DAS ZEITUNGSFORMAT F†R DEN KULTURRAUM A3 AUGSBURG, WITTELSBACHER LAND UND AUGSBURG LAND #04 | April 2015 monatlich/gratis Vielfalt des Jazz MAULHELDEN stAtt MAULHALtEN Die Jungs von Deichkind präsentieren am 21. April im Kongress am Park ihr neues Album »Niveau Weshalb Warum«. Mal sehen, ob der Hotelturm ihren Elektro-Bässen standhält. Das Konzert ist bereits ausverkauft. Mehr zum Sound und zu den Texten von den Stars aus Hamburg und ihren Kollegen vom linken Klangbereich auf Seite 3. Schon in der dritten Saison bietet der Jazzclub Augsburg, an dessen Gründung fast 30 Musikerinnen und Musiker aus der hiesigen Szene mitbeteiligt waren, ein Programm, das den Jazz in seinen vielfarbigen Facetten zeigt. Zum ersten Mal richtet der Jazzclub für die Gewinner des Kunstförderpreises in der Sparte Jazz ein Konzert aus: Drummer Nathan Ott (Foto), neben Tilman Herpichböhm der zweite Kunstförderpreisträger 2014, ist versiert in unterschiedlichsten Jazzstilen und -formen. Mit dem Julian Fischer Trio stellt er am 17. April um 20:30 Uhr im Hoffmannkeller seine Kreativität unter Beweis. Am 30. April bietet der Jazzclub in Kooperation mit dem Altstadtverein ein neues Format: die »Jazz FreiNacht«. Einen Abend lang kann man durch zehn Altstadtkneipen und -orte ziehen und unterschiedlichste Jazzbands hören. Mit dabei sind Alex Schmid und das Schmidt-Roggenkamp Organ Project, Trio Zahg, das Uli Fiedler Trio, Vatapá, Whispering Grass, Charlotte fait du Jazz, das Dietmar Liehr Trio, Jazzentiell, die Lechtown Kneeoilers und das Swinging Guitars Orchestra. 500 Plätze gibt es – da heißt es schnell sein! Ab Montag, 13. April, gibt es Karten an allen zehn Spielorten (Hempels, Boheme, Brechts Bistro, Le Coq, Piano Volz, Kunstverein, Laxgang, Striese, Galerie Schröder, Thing). Weitere Infos und das komplette Programm gibt es unter: www.jazzclub-augsburg.de Kulturtermine für Augsburg Stadt/Land und Wittelsbacher Land für den Zeitraum vom 01.04. – 30.04. ! ! $ " " # 235.000.000 ! Auftakt Das Schwäbische Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Allan Bergius lädt am 12. April um 19 Uhr zum Saisonstart in den Kongress am Park. S. 15 nicht vergessen! Das Junge Theater Augsburg inszeniert mit der »Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor« ein wunderbares Stück über das Altern für Jung und Alt. S. 8 theaterneubau Tempelbergszenario oder kultureller Thinktank? Niemand weiß, wie das Mammutprojekt am Kennedyplatz finanziert werden soll. S. 12 und 13 die verschollene L joseph heintz d.ä. Augsburger Bürger und kaiserlicher Hofmaler maximilianstr. 46, 86150 augsburg öffnunszeiten: di–so 10–17 uhr www.schaezlerpalais-augsburg.de 21.03.–31.05.2015 im schaezlerpalais www.a3kultur.de POLITIK & GESELLSCHAFT 1. bis 30. April 2015 02 Verhandelt, verraten und verkauft Das »Freihandels«-Abkommen TTIP und die Kulturförderung Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld Licht hören Letzter Ausstellung stag: Sonntag, 12. April, 10–17 Uhr geöffnet Bilder von Carmen Jaud Letzte Sonntagsführung: 12. April, 15 Uhr bis 12. April Ferienkurse für Kinder: 1. April, 10–13 Uhr: „Gelbe Vielfalt – gelbe Farbexperimente“ 2. April, 10–13 Uhr: „Das Gelbe vom Ei“ (Restplätze, nur mit tel. Anmeldung!) Oberschönenfeld 4 86459 Gessertshausen Tel. (0 82 38) 30 01-0 [email protected] www.schwaebisches -volkskundemuseum.de Öffnungszeiten Di bis So 10–17 Uhr, montags geschlossen, an Feiertagen geöffnet. Für Gruppen auch nach Vereinbarung. „Enthüllet also wild“, Foto: Doris Jungwirth www.bezirk-schwaben.de IMPRESSUM – a3kultur KINDERKULTUR Chefredakteur: Jürgen Kannler (kaj) (V.i.S.d.P.) Kontakt: [email protected] Titelvorlage: Deichkind Grafik & Satz: Andreas Holzmann Redaktionelle Mitarbeit in dieser Ausgabe: Sarvara Urunova (sur), Patrick Bellgardt (pab), Thomas Ferstl (fet), Martin Schmidt (msc), Julian Stech (jst), Bettina Kohlen (bek), Arno Löb, Renate Baumiller-Guggenberger (rbg), Michael Bernicker (mb) Gastbeitrag: Gerald Fiebig, Tobias Michl Schlussredaktion: Christiane Kühn Redaktionsschluss #05/2015: 20. April Verlag: studio a ug, Austraße 27, 86153 Augsburg, www.a3kultur.de Tel.: 0821 – 508 14 57, Fax: 0821 – 349 91 37 Druck: Megadruck (Westerstede) FREIER EINTRITT OPEN AIR INTERKULTUR TOURISMUS studio a übernimmt für unverlangt eingesendete Unterlagen und Daten keine Haftung. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Beiträge, Abbildungen, Anzeigen etc. ist unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urhebergesetz nichts anderes ergibt. von Gerald Fiebig Nehmen wir an, Sie hätten kein Problem damit, wenn Sie in ein paar Jahren nur noch geklontes Obst kaufen könnten, wenn Ihr Leitungswasser teurer, dafür aber immer dreckiger würde und das Lechfeld durch chemische Erdölgewinnung zu einer Mondlandschaft. Auch in dem extrem unwahrscheinlichen Fall, dass Ihnen diese gar nicht mal so unwahrscheinlichen Auswirkungen des geplanten transatlantischen »Freihandels«Abkommens TTIP nichts ausmachen: Das Leben vergällen kann Ihnen TTIP trotzdem. Zum Beispiel, wenn Sie gerne ins Theater gehen. Ein ebenfalls nicht völlig unwahrscheinliches Szenario: Die Stadt Augsburg will partout kein neues Theater bauen, die Viertelmilliarde Euro für die Sanierung bekommt sie aber nicht zusammen. Ein finanzstarker Investor bietet ihr an, das Theater zu kaufen, es zu sanieren und dann mit Gewinnerzielungsabsicht zu bespielen. Mit dem Musical »König der Löwen« zum Beispiel, als süddeutsches Pendant zu Hamburg. Weil Augsburger Stadtregierungen Privatisierung mögen, kommt man ins Geschäft. Dann hat die Stadt ein schickes Theater, in dem nie mehr etwas anderes läuft als »König der Löwen«. Irgendwann stellt man fest: Ist doch ziemlich fad. Sogar wenn die Stadt nun das Geld hätte, dürfte sie nach den im TTIP-Vertrag drohenden »ratchet clauses« das Theater nicht mehr rekommunalisieren: Denn was einmal privatisiert ist, muss privat bleiben. Als Gegengewicht die freie Szene stärker zu fördern, bliebe der Stadt unter dem TTIP-Regime ebenfalls untersagt: Das wäre eine unzulässige Benachteiligung des privatwirtschaftlichen Theaterakteurs. »Freihandel« suggeriert, es ginge hier um die Abschaffung von Zöllen zwischen USA und EU. Die spielen aber kaum mehr eine Rolle, beide Seiten sind einander längst die größten Handelspartner. Die geplante Abschaffung »nichttarifärer Handelshemmnisse« meint in Wirklichkeit vor allem die Beseitigung möglichst vieler qualitativer Standards, von denen sich lobbystarke Konzerne bei der Profitmaximierung gestört fühlen. In der Kulturbranche aber ist Qualität das zentrale Kriterium. Die Kulturförderung der öffentlichen Hand gibt es ja gerade deshalb, weil die quantitative Logik des Marktes, sich selbst überlassen, genau zu obigem »König der Löwen«Szenario führt – und noch zu einer ganzen Reihe weiterer Probleme, zu denen man mehr zum Beispiel unter www.kulturrat.de findet. Für Kulturinteressierte und Kulturschaffende gibt es also eine ganze Menge Gründe, sich – schon aus eigenem Interesse – für einen Stopp der TTIP-Verhandlungen einzusetzen. Gelegenheit dazu gibt es am europaweiten Aktionstag gegen TTIP am Samstag, den 18. April, auch in Augsburg. Ab dem Vormittag wird das Augsburger Bündnis STOP TTIP! mit Infoständen an mehreren Punkten der Innenstadt zu verschiedenen Aspekten des Abkommens informieren und Unterschriften sammeln für die selbstorganisierte Europäische Bürgerinitiative gegen TTIP. Für ca. 14 Uhr rufen Attac und Greenpeace zu einer Kundgebung am Rathausplatz mit anschließendem Demonstrationszug auf. Gerald Fiebig ist Journalist und Audiokünstler. Er arbeitet im AK Freihandel von Attac Augsburg mit und präsentierte zuletzt bei der Großen Schwäbischen im H2 die Klanginstallation »Transatlantic Free Trade«. www.geraldfiebig.net Wer ist die Stadt? Am 24. und 25. April lädt die Ständige Konferenz zu ihrer 2. Tagung, diesmal in den Kunstverein Augsburg Unter dem Titel »Wer ist die Stadt?« stehen bürgerliche Beteiligungsprozesse im Mittelpunkt. Wie funktionieren sie und was bringen sie unter besonderer Berücksichtigung der gegenwärtig in Augsburg laufenden Prozesse: Zukunftswerkstatt Gaswerk, Theatersanierung, Kulturentwicklungskonzept und Stadtentwicklungskonzept. Hierzu sind unter anderem Oliver Brunner (Theater Augsburg), Stefan Schleifer (Kulturreferat), Norbert Stamm (Büro für Nachhaltigkeit) und Gerd Merkle (Baureferent) zu Gesprächen und Workshops geladen. Ferner ist ein multimedialer Livechat mit Gerda Forstner (zuständig beim Linzer Magistrat für städtische Kulturentwicklung) geplant. Die Tagung startet am 24. April um 14:30 Uhr, am 25. April ist der Beginn um 10 Uhr. Im Rahmenprogramm läuft am Abend des 24. April unter anderem Anna Ditges Film »Wem gehört die Stadt?«. Den geplanten Ablauf und weitere Informationen zur Anmeldung finden Sie online unter: www.staendige-konferenz.de PREMIEREN IM APRIL 2015 Medea die gärtnerin aus Liebe Wolfgang Amadeus Mozart 18. April | 19.30 | Großes Haus Russisch 7. Sinfoniekonzert 27./ 28. April | 20.00 | Kongress am Park Playboy Marijana Verhoef | Uraufführung 30. April | 20.30 | hoffmannkeller Besucherservice 0821. 324 4900 www.theater-augsburg.de www.a3kultur.de Jessica Higgins und Ensemble; Foto. Nik Schölzel Choreografie: Ángel Rodriguez 17. April | 19.30 | brechtbühne 03 CLUBEVENTS & LIVEMUSIK 1. bis 30. April 2015 Wenn die Rapper von Deichkind etwas Politisches zu sagen haben, tun sie das am liebsten mit einer geballten Ladung Sarkasmus. »Wir ham’ das klargemacht, das Ding nach Haus’ gebracht / Die Welt ist fertig, endlich fertig« (»Die Welt ist fertig«), heißt es auf ihrem neuen Album »Niveau Weshalb Warum«. Der Mensch bastelt unersättlich am Blauen Planeten herum, ist ein Opfer der Werbung und bekommt den Hals nicht voll. So sehen Deichkind den Erdenbürger dieser Tage. Es wird mit dem Staat und der Gesellschaft abgerechnet. Und das nicht mehr auf lässigen Soul-Samples und Beats in schleichenden 90 bpm, sondern auf verrückten Synthis und tonnenschweren, komprimierten Bässen. Doch haben diese Texte genug revolutionäres Potenzial, um eine Veränderung in unseren Verhaltensweisen mit anzuschieben? Oder anders gefragt, bewegen die Stars aus Hamburger mit ihrer Arbeit mehr als nur die Ärsche der Fans bei den großen Festivals und Clubevents in Europa während ihrer laufenden Tour? Bisher ist der Umbruch nur musikalisch vollzogen. In Deutschland hat sich in den letzten Jahren ein neues Genre entwickelt: Rap und Gesang auf harten Elektro-Beats. Sounds haben sich vermischt. Sounds, die ihre Geschichte haben. Techno, Trance, Drum and Bass, oder wie auch immer man die programmierten Tracks begrifflich voneinander unterscheiden will, haben sich seit den Anfängen, lange vor der ersten Loveparade 1989, bis in die Gegenwart ständig weiterentwickelt. Elektro ist zu einem Massenhype geworden, hat mittlerweile verschiedenste Subkategorien und konnte jahrelang auch ohne nennenswerten Gesang und eindringliche Hooks gut leben. Aber wie sieht es beim Hip-Hop aus? Was wäre HipHop ohne Worte? Was wäre Rap ohne eine attitude? Schwer vorstellbar, denn diese Musik definiert sich durch die Message hinter den Texten. Rap war und ist Musik der Straße, der gesellschaftlich Unterdrückten. Wie das geniale Großmaul Tupac Shakur schon von sich behauptete: »I’m a reflection of the community.« Natürlich spielen auch hier melodiöse und tanzbare Beats eine große Rolle. Ohne diesen Flow hätte Hip-Hop nie den kommerziellen Status erreichen können, der seinen erfolgreichsten Protagonisten täglich ein Bad im privaten Geldspeicher erlaubt. Elektro-Punk-Bands wie Egotronic oder Frittenbude zeigen, dass linke Politik in der Musik thematisiert werden muss Doch abgesehen davon war das, was Hip-Hop von Anbeginn ausgemacht hat und zu einer weltweiten Bewegung werden ließ, das Identifikationspotenzial der Verse, der Aufschrei einer unzufriedenen Jugend, die Anklage einer sozialen Ungerechtigkeit. Von den Ghettos und Suburbs der USA bis in die deutschen Vorstädte und Flüchtlingssiedlungen. Ganz fein hinein, in jede Gesellschaftsschicht. Heute hören wir in Deutschland eine Verschmelzung dieser beiden die Massen anziehenden Genres. Wie zwei knutschende Superstars, die plötzlich in der Öffentlichkeit Händchen halten. Aber warum auch nicht? Denn richtig programmiert und designt können Elektro-Beats hervorragend die Kraft und Unruhe wiedergeben, die ein Rapper benötigt, um sein Anliegen musikalisch zu vermitteln. Endlich fertig? Rap und Elektro geben sich das Jawort und die Hochzeitsredner sind wütend auf das System. Und was ist mit den Fans, bewegen Sound und linke Texte mehr als die Ärsche auf der Tanzfläche? Foto: flickr.com/Martin Terber Nutzen, der aus ihm gezogen werden kann. Leistungsdruck, Ignoranz, Kapitalismus, Rechtsextremismus, Umweltzerstörung, Massenkonsum. Dies sind nur ein paar der Themen, die nicht nur von Rappern, sondern auch in Texten von ElektroPunk-Bands wie Egotronic oder Frittenbude behandelt werden. Diese Gruppen zeigen, dass linke Politik in der Musik thematisiert werden muss, schon deshalb, um dieses Feld, wie viel zu lange geschehen, nicht allein den Rechten zu überlassen. Damit dieser Schritt funktioniert, darf kein Blatt vor den Mund genommen werden. »Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.« Dieses Zitat wird dem französischen Dichter Victor Hugo zugeschrieben. In der Tat ist der Transport politischer Ideen und Gedanken keine Erfindung der Generation Youtube. Das Problem ist nur, der Soundtrack zur Revolution hatte für Außenstehende schon immer mehr Sexappeal als die Idee zur Revolution. Der Dancefloor macht alle gleich, aber eben nur für einen Track, im besten Fall für die Dauer einer Party. Danach zischt der eine im Porsche zur Villa vom Herrn Papa und der andere ist froh, wenn er noch zwei Euro für die letzte Straßenbahn zur Sammelunterkunft zusammenkratzen kann. de am Billigkonsum wird deutlich, welche Unwissenheit, Ungerechtigkeit und Unreflektiertheit unsere Gesellschaft beherrscht. Es wundert uns nicht wirklich, wenn rechte Bands, die auf der musikalischen Schiene Fremdenhass schüren, auf Zuspruch stoßen. Ihre Texte werden bei Konzerten von strammen Kameraden ebenso mitgegrölt wie von den Schafen, die in der Gemeinschaft aufgehen. Aber was passiert hier wirklich? Wird hier Gesinnung transportiert, verbreitet und geteilt – oder »nur« ein vermeintlich geiles Gemeinschaftsgefühl erzeugt? Letzteres wohl kaum. Rechte Parolen verschwinden nicht einfach so, nur weil im Publikum nicht jeder politisch denkt. Parolen werden vom Publikum absorbiert, wiederholt, gelernt und irgendwann geglaubt. Dafür sorgt schon das Unterbewusstsein, wie bei der nervigen Müslireklame. Aber schaffen es auch Bands mit linken Texten, etwas in den Köpfen ihrer Zuhörer zu bewirken? Oder finden die Fans einfach nur die Beats und die Stimmung cool, weil man auf ihnen gut abfeiern kann? Viele der Songs sprechen die alltäglichen Schwierigkeiten von Menschen an, seien es Ausländerfeindlichkeit, Perspektivlosigkeit oder gesellschaftliche Zwänge. Doch sind diese Probleme hierzulande wohl oft nur Theorie. Zu schmerzfrei ist das Leben und zu unausgereift das Bewusstsein, als dass hierdurch wirklicher Alarm ausgelöst könnte. Obwohl das manche Antifa-Bands gerne propagieren. Es scheint kein Widerspruch, wenn Chefs, Arbeiter und Arbeitslose mit ähnlichen Phrasen über den Sozialstaat herziehen. »Hallo Deutschland / Du fühlst dich immer noch so deutsch an« (»Deutschland 500«), schreit es Frittenbude klagend ins Mikrofon. Aber sobald die EU-Fördermittel eingegangen sind, der Lohn überwiesen und die Harz-IV-Kohle auf dem Konto ist, wird erst einmal gefeiert, und wenn Deutschland spielt, Balkon und Auto schwarz-rot-gold geschmückt. Dann bleibt die Eisenstange einen weiteren Monat im Keller. Die Wut ist gebannt und die Politik hat gewonnen. Griechische Verhältnisse mit Massenarbeitslosigkeit, Hunger und Armut würden in Deutschland wohl kein halbes Jahr friedlich verlaufen. Und da würde auch kein noch so guter Popsong etwas daran ändern. Eher im Gegenteil. Denn die Worte zur Musik sind enorm wichtig. Also pass auf, was du hörst, vergiss nicht, zu interpretieren, und ordne deinen Verstand nicht der Musik unter. Politische Auseinandersetzungen müssen stattfinden, bevor man zu einem unwissenden Mitläufer wird. Und wer verzweifelt merkt, die Gesellschaft ist das Letzte, mit dem er etwas zu tun haben möchte, der sollte sich lieber über einen funktionierenden Aussteigerplan Gedanken machen, als sich von Hass und Selbstmitleid lenken zu lassen. Zum Glück empfindet der Mensch nicht nur die inneren Lasten gesellschaftlicher Missstände. Auch im Feiern und Sich-gehen-Lassen sind wir große Künstler und Teamplayer. Und in diesem Rahmen steht auch wieder ein Event des Vergnügens vor der Tür. Wer also dabei sein möchte, wenn in Augsburg mal wieder »die Buddel peng macht«, der zieht sich sein verrücktestes Outfit an, geht zum DeichkindKonzert am 21. April und schaut Rap und Elektro beim Knutschen zu – sofern er schon ein Ticket hat. Das Konzert ist nämlich ausverkauft. Ein Beitrag von Julian Stech und Jürgen Kannler, unter Mitarbeit von Patrick Bellgardt Vom Nutzen revolutionärer Töne für die Werbeindustrie können die Bob Dylans oder Iggy Pops dieser Welt ebenso ein goldenes Liedchen singen wie ihre schwarzen Brüder. Populäre musikalische Aktivisten, die ihre Musik versilbern, weil sie Essen, Trinken und eine eigne Villa am Strand wollen, gibt es schon so lange, wie es unsere neuzeitlichen Probleme gibt. Viele standen oder stehen links, manche rechts. Aber schaffen es auch Bands mit linken Texten, etwas in den Köpfen ihrer Zuhörer zu bewirken? Dass ernsthafte, oft von linkem Gedankengut geprägte Themen in den Köpfen vieler deutschsprachiger Künstler spuken, ist mittlerweile deutlich hörbar. »In der Welt, in der du lebst, ist jeder jedem egal / Das Zentrum der Gesellschaft ist wie ein Ikearegal / Und solange du in eine dieser Schubladen passt / auf der verwertbar steht, kannst du alles tun oder lassen« (»Ikearegal«). So besingt die Antilopen Gang ihre Haltung gegenüber dem System auf ihrem 2014 erschienenen Album »Aversion«. Ein System, in dem nicht die Persönlichkeit des Menschen im Vordergrund steht, sondern der Nur der vorhersehbare gesellschaftliche Tod einer Marke und ihrer Dealer verschont uns heute noch vor Werbeclips, unterlegt mit musikalischer Deutschtümelei. Die Chancen, mit rechtem Sound und rechten Texten einen Werbecoup zum Beispiel für Bier oder Hundefutter zu landen, dürften nicht schlecht stehen. Dies sieht, wer gelernt hat, zu hinterfragen, und nicht nur blind mit irgendwelchen Strömungen schwimmt. In Zeiten von PegidaAufmärschen, Terror gegen Publizisten, unberechenbaren Zeitarbeitsfirmen und der Freu- Das 2014 erschienene Album »Aversion« der Antilopen Gang ist alles andere als ein Sonntagsspaziergang durch die Romantik des Waldes. Hier wird »der goldene Presslufthammer« herausgeholt, um in Ton Steine Scherben-Manier alles kaputt zu machen, was dich kaputt macht. 16 Tracks, in denen die drei Rapper Danger Dan, Koljah und Panik Panzer ihrer Wut und Unzufriedenheit Luft machen. Ein Hoch auf die Aussätzigen. Nieder mit dem Staat, den Rechtsextremen, Spießern und Feiglingen. (jst) Hardcore-Elektro-Punk, Rap und eine Flut von Themen des Alltags. Neben Gute-LauneTunes wie „So’ne Musik“ und dem Titeltrack »Niveau Weshalb Warum«, kriegen Facebook, die Werbeindustrie, kurz gesagt, eigentlich das ganze Informationszeitalter sein Fett ab. Deichkind hat diese Scheibe mit Humor und Wortspielen vollgepackt und immer finden sich kleine und große Seitenhiebe gegen den Internetund Konsumwahn der Bundesbürger. Eine 13-Track-starke Freak-Show. (jst) Michael H. Rohde New Perspectives 13.03.–10.5.15 Neue Galerie im Höhmannhaus Maximilianstr. 48 | Augsburg | Di-So 10-17 Uhr www.a3kultur.de AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE Ein herber Verlust Neue Perspektiven Augsburg muss vorerst auf In Your Face verzichten Michael H. Rohde eröffnet den Blick von unten von Jürgen Kannler Seit dem 17. März ist es offiziell: Bayerns größte Ausstellung für urbane und zeitgenössische Kunst, In Your Face, kann nicht wie geplant vom 23. bis 26. April in der Fabrikhalle F16 im Riedingerpark stattfinden. Über 40 Künstler aus Deutschland und Europa hatten ihr Kommen angekündigt. Die Ausstellung soll nun auf einen unbestimmten Zeitpunkt im Herbst verschoben werden. a3kultur sprach mit Marco Hühn, zusammen mit Manuel Engelhardt und Lisa Bogerts einer der Köpfe hinter In Your Face, über die Hintergründe und Ereignisse der letzten Wochen. Die Fragen stellte Patrick Bellgardt Eigentlich sollte die vierte In Your Face wie geplant in der Halle F16 im Riedingerpark stattfinden. Nun hat euch das Ordnungsamt wenige Wochen vor dem Event einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie kam es dazu? Ende Februar hat uns das Amt mitgeteilt, dass aufgrund gestiegener Schneelasten im letzten Winter unter Umständen Einsturzgefahr für das F16-Hallendach besteht. Nach dieser Mitteilung haben wir uns um eine Ersatzlocation bemüht und diese mit der leerstehenden Postdirektion in der Grottenau auch gefunden. Noch Ende November war dort die zweite Auflage von Ars Dilettanti zu sehen. Hier bekamen wir eine 90-prozentige Zusage seitens der Stadt. Aufgrund dieser haben wir alle Vorbereitungen vorangetrieben, den Künstlern zugesagt, die Marketingkampagne ausgearbeitet etc. Leider stellte sich dann heraus, dass es in der Postdirektion bereits Bauarbeiten gab und Kernbohrungen durchgeführt wurden. Da zu IYF Tausende, so der O-Ton, Besucher erwartet werden, sei hier die Sicherheit des Gebäudes nicht gewährleistet. Dennoch haben wir alles versucht, das Event doch noch durchzuführen und waren wieder an der F16 dran. Ohne Erfolg – ein statisches Gutachten wäre mit 5.000 Euro für uns einfach nicht tragbar gewesen. Mit eurem Debüt im Kesselhaus und zwei Ausstellungen in der Fabrikhalle F16 konntet ihr jeweils über 2.500 Besucher anlocken, namhafte Künstler aus dem In- und Ausland waren zu Gast, die Resonanz, auch überregional, war enorm. Hättet ihr für ein solches Projekt nicht mehr Unterstützung seitens der Stadt erwartet? Generell muss man sagen, dass nach der Absage der Halle F16 viel Unterstützung seitens der Popkulkturbeauftragten Barbara Friedrichs und von Colin Martzy aus dem Wirtschaftsreferat kam. Sie sind auch weiterhin bei der Suche einer Alternativlocation behilflich. Es leuchtet uns allerdings nicht ein, warum plötzlich eine Gefahr von der Halle ausgehen soll, in der schon zwei Mal die Ausstellung erfolgreich und ohne Probleme umgesetzt wurde. Zumal es keine neue Begehung der Örtlichkeiten gab. Natürlich steht auch für uns die Sicherheit der Gäste an erster Stelle, dennoch wäre eine genauere Prüfung wünschenswert gewesen. Zumal wir in den letzten Jahren sehr viel Arbeit und Geld in den Umbau der Halle investiert haben und diese gerne langfristig genutzt hätten. Für die Kulturszene in Augsburg ist die Absage von IYF #4 ein herber Verlust. Wie geht es jetzt mit In Your Face weiter? Wir würden IYF #4 gerne noch in diesem Jahr umsetzen – die Werbekampagne und die Konzeption sind ja fertig, Sponsoren gefunden. Wir versuchen auch das Lineup bei der Stange zu halten – allerdings bleibt es fraglich ob uns das gelingt. Leider haben wir bisher auch noch keine neue Location in Aussicht. Einige interessante Räumlichkeiten für eine Zwischennutzung haben wir zwar schon im Blick, für Hinweise jeglicher Art wären wir dennoch sehr dankbar. Im Juni sind zudem einige Arbeiten von IYF #3 auf dem Modular Festival zu sehen. Ansonsten ist das Team gerade privat und beruflich ziemlich eingespannt, kleinere Projekte bleiben deshalb erstmal auf der Strecke. Für Vorschläge zu möglichen Leerständen, in denen In Your Face #4 umsetzbar wäre, wären die Veranstalter sehr dankbar. Die Kontaktaufnahme ist über [email protected] möglich. Weitere Infos: www.in-your-face.net www.a3kultur.de Michael H. Rohdes Leben verlief nicht linear. Der gelernte Maschinenbauingenieur weiß, wie es ist, keinen Job zu haben, und er kennt die Obdachlosigkeit. Diese Erfahrung haben sein Sinn für Dinge geschärft, die nur gesehen werden, wenn man bereit und in der Lage ist, die Perspektive zu wechseln. Rohde spielt mit dem Blick von unten. Akribisch dokumentiert er mit seiner Kamera Wohn- und Geschäftsräume von Freunden, Nachbarn und Auftraggebern. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze, als hätte er mit einer Säge Wände, Möbel, Menschen, Tiere, also all das, was Räume ausmacht, vom Boden getrennt, auf eine Glasplatte gesetzt und aufgebockt, um diese intimen Welten aus der Perspektive des Darunterliegenden zu fotografieren. Ein starker Effekt, der seine Wirkung nicht verfehlt. Irritation erfährt dieser Eindruck durch gezielte Manipulationen, die Rohde in seine Bildwerke einbaut. Proportionen geraten ins Wanken, Abstände verzerren, Fluchtpunkte verschieben sich. Durch diese punktgenauen Operationen geraten die Motive in Bewegung, Badezimmer drehen sich, Küchen tänzeln und ganze Apartments wirken so, als hätte eine starke Welle zeitgleich jedes Sieben Das H2 zeigt »Die Sammlung Neue Kunst VII« von Jürgen Kannler 1. bis 30. April 2015 04 Objekt oberhalb der Bodenkante für den Bruchteil eines Augenblicks angehoben. Zum Zeitpunkt der Aufnahme landen diese Objekte mit individueller Geschwindigkeit im Raum. Diese Eindrücke sind das Ergebnis eines langwierigen Prozesses, den Michael H. Rohde mit der Fotosession nur einleitet. Bei der zweiteiligen Arbeit, für die er im Augsburger Brechthaus fotografierte, nahmen allein die Aufnahmen knapp drei Tage in Anspruch. Ungleich länger beschäftigt sich der Künstler danach mit dem Wiederzusammenfügen oder vielmehr der Komposition seiner Bilder. Die Ergebnisse besitzen eine Sogwirkung, der sich der Betrachter gern hingibt, denn es bereitet viel Vergnügen, Rohdes »new perspectives« zu erkunden. Das liegt neben den schon erwähnten höchst spielerisch verlockenden Varianten der Bilder und der brillanten technischen Umsetzung auch am eigentlich verbotenen Blick, der hier gewährt wird. Michael H. Rohde schafft einen voyeuristischen Zugang in private Reiche, der ansonsten verwehrt bleibt, auch den Bewohnern der Räume. Dies geschieht vonseiten Rohdes aus mit dem nötigen Respekt. Auch dieser Aspekt ist nicht selbstverständlich in einer Medienwelt, die keine Tabus beim Ausspähen und Posten intimster Ansichten zu kennen scheint. Zu Recht wurde Michael H. Rodes vor Kurzem bei der photo edition berlin für 30 Euro erschienener 74 Seiten starker Band »new perspectives« für den Deutschen Fotobuchpreis 2015 nominiert. Die Essays darin stammen im Übrigen von Stephan Berg und Thomas Elsen, der bei den Kunstsammlungen und Museen Augsburg die Gegenwartskunst verantwortet und in dieser Funktion auch als Kurator die laufende Schau nach Augsburg holte. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de www.michael-h-rohde.de aber sehr wohl, dass ihn seine bescheidenen finanziellen Mittel auch davor bewahren, die großen Namen samt ihren Themen einkaufen und »machen« zu müssen. In diesem Zusammenhang spricht er nicht ohne Ironie »vom Segen des kleinen Etats«. So gesehen ist er tatsächlich frei und kann innerhalb seiner Grenzen agieren, wie es ihm gefällt. Die Malerei findet sich in der »Sammlung Neue Kunst VII« eher im Hinterhof des H2. Dort überzeugen vor allem die beiden großen, fleischig-brutalen Arbeiten von Norbert Tadeusz. Sie werden von ihrer starken Präsenz getragen und vertragen den Gang zwischen Fensterfront und Kabinettwand, fast möchte man sagen – spielend. Unerklärlich, warum es der Maler als Zeitgenosse von Lüpertz und Baselitz nicht in die vorderste Reihe geschafft hat. Anzeige: grafisches kabinett 11.03.–07.06.2015 Seit neun Jahren hat Augsburg mit dem H2 ein Zentrum für Gegenwartskunst. Seine loftartigen Räume in den ehemaligen Produktionshallen im Glaspalast haben eine starke Wirkung, der sich auch Künstler nicht einfach entziehen können. Zum Glück. Diese Wirkung ist für Thomas Elsen ein wichtiges Pfund, wenn es darum geht Künstler ins H2 zu holen. Um Ausstellungen auf den Weg zu bringen, hat er als Chef des Hauses meist nicht viel mehr finanziellen Spielraum, als den Angefragten die Transportkosten zu ersetzen. Überzeugungsarbeit leistet er nicht mit Handgeld, kostspieligen Publikationen oder bezahlten Arbeitsaufenthalten. Elsen bietet seinen Gästen Idee und Raum. Trotz dieses erzwungenen Konzepts der schmalen Budgets zeigt seine Arbeit Wirkung. Einige heute etablierte Künstler hatte Elsen schon früh auf seiner Liste. Er verfügt über ein gutes Gespür für Qualität und versteht es, mit jungen Talenten zusammenzuarbeiten. Ins H2 geladen zu werden, kann für diese durchaus ein wichtiger Entwicklungsschritt sein, auch wenn der finanzielle Aspekt dabei keine echte Rolle spielt. Umso erstaunlicher ist es, in der aktuellen Schau die Fortschritte der hauseigenen Sammlung zu verfolgen, zu der Elsen seit Ende Februar unter dem Titel »Die Sammlung Neue Kunst VII« lädt. Raumbeherrschend ist Benjamin Appels Installation »Böden sind Treppen ohne Wände« von 2013. Elsen ist von der »inneren Stimmigkeit und klaren Vorstellung« überzeugt, die Appels Schaffen prägt. Die zehnteilige Arbeit schuf der Augsburger Künstler im Zuge der Verleihung des renommierten Erich-Hauser-Preises. Zur Sammlung kam sie durch das Engagement der Freunde der Kunstsammlungen Augsburg. Im H2 wurden diese absurd anmutenden Tischelemente in die leere Halle gebaut. Erst nachdem die Position der zu vier Gruppen arrangierten Objekte festgelegt war, machte man sich an die Hängungen. Im großen Raum finden sich vor allem fotografische Arbeiten. So eine ganze Wand mit winterlichen Motiven von Christof Rehm, mit der Handykamera aus dem Zugfenster heraus geschossen. Oder die farblich verblüffenden Aufnahmen von Michael Baumgartner. Diese Arbeiten stehen für sich, erlauben aber auch ein feines Zusammenspiel mit den Durchbrüchen und Blickachsen, die Appels Arbeit im H2 öffnet. Ganz allgemein fasziniert in dieser Ausstellung die Annäherung oder auch freundliche Einverleibung der Malerei durch die Fotografie. Wie lange es diese künstlerischen Versuche schon gibt, zeigen auch die beiden großformatigen Arbeiten des ZeroKünstlers Otto Piene aus den frühes 70er-Jahren, die der Sammlung dank einer freundlichen Stiftung zufielen. Verriet Pienes Farbgebung zunächst seine Nähe zur Pop-Art, finden sich bei den aktuellen Arbeiten eher Spuren der elegischen Werke von Gerhard Richter. So dokumentiert die Sammlung neben der Interaktion von Malerei und Fotografie auch die wechselnden Moden der Zeit. Einige der Fotoarbeiten, wie die von Maik und Dirk Löbbert, setzen sich kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinander. Diese Positionierung ist wichtig, nicht zuletzt für Thomas Elsen. Er sagt, er habe »zu wenig Substanz für teure Projekte«, weiß Aus der heiteren fließenden Welt ukiyo-e und netsuke aus schenkungen an die kunstsammlungen und museen augsburg Im Kabinett selber noch eine schnelle Schnittfolge, Abteilung eins: Fotos von Jean Noël Schramm und Beate Passo, Abteilung zwei: Zeichnungen und Malerei von Georg Bernhard und in Abteilung drei eine Videoinstallation von Ellen Rokni. Einige der gezeigten Arbeiten rufen Erinnerungen an Ausstellungen der letzten Zeit wach. Es sind gute Erinnerungen, denn Kunst der Gegenwart ist bei Thomas Elsen in guten Händen. Sein Ansatz als Sammler im Auftrag der Stadt ist es, einen homogenen Bestand aufzubauen. Dies gelingt ihm sichtlich. Die so geschaffenen Werte für unsere Gesellschaft stehen in keinem Vergleich zum Einsatz, den sie dafür zu bringen bereit ist. Man kann sagen, Elsen macht – käme es darauf an – einige gute Geschäfte für die Stadt. Die regelmäßig gebotenen Einblicke in den Stand der Sammlung nehmen die Freunde des Hauses in dieser guten Entwicklung mit. Dass dieser Einblick allerdings auf mehr als ein Vierteljahr angesetzt ist, ist unsinnig und wohl nur den fehlenden städtischen Mitteln für die Kunst der Gegenwart geschuldet. »Die Sammlung Neue Kunst VII« läuft bis zum 28. Juni. www.kunstsammlungen-museen.augsburg.de 05 1. bis 30. April 2015 Der Frühlingsanfang ist vorbei, doch die Eisheiligen stehen vor der Tür: Noch bis Mitte April ist die Audioinstallation »Schritte im Schnee« des Augsburger Musikers Tom Gratza im Bautunnel am Judenberg zu hören. Das Projekt zum »Kunstberg Winter« soll auf wenigen Metern eine eigene, andersartige Atmosphäre erzeugen. Jeder hat mit dem Winter seine eigenen Erfahrungen gemacht, ärgerliche und schöne. Die Passanten werden daran erinnert und können so dem Einkaufsrummel, der hektischen Innenstadt kurz entfliehen, werden unterhalten, überrascht und zum Schmunzeln gebracht. Die seit Dezember laufende Installation wurde Anfang März mit neuen Dialogen und Geräuschen bestückt. Auch wer den Judenberg viele Male am Tag entlang geht, wird so vermutlich immer etwas Neues hören. Das Projekt läuft von Montag bis Freitag von 10 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 21 Uhr und sonntags von 14 bis 18:30 Uhr. Akustische Einblicke gibt es unter: www.tom-gratza.de Das Stadtmuseum Kaufbeuren hat bis Juni ein abwechslungsreiches Vermittlungsprogramm für Jung und Alt zusammengestellt. Neben Samstagsführungen, die sich jeweils einer Abteilung des Museums widmen, findet einmal im Monat der Kunst- und Geschichtsplausch statt. Zudem gibt es einmal monatlich eine interaktive Familienführung. Vom 28. März bis 2. August ist im Stadtmuseum die Sonderausstellung »Von der Waffenschmiede zur Druckkunst. Daniel Hopfer – Erfinder der Radierung« zu sehen. Neben Sonntagsführungen durch die Ausstellung für Erwachsene bietet das Museum ein abwechslungsvolles Begleitprogramm mit Ferienworkshops, wissenschaftlichen Vorträgen und musikalischen Rundgängen. www.stadtmuseum-kaufbeuren.de Der Traum vom Fliegen begleitet uns schon immer. Selbst als von Flugmaschinen noch lange keine Rede und Vorstellung war, stellten sich die Menschen vor, wie sie Vögeln gleich durch die Lüfte ziehen. Mit der technischen Entwicklung ist uns das Fliegen heute nahezu alltäglich geworden, und doch ist immer noch ein Mysterium damit verbunden. Die bis zum 7. Juni in der Mewo Kunsthalle Memmingen zu sehende Ausstellung »Der Traum vom Fliegen« dreht sich um die Arbeiten des jungen Münchner Bildhauers Max Biek. Im Zentrum steht seine »Braut aus Giesing«, das etwa originalgroßes Modell eines Flugzeugs aus Alurohren, Holz und Styropor. Ganz spielerisch hängt dieses Flugzeug da und beeindruckt durch seine enorme Wucht im Lichthof der Kunsthalle. Weitere Visionen und Träume vom Fliegen in dieser Ausstellung stammen von Nick Crowe & Ian Rawlinson, Simon Faithfull, Ilja Kabakow und Gustav Mesmer. www.mewo-kunsthalle.de AUSSTELLUNGEN & KUNSTPROJEKTE erlebten und erleben, davon erzählt die Ausstellung. www.hoechstaedt-bezirk-schwaben.de Malerei, Grafik, Design, Fotografie, Bildhauerei, Textiles – die Künstler im Kulturpark West öffnen wieder ihre Ateliers und laden am 25. und Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld HÖCHSTE EISENBAHN! Mobilität für alle? 22. März bis 18. Oktober 2015 26. April zur erfrischend anderen Erkundungstour ein. Am Samstag ist das Kreativquartier in der Sommestrasse 38 und 40 von 16 bis 22 Uhr zu erleben, am Sonntag gewähren die Kreativen von 11 bis 18 Uhr einen Einblick in ihre Arbeit. www.kulturparkwest.de Victoria Martini macht Stickbilder – Goldrahmen, Oma, Plüschsofa? Weit gefehlt, die von Karl Borromäus Murr mit einem brillanten Vortrag eröffnete Ausstellung im tim hat wohl alle, die den Weg zur Vernissage am 11. März gefunden hatten, überrascht. Vor dem Auge des Betrachters eröffnet sich eine Welt, die in dieser stofflichen Umsetzung noch nie in Augsburg zu sehen war. Aussagen in Textil, auf Maschinen des tim gewebt, in ihrer Plastizität unfassbar fassbar, von Hand beeinflusst – Zeugen der Leistungsfähigkeit einer überholten industriellen Epoche, veredelt durch Handwerk, deren Aussage eine klare Abkehr von der vermeintlichen Nettigkeit unserer Gesellschaft ist. Hingehen, sich einlassen, nachdenken! Die Ausstellung ist bis zum 12. April zu sehen. (mb) www.tim-bayern.de »Nur Mut!« heißt für die Augsburger Künstlerin Tine Klink: Mut zur farbstarken Abstraktion, aber auch Mut zu neuen Wegen. Denn neben Acrylmalerei zeigt sie vom 17. April bis 22. Mai im Abraxas erstmals auch collageartige Mischtechniken sowie Objektkunst aus Textil- und Upcyclingmaterial. In den letzten Jahren standen im Mittelpunkt von Tine Klinks Arbeit zum einen Covergestaltungen für das Augsburger Label Attenuation Circuit, zum anderen GuerillakunstAktionen und Urban-Gardening-Projekte. Anlässlich der Vernissage am 10. April um 19 Uhr spielt das Akustik-Duo Two in Tune ein Konzert im Abraxas Theater. www.tineklink.de Felix Weinold zeigt in seiner neuen Ausstellung »Schöne Aussichten« vom 26. April bis 12. Juli in der Schwäbischen Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld zwei Aspekte seiner Arbeit: Fotografie und Malerei. In beiden Bereichen bilden für ihn Motive anderer Urheber den Ausgangspunkt. Diese integriert er in seine Bilder und verfremdet sie bis zur Unkenntlichkeit. Nicht von ungefähr heißt eine der ausgestellten Serien »Diebstahl verpflichtet« in Anlehnung an »Eigentum verpflichtet«. Für Weinold soll ein Künstler die gesamte uns bekannte Kunst als Steinbruch betrachten, aus dem er sich bedienen darf. Weinold verzichtet auf eine eigene durchgängige Handschrift, wechselt Stilmittel und Methoden, sobald sich Routine einzustellen droht. www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Ab dem 12. April ist das Museum »Hammerschmiede und Stockerhof Naichen« nach der Winterpause wieder für Besucher geöffnet. Als besondere Attraktion kommt an diesem Tag – wenn technisch möglich – die historische Turbine mit Transmissionsanlage und Krafthammer zum Einsatz. Das Museum kann bis zum Saisonende am 8. November sonntags von 13 bis 17 Uhr besichtigt werden. Jeden 1. und 3. Sonntag im Monat gibt es Schmiedevorführungen, am 1. Sonntag des Monats zusätzlich einen geführten Rundgang durch Werkstatt und Schmiedewohnung um 15 Uhr. Ab 10. Mai ist im benachbarten Stockerhof die Sonderausstellung »Siegt, spendet, schreibt an die Front! Plakate aus dem ersten Weltkrieg« zu sehen. www.hammerschmiede-naichen.de Bernd Zimmer ist kein Landschaftsmaler im traditionellen Sinne. Er stellt nicht dar und bildet nicht ab. Sein Werk handelt von der sich im stetigen Fluss verändernden Natur, von Farbe, Luft und Licht, von fließendem Wasser und den unermesslichen Weiten des Kosmos. Malen bedeutet für Zimmer Reflexion über das in der Natur Gesehene und Erlebte. Seine Bilder entstehen im Atelier, die Motive entspringen der Erinnerung. Das Künstlerhaus Marktoberdorf zeigt vom 26. März bis 7. Juni unter dem Titel »Kristallwelt« einen Querschnitt seiner aktuellen Arbeiten. Auf 600 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden im Neubau die großformatige Malerei und im Altbau ausgewählte Holzschnitte ausgestellt. www.kuenstlerhaus-marktoberdorf.de Die Saison im Schloss Höchstädt startet am 1. April. Neben der Dauerausstellung zur Schlacht von Höchstädt, zur Baugeschichte und dem Museum Deutscher Fayencen, widmet sich das Haus bis zum 4. Oktober einem höchst aktuellen Thema. »Neustart. Heimatvertriebenen- und Flüchtlingskindheit« lautet der Titel der neuen Sonderausstellung. Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen 12 Millionen Deutsche unfreiwillig ihre Heimat, zurzeit sind weltweit über 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Wie Kinder die Flucht und ihren Neustart in Deutschland Akiko Tomikawa zaubert mit ihren papierenen Fäden fast so etwas wie Licht-Luftskulpturen in den Raum. Seit 1989 lebt die Japanerin in Europa. Für ihre Werke verwendet sie die Fasern einer Leinenpflanze. Dabei gibt die Künstlerin dem Papier eine eigene Form: sie dreht es zu Fäden, bündelt diese und hängt sie senkrecht oder durchschwingend auf. Sie nehmen das Licht auf und teilen es ganz langsam dem Raum wieder mit: ein Lichterwald. Vom 24. März bis 31. Mai präsentiert »Beate. Galerie & Raum« Arbeiten von Akiko Tomikawas. www.galerie-augsburg.com Öffnungszeiten Di bis So 10–17 Uhr, montags geschlossen, Ostermontag geöffnet. Für Gruppen auch nach Vereinbarung. Ostern ins M useum! Ostersonnta g, 5. April, 15 Uhr: Themenfüh rung Ostern Ostermonta g, 6. April, 15 Uhr: Führung„Hö chste Eisen bahn!“ Sonntagsführungen 29. März, 11 Uhr 12. April, 11 Uhr 26. April, 15 Uhr Oberschönenfeld 4 86459 Gessertshausen Tel. (0 82 38) 30 01-0 [email protected] www.schwaebisches-volkskundemuseum.de Erzählcafé mit Führung, anschl. Kaffee und Kuchen 25. April, 14.30 Uhr (nur mit Anmeldung) www.bezirk-schwaben.de AUSSTELLUNGEN IM APRIL ABRAxAS/BBK-GALERIE – Seiltanz: Die Suche nach dem Bild / bis 26. April | ABRAxAS/BALLETTSAAL – Älter werden: Vom Erinnern und Vergessen / bis 16. April // Tine Klink: Nur Mut! / ab 18. April | ARCHITEKTURMUSEUM – Weiß ist ein guter Anfang (installative Plastik im Garten) / bis 25. April | BEATE.GALERIE & RAUM – Akiko Tomikawa / bis 31. Mai | DIöZESANMUSEUM ST. AFRA – Wer ist der Mann auf dem Tuch? / bis 26. April | ECKE GALERIE – Susanne Maurer & Marc Taschowsky / bis 11. April | GALERIE BEIM SCHLOSS FRIEDBERG – Thomas Ates Brunner: Das Prinzip der Zufälligkeit / ab 18. April | GALERIE NO 1 – Elisabeth Röder / bis 7. Mai | GALERIE NOAH Anzeige: – Hermann Albert: Mythos Meer / bis 14. April / Peter Casagrande & Christoph Dietrich / ab grafisches kabinett 11.03.–07.06.2015 16. April | GALERIE SÜSSKIND – Qing Xia & Yinfinity : 1 x 1 / bis 28. April | GRAPHISCHES KABINETT – Aus der heiteren fließenden Welt. Ukiyo-e und Netsuke aus den Beständen der Kunstsammlungen und Museen Augsburg / bis 7. Juni | H2 – Die neue Sammlung VII / bis 28. Juni | HAUS DER KULTUREN DIEDORF – Die Frau als Mutter, Idol und Göttin / bis 2. Oktober | HöHMANNHAUS – Michael H. Rohde: New Perspectives / bis 10. Mai | JÜDISCHES KULTURMUSEUM AUGSBURG-SCHWABEN – Pessach: Erinneukiyo-e und netsuke aus schenkungen an die kunstsammlungen und museen augsburg rungen an den Auszug aus Ägypten / bis 20. September | KULTURPARK WEST – Offene Ateliers / am 25. und 26. April | KUNSTHAUS KAUFBEUREN – #Neuland_Digitale Kunst: Arbeiten von Aram Bartholl, Jodi und Evan Roth / bis 28. Juni | KÜNSTLERHAUS MARKTOBERDORF – Bernd Zimmer: Kristallwelt / bis 7. Juni | MEWO KUNSTHALLE MEMMINGEN – Jonathan Drews: Erosion / bis 17. Mai // Jugendfotowettbewerb: Entdecke deine Stadt! / bis 12. April // Max Biek: Der Traum vom Fliegen / bis 7. Juni // Lothar Götz: Zeichnungen und Wandmalerei / ab 25. April | MORITZPUNKT – Martin Widl: Großformatige Arbeiten / bis 28. Mai | PFLEGSCHLOSS IM SCHROBENHAUSEN – Stefanie Kraut & Jürgen Meyer & Willi Weiner / bis 17. April | PUPPENTHEATERMUSEUM – Fädeln, Löten, Programmieren: Mechanische Wesen im Figurentheater / bis 12. April | RATHAUS BOBINGEN – Frühling im Rathaus / bis 9. Juni | RATHAUS NEUSäSS – Cornelia Seitz & Magdalena Seitz: kreativ-figürlich / bis 16. April | RATHAUS STADTBERGEN – Kunst im Rathaus / bis 24. April | SCHAEZLERPALAIS – Die verschollene Leda / bis 31. Mai // Henk Kouw: Homestories II. Niederländische Akte und Landschaften / bis 3. Mai | SCHLOSS HöCHSTäDT – Neustart: Heimatvertriebenen- und Flüchtlingskindheit / bis 4. Oktober // Maximilian Schwesinger: Heimkehr nach Höchstädt / bis 3. Mai | SCHWäBISCHE GALERIE – Licht hören: Bilder von Carmen Jaud / bis 12. April // Schöne Aussichten: Felix Weinold. Malerei und Fotografie / ab 26. April | SCHWäBISCHES VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Höchste Eisenbahn! Mobilität für alle? / bis 18. Oktober | STAATSGALERIE IM GLASPALAST – Jörg Immendorf: Versuch Adler zu werden / bis 17. Mai | STADTHALLE FRIEDBERG – Die etwas andere Kunstgeschichte / bis 19. April | STADTMUSEUM KAUFBEUREN – Von der Waffenschmiede zur Druckkunst. Daniel Hopfer – Erfinder der Radierung / bis 2. August | SPACE 2B – Christine Grasmann-Feix : momentum. spuren im gestern und heute / ab 23. März | TIM – Quilts: 22 textile Positionen / bis 28. Juni | UNIVERSITäT – präsent/present: Fläche/Raum/Analog/Digital II / bis 9. April // DOZ 15 / bis 9. April | VHS – Anita Ulrich: Zuhause. Aquarelle aus Augsburg und dem Rest der Welt / bis 24. Juli Aus der heiteren fließenden Welt www.a3kultur.de KULTUR- & KREATIVWIRTSCHAFT SA 16.5. 1. bis 30. April 2015 Erfolgsmodell mit Luft nach oben Helmut Schleich Tobias Michl untersucht die Bedeutung des Kulturparks West Ehrlich! von Tobias Michl Die Römerstadt, die Friedensstadt, die Fuggerstadt, die Stadt der Renaissance, die Mozartstadt, die Brechtstadt. Damit punktet Augsburg bei Bürgern wie Touristen. Diese Wertschätzung der Kultur, die in vielen verschiedenen Projekten, Aktivitäten und Veranstaltungen zum Ausdruck kommt, stellt einen guten Nährboden für eine Einrichtung wie den Kulturpark West dar. Dessen Funktionen gehen jedoch über die Vermarktung bzw. das Image der Stadt und die Organisation von Veranstaltungen weit hinaus. Foto: Klaus Reinelt Die große Stärke des Kulturparks ist der Fokus auf dem Zur-VerfügungStellen von niederschwelligem und günstigem Raum April Mai DO 09.4. DI 14.4. DO 16.4. FR 17.4. SA 18.4. SO 19.4. MI 22.4. DO 23.4. FR 24.4. SA 25.4. DO 30.4. MI 06.5. DO 07.5. FR 08.5. SA 09.5. SO 10.5. DO 14.5. FR 15.5. SA 16.5. SO 17.5. DO 21.5. FR 22.5. SA 23.5. Fastfood Rick Kavanian Stephan Bauer Michael Eller Marcel Kösling Christine Eixenberger Wolfgang Krebs Blonder Engel Ecco Meineke C. Heiland Ko(m)mödchen Ensemble Augs. Schaumschläger Otti Fischer & Leo Gmelch Michael Feindler Hasemanns Töchter Matuschik & Rohrer Egersdörfer & Puntigam Primatonnen Helmut Schleich Martina Brandl Fastfood Constanze Lindner Coconami www.kresslesmuehle.de Tickets an allen AZ-Kartenservice-Vorverkaufsstellen|Hotline: 0821 / 777 3410 und der Stadtzeitung am KÖ|Restkarten an der Abendkasse www.a3kultur.de 06 Im vergangenen Jahr wurden die Funktion und die Bedeutung des Kulturparks im Rahmen einer Geographie-Diplomarbeit an der Universität Augsburg untersucht. Die große Stärke des Kulturparks West ist laut dieser Untersuchung der Fokus auf dem Zur-Verfügung-Stellen von niederschwelligem und günstigem Raum für einen möglichst großen Nutzerkreis. Die Freiheit der Nutzer und die aufgrund von Vielfalt und Durchmischung mögliche Vernetzung sind ebenfalls positiv zu bewerten. Dies wird durch die Größe des Kulturparks West begünstigt, der eine der größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland ist. So kann eine kritische Masse erreicht werden, um Eigendynamik und ein Netzwerk zu entwickeln. Die wachsende Bekanntheit des Projekts in der Augsburger Stadtbevölkerung und seine Etablierung als fester Bestandteil der Augsburger Kulturszene unterstreichen seine politische und gesellschaftliche Relevanz. WEINFRAGE NR. 20 Welche Bedeutung hat der Begriff »autochthon« im Weinanbau? a) Bezug auf die Herkunft der Rebsorte b) Hinweis auf die Qualität der Rebe c) Begriff für angewandte Erntetechnik Geben Sie uns die richtige Antwort auf www.a3kultur.de und gewinnen Sie ein Weinpaket von: Es werden weiterhin verschiedene Probleme oder Schwächen des Kulturparks festgestellt. Diese sind jedoch im Kern meist auf die temporäre Natur des Projekts zurückzuführen, welche langfristige Planungen und Entwicklungen erschwert. Die schwierige finanzielle Situation und der mängelbehaftete bauliche Zustand der Gebäude stehen damit ebenso in Zusammenhang wie die nicht immer optimale Außenwirkung des Kulturparks. Die fehlende Planungssicherheit über das Ende der Zwischennutzung am Standort Reese-Kaserne im Sommer 2017 ist zudem eine starke Belastung für die Akteure vor Ort. Dennoch kann konstatiert werden, dass Kultur in der Stadtgesellschaft, der Politik wie auch der Verwaltung als wichtiger Teil des privaten wie öffentlichen Lebens wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Entsprechend stellt dies eine gute Ausgangslage für die zukünftige Entwicklung einer Einrichtung wie des Kulturparks West dar. Gerade im Kontext des allgemeinen Bedeutungsgewinns der Begriffe »Kreativität« sowie »Kulturund Kreativwirtschaft« für die Stadt- und Standortentwicklung kann dem Kulturpark West eine besondere Bedeutung beigemessen werden. Kreativität wird in ihrer räumlichen Ausprägung meist den Städten bzw. urbanen Räumen mit kreativen Milieus als Bühne und Interaktionsraum der Kultur- und Kreativwirtschaft zugeschrieben. Dadurch wird der Begriff der »creative city« oder der »kreativen Stadt« geprägt. Eine kreative Stadt ist ein komplexes System von Rahmenbedingungen, in deren Mittelpunkt die Kreativität der einzelnen Menschen (nicht nur Künstler) und ihrer Interaktionen steht. Etwas spezifischer kann hier von der Stadt als Standort für Kultur- und Kreativwirtschaft und damit für Innovationen gesprochen werden. Dabei erfordert eine kreative Stadt nicht nur physischen Raum und physische Infrastruktur, sondern auch eine geistige Infrastruktur und Grundhaltung. Die Stadtbewohner sind als »agents of change« Teil der Entwicklungen. In Augsburg kann der Kulturpark West als mittlerweile über mehrere Jahre gewachsene und etablierte Struktur bei einer anhaltenden und intensivierten Vernetzung mit kulturellen und kreativen Akteuren aus der ganzen Stadt eine wichtige Rolle spielen. Nun ist dabei weder das Paradigma einer kostenlosen »Kultur für alle« noch das der Reduzierung der kulturellen Aktivitäten auf die eher ökonomisch orientierte Kulturund Kreativwirtschaft zielführend. Daher ist die Integration möglichst vieler und vielfältiger Augsburger Bürgerinnen und Bürger und Stakeholder sowie gegebenenfalls externer Experten nötig, wie es bereits immer wieder praktiziert wurde. Es ist ein offener Kommunikationsprozess mit den Entscheidungsträgern anzustreben, der ohne Denkverbote geführt wird, wenn es um die Zukunft des Kulturparks geht. Nun steht immer wieder ein Umzug des Kulturparks auf das Gaswerkgelände in Oberhausen zur Debatte. Inwiefern dieser realistisch ist, wurde von der oben genannten Arbeit ebenfalls untersucht. Bauliche Aspekte wurden zur gleichen Zeit durch die von den Stadtwerken als Grundstückseigentümern in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie geprüft. Grundsätzlich ist die An- bzw. Umsiedlung der derzeitigen Kulturpark-Nutzer auf das Gaswerkgelände bei ausreichenden Investitionen durchaus umsetzbar. Allerdings ist für die Etablierung eines erfolgreichen Kreativquartiers und eine ökonomisch sinnvolle Entwicklung des Areals der Kulturpark West als Hauptnutzer nur eingeschränkt geeignet. In diesem Kontext und aufgrund der inzwischen entwickelten Bindung der Kulturschaffenden und Kreativen an den Standort Reese-Kaserne wird nun wieder vermehrt über die Erhaltung der drei Kulturpark-WestGebäude an der Sommestraße diskutiert. Dieser Ansatz wird zukünftig hinsichtlich seiner Realisierbarkeit im Kontext der Entwicklung des ReeseGeländes zu prüfen sein. Insgesamt fasst die Aussage eines der im Rahmen der Arbeit befragten Experten den Status des Kulturparks West gut zusammen: »Es ist ein Erfolgsmodell, das aber auch Luft nach oben hat.« Dipl.-Geogr. Tobias Michl ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Humangeographie der Universität Augsburg tätig. Seine Schwerpunkte: Standortentwicklung, kulturelle und kreative Stadtentwicklung, Kreativquartiere. KuK im Rathaus Am 28. April findet von 11 bis 16 Uhr das Dialogforum für Schwaben des Bayerischen Zentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft im Oberen Fletz des Rathauses statt. Das Bayerische Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft wurde am 2. März in Nürnberg eröffnet. Damit haben Unternehmen aller Größenklassen künftig einen bayernweiten Ansprechpartner für Fragen rund um Beratung und Vernetzung, Zugang zu Finanzierung, Internationalisierung sowie branchenübergreifende Innovation und Wertschöpfung. Im Dialog mit den Akteuren der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung wird in den kommenden Monaten die Programmatik des Zentrums erarbeitet. Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Bildungseinrichtungen, die im Bezirk Schwaben mit dem Thema Kultur- und Kreativwirtschaft befasst sind, sind herzlich eingeladen. Um Anmeldung wird gebeten: www.bit.ly/bayernkreativSW 07 CLUBEVENTS & LIVEMUSIK 1. bis 30. April 2015 Das will der Zufall, und er will es gut: Die Überflieger-Acts des Monats April kommen beide aus dem Hause des Tapete-Labels: Oliver Gottwald (klar: Augsburg) und The Monochrome Set (logisch: London). Popgeschichte generationenübergreifend – talking ’bout our tsch-tsch-tschäneräischen! Neue Tapeten und Popraketen 5 Fragen ... Zweimal 1978: Diesen Monat geben sich die Postpunk-Ikone The Monochrome Set und Augsburgs Pop-Lichtgestalt Oliver Gottwald die Ehre ... an den neuen Festivalleiter des Modular-Festivals Wer ist der Nachfolger von Stefan Sieber und von nun an verantwortlich für das ModularFestival? a3kultur wollte es wissen und hat sich mit Christoph Elwert getroffen. Die Fragen stellte Julian Stech. Eine Kolumne von Martin Schmidt Andy Warhol soll sie als seine Lieblingsband bezeichnet haben: Die legendären The Monochrome Set spielen am Samstag, 11. April, im City Club in Augsburg. Karten sichern, es wird das einzige Konzert in Bayern sein. 1978 gegründet, gebaren die Kunststudenten von The Monochrome Set den großen Postpunk-Knall mit, der auf das Knusprigste zentraler Bezugspunkt für Bands wie Franz Ferdinand oder The Strokes wurde. Der Legende nach entdeckte Johnny Marr eine Single von The Monochrome Set in der Sammlung von Morrissey, was für die Gründung der legendären The Smiths grünes Licht gab. The Monochrome Set – das ist ein NouvelleVague-Film aus 60ies-Gitarren, Mädchen in Miniröcken und Jean-Paul Belmondo in der Cocktailbar. Das brandaktuelle zwölfte Studioalbum »Spaces Everywhere« hat knackigen Drive – ein apartes Tanzmonster aus 60ies-Beat-Pop, CalypsoPsychedelic, unverzerrten Gitarren, Banjos, Hammondorgel, weiblichen Backing Vocals und sogar Flöten (hallo, Louis de Funes!). Und noch mal was Interessantes: In der Vorgängerband von The Monochrome Set, The B-Sides, spielte einst Adam Ant mit. Mit den monochromen Legenden fährt im City Club also eine große Limousine vor – plus Special Guest und der anschließenden fulminanten Party von »Going Underground« mit ihrem tanzbaren Indie-Pop-60ies-Postpunk-Mix. The boy is back in town So, und jetzt von Postpunk zu Postanajo: Oliver Gottwald wurde im Gründungsjahr von The Monochrome Set geboren – wohl kein schlechtes Omen – und wird mit seinem Auftritt gleichermaßen die Fuggerstadt aufmischen. Nachdem der nun auf Solopfaden musizierende Sänger der Augsburger Indie-Pop-Exportband No. 1 Anajo sein Album »Zurück als Tourist« bereits im Dezember letzten Jahres im City Club vorgestellt hat, führt ihn nun die reguläre Tour zum goldenen Weekend-Termin am Samstag, 11. April, in die Kantine. The boy is back in (his) town! Aus den »Europaletten«, die sich einst im AnajoSong »Die Sonne über Haunstetten« noch auf »Haunstetten« reimten, sind inzwischen längst Festivalleiter Christoph Elwert (2. v. links) sorgt mit seinem Team vom Stadtjugendring (v. links: Manuel Schill, Anna Miessl und Lars Eric Bliesener) für drei unvergessliche Festivaltage inmitten Augsburgs. Die legendären The Monochrome Set spielen am Samstag, 11. April, im City Club ihr einziges Konzert in Bayern. (Foto: Martin Morris) glamouröse Pailletten geworden. »Zurück als Tourist« ist ein großartig produziertes Album, mit cleveren Song- und Textideen und smartem IndieSchlager mit Beat-Einflüssen. Support ist übrigens Valo, eine Augsburger Band mit deutsch-finnischen Texten. Ach so, und das noch zum Veranstaltungsort selbst: Die Kantine hat – nach den Schwierigkeiten mit der alten – eine neue Homepage. Und die läuft auch schöner auf Smartphones und Tablets. www.musikkantine.de Beschreibung des Netzwerkprojekts, das sich in zwei Phasen aufteilt: Im ersten Halbjahr bleiben die Musikerinnen unter sich, ab September gibt es dann einen monatlichen öffentlichen Jam vor Publikum. Der »femme jam« findet einmal monatlich immer an einem Donnerstag im City Club statt (bis zu 20 Teilnehmerinnen). Nächster Termin ist 16. April, dann 21. Mai, 18. Juni und 16. Juli – jeweils 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, Info und Anmeldung beim Büro für Popkultur, Tel. 0821 – 324-3253. »femme jam«, Provino und Kompass-Festival Und auch das sind News: Das Provino kann am 27. März endlich seine Gaststättenerlaubnis feiern (immer noch aktuell: die Youtube-Reihe »Augsburger Kegelbahnkonzerte«) und kann nun zum ersten Konzert einladen: Am Samstag, 18. April, spielen die Kölner Indie-Popper Locas in Love. Auch neu ist das geplante Kompass-Festival für Tanz, Theater und Kultur, das vom 22. bis 24. Mai am Augsburger Autobahnsee stattfinden soll. Noch bis Samstag, 4. April, läuft hier ein Crowdfunding. Als hätte das Augsburger Büro für Popkultur die diesjährige Reunion der Rrriot-Girl-Legende Sleater-Kinney vorausgeahnt: Für 2015 ruft das Büro den »femme jam« ins Leben – ein Forum für Musikerinnen aus dem Bereich der – richtig! – Popmusik. Angesprochen sind alle aus Augsburg und der Region – ob Pop, Rock, Hip-Hop oder Punk, ist egal. »Bei Wettbewerben, beim Pop-Preis Roy und auf den musikalischen Bühnen der Stadt stellen Frauen an Gitarre, Schlagzeug und Bass immer noch eine Minderheit dar«, heißt in der LIVEMUSIK & CLUBEVENTS IM APRIL DO 02.04. SPECTRUM – Wonderdocs Best of ... (Cover -Rock) 20:00 | SOHO STAGE – D.O.T. (DJs: LennyLuke, Dzak, Zé Correira) 23:00 FR 03.04. SOHO STAGE – Resonanz (Techno) 23:00 SA 04.04. BALLONFABRIK – Tanzneurose (Minimal/ Techno) 22:00 | KANTINE – BMG Live Feat. Chris Wolf & Simon Says (Hardtechno) 23:00 | KESSELHAUS – Moonbootica (Electro/House/Hip Hop) 23:00 | GLYZERIN – Buried Bash Beatz (Techno) 23:00 | SOHO STAGE – Lovepop vs. Party like it’s 23:00 SO 05.04. KANTINE – Afterhour: Die Guten Morgen Show 06:00 | DER RABE – Karl Poesl 20:00 | STADTHALLE SCHWABMÜNCHEN – Osterkonzert des Musikvereins Schwabegg 20:00 | BALLONFABRIK – Tortuga & Handgemenge (Grunge/ Alternative) 21:00 | SPECTRUM – Headbangers Ball (Hard Rock/Metal) 21:00 | KESSELHAUS – Hip Hop Hoooray: Osterspecial 22:00 | MAHAGONI BAR – Oldschool Disko präsentiert: Ü30 Party Vol.2 (80s/90s/Hip Hop/Classics/Rock) 22:00 DI 07.04. DER RABE – Alex Cumfe Band (Pop/Jazz/ Reggae/Rock) 20:30 MI 08.04. SPECTRUM – Xandria: Sacrificium Tour 2015 (Metal) 19:30 DO 09.04. PARKTHEATER – Eröffnungskonzert des 4. Internationalen Gitarrenfestivals: Alegrías Guitar Trio (Classical Guitar) 19:30 | SPECTRUM – Ohrenfeindt: 20 Jahre Ohrenfeindt (Rock) 20:30 FR 10.04. KANTINE – Emil Bulls, Annisokay und Tenside (Alternative Metal) 19:00 | PARKTHEATER – Sound of Silence: Jan Plewka singt Simon & Garfunkel (60s-Cover) 19:30 | ABRAxAS – Two in Tune: The Art of Music (Rock/Pop) 20:00 | BOMBIG – Augsburger Blues Session 20:00 | GRANDHOTEL – Misuk (Pop/Electro/Jazz) 21:00 | BALLONFABRIK – Piratenpapst (Streetpunk) & Die Dorks (Punkrock) 21:00 | CITY CLUB – Le Gros Tube (Brass/Funk) 22:00 | KESSELHAUS – Heimatabend (Schlager/Wies’n Hits/Aprés Ski/ Austria-Pop) 23:00 SA 11.04. NEUE STADTBÜCHEREI – Gitarrenfestival: Ene mene mink mank (ab 3 J) 11:00 | KANTINE – Oliver Gottwald & Band (Pop/Indie) 19:00 | PARKTHEATER – Musical Classics (MusicalHits) 19:30 | ABRAxAS – We Saw Worlds Collide & Resonant of Mind & Narin & Nothing in White: A Heart 4 Core (Metal/Core) 20:00 | BALLONFABRIK – Facing the Swarm Thought (Metal/Hardcore) 21:00 | CITY CLUB – The Monochrome Set (New Wave) 21:00 | SOHO STAGE – The Leprechauns (Rock) & Philip Bradatsch (Folk) 21:30 | KESSELHAUS – 90er Party April 22:00 MO 13.04. SPECTRUM – Arena: 20th Anniversary Tour (Progressive-Rock) 20:30 DI 14.04. PARKTHEATER – The Mystical Music and Dance of Ireland (Irish Music & Dance) 19:30 DI 14.04. DER RABE – Karin Rabhansl (Pop) 20:30 DO 16.04. PARKTHEATER – Trio Macchiato (World-Music) 19:30 | SPECTRUM – Luis aus Tirol: Weibernarrisch ... und sischt a (Kabarett-Musik) 20:00 | SOHO STAGE – D.O.T. 23:00 FR 17.04. SPECTRUM – Mrs. Greenbird: Postcards Tour 2015 (Singer/Songwriter) 20:00 | GRANDHOTEL – The Elephant Circus (Folk/Pop) 21:00 | BALLONFABRIK – Hodja (Garage Rock/Blues/Soul) 21:00 | SOHO STAGE – Puls Club mit The Impression & Max Power (Indie) 21:30 | BOB© S OBERHAUSEN – Label Z (Rock) 22:30 | KANTINE – Everything Nice (Hip Hop) 23:00 | KESSELHAUS – 2000er Party 23:00 | GLYZERIN – Augsburger Bretterkasten (Techno) 23:00 SA 18.04. KONGRESS AM PARK – Kastelruther Spatzen (Volksmusik) 18:30 | PARKTHEATER – Hannes Wader (Folk) 19:30 | SOHO STAGE – Blockflöte des Todes (Singer/Songwriter) 20:00 | ABRAxAS– Katsche & Band (Comedy-Pop) 20:30 | GLYZERIN – The Hyde Parkas (60s Beat) 21:00 | BALLONFABRIK – Krma Music (Rap’n’Roll) 21:00 SO 19.04. PARKTHEATER – Greg is Back (A-cappella) 19:30 Infos zum Festival und Gelegenheit zum Support gibt es unter www.startnext.com/kompass2015 Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg DI 21.04. KANTINE – Deichkind: Niveau Weshalb Warum? (HipHop/Electro) 2015 19:00 MI 22.04. PARKTHEATER – Maybebop (Comedy-Acappella) 19:30 DO 23.04. PARKTHEATER – Anne Haigis (Blues/ Soul) 19:30 | SOHO STAGE – The Noise (Postpunk/Noise) & Zach Mathieu (Posthardcore/Emocore) 20:00 | SPECTRUM – Kissin’ Dynamite: Megalomania over Europe Tour 2015 (Rock) 20:30 | SOHO STAGE – D.O.T. 23:00 FR 24.04. OSTWERK – Band des Jahres: Das Finale 2015 19:00 | HELMUT-HALLER-PLATZ – Rebels of the Jukebox (Indie/Rock/Punk) & Naked Superhero (Brasspunk) 19:00 | KRADHALLE – Bubliczki (Klezmer/Balkan) 20:00 | ABRAxAS – Aeneas (Rock/Electro) 20:00 | SOHO STAGE – In Their Thousands (Alternative/Folk) 21:30 | KANTINE – The Advent (Electro) 22:00 | BOB’S OBERHAUSEN – Voxi und die Zechpreller (Pub-Rock) 22:30 SA 25.04. ABRAxAS – Still in Progress: Piece of my soul (Soul/Blues/Rock) 20:30 | HELMUTHALLER-PLATZ – Free Electric Band (Rock) 20:30 | CHINA ROOM – Frau Huber (Pop/Hard Rock/Metal/Country) 20:30 | SOHO STAGE – Pink Cigar (Glam/Punk/Rock) 22:00 | KESSELHAUS – Mashup Germany & Dominik Koislmeyer 22:00 | GLYZERIN – SimonSays vs. Underground Infantry (Techno) 23:00 SO 26.04. . HELMUT-HALLER-PLATZ – No Worries, Mate (Australian Pop/Bush Music) 14:00 | WALLFAHRTSKIRCHE HERRGOTTSRUH/FRIEDBERG – Mama Afrika (Weltmusik) 17:00 | SPECTRUM – Manfred Mann’s Earth Band (Pop/Blues) 19:00 MO 27.04. SPECTRUM – Shoshin: Tour 2015 (Rock) 19:30 DO 30.04. PARKTHEATER – Die Cubaboarischen bitten zum Tanz in den Mai (Bayerischer Comedy-Salsa) 20:00 | SOHO STAGE – Felidae Trick (Indie/New Wave) 21:00 Von 4. bis 6. Juni steigt das Modular-Festival. Braucht es dieses Jahr für ein gelungenes Festival die Hilfe Österreichs? Wanda war die wohl erfolgreichste Band, mit der wir bis jetzt an die Öffentlichkeit gegangen sind. Aber mittlerweile haben wir eine Menge anderer Headliner, die dafür sorgen, dass für jeden etwas dabei ist. 2011 warst du schon unter der Leitung von Stefan Sieber in die Festivalorganisation miteinbezogen. Jetzt hast Du seine Position übernommen. Wie kam es dazu? Stefan ist eben so langsam dem Jugendalter entwachsen und hat zudem einen neuen Job bei der Stadt Augsburg angenommen. So war es seine Entscheidung, dem Nachwuchs eine Chance zu geben das Modular-Festival umzusetzen. Für 2015 stehen Acts wie Wanda, Occupanther und Sizarr schon seit längerem im Line-Up. Gibt es noch weitere Künstler, die unbedingt zu erwähnen sind? Welche Augsburger Bands sind denn vertreten? Das Schöne ist, dass auf die Einwohnerzahl bezogen, Augsburg eine einzigartige Banddichte hat. Dieses Jahr sind viele Künstler aus Augsburg wie z.B. We Destroy Disco, Benni Benson, Errdeka oder Pinewood Soul mit am Start. Von außerhalb kommen Highlights wie Haftbefehl, Okta Logue, Friska Viljor aus Schweden und viele mehr. Anzeige: DIE SAMMLUNG NEUE KUNST B 27.2.Ð 28.6.2015 H2 Ð Zentrum fŸ r Gegenwartskunst im Glaspalast Beim Glaspalast 1, 86153 Augsburg, DiÐ So 10-17 Uhr www.kunstsammlungen-museen-augsburg.de Bist du selbst musikalisch aktiv? Ja, ich habe selbst jahrelang Schlagzeug in verschiedenen Bands gespielt. Momentan ist das aber etwas in den Hintergrund gerückt. So groß wie es dieses Jahr wird, war das Modular noch nie. Allein die Anzahl von sechs Bühnen ist schon eine Hausnummer. Auf was für Höhepunkte können sich die Besucher dieses Jahr freuen? Allein, dass das Festival dieses Jahr stattfindet ist schon ein Höhepunkt. Aber natürlich werden die Gestaltung des Parks und die angebotenen Workshops, bei denen alle Besucher zum Mitmachen eingeladen sind, für einen unvergesslichen Event sorgen. Die Leute können sich auf jeden Fall auf schönes Wetter, megageile Bands und einen wunderschönen Park freuen. Für jeden Geschmack wird etwas geboten sein. Wer Lust hat, ein Teil der Modular-Crew zu werden, der kann gerne folgende E-Mail-Adresse kontaktieren: [email protected] Tickets gibt es bei allen innerstädtischen Filialen der Schwarzen Kiste, Yeans Halle, Bäckerei Wolf oder unter www.modular-festival.de Puppet On A String (4. Juni): 10 Euro, 2-Tages-Festivalticket (5., 6. Juni): 25 Euro www.a3kultur.de THEATER & BALLETT 1. bis 30. April 2015 Ring frei! 08 Foto: Frauke Wichmann »Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes« im Sensemble Theater Liz (Dörte Trauzeddel) und Frank (Florian Fisch) haben sich bürgerlich eingerichtet: ein schönes Eigenheim mit Garage, ihre Tochter kommt bald in die Schule, beide verdienen gut. Mit den Problemen der Welt kommen sie höchstens in Form von regelmäßigen Geldspenden in Kontakt. Ganz anders bei Karen (Daniela Nering) und Martin (Heiko Dietz): Das Ärztepaar hat die letzten sechs Jahre in einer der Krisenregionen Afrikas verbracht, die leidende Bevölkerung versorgt, sich bis zur Erschöpfung aufgeopfert. Nach Ausbruch des Bürgerkriegs müssen sie fliehen – und das todkranke Waisenkind Annie zurücklassen. Nun treffen sich die Paare zu einem lange erwarteten gemeinsamen Abendessen wieder. Zwar kennen sie sich schon ewig, waren eng befreundet, doch sechs Jahre sind eine ganz schöne Zeit … Zwei völlig gegensätzliche Lebensentwürfe prallen aufeinander. Nicht nur die Freunde scheinen sich fremd geworden zu sein, auch innerhalb der beiden Beziehungen brodelt es gewaltig. Der Abend wird zur Zerreißprobe. »Ihr seht gut aus. Ihr seht richtig gut aus!« Franks schon zu Beginn etwas aufgesetzt wirkende Freundlichkeit, Martins im Alkohol ertränkte Resignation, Liz’ überspielte Unsicherheit und Karens wütende Trauer – vielschichtige Zutaten eines im Laufe des Stücks immer härter werdenden Schlagabtauschs. Sebastian Seidel inszeniert Roland Schimmelpfennigs »Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes« passenderweise in einem Boxring. Die gepolsterten Handschuhe hängen einladend von der Decke. Immer wieder friert die Szenerie ein, einzelne Charaktere richten sich an das Publikum, gewisse Aspekte der Handlung werden gezielt vorweggenommen oder wiederholt. Entgleist der Dialog, verlagert sich das Streitgespräch auf eine physische Ebene: Liz und Karen steigen zusammen in den Ring, verpassen der jeweiligen Kontrahentin eine saftige Rechte. Der Kampf ist dabei zusätzlich im Hintergrund in einer Projektion (Video: Eric Zwang-Eriksson) zu sehen. Das Sensemble Theater liefert eine außergewöhnliche Inszenierung eines starken Stücks. »Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes« ist dabei viel mehr als nur ein »Pärchendrama«, es wirft Fragen nach dem Nutzen von Entwicklungspolitik auf, trifft uns gleichzeitig in unserer eigenen bequemen Welt. Zunächst amüsant unterhaltend, später tragisch abgründig, berührt vor allem das Ende – und verpasst uns damit einen sauberen linken Haken, über den wir noch lange nachdenken werden. (Patrick Bellgardt) Die nächsten Termine: 27. März sowie 15., 17., 18., 23., 24. und 25. April. Begleitend bieten diverse Veranstaltungen weiteren Diskussionsstoff im Anschluss an die jeweilige Aufführung: Raphael Marcus (HUMEDICA) steht dem Publikum am 27. März Rede und Antwort. Am 17. April darf Elisabeth Rennig (PLAN international e.V.) begrüßt werden. www.sensemble.de Angst um die Welt »Kauf dir eins und geh dreimal rein!« So ähnlich könnte und sollte das Theater Augsburg seine aktuelle Musiktheaterproduktion bewerben und damit die Empfehlung »Diesen Wozzeck muss man mehrmals sehen!« pragmatisch umsetzen. Ausgesprochen wurde die im Anschluss an einen musikalisch auf der ganzen Linie überzeugenden, nur 90 Minuten währenden Opernabend von Juliane Votteler auf der Premierenfeier. Einmal mehr bewies sie als Intendantin und Dramaturgin mit dem Engagement von Regisseur Ludger Engels und Ric Schachtebeck (Ausstattung) ihr treffsicheres Gespür für hochkarätige Produktionsteams. Anzeige: . die ausstellungsreihe im liebertzimmer und café des schaezlerpalais henk kouw (1920–2001) niederländische akte und landschaften 6.3.–3.5.2015 schaezlerpalais maximilianstrasse 46 86150 augsburg di–so 10–17 uhr In der Tat entlässt Alban Bergs 1925 in Berlin uraufgeführtes Werk (nach Georg Büchners Dramenfragment »Woyzeck«) die Zuschauer im Theater Augsburg nach nur einmaligem Erleben und Er-Hören zunächst mit gemischten Gefühlen. Denn wo Alban Berg und damit atonaler Stil draufsteht, ist eben auch Alban Berg drin und damit rhythmisch vertrackter Sprechgesang, expressionistische Überhöhungen, Irritationen und ungewohnte Ästhetik. Den abgrundtiefen Schwindel, der Wozzeck in Besitz nimmt, der von seiner Umwelt (aus)genutzt wird, beziehungsunfähig scheint und sich in Zellophan verpuppt, um sich gänzlich zu isolieren, wird mittels Drehbühne mit karg eingerichteten www.a3kultur.de Foto: A.T.Schaefer Premiere von Alban Bergs Oper »Wozzeck« am Theater Augsburg Raumparzellen anschaulich. Womöglich auch als Bild für die Ausweglosigkeit, die ihn am Ende zum Mörder von Marie macht, lässt die Inszenierung Innen- und Außenwelten dieser packenden 15 Szenen nahtlos ineinanderfließen. So kreisen die verschiedenen (Un-)Menschen wie der Hauptmann (großartig verzerrt und verrückt: Mathias Schulz) oder der forschungsbesessene Doktor, der Wozzeck zur Laborratte degradiert, ihn ein oder kommen ihm in die Quere (tolle Effekte mit dem meist stummen Bewegungschor!). Auch Marie, die sich in den galanten Tambourmajor (Carlos Aguirre) verschaut, gibt ihm weder Halt noch Sinn. Sally du Randt zeichnete deren Nöte und Seelendramen zwischen Mutterfürsorge und Lustgewinn in fein nuancierten Zwischentönen und eruptiven Ausbrüchen intensiv nach. In der Titelrolle bestach Robin Adams mit sensationeller Bühnenpräsenz und vokaler Präzision samt volumenreicher Prägnanz – was für ein Sängerkaliber! Flexibel pendelte er zwischen emotionslos wirkendem Opfer und »hirnwütigem«, traumatisiertem Täter, füllte die Szenerie mit seiner apokalyptischen Zukunftsangst um die Ewigkeit der Welt. Ein Abend, der definitiv nicht nach »leicht« klingt, aber lange nachklingt und zur aktiven Auseinandersetzung animiert, auch dank des bravourösen Dirigats des musikalischen Leiters Roland Techet und der wie stets im Graben und auf der Bühne extrem verlässlichen Augsburger Philharmoniker! (Renate Baumiller-Guggenberger) Weitere Termine: 26. und 29. März, 10. und 12. April sowie 5. Mai www.theater-augsburg.de Nicht vergessen! Das Junge Theater Augsburg inszeniert eine kurze Geschichte über das Altern Das Leben kann schön sein, wenn man ein junger, starker, schlauer Fuchs ist. Man klaut der Henne die Eier, holt sich eine Gans und tobt mit seinen Altersgenossen durch Wald und Feld. Das Leben kann grausam sein, wenn man ein alter Fuchs wird, der alles vergisst und nicht mehr allein zurechtkommt. Aber wer sagt denn, dass man als alter Fuchs der sich nichts mehr merken kann unglücklich sein muss. Wenn man hie und da Verständnis und Unterstützung von den Jungen bekommt könnte das was werden. Es ist eine schöne Geschichte nach dem Bilderbuch »Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor« von Martin Baltscheit, die das Junge Theater im Abraxas erzählt. Wini Gropper, Ramadan Ali und Simone Zillhardt sind alle der Fuchs, und dazu das Huhn und die Gans und der Frosch. Das machen sie herrlich und sehr präsent auf der minimalistisch eingerichteten Bühne. Ein paar weiße Holzstaffeleien genügen, um die Welten der Protagonisten zu bauen. Akustisch untermalt werden ihre Kapriolen von einem Gerät, das Töne nach Belieben zu endlosen Loops zusammensetzt. So bringt ihr Bellen, Grunzen, Singen und Plappern die nötige Dichte und Stimmung in den alten Theaterbau der Amis. Doch auch auf die leisen, verzweifelten Töne verstehen sich das Trio und die Regisseurin Susanne Reng ganz wunderbar. (Jürgen Kannler) Am besten besuchen Sie den Fuchs bald selbst einmal. Nächste Termine: zwischen 12. April und 17. Mai und auf Anfrage. www.jt-augsburg.de THEATER & BALLETT IM APRIL MI 01.04. PUPPENKISTE – So Hi und das weiße Pferd (ab 5 J) 16:00 | THEATER – Dans Impulse, Choreografien von Marco Goecke, Georg Reischl und Stephen Shropshire 19:30 | PUPPENKISTE – Ein Sommernachtstraum 19:30 DO 02.04. PUPPENKISTE – So Hi und das weiße Pferd (ab 5 J) 16:00 Kinderkultur // Ein Sommernachtstraum 19:30 Kinderkultur SA 04.04. PUPPENKISTE – Dornröschen (ab 3 J) 15:00 // Ein Sommernachtstraum 19:30 | BRECHTBÜHNE – Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben 19:30 | THEATER – Dans Impulse, Choreografien von Marco Goecke, Georg Reischl und Stephen Shropshire 19:30 SO 05.04. PUPPENKISTE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00/16:00 | THEATER – Die Katze auf dem heißen Blechdach, nach Tennessee Williams 19:00 MO 06.04. PUPPENKISTE – Dornröschen (ab 3 J) 14:00/16:00 | BRECHTBÜHNE – Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben 19:30 DI 07.04. JUNGES THEATER – Schnupperworkshop: Alles Theater (ab 7 J) 10:00 MI 08.04. JUNGES THEATER – Schnupperworkshop: Alles Theater (ab 7 J) 10:00 | PUPPENKISTE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 // Ein Sommernachtstraum 19:30 DO 09.04. JUNGES THEATER – Schnupperworkshop: Alles Theater (ab 7 J) 10:00 | PUPPENKISTE – Dornröschen (ab 3 J) 16:00 FR 10.04. JUNGES THEATER – Schnupperworkshop: Alles Theater (ab 7 J) 10:00 | BRECHTBÜHNE – Michael Kohlhaas, Nach einer Novelle von Heinrich von Kleist 14:00 | PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00 | THEATER – Wozzeck, Oper von Alban Berg 19:00 SA 11.04. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 15:00 | THEATER – Dans Impulse, Choreografien von Marco Goecke, Georg Reischl und Stephen Shropshire 19:30 | BRECHTBÜHNE – Goldland, von Tobias Ginsburg 19:30 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Da Leftutti, von Peter Landstorfer 19:30 | HOFFMANNKELLER – Eine Sommernacht, von David Greig und Gordon McIntyre 20:30 SO 12.04. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 14:00/16:00 | THEATER – Der blaue Stuhl, nach dem Kinderbuch von Claude Boujon und Julius Jensen (ab 3 J) 15:00 // Wozzeck, Oper von Alban Berg 19:00 | ABRAxAS – Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 16:00 | DER RABE – Der Rabe präsentiert: Krimi Dinner 19:00 | HOFFMANNKELLER – Tschick, von Wolfgang Herrndorf 20:30 MO 13.04. ABRAxAS – Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor (ab 8 J) 10:00 DI 14.04. THEATER – Werkstatt: Die Gärtnerin aus Liebe 18:30 MI 15.04. HOFFMANNKELLER – Tschick, von Wolfgang Herrndorf 20:30 | SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 DO 16.04. JUNGES THEATER – Die zweite Prinzessin (ab 5 J) 10:00 | SENSEMBLE – linner & trescher 20:30 FR 17.04. ABRAxAS – Faks Theater: Kleine Raupe (ab 3 j) 10:00 | PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 16:00 | THEATER – Die Katze auf dem heißen Blechdach, nach Tennessee Williams 19:00 | BRECHTBÜHNE – Premiere: Medea, Ballettabend mit Choreografien von Angel Rodriguez 19:30 | HEMPELS – Open Stage: Mehr als durchfallen kann man nicht... 20:00 | SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 SA 18.04. ABRAxAS – Faks Theater: Kleine Raupe (ab 3 J) 15:00 Kinderkultur | PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 15:00 Kinderkultur | JUNGES THEATER – Rotkäppchen auf der Flucht (ab 6 J) 16:00 | THEATER – Premiere: Die Gärtnerin aus Liebe, nach der Oper von W.A. Mozart 19:30 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Hello Dolly, Musical 19:30 | BRECHTBÜHNE – Wir lieben und wissen nichts, nach Moritz Rinke 19:30 | SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 SO 19.04. PUPPENKISTE – Tischlein deck dich (ab 5 J) 14:00/16:00 | ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Froschkönig (ab 3 J) 15:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Das Kindermusical: Käpt’n Blaubär 15:00 | JUNGES THEATER – Die zweite Prinzessin ( ab 5 J) 16:00 | THEATER – Dans Impulse, Choreografien von Marco Goecke, Georg Reischl und Stephen Shropshire 19:00 MO 20.04. ABRAxAS – Theater Fritz und Freunde: Froschkönig (ab 3 J) 10:00 DI 21.04. JUNGES THEATER – Die zweite Prinzessin (ab 5 J) 10:00 | BRECHTBÜHNE – Michael Kohlhaas, Nach einer Novelle von Heinrich von Kleist 19:30 MI 22.04. PUPPENKISTE – Das hässliche Entlein (ab 3 J) 16:00 DO 23.04. JUNGES THEATER – Rosa Parks. Als Sitzenbleiben noch geholfen hat (ab 8 J) 10:00 | THEATER – Die Gärterin aus Liebe, nach der Oper von W.A.Mozart 19:30 | SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 FR 24.04. ABRAxAS – Klexs Theater: Die kleine dicke Raupe wird nie satt (ab 3 J) 10:30 | PUPPENKISTE – Das hässliche Entlein (ab 3 J) 16:00 | BRECHTBÜHNE – Wir lieben und wissen nichts, nach Moritz Rinke 19:30 | THEATER – Dans Impulse, Choreografien von Marco Goecke, Georg Reischl und Stephen Shropshire 19:30 | PARKTHEATER – The Divine Teasers Boylesque Show 19:30 | SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 | HOFFMANNKELLER – Eine Sommernacht, von David Greig und Gordon McIntyre 20:30 SA 25.04. ABRAxAS – Klexs Theater: Die kleine dicke Raupe wird nie satt (ab 3 J) 15:00 | PUPPENKISTE – Das hässliche Entlein (ab 3 J) 15:00 | THEATER – Die heilige Johanna der Schlachthöfe, nach Bertolt Brecht 19:30 | PARKTHEATER – The Divine Teasers Boylesque Show 19:30 | BRECHTBÜHNE – Goldland, von Tobias Ginsburg 19:30 SA 25.04. SENSEMBLE – Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes, von Roland Schimmelpfennig 20:30 SO 26.04. ABRAxAS – Moussong Theater mit Figuren: Die Geschichte von der kaputten Uhr (ab 5 J) 11:00/15:00/17:00 | PUPPENKISTE – Das hässliche Entlein (ab 3 J) 14:00/16:00 | THEATER – Die Gärtnerin aus Liebe, nach der Oper von W.A. Mozart 15:00 | JUNGES THEATER – Rosa Parks. Als Sitzenbleiben noch geholfen hat (ab 8 J) 16:00 | PARKTHEATER – Young Stage: That’s Entertainment 18:00 | BRECHTBÜHNE – Medea, Ballettabend mit Choreografien von Angel Rodriguez 19:00 DI 28.04. JUNGES THEATER – Rosa Parks. Als Sitzenbleiben noch geholfen hat (ab 8 J) 10:00 Kinderkultur | ABRAxAS – Faks Theater: Der Jazzdirigent (ab 14 J) 11:00 MI 29.04. STADTHALLE GERSTHOFEN – Ennio Marchetto: The Living Paper Cartoon 19:30 | LIGNE ROSET STUDIO – Bluespots Productions: Call a Conflict 20:30 DO 30.04. ABRAxAS – Die Bretterdiven: Der Besuch der alten Dame 20:00 | LIGNE ROSET STUDIO – Bluespots Productions: Call a Conflict 20:30 FILM 1. bis 30. April 2015 Mit dem Bauhaus fing es an Architekturfilm und Jazz im Thalia Kino Im Januar 2012 startete das Architekturforum Augsburg eine Veranstaltungsreihe mit einem Dokumentarfilm über diese zum Mythos gewordene Kunstschule. Seitdem gibt es alle ein bis zwei Monate im Augsburger Thalia »Architekturfilm und Jazz«: Zuerst einen Film mit architektonischem oder urbanem Bezug ansehen, anschließend bei Live-Jazz im benachbarten Kaffeehaus reden, essen, trinken. Das Architekturforum Augsburg, das die Augsburger Architekturszene vernetzen und die Nichtarchitekten über Baukunst, Stadtentwicklung und Denkmalpflege informieren will, zeigt in dieser Reihe die ganze Bandbreite des Architekturfilms. Filmische Porträts berühmter Architekten und Bauten sind ebenso im Programm wie Dokumentationen zur Veränderung unserer Städte und zum Verhältnis von Bürgern und Bauen. Und zwischendrin gibt es auch mal Iro- struktionen wie dem Münchner Olympiadach. Kurz vor seinem Tod wurde er mit dem renommierten Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet. Louis Sauls Film »Von Seifenblasen und Zelten« wird am Montag, 13. April, im Thalia-Kino gezeigt, Beginn: 19 Uhr, Eintritt: 7 Euro. Anschließend gibt es wie immer Live-Jazz im Kaffeehaus, diesmal mit dem Kathrin Feige Quartett. (Bettina Kohlen) nisches wie Jacques Tatis Kampf mit dem modernen Wohnen. Anfang Februar (und weil so viele sie sehen wollten, noch einmal im März) wurde als Preview die viel beachtete Langzeitdokumentation »Wem gehört die Stadt?« gezeigt. Regisseurin Anna Ditges begleitete zwei Jahre lang einen Bürgerbeteiligungsprozess mit der Kamera und zeigt, wie spezielle Interessen aufeinandertreffen, wie eine Eigendynamik entsteht. Die Umwandlung eines Kölner Industrieareals in ein Einkaufszentrum wurde zwar verhindert, ein Schulprojekt installiert, doch die ursprünglich Betroffenen – kleine Händler, Gastronomen und Handwerker – blieben auf der Strecke. www.architekturforum-augsburg.de Der aufschlussreiche Film ist noch einmal im Rahmen der Tagung »Wer ist die Stadt?« (24./25. April, Holbeinhaus) zu sehen, bei der es ebenfalls um bürgerliche Beteiligungsprozesse geht. Der nächste Filmabend des Architekturforums gehört Frei Otto, dem vor wenigen Tagen gestorbenen Schöpfer großartiger leichter Zeltkon- Auf das volle Dutzend eine Kolumne von Thomas Ferstl Drei Filmempfehlungen zur zwölften Ausgabe des »Projektors« Liebe Leser, »Projektor« liegt in seiner zwölften Ausgabe vor. Ein Jahr ist vergangen, seit ich Ihnen hier den ersten Film vorstellte. Ich danke Ihnen und meinem Chef und den Kollegen, die es mir ermöglichen, als Jungjournalist weiter zu wachsen. Machen Sie es wie ich: Trinken Sie einen darauf und gehen Sie ins Kino. Vielleicht trinken Sie auch einen im Kino darauf? Möglicherweise ja sogar in einem der folgenden Filme. Mit Fortsetzungen ist das so eine Sache, so auch mit John Maddens »Best Exotic Marigold Hotel 2« (Cinemaxx, Kinodreieck, 2. April). Traumhochzeit und ein zweites Hotel – Sonny (Dev Patel) hat alle Hände voll zu tun. Zu den bereits bekannten Gästen wie Judi Dench, Maggie Smith und Bill Nighy gesellen sich nun auch noch Tamsin Greig und Richard Gere. Besonders originell ist der Film, wie schon sein Titel, nicht. Das Ensemble ist jedoch großartig und verleiht dem Film den nötigen Top 5 der erfolgreichsten Filme: (Stand: 1. März in Deutschland) 1. Fifty Shades of Grey (3.324.605 Besucher) 2. Baymax – Riesiges Robowabohu (1.494.754 Besucher) 3. 96 Hours – Taken 3 (1.117.996 Besucher) 4. Frau Müller muss weg! (925.661 Besucher) 5. SpongeBob Schwammkopf 3D (848.610 Besucher) Charme, um ihn sehenswert zu machen. Eine leichte Komödie mit vielen Schmetterlingen im Bauch. Passend zum Frühling und den einhergehenden Gefühlen. Inspiriert von einer wahren Geschichte erzählt Maciej Pieprzycas Drama »In meinem Kopf ein Universum« (Kinodreieck, 9. April) von dem an Zerebralparese leidenden Mateusz (Dawid Ogrodnik). Neben dem körperlichen Handicap wurde bei ihm im Kindesalter eine geistige Behinderung dia- Ryan Goslings Regiedebüt »Lost River« (Kinodreieck, 30. April) ist interessant, aber sicher nicht jedermanns Sache. Ein Neo-Noir-Märchen als Szenencollage, die zwischen blutiger Gewalt und stilistischer Absolutheit dahinmäandert. Unverkennbar sind die Einflüsse von David Lynch und Nicolas Winding Refn, in dessen letzten beiden Filmen Gosling mitspielte. Gefilmt wurde in Detroit, wo es wirklich so abgefuckt aussieht wie im Film, das kann ich Ihnen versichern. Nie jedoch sah es gleichzeitig so schön, so bunt und herrlich melancholisch aus. ChefKameramann Benoît Debie, für seinen opulenten und farbenprächtigen Stil bekannt, hat für diesen Film einzigartige Bilder geschaffen. Für mich sind sie der Hauptgrund, diesen Film zu sehen, leider. FILMFIGUR DES MONATS: Mateusz (Dawid Ogrodnik) teilt sich Anka (Anna Karczmarczyk) auf seine eigene Art und Weise mit, eine Szene aus Maciej Pieprzycas Drama »In meinem Kopf ein Universum«. KINOEVENTS MI 01.04. CINEMAxx, CINEPLEx AICHACH – Brecht/Weils »Rise and Fall of the City of Mahagonny« aus dem Royal Opera House London 20:15 SA 04.04. CINEPLEx – Fast & Furious 1–7 ab 14:00 MO 13.04. KINODREIECK – Architekturfilm »Frei Otto – Von Seifenblasen und Zelten« 19:00 MO 13.04. KINODREIECK – Live Jazz 20:30 MI 15.04. CINEMAxx – Zweszda im russischen Original 20:00 SO 19.04. CINEMAxx – Zweszda im russischen Original 14:00 MI 22.04. ZEUGHAUS – Stadt im Wandel: Wie tolerant sind wir? Doku »Wie geht Deutschland?« 18:30 SA 25.04. CINEMAxx – Mascanis »Cavalleria Rusticana« und Leoncavallos »Bajazoo« live aus der Metropolitan Opera New York 18:30 MI 29.04. CINEPLEx AICHACH – Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit Die Programme aller Kinos unserer Region auf www.a3kultur.de gnostiziert. Er nimmt jedoch alles wahr: die abstoßenden Bemerkungen seiner Schwester. Das Lächeln der wunderschönen Anka (Anna Karczmarczyk). Die liebevolle Fürsorge seiner Mutter. Und die üppigen Brüste der netten Nachbarin. Erst 25 Jahre später stellt man fest, dass die Ärzte sich geirrt haben und Mateusz ein ganz normaler, ja sogar ziemlich intelligenter Mann ist. Nun soll ein Ausschuss darüber entscheiden, wie es mit ihm weitergehen soll. Meisterlich erzählen Pieprzyca und sein Hauptdarsteller pragmatisch und keineswegs traurig von der Normalität eines außergewöhnlichen Lebens. Dieser Film berührt und ist polnisches Kino außerordentlicher Güte. Die Kleinstadt Lost River verwandelt sich nach der Wirtschaftskrise und der US-Immobilienkrise immer mehr in eine Geisterstadt. Die alleinerziehende Mutter Billy (Christina Hendricks) lebt dort zusammen mit ihren Kindern Franky und Bones (Iain De Caestecker). Um ihr Haus nicht zu verlieren willigt sie ein, in einem morbiden Nachtclub zu arbeiten. Während die Mutter in eine düstere Fantasiewelt hinabgesogen wird, schlägt sich Bones mit Diebstählen durch. Dabei stößt er auf ein Mysterium, das sich um den Ursprung der Stadt dreht. BENOîT DEBIE – Beruf: director of photography – Ausbildung: Institut des Arts de Diffusion, Belgien – Erstes Feature: »Irréversible« von Gaspar Noé (2002) – Erster 3D-Film: »Every Thing Will Be Fine« von Wim Wenders (2015) – Auszeichnungen: Nennung als einer der Variety’s 10 Cinematographers to Watch« (2011) – Nominierung für den Independent Spirit Award für die beste Kamera: »Spring Breakers« (2014) und »Every Thing Will Be Fine« (2015) – Eigenheiten: bevorzugt Film über digitale Aufnahmen – sieht sich Filme manchmal zweimal im Kino an, um sie zu analysieren Modest Mussorgsky Eine Nacht auf dem kahlen Berge Schwäbisches Jugendsinfonieorchester UHR 2015 12. 04. 19. 00 Kongress am Park Augsburg Sergej Prokofjew Klavierkonzert Nr. 3, C-Dur, op. 26 Nikolai Rimsky-Korsakow Scheherazade, op. 35 Dirigent Allan Bergius Solist Yi Lin Jiang, Klavier Vorverkaufsstellen AZ-Kartenservice, Böhm & Sohn, Stadtzeitung weitere Informationen www.sjso.de, www.bezirk-schwaben.de Mellon Design 09 www.a3kultur.de KABARETT/BILDUNG 1. bis 30. April 2015 10 Die KULTURTERMINE präsentiert Ihnen: s Stadtsparkasse Augsburg KABARETT IM APRIL SO 05.04. GERMAR’S/SCHWABMÜNCHEN – 5. Schwabmünchner Comedy-Nacht mit Alan Frei und Christopher Köhler 19:00 MI 08.04. PARKTHEATER – Passion: Die Show von Timo Wopp 19:30 FR 10.04. KONGRESS AM PARK – Monika Gruber: Irgendwas is’ immer 19:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Chris Kolonko präsentiert: Marlene, The Concert Of Her Life 19:30 SO 12.04. GERMAR’S/SCHWABMÜNCHEN – Die Maulquappen 19:00 DO 16.04. KRESSLESMÜHLE – Stephan Bauer: Warum heiraten, Leasing tut’s auch 20:00 FR 17.04. PARKTHEATER – Margie Kinsky: Ich bin so wild nach Deinem Erdbeerpudding! 19:30 | KRESSLESMÜHLE – Michael Eller: Ich geh’ dann mal... zu weit 20:00 | SPECTRUM – Luis aus Südtirol: Weibernarrisch 20:00 SA 18.04. KRESSLESMÜHLE – Marcel Kösling: Zeitensprünge 20:00 SO 19.04. KRESSLESMÜHLE – Christine Eixenberger: Lernbelästigung 18:00 DI 21.04. SPECTRUM – Bernd Gieseking: Finne Dich selbst! 19:30 MI 22.04. STADTHALLE GERSTHOFEN – Han’s Klaffl: Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt 19:30 | KRESSLESMÜHLE – Wolfgang Krebs: Können Sie Bayern? 20:00 DO 23.04. KRESSLESMÜHLE – Blonder Engel: Konzeptkunst und Sitzmusik 20:00 FR 24.04. KRESSLESMÜHLE – Ecco Meineke: Fake 20:00 | STADTHALLE NEUSäSS – Peter Moreno: BauchComedy 20:00 SA 25.04. KRESSLESMÜHLE – C. Heiland: Ich bin in der Brigitte 20:00 SO 26.04. DER RABE – Comedy Lounge 19:30 DI 28.04. PARKTHEATER – Gerhard Polt: Braucht’s des? 19:30 MI 29.04. PARKTHEATER – Gerhard Polt: Braucht’s des? 19:30 DO 30.04. SPECTRUM – Kom(m)mödchen-Ensemble 20:00 PUPPENKISTE – Kabarett 2015 19:30 DO 09.04./FR 10.04./SA 11.04./MI 15.04./FR 17.04./SA 18.04./DI 21.04./ MI 22.04./DO 23.04./SA 25.04./MI 29.04./DO 30.04. DONNERSTAG 30.04. Foto: Rainer Zola FREITAG 10.04. 19:30 STADTHALLE GERSTHOFEN – Für die Premiere seiner Bühnenshow »Marlene – The Concert Of Her Life« hat Chris Kolonko die Bigband Fink & Steinbach gewinnen können. Mit dieser musikalischen Unterstützung singt sich der Verwandlungskünstler von einer Lebenssituation »der Dietrich« in die nächste, erzählt, weint und lacht die Geschichte einer Frau, die selbst zur Geschichte wurde. 20:00 SPECTRUM – Die Freunde Dieter, Bodo und Lutz gucken sich zusammen alle Deutschlandspiele im Fernsehen an. Ansonsten sind die Gemeinsamkeiten nicht groß: Lutz mag keine Menschen, Dieter ist ein hart arbeitender Familienvater, Bodo hat geerbt. Gesprochen wird deshalb fast ausschließlich über Fußball. Das ändert sich schlagartig als Bodo seine neue Freundin Solveig mitbringt … Das Kabarett-Ensemble Kom(m)ödchen präsentiert mit »Deutschland gucken« ein Programm voller musikalischer Einlagen und absurder Überraschungen. VORTRÄGE IM APRIL MO 13.04. VHS – Pflegeheim und Vermögenssicherung 19:00 | BÜRGERSAAL STADTBERGEN – Leben im Auf und ab der Gefühle: Bipolare Störung 19:30 DI 14.04. VHS – Kyros, Darius, Xerxes: Die großen Perserkönige 18:15 // Napoleon in Bayern: Die französisch-bayerische Hochzeit, August von Bayern und Eugene Beauharnais 20:00 MI 15.04. VHS – Hegel: Die revolutionäre Kraft der Dialektik 19:00 DO 16.04. SINGOLDHALLE/BOBINGEN – Schweden: Zwischen Idylle und Wildnis 20:00 | VHS – Südnorwegen. Individualreise mit dem Wohnmobil 20:00 SA 18.04. GRAFISCHES KABINETT – Vortrag zur Ausstellung: Aus der heiteren fließenden Welt 14:00 SO 19.04. VHS – Die Brauch- und Trinkwasserversorgung der Reichsstadt Augsburg 14:00 MO 20.04. LANDESAMT FÜR UMWELT – Vortragreihe Umweltschutz heute: Klimawandel und Klimaschutz in Bayern 14:00 DI 21.04. SCHAEZLERPALAIS – Im Dienste seiner Majestät: Joseph Heintz, Hofmaler und Kunstagent Rudolphs II. 18:00 DI 21.04. UNIVERSITäT/JURISTISCHE FAKULTäT – Ringvorlesung: Europa und der zweite Weltkrieg. Geschichte und Erinnerung 18:00 | VHS – Napoleon in Bayern: 1806. Bayern wird Königreich 20:00 MI 22.04. STADTTEILBÜCHEREI LECHHAUSEN – Iran und seine 1001 Muster (6–10 J) 15:00 MI 22.04. UNIVERSITäT/GROSSES HöRSAALZENTRUM – Große Werke der Literatur XIV: Joy Kogawa 18:15 MI 22.04. KONGRESS AM PARK – Augsburger Allgemeine Wissen: Das 1x1 des Gesprächsklimas, mit Michael Rossi 19:00 DO 23.04. UNIVERSITäT/GROSSES HöRSAALZENTRUM – Girls’ Day & Boys’ Day 08:30 | ZEUGHAUS – Faszination Mathematik und Physik 19:00 | VHS – Länderkunde: Nordafrika 20:00 MO 27.04. LANDESAMT FÜR UMWELT – Hochwasserschutz in Bayern 14:00 | VHS – Heidekraut und Meeressand: Schleswig-Holstein 15:00 // Jugend- DIENSTAG 21.04. 18:00 SCHAEZLERPALAIS – Im Dienste seiner Majestät: Nicole Hofmann M.A. gibt im Rahmen des Kunstplauschs Auskunft über Joseph Heintz, Hofmaler und Kunstagent Rudolphs II. – passend zur aktuellen Sonderausstellung »Die verschollene Leda«. FüHRUNGEN IM APRIL SA 04.04. SCHAEZLERPALAIS – Kinderführung für kleine Forscher: Verschlüsselte Botschaften aus der Erde (ab 8 J) 14:00 | MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung durch die Wunderkammer 15:00 SO 05.04. SCHWäBISCHES BAUERNHOFMUSEUM ILLERBEUREN – Offene Museumsführung 13:00 | SCHAEZLERPALAIS – Deutsche Barockgalerie, Festsaal und Staatsgalerie Alte Meister in der Katharinenkirche 14:00 // Rocci, die kleine Rocaille (6–12 J) 14:00 | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Bräuche durchs Jahr. Feste fürs Leben 15:00 MO 06.04. VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Höchste Eisenbahn. Mobilität für alle? 15:00 DI 07.04. MAxIMILIANMUSEUM – Das tierische Maxmuseum (ab 7 J) 11:00 | SCHAEZLERPALAIS – Kunstsprechstunde 16:00 DO 09.04. H2 – Du Immendorff, wir Adler (10–15 J) 10:00 | STADTHALLE FRIEDBERG – Malen mit Kindern in der 35. Friedberger Kunstausstellung 15:00 FR 10.04. STAATS- UND STADTBIBLIOTHEK AUGSBURG – Führung 15:00 SA 11.04. MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung durch die Wunderkammer 15:00 SO 12.04. VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Höchste Eisenbahn. Mobilität für alle? 11:00 | MAxIMILIANMUSEUM – Turnusführung durch das Lapidarium 14:00 // Das Mäxchenmuseum, Klei- 23. April 2015, 19 Uhr Zukunft vor Ort – Leichtbau mit Carbon Prof. Dr. Achim Wixforth (Experimentalphysik) 9. Juli 2015, 19 Uhr Singularitäten Prof. Dr. Marc Nieper-Wisskirchen (Algebra und Zahlentheorie) 9. Oktober 2015, 19 Uhr Das Feuer der Sonne für die Erde: Energiegewinnung durch Kernfusion Prof. Dr.-Ing. Ursel Fantz (AG Experimentelle Plasmaphysik & ITER Technologie & Diagnostik am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik) 26. November 2015, 19 Uhr Von magischen Quadraten zum Sudoku Prof. Dr. Dieter Jungickel (Diskrete Mathematik, Optimierung und Operations Research) www.a3kultur.de stil in Augsburg II 19:00 | BÜRGERSAAL STADTBERGEN – Strahlung bei radiologischen und nuklearmedizinischen Untersuchungen 19:30 DI 28.04. VHS – Der Traum vom besseren Leben in Europa: Die Asyl- und Migrationspolitik der EU auf dem Prüfstand 19:00 // Das Feuer zwischen Bruder Franziskus und Schwester Klara 19:00 // Napoleon in Bayern: Max I. Joseph. Bayerns letzter Kurfürst und erster König 20:00 MI 29.04. SENSEMBLE THEATER – Schauspieltraining 19:30 | VHS – Die arabischen Ölstaaten: Heute reich und morgen? 20:00 ne Leute, große Entdeckungen (8–12 J) 15:00 MO 13.04. THEATER – Führung zur Sanierung des Theaters 19:00 SA 18.04. ZEUGHAUS – Familienführung: Von alten Römern und jüngsten Schäden (ab 10 J) 11:00 | SCHAEZLERPALAIS – Die verschollene Leda 15:00 | MARIENPLATZ/FRIEDBERG – Streifzug durch Friedbergs Geschichte im Königsreich Bayern 16:00 SO 19.04. H2 – Die Sammlung Neue Kunst VII 11:00 // Jörg Immendorff: Versuch Adler zu werden 12:00 | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Familientag, geführter Rundgang für Jung und Alt 15:00 DI 21.04. SCHAEZLERPALAIS – Im Dienste seiner Majestät: Joseph Heintz, Hofmaler und Kunstagent Rudolphs II. 18:00 MI 22.04. H2 – Immendorff entspannt 11:00 SA 25.04. RIESER BAUERNMUSEUM MAIHINGEN – Veilchen, Schlüsselblume und Brennsessel 13:30 SO 26.04. MAxIMILIANMUSEUM – Familienführung: Royals, Kaiser und Könige in Augsburg (ab 8 J) 11:00 | SCHAEZLERPALAIS – Deutsche Barockgalerie, Festsaal und Staatsgalerie Alte Meister in der Katharinenkirche 14:00 | VOLKSKUNDEMUSEUM OBERSCHöNENFELD – Erzählcafé: Höchste Eisenbahn. Mobilität für alle? 14:30 MI 29.04. VHS AUGSBURG – Die arabischen Ölstaaten – heute reich und morgen? 20:00 VORTRAGSREIHE Faszination Mathematik Physik Ort aller Vorträge: Zeughaus Augsburg, Reichlesaal 116 Zeugplatz 4, 86150 Augsburg Veranstaltet von: Institut für Mathematik und Institut für Physik, Universität Augsburg 11 LITERATUR 1. bis 30. April 2015 Für seine Kolumne »Deutsch richtig und gut« hat Gino Chiellino Begriffe gesucht, die er paarweise umschreibt, um zu zeigen, wie er sie anders versteht als seine Gesprächspartner. Der dritte Teil behandelt: Toleranz oder Respekt? Luigi Nono muss gewusst haben, dass Toleranz eine elitäre Haltung ist, die sich diejenigen gönnen können, die der Meinung sind, dass ihnen eine solche Haltung zusteht. Denn wie sonst wäre der junge Komponist auf die Idee gekommen, sich 1960 für den Titel »Intolleranza« zu entscheiden, als er sich daranmachte, eine Oper über die unhaltbaren Ungleichheiten unter den Menschen zu komponieren? Ich weiß nicht, ob es damit zu tun hat. Es könnte sein, dass sich inzwischen das Gefühl durchgesetzt hat, Andersartigkeiten seien kostbar. Sie beleben den Alltag, indem sie uns aus der Monotonie des ewigen Gleichen befreien. So hat Toleranz Handlungsmodelle wie Solidarität und Nächstenliebe überlebt und begegnet uns in allen Varianten. Neuerdings gibt es sogar einen Europäischen Theatertag der Toleranz, wogegen absolut nichts zu sagen ist, und eine Toleranz-Reihe bei der ARD. Anzeige: »Töchter von Jerusalem, ich bin schwarz, aber schön« oder »Einwanderer und Flüchtlinge sind Menschen!«. Strategische Toleranz gibt dem Toleranten das Gefühl, menschlich zu sein, denn Toleranz verlangt ihm Konstanz ab, die Mühe kostet, und er leistet sie sich, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Zum Beispiel toleriert er nach wie vor, dass Einwanderer sein Land betreten und sich niedergelassen haben. Im Umgang mit den Einwanderern vermeiden meine Freunde und Gesprächspartner das Wort »Respekt«, das bei mir das Bild einer Wippe aufkommen lässt, wo es darum geht, im Gleichgewicht zu bleiben oder sich alternierend einzubringen. Anders als Toleranz beruht Respekt auf Gegenseitigkeit und ist sogar gesetzlich kodifiziert. Den Einwanderern steht Respekt und nicht Toleranz zu, und gewiss nicht, weil sie kulturell oder religiös anders als die Einheimischen wären. Es steht ihnen Respekt zu, denn sie respektieren den Vertrag, den sie mit dem Land abgeschlossen haben, als sie eingewandert sind. Sie sind unter der Voraussetzung eingewandert, die Leistungen zu erbringen, die im Anwerbevertrag standen. Diese Leistungen sind unterschiedlich messbar: als Leistungen am Arbeitsplatz, als abgeführte Beiträge zur Arbeitslosigkeit, zu Renten- und Krankenversicherungen, als Kosten für die berufliche Ausbildung der Kinder usw. Obwohl selbst meine Freunde und gelegentlichen Diskussionspartner ohne Toleranz nicht auskommen, weiß ich nicht, warum es mir nicht gelingt, das empfundene Misstrauen gegen dieses Wort zu überwinden. Jedes Mal, wenn ich »Toleranz« höre oder lese, taucht bei mir ein schiefes Bild auf: Der Tolerante befindet sich eine Stufe höher und von dort aus pflegt er einen freundlichen Umgang mit Tieren, Pflanzen und Menschen. Bei Betrachtung dieses wiederkehrenden Bildes frage ich mich: Wie kommt der Tolerante auf die höhere Stufe? In der Tat gibt es eine Art von strategischer Toleranz, die darin besteht, sich mit gelebter Liberalität aus der eigenen Ignoranz gegenüber dem Gesprächspartner zu retten. Sie lautet: Ich brauche nicht zu wissen, wer mein Gesprächspartner ist; ich habe nur tolerant zu sein. Eine solche Strategie rettet den Toleranten nicht vor der Tatsache, dass sein Gesprächspartner ihn durchschaut, selbst wenn ihn dieser, als toleranter Mensch, nicht bloßstellt. Diese Art von gegenseitiger strategischer Toleranz offenbart sich in immer wiederkehrenden Sätzen wie Respekt würde dem Toleranten gut tun, denn Respekt würde ihn von der Ausübung einer falschen Tugend befreien, und mit der befreiten Energie könnte er entspannt mit seiner Umgebung umgehen. Allerdings würde ihm die Möglichkeit weggenommen, Pluspunkte zu sammeln. Wie gesagt, für Einwanderer ist es vernünftig, Deutsch richtig und gut zu lernen. Unvernünftig ist die damit verbundene Hoffnung, hinterher könne man sich mit den Staatsbürgern des Landes verstehen. In der Tat versteht man sich nicht deshalb, weil man die gleiche Sprache spricht: Gesprächspartner verstehen sich, weil sie sich verstehen wollen und dabei keine Wörter unterschlagen. Die Kolumne erscheint im Original online in der Kultur- und Literaturzeitschrift w w w. i n t e re s s e n . o r g . »Deutsch richtig und gut« lautete der Titel der Fibel, mit der sich Chiellino 1970 in Düsseldorf Deutsch beibringen wollte. Der interkulturelle Literaturwissenschaftler, Dichter, Essayist, Herausgeber und Übersetzer wurde unter anderem mit dem Adelbert-von-ChamissoPreis für sein lyrisches Werk ausgezeichnet. www.chiellino.com www.timbayern.de LITERATUR IM APRIL MI 01.04. NEUE STADTBÜCHEREI – Von Faulenzerbären und Hoppelhäschen (4–6 J) 15:30 DO 02.04. MäRCHENZELT – Drei Märchen für Dreikäsehochs (3–6 J) 16:00 // Mittelaltermärchen (für Erw.) 20:00 FR 03.04. MäRCHENZELT – Osterhasen filzen (ab 5 J) 14:00 SA 04.04. MäRCHENZELT – Die schönsten Ostermärchen (3–6 J) 14:30 // Ostergeschichten aus aller Welt (5–10 J) 16:30 // Märchenhafte Bierprobe zum Ende der Fasten- und Starkbierzeit (für Erw.) 19:30 | SOHO STAGE – PhilosophySlam 20:00 SO 05.04. MäRCHENZELT – Ostermärchen vom Hühnchen und Lämmchen (ab 4 J) 16:00 // Märchen am Osterfeuer (ab 14 J & für Erw.) 19:00 MO 06.04. MäRCHENZELT – Märchenhaftes Osterfrühstück (ab 5 J) 10:00 DI 07.04. NEUE STADTBÜCHEREI – Lesewelt Augsburg e.V. liest vor! (ab 4 J) 15:30 MI 08.04. MäRCHENZELT – Cowboyfrühstück (ab 6 J) 10:00 SA 11.04. MäRCHENZELT –Mitmachmärchen von 1 Froschkönig, 3 Böckchen und 5 Fingern (3–6 J) 16:00 // Glücksrittermärchen mit Stockbrot und Hang-Musik (für Erw.) 20:00 DI 14.04. NEUE STADTBÜCHEREI – Lesewelt Augsburg e.V. liest vor! (ab 4 J) 15:30 MI 15.04. MäRCHENZELT – Das Märchenzelt: Mitmachmärchen für Schule und Kindergarten 10:00 DO 16.04. PFARRBÜCHEREI ZUR GöTTL. VORSE- HUNG – Lesetipps mit Kurt Idrizovic 19:00 FR 17.04. MäRCHENZELT – Das Märchenzelt: Indianermärchen mit Stockbrot (ab 6 J) 17:00 // Märchen von Liebe und Eros (für Erw.) 20:00 SO 19.04. BRECHTHAUS – Brecht meets Brechthaus 14:00 | HOFFMANNKELLER – Exilkabarett: Brecht und die Kleinkunstszene im Exil 19:30 MO 20.04. BRECHTHAUS – Die Rezeption des Werkes Bertolt Brechts in der Ukraine, mit PD Dr. Jürgen Hillesheim 19:00 DI 21.04. THEATER – Literarischer Salon 20:00 MI 22.04. MäRCHENZELT –Mitmachmärchen für Schule und Kindergarten 10:00 DO 23.04. NEUE STADTBÜCHEREI – Der Welttag des Buches in den Sprachen der Welt 15:00 | GYMNASIUM KöNIGSBRUNN – Lesung mit Petra Morsbach: Dichterliebe 20:00 | BRECHTBÜHNE – Grand Slam 20:30 FR 24.04. MäRCHENZELT – Märchen von Riesen und Zwergen (3–6 J) 16:00 // Italienische Märchen zum Lachen und Träumen (für Erw.) 20:00 | BRECHTHAUS – O Lust des Beginnens, Lyrik von Bertolt Brecht 20:00 SA 25.04. SCHLOSS HöCHSTäDT – Drei Worte auf einmal: Lesung mit Saxophonbegleitung (ab 12 J) 19:00 DI 28.04. STADTTEILBÜCHEREI LECHHAUSEN – Reise um die Welt: Ein Mulit-Kulti-Clown-Theater (ab 4 J) 15:00 MI 29.04. MäRCHENZELT – Mitmachmärchen für Schule und Kindergarten 10:00 | BÜCHEREI KISSING – Brecht meets Dylan 19:30 Foto: Daniel Boberg DONNERSTAG 23.04. 20:30 BRECHTBÜHNE – Der Grand Slam darf im April drei hochkarätige Gäste begrüßen: Der Slammer und Musik-Kabarettist Michael Feindler (Foto) kommt nach Augsburg. Seine feinsinnig-bösen Texte spießen die Scheinheiligkeit der Gesellschaft auf – vorgetragen mit einem charmanten Lächeln. Nadja Schlüter (München) ist Lyrikerin und Journalistin (Jetzt.de) und konnte endlich für Augsburgs Slam-Bühne gewonnen werden. Und der Innsbrucker Haris Kovacevic tourt schon länger auf Österreicher Dichterbühnen.. Obstmarkt 11 · 86152 Augsburg Telefon 0821-518804 · Fax 0821-39136 [email protected] www.buchhandlung-am-obstmarkt.de Öffnungszeiten: Montag - Freitag 10 - 18 Uhr Samstag 10 - 14 Uhr www.a3kultur.de POLITIK & GESELLSCHAFT 1. bis 30. April 2015 12 13 POLITIK & GESELLSCHAFT 1. bis 30. April 2015 Theaterneubau: Tempelbergszenario oder kultureller Thinktank? Spätestens nach dem Opernball 2017 soll das Theater Augsburg so, wie wir es heute kennen, endgültig schließen und im besten Fall nach sieben Jahren Baustelle neu erfunden seine Pforten wieder öffnen. Seit Jahren ist die bauliche Struktur des Hauses bekanntermaßen so schlecht und die Sicherheitsmängel des Theaters so gravierend, dass der Spielbetrieb seit 2010 nur mittels einer Sondernutzungsgenehmigung durch die Feuerwehr aufrechterhalten werden konnte. Ähnliches gilt für die Werkstätten, Personalräume, Sanitäreinrichtungen usw. Im Regelfall gehen Fachleute von maximal fünf Jahren aus, in denen ein Haus wie unser Theater dem öffentlichen Spielbetrieb weiter nachgehen kann, bevor es von amtlicher Seite geschlossen wird und seine Genehmigung verliert. Augsburg wird diesen Zeitraum mindestens um ein gutes Jahr überschreiten und alle hoffen, dass in dieser Zeit kein Unglück geschieht. Niemand weiß, wie das Mammutkomplex in der Stadtmitte in diedie Verantwortlichen bisher sern in diesem Beitrag wenig projekt Theaterneubau am alten Standort finanziert werden soll. Auch die Frage, ob die Stadt einen solchen gewaltigen Kulturser Form überhaupt braucht und verkraften kann, ist unklar. In der inhaltlichen Diskussion um das Theater der Zukunft lieferten wenig Erhellendes. Es ist eher eine Zeit der Ratlosigkeit und fragenden Blicke. Aus diesem Grund bietet a3kultur seinen LeAntworten, dafür aber 32 Fragen zum Thema, die nicht nur unserer Redaktion unter den Nägeln brennen. Von Jürgen Kannler Wie konnte es zu diesem Desaster kommen? Seit den frühen 80er-Jahren ignoriert die Stadtpolitik den aufgelaufenen Investitionsstau beim Theater, obwohl die wechselnden Leitungsebenen des Hauses immer wieder und mit wachsendem Nachdruck auf diese schwelende Problematik aufmerksam machen. Erst als die Komödie als Spielstätte endgültig wegbricht, ist der angestaute Handlungsdruck so hoch, dass eine Voruntersuchung zur Theatersanierung bestellt wird. Im Winter 2008 präsentiert das Hamburger Architekturbüro Friedrich diese Voruntersuchung, ohne jedoch den Brandschutz und die Statik des Hauses am Kennedyplatz in seine Berechnungen einzubeziehen. Das war nicht Teil der Aufgabenstellung. Das Ergebnis, dass der Komplex für rund 100 Millionen Euro generalsaniert werden kann, hat von Beginn an Schlagseite. Der Freistaat signalisiert trotzdem eine Etatübernahme von 45 Prozent der zuschussfähigen Baukosten. Eine leise Euphorie stellt sich ein. Tenor: Rund 60 Millionen Eigenanteil könnten zu stemmen sein. Ein erstes handfestes Ergebnis wird 2011 mit der Eröffnung des Interimsbaus Brechtbühne präsentiert. Darauf folgt erneut ein mehrjähriger Winterschlaf. Erst nach der Kommunalwahl 2014 findet die Politik Zeit und Mut, die Planungen wieder aufzunehmen. Das Münchner Architekturbüro Achatz gewinnt die beiden Ausschreibungen für Sanierungsprojekt und Neubau. Auf die Auslobung eines Wettbewerbs verzichtet die Stadt. Alternative Konzepte und Standorte werden nicht diskutiert. Eine Lenkungsgruppe aus Bau-, Finanz- und Kulturreferat begleitet von städtischer Seite die Arbeit der beauftragten Architekten. Parallel dazu organisieren Theater und Stadt unter dem Motto »Theatersanierung? Das schaffen wir spielend!« Ende 2014 einen Bürgerbeteiligungsprozess zum Theater der Zukunft. Dieser endet nach drei Vortragsabenden und einem Hearing samt Workshops und Diskussion am 15. März. 6 12 10 9 Baustart geplant: 2017 Kosten geplant: (inkl. 25 % Puffer sowie 36 Mio. € allein für den Theaterturm) 7 3 Probenpavillon für Philharmoniker 4 Durchgang zwischen Volkhartstr. und Kasernstr. wird geschlossen 5 Restaurant 4 5 7 Eingang Hoffmannkeller 1 9 Ballett 3 Kosten Interimsspielsätten: 11 Werkstätten 10 Mio. € 12 Verwaltung 235 Mio. € Gesamtkosten: Denkmalschutzgrenze Grafiken: Andreas Holzmann 7 6 1) Wie erklärt sich ein über Jahrzehnte aufgebauter Investitionsstau? 2) Warum wurden in der Voruntersuchung 2009 die Statik und der Brandschutz ausgeklammert? 5) Wann wird die fast nagelneue Brechtbühne zum Baucontainer? 4) Wer trägt heute für all die Pannen und Verzögerungen die politische Verantwortung? 6) Wann wird sie abgerissen? 8) Warum gab es keinen Architektenwettbewerb? 11) Was passiert eigentlich mit der Freilichtbühne, die bricht doch auch bald zusammen? 14) Welche alternativen Standorte wurden diskutiert? 17) Wie lange kann die Archäologie den Bau im schlimmsten Fall blockieren? 22) Zeigt die Stadt damit nicht, wie wenig ernst sie solche Prozesse nimmt? 28) Sind die Budgets vonseiten der Stadt für die Kulturmacher in Augsburg sicher im Falle eines Neubaus? 29) Wie wird der finanzielle Spielraum für neue Kulturprojekte in Augsburg aussehen? 9) Wo ist die rote Linie bei der Theaterfinanzierung für die Stadt? 12) Warum gilt der Denkmalschutz nur bis zum Theaterturm bzw. Bühnenrand? 15) Warum wurden sie verworfen? 18) Warum soll es im großen Foyer im alten Haus keine öfftenlich Gastronomie geben? 21) Warum gibt es jetzt schon konkrete Pläne zum Neubau, obwohl parallel ein Bürgerbeteiligungsprozess zum Thema lief, der gerade erst abgeschlossen ist? 23) Kann das neue Theater wirklich ein Ort frei von einem Wertschöpfungsanspruch werden? 24) Wie verträgt sich dieser Anspruch mit der Idee, das neue Haus für die Wirtschaft zu öffnen? 30) Fließen Erhöhungen des Kulturetats (das Kulturreferat hofft auf ein Prozent des städtischen Gesamtetats oder rund 10 Millionen Euro zusätzlich), in Zukunft automatisch in den Etatpool zur Tilgung der Baukosten? 32) Das Theater war in den letzten 10 bis 20 Jahren selten Vorreiter kultureller und gesellschaftlicher Innovationen in Bereichen wie postmigrantische Kultur, bürgerschaftliches Engagement oder soziokulturelle Initiativen. Wie wird das Theater der Zukunft mit diesen Anforderungen zurechtkommen? www.a3kultur.de 107 Mio. € 8 Probenräume Das genannte Kostenvolumen von rund 235 Millionen Euro für Sanierung, Neubau, Planung und Interimsspielstätten übersteigt dennoch alles Fassbare. Die Finanzreferentin weiß nicht, wie die Stadt diese Summe jemals aufbringen soll, und hofft wohl auf Geld aus München. Vielleicht bekommt Augsburg auf diesem Weg sein Staatstheater, ob die Bürger es wollen oder nicht. Der Baureferent sieht keine Alternative zum alten Standort. Der Kulturreferent bangt um sein Vierspartenhaus und um Budgetsicherheit in den kommenden Jahren für alle anderen Projekte, denen sein Haus verbunden ist und für die es Verantwortung trägt. Die Frage muss erlaubt sein, ob dieser Einsatz in Summe für eine Kulturinstitution gerechtfertigt ist, die in den vergangenen 20 Jahren nur selten Vorreiter kultureller und gesellschaftlicher Innovationen in Bereichen wie postmigrantische Kultur, bürgerschaftliches Engagement oder soziokulturelle Initiativen war. Oder anders gefragt: Wie soll unser Theater der Zukunft sein und nicht nur aussehen? 6 Multifunktionssaal mit 400 Plätzen Baustart geplant: 2018 Laufzeit geplant: 6 Jahre Kosten geplant: 10 Personal Anfang 2015 informiert das Stadtplanungsamt den Kulturreferenten über den neu ermittelten Finanzbedarf für Sanierung, Neubau, Planung und Interimsspielstätten. Ab sofort geht es um rund 235 Millionen Euro – maximal, wie Architekt Achatz mehrfach versichert. Stadtrat und Bürgerschaft werden informiert. Zeitgleich präsentiert die Stadt weit gediehene Planungen aus dem Hause Achatz zwischen Kennedyplatz, Kasernstraße und Ottmarsgässchen. Es fällt auf, dass der Denkmalschutz bei der Neuplanung keine wirkliche Rolle mehr spielt. Er wurde zur Verhandlungssache. Die von ihm avisierte Erhöhung des Kulturetats um ein Prozent vom Gesamtetat der Stadt würde wohl komplett zur Finanzierung des Theaterneubaus verwendet werden. Handlungsspielräume für neue Kulturprojekte gäbe es nicht. Auch das von ihm selbst geforderte Theater als vom sonst üblichen Wertschöpfungsanspruch freier Ort ist in Gefahr. Denn schon heute baut er auf die Verwertungen aus Inner-Circle-Veranstaltungen. Im Klartext heißt das, dass Firmenveranstaltungen und freie Veranstalter im Kampf um Raumkapazitäten antreten werden. Ein ungleicher Wettbewerb. 2 Altbau saniert ohne Denkmalschutz 2 11 8 1 Altbau saniert mit Denkmalschutz 118 Mio. € 3) Seit 2010 liegt ein vernichtendes Brandschutzgutachten vor. Wer haftet im Schadensfall? 2 7) Wie hoch sind dann die Rückzahlungen an den Freistaat, der die Bühne ja mitfinanziert hat? 1 4 12 10) Welches Referat ist für den Neubau des Theaters letztlich verantwortlich? 5 10 13) Ist Denkmalschutz in Augsburg Verhandlungssache? 11 8 3 16) Welche Interimsspielstätten diskutiert die Stadt mit welchem Ergebnis? 19) Was bringt uns ein Status als Staatstheater? 9 20) Was nimmt uns ein Staatstheater? 25) Bekommen freie Veranstalter im neuen Theater eine Quote für ihre Programme? 26) Wie hoch wird diese Quote sein? 27) Wie hoch können die Nutzungskosten für Räume wie die geplante Multifunktionshalle sein? 31) Der Betrieb in der geplanten Tempelbergbebauung würde wohl viel von dem an sich ziehen, was gegenwärtig von den freien Anbietern geleistet wird. So zumindest die Befürchtung in den freien Szenen. Wie kann diese Befürchtung zerstreut werden? Freitag, 24. April, ab 14:30 Uhr Samstag, 25. April, ab 10 Uhr Workshops und Diskussion mit Oliver Brunner (Theater Augsburg) und Stefan Schleifer (Kulturreferat) zu den Bürgerbeteiligungskonzepten Theatersanierung und Gaswerk: Welche Techniken kamen dabei zum Einsatz, wie funktionieren sie, welche Erfahrungen konnten gesammelt werden, welche Ergebnisse brachten sie? Im Anschluss Abendessen, Come Together mit Musik, Drinks, Gesprächen und Anna Ditges Film »Wem gehört die Stadt?«. Videokonferenz mit Gerda Forstner (zuständig beim Linzer Magistrat für städtische Kulturentwicklung), Norbert Stamm (Büro für Nachhaltigkeit) erläutert die Entwicklung der 4. Dimension der Agenda 21 und Augsburgs Baureferent Gerd Merkle diskutiert mit uns das Thema Stadtentwicklungskonzept. Anschließend Ergebnisanalyse, Abschlussgespräch und Verabschiedung eines Tagungspapiers. 2. Tagung im Kunstverein Anmeldung unter: www.staendige-konferenz.de www.a3kultur.de GLAUBE ko nzerte kongresse events k o n g r e s s A M PA r k AUgsBUrg aa pn ru i la r J 11 15 Sa gh m i tM tS wta oc Helter w i e n e r SKelter J o h a n n s t r a u s s k o n z e r t- g a l a L Ie VI E As SC SH IC Rn Og Ce KnDM ER Re, n 7… 0ER & 80ER s D- C UL M L-U IL6 L I0 oEn Die 7 Musiker, der Classic Rock Band HELTER SKELTER, bewahren die klassische Rockmusik des verEine Auslese an populären Schmankerln und begehrten Raritäten in erstklassigen gangenen Jahrhunderts und katapultieren diese in die Gegenwart. Classic Rock, 100% authentisch Interpretationen der K&K Philharmoniker desder Österreichischen K&K Balletts. und in anspruchsvollster Qualität. Das Beste, vomund Besten, Besten! Januar april 18 18/19 s Sa am Ms S ta ta g g / s o n n ta g t r au m fa b rik t r au m fa b rik t r au m fa b rik FaSHion–FloHMarKt D A sGRÖSSTE P H A n tAUND s t I sSCHÖNSTE CHe sHow t H e At e r DER FASHION-FLOHMARKT IN BAYERN Eine traumhafte Mischung aus Akrobatik, Theater, Comedy, Musik MitmachEs erwartet Sie ein superschönes Ambiente sowieTanz, eine entspannte Atmosphäre. Egal und ob Designermode, Flippiges, oder Accessoires, es ist für jedes Alter und in allen GrößenTräumen. etwas dabei. Aktionen vollerVintage Phantasie und Lebensfreude – zum Staunen, Lachen, Ihr neues Lieblingsoutfit hat sich bestimmt bei uns irgendwo versteckt. Januar april 21 19 d i e n s ta g S o n n ta g michl müller oCean FilM 2e r J A H r e s r ü C k B L I C k »sCHLUs s ! A toUr U s ! F eVolUMe r t Ig!« – D OZEANEUM Ein Pointen-Marathon durch sämtliche Skandale, Bild-Schlagzeilen und Ereignisse des Die Macher der E.O.F.T. bringen nun die besten Wassersport- und Umweltdokumentationen des JahJahres mit Vollgas durch 365 Tage Nachrichten aus Politik, Sport und Gesellschaf t. res auf große Leinwand: Abenteuer. Action. Unterwasserwelt. 6 Filme, 10 Länder, über 70 Städte. Januar april 26 24 s o n n ta g F r e i ta g g rego rian ralF SCHMitZ M A sDEM ters oF ePIC CHAnts AUS HÄUSCHEN Der ist die lebendig gewordene auf ein zweiGänsehautgarant. Beinen, seine Energie scheint Sie Top-Comedian sind mystisch, magisch, bewegendStarkstrombatterie und ihre Konzerte grenzenlos, sein Akkuaus schier unerschöpflich. Er nimmt aufgrößten eine rasante Odyssee rund um die Die zwölf Sänger England verneigen sich Sie vormit den Filmmusiken. aberwitzigen Irrsinnigkeiten des Lebens! Ja a pn r iu la r 26 28 27/ so ta M on nn ta gg / D i e n S ta g er sB eU nr e go – il te un rr ee ih a Ul geS er rt e pH liH ar rat Mo iK re s tA n I s L Aw eM UnD HL. Fr A nz von AssIsI RUSSISCH – 7.LSINFONIEKONZERT • Anatoli (1855–1914): 63 als Leser: ungewöhnliche Texte an außergeEin FestLjadov der Literatur mitKikimora Stefan op. Schön • Dmitri Schostakowitsch für oder Violineder undHeizungskeller Orchester Nr.2 cis-Moll op.aufgesucht. 129 wöhnlichen Orten – das(1906–1975): Stuhllager, Konzert das Dach werden • Sergej Rachmaninov (1873–1943): Sinfonie Nr.2e-Moll op.27 ko n g r e s s a m pa r k au g s b u r g Ihre Kongress- und Konzertlocation in Schwaben. T : + 49 ( 0 ) 8 21 – 45 53 55-0 Göggingerstraße 10 86159 Augsburg [email protected] www.facebook.com/KongressAmPark w w w. k o n g r e s s – a u g s b u r g . d e www.a3kultur.de 1. bis 30. April 2015 14 Ach du dickes Ei Das Kirchenjahr geht seinem Höhepunkt entgegen: Ostern. Mit Schokohasen und bunten Eiern hat das höchste Fest des Christentums erst einmal wenig zu tun Häufig im Rahmen der Osterfeiertage publizierte Umfragen zeigen in der Regel dasselbe Bild: Das Fest verliert hierzlande zunehmend seine religiöse Bedeutung, viele kennen den Hintergrund nicht. Lediglich als Familienfest scheint Ostern nach wie vor einen gewissen Stellenwert einzunehmen. Um sich in diesem Jahr guten Gewissens dem Eiersuchen – und dem Kirchgang – widmen zu können, hat a3kultur für seine Leser die wesentlichen Infos kurz zusammengefasst. (pab) Die Karwoche (29. März–4. April/orthodoxe Kirche: 5.–11. April) ist die letzte Woche der Fasten- oder Passionszeit und die Trauerwoche vor Ostern. Sie beginnt am Palmsonntag und umfasst die eigentlichen Kartage Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, welcher in die Feier der Osternacht mündet. Das Wort »Kar« vom althochdeutschen »chara« (oder »kara«) bedeutet soviel wie Klage, Kummer oder Trauer. Am Palmsonntag (29. März/orthodoxe Kirche: 5. April) wird an den feierlichen Einzug Jesu Christi in Jerusalem erinnert. Zum Zeichen seines Königtums jubelte die Volksmenge dem Ankommenden zu und begrüßte ihn mit Palmzweigen. Die Pflanzen wurden zur damaligen Zeit vielerorts als heilig verehrt, galten als Sinnbild des Lebens und des Sieges. In katholischen Kirchen werden am Palmsonntag Palmwedel oder Buchsbaumzweige für die Gläubigen gesegnet. Dem letzten Abendmahls Jesu Christi am Vorabend seiner Kreuzigung wird am Gründonnerstag (2. April/orthodoxe Kirche: 9. April) gedacht. Als Gedächtnistag und der damit verbundenen Einsetzung der Eucharistie kommt dem Gründonnerstag ein hoher Rang in der Liturgie zu. Mit der Vesper beginnt am Abend das so genannte Triduum Sacrum (oder Triduum Paschale) – die Feier der drei österlichen Tage: Karfreitag, Karsamstag und Ostersonntag. Auch »Stiller« oder »Hoher Freitag« genannt, ist der Karfreitag (3. April/orthodoxe Kirche: 10. April) dem Kreuztod Jesu Christi in Erwartung seiner Auferstehung gewidmet. Nach christlichem Glauben litt und starb Jesus als Messias und nahm im Kreuzestod die Sünde und Schuld aller Menschen auf sich. Am Karsamstag (4. April/orthodoxe Kirche: 11. April) wird der Grabesruhe Jesu Christi gedacht und mit Fasten und Gebet seine Auferstehung erwartet. An diesem Tag werden keine Sakramente gespendet, die mit Festfreude verbunden sind, insbesondere keine Eucharistiefeier, die Heilige Kommunion wird nur als Sterbekommunion gereicht. Mit der Osternachtfeier erreicht die Karwoche dann ihren Höhepunkt: Als Vigildienst (Nachtwache) beginnt sie in der katholischen Kirche frühestens nach Sonnenuntergang und endet spätestens vor der Morgendämmerung. Der spätestmögliche Beginn ist um 5 Uhr am Ostersonntag. In evangelischen Kirchen wird die Osternachtfeier nicht mit der gleichen Verbreitung begangen, ist jedoch meist ähnlich strukturiert Der Ostersonntag (5. April/orthodoxe Kirche: 12. April) erinnert an die Auferstehung Jesu Christi und ist damit der ranghöchste Feiertag im Kirchenjahr. Nach dem Neuen Testament erstand Jesus Christus am dritten Tag nach seiner Kreuzigung von den Toten zu neuem Leben und erschien seinen Jüngern in leiblicher Gestalt. Durch Tod und Auferstehung Jesu wird allen Menschen Sündenvergebung und damit Errettung aus dem Tod und ewiges Leben zuteil. Das genaue Datum wird wie das jüdische Fest Pessach über einen gebundenen Mondkalender bestimmt. In der westlichen Kirche fällt es auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Damit ist der frühstmögliche Termin für den Ostersonntag der 22. März, der spätestmögliche der 25. April. In der orthodoxen Kirche gilt der »alte« Julianische Kalender, weshalb es nur manchmal zu einem gemeinsamen Festtag, wie zuletzt 2014, kommt. Als zweiter Feiertag steht der Ostermontag (6. April) weiter ganz im Zeichen des Osterfestes. Sein Status als arbeitsfreier Festtag ist der Überrest einer Arbeitsruhe, die zunächst von Palmsonntag bis zum Sonntag nach Ostern dauerte, ab dem Hochmittelalter aber bereits am Mittwoch endete. Später blieb davon – zumindest in vielen Ländern Europas – nur der Ostermontag übrig. Christen in unserer Region: Im Bistum Augsburg leben rund 1.330.000 Katholiken. Es umfasst nahezu den ganzen Regierungsbezirk Schwaben, aber auch Teile des altbayerischen Gebiets östlich des Lechs und einige Orte im westlichen Mittelfranken. Über 1.000 Pfarreien werden durch das Bistum Augsburg abgedeckt. Die evangelische Kirche unterscheidet sich in ihrer Organisation: Sie gliedert sich in so genannte Kirchenkreise. Der Kirchenkreis Augsburg ist deckungsgleich mit dem Regierungsbezirk Schwaben. Rund 300.000 evangelische Christen leben hier, circa 150 Gemeinden zählen zu diesem Gebiet. Hinzu kommen verschiedene orthodoxe Kirchen wie beispielsweise die syrischorthodoxe Sankt-Marien-Kirche in Lechhausen und die russisch-orthodoxe Gemeinde »Freude aller Trauernden« in Pfersee sowie zahlreiche Freikirchen. a3kultur-Tipp zum Osterfest: Unter dem Titel »Wer ist der Mann auf dem Tuch? – Eine Spurensuche« präsentieren die Malteser und das Diözesanmuseum St. Afra die nun erstmals in Bayern zu sehende Ausstellung zum berühmten Turiner Grabtuch. Kernstücke sind eine originalgetreue Kopie und ein aus einer 3D-Bildanalyse angefertigter Korpus. Die Ausstellung gastiert bis zum 26. April in Augsburg. Ausführliche Infos, eine rund 100-seitige Broschüre sowie die offizielle App gibt es unter: www.malteser-turinergrabtuch.de RELIGIÖSE FEIERTAGE IM APRIL DO 02.04. Gründonnerstag: christliches Gedenken an das letzte Abendmahl FR 03.04. Taishang Laojun: Fest zu Ehren von Laozi, der Patriarch des Daoismus ist laut Überlieferung Autor des Daodejing (Das Buch vom Weg und seiner Wirkung) FR 03.04. Karfreitag: Christen gedenken des Kreuztodes Jesu Christi SA 04.04. Pessach (Passah): jüdisches Fest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten, der Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Sklaverei SA 04.04. Karsamstag: Gedenken an die Grabesruhe Christi, Erwartung der Auferstehung mit Fasten und Gebet SO 05.04. Qingming: chinesisches Fest des Hellen Lichts, Besuchen und Besorgen der Familien- gräber SO 05.04. Ostersonntag: christlicher Festtag der Auferstehung Jesu Christi, ranghöchster Feiertag im Kirchenjahr, in der orthodoxen Kirche am 12.04. DI 07.04. Mariä Verkündigung: Orthodoxe Fest der Verheißung der Geburt Jesu an Maria MI 08.04. Hana-matsuri: japanisches Blütenfest MI 08.04. Kanbutsue: buddhistische Feier zu Buddhas Geburtstag MO 13.04. Neujahr des Theravada-Buddhismus: Neujahr 2559 nach dem Erlöschen des Buddha DI 21.04. Ridvan: wichtigstes religiöses Fest der Baha’i, Verkündigung des Baha’u’llah im Jahr 1863 15 KLASSIK & JAZZ 1. bis 30. April 2015 Mozart und Mozart sska.de Ohne Engagement... Die Festivalleiter Knauer und Weitzel rücken zusammen ...wären wir auch nur eine Bank. In der ersten Märzwoche lud der Förderverein Amadeus e.V. zur Programmvorstellung des Klassikfestivals mozart@augsburg in die sogenannte Reithalle auf Gut Bannacker. Ein Heimspiel also für Festivalleiter Sebastian Knauer. Weit über 100 geladene Gäste wollten sich die Präsentation des charmanten Pianisten nicht entgehen lassen und fieberten wohl auch ein wenig der kleinen Talkrunde entgegen, die den Abend einleiten sollte. Angekündigt war ein Gespräch zwischen dem Festivalleiter des Deutschen Mozartfestes (7. bis 15. Mai) Thomas Weitzel und seinem Kollegen Knauer. Wegen atmosphärischer Störungen in der Vergangenheit versprach dieser Programmpunkt, moderiert von BR-Frau Anja Marks-Schilffarth, eine gewisse pikante Note. Wir engagieren uns für Kunst und Kultur und für das Deutsche Mozartfest. Wir machen das Leben bunt und schaffen somit Werte für unsere Stadt und Region. Denn wir sind die Couch unter den Banken. Doch noch bevor der Abend in gediegenem Ambiente so richtig in Fahrt kam, ergriff die Hausherrin Christa Boecker das Wort und informierte diejenigen im Publikum, die es noch nicht wussten, davon, dass sich ihr Sohn Johannes zum Herbst von seiner Position als Geschäftsführer des Festivals zurückziehen werde. Drei arbeitsreiche Jahre Ehrenamt sind für den Finanzfachmann mit internationaler Erfahrung vorerst genug. Fortan will er sich wieder mehr um seine berufliche Karriere kümmern. Um diese voranzutreiben, weilte er geschäftehalber im Ausland und konnte an diesem Abend nicht persönlich anwesend sein. Man wird sehen, wie mozart@augsburg diesen personellen Rückschlag wegstecken wird. Doch zurück zur Talkrunde. Wer an diesem Abend einen wüsten Schlagabtausch erwartet oder gar darauf gehofft hatte, der hätte sich den Weg nach Bannacker sparen können. Wer trifft sich schon bei Freunden, um dort öffentlich schmutzige Wäsche zu waschen? Vielmehr war das Gespräch ein symbolisches Zusammenrücken der beiden Festivalmacher, die so manches lokale Medium nur zu gerne in gegnerischen Lagern sehen würde. Fehler der Vergangenheit wurden benannt, danach kam der Schwamm drüber und zum Schluss wurden sogar erste zarte Zukunftspläne geschmiedet. Im Zentrum stand dabei die Option gemeinsamer Marketingauftritte unter der Schirmherrschaft des demnächst beim Kulturamt installierten Mozartbüros. An diese Stelle wird Weitzel auch seine Kompetenzen als Festivalleiter delegieren. Als Kulturreferent der Stadt Augsburg, seit bald einem Jahr ist er in diesem Amt, findet der vormalige Kulturamtsleiter natürlich keine Zeit mehr, das Deutsche Mozartfest zu organisieren. Den zweiten Teil des Abends bestritt Sebastian Knauer sozusagen solo. Unterstützt von multimedialer Technik erläuterte er dem fachkundigen Publikum sein Programm für den Sommer. Die absoluten Höhepunkte bilden dabei die Eröffnungsgala (28.8.) mit der Camerata Salzburg unter Alexander Shelley mit der Sopranistin Mojca Erdmann, ebenso aus Hamburg stammend wie Sebastian Knauer, der an diesem Abend persönlich am Klavier sitzen wird, und das Symphonische Abschlusskonzert (18.9.) mit den Bamberger Symphonikern. Nach rund 30 Jahren hat es Knauer geschafft, dieses Spitzenorchester wieder einmal nach Augsburg zu holen. Auch an diesem Abend ist der Meister selbst am Klavier zu hören, die Leitung hat der junge David Danzmayr. (Jürgen Kannler) Das komplette Programm finden Sie auf www. mozartaugsburg.com und auf www.a3kultur.de. a3_mozart_140x140_032015.indd 1 16.03.15 15:26 KLASSIK & JAZZ IM APRIL DO 02.04. STADTPFARRKIRCHE ST. ANTON – A Mass for God’s People 19:00 | HOHER DOM – Missa: Aeterna Christi Munera 19:00 | BOMBIG – Mojo Six (Jazz) 20:30 FR 03.04. STADTPFARRKIRCHE ST. ANTON – Chöre zur Johannespassion 15:00 | HOHER DOM – Karfreitagsliturgie: Johannespassion, von Heinrich Schütz 15:00 SA 04.04. HOHER DOM – Feier der Osternacht: Deutsche Liturgiegesänge 21:30 SO 05.04. STADTPFARRKIRCHE ST. ANTON – Krönungsmesse von W.A. Mozart 09:30 | HEILIG-KREUZ-KIRCHE – Festgottesdienst mit Musica Suevica Chor Augsburg 10:00 | HOHER DOM – Pontifikalamt: Missa Circuire Possum Domine, von Felice Anereio 10:30 // Ignaz Miterrer: Lateinische Falsi-Bordoni-Sätze 17:00 | HEMPELS – JazzTatort Reloaded 20:00 MO 06.04. HOHER DOM – Theresienmesse 10:30 DI 07.04. HOFFMANNKELLER – Auxburg Jam Session (Jazz) 20:30 DO 09.04. PARKTHEATER – Alegrías Guitar Trio 19:30 Das Schwäbische Jugendsinfonieorchester unter der Leitung von Allan Bergius lädt am 12. April um 19 Uhr zum Saisonauftakt in den Kongress am Park. Als Solist wird der chinesische Pianist Yi Lin Jiang zu Gast sein. Zur Aufführung kommen Sergej Prokofiews Klavierkonzert, Modest Mussorgskis »Nacht auf dem kahlen Berge« und Nikolai Rimsky-Korsakows »Scheherazade«. www.sjso.de Foto: Herbert Heim SA 11.04. HOHER DOM – Cantate Domino: Quasimodo Geniti Infantes 18:00 SO 12.04. KONGRESS AM PARK – Sinfoniekonzert des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters 18:00 | PARKTHEATER – HMBC (Volksmusik/Jazz) 19:30 DO 16.04. GRANDHOTEL – Subtone (Jazz) 20:00 FR 17.04. MOZARTHAUS – Mozartstädter musizieren im Mozarthaus 18:00 | UNTERES SCHLöSSCHEN/BOBINGEN – Liederabend: Zeig mir den Weg 19:30 | GALERIE IM HöHMANNHAUS – jetzt:musik! Neue Musik im Gespräch 19:30 | HOFFMANNKELLER – Julian Fischer Trio: Curious Case (Jazz) 20:30 SA 18.04. HOHER DOM – Cantate Domino: Jubilate Deo, Omnis Terra 18:00 | SCHLOSS HöCHSTäDT – Konzert mit dem Kammerchor Calypso 19:30 | BUCHHANDLUNG SCHMID/KöNIGSBRUNN – Night Bird: Thoughts on Chet Baker (Jazz) 20:00 SO 19.04. HOHER DOM – Kapitelamt: Missa Il Bianco E Dolce Cigno 09:00 | ROKOKOSAAL – 4. Kammerkonzert: Chant de Linos DI 21.04. DER RABE – CountOnAtEight (Jazz) 20:30 MI 22.04. BUCHHANDLUNG SCHMID/KöNIGSBRUNN – Levantino (Jazz) 20:00 DO 23.04. MOZARTHAUS – Offene Unterrichtsstunde 13:00 | HEMPELS – Live Jazz 20:00 FR 24.04. STADTHALLE GERSTHOFEN – Akkordeonale 2015: Internationales Akkordeonfestival 19:30 | GRANDHOTEL – Tcha Badjo (Jazz) 21:00 SA 25.04. KONGRESS AM PARK – Tastenzauber: Eine Klavierreise durch die Epochen 17:00 | HOHER DOM – Cantate Domino: Misericordia domini plena est terra 18:00 SO 26.04. MOZARTHAUS – Liedermatinee mit Werken von Franz Schubert 11:00 | HOHER DOM – Kapitelamt: Missa In G, von Giovanni Battista Casali 09:00 | STADTARCHIV FRIEDBERG – Infotag: Friedberger Schule für Musik und Jugendkapelle 14:00 | BÜRGERSAAL STADTBERGEN – Franz Schubert: Die schöne Müllerin 18:00 | STADTHALLE GERSTHOFEN – Queenz of Piano: Tasta Tour 19:30 MO 27.04. KONGRESS AM PARK – 7. Sinfoniekonzert: Russisch 18:30 DI 28.04. KONGRESS AM PARK – 7. Sinfoniekonzert: Russisch 18:30 | DER RABE – David Sinclair & Keith Bennett (Blues/Jazz) 20:30 DO 30.04. MOZARTHAUS – Offener Unterricht der Musikschule Mozartstadt Augsburg 13:00 | SENSEMBLE – Sizzlin Playground (Jazz) 20:30 Do 07.05.2015 / Ev. Hl. Kreuz / ERÖFFNUNGSGALA mit Alex Penda / Akademie Für Alte Musik / Václav Luks Dirigent MOZART&DIE K L A R I N E TT E Fr 08.05.2015 / Augustana Saal / MOZART GOES JAZZ Sa 09.05.2015 / Kleiner Goldener Saal / HARMONIEMUSIK BEIM HEURIGEN So 10.05.2015 / Kleiner Goldener Saal / MANNHEIMER KLARINETTE mit Nicola Jürgensen / Bayerische Kammerphilharmonie/ Reinhard Goebel Dirigent Di 12.05.2015 / Synagoge / TRIO MIT SHARON KAM Do 14.05.2015 / Kleiner Goldener Saal / WIENER SCHULE 1&2 mit den Bläsern der Augsburger Philharmoniker / Bruno Weil Dirigent Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsendes erinnert das FaksTheater (Foto) gemeinsam mit der Band »Swing tanzen verboten« in unterschiedlichen Facetten an jene Zeit, als Swing und Jazz in Deutschland den Stempel der »entarteten Kunst« tragen mussten. Unter dem Titel »Der Jazz war nicht totzukriegen« hat das Gespann ein volles Kulturpaket geschnürt: Auftakt ist am 28. April um 11 Uhr im Abraxas mit der Wiederaufnahme-Premiere von Wolfgang Sréters eindringlichem Stück »Der Jazzdirigent«. Weitere Fixpunkte sind zwei Vorstellungen des Stücks am historischen 8. Mai (11 Uhr und 20 Uhr) im Hoffmannkeller im Zusammenspiel mit »Swing tanzen verboten«. Am 10. Mai um 11 Uhr erzählt ein berühmter Zeitzeuge auf der Brechtbühne aus seinem Leben: Jazzmusiker Emil Mangelsdorff. Gastspiele des »Jazzdirigenten« an Augsburger Schulen sind ab sofort buchbar. Weitere Infos zum Projekt in der kommenden Ausgabe von a3kultur und unter: www.fakstheater.de – Schirmherrin: SABINE MEYER Fr 15.05.2015 / Kleiner Goldener Saal / CARTE BLANCHE: BRAHMS mit Maximilian Hornung u.a. Sa 16.05.2015 / Kleiner Goldener Saal / KAMMERMUSIK XXL mit Jörg Widmann / Antje Weithaas / Maximilian Hornung u.a. So 17.05.2015 / Kongress am Park/ GALAAUFTRITT FÜR DIE KLARINETTE mit Sabine Meyer / Cathrin Lange / Augsburger Philharmoniker / Michael Hofsteer Dirigent TICKETS: Theater Augsburg, Tel: 0821 / 324-4900 www.mozartstadt.de Partner des Deutschen Mozartfestes K U R T U N D FA L I C I TA S V I E R M E T Z S T I F T U N G AUGSBURG www.a3kultur.de PROST MAHLZEIT 16 1. bis 30. April 2015 Was kochen Sie uns heute Schönes, Herr Manoharan? Tamilische Rühreier Pro Person, die satt werden will, eine große gekochte Kartoffel klein würfeln, in die nicht zu heiße Pfanne geben und schön vorwärmen. Butter zugeben, bis sie sich klärt und wunderbar duftet. Getrocknete Curryblätter, rote Zwiebel, Lauchzwiebel, Tomate und eine Chili klein schneiden und mit anbraten. TIPP: Rechnen Sie pro Person mit einem 3–4 cm langen Stück von der Chili. Trauen Sie sich ruhig an frische Ware. Die gibt es in fast jedem Supermarkt oder im asiatischen Lebensmittelhandel. Dabei gilt: Je länger sie erhitzt wird, desto schärfer gerät das Essen. Mit tamilischer Gewürzmischung und etwas Salz verfeinern. gerichte. Die Verantwortung in der Küche teilt er sich mit Marco Presti. Zeit, selbst einmal wieder auszugehen, findet Diraj kaum noch, seit sein Laden läuft. Aber nach zehn Jahren Arbeit in der Szenegastronomie hat der Familienvater vorerst genug Nachtleben hinter sich und vermisst offenbar nichts. Also trinkt er seinen Kaffee bei den Kollegen im Viktor und geht demnächst wieder einmal in die Osteria Kuckuck in Pfersee. Die tamilischen Rühreier kommen im Rheingold nicht anders auf den Tisch als bei Familie Manoharan zu Hause. Die dafür notwendigen Eier kommen ebenso wie die Kartoffeln vom Hofladen Nepomuk in Königsbrunn. »Wer noch ein Ei und eine gekochte Kartoffel in seinem Kühlschrank findet, kann auf den Pizzaservice verzichten«, findet Diraj und empfiehlt deshalb immer einige Kartoffeln mehr zu kochen, als man eigentlich braucht. Prinzstraße 14 | 86153 Augsburg 0821 – 44989431 | www.das-rheingold.com Di–Sa 10–1, So 10–23 Uhr 2 Eier mit etwas Kokosmilch, Milch oder Sahne mit dem Stabmixer aufschäumen. Masse bei 60 Grad in die Pfanne geben. TIPP: Wer Eier kochen kann, kann auch Fisch kochen. Weder das eine noch das andere Produkt sollte über 60 Grad erhitzt werden. Eiweiß stockt bei höheren Temperaturen, und das schadet dem Geschmack. In Ruhe etwa sechs Minuten lang wie ein Omelett angehen lassen. Nun zärtlich wie einen Kaiserschmarrn zerpflücken. Anrichten, nachwürzen und mit Weißbrot servieren. Tamilische Rühreier Im Rheingold Protokoll: Jürgen Kannler Das Rheingold gehört zu den Augsburger Wirtschaften, deren Herz irgendwann in den 70ern aufhörte zu schlagen. Die Jahrzehnte vorher war es stolzes Zentrum eines Viertels, in dem vor allem Arbeiterfamilien lebten, die in den umliegenden Textilfabriken Anstellung gefunden hatten. Hier trafen sich die Vereine, an den Tischen wurde Schafkopf gespielt, im Fasching gab es Hausbälle und am Sonntag fielen hungrige Familienverbände ein, die von den ordentlichen Bratenportionen satt wurden. In der Zeit danach gab es hier keine echten Wirte mehr, und so versuchten sich verschiedene Pächter mit den falschen Konzepten am Rheingold. Zum Glück verliebten sich vor einigen Jahren Bernard Golik und Diraj Manoharan in das Lokal und begannen eine ebenso sorgfältige wie bedachte Wiederbelebung der Wirtschaft. Sie erkannten die einfache Gründerzeitschönheit hinter der Deko und schufen einen Ort, an dem sich die Nachbarschaft trifft, dessentwegen manche Gäste aber gerne auch einen längeren Weg in Kauf nehmen, nicht zuletzt wegen der hier angebotenen Küche. Bernard Golik kennt das Geschäft Die Renner beim hungrigen Publikum im Rheingold sind die Schnitzel, die Kässpatzen und die wunderbaren Kothu-Rotti-Gerichte. Genau an dieser Stelle kommt die Familiengeschichte des Wirts und Küchenchefs ins Spiel. Wie man dem Namen unschwer entnehmen kann, stammen die Manoharans ursprünglich nicht aus unserer Region. Diraj wurde 1975 in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas, geboren und kam mit seiner Familie als zehnjähriger Flüchtling nach Augsburg. Von seiner Mutter lernte er kochen. Noch heute ist die ältere Dame für die Herstellung der drei Grundgewürzmischungen verantwortlich, die wie in jedem ordentlichen Haushalt auf Sri Lanka auch im Rheingold vorgehalten werden: je eines für vegane, für vegetarische und für Fleisch- www.a3kultur.de Neulich erzählte mir ein Bekannter, dass es inmitten einer Gartenanlage im Norden von Augsburg ein Lokal gebe, das man normalerweise nicht auf seiner Liste zum Ausgehen stehen habe. Irgendwo zwischen der Donauwörther Straße und der Wertach, wo die Häuser immer weniger werden und wo man irgendwann an die Stadtgrenze von Gersthofen stößt. Nichts wie hin! Die Kartler wollen von dem Pärchen wissen, ob es heute noch essen will. Man könne Schweinebraten empfehlen. Ganz frisch, weil noch übrig von dem Leichenschmaus heute Mittag. Der Mann aus Dessau nimmt Schweinebraten, sie etwas mit der hausgemachten Gorgonzolasoße. Die Hochzeitswilligen brauchen einen Discjockey für ihre Party nach der Trauung. Oki empfiehlt John. Einer der Kartler, der im Lokal beim Service hilft, bringt das S POLI VINO In tamilische Gewürzmischungen gehören Zutaten wie Kreuzkümmel, Fenchel- und Muskatsamen, Sesam, Kurkuma und Chili. Vor dem Mörsern wird die Mischung sanft geröstet Essen, »Brautkleid bleibt Brautkleid«, für die zukünftige Braut, die sich als Vorspeise schon das Blaukraut ihres späteren Gatten schnappt. Ein gastronomischer Streifzug durch die Vorstadt mit Arno Löb Nachdem ich den Vorraum durchschritten habe, fällt mein erster Blick auf einen runden Tisch. Zwei Männer spielen Karten. Wahrscheinlich Sechsundsechzig. Ich setze mich zu den Kartlern. Aus den Lautsprechern tönen Oldies. Hinter der kleinen Theke steht der Wirt. Nach meiner Bestellung bringt er mir ein Weizen. Ein Pärchen kommt herein und setzt sich auch an unseren Tisch. Er sportlich schlank, aus Dessau. Sie vollbusig, aus Affing. Sie besprechen mit dem Wirt, der Oki heißt, ihre Hochzeit. Arbeitszeit: 10–15 Minuten Wareneinsatz pro Person: 2–3 Euro zwischen Szene und Nachbarschaft vom Café Viktor im Bismarckviertel, das er seit vielen Jahren betreibt. Diraj stand dort zuletzt in der Küche. Sie eröffneten ihr Rheingold 2012. Der Hauptraum bietet im Bogen um eine imposante Theke 80 Gästen Platz, der Saal fasst 70 Personen. Im Biergarten können bis zu 100 Gäste bewirtet werden. Volksfestwiese Nachts sieht eine Kleingartenanlage wie ein Geisterdorf aus: verlassen und dunkel. Offiziell darf kein Schrebergärtner in seinem Gartenhaus übernachten. Wer geht also nachts schon in ein Gasthaus in einer Kleingartenanlage? Kleine blaue Lichter, geschlungen um die Eingangstür der Gaststätte Volksfestwiese, signalisieren mir, dass geöffnet sein könnte. Je nach Tageszeit mit Tee oder Kaffee, am besten jedoch mit einem Glas Ingwer-Radler servieren. urzeit sind z n ie n pa esma da in S agt. Der Er toe u R s m au ge aus de lut an ert die Weine tional abso ña verkörp 40 Jahre a a intern n La Soterr fektion. Aus unheimer vo P jo in e r, er und d e r Ve bsort ein intensiv rlich frische e R e n r t o e h h h in t e ch ich de e ntst ben e r und zugle ía Peñín un kter e R n e u fe alte mplex e im G in per lich ko . 90 Punkt -Traube. E Spargeljo in e Verde mend lis. er We süffig ark für die ür die kom bei Vinopo f m iv e h s rad klu Benc iter ge urg ex Begle . In Augsb saison »Eine Travestie-Show wäre schon was Schönes«, findet die Braut. Nun blüht Oki auf. Er zeigt uns im Saal nebenan die Bühne für seine hauseigene Travestie-Show »Die falschen Weiber«. Oki war früher der Chef der Disco Fegefeuer für Gays und Lesbians in der Ludwigstraße, heute Soho Stage. Wir tauschen Erinnerungen an »Tante Frieda«, einen verstorbenen Augsburger Travestie-Star. Über das neue Programm von Chris und sein Image wird debattiert. Oki nennt sich als rothaariger Travestie-Star »Miss Okinawa«. Koch Daniel, Markenzeichen rasiertes Haupthaar und seit vielen Jahren der Lebensgefährte von Oki, bringt das Essen. Er kocht gern. Für jeden Tag hat er eine Empfehlung auf der Karte. Eine Frau mit einem Zwergpinscher auf dem Arm kommt herein. Sie will Karten für die nächste Travestie-Show. Zwei Männer im Partnerlook setzen sich an einen freien Tisch. Auch sie wollen Karten für die Show. Okis Laune steigt und steigt. Seine Augen glänzen, als er von seinem Plan für eine neue Bar in Augs- rg ugsbu 167 A 16 Uhr 6 8 / – 0a Sa 10 90 l-Str. 1 renze 0 – 19.30 / 1 – 70 02 F t r u 2 1 C 8 r 0 F l. Te Mo – lis.de po .vino www burg-Mitte spricht. Den Sommer nimmt er noch mit, denn der Biergarten »läuft super!«. Aber er hat nicht vor, sein restliches Gastro-Leben in der Gartenanlage zu verbringen. »Hier sterben die Gäste schneller weg, als man zählen kann, und ich bin doch noch jung«, seufzt Oki. Ich finde es verrückt und klasse, in einer Schrebergartenanlage das Lokal eines schwulen Travestie-Stars zu besuchen. Die deutsche Toleranz macht auch vor den Herrschern über das Reich der Gartenzwerge nicht mehr halt. Zum Höhepunkt des Abends erscheint John, der DJ. Er hat selbst gebrannte Scheiben für die Show dabei. Darauf sind die Playbacks für Songs von Abbas »Dancing Queen« bis hin zum »Weißen Rössl«. Aus den Lautsprechern dringt Neil Youngs Hit »Heart of Gold« in meine Ohren. Ja, nach dem Herz aus Gold suchen wir alle. Manche suchen es in Hollywood, manche in ihrem Kopf, und man wird alt und älter dabei. Vielleicht findet man es ausgerechnet in der Gaststätte Volksfestwiese? Mich überfällt eine leise Wehmut. Prost! Gaststätte Volksfestwiese, Günzburger Straße 3, AugsburgOberhausen, Öffnungszeiten: Di bis Fr 10 bis 21 Uhr
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