Beitrag des ZALF zum Artenschutz Artenschutzreport 2015 Der vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) in diesem Jahr herausgegebene Artenschutzreport für Tiere und Pflanzen in Deutschland weist darauf hin, dass die Ziele der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt in Deutschland bislang nur in Teilen erreicht worden sind. Neben einzelnen Erfolgen für den Naturschutz für langfristig zurückgehende Arten, sind rund 30 % der Tier- und Pflanzenarten bestandsgefährdet und weitere 6 % gelten als ausgestorben. Das ist damit mehr als ein Drittel aller vorkommenden Tiere und Pflanzen. Insbesondere im Bereich der Agrarlandschaften ist der Zustand der biologischen Vielfalt dramatisch verschlechtert und die Indikatoren bewegen sich aktuell von den in der Nationalen Biodiversitätsstrategie definierten Zielwerten weg. Aus dieser Ist-Stand-Analyse heraus fordert der aktuelle Artenschutzbericht die Schaffung eines abgestuften Systems der Flächennutzung für die Sicherung einer hohen Lebensraumvielfalt und die zielführendere Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) („dunkelgrüne Greening-Maßnahmen“). Zu Letzterem gehören u.a. bestimmte Formen extensiver Weidehaltung mit Schafen, Ziegen und Rindern und Maßnahmen, welche die kleinstandörtliche Heterogenität auf Ackerflächen erhöhen. Forschungen am ZALF zum Artenschutz Im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), Institut für Landnutzungssysteme, werden aktuell in verschiedenen Projekten Nutzungsverfahren und Lösungen erarbeitet, die dazu beitragen können, die Effizienz von biodiversitätsfördernden Maßnahmen im Rahmen von modernen Landnutzungssystemen zu verbessern. Beispiele hierfür sind Forschungsarbeiten zur Weidenutzung mit Rind, Schaf und landwirtschaftlichen Wildtieren und zur Landschaftspflege von Niedermoorgrünland (ZALF Querschnittsprojektes Grünland) und zur Förderung der Habitatqualität von Söllen und Ackerflächen (ZALF Querschnittsprojekt Biodiversitätsmuster). Im Rahmen von verschiedenen Projekten zum Energiepflanzenanbau werden die Biodiversitätseffekte verschiedener neuartiger Energiepflanzen oder Energiefruchtfolgen (Projekt EVA) untersucht sowie die Frage, wie der Energieholzanbau gestaltet werden kann, um die Habitatvielfalt in Landschaften zu erhöhen (Projekt ELKE). Auch im Bereich des Wissenstransfers hat das ZALF viel Expertise entwickelt, die in der Naturschutzberatung für die Landwirtschaft Anwendung finden kann. Hier sind vor allem das Handbuch für das naturschutzfachliche Management von Ackerbrachen und das Handbuch „Landwirtschaft für die Artenvielfalt“ zu nennen. Aktuell wird eine NaturschutzApp entwickelt, die den Transfer von Wissen in die praktische Anwendung erleichtern soll. Im Projekt“ Landwirtschaft für Artenvielfalt“ arbeitet das ZALF mit dem WWF, Biopark, dem Land Mecklenburg-Vorpommern und EDEKA daran Naturschutzstandards zu entwickeln, um besondere Leistungen ökologisch bewirtschafteter Betriebe auch marktwirtschaftlich besser zu honorieren. Und Hilfestellung dafür zu geben, wie dem Naturschutz zugutekommende Maßnahmen sich besser in betriebliche Abläufe integrieren lassen. Die Auswirkungen von Menschlicher Aktivität auf die Artenvielfalt wird nicht nur auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sondern auch auf Landschaftsebene mit unterschiedlichen Landnutzungen erforscht (z.B. ZALF Querschnittsprojekt Historische Ökologie Infos zu den Projekten Projekt EVA: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1515&tpid=805 ZALF Querschnittsprojekt Historische Ökologie: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/querprojekte/his_eco/Seiten/default.aspx ZALF Querschnittsprojekt Biodiversitätsmuster: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1447&tpid=723 ZALF Querschnittsprojektes Grünland: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/querprojekte/gruenland/Seiten/default.aspx CP3: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1759&tpid=954 Biotopbindung von Gnitzen: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1719&tpid=907 NaturschutzApp: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1542&tpid=830 WWF Biopark: http://www.zalf.de/de/forschung/projekte/Seiten/detail.aspx?fpid=1418&tpid=693 Handbuch „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ http://www.zalf.de/de/forschung/institute/lse/downloads/Documents/oekolandbau/hand buecher/WWF_Handbuch%20Landwirtschaft%20Artenvielfalt.pdf
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