Schulzeitung der Fachoberschule für Landwirtschaft, Auer März 2015 Allein in der Wildnis: Ferruccio Valentini S. 6 Naturgewalten: Vulkanausbruch auf Fogo S. 10 Grausame Grindwaljagd auf den Färöern S. 8 Arbeitsplatz am Gletscher: David Tonidandel S. 12 Liebe Leserin, lieber Leser, Inhalt Jahresthema „Wildnis“ Berührt die Erde mit den Händen Ferruccio Valentini - der Waldmensch Zwischen Barbarei und Tradition Ein Fluss aus Lava Der Reiz am gefrorenen Boden S. 3-5 S. 6-7 S. 8-9 S. 10-11 S. 12-14 Literatur und Theater Fotostory: „Jesus liebt mich“ „Andorra“ - ein zeitloses Theaterstück S. 15-17 S. 18-19 Aus dem Schulleben Von der Fachschule an die OfL Viel Kritik nimmt gutes Ende Was kommt nach der Matura? Von der Suche nach dem richtigen Beruf Von der Forstwissenschaft zur Mathematik S. 20-21 S. 22-23 S. 24 S. 25 S. 26-27 Vermischtes Kreuzworträtsel mit Gewinnspiel Ein perfekter Tag S. 28-29 S. 30 das Wechselspiel Mensch Natur bildet einen der Schwerpunkte der heurigen Ausgabe der Schulzeitung POfL. Wir begeben uns auf die Spuren von Menschen, die nach neuen Zugängen zur Natur suchen. Einblick erhalten wir daneben in eine Berufswelt, die eng mit den Kräften der Natur verknüpft ist: David Tonidandel berichtet von seiner Arbeit als Geologe. Den Blick richten wir aber auch in die Ferne: auf die Färöer-Inseln, wo Grindwale immer noch grausam gejagt werden und auf die Kapverden, wo ein Vulkanausbruch für schlimme Verwüstungen gesorgt hat. Diese Texte führen hin zum Jahresthema „Wildnis“ der Fachoberschule für Landwirtschaft. Wie Puzzleteile greifen die Beiträge aus dem Schulleben ineinander, die den zweiten Schwerpunkt bilden. Im Fokus stehen einerseits die Veränderungen, die durch die Schulreform herbeigeführt wurden. Andererseits wird dargestellt, wie Absolventen und Absolventinnen von Fachschulen sich an der Fachoberschule zurechtfinden und welchen Berufsweg die Schüler/-innen der heurigen Abschlussklassen einschlagen wollen. Für Muse sorgen schließlich eine aufwändig erarbeitete Fotostory zum Bestsellerroman „Jesus liebt mich“ und eine Theaterkritik, die aufzeigt, wie klassische Stücke bei jungen Zusehern und Zuseherinnen ankommen. Wir wünschen eine anregende Lektüre! Für das POfL-Team Gertraud Sanin Ich schreibe für die Schülerzeitung, weil ... ich sehr gerne lese und mich informiere und so die Möglichkeit habe, für andere Informationen aufzubereiten. (Barbara) es mir gefällt, zu interessanten Themen Texte zu schreiben und dabei auch die Möglichkeit habe, mit Schülern aus anderen Klassen zusammenzuarbeiten. (Maria) ich gerne neue Themen recherchiere und Interviews führe. (Sonja) (V.l.) Barbara Alber, Maria Pichler und Sonja Sachsalber besuchen die Klasse 5B PV der Fachoberschule für Landwirtschaft. 2 Jahresthema „Wildnis“ „Berührt die Erde mit den Händen“ Seit 30 Jahren lebt der 70-jährige Kurti allein in seinem Weinberg. Kurt Wohlgemuth, genannt Kurti, verbringt schon 30 Jahre seines Lebens in seinem Weinberg in Eppan an der Weinstraße. Er genießt sein Leben in Freiheit und erfreut sich jeden Tag an der Vielfalt seiner Blumen, an seinen Katzen und den unterschiedlichsten Gartenarbeiten. POfLRedakteurin Magdalena Peterlin hat ihn besucht. brauchen und nur auf seinen Besitz aus. Meine Mutter sagte daraufhin: „Kurt, geh runter in die Weinberge in die Feldhütte. Ich bringe dir das Essen.“ Ich habe ihr dann geantwortet: „Mama, wenn du mir drei Tage nicht das Essen bringst, dann werde ich zurück nach Bayern robben.“ Aber soweit ist es nicht gekommen, denn ich bin heute noch hier. POfL: Warum „Kurti“, und nicht „Kurt“? Kurti: Das „I“ ist sehr wichtig. Zuerst bin „I“ (ich), dann kommt lange nichts, und dann erst kommst du. Wie verbrachten Sie Ihre Kindheit? Ich besuchte als kleiner Junge die Schule. Mit acht Jahren lebte ich auf einem Bauernhof, wo ich als Hirte arbeitete. Was war der Grund, dass Sie sich entschlossen haben, im Weinberg zu leben? Ich wurde von meinem Stiefvater von zu Hause rausgeschmissen. Er meinte, ich sei zu nichts zu ge- Lebten Sie einige Zeit in Bayern? Ja, 13 Jahre lang. Ich bin am 6. Jänner 1963, mit 18 Jahren, in Bozen mit dem Zug gestartet. Zu Beginn freute ich mich riesig. Als ich dann aber im kalten Waggon saß, wäre ich am liebsten wieder ausgestiegen. Das Erste, was mir in Bayern angeboten wurde, war eine Flasche Bier. Die 13 Jahre verliefen ziemlich turbulent, es ging mal auf und mal ab. Bis mich 1977 meine Mutter wieder zurück nach Südtirol rief. Sie meinte, wenn ich etwas erben wolle, sollte ich kommen. Ich überlegte lange, doch schließlich bin ich zurück nach Hause. Nach 13 Jahren sind Sie aus Bayern zurück. Wie ist es Ihnen in Südtirol ergangen? Ich war noch nicht lange zu Hause, da begann ich in der Landwirtschaft zu arbeiten. Diese ein bis eineinhalb Jahre waren ziemlich eintönig: Zwei Monate lang immer Bäume schneiden, zwei Monate lang immer Äpfel pflücken. Aus den Gräben musste ich Gräben den Schlamm entfernen. 3 Wenn ich mich hier so umsehe, fallen mir die unterschiedlichsten Pflanzenarten auf… Ich habe hier vor allem junge Bäumchen, aus denen versuche ich einen Bonsai zu ziehen. Das Laub am Boden bekomme ich von der Gemeinde. Darin befinden sich viele Samen, aus denen die unterschiedlichsten Pflanzen aufgehen. Nussbäume, Bananenstauden und Kakibäume sowie Veilchen, Narzissen und Petersilie wachsen am Hang. Mein ganzer Stolz sind die Christrosen. Liegt Ihnen die Natur sehr am Herzen? Ja, man muss der Natur zuhören und sie beobachten. Man muss sie schützen, denn wir sind abhängig von ihr. Wir müssen praktisch wieder bei null beginnen. Warum haben wir das Weltnaturerbe? Ich würde sagen, es ist eine Kultur, die geschützt werden muss. Und dazu gehört auch der Mensch, der Mensch muss vor dem ganzen Lärm geschützt werden. An was arbeiten Sie gerade? Ich mache gerade einen Graben. Dafür benötige ich Wasser. Es spricht - man muss seine Tonart nur hören, es ist wie Musik. Wenn ich mit dem Wasser arbeite, nenne ich es Lichtwasser. Im Lichtwasser spiegelt sich der Himmel und es bleibt schönes Wetter. Kurtis derzeitiger Schlafplatz: eine Erdgrube im Weinberg. Man merkt das, denn auf den Bergen schneit es und überall ist es viel dunkler als bei mir. Wenn im Sommer ein Gewitter aufzieht, dann lege ich los. Ich laufe den Hang solange hinauf und hinunter, bis das Gewitter vorbeizieht. An anderen Tagen jäte ich, oder ich schneide die Bäume und Rosen, wie es mir gelehrt wurde. Ich hatte nämlich fünf Lehrmeister. Haben Sie eine Schule besucht? Kurtis Paradies: eine Vielfalt an Pflanzen. Sein Stolz sind die Christrosen. 4 Ich habe eine Berufsschule in Rosenheim besucht. Das Zeugnis habe ich für Gärtnergehilfe. Ich wurde nicht Meister, da ich vom Betrieb fristlos entlassen wurde. Ich bin dann zur Konkurrenz übersiedelt, wo ich sehr viel gearbeitet habe, um dem Betrieb zum Erfolg zu verhelfen. Leben Sie alleine? Ich habe vor mehreren Jahren mit einer Frau zusammengelebt. Damals lebte ich noch in Bayern. Es dauerte nicht einmal zwei Jahre. Weißt du, es war so: Es kam das Fernsehen. Sie wollte einen Krimi sehen, ich hingegen einen Bergfilm. Ich wollte das Fenster offen haben, sie wollte es immer schließen. Als ich nach Südtirol zurückging, war sie nicht damit einverstanden. Es hat einfach nicht geklappt. Das hat mir schon einen großen Liebeskummer beschert. Ich sehe im ganzen Weinberg kein Haus. Wo wohnen Sie, Kurti? Ich habe hier überall schon gelebt. In der Feldhütte herrschen zurzeit Temperaturen von 2°C, weshalb ich den Winter über in einer kleinen Mulde in der Erde schlafe. Ich bin dabei vom Wind geschützt und es hat dort 7°C. Ich schlief auch schon mal am Weg, da störte ich die Bauern jedoch beim Spritzen. Oft stehe ich in der Nacht auf, um mich warmzulaufen. In kalten Nächten laufe ich dafür bis zu viermal den Hang hinunter. Haben Sie nie Angst, dass Ihnen etwas passiert? Mein Arzt meinte: „Kurt, ich kann dir nicht helfen, weil du dir nicht helfen lässt.“ Ich sag`s ganz ehrlich. Solange ich in Behandlung bin, bin ich gehorsam, nehme meine Spritzen und verweigere nichts. Sobald ich wieder im Weinberg lebe, bin ich der Herr und entscheide selbst, ob ich meine Tabletten nehme. Wenn nun etwas geschieht und ich weg bin, dann ist es für mich hoffentlich schmerzlos. Und einmal muss es kommen. Ich genieße jeden Tag und durch meine Methode werde ich bestimmt 100 Jahre alt. Kommen gelegentlich Bekannte oder Verwandte zu Besuch? Mich besuchen meine Cousinen. Sie bleiben aber nicht lange, da sie im Dienst sind. Sie bringen mir etwas zu essen und erledigen meine Angelegenheiten auf der Bank. Dann sind sie wieder weg. Die sind nur scharf auf meine Erbschaft, aber da denke ich, da können sie lange darauf warten. Kochen Sie Ihr Essen nicht selbst? Nein, denn das Kochen würde Rauch erzeugen. Ich beziehe mein Essen von meinem Cousin. Er hat ein Restaurant in Auer an der Bahnhofstraße. Er bringt mir ein Stück Leberkäse, Reste aus der Küche und organische Abfälle, die sich hervorragend kompostieren lassen. Ich bekomme auch von der Würstelbude „Valentin“, die an mein Grundstück grenzt, täglich warmes Essen und zwei Liter heißgekochtes Wasser. Mir schmecken besonders Reis, Joghurt und Orangen. Jeden Tag esse ich mindestens eine halbe Zitrone, wegen dem Vitamin C, und trinke jede Nacht einen Liter Ziegenmilch, selbstverständlich bio. Haben Sie keine Obstbäume, von denen Sie Früchte ernten können? Ich esse nur das wenigste von hier, denn es fahren täglich 28.000 Autos vorbei. Ärzte haben mir gesagt, dass die Schadstoffe ab 10.000 Fahrzeugen schon zu hoch sind. Deswegen esse ich jene Sachen, die mir gebracht werden. Was halten Sie von landwirtschaftlichen Schulen? Was würden Sie den Schülern empfehlen? Aufmerksam zuhören und wirklich alles festhalten. Wenn ich zurückdenke, ich habe eine Berufsschule besucht, da habe ich alles so oberflächlich betrachtet und nie richtig mitgedacht. Heute denke ich ganz anders und begreife vieles besser. Meine Unterlagen von damals sind mir noch heute eine große Hilfe. Was würden Sie allen Menschen mitgeben und empfehlen? Die Menschen müssen die Natur wieder mehr respektieren. Woher nehmen sie das Recht, den Planeten so auszusaugen? Wir müssen umdenken. Wir können nicht so weitermachen wie bisher, denn alles geht zum Teufel, besonders das Gefühl. Es herrscht nur noch Hektik; dies muss ich haben, jenes muss ich haben… So kann es nicht mehr weitergehen, die Ressourcen gehen zu Ende. Wir müssen wieder „deitsch gsog“ - die Erde mit den Händen berühren. Magdalena Peterlin Kurti zeigte POfL-Redakteurin Magdalena Peterlin bereitwillig sein Zuhause und erzählte gerne aus seinem Leben. 5 Jahresthema „Wildnis“ Ferruccio Valentini der Waldmensch Fèro streift regelmäßig durch die wilde Landschaft am Tovelsee. Dabei entdeckt er häufig Überreste aus vergangenen Zeiten — wie diese Fossilie. 6 In immer mehr Menschen wächst der Wunsch, zur Natur zurückzukehren. Ferruccio Valentini, von allen Fèro genannt, hat es geschafft. Der nun 67-jährige Mann lebt seit Jahren in und mit der Natur und setzt alles daran, die noch unberührte Wildnis zu schützen. Kinder. Er arbeitete viel am elterlichen Hof mit und blieb nach fünf Jahren Schule dem Unterricht fern. Nachdem sein jüngerer Bruder ihn bei der Arbeit ersetzen konnte, begann sein Leben in der Natur. Fèro verbrachte immer mehr Zeit in der Wildnis, um Kräuter zu sammeln, die Natur zu beobachten und zu jagen. Fèro wuchs als Erstgeborener einer zehnköpfigen Familie in Tuenno, einem kleinen Dorf im Nonstal, auf. Sein Vater war Viehhändler, seine Mutter kümmerte sich um den Haushalt und die „In der Wildnis ist meine eigentliche Heimat“ Noch in jungen Jahren zog es ihn an den Tovelsee, der auf dem Gemeindegebiet von Tuenno liegt. Er konnte sich an der „normalen“ Lebensweise nicht mehr erfreuen und beschloss somit der einzige Bewohner dieser Gegend zu werden. Um in der Hütte, fernab von jeglicher Zivilisation zu überleben, griff Fèro auf das herkömmliche Wissen über die Kräfte der Natur zurück. Das Wissen um die Heilkräfte wilder Kräuter war immer mehr in Vergessenheit geraten, alte Traditionen gehörten der Vergangenheit an. Fèro ließ sie in seinem Haus am See und bei seinen weiten Wanderungen wieder aufleben. Wildpflanzen wie Milchlatti- che, Löwenzahn, Hopfen und Brennnesseln sammelte der Waldmensch, um sich selbst zu versorgen. Oft verteilte er das Erntegut auch an Leute im Dorf, die damit ihre Speisen verfeinerten. Wenn die Zeit kam, um wilde Früchte zu ernten, zog Fèro aus, um sie zu sammeln. Die Suche war mühsam und die Früchte klein, aber doch schmeckte das Obst der Supermärkte dagegen fad. „Die Früchte verlieren beim Transport ihre Heimat. Die Geschichte der Heimat kommt ihnen abhanden“, wusste der Waldmensch. Stunden verbrachte er im Einklang mit der Natur und wanderte einsam durch die Landschaft rund um den Tovelsee. Während seiner Reisen machte Fèro immer wieder neue Entdeckungen. Kleinigkeiten wie die Beschaffenheit einer Birkenrinde oder die ungewöhnliche Form einer Blüte bereiteten ihm gleichermaßen Freude, wie das von ihm neu entdeckte Farnkraut. Egal ob Schnee, Hitze, Regen - Fèro arbeitete mit einer Gelassenheit und Selbstsicherheit und liebte diese Art zu leben. Die Ausbeutung der Natur nimmt zu Die Ruhe in der Wildnis wurde 2009 abrupt gestört. In diesem Jahr wurden die Dolomiten zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt. Ferruccio Valentini wusste: „Je mehr Aufmerksamkeit die Menschen einer Sache schenken, desto sicherer wollen sie sie zu ihrem Besitz machen.“ Und so kam es auch. Die Tourismusindustrie witterte eine neue Geldquelle und schon rasch entstanden Bauaufträge. Bäume wurden gerodet, um neuen Skipisten Platz zu machen; Lifte, Hotels und Erlebnispfade wurden in die Landschaft gepflanzt. Die Ausbeutung der Natur brachte der Region materiellen Aufschwung, doch der Wildnis wurde das Wilde genommen. Fèro war einer der wenigen, der sich für die noch unberührte Natur einsetzte. Immer wieder verfasste er mit seinen einfachen, aber tiefgründigen Worten Schrei- ben an die Behörden, um dem Wüten ein Ende zu bereiten. Viele nahmen den Einsiedler am Tovelsee nicht ernst, einige sahen in ihm einen Gegner des Systems. Trotz der zunehmenden Drohungen gab Fèro nicht auf, „seine“ Natur zu schützen und den Plänen entgegenzuwirken. Als man ihm im Laufe der Jahre seinen Wohnort in den Bergen untersagte, wurden immer mehr Medien auf den Waldmenschen aufmerksam. Immer häufiger stellten sich Menschen auf seine Seite und gaben Fèro das Gefühl, nicht alleine zu sein. Der ungleiche Kampf zwischen Behörden und der kleinen Gruppe von Widersachern wird auch in Zukunft nicht enden. Doch je mehr Menschen sich dafür interessieren und sich für die wertvolle Landschaft stark machen, desto schneller lassen sich Ergebnisse präsentieren. Desto länger wird sich der Mensch an der Wildnis erfreuen können. Magdalena Peterlin Der idyllisch gelegene Tovelsee im Naturpark Adamello Brenta. Der See liegt in 17 km Entfernung von Cles, dem Hauptort des Nonstales. 7 Jahresthema „Wildnis“ Zwischen Barbarei und Tradition Schon seit hunderten von Jahren ist der „Grindadráp“, die Grindwaljagd, ein fest verankerter Teil der Kultur der Färöer-Inseln. Die Einheimischen bezeichnen es humorvoll als eine „ spaßige Wikingertradition“, Tierschützer nennen es einen blutrünstigen Zeitvertreib, dem man sofort Einhalt In den vergangenen 60 Jahren hat sich die Menge des weltweit gefangenen Fisches vervierfacht – von 12,8 Mill. Tonnen im Jahr 1950 auf 52,1 Mill. Tonnen im Jahr 2011. Die Folge: Der Bestand der großen Speise- und Raubfische ist um 90 Prozent zurückgegangen. Damit dieser Vorgang nicht weiter voranschreitet, setzen sich verschiedene Organisationen für den Erhalt der marinen Tierwelt ein. Eine davon, die immer wieder für Aufsehen sorgt, bezeichnet sich selbst als „Hirte des Meeres“ (engl. Sea Shepherd). Paul Watson, Gründer und ehemaliges Mitglied von Greenpeace, leitete diese Stiftung aus internationalen Umweltschützern, seit er sie 1977 ins Leben rief. „Sea Shepherd“ setzt sich für den Schutz der Meere und den Kampf gegen eine unverhältnismäßige Fischerei ein. Sie leitet weltweit Tierschutzkampagnen gegen den Delfinfang wie bspw. auf der japanischen Insel Taiji, gegen die Haijagd auf den Galapagos-Inseln oder gegen den Eisfischfang im Südpolarmeer. Eine ihrer jüngsten Kampagnen galt der Grindwaljagd auf den FäröerAtollen, wo die Südtirolerin Magdalena Gschnitzer als Teamleader einer ca. 500-köpfigen Crew fungierte. Die Grindwaljagd ist ein alljährliches Gemetzel, dem 1000 bis 1500 Tiere zum Opfer fallen können. Die Färinger berufen sich auf ihren autonomen Status und auf ihre Nicht-EU-Zugehörigkeit, die ihnen dieses kaltblütige Morden erlaubt. Laut Angaben der Inselbewohner erfüllt diese Jagd nur einen Zweck und zwar jenen der Nahrungsbeschaffung, denn ohne das Fleisch dieser Tiere müsste die Bevölkerung verhungern. Es ist irrelevant, ob die Menschen in der Vergangenheit ohne diese 8 Auf Beobachtungsposten: „Sea Shepherd“-Mitglieder halten Ausschau nach Walen. Die getöteten Wale werden mit einem Kran an Land gezogen. Das Wort „Grind“ steht für das Jagen und Schlachten der Wale. Magdalena Gschnitzer aus Gasteig (Ratschings) beteiligte sich im Sommer 2014 an den Aktionen der Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ gegen die Grindwaljagd auf den Färöer Inseln. grausame Jagd nicht überlebt hätten. Heutzutage gibt es sicherlich keinen Färinger, der ohne das Walfleisch hungern oder sogar verhungern müsste. Deswegen gibt es keinen Grund, diese Art der Tradition beizubehalten. Jedoch lassen sich einige Einheimische noch nicht umstimmen, halten an ihrem veralteten Brauch fest und töten weiter. Heute ist das „Grindadráp“ ein grausames Relikt aus längst vergangener Zeit, das keinen Platz mehr in einer modernen Zivilisation hat. Stimmen erheben sich gegen den konservativ blasenden Wind der letzten Jahrhunderte, auch Färinger selbst wehren sich gegen diese sinnlose Massentötung, die ganze Walfamilien auslöscht, niemanden verschont, weder Mutter noch ungeborenes Leben. Im Jahr 2013 belief sich die Zahl der getöteten Grindwale im Zeitraum vom 21.Juli bis 14. November auf 1.104 Individuen, darunter auch 430 ermordete Weißseiten-Delfine. Dem Konsum von Walfleisch ist jedoch aus medizinischer Sicht abzuraten, denn es enthält große Mengen an Queck- silber und gefährlichen Toxinen. Die Jagd an sich ist ein Gemetzel sondergleichen. Sobald sich Wale einer Insel nähern, werden alle Einheimischen darüber informiert und es wird entschieden, zu welchem „Killing Beach“ sie getrieben werden. Fischer und Motorboote treiben die Tiere mithilfe von Störsignalen Richtung Bucht. Die Boote ziehen ihre Kreise enger und enger und die Falle schnappt zu. Da die Tiere eine sehr starke soziale Bindung zueinander haben und sich ungern voneinander trennen, ist es ein Leichtes, sie in die Enge zu treiben. Im seichten Wasser angekommen, stehen sich Schlächter und Wal gegenüber und das Morden nimmt seinen Lauf. Das Jahr 2014 war trotz allem für die Grindwale ein positives Jahr. Dank „Sea Shepherds“ Bemühungen gab es eine Grindwaljagd, bei der „nur“ 33 Pilotwale getötet wurden. Trotz dieses Erfolges muss weiterhin hart gegen die Ausbeutung unserer Meere gekämpft werden. Magdalena Gschnitzer ist 29 Jahre alt und kommt aus Gasteig (Ratschings). Nach der Matura an der Lehranstalt für Werbegraphik in Brixen studierte sie zwei Jahre lang Kunstgeschichte in Innsbruck und absolvierte verschiedene Lehrgänge. In den Sommermonaten arbeitete sie schon bei mehreren Umweltschutzprojekten mit. 2014 verbrachte sie drei Monate auf den Färöer Inseln, um sich an einer Aktion der Meeresschutzorganisation „Sea Shepherd“ gegen die Grindwaljagd zu beteiligen. Im Herbst 2014 hielt Magdalena Gschnitzer dazu einen Vortrag an der Wirtschaftsfachoberschule in Auer. „Sea Shepherd“ ist eine 1977 gegründete gemeinnützige Organisation, die sich den Schutz der maritimen Tierwelt zum Ziel setzt. Sie setzt sich gegen die Zerstörung der Lebensräume und das Abschlachten der Tiere in den Weltmeeren ein. Raffael Peer, Lukas Walter 9 Jahresthema „Wildnis“ Ein Fluss aus Lava Es kam überraschend. Niemand hatte damit gerechnet, vor allem aber nicht auf diese Weise. Zugegeben, unbewusst muss man innerlich immer darauf vorbereitet sein, aber dennoch traf es die Bewohner der westafrikanischen Insel wie ein Schlag: Am 23.November 2014 spukte der Pico do Fogo Feuer. Die Lava war sehr flüssig und erreichte zu „Spitzenzeiten“ eine Fließgeschwindigkeit von bis zu 30 Metern pro Stunde, oft verlangsamte sie sich und die Anrainer glaubten aufatmen zu können. „Ich selbst bin vor dem Monitor gesessen und habe darauf gewartet, dass die Lava stehen bleibt“, so Franz Egger, Professor an der Fachoberschule für Landwirtschaft und Leiter des Kapverdenprojekts. 48 Tage gaben sich Angst und Hoffnung die Klinke in die Hand, bis die Feuerströme am 9. Jänner 2015 endgültig zum Stillstand kamen. Am Tag der Eruption bedeckten Aschewolken weite Teile der Insel, zahlreiche Bauern mussten ihr Vieh notschlachten, damit es sich nicht an dem verseuchten Gras vergiftet. Anders als bei früheren Ausbrüchen floss die Lava nicht ins Meer ab, sondern sammelte sich im Kraterkessel an, wo die Ortschaft Chã das Caldeiras liegt. Ein Großteil der Häuser wurde unter den Lavaströmen begraben, die Bewohner der Ortsteile Portela und Bangaeira wurden jedoch rechtzeitig evakuiert. Etwa 1500 Menschen ließen ihr Hab und Gut zurück. Nach der Eruption vom 2. April 1995 wurden vom Staat Aussiedlerhäuser errichtet, dort fand der Großteil der Evakuierten nun Zuflucht. Etwa 200 Personen wurden im alten Lyzeum und in Zelten in Mosteiros, der zweitgrößten Stadt der Insel Fogo, untergebracht. Die Menschen wollen dennoch zu ihren Häusern zurück und versuchen zu retten, was noch zu retten ist. „Einige Menschen möchten an der gleichen Stelle, also auf der Lava, ihre Häuser wieder aufbauen. Sie sind das Leben in Gefahr gewohnt und Pico do Fogo… bedeutet auf Deutsch „Feuerberg”. ist ein aktiver Schichtvulkan. liegt 2.829 m ü.d.M. ist der zweithöchste Vulkan im Atlantik. brach seit der Besiedelung der Insel über 30-mal aus. versuchen zum Teil die Lava aus ihren Häusern zu bringen“, berichtet Egger. Doch der Wunsch der Menschen ist internationalen Geldgebern, aber auch der Regierung ein Dorn im Auge. Zu risikoreich ist es, eine Siedlung in der Gefahrenzone zu erstellen. Das wäre ja fast so, als würde man ein Kaninchen frei herumlaufen lassen: Man weiß nicht wann, aber es ist sicher, dass es eines Tages verschwindet. Freiheit gegen Käfig, Heimat gegen Schutz - das Verhältnis zwischen Regierung und Bevölkerung ist entsprechend angespannt. Es Am 23. November 2014 bricht der Vulkan von Fogo (Kapverden) aus. Die Lava zerstört das Dorf Chá das Caldeiras und die Weinkellerei der dortigen Produzentengenossenschaft. 10 kursieren zahlreiche Gerüchte. Man sagt, der Staat wolle die Bewohner von Chã gänzlich aus ihrer Heimat vertreiben und die Region nur noch für touristische Zwecke nutzen. „Meiner Meinung nach ist die Desorientierung der Bevölkerung ein Problem der Demokratie, denn die Kommunikation zwischen den Autoritäten und der Bevölkerung ist schlecht. Die Politiker verkünden den Menschen nicht ihr Vorhaben, ihre Pläne“, urteilt Egger. 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen (v.a. Bohnenfelder) wurden von den Lavamassen verschluckt und somit unwiederbringlich zerstört. Doch die Bauern bestehen darauf, weiterhin ihre Felder zu bewirtschaften und fordern sogar noch zusätzliches Land. Dieser Wunsch könnte erhört werden, denn der Staat besitzt außerhalb des Risikobereiches noch unbestellte Flächen, welche den Bauern zugeteilt werden könnten. Bei all diesen Zugeständnissen wären die Menschen sogar bereit, ihre Heimat, die Gefahrenzone, zu verlassen und sich außerhalb davon anzusiedeln. Doch die Entscheidung sollte möglichst bald fallen, denn „die Menschen wollen Ergebnisse sehen“, so Egger. Trotz des erheblichen wirtschaftlichen Schadens meldet die Regie- Seit dem Schuljahr 2008/09 beteiligt sich die Fachoberschule für Landwirtschaft an einem Entwicklungsprojekt auf Kap Verde. Treibende Kraft ist Prof. Franz Egger. Im März 2010 wird einem Jugendlichen aus Kap Verde ein Aufenthalt am Versuchszentrum Laimburg ermöglicht, um dort das Rebveredeln zu lernen. Im April 2010, im März 2012 und im März 2014 absolvieren Schüler/innen der Fachoberschule ihr Betriebspraktikum bei Bauern auf Fogo. Im September 2011 und im September 2013 kommen neun Schüler/innen der Partnerschule „Liceu de Sao Filipe“ für ein dreiwöchiges Praktikum von Fogo nach Südtirol. Sie werden von Südtiroler Betrieben aufgenommen. Vom 12. bis 22. Februar 2015 weilt eine Gruppe bestehend aus Südtiroler Bauern, die bisher das Projekt unterstützt haben, und Personen unserer Schule auf Kap Verde. Sie erkunden auch die Möglichkeiten, die Einwohner von Chá das Caldeiras in dieser schwierigen Zeit nach den Zerstörungen durch den Ausbruch des Vulkans zu unterstützen. rung, dass sie keine zusätzliche finanzielle Unterstützung benötige, was man brauche, sei immateriell: Wissen. Daher sollte die Zusammenarbeit zwischen Südtirol und den Kapverden noch verstärkt werden. Heuer kommen wieder die Kapverden zum Zug: Eine Gruppe von Studenten wird nach Südtirol kommen. Nachdem sich die Auswahl nach Bewerbungsschreiben und Motivation als sehr erfolgreich erwies, wird dieses System weitergeführt und auch zur Bestimmung der Kapverdischen Praktikanten angewandt. Um noch zielführender zu arbeiten, wird das Praktikum in Südtiroler Betrieben um einige Wochen verlängert. Begleitet werden die Studenten dabei von der nächsten „Kapverdengruppe“ der Fachoberschule für Landwirtschaft. Auf diese Weise sollen die Menschen auf Fogo autonom werden, dank ihres Wissens hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und sie nicht unter den Lavamassen begraben sehen: Denn Optimismus ist ein erster Schritt in Richtung Zukunft. Claudia Dalvai, Sonja Sachsalber Auch die Weinkellerei der Produzentengenossenschaft im Dorf Chá das Caldeiras (Insel Fogo)wird vom Lavastrom verwüstet. 11 Jahresthema „Wildnis“ Der Reiz am gefrorenen Boden David Tonidandel ist Absolvent der Fachoberschule für Landwirtschaft. Heute arbeitet er als Landesgeologe. Auf dem Bild überprüft er die Temperatursonde, die am Blockgletscher Murfreit an der Nordseite des Sellastocks installiert wurde. POfL: Sie sind Geologe. Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? David Tonidandel: Zu meinem Beruf bin ich eigentlich zufällig gekommen. Gegen Ende meines Studiums der Geologie in Bologna wurde eine Projektstelle im Bereich Permafrost im Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung in Bozen frei. Erst seit Kurzem bin fest angestellt. Womit beschäftigen Sie sich gerade jetzt? Ich arbeite gerade am Abschluss des Projektes „permaqua“. Weiters an verschiedenen Projekten, wo es um die Sanierung von Hängen und Felswänden geht. Schließlich beobachten wir ständig verschiedene Rutschhänge im 12 Gadertal und Felswände im Unterland. Welche Ziele verfolgt das Projekt „permaqua? Das Projekt „permaqua“ ist im November 2011 aus folgendem Grund gestartet: In vorangegangenen Projekten - Projekt „ProAlp“, Projekt „PermaNET“ haben wir die erhöhten Schwermetallkonzentrationen von Quellen aus Blockgletschern erstmals gemessen. Dies war der Anstoß, ein neues Projekt zu beginnen, bei dem Permafrost und Wasser (-> permaqua) untersucht werden. Neu in diesen Studien ist der biologisch-ökologische Aspekt. Permafrost? Was ist das? Permafrost ist permanent, dauer- haft gefrorener Boden oder Fels. Um einen Boden als Permafrost zu bezeichnen, muss dieser mindestens zwei Jahre eine Temperatur von unter 0°C aufweisen. Warum ist die Erforschung des Permafrosts von Bedeutung? Permafrost wird in Südtirol seit ca. zehn Jahren erforscht. Zuvor wusste man wenig darüber. Durch diese Forschung und durch den regen Austausch mit Projektpartnern aus dem Alpenraum haben wir zahlreiche bis dato nicht bekannte Erkenntnisse gemacht, wie z.B. die Zunahme von Steinschlägen im Hochgebirge, das Vorhandensein von Schwermetallen im Quellwasser aus Permafrostarealen. Wer hat etwas davon? Welche Folgen bringt das „Zurückgehen“ des Permafrosts mit sich? Ich denke, es geht hier um eine wichtige Thematik, vor allem für uns Südtiroler. Wir leben in einem Land, wo ca. sechs Prozent der gesamten Fläche von Permafrost bedeckt sind. Die Verunreinigung des Hochgebirgswassers durch abschmelzenden Permafrost hat Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung von einzelnen Almgebieten und von mehreren Schutzhütten. Die zunehmenden Steinschlagereignisse im Hochgebirge haben in letzter Zeit des Öfteren Wanderwege und Klettersteige verlegt. Spielt der Klimawandel in diesem Zusammenhang eine Rolle? Zunehmende Temperaturen und die Zunahme von ExtremNiederschlagsereignissen führen zu einem Abschmelzen des Permafrosts und dadurch zu einer Erhöhung der Permafrost Untergrenze. Wie sieht Ihre Arbeit auf den Beobachtungsstationen konkret aus? Wir haben in Südtirol fünf Permafrost Test-sites, also fünf Gebiete, wo wir verschiedene Parameter erheben, die Temperatur von Lockermaterial wie z.B. Blockund Schutthalden, Temperatur von Blockgletschern und von von Felswänden sowie Bewegungsmessungen von Blockgletschern. Wir gehen zwei Mal im Jahr zu unseren Untersuchungsgebieten, warten dort die Anlagen und führen die Datenauslese durch. Anschließend werden die Daten analysiert und interpretiert. Die Untersuchungsgebiete sind der Blockgletscher Lazaun im Schnalstal, die Grawand im Schnalstal, der Blockgletscher Rossbänk im Ultental, der Blockgletscher Murfreit in der Sella-gruppe in den Dolomiten und der Ortler. Blockgletscher sind zungenförmige Körper, die aus einer Mischung von Schutt, Blöcken und Eis. Blockgletscher bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu einem Meter pro Jahr talabwärts. Gibt es Ergebnisse, die Sie besonders faszinieren? Die gesamte Thematik um die Schwermetalle im Quellwasser der Blockgletscher ist äußerst spannend, da wir wie ein Puzzle immer wieder neue Erkenntnisse machen, jedoch die Lösung, also die genaue Herkunft der Schwermetalle noch nicht kennen. Wir wissen, dass sie in bestimmten Lagen des Eises der Blockgletscher enthalten sind. Nur, wie sie dorthin gekommen sind, wissen wir nicht. Die Forschung läuft. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Die Vielfältigkeit, die Abwechslung, jeder Tag bringt eine neue Herausforderung mit sich. Unsere Arbeit ist stark wetterabhängig: Letztes Jahr um diese Zeit hatte ich schon ca. 40 Einsätze aufgrund von Steinschlag- oder Rutschungsereignissen hinter mir. Heuer, durch das wesentlich trockenere Wetter, ist Südtirol von solchen Ereignissen relativ verschont geblieben. Hatte das Wettergeschehen im vergangenen Jahr auch Auf dem Blockgletscher Murfreit (Sella) hat sich ein Thermokarstsee gebildet (Drachensee = Lech dl Dragon) (im Bild). 13 Auswirkungen auf den Permafrost und Ihre Arbeit? Es gab mehrere Naturereignisse im Hochgebirge. Vor allem im Sommer gab es zwei große Murgänge in Sulden - der Ausbruchbereich liegt auf einem Blockgleschter - und im Schnalstal. Auch dort liegt die Ausbruchzone auf einem Blockgletscher). Waren Sie auch bei der Untersuchung des Felssturzes in Kurtatsch involviert? Ja, ich war von Beginn an dabei. Als allererstes musste die genaue Evakuierungszone definiert werden. Am Tag danach, bei Tageslicht, konnte die Ausbruchzone untersucht werden und die Maßnahmen zur Reduzierung der Gefahr konnten definiert werden. Es folgten zahlreiche Lokalaugenscheine, um die Spreng- und Abräumarbeiten zu begleiten. Was waren die Ursachen für den Felssturz? Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen begünstigenden Faktoren und auslösenden Faktoren. In diesem Fall sind die begünstigen- den Faktoren die stratigraphische Abfolge der sog. Grauner Wände. Wir haben an der Basis dieses markanten Felsriegels eine Schicht von weichen, graubraunen Mergeln und Tonen (= Giovo Formation). Oberhalb dieser Schicht befinden sich harte und kompakte Dolomite (= Contrin Formation). Diese DolomitWände haben ein hohes Gewicht und üben dieses auf die darunterliegenden weichen Schichten der Giovo Formation aus. Durch anhaltende Niederschläge werden diese Mergel- und Tonschichten noch weicher. Wir sprechen in diesem Fall vom Prinzip „Hart auf Weich". Dazu kommt, dass durch die gesamte Wand mehrere parallele Kluftsysteme verlaufen. Es kommt also zum Herauskippen von Felspartien. In diesem konkreten Fall war es genau so. Ein freistehender Turm hat durch den extrem weichen Untergrund aufgrund von anhaltenden Niederschlägen sozusagen das Gleichgewicht verloren und ist umgekippt. Die Folgen sind mittlerweile allen klar. Zur Wiederholung: begünstigende Faktoren sind die Strati- graphie und Tektonik der Grauner Wände; die auslösenden Faktoren die anhaltenden Niederschläge. Haben Sie neben Ihrem Beruf überhaupt Freizeit? Wenn ja, was machen Sie gerne? Ich habe grundlegend keine geregelten Arbeitszeiten. Meine Freizeit hängt davon ab, ob ich Bereitschaftsdienst habe oder eben nicht. Bereitschaftsdienst habe ich manchmal auch nachts. In meiner freien Zeit gehe ich aber sehr gerne wandern. Wie erlebten Sie die Zeit an der OfL? Es war eine sehr schöne und aufregende Zeit. Wir hatten ein super Klassenklima. Es sind wunderschöne Freundschaften entstanden. Auch heute haben wir noch guten Kontakt untereinander und veranstalten regelmäßige Klassentreffen. Daniela Gross, Sara Burger Ein Bild der Verwüstung: Am 21.1.2014 ging in der Nähe des Freisinger Hofes in Rungg (Tramin) ein Felssturz nieder. Das Bild wurde am Tag danach aufgenommen. Der Hof ist nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt. 14 Literatur und Theater Fotostory: „Jesus liebt mich“ Marie lässt ihren Verlobten Sven vor dem Altar stehen. Er ist echt sauer darüber. Kata versucht ihre völlig aufgelöste Schwester zu trösten. Weißt du was Marie, du kannst dir deine Füße ab jetzt selbst massieren… wenn du mit deinem fetten Schwabbelbauch überhaupt dran kommst! Was habe ich nur getan, was habe ich nur getan? Das war echt mutig. Okay, du hättest dir vielleicht einen besseren Zeitpunkt dafür auswählen können, ihn abzuservieren. Um Sven nun möglichst aus dem Weg zu gehen, zieht Marie wieder zu ihrem Vater in ihr altes Kinderzimmer. Doch da lernt Marie Joshua kennen. Sie verguckt sich sofort in ihn und fragt ihn nach einem Date. Wollten Sie heute Abend mit mir etwas essen gehen? Ich bin wirklich ein M.o.n.s.t.e.r! (Mitdreißigerin ohne nennenswertes Selbstbewusstsein, Trauschein, Energie und Reife) Ich würde gern mit dir speisen. Marie ist überglücklich. Aber sie versteht sich selber nicht mehr. Schließlich wollte sie am Tag davor noch Sven heiraten. Vom Restaurant aus sehen Marie und Joshua einen Bettler. Zu Maries großem Erstaunen ruft Joshua ihn zu sich. Wir wollen mit dir das Brot brechen. So wie der stinkt, brech‘ ich gleich noch ganz andere Dinge! 15 Da schlägt Sven zu. Auf dem Heimweg treffen Marie und Joshua auf Sven, Maries Ex. Ja, Joshua, wehr‘ dich. Lass dich nicht so verprügeln. Verpiss dich, du Hippie. Komm, prügle dich, wenn du ein Mann bist! Ich werde nicht mit dir kämpfen, mein Freund. Doch Joshua lässt sich lieber k.o. schlagen. Marie will wissen, wieso Joshua sich so seltsam verhält und stellt ihn zur Rede. Warum hast du dich nicht gewehrt? Wenn dir einer auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere Wange hin. Für wen hältst du dich? Für Jesus? Ja, der bin ich. Um die Geschehnisse zu verarbeiten, geht Marie ihrer Lieblingsbeschäftigung nach: auf dem Malenter See Tretbootfahren. Doch nach einiger Zeit spielt das Wetter nicht mehr so ganz mit... Schnell versucht Marie, dem Gewitter zu entgehen und ans Ufer zu gelangen, doch sie schafft es nicht. Der Sturm ist zu stark, das Tretboot kentert und Marie befindet sich in der Gefahr, zu ertrinken. Doch da naht Rettung. Schweig, sei still! Heilige Scheiße, er ist wirklich Jesus! … Noch nie hat ein Mann es geschafft, mich zu tragen. Nach nur einer Geste Joshuas ist das Gewitter plötzlich wie weggeblasen. 16 Als es Marie wieder gut geht, treffen sich die beiden zufällig am See. Würdest du heute Abend mit mir noch einmal speisen? Ich bedeute ihm was. Jippieyeiyeah!!! Sie verbringen einen wunderschönen Abend miteinander. Doch ein Happy End lässt wie üblich noch auf sich warten.. Denke daran, du bist nur zu Gast auf Erden. Und du hast eine wichtige Aufgabe zu erfüllen! Lisa Krautwald hat diese Fotostory zum Roman „Jesus liebt mich“ von David Safier entworfen. Folgende Schüler/-innen haben mitgewirkt: (v.l.) Greta Inderst (Marie), Alexia Ruedl (Joshua), Roland Thurner (Sven), Lukas Andersag (Bettler), Monika Hofer (Kata) und Elias Waldner (Pastor Gabriel). 17 Literatur und Theater „Andorra“- ein zeitloses Theaterstück von Max Frisch „Andorra“ von Max Frisch, einem der bedeutendsten Schweizer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, wurde schon unzählige Male auf die Bühne gebracht. Nun hat auch das Freie Theater Bozen das Drama, das im Jahre 1961 in Zürich uraufgeführt wurde, neu in Szene gesetzt und ist damit auf Tournee gegangen „Andorra“ greift zentrale Themen des Menschseins, wie die möglichen Konsequenzen von Vorurteilen gegenüber anderen und die persönliche Identitätsfindung eines Menschen, auf. Das Stück ist, obwohl es in den 1960er Jahren entstand, in seiner inhaltlichen Aussage aktueller denn je. „Andorra“ handelt nicht vom gleichnamigen Kleinstaat, sondern ist ein fiktiver Ort, der ein Modell darstellen will. Andri, der vermeintlich jüdische Adoptivsohn des Lehrers, wächst in Andorra auf. Ständig lassen ihn seine Mitbewohner spüren, dass er keiner der Ihren ist. Sie konfrontieren den Jungen permanent mit Vorurteilen und projizieren in ihn Eigenschaften, die sie an ihm erkennen wollen. Durch die Unterstellungen der Anderen wird Andri immer mehr eingeschüchtert und beginnt die Rolle als Jude zu verinnerlichen und an sie zu glauben. Es kommt letztlich so weit, dass er selbst stark vom Anderssein überzeugt ist und sich selbst als Außenseiter betrachtet. Mit dem Auftritt der Señora stellt sich heraus, dass Andris der Sohn des Lehrers und damit ein Andorraner und kein Jude ist. Was soll nun geschehen, da Andri sein Schicksal als Jude bereits selbst angenommen hat? Die Aufführung kann auf jeden Fall als gelungen gelten, da sich die Schauspieler überzeugend in die Rollen hineinversetzten. Besonders hervorzuheben ist Christoph Fortmanns in der Rolle des 18 Die Ausgrenzung nimmt schon in der ersten Szene ihren Lauf. Andri bttet um die Hand von Barblin an. Lehrer Can ist entsetzt und schlägt die Bitte ab. Judenschau: Die Andersartigkeit der Juden soll auf groteske Weise unter Beweis gestellt werden. Das Freie Theater Bozen brachte „Andorra“ von Max Frisch auf die Bühne. Eine Aufführung fand auch in der Aula Magna der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer statt. Soldaten. Mit vollem Einsatz verkörperte er die Figur eines Mitläufers und Angebers, der die Hauptperson Andri stets mit Beleidigungen lächerlich machte. Kolja Heiss wirkt authentisch in der Rolle des Andris, der sich vergeblich nach einem normalen Leben sehnt, sich jedoch von den Andorranern in die Rolle des Juden drängen lässt. Die Schauspielerin Gabriele Langes spielte bravourös zwei unterschiedliche Rollen. Zum einen trat sie als Andris Mutter und zum anderen als Wirtin auf. Jenny-Ellen Riemann verkörperte Barblin, die Schwester und Verlobte Andris. Die Aufführung war fesselnd und von Beginn an bewegend. Das Bühnenbild war zwar schlicht, aber äußerst passend gestaltet. Es bestand aus einer weißen Kulisse, die der Beschreibung eines schneeweißen und damit unschuldigen Andorra ge- recht wurde. Die linke Bühnenhälfte, ergänzt durch einen Tisch und zwei Stühle vor der weißen Wand, verkörperte das Wirtshaus. Hinter Rundbögen in der Mitte der Bühne befand sich die Kirche. Türen ließen sich öffnen, um als Kulisse der Küche zu dienen und weiße Treppen führten hinauf in Barblins Kammer. Ab und zu wurden auch Musik und Geräusche eingespielt, die die beeindruckende Stimmung auf der Bühne noch verstärkten. Max Frischs Drama gilt als Literaturklassiker. Die Aufführung hat gezeigt, dass es möglich ist, damit Schüler zu packen und zu begeistern. Durch seine Thematik spricht das Stück auch Jugendliche an. Vorurteile gehören zum Alltag eines jeden Schülers, denn welcher Schüler kann schon behaupten, dass es an seiner Schule keine Menschen gibt, die sich anders fühlen, nicht mit der Masse mitschwimmen und als Außenseiter ausgegrenzt werden? Das Stück regt somit zum Nachdenken an und lädt ein, sich mit dem Thema Vorurteile genauer zu beschäftigen. Es ist ein Lehrstück, das bezweckt, das Publikum zur Reflexion über das eigene Handeln zu animieren. Mich persönlich hat das Stück angesprochen und ich habe mir anschließend Gedanken darüber gemacht, welche Auswirkungen Vorurteile haben können. Max Frischs Aussage: „Jeder Mensch ist verpflichtet, jeden seiner Mitmenschen ohne Vorurteil zu betrachten“, ist eine der Kernaussagen seines Dramas und kann von Theaterbesuchern als guter Vorsatz für das eigene Leben betrachtet werden. Maria Pichler 19 Aus dem Schulleben Von der Fachschule an die OfL Warum Schüler/-innen an die OfL wechseln und was auf die Neueinsteiger/-innen alles zukommt das haben POfL-Redakteure Abgänger und Abgängerinnen von Fachschulen gefragt, die in die vierte Klasse der Fachoberschule für Lanwirtschaft (OfL) eingestiegen sind. Unsere Schule, die Fachoberschule für Landwirtschaft (OfL) in Auer, darf sich jedes Jahr auf einen Zuwachs an Schülern freuen. Damit sind hauptsächlich die Einsteiger/-innen in die erste Klasse gemeint, doch gibt es beinahe jedes Jahr auch Schüler/-innen, die von Fachschulen an die OfL wechseln. Der Großteil von ihnen kommt von der Fachschule für Haus– und Landwirtschaft in Salern und der Fachschule für Landwirtschaft in Dietenheim. In den vergangenen Jahren wurden diese Schüler/-innen bestehenden Klassen zugeteilt. Im heurigen Schuljahr jedoch wurde diese Vorgehensweise geändert. Die acht Absolvent/-innen der Fachschulen bilden eine eigene Klasse — die Klasse 4C LU (Landwirtschaft und Umwelt) -, werden jedoch in einigen Fächern gemeinsam mit der Klasse 4A WÖ (Weinbau und Önologie) unterrichtet. Diese Klasse besteht aus 15 Schüler/-innen. Insgesamt bilden sie für die Fächer Deutsch, Englisch, Italienisch, Mathematik, Geschichte, Agrarwirtschaft, Religion und Sport eine Klasse mit 23 Schülern und Schülerinnen. Der Unterricht in den fachspezifischen Fächern erfolgt getrennt. Um herauszufinden, wie die Schüler/-innen mit diesem fast noch experimentellen System zurechtkommen und warum sie sich für die OfL entschieden haben, haben wir ihnen ein paar Fragen gestellt. Sechs Schüler und Schülerinnen, die die Fachschulen in Salern oder Dietenheim besucht haben, haben sich für das Gespräch zur Verfügung gestellt. Alle Befragten führten als einzigen Grund für ihre Entscheidung, an die Ofl zu kommen, an, dass sie die Matura und nicht die Berufsmatura machen wollen. Zwei von ihnen haben sogar vor, nach der Matura weiterzustudieren. Nur einer der Befragten wusste bereits in der ersten Klasse, dass er später an die OfL wechseln würde, die meisten entschieden sich spontan in der dritten Klasse oder wurden von anderen Schülern, Lehrpersonen oder Eltern überzeugt. Auf die Frage hin, wie ihr Umfeld auf diese doch wichtige Entscheidung reagiert hat, antworteten sie, dass es an ihren Schulen fast schon eine Tradition sei, dass einige Schüler/-innen an die OfL wechseln. „An manchen Jahren wechseln zwei, an anderen keiner und an manchen sogar sieben Schüler. Das ist ganz nor- mal.“, sagte ein Schüler, der von der Fachschule für Haus– und Landwirtschaft in Salern nach Auer gekommen ist. Auf die Frage, ob sie mit dieser Entscheidung noch glücklich seien, antworteten alle — manche nach etwas längerem Zögern — mit „Ja“. „Nur der Sommer war verschissen“, stellt ein Schüler fest. Die anderen stimmten ihm zu. Ungern denken sie an die Inhalte, die sie nachholen mussten, um die Aufnahmeprüfung zu schaffen. Ein Schüler ergänzt: „Zwei Jahre hintereinander Schule, ohne einen Sommer dazwischen.“ Ein weiterer meint: „Keine Zeit zum Arbeiten, um Geld zu verdienen.“ So schilderten sie die anstrengende Zeit. Vor der Prüfung waren sie sehr aufgeregt und Angstgefühle mischten sich mit Gedanken an die Zukunft. Doch nun sind alle hier, zumindest all jene, die die Prüfung geschafft haben. Sie sind guter Dinge, dass es sich am Ende ausgezahlt haben wird — wenn sie ihren Abschluss haben. Dann können sie endlich mit einem Lächeln an diesen Sommer zurückdenken. Ein anderes Thema, das wir anschnitten haben, war die Klassen- Absolventen und Absolventinnen der Fachschulen müssen für ein Weiterstudium an der Fachoberschule für Landwirtschaft Ergänzungsprüfungen ablegen. 20 gemeinschaft. Untereinander kannten sich die meisten Neueinsteiger/-innen ja schon, vor allem weil viele von derselben Schule kamen. Daneben lernten sie sich im Sommer bei den vielen Kursen und schließlich auch bei den Prüfungen kennen. Doch wie brachten sie sich in die neue Klasse ein, die bereits seit einem Jahr bestand und wie wurden sie aufgenommen? Darüber sprachen die Befragten gern. Stellungnahmen wie „Alle waren immer freundlich und offen uns gegenüber, wir haben uns gleich wohlgefühlt“ oder „Sie haben uns gleich freundlich aufgenommen“, waren zu hören. Für beide Klassen war es anfangs eine Umstellung und zu Beginn wusste man nicht, wie und ob dieses System überhaupt funktionieren würde. Doch mittlerweile gehört es zum Alltag an der OfL dazu und es stört niemanden mehr wirklich, auch wenn ab und zu gewisse Schwierigkeiten auftreten, etwa was die Ausflugsplanung betrifft. Nun etwas darüber, wie die Schüler/-innen rückwirkend ihre Entscheidung für den Besuch einer Fachschule bewerten. Wir stellten ihnen folgende Frage: „Wäre es dir möglicherweise lieber gewesen, du hättest seit der ersten Klasse die OfL besucht.“ Zu unserer Verwunderung beantwortete jeder von ihnen diese Frage mit „Nein“. Nur ein Schüler schränkte ein, dass es wahrscheinlich von Vorteil gewesen wäre, weil man dann ein besseres Vorwissen auf die doch sehr anspruchsvollen Inhalte der vierten Klasse gehabt hätte. Das „Nein“ der anderen Fachspezifischer Unterricht in der kleinen Gruppe: Prof. Alex Niedermayr und Schüler der Klasse 4C LU (Landwirtschaft und Umwelt) beim Praxisunterricht im Fach Pflanzenbau. wurde dadurch erklärt, dass das Wissen, das sie an den Fachschulen sammeln konnten, viel wertvoller und nützlicher für ihr späteres Berufsleben sei, als die Dinge, die man an der OfL lernen kann. „Diese Schule ist aus meiner Sicht zu allgemein“, erklärte ein Schüler. „Wenn ich eine Landwirtschaftsschule verlasse, möchte ich auch eine Ahnung von der Landwirtschaft bekommen haben und nicht von allem ein bisschen wissen.“, meinte ein anderer. Womit wir auch schon beim Punkt Verbesserungsvorschläge angelangt sind. Hier fanden die Befragten, dass man sie ein wenig mehr auf die Landwirtschaft spezialisieren solle. Dabei kritisierten sie z.B., dass nicht einmal in den Fachrichtungen eine richtige Spezialisierung erfolge und dass die Unterschiede in Fächern und Lehrmethoden eher oberflächlich seien. Allerdings sprachen sie auch viele gute Seiten der Schule an, etwa, dass das Niveau des Unterrichts in gewissen Fächern wie Mathematik fast dem der Technologischen Fachoberschule (ehemalige Gewerbeoberschule) entspricht. Daneben wiesen sie trotz der vorher angebrachten Kritik der breiten Allgemeinbildung auch positive Aspekte zu, denn so sei ein Weiterstudieren in verschiedenen Bereichen möglich und eben nicht nur in landwirtschaftlichen Fächern. Insgesamt scheinen sich die Schüler/-innen gut in die neue Gemeinschaft eingelebt zu haben und sind im Großen und Ganzen mit ihrer Situation und der neuen Schule zufrieden. Auch in Zukunft werden mit Sicherheit wieder Schüler/-innen von Fachschulen an die OfL wechseln. Ob dieses neue System der Klassenaufteilung allerdings beibehalten wird, bleibt abzuwarten. Manuel Unterholzner, Felix Schweigkofler 21 Aus dem Schulleben Viel Kritik nimmt gutes Ende Schülerbefragung zur Oberstufenreform Die heurigen Maturanten der Fachoberschule für Landwirtschaft (OfL) besuchten die Schule sowohl nach dem alten als auch nach dem reformierten Schulsystem. Die POfL-Redaktion hat die Gelegenheit genutzt, um bei den Schülern nachzufragen, wie sie die durch die Schulreform bedingten Veränderungen finden. Im Rahmen einer Umfrage wurden Schüler/-innen der Klassen 5B PV, 5B LU und 5A WÖ befragt. Durch die Oberstufenreform, die in Südtirol im Schuljahr 2011/12 in Kraft getreten ist, hat sich einiges an der Fachoberschule für Landwirtschaft geändert. Die Schulreform äußert sich heute vor allem durch die Schwerpunktwahl für das Triennium. In der zweiten Klasse haben die Schüler/ -innen die Möglichkeit, zwischen drei Fachrichtungen zu wählen. Die drei Schwerpunkte, die zur Wahl stehen, sind: Produktion und Verarbeitung (PV), Landwirtschaft und Umwelt (LU) und Weinbau und Önologie (WÖ). Des Weiteren wurde im Zuge der Reform auch die Fünf-TageWoche eingeführt. Vor der Schul- reform gab es die Fünf-TageWoche nur im ersten Schuljahr. In den letzten beiden Schuljahren war der Unterricht an Samstagen verkürzt. Vorher fand der Unterricht an Samstagen wie unter der Woche üblich statt. Auf den zweiten Blick fällt auf, dass die Stundentafel überarbeitet wurde und dabei Fächer wegfielen und neue dazukamen. Im Biennium wurde das Fach „Recht und Wirtschaft“ neu eingeführt und die bis dahin bestehenden Fächer „Naturkunde“ und „Geographie“ in dem Fach „Biologie und Erdwissenschaften“ zusammengefasst. Die größte Änderung an der Stundentafel im Triennium ist die Weiterführung der Fächer Englisch und Mathematik bis in die fünfte Klasse. Hierfür wurde die Stundenanzahl für Praktikumsfächer reduziert. Die Fachrichtungen unterscheiden sich in der Stundenanzahl einiger Fächer und auch in der Fächertafel. Während für die LU-Klassen in der 5. Klasse lediglich eine Anzahl von vier Stunden im Fach Pflanzenbau vorgesehen ist, werden in den PV-Klassen sechs Stunden Pflanzenbau unterrichtet. In der Fächertafel sind einzelne Fächer, Ist die Oberstufenreform sinnvoll? 50 40 30 Ja Nein 20 Enthalten 10 0 Diagramm 1: Die ausgewerteten Daten stammen von allen drei befragten Klassen. 22 wie beispielsweise Önologie, Agrarökologie oder Forstwirtschaft und Landschaftspflege, nur in einer der drei Fachrichtungen vertreten. So ist beispielsweise das Fach Forstwirtschaft und Landschaftspflege lediglich in der Stundentafel der LU-Klassen vertreten oder das Fach Önologie nur in der Stundentafel der WÖKlassen. Die genannten Neuerungen sind jene Änderungen, die die Schüler/ -innen direkt betreffen. Im Allgemeinen sind sie mit den Veränderungen, die die Reform ausgelöst hat, zufrieden (siehe Diagramm 1). Als nennenswerter Kritikpunkt gilt lediglich der Mathematikunterricht, der nun bis in die fünfte Klasse weitergeführt wird. Ausnahmslos kommt die FünfTage-Woche bei allen Schülern und Schülerinnen sehr gut an. Nur vier der befragten Schüler, darunter drei Pendler und eine Schülerin, die in Auer in einer Wohngemeinschaft lebt, sehen sie als Nachteil, da sie die Ausübung ihrer Freizeitaktivitäten einschränkt. Die Meinungen gehen vor allem bei der Frage über die Neuzusammensetzung der Klassen auseinander, welche durch die Schwerpunktwahl bedingt wird. Während die Schüler/-innen der Richtungen „Produktion und Verarbeitung“ und „Landwirtschaft und Umwelt“ die Neuzusammensetzung der Klasse als negative Auswirkung sehen, findet die Mehrheit der WÖ-Schüler/-innen die neu zusammengewürfelten Klassen von Vorteil und sieht darin kein Hindernis für eine gut funktionierende Klassengemeinschaft. Auch wurde die Frage gestellt, ob die Schüler/-innen mit der Einführung der spezifischen Fächer in den Schwerpunkten zufrieden sind. Hierbei ist aufgefallen, dass die Schüler/-innen der LU- und der WÖ-Klasse durchwegs mit der Vertiefung bestimmter Fächer, bedingt durch die unterschiedlichen Schwerpunkte einverstanden sind, während jene der PVRichtung diese Neuerung großteils skeptisch betrachten. Wie auf der Grafik (siehe Diagramm 2) erkennbar ist, sind die Schüler der WÖ- und der LUKlassen mehrheitlich der Meinung, dass die Einführung der Schwerpunkte an der Fachoberschule für ihr zukünftiges Berufsleben oder ein Weiterstudium von Nutzen sein kann. Der Großteil der PV-Schüler/-innen teilt diese Meinung nicht. Rund neunzig Prozent der Befragten würden sich mehr Praktikumsfächer in der Stundentafel wünschen. Mit einigen wenigen Ausnahmen sind die Schüler/-innen davon überzeugt, dass diese Schulwahl die richtige war. Auch wenn sie die gesamten Veränderungen, die die Oberstufenreform mit sich Schwerpunkt Produktion und Verarbeitung Im Laufe des Trienniums werden die Themen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung verschiedener landwirtschaftlicher Produkte vertieft. Dabei spielen vor allem Erzeugnisse des Obst- und Weinbaus eine entscheidende Rolle. Auch der Bereich Agrarökologie wird beleuchtet. Es werden Aspekte wie Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung angesprochen und erarbeitet. Hätte st du diese Schule auch gewählt, wenn du vor deine r Einschreibung über das gesamte Ausmaß der Schulreform informiert gewesen wärst? 20 LU Ja 15 LU Nein 10 WÖ Ja WÖ Nein 5 PV Ja 0 1 PV Nein Diagramm 2: Vor allem die Schüler/-innen der LU-Klassen sind von der richtigen Schulwahl - trotz der Veränderungen durch die Schulreform -überzeugt. gebracht hat, im Voraus gewusst hätten, hätten sie sich trotzdem für diese Schule entschieden. Auch wenn die meisten Schüler/innen, nach Einschätzung der Redakteurinnen, der Oberstufenreform zunächst skeptisch entge- genblickten, so hat die Reform auch positive Neuerungen mit sich gebracht, die die Schüler/innen zu schätzen wissen. Schwerpunkt Landwirtschaft und Umwelt Im Rahmen des Trienniums liegt das Augenmerk hier vor allem auf der nachhaltigen und umweltverträglichen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Agrarprodukten der alpinen Landwirtschaft. Im Zentrum stehen in diesem Schwerpunkt außerdem die Forstwirtschaft und die Landschaftspflege. Schwerpunkt Weinbau und Önologie Die Jahre des Trienniums stehen den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung, um die Grundlagen in der Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung zu vertiefen. Zudem können sie sich in allen Teilbereichen des Weinbaus ausbilden, wobei die Kellerwirtschaft einen hohen Stellenwert besitzt. Barbara Alber, Maria Pichler 23 Aus dem Schulleben Was kommt nach der Matura? Umfrage in den Abschlussklassen Gibt es ein Leben nach der Matura? Eine weit verbreitete Frage an allen Oberschulen, auch an der Fachoberschule für Landwirtschaft. „Studieren?“ „Ach, weiß nicht.“ „Arbeiten?“ „Hm. Ja, aber was, und wo?“ „Auf dem Hof.“ „Und was, wenn die Eltern keinen landwirtschaftlichen Betrieb haben?“ Die POfL hat zum Thema „Was kommt nach der Matura“ eine Umfrage in den Abschlussklassen durchgeführt. Von 107 Schülern und Schülerinnen haben 31 Schüler/-innen den Fragebogen ausgefüllt und abgegeben. Wie aus dem Diagramm 1 hervorgeht, ist die Zahl der Schüler/innen, die noch keine Entscheidung getroffen haben, am höchsten. Gleich hoch ist hingegen die Zahl der Schüler und Schülerinnen, die nicht auf dem elterlichen Hof arbeiten werden, ein Studium beginnen wollen oder einen Aufenthalt im Ausland planen. Jene Schüler/-innen, die ein Studium beginnen wollen, möchten dieses gleich im anschließenden Studienjahr beginnen. Viele Schüler/-innen, die eine Reise planen (Praktikumsreise, Work&Travel, „Welt erkunden“), gehen später arbeiten oder sind sich noch nicht sicher, ob sie ein Studium beginnen sollen (vgl. Diagramm 2). Etwa die Hälfte der Befragten haben die Entscheidung, was nach der Matura kommen soll, selbst getroffen. Ein Schüler meinte, es sei ja auch seine Entscheidung und sein Leben. Der anderen Hälfte halfen Eltern, Geschwister oder Bekannte. Bei manchen gibt es schon seit der Mittelschule ein relativ fixes Ziel, andere entschieden sich erst in der 4. oder 5. Klasse der Oberschule; große Unterschiede also auch hier. Durchaus nicht alle Schulabgän24 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Auf dem Hof Anderswo arbeiten Studieren Work&Travel Unschlüssig Diagramm 1: Pläne der Befragten nach der Matura 12 10 8 6 4 2 0 Auf dem Hof Andersw o arbeiten Studieren Unschlüssig Diagramm 2: Voraussichtliche Tätigkeit in zwei Jahren ger/-innen wollen im Bereich Landwirtschaft tätig werden. Man könne ja schließlich auch Psychologie studieren, einen PorphyrSteinbruch betreiben, im Gastgewerbe arbeiten, als Veterinär nach Afrika gehen, oder? Und wenn es doch die Landwirtschaft sein soll, gebe es ja noch mehr als den Hof zuhause: Man kann auch Berater, Baumschuler oder Förster werden. Viele, die nach der Matura einen Aufenthalt im Ausland planen, denken eher daran, nach einigen Erfahrungen wieder nach Südtirol zurückzukehren — bis auf jenen Schüler natürlich, der nach Afrika will. Felix Schweigkofler, Manuel Unterholzner Einige nützliche Adressen zur Entscheidungsfindung: Informationen zum bäuerlichen Arbeitsleben: www.sbb.it > Service > Arbeitsberatung (Südtiroler Bauernbund) Informationen zu Universitätsstudien: www.asus.sh (Südtiroler Hochschülerschaft) www.unibz.it (Freie Universität Bozen) Allgemeine Beratungsstelle: ZIB Studienberatung, Beratungseinrichtung der Fachoberschule für Landwirtschaft Aus dem Schulleben Von der Suche nach dem richtigen Beruf Wo führt mich mein Berufsweg hin? Ein Schüler einer heurigen Abschlussklasse und ein Absolvent erzählen. POfL: Was hast du nach der Matura vor? Christian Geier: Medizin zu studieren, in Wien. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ich lasse das auf mich zukommen. Aber ein Berufswunsch wäre Chirurg. Kein Sabbatjahr? Nein, ein Sabbatjahr finde ich nicht sinnvoll. Jetzt, wo ich das Lernen gewohnt bin, mache ich einfach weiter. Und ein Jahr Auszeit kann ich mir auch später noch nehmen. Man verdient gut als Chirurg, oder? (lacht) Ja, aber das ist mehr ein angenehmer Nebeneffekt und nicht der Hauptgrund. Ich studiere nicht nur, um später mal einen gut bezahlten Job zu bekommen. Geld ist nicht das Erste im Leben. Allerdings auch nicht das Letzte. Wie kommst du auf Medizin? Interesse. Zumindest das, was ich mir unter Medizin vorstelle, gefällt mir. Seit ungefähr drei Jahren spukt das schon in meinem Kopf herum. Hat dir jemand bei deiner Entscheidung geholfen? Nein, meine Eltern haben nicht viel dazu gesagt und dagegen schon gar nicht. Meine Entscheidungen treffe ich meist selbst. Weißt du auch schon, was du nach dem Studium machen wirst? POfL: Haben Sie direkt nach der Matura zu arbeiten begonnen? Markus Kerschbaumer: Ja, ich habe gleich nach der mündlichen Prüfung im Juli 2007 als Kellerarbeiter in einer Kellerei angefangen. Wie hat Ihnen die Arbeit dort gefallen? Die Arbeit dort war sehr interessant. Die Aufgaben reichten von der Produktion, der Filtration, umfassten einfach den gesamten Werdegang vom Wein. Aber auch die Auslieferung zu den Kunden. In welchem Bereich arbeiten Sie zurzeit? An einen Beruf in der Landwirtschaft hast du nie gedacht? Nein, eigentlich nicht, zumindest nicht in der praktischen Landwirtschaft. Forschung wäre ok. Was, wenn du beim Aufnahmetest nicht durchkommst? Weiß ich nicht. Ich habe zwar in den Semesterferien schon begonnen zu lernen, aber es bewerben sich so viele Leute für das Medizinstudium, dass nur einer von acht aufgenommen wird, ich also Christian Geier, Klasse (Weinbau und Önologie) 5A WÖ besser sein müsste als sieben andere Bewerber. Meine Kollegen haben zwar gesagt, wenn das einer schafft, dann du, aber die haben leicht reden. Wenn ich aber trotz allem nicht durchkomme…, nein, im Ernst, einen Plan B gibt es noch nicht. Interview: Felix Schweigkofler Zurzeit arbeite ich mit einem Freund in Padua, um eine Shrimpszuchtanlage zu konstruieren. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Mir gefällt eigentlich alles, wo man mit Früchten oder Lebewesen etwas produzieren kann. Letztes Jahr war ich in einer Bierbrauerei tätig. In welchem Bereich werden Sie in Zukunft arbeiten? Zurzeit bin ich Garnelenzüchter, möchte aber später wieder etwas mit Wein zu tun zu haben. Markus Kerschbaumer, Absolvent der Fachoberschule für Landwirtschaft Interview: Hannah Mayr 25 Aus dem Schulleben Von der Forstwissenschaft zur Mathematik Benedikt Hauser und Maximilian Mick fühlen ihrem Lehrer, Prof. Dietmar Pörnbacher, auf den Zahn: Sie wollen wissen, welche Herausforderungen der Lehrerberuf mit sich bringt. Seit diesem Schuljahr unterrichtet Dietmar Pörnbacher Mathematik und Physik an der Fachoberschule für Landwirtschaft. Dabei will er nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern den Schülern und Schülerinnen etwas fürs Leben mitgeben. Warum er gerne mehr Mädchen an dieser Schule hätte, verrät er im POfL-Interview. POfL: Warum haben Sie sich für den Lehrerberuf entschieden? Nach dem Studium der Forstwissenschaft in Padua wollte ich schauen, wie es ist zu unterrichten. Die erste Erfahrung hat mir sehr gut gefallen. Wollten Sie immer schon Lehrer werden? Mit meiner Ausbildung als Forstingenieur hätte ich im Forstinspektorat eine Anstellung bekommen 26 können. Aus Gewissensgründen habe ich damals den Militärdienst aber verweigert. Ich wollte keine Waffen gebrauchen. Daher konnte ich auch die Stelle als Forstinspektor nicht annehmen. Wie lange unterrichten Sie schon? Ich unterrichte insgesamt ca. zehn Jahre. Dazwischen gab es einige Pausen. Wie war Ihre Schulzeit? Der Besuch des Lyzeums in Brixen war eine spannende Zeit. Früher gab es noch weniger Schulstunden als heute. Die schönste Zeit war aber an der Universität, weil ich dort das Fach studieren konnte, das mir gefiel. Was ist Ihnen beim Unterrichten am Wichtigsten? Mein Ansatz ist einerseits die Wissensvermittlung, andererseits auch gemachte Lebenserfahrungen auszutauschen und den Schülern Leitlinien mitzugeben. Denn im späteren Berufsleben ist es besonders wichtig, soziale Kompetenzen aufzuweisen. Würden Sie sich heute für einen anderen Ausbildungsweg entscheiden? Nein, ich würde dasselbe noch einmal machen. Das Fächerangebot am Lyzeum war so ausgerichtet, dass verschiedene Ausbildungswege offen standen. Es ist wichtig, dass eine Oberschule eine gute Mischung aus Allgemeinbildung und Spezialisierung anbietet. Was sind die schönen Seiten am Beruf des Lehrers, was dagegen ist herausfordernd? Am schönsten ist der Kontakt mit euch Jugendlichen, denn man bleibt dadurch selbst jung und frisch. Es ist auch schön, gesammelte Erfahrungen auszutauschen. Herausfordernd ist dagegen, dass jeden Tag eine neue Situation entsteht und dass man flexibel genug sein muss, um auf die Bedürfnisse der Schüler/innen einzugehen. Was ist für Sie das Besondere an der Fachoberschule für Landwirtschaft? Das Besondere an dieser Schule ist, dass sie einen großen Wissenshintergrund liefert, und auch der praktische Teil einen sehr hohen Stellenwert hat. Die Schüler/ -innen sind dann für das Studium und auch für die Arbeit gut vorbereitet. Meiner Meinung nach wäre es besser, wenn mehr Mädchen an der Schule wären. Eine ausgeglichene Klassensituation könnte helfen, den Umgang mit dem anderen Geschlecht besser zu ler- nen. Dadurch könnte man sich auch besser in das andere Geschlecht hineinversetzen, denn die männlichen Gene/Hormone sind anders als die weiblichen. (lacht) Wie finden Sie die Schüler und Schülerinnen der Fachoberschule für Landwirtschaft? Die Schüler und Schülerinnen sind sehr praktisch orientiert. Das ist von Vorteil. Sie erkennen schnell, wie man das Wissen in der Praxis anwendet. Die Schüler/ -innen wissen meistens auch schon, was sie später machen wollen. Ihnen je als Lehrer passiert ist? Bei einer Klassenfahrt nach Wien, die schon eine Weile her ist, wollte ich die Schüler/-innen nicht alleine lassen. Deshalb bin ich mit ihnen in die Disco gegangen und habe die ganze Nacht „durchgemacht“. Wir sind dann direkt von der Disco zum Frühstück gegangen. Als mich ein Kollege fragte, wo wir waren, antwortete ich: „Wir sind erst jetzt von der Disco gekommen.“ (lacht) Benedikt Hauser, Maximilian Mick Was war das Peinlichste, was 27 Vermischtes Achtung, knifflig: Rätselseite Auch in diesem Schuljahr darf die Rätselseite nicht fehlen. Die POfL-Redaktion hat sich ein Suchrätsel und ein Kreuzworträtsel ausgedacht. An das Kreuzworträtsel ist ein Gewinnspiel geknüpft: Es lockt ein toller Preis. Einige Antworten für das Kreuzworträtsel sind in der POfL zu finden, andere wiederum erfordern eine genaue Beobachtung und Recherche an der Fachoberschule für Landwirtschaft. Die Fragen beziehen sich auf Gegebenheiten an der Schule. Das vollständig ausgefüllte Kreuzworträtsel ist bis zum 31.03.2015 in der Portiersloge der Schule abzugeben. Unter allen richtig ausgefüllten Kreuzworträtseln wird der Gewinner oder die Gewinnerin ausgelost. Die Verlosung findet im Beisein von Direktor Franz Tutzer statt. Preis für den Gewinner / die Gewinnerin: ein Pizzaessen für zwei Personen in der Pizzeria „Schwarzenbach“ in Auer. Senkrecht: 1. Raum, der in den Happacherhof verlegt wurde 2. Hauptgebäude: Schloss … 4. Mehrfach ausgezeichneter Wein der Schule (Bio-…) 6. Spezialraum, der am Happacherhof durch den Umbau dazugekommen ist 7. Vorsitzende des Schülerrats 9. Außenstelle des Heimes 10. Sportgruppentätigkeit am Montag 12. Fach, das Prof. Pörnbacher studiert hat 14. Straße, in der das Hauptgebäude liegt 15. Vorname des Kellermeisters B X R Ü B E R L E B E N J H N A B P P T B V Y C E H M V W A M H N T Ä S N Ö Ä J A A N X O S H Q O H I E L O H Ä T M G V U M A R X Ö O S Z B U U D V P V C R F S E C X U R P T O U I P E S D H Ä P S G C V L D M I D I W Waagerecht: 1. Zwillinge im Stall 3. Name der größten Fläche am Happacherhof 5. Helfer im Physikraum 8. Vorname des Busfahrers 11. Name des Jerseykalbes 13. Jahresthema 16. Praktikum in den zweiten Klassen 19. EU-Projekt an der Schule 20. Räumlichkeit, in der zwei Klassen untergebracht sind 22. Name der kleinsten Fläche am Happacherhof 23. Nachname des Autors des Buches „Jesus liebt mich“ In diesem Suchrätsel haben sich folgende 14 Wörter zum Thema Wildnis versteckt: (in allen Richtungen) WILDNIS ÜBERLEBEN AUSGESETZT N S S C H U T Z G E B I E T E U Z I EINSIEDLER F S X Y Ö H O U E F S B B D R E H L JAHRESTHEMA R J N J E L J N I G W E E B E I O D NATUR E M W M Q A Ö E N Q K U T R T S L E FREIHEIT G O A Y A N M R S Ä G S U Z I D L R LANDSCHAFT E X H N J D I CAMPEN F I C U Ä F N T F B E N Z Z X Z S E O E D C R D G L E D R W Z W D U C A R D L O L K T W D K G A N K V Z H K S L F I N A T U R O A L E E B E A Q C E W U Ö M E L Y O M D Q K Q F F Ä H R P F U M J Ö S Ö D L N R E Z T L T F R E I H E I T C J 28 17. Name des Gebäudes, in dem der Schulball stattfindet 18. Tiere, für die sich Magdalena Gschnitzer einsetzt 21. Ort, an dem Magdalena Gschnitzer tätig war UNERFORSCHT SCHUTZGEBIET REGENWALD TIERE WILDERER 1 2 2 3 5 6 8 4 7 8 10 11 9 6 4 12 13 16 7 14 15 17 5 3 18 19 1 20 21 22 23 9 Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Vorname: …………. Nachname:………... Adresse:……………………………………………………….. Bitte die gesamte Seite vollständig ausgefüllt in der Portierloge abgeben. Abgabetermin: bis spätestens 31.03.2015 *Teilnahmeberechtigt sind Schüler/-innen, Lehrpersonen und alle Mitarbeiter/-innen der Schule sowie alle POfL-Leser/-innen, mit Ausnahme des POfL-Redaktionsteams. 29 Vermischtes Ein perfekter Tag Margit Giacomozzi Schaller Franziska Profanter Frühaufsteherin oder Langschläferin? Frühaufsteherin Frühaufsteherin oder Langschläferin? Frühaufsteherin Mein erster Gedanke beim Aufwachen? Frühstück machen Mein erster Gedanke beim Aufwachen? Was steht heute auf dem Programm? Wer hat Sie zuletzt im Traum besucht? Kann mich nicht erinnern Seit 22 Jahren im Büro der OfL Der erste Blick in den Spiegel sagt mir … das passt, es braucht nur noch wenig. Der erste Blick in den Spiegel sagt mir … was ich heute anziehen soll! Tee oder Kaffee? Kaffee Tee oder Kaffee? Tee Was ich unbedingt brauche? Ruhe beim Frühstücken Was ich unbedingt brauche? Ich brauche unbedingt Erfahrungen, denn aus Erfahrungen kann man lernen! Mein schönstes Mittagessen? Zum gerichteten Tisch kommen Den Appetit verdirbt mir … eine langweilige Gesellschaft. Margit beim Radeln und Entspannen Am besten einschlafen kann ich, wenn … ich ein feines warmes Bett habe. Ein perfekter Tag ist … ein erlebnisreicher Tag, der den Alltag vergessen lässt. Ein perfekter Tag ist … wenn ich all das erledigt habe, was ich mir vorgenommen habe und zudem noch etwas Tolles geschieht! Interviews: Katharina Berger Margit Giacomozzi Schaller arbeitet seit 22 Jahren an der Fachoberschule für Landwirtschaft. Sie arbeitet im Sekretariat und ist zuständig für die Bearbeitung der Schülerbeförderung, für die Eingaben der Daten für die Studienbeihilfe, für die Meldung der Schülerunfälle sowie für die Organisation der Benützung der Räumlichkeiten. Sie wohnt seit 35 Jahren in Auer, ist verheiratet und hat zwei Söhne: Manfred (35) und Simon (30). Mein schönstes Mittagessen? Angusfilet mit Kartoffeln Den Appetit verdirbt mir … schlecht zubereitetes Essen. Am besten einschlafen kann ich, wenn … Körper und Geist im Einklang sind. 30 Wer hat dich zuletzt im Traum besucht? Ich kann mich nicht daran erinnern, ich vergesse meine Träume. Lernt gerne neue Menschen kennen In der Kastelruther Jungfrauentracht Franziska Profanter ist seit drei Jahren im Schulrat der Fachoberschule für Landwirtschaft. Seit dem Schuljahr 2014/15 ist sie die Vorsitzende des Schülerrates. Ihr gefällt diese Aufgabe sehr gut, weil sie immer wieder mit neuen Menschen auch außerhalb der Schule in Kontakt kommt. Sie hat noch keine genauen Zukunftspläne. Franziska wohnt in Kastelruth und hat drei Geschwister: Maria, Katharina und Justus. In ihrer Freizeit fährt sie gerne Ski und spielt Handball. Impressum: Redaktion: Barbara Alber, Katharina Berger, Sara Burger, Claudia Dalvai, Daniela Gross, Benedikt Hauser, Lisa Krautwald, Hannah Mayr, Maximilian Mick, Raffael Peer, Magdalena Peterlin, Maria Pichler, Hansjörg Prenner, Sonja Sachsalber, Gertraud Sanin, Felix Schweigkofler, Manuel Unterholzner, Lukas Walter Druck: Ingraf - Auer Erscheinungsdatum: 13. März 2015 Anschrift der Redaktion: Schlossweg 10, 39040 Auer Bilder: Alle Bilder POfL-Redaktion, außer S. 6 (Michael Wachtler), S. 7 (Werner Degasperi), S. 8 und 9 (Magdalena Gschnitzer), S. 10 und 11 (Franz Egger), S. 12, 13 und 14 (David Tonidandel), S. 25 unten (Markus Kerschbaumer) 31 Sonja Sachsalber und Johannes von Klebelsberg eröffnen den Ball. Beim Einzug der Tanzpaare Eins, zwei, drei… Die Maturanten schwingen das Tanzbein. Schuhplattler als Mitternachtseinlage Eindrücke vom Schulball 2014/2015 Schauplatz Disco: Tanz bei heißen Rhythmen Discjockeys sorgen für die passende Musik in der Disco. Der Ball als Treffpunkt ehemaliger Schüler/-innen Lehrpersonen in Feierlaune
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