Thomas Stanovic

IM AUGEN_BLICK
Positionen der Outsider Art zu Gast in Braunschweig
Impressum
Katalog zur Ausstellung IM AUGEN_BLICK
6. März bis 8. Mai 2015
© Februar 2015
Galerie Geyso 20 und Autoren
Ausstellung und Katalog
Dr. Gerhild Kaselow, Nina Roskamp, Hans Wesker
Katalogkonzept und grafische Gestaltung
Hans Wesker
Fotos
Kunsthaus Kat 28, Atelier hpca, Kunstwerkstatt Mosaik, Hans Wesker
Bildbearbeitung
Hans Wesker
Positonen der Outsider Art zu Gast in Braunschweig
Beteiligte Ateliers, Sammlungen und Künstler_Innen
Sechzehn künstlerische Positionen aus unterschiedlichen zeitlichen und örtlichen Zusammenhängen treffen in der Galerie Geyso20 zusammen.
atelier hpca, Oberschleißheim: Christine Fredl
Geyso20, Braunschweig: Dirk Geffers, Mario Ohmes,
Thekla-Maria Schmidtmeier
Kunsthaus KAT18, Köln: Nicole Baginski, Sarah Jauß
Kunstwerkstatt Mosaik, Berlin: Till Kalischer
Sammlung Turhan Demirel, Wuppertal:
Cristine Cambrea, Ted Gordon, Martha Grunenwaldt,
Damian Michaels, Kelly Moore, Paula Pipa, August
Walla
Sammlung Torsten Uhde, Braunschweig: Christoph
Stark
Thomas Stanovic, Stuttgart
Verbindendes Element ist der besondere Blick
der dargestellten Personen, Köpfe, Portraits,
Figuren: Sie fesseln mit ihren Augen, fixieren
den Betrachter, bedrängen ihn und heften sich
an seine Fersen. Lassen ihn aber auch Innehalten angesichts der Melancholie, die aus einigen
Gesichtern spricht.
Geyso20 versammelt Bilder von Künstlern aus
Deutschland, Belgien, Österreich, USA und Australien, die erstmals in Braunschweig zu sehen sind.
Herausgeber:
Lebenshilfe Braunschweig gemeinnützige GmbH
Wir danken für Ihre Unterstützung
Impressum
Katalog zur Ausstellung IM AUGEN_BLICK
6. März bis 8. Mai 2015
© Februar 2015
Galerie Geyso20 und Autoren
Ausstellung und Katalog
Dr. Gerhild Kaselow, Nina Roskamp, Hans Wesker
Katalogkonzept und grafische Gestaltung
Hans Wesker
Fotos
atelier hpca, Kunsthaus Kat 28, Kunstwerkstatt
Mosaik, Hans Wesker
Bildbearbeitung
Hans Wesker
Positonen der Outsider Art zu Gast in Braunschweig
Beteiligte Ateliers, Sammlungen und Künstler_Innen
Sechzehn künstlerische Positionen aus unterschiedlichen zeitlichen und örtlichen Zusammenhängen treffen in der Galerie Geyso20 zusammen.
atelier hpca, Oberschleißheim: Christine Fredl
Geyso20, Braunschweig: Dirk Geffers, Mario Ohmes,
Thekla-Maria Schmidtmeier
Kunsthaus KAT18, Köln: Nicole Baginski, Sarah Jauß
Kunstwerkstatt Mosaik, Berlin: Till Kalischer
Sammlung Turhan Demirel, Wuppertal:
Cristine Cambrea, Ted Gordon, Martha Grunenwaldt,
Damian Michaels, Kelly Moore, Paula Pipa, August
Walla
Sammlung Torsten Uhde, Braunschweig: Christoph
Stark
Thomas Stanovic, Stuttgart
Verbindendes Element ist der besondere Blick
der dargestellten Personen, Köpfe, Portraits,
Figuren: Sie fesseln mit ihren Augen, fixieren
den Betrachter, bedrängen ihn und heften sich
an seine Fersen. Lassen ihn aber auch Innehalten angesichts der Melancholie, die aus einigen
Gesichtern spricht.
Geyso20 versammelt Bilder von Künstlern aus
Deutschland, Belgien, Österreich, USA und Australien, die erstmals in Braunschweig zu sehen sind.
Herausgeber:
Lebenshilfe Braunschweig gemeinnützige GmbH
Wir danken für ihre Unterstützung
IM AUGEN_BLICK
Positionen der Outsider Art zu Gast in Braunschweig
1
Der Augenblick als künstlerische Aufgabenstellung
„Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren.“
(Søren Kierkegaard)
Das Festhalten des Momentes für eine nach
menschlichen Maßstäben begriffene Ewigkeit ist wohl einer der Urgründe künstlerischer Betätigung des Menschen; begründet
aus dem Verlangen, der allgegenwärtigen
Vergänglichkeit alles Wahrnehmbaren etwas
entgegenzusetzen.
Das Bannen des Augenblickes enthält
damit zwei wesentliche Aspekte künstlerischen Schaffens. So beschreibt der Begriff
„Augenblick“ den Antrieb für eine lange
Reihe künstlerischer Werke, gleich ob sie
sich ausdrücklich oder nur en passant dem
Zeitlichen widmen.
Bezogen auf das Motiv des Portraits beschreibt der Begriff „Augenblick“ aber auch
den Bildinhalt, aus dem heraus die im Moment des Malens oder Zeichnens festgehaltenen Augen der dargestellten Person dem
Betrachter entgegenblicken.
Besonders sinnfällig wird am Beispiel des
Portraits aber noch eine dritte Dimension
des Begriffes „Augenblick“. Beschreibt er
doch auch den Vorgang des Verfertigens
eines künstlerischen Werkes selbst, indem
es als Produkt der Wahrnehmung des aus
2
seinen Augen blickenden Künstlers entsteht.
Die poetische Definition des „Augenblicks“
durch den dänischen Schriftsteller, Theologen und Philosophen Søren Kierkegaard
bringt die Vielschichtigkeit des Begriffes
in besonderer Weise zum Ausdruck und
verweist zugleich auf eine tiefere, spirituelle,
theologische Dimension des Augenblicks als
kleinstes Element und zugleich als Antipode der Ewigkeit. Denn auch die Ewigkeit
besteht aus Augenblicken.
Eine besondere künstlerische Bewertung
fand der Augenblick in der Zeichnung und
der Malerei der expressionistischen Künstlergruppe „Brücke“. Jene, am 7. Juni 1905 in
Dresden von den vier Architekturstudenten
Ernst Ludwig Kirchner, Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gegründete
Künstlergruppe formulierte den Anspruch:
„Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und
unverfälscht wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.“ (Kirchner, 1906). Bei der von
ihren Protagonisten postulierten raschen
Arbeitsweise galt es dementsprechend, den
Augenblick im Moment der Wahrnehmung
zu Papier zu bringen. In Abwendung vom
akademischen Formalismus, unter Hintanstellung von Reflexion, ohne geistige
3
Überformung des unvermittelten bildlichen
Eindrucks sollte das Kunstwerk in erster Linie
als unmittelbarer Ausdruck des spontanen,
kreativen Empfindens wiedergegeben
werden.
Zu den bevorzugten Sujets derjenigen, die
sich der Künstlerbewegung Brücke anschlossen, gehörten unter anderem der Mensch in
Bewegung, Akte und Badende. Diese Motive
wurden häufig unter Verzicht auf Details, in
bewusster Vereinfachung und Veränderung
der Form und vergröberter Darstellung oft
in intensiven und kontrastreichen, verfremdeten Farben wiedergegeben. Die dadurch
erzielte „holzschnittartige“ Malerei findet
ihren Widerklang in der bevorzugten Verwendung dieser Technik neben Lithografie
und Aquarell.
Betrachtet man die in der Ausstellung „Im
Augen_Blick“ zusammengestellten Werke
fallen erstaunliche Parallelen ins Auge:
So wecken die Werke eines Ted Gordon mit
ihrer ornamentalen, kontraststarken Linienführung schon beim ersten Betrachten einen
Eindruck, der an Techniken des Holzschnittes
erinnert. Die kantigen Gesichter der männlichen Gesichter entsprechen zudem dem
Prinzip der geometrisch aufgefassten, vergröberten Wiedergabe organischer Formen.
Das Portrait „Mutter Aloisia“ von August
Walla, das in einzelnen Partien ebenfalls eine
starke Ornamentik aufweist, weckt, trotz der
gänzlich abweichenden Technik vor allem
wegen der durch deutliche Linien voneinander abgesetzten Farbfelder, Anklänge etwa
an Kirchnersche oder Heckelsche Farbholzschnitte.
4
Starke flächige Farbkontraste finden sich
auch bei den Acryl-Arbeiten von Christine Fredl, etwa dem großen Bildnis „Serge
Vollin“ oder der „Sabine Münch“, sowie bei
den Werken von Sarah Jauss, „Afrikanerin,
die heiratet“ oder „Ballauf und Schenk“ von
Nicole Baginski.
Mit stark vereinfachten, oft auf geometrische
Grundformen zurückgeführten Bildelementen heben sich die strengen Gesichter
Thomas Stanovics von den vorgenannten
Arbeiten deutlich ab, greifen aber in gleicher
Weise auf Gestaltungsprinzipien der BrückeProtagonisten zurück. Ebenso wie die
Farbstift-Portraits von Martha Grunenwaldt,
erzeugen sie beim Betrachter jene düsterbeunruhigte Ungewissheit, wie Sie uns
beispielsweise aus den Werken Ernst Ludwig
Kirchners auch hundert Jahre später noch
ahnungsvoll anweht.
Eine thematische Übereinstimmung mit
„Brücke-Sujets“ findet sich auch in der
Anmutung des Werkes von Christoph Stark.
Wenngleich ohne Titel und mit der eigenwilligen Zutat der zahlreichen, über die
gesamte Bildfläche verstreuten Augäpfel-Ansichten weitere Assoziationsfelder eröffnend,
lässt der weibliche Dreiviertel-Akt in seiner
anatomisch verzerrten, leicht verdrehten
und wiederum vergröberten Darstellung des
kaum bekleideten, mutmaßlich weiblichen
Körpers unweigerlich an die Darstellungen
von Badenden denken, wie sie von Ernst
Ludwig Kirchner und vor allem von Otto
Müller in den ersten Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts geschaffen worden sind.
Andere Assoziationen, wecken die Arbeiten
von Thekla-Maria Schmidtmeier. In einer sehr
eindrucksvollen Collagen-Technik kombiniert sie schwarzweiß fotokopierte Fotografien von Gesichtspartien mit stark farbigen,
malerischen Ergänzungen zu maskenhaften
Portraits. Maskenhafte Züge haben auch die
„Totengesichter“ von Dirk Geffers sowie in
ganz anderer, ornamentaler Ausprägung die
Werke von Damian Michaels.
Paula Pipa, Denker 2009
Enkaustik, Kugelschreiber auf Papier, 29,7 x 21 cm
Sammlung Turhan Demirel
Mario Ohmes und Till Kalischer wiederum
stellen die von ihnen wiedergegebenen Personen in einen größeren Zusammenhang.
Als Gruppenbilder mit einer angedeuteten
Umgebung, sind die Darstellungen von
Ohmes nicht so unmittelbar auf Gesicht und
Augen der Abgebildeten konzentriert. Die
Figuren von Kalischer werden durch grafisch
gestaltete Textpassagen, welche teilweise
sämtliche freien Bildflächen einnehmen, in
einen erzählerischen Kontext gesetzt.
Ebenso wie bei allen anderen der ausgestellten Werke stechen aber vor allem
die herausragende Ausdrucksstärke der
dargestellten Augen hervor. Sie sind es, die
allen Werken mal starr geradeaus guckend,
mal mehr oder weniger verdreht, aufgerissen, zusammengekniffen, scheinbar rollend
oder schielend, rund oder mandelförmig,
gedoppelt, eingefasst oder isoliert, maskenhaft oder bewegt ihre besondere Intensität
verleihen. Sie blicken aus fast allen Bildern
den Betrachter in einer atemberaubenden
Direktheit an und scheinen zugleich einen
Blick ins Innere, ins Selbst der Dargestellten
– vielleicht der Darstellenden? – zu erlauben
und bezeugen damit sinnfällig den individuellen, nicht chronometrischen Aspekt
des Augenblickes oder, um es auch zum Abschluss mit Kierkegaard zu sagen: „Was aber
ist denn dies mein Selbst? Wollte ich von
einem ersten Augenblick sprechen, einem
ersten Ausdruck dafür, so ist meine Antwort:
es ist das Abstrakteste von allem, das doch
in sich zugleich das Konkreteste von allem
ist - es ist die Freiheit.“ (Søren Kierkegaard, in:
Entweder – Oder, 1843)
Bertold Schmidt-Thomé, Berlin
5
Sammlung Demirel
August Walla
Mutter Aloisia, o.J.
Buntstift auf Zeichenkarton, ca. 26,5 x 18,5 cm
6
7
Kelly Moore
Sammlung Demirel
Cristine Cambrea
Ink Blot, 2008
Mischtechnik auf Aquarellpapier, 38 x 28 cm
8
Forget, 2005
Mischtechnik auf Hartfaser, Collage, 25 x 20 cm
9
Sammlung Demirel
Damian Michaels
Beinart Energy Manifest, 2007
Farbtusche auf Papier, 29,6 x 21 cm
10
Spirit of the land, 2005
Acryl, Filzstift auf Papier, 57 x 44,3 cm
11
Sammlung Demirel
Ted Gordon
Martha Grunenwaldt
Ohne Titel, o.J.
Farbstift, Filzstift auf Papier, 30,8 x 25 cm
Ohne Titel, o.J.
Farbstift auf Papier, 29,6 x 21 cm
Svengali’s Competitor, 1990
Marker und Stifte auf Karton, 23,8 x 23,8 cm
Prize Winner, 1992
Marker und Stifte auf Karton, 25,2 x 20,3 cm
12
13
Kunstwerkstatt Mosaik
Till Kalischer
Das ist Claudia Ponner ist 34 Jahre alt, 2006
Buntstift, Kugelschreiber auf Papier, 50 x 35 cm
Dis ist auch ne nette Frau, 2011
Buntstift, Filzstift auf Papier, 70 x 50 cm
Die Anne Geisberg …, 2005
Buntstift, Kugelschreiber auf Papier, 35 x 25 cm
14
15
Sarah Jauß
Kunsthaus KAT 18
Sarah Jauß
O.T. (Frau mit Blume), 2006
Mischtechnik, 70 x 50 cm
16
O.T. (Frau mit blauem Kleid), o.J.
Mischtechnik, 70 x 50 cm
Frau mit Mütze, o.J.
Mischtechnik, 70 x 50 cm
Afrikanerin, die heiratet, 2004
Mischtechnik, 70 x 50 cm
17
Kunsthaus KAT 18
Nicole Baginski
Ballauf und Schenk, 2008
Mischtechnik, 70 x 50 cm
18
Der neue Bürgermeißter Johrger Rötes, 2011
Mischtechnik, 70 x 50 cm
Das wahr ich, 2008
Mischtechnik, 70 x 50 cm
19
atelier hpca
Christine Fredl
Serge Vollin, 2005
Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
20
Sabine Münch, 2005
Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
Sebastian, 2005
Acryl auf Leinwand, 100 x 80 cm
21
Thomas Stanovic
Thomas Stanovic
Der Prinzgrafen des Russischen und Rumänischen, o.J.
Ölkreide auf Papier, 84 x 59,4 cm
22
Der Prinz von Costayus, o.J.
Ölkreide auf Papier, 84 x 59,4 cm
Die rote Pauke (Paukengesicht), o.J.
Ölkreide auf Papier, 84 x 59,4 cm
23
Thekla-Maria Schmidtmeier
Atelier Geyso20
Thekla-Maria Schmidtmeier
Ohne Titel, 2011
Mischtechnik auf Papier, 42 x 29,7 cm
24
Ohne Titel, 2011
Mischtechnik auf Papier, 42 x 29,7 cm
Ohne Titel, 2011
Mischtechnik auf Papier, 42 x 29,7 cm
25
Atelier Geyso20
Dirk Geffers
Lebende und Totengesichter, 2014
Acryl, Bleistift auf Papier, 22 x 45 cm
26
Totengesichter, 2014
Acryl, Bleistift auf Papier, 22 x 45 cm
27
Atelier Geyso20
Sammlung Thorsten Uhde
Mario Ohmes
Ohne Titel, 2001
Bleistift auf Papier, 29,7 x 42 cm
Christoph Stark
Ohne Titel, 2010
Bleistift, Filzstift, Farbstift auf Papier, 70 x 50 cm
Sammlung Torsten Uhde
28
29
Biografien
Nicole Baginski
Ted Gordon
Damian Michaels
Thekla-Maria Schmidtmeier
Nicole Baginski, 1975 in Köln geboren, arbeitet im Kunsthaus KAT 18 in Köln.
Ted Gordon, 1924 in Louisville, Kentucky, lebt und arbeitet in Laguna Hills,
Damian Michaels, 1969 in Virginia geboren, wanderte 1994 nach Melbourne,
Thekla-Maria Schmidtmeier, 1968 in Helmstedt geboren, arbeitet seit 2006
In ihren Bildern wendet sie sich dem Menschen zu und legt dabei besonderes
Kalifornien. Die mit wirbelnden, sich kreuzenden Linien und Spiralen ausge-
Australien aus, wo er heute lebt und arbeitet. Er ist ein markanter Vertreter der
im Atelier Geyso20 in Braunschweig. Sie erfasst den Bildgegenstand mit einer
Gewicht auf die Gesichter, auf die Augen, auf die Mimik, auf den Blick, auf
füllten, spannungsgeladenen Gesichtszeichnungen betrachtet er als Selbst-
Visionary Art und sieht sich als Vermittler zwischen okkulten Welten und dem
Linie, die so einfach wie möglich ist und doch das Wesentliche erhält. Dann
die Hautfalten, auf die Gestaltung der Haare. Neben der Absicht, bestimmte,
portraits und meint dazu: „Diese doodles sind meine Art mich auszudrücken.
Diesseits. Seine mit Tusche und Farbstiften angefertigten Zeichnungen zeugen
kommt noch ein wenig Farbe dazu, hier und dort ein bisschen Kohle: Die Leere
namentlich genannte Personen zu portraitieren, entstehen so gleichzeitig
Ich spiele Hunderte von Rollen, aber trotzdem mich.“ Werke befinden sich in
von Einfallsreichtum, präziser Linienführung und Detailbesessenheit. Seine
offen zu halten, den Gedanken einen Spielraum zu geben, ist zweifellos ein
Studien zum menschlichen Charakter. (www.kunsthauskat18.de)
der Collection de l’art brut, Lausanne und in der Musgrave-Kinley Collection in
Arbeiten befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen.
Anliegen ihres künstlerischen Ausdrucks. (www.geyso20.de)
London. (www.outsider-bildwelten.de)
(www.rawvision.de)
Cristine Cambrea
Cristine Cambrea, in New York aufgewachsen, lebt und arbeitet in Melbourne,
Martha Grunenwaldt
Kelly Moore
Thomas Stanovic
Thomas Stanovic, 1977 geboren, lebt und arbeitet in einer Einrichtung der
Florida. Sie bezeichnet sich selbst als Visionary Artist und lässt sich im künstle-
Martha Grunenwaldt, Belgien, 1910 – 2008, entdeckt erst mit 71 Jahren
Kelly Moore lebt und arbeitet in Santa Fe in New Mexico, USA. Er bringt seine
Sozialpsychiatrischen Hilfen in Stuttgart. Erfahrungen in der Kunsttherapie
rischen Prozess von Intuition und Emotionen leiten. Cristine Cambrea erschafft
ihre Vorliebe für die künstlerische Arbeit. Sie malt auf den Rückseiten von
Gedanken und Empfindungen auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck: Er
machen ihm seine künstlerischen Bedürfnisse und Fähigkeiten bewusst. Er
mehrschichtige, sich überlagernde surreale Welten, die sich dem Betrachter
Karten und politischen Postern, um ihre Vorstellungen einer idealen Welt zu
malt, schreibt Gedichte und gestaltet seine Umgebung. Sein künstlerisches
entwickelt sich zu einem obsessiven Künstler, der in besonderer Weise dem
immer neu erschließen sollen. (www.ccambrea.com)
entwerfen. Es entsteht eine Vielzahl von weiblichen Darstellungen in häufig
Wollen manifestiert sich in dem „Dark Bird Palace“, den Kelly Moore als über-
Portrait verpflichtet ist. (www.zeigdeinekunst.de)
überbordenden kleinteiligen Architekturlandschaften. Ihre Werke sind unter
bordende künstlerisch gestaltete Installation geschaffen hat und als Atelier
anderem in der abcd collection, Paris und in der Art en Marge Collection,
und Verkaufsstand nutzt. (www.kellymoore.net)
Christine Fredl
Brüssel vertreten. (www.kdoutsiderart.com)
Christine Fredl, 1971 in München geboren, arbeitet seit 2000 im atelier hpca
in Oberschleißheim. Von der Zeichnung, über die Druckgrafik, bis hin zur
Malerei bearbeitet sie ein konstantes Formenrepertoire mit Gespür für die
Sarah Jauß
Mario Ohmes
Christoph Stark
Christoph Stark, 1962 in Peine geboren, arbeitet seit 1986 in der Kunstwerkstatt Neuerkerode und gehört seit 1997 zum Ensemble des Theater Endlich.
Mario Ohmes, 1966 in Braunschweig geboren, arbeitet von 1993 bis 2005 im
Im Werk von Christoph Stark beeindrucken die Darstellungen von Frauen.
Wirkung des jeweiligen Mediums. 2005 beginnt sie mit einer umfangreichen
Sarah Jauß, 1975 in Kaiserslautern geboren, arbeitet künstlerisch im
Atelier Geyso20 in Braunschweig. In seinen Bildern bringt er Erinnerungen
Mit ihren verrenkten Körpern und verschobenen Gliedmaßen bekommen sie
Serie von großformatigen Bildnissen, in denen die Menschen ihrer Umgebung
Kunsthaus KAT 18 in Köln. Ihr Thema ist der Mensch, genauer betrachtet der
und persönliche Wünsche zum Ausdruck. Seine Figuren wirken wie aus
etwas explizit Künstlerisches. (www.neuerkerode.de)
dargestellt werden. (www.atelier-hpca.de)
weibliche Mensch: Sarah Jauß zeigt die Frauen in ihrer Stärke und Verletz-
Drähten aufgebaut. Aus dem Liniengewirr ihrer marionettenhaften Körper
lichkeit, nicht selten traurig oder sanft-verträumt. Sie zeigt sie in schönen,
schieben sich die Köpfe mit ausdrucksstarken Gesichtern an langen Hälsen
vielfarbigen Kleidern und meistens mit langen Haaren. „Frauen sind mein
hervor. Linienverläufe zwischen den Menschen verweisen auf Beziehungen
Motiv, weil Frauen immer zu kurz kommen“ erklärt die Künstlerin. (www.
und Kontaktaufnahme. (www.geyso20.de)
Dirk Geffers
Dirk Geffers, 1949 in Braunschweig geboren, arbeitet seit 2005 im Atelier GeyKlänge, Größenverhältnisse und Perspektiven. Er betrachtet seine Umgebung
mit dem Blick des Künstlerforschers. Themen kommen zu ihm und halten ihn
Till Kalischer
August Walla, 1936 in Klosterneuburg, Österreich, geboren und 2001 gestorben, fällt früh durch seine außergewöhnliche Kreativität und Unangepasstheit
kunsthauskat18.de)
so20 in Braunschweig. Er zeichnet, malt, schreibt Texte, erfindet Namen, prüft
August Walla
Paula Pipa
auf. Er bemalt und beschriftet seine gesamte Umgebung, die Wände seines
Zimmers, Möbel, Bäume und Straßen. Im Laufe der Zeit entwickelt er eine
Paula Pipa, 1967 geboren, lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Wuppertal.
persönliche Mythologie, eine mystisch-magische Welt mit Göttern, Dämonen,
eine ganze Zeit gefangen, bis er sie künstlerisch abgearbeitet hat und Neues
Till Kalischer, 1967 in Berlin geboren, arbeitet seit 2002 in der Kunstwerkstatt
In den neunziger Jahren begann die Autodidaktin künstlerisch zu arbeiten und
Symbolen und seltsamen Wörtern. August Walla zählt neben Johann Hauser
anfängt. (www.geyso20.de)
Mosaik Berlin. Er zeichnet meist mit Kugelschreiber in einem Strich und ohne
entwickelte ihren eigenen Stil. Sie verwendet vorrangig kräftig leuchtende,
und Oswald Tschirtner zu den bekanntesten Gugginger Künstlern. (www.
Korrektur das ihm vorschwebende Motiv. Er schafft stark farbige, brillante,
flüssige Seidenfarben und Pastellkreiden auf Papier. In ihren surreal anmu-
outsider-bildwelten.de)
witzige Zeichnungen, die durch ihre Text-Bild-Kombination Comics ähneln.
tenden Welten enthüllen sich artifizielle Figuren, Mischwesen und groteske
Die Frauen, die er darstellt, bekommen ihre individuelle Geschichte, so thema-
Gestalten. (www.outsider-bildwelten.de)
tisiert er das Alter der Frauen, ob sie schwanger sind, eine Zahnspange tragen
oder einen Führerschein besitzen. (www.kunstwerkstatt.mosaik-berlin.de)
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