN
20.–22. MAI 2015, AB 16 UHR
KARTEN: KOELNTICKET.DE
FUTUR3 &
CIE SELMA 95
CHAMBRE
D’AMIS
EIN SCHWEIZERISCHDEUTSCHES
FREUNDSCHAFTSSPEKTAKEL
VON ANTOINE JACCOUD
STUDIOBÜHNEKÖLN
12.–16. MAI 2015, 20 UHR
TICKETS 0221 470 4513
FÖRDERER
KULTURAMT DER STADT KÖLN,
KUNSTSTIFTUNG NRW, DAS MINISTERIUM FÜR
KULTUR DES LANDES NRW, CANTON DE VAUD,
VILLE DE LAUSANNE, FONDATION SUISSE
DES ARTISTES INTERPRÈTES SIS, SOCIÉTÉ SUISSE
DES AUTEURS, STANLEY THOMAS JOHNSON
STIFTUNG, ERNST GÖHNER STIFTUNG, FONDS SOZIOKULTUR.
WWW.
FREI
HANDELS
ZONE.
ORG
Von Hans-Christoph Zimmermann
Und jährlich grüßt das Murmeltier. Als Staffan Valdemar Holm 2011 seine Intendanz am Düsseldorfer Schauspielhaus antrat, dauerte es noch Monate, bis er tatsächlich ins große Haus einziehen konnte. Nun blüht Wilfried
Schulz, der ab der Spielzeit 2016/17 am
Gustaf-Gründgens-Platz das Sagen hat, „Der jahrelange Schlendrian
weit Schlimmeres. Von Januar bis Novemrächt sich jetzt“
ber 2016 muss das gesamte Haus saniert
werden, obwohl bereits in den Jahren 2006-08 und 2009-11 Bühnentechnik
und das große Haus überholt wurden. Nun sind die Wasserleitungen, die Lüftungs- und Heizungstechnik, außerdem Fassade und Dach dran. Bei einem
der letzten Starkregen sind offenbar Rohre gebrochen und 70 Kubikmeter
Wasser in den Keller gelaufen, wo sie für Kurzschlüsse gesorgt haben. Und
da das Haus während der Sanierung nicht bespielbar ist, wird auch gleich die
Beleuchtungsanlage auf LED-Technik umgestellt. Nun mögen Sanierungen
hinsichtlich Wirtschaftlichkeit und energetischer Standards sinnvoll sein,
doch drei Großsanierungen innerhalb von 10 Jahren, das klingt nach Stückwerk.
Der Zeitplan wirkt sehr ambitioniert, auch weil es derzeit noch keinen Beschluss der Gesellschafter (das Land NRW und die Stadt Düsseldorf) zur
Sanierung gibt. Der soll erst im Mai ergehen, danach folgen dann die europaweite Ausschreibung und die Vergabe. Und ob 11 Monate Sanierungszeit
überhaupt reichen, ist zweifelhaft. Sanieren im Bestand birgt immer Unwägbarkeiten. Glück im Unglück könnte das Schauspielhaus insofern haben, als
im Frühjahr 2016 die Tiefgarage unter dem Platz abgebrochen wird und der
Lärm vermutlich den Spielbetrieb erheblich beeinträchtigt hätte. Von einem
pünktlichen Start für Wilfried Schulz, wie es Kulturdezernent Hans-Georg
Lohe versprochen hat, kann trotzdem keine Rede sein.
Und auch die Kostenplanung ist waghalsig. Mit 14 Mio. Euro sind die Gesellschafter angeblich dabei. Aus dem Schauspielhaus sind allerdings andere Summen zu hören: 10 Mio. Euro soll allein die neue Gebäudetechnik
kosten, 6-8 Mio. kommen für die Sanierung von Dach und Fassade hinzu.
Ganz zu schweigen von den Zusatzkosten für den mehrmonatigen Umzug
und den Wegfall der Einnahmen. Denn der Spielbetrieb wird ins Central,
das Proben- und Werkstattzentrum des Schauspielhauses am Hauptbahnhof, verlagert. Dort gibt es zwar eine voll funktionsfähige Bühne mit variablem Zuschauerraum, dieser fasst aber nur 300-400 Zuschauer. Weniger
Zuschauer heißt jedoch weniger Einnahmen. Und genau die sollte doch der
derzeitige Interimsintendant Günther Beelitz konsolidieren, nachdem zuletzt
die Besucherzahlen in den Keller gegangen sind. Finanzielle Entlastung dürfte allein durch ein Förderprogramm
des Bundes kommen, das die Generalüberholung von der
Gebäudetechnik in Kulturbauten unterstützt. Wie schon
Wuppertal und Köln bekommt nun auch Düsseldorf die
Quittung für die jahrelange Flickschusterei bei der Sanierung eines Gebäudes aus den 60er Jahren. Der jahrelange
Hans-Christoph
Schlendrian, der bekanntlich auch die Infrastruktur in
Zimmermann
NRW erheblich beeinträchtigt, rächt sich jetzt, in Zeiten
Journalist und
Theaterkritiker
knapper Kassen.
14
20.5.: Wildes Holz
Tanz in NRW
Tim Behren und Florian Patschovsky in „The Boy Who Cries Wolf“, Foto: Frank Erler
Kölner Tanzszene formiert sich neu
„Der Tanz in Köln ist bereit, in eine neue Ära einzutreten“
15
Bernd Lafrenz
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Flöck dem Älterwerden mit Pragmatismus und einer gehörigen Portion Selbstironie.
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(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
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KÖLNPREMIERE
Von Klaus Keil
Gleich zu Beginn des „Open Space“ zum Tanz stellte die Tänzerin und Nachwuchs-Choreografin Lisa Freudenthal eine unerwartete, aber längst überfällige Frage: „Was will Köln eigentlich mit dem Tanz?“. Verblüfft hält man
inne.
Jahrelang hat sich Kölns freie Tanzszene
„Wann erfüllt Köln seine
ins Zeug gelegt, um die Kulturpolitik von
Bringschuld?“
der Qualität ihres Beitrags zur Kunststadt
Köln zu überzeugen – leider mit mäßigem Erfolg: unzureichende Fördermittel, fehlende Proberäume, von einer angemessenen Aufführungsstätte ganz
zu schweigen. Und nun kommt eine junge Tanzschaffende, die sich nach
künstlerischen Stationen in den USA und dem europäischen Ausland in Köln
niedergelassen hat und stellt die schlichte Frage, ob Köln dieses Angebot
einer vielfältigen, auf hohem Niveau arbeitenden Kunstform überhaupt will.
Nach den jährlich repetierten Lippenbekenntnissen der Politik zur Bedeutung
des Tanzes in Köln stellt schon allein die Frage die faktische Lage des freien
Tanzes vom Kopf auf die Füße. Welche Wertschätzung genießt eigentlich
dieses einzigartige Genre in Köln? Hat Köln nicht auch eine Bringschuld?
Zum „Open Space“ haben sich kürzlich etwa fünfzig Kölner Tänzerinnen und
Tänzer, Choreografinnen und Choreografen im Deutzer „Quartier im Hafen“ getroffen, um Fragen wie diese zu beantworten – Fragen der Professionalisierung, des angemessenen Marketings, Fragen nach der Vernetzung
untereinander und mit anderen Genres (Theater, Musik, Kunst etc.), nach
Austausch und Formen der Intervention in Politik und Wirtschaft, aber auch
nach Utopien für den Tanz in Köln. Es war das größte Treffen der Tanzszene
seit Jahren und es fand wohl auch deshalb so viel Zuspruch, weil die problematische Lage inzwischen jeden Tanzschaffenden auf irgendeine Weise
berührt. Doch in den Arbeitsgruppen ging es weniger um eine Bestandsaufnahme als um die Erarbeitung strategischer Ziele. Schon die Einladung zu
diesem Treffen klingt wie ein Aufbruch zu neuen Horizonten: „Die Zeit ist
reif, dass wir – die mit Tanz professionell befassten Menschen in Köln – uns
neu zusammenstellen, austauschen und eine starke Vision für den Tanz in
unserer Stadt entwickeln.“
Dieses neue Selbstbewusstsein des Tanzes bekam auch die Kulturamtsleiterin, Barbara Förster, zu spüren, die der Einladung zum Open Space gefolgt
war und sich der Debatte um ein Produktions- und Aufführungshaus stellte.
Sie erkannte an, dass „der Tanz den größten Bedarf“ habe und sprach von
der Notwendigkeit eines „mehrfunktionalen Raumes vorrangig für den Tanz“.
Der Tanz, so Förster, möge doch erklären, unter „welchen Bedingungen“
man mitzumachen bereit sei, das „Modell steht im Raum“. Wichtiger als
die Scharmützel um das von Kulturdezernentin LaugwitzAulbach präferierte Drei-Sparten-Haus aber bleibt die
Eingangsfrage, was Köln mit dem Tanz will. Die in das
Tanzförderkonzept der Stadt aufgenommene mittelfristige Planung für die Entwicklung des Tanzes in Köln ist
noch nicht einmal ansatzweise sichtbar. Man darf gespannt sein, wann die Kulturstadt Köln ihre Bringschuld
Klaus Keil
Journalist, Tanzkritiker erfüllen wird. Darauf wartet nicht nur die Tanzszene, sonund Hochschuldozent dern auch das Publikum.
CARMEN
GEORGES BIZET
WIEDERAUFNAHME 23. MAI 2015 › OPER AM DOM › VORSTELLUNGEN 25., 27., 29., 31. MAI, 03. JUN. 2015
MUSIKALISCHE LEITUNG SCHNITZLER › INSZENIERUNG LOY › BÜHNE MURAUER › KOSTÜME WALTER
MIT WUNDSAM › RYAN › ROHRBACH › LAVROV / YOUN › STOKER / SINGER › SCHWAIGER › MISKELLY › WRYK / THIELSEN › KOCH › FEDIN
› DJURIC › SANDLE › CHOR DER OPER KÖLN › MÄDCHEN UND KNABEN DES KÖLNER DOMCHORES › GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN
KARTEN UNTER 0221.221 28400 › WWW.OPERKOELN.COM
Theater am Rhein
„Das Volk will singen“, Foto: Meyer Originals
Liederliche Authentizität Bio-Nazis
„Der Chinese“, Foto: Meyer Originals
„Das Volk will singen“ im Theater der Keller
„Der Chinese“ im Theater im Bauturm
Partizipation ist „in“, auch im Theater. Im Theater der Keller versucht sich Schauspieler Thomas
Wenzel am Absingen von Volksliedern, strandet
aber schon bei der ersten Strophe – und beklagt
den Verlust an Heimatgefühl. Doch das Publikum
nimmt den Ball auf und trällert fröhlich weiter.
Von Verlust also keine Spur. „Das Volk will singen“
und tut es auch, bis Wenzel dem irgendwann etwas pikiert ein Ende macht. Partizipation kann nerven, vor allem wenn sie einem die Pointe versaut.
Schon bald ist China Wirtschaftsmacht Nummer Eins. In dieser Zukunft spielt Benjamin Lauterbachs „Der Chinese“. Deutschland ist ein von
Importen unabhängiges Ökoland mit bio-nationalistischer Glücksverheißung. Eine Utopie, die
angesichts von aktuellen Bio- und Gesundheitstrends gar nicht so utopisch klingt. Doch Kleingartenbesitzer sollten sich nicht zu früh freuen. Es
braucht nur einen Chinesen, um alles ins Wanken
zu bringen.
Den „Heimatabend“ des Rose Theegarten Ensembles in der Regie von Guido Rademachers könnte
man als Konzepttheater beschreiben. Wenzel und
Claudia Holzapfel schwadronieren zunächst viel
über die Authentizität des Singens und schlagen
vor, Volkslieder doch zuhause zu singen. Deshalb
habe man sich auch entschlossen, das Wenzelsche Wohnzimmer auf der Bühne (Bühne: Regina Rösing) „eins zu eins“ nachzubauen – samt
Küchentisch, Sofa, Wolldecken etc. Mit anderen
Worten: Das kunstvoll in der Romantik er- und
gefundene Volkslied ist genauso authentisch und
unmittelbar wie das Theater selbst: nämlich gar
nicht. Welche Rolle dabei die Heimat spielt, bleibt
unerforscht, aber sie dürfte, man ahnt es, nicht
allzu groß sein. Trotzdem wird ausgiebig gesungen von „Am Brunnen vor dem Tore“ bis „Lieber
Augustin“, meist zart, intim und verhalten, selten
verloren oder aus vollem Hals. Als weiterer Unauthentischer erscheint Richard Bargel, der sich
als gebürtiger Deutscher dem Blues verschrieben
hat, allmählich das Bühnenbild zerlegt und ein
paar Nummern anstimmt. In der Rolle der Produktionsassistentin muss Stefanie Winner immer
wieder eingreifen, um überhaupt den Fortgang
sicherzustellen. Irgendwann allerdings stellt man
sich schon die Frage, warum nur das romantische
Volkslied erklingt. Da es sich um ein Kunstlied
handelt, hätten durchaus auch Schlager oder Popsongs erklingen können. Und die Abgründigkeit
oder komische Traurigkeit, die man aus Abenden
eines Clemens Sienknecht oder Christoph Marthaler kennt, sucht man auch vergebens. So bleibt
es bei aller Überhöhung ein kluger, aber ziemlich
braver Heimatabend.
Regisseur Rüdiger Pape macht aus der Groteske
um eine deutsche Vorzeigefamilie eine gut getimte Sitcom im Schöner-Leben-Stil. Auf komplett grüner Bühne sitzt die vor Freude jauchzende
vierköpfige Familie wie Bio-Schaufensterpuppen
vor ihren Heimatfrüchte-Drinks: „Wir lieben unseren Chinesen jetzt schon.“ Für die chinesische
Regierung soll Herr Ting so viel wie möglich von
den Öko-Deutschen lernen. Oder ist er doch ein
Spion? Eva Horstmanns gibt dauergrinsend und
motorisch überkorrekt keinen Aufschluss darüber.
Und kaum packt Herr Thing seine plastikvergifteten Gastgeschenke und sein Smartphone aus,
wird er zum rot-gelben Feind im Grünland. Peter
S. Herff wachsen als Vater Alexander und angestrengt selbstkontrollierter Beschützer des Familienglücks sichtlich die Schweißflecken auf der
grünen Weste, während Chris Nonnast die strahlenden Gesichtszüge von Mutter Gwen herrlich
psychopatisch entgleisen. Ihre finale Idee: Alex
solle sich den Kopf einschlagen und es dann dem
Ausländer in die Schuhe schieben. Dass wir eine
neue Klasse zerebral gleichgeschalteter Bio-Nazis
vor uns sehen, ist Papes Besetzung gedankt. Die
zuckersüßen Kinder Maria-Lara und Niclas, die für
Puppe und Spielzeugauto die Eltern denunzieren
würden, geben Sibel Polat und Faris Yüzbasioglu.
Multikulti, weltoffen und nachhaltig – so ist die
neue deutsche Elite-Gesellschaft. Auch wenn es
hier und da klamaukt, schafft Pape eine fein pointierte Übersetzung des hintergründigen Textes.
Dass wirtschaftliche Freiheit zu Lasten der persönlichen geht, Toleranz eigentlich Herablassung
ist und das saftige Landgrün eher wie lackiertes
Braun wirkt, machen die Finesse dieser zynischen
Zukunfts-Satire aus.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Das Volk will singen“ | R: Guido Rademachers
Theater der Keller | Sa 2.5., Mi 6.5., Mi 13.5., Fr 22.5.
20 Uhr | 0221 27 22 09 90
„36 Stunden“, Foto: Heinz Schick
Liebe in Zeiten der Not
„36 Stunden“ im Horizont Theater
Die Roaring Twenties. Für viele verbunden mit
Bildern der Dekadenz: Bubikopf, Charleston,
Wohlstand. Ödön von Horváth zeichnet in seinem
Roman „36 Stunden“ ein anderes Bild dieser Zeit.
Agnes Pollinger (Eva Marianne Kraiss) hat keine
Arbeit, lebt am unteren Rand der Gesellschaft.
Ebenso wie der Frauenheld Eugen Reithofer (Eric
Carter). Beide begegnen sich in der Schlange vor
dem Arbeitsamt und verlieben sich ineinander.
Doch zuerst muss sich Fräulein Pollinger mit verschiedenen scheinbar Erfolgreichen der Gesellschaft abgeben, bevor sie bemerkt, dass Eugen
wohl doch der Richtige für sie ist. Die Bearbeitung
des Romans durch Regisseurin Anja Schöne spielt
auf verschiedenen Ebenen. Zu Beginn stellen sich
die Schauspieler unter ihrem Namen vor und präsentieren sich als Erzähler der Geschichte. Während des Abends wird diese Metaebene immer
wieder aufgerufen. Daneben gehen die Akteure
aus den gespielten Szenen heraus und kommentieren monologisch die Gedanken ihrer Figur. So
etwa, wenn Reithofer und Pollinger unter einem
Baum sitzen und flirten. Die Kulissen und Schauplätze symbolisieren auf der sonst leeren Bühne
kleine Leuchtschilder, die von den Schauspielern
an- und ausgeschaltet werden. Rhythmisiert wird
der Abend durch revueartige Einlagen, in denen
Kraiss und Carter Schlager der 20er singen und
tanzen.
Kraiss legt Agnes Pollinger als eine freche, durchaus abgebrühte Frau mit kindlichem Trotz an.
Reithofer erhält von Carter einen stark naiven Zug.
Der Schönling und Frauenheld kommt eher spitzbübisch als souverän herüber. Carter wechselt an
dem Abend mehrfach die Rolle, schlüpft z.B. in die
Haut eines Malers oder eines Playboys mit Auto.
Er gibt jeder Figur eine eigene Note, auch wenn
er dabei die Grenze zum Klischee teilweise überschreitet. Schöne hat einen unterhaltsamen Abend
geschaffen. Die Überdrehtheit und das Bemühen,
so gut wie jede Situation mit Pointen auszustatten, geht allerdings auf Kosten der Figurengestaltung. Sie wirken zu karikaturhaft. Das verschenkt
neben der Ebene der Komödie die Chance, eine
berührende Liebesgeschichte zu erzählen.
ROMY WEIMANN
CHRISTOPH OHREM
„Der Chinese“ | R: Rüdiger Pape | Theater im
Bauturm | 1.5., 2.5., 13.-16.5., 28.-30.5. 20 Uhr
0221 52 42 42
„36 Stunden“ | R: Anja Schöne | Horizont Theater | So 3.5., So 10.5. 19 Uhr | 0221 13 16 04
17
Brühl
22.05.-21.06.15
Ausblick auf das Programm:
Fr, 29.05. Œ 20 h Œ RIH Œ € 17/13 Do, 11.06. Œ 20 h Œ RIH Œ € 18/12
Marek Fis: Baustelle Europa –
Soulcats
So, 31.05. Œ 18 h Œ RIH Œ € 16/12 Ein Pole packt ein/aus
Fr, 12.06. Œ 20 h Œ RIH Œ € 18/12
Do, 04.06. Œ 20 h Œ RIH Œ € 18/12 Gerd Köster, Frank Hocker &
Rainer Pause & Norbert Alich Helmut Krumminga
Kumm jangk
Früchte des Zorns
Sa, 06.06. Œ 19 h Œ CULTRA Œ € 5 Sa, 13.06. Œ 19:57 h Œ RIH Œ € 19/12
Klaus „Major“ Heuser Band
Jugendkonzert – mit drei
Tour „57“
aufstrebenden Bands
Die Gerd-Blume-Show
RIH = Rathaus-Innenhof, Uhlstraße 3 Œ CULTRA Schildgesstraße 112
Sa/So, 20./21.06. Œ 11-18h/12-15h Œ Rathausvorplatz, Uhlstraße 3
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VVK: brühl-info, Tel. 02232 79-345 Œ [email protected]
L Stadt Brühl, Rathaus, 50321 Brühl Œ Telefon: 02232 79-2650
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Kulturdezernent der Stadt Bonn Martin Schumacher
Foto: Christian Klingebiel
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Tel: 0221 470 4513
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Bus und Bahn
18
Musical in NRW
Prolog
„Der Zauberer von Oz“, Foto: Pedro Malinowski
Musicals (nicht nur) für Kids
Backa Teater: „Acts of Goodness“, Foto: Ola Kjelbye
Reflexive Fleischbeschau
„The Wizard of Oz“ in Gelsenkirchen und „Oliver“ in Koblenz
Nordisches im Mai auf den Kölner Bühnen
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Kein Musical eignet sich mehr, um auch die Kleinen an das Genre heranzuführen. Die filmische Umsetzung des Kinderbuchs von L. Frank Baum „The
Wizard of Oz“ (1939) wurde nicht nur zum Kultfilm, sondern machte auch
Judy Garland zum Star und ihren Song
„…das bis in die kleinste
„Somewhere Over the Rainbow“ zum
Nebenrolle überzeugende
Evergreen. Zudem erlebte das TechnicolorEnsemble“
Verfahren mit „The Wizard of Oz“ seinen
ersten künstlerischen Höhepunkt. Diese leuchtenden Farben sind es auch, die
sich jetzt am MIR in den Kostümen von Martina Feldmann und im Bühnenbild von Britta Tönne widerspiegeln. Damit auch die Ohren in den „Original“Genuss kommen, hat man sich entschieden, die Songs im Englischen (mit dt.
Oberttiteln) zu belassen. Nicht die einzige kluge Entscheidung von Regisseurin
Sandra Wissmann, die nach ihrem vielversprechenden Gesellenstück „Cabaret“ ihre Musical-Meisterprüfung mit Bravour besteht. Zusammen mit ihrem
kongenialen Choreographen Sean Stephens schickt sie die kleine Dorothy mit
ihrem (echten!) Hündchen Toto, einer Vogelscheuche, einem Blechmann und
einem ängstlichen Löwen, zum mächtigen Zauberer Oz, der ihre Wünsche zwar
nicht erfüllen kann, sie jedoch zur Selbsthilfe anleitet. Und da sind auch noch
eine gute und eine böse Hexe, die das eine oder andere Wörtchen mitzureden
haben. Das alles fließt durch das bis in die kleinste Nebenrolle überzeugende
Ensemble, die präzis-einfallsreiche Regie und die schmissigen Tänze (bei denen
man sich lediglich ein paar Step-Einlagen mehr gewünscht hätte) zu einer verzaubernden Reise über die „Yellow Brick Road“ ins Land hinter dem Regenbogen zusammen. Chapeau!
In Koblenz verließ sich Intendant und Regisseur Markus Dietze bei „Oliver!“
leider auf die holprige Übersetzung. Dafür konnte er aber mit einem Pfund
gegenüber der Verfilmung (1968) wuchern. Deren einziger Schwachpunkt war
die Besetzung der Titelrolle mit dem allzu süßlichen und stimmlich schwachbrüstigen Mark Foster. Dem setzte Dietze mit Mariss Delamboye, dem 10-jährigen Sohn des Koblenzer Musikdirektors, eine deutlich intonierende, Spiel und
Tanzschritte präzis beherrschende Entdeckung für diese oft untergehende Rolle
entgegen. Denn das Hauptaugenmerk liegt meistens auf seinem jugendlichen
Kumpel Artful Dodger und Faggin. Leider hat Dietze der Rolle alles Diabolische
ausgetrieben, ließ Christof Maria Kaiser eher wie einen Märchenerzähler durch
die stimmungsvolle Drehbühnenszenerie von Christian Binz streifen, deren historische Authentizität er auch mit seinen Kostümen betonte. Die Übermächtigkeit des Bühnenbilds ließ andererseits zu wenig Raum für ausladende Choreografien, sodass
dynamische Nummern wie „Wer will kaufen, rote Rosen?“
eher im Gedränge und dem sich in den Hüften wiegenden
Opernchor enden. Auch Julia Steingass durfte leider kaum
zeigen, dass sie tanzen kann, betörte aber mit ihrer ausRolf-R. Hamacher
Hochschuldozent
drucksstarken Stimme. So konnte man der „Unperfektion“
und Beirat des Filmder Inszenierung letztlich doch einiges abgewinnen.
kritikerverbandes
Eigentlich hätte das Buch „Segen der Erde“ zur Bibel der grünen Fundamentalisten werden müssen. Doch der braune Schmierfilm, der sich über die
Jahre auf dem Autor Knut Hamsun abgelagert hatte, wollte einfach nicht
weichen. Sein Eintreten für die Nazis und für Hitler selbst nach 1945 ächtet
den Schriftsteller bis heute. Noch vor sechs Jahren entbrannte in Norwegen ein Streit, ob man anlässlich seines 150. Geburtstages einen Platz nach
ihm benennen darf. Das allerdings ändert nichts daran, dass seine wichtigen
Romane, die alle vor 1933 erschienen sind, zur literarischen Moderne gehören. „Segen der Erde“, im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges veröffentlicht,
schildert das Leben des Bauern Isak, der in quasi urväterlicher Archaik das
Land urbar macht, es bestellt und sich langsam einen Hof zurechtpflügt. Zu
seiner Frau wird die wegen ihrer Hasenscharte geächtete Inger, die ihm mehrere Kinder gebiert. Als eines auch eine Hasenscharte hat, tötet sie es und
muss für sechs Jahre ins Gefängnis. Isak pflügt weiter seine Äcker. Ingers
Rückkehr aus der „Zivilisation“ gerät mühsam, einer der Söhne wandert nach
Amerika aus, doch Isak ist von keinen Ängsten, weder von Zivilisationskritik
oder Glaubenszweifeln angekränkelt, sondern ruht in sich selbst. Klar, dass
die Nazis davon ihren Blut-und-Boden-Wahn befeuert sahen. Doch Hamsuns
kunstvolle Einfachheit in der Sprache, seine erzählerischen Perspektivwechsel
machen aus dem Roman mehr als nur reaktionären Antizivilisationskitsch.
Regisseur Robert Borgmann, der in der vergangenen Spielzeit Tarkowskis Film
„Andrej Rubljow“ dramatisiert hat, versucht sich an Hamsuns Klassiker.
Während die Norweger sich problembeladen präsentieren, kommen die
Schweden im Mai mit einer konzeptionellen Breitseite nach Köln. Das Festival theaterszene europa, das alljährlich in der Studiobühne stattfindet, bringt
diesmal die freie Szene unserer blau-gelben Nachbarn mit Gästen aus Berlin,
Hildesheim oder München zusammen. Das Backa Teater aus Göteborg stellt
die Frage nach der Güte? Was soll man mit einem solch altertümlichen Begriff anfangen? Lässt sie sich damit in einer auf Eigennutz ausgerichteten
Gesellschaft überhaupt finden? Basierend auf Interviews mit jungen Europäern geht die Gruppe in ihrer Performance „Acts of Goodness“ diesen Fragen
nach. In Riddarhyttan, etwa 150 km nordöstlich von Stockholm, wohnt und
arbeitet die Gruppe Teatermaskinen, die seit 1997 als genreübergreifendes
Kollektiv Performance, Tanz, Musik, Lyrik auf die Bühne bringt. Ihre TanzVideo-Performance „No More“ nimmt einen Text von Marguerite Duras als
Ausgangspunkt für eine Meditation über das Künstlerdasein. Überhaupt steht
in diesem Jahr beim Festival theaterszene europa die Tanzperformance hoch
im Kurs. Neben dem Stockholmer Duo Krogh/Lichtenstein und seinem Genderstück „Rosa Brus“ denkt die Berliner Gruppe post theater in „LifeNet“ die
Theorien von Tanzpionier Rudolf von Laban weiter oder die Kölner Gruppe
Tripletrips offeriert ihren „Meat Market“ als reflexive Fleischbeschau.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Segen der Erde“ | R: Robert Borgmann | Schauspiel Köln
Fr 29.5. 19.30 Uhr | 0211 22 12 84 00
„theaterszene europa – ein schwedisch-deutsches festival“
Studiobühne Köln | 23.-30.5. | 0211 470 45 13
„Der Zauberer von Oz“ | MiR, Gelsenkirchen
Termine: www.musiktheater-im-revier.de
„Oliver!“ | Theater Koblenz | ausgelaufen
19
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Özgür Cebe Fr. 1.5.
Gratis-Comedy Fr. 1.5., Sa. 2.5., Mi. 6.5. bis Sa.
9.5., Mi. 13.5. bis Sa. 16.5., Mi. 20.5. bis Sa. 23.5., Fr.
29.5., Sa. 30.5. je 22.00
Britta Weyers Sa. 2.5.
Jan Philipp Zymny Mo. 4.5.
Hildegart Scholten Di. 5.5., Di. 19.5.
Bernd Budden Mi. 6.5.
Manuel Wolff Do. 7.5.
Frizzles Fr. 8.5., Sa. 30.5.
Jens Heinrich Claassen Sa. 9.5.
Fußpflege Deluxe Mo. 11.5.
Tanja Haller Di. 12.5.
Maria Vollmer Mi. 13.5.
Andrea Voll Do. 14.5.
Benaissa Lamroubal Fr. 15.5.
Thomas Kreimeyer Sa. 16.5.
Patrick Salmen Mo 18.5.
Sylvia Brécko Mi. 20.5.
Blömer // Tillack Do. 21.5.
Mirja Regensburg Fr. 22.5.
GoOld-Guys Sa. 23.5.
Torsten Schlosser Fr. 29.5.
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr
Les Brünettes Do. 14.5.
Die Bembelsänger Sa. 16.5.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr
Marc Hofmann Fr. 1.5.
Kabarett Kabbaratz Sa. 2.5.
Anny Hartmann Mi. 6.5.
Die ImproVisaToren Do. 7.5.
Hubert Burghardt Fr. 8.5.
Jo van Nelsen Sa. 9.5.
Anna Piechotta Mi. 13.5.
Chin Meyer Do. 14.5.
Eva Eiselt Fr. 15.5.
Christine Prayon Sa. 16.5.
Jens Heinrich Claassen, William Wahl
Mi. 20.5.
Hans Gerzlich Do. 21.5.
Roger Stein Fr. 22.5.
Ludger K. Sa. 23.5.
Werner Brix Mi. 27.5.
Sabine Wiegand Do. 28.5.
Thilo Seibel Fr. 29.5.
Frank Fischer Sa. 30.5.
BÜRGERZENTRUM CHORWEILER
0221 221 96 330, Beginn 20.00 Uhr
Mathias Tretter Fr. 1.5. 19.00
Tommy Engel Sa. 9.5.
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Die Schatzinsel Fr. 1.5. 16.00, Sa. 2.5. 16.00
Gernot Hassknecht Fr. 1.5.
Adler an Falke So. 3.5. 16.00, Mo. 4.5. 10.30, Di.
5.5. 10.30 u. 16.00, Mi. 6.5. 10.30
Richard Bargel Sa. 16.5.
Philoktet Mo. 18.5.
Methode Baklava Di. 19.5. 19.00, Mi. 20.5. 11.00
u. 19.00, Do. 21.5. 11.00
Frank Goosen Di. 19.5.
Maren Kroymann Mi. 20.5.
Florian Schroeder Do. 21.5.
Moritz Netenjakob Do. 21.5. 20.30
Pause & Alich Fr. 22.5., Sa. 23.5.
Weiße Lilien Mo. 25.5., Di. 26.5. je 19.30
Basta Do. 28.5.
Nessi Tausendschön und Band
Fr. 29.5., Sa. 30.5.
Mathias Tretter Fr. 29.5. 20.30
Maxi Schafroth Sa. 30.5. 20.30
Der Krakeeler So. 31.5. 16.00
Hotel Flamingo Royal So. 31.5.
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Treibsandkasten
Sa. 2.5., So. 3.5., Mi. 27.5. bis Fr. 29.5.
Kostprobe Mi. 6.5.
Alltag & Ekstase
Do. 7.5. m. Einführung um 19.30, So. 10.5.
Hiob Fr. 8.5., Sa. 9.5.
Das Boot ist voll Mi. 13.5., Do. 14.5.
Bin nebenan
Fr. 15.5., So. 17.5., Fr. 22.5., Sa. 23.5.
Gipfelstürmer Sa. 16.5., Mi. 20.5., Do. 21.5.
Testsignalgenerator – Final Curtain Di. 19.5.
Aus dem Leben eines Taugenichts
Sa. 30.5., So. 31.5.
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Stefan Verra Mi. 6.5.
Frau Jahnke hat eingeladen…
So. 10.5., Mo. 11.5.
WDR Ladies Night Mi. 13.5.
Georgette Dee Do. 14.5. 19.00
Fang den Mörder
So. 17.5. 19.30, moderiert von Hella von Sinnen
The Divine Teasers Boylesque Show Do. 21.5.
Markus Krebs Mi. 27.5.
Rebellcomedy Do. 28.5.
Helmut Gote So. 31.5. 19.30
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Arabella Sa. 2.5. 19.00, Di. 5.5. 19.00, Fr. 8.5. 19.00,
So. 10.5. 16.00
Heute Abend: Lola Blau So. 3.5. 20.00, Ort: Foyer
La clemenza di Tito Sa. 9.5., Mi. 13.5., Fr. 15.5.,
So. 17.5., Fr. 22.5., So. 24.5., Ort: Oberlandesgericht
Carmen Sa. 23.5., Mo. 25.5. 18.00, Mi. 27.5.
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
= Premiere
Die göttliche Komödie So. 17.5. 16.00, So. 24.5.
St. Michael Front So. 17.5. 19.00, Ort: Die Grotte
Invasion! Mo. 18.5. 20.00, Ort: Die Grotte
Habe die Ehre Di. 19.5. 20.00
Der gute Mensch von Sezuan Mi. 20.5. 19.00
Herzstück / Mauser
Mi. 20.5. 20.00, Ort: Die Grotte
Der Menschenfeind Do. 21.5., Di. 26.5. je 20.00
Hit Me Baby – Vol. II Mi. 27.5. 20.00
Die Reise nach Petuski
Mi. 27.5., Fr. 29.5. je 20.00, Ort: Die Grotte
Supernerds Do. 28.5. bis Sa. 30.5.
Eifo Efi Fr. 29.5., Sa. 30.5.je 20.00
Segen der Erde Fr. 29.5., Ort: Halle KalkS
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Bernd Lafrenz Fr. 1.5.
Henning Venske Sa. 2.5., So. 3.5. 19.00
Cynthia Nickschas & friends Mo. 4.5.
Springmaus Di. 5.5.
Johannes Flöck Mi. 6.5.
Kabarett-Bundesliga
Do. 7.5. (Lars Redlich vs. Klaus Renzel), Do. 28.5. (Lutz
von Rosenberg Lipinsky vs. Maxi Schafroth)
Heinz Gröning Fr. 8.5.
Thomas Reis Sa. 9.5., So. 10.5. 19.00
Kampmann, Ittel-Fernau, Steickmann,
Müller So. 10.5. 12.00, Muttertags-Special
Hans-Jörg Frey Di. 12.5.
Ham & Egg Mi. 13.5.
Wanninger & Rixmann Do. 14.5., Fr. 15.5.
Ferdinand Linzenich Sa. 16.5., So. 17.5. 19.00
Konrad Beikircher Mo. 18.5., Di. 19.5.
Wildes Holz Mi. 20.5.
Peter Vollmer Do. 21.5.
Anka Zink Fr. 22.5.
Drama Queens Sa. 23.5., So. 24.5. 19.00
Detlef Lauenstein Mo. 25.5.
Volkmar Staub Mi. 27.5.
Sascha Korf Fr. 29.5.
Frau Professor Sa. 30.5.
Christin Henkel So. 31.5.
Songs of Wars I have seen / Befreiung /
Hymne für ein nicht existierendes Land
So. 19.00, im Rahmen von Acht Brücken
Right of Passage Di. 5.5., Mi. 6.5., Fr. 8.5.
Chambre d‘amis Di. 12.5. bis Sa. 16.5.
Theaterszene Europa Sa. 23.5. bis Sa. 30.5.
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Toutou
Sa. 2.5., So. 3.5. 17.00 u. 20.00, Di. 5.5. bis Sa. 9.5., So.
10.5. 17.00 u. 20.00, Mi. 20.5. bis Fr. 22.5., Sa. 23.5.
17.00 u. 20.00, So. 24.5. 18.00, Di. 26.5. bis Sa. 30.5.,
So. 31.5. 17.00 u. 20.00
Brettlspitzen So. 31.5. 11.00
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
Der letzte der feurigen Liebhaber
Do. 7.5. bis Sa. 9.5.
Im weißen Rössl Mi. 20.5., Fr. 22.5., Mi. 27.5.
Es könnte so schön sein… Sa. 23.5.
Buurmann und Höpker… haben Krach
Jens Neutag Mo. 4.5.
Ulan & Bator Di. 5.5.
Anna Mateur & The Beuys Mi. 6.5.
Robert Griess Mi. 6.5. 20.30
Konrad Beikircher Do. 7.5.
Egersdörfer, Puntigam Do. 7.5. 20.30
Tobias Mann Fr. 8.5.
Matthias Brodowy Fr. 8.5. 20.30
Sommerblut Sa. 9.5. 19.00
Der Marionettenspieler
Ihr seid das Volk, ich bin mein Feind
So. 10.5. 16.00, Mo. 11.5. 10.30
Food Crash So. 10.5.
Stand Land Baum Di. 12.5., Mi. 13.5. je 10.30
Frieda Braun Di. 12.5.
Sal. 9.5. m. Einführung um 19.30, So. 24.5. 20.00
Günter Lamprecht So. 10.5. 20.00
Revolver-Traum / Striptease / Die Liebe
ist ein Heckenschütze
Klaras Salon Mi. 27.5., mit KLARA und Gästen
Konferenz der wesentlichen Dinge
So. 10.5., Di. 12.5. je 20.00, Ort: Die Grotte
Der Kaufmann von Venedig Do. 14.5.
Die Lücke Fr. 15.5.19.00, Sa.23.5. 19.00
Das Studio spukt Fr. 15.5. 22.00
Das Käthchen von Heilbronn Sa. 16.5.
Hedda Gabler Sa. 16.5. 20.00
If I can… Sa. 16.5., Sa. 23.5. je 22.00, Ort: Die Grotte
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Mi. 13.5. 18.00, Do. 14.5. 16.00 u. 18.00, Sa. 16.5.
16.00 u. 18.00, So. 17.5. 16.00 u. 18.00
Uwe Steimle Mi. 13.5.
Play Sisyphos Do. 14.5.
Die Kleinbürgerhochzeit
Fr. 15.5. 19.00, Sa. 16.5. 19.00
So. 3.5. 21.00, im Rahmen von Acht Brücken
Kippenberger! Di. 5.5.
Hiob Mi. 6.5. m. Einführung um 18.45, Fr. 22.5.
Argonauten Do. 7.5., Mi. 13.5. je 20.00
Wie es euch gefällt
Fr. 8.5., So. 10.5., Di. 12.5., Mi. 13.5., Fr. 15.5., So. 31.5.
Reden wir über Vögel Fr. 8.5., Di. 12.5. je 20.00
Parzifal Sa. 9.5.
Die Abschaffung der Nacht
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
@rheinkabarett Fr. 1.5., Sa. 9.5., Sa. 30.5.
Bernd Stelter Sa. 2.5., So. 3.5.
Margie Kinsky Di. 5.5.
Christoph Sieber Mi. 6.5.
Thomas Reis Do. 7.5., Fr. 8.5.
Mitsingkonzert So. 10.5.
Dr. Magnus Heier Di. 12.5.
Bonner Theaternacht Mi. 13.5. 19.30
Vince Ebert Do. 14.5.
Wildes Holz Fr. 15.5.
Männerhort Sa. 16.5.
Bill Mockridge So. 17.5.
Jan Weiler Di. 19.5.
Springmaus-Ensemble Mi. 20.5. bis Fr. 22.5.
Onair Sa. 23.5.
Patric Heizmann Di. 26.5.
The Rock’n Rollator Show Mi. 27.5.
Ladies Night – Ganz oder gar nicht Do. 28.5.
Christoph Reuter Fr. 29.5.
Rebellcomedy So. 31.5.
Im Kopf von Bruno Schulz
Sa. 2.5. m. Einführung um 19.15, Do. 14.5. m.
Einführung um 19.30
Und Pippa tanzt! Sa. 2.5., Ort: Halle Kalk
René Steinberg Mi. 6.5.
Sia Korthaus Do. 7.5.
Dave Davis Do. 7.5.
Prix Pantheon Fr. 8.5. 19.00, Sa. 9.5. 19.30
Christopher Köhler Sa. 9.5.
Kuster, Ape & Feuerstein, Griess So. 10.5.
Offene Bühne Rheinland Mi. 13.5.
LALA – Ein Hurenabend Do. 14.5.
Uwe Steimle Do. 14.5.
Martin Zingsheim Fr. 15.5.
Thomas Kreimeyer Fr. 15.5.
Funke, Philipzen, Rüther Sa. 16.5.
The Songs of Tom Waits Sa. 16.5.
afropean project So. 17.5.
Ulan & Bator So. 17.5.
Matze Knop Mo. 18.5., Di. 19.5.
Idil Baydar Mi. 20.5.
Rick Kavanian Mi. 20.5., Do. 21.5.
Bembers Do. 21.5.
Wolfgang Trepper Fr. 22.5.
Christoph Spendel Fr. 22.5.
Lisa Feller Do. 28.5.
Bert & Roy Fr. 29.5.
Matthias Brodowy Sa. 30.5.
Björn Pfeffermann Sa. 30.5.
Peter Horton So. 31.5.
Christian Pape So. 31.5.
So. 24.5. 19.30
Philoktet Fr. 29.5., Sa. 30.5.
Der kleine Drache Kokosnuss rettet die
Welt
Fr. 1.5., Sa. 2.5., So. 24.5., Mo. 25.5., Di. 26.5. je 15.00
Malala – Mädchen mit Buch
Fr. 1.5. 15.00, Fr. 8.5. 10.00 u. 19.30, So. 10.5. 15.00,
Mo. 11.5. 10.00, Di. 12.5. 10.00, Mi. 13.5. 10.00 u.
19.30, Do. 14.5. 15.00, Do. 28.5. 10.00, Fr. 29.5. 10.00
u. 19.30 (m. Gebärdensprachübersetzung),Ort: Thalia
Der Grüffelo So. 3.5. 15.00, Mo. 4.5. 10.00
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer
Mi. 6.5. 10.00, Fr. 8.5. 10.00, Sa. 9.5. 11.00 u. 15.00
Pünktchen und Anton Di. 12.5. 10.00, Mi. 13.5.
10.00 u. 19.30, Do. 14.5. 15.00
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Fr. 15.5. 10.00, Sa. 16.5. 15.00
Pettersson und Findus
Mi. 6.5., Mi. 20.5., mit Gerd Buurmann, Hildegart
Scholten u. Gästen
So. 17.5. 15.00, Mo. 18.5. 10.00, Di. 19.5. 10.00
Der kleine Prinz So. 17.5. 15.00, Mo. 18.5. 10.00,
Di. 19.5. 10.00, Ort: Thalia
Tschick Mi. 20.5. 10.00 u. 19.30, Do. 21.5. 10.00, Fr.
22.5. 19.30, Sa. 23.5. 19.30
Ente, Tod und Tulpe Do. 21.5. 10.00, Fr. 22.5.
18.30, Sa. 23.5. 15.00, Ort: Thalia
La Comtessa und die Mambo Männer
Geheime Freunde
Mi. 13.5. 21.00
Do. 28.5. 10.00 u. 19.30, Fr. 29.5. 10.00 u. 19.30
TURISTARAMA
0221 278 48 787, Beginn 20.00 Uhr
Kunst gegen Bares
Jean Faure et son orchestre Fr. 1.5.
Benjamin Tomkins Sa. 2.5.
Helmut Schleich So. 3.5.
Frank Goosen Di. 5.5.
LiterArena Di. 5.5.
20
Metropolis
Rex am Ring
OFF Broadway
DIE GÄRTNERIN
VON VERSAILLES
www.choices.de
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Turistarama
27. Jhg. | Mai 2015
EIN FILM VON ALAN RICKMAN
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ab 30.4. im Kino
culture club
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S TA AT E N M A C H E N M I L L I A R D E N S C H U L D E N ,
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STEHEN WIR VOR
DEM NÄCHSTEN CRASH?
MARTIN ARMSTRONG IST
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präsentiert: Lieblingsfilm
VOLVER (OmU)
BEST EXOTIC
MARIGOLD HOTEL 2
Die Mezzosopranistin Magdalena Kožená
hat sich als Lieblingsfilm Pedro Almodóvars „Volver“ gewünscht. Für den
spanischen Meisterregisseur bedeutete
der Film mit Penélope Cruz und Carmem
Maura 2006 eine Rückkehr in vielerlei
Hinsicht: Eine Rückkehr zur Komödie,
eine Rückkehr zum weiblichen Universum und eine Rückkehr nach La Mancha,
wo er geboren wurde.
Das Hotel unter der Führung des überambitionierten jungen Inders Sonny ist
mittlerweile nicht nur Alters-, sondern
Sterberesidenz. Denn so gut gefällt es
den Gästen dort, dass sie zu Lebzeiten
nicht mehr raus wollen. Kein Wunder,
erleben sie in der exotischen Oase doch
allerlei schrullig charmante Abenteuer zwischen Liebe, Flirt und verpassten
Chancen.
D E R D O K U -T H R I L L E R
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Filmforum im Museum
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„Eine großartige Komödie. Ein kluger Film über die Liebe,
das Leben und die Angst – der Mut macht.” FREITAG.DE
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Mi 3.6. 14.30 Uhr
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EIN FILM VON
SONJA HEISS
präsentiert: Kabarett
www.hedi-schneider.com
/HediSchneiderStecktFest
AB 7. MAI – CINENOVA UND FILMPALETTE
Mit
.de beginnt die Filmwoche
präsentiert: Kunst
LISA FELLER
Exhibition on Screen:
Lisa Feller kennt das Leben. Als alleinerziehende Mutter sucht sie nach Lust und
Zärtlichkeit und stellt bald fest: „Guter Sex
ist teuer“. Wo also hin mit den Hormonen,
Liebessehnsüchten und Geschlechterrollen,
wenn es im Alltag nur noch teure SingleTrips und im Kino „Fifty Shades of Grey“
gibt? Ein brüllend komischer und ehrlicher
Kabarettabend!
Entdecken sie die Geschichten der populärsten Impressionisten der Kunst. Monet,
Renoir, Cezanne, Degas, Pissarro und viele
mehr inspirierten etliche Generationen an
Kunstliebhabern. Wer waren diese Künstler? Warum und wie malten sie? Was
verbirgt sich hinter ihren Motiven? Ein
exklusiver Einblick in die Sammlung von
Paul Durand-Ruel aus Paris, London und
den USA.
Pantheon Theater Bonn
Bundeskanzlerplatz
Karten: (0228) 21 25 21
choices verlost 3x2 Karten
E-Mail bis 17.5. an
[email protected]
Kennwort: „Feller“
THE IMPRESSIONISTS
ODEON Lichtspieltheater
Severinstraße 81
50678 Köln
Tickets: 0221 313 110
choices verlost 1x2 Karten
E-Mail bis 20.5. an
[email protected]
Kennwort: „The Impressionists”
22
Do 28.5. 20 Uhr
So 31.5. 11.30 Uhr
Film-ABC
Vorspann
Mein Herz tanzt, S.32
KULTUR.KINO.KÖLN.
27 Jhg. I Mai 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
30.4.
Weiß alle Arten von Mutter-Figuren zu schätzen: Jessica Düster
Wir müssen über Mutter reden
Cineasten-Gedanken zum Muttertag
7.5. 14.5. 21.5. 28.5.
38
A World Beyond
X
38
Abschussfahrt
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Altman
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An den Ufern des heiligen Flusses
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B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989
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Das Versprechen eines Lebens
36
Der 8. Kontinent
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Der Babadook
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Der Knastcoach
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Die abhandene Welt
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Die Augen des Engels
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Die Gärtnerin von Versailles
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Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern
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Eden
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Fassbinder
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Hedi Schneider steckt fest
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High Performance – Mandarinen lügen nicht
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Hot Tub Time Machine 2
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Käpt’n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama
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36
Kein Ort ohne dich
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La Buena Vida – Das gute Leben
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Mad Max: Fury Road
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Mein Herz tanzt
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Melodys Baby
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Ostwind 2
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Pitch Perfect 2
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Reuber
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Sam O’Cool
36
She’s Lost Control
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34
Silentium – Vom Leben im Kloster
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The Forecaster
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The Gunman
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The Voices
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Thou Wast Mild & Lovely
38
TinkerBell und die Legende vom Nimmerbiest
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Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend
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Welcome to Karastan
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Zweite Chance
„Hast du je bemerkt, wie viele Filme Schwangerschaft als Heimsuchung zeigen, als heimtückische Kolonisierung?“, fragte Tilda Swinton als Protagonistin der Adaption des Romans „We Need to Talk About Kevin“. Sie spielte
darin die Mutter eines 15-jährigen Amokschützen, die schon bei dessen Anblick im Säuglingsalter regelmäßig eher an „Rosemaries Baby“ oder „Alien“
denken musste. Wenn uns der Floristenverband jetzt wieder wie jedes Jahr
vor dem zweiten Sonntag im Mai dazu bewegen will, Bouquets zu Ehren
der Frauen zu erwerben, die uns zur Welt brachten, drängen sich auch dem
Kinogänger unfreiwillige Assoziationen auf. „Muttertag“, der Slasher-Film
aus dem Jahr 1980, ist da nur die offensichtlichste.
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Mütter als Schreckensgestalten – aus dieser Verknüpfung hat die Geschichte der bewegten Bilder bislang reichlich geschöpft. Kaum vermeiden lässt
sich in diesem Zusammenhang, dass Erinnerungen an „Psycho“ die Vorhänge unseres Filmgedächtnisses beiseite reißen und uns Anthony Perkins‘
„Mutter“ anspringt. Nie mehr vergessen kann man auch die „other Mother“
der jungen Heldin Coraline im gleichnamigen Stop-Motion-Animationsabenteuer, wenn man einmal gesehen hat, wie dieses spinnenartige Wesen
nach den Knopfaugen seines Töchterleins grapscht. Aber auch jenseits
von Genre-Beiträgen hat das Kino schon etliche Mütter-Monster hervorgebracht, die uns Schauer den Rücken hinunterjagten. Die Schauspielerin
Mo‘Nique bekam 2010 als beste Nebendarstellerin in „Precious“ einen Oscar
für die Rolle, in der sie ihrer Tochter das Leben zur Hölle macht.
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Dass nicht nur die Mutter selbst, sondern andererseits die Fürsorge für den
Nachwuchs – insbesondere im Falle einer Alleinerziehenden mit unverarbeiteter Trauer – zum Horror werden kann, zeigt diesen Monat in einer
aufwühlenden Mischung aus Schauergeschichte und Psycho-Drama die
australische Produktion „Der Babadook“. Das Thema Mutterschaft ist jedenfalls auffällig präsent in diesem Kinomonat. Was eigentlich eine gute
Mutter auszeichnet, wem die Verantwortung für ein Kind zugestanden
werden sollte und ob Frauen schwanger werden müssen, um einem gesellschaftlichen oder persönlichen Ideal von vollkommener Weiblichkeit
gerecht werden zu können – solche Fragen stellen mehrere neue Filme zur
Diskussion. Im Drama „Melodys Baby“ verkauft eine junge Obdachlose ihr
ungeborenes Kind an eine wohlhabende Ältere, die nach einer Fehlgeburt
nicht mehr schwanger werden kann. Regisseurin Susanne Bier gleicht in
„Zweite Chance“ die mütterlichen Qualitäten einer Drogenabhängigen und
einer Polizistengattin ab. Und „Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer
Eltern“ rührt am Tabu von Schwangerschaft und Behinderung.
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Eine breit gefächerte Auswahl also. Auch geeignet, wenn man sich mal
(wieder) einen Film mit seiner Mutter ansehen möchte. Überhaupt: Wenn
man sich schon dem moralischen Druck des kommerzialisierten Muttertags
nicht ganz entziehen mag – ein Gutschein für einen gemeinsamen Kinobesuch ist mal eine andere Geschenkidee für den 10. Mai. Statt Blumen.
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JESSICA DÜSTER
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
23
.de
Mein
Mei
e n Lesezeichen
choice of choices
Verzweifelt im Affekt: Andreas (Nikolaj Coster-Waldau)
Chaos
„Zweite Chance“ von Susanne Bier
Nach einem grausamen Schicksalsschlag fällt ein junger Familienvater eine tragische
Entscheidung.
C Atemberaubendes Thrillerdrama
Regelmäßig kehrt die international renommierte Regisseurin Susanne Bier zurück in ihre Heimat Dänemark und inszeniert dort das eine oder andere Drama.
Und das ist gut so. Die einstige Dogma-Vertreterin („Open Hearts“) ist nach
ihrem über die Landesgrenzen hinaus gefeierten Erfolg „Brothers – Zwischen
Brüdern“ von 2004 auf den Leinwänden der Welt unterwegs. Auch wenn sich
Susanne Bier immer die zurückgenommene Inszenierung bewahrt hat und
selbst in ihren Hollywood-Ausflügen („Eine neue Chance“, „Serena“) oder gar
in einer romantischen Komödie wie „Love Is All You Need“ den Versuchungen
des Pompösen und von Pathos entsagte und weiterhin jenseits der Oberfläche
zu berühren vermochte, ist und bleibt sie am stärksten, wenn sie nach Dänemark zurückkehrt. Davon zeugen ihre Filme „Nach der Hochzeit“ und „In einer
besseren Welt“. Und davon zeugt auch ihr aktuelles Drama.
Eine folgenschwere Entscheidung
Junkies. Dann schlägt das Schicksal zu, der plötzliche Kindestot, und der eherne Gesetzeshüter und fürsorgliche Familienvater, den Nikolaj Coster-Waldau
(„Game of Thrones“) bravourös ungekünstelt als Sympathieträger verkörpert,
begeht eine moralisch verwerfliche Untat. Eine Straftat, die den Zuschauer für
den Rest des Films in Bann halten wird, weil sie nachvollziehbar und gerechtfertigt erscheint. Anstatt nun die moralische Keule zu schwingen, biegt Jensens Geschichte ab und ummantelt das Drama mit einem Krimiplot. Und fährt
im Folgenden noch zahlreiche Wendungen auf, die überraschen, die erschrecken und in deren Verlauf Andreas zunehmend die Situation entgleitet.
Susanne Bier inszeniert souverän. Dogma-Referenzen mag man wiederfinden
in ihrer ungefälschten Darstellung des Milieus, in den schonungslos kargen,
nüchternen Bildern. Zugleich aber greift sie bereits zu Beginn auf schmerzvoll
warme Bildkompositionen zurück, die unter Einsatz von Musik zu elegischer
Traurigkeit erwachsen. Susanne Bier schafft den Spagat und bewahrt dabei die
Wahrhaftigkeit. Kaltes Milieu und tiefer Schmerz, Abgrund und Glück, Thriller
und Melodram – die Filmemacherin liefert einen Spielfilm, der Arthousefreunde ebenso einzunehmen vermag wie Fans wendungsreicher Thrillerkost.
Bei einem Einsatz wegen Ruhestörung verschaffen sich Polizeikommissar Andreas
(Nikolaj Coster-Waldau) und sein Kollege Simon (Ulrich Thomsen, „Adams
Apfel“) Zugang in die Wohnung des vorbestraften Junkies Tristan (Nikolaj Lie
Kaas) und dessen Partnerin Sanne (das dänische Model Lykke May Andersen).
In der heruntergekommenen Wohnung finden die Männer auch das bitter verwahrloste Baby der beiden. Andreas, selbst liebender Vater eines kleinen Sohnes, entreißt das Baby seinen Eltern. Die Behörden aber geben es jenen schon
bald zurück, da es gesund und ausreichend ernährt ist. Andreas ist entgeistert.
Geborgenheit vor seinem Joballtag findet der junge Vater indes daheim bei seiner Frau Anna (Maria Bonnevie) und dem Nachwuchs. Dann aber plötzlich
stirbt des nachts das Baby. Verzweifelt im Affekt trifft Andreas eine so tragische
wie folgenschwere Entscheidung. Er fährt mit dem toten Kind zu Tristan und
Sanne, die gerade ihren Drogenrausch ausschlafen, während ihr Kind unbeobachtet auf dem Kachelboden des Badezimmers liegt. Andreas dringt in die
Wohnung ein und tauscht das lebende gegen das tote Baby aus.
Keine Angst, diese Kritik verrät nicht zu viel. Die Geschichte nämlich geht hier
erst richtig los, und es kommt in diesem Drama noch so manches anders, als
man denkt. Susanne Biers vertrauter Drehbuchautor Anders Thomas Jensen
(„Brothers“, „In einer besseren Welt“) entwickelte gemeinsam mit der Regisseurin das Skript. Erneut sucht Bier die alltägliche Ausgangslage. Zart inszeniert sie das Familienglück des Polizisten, bitter die Zustände in der Höhle der
Was von Dogma übrig blieb
Mit
24
.de beginnt die Filmwoche
Lediglich die allerletzte, unnötig versöhnliche Szene irritiert. Bereits in „Love Is
All You Need“ fütterte Susanne Bier am Ende ihr Publikum mit Informationen,
nach denen der Film nicht verlangte. Derlei aufgesetzter Endschliff mag ein
Überbleibsel aus Biers Schaffenszeit in den USA sein. Die Regisseurin beschert
„Zweite Chance“ mitnichten ein weichgespültes Happy End, aber sie evoziert
ein vermeidbares, finales Stirnrunzeln. Ein Ende, das jedoch das Gesamtwerk
nicht zu trüben vermag. Zu stark, zu intensiv, zu echt, pur, klar und tief gestaltet sie ihre spannende Parabel über Moral, Selbstjustiz, Liebe und Gerechtigkeit. Ein Film, der anstößt und über den Kinobesuch hinaus nachdenklich
stimmt. Und der lebt durch seine Bildsprache, durch die Darsteller und allem
voran durch seine Nähe zum Leben. „Zweite Chance“ ist ein gelungenes Beispiel dafür, was von Dogma nach zwei Jahrzehnten übrig blieb. Eine reduzierte Inszenierung, die zugleich im richtigen Moment inspiriert auf etablierte, filmische Standards zurückgreift. Und die, ganz im Dogma-Sinne, mit einer Geschichte auffährt, die nur so strotzt vor Unmittelbarkeit.
HARTMUT ERNST
ZWEITE CHANCE San Sebastián 2014: SIGNIS Award, Susanne Bier
DK/SE 2014 - Drama - 98 Min - ab 12 J. - Regie: Susanne Bier
mit: Nikolaj Coster-Waldau, Maria Bonnevie, Ulrich Thomsen
Start: 14.5.
Cinenova, OFF Broadway, Turistarama
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
Kölner Kritikerspiegel
Mai 2015
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Herausragend Fassbinder
von
A. Hendel
Bemerkenswert
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
Urlaub
Der Babadook
von
J.Kent
Die abhandene Welt
von
M. von Trotta
Best of
Comedy
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Melodys
Baby
von
B. Bellefroid
Altman
von
R. Mann
Eden
von
M. HansenLøve
Hedi Schneider steckt
fest von
S. Heiss
TinkerBell
und die (...)
von
S. Loter
Pitch Perfect
2
von
E. Banks
Hedi Schneider steckt
fest von
S. Heiss
Die abhandene Welt
von
M. von Trotta
The Gunman
von
P. Morel
Thou Wast
Mild and
Lovely von
J. Decker
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tanzt
von
E. Riklis
Besondere
Erwähnung
Altman
von
R. Mann
Dora oder Die
(...)
von
S. Werenfels
The Forecaster
von
M. Vetter
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
She‘s Lost
Control von
A. Marquardt
Dora oder
Die (...)
von
S. Werenfels
Best of
Drama
Verena
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FAZ
Thou Wast
Mild & Lovely
von
J. Decker
Eden
von
M. HansenLøve
Dora oder
Die (...)
von
S. Werenfels
Fassbinder
von
A. Hendel
Melodys Baby
von
B. Bellefroid
Mein Herz
tanzt
von E. Riklis
High
Performance
von
J. Moder
Der Babadook
von
J.Kent
Eden
von
M. HansenLøve
Eden
von
M. HansenLøve
Altman
von
R. Mann
Thou Wast
Mild and
Lovely von
J. Decker
Une Jeunesse
Allemande
von
J-G. Périot
Une Jeunesse
Allemande
von
J-G. Périot
Hedi Schneider steckt
fest
von S. Heiss
Thou Wast
Mild & Lovely
von
J. Decker
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
3.5. 16 Uhr DAS FENSTER ZUM HOF, Turistarama
Hitchcock-Klassiker in der Reihe Lupe Forum
14.5. 17 Uhr DAS SALZ DER ERDE, Filmpalette
Doku von Wim Wenders über den Fotografen Sebastião Salgado
3.5. 17 Uhr HEDI SCHNEIDER STECKT FEST, Cinenova
Preview der einfühlsamen Tragikomödie, s.S. 32
14.5. 20 Uhr ZWEITE CHANCE, Off Broadway
Filmpsychologische Betrachtung des neuen Films von Susanne Bier
5.5. 20 Uhr FLOWERS OF FREEDOM, Off Broadway
Allerweltskino zeigt die kirgisische Umwelt-Doku, im Anschluss Diskussion
17.5. INTERNATIONALES MUSEUMSFEST, Filmforum
Kinoprogramm zum Internationalen Kinofest
6.5. 20.30 Uhr HIGH PERFORMANCE, Odeon
Premiere der österreichischen Komödie, anschl. Gespräch mit dem Filmteam
19.5. 20 Uhr MILLIONS CAN WALK, Off Broadway
Doku über die Proteste indischer Bauern, im Anschluss Diskussion
6.5. 21 Uhr VERKRACHTING, Filmhaus
„Sexploitation-Schund“ nennt der Veranstalter das Werk von 1976
19.5. 21 Uhr NACHTHELLE, Filmpalette
Die Reihe homochrom zeigt einen Film von Florian Gottschick
7.5.-13.5. CINÉFÊTE, Off Broadway
Das französische Jugendfilmfestival auf Tournée
„The White Diamond“,
Foto: Salzgeber
20.5. 21 Uhr THE HIDDEN – DAS UNSAGBAR BÖSE, Filmhaus
Alien-Action-Film von Jack Sholder aus dem Jahr 1987
„Nachthelle“,
Foto: Darling Berlin
8.5. 12.30 Uhr SHUT UP AND SING – THE DIXIE CHICKS, Filmforum
Doku über eine Kontroverse des erfolgreichen Country-Trios
20.5. 21 Uhr WELCOME TO KARASTAN, Filmpalette
Preview der neuen Satire von Ben Hopkins, s.S. 30
10.5. 11.30 Uhr KÖLSCHE FILMMATINEÉ, Odeon
Filmprogramm zum 88. Geburtstag von Trude Herr
21.5. 19 Uhr MYTHOS TENOR, Filmforum
Die WDR-Dokwerkstatt zeigt eine Doku über Tenöre
10.5. 15 Uhr VOLVER, Filmforum
Pedro Almodovars Drama in der Reihe „Der Lieblingsfilm von ...“
21.5., 20 Uhr UNE JEUNESSE ALLEMANDE, Filmhaus
Doku über die Entstehung der RAF, Diskussion mit dem Regisseur, s.S. 33
10.5. 15.30 Uhr MILCHWALD, Off Broadway
Filmpsychologische Betrachtung von Christoph Hochhäuslers Debüt
22.5. 19.15 ES WAR EINMAL EINE PRINZESSIN …, Filmforum
Fünf lesbische Kurzfilme aus aller Welt
22.5. 20.50 Uhr LILTING, Filmforum
Ruhiger Film über eine Annäherung zwischen den Generationen
10.5. 17 Uhr ZWEITE CHANCE, Cinenova
Preview des neuen Dramas von Susanne Bier, s.S. 24
11.5.-19.5. SOMMERBLUT FESTIVAL, Filmhaus
Das Festival zeigt die Filmreihe „Geld“
„Das siebente Siegel“,
Foto: Metropolis Archiv
23.5. 20.30 Uhr OPERATIC, Filmforum
Doku über ein Opernensemble, in Anwesenheit des Filmteams
„Cincinnati Kid“,
Foto: Neue Visionen
11.5. 20 Uhr THE WHITE DIAMOND, Filmpalette
Doku von Werner Herzog über ein Experiment mit einem Luftschiff
24.5. 18 Uhr LOST RIVER, Turistarama
Preview des Regiedebüts von Ryan Gosling
12.5. 18 Uhr WIR HABEN GEDACHT, WIR KOMMEN ZURÜCK..., Filmhaus
Interview mit zwei Überlebenden des Holocaust, anschließend Gespräch
26.5. 20 Uhr 10 MILLIARDEN – WIE WERDEN ..., Off Broadway
Nahrungsmitteldoku, im Anschluss Gespräch mit dem Regisseur
12.5., 19 Uhr ZWEITE CHANCE, Turistarama
Preview des neuen Films von Susanne Bier, s.S. 24
27.5. 19 Uhr CINCINNATI KID, Filmforum
In der Reihe „Spiel“ das Spielerdrama mit Steve McQueen
12.5. 20 Uhr DIE HÜTER DER TUNDRA, Off Broadway
Doku über den Kampf eines Naturvolkes, im Anschluss Diskussion
28.5. 17 Uhr KISS THE COOK, Cinenova
Preview des Films von Jon Favreau
13.5. 14.30 Uhr MEIN HERZ TANZT, Odeon
Preview des israelischen Films im Rahmen des Seniorenkinos, s.S. 32
28.5. 19 Uhr DER BAUER UND SEIN PRINZ, Colabor
Film über die Ökofarm von Prinz Charles
13.5. 19 Uhr DAS SIEBENTE SIEGEL, Filmforum
In der Reihe „Spiel“ Ingmar Bergmans Deal mit dem Tod
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
„Das Salz der Erde“,
Foto: Wim Wenders, NFP
25
29.5.-31.5. 2. IRANISCHES FILMFESTIVAL KÖLN, Filmforum
Das Festival zeigt neue iranische Filme
„A Fex Cubic Meter of Love“,
Foto: Dreamlab Films
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VICTORIA
NEUSTARTS
ZWEITE CHANCE
Ab 11.6.
DE 2015, R: Sebastian Schipper, D: Laia Costa u.a.
Ab 14.5.
DK 2015, R: Susanne Bier, D: Nikolaj Coster-Waldau u. a.
ua.
TAKE-OFF-PREVIEW AM MONTAG, 08. JUNI, 21.00 UHR
DONNERSTAG, 14. MAI, 20.00 UHR
SPONTANDISKUSSION MIT INGRID PRASSEL (ÄRZTIN)
UND DR. MICHAEL KOENEN
Das rigorose Kino der dänischen Oscar-Preisträgerin Susanne Bier
(„Open Hearts“) ist allemal eine Zumutung für den Zuschauer –
die sich in den meisten Fällen freilich durchaus lohnt. So auch in
diesem Drama. Beim Einsatz trifft der Polizist und Vater auf ein
verwahrlostes Baby und dessen drogenabhängige Eltern. Als sein
eigener Sohn plötzlich den Kindstod stirbt und die fragile Mutter
durchdreht, fasst er einen ungeheuerlichen Plan und nimmt das
Schicksal selbst in die Hand.
DIE AUGEN DES ENGELS
Ab 21.5.
GB, IT, ES 2014, R: Michael Winterbottom, D: Daniel Brühl u.a.
ua.
Komplett in einer Einstellung gedrehen, ohne technische Tricks, ohne
Netz und doppelten Boden. Einer der aufregendsten deutschen Filme
seit Jahren und mit großem Jubel auf der Berlinale vorgestellt.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
Sonntag, 10. Mai, 15.30 Uhr
MILCHWALD
DE 2002, R: Christoph Hochhäusler, D: Horst-Günther Marx u. a.
vorgestellt von Dipl.-Psych. Kornelia Gees
Dienstag, 05. Mai, 20.00 Uhr
FLOWERS OF FREEDOM (O.m.U.)
DE 2014, Regie: Mirjam Leuze
Im Anschluss Gespräch mit der Regisseurin
Dienstag, 12. Mai, 20.00 Uhr
DIE HÜTER DER TUNDRA (O.m.U.)
DE, NO 2013, Regie: René Harder
Die Ermordung einer britischen Studentin ging im Jahr 2007 als
Schlagzeile von Italien aus um die Welt. Auch nach mehreren
Prozessen scheint das brutale Verbrechen bis heute keinesfalls
aufgeklärt. Den Folgen und Auswirkungen der Tat auf Beobachter,
Medien und Angehörige widmet sich der Brite Michael Winterbottom in seinem neuen Film. Daniel Brühl verkörpert darin einen
in der Schaffenskrise befindlichen Regisseur, der die Ereignisse als
Filmstoff aufbereiten will.
MEIN HERZ TANZT (Df & O.m.U)
Im Anschluss Gespräch über Ressourcenkonflikte und Menschenrechte mit Ute Hausmann (FIAN)
Dienstag, 19. Mai, 20.00 Uhr
MILLIONS CAN WALK (O.m.U.)
CH, IN 2014, Regie: Christoph Schaub und Kamal Musale
Im Anschluss Gespräch mit Kölner TeilnehmerInnen
Dienstag, 26. Mai, 20.00 Uhr
10 MILLIARDEN – WIE WERDEN WIR ALLE
Ab 21.5. SATT? (dt. Original)
DE 2015, Regie: Valentin Thurn
IS, DE, FR 2014, R: Eran Riklis, D: Tawfeek Barhom u.a.
ua.
Im Anschluss Gespräch mit dem Regisseur
CINÉFÊTE 15
Französisches Jugendfilmfestival auf Tournée
vom 07. Mai bis zum 13. Mai 2015
Eran Riklis ist ein Spezialist für komplexe Stoffe in Israel, die er
publikumstauglich aufzubereiten weiß. In seinem neuen Film
setzt er diese Tradition fort und schickt einen intelligenten Palästinenserjungen auf eine jüdische Schule in Jerusalem. Wie der
Junge mit seiner Außenseiterrolle umgeht und auf der Suche
nach seiner Identität seinen Weg geht, wird sehr sehenswert als
humorvoller, die politischen wie auch gesellschaftlichen Konflikte
aber sehr ernst nehmender Toleranzappell geschildert.
L’ITALIEN
COMME UN LION
LE TABLEAU
UNE BOUTEILLE À
LA MER
SÉRAPHINE
POPULAIRE
LA CAGE DORÉE
Alle Filme laufen im französischen
Original mit deutschen Untertiteln. Eintritt für Schüler: 4,–
Vorstellungen um 9:00, 11:30
oder 17:00. Reservierungen und
alternative Vorstellungszeiten
nach Absprache möglich:
[email protected]
www.institutfrancais.de/cinefete
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NEUSTARTS
KIND 44
DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES
US, CZ, GB, RO 2014, R: Alan Rickman, D: Tom Hardy, Noomi Rapace, Gary Oldman u.a.
Seit 30.4.
Ab 4.6.
GB 2014, R: Alan Rickman, D: Kate Winslet, Matthias Schoenaerts,
Alan Rickman, Stanley Tucci u.a.
ua.
Mit dem opulenten Period-Piece „Die Gärtnerin von Versailles“,
einer feinfühligen Romanze, seziert Regisseur Alan Rickman auch
die gekünstelte Blasiertheit des europäischen Adels. Stringent
setzt sein sensibles Erzählkino um eine starke Frau auf den Reiz
des Unausgesprochenen und die Symbolik von Blicken. Nicht zuletzt die hervorragende Besetzung mit der Oscar-Preisträgerin
Kate Winslet und dem belgischen Shootingstar Matthias Schoenaerts macht sein empfindsames Historiendrama sehenswert.
DIE ABHANDENE WELT
Waisenkind Leo Demidow hat es weit gebracht, ist 1953 ein
mächtiger Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit.
Doch als seine Frau als Verräterin denunziert wird, bekennt er
sich zu ihr, fällt damit tief. In eine Industriestadt deportiert,
muss der Geheimpolizist erkennen, dass Liebe nicht die Basis
seiner Ehe ist. Aufgewühlt und von seinen Feinden beobachtet,
entdeckt er mit der Leiche eines brutal misshandelten Jungen
die Spur eines Serienmörders. Doch Verbrechen darf es im stalinistischen Regime offiziell nicht geben.
DER TAG DES GUTEN LEBENS IN SÜLZ
Ab 7.5.
DE 2015, R: Margarethe von Trotta, D: Barbara Sukowa, Katja Riemann, Matthias Habich u.a.
Sonntag, 31. Mai um 15.00 Uhr
WEM GEHÖRT DIE STADT
DE 2014, Dokumentation, Regie: Anna Ditges
$IE6ORSTELLUNGISTGRATIS2ESERVIERUNGENSINDLEIDERNICHTMÚG
LICH)M!NSCHLUSSWIRDàBERDIE:UKUNFTDER3TADTDISKUTIERT
'ERNE NEHMEN WIR 3PENDEN FàR DAS 4IERHEIM +ÚLN:OLLSTOCK
ENTGEGEN
KIDSKINO
Paul Kromberger entdeckt zufällig im Internet das Foto der
Opernsängerin Catarina Fabiani, die seiner verstorbenen Frau
zum Verwechseln ähnlich sieht. Seine Tochter Sophie, eine Jazzsängerin, nimmt in New York Kontakt zur Unbekannten auf, um
das mögliche Familiengeheimnis zu lüften. Bei verschiedenen
Treffen stößt sie auf Abwehr und Skepsis. Unter der harten
Schale enthüllt sich in einem schmerzhaften Prozess das Innere
einer Frau, der das Schicksal abhanden gekommen ist.
KISS THE COOK
Ab 28.5.
US 2014, R: Jon Favreau, D: Jon Favreau, John Leguizamo, Scarlett
Johansson, Robert Downey Jr., Dustin Hoffman u.a.
ua.
Kochshows sind seit Jahren ein preiswertes Rezept für fette Quoten. Nun zieht „Iron Man“-Macher Jon Favreau die Kochschürzen
an und besinnt sich als Autor, Regisseur und Darsteller auf seine
Indie-Urspünge. Er gibt den ambitionierten Küchenchef, der den
Job im biederen Edel-Restaurant an den Nagel hängt, um sich mit
einer fahrbaren Grill-Bude selbst zu verwirklichen und mehr Zeit
mit seinem Sohn zu verbringen. Hübsch angerichtetes, fluffiges
Comedy-Soufflé mit reichlich Kitschkalorien - und einer Starbesetzung als Sahnehäubchen.
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
Freitag, 01. Mai & Samstag, 02. Mai & Sonntag,
03. Mai um 15.00 Uhr
ELLA UND DER SUPERSTAR
FI 2014, Regie: Marko Mäkilaakso
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 09. Mai & Sonntag, 10. Mai um 15.00 Uhr
DER KLEINE EISBÄR 2 – DIE GEHEIMNISVOLLE INSEL
DE 2005, Regie: Piet De Rycker, Thilo Graf Rothkirch
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 16. Mai & Sonntag, 17. Mai um 15.00 Uhr
PADDINGTON
GB 2014, R: Paul King
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 23. Mai & Sonntag, 24. Mai & Montag,
25. Mai um 15.00 Uhr
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN
DE 2014, Regie: Neele Leana Vollmar
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 30. Mai & Sonntag, 31. Mai um 15.00 Uhr
SHANA – THE WOLF’S MUSIC
CA, CH 2014, Regie: Nino Jacusso
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Film-Kritik
Der Sonnenkönig geleitet seine neue Gärtnerin durch den Hofstaat
Kenner des Geldes und seiner Macht: Martin Armstrong
Der Himmel auf Erden
History Repeating
„Die Gärtnerin von Versailles“ von Alan Rickman
„The Forecaster“ von Marcus Vetter und Karin Steinberger
Eine Landschaftsgärtnerin darf den Garten des Sonnenkönigs mitgestalten.
C Historisches Drama
Verschwörer oder Prophet? Ein Finanzgenie plaudert aus dem Nähkästchen.
C Aufreibende Doku über die politische Macht der Banker
Der britische Schauspieler Alan Rickman („Stirb langsam“) liefert mit diesem
Drama seine zweite Regiearbeit ab. Erzählt wird die Geschichte der verwitweten Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra (Kate Winslet), die am Hofe
Ludwigs des XIV. damit beauftragt wird, einen Ballsaal unter freiem Himmel
zu gestalten. Ihr kreativer Ansatz unterscheidet sich dabei fundamental vom
Kunstverständnis André Le Nôtres, des Königs Gartenarchitekt. Der legt Wert
auf adrette Symmetrie, während Sabine die Ordnung lieber im Chaos sucht.
Zugleich fühlt sich André zu ihr hingezogen, was seiner Gattin gar nicht
passt. Rickman verliert etwas den Fokus im Hofstaat. Zugleich aber gestaltet sich sein Drama angenehm geerdet. So fühlt sich der König besonders
wohl, wenn er nicht als König erkannt wird.
HARTMUT ERNST
„Am Ende kollabiert alles.“ Tja. So ist das nun mal mit dem Geld, dem Menschen und der Gier. Der amerikanische Wirtschaftsexperte Martin Armstrong
hat in den frühen 80er Jahren ein Computermodell entwickelt, mit dem er
wiederholt Wirtschaftskrisen vorhersehen konnte. Das verschaffte ihm Berühmtheit und anschließend eine unter äußerst dubiosen Umständen verhängte, zwölfjährige Beugehaft in einem US-Gefängnis. Inzwischen ist er
wieder auf freiem Fuß und liefert zuerst einmal äußerst düstere Aussichten
für Europa. Auch wenn der kritische Blick fehlt, sind die Prophezeiungen Armstrongs äußerst unheimlich. Ansonsten liefert das Finanzgenie Einblicke in die
Verflechtung von Wirtschaft, Politik und seiner selbst, und das ist so spannend wie ein Thriller.
HARTMUT ERNST
DIE GÄRTNERIN VON VERSAILLES
THE FORECASTER
GB 2014 - Drama - 116 Min - Regie: Alan Rickman
mit: Kate Winslet, Matthias Schoenaerts, Alan Rickman
Start: 30.4.
D 2014 - Dokumentarfilm - 97 Min - o. Altersb. - Regie: Marcus Vetter, Karin Steinberger
Start: 7.5.
Cinenova, Metropolis, Weisshaus
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Das MeinungsMagazin
26. Jhg. | April 2015
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Das MeinungsMagazin
27. Jhg. | Mai 2015
SUPERNERDS
Kundenberatung
DIE GÄRTNERIN
VON VERSAILLES
EIN FILM VON ALAN RICKMAN
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EIN ÜBERWACHUNGSABEND
VON SCHAUSPIEL KÖLN,
GEBRUEDER BEETZ
FILMPRODUKTION UND DEM
WDR
AB 28. MAI · SCHAUSPIEL
KÖLN
Emotional herausgefordert: Leihmutter Melody
Kulturmagazine
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trailer-Ruhr (Bochum), Print und Online.
Sie sind kulturell interessiert, können Menschen rasch
begeistern und überzeugen im Verkauf, besonders wenn
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selbst von einer Sache überzeugt sind.
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Die Tätigkeit kann wahlweise in Teil- oder Vollzeit (Gehalt/Prämien)
oder auf selbständiger Basis (Provision) in Bochum od. Köln erfolgen.
Bewerbungen per Mail an Frau Okniewski.
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Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
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Meins oder deins?
„Melodys Baby“ von Bernard Bellefroid
Eine Frau trägt für Geld ein Kind für eine andere Frau aus.
C Sensibles Drama um eine junge Leihmutter
Melody (Lucie Debay) braucht Geld, weil sie einen Friseursalon eröffnen will.
Ein Kind für eine andere Frau zu gebären, würde ihr viel einbringen. Sie trifft
auf die alleinstehende Emily (Rachael Blake), eine reiche, ältere Geschäftsfrau, und der Deal läuft. Doch mit zunehmendem Umfang ihres Bauchs nehmen auch Melodys Gefühle für das Kind zu. Zudem ist das Verhältnis zu Emily,
die in allem das Gegenteil von Melody zu sein scheint, immer wieder von
Spannungen durchzogen. Und doch nähern sich die Frauen langsam einander
an. Der Belgier Bellefroid inszeniert sein Drama mit großer Ruhe und einem
genauem Blick, der den Gefühlen seiner großartig gespielten Protagonistinnen nachspürt. Damit wirft er nicht nur Fragen zu Leihmutterschaft, sondern auch zum Eltern-Kind-Verhältnis auf.
CHRISTIAN MEYER
MELODYS BABY
B/LUX/F 2014 - Drama - 92 Min - ab 12 J. - Regie: Bernard Bellefroid
mit: Rachael Blake, Lucie Debay, Don Gallagher
Start: 14.5.
Filmpalette, Odeon
Mit
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Gespräch zum Film
Filmemacherin Stina Werenfels mit Kamermann Lukas Strebel, Foto: © Stina Werenfels
„Da gehen alle roten Fahnen hoch“
Stina Werenfels über ihren neuen Film
Stina Werenfels (*1964) studierte zuerst Pharmazie in Zürich, dann an
der New York University Film. Ihr erster langer Kinofilm „Nachbeben“
(2006) wurde mehrfach prämiert. Sie unterrichtet Filmschauspiel an
der Zürcher Hochschule der Künste. „Dora oder Die sexuellen Neurosen
unserer Eltern“ startet am 21. Mai im Kino.
„Gleichstellung heißt
choices: Was hat Sie an Lukas Bärfuss‘ Theauch: das Recht auf
aterstück so gepackt, dass Sie es verfilmen
Familie“
wollten?
Stina Werenfels: Es war dieser Widerspruch: Einerseits eine schutzbedürftige Tochter mit eigenem Willen und andererseits die Vorstellungen einer
Mutter darüber, was für ihre Tochter richtig ist. Die Theatervorlage von Lukas Bärfuss endet mit einer Abtreibung und Doras Gebärmutterentfernung.
Mich rief die Vorlage geradezu dazu auf, sie mit meinem weiblichen Blick
neu zu Ende zu schreiben: Als Frau und Mutter wollte ich die Entwicklung
der Mutter-Tochter-Beziehung untersuchen und Dora ihr Kind austragen
lassen.
Worum ging es Ihnen? Ein Plädoyer für selbstbestimmte Sexualität?
Das ist es auf alle Fälle. An der Frage der Sexualität von Menschen mit
Behinderung zeigt sich, wie liberal eine Gesellschaft wirklich ist. Inwieweit
lässt sie das zu? Und wird eine Konsequenz, nämlich Schwangerschaft, in
unserer Gesellschaft akzeptiert? Da gehen alle roten Fahnen hoch.
War es schwierig, die Abstraktionsebene des Mediums Theater mit den
realistischeren Ansprüchen an einen Film in Einklang zu bringen?
Tatsächlich habe ich mich da sehr lange mit dem Stoff beschäftigt. Etwas ging bei der Transkription in die Gegenwart nicht auf. So musste ich
mich stark mit der juristischen Lage auseinandersetzen: Gebärmutterentfernungen waren früher gängige Praxis zur Schwangerschaftsverhütung.
Ein massiver Übergriff auf den Körper einer Frau! Inzwischen hat in fast allen europäischen Ländern eine Liberalisierungswelle zur Gleichstellung von
Menschen mit Behinderung stattgefunden. In der Schweiz hat sinnigerweise das Erwachsenenschutzgesetz das alte Vormundschaftsgesetz abgelöst.
Gleichstellung heißt auch: das Recht auf Familie.
Dennoch fragen manche Zuschauer, warum Dora überhaupt „mündig“
ist oder keine Dreimonatsspritze bekommt.
Selbstbestimmung ist heute das Maß aller Dinge, zumindest auf Gesetzesebene. Eine Bevormundung im früheren Sinne ist nicht mehr vorgesehen. Sobald dies in die Praxis umgesetzt wird, tauchen aber genau die alten Fragen
wieder auf. So gab es die schockierende Reaktion:„Warum wird Dora nicht
sterilisiert?“ Interessant ist, dass die Zuschauer dann oft über sich selbst
erschrecken, etwa weil eugenische Vorstellungen durchscheinen.
INTERVIEW: JESSICA DÜSTER
Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/gespraech-zum-film
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
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Film-Kritik
Cineast Emil (Matthew MacFadyen) ergründet Karastans Kultur
Thomas (Daniel Brühl) verliert sich zwischen Fakt und Fiktion
Zwischen den Stühlen
Puzzle ohne Lösung
„Welcome to Karastan“ von Ben Hopkins
„Die Augen des Engels” von Michael Winterbottom
Ein Regisseur erhält eine Festivaleinladung und gerät in einen Bürgerkrieg.
C Schwarze Komödie über eine fiktive Diktatur
Thomas will einen Film über den Mord an einer britischen Studentin in Siena drehen.
C Verstörendes Filmexperiment
Riad Sattouf hat mit „Jacky im Königreich der Frauen“ gerade eine böse Satire
auf eine arabische Diktatur gemacht, Ben Hopkins legt mit seiner Satire auf
einen Nachfolgestaat der Sowjetunion nach: Der gescheiterte Regisseur Emil
Forester wird für eine Retrospektive überraschend zu einem Festival eingeladen. Das Land kennt er kaum, und als er dort anreist, liefert sich ihm ein trostloses Bild. Gerade angekommen, wünscht sich der Präsident auch noch einen
Propagandafilm über die heldenhafte Vergangenheit seines Landes von Forester. Nach kurzem Zögern willigt er ein und steckt bald mitten in einem Bürgerkrieg. Nicht nur die kleine Dikatur mit ihrer Korruption, sondern auch der
Filmemacher und sein scheinbar reflexiver Umgang mit moralischer Verantwortung wird very british parodiert.
CHRISTIAN MEYER
2007 wurde die britische Studentin Meredith Kercher im italienischen Perugia
ermordet, ihre Zimmergenossin Amanda Knox geriet unter Tatverdacht. Der
nach wie vor nicht eindeutig geklärte reale Kriminalfall dient Michael Winterbottom („9 Songs“) hier als Grundlage für eine fiktionale Nacherzählung, in der
auf autobiografische Weise auch die Erlebnisse eines Filmemachers eingewoben sind, der den Mordfall fiktional aufarbeiten will. Am Ende gewinnen nebulös-surreale Elemente die Oberhand, aber davon abgesehen ist ihm hier wieder ein beunruhigender, spannender und in seiner Selbstreflexion sowohl kritischer als auch auf interessante Weise enthüllender Film gelungen, der sich
seinem mitreißenden Thema unkonventionell annähert und streckenweise an
„Wenn die Gondeln Trauer tragen“ gemahnt.
FRANK BRENNER
WELCOME TO KARASTAN
DIE AUGEN DES ENGELS
GB/GEO/D/RU 2014 - Komödie - 99 Min - ab 12 J. - Regie: Ben Hopkins
mit: Matthew Macfadyen, Noah Taylor, MyAnna Buring
Start: 21.5.
GB/I/E 2014 - Drama - 103 Min - Regie: Michael Winterbottom
mit: Daniel Brühl, Kate Beckinsale, Valerio Mastandrea
Filmpalette
Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
Ruhelos, tyrannisch, genial. Annäherung an eine deutsche Kinolegende
Start: 21.5.
Pauls (Félix de Givry) Leben droht zum Loop zu werden
Quäl-Geist
Im Kreis auf der Stelle
„Fassbinder“ von Annekatrin Hendel
„Eden“ von Mia Hansen-Løve
Fassbinder war für sein Umfeld ein großes Glück und eine Qual zugleich.
C Doku über Fassbinders Arbeitspraxis
Ein DJ richtet sich in Paris in seiner Nische ein.
C Elliptisch erzähltes Coming-of-Age-Drama
In nur 13 Jahren hat er 40 Kinofilme, eine große Fernsehserie, einige Kurzfilme
und zahlreiche Theaterstücke realisiert. Legendär sind nicht nur Fassbinders
außergewöhnliche Filme, sondern auch sein Arbeitspensum, das schließlich im
Zusammenwirken mit Drogen 1982 zu seinem frühen Tod führte. Es geht in
„Fassbinder“ weniger um die Filme als um die Arbeit des Workaholics: Mit Interviews, Filmausschnitten und weiterem Archivmaterial, aber auch von der
Regisseurin geführten aktuellen Interviews mit Fassbinders Mitstreitern wie
Hanna Schygulla, Margit Carstensen, Irm Hermann, Juliane Lorenz, Harry Baer,
Hark Bohm oder Volker Schlöndorff, erforscht der Film Fassbinders Praxis, mit
familiären Strukturen, aber auch Methoden von Macht und Unterwerfung zu
Arbeiten. Ein spannendes Psychogramm.
CHRISTIAN MEYER
Anfang der 90er Jahre lernt Paul die Clubkultur in Paris kennen. Schon bald
hat er sich in das Nischengenre des Garagehouse verliebt, wird DJ und organisiert Partys. Während er über die Jahre mit mäßigem Erfolg sein Ding
macht, feiern Kollegen wie Daft Punk große Erfolge, wieder andere verabschieden sich aus der Szene und gehen neue Wege. Nur Paul macht immer
weiter, bis er merkt, dass er auf der Stelle tritt. Mia Hansen-Løve verfilmt
abermals einen persönlich inspirierten Stoff, denn Pauls Figur ist an ihren
Bruder Sven angelehnt. Und abermals irritiert sie mit einer distanzierten
Inszenierung, die die Isoliertheit ihrer Figuren spiegelt. Ein sehr offen angelegter Film über die Schwierigkeit, seinen Platz im Leben zu finden. Und wer
(Garage-)House mag, wird auch musikalisch belohnt.
CHRISTIAN MEYER
FASSBINDER
EDEN
D 2015 - Porträt / Biographie - 95 Min - Regie: Annekatrin Hendel
Start: 30.4.
Filmpalette
Mit
F 2014 - Drama - 131 Min - Regie: Mia Hansen-Løve
mit: Felix De Givry, Pauline Etienne, Greta Gerwig
Start: 30.4.
Cinenova, Filmpalette
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NEUSTARTS
DIE ABHANDENE WELT
NEUSTART
Ab 7.5.
Premiere: 6.5. 20:30 Uhr
AB 7.5.
Deutschland 2015 | 94 Minuten | R: Margarethe von Trotta
D: Katja Riemann, Barbara Sukowa, Matthias Habich, Gunnar Möller u.a.
HIGH PERFORMANCE
Österreich 2014 | 100 Minuten | R: Johanna Moder
D: Marcel Mohab, Manuel Rubey, Katharina Pizzera, Jaschka Lämmert u.a.
Paul Kromberger entdeckt zufällig im Internet das Foto der Opernsängerin Catarina Fabiani, die seiner verstorbenen Frau zum Verwechseln ähnlich sieht.
Seine Tochter Sophie, eine Jazzsängerin, nimmt in New York Kontakt zur Unbekannten auf, um das mögliche Familiengeheimnis zu lüften. Bei verschiedenen
Treffen stößt sie auf Abwehr und Skepsis. Unter der harten Schale enthüllt
sich in einem schmerzhaften Prozess das Innere einer Frau, der das Schicksal
abhanden gekommen ist.
MELODYS BABY
AB 14.5.
Belgien, Luxemburg, Frankreich 2014 | 94 Minuten | R: Bernard Bellefroid
D: Rachael Blake, Lucie Debay, Don Gallagher
Es muss nicht immer Hader sein: Die kleine Alpenrepublik von nebenan ist komödiantisch allemal für angenehme Überraschungen gut.
Zwei Frauen und ihre Träume einer Selbstverwirklichung stehen im Zentrum von
Bernard Bellefroids bemerkenswertem Drama. Sie zu erfüllen schließen beide einen Pakt, mit dem an emotionale ebenso wie ethische Grenzen gegangen wird.
Verhandelt werden dabei so kontroverse Themen wie Leihmutterschaft und anonyme Geburt. Für den belgischen Filmemacher gibt es dabei kein Richtig oder
Falsch, sondern Mitgefühl und Verständnis für die Motivlage der Figuren. Diese
ist in jedem Fall klar und schlüssig herausgearbeitet und glaubhaft gespielt.
Mi. 20.5. 20:00 Uhr
KURT COBAIN:
MONTAGE OF HECK (O.m.U)
US 2014 | 145 Minuten | Dokumentation
R: Brett Morgen | Mit: Kurt Cobain, Courtney Love,
David Grohl u.a.
Sein Leben, seine Musik und Seele: „Montage of
Heck“ portraitiert Kurt Cobain so nah wie noch
nie. Acht Jahre arbeitete Filmemacher Brett Morgen gemeinsam mit Mitgliedern aus Cobains Familie an dieser Dokumentation.
MEIN HERZ TANZT
AB 21.5.
Israel, Deutschland, Frankreich 2014 | 105 Minuten | R: Eran Riklis
D: Tawfeek Barhom, Michael Moshonov, Danielle Kitzis, Yaël Abecassis, Ali Suliman
Eran Riklis ist ein Spezialist für komplexe Stoffe in Israel, die er publikumstauglich aufzubereiten weiß. In seinem neuen Film „Mein Herz tanzt“ setzt er diese
Tradition fort und schickt einen intelligenten Palästinenserjungen auf eine jüdische Schule in Jerusalem. Wie der Junge mit seiner Außenseiterrolle umgeht
und auf der Suche nach seiner Identität seinen Weg geht, wird sehr sehenswert
als humorvoller, die politischen wie auch gesellschaftlichen Konflikte aber sehr
ernst nehmender Toleranzappell geschildert.
EXHIBITION ON SCREEN
Sonntag, 31.05.15, 11:30 Uhr
THE IMPRESSIONISTS VON
PARIS, LONDON UND DEN
USA
UNE JEUNESSE ALLEMANDE EINE DEUTSCHE JUGEND
AB 21.5.
Dokumentarfilm | Schweiz, Deutschland, Frankreich 2015 | 93 Minuten
R: Jean-Gabriel Périot
Entdecken Sie die Geschichte der größten KunstRevolutionäre: Mit Werken der weltweit beliebtesten Künstlern wie Monet, Renoir, Cezanne,
Degas, Pissarro und vielen mehr. Ihre monumentalen Arbeiten sind weltbekannt, doch wer waren
diese Künstler wirklich? Warum und wie genau
haben sie gemalt? Was verbirgt sich hinter ihrer
andauernden Attraktivität? Um diese und weitere
interessante Fragen zu beantworten, bietet Ihnen
dieser energetische und Aufschluss gebende Dokumentarfilm mit einen noch nie dagewesenen
Gastvortrag des Pariser Kunstsammlers Paul Durand-Ruel einen tiefen Einblick.
Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 10 Euro
Jahrelang vergrub sich der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot in Archiven und förderte bemerkenswertes Bildmaterial über Anfänge und Folgen der
RAF zu Tage. In seiner Dokumentation „Une Jeunesse allemande - Eine deutsche
Jugend“ montiert er dieses Material zu einem vielschichtigen, aber auch zerfaserten Bild einer Zeit, das weniger durch seine Haltung überzeugt, als durch die
interessanten Bilder.
LIT.DOK.1
LITERATUR-DOKUMENTARFILM FESTIVAL
21.5.-3.6. 19:00 UHR
Titos Brille von Bettina Schilling Do. 21.5., Fr. 29.5.
Ich will dich – Begegnungen mit Hilde Domin von Anna Ditges Fr. 22.5., Sa. 30.5.
Der Unbequeme - Der Dichter Günter Grass von N. Frenz, S. Matthiesen Sa. 23.5., So. 31.5.
Wo ich wohne - Ein Film für Ilse Aichinger von Christine Nagel So. 24.5., Do. 28.5.
Arno Schmidt – Mein Herz gehört dem Kopf von Oliver Schehm Mo. 25.5., Di. 2.6.
Die Frau mit den 5 Elefanten von Vadim Jendreyko Di. 26.5., Mi. 3.6.
Das Schweigen und das Schreiben – Friederike Mayröcker von C. Tartarotti Mi. 27.5., Mo. 1.6.
www.literaturdokumentarfilm.de
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Stelldichein dreier großer Darstellerinnen: Katja Riemann, Karin Dor und Barbara Sukowa
Auf Gratwanderung: Hedi (Laura Tonke) und Uli (Hans Löw)
Two Sisters Reloaded
Welt in Scherben
„Die abhandene Welt“ von Margarethe von Trotta
„Hedi Schneider steckt fest“ von Sonja Heiss
Zwei Schwestern stoßen nach dem Tod der Mutter auf ein lang gehütetes Familiengeheimnis.
C Autobiographisch geprägte Familiengeschichte
Von einem auf den anderen Tag fällt Hedi in ein emotionales Tief.
C Psychologische Studie einer unvermittelten Depression
Margarethe von Trotta ist die einzige Regisseurin, die aus der Blütezeit des
Neuen Deutschen Films übrig geblieben und heute noch international erfolgreich ist. Mit „Die abhandene Welt“ gibt sie nicht nur einen Einblick in ihre
Familiengeschichte, sondern setzt auch ihren Hauptdarstellerinnen – erstmals
gemeinsam auf der Leinwand – als Schauspielerinnen und Sängerinnen ein
Denkmal. Die immer besser werdende Katja Riemann brilliert als erfolglose
Jazz-Sängerin, Barbara Sukowa als Operndiva. So ist der Film nicht nur ein optischer Genuss (Kamera: Axel Block), sondern auch ein Ohrenschmaus. Zudem
gibt es ein Wiedersehen mit einer der schönsten Frauen des deutschen Films:
Karin Dor. Leider stirbt sie, wie bei Hitchcock und Bond, auch hier den Leinwandtod.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
Sie ist eine Frohnatur: Singt, pfeift und hüpft durchs Leben, und wenn sie im
Aufzug stecken bleibt, witzelt sie mit dem Mann am Notruf. Doch dann gerät
Hedis (beeindruckend: Laura Tonke) Welt ins Wanken. Ein Kollege, der ihr gar
nichts bedeutet, hat sich umgebracht, und doch ist danach alles anders und
eine große Verunsicherung legt sich über ihr Leben und damit auch über das
Leben ihres Mannes und des gemeinsamen Kindes. Hedi steckt in einer Depression mit psychotischen Schüben … Es ist nicht immer leicht, dem Film auf
seiner emotionalen Fahrt zu folgen – anfangs so leicht, und dann so schwer.
Aber Regisseurin Sonja Heiss fängt genau so die für das Umfeld schwer verständlichen Stimmungswechsel der Hauptfigur ein. Ein sympathischer, humorvoller und in seiner Direktheit sehr berührender Film.
CHRISTIAN MEYER
DIE ABHANDENE WELT
HEDI SCHNEIDER STECKT FEST
D 2015 - Drama / Melodram - 101 Min - o. Altersb. - Regie: Margarethe von Trotta
mit: Barbara Sukowa, Katja Riemann, Matthias Habich
Start: 7.5.
D/N 2015 - Drama / Komödie - 90 Min - Regie: Sonja Heiss
mit: Laura Tonke, Hans Löw, Leander Nitsche
Cinenova, Odeon, Weisshaus
Cinenova, Filmpalette
Tragikomische Verhedderung à trois
Start: 7.5.
Versteckte Zuneigung: Eyad (Tawfeek Barhom) und Naomi (Danielle Kitzis)
Komplexe Kontraste
Camouflage
„High Perfomance – Mandarinen lügen nicht“ von Johanna Moder
„Mein Herz tanzt“ von Eran Riklis
Zwei ungleiche Brüder geraten in Interessenkonflikt.
C Subtile Komödie mit ernsten Tönen
Ein arabischer Junge muss sich in Israel behaupten.
C Israelisches Jugenddrama über Rassismus
Daniel (Marcel Mohab) macht Off-Off-Theater und hält sich mit Jobs über Wasser, dabei kommt er aus reichem Haus. Sein Bruder Rudi (Manuel Rubey) hat das
Steuer des milliardenschweren Familienunternehmens übernommen. Als Rudi
seinen Bruder fragt, ob er seine Top-Mitarbeiterin Nora (Katharina Pizzera) für
einen öffentlichen Auftritt coacht, verheddern sich die beiden Welten der ungleichen Brüder ebenso komisch wie tragisch. Johanna Moders Film wirkt zunächst wie eine dieser soliden amerikanischen Komödien, die nicht dumm mit
Klischees und Gegensätzen arbeiten und äußerst unterhaltsam sind. Doch
„High Performance“ entfaltet auch zunehmend eine emotionale Tiefe, die
schwer berührt. In den oft peinlichen, immer ausgespielten Szenen brillieren
die drei Hauptdarsteller. Erstaunliches Kinodebüt.
CHRISTIAN MEYER
Nach seinen Erfolgen „Die syrische Braut“ und „Lemon Tree“ verhandelt der
israelische Regisseur Eran Riklis die Probleme der in Israel lebenden Araber
nun nach dem semiautobiografischen Buch von Sayed Kashua in einem Jugenddrama: Hochbegabt, erhält Eyad als einziger Araber einen Platz an einer
Eliteschule in Jerusalem. Dort lernt er über ein Sozialprogramm den an den
Rollstuhl gefesselten Jonathan kennen und verliebt sich in die Jüdin Naomi.
Doch die Liebe muss geheim bleiben, denn Verständnis gäbe es für die beiden
nicht. Riklis fängt den Rassismus in der israelischen Gesellschaft, aber auch
die Überwindung von Grenzen in seinem Drama in gefühlvollen Szenen ein.
Bitter notwendig nach den neuesten verbalen Entgleisungen des israelischen
Außenministers Liebermann.
CHRISTIAN MEYER
HIGH PERFORMANCE – MANDARINEN LÜGEN NICHT
MEIN HERZ TANZT
A 2013 - Drama - 104 Min - o. Altersb. - Regie: Johanna Moder
mit: Marcel Mohab, Manuel Rubey, Katharina Pizzera
Odeon
Mit
Start: 7.5.
ISR/F/D 2014 - Drama - 104 Min - ab 6 J. - Regie: Eran Riklis
mit: Tawfeek Barhum, Yaël Abecassis, Michael Mushonov
Start: 21.5.
Odeon
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Fern von romantischer Exotik: Die Kumbh Mela aus der Kinderperspektive
Dora erwacht
Glaubensgemeinschaften
Beeinträchtigte Selbstbestimmung
„An den Ufern der heiligen Flüsse“ von Pan Nalin
„Dora oder Die sexuellen Neurosen unserer Eltern“ von St. Werenfels
Distanzlos inmitten des größten Rituals der Welt.
C Ethnografischer Dokumentarfilm
Die geistig beeinträchtigte Dora entdeckt ihre Sexualität.
C Tabu brechendes Drama um Sexualität und Behinderung
Mit „Samsara“ gelang Pan Nalin bereits der Durchbruch auch jenseits des indischen Kinos. In beeindruckend nahen Einstellungen führt er uns nun zur Kumbh
Mela, die alle zwölf Jahre bis zu 100 Mio. Gläubige aus aller Welt versammelt.
Am Schnittpunkt des Ganges, des Yamuna und des unsichtbaren mythischen
Flusses Saraswati ereignet sich der Höhepunkt des hinduistischen Glaubens.
Um in das Geschehen einzutauchen, wählt Nalin einen gelungenen Zugang
über die Geschichte zweier Kinder, welchen er dort folgt: Das eine ist aus der
ländlichen Ödnis fortgelaufen, um sich in den aufregenden Massen zu verlieren, das andere ist tatsächlich abhanden gekommen und wird verzweifelt von
seinen Angehörigen gesucht. Der Zuschauer wird Zeuge von Solidarität und
spiritueller Hingabe, die einen tiefen Eindruck hinterlässt.
SILVIA BAHL
Als ihre Mutter Kristin die Tabletten der geistig beeinträchtigten Dora absetzt,
entfacht das einen Selbstbestimmungsschub bei der 18-Jährigen, der auch ihre
Sexualität weckt. Die lebt sie mit einem zwielichtigen älteren Mann aus, sehr
zum Schrecken der Eltern, zumal Dora bald schwanger wird und jener Mann
Dora nur auszunutzen scheint. Victoria Schulz spielt Dora und ihr Erwachen
einer größeren Selbstbewusstheit auf beeindruckende Art. Weniger subtil ist
Kristins Erkunden der eigenen Gefühle geraten. Doch die realistische Darstellung der Überforderung der Eltern und der Umgang der Behörden mit dem
Thema bilden ein gutes Gegengewicht.
CHRISTIAN MEYER
AN DEN UFERN DER HEILIGEN FLÜSSE
DORA ODER DIE SEXUELLEN NEUROSEN UNSERER ELTERN
F/IND 2013 - Dokumentarfilm - 115 Min - Regie: Pan Nalin
Start: 30.4.
Odeon
choices verlost 1x2 Karten für eine Vorstellung im Cinenova Köln.
E-Mail bis 24.5. an [email protected], Kennwort: „Dora“
CH/D 2014 - Drama - 90 Min - Regie: Stina Werenfels
mit: Victoria Schulz, Lars Eidinger, Jenny Schily
Start: 21.5.
Cinenova
Mumblecore statt Dumbledore: Robby (Tadeus Ranisch) sucht seine Schwester
Baader & Co: Der dokumentarische Blick auf deutsche Protestkultur
Wilde Kerle
Marsch durch die Medien
„Reuber“ von Axel Ranisch
„Une Jeunesse Allemande – Eine deutsche Jugend“ von J.-G. Périot
Der kleine Robby flüchtet in den Wald, doch dort lauern Gefahren.
C Melancholiches Mumblecore-Märchen
Mitte der 60er Jahre formiert sich in Deutschland eine Gegenkultur.
C Eine Collage, die dem Weg in den linken Terrorismus nachspürt
Auch wenn bereits letztes Jahr Axel Ranischs dritter Film „Ich fühl mich
Disco“ im Kino lief: „Reuber“ ist nach „Dicke Mädchen“, dem Überraschungserfolg des Mumblecore-Regisseurs Ranisch sein zweites Werk, und es ist ein
Märchenfilm: Robby hat seine kleine Schwester verloren, und aus Angst vor
den Folgen rennt er in den Wald. Dort trifft er auf einen Zauberer, der ihm die
Kindheit rauben will und auf einen Räuber, der im helfen will. Einige Verwicklungen und Überraschungen später finden wir uns in einem Trennungsdrama wieder. Der improvisierte Lowest-Budget-Film kommt nach einem wilden Intro etwas langsam in Fahrt, um am Ende aber mit umso mehr Gefühl
zartbitter zu landen. Mitunter fehlt etwas der Esprit des Mumblecore, doch
das Herz ist am rechten Fleck.
CHRISTIAN MEYER
Ein Blick von außen: Der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot arbeitet
den Weg vom frühen linken Widerstand in der BRD gegen das verkrustete
Nachkriegsdeutschland bis zum Deutschen Herbst an Hand von Archivmaterial chronologisch auf. Die Bildcollgage mit Filmausschnitten, Nachrichtenmaterial, Interviews u.v.m. erforscht die langsame Eskalation des Konflikts zwischen Staat und linker Gegenkultur bis in den gewalttätigen Konflikt. Durch
die Montage arbeitet Périot nicht nur bislang unterschätzte Zusammenhänge,
sondern auch die Widersprüche auf beiden Seiten des Konflikts heraus.
Spannend ist vor allem, wie sich die Parteien medial inszenieren – angefangen
bei den frühen Hochschulfilmen von Holger Meins bis zu den konzertierten
Fernsehnachrichten während des Deutschen Herbst.
CHRISTIAN MEYER
REUBER
UNE JEUNESSE ALLEMANDE – EINE DEUTSCHE JUGEND
D 2013 - Drama / Familie - 72 Min - ab 6 J. - Regie: Axel Ranisch
mit: Tadeus Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner
F/CH/D 2015 - Dokumentarfilm - 93 Min - Regie: Jean-Gabriel Périot
Start: 7.5.
Filmpalette
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Start: 21.5.
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Film-Kritik
Lassen sich nicht einschüchtern: Dorfbewohner aus Tamaquito
Mark Reeder führt durchs avantgardistische Berlin der 80er
Offensichtliches Unrecht
Tanz auf dem Vulkan
„La Buena Vida – Das gute Leben“ von Jens Schanze
„B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin ’79- ’89“ von div. Regisseuren
Eine Dorfgemeinschaft stellt sich selbstbewusst gegen einen Großkonzern.
C Doku über ein fragwürdiges Umsiedlungsprojekt in Kolumbien
Mark Reeder zieht 1979 von Manchester ins wilde Berlin.
C Die Berliner Avantgarde der 80er im Collagenmix
Seit 1982 gibt es den inzwischen weltgrößten Kohletagebau in Kolumbien.
Seit Mitte der 90er Jahre bedrohen die dadurch entstandenen Umweltschäden
das kleine Dorf Tamaquito. 15 Jahre später will man umziehen und geht mit
selbstbewussten Forderungen auf die Firma Cerrejón zu. Doch der Verhandlungsprozess gestaltet sich schwierig, und die Ergebnisse sind mehr als fragwürdig. Jens Schanze kommt ohne Interviews und Kommentare aus, filmt die
Dorfbewohner, ihr Leben, ihre Diskussionen und ihre Gespräche mit den Mitarbeitern von Cerrejón. Mitunter erscheint der Film manipulativ, dabei hat die
Story diese deutliche Parteinahme in der Auswahl der Bilder gar nicht nötig.
Das Unrecht ist offensichtlich, und dass er es aufzeigt, macht den Film trotz
einiger Schwächen sehr wichtig.
CHRISTIAN MEYER
Als der Musiker und Uniformfetischist Mark Reeder 1979 nach Berlin reist, um
seine Helden, die Kraut-Elektroniker zu treffen, stürzt er stattdessen in den
Aufbruch der deutschen Punk- und New-Wave-Szene. Mit unfassbar reichem
Archivmaterial haben die Regisseure um Reeders Geschichte herum die Avantgarde im Berlin der 80er Jahre dokumentiert. Reeder führt äußerst kurzweilig
und charmant durch die Szenen, auch wenn die Chronologie und einige Details
sicher zugunsten eines guten Erzählflusses etwas außer Acht gelassen wurden.
Das merkt man an den Frisuren der Protagonisten – geschenkt! Es beginnt mit
den Neubauten, Malaria, Ideal, den Ärzten, der tödlichen Doris und den toten
Hosen und am Schluss, wenn alles in die Rave-Nation mündet, erscheinen
auch Westbam und Dr. Motte.
CHRISTIAN MEYER
LA BUENA VIDA – DAS GUTE LEBEN
B-MOVIE: LUST & SOUND IN WEST-BERLIN 1979-1989
D/CH 2015 - Dokumentarfilm - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Jens Schanze
Start: 14.5.
D 2014 - Dokumentarfilm / Musik - 92 Min - Regie: Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck, Heiko Lange
Start: 21.5.
Schwestern aus einer anderen Welt
Nicht ganz Herr seiner Sinne: Psychokiller Jerry (Ryan Reynolds)
Vom Aussterben bedroht
Bunter Horror
„Silentium – Vom Leben im Kloster“ von Sobo Swobodnik
„The Voices“ von Marjane Satrapi
Dem Kloster Habsthal im Schwabenland fehlt der Nachwuchs.
C Behutsamer Blick in die ruhige Parallelwelt eines Klosters
Er spricht mit seinen Haustieren und tötet aus Versehen Frauen.
C Haarsträubende Splatterkomödie
Ein fast siebenhundert Jahre altes Kloster scheint vom Aussterben bedroht:
Die Schwestern kennen das geschäftige Treiben mit über 50 Bewohnerinnen
noch, doch jetzt leben hier nur noch vier alte Schwestern und ein Geistlicher.
Regisseur Swobodnik begleitet die Klosterbewohner in ihrem Alltag zwischen Gebet, Arbeit und gemeinsamen Essen. Inzwischen wird das ruhige
Leben auch immer öfter von Besuchergruppen unterbrochen. Doch Nachwuchs ist nicht in Sicht. Bereits vor zehn Jahren hat Philip Gröning in seiner
Doku „Die große Stille“ das Klosterleben in der Grande Chartreuse beobachtet. Sein Film ist schweigsamer und länger als „Silentium“ und somit intensiver. Doch auch „Silentium“ bietet interessante Einblicke in eine aussterbende Parallelwelt.
CHRISTIAN MEYER
Jahrelang war Jerry in der Psychiatrie und muss immer noch Medikamente nehmen. Doch dass tut er nicht, denn ohne erscheint die Welt schön und mit ihnen
grau. Nur sind da ohne Tabletten auch wieder die Stimmen im Kopf. Marjane
Satrapi hat ähnlich wie ihr ebenfalls zum Film gewechselter Comic-Kollege Riad
Sattouf einen schwer verdaulichen Humor, der ohne Lacher auskommen muss. Ihre
quietschbunte „Psycho“-Hommage ist nicht nur böse und abgründig, sondern
entfaltet auch ungeahnte Perspektiven, wenn Jerry zwischen seinen Wahrnehmungen wechselt. Ryan Reynolds wirkt wie eine Mischung aus Jim Carrey und
Adam Sandler – das macht den Film nur noch unfassbarer. CHRISTIAN MEYER
SILENTIUM – VOM LEBEN IM KLOSTER
THE VOICES
D 2015 - Dokumentarfilm - 109 Min - Regie: Sobo Swobodnik
Start: 14.5.
Mit
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choices verlost 1x2 Karten.
E-Mail bis 3.5. an [email protected], Kennwort: „The Voices“
USA/D 2014 - Komödie - 109 Min - ab 16 J. - Regie: Marjane Satrapi
mit: Ryan Reynolds, Gemma Arterton, Anna Kendrick, Jacki Weaver
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Start: 30.4.
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FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
AB 30. APRIL
EDEN (OmU)
Episch und doch intim sind die Filme von Mia Hansen-Love, ausufernd,
vielschichtig und im Kern Charakterstudien. Eine solche dreht sich in ihrem
neuen Film um den DJ Paul, der im Lauf vieler Jahre erkennen muss, wie schwer
es ist, sich aus den bürgerlichen Konventionen zu befreien und welchen Preis,
FJOBOEFSFTFJOGSFJFT-FCFOLPTUFOLBOO'r.JO
SONDERPROGRAMM
FA S SBINDER
Rainer Werner Fassbinder, der am 27. Mai 70 Jahre alt geworden wäre, gilt als
einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Deutschen Films der späten 1960er
und der 1970er Jahre. In ihrem Porträtfilm lässt Annekatrin Hendel vor allem
alte Weggefährten aus dem gemeinsamen Leben und Schaffen mit dem Enfant
UFSSJCMFFS[ÅIMFO%r.JO
DAS SALZ DER ERDE
NACHTHELLE
painting movies – Spezial: THE WHITE DIAMOND
am 11.5., 20 Uhr zur Ausstellung „Werner Herzog & Hercules Segers:
Seelenlandschaften“ im Wallraf-Richartz-Museum: Werner Herzogs
Dokumentarfilm über den britischen Aeronautik-Ingenieur Dr. Graham
Dorrington und seinen erneuten Versuch, mit einem Mini-Luftschiff die
Regenwälder in Guyana zu erforschen. Beim ersten Mal kam vor Jahren
der Tierfilmer Dieter Plage ums Leben – ein Schatten, der noch heute auf
%PSSJOHUPOMBTUFU%r.JO
EDEN
HEDI SCHNEIDER STECKT FEST
AB 7. MAI
HEDI SCHNEIDER STECKT FEST
Eine Komödie über Panikattacken und Angstzustände? Ja, das kann gelingen, wenn
NBOXJF4POKB)FJTTt)PUFM7FSZ8FMDPNFi
NJU-BVSB5POLFFJOF)BVQUEBSTUFMMFSJO
hat, die mit einigem Charme eine liebenswerte Frau verkörpert, die versucht, sich
nicht unterkriegen zu lassen und auch in den Untiefen der Depression ihren Humor
VOEJISF4DIMBHGFSUJHLFJU[VCFIBMUFO%/r.JO
AB 14. MAI
MELODYS BABY
Melody stellt sich Emily als Leihmutter zur Verfügung. Es ist ein einfacher Deal:
Für Melody ist es die Chance sich ein Startkapital für ihren Friseurladen zu
verdienen, für Emily die letzte Chance auf ein Kind. Regisseur Bernard Bellefroid
macht aus einem zunächst klaren Geschäft eine intensive Auseinandersetzung
VNEJF5IFNFO-FJINVUUFSTDIBGUVOEBOPOZNF(FCVSU#-69'r.JO
AB 21. MAI
DIE AUGEN DES ENGELS (OmU)
Sondervorführung: DAS SALZ DER ERDE
am 14.5., 17 Uhr in Kooperation mit „Menschenrechte Brasilien“ des
"MMFSXFMUTIBVTF7,ÕMO;VS'PUPBVTTUFMMVOHt5FSSBiEFTCSBTJMJBOJTDIFO
Fotografen Sebastião Salgado in der Labor Projektgalerie in der EbertplatzPassage ist nochmals die Filmhommage an den Meister der Sozialfotografie
zu sehen, die sein Sohn Juliano Ribeiro Salgado zusammen mit Wim Wenders
QSPEV[JFSUF'#3"r.JO
homochrom: NACHTHELLE
am 19.5., 21 h: Florian Gottschicks Mystery-Psycho-Drama mit Anna Grisebach
und Benno Fürmann: Anna und Bernd reisen mit ihren Partnern Stefan und
Marc in ihr fast völlig verlassenes Heimatdorf. Dort offenbart sich ihnen ein
düsteres Geheimnis – und erotische Spannungen, Alpträume und die Schuld der
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Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
Die Ermordung der britischen Studentin Meredith Kercher im Jahr 2007 ist
auch nach Ende des letzten Prozesses gegen die Amerikanerin Amanda Knox
keinesfalls aufgeklärt. Ein junger Regisseur will die Ereignisse nun als Filmstoff
aufbereiten. Michael Winterbottoms Film ist eine vielschichtige Reflexion über
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W E L C O M E T O K A R A S TA N ( D F + O m U )
Emil Forester, Londoner Filmregisseur mit Kurzfilm-Oscar ist in einer Schaffenskrise
als er zum vermutlich schlechtesten Filmfestival der Welt in die KaukasusRepublik Karastan eingeladen wird. Dort eröffnet ihm der Präsident ungeahnte
Möglichkeiten: Er soll das nationale Filmepos Karastans drehen! Emil muss nicht
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AB 28. MAI
LOST RIVER (OmU)
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Lost River ist zu einer gefährlichen Geisterstadt geworden. Eine mysteriöse
Straße, die mitten in den Fluss und in eine geheimnisvolle Unterwasserwelt
führt, könnte der Schlüssel zu einem neuen Aufbruch sein. Billy und ihre beiden
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VON CALIGARI ZU HITLER
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von politischen Verwerfungen, wirtschaftlicher Krise und kulturellem Glanz. Das
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'JMNVOE;FJUHFTDIJDIUFOVO[VTBNNFOm"N6ISNJUEFN3FHJTTFVS
BMT(BTU%r.JO
„Dass dieser Film einen Knall hat, daran hat man nach
ein paar Minuten keinen Zweifel. Ist ja auch ein Märchen!“
Michael Stadler im „Münchner Feuilleton“
Reuber
Ab 7. Mai zum Kinostart!
Ein Film von Axel Ranisch %t.JOt'4,GSFJBC
Film-Kritik
Thou Wast Mild & Lovely
She’s Lost Control
USA 2014 - Komödie / Romanze / Thriller - 94 Min - Regie: Josephine Decker Start: 7.5.
USA 2014 - Drama - 90 Min - Regie: Anja Marquardt
Sarah (Sophie Traub) lebt gemeinsam mit ihrem Vater auf einer Farm in Kentucky. Die ungetrübte Natur gibt ihr alles außer die große Liebe, nach der sie
sich sehnt. Als ein Tagelöhner (Joe Swanberg) auf der Farm unterkommt, entspinnt sich eine leidenschaftliche Affäre, die eskaliert, als die Familie des Mannes nachrückt. Aufregend sinnliches, poetisches und blutiges Drama.
HE
In ihrem Debüt erzählt die Berliner Regisseurin Anja Marquardt von Ronah
(Brooke Bloom), einer Surrogatpartnerin in New York, die gehemmten Männern
Intimität als therapeutische Dienstleistung anbietet. Ein neuer Patient (Marc
Menchaca) bringt Ronah in ein emotionales Dilemma. Indie-Drama über
Kommunikation, Intimität und Sexualität in einer zivilisierten Großstadt. HE
Start: 14.5.
Turistarama
Nirgendland
Altman
D 2014 - Dokumentarfilm - 77 Min - Regie: Helen Simon
Start: 2.4.
CDN 2014 - Dokumentarfilm - 96 Min - Regie: Ron Mann
Start: 30.4.
Als Kind wird Tina von ihrem Vater sexuell missbraucht. Es folgen Jahre der Verdrängung und des Schweigens. Dann bekommt Tina eine Tochter. Auch sie wird
schließlich Opfer des Sexualstraftäters. Am Ende klagen sie ihn an. Der Mann
aber wird freigesprochen. Der Dokumentarfilm vollzieht das von Angst, Schmerz
und Manipulation begleitete Leiden der beiden Opfer nach.
HE
In den 70ern erregte er mit „M*A*S*H“ und „Nashville“ erste Aufmerksamkeit auf
den Leinwänden. Zugleich warfen die Filme von Robert Altman zu wenig Umsatz
ab. Altman blieb sich treu und distanzierte sich als Vertreter des New Hollywood
von der puren kommerziellen Ausrichtung der US-Filmindustrie. Die Doku nähert
sich dem Leben der Regielegende, seinem Werk und dessen Finanzierung. HE
Das Versprechen eines Lebens
The Gunman
AU/TRK/USA 2014 - Drama / Kriegsfilm - 111 Min - Regie: Russell Crowe
Start: 7.5.
E/GB/F 2013 - Action / Thriller - 115 Min - ab 16 J. - Regie: Pierre Morel
Start: 30.4.
1919: Der erste Weltkrieg ist vorbei. Der australische Farmer Joshua Connor
(Russell Crowe) reist in die Türkei, um seine drei Söhne zu suchen, die seit der
verheerenden Schlacht von Gallipoli verschollen sind. Unterstützung erfährt
Joshua lediglich durch Ayshe (Olga Kurylenko), eine hübsche Hotelbesitzerin aus
Istanbul. Historiendrama und Regiedebüt von Russell Crowe.
HE
Sean Penn will es den Genrefans noch einmal zeigen und tritt unter der Regie
von Pierre Morel („96 Hours“) als gejagter Ex-Killer zum soliden Actionspektakel an. Dafür hat sich der 54-Jährige athletisch in Form gebracht, was Morel
mit allerlei Freikörperszenen anschaulich zu inszenieren weiß. Drumherum: Ein
Actioner von der Stange. Kurzweil ohne Nachhall.
HE
Kein Ort ohne dich
Der 8. Kontinent
USA 2015 - Drama - 139 Min - Regie: George Tillman Jr.
Start: 30.4.
D 2014 - Drama - 102 Min - ab 6 J. - Regie: Serdar Dogan
Start: 30.4.
US-Schriftsteller Nicholas Sparks liefert fleißig Vorlagen für romantische Dramen, derer Hollywood sich regelmäßig dankbar annimmt („Safe Haven“). So
auch diese Romanze über den Rodeoreiter Luke und die Kunsthistorikerin
Sophia, deren Liebe auf den Prüfstand gestellt wird, als Sophia in der Ferne ein
Job winkt. Ein alter Witwer schenkt dem jungen Paar Zuversicht. Romanze. HE
Regisseur, Kameramann und Drehbuchautor Serdar Dogan („Kopfkino“) folgt mit
diesem Roadmovie der 22-jährigen Lena (Maike Johanna Reuter) rund um die
ganze Welt. Damit kommt sie einem Wunsch ihrer kürzlich verstorbenen Mutter
(Cosma Shiva Hagen) nach. Lena hatte sich mit ihren Eltern zerstritten, nun
sucht die junge Frau postum die Wiederannäherung. Selbstfindungsdrama. HE
Mit
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Film-Kritik
TinkerBell und die Legende vom Nimmerbiest
Der Babadook
Hot Tub Time Machine 2
USA 2014 - Trickfilm - Regie: Steve Loter
Start: 30.4.
AU 2014 - Horror / Drama - Regie: Jennifer Kent Start: 7.5.
USA 2014 - Komödie - Regie: Steve Pink
Nanu, treibt da etwa ein Monster sein Unwesen im
Tal der Feen? Es hört sich zumindest danach an,
denn irgendwer brüllt dort gar fürchterlich. Die kleine Tierfee Tinkerbell nimmt sich des Störenfrieds an
und stellt fest: Das Nimmerbiest ist gar nicht so
fürchterlich. Tinkerbell versucht, das vermeintliche
Monster vor seinen Jägern zu schützen.
HE
Nach dem Unfalltod seines Vaters lebt der verhaltensauffällige Samuel allein bei seiner Mutter. Nachdem die ihm aus einem Kinderbuch von dem unheilvollen „Mister Babadook“ vorliest, geschehen merkwürdige Dinge im Haus der Witwe.
HE
choices verlost 1x2 Karten. E-Mail bis 10.5. an
[email protected], Kennwort: „Der Babadook“
Die Zeitreise von Jacob, Nick und Lou geht in die
Fortsetzung. Diesmal reisen sie in die Zukunft, wo
alles anders ist als erwartet und grundlegende Entscheidungen gefällt werden müssen. Wären sie stattdessen einfach zurück ins Kino der 1980er gereist,
wären sie auf Wohlvertrautes gestoßen. Und auf
weniger derben Klamauk. Zeitreiseklamotte.
HE
Käpt‘n Säbelzahn und der Schatz von Lama Rama
Mad Max: Fury Road
Abschussfahrt – Vier ist einer zu voll
N 2015 - Kinder - Regie: J. Andersen, L. Gamlem Start: 7.5.
AU/USA 2015 - Action - Regie: George Miller Start: 14.5.
D 2015 - Komödie - Regie: Tim Trachte
Ahoi! Der elfjährige Pinky will in diesem kindergerechten Hochseeabenteuer bei der Crew des berüchtigten Käpt‘ns Säbelzahn anheuern. Der ist allerdings
vielmehr damit beschäftigt, eine Schatzkarte zu
entschlüsseln. Kann der Schiffsjunge helfen? HE
George Miller, Regisseur der Ur-Trilogie, holt Max
Rockatansky, jetzt Tom Hardy anstatt Mel Gibson,
zurück auf die Straße. Und da Öl zu Endzeiten noch
kostbarer und die Straßen noch unsicherer sind,
gibt es genug zu tun für den Road Warrior.
HE
Paul, Berny und Max, die auf Klassenfahrt nach Prag
reisen, interessieren sich so gar nicht für die Museen. Während der Geschichtslehrer pädagogisch
wertvolle Ausflüge plant, reißen die drei Freunde
aus. Moderner Schulbank-Lümmelstreich.
HE
choices verlost 1 Paket mit u.a. 2 Karten. E-Mail bis 10.5.
an [email protected], Kennwort: „Säbelzahn“
choices verlost 1 Paket mit u.a. 2 Karten. E-Mail bis 17.5.
an [email protected], Kennwort: „Mad Max“
choices verlost 3x2 Karten u. 3 Soundtracks. E-Mail bis 24.5.
an [email protected], Kennwort: „Abschussfahrt“
Pitch Perfect 2
A World Beyond
Der Knastcoach
USA 2014 - Komödie - Regie: Elizabeth Banks Start: 14.5.
USA 2015 - Sci-Fi - Regie: Brad Bird
Nachdem sie sich im ersten Teil in den A-CapellaOlymp geträllert haben, suchen Beca, Fat Amy und
Jesse nun auch in der Fortsetzung, das Publikum
mit Spaß, wildem Wirbel und Gesang bei der Stange zu halten. Die nächste Herausforderung der
Bellas ist die A-Capella-WM in Kopenhagen. Teenieaffines Feel-Good-Musical.
HE
Der ehemalige Pixar-Regisseur Brad Bird inszeniert
nach „Mission Impossible – Phantom Protokoll“ diesen fantastischen Spielfilm. George Clooney verkörpert darin einen Wissenschaftler im Ruhestand, der
auf die junge Casey (Britt Robertson) trifft und sie
dazu ermuntert, das geheimnisvolle Tomorrowland
zu besuchen. Fantastische Abenteuerreise.
HE
Schluss mit dem Lotterleben: Der schwerreiche
Hedgefonds-Manager James wird wegen Betrugs
zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm bleibt noch
ein Monat bis Haftantritt. Die Zeit will James nutzen,
um sich auf das Leben hinter Gittern vorzubereiten.
Einer seiner Angestellten, der Autowäscher Darnell
soll ihm dabei helfen. Buddy-Komödie.
HE
Ostwind 2
Sam O’Cool – Ein schräger Vogel hebt ab
Mädchen im Eis
D 2015 - Drama / Jugend - Regie: K. v. Garnier Start: 14.5.
F 2014 - Trickfilm - Regie: Christian De Vita Start: 21.5.
D/RU 2014 - Drama - Regie: St. Krohmer Start: 21.5.
Was ist da bloß mit Ostwind los? Mika will sich in
den Ferien eigentlich fleißig um ihr Pferd kümmern.
Doch Ostwind trägt merkwürdige Wunden am Körper und scheint unkonzentriert. Ist der Grund am
Ende die geheimnisvolle Schimmelstute, die Mika
im Wald trifft? Fortsetzung des Mädchen- und Pferdeabenteuers von Regisseurin Katja von Garnier. HE
Der kleine Vogel Sam O’Cool ist ein Waisenkind und
wächst unter der Obhut seiner Adoptivmutter Ladybug auf. Außerdem ist er mit einem Marienkäfermädchen befreundet. Sonst kennt der Nesthocker
nicht viel von der Welt. Das ändert sich, als er eine
Zugvogelschar gen Süden begleiten soll. Belgischfranzösisches Animationsabenteuer.
HE
Na toll: Da reist die 20-jährige Winja extra ins
entlegene Wintersporthotel, um ihren Liebsten
zu überraschen, da trifft sie eben jenen mit Frau
und Kind an. Ein anderer Hotelgast ist der Oligarch und Umweltaktivist Wsewolod. Der alte,
reiche Mann mit dem großen Herz nimmt sich
Winja an und will sie glücklich sehen.
HE
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38
Start: 21.5.
USA 2015 - Komödie - Regie: Etan Cohen
Start: 7.5
Start: 21.5.
Start: 7.5.
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DIE FEELGOOD-KOMÖDIE
DES JAHRES!
KINOPROGRAMM
ERSTAUFFÜHRUNGEN:
ab 14.05.2015
ZWEITE CHANCE (OmU)
von Susanne Bier
FILMSPECIALS:
So 03.05, 16.00h: Lupe Forum:
FENSTER ZUM HOF (DF)
Filmklassiker von Alfred Hitchcock
Di 12.05, 19.00h: Preview:
ZWEITE CHANCE (OmU)
Drama von Susanne Bier
So 24.05, 18.00h: Preview:
LOST RIVER (OmU) MysteryThriller von Ryan Gosling
VERANSTALTUNGEN
Drama über Liebe, Gerechtigkeit und dem Verschwimmen
der Grenzen zwischen Richtig
und Falsch.
06.05.2015 und 20.05.2015
KUNST GEGEN BARES
ab 21.05.2015
SHE‘S LOST CONTROL (OmU)
von Anja Marquardt
Faszinierend, beunruhigend
und bewegend zugleich:
Thema des Films ist die wenig
bekannte Subkultur der
modernen Surrogattherapie.
„ EINE FANTASTISCHE
FEELGOOD KOMÖDIE”
HEAT
„ EIN
EXTREM
WITZIGER FILM”
VARIETY
„ ROBERT
DOWNEY JR.
IST GROSSARTIG ”
Die Show in der Kunst und
Kapital aufeinander treffen.
Mit Hildegart Scholten und
Gerd Buurmann, jeden 1. und 3.
Mittwoch im Monat.
Beginn: 20.00 Uhr
Einlass: ca. 19.30 Uhr
13.05.2015
LA COMTESSA &
DIE MAMBO MÄNNER
ab 28.05.2015
LOST RIVER (DF)
von Ryan Gosling
SCREENTHING
„ EIN
KULINARISCHES
MEISTERWERK”
MEN’S HEALTH
In hypnotisch visuellen Bildern
erzählt der Mystery-Thriller
die Geschichte über verlorene
Menschen in einer geheimnisvollen Stadt.
www.KissTheCook-Film.de
AB 28. MAI IM KINO
WEITERE FILMSTARTS
Drama: STILL ALICE (OmU)
Kinderfilm: SHAUN DAS
SCHAF – DER FILM (DF)
Kölner Erstaufführungen:
Doku: ALTMAN (OmU)
Thriller: THOU WAST MILD
AND LOVELY (OmU)
INFOS unter:
turistarama.de
Cuban Mambo, Bolero,
ChaChaCha & Latin Jazz
Beginn: 21 Uhr
Einlass: ca. 20.00 Uhr
27.05.2015
KLARAS SALON
„VOM SINGEN VERWEHT“
mit Gästen und Liedern aus
verschiedenen musikalischen
Welten, echter Menschenmusik
und feinen Songs.
www.das-ist-klara.de
Beginn: 20 Uhr
Einlass: ca. 19.30 Uhr
Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 €
• KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi Kids Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 €
Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
Die Gärtnerin von Versailles (OmU)
ab 30.04.
GB 2014 • Drama • 118 Min. • D.: Alan Rickman • C.: Kate Winslet, Alan Rickman,
Stanley Tucci • 6 J.
Das Versprechen eines Lebens (OmU)
ab 07.05.
Australien/Türkei/USA 2014 • Drama/Kriegsfilm • 111 Min. • D.: Russell Crowe •
C.: Russell Crowe, Olga Kurylenko, Jai Courtney • FSK n.n.B.
An Australian man travels to Turkey after the Battle of Gallipoli to try and locate his
three missing sons reported missing in action, where he forges a relationship with the
beautiful turkish woman who owns the hotel in which he stays. Holding onto hope, he
must travel across the war-torn landscape with the help of a Turkish Officer, himself
a veteran of the battles.
A romantic drama following Sabine, a talented landscape designer, who is building a
garden at Versailles for King Louis XIV. Sabine struggles with class barriers as she
becomes romantically entangled with the court‘s renowned landscape artist.
Frankreich, Ende des 17. Jahrhunderts. Die Landschaftsgärtnerin Sabine De Barra
erhält von André Le Notre, dem obersten Gartenarchitekten Königs Ludwig XIV., den
Auftrag, einen Barockgarten zu bauen. Ludwig XIV. wünscht einem Park in Versailles,
der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Keine leichte Aufgabe für die
selbstbewusste Witwe, die fortan nicht nur gegen neidische männliche Kollegen und
Hofintrigen zu kämpfen hat, sondern auch eine immer intensivere Leidenschaft für
ihren Auftraggeber verspürt.
Mad Max: Fury Road - 3D (OV)
Der australische Farmer Connor ist besser darin, Wasserquellen zu finden als seinen
drei Söhnen ein guter Vater zu sein. Das wirft ihm seine Frau vor. Nach ihrem Tod
und nachdem seine drei Söhne in der der Schlacht von Gallipolli als vermisst gemeldet wurden und höchstwahrscheinlich gefallen sind, bricht er vier Jahre später in die
Türkei auf, um zumindest ihre Gräber zu finden. Doch er ist hartnäckig und findet
Hinweise, dass einer der drei sogar noch am Leben sein könnte.
A World Beyond (OV)
ab 21.05.
USA 2015 • Abenteuer/Science Fiction • Länge n.n.B. • D.: Brad Bird • C.: George
Clooney, Hugh Laurie, Britt Robertson • FSK n.n.B.
ab 14.05.
Australien/USA 2015 • Action • 120 Min. • D.: George Miller • C.: Tom Hardy, Charlize Theron, Zoe Kravitz • FSK n.n.B.
An apocalyptic story set in the furthest reaches of our planet, in a stark desert landscape where humanity is broken, and almost everyone is crazed fighting for the necessities of life. Within this world exist two rebels on the run who just might be able
to restore order. There‘s Max, a man of action and a man of few words, who seeks
peace of mind following the loss of his wife and child in the aftermath of the chaos.
And Furiosa, a woman of action and a woman who believes her path to survival may
be achieved if she can make it across the desert back to her childhood homeland.
Bound by a shared destiny, a bright, optimistic teen bursting with scientific curiosity
and a former boy-genius inventor jaded by disillusionment embark on a danger-filled
mission to unearth the secrets of an enigmatic place somewhere in time and space
that exists in their collective memory as „Tomorrowland.“
Die traumatische Erinnerung an die Vergangenheit will Max Rockatansky nicht loslassen, weshalb er es vorzieht, auf eigene Faust und alleine durch eine Welt nach
jeglicher Zivilisation zu ziehen. Widerwillig muss er gemeinsame Sache machen mit
einer Gruppe von Überlebenden unter Führung von Furiosa, die in einem eigenen
Panzerwagen durch die Einöde steuert. Sie werden gejagt von einem Trupp Wilder,
der von Immortan Joe befehligt wird: Er will etwas zurückbekommen. Und dafür sind
ihm alle Mittel Recht.
Scheinbar zufällig gerät Teenagerin Casey in den Besitz einer Anstecknadel, die sie
Blicke in eine unerklärliche futuristische Parallelwelt werfen lässt. Um das Geheimnis
dieser Welt zu entschlüsseln, macht sie sich auf die Suche nach dem ehemaligen
Wunderjungen Frank. Vom Leben enttäuscht, lebt er zurückgezogen in seinem Haus
und gewährt Casey nur widerwillig Zutritt. Als jedoch bewaffnete Männer Jagd auf sie
machen, hilft er dem Mädchen, den Sprung nach Tomorrowland zu schaffen. Dort
lässt sich die Zukunft verändern.
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Kiss The Cook (OmU)
ab 28.05.
USA 2014 • Komödie • 114 Min. • D.: Jon Favreau • C.: Jon Favreau, John Leguizamo, Emjay Anthony • 6 J.
Carl Casper is an acclaimed chef with a family life that seems as decaying as his artistic freedom. Those frustrations boil over into a raucous viral-videoed public confrontation against a restaurant critic who panned his cooking of food that his boss ordered
him to make against his instincts. Now with his career ruined, Carl‘s ex-wife offers an
unorthodox solution in Miami: refit an old food truck to offer quality cooking on his own
terms. Now with his young son, Percy, and old colleague, Martin, helping, Carl takes
a working trip across America with that truck to rediscover his gastronomic passion.
Starkoch Carl Casper erhält vom Restaurantkritiker Ramsey Michel eine erbarmungslose Kritik, die in einen persönlichen Angriff ausartet. Da der Restaurantbesitzer ihm
nicht freie Hand gibt sich zu beweisen, kündigt Carl. Mit seiner schönen Ex-Frau Inez
und ihrem gemeinsamen Sohn Percy begibt er sich nach Miami. Dort erwirbt er einen
Imbisswagen und gemeinsam mit seinem bis dato von ihm vernachlässigten Sohn
und seinem Kollegen Martin machen sie sich auf einen Roadtrip zurück nach LA.
San Andreas - 3D (OV)
ab 28.05.
USA 2015 • Action/Thriller • Länge n.n.B. • D.: Brad Peyton • C.: Dwayne Johnson,
Alexandra Daddario, Carla Gugino • FSK n.n.B.
In the aftermath of a massive earthquake in California, a rescue-chopper pilot makes
a dangerous journey across the state in order to rescue his estranged daughter.
Ein Erdbeben in Stärke 9 auf der Richterskala erschüttert Los Angeles, das Ausmaß
der Zerstörung ist gewaltig. Rettungspilot Ray zögert keine Sekunde: Mit seiner von
ihm in Trennung lebenden Frau Emma fliegt er in seinem Hubschrauber von San
Francisco Richtung Süden los, um in der verwüsteten kalifornischen Metropole nach
seiner Tochter zu suchen und sie zu bergen. Die Fahndung in den Trümmern gestaltet sich als unübersichtlicher als gedacht. Und als überaus gefährlich: Nachbeben
erschweren die Suche.
K I N D E R K I N O
Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest - 2D+3D (dt.F.) ab 30.04.
Ostwind 2 (dt.F.)
USA 2014 • Trickfilm / Fantasy • 77 Min.• R.: Steve Loter • o.A.
DE 2015 • Kinderfilm • Länge n.n.B. • R.: Katja von Garnier • FSK n.n.B.
Mit ihrem Herz für Tiere hat Tinkerbells beste Freundin Emily das Feenland schon
oft in Gefahr gebracht. Nach einem Zwischenfall mit einem jungen Habicht gelobt
sie nun, besser aufzupassen und Verantwortung zu übernehmen. Aber als sie eines Tages in der Ferne ein markerschütterndes Jammern hört, muss Emily der
Sache auf den Grund gehen. Kurz darauf findet sie ein monströses Geschöpf, das
sie Grummel tauft. Sie ahnt nicht, dass sich hinter dem Wesen das Nimmerbiest
verbirgt, das der Legende nach das Feenland zerstören wird.
Eigentlich sollte sie die Sommerferien in Frankreich verbringen. Stattdessen macht
sich Mika auf den Weg nach Kaltenbach, um ihren geliebten Hengst Ostwind wiederzusehen. Leider ist die Stimmung auf dem Reiterhof nicht gerade gut. Ostwind,
der völlig außer Form ist, benimmt sich seltsam, und Kaltenbach steht kurz vor der
Pleite. Um dies zu verhindern, will Mika an einem hoch dotierten Turnier teilnehmen
und beginnt mit dem Training. Unerwartete Unterstützung erhält sie dabei von dem
attraktiven Pferdefachmann Milan.
Rico, Oskar und das Herzgebreche (dt.F.)
ab 11.06.
DE 2015 • Abenteuer • Länge n.n.B. • R.: Wolfgang Groos • D.: Anton Petzold,
Juri Winkler Karoline Herfurth , Ronald Zehrfeld, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach, Ursela Monn, Henry Hübchen, Milan Peschel Annette Frier - FSK n.n.B..
Mann, Mann, Mann! Rico freut sich, dass Oskar endlich bei ihm übernachten darf,
denn eigentlich gehört er fast schon zur Familie, also zu Rico und Mama in die
Dieffe 93. Aber Mama Tanja steckt in der Patsche - und Rico und Oskar ahnen
nicht, was sie anrichten, als sie ihr zu helfen versuchen: jede Menge Herzgebreche
und ein neuer Kriminalfall.
,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU
ab 14.05.
Raderberg
konzerte
2015/2016
6 Kammermusikabende im Deutschlandfunk Kammermusiksaal
9. M A I
— bis —
30. A U G U S T
Di %F[FNCFSt
Alexej Gerassimez, Schlagzeug
Nicolai Gerassimez, Klavier
Kompositionen für Schlagzeug
und Klavier u.a. von
emmanuel séjourné
anders koppel
alexej gerassimez
H AY D N - F E S T I VA L
V O M 2 1. B I S 3 0 . A U G U S T
2015
tick ets & infos
w w w.schlosskonzerte.de
künstlerischer leiter: Andreas Spering
Di /PWFNCFSt
Anke Vondung, Mezzosopran
Christoph Berner, Klavier
robert schumann
alexander zemlinsky
gustav mahler
schirmherrin: Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
Abonnements und
Eintrittskarten bei
sowie den üblichen Vorverkaufsstellen und an der Abendkasse.
François-Xavier Roth
Kölns neuer Chefdirigent ab 1. September.
Alle Konzerte online unter guerzenich-orchester.de
Karten und Abonnements (0221) 280 282
First Global Partner
Di +BOVBSt
Frank Dupree, Klavier
johannes brahms
jörg widmann
robert schumann
Di 'FCSVBSt
Berlin Counterpoint
francis poulenc
wolfgang amadeus mozart
jean françaix
guillaume connesson
gabriel iranyi
richard strauss
Di .µS[t
Simón Bolívar String Quartet
franz schubert
alberto ginastera
felix mendelssohn
bartholdy
Änderungen vorbehalten
Di 0LUPCFSt
Augustin Hadelich, Violine
Charles Owen, Klavier
ludwig van beethoven
györgy kurtág
robert schumann
Eugène Ysaÿe
Leoš Janácˇek
André Previn
Improvisierte Musik in NRW
Klassik am Rhein
Mann für jede Tonart: François-Xavier Roth, Foto: Martina Goyert
Moskau, New York, Cologne: Simon Nabatov, Foto: Gerhard Richter
Ungeduld im Herzen
Köln-Jubiläum
Von Olaf Weiden
Es gab ein großes Hallo in der Kölner Philharmonie, als François-Xavier Roth
als kommender Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gürzenich-Kapellmeister die erste eigene Spielzeit vorstellte. „Ich freue mich, dass ich jetzt
Kölner bin“, soll er gesagt haben, als er am
Hbf den Bahnsteig betrat. Die Familie, auf die „Ich freue mich, dass ich
jetzt Kölner bin“
er jetzt traf, empfing ihn mit offenen Armen.
Die Beigeordnete Susanne Laugwitz-Aulbach
– François ruft sie bereits „chère Susanne“ – nannte als Kulturdezernentin drei
Farben auf dem Banner des Maestro Roth: namhaft, visionär, impulsgebend.
Von Olaf Weiden
Nun ja, er war jung, und er brauchte das Geld. Dieser lustige Satz trifft auch
auf eine Erzählung des damals tatsächlich noch relativ jungen Pianisten Simon
Nabatov, der mir in einem Interview sichtlich erschüttert erzählte, er habe in
New York Klavier gespielt – und die Leute hät„In New York entdeckte
ten dazu gegessen. Lange ist das verdaut und
Simon den Jazz“
vergessen, denn Nabatov residiert nunmehr
seit 25 Jahren in Köln und – als anerkanntes
Urgestein in Müllers Guter Stube – damit auf Kölns engagiertester Avantgarde-Bühne „Loft“. Jetzt feiert er dieses nennenswerte „Köln-Jubiläum“ in vier
Projekten, von denen zwei in den Monat Mai fallen. Grund für einen Blick auf
diesen großen Virtuosen, dessen musikalische Gänge nur Menükarten meiden.
Der neue GMD freut sich auf Köln
Simon Nabatov feiert im Loft
Wichtiger am Rhein bleibt aber der Familiensinn, und der scheint bei François sehr ausgeprägt. Natürlich bildet seinen Background eine Musikersippe,
der Vater gilt als Halbgott der französischen Orgelgeschichte mit wichtigen
Preisen und berühmten Lehrern, deren Namen im Konzertführer stehen. Von
vier Kindern wurde ein Bruder Bratschist, François lernte Querflöte und später
Dirigieren. Sein Handwerkszeug als Dirigent lernte er u.a. bei Jorma Panula, der skandinavischen Lehrmeisterlegende, die in keiner Vita eines aufstrebenden Dirigenten fehlen darf. Wichtiger Mentor wurde Pierre Boulez, „für
mein Herz und für meinen Kopf der Größte heute“, schwärmt Roth. Boulez ist
dann vielleicht auch der Kopf der „neuen Familie“, die der gebürtige Pariser
des Jahrgangs 1971 Köln zuführen wird. Es sind junge, international agierende Dirigenten wie Solisten aus seinem Umfeld, die er während der eigenen
Karriere kennenlernen durfte. Ein Stabwechsel am Pult sorgt so angenehm für
neue Künstler auf dem Podium, in diesem Falle ohne Verlust bestehender Verbindungen – auch das spricht für eine diplomatische Linie des Maestros Roth.
„Er hört einem zu“, meinte ein Orchestermusiker am Rande des Treffens –
und das ist keine Selbstverständlichkeit. Die absolut autoritäre Stabführung
sollte eigentlich vom Tisch sein, aber bestimmte Kandidaten setzen immer
noch darauf, teilweise sehr erfolgreich. Roth ist ein Kommunikator, der sich
auch im Wissen um beschränkte Deutschkenntnisse mutig auf einen kompletten Einführungsvortrag in deutscher Sprache einlässt. Viele Künstler und
Werke sind dann halt immer wieder „unglaublich“, aber seine Begeisterung für
Inhalte und daran geknüpfte Erwartungen springt die Hörerschaft positiv an.
Dabei hilft ungemein, dass der Musiker ein Alleskönner ist. Sein eigenes, von
ihm gegründetes Orchester „Les siècles“ wechselt häufig in einem Konzert von
historischen auf moderne Instrumente, Mischprogramme
sind Roths Spezialität. Auch entspricht seiner Begeisterung
für den neuen Job eine beeindruckend häufige Präsenz in
der Domstadt. Und dem Blick auf die kommende Hörergeneration folgen bei ihm mächtige Taten: Verschiedene
Projekte wie „Ohren auf“ mit der Jugend bis zur sogenannten „Zwergenprobe“ betreut er persönlich. Ohne Angst vor
Olaf Weiden
lauernden Gefahren: „Wenn ein Franzose sprich, verstehen
Musiker und
die Kinder nicht immer. Ich habe erlebt!“
Musikkritiker
Mit drei Jahren bearbeitete Simon bereits die Tastatur, angeleitet vom Vater,
einem Musiker in Moskau. Auf dem dortigen Konservatorium erlernte er die
berühmte russische Klavierkunst, bis die Familie 1979 nach New York emigrierte: Dort entdeckte er an der Juilliard School of Music auch den Jazz und
die Improvisierte Musik. Seine sensationelle Spieltechnik befähigt ihn deshalb
bis heute, zwischen den verschiedenen Disziplinen zu changieren, Stile zu verschmelzen: Von Gershwins Klavierkonzerten bis zur freien Improvisation mit
einem Stimmkünstler reicht seine Ausdruckspalette.
Als er nach zehn Jahren in New York nun in Köln landete, kannte er schon
diverse Musiker, die ihm vom Rheinland und seiner Musikszene berichtet hatten. Nach 25 Jahren, nunmehr als reifer Mittfünfziger, ist das Interesse an
den Menschen und Künstlern nicht erloschen, feste Bands blieben bis heute
erhalten. Matthias Schubert, Frank Gratkowski und der damals in Köln lebende
Posaunist Nils Wogram bezogen den Pianisten in ihre Projekte ein, mit Tom
Rainey und Mark Helias pflegt Simon seit 20 Jahren ein New Yorker Trio.
Für sein erstes Projekt „Young Cologne“ verbindet er sich nun mit zwei Absolventen der Muho Köln, einem eingespielten Rhythmusduo aus Bass (Stefan
Schönegg) und Schlagzeug (Dominik Mahnig), die mehrfach gemeinsam in
festen Ensembles wie Die Fichten (aufgemerkt: nicht die Randfichten) bestens
funktionierten. Für dieses Trio schreibt er ein ganz neues Programm. Auch für
„Fernweh – Brasilien“ wird komponiert. In die südamerikanische Musik hat sich
Nabatov so verliebt, dass er sogar Portugiesisch lernte und sich mit der Folklore
beschäftigte. Hier treten der brasilianische Bassist André de Cayres und der kolumbianische Schlagzeuger Rodrigo Villalon an, die beide in Köln arbeiten und
sich mit Samba, Choro, Forró, Maracatu und vielem mehr sehr gut auskennen.
Im Herbst folgen dann noch Besetzungen für Kammermusik und ein Trio „Freies
Europa“ mit dem Engländer Barry Guy und dem Amerikaner Gerry Hemingway,
die beide schon lange in der Schweiz leben – auch ein beliebtes Land für Jazzmusiker.
„Young Cologne“: 8.5. Bunker Ulmenwall in Bielefeld | 9.5. Loft in Köln
„Fernweh – Brasilien“: 30.5. Loft in Köln
Info: www.nabatov.com
Programmbuch ist erschienen | www.guerzenich-orchester.de
43
Unterhaltungsmusik
0205 Sa Klaeng Records: Expressway Sketches
CD-Release-Konzert »Love Surf Music«
Expressway Sketches
Tobias Hoffmann hat längst den Ruf einer der visionärsten
Gitarristen Deutschlands zu sein. Mit der Band Expressway
Sketches um Keyboarder Benjamin Schaefer, dem Bassisten Lukas Kranzelbinder und Schlagzeuger Max Andrzejewski hat er nun ein ganzes Album der Surf-Musik der 60er Jahre gewidmet. »Love Surf Music« feiert Release im Stadtgarten und ist keineswegs ein Retro-Album. Denn die vier Musiker greifen die Tradition der Surf-Musik auf und verbinden
diese Einflüsse mit ihren eigenen Vorstellungen von Jazz.
0805 Fr Liebezeit – Mertin // DJ Elephant Power
Liebezeit – Mertin
Jaki Liebezeit, Percussionist Holger Mertin und Produzent,
Gitarrist und Elektroniker Josef Suchy feiern im Stadtgarten
die Veröffentlichung ihres ersten Albums AK¸SAK. Gemeinsam erkunden die Schlagzeuglegende und Can-Drummer
Liebezeit und Holger Mertin verschiedene Facetten geschlagener Beats. Klangzauberer Joseph Suchy ist als
Gitarrist und Elektroniker auch bei der Live-Premiere des
Projekts mit von der Partie. Mit dabei: Der belgische Turntablist DJ Elephant Power.
1205 Di Broken Sound #20:
Macchia Forest / Ansgar Wilken
Limpe Fuchs
Das Trio Macchia Forest mit Limpe Fuchs, Christoph Heeman
und Timo van Luijk steht zum ersten Mal seit sieben Jahren
wieder live auf einer Bühne, um gemeinsam auf akustischen und elektronischen Instrumenten zu improvisieren.
Ansgar Wilken ist ein Mann mit vielen Talenten. Eines davon:
auf dem Cello experimentieren! Es wird gestrichen, gezupft
und geklopft.
1505 Fr 10 Years of Denovali
Petrels
Denovali Records feiert sein 10-jähriges Bestehen und ist
zu diesem Anlass mit vier seiner Künstler im Stadtgarten
zu Gast. Carlos Cipa spielt instrumentale Musik bei der er
modernes Songwriting mit klassischer Komposition verbindet. Poppy Ackroyd tourte bereits mehrfach mit Carlos
Cipa durch Europa und spielte letztes Jahr auf dem legendären Glastonbury Festival. Der profilierte Klangkosmos von
Petrels verspricht anspruchsvolle elektronische Musik und
weiß den Spagat zwischen Noise, hypnotischen Chören und
flirrenden Drones zu vollbringen. Pianist Orson Hentschel
präsentiert sein ohrenbetäubendes, apokalyptischesLiveset.
1705 So a.tronic & André Nendza
Irgendwo zwischen Song und Sound bewegt sich die Musik
von a.tronic und Bassist André Nendza. Fein abgestimmte
Gitarren-Farben treffen auf das präzise Bass-Spiel André
Nendzas und die wunderbar vielfältige Stimme von Franziska Loos. Das Ergebnis liegt irgendwo zwischen JazzFunk, 80s Pop, Prog-Rock und Singer-Songwriter.
a.tronic
Nanoschlaf
1905 Di Nanoschlaf CD-Präsentation:
»die trockene Familie«
Nanoschlaf arbeitet an einer klanglichen wie auch strukturellen Verschmelzung von akustischer und elektronischer
Musik. Alle Mitglieder zeichnet eine große Experimentierfreude und Leidenschaft für unbekannte Klänge aus, die
immer wieder zu außergewöhnlich frischem Klangmaterial
führt. Mit Sven Hahne am Laptop, Matthias Muche an der
Posaune, dem innovativen Pianisten Philip Zoubek, Kontrabassist Achim Tang und Schlagzeuger Christian Thomé haben
sich fünf Klangkünstler zusammengeschlossen, die alle
auch in ihrem individuellen Schaffen das Experiment suchen.
2005 Mi Transparency & Momentum
CD-Release-Konzert
Momentum
Sven Deckers Trio Transparency um den Kontrabassisten
Akeo Nowak und den Schlagzeuger Etienne Nillesen wendet
sich der Reduktion an Klangdichte zu und sucht zugleich
immer nach maximaler Intensität und Transparenz. Momentum, das brandaktuelle Trio von Katrin Scherer, trägt
unverkennbar die Handschrift der Saxofonistin und erzeugt kraftvolle und zugleich karge Klanglandschaften.
2705 Mi Reconstructing Song Unrock Special:
Sir Richard Bishop Seine unberechenbaren Soloalben,
sein virtuos-eklektizistischer Gitarrenstil auf den Spuren
der Gypsies zwischen Indien, Nordafrika und dem Mittleren
Osten’– all das hat Sir Richard Bishop zu einer Art Gegenpapst des modernen amerikanischen Undergrounds gemacht. Mit seinem neuen Soloalbum »Tangier Sessions«,
das – weitgehend improvisiert – entstand, kommt Sir
Richard Bishop nun endlich erstmals nach Köln.
Sir Richard Bishop
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert
an [email protected],
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Radikal wie eh und je: Atari Teenage Riot, Foto: Nic Endo
Musikalische Ablenkungsmanöver
Soundschichten und verschwitztes Psychedelic-Gebräu
Seit den frühen 90er Jahren sind Atari Teenage Riot berüchtigt für ihren
brachialen Sound und die dazu skandierten linken Parolen. Schon früh haben
sie erfolgreich das Etikett Digital Hardcore für ihren Computer-Punk lanciert.
Mit ihrer letzten Platte klingen sie ein wenig melodiöser, die politischen Messages sind aber radikal und klar wie eh und je. Daher passt ihr Auftritt im
Rahmen des Acht Brücken-Festivals, das in diesem Jahr unter dem Thema
„Musik.Politik?“ stattfindet, bestens (1.5., 22 Uhr , Stadtgarten). Ebenfalls mit
gutem Grund bei Acht Brücken zu Gast ist Schorsch Kamerun. Der Sänger der
Goldenen Zitronen treibt sich schon längere Zeit auf den Theaterbühnen des
Landes herum. Für das Festival hat er das Programm „Ihr seid das Volk, ich bin
mein Feind“ entwickelt, das er ein „musikalisches Ablenkungsmanöver“ nennt.
Gemeinsam mit den Musikern Carl Friedrich Oesterhelt, Salewski und Sachiko
Hara und der Bühnenbildnerin Katja Eichbaum, die das Programm filmisch
begleitet, wird sein „nationales Selbstfindungsseminar“ sicher so tiefgründig
wie kurzweilig (3.5., 21 Uhr, Schauspiel Köln im Depot). Ghostpoet ist in etwa
die smoothe, drogenfreie Variante von Roots Manuva. Der britische Musiker
entstammt einem Grime-Kollektief, legt mit „Shedding Skin“ nun aber schon
sein drittes Soloalbum vor. Und das hat zwar Bass, ist aber eher nicht zum
Tanzen gemacht. In den 90er Jahren hätte man das Trip-Hop genannt: Die
detailverliebten Soundscapes umrankt Ghostpoet geschmeidig mit seinen exzentrischen Lyrics. Eine betörende, fremde Welt (8.5., 21 Uhr, Clubbahnhof
Ehrenfeld).
Seit knapp 40 Jahren ist Jad Fair dem Low-Fi-Sound treu, machte Platten
mit seiner Band Half Japanese, solo oder in einer seiner unzähligen Kollaborationen. Norman Blake ist der Sänger der britischen Indie-Band Teenage
Fanclub. Blake und Fair pflegen seit langem eine Freundschaft, die kürzlich in
ihr erstes gemeinsames Album und nun auch in ihr einziges Deutschlandkonzert in Köln mündet (15.5., 20 Uhr, King Georg). Anders als viele New-WaveEpigonen dieser Zeit landet der Kalifornier alias The Soft Moon mit seiner
Musik, die wohl komplett aus Elementen besteht, die auch Anfang der 80er
Jahre im weiten Feld der New Wave verwendet wurden, in der Kombination
aus allem dann doch bei etwas, was man so noch nicht gehört hat. Er schichtet Sound auf Sound und entwickelt damit einen Drive, der einen schon auf
Platte umhaut. Live: Beware of mind-blowing experiences (22.5., 20.30 Uhr,
Gebäude 9). Trümmer machen kantigen Indierock, der an die schroffere Abteilung der Hamburger Schule erinnert und aktuell ganz gut zwischen Bands
wie Messer und Die Nerven einsortiert werden kann. Das Trio gründete sich
2012 und veröffentlichte im letzten Jahr nach einer Single und einer EP sein
erstes, selbstbetiteltes Album, das auf Platz 72 der deutschen Albumcharts
eingestiegen ist. Aber das bedeutet ja heutzutage gar nichts mehr, daher wird
zum Geldverdienen fleißig live gespielt (23.5., 19.30 Uhr, Luxor).
King Khan macht Rock ’n’ Roll, Soul, Funk, Jazz, Gospel beziehungsweise alles zusammen und vermengt es zu einem wilden, verschwitzten PsychedelicGebräu. Die Liveshows des schon lange in Deutschland ansässigen Kanadiers
sind legendär: Mit Masken bewaffnet steht er Ian Svenonius oder Jon Spencer
in nichts nach, und seine Band The Shrines steht ihm mit Percussion, Bläsern
und Tasteninstrumenten nicht weniger enthusiastisch zur Seite (31.5., 20 Uhr,
Gebäude 9).
CHRISTIAN MEYER
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künstlerische Leitung: Reiner Michalke
Literatur-Kalender
Martin Walser beschäftigt sich mit der jiddischen Literatur, Foto: Karin Rocholl
Literatur-Termine im Mai
BAUSPIELPLATZ FRIEDENSPARK
0221 809 28 05
INSTITUT FRANÇAIS
0221 257 48 70
Mathias Traxler liest aus „You’re welcome“
Mi 6.5. 19.30 Uhr
Moderation: Swantje Lichtenstein.
Berliner Lesebühne: Chaussee der Enthusiasten
Mi 13.5. 19.30 Uhr
Mit Jochen Schmidt, Dan Richter, Stephan
Serin und Andreas Kampa.
U.D. Bauer: O.T.
Mi 20.5. 19.30 Uhr
Moderation: Swantje Lichtenstein.
Elke Erb & Christian Filips stellen
„Haushaltsfragen“
Mi 27.5. 19.30 Uhr
Am Küchentisch lesen und singen sie ihre
Texte, während sie Kartoffeln schälen.
Jérôme Ferrari liest aus „Das Prinzip“
Mo 4.5. 20 Uhr
Wie unkontrollierbare Prozesse Wirklichkeiten
und Wahrheiten produzieren.
BELGISCHES HAUS
0221 20 51 10
Joseph O’Connor liest aus „Die wilde Ballade
vom lauten Leben“
Do 21.5. 19.30 Uhr
Aufstieg und Fall einer Musikerkarriere.
Moderation: Margarete von Schwarzkopf.
Deutscher Text: Gerd Köster.
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Lydia Davis liest aus „Kanns nicht und wills
nicht“
Mi 13.5. 20 Uhr
Moderation: Margarete von Schwarzkopf.
BUCHLADEN NEUSSER STRASSE
0221 73 77 06
Gisa Klönne und Nicole Neubauer lesen aus
„Kellerkind“
Mo 11.5. 19.30 Uhr
Die Autorinnen präsentieren Neubauers Debüt.
Dada Peng liest aus „Scheiß aufs Schicksal“
Mo 18.5. 19.30 Uhr
Hinfallen – Aufstehen – Krone richten –
Weitergehen
CAFÉ FLEUR
0221 24 48 97
Land in Sicht: Lesereihe für junge Literatur
Do 14.5. 20 Uhr
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
0221 53 09 88 80
Science Slam
Mo 4.5. 20.15 Uhr
Junge WissenschaftlerInnen stellen sich dem
Rededuell, in dessen Verlauf sie ihre Forschung
allgemeinverständlich präsentieren.
DIE WOHNGEMEINSCHAFT
0221 39 75 77 18
Literaturklub: parasitär
Mo 11.5. 20 Uhr
Mit Astrid Nischkauer (Wien), Niklas L. Niskate
(Oberösterreich), Dominik Dombrowski (Bonn)
und Adrian Kasnitz (Köln).
ERSTES KÖLNER WOHNZIMMERTHEATER
0221 130 07 07
fett&kursiv: Geld!
Fr 15.5. 20 Uhr
Lese-Show im Rahmen des Sommerblut-Festivals.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Anthony Phelps liest aus „Der Zwang des
Unvollendeten“
So 10.5. 18 Uhr
Moderation: Stefan Barmann. Deutscher Text:
Ralf Peters.
Benjamin Stein liest aus „Das Alphabet des
Rabbi Löw“
Mo 11.5. 19.30 Uhr
Moderation: Guy Helminger.
Marie T. Martin liest aus „Woher nehmen Sie
die Frechheit, meine Handtasche zu öffnen?“
So 17.5. 19.30 Uhr TIPP
Christoph Scheuring liest aus „Echt“
Do 28.5. 18 Uhr
Für seinen Roman hat der Journalist drei
Wochen mit Straßenkindern am Kölner
Hauptbahnhof verbracht.
Hayden Chisholm & Lucerne Jazz Orchestra0
MATERNUS-BUCHHANDLUNG
0221 32 99 93
Colin Stetson & Sarah Neufeld0
Ana Maria Bermejo und Nicole Zimmermann
lesen aus „Köln – Barcelona“
Di 5.5. 19.30 Uhr
Ein Städtevergleich mit überraschenden
Parallelen. Anschl. Umtrunk. Eintritt frei.
The Jones Family Singers0
MAYER‘SCHE NEUMARKT
0221 20 30 70
Pulverize the Sound0
Susan Elizabeth Phillips liest aus „Cottage
gesucht, Held gefunden“
Do 7.5. 20.15 Uhr
Thomas Gottschalk liest aus „Herbstblond“
Do 21.5. 20.15 Uhr
Der ehemalige Moderator von „Wetten,
dass...?“ liest aus seiner Autobiografie.
Michael Mantler »The Jazz Composer’s0
Orchestra Update«0
MOTOKI WOHNZIMMER
0221 222 73 33
Sara McDonald0
Stefanie Lohaus und Tobias Scholz lesen aus
„Papa kann auch stillen“
So 31.5. 17 Uhr
Moderation: Ines Dettmann.
Ziad Rajab Trio0
The Nest0
WDR-FUNKHAUS - Klaus-von-Bismarck-Saal
0221 22 00
Martin Walser liest aus „Shmekendike Blumen“
Di 5.5. 19.30 Uhr
Moderation: Manuela Reichart.
ZENTRALBIBLIOTHEK KÖLN
0221 257 48 70
sPacemoNkey0
Stetson/Dunn/Fox0
The Baylor Project0
Mikko Innanen 10+0
Eivind Opsvik Overseas0
Colin Stetson »Sorrow, a reimagining0
of Gorecki’s 3rd Symphony«0
Gefördert durch
supported by:
RocketNumberNine0
Born in Flamez0
Claus Leggewie liest aus „Eine persönliche
Zeitgeschichte – Beobachtungen von der
Seitenlinie“
Di 5.5. 20 Uhr. Moderation: Navid Kermani.
Heinrich Böll: „Preußen? Nein danke!“
Di 26.5. 19 Uhr
Über Bölls Verhältnis zu den Preußen. Bernt
Hahn liest ausgewählte Texte. Eintritt frei.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Eve Risser »White Desert Orchestra«0
Dean Blunt0
Trondheim Jazz Orchestra0
feat. Sofia Jernberg0
Frank Gratkowski0
»Z-Country Paradise«0
Colin Stetson solo0
Empfehlungen von Marianne Kolarik
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Bassekou Kouyaté0
Medienpartner
media partners:
kunst & gut
R. H. Quaytman, Preis, Kapitel 28, 2014, Enkaustik, Siebdrucktinte, Gesso auf Holz, 51 x 82 x 2 cm, Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig e.V., © R. H. Quaytman
Plädoyer für die Malerei
Der Wolfgang-Hahn-Preis im Museum Ludwig geht an Michael Krebber und R. H. Quaytman
Es ist eine Premiere in der über 20-jährigen Geschichte des WolfgangHahn-Preises. Erstmals wird diese Auszeichnung geteilt, die die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig an etablierte, aber noch
nicht hinreichend gewürdigte Positionen verleiht. Aber in der Auswahl der
beiden Künstler steckt Konsequenz. R. H. Quaytman und Michael Krebber
gehören in etwa der gleichen Generation an, sie beschäftigen sich – auch
theoretisch und publizistisch – mit vergleichbaren Fragestellungen, in deren
Mittelpunkt das Medium Malerei steht, und sie haben mit Daniel Buchholz
sogar denselben Galeristen. Und noch etwas eint die Werke beider Künstler:
Sie sind ziemlich sperrig. Michael Krebber malt Bilder, die auf den ersten
Blick so lapidar aussehen, dass man ihren Status als „fertiges“ Kunstwerk
anzweifeln könnte. Und Quaytman realisiert Bilder, bei denen nicht sicher
ist, ob es sich überhaupt um Malerei handelt und nicht um technisch produzierte Oberflächen. Tatsächlich aber praktizieren Beide einen ausgesprochen
exquisiten und aufwändigen Umgang mit ihren Materialien. Dabei ist den
Werken die kritische Reflexion darüber eingeschrieben, wie Malerei heute
noch aussehen kann: in Jahren, in denen die Möglichkeiten des Mediums
ausgereizt scheinen und dieses als Überbleibsel aus alter Zeit verstanden
werden könnte. Oder wie Yilmaz Dziewior bei der Pressekonferenz gesagt
hat: Die gemeinsame Ausstellung verhandelt „die Unmöglichkeit der Malerei“.
Bei Michael Krebber, der 1954 in Köln geboren wurde und im dortigen vitalen kulturellen Klima aufgewachsen ist, beruht seine Beschäftigung mit
der Malerei auch darauf, dass er früh Sigmar Polke im Atelier kennengelernt
hat. Er hat dann bei Markus Lüpertz an der Karlsruher Kunstakademie studiert und war bei Georg Baselitz und bei Martin Kippenberger Assistent.
Wie kann man da noch – im Wissen um die Verfahren des Zulassens und
des Verweigerns ausgetretener Pfade – selbst eine eigene Handschrift ent-
47
wickeln? Krebber entwickelt eine Haltung zur Malerei, mit den Mitteln einer
Malerei, die sich in ihrer mehrschichtigen Abstraktion und ihren diskreten
Referenzen mehr entzieht als zu erkennen gibt. R. H. Quaytman, die 1961 in
Boston geboren wurde und in New York lebt, verweist für ihre Arbeit auf die
Zeit um 2000 in New York, als sich dort alle Diskurse um die Malerei bündelten. Ihre Kunst ist extrem systematisch und analytisch angelegt. Statt
von Werkgruppen spricht sie von Kapiteln. Sie verbindet formalistische
Ansätze mit einer spirituellen Ästhetik der Kunstgeschichte des frühen 20.
Jahrhunderts. Ihr Interesse an konstruktiven Tendenzen kehrt in den Linienrastern wieder, die oft wie Webmuster durch ihre Darstellungen schneiden.
Durch die faktische Riffelung wirken diese Bilder je nach Standort anders
und oszillieren zwischen monochromer Silhouette und Farbraum. So ist in
der Kölner Ausstellung mit einem Unschärfe-Schleier Paul Cézannes Gemälde „Die Trunkenbolde“ reproduziert, das im Tel Aviv Museum hängt, wo
Quaytman demnächst eine Einzelausstellung hat. Bei anderen Bildern verwendet sie dann Motive aus der Malerei von Michael Krebber und nimmt
so den direkten Dialog mit ihm auf. Überhaupt erweisen sich alle Bilder
beider Künstler als intensive Verdichtung von Kunst. Und die Ausstellung
ist nicht mit der Ausstellung zu Ende: Dass mit dem Preis überhaupt eine
für Wandlungen offene Reflexion der Malerei gewürdigt wird, teilt noch die
Umgebung im Museum Ludwig mit. Direkt vor dem Bereich von Krebber/
Quaytman werden Werke aus unterschiedlichen Phasen von Gerhard Richter präsentiert, und derzeit ist hier auch die Retrospektive von Sigmar Polke
zu sehen. Es lebe die Malerei!
THOMAS HIRSCH
Michael Krebber, R. H. Quaytman – Wolfgang-Hahn-Preis 2015 | bis 30.8.
Museum Ludwig | 0221 22 12 61
Kunst in NRW
Kunstwandel
Abb. 1
Abb. 2
Rottende Spuren ins Nichts
Kunst mit Architektur
Hoppla. Da ist im Museum aber nicht ordentlich gefegt worden. Schon in
der ersten Ecke im neuen Ausstellungstrakt der Bonner Bundeskunsthalle
liegt Unrat, und schon jetzt darf man verraten: Man wird ihn weiterhin
wittern können. An der Wand neben dem Kehricht hängt ein gestohlener
ausgestopfter Kanarienvogel, der auf einem Ast hockt und seinen Begleitzettel im Schnabel hält. „She, fully turning around, became terrestrial“
(2013) des Kosovaren Petrit Halilaj (geboren 1986 in Kosterrc, Studium in
Mailand) ist erst einmal das einzige präparierte Original, das der Besucher
zu sehen bekommt. Tiere bevölkern dagegen den ganzen Saal, leere Vitrinen,
ein ziemlich alter Schrank. Viele der Vögel, Fische und Säugetiere lehnen
gedankenverloren daran, zwei Frettchen halten eine Messingscheibe. Schon
der erste luftige Eindruck schafft Verwirrung, lockt das Auge, schärft die
Fragen. Der Künstler Halilaj, der heute in Berlin lebt, sichert so Spuren seiner
alten Heimat, Erinnerungen an die Zerstörung im Kosovokrieg (1998/99),
an den Verlust des Elternhauses, dessen Trümmer er hier und da in den
Installationen mit verwendet. Die Tiere aus Erde, Stroh, Kot und Beton sind
Metaphern für einen Verlust, der selbst vor ausgestopften, wissenschaftlichen Präparaten nicht Halt machte.
Viele der wieder ins Bewusstsein geholten Präparate stammen aus dem Archiv des seit 2001 auch nicht mehr existierenden Naturhistorischen Museums in Pristina, Kosovo. Fast 50 Jahre lang speicherte es die Naturgeschichte eines Landes, auch die verloren gegangene Kulturgeschichte der
Menschen. Halilaj hat die Sammlung, die sich in einem katastrophalen Zustand befindet, gesichert, archiviert und teilweise restauriert. So archiviert
er zum Teil die verloren geglaubte Vergangenheit, schafft eine Kausalität
zu allgemeingültigem Umgang mit vergessenen Gegenständen und Begebenheiten, auch eine Kausalität gegen den Verlust von der persönlichen
Verortung einer gemeinsamen Geschichte.
Der Besucher muss sich erst einmal mit dem schier verwesenden, verstaubten Anblick auseinandersetzen, selbst die zahlreiche Verwendung des edlen
Messings kann das Gefühl nicht brechen. Messingstäbe halten die Installation in Bonn optisch zusammen, viele Messingstäbe sind es, ein Lurch,
ein Fisch, ein Adler ist darauf gelandet. Ein großer stolzer Pfau, gegenüber
steht die edle Messingkiste mit der liegenden toten Sau darin, nicht mehr
stolz, nicht mal mehr ausgestopft, nur die vier Uhus an der Wand scheinen
sie noch zu bewachen. Und es wird noch leerer. „Dort warte ich endlos auf
das Kommen des Orkans“ (2013) ist nur noch ein alter Schrank aus dem
Naturhistorischen Museum, zu sehen sind noch die Reste von ausgestopften
Vögeln. Beim Sperrmüll wäre er entsorgt worden, hier leistet er museale
Arbeit mit einem Hauch Nostalgie, die wir kaum nachvollziehen können.
Auch nicht im Raum „Cleopatra“, wo eine einfache Glühbirne rotiert und
den Blick auf 18 rottende, eigentlich zerstörte Insektenkästen freigibt. Diese
archivarische Kunst hat ein eigenes persönliches Gedächtnis, aber es mahnt
auch den Besucher, Erinnerungen nie zu opfern.
Von Thomas Hirsch
Das Gebäude ist Wahrzeichen seiner Stadt: Vor zehn Jahren wurde das Marta
Herford als Museum für zeitgenössische Kunst eröffnet. Der amerikanische
Architekt Frank Gehry hat hier vieles von dem verwirklicht, womit er berühmt
wurde: Er verzichtet auf rechte Winkel,
„Konzept des
umfasst die Steinwände mit gewölbten
Sowohl-als-auch“
und mäandernden, Licht reflektierenden
Metallflächen, die so verschachtelt sind,
dass sie in dynamischen Wellenbewegungen stürzen und wirbeln. Zu Recht
ist das Gebäude selbst als Skulptur zu verstehen. Das Marta hat dieses
Sowohl-als-auch ebenso in seinem Ausstellungskonzept aufgegriffen. Als
Gründungsdirektor hat Jan Hoet Gattungsgrenzen überschritten und sich
etwa dem Design zugewandt. Dieses Konzept gilt nach wie vor, so auch in
der Ausstellung, die nun zum 10-jährigen Jubiläum zu sehen ist: „(un)möglich!“ stellt Werke von bildenden Künstlern seit dem frühen 20. Jahrhundert
vor, die sich auf Architektur beziehen. Zu sehen sind Zeichnungen und Collagen, dreidimensionale Modelle, Objekte und Installationen. Ausgestellt sind
außerdem begehbare Werke: So wie Architektur Kunst sein kann, kann Kunst
als Architektur funktionieren. Ausgehend von den Phänomenen ihrer Zeit –
Beobachtungen zum Städtebau, zum technischen Fortschritt, zur Population
– thematisieren die Künstler der Ausstellung Fragen des Nostalgischen und
der Utopie, ökologische Bedenken und die Schaffung von Rückzugsräumen,
wobei die Akzente im Laufe eines Jahrhunderts gewechselt haben.
Vertreten sind Vordenker wie die russischen Konstruktivisten und die niederländische De Stijl-Gruppe. Oder Walter Jonas mit seinem Modell einer
trichterförmigen Wohnanlage und das Atelier van Lieshout mit seinen Komprimierungen von Wohn- und Arbeitswelt. Vito Acconci demonstriert mit seinen Montagen die fiktionale Durchdringung aller Lebensbereiche. Daneben
stehen unspektakuläre Umspielungen drängender Fragen wie die „Floating
Cities“ von Charles Simonds, bei denen es sich um s/w-Fotocollagen mobiler
Städte im Meer handelt. Oder die „Tree Huts“ von Tadashi Kawamata: fragile
Hausskulpturen aus Hölzern, die, als Nester für Bäume oder Hausfassaden
gedacht, vor allem den Umgang mit unseren Ressourcen thematisieren. In
Herford ergibt sich daraus ein lockerer Parcours, bei dem die historischen
Beiträge und die aktuellen, teils direkt für die Ausstellung geschaffenen
Kunstwerke abwechseln. Dass dabei die Architektur von
Frank Gehry verdeutlicht wird (die „Fassade“ von Claus
Richter betont die Passage am Ausstellungseingang; die
höhlenartige Skulptur von Dai Goang Chen reflektiert die
Raumhöhe) ist ein angenehmer Gewinn. Zudem verdeutlicht die Ausstellung die Notwendigkeit der Kunst für alle
gesellschaftlichen Bereiche. Und vielleicht regt sie noch
Thomas Hirsch
an, bewusster die Gestaltung des Stadtraumes wahrzuKunsthistoriker,
Kurator und Journalist nehmen.
Petrit Halilaj | bis 18.10. | Bundeskunsthalle Bonn | 0228 917 12 00
„(Un)möglich! – Künstler als Architekten“ | bis 31.5. | Marta Herford
05221 99 44 300
Abb. 1: Ausstellungsansicht: Messingkiste mit toter Sau, Foto: Thekla Meusel
© Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
Abb. 2: Ausstellungsansicht mit Claus Richter: Façade, 2007, © C. Richter, MARTa Herford,
Foto: Hans Schröder
Faunische Erinnerung? Petrit Halilaj in Bonn
Die Jubiläumsausstellung im Marta Herford
PETER ORTMANN
48
Kunst-Kalender
KÖLN – Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum.de
Herzog & Segers bis 12.7.
Der deutsche Regisseur mit einer
Videoinstallation, die, musikalisch
begleitet, die winzigen grafischen
Landschaftsdarstellungen von Hercules
Segers abtastet
MÜLHEIM/RUHR – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-mh.de
Picasso – Suite Vollard bis 28.6.
Vorgestellt werden die 100 Radierungen
unterschiedlicher Motivfelder, die
Picasso 1930-37 auf Anregung seines
Kunsthändlers Ambroise Vollard
geschaffen hat
NEUSS – Langen Foundation
www.langenfoundation.de
Olafur Eliasson bis 18.10.
Überblick über das Werk des dänischisländischen Künstlers, der mit den
Ressourcen der Natur arbeitet, anhand
des Bestandes in der Sammlung Boros
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
www.ludwiggalerie.de
Green City 10.5.-13.9.
Kunstbeiträge, die sich mit dem
Ruhrgebiet in seiner Verfasstheit und
Zerteilung durch Autobahnen und
Wasserstraßen und mit den spezifischen
Themen beschäftigen
PADERBORN – Städtische Galerie
www.brueghel-ausstellung.de
Martin Rosswog, San Martin de la Vega del Alberche, Kastilien, Spanien 1992 (Haus von Thia Maria), © M. Rosswog, Lindlaer; VG Bild-Kunst, Bonn;
Ausstellung Die Photographische Sammlung, SK Stiftung Kultur
Museumslandschaft NRW
Die Brueghel-Familie bis 21.6.
Die berühmte flämische Malerfamilie
aus dem 16. und 17. Jahrhundert
mit vier Generationen, die sich
unterschiedlichen motivischen
Schwerpunkten widmeten
REMAGEN – Bahnhof Rolandseck
DORTMUND – Museum Ostwall
HERFORD – Marta
www.moyland.de
www.museumostwall.dortmund.de
marta-herford.de
Lori Nix 10.5.-9.8.
Großformatige inszenierte Fotografie der
US-amerikanischen Künstlerin (geb. 1969),
die die Errungenschaften der Zivilisation
mit Naturgewalten konfrontiert
Angenehmer Aufenthalt! bis 30.8.
Neue Räume in der SammlungsPräsentation, die sich den 1950er bis
1970er Jahren widmen, im besonderen
ZERO, Fluxus, Op- und Pop Art
(Un)möglich! bis 31.5.
Reale und fiktive Architekturen und
Raumkonzepte von Künstlern wie Theo
van Doesburg über Constant bis hin zu
Thomas Schütte und Caroline Bayer
Ernesto Neto bis 25.5.
Der wichtige brasilianische Künstler mit
seinen organischen, teils wuchernden
und begehbaren Installationen, in die
mitunter Riten der brasilianischen
Indianer fließen
BERG.-GLADBACH – Villa Zanders
DÜSSELDORF – K20
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
SOLINGEN – Kunstmuseum
www.villa-zanders.de
www.kunstsammlung.de
www.kollwitz.de
Ignacio Uriarte bis 7.6.
Skulpturale Inszenierungen mit Papier
und den Materialien im Büro, die
auf witzige und kritische Weise die
Bedingungen unserer Arbeitswelt
hinterfragen
Günther Uecker bis 10.5.
Der Düsseldorfer „Nagel“-Künstler und
Hauptvertreter der ZERO-Bewegung
mit wichtigen Installationen, seinen
Nagelreliefs und Dokumenten zum 85.
Geburtstag
Käthe Kollwitz bis 28.6.
Fotografien und Korrespondenzen,
die, ergänzt v.a. um frühe Kunstwerke,
das private Leben der sozialkritischen
Zeichnerin und Bildhauerin beleuchten
George Grosz bis 14.6.
Der berühmte Dada-Künstler und
kritische Zeichner mit Werken aus
seiner Berliner Zeit 1914-1931 als
Ausstellungspremiere des Zentrums für
verfolgte Künstler
KÖLN – Kunstverein
BOCHUM – Kunstmuseum
DÜSSELD. – Museum Kunstpalast
www.koelnischerkunstverein.de
UNNA – Zentrum für Lichtkunst
www.kunstmuseumbochum.de
www.smkp.de
Russische Avantgarde bis 31.5.
Fotografie und Zeichnung der Sepherot
Foundation, mit Werken aus dem
Russland des frühen 20. Jahrhunderts u.a.
von Malewitsch, Rodschenko und Tatlin
Wim Wenders bis 16.8.
Der berühmte Filmemacher zum 70.
Geburtstag in seiner Heimatstadt mit
einer Retrospektive seiner autonom
aufgenommenen analogen Fotografien
Petrit Halilaj bis 2.8.
Ein Shooting-Star der Kunstszene,
der in seiner Installation aus Zeichen
und Schrift von den Erinnerungen
und Dokumenten seiner Schulzeit in
Albanien ausgeht
BONN – Bundeskunsthalle
DUISBURG – Museum Küppersmühle
KÖLN – MAKK
www.kah-bonn.de
www.museum-kueppersmuehle.de
www.museenkoeln.de
Ärger im Paradies bis 11.10.
Beiträge von 14 internationalen
Künstlern der jungen und mittleren
Generation zum Themenbereich Garten
und Natur, zu sehen auf dem Dach der
Bundeskunsthalle
China 8: Malerei 15.5.-13.9.
Das Initial-Museum für die
Ausstellungsreihe CHINA 8, die ab Mitte
Mai in acht NRW-Museen passend zu
deren Konzept zeitgenössische Kunst
aus China vorstellt
System Design bis 7.6.
Systeme als ordnungs- und
chaosstiftende bildnerische und
funktionale Verfahren im Design der
letzten 100 Jahre mit Hauptwerken u.a.
von Breuer und Wagenfeld
BRÜHL – Max Ernst Museum
ESSEN – Museum Folkwang
KÖLN – Museum Ludwig
www.maxernstmuseum.lvr.de
www.museum-folkwang.de
www.museum-ludwig.de
Real Surreal bis 19.7.
Avantgarde-Fotografie aus der
Sammlung Siegert, mit Schwerpunkten
auf dem Surrealismus in Paris, der
Situation in Prag und der deutschen
Fotografie 1920-1950
Conflict, Time, Photography bis 5.7.
Fotografien zum Thema Krieg
zwischen 1855 und 2013 unter
Berücksichtigung des Zeitpunkts
der Aufnahme, der auch Jahre nach
dem Kriegsereignis liegen kann
Sigmar Polke bis 5.7.
Retrospektive zum berühmten Künstler,
der in seiner oft gesellschaftskritischen
Malerei experimentell gearbeitet und
auch Filme, Fotografien und Objekte
geschaffen hat
DORTMUND – H. Med. KunstVerein
HAGEN – Osthaus Museum
KÖLN – SK Stiftung Kultur
BEDBURG HAU – Museum Moyland
www.hmkv.de
www.osthausmuseum.de
www.photographie-sk-kultur.de
Das mechanische Corps bis 12.7.
Ein dichtes Sammelsurium von
mechanischen Konstruktionen,
Kostümen und fiktiven Entwürfen aus
Kunst und Populärkultur, das das 19.
Jh. zitiert
Hundertwasser bis 10.5.
Werkschau des österreichischen
Universalkünstlers, der mit seinen
ornamentalen Malereien, Architekturen
und mit seinem ökologischen
Engagement berühmt wurde
Martin Rosswog bis 9.8.
Ein Überblick über die Recherchen des
Soziologen und Fotografen, der bei
Bernd Becher studiert hat und sich
privaten Wohnhäusern in ganz Europa
zuwendet
49
www.arpmuseum.org
www.kunstmuseum-solingen.de
www.lichtkust-unna.de
The Future of Light Art bis 28.6.
Die drei Finalisten zum internationalen
Light Art Award, die Licht in LED-Bahnen
wiegen, Signale und Symbole leuchten
lassen und Hirnströme sichtbar machen
WUPPERTAL – Neuer Kunstverein
www.neuerkunstvereinwuppertal.de
hobbypopMUSEUM bis 10.5.
Die aus Düsseldorf stammende Gruppe
mit sechs Künstlern bzw. Architekten,
die in der Zusammenarbeit vor Ort eine
begehbare malerische Installation schaffen
WUPPERTAL – Von der Heydt-Kunsthalle
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Jan Albers bis 28.6.
Neuere Arbeiten des Düsseldorfer
Künstlers (geb. 1971), der in der
Auseinandersetzung mit Farbe und
Struktur Malerei als Medium befragt
WUPPERTAL – Waldfrieden
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Erwin Wurm bis 12.7.
Der angesagte österreichische Künstler,
der in seinen Werken Skulptur
und gesellschaftliche Verfasstheit
thematisiert, hier nun anhand des Topos
des Hauses
Empfehlungen von Thomas Hirsch
bildet
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Mira Moroz
Die Haus-Retter
Im Juni eröffnet das Technologie- und Bildungszentrum für Energieeffizienz und Barrierefreiheit
Bildung für alle – Die besten Adressen und Termine:
Alanus Werkhaus Weiterbildungszentrum
Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 17 13, www.alanus.edu/werkhaus
Das Alanus Werkhaus bietet zahlreiche künstlerische Kurse und Weiterbildungen für die berufliche Professionalisierung an, welche die Teilnehmer zum
Blick über den eigenen Tellerrand anregen.
BAW-Schule Akademie für Wirtschaft, EDV und Fremdsprachen
Hohenzollernring 55, Köln, Tel. (0221) 25 19 19, www.baw-schule.de
Ausbildung für Bürokaufleute, Betriebswirte und Profis im Rechnungswesen,
EDV und Englisch, auch Tages- und Wochenendkurse. Neu als IHK-Studiengänge: Internationale(r) ManagementassistentIn und Office-ManagerIn.
bm – bildung in medienberufen gmbh
Bischofsweg 48-50, Köln, Tel. (0221) 78 97 00, www.medienberufe.de
Aus- und Weiterbildung in Medienberufen, von staatlich geprüften Berufsabschlüssen mit Fachabitur über IHK-Berufsausbildungen bis zu dualen Studiengängen.
© Nabil Hanano/FH Köln
In Nordrhein-Westfalen heizen viele Haushalte buchstäblich zum Fenster
raus, gleichzeitig werden ihre Bewohner immer älter. Die Handwerkskammer zu Köln, das Netzwerk der regionalen Handwerkswirtschaft in Köln und
Bonn, trägt diesen Umständen nun Rechnung und startet im Juni an der
Hugo-Eckener-Straße das TBZ Energie und Bau, ein Technologie- und Bildungszentrum für Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Es „versteht sich mit
seinen vielseitigen Schulungs- und Informationsangeboten, vor allem auch
mit praktischen Vorführungen am Objekt, als Bildungsdienstleister für Zukunftsthemen und als kompetenter Partner für Fachhandwerker und Planer,
aber auch den interessierten Laien.“ Fachkundige Mitarbeiter beraten vor
Ort Handwerksbetriebe und -mitarbeiter über die neuesten Fortbildungsangebote und Schulungen. Viele Hausbesitzer erwarten mittlerweile von den
Handwerksbetrieben eigene Vorschläge und vielfältige Erneuerungen oder
Verbesserungsvorschläge. Der Handwerker wird zum Berater, die Erneuerung
zur klimapolitischen Investition. Wer mit anpacken möchte, kann sich auf
dem zweiten Bildungsweg auch bei den zertifizierten Weiterbildungsprofis
von br@intop schlau machen, die eng mit der Arbeitsagentur zusammenarbeiten und beispielsweise Umschulungen zum Elektroniker anbieten.
Infos unter: hwk-koeln.de/weiterbildung oder braintop.de
Tag der
2015
Schüler- und Elterninformationstag am:
nter:
Programm online u
tudieninfos
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30.5.2015 von 9.00 – 16.00 Uhr
Fachhochschule Köln – Campus Deutz
Betzdorfer Str. 2, 50679 Köln
50
FOKUS KUNST
FOKUS BERUF
FOKUS 360°
FOKUS FERIEN
\ Kunst to go: Offenes Malatelier am Vormittag oder Abend *
\ Land Art: Mit Natur und Landschaft arbeiten
\ Räumliches Zeichnen und Perspektive
\ Eisen und Feuer: Schmieden
\ Steine aufwecken II (Bildhauerei)
\ Gegenständliche Malerei
\ Farbenlehre
\ Fotografisch sehen lernen
\ Experimentelle Zeichnung: Dem Zufall folgen
\ Ölfarben: Intensität und Leuchtkraft
\ Zeichnen und körperliche Präsenz : Alexander-Technik nutzen
\ Das Bild des Menschen: Aktzeichnung heute
\ Portraitzeichnung: Dem Individuum auf der Spur
* „Kunst to go“: Hier können Sie jede Woche
spontan und ohne Voranmeldung teilnehmen.
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08.05. – 10.05.
08.05. – 10.05.
29.05. – 30.05.
29.05. – 09.10.
29.05. – 31.05.
04.06. – 07.06.
19.06. – 21.06.
19.06. – 21.06.
04.09. – 06.09.
11.09. – 13.09.
11.09. – 13.09.
11.09. – 13.09.
SICHERN
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Seminare zur berufWeiterbildung
ERÖFFNEN lichen
und Kunstkurse
\ Demografischer Wandel in Unternehmen
\ Beschwerdemanagement: Mit Unzufriedenheit umgehen
\ Akquise-Kompetenz für Freiberufler
\ Train the trainer: Erfolgreich schulen
\ Design Thinking: Veränderungsprozesse gestalten
\ Visuelle Kommunikation für Mediatoren und Coaches
\ Status und Macht in der Kommunikation
\ Mediation im Gesundheitswesen
\ Führung kompetent gestalten
\ Ausbildung zum Mediator
26.05. – 29.05.
27.05. – 28.05.
28.05. – 30.05.
08.06. – 10.06.
Weiterbildung und Qualifizierung
von Fachkräften im Handwerk
10.06.
12.06. – 13.06.
18.06. – 19.06.
19.06. – 20.06.
07.07. – 09.07.
28.08.15 – 27.02.16
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für die Berufsgruppen des Sozial- und Gesundheitswesens mit den Schwerpunkten BWL, Management, Fachwirteausbildungen, Erziehungswissenschaften, Inklusions- und U3-Qualifizierungen, Sprachförderung mit individuellem
Teilnehmercoaching.
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Obenmarspforten 7-11, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45,
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Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse.
HMKW – Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft / University of Applied Sciences
Campus Köln, Höninger Weg 139, Tel. (0221) 222 139 11, www.hmkw.de
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Lievelingsweg 102-104, Bonn, Tel. (0228) 62 93 10, www.sbb-stipendien.de
Die Stiftung betreut mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung das Weiterbildungsstipendium und das Aufstiegsstipendium. Wer aus
dem Beruf heraus ein Studium plant, ist beim Aufstiegsstipendium richtig. Der
Schulabschluss spielt keine Rolle, was zählt sind die Leistungen in Ausbildung
und Berufspraxis. Die aktuelle Online-Bewerbung ist bis zum 29. Juni möglich:
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Seit 22 Jahren bilden wir Mediatorinnen/Mediatoren
nach den Standards des Bundesverband Mediation
BM aus. - als Bildungsurlaub anerkannt
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Die Preußen auf Melaten
Eine Führung über den Friedhof Melaten
mit Johannes Ralf Beines
Klar bringt mich ein
Studium vorwärts!
Do 07.05.2015, 17:30 – 20:00 Uhr
In Kooperation mit dem LVR und der
Ausstellung „erfasst verfolgt vernichtet“
Der Kölner Waisenhausdirektor
Friedrich Tillmann
Mo 11.05.2015, 19:00 – 21:00 Uhr
LVR- Landeshaus, Nordfoyer,
Köln Deutz
, für Fachkräfte mit Berufsausbildung
, Studienförderung auch berufsbegleitend
, Online-Bewerbung ab 14. April 2015
Friedensbildungswerk Köln
Neues Programm & Infos unter:
www.friedensbildungswerk.de
Kontakt: [email protected]
www.aufstiegsstipendium.de
53
Auswahl
Bühne
Literatur
FREIE WALDORFSCHULE KÖLN
LITERATURHAUS
Mi 13.5. 19.30 Uhr
Theater Total: Böse Geister
So 17.5. 19.30 Uhr
Marie T. Martin
Eine Kölner Premiere: Das neue Buch der
Brinkmann-Stipendiatin und Preisträgerin
des Förderpreises des Landes NRW trägt
den vielsagenden Titel „Woher nehmen
Sie die Frechheit, meine Handtasche zu
öffnen?“ - wobei die Frage die Richtung
vorgibt: In der Handtasche einer Frau
sammelt sich im Laufe der Zeit so einiges an. Ähnlich heterogen sind die Geschichten der 1982 in Freiburg geborenen
Schriftstellerin: Da geht es um eine Frau,
die im Schrank wohnt, einen Mann, der
sich in einen Fisch verwandelt und ein
Mädchen, das sich auflöst, wenn man genau hinsieht. Mit Marie T. Martin spricht
Michael Serrer, musikalisch wird sie von
Janko Hanushevsky am E-Bass begleitet.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Kultursonntags des Kölner Stadt-Anzeigers:
ermäßigter Eintrittspreis.
Info: 0221 995 55 80
Das Theater Total ruft jedes Jahr 30 Künstler aus ganz Deutschland zusammen, um
einen Auftritt zu proben und in einer
dreimonatigen Tour zu zeigen. Aktuell setzen sich die jungen Artisten, Schauspieler
und Akrobaten mit Fjodor Dostojewskijs
Roman „Böse Geister“ auseinander, der
nichts von seiner Aktualität eingebüßt hat.
Im Mittelpunkt steht die Figur des Nikolaj
Stawrogin, der, in seine Heimat zurückgekehrt, Neid, Intrige und Angst vorfindet. Auf
der Suche nach sich selbst gerät er in die
Netzwerke der Nihilisten, die im 19. Jahrhundert in Russland Fuß fassten und den
jungen Nikolaj als Anführer gewinnen wollen. Für diesen stellt sich jedoch die Frage,
was im Leben überhaupt wichtig ist und für
was man kämpft. Diese Fragen sind auch in
Zeiten von Pegida und Co. relevant, denn es
geht nicht nur um politische Verantwortung, sondern auch darum, eine eigene
Meinung zu haben und diese zu vertreten.
Info: 0234 973 16 73
ten Weltkriegs zerstört. Dies geschah vor
70 Jahren. Dass diese Zeit der Zerstörung
nicht in Vergessenheit gerät, verdanken
wir zwei Nachkriegsfotografen, die im
Mittelpunkt der Bonner Ausstellung stehen. Hermann Claasen und Richard Petersen dokumentierten das Ausmaß der
Verwüstungen. Ihre Bildbände prägen bis
heute unsere Vorstellung von den in Trümmern liegenden Städten. 200 VintagePrints, Kontaktbögen und Dokumente sind
während der Ausstellung zu begutachten.
Info: 0228 207 02 99
Bis 7.6. Di-Fr & So 11 - 18, Sa 13 - 18 Uhr
1945 – Köln und Dresden.
Fotografien von Claasen und Petersen
Von allen deutschen Städten wurden Köln
und Dresden mit am schlimmsten durch
die Bombardierungen während des Zwei-
MUSEUM LUDWIG
bis 5. Juli, Di-So 10-18 Uhr
Sigmar Polke: Alibis
DÜSSELDORF
MUSEUM KUNSTPALAST
Fr 1.5. - So 16.8. Di-So 11–18 Uhr,
Do 11-21 Uhr
Wim Wenders. Landschaften.
Photographien
Sigmar Polke, Freundinnen, 1965/66,
Sammlung Fröhlich, Stuttgart, © Estate of
Sigmar Polke/VG Bild-Kunst, Bonn; Foto: Archiv
Sammlung Fröhlich
Kunst
BONN
LVR-LANDESMUSEUM
frühen Jahre als Fotograf erstellt hat, als
auch neuere Farbfotografien. Wenders
arbeitet stets ohne Hilfsmittel wie Stativ
oder Kunstlicht. Das Ergebnis lässt sich sehen: Der Betrachter taucht ein in skurrile,
manchmal einsame Momentaufnahmen,
die ganze Geschichten erzählen.
Info: 0211 566 42 100
Foto: Peter Lindbergh
Wim Wenders ist nicht nur ein erfolgreicher und bekannter Regisseur von
Filmen wie „Der Himmel über Berlin“,
sondern auch ein leidenschaftlicher Fotograf. In diesem Jahr wird der Künstler
70 Jahre alt. Zu diesem Anlass kann das
Publikum knapp 80 Bilder in Großformat
bewundern. Dabei sind sowohl SchwarzWeiß-Serien, die Wenders während seiner
Retrospektive des bedeutenden, 2010 in
Köln gestorbenen Künstlers, der mit seinen Malereien und Objekten häufig der
Pop Art zugerechnet wird, tatsächlich
aber gesellschaftskritisch und – vor allem
in seinem späteren Werk – experimentell
erfinderisch vorgegangen ist. Hoffentlich
wird in der Ausstellung deutlich, wie pointiert Polke Ironie gesetzt und Klischees
entlarvt hat. Neben Malerei und Zeichnung werden auch seine Fotoarbeiten und
Filme vorgestellt.
Info: 0221 22 12 61 65
www.koeln-erlebnistouren.de
Lust auf Kriminaltour,
Unterwelt- oder Brauhaustour?
Oder eine andere Entdeckertour?
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Tour-Agentur
Hohe Pforte 22 · 50676 Köln
Fon: 02 21 - 93 272 63
Fax: 02 21 - 93 272 64
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bei Buchung einer Gruppentour
Code: Ch201207
www.koeln-erlebnistouren.de
54
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM
Fr, 1.5. – So, 12.7.
Werner Herzog & Hercules Segers:
Seelenlandschaften
POST
M
AN DIE REDAKTION
ERNSTHAFT?!
02
betr.: Thema 0415
WOHNART
www.choices.de/thema
Foto: Robin Holland
„Das Hörensagen der Seele“ ist eine Videoinstallation des bekannten Filmemachers
Werner Herzog. Schon 2012 wurde er mit
seinem Projekt bekannt, allerdings jenseits
des großen Ozeans, in Amerika. Das Kölner
Museum ist das erste europäische Museum, das Herzogs Installation zu uns bringt.
In seiner Arbeit schafft Herzog eine Verbindung zu dem Künstler Hercules Segers,
der wohl zu den Modernsten seiner Art im
16. und 17. Jahrhundert zählte. Die Ausstellung zeigt verschiedenste Radierungen,
Gemälde und Arbeiten von Segers Vorgängern und Nachfolgern. Die Verbindung
zwischen Allem schafft Herzogs „Hearsay
of the Soul“, mit dem er bereits sein Publikum auf der New Yorker Whitney Biennale
2012 begeisterte.
Info: 0221 22 12 11 19
ZUSAMMENGESTELLT VON: T. HIRSCH, M.
KOLARIK, A. LENKEWITZ
A
I
HÖHEPUNKTE
Samstag
20:00 Uhr
Reiner Kröhnert
IMPRESSUM
„Mutti Reloaded“
€ 16,– VVK/18,– AK
Das kann ja wohl nicht wirklich
ernst gemeint sein? Nun sind die
Alten, die maßgeblich zum Wohlstand dieses Landes beigetragen
haben, wieder Teil des Problems
und müssen ihre Wohnungen räumen? Am besten noch, damit ein
paar reiche Bürgersöhnchen darin ihr Studium absitzen können?
Und dann am besten gleich ins
Altersheim und bis zum Ende aller
Tage von unterbezahlten Pflegern
schickanieren lassen? Mir fällt dazu
nichts mehr ein, dieser Gesellschaft
ist die Menschlichkeit abhanden
gekommen.
SCHAU S TA L L
08
10
Freitag
19:30 Uhr
Major Heuser + Band
„Tour 57“
€ 18,– VVK/22,– AK
SCHAU S TA L L
Sonntag
Jazz im Foyer
11:30 Uhr
Frank Muschalle Trio
€ 10,– VVK/12,– AK
SCHAU P L AT Z
Sonntag
16:30 Uhr
Brother Dege and the
Brotherhood of Blues
Blues am Nachmittag
€ 10,– VVK/12,– AK
Von Corinna N.
Wir freuen uns auf weitere Zuschriften oder Online-Kommentare
[email protected]
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen
von LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten
Kommentare geben nicht zwangsläufig die
Meinung der Redaktion wieder.
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
SCHAU S TA L L
13
Mittwoch
20:00 Uhr
Peter Vollmer
„Frauen verblühen, Männer
verduften – Folge 2“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
15
Freitag
17:00 Uhr
COCOMICO Theater
„Bibi Blocksberg –
HEXEN HEXEN ÜBERALL“
€ 10,– VVK/12,– AK
SCHAU P L AT Z
16
Samstag
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Silvia Bahl, Jessica Düster, Hartmut Ernst,
Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher,
Thomas Hirsch, Kirsten Jantke, Klaus Keil,
Marianne Kolarik, Anna Lenkewitz, Jules
Lux, Bernhard Krebs, Christian Meyer, Anne
Nüme, Christoph Ohrem, Peter Ortmann,
Jan Schliecker, Olaf Weiden, Romy Weimann, Hans Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl, Janina
Wittmann
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: [email protected]
www.berndt-media.de
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
20:00 Uhr
Buchhaltung:
Karin Okniewski
Großes Sinfoniekonzert
Titelbild: Angela Richter und Julian
Assange © Oliver Abraham.
SCHAU P L AT Z
Donnerstag
20:00 Uhr
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
1LIVE O-Ton-Charts
€ 21,– VVK/26,– AK (k. Erm.)
SCHAU P L AT Z
Freitag
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
20:00 Uhr
Helmut Gote
„Einfach Gote Tour 2015“
Kochshow
€ 20,– VVK/23,– AK
SCHAU P L AT Z
30
Chefredaktion: Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Kammerorchester
Bergisch Gladbach
€ 16,– VVK/18,– AK
21
29
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
Samstag
20:00 Uhr
Till Reiners
„Da bleibt uns nur die Wut“
€ 16,– VVK/18,– AK
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
SCHAU S TA L L
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schauplatz
Schaustall
Hauptstraße 129
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
40764 Langenfeld
Info: 02173 - 794 46 00
facebook.com/SchauplatzLangenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten,
Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie
Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl.
Gebühren. www.schauplatz.de
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reguläre Grundgebühr: 24,90 €/mtl. bei Internet-Flat und Telefon-Flat; 29,90 €/mtl. bei Doppel-Flat und Internet-Flat Premium sowie 34,90 €/mtl. bei Doppel-Flat Premium. Bei
Wahl einer höheren Bandbreitenoption werden ab dem 7. Monat nach Vertragsabschluss folgende Aufpreise erhoben: 5 € bei mit bis zu 50.000 kbit/s; 10 € bei mit bis zu 100.000
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mit dem Anschlusscheck auf netcologne.de, welches Produkt bei Ihnen verfügbar ist. Alle Pakete beinhalten eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten. Die Aktionen gelten bis zum 30.06.2015 und
richten sich an Privatpersonen, die in den letzten 3 Monaten keine NetCologne Kunden waren und bis zum 31.12.2015 an das NetCologne Netz angeschlossen werden können. Hinweise zum Endgerät:
Abhängig von der Netztechnologie werden unterschiedliche Endgeräte angeboten. Ein Anspruch auf ein bestimmtes Endgerät besteht daher nicht. Weitere Infos und Anschlusscheck unter netcologne.de.
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