REGIONALVERBAND HEILBRONN-FRANKEN Planungsausschuss 22. Mai 2015 – öffentlich Tagesordnungspunkt 1 Bearbeiter: Martin Heberling VORLAGE: (PA/VV) 9/47 Trends der Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung in der Region Heilbronn-Franken Die Veränderung der Bevölkerungszahl und -zusammensetzung sowie die räumliche Verteilung ökonomischer Aktivität wirken in viele gesellschaftliche Bereiche hinein. Die Umsetzung sowie die Weiterentwicklung des Regionalplans Heilbronn-Franken 2020 sind nur mit Kenntnis der raumrelevanten Entwicklungen möglich. Aus diesem Grund hat der Regionalverband das Raumbeobachtungssystem Heilbronn-Franken eingeführt, das auf der Homepage unter www.regionalverband-heilbronn-franken.de zugänglich ist. Letztmals hat sich der Planungsausschuss mit der sozio-demografischen und sozioökonomischen Entwicklung der Region vor einem Jahr, am 7. April 2014, befasst (Vorlage (PA) 8/205). Zu den Trends der Bevölkerungsentwicklung zählen zuerst der Demografische Wandel, die Reurbanisierung sowie die Europäische Binnenwanderung, die seit 2010 zu großen Wanderungsgewinnen in Baden-Württemberg und in der Region Heilbronn-Franken führt. Nach der Bevölkerungsvorausrechnung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg aus dem Jahr 2014 wird die Europäische Binnenwanderung in Baden-Württemberg bis 2020 zu Bevölkerungsgewinnen führen. Ab 2020 wird sich der Demografische Wandel, der sich durch ein Geburtendefizit auszeichnet, als bestimmender Trend durchsetzen, was zu sinkenden Bevölkerungszahlen und zu einem steigenden Anteil älterer Altersgruppen führt. Reurbanisierung bezeichnet das Phänomen, dass sich die Zuzüge auf verdichtete Räume konzentrieren. Die ungleiche Verteilung der Zuzüge im Raum führt zu einer erheblichen räumlichen Ausdifferenzierung hinsichtlich der Auswirkungen des Demografischen Wandels. Die Beschäftigungsentwicklung in der Region Heilbronn-Franken ist positiv. Seit Jahren steigen die Beschäftigtenzahlen. Dies geht auf die Unternehmen zurück, die sich am Markt wettbewerbsfähig positionieren und Arbeitsplätze schaffen. Derzeit folgt die wirtschaftliche Entwicklung den Regeln der Wissensökonomie: Viele Unternehmen der Region HeilbronnFranken sind exportorientierte Unternehmen, die den Weltmarkt bedienen. Sie müssen ihre Leistungen entweder günstiger oder qualitativ hochwertiger anbieten als die weltweite Konkurrenz. Gegenüber Niedriglohnländern ist der Wettbewerb über den Preis nur bei hohem Automatisierungsgrad, der zu einem Effizienzvorsprung führt, zu gewinnen. Die Alternative ist, die Qualitätsführerschaft zu übernehmen oder ein völlig neues Angebot zu entwickeln, was einen höheren Preis gegenüber der Konkurrenz rechtfertigt. Diese Rahmenbedingungen, die für den Dienstleistungssektor wie für das produzierende Gewerbe gleichermaßen gelten, fordern von den Unternehmen der Region Heilbronn-Franken, die auf dem Weltmarkt tätig sind, einen hohen Wissenseinsatz bei der Leistungserbringung. Die wissensbasierte Ökonomie bewirkt in der Regel kumulative Entwicklungsprozesse, was bedeutet, dass die Chancen für künftigen Erfolg in der heutigen Position angelegt sind. Es ist daher grundsätzlich davon auszugehen, dass die Unternehmen, die ihre Leistungen bereits heute auf hohem Niveau erbringen, auch künftig höchstes Niveau anbieten können. Die 2 Nachfrage nach qualifiziertem Personal wird daher vermutlich, anders als die Bevölkerungszahl, weiter steigen. Die Frage ist, wie der steigende Bedarf an Arbeitskraft bei sinkenden Bevölkerungszahlen in der Vergangenheit gedeckt wurde und was die Differenz aus Nachfrage nach Arbeitskraft und kleiner werdendem Angebot an Arbeitskraft für die Region Heilbronn-Franken und seine Teilräume bedeutet. Beschlussvorschlag: Kenntnisnahme Die Folien des Vortrags werden als Tischvorlage verteilt.
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