MLH - Brief - Martin-Luther-Kirchengemeinde Quickborn

MLH - Brief
Nr. 175
Juni - August 2015
Martin-Luther-Haus
Ev. - Luth.
Martin-LutherKirchengemeinde
Quickborn-Heide
Allerwegen
„Da liegen ja nur Platten
- was soll das denn?“
Manch einer steht
ratlos vor dem Werk des
US-Amerikaners
Carl Andre
„74 Weathering Way“
im Skulpturenpark Antwerpen-Middelheim.
Weiteres auf Seite 4
Aus der Gemeinde; Inhalt
EIN GRUß ZUM ANFANG…
Zum 1. Juni bekommt Ihre Kirchengemeinde einen
neuen Pastor als Vakanz-Vertretung – bis sich auf
Dauer der oder die Neue finden lässt. Und fragen sich
nun bestimmt zurecht: Wer ist denn der Neue? Und
wie ist er? Mein Name ist Christian Brodowski. Ich bin
verheiratet und wir haben zwei kleine Kinder. Wir kommen aus Schleswig-Holstein, von der Ostseeküste. Die
letzten zweieinhalb Jahre haben wir in Schenefeld bei
Hamburg gewohnt, wo ich meinen Vorbereitungsdienst
absolviert habe. Dort werde ich auch die nächsten drei
Monate wohnen, aber versuchen, auch häufig präsent
bei Ihnen zu sein. Sicher haben wir bald Gelegenheit
einander bei einem Gespräch nach dem Gottesdienst
oder einer anderen Gelegenheit kennen zu lernen.
Quickborn-Heide ist meine erste Station als Pastor –
und ich freue mich auf Sie. Auf Gespräche zwischen
Tür und Angel, Mut machende Gottesdienste, Begegnungen hier und dort. Lassen Sie uns das Beste aus der schwierigen Umbruchsituation
machen und gemeinsam darauf vertrauen, dass Jesus Christus seine Gemeinde auch durch
schwierige Zeiten leitet, erhält und baut. Das gemeinsam mit Ihnen immer neu zu entdecken
und zu erfahren, darauf freue ich mich.
Bis bald,
Ihr Pastor Christian Brodowski
Inhalt
Seite
Aus der Gemeinde
2-3
Allerwegen4
Aus dem Kirchengemeinderat
6
Nachruf Ruth Roettig
7
Volksinitiative Gottesbezug
8
Bericht ökumenischer Gottesdienst
im Wald bei Hasloh
9
Gottesdienste
10 - 11
2
ZeitZeichen: Jan Hus
12
Logo Reformation 500+
13
70 Jahres nach dem Krieg Spurensuche in Quickborn
14
Regelmäßige Veranstaltungen
16
Kollekten / Amtshandlungen
18
Anschriften / Impressum19
Aus der Gemeinde
Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Quickborn-Heide
Nach dem überraschenden Abschied von
Pastor Dr. Durst gehört die Wiederbesetzung
der freigewordenen Pfarrstelle zu den wichtigsten Aufgaben für den Kirchengemeinderat und für mich als Propst.
Zuversichtlich hatte ich dem Kirchengemeinderat eine Neubesetzung mit einem Pastor
zur Anstellung zum 1. Juni 2015 angekündigt.
Nun wird die freie Stelle ab dem 1. Juni 2015
zwar mit einem Pastor zur Anstellung, Christian Brodowski, besetzt werden können;
aber nur zur Vertretung bis Ende August
diesen Jahres. Der Grund dafür liegt in der
inzwischen hohen Zahl von Gemeinden,
die eine Stelle besetzen wollen, und der
vergleichsweise geringen Anzahl von frisch
examinierten Pastorinnen und Pastoren. Hier
wird eine länger angekündigte Veränderung
in der Pfarrstellenlandschaft erkennbar. Wir
werden in der Nordkirche auf lange Sicht weniger Pastorinnen und Pastoren haben.
Pastor Brodowski ist vom Bischofsrat für
eine Gemeinde in Mecklenburg vorgesehen;
eine Region, in der die Versorgung der Gemeinden mit Pastoren weitaus dünner ist als
hier bei uns. Dort wird er zum 1. September
seinen Dienst antreten. Wie schön, dass er
zumindest bis dahin die Vakanz in Quickborn-Heide vertreten kann und sich darauf
auch freut.
Nach der Absage auf die Bitte um eine
PzA-Zuweisung habe ich das Personaldezernat im Landeskirchenamt gebeten, mir Pastorinnen und Pastoren zu nennen, die sich
auf der Suche nach einer neuen Pfarrstelle
befinden. Denn so oder so soll die Pfarrstelle
in Ihrer Gemeinde wieder voll mit einer Pastorin oder einem Pastor besetzt werden.
Auf Ausschreibung zu diesem Zeitpunkt hat
der Kirchengemeinderat aufgrund der geringen Erfolgsaussichten einer Ausschreibung
im Kirchlichen Amtsblatt und der zu erwartenden langen Besetzungsdauer verzichtet.
Ein Besetzungsverfahren dauert von der
Veröffentlichung des Ausschreibungstextes
bis zur erfolgreichen Besetzung etwa ein halbes Jahr. Eine Besetzung durch eine interessierte Pastorin oder einen Pastor ohne Ausschreibungsverfahren könnte u.U. schneller
vonstatten gehen. Eine Sicherheit, dass es
klappt, gibt es für beide Wege nicht. Selbstverständlich wird der Kirchengemeinderat
im Falle einer Zuweisung um Zustimmung
gebeten.
Ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir
eine geeignete Besetzung für die vakante
Pfarrstellen finden werden, und bitte die
Gemeinde um Geduld bis zur dauerhaften
Besetzung mit einem geeigneten Pastor
oder einer geeigneten Pastorin.
Mit freundlichen und hoffnungsvollen
Pfingstgrüßen
Ihr
Thomas Drope,
Probst
Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein
3
Allerwegen
Allerwegen
Liebe Quickborn-Heider –
werden. Wegweisend hat hier Carl Andre
„Da liegen ja nur Platten - was soll das denn?“
die Kunst von der Wand genommen, sie aus
Manch einer steht ratlos vor dem Werk des
dem Rahmen gerissen, vom Sockel gestoßen,
US-Amerikaners Carl Andre „74 Weathering
aus dem Museum ins Freie getragen und den
Way“1 im Skulpturenpark Antwerpen-Middel-
Menschen zu Füßen gelegt. Wenn einer hier
heim. Einige gehen suchend um den „Verwit-
geht, fährt, hüpft oder tanzt, entsteht Kunst.
terungsweg“ herum, schieben mit den Füßen
Ich stelle mir vor, wie ein Mensch, der gerade
vorsichtig Blätter und Sand beiseite.
„Gibt´s da was zu sehen, eine Gravur,
ein Bild?“ Enttäuscht, weil sie nichts
finden, scheuen sich die meisten doch,
auf eine der vierundsiebzig Stahlplatten zu treten. Neben ihnen her gehen
sie die Allee weiter. Wer das macht,
hat eine Chance verpasst. Er hätte ein
Kunstwerk mitformen können, denn
diesen stählernen Weg soll man betreten. Die Schuhsohlen der Läufer, die
Abdrücke von Fahrradreifen und Kinderwagenrädern und die Witterungseinflüsse jahraus jahrein formen den
„Weathering Way“. Nahezu identisch
haben die Platten im Jahr 2001 das
Stahlwerk verlassen, jetzt aber gleicht
keine mehr der anderen. Bei diesem
Kunstwerk soll nichts so bleiben, wie
es war oder ist. Restauratoren sind
hier nicht gefragt - alles soll anders
4
Schweres durchmacht, neben dem „Verwit-
ter seine Füße, gewinnt Richtung, sieht neue
terungsweg“ steht. Er ist vielleicht durch das
Möglichkeiten. Wenn jemand so geht, entsteht
Leid, das ihm widerfuhr, nicht nur äußerlich
Gottes Bahn:
verwittert, sondern auch innerlich verbittert.
Befiehl dem Herren dein Weg / und hoff auf ihn
Sein zunächst nach innen gerichteter Blick
/ er wird´s wohl machen.
fällt auf die Bodenplatten, geht dann die Al-
Weder Allerseelen, noch Allerheiligen, son-
lee entlang, hinauf zu den hohen Buchen und
dern allerwegen Gottvertrauen.
darüber hinaus zu den am Himmel ziehenden
Wolken. Vielleicht fallen ihm die Worte des
Liebe Quickborn-Heider, das Vertrauen auf
evangelischen Liederdichters Paul Gerhardt2
Gottes Geleit gilt auch für die Zukunft Ihrer
ein, dessen Lebensweg auch durch Tiefen
Martin-Luther-Kirchengemeinde. Ihnen als
ging:
treue Mitglieder und MitarbeiterInnen danke
Befiehl du deine Wege und was dein Herze
ich herzlich für das Engagement. Ich wünsche
kränkt / der allertreusten Pflege des, der den
Ihnen alles Gute und - zusammen mit dem
Himmel lenkt. / Der Wolken, Luft und Winden
neuen Vertretungspastor Christian Brodowski
gibt Wege, Lauf und Bahn, / der wird auch
- ein mutiges Vorwärtsschreiten! Mein beruf-
Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
licher Weg führt mich weiter nach Hamburg
Diesen Pfad des Gottvertrauens sind schon
St. Georg, wo ich in der AIDS-Seelsorge ein
Unzählige gegangen. Ich stelle mir vor, dass
Wohn- und Betreuungsprojekt für ältere Men-
der Leidgeprüfte, zunächst zögernd, seinen
schen mit aufbauen werde.
Fuß auf die erste Platte setzt. Da spürt er:
Herzlich Ihr
Weg hast du allerwegen, / an Mitteln fehlt
dir´s nicht / dein Tun ist lauter Segen, / dein
Robert M. Zoske, Pastor
Gang ist lauter Licht; / dein Werk kann niemand hindern, / dein Arbeit darf nicht ruhn,
/ wenn du was deinen Kindern / ersprießlich
ist, willst tun.
Dann sehe ich, wie der Mensch, im Vertrauen, dass es Gottes Weg ist, die ganze Strecke
durchmisst. Er bekommt wieder Boden un-
*1935, Stahl, 1850 x 100 x 0,5 cm (Gesamtgröße) /
50 x 50 x 0,5 cm (Einzelplatte).
2
1607 - 1676, Evangelisches Gesangbuch 361,1.4 und
die Wortanfänge aller Strophen, 1653.
1
Fotos © Dr. Robert M. Zoske
5
Aus dem Kirchengemeinderat
Wissenswertes
• Im vergangenen Winter hat sich gezeigt, dass das große zentrale Glasdach des MartinLuther-Haus undichte Stelllen aufweist. Insbesondere bei Starkregen muß das Regenwasser durch Aufstellen von Schüsseln aufgefangen werden. Im Kirchengemeinderat wird
nach Beschluß die Sanierung des Glasdachs durch Fachfirmen vorbereitet. Es ist geplant,
diese Maßnahme noch in 2015 durchzuführen.
• Nach Auszug von Pastor Dr. Durst aus dem Wohnhaus (Pastorat) werden dort zur Zeit
neben den notwendigen Renovierungsarbeiten auch gebäudeerhaltende Maßnahmen
durchgeführt. So werden z.B. Dachflächenfenster, die nach mehr als 30 Jahren nicht
mehr im besten Zustand sind, erneuert. Durch die höheren Dämmwerte der modernen
Fenster kann damit auch der Energieverbrauch des Gebäudes verringert werden. Da das
Pastorat zur Zeit unbewohnt ist, können die Handwerker ungestört arbeiten. Die Koordination der Arbeiten erfolgt durch das Kirchengemeinderatsmitglied Frau Gössing, zusätzlichen zu ihren sonstigen Aufgaben in der Gemeinde. Dem Einzug eines neuen Pastors /
einer neuen Pastorin steht somit nichts im Wege.
• auf Vorschlag von Pastor Dr. Robert M. Zoske wurde am 26.05.2015 Herr Jan Decker in
den Kirchengemeinderat gewählt. Seine gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte sind die
Betreuung des Internetauftritts (Webmaster) und die Gestaltung der Gemeindebriefe.
• Der Kirchengemeinderat bedankte sich bei Pastor Dr. Robert M. Zoske für seinen
engagierten Einsatz als Vertretungspastor und die erfrischenden und lebendigen Gottesdienste. Ihm wurden gute Wünsche und Gottes Segen für seine neue Tätigkeit in der
AIDS-Seelsorge Hamburg ausgesprochen.
Jan Decker
6
Nachruf
RUTH ROETTIG (1916-2015) wäre im Juli
auf und gestalteten die Martin-Luther-Kir-
dieses Jahres 99 Jahre alt geworden. Sie
chengemeinde aktiv mit. Ruth Roettig half,
wurde in Klein-Wusterwitz auf dem Familien-
wo sie nur konnte, machte Geburtstags- und
gut ihrer Eltern geboren, sie 16 Jahre jünger
Krankenbesuche, trug den Gemeindebrief
als ihre Schwester.
aus und sang bis zuletzt in unserm Kirchen-
Ruth sagte von sich, sie habe eine schöne
chor einen klaren Sopran. Sie buk leckeren
Kindheit gehabt.
Kuchen und kannte persönlich fast jedes Ge-
Ihr Vater starb mit 57 Jahren, da war sie ge-
meindeglied. Immerzu war sie unterwegs. Es
rade verlobt. Sie heiratete 1935 und zog mit
gab keinen Tag, an dem sie nicht auf ihrem
ihrem Mann, dem Pastor Günter Roettig, in
Fahrrad gesehen wurde. Noch jetzt hält so
das Pfarrhaus in Kamern. Dort versorgte sie,
mancher Ausschau nach diesem Fahrrad
wie damals üblich, Haus, Vieh und Acker. Of-
mit „unserer Ruth“.
fen für jedermann, knüpfte und hielt sie Kon-
Ihren Konfirmationsspruch hat sie stets in ih-
takte - und stets stand bei ihr der Dienst an
rem Herzen bewahrt: „Verlass dich auf den
erster Stelle. Auf 24 Jahre Gemeindearbeit in
Herrn von ganzem Herzen, und verlass dich
Kamern folgten 17 Jahre Pfarrdienst in Jeri-
nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke
chow, das mit seiner Stadtkirche und dem
an Ihn auf allen deinen Wegen, so wird Er
Kloster bedeutende Zeugnisse der romani-
dich recht führen.“ (Spr. 3,5 f.)
schen Backsteinbaukunst östlich der EIbe
In diesem Sinne wollen wir an unsere Ruth
bietet. Aber erst nach der Wende konnten
Roettig denken und uns freuen, dass wir sie
die Kulturdenkmäler umfassend restauriert
so viele Jahre bei uns haben durften.
werden.
Für Ruth Roettig, die infolge der Enteignung
Irmela Hühnke
von 1945 ihr Erbteil verlor, und für ihren Mann
nicht weniger, bot das Leben in der DDR abgesehen vom Dienst an der Kirche - keine
Perspektive. Das Ehepaar stellte 1977 einen
Ausreiseantrag in den Westen und fand seine neue Heimat hier in Quickborn-Heide.
Beide nahmen das gewohnte Leben wieder
7
Für Gott in Schleswig-Holstein
Volksinitiative Gottesbezug
Mit einer lilablauen Sprechblase mit dem
des religiösen, philosophischen und huma-
Schriftzug „Für Gott in Schleswig-Holstein“
nistischen Erbes“. Damit war die erforder-
werben Plakate, Aufkleber und Flyer derzeit
liche Zweidrittel Mehrheit von 46 Stimmen
um Unterschriften, im Radio
nicht erreicht.
und in der Tagespresse laufen
Mir der Sammlung von Unter-
Spots und Kirchenkreise und
schriften für die Aufnahme ei-
Gemeinden veranstalten Dis-
nes Gottesbezuges muß sich
kussionsabende. Eine Gruppe
der Landtag, wenn mindestens
von 16 Personen des Öffent-
zwanzig Tausend gültige Stim-
lichen Lebens, allen voran die
men zusammen kommen, er-
beiden ehemaligen Minister-
neut mit dem Thema befassen.
präsidenten Peter-Harry Carstensen und
Darüber hinaus wollen sie außerdem deut-
Björn Engholm, aber auch Fatih Mutlu von
lich machen, was Gott für die Gesellschaft
der Schura und Walter Blender von den jü-
bedeutet.
dischen Gemeinden haben zu einer Volks-
Es erscheint ihnen wichtig, gemeinsam mit
initiative aufgerufen. Und die beiden großen
Muslimen, Juden und anderen, durch den
Kirchen, aber auch die Muslimischen Ge-
Gottesbezug gemeinsame Werte in der
meinden der Schura und die Jüdischen Ge-
Politik und Gesellschaft Schleswig-Holsteins
meinden in Schleswig-Holstein unterstützen
zu verankern.
sie dabei.
Der Hintergrund:
Wenn Sie die Volksinitiative unterstützen
Der Kieler Landtag beschloss im Oktober
wollen, wenden Sie sich an unser Kirchen-
2014 eine Reihe von Verfassungsänderun-
gemeindebüro.
gen. Eine Formel, die in der Präambel auf
Mehr Infos zur Volksinitiative gibt hier:
Gott Bezug nimmt, fand allerdings keine
Volksinitiative Gottesbezug
Mehrheit. Für „in Verantwortung vor Gott
c/o Tams
und den Menschen“ stimmten 29 Abgeord-
0431 66668579 und 0176 47320451
nete und 33 für „auch in Verantwortung vor
Gott, den Menschen und im Bewusstsein
8
Turkuring 64
24109 Kiel
Pfingstmontag - Bericht
Ökumenischer Gottesdienst im Wald bei Hasloh
Mittlerweile ist es eine 19 Jahre währende Tra-
Gemeinde Ellerbek hatten sich eingefunden.
dition: Am Pfingstmontag feierten die Chris-
Es wurde ein lebendiger Gottesdienst mit
ten aus den Gemeinden der Umgebung im
viel Musik und Gesang gefeiert. Während
Wald bei Hasloh einen ökumenischen Got-
des Gottesdienstes riss die Wolkendecke
tesdienst. Um die 200 Gottesdienstbesucher
auf und die Sonne erhellte die Waldlichtung.
Bild aus datenschutzrechtlichen Gründen hier nicht gezeigt.
aus den evangelisch-lutherischen Kirchen-
Anschließend war Gelegenheit, frische Erb-
gemeinden Ellerbek, Bönningstedt, Ellerau,
sensuppe – angenehm heiß bei kühlem Wet-
Quickborn-Hasloh und Quickborn-Heide,
ter – zu verzehren und nette Gespräche zu
der römisch-katholische Kirchengemeinde
führen.
Quickborn, der baptistischen Kirchengemeinde Quickborn und der methodistische
Bericht / Foto: J. Decker
9
Gottesdienste
Juni
07.06.2015 10 Uhr
1. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst mit Taufe, Pastor Christian Brodowski
14.06.2015 10 Uhr
2. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst mit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski
21.06.2015 10 Uhr
3. Sonntag nach Tinitatis
Gottesdienst
28.06.2015 10 Uhr
4. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
Juli
05.07.2015 10 Uhr
5. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst
10
Gottesdienste
12.07.2015 10 Uhr
6. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienstmit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski
19.07..2015 10 Uhr
7. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
26.07.2015 10 Uhr
8. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
August
02.08.2015 10 Uhr
9. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
09.08.2015 10 Uhr
10. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst mit Abendmahl, Pastor Christian Brodowski
16.08.2015 10 Uhr
11. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
23.08.2015 10 Uhr
12. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst
30.08.2015 10 Uhr
13. Sonntag nach Trinitatis
Gottesdienst, Pastor Christian Brodowski
11
ZeitZeichen: Jan Hus, Konzil von Konstanz
Vor 600 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt
Jan Hus, der böhmische Reformator
6. Juli 1415. Seine Priesterkleidung muss
ben lesen müssen, worin ihre Bosheit geof-
er ausziehen, dann übergibt das Konzil
fenbart wird. Ich weiß auch, dass sie meine
Jan Hus der weltlichen Gewalt. Im Auftrag
Schriften fleißiger gelesen haben als die
von König Sigismund, der den böhmischen
Heilige Schrift, weil sie in ihnen Irrlehren zu
Prediger zum Generalkonzil nach Konstanz
finden wünschten.“
eingeladen und ihm sicheres Geleit versprochen hatte, vollstreckt
Pfalzgraf Ludwig das
Urteil. Hus wird zum
Scheiterhaufen vor der
Stadt geführt und an
einen Pfahl gebunden.
Er hat eine Papiermütze auf dem Kopf, die
mit tanzenden Teufeln
bemalt ist und den
Hus Wohnhaus in Konstanz, Wikipedia
Worten „Dieser ist ein Ketzerführer“. Der
Um 1370 wurde Jan Hus wahrscheinlich im
Wind schlägt ihm die Flammen ins Gesicht.
böhmischen Husinec geboren. Er stammte
Noch zweimal singt er: „Jesus Christus,
aus einfachen Verhältnissen und studier-
Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich
te zunächst Sprachwissenschaften. 1398
meiner.“ Was an Asche übrig bleibt, wird
wurde er auf die kirchenkritischen Schriften
auf Schubkarren geladen und in den nahen
des englischen Theologen John Wyclif (um
Rhein geschüttet.
1330–1384) aufmerksam. Wyclif fordert eine
In seinem Abschiedsbrief hatte Hus an seine
Rückbesinnung auf die Bibel und stellt damit
Freunde geschrieben: „Das aber erfüllt mich
die Autorität der Kirche infrage. Begeistert
mit Freude, dass sie meine Bücher doch ha-
studierte Hus Theologie und wurde 1400
12
Logo Reformation 500+
zum Priester geweiht. In der Bethlehemska-
Er folgert: Jeder Christ habe ein Wider-
pelle in Prag hält er jährlich rund 200 Predig-
standsrecht gegen unrechtmäßig handelnde
ten. Auf Tschechisch, nicht auf Latein, damit
Vertreter der Kirche. Hus wurde ein inspirie-
die Predigthörer ihn auch verstehen können.
render Vorläufer für den Reformator Martin
Die 3.000 Menschen fassende Kapelle wird
Luther (1483–1546). Am Tag seiner Verurtei-
zu einem Sammelbecken reformorientierter
lung hatte Hus mit Anspielung auf die Über-
und national-bewusster Kreise. Hus kritisiert
setzung seines Namens mit „Gans“ gesagt:
den weltlichen Besitz der Kirche, den Ab-
„Heute bratet ihr eine Gans, aber aus der
lasshandel und tritt für die Freiheit des Ge-
Asche wird ein Schwan entstehen.“
wissens ein, das sich allein an den Gott der
Bibel gebunden weiß.
Reinhard Ellsel
Reformation im Norden bekommt ein Logo
Am 31. Oktober 2016 startet das Jubiläums-
dem Amt für Öffentlichkeitsdienst (AfÖ) und
jahr der Reformation. Dazu hat die Nordkir-
der Arbeitsstelle für das Reformationsjubilä-
che eine eigene Wort-Bild-Marke entworfen:
um.
„Reformation 500+“.
Der Rückblick auf die Geschichte und die
Wurzeln der evangelischen Kirche – 500
Jahre – werde durch das dazugesetzte „+“
mit dem Ausblick auf die offene Zukunft verbunden, heißt es dazu vom AfÖ.
„Reformation 500+“
Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Initi-
im Internet: www.reformation-im-norden.de
ativen zur Reformation können dieses Logo
für ihre Aktionen und Projekte nutzen. Entwi-
Quelle:
ckelt wurde es von der Hamburger Agentur
Newsletter Kirchenkreis Hamburg-Schles-
Schmidt-Ohm und Partner zusammen mit
wig-Holstein April 2015
13
70 Jahre nach dem Krieg – Spurensuche in Quickborn
„Vom Geschichtsbuch auf die eigene Straße“
Gab es die NS-Zeit nur in Berlin und Mün-
weg der Quickborner Bürgerinnen und Bür-
chen? Oder fand sie auch auf unseren Stra-
ger auf, die nicht in das Bild der Nazis von
ßen statt? Wie können wir das anonyme
der Volksgemeinschaft passten und deshalb
Schulwissen über die Zeit des Nationalso-
verfolgt, drangsaliert oder sogar ermordet
zialismus auf die konkreten Orte der Erin-
wurden.
nerung in unserem eigenen Lebensumfeld
Fast 5 Stunden lang ging am 10. Mai die
verlagern?
Radfahrt vom Quickborner Bahnhof über
Mit dieser Fragestellung hat sich am 3. und
Himmelmoor,
am 10. Mai eine Gruppe Geschichtsinteres-
Quickborn-Heide. Die Teilnehmer erfuhren
sierter auf Spurensuche in Quickborn be-
von der bereits 1933 angelaufene Vorberei-
geben. Veranstaltet wurde diese Fahrt von
tung zum Kriege, auch hier in Quickborn.
der Projektgruppe Quickborn des Vereins
Über einen Luftschutzbunker und über die
„Gegen das Vergessen – Spurensuche im
strikten Vorgaben zur Verdunkelungspflicht
Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945
für Fenster. An der Kieler Straße wurde der
e.V.“ Der in Quickborn geborene Soziologe
Stolperstein von Magda Janssen besucht,
und Historiker Jörg Penning erläuterte an
jener jungen Frau, die an Schizophrenie litt
über 20 Stationen, wie sich der Nationalso-
und im Juli 1941 im Alter von 27 Jahren in
zialismus konkret in Quickborn ausgewirkt
der „Heilanstalt Bernburg“ vergast wurde.
hat. Mit viel Detailkenntnis berichtete er je-
Weiter führte der Weg in Richtung Bilsen.
weils an den Wohnorten der Opfer über das
Dort erfuhren die Teilnehmer vom Schicksal
mörderische „Euthanasie“-Programm der
eines SS-Mannes, dem zunächst die Heirat
Nazis, über Zwangssterilisierungen, über die
verweigert wurde, weil es in seiner Familie
Ausgrenzung jüdischer Mitbürger und über
einen Fall von „Erbkrankheit“ gab. Hier kehr-
teilweise paradoxe Regeln der sogenannten
te sich die wahnwitzige Rassentheorie sogar
Rassegesetze. Penning ließ den Menschen
gegen die Nazis selber.
hinter dem Opfer wieder sichtbar werden.
Im Himmelmoor konnten die Teilnehmer ei-
Er zeigte mit Zeitungsausschnitten, persön-
nen Blick in das Henri-Goldstein-Haus wer-
lichen Briefen, mit amtlichen Schreiben und
fen, das ehemalige Lager für inhaftierte jüdi-
Berichten von Hinterbliebenen den Leidens-
sche Kriegsgefangene und sich über deren
14
Quickborn-Renzel
nach
Lebens- und Arbeitsbedingungen informie-
das Attentat auf Hitler willkürlich verhaftet
ren.
und im KZ-Neuengamme ermordet wurde,
Im Ortsteil Renzel berichtete Jörg Penning
über den Redakteur Richard Weise aus dem
über das Erstarken des Nationalsozialis-
Lerchenweg, der im Juli 1941 als sogenann-
mus, über das Wirken des Amtsvorstehers
ter „Berufsverbrecher““ in der „Heilanstalt“
und über den Tod von Jan Sodczyk, einem
jungen Zwangsarbeiter aus Polen, der sich
nicht streng an die Regeln gehalten hatte
und noch im April 1945 an den Folgen seiner Inhaftierung gestorben ist. Vor der alten
Schule in Renzel, erläuterte Jörg Penning anhand eines Lehrplanes Themen, mit denen
die damaligen Schulkinder auf die Ideologie
der Nazis vorbereitet und indoktriniert wurden.
Klar wurde, dass alles wie ein Räderwerk in-
Stolperstein für Hermann Hinrichs (© Jörg Penning)
einander griff: Kriegsvorbereitung, Bildung
Pirna-Sonnenstein ermordet wurde und über
einer „Volksgemeinschaft“ und Ausschluss
den Kommunisten Max Kellermann aus der
aller nicht in diese Volksgemeinschaft pas-
Friedrichsgaber Straße, der durch unbeque-
senden Personen. Stärkung der Fremden-
me Beschwerden bei der Ortspolizei lästig
feindlichkeit, Einschüchterung der Bevölke-
wurde und deshalb im Dezember 1944 im
rung, Beeinflussung der Menschen von der
KZ-Außenlager Finkenwerder um Leben
Volksschule an und permanente Propagan-
kam.
da über Film und Presse.
Alle Details finden Sie auf der Webseite
Zum Schluss in Quickborn-Heide: dort sind
www.spurensuche-quickborn.de
für drei Todesopfer vor ihrem letzten selbst-
Jeder ist zum Mitmachen eingeladen und
gewählten Wohnhaus jeweiils ein Stolper-
kann selbstrecherchierte Spuren einstellen.
stein verlegt. Über den Gewerkschafter Her-
Kontakt:
mann Hinrichs aus der Fritz-Reuter-Straße,
[email protected]
der im November 1944 als Vergeltung für
Enno Hasbargen
15
Regelmäßige Veranstaltungen
Angebote für Kinder und Jugendliche
Kindergottesdienst für Kinder im Alter von 6-10 Jahren:
Termine werden im Schaukasten bekanntgegeben oder können im Kirchenbüro erfragt werden.
Kindernachmittage mit dem Spielmobil
Mittwochs von 16 bis 18 Uhr, Lornsenstr. 21-23
Konfirmandenunterricht
Termin muß noch festgelegt werden, ggf. im Kirchenbüro nachfragen
Jugendgruppe
Für konfirmierte Jugendliche, montags 18 bis 19.30 Uhr
im Jugendkeller des Gemeindehauses Lornsenstraße 21
16
Regelmäßige Veranstaltungen
Angebote für Erwachsene
Selbsthilfegruppe Blaues Kreuz
Herr Tepp, Tel.: 04106-804990
montags 19 Uhr
Gesprächskreis Pastor Christian Brodowski
Tel: 040-8301777
1. und 3. Dienstag
im Monat 20 Uhr
Kirchengemeinderatssitzung
letzter Dienstag im Monat
20 Uhr
Töpferkreis
mittwochs 11–13 Uhr
Generation 65plus (Seniorennachmittag)
Frau Hänel
Erinnerungswerkstatt
Herr Schukat, Tel. 04192-8190466
Letzter Mittwoch im Monat
14.30 – 16.30 Uhr
jeden 1. + 3. Donnerstag
im Monat, 10 - 12 Uhr
Kirchenchor
donnerstags 20.15 Uhr
Chorleiterin: Frau Irmela Hühnke,
Tel. 04106 72849
Wir freuen uns über neue Teilnehmer /-innen in
allen Stimmen
17
Kollekten, Amtshandlungen
Kollekten:
01.03.2015 Pflichtkollekte Ökumene, Auslandsarbeit 69,58 €
08.03.2015 Pflichtkollekte Fluchtpunkt, Migration 20,52 €
15.03.2015 Pflichtkollekte Landeskirche 33,00 €
22.03.2015 Kirchenchor 246,13 €
29.03.2015 Waisenhaus Neve Hanna 290,42 €
03.04.2015 Oikokredit 46,42 €
05.04.2015 Frauenhaus Norderstedt 93,37 €
12.04.2015 Diakonie 56,00 €
19.04.2015 Pflichtkollekte des Sprengels 46,71€
26.04.2015 Gemeindebrief 49,50 €
Seit dem 01.02.2014 sammeln wir in dem Holzkirchlein am Ausgang für die Nothilfe Syrien.
Von März bis April 2015 wurden 78,20 € eingelegt.
Amtshandlungen:
werden aus Datenschutzgründen hier nicht gezeigt!
Hinweis auf das Widerspruchsrecht gegen Veröffentlichung von Gemeindeglieder- oder Amthandlungsdaten in Gemeindebriefen und anderen örtlichen Publikationen:
In diesem Gemeindebrief unserer Gemeinde werden regelmäßig die Alters - und Ehejubiläen sowie
kirchliche Amtshandlungen (Taufen, Konfirmationen, kirchliche Trauungen, und kirchliche Bestattungen) von Gemeidegliedern veröffentlicht. Gemeindeglieder, die mit der Veröffentlichung ihrer Daten
nicht einverstanden sind, können dem Kirchengemeinderat Ihren Widerspruch schriftlich mitteilen.
18
Anschriften, Impressum
Kirchenbüro
Blaues Kreuz: Montags 19 Uhr
Swantje Bonitz, Lornsenstr. 21-23
im Martin-Luther-Haus
Mo, Di und Donnerstags: 9 -13 Uhr
Lornsenstr. 21-23, 25451 Quickborn-Heide
Tel. 04106-72671
Gerhard – Tel. 04106 - 804990
Fax. 04106-622486
Frauenhaus Norderstedt:
Email: [email protected]
www.kirche-quickborn-heide.de
Ev. Telefonseelsorge: Pastor
Tel. 040 - 529 66 77
Tel. 0800 - 111 0 111
Kinder- und Jugendseelsorge:
Christian Brodowski
in Vertretung bis Ende August 2015
Tel. 0800-111 0 333
Schuldnerberatungsstelle: Tel: 040-8301777
Tel. 040 - 528 17 85/86
Suchtberatungsstelle: Diakonin:
Tel. 04106-6 00 00
Martina Wohlers, Tel. 04106-72671
Familien- und Lebensberatung des Kirchenkreises Pinneberg,
Friedhofsbüro Quickborn, Am Stadion 3
Bahnhofstr. 18-22, 25421 Pinneberg,
Tel. 04106 - 4211
Tel. 04101-205471
Montag und Mittwoch 9 - 12 +14 - 16 Uhr
Migrationssozialberatung:
Donnerstag 16.30 -18.30
Sviatlana Fregin
Beratungsstelle für Wohnungslose: in der Ellerauer Str. 2
Tel. 04106-611-203
Tel. 04106-651 540
ServiceTelefon Kirche u. Diakonie Hamburg: Tel. 040 30 620 300
Impressum:
Herausgeber: Ev. Luth. Kirchengemeinde Quickborn-Heide, Lornsenstr. 22, 25451 Quickborn
Redaktion: Swantje Bonitz, Christian Brodowski (ViSdP), Jan Decker
Layout: Jan Decker
Ausgabe Nr. 175, Juni bis August 2015, gedruckt auf chlorfreiem Papier
Auflage; 2.100 Exemplare; Druck: Schneiderdruck Pinneberg
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 14.08.2015
19
Himmelspost
Manchmal bricht
mitten am Tag
wie ein Lichtstrahl aus einer Wolke
ein kleines Glück über mich herein.
Dann halt ich still,
damit sich der Augenblick
in meine Seele schreibt.
Und ich ihn in mir trage:
eine Grußkarte, die unverhofft
vom Himmel fiel.
Tina Willms
20
Foto © J.Decker