Informationssammlung Führung /Orientierungsgang durch das Landeskrankenhaus Termine 2015: 16. April, 14.00-16.00 Uhr 24. Juni, 14.00-16.00 Uhr 23. September, 14.00-16.00 Uhr 10. Dezember, 14.00-16.00 Uhr Anmeldung: www.salk.at/bildung - Punkt „06 Weitere Angebote“ Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Stationen der Führung / des Orientierungsganges Allgemeiner Teil – Dauer 1,5 Stunden: Neben spezifischen Informationen zu den einzelnen Stationen der Führung erhalten TeilnehmerInnen im Zuge dieses Teils auch Informationen zur allgemeinen Orientierung am Krankenhausgelände. Stationen im allgemeinen Teil der Führung: 1. Bildungszentrum 2. Haupteingang Mülln 3. Kinderzentrum 4. Eltern-Baby-Zentrum 5. Skulpturen im Garten vor der Spitalskirche, vorbei am Betriebskindergarten zum Labyrinth 6. Durchgang neben der Spitalskirche zum GF-Gebäude / eb-Haus 7. ZWG – Küche neu 8. Unterirdisch zur Rohrpostanlage 9. Chirurgie West / Hubschrauberlandeplatz 10. Richtung Mülleggertor in den Garten vor der Spitalskirche (Treffpunkt Teil 2) Historischer / Kultureller Teil 2 – Dauer ½ Stunde: 1. 2. 3. 4. Mülleggertor Apotheke Spitalskirche / St. Johanns-Spital Barockes Bad / Mikwe im Innenhof hinter der Spitalskirche Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 1 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Detailablauf / Informationssammlung Führung 1. Treffpunkt Bildungszentrum Der Treffpunkt für den Rundgang befindet sich in der Cafeteria im Erdgeschoss des Bildungszentrums. Dort erhalten die TeilnehmerInnen eine kurze Information zu Ablauf und Dauer der Führung und wissenswerte Daten und Fakten zum Bildungszentrum. Informationen zum Bildungszentrum: Jährlich werden im Bildungszentrum rund 400 Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ca. 3000 Teilnehmerinnen angeboten Es werden neben einer Vielzahl von berufsgruppenspezifischen Fort- und Weiterbildungen auch Schwerpunktfortbildungen zu den Themen Führung und Kommunikation angeboten Im Gebäude, in dem die Führung startet, befinden sich 11 Seminarräume für 10 bis 40 Personen. o Drei davon sind EDV-Seminarräume, die mit 10 bis 15 EDV-Arbeitsplätzen ausgestattet sind. o Alle Seminarräume sind mit PC, Beamer und Moderationsmaterialien (Flip Charts, Pinnwänden, Moderationskoffer) ausgestattet. Zusätzlich verfügt das Bildungszentrum inklusive der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, die zum Bildungszentrum gehört, noch über zwei weitere Hörsäle für 120 bzw. 170 Personen sowie 14 Klassenräumen in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (à ca. 30 Personen). Bevor das Gebäude zum heutigen, modern ausgestatteten Bildungszentrum wurde, war es ein Rot-Kreuz-Schülerwohnheim. Am Weg zum Haupteingang Mülln: AMD – Ort / Funktion / Aufgaben Über Brücke / danach links hinter Betriebsrat vorbei zum Haupteingang Mülln Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 2 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 2. Haupteingang Mülln Informationen zum Haupteingang Mülln: Kunst am Bau: An den beiden von den Patienten, Besuchern und Mitarbeitern hoch frequentierten Eingängen des Landeskrankenhauses Salzburg, befinden sich seit Sommer (Juni/Juli) 2013 zwei neu installierte Kunstwerke, die im Rahmen von „Bauen und Kunst des Landes Salzburg“ realisiert wurden. Das Schweizer Künstlerpaar Hannes und Petruschka Vogel gestaltete den neu entstandenen Einfahrtsbereich auf der Müllner Seite des Landeskrankenhauses mit einer in den Asphalt eingelassenen großflächigen Signatur von Thomas Bernhard. Der rote Schriftzug „Th. B.“ ist vor allem von oben, von der neuen Kinderklinik aus, gut zu sehen. Dazu entwickelten die Künstler ein Beleuchtungskonzept, das die neue Einfahrt akzentuiert. Einfahrtsbereiche: o Derzeit sind die Einfahrten Mülln und Aiglhof die Haupteinfahrten für das LKH. Daneben gibt es noch die Einfahrt Lindhofstraße, die nur für Mitarbeiter vorgesehen ist. o Mit Fertigstellung des Rohbaues des Laborgebäudes (damit ist aus derzeitiger Sicht mit Ende 2016 zu rechnen) ist geplant, dass die Zufahrt zum neuen Parkhaus über die ehemalige Wirtschaftshofeinfahrt, d.h. über die Rudolf-Biebl-Straße, führt. Sobald diese Einfahrt in Betrieb ist (dazu wird an der Rudolf-Biebl-Straße eine Ampel gebaut), werden die Einfahrten Mülln und Aiglhof nur noch für Rettungsfahrzeuge, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für medizinische Notfälle verwendet. o Derzeit liegen in etwa 1500 tägliche Kfz-Einfahrten auf der Aiglhofseite und 1300 auf der Müllner Seite vor. Ziel ist es, dass zukünftig ein Großteil der Kfz-Einfahrten (es wird mit rund 2200 täglichen Kfz-Einfahrten gerechnet) auf die neue Zufahrt in der RudolfBiebl-Straße verlegt werden kann, sodass sich die Einfahrten Aiglhof (350 tägliche KfzEinfahrten) und Mülln (250 Einfahrten) zu untergeordneten Zufahrten entwickeln. Portierbereich: o Der Portier Aiglhof ist an Werktagen von 6.30-19.00 Uhr und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 9.30-17.00 Uhr besetzt. Der Portier Mülln versieht rund um die Uhr Dienst und betreut auch die anderen Schrankenanlagen mit, sofern sie nicht besetzt sind. Darunter ist sogar die Schrankenanlage in St. Veit in den Nachtstunden. o Die Aufgaben der Portiere Mülln bestehen im Wesentlichen in der Verkehrsüberwachung, Patientenauskunft und sonstigen Dienstleistungen. Das bedeutet konkret: Verkehrsüberwachung: Steuerung der Ein- und Ausfahrten (per Video und Sprachverbindung; auch dislozierte Schranken); technische Erstbetreuung der Schrankenanlagen; Anlaufstelle für Fragen zu Parktarifen, Einfahrtsgenehmigungen und Fragen rund um den Verkehr; Kassieren von Parktarifen; etc. Patientenauskunft: Patienten erhalten die Auskunft, wo sich welche Station oder Ambulanz befindet; Bei Bedarf werden Lageplanfolder ausgegeben. Besucher erhalten die Information, wo sich ein Patient befindet. Sonstige Dienstleistungen: Rufen eines Taxi für Patienten; Mitarbeit bei Notfällen (z.B. Großschadensereignis); Überwachen der Hubschrauberlandungen; etc. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 3 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 3. SALK Kinderzentrum Die nächste Station ist das Kinderspital, das am Eingang gegenüber dem Aufnahmegebäude, betreten wird. Das Aufnahmegebäude beinhaltet die Bereiche/Abteilungen: Patientenaufnahme SB Personal Ärztliche Direktion Wirtschaftsdirektion Pflegedirektion Kassa Ausgehend vom Eingang gegenüber dem Aufnahmegebäude führt der Weg durch das Kinderspital und neben dem Portier wieder aus dem Gebäude heraus (Alternative: Kinderspital wieder gegenüber Aufnahmegebäude verlassen und außen zum Eltern-Baby-Zentrum). Informationen zum Kinderzentrum: Im Osten des Klinikgeländes am Salzburger Universitätsklinikum reiht sich das neue Kinderzentrum nahtlos in den gesamten „Eltern-Kinderschwerpunkt“ am Landeskrankenhaus ein. Das Kinderzentrum wurde im Dezember 2012 als dritter Teil des Kinderschwerpunkts zum Teil in Betrieb genommen (Baubeginn 2. Quartal 2011 | Fertigstellung Herbst 2012 (Neubau), Ende 2013 (Umbau)). Alle Ambulanzbereiche, die zuvor in vier verschiedenen Gebäuden untergebracht waren, wurden in einem gemeinsamen Bau zusammengeführt. Es gibt nun einen gemeinsamen Eingang ins Kinderzentrum, wo sich die Eltern der kleinen Patienten leicht orientieren können, und eine gemeinsame Notfallaufnahme für Kinder- und Jugendheilkunde sowie eine Kinderchirurgie. Auch die Tagesklinik ist eine zunehmend wichtige Einrichtung, in der das Miteinander um die kleinen Patienten zum Ausdruck kommt. Gesamtnutzfläche: 5.460m2 | Bettenanzahl: 49 | Errichtungskosten 25,8 Mio. Euro. Nach dem Kinderspital geht es über den straßenseitigen Eingang ins Eltern-Baby-Zentrum. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 4 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 4. Eltern-Baby-Zentrum Informationen zum Eltern-Baby-Zentrum: Eine der wichtigsten medizinischen Versorgungseinheiten im Großraum Salzburg wurde nach geplanter 24-monatigen Bauzeit und den budgetierten 19,9 Mio. Euro im Juni 2010 fertig gestellt. Ab Juli 2010 ging der 2.095 Quadratmeter große „eiförmige“ Neubau mit dem gesamten medizinischen Leistungsspektrum rund um die Geburt in Betrieb. Dabei wurde mit der Eröffnung des Eltern-Baby-Zentrum | Perinatalzentrum Salzburg die zweite wichtige Etappe des Kinderzentrums umgesetzt. Der Start dafür erfolgte bereits mit der Sanierung der Entbindungsräume im Herbst 2007 (2,7 Mio. Euro). Grundlage bei der Planung war eine freundliche und familiäre Atmosphäre zu schaffen. Der „eiförmige“ Neubau wurde durch einen verglasten Verbindungsgang optimal an das bestehende Gebäude der Frauenklinik angegliedert. Die gekrümmte Ei-Form des Neubaus spiegelt das Schutzbedürfnis der kleinen Patienten wider. Insgesamt stehen den Patienten im Eltern-Baby-Zentrum 24 Betten für die Neonatologie und 22 Betten für die Frauenheilkunde zur Verfügung. Außerdem gibt es insgesamt 16 Gästebetten für Eltern. Die detaillierte Raum- und Funktionsplanung ermöglichte auch die Integration der Ambulanzen in das Eltern-Baby-Zentrum | Perinatalzentrum Salzburg: Die Geburtshilfliche Ambulanz (ca. 7.000 Frequenz/Jahr), die Pränatalambulanz (ca. 3.000 Frequenz/Jahr) und die Neonatologische-Ambulanz bzw. Nachsorge- und Stillberatungsambulanz (ca. 450 Frequenz/Jahr). Die Neonatologie bildet die Schnittstelle der Kinderklinik zur Frauenklinik und ist dort ein wichtiger Teil des modernen Perinatalzentrums. Falls ein Neu- oder Frühgeborenes neonatologisch behandelt werden muss, ist somit kein belastender Transport mehr erforderlich, das Kind kann auf derselben Etage wie die Mutter (2. Stock) betreut werden. Die sechs neuen Kreissäle (inkl. der Möglichkeit einer Wassergeburt) mit dem anschließenden Sectio-OP (Kaiserschnitt OP), der Intensivbereich der Neonatologie (Neugeborenen Intensivstation), die gynäkologischen Risikoambulanzen und die Wochenbettstationen der Frauenklinik sind über den verglasten Gang direkt an das neue Zentrum angebunden. Das Eltern-Baby-Zentrum wird über die Rückseite des Gebäudes verlassen. Die Führung verläuft weiter durch den Garten in Richtung Durchgang neben der Kirche zum GF-Gebäude / eb-Haus. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 5 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 5. Skulpturen im Garten / Betriebskindergarten / Labyrinth In diesem Bereich erhalten die TeilnehmerInnen Informationen zu den am Weg liegenden Skulpturen, den Betriebskindergarten, das Labyrinth und die umliegenden Kliniken: Informationen zu den Skulpturen im Garten vor dem Kinderzentrum: Im Garten vor dem Kinderzentrum stehen zwei Skulpturen von deutschen Bildhauern, die vom NS-Regime geschätzt wurden. o Rudolf Alexander Agricola wurde 1912 in Moskau geboren. Er ist 1990 in Königsstein im Taunus gestorben. o Fritz Klimsch, geboren 1870 Frankfurt am Main, lebte bis 1960. Er starb in Freiburg. Die beiden Bronzegüsse sind in der zweiten Hälfte der 30er Jahre entstanden. Man weiß nicht, seit wann die Kunstwerke im Landeskrankenhaus Salzburg sind. Sie wurden seit den 60er Jahren dort mehrmals versetzt. Es handelt sich um Zeitdokumente, die nicht versteckt, aber auch nicht in den Mittelpunkt gesetzt werden sollten. Rudolf Agricola, „Amazone" Fritz Klimsch, „Olympia" Informationen zum Betriebskindergarten: Ausgelöst durch den Bau des zweiten Teils der Chirurgie West wurde ein neuer Standort für den bereits bestehenden Kindergarten im LKH notwendig. Nach Prüfung zahlreicher Möglichkeiten wurde letztendlich die originelle Baumhaus-Lösung am Gelände des Landeskrankenhauses realisiert. Der neue Betriebskindergarten wurde bei der Blutspendezentrale auf zwei Geschossen (2. Obergeschoss und Dachgeschoss) mit einem Zubau nordwestlich in Richtung Park des Landeskrankenhauses errichtet. Die Konstruktion der Baumhäuser steht auf Stützen, die wie Baumstämme unrhythmisch aus dem Boden ragen. Durch diese Art der Konstruktion soll das Erscheinungsbild der „Baumhäuser“ unterstützt und suggeriert werden. Aus funktionellen und schalltechnischen Gründen sind die Bewegungsräume als „Baumhäuser“ konzipiert und von der Fassade in Richtung Park abgerückt. Durch das Abrücken dieser Einheiten ist eine ausreichende Belichtung der darunter liegenden Räume gewährleistet. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 6 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Angesichts der Arbeitszeiten in Pflege oder Medizin ist der Betriebskindergarten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SALK eine unerlässliche Erleichterung bei der Bewältigung des Alltags. Die Kinder morgens "mit in die Arbeit" zu nehmen und mittags / nachmittags / abends unkompliziert wieder nach Hause bringen zu können, sei ein Wunschtraum vieler Beschäftigter, den aber nur wenige Betriebe erfüllen können. Die SALK als familienfreundliches Unternehmen hat diesen Weg bereits 1974 eingeschlagen. Ein weiterer Pluspunkt des SALK-Betriebskindergartens: Es gibt keine ferienbedingten Schließzeiten. Für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landeskrankenhauses wäre es gar nicht möglich, nach der Kinderbetreuungszeit zu Hause wieder in den Beruf einzusteigen, da normale Krabbelstuben und Kindergärten Kinder frühestens ab 7.00 Uhr morgens aufnehmen, der Dienstbeginn etwa in der Pflege aber um 6.30 Uhr angesetzt ist. Daten zum neuen Betriebskindergarten im LKH: o Kosten: 2 Mio. Euro Errichtungskosten o Fläche: rd. 1150m2 o Baubeginn: April 2008 - Bauzeit: 9 Monate o Fertigstellung: Ende Dezember 2008 - Einzug Jänner 2009 o Anzahl der Kinder: 124 Plätze Historie der Betriebskindergärten im LKH und CDK: o LKH: 1974 - initiiert - Start mit 7 Kindern o 1977 - bereits 50 Kinder und 7 Betreuerinnen - Übersiedlung in die Pfarre Mülln o 1978 - Bau eines eigenen Kindergartens für 80 Betreuungsplätze am Areal des LKH o Sukzessiver Ausbau auf 121 Betreuungsplätze o 2008 - Neubau Kindergarten - Baumhäuser (124 Plätze) o CDK: 1975 - errichtet. 45 Kinder und dzt. 64 verfügbare Betreuungsplätze o Aktuell 202 Betreuungsplätze und 37 MA LKH und CDK gesamt Informationen zum Labyrinth im Garten: Ausgehend von einer Idee der Klinikseelsorge am LKH Salzburg, wurde das Konzept für ein Labyrinth am Gelände des LKH erarbeitet. Das LKH Salzburg ist das erste Krankenhaus in Österreich, das ein größeres, und für alle im Krankenhaus zugängliches, Labyrinth errichtet hat (ein kleines gibt es bereits seit vielen Jahren in der CDK im Kindergarten). Das Labyrinth ist ein Symbol für den Lebensweg des Menschen und seine Wendungen, die besonders auch in Krankheiten zu umschreiten sind. Es ist Ausdruck letzter Geborgenheit, die im Glauben begründet ist, dass der Weg, egal wie verschlungen er ist, zu einer Mitte führt. Grundelemente des Lebens werden in einer erfahrbaren, begehbaren Weise in einem Labyrinth ausgedrückt. Das Labyrinth ist ein erlebbares Kunstwerk, das sinnstiftend wirkt. Das von dem Künstler Gernot Candolini geplante Labyrinth wurde am 23. Oktober 2010 mit einem Fest eröffnet und dient als Ort der Besinnung und Ruhe. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 7 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 6. Durchgang neben Kirche zum GF-Gebäude / eb-Haus Informationen zum eb Haus: Das „eb-haus austria“ öffnete die Tore für die Schmetterlingskinder“ am 17. November 2005. Beim „eb-haus“ handelt es sich um das weltweit erste medizinische Spezialzentrum für Epidermolysis bullosa (eb). „Schmetterlingskinder“ haben eine Haut so verletzbar, wie die Flügel eines Schmetterlings. Sie verursacht bei geringster Belastung Blasen und Wunden am ganzen Körper. Zur Finanzierung des eb-haus Austria wurden viele Aktionen sowie Initiativen gestartet und eine Reihe von Benefiz-Veranstaltungen organisiert. Durch das enorme Engagement der Selbsthilfeorganisation aber auch vieler Menschen, die durch das Schicksal der „Schmetterlingskinder“ aufgerüttelt wurden, konnten viele großzügige Spender, Förderer und Sponsoren für das wichtige Anliegen von debra-austria gefunden werden. Auch viele großartige Künstler hatten großen Anteil an der Verwirklichung des eb-haus Austria, indem sie beispielsweise bei Benefizveranstaltungen ohne Gage mitwirkten oder Kunstwerke für Auktionen spendeten. Und natürlich haben viele Unternehmen mit Sachleistungen oder Einrichtungsgegenständen für das eb-haus unmittelbar geholfen. Beim GF-Haus rechts vorbei in Richtung ZWG/Küche. Information zu den umliegenden Kliniken. Informationen zu den „Raucher-Pavillons“ und „gemeinsam rauchfrei“: Bei einer betriebsinternen anonymen SALK Online-Umfrage Anfang 2008 stimmten ein Drittel der SALK-MitarbeiterInnen für ein generelles Rauchverbot in den SALK. Im Zuge des Projektes „gemeinsam rauchfrei“ wurden in weiterer Folge gekennzeichnete und überdachte Raucherplätze mit Sichtschutz im Freien eingerichtet. Damit wurde der gesetzliche Nichtraucherschutz konsequent umgesetzt. Zudem wurden damals bei Projektstart Informations- und Tabakentwöhnungsprogramme angeboten. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 8 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 7. ZWG – Küche neu Der Rundgang führt weiter in die „Eingangshalle“ der Küche. Informationen zur SALK Küche: Neueröffnung (nach Sanierung) der SALK Küche im September 2014. In einem Zeitraum von zehn Monaten wurde die Küche auf 2.400 Quadratmetern saniert. Danach wurden noch der Rückbau der Interimsküche, sowie ein Teil der Beschichtungs- und Deckenreinigungsarbeiten bis ca. Februar 2015 umgesetzt. Insgesamt wurden rund 6,47 Mio. Euro investiert, um eine moderne Systemküche nach dem Cook & Chill-Verfahren mit integriertem Cook & Serve-Bereich unter Einsatz eines hohen Anteils von Sous-Vide-Produkten und optimierten arbeitstechnischen Abläufen (Industriestandard) zu realisieren. Während der Bauarbeiten hatten die rund 130 MitarbeiterInnen der SALK-Küche den schwierigen Auftrag, in einer interimistischen Küchen-Lösung o die jährlich rund 1,9 Millionen Patientenessen o für 102 Stationen und o zwei Betriebskindergärten zuzubereiten und auszuliefern. o Desweiteren täglich fünf Kantinen des Landes mit 400 Essen und o externe Kindergärten mit ca. 200 Essen zu versorgen. Insgesamt werden täglich 8.500 Essen für die MitarbeiterInnen und PatientInnen im LKH und in der CDK produziert. Im ZWG befinden sich außerdem Handwerksbereiche (z. B. Tapeziererei, Schlosserei, …). Nach dem Zentralen Wirtschaftsgebäude geht es unterirdisch weiter in Richtung Chirurgie West inkl. einer Besichtigung der Rohrpostanlage. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 9 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 8. Unterirdische Gänge / Rohrpostanlage Informationen zu den unterirdischen Gängen: Die unterirdischen Gänge im LKH sind in erster Linie für die gesamte Ver- und Entsorgung und den Transport (Patienten, Medikamente, Essen, Verbandsmaterial, Müll, Kleidung, …) gedacht und ziehen sich rund 1,2 km über das Areal des LKH. Sämtliche Gebäude (mit Ausnahme M1) sind an diese Versorgungsader angeschlossen. Baujahr: Bauteil G9 – Südbereich (alter u-Gang) 1940 Splittergang, Anfang der 1960er Jahre Anschluss der Gebäude G4 u. C2. Bauteil G1 – Westbereich ab 1973 Bauteil G2 – Ostbereich ab 1984 Länge/Breite: Bauteil G9 (alter U-Gang) ca.130 m lang / ca. 2,00 m breit Bauteil G1+G2 (neuer U-Gang) ca. 875m lang / mindestens 3,50 m breit (stellenweise auch breiter) Anbindungen: Alle medizinisch genützten Gebäude sind über die U-Gänge erreichbar. Nicht angeschlossen sind die geb.V1, H9, L2 sowie die Objekte an der Gaswerkgasse u. östlich der Gaswerkgasse, sowie das neue Parkhaus, die Blutzentrale, Transfusionsmedizin u. div. Nebengebäude. Befahrbarkeit: Der neue U-Gangbereich ist mit den hauseigenen Transportwägen generell befahrbar. Der alte U-Gang ist lediglich mit Patientenbetten befahrbar (wird aber nur selten genützt). Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 10 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Informationen zur Rohrpostanlage: Die Rohrpostanlage verfügt über rund 100 Stationen, über die pro Tag bis zu 2.500 Sendungen abgewickelt werden. Über die Rohrpostanlage sind Sendungen von bis zu 750g bzw. 2,5kg versendbar. Eine Fahrt beinhaltet den gesamten Weg von A nach B (im Normalfall über mehrere Stationen hinweg). Entwicklung der Linien und Fahrten im Zeitverlauf: Linie 3 4 5 6 7 8 9 10 17 18 19 20 21 22 23 24 26 29 30 36 37 38 Summe Fahrten 2008 38931 42512 31334 14625 16955 12618 5442 0 32312 41268 15193 26588 20238 20432 31618 147836 10953 15721 0 0 0 0 524576 Fahrten 2009 47483 47330 34121 16907 18305 14919 6749 0 31960 45162 17173 30190 21586 21252 37621 167816 3806 19420 0 0 0 0 581800 Fahrten 2010 47816 41619 33543 19502 19302 18351 5432 8311 34932 50289 18131 29210 21392 22056 38038 172794 3462 22245 0 0 0 0 606425 Fahrten 2011 45282 36689 31365 21744 19920 19721 2881 15949 33721 59824 19237 29002 19985 22654 26954 178070 3610 30885 0 0 0 0 617493 Fahrten 2012 79707 54434 45784 38471 15169 38859 9046 26907 48867 101588 31444 36847 56800 0 69606 174050 3499 62165 21163 15732 7803 12852 950793 Fahrten 2013 89721 68136 49484 35909 24172 44123 11681 30854 53301 101311 37121 36201 85037 0 86853 208602 3820 77695 34821 26905 14857 30468 1151072 Von den unterirdischen Gängen führt der Weg weiter in die Chirurgie West und dort über den Aufzug direkt zum Hubschrauberlandeplatz. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 11 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 9. Chirurgie West / Hubschrauberlandeplatz Informationen zum Erweiterungsbau der 2001 fertiggestellten Chirurgie West: Die Erweiterung der Chirurgie West hatte als klares Ziel, die nicht mehr zeitgemäßen dezentralen chirurgischen Einheiten zu reduzieren. Durch die Tür-an-Tür Situation mit fachverwandten Kliniken ergeben sich seither Synergien, wie die gemeinsame Nutzung von Operationssälen, Intensivstation, der Geräte und Instrumente sowie der Räumlichkeiten. Das bringt Vorteile für Diagnose und Therapie sowie im Bereich der personellen und administrativen Ressourcen. Im Mai 2012 wurde der neue Erweiterungsbau der Chirurgie West eröffnet. Im neuen Trakt mit zusätzlichen 85 Betten und großräumigen Ambulanzflächen ist seither eine Versorgung auf höchstem Niveau und Komfort für alle möglich. Im OP-Geschoß stehen 10 Operationssäle für PatientInnen der Allgemeinchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie zur Verfügung. Das Endoskopie Zentrum wird nun von Chirurgen und Internisten gemeinsam geführt. NotfallpatientInnen können in den Räumen der Notaufnahme optimal versorgt werden. Insgesamt stehen somit 260 Betten in der Chirurgie West zur Verfügung und rund 600 MitarbeiterInnen sind in diesem Gebäude tätig. Mit der Zusammenführung von Orthopädie, Physikalischer Medizin und Unfallchirurgie unter einem Dach wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Erkrankungen des Bewegungsapparates erleichtert und werden den PatientenInnen lange Wege erspart. Neu hinzugekommen sind: 65 Betten UK für Orthopädie | 20 Betten für die Gastroenterologie | Interdisziplinäre Endoskopie (UK f. Chirurgie und UK f. Innere Medizin 1) | 4 weitere OP-Säle (zu den 6 bereits bestehenden) mit neuem und vergrößerten Aufwach- und Intensivbereich | Interdisziplinäre Tagesklinik | Orthopädische Ambulanz | Notaufnahme Gastroenterologie Ambulanz | UK für Physikalische Medizin und Rehabilitation Baubeginn Mitte 2009 / Fertigstellung Mai 2012 Gesamtnutzfläche: 8.731m2 / Neubau: 6.939m2 / Umbau: 1.792m2 Errichtungskosten von 45,55 Mio. Euro Beispiele für Kunst am Bau – Chirurgie West: Claudia Hirtl: „LEBENS FLUSS oder im Dazwischen" (Chirurgie West, Ambulanz, Wartebereich, Temperamalerei auf Leinwand in farbbeschichteten Aluminiumplatten, 2001): Die schmalen Leinwände sind mit ihren reduzierten Zeichen wie in Zeilen angeordnet und durch den farbintensiven Hintergrund in Blau oder Grün zusammen gehalten. Die gemalten Zeichen basieren auf japanischen Schrift-Zeichen (kanji), erinnern an Linien, die für Horizont, Unendlichkeit, Verbindung von Luft und Erde stehen. Stirnseite: Michael Kienzer hat über die gesamte Fassade der Chirurgie West ein Schrift-Kunstwerk installiert, „447 Zeichen" (Siebdruck auf Glas, gesamte Länge 158 Meter, 2012) Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 12 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Informationen zum Hubschrauberlandeplatz: Der Hubschrauberlandeplatz befand sich ursprünglich im Freibereich zwischen Chirurgie West und dem Mitarbeiterparkplatz bei der Einfahrt Lindhofstraße. Der alte Landeplatz wird derzeit nur in Ausnahmefällen und nur auf eigene Verantwortung des Piloten genützt, wenn der Hubschrauberlandeplatz auf der Chirurgie West nicht angeflogen werden kann (z. B. weil er gerade besetzt ist). Durch die Fertigstellung des ersten Bauabschnittes der Chirurgie (ca. im Jahr 2000/01) wurde der Landeplatz auf das Dach der Chirurgie verlegt. Der Landeplatz auf der Chirurgie West verfügt über eine Tragfähigkeit für Fluggeräte bis zu einem höchst-zulässigen Gesamtgewicht von 5.100 kg. An den äußeren Sicherheitsstreifen des Landeplatzes schließt eine ca. 2,5 m breite Personenabsturzsicherung an. Im Mai 2012 wurde der Landeplatz mit einem neuen Belag und einer Heizung mit Wasser (entsprechend einer Fußbodenheizung) versehen (die Beheizung war zuvor auch bereits vorhanden, erfolgte jedoch elektrisch). Durch die Beheizung können auch im Winter Landungen problemlos erfolgen. Der Zustand des Hubschrauberlandeplatzes mit den zugehörigen technischen Einrichtungen und dem Flugplatz-Aufzug werden täglich vom Journaldienst des SB Technik und Bau kontrolliert (bei extremen Witterungsverhältnissen mehrmals täglich). Das Abholteam (= Einsatzleiter / Betriebsleiter) wird täglich nominiert und muss sich, sowie eine Landung angekündigt wird, in den Erstversorgungsraum des Landeplatzes begeben. Jede Landung wird genauestens im Betriebstagebuch protokolliert (Datum, Uhrzeit der Landung, Hubschrauberkennzeichen, Name, Unterschrift, allfällige Vorkommnisse, Datum und Uhrzeit des Abflugs). Nachdem im LKH nur ein genehmigter Hubschrauberlandeplatz vorhanden ist, müssen die Standzeiten möglichst kurz gehalten werden, damit der Anflug weiterer Hubschrauber nicht unnötig blockiert wird. Vorgehen und Teamzusammensetzung bei Hubschrauberlandungen: o Das am Dach befindliche Notfallteam besteht aus folgenden Personen: SALK: Immer 2 Pflegepersonen (meist aus der UFAM, einer davon ist immer in seiner Funktion als stellvertretender Betriebs- und Einsatzleiter anwesend), möglicherweise ein Unfallchirurg und ein Anästhesist. Ausnahme: Der Patient verbleibt nicht im Haus A sondern wird vom Rotem Kreuz (3 Sanitäter) weitertransportiert (z.B. Kinderspital, Gyn, CCU,...), dann ist nur eine Pflegeperson der UFAM zur Anflugsüberwachung da. o HS Besatzung: 1 Notarzt, 1 Notfallsanitäter, 1 Pilot o Das Team bringt den Patienten vom Heliport in den Schockraum (Transport in die Erstversorgung erfolgt nur sehr selten). Dies dauert von Landung bis Eintreffen im Schockraum im Durchschnitt 4-5 Minuten (inkl. Annäherung an den Hubschrauber, Ausladen, Umstecken der Beatmung, Transportweg und Liftfahrt). Die Versorgung im Schockraum kann von 10 Minuten bis zu mehreren Stunden dauern (hängt vom schweregrad der Verletzung und der Stabilität des Patientens ab). Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 13 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Anzahl der Landungen: o 2013: 653 o 2014: 1013 Jahreszeitlich bedingte Schwankungen in der Häufigkeit der Landungen gibt es kaum, Sommer und Winter tendenziell etwas mehr, Frühling und Herbst geringfügig weniger. Je nach Wetter. Weitere offizielle Landeplätze in der Umgebung sind: Flughafen Salzburg und UKH; zusätzlich gibt es etliche inoffizielle Bedarfslandeplätze, die aber für die Piloten und vor dem Gesetz nicht als Landeplatz gelten: z. B. LKH Wiesenlandeplatz, Schwarzenbergkaserne, Anthering, ... Folgende Anbieter für Rettungsflüge landen im LKH: ÖAMTC, Fa. Knaus, Fa. Schieda, Österr. Bundesheer, ADAC (Deutschland), Österreichisches Innenministerium, Deutsches Innenministerium, SAR Flieger (Deutsche Luftwaffe/Heer) und ganz selten der deutsche Bundesgrenzschutz. Die Führung führt anschließend von der Chirurgie West weiter in Richtung Mülleggertor (inkl. Erklärung der umliegenden Klinikgebäude), wo es mit dem historischen Teil der Führung weiter geht. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 14 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 10. Müllegger Tor / Apotheke / Spitalskirche / St. Johanns-Spital Informationen zum Müllegger Tor Das Müllegger Tor war eines der alten Müllner Stadttore, von dem aus man in Richtung Bad Reichenhall oder Tirol fuhr (daher hieß dieses Tor auch „ Reichenhaller“ oder „Tiroler Tor“). Neben der Straße in Richtung Müllner Bräu stand auf der linken Seite das alte, siebentürmige Schloss der Grimmings. Dieses wurde am 18. April 1688 von Erzbischof Ernst Thun gekauft. Er ließ danach mit Ausnahme des Müllegger-Tores alle Gebäude abtragen, um eine "milde Anstalt für die Pilgram und allhiesig erkrankhendte Studenten zu stüfften". Die Grimmings waren ein Adelsgeschlecht, das im Land Salzburg und in der Steiermark über einige Jahrhunderte hinweg belegt ist. Ein Stück weiter, heute direkt an der Ecke zur Unterführung Gaswerkgasse, stand der Kammerloher Hof. Das Müllegger Tor wird zwar als Torturm des Schlosses Grimming benannt, ist aber sicher unabhängig von diesem erbaut worden. Erstmals 1514 benannt, ist es unter Wolf Dietrich erneuert worden (siehe Wappenkartusche nach Westen). Es wurde über die Jahrhunderte hinweg als Wohn- und Lagerraum genutzt. Mülln selber war eine Vorstadt Salzburgs, die im Mittelalter völlig von Mauern und Türmen umgeben war. Es gab hier zahlreiche Mühlen, daher der Name. Die Müllner Hauptstraße war eine viel befahrene Handelsstraße mit zahlreichen Wirtshäusern. Am Beginn der heutigen Unterführung durch die Gaswerkgasse stand ein Tor, das heute im jetzigen Bauwerk aufgeht, das Schergen- oder Laufener Tor. Informationen zur Apotheke Die Gründung der Apotheke geht auf einen Stifterbrief von 1753 zurück (Eröffnung 1754). Der damalige Fürsterzbischof stiftete 1.600-2.000 Gulden als Startkapital. Die Apotheke hatte von Beginn an ein Öffentlichkeitsrecht, d.h. Sie stand nicht nur dem Spital zu Verfügung, sondern konnte von jedermann genutzt werden. Heute verfügt die Apotheke über rund 70 MitarbeiterInnen. Sie beliefert im Land Salzburg zahlreiche Einrichtungen mit Arzneimitteln und pharmazeutischen Dienstleistungen. Besonders anspruchsvoll und aufwändig ist die Herstellung der Zytostatika. Informationen zur Spitalskirche und zum St. Johanns Spital Die Gründung des St. Johanns-Spitals geht auf eine Stiftung des Fürsterzbischofes Johann Ernst Graf Thun zurück. Fürsterzbischof von Thun ist in die Geschichte unter dem Beinamen „der Stifter“ eingegangen. Zahlreiche Gebäude in Stadt und Land Salzburg gehen auf ihn zurück. Das Schloss Grimming wurde am 18. April 1688 von ihm gekauft und danach mit Ausnahme des Müllegger-Tores abtragen, um eine "milde Anstalt für die Pilgram und allhiesig erkrankhendte Studenten zu stüfften". Es wird erzählt, dass er nach der Fertigstellung des Spitals sämtliche Rechnungen eigenhändig öffentlich verbrannte, damit niemand den genauen Umfang seiner Spende errechnen konnte. 1692 war Baubeginn unter der Oberleitung von Johann Bernhard Fischer von Erlach, dem ersten großen Baumeister des österreichischen Barocks (seine Hauptwerke sind u.a. die Karlskirche, Schloss Schönbrunn, Maria Zell, Stift Heiligenkreuz...). Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 15 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus 1695 war das Männerspital, der westliche, zum Müllegger Tor gerichtete Flügel, fertig. 1699 war auch mit dem Bau der vom Barockbaumeister Fischer von Erlach entworfenen Spitalskirche begonnen worden. Sie wurde zu Ehren Johannes des Täufers errichtet. In der Spitalskirche finden sich zwei herausragende Werke Johann Michael Rottmayrs in den Seitenaltären (Links ist das Bild "Die Predigt des hl. Johannes des Täufers" und rechts das Bild "Enthauptung der hl. Barbara" zu sehen). Durch großzügige Dotationen des Stifters wurde der Fortbestand des Spitals gesichert. Der Bau dauerte bis 1703 und fand am 24. Juni 1704 mit der Einweihung der Kirche und der Eröffnung des östlich gelegenen Frauentraktes ("Weiberspital") seinen Abschluss. Das Gotteshaus stellt den Mittelteil des zweiflügeligen Gesamtobjektes dar und sollte ganz offensichtlich durch seine zentrale Anordnung zwei Funktionen erfüllen: o Einerseits den Männer- vom Frauentrakt trennen und zum anderen o die übergeordnete religiöse Einheit der Anlage zum Ausdruck bringen. An der Fassade ist bemerkenswert, dass dahinter zuerst nur eine Vorhalle ist, und sich erst dort die eigentliche Front der Kirche mit dem tatsächlichen Kircheneingang zeigt. Der Genialität von J. B. Fischer von Erlach entspricht auch die einmalige Anlage des Hochaltares: Ein Wandaufbau herkömmlicher Art hätte wegen der an der Abschlusswand vorgesehenen Fenster nicht höher werden können als die beiden Seitenaltäre. Er wählte daher eine besondere Lösung, indem er den Hauptaltar auf eine optisch erhöhend wirkende Terrasse stellte, zu der von beiden Seiten Treppen hinaufführen. In der Mitte dieses Aufbaues führen 10 Stufen hinunter in eine offene, kleine Unterkirche. Inschrift auf der Brüstung der Empore in der Spitalskirche: "Den Grund hat mit gerechtem Preis gekauft, den ersten Stein mit eigener Hand gelegt, das Gebäude mit sehr großen Kosten aufgeführt, die Kirche beschenkt und ausgestattet gleichwie beide Hospitäler mit königlicher Freigiebigkeit endlich das ganze Werk durch die kirchliche Einweihung vollendet, Johannes Ernestus, von Gottes Gnaden Bischof von Salzburg aus dem gräflichen Geschlechte Thun". Die Anlage des Spitales und die medizinische Versorgung der Kranken - es war damit der jeweilige Leib- und Hofmedicus des Fürsterzbischofes betraut - entsprachen den Bedürfnissen der Zeit. 1754 wurde die Apotheke eingerichtet und gegen Ende des Jahrhunderts die Trennung in eine medizinische und eine chirurgische Abteilung vorgenommen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts trat, bedingt durch die stürmischen Fortschritte der Medizin, die ärztliche Behandlung immer mehr in den Vordergrund. Aber erst mit der Einführung von Asepsis und Narkose kam es um die Jahrhundertwende zu einer umfassenden medizinischen und baulichen Weiterentwicklung des St.-Johanns-Spitals. Der Bau einer Augenabteilung, einer Frauenklinik, eines Kinderspitals und anderer Objekte führte zu einer wesentlichen Vergrößerung des Krankenhauses. In der Zwischenkriegszeit wurde nur wenig gebaut, wohl aber konnte der zunehmenden Spezialisierung Rechnung getragen werden. Eine völlige Neuentwicklung setzte nach dem Zweiten Weltkrieg ein. Durch die Aufgeschlossenheit der Salzburger Landesregierung und des Landtages kam es unter fortschrittlich denkender ärztlicher Leitung zu einem großzügigen Ausbau des St.-JohannsSpitals. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 16 Informationssammlung | Führung durch das Landeskrankenhaus Die drei Spitäler der Salzburger Landeskliniken, das Landeskrankenhaus Salzburg, die ChristianDoppler-Klinik Salzburg und die Landesklinik St. Veit wurden mit 1.1.2004 in der „Gemeinnützigen Salzburger Landeskliniken Betriebsgesellschaft mbH“ (SALK) zusammengefasst. Weitere interessante Details: Das Verwalterstöckl wurde zeitgleich mit dem Spital erbaut. Über dem Eingang befinden sich zwei Schellen, die zu einer Uhr aus der Bauzeit des Spitals gehören. Das im Innenhof hinter der Spitalskirche befindliche „barocke Bad“ (Mikwe). Abschluss der Führung im Innenhof hinter der Spitalskirche. Personalentwicklung / C. Oberaigner Seite 17
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