MLH - Brief Nr. 175 Juni - August 2015 Martin-Luther-Haus Ev. - Luth. Martin-LutherKirchengemeinde Quickborn-Heide Allerwegen „Da liegen ja nur Platten - was soll das denn?“ Manch einer steht ratlos vor dem Werk des US-Amerikaners Carl Andre „74 Weathering Way“ im Skulpturenpark Antwerpen-Middelheim. Weiteres auf Seite 4 Aus der Gemeinde; Inhalt EIN GRUß ZUM ANFANG… Zum 1. Juni bekommt Ihre Kirchengemeinde einen neuen Pastor als Vakanz-Vertretung – bis sich auf Dauer der oder die Neue finden lässt. Und fragen sich nun bestimmt zurecht: Wer ist denn der Neue? Und wie ist er? Mein Name ist Christian Brodowski. Ich bin verheiratet und wir haben zwei kleine Kinder. Wir kommen aus Schleswig-Holstein, von der Ostseeküste. Die letzten zweieinhalb Jahre haben wir in Schenefeld bei Hamburg gewohnt, wo ich meinen Vorbereitungsdienst absolviert habe. Dort werde ich auch die nächsten drei Monate wohnen, aber versuchen, auch häufig präsent bei Ihnen zu sein. Sicher haben wir bald Gelegenheit einander bei einem Gespräch nach dem Gottesdienst oder einer anderen Gelegenheit kennen zu lernen. Quickborn-Heide ist meine erste Station als Pastor – und ich freue mich auf Sie. Auf Gespräche zwischen Tür und Angel, Mut machende Gottesdienste, Begegnungen hier und dort. Lassen Sie uns das Beste aus der schwierigen Umbruchsituation machen und gemeinsam darauf vertrauen, dass Jesus Christus seine Gemeinde auch durch schwierige Zeiten leitet, erhält und baut. Das gemeinsam mit Ihnen immer neu zu entdecken und zu erfahren, darauf freue ich mich. Bis bald, Ihr Pastor Christian Brodowski Inhalt Seite Aus der Gemeinde 2-3 Allerwegen4 Aus dem Kirchengemeinderat 6 Nachruf Ruth Roettig 7 Volksinitiative Gottesbezug 8 Bericht ökumenischer Gottesdienst im Wald bei Hasloh 9 Gottesdienste 10 - 11 2 ZeitZeichen: Jan Hus 12 Logo Reformation 500+ 13 70 Jahres nach dem Krieg Spurensuche in Quickborn 14 Regelmäßige Veranstaltungen 16 Kollekten / Amtshandlungen 18 Anschriften / Impressum19 Aus der Gemeinde Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Quickborn-Heide Nach dem überraschenden Abschied von Pastor Dr. Durst gehört die Wiederbesetzung der freigewordenen Pfarrstelle zu den wichtigsten Aufgaben für den Kirchengemeinderat und für mich als Propst. Zuversichtlich hatte ich dem Kirchengemeinderat eine Neubesetzung mit einem Pastor zur Anstellung zum 1. Juni 2015 angekündigt. Nun wird die freie Stelle ab dem 1. Juni 2015 zwar mit einem Pastor zur Anstellung, Christian Brodowski, besetzt werden können; aber nur zur Vertretung bis Ende August diesen Jahres. Der Grund dafür liegt in der inzwischen hohen Zahl von Gemeinden, die eine Stelle besetzen wollen, und der vergleichsweise geringen Anzahl von frisch examinierten Pastorinnen und Pastoren. Hier wird eine länger angekündigte Veränderung in der Pfarrstellenlandschaft erkennbar. Wir werden in der Nordkirche auf lange Sicht weniger Pastorinnen und Pastoren haben. Pastor Brodowski ist vom Bischofsrat für eine Gemeinde in Mecklenburg vorgesehen; eine Region, in der die Versorgung der Gemeinden mit Pastoren weitaus dünner ist als hier bei uns. Dort wird er zum 1. September seinen Dienst antreten. Wie schön, dass er zumindest bis dahin die Vakanz in Quickborn-Heide vertreten kann und sich darauf auch freut. Nach der Absage auf die Bitte um eine PzA-Zuweisung habe ich das Personaldezernat im Landeskirchenamt gebeten, mir Pastorinnen und Pastoren zu nennen, die sich auf der Suche nach einer neuen Pfarrstelle befinden. Denn so oder so soll die Pfarrstelle in Ihrer Gemeinde wieder voll mit einer Pastorin oder einem Pastor besetzt werden. Auf Ausschreibung zu diesem Zeitpunkt hat der Kirchengemeinderat aufgrund der geringen Erfolgsaussichten einer Ausschreibung im Kirchlichen Amtsblatt und der zu erwartenden langen Besetzungsdauer verzichtet. Ein Besetzungsverfahren dauert von der Veröffentlichung des Ausschreibungstextes bis zur erfolgreichen Besetzung etwa ein halbes Jahr. Eine Besetzung durch eine interessierte Pastorin oder einen Pastor ohne Ausschreibungsverfahren könnte u.U. schneller vonstatten gehen. Eine Sicherheit, dass es klappt, gibt es für beide Wege nicht. Selbstverständlich wird der Kirchengemeinderat im Falle einer Zuweisung um Zustimmung gebeten. Ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir eine geeignete Besetzung für die vakante Pfarrstellen finden werden, und bitte die Gemeinde um Geduld bis zur dauerhaften Besetzung mit einem geeigneten Pastor oder einer geeigneten Pastorin. Mit freundlichen und hoffnungsvollen Pfingstgrüßen Ihr Thomas Drope, Probst Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein 3 Allerwegen Allerwegen Liebe Quickborn-Heider – werden. Wegweisend hat hier Carl Andre „Da liegen ja nur Platten - was soll das denn?“ die Kunst von der Wand genommen, sie aus Manch einer steht ratlos vor dem Werk des dem Rahmen gerissen, vom Sockel gestoßen, US-Amerikaners Carl Andre „74 Weathering aus dem Museum ins Freie getragen und den Way“1 im Skulpturenpark Antwerpen-Middel- Menschen zu Füßen gelegt. Wenn einer hier heim. Einige gehen suchend um den „Verwit- geht, fährt, hüpft oder tanzt, entsteht Kunst. terungsweg“ herum, schieben mit den Füßen Ich stelle mir vor, wie ein Mensch, der gerade vorsichtig Blätter und Sand beiseite. „Gibt´s da was zu sehen, eine Gravur, ein Bild?“ Enttäuscht, weil sie nichts finden, scheuen sich die meisten doch, auf eine der vierundsiebzig Stahlplatten zu treten. Neben ihnen her gehen sie die Allee weiter. Wer das macht, hat eine Chance verpasst. Er hätte ein Kunstwerk mitformen können, denn diesen stählernen Weg soll man betreten. Die Schuhsohlen der Läufer, die Abdrücke von Fahrradreifen und Kinderwagenrädern und die Witterungseinflüsse jahraus jahrein formen den „Weathering Way“. Nahezu identisch haben die Platten im Jahr 2001 das Stahlwerk verlassen, jetzt aber gleicht keine mehr der anderen. Bei diesem Kunstwerk soll nichts so bleiben, wie es war oder ist. Restauratoren sind hier nicht gefragt - alles soll anders 4 Schweres durchmacht, neben dem „Verwit- ter seine Füße, gewinnt Richtung, sieht neue terungsweg“ steht. Er ist vielleicht durch das Möglichkeiten. Wenn jemand so geht, entsteht Leid, das ihm widerfuhr, nicht nur äußerlich Gottes Bahn: verwittert, sondern auch innerlich verbittert. Befiehl dem Herren dein Weg / und hoff auf ihn Sein zunächst nach innen gerichteter Blick / er wird´s wohl machen. fällt auf die Bodenplatten, geht dann die Al- Weder Allerseelen, noch Allerheiligen, son- lee entlang, hinauf zu den hohen Buchen und dern allerwegen Gottvertrauen. darüber hinaus zu den am Himmel ziehenden Wolken. Vielleicht fallen ihm die Worte des Liebe Quickborn-Heider, das Vertrauen auf evangelischen Liederdichters Paul Gerhardt2 Gottes Geleit gilt auch für die Zukunft Ihrer ein, dessen Lebensweg auch durch Tiefen Martin-Luther-Kirchengemeinde. Ihnen als ging: treue Mitglieder und MitarbeiterInnen danke Befiehl du deine Wege und was dein Herze ich herzlich für das Engagement. Ich wünsche kränkt / der allertreusten Pflege des, der den Ihnen alles Gute und - zusammen mit dem Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden neuen Vertretungspastor Christian Brodowski gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch - ein mutiges Vorwärtsschreiten! Mein beruf- Wege finden, da dein Fuß gehen kann. licher Weg führt mich weiter nach Hamburg Diesen Pfad des Gottvertrauens sind schon St. Georg, wo ich in der AIDS-Seelsorge ein Unzählige gegangen. Ich stelle mir vor, dass Wohn- und Betreuungsprojekt für ältere Men- der Leidgeprüfte, zunächst zögernd, seinen schen mit aufbauen werde. Fuß auf die erste Platte setzt. Da spürt er: Herzlich Ihr Weg hast du allerwegen, / an Mitteln fehlt dir´s nicht / dein Tun ist lauter Segen, / dein Robert M. Zoske, Pastor Gang ist lauter Licht; / dein Werk kann niemand hindern, / dein Arbeit darf nicht ruhn, / wenn du was deinen Kindern / ersprießlich ist, willst tun. Dann sehe ich, wie der Mensch, im Vertrauen, dass es Gottes Weg ist, die ganze Strecke durchmisst. Er bekommt wieder Boden un- *1935, Stahl, 1850 x 100 x 0,5 cm (Gesamtgröße) / 50 x 50 x 0,5 cm (Einzelplatte). 2 1607 - 1676, Evangelisches Gesangbuch 361,1.4 und die Wortanfänge aller Strophen, 1653. 1 Fotos © Dr. Robert M. Zoske 5 Aus dem Kirchengemeinderat Wissenswertes • Im vergangenen Winter hat sich gezeigt, dass das große zentrale Glasdach des MartinLuther-Haus undichte Stelllen aufweist. Insbesondere bei Starkregen muß das Regenwasser durch Aufstellen von Schüsseln aufgefangen werden. Im Kirchengemeinderat wird nach Beschluß die Sanierung des Glasdachs durch Fachfirmen vorbereitet. Es ist geplant, diese Maßnahme noch in 2015 durchzuführen. • Nach Auszug von Pastor Dr. Durst aus dem Wohnhaus (Pastorat) werden dort zur Zeit neben den notwendigen Renovierungsarbeiten auch gebäudeerhaltende Maßnahmen durchgeführt. So werden z.B. Dachflächenfenster, die nach mehr als 30 Jahren nicht mehr im besten Zustand sind, erneuert. Durch die höheren Dämmwerte der modernen Fenster kann damit auch der Energieverbrauch des Gebäudes verringert werden. Da das Pastorat zur Zeit unbewohnt ist, können die Handwerker ungestört arbeiten. Die Koordination der Arbeiten erfolgt durch das Kirchengemeinderatsmitglied Frau Gössing, zusätzlichen zu ihren sonstigen Aufgaben in der Gemeinde. Dem Einzug eines neuen Pastors / einer neuen Pastorin steht somit nichts im Wege. • auf Vorschlag von Pastor Dr. Robert M. Zoske wurde am 26.05.2015 Herr Jan Decker in den Kirchengemeinderat gewählt. Seine gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte sind die Betreuung des Internetauftritts (Webmaster) und die Gestaltung der Gemeindebriefe. • Der Kirchengemeinderat bedankte sich bei Pastor Dr. Robert M. Zoske für seinen engagierten Einsatz als Vertretungspastor und die erfrischenden und lebendigen Gottesdienste. Ihm wurden gute Wünsche und Gottes Segen für seine neue Tätigkeit in der AIDS-Seelsorge Hamburg ausgesprochen. Jan Decker 6 Nachruf RUTH ROETTIG (1916-2015) wäre im Juli auf und gestalteten die Martin-Luther-Kir- dieses Jahres 99 Jahre alt geworden. Sie chengemeinde aktiv mit. Ruth Roettig half, wurde in Klein-Wusterwitz auf dem Familien- wo sie nur konnte, machte Geburtstags- und gut ihrer Eltern geboren, sie 16 Jahre jünger Krankenbesuche, trug den Gemeindebrief als ihre Schwester. aus und sang bis zuletzt in unserm Kirchen- Ruth sagte von sich, sie habe eine schöne chor einen klaren Sopran. Sie buk leckeren Kindheit gehabt. Kuchen und kannte persönlich fast jedes Ge- Ihr Vater starb mit 57 Jahren, da war sie ge- meindeglied. Immerzu war sie unterwegs. Es rade verlobt. Sie heiratete 1935 und zog mit gab keinen Tag, an dem sie nicht auf ihrem ihrem Mann, dem Pastor Günter Roettig, in Fahrrad gesehen wurde. Noch jetzt hält so das Pfarrhaus in Kamern. Dort versorgte sie, mancher Ausschau nach diesem Fahrrad wie damals üblich, Haus, Vieh und Acker. Of- mit „unserer Ruth“. fen für jedermann, knüpfte und hielt sie Kon- Ihren Konfirmationsspruch hat sie stets in ih- takte - und stets stand bei ihr der Dienst an rem Herzen bewahrt: „Verlass dich auf den erster Stelle. Auf 24 Jahre Gemeindearbeit in Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich Kamern folgten 17 Jahre Pfarrdienst in Jeri- nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke chow, das mit seiner Stadtkirche und dem an Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er Kloster bedeutende Zeugnisse der romani- dich recht führen.“ (Spr. 3,5 f.) schen Backsteinbaukunst östlich der EIbe In diesem Sinne wollen wir an unsere Ruth bietet. Aber erst nach der Wende konnten Roettig denken und uns freuen, dass wir sie die Kulturdenkmäler umfassend restauriert so viele Jahre bei uns haben durften. werden. Für Ruth Roettig, die infolge der Enteignung Irmela Hühnke von 1945 ihr Erbteil verlor, und für ihren Mann nicht weniger, bot das Leben in der DDR abgesehen vom Dienst an der Kirche - keine Perspektive. Das Ehepaar stellte 1977 einen Ausreiseantrag in den Westen und fand seine neue Heimat hier in Quickborn-Heide. Beide nahmen das gewohnte Leben wieder 7 Für Gott in Schleswig-Holstein Volksinitiative Gottesbezug Mit einer lilablauen Sprechblase mit dem des religiösen, philosophischen und huma- Schriftzug „Für Gott in Schleswig-Holstein“ nistischen Erbes“. Damit war die erforder- werben Plakate, Aufkleber und Flyer derzeit liche Zweidrittel Mehrheit von 46 Stimmen um Unterschriften, im Radio nicht erreicht. und in der Tagespresse laufen Mir der Sammlung von Unter- Spots und Kirchenkreise und schriften für die Aufnahme ei- Gemeinden veranstalten Dis- nes Gottesbezuges muß sich kussionsabende. Eine Gruppe der Landtag, wenn mindestens von 16 Personen des Öffent- zwanzig Tausend gültige Stim- lichen Lebens, allen voran die men zusammen kommen, er- beiden ehemaligen Minister- neut mit dem Thema befassen. präsidenten Peter-Harry Carstensen und Darüber hinaus wollen sie außerdem deut- Björn Engholm, aber auch Fatih Mutlu von lich machen, was Gott für die Gesellschaft der Schura und Walter Blender von den jü- bedeutet. dischen Gemeinden haben zu einer Volks- Es erscheint ihnen wichtig, gemeinsam mit initiative aufgerufen. Und die beiden großen Muslimen, Juden und anderen, durch den Kirchen, aber auch die Muslimischen Ge- Gottesbezug gemeinsame Werte in der meinden der Schura und die Jüdischen Ge- Politik und Gesellschaft Schleswig-Holsteins meinden in Schleswig-Holstein unterstützen zu verankern. sie dabei. Der Hintergrund: Wenn Sie die Volksinitiative unterstützen Der Kieler Landtag beschloss im Oktober wollen, wenden Sie sich an unser Kirchen- 2014 eine Reihe von Verfassungsänderun- gemeindebüro. gen. Eine Formel, die in der Präambel auf Mehr Infos zur Volksinitiative gibt hier: Gott Bezug nimmt, fand allerdings keine Volksinitiative Gottesbezug Mehrheit. Für „in Verantwortung vor Gott c/o Tams und den Menschen“ stimmten 29 Abgeord- 0431 66668579 und 0176 47320451 nete und 33 für „auch in Verantwortung vor Gott, den Menschen und im Bewusstsein 8 Turkuring 64 24109 Kiel Pfingstmontag - Bericht Ökumenischer Gottesdienst im Wald bei Hasloh Mittlerweile ist es eine 19 Jahre währende Tra- Gemeinde Ellerbek hatten sich eingefunden. dition: Am Pfingstmontag feierten die Chris- Es wurde ein lebendiger Gottesdienst mit ten aus den Gemeinden der Umgebung im viel Musik und Gesang gefeiert. Während Wald bei Hasloh einen ökumenischen Got- des Gottesdienstes riss die Wolkendecke tesdienst. Um die 200 Gottesdienstbesucher auf und die Sonne erhellte die Waldlichtung. Bild aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nicht gezeigt. aus den evangelisch-lutherischen Kirchen- Anschließend war Gelegenheit, frische Erb- gemeinden Ellerbek, Bönningstedt, Ellerau, sensuppe – angenehm heiß bei kühlem Wet- Quickborn-Hasloh und Quickborn-Heide, ter – zu verzehren und nette Gespräche zu der römisch-katholische Kirchengemeinde führen. Quickborn, der baptistischen Kirchengemeinde Quickborn und der methodistische Bericht / Foto: J. Decker 9 Gottesdienste Juni 07.06.2015 10 Uhr 1. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Taufe, Pastor Christian Brodowski 14.06.2015 10 Uhr 2. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski 21.06.2015 10 Uhr 3. Sonntag nach Tinitatis Gottesdienst 28.06.2015 10 Uhr 4. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski Juli 05.07.2015 10 Uhr 5. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst 10 Gottesdienste 12.07.2015 10 Uhr 6. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienstmit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski 19.07..2015 10 Uhr 7. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski 26.07.2015 10 Uhr 8. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski August 02.08.2015 10 Uhr 9. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski 09.08.2015 10 Uhr 10. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst mit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski 16.08.2015 10 Uhr 11. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski 23.08.2015 10 Uhr 12. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst 30.08.2015 10 Uhr 13. Sonntag nach Trinitatis Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski 11 ZeitZeichen: Jan Hus, Konzil von Konstanz Vor 600 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt Jan Hus, der böhmische Reformator 6. Juli 1415. Seine Priesterkleidung muss ben lesen müssen, worin ihre Bosheit geof- er ausziehen, dann übergibt das Konzil fenbart wird. Ich weiß auch, dass sie meine Jan Hus der weltlichen Gewalt. Im Auftrag Schriften fleißiger gelesen haben als die von König Sigismund, der den böhmischen Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu Prediger zum Generalkonzil nach Konstanz finden wünschten.“ eingeladen und ihm sicheres Geleit versprochen hatte, vollstreckt Pfalzgraf Ludwig das Urteil. Hus wird zum Scheiterhaufen vor der Stadt geführt und an einen Pfahl gebunden. Er hat eine Papiermütze auf dem Kopf, die mit tanzenden Teufeln bemalt ist und den Hus Wohnhaus in Konstanz, Wikipedia Worten „Dieser ist ein Ketzerführer“. Der Um 1370 wurde Jan Hus wahrscheinlich im Wind schlägt ihm die Flammen ins Gesicht. böhmischen Husinec geboren. Er stammte Noch zweimal singt er: „Jesus Christus, aus einfachen Verhältnissen und studier- Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich te zunächst Sprachwissenschaften. 1398 meiner.“ Was an Asche übrig bleibt, wird wurde er auf die kirchenkritischen Schriften auf Schubkarren geladen und in den nahen des englischen Theologen John Wyclif (um Rhein geschüttet. 1330–1384) aufmerksam. Wyclif fordert eine In seinem Abschiedsbrief hatte Hus an seine Rückbesinnung auf die Bibel und stellt damit Freunde geschrieben: „Das aber erfüllt mich die Autorität der Kirche infrage. Begeistert mit Freude, dass sie meine Bücher doch ha- studierte Hus Theologie und wurde 1400 12 Logo Reformation 500+ zum Priester geweiht. In der Bethlehemska- Er folgert: Jeder Christ habe ein Wider- pelle in Prag hält er jährlich rund 200 Predig- standsrecht gegen unrechtmäßig handelnde ten. Auf Tschechisch, nicht auf Latein, damit Vertreter der Kirche. Hus wurde ein inspirie- die Predigthörer ihn auch verstehen können. render Vorläufer für den Reformator Martin Die 3.000 Menschen fassende Kapelle wird Luther (1483–1546). Am Tag seiner Verurtei- zu einem Sammelbecken reformorientierter lung hatte Hus mit Anspielung auf die Über- und national-bewusster Kreise. Hus kritisiert setzung seines Namens mit „Gans“ gesagt: den weltlichen Besitz der Kirche, den Ab- „Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der lasshandel und tritt für die Freiheit des Ge- Asche wird ein Schwan entstehen.“ wissens ein, das sich allein an den Gott der Bibel gebunden weiß. Reinhard Ellsel Reformation im Norden bekommt ein Logo Am 31. Oktober 2016 startet das Jubiläums- dem Amt für Öffentlichkeitsdienst (AfÖ) und jahr der Reformation. Dazu hat die Nordkir- der Arbeitsstelle für das Reformationsjubilä- che eine eigene Wort-Bild-Marke entworfen: um. „Reformation 500+“. Der Rückblick auf die Geschichte und die Wurzeln der evangelischen Kirche – 500 Jahre – werde durch das dazugesetzte „+“ mit dem Ausblick auf die offene Zukunft verbunden, heißt es dazu vom AfÖ. „Reformation 500+“ Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Initi- im Internet: www.reformation-im-norden.de ativen zur Reformation können dieses Logo für ihre Aktionen und Projekte nutzen. Entwi- Quelle: ckelt wurde es von der Hamburger Agentur Newsletter Kirchenkreis Hamburg-Schles- Schmidt-Ohm und Partner zusammen mit wig-Holstein April 2015 13 70 Jahre nach dem Krieg – Spurensuche in Quickborn „Vom Geschichtsbuch auf die eigene Straße“ Gab es die NS-Zeit nur in Berlin und Mün- weg der Quickborner Bürgerinnen und Bür- chen? Oder fand sie auch auf unseren Stra- ger auf, die nicht in das Bild der Nazis von ßen statt? Wie können wir das anonyme der Volksgemeinschaft passten und deshalb Schulwissen über die Zeit des Nationalso- verfolgt, drangsaliert oder sogar ermordet zialismus auf die konkreten Orte der Erin- wurden. nerung in unserem eigenen Lebensumfeld Fast 5 Stunden lang ging am 10. Mai die verlagern? Radfahrt vom Quickborner Bahnhof über Mit dieser Fragestellung hat sich am 3. und Himmelmoor, am 10. Mai eine Gruppe Geschichtsinteres- Quickborn-Heide. Die Teilnehmer erfuhren sierter auf Spurensuche in Quickborn be- von der bereits 1933 angelaufene Vorberei- geben. Veranstaltet wurde diese Fahrt von tung zum Kriege, auch hier in Quickborn. der Projektgruppe Quickborn des Vereins Über einen Luftschutzbunker und über die „Gegen das Vergessen – Spurensuche im strikten Vorgaben zur Verdunkelungspflicht Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945 für Fenster. An der Kieler Straße wurde der e.V.“ Der in Quickborn geborene Soziologe Stolperstein von Magda Janssen besucht, und Historiker Jörg Penning erläuterte an jener jungen Frau, die an Schizophrenie litt über 20 Stationen, wie sich der Nationalso- und im Juli 1941 im Alter von 27 Jahren in zialismus konkret in Quickborn ausgewirkt der „Heilanstalt Bernburg“ vergast wurde. hat. Mit viel Detailkenntnis berichtete er je- Weiter führte der Weg in Richtung Bilsen. weils an den Wohnorten der Opfer über das Dort erfuhren die Teilnehmer vom Schicksal mörderische „Euthanasie“-Programm der eines SS-Mannes, dem zunächst die Heirat Nazis, über Zwangssterilisierungen, über die verweigert wurde, weil es in seiner Familie Ausgrenzung jüdischer Mitbürger und über einen Fall von „Erbkrankheit“ gab. Hier kehr- teilweise paradoxe Regeln der sogenannten te sich die wahnwitzige Rassentheorie sogar Rassegesetze. Penning ließ den Menschen gegen die Nazis selber. hinter dem Opfer wieder sichtbar werden. Im Himmelmoor konnten die Teilnehmer ei- Er zeigte mit Zeitungsausschnitten, persön- nen Blick in das Henri-Goldstein-Haus wer- lichen Briefen, mit amtlichen Schreiben und fen, das ehemalige Lager für inhaftierte jüdi- Berichten von Hinterbliebenen den Leidens- sche Kriegsgefangene und sich über deren 14 Quickborn-Renzel nach Lebens- und Arbeitsbedingungen informie- das Attentat auf Hitler willkürlich verhaftet ren. und im KZ-Neuengamme ermordet wurde, Im Ortsteil Renzel berichtete Jörg Penning über den Redakteur Richard Weise aus dem über das Erstarken des Nationalsozialis- Lerchenweg, der im Juli 1941 als sogenann- mus, über das Wirken des Amtsvorstehers ter „Berufsverbrecher““ in der „Heilanstalt“ und über den Tod von Jan Sodczyk, einem jungen Zwangsarbeiter aus Polen, der sich nicht streng an die Regeln gehalten hatte und noch im April 1945 an den Folgen seiner Inhaftierung gestorben ist. Vor der alten Schule in Renzel, erläuterte Jörg Penning anhand eines Lehrplanes Themen, mit denen die damaligen Schulkinder auf die Ideologie der Nazis vorbereitet und indoktriniert wurden. Klar wurde, dass alles wie ein Räderwerk in- Stolperstein für Hermann Hinrichs (© Jörg Penning) einander griff: Kriegsvorbereitung, Bildung Pirna-Sonnenstein ermordet wurde und über einer „Volksgemeinschaft“ und Ausschluss den Kommunisten Max Kellermann aus der aller nicht in diese Volksgemeinschaft pas- Friedrichsgaber Straße, der durch unbeque- senden Personen. Stärkung der Fremden- me Beschwerden bei der Ortspolizei lästig feindlichkeit, Einschüchterung der Bevölke- wurde und deshalb im Dezember 1944 im rung, Beeinflussung der Menschen von der KZ-Außenlager Finkenwerder um Leben Volksschule an und permanente Propagan- kam. da über Film und Presse. Alle Details finden Sie auf der Webseite Zum Schluss in Quickborn-Heide: dort sind www.spurensuche-quickborn.de für drei Todesopfer vor ihrem letzten selbst- Jeder ist zum Mitmachen eingeladen und gewählten Wohnhaus jeweiils ein Stolper- kann selbstrecherchierte Spuren einstellen. stein verlegt. Über den Gewerkschafter Her- Kontakt: mann Hinrichs aus der Fritz-Reuter-Straße, [email protected] der im November 1944 als Vergeltung für Enno Hasbargen 15 Regelmäßige Veranstaltungen Angebote für Kinder und Jugendliche Kindergottesdienst für Kinder im Alter von 6-10 Jahren: Termine werden im Schaukasten bekanntgegeben oder können im Kirchenbüro erfragt werden. Kindernachmittage mit dem Spielmobil Mittwochs von 16 bis 18 Uhr, Lornsenstr. 21-23 Konfirmandenunterricht Termin muß noch festgelegt werden, ggf. im Kirchenbüro nachfragen Jugendgruppe Für konfirmierte Jugendliche, montags 18 bis 19.30 Uhr im Jugendkeller des Gemeindehauses Lornsenstraße 21 16 Regelmäßige Veranstaltungen Angebote für Erwachsene Selbsthilfegruppe Blaues Kreuz Herr Tepp, Tel.: 04106-804990 montags 19 Uhr Gesprächskreis Pastor Christian Brodowski Tel: 040-8301777 1. und 3. Dienstag im Monat 20 Uhr Kirchengemeinderatssitzung letzter Dienstag im Monat 20 Uhr Töpferkreis mittwochs 11–13 Uhr Generation 65plus (Seniorennachmittag) Frau Hänel Erinnerungswerkstatt Herr Schukat, Tel. 04192-8190466 Letzter Mittwoch im Monat 14.30 – 16.30 Uhr jeden 1. + 3. Donnerstag im Monat, 10 - 12 Uhr Kirchenchor donnerstags 20.15 Uhr Chorleiterin: Frau Irmela Hühnke, Tel. 04106 72849 Wir freuen uns über neue Teilnehmer /-innen in allen Stimmen 17 Kollekten, Amtshandlungen Kollekten: 01.03.2015 Pflichtkollekte Ökumene, Auslandsarbeit 69,58 € 08.03.2015 Pflichtkollekte Fluchtpunkt, Migration 20,52 € 15.03.2015 Pflichtkollekte Landeskirche 33,00 € 22.03.2015 Kirchenchor 246,13 € 29.03.2015 Waisenhaus Neve Hanna 290,42 € 03.04.2015 Oikokredit 46,42 € 05.04.2015 Frauenhaus Norderstedt 93,37 € 12.04.2015 Diakonie 56,00 € 19.04.2015 Pflichtkollekte des Sprengels 46,71€ 26.04.2015 Gemeindebrief 49,50 € Seit dem 01.02.2014 sammeln wir in dem Holzkirchlein am Ausgang für die Nothilfe Syrien. Von März bis April 2015 wurden 78,20 € eingelegt. Amtshandlungen: werden aus Datenschutzgründen hier nicht gezeigt! Hinweis auf das Widerspruchsrecht gegen Veröffentlichung von Gemeindeglieder- oder Amthandlungsdaten in Gemeindebriefen und anderen örtlichen Publikationen: In diesem Gemeindebrief unserer Gemeinde werden regelmäßig die Alters - und Ehejubiläen sowie kirchliche Amtshandlungen (Taufen, Konfirmationen, kirchliche Trauungen, und kirchliche Bestattungen) von Gemeidegliedern veröffentlicht. Gemeindeglieder, die mit der Veröffentlichung ihrer Daten nicht einverstanden sind, können dem Kirchengemeinderat Ihren Widerspruch schriftlich mitteilen. 18 Anschriften, Impressum Kirchenbüro Blaues Kreuz: Montags 19 Uhr Swantje Bonitz, Lornsenstr. 21-23 im Martin-Luther-Haus Mo, Di und Donnerstags: 9 -13 Uhr Lornsenstr. 21-23, 25451 Quickborn-Heide Tel. 04106-72671 Gerhard – Tel. 04106 - 804990 Fax. 04106-622486 Frauenhaus Norderstedt: Email: [email protected] www.kirche-quickborn-heide.de Ev. Telefonseelsorge: Pastor Tel. 040 - 529 66 77 Tel. 0800 - 111 0 111 Kinder- und Jugendseelsorge: Christian Brodowski in Vertretung bis Ende August 2015 Tel. 0800-111 0 333 Schuldnerberatungsstelle: Tel: 040-8301777 Tel. 040 - 528 17 85/86 Suchtberatungsstelle: Diakonin: Tel. 04106-6 00 00 Martina Wohlers, Tel. 04106-72671 Familien- und Lebensberatung des Kirchenkreises Pinneberg, Friedhofsbüro Quickborn, Am Stadion 3 Bahnhofstr. 18-22, 25421 Pinneberg, Tel. 04106 - 4211 Tel. 04101-205471 Montag und Mittwoch 9 - 12 +14 - 16 Uhr Migrationssozialberatung: Donnerstag 16.30 -18.30 Sviatlana Fregin Beratungsstelle für Wohnungslose: in der Ellerauer Str. 2 Tel. 04106-611-203 Tel. 04106-651 540 ServiceTelefon Kirche u. Diakonie Hamburg: Tel. 040 30 620 300 Impressum: Herausgeber: Ev. Luth. Kirchengemeinde Quickborn-Heide, Lornsenstr. 22, 25451 Quickborn Redaktion: Swantje Bonitz, Christian Brodowski (ViSdP), Jan Decker Layout: Jan Decker Ausgabe Nr. 175, Juni bis August 2015, gedruckt auf chlorfreiem Papier Auflage; 2.100 Exemplare; Druck: Schneiderdruck Pinneberg Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14.08.2015 19 Himmelspost Manchmal bricht mitten am Tag wie ein Lichtstrahl aus einer Wolke ein kleines Glück über mich herein. Dann halt ich still, damit sich der Augenblick in meine Seele schreibt. Und ich ihn in mir trage: eine Grußkarte, die unverhofft vom Himmel fiel. Tina Willms 20 Foto © J.Decker
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