Aktueller Hospizbrief - Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.

Ausgabe 2014
Wolfsburger Hospizbrief
Mitteilungs- und Informationsblatt des Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.
Kontinuität in der Wolfsburger Hosizparbeit
Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen
und Freunde des Wolfsburger
Hospizvereins,
1995 gründeten engagierte
Wolfsburgerinnen und Wolfsburger
den Verein Hospizarbeit-Region
Wolfsburg e.V., 2005 öffnete unser
Hospizhaus seine Türen. Das
heißt, 2015 feiern wir gleich zwei
Jubiläen. Sie sind Ausdruck einer
kontinuierlichen und anerkannten
Arbeit – von der Vermittlung des
Hospizgedankens, über den Aufbau
des Hospiz- und Palliativnetzwerkes
in Wolfsburg bis zum täglichen
Betrieb unserer heutigen Angebote.
Basis für die kontinuierliche
Weiterentwicklung der Hospizarbeit
in Wolfsburg und Umgebung
ist und bleibt die konstruktive
Zusammenarbeit unserer
hauptamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sowie der vielen
Ehrenamtlichen. Sie sind nicht nur das
sprichwörtliche Rückgrat, sondern vor
allem Herz und Seele unserer Arbeit.
Verantwortlichkeiten geändert
Zur weiteren Verstetigung
und Konsolidierung unseres
„Wirtschaftsbetriebes“ trägt
auch die neue Aufgabenteilung
zwischen Vereinsvorstand und
Geschäftsführung bei. Die
Verantwortung für das gesamte
operative Geschäft liegt künftig
bei der Geschäftsführung, deren
Kompetenzen eine Geschäftsordnung
regelt. Der Vorstand behält seine
Kontrollfunktion gegenüber der
Geschäftsführung, zieht sich jedoch
aus dem laufenden Geschäft zurück,
um sich stärker strategischen
Aufgaben widmen zu können.
Das beschloss die
Mitgliederversammlung am 14. Mai
2014 in einer Satzungsänderung.
Vorausgegangen waren intensive
Gespräche und Diskussionen
in verschiedenen Gremien, mit
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie Ehrenamtlichen.
Neue Aufgaben
Ein wichtiger Baustein für die
strategische und inhaltliche
Weiterentwicklung ist bereits
definiert. Wir möchten uns künftig
auch der Begleitung schwerstkranker
Kinder widmen. Dazu wollen wir
sehr eng mit den benachbarten
Hospizvereinen der Region Wolfsburg
und Braunschweig zusammenarbeiten.
Die notwendigen Vorbereitungen
dafür sind getroffen.
Auch diese Aufgabe können wir nur
erfolgreich umsetzen, wenn uns wie in
der Vergangenheit viele Ehrenamtliche
engagiert unterstützen.
„Nur zusammen sind wir stark.“
Ihr Günther Wagner
Jubiläumsjahr 2015
Im nächsten Jahr feiern wir
20 Jahre Hospizverein und 10
Jahre Hospizhaus in Wolfsburg.
Die Planungen sind im vollen
Gange. Den Auftakt feiern
wir mit einem ökumenischen
Gottesdienst in der Wolfsburger
Christus-Kirche. Merken Sie
sich dafür den 20. März 2015
vor. Wir freuen uns, Sie zu
sehen.
inhalt
Auszug, Umzug, Einzug 3
Neues Leitbild . . . . . . . .4
Schatzsuche. . . . . . . . . 7
Sterbebegleitung für
Kinder . . . . . . . . . . . . . .8
Das Leben ist wie ein
Gletscher. . . . . . . . . . .10
Hospiz macht Schule. .12
Besucher im Hospizhaus. . . . . . . . . . . . . . 13
Termine . . . . . . . . . . . 16
Wolfsburger Hospizbrief
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Impressionen aus dem Hospiz-Haus
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Wolfsburger Hospizbrief
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Auszug, Umzug, Einzug
Seit über einem Jahr haben wir wieder in der
Eichendorffstraße ein Zuhause für die Gäste und für
uns. Jeder dürfte annehmen, dass der Hospizverein
seitdem die Hektik des Umbaus und des Einzuges
vermisst. Das kann ich nicht bestätigen. Das Einleben
im Hospizhaus hat fast so viel Energie gekostet,
wie der gesamte Umbauprozess. Die haupt- und
ehrenamtlichen Mitarbeiter haben sich zusammen
eingesetzt und wir finden heute wieder ein Hospiz
vor, in dem unsere Gäste hospizlich versorgt werden.
Aufgaben, die im Verborgenen bewältigt wurden,
haben enorm Zeit gekostet.
Qualität sicher stellen
Alle 21 niedersächsischen Hospize haben gemeinsam
ein eigenes Qualitätsmanagement entwickelt, das
in den kommenden
Monaten bei uns
eingeführt wird. Dafür
haben wir seit einigen
Tagen den so genannten
„Prüfleitfaden“. Die
gelebte Qualität und die
messbare Qualität sind
zwei wichtige Aufgaben, die wir verbinden müssen.
Gerade in der Arbeit der Pflege ist ein professionelles
Qualitätsmanagement unabdingbar. Wir werden alles
daran setzten, dass wir in Wolfsburg das „Gütesiegel
- stationäres Hospiz Niedersachsen“ erhalten.
In den vergangenen Monaten haben wir uns ein
Leitbild erarbeitet – in Kooperation mit einer
Studentengruppe von der Fachhochschule in
Nordhausen. Dieser Prozess hat gezeigt, wie
engagiert die Menschen in unserem Hospizverein
arbeiten. Egal, ob sie nun angestellt sind oder sich
freiwillig engagieren. Das Leitbild finden Sie auf der
folgenden Seite.
Auf unserem Weg
Das Palliativ-Netzwerk-Wolfsburg ist noch nicht so
bekannt, wie es sein sollte. Durchschnittlich betreuen
unsere Koordinatorinnen täglich 22 Patienten im
Netzwerk. Um die Koordinationsaufgaben zu
meistern, haben wir mehr Personal eingestellt.
Im September 2014 bezogen die Kolleginnen im
Dachgeschoss die neu gestalteten Büroräume des
Palliativ-Netzwerkes. Natürlich haben wir immer
einen Weg vor uns, den wir gemeinsam gehen
müssen. Beispielsweise in der Organisation der
Abläufe oder in der so wichtigen Kommunikation
sehe ich Herausforderungen. Der Raum der Stille,
die Spendertafel oder der Personalbereich werden
bald fertig gestellt. Auch mir geht es manchmal
nicht schnell genug. Aber ich sehe vorrangig all das
Erreichte und kann mich daher in guter Geduld üben.
An dieser Stelle möchte ich Sie ansprechen und
nochmals ermutigen, dass Sie bei Gesprächsbedarf
auf Ihren Ansprechpartner im Hospizhaus zugehen.
Ich freue mich auf Sie und auf die Begegnungen im
Hospizhaus.
Ihr Lucas Weiß, Geschäftsführer
Gütesiegel “Stationäres Hospiz Niedersachsen”
Damit Hospize auch weiterhin in der bekannten Qualität wahrgenommen werden, haben sich die stationären
Hospize in Niedersachsen zusammengeschlossen und in einem dreijährigen Prozess Qualitätsstandards erarbeitet.
Die Einrichtungen, die sich diesen Standards stellen, erhalten ein Gütesiegel, das die Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V. vergibt. Dieses Gütesiegel in Niedersachsen ist bisher einmalig im Bereich der
Hospize in Deutschland. Unter wissenschaftlicher Begleitung ist es gelungen, auch die Beziehungsarbeit in der
hospizlich-palliativen Pflege messbar zu machen.
Anlässlich der ersten Gütesiegelverleihung an das Hospiz-Haus Celle sagte Niedersachsens Ministerin für
Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Cornelia Rundt, im September 2014: “Das, was die betreuenden Frauen
und Männer – ob haupt- oder ehrenamtlich engagiert – in den niedersächsischen Hospizen leisten, verdient meine
größte Hochachtung. Sie begleiten andere auf dem vielleicht schwersten Weg. (...) Lässt sich die Arbeit, die Tag
für Tag haupt- oder ehrenamtlich in den niedersächsischen Hospizen geleistet wird, qualitativ überhaupt messen? Diese Frage haben Sie, die Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen und die niedersächsischen
Hospize, versucht, in dreijähriger Arbeit und unter wissenschaftlicher Begleitung zu beantworten. Es wurden
Bewertungskriterien erarbeitet, mit denen subjektive Eindrücke und Gefühle abbildbar gemacht werden können.
So sollen künftig die betreuten Menschen sowie ihre Angehörigen nach ihren Eindrücken, Empfindungen und
ihrer Zufriedenheit befragt werden.”
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Neues Leitbild fomuliert Selbstverständnis
In gemeinsamer Arbeit erstellten im Frühjahr 2014
Haupt- und Ehreamtliche, unterstützt von Studenten
der Fachhochschule Nordhausen, ein Leitbild für den
Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.
Das Leitbild formuliert das Selbstverständnis und
die Grundprinzipien des Vereins. Nach innen soll es
motivieren und allen Beteiligten Leitlinien für ihr
Handeln geben. Nach außen soll es deutlich machen,
wofür unser Verein und jedes seiner Mitglieder steht.
Leitbild – Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.
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Die ambulante und stationäre Hospizarbeit bilden in Wolfsburg eine Einheit in
Einem liebevoll gestalteten Haus mit gepflegtem Garten – dem Hospizhaus
Mit zentraler Anbindung und doch in ruhiger Lage – wir sind mittendrin.
Spezialisiert sind wir auf die Begleitung unheilbar kranker und sterbender Menschen bis zum Tod.
Trauernde Kinder und Erwachsene finden Zuflucht in unseren persönlich geprägten Trostinseln.
Eine Kultur der Wertschätzung jedem Menschen gegenüber ist uns dabei besonders wichtig.
Reich an Ideen sind unsere Pflegenden, die frei, quer und schief denken, und stets
Beherzt improvisieren können, ohne aktive Sterbehilfe zu leisten.
Entscheidend sind für uns Flexibilität und die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit in Verbindung mit
Nächstenliebe, der ein Menschenbild zugrunde liegt, das Vielfalt in allen Facetten anerkennt.
Essen wird hier mit Liebe nach speziellen Wünschen zubereitet und spricht alle Sinne an.
Individualität und Geselligkeit garantieren unsere offene Küche und hauseigene Hauswirtschaft.
Natürlich sorgen wir für eine private und behagliche Atmosphäre.
Zugehörige unserer Gäste sind herzlich willkommen und immer sehr erwünscht.
Unser Prinzip ist es, Mitarbeitende an Entscheidungsprozessen aktiv zu beteiligen.
Haupt- und Ehrenamtliche ergänzen und unterstützen einander.
Aufgetankt wird in Gesprächen und Auszeiten, ebenso in zwischenmenschlichen Begegnungen
Unbürokratisch sorgt unsere Verwaltung für eine reibungslose Organisation.
Stetige Horizonterweiterung ist uns Verpflichtung und
Ermöglicht somit ein Höchstmaß an individueller ambulanter und stationärer Fürsorge.
Geben und Nehmen kennzeichnen unsere Arbeit: jede Spende wird gewürdigt und gebraucht.
Einzigartige Orte der Betreuung gestalten wir bei Ihnen zu Hause oder in unserem Hospizhaus.
Bildung sichert uns Qualität. Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sind elementar für uns.
Einfühlsam berät unser Sozialdienst in Situationen, die von Abschied geprägt sind.
Nur zusammen sind wir stark!
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Suche nach dem Unbekannten - Ein Leserbrief
Liebe Freundinnen und Freunde der Hospizarbeit,
wer wollte bestreiten, dass sich unser Hospizgarten
seit dem Frühjahr prächtig entwickelt hat?
Kräutergarten, Hochbeet, der blumengeschmückte
Rasen, der Strandkorb und auch ein kleiner
Gartenteich entstanden nach sorgfältigen
Vorüberlegungen und erfreuen sich - ganz
hospizgemäß - liebevoller Aufmerksamkeit und
Fürsorge durch viele Menschen, die bei uns im Haus
leben und arbeiten.
So weit so gut und alles nach Plan - gäbe es da nicht
rätselhafte Eingriffe von unbekannter Hand!
Ich meine die Sache mit den Fischen. Erst waren es
zwei, die zu unserer Überraschung im
Gartenteich schwammen. Dann waren sie
wieder verschwunden und seit Juni sind es drei
kleine Goldfische, die uns von einem oder einer
Unbekannten zur Pflege untergeschoben wurden.
Trotz hartnäckiger Befragung einiger Verdächtiger
hat sich bis zum heutigen Tage niemand zu dieser
Schenkung oder Leihgabe (?) bekannt. Das wäre
jedoch inzwischen durchaus möglich. Ich möchte mit
diesem Leserbrief sogar ausdrücklich Mut machen,
sich zu outen.
Der oder die Unbekannte hätte weder Vorwürfe oder
sonstige Nachteile zu befürchten, denn 1. hat der
Charme der drei Goldies es verhindert, sie einfach
anderswohin zu evakuieren und 2. alle Fragen zu
ihrer Versorgung sind inzwischen ausdiskutiert
und bis in den Herbst hinein geregelt: z.B.
Wasserstand und Wassertemperatur werden alle
zwei Tage kontrolliert und korrigiert. Das Futter (im
Fachgeschäft erworben!) steht im Bücherschrank der
Hospizdiele. Die Fütterungen und die Reinigung des
Wasserpumpenfilters werden in einem ebenfalls dort
liegenden Kalender dokumentiert. Eine Zeitschaltuhr
regelt die Pumpe für das Wasserspiel und sorgt so für
die ausreichende Versorgung mit Sauerstoff. Zu loben
ist auch, dass freundliche Hospizler/innen mittags
den Sonnenschirm auf der Terrasse so platzieren, dass
er Schatten auf den Teich wirft. Das verhindert den
übermäßigen Algenwuchs, usw., usw.
Im Herbst allerdings ist die Übersiedlung der drei
Fische in ein größeres befreundetes Gewässer
unausweichlich. Den Winter könnten sie in unserem
kleinen Teich nicht überleben.
Wem wir die Fische dann anvertrauen, das wissen wir
zurzeit noch nicht. Wenn Sie, liebe Unbekannte, oder
Sie, lieber Unbekannter, dazu eine Meinung haben
oder vielleicht den liebenswürdigen Fischlein selbst
wieder ein Quartier anbieten wollen (???) --- Bitte
sehr! Zögern Sie nicht, sich bei uns im Hospiz zu
melden!
Das, liebe Leserinnen und Leser, meint mit
hospizlichen Grüßen, Ihr HU Braun
Tierischer Gast
Im Hospizhaus besteht
eine besondere
Atmosphäre. Das spürte
offensichtlich auch eine
Amsel, die im ruhigen
Garten im Sommer ihre
fünf Eier ausbrütete.
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Mitarbeiterinnen stellen sich vor
Vielen werde ich bekannt sein. Da sich in den letzten Monaten viel getan hat,
möchte ich mich erneut kurz vorstellen:
Mein Name ist Danny Hase. 1979 in der Region Prignitz geboren, diente
ich nach dem Abitur beim Heeresmusikcorps in Neubrandenburg. Nach
meiner Ausbildung zum exam. Krankenpfleger, arbeitete ich auf einer
interdisziplinären Wachstation im Kreiskrankenhaus Prignitz. Dann folgte der
Umzug nach Wolfsburg. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich Mitglied in einem
Spielmannszug, wodurch ich auch diverse musikalische Ausbildungen genossen
habe, die ich an der Bundesmusikschule in Alt Gandersheim absolvierte. Daher
spielt die Musik eine große Rolle in meinem Leben. Nicht nur das Spielen
der melodischen Instrumente, sondern auch das Dirigieren, Komponieren und
Arrangieren von Musikstücken gehört dazu.
Im Laufe der Zeit begegneten mir das Sterben und der Tod immer wieder und
im Krankenhaus war ich nie zufrieden damit, auf welche Weise der Ablauf und
Umgang damit erfolgt. Man hatte kaum Zeit sich um die Patienten und deren
Angehörige zu kümmern. Ich möchte nicht als Pfleger, sondern als Freund und
Begleiter gesehen werden und unseren Gästen, zusammen mit den Angehörigen, ein „letztes Zuhause“ geben.
Seit April 2005 arbeite ich im Hospizhaus Wolfsburg. Kurz nach meinem Eintritt absolvierte ich 2006
die Weiterbildung „Palliativ Care“. Da das Haus jung und alles im Aufbau war, wurden alle mit den
unterschiedlichsten Aufgaben vertraut gemacht. 2007 wurde ich zum „Hygienebeauftragten für stationäre
Altenpflege“ ausgebildet. Im gleichen Jahr änderte sich die Leitung des Pflegedienstes und ich übernahm
die stellvertretende Leitung der Pflege. Damit verbunden ermöglichte man mir eine Fachweiterbildung zur
„Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege“ (ehemals Pflegedienstleitung) zu absolvieren, die ich 2011
erfolgreich abschloss.
Die Hospizpflege setzte sich in den vergangenen Jahren in der Gesellschaft immer weiter durch, wurde
bekannter. Niedersachsen ist das erste Bundesland, das eine eigene „Kontrolle“ der Hospize verlangt und
erarbeitete mit Delegierten der Hospizhäuser ein „Gütesiegel für stationäre Hospize in Niedersachsen“. Für
unser Haus nahm ich an dieser Pionierarbeit teil, die gleichzeitig eine Ausbildung zum „externen Auditor für
stationäre Hospize in Niedersachen“ beinhaltete. Dafür bereise ich die niedersächsischen Hospize und bin
immer mal wieder außer Haus. Die Mitglieder der „Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft Niedersachsen e.V.“
beriefen mich 2014 für drei Jahre in den Qualitätsausschuss.
Nach dem Umzug ins „neue Hospiz“ hat die Geschäftsführung im Oktober 2013 eine zusätzliche halbe
Leitungsstelle in der Pflege geschaffen, um die Aufgaben und das Qualitäts- und Hygienemanagement
auszubauen. Diese Stelle besetze ich. Dazu gehört seit Februar 2014 auch die Leitung der Hauswirtschaft.
Das Ziel ist ein gemeinsamer Weg mit allen MitarbeiterInnen, die direkt mit unseren Gästen arbeiten. Dafür
stehe ich ein.
Also, viel zu tun, wenig Zeit…auf geht’s!!!
Mein Name ist Patricia Winterwerber-Kant. Ich bin 44 Jahre alt,
verheiratet und habe einen fünfjährigen Sohn. Nach meiner Ausbildung zur
Bürokauffrau sammelte ich Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen der
Pharmaindustrie in Bayern. Aus privaten Gründen zog ich nach Niedersachsen
und brachte dort meinen Sohn Philip zur Welt. Nach der Geburt absolvierte
ich eine Ausbildung zur Tagesmutter und gründete eine Kindertagespflege,
um Beruf und Privatleben in Einklang zu bringen. Ein Kindergartenplatz
hat es mir ermöglicht, eine Halbtagsstelle anzunehmen. Die kaufmännische
und organisatorische Mitarbeit im Hospiz gibt mir, anders als frühere
Arbeitsstellen, das Gefühl, einer überaus sinnvollen und sozial wichtigen
Beschäftigung nachzugehen.
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Auf „Erinnerungs – Schatzsuche“
Trostinsel - Gruppenaktion
Auf gemeinsame Schatzsuche begaben sich acht
trauernde Kinder und Jugendliche auf dem TrostinselAußengelände. Aufregend und bewegend war das
Suchen versteckter Goldstücke und Verzierungen,
hier war Schnelligkeit und ein gutes Auge gefragt.
Kleine Kartons wurden dann hübsch und kreativ
beklebt, bemalt, verziert und mit Erinnerungsschätzen
an die geliebten Verstorbenen gefüllt.
In der Pause eroberten Kinder und ehrenamtliche
Helferinnen das toll gebackene Piratenschiff. Ein
Genuss.
An diesem schönen Nachmittag hatten die Kinder
Kontakte zu anderen Betroffenen und sichtlich
Spaß. Zwischendurch entstanden beim Gestalten
und Naschen Gespräche, die Erinnerungen an die
Verstorbenen ganz lebendig machten.
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Sterbebegleitung für Kinder - Vereine arbeiten zusammen
Wolfsburger Nachrichten, 20. August 2014
Ein regionaler Verbund soll die Hospizarbeit über
Stadtgrenzen hinweg ermöglichen.
Von Katrin Teschner
Braunschweig. Mit Leid, Sterben und Tod in der
Familie fertig zu werden, gehört zu den schwersten
Prüfungen im Leben - umso mehr, wenn es sich um
unheilbar kranke Kinder handelt. Ehrenamtliche
Mitarbeiter der Hospizarbeit helfen Familien dabei,
ihren schwierigen Alltag zu bewältigen. Damit diese
Hilfe nicht an Stadt- und Landkreisgrenzen stößt,
haben sich Vereine in unserer Region in einem
Verbund “Kinderhospizarbeit” vernetzt.
Rund 25 ehrenamtliche Kinderhospizarbeiter
kooperieren in diesem Verbund. “Wenn eine Familie
betreut werden muss, schauen wir, wer gerade freie
Kapazitäten hat”, sagt Ulrich Kreutzberg von der
Hospizarbeit in Braunschweig. Er erzählt von einem
14-jährigen Mädchen, das an Muskelschwund
leidet. Ihre Mutter ist schon an derselben Erkrankung
gestorben. Zwei Ehrenamtliche aus Braunschweig
und Salzgitter betreuen die Familie, sie kümmern sich
um das Kind, entlasten von Zeit zu Zeit den Vater,
damit er mal Luft hat, Dinge zu erledigen.
In einem anderen Fall helfen Ehrenamtliche aus
Wolfsburg und Braunschweig seit Jahren einer
mittlerweile 22-jährigen Frau, die an einer
Hirnrückbildungs-Erkrankung leidet. “Die
Sterbebegleitung von Kinder erfolgt immer zu zweit”,
sagt Kreutzberg. Die Betreuung kann Jahre dauern,
sollte ein Ehrenamtlicher ausfallen, bleibt immer
noch eine weitere vertraute Person.
Manchmal ist auch schnelle Hilfe nötig. Zum Beispiel
wenn an einem Freitagnachmittag der Anruf kommt,
dass bei einer unheilbar Kranken die
Beatmungsmaschine abgestellt wurde und die Familie
dringend unterstützt werden muss - wie kürzlich in
Wolfenbüttel geschehen. Der Verbund stellt
sicher, dass es keine Betreuungslücke gibt.
Roswitha Bender von der Hospizarbeit Braunschweig
weiß aus Erfahrung, wie wichtig diese Unterstützung
für die Familien ist. “Die Pflege eines schwer
kranken Kindes ist nicht nur psychisch sehr
belastend, sondern auch extrem kräftezehrend - es
bleibt oft kaum noch Zeit für irgendetwas
anderes”, sagt sie. “Irgendwann geht man auf dem
Zahnfleisch.” Zwangsläufig kämen mitunter
auch Geschwisterkinder zu kurz. Die Mitarbeiter
müssten sich deshalb oft um die Brüder und
Schwestern kümmern, ein offenes Ohr für ihre Sorgen
und Nöte haben. Manche Eltern suchen außerdem
häufig einen einfühlsamen Gesprächspartner, der sie
auf dem Weg der Krankheit und in der Trauerphase
begleitet.
Das kann für die ehrenamtlichen Hospizarbeiter
selbst sehr belastend sein. Die Vereine achten bei der
Auswahl der Helfer deshalb darauf, ob sie der
Aufgabe gewachsen sind. “Es reicht nicht, einfach
nur helfen zu wollen”, sagt Wiebke Andresen von der
Hospizinitiative Salzgitter. Wer sich engagieren will,
muss zunächst einen Kursus absolvieren.
Der Verein Kinderhospiz “Löwenherz” aus Syke bei
Bremen arbeitet seit Jahren mit Hospizvereinen in
der Region zusammen und schult Ehrenamtliche. Sie
lernen, wie Menschen in Krisensituationen reagieren,
die Auswirkungen unterschiedlicher Krankheitsbilder
von Kindern kennen und beschäftigen sich mit den
Themen Sterben, Tod und Trauer. Am Ende hilft auch
der regelmäßige Erfahrungsaustausch mit anderen
Ehrenamtlichen, um belastende Erlebnisse zu
verarbeiten - auch dafür ist der regionale Verbund da.
Ansprechpartner
Die Hospizvereine in der Region planen, eine zentrale
Nummer einzurichten. Bis es soweit ist, müssen sich
Betroffene an folgende Nummern wenden:
Braunschweig: 0531/16477
Bad Harzburg: 05322/2501
Gifhorn: 05371/942608
Goslar: 05321/84899
Helmstedt: 05351/544839
Peine: 05171/4019110
Salzgitter: 05341/46993
Wolfenbüttel: 0171/6226606
Wolfsburg: 05361/6009290
Wolfsburger Hospizbrief
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Licht im Dunkel der Trauer um Kinder
Erstmals seit vielen Jahren gab es in
Wolfsburg im Dezember 2013 wieder
einen zentralen Gedenkgottesdienst für
verstorbene Kinder. Klinikseelsorge,
Hospizverein, AWO, Kinderklinik und
der Heidi - Förderverein luden dazu in
die Kreuzkirche Wolfsburg ein.
In der Kuppel der runden Kirche hing
ein Sternennetz aus vielen Lichtern.
Darunter befestigt waren wiederum
Sterne, auf denen die Namen der
verstorbenen Kinder geschrieben
standen. So saßen die Trauernden
„unter dem Himmel“, in dem wir unsere
Kinder nun wissen wollen, hoffen,
fragen, zweifeln, vertrauen. Unter
dem Thema: „Zeit, die uns verbindet“
wollten die Vorbereitenden ebenfalls
einen Verbindungszeitraum schaffen.
Einen Gottesdienst, in dem die Trauer einen Raum
finden darf. Eine Zeit, die noch einmal ganz dem
verstorbenen Kind gehört. Gebete, Liedvorträge,
Gemeindelieder, das Altarbild in der Kreuzkirche
und die Predigt waren zart tastende Bewegungen
um die Frage: Wie begrenzt oder vielleicht auch wie
durch Gott geweitet ist die „Zeit, die uns mit unseren
verstorbenen Kindern verbindet“?
Und es wurden Lichter entzündet. An der Osterkerze
als Symbol der Auferstehung, der Begrenzung des
Todes, der Hoffnung auf ein Wiedersehen nach dem
Tod, wurden die Gedenkkerzen für die verstorbenen
Kinder entzündet und auf ein Steinkreuz im Zentrum
des Altarraumes gestellt. Lichtpunkte des Vertrauens
im Dunkel der Trauer.
Musikalisch ausdrucksstark und engagiert begleitet
haben die 16-jährige Julia Huhnholz und die
Organistin Eva Keupp den Gottesdienst. Besonders
der mutig zarte Gesang der vorgetragenen Balladen
durch Julia Huhnholz und die Meditationsmusik zum
Kerzenritual berührten die Gottesdienstbesucher.
Nach dem Gottesdienst gab es bei Tee und Keksen
und am Büchertisch die Gelegenheit, einander
zu begegnen. Zeit, um an gemeinsam erlebte
Trauerabschnitte anzuknüpfen. Zeit, sich zu
vergewissern, dass Trauer nicht nur allein erlebt wird.
Termin: “Gottesdienst zum Gedenken unserer
verstorbenen Kinder” am Sonntag, den 14. Dezember
2014, um 16 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche,
Röntgenstraße 81, 38440 Wolfsburg
Vielfalt des Ehrenamtes
Das bürgerschaftliche Engagement in Wolfsburg soll
gestärkt werden. In diesem Zusammenhang führt die
Stadt Wolfsburg in den kommenden Monaten eine
Bestandsaufnahme zu bestehenden Ehrenämtern
durch. Dazu wird auch unser Hospizverein schriftlich
befragt.
„Auch wir sind auf Spenden und die Arbeit der
Ehrenamtlichen angewiesen. Deshalb bin ich
dankbar, dass sich viele Menschen auf diese Art in
die Hospizarbeit einbringen. Ohne freiwillige Hilfe in
der Begleitung, der Hauswirtschaft, der Verwaltung,
der Rezeption, der Gartengestaltung und…und…
.und….wäre unser Hospizhaus nicht zu führen“, sagt
Lucas Weiß. Der Hospizverein stellt sich regelmäßig
auf den Ehrenamtsbörsen der Stadt Wolfsburg vor.
Beim letzten Mal standen Christa Prause, Lucie
Schirren, Helga Witke, Waltraut Hähnel und Brigitte
Rossdeutscher in der Bürgerhalle des Rathauses für
Gespräche, Fragen und Informationen zur Verfügung.
Viele Interessierte waren überrascht zu erfahren,
dass sich neben der Sterbebegleitung zahlreiche
andere Tätigkeitsfelder für ein Ehrenamt anbieten.
Beeindruckend war insbesondere das Interesse junger
Menschen.
Wolfsburger Hospizbrief
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Das Leben ist wie ein Gletscher
Von Martin Frosch, Palliativmediziner aus Osloß
Ich muss doch auf dich aufpassen, sagt sie, hat er immer gesagt, und streicht ihm leise flüsternd über das
schüttere Haar, streichelt sein Gesicht und nimmt ihn in die Arme. Feuchte Augen hat sie und ein paar stille
Tränen rollen ihr über die Wangen. Sie ist immer sehr geschickt gewesen mit ihren Händen: stricken, häkeln,
die Landwirtschaft, Haushalt, die Kinder mit allem Drum und Dran, und hatte sie nicht Schneiderin gelernt - sie
mit den verkrüppelten Händen. Vielleicht wurde sie deswegen so geschickt, war so eifrig dabei, um sich und den
andern allen zu beweisen, dass sie ganz Frau ist und ihren Mann stehen kann. - Ich muss doch auf dich aufpassen,
das hat er gesagt, und er hat es getan, und die Jahre sind vergangen.
Es war ihm nicht gut mehr, man musste schon laut genug mit ihm reden, die Antworten waren nicht immer
Antworten. Aber das war nicht wichtig, er sagte etwas und war ruhig und zufrieden, auch wenn ihm das Kreuz
schmerzte und die Knie. Das Altern schüttelt unsere alten Lebensäste und manchmal fällt ein Apfel vom
Birnbaum, und die Wurzeln sind knorrig und die Rinde, und Hunger und Durst werden zu Nebensächlichkeiten,
wenn nur die Ruhe nicht gestört wird.
So vergaß er nicht seine Frau und erkannte den Arzt und freute sich, beide zu sehen und ertrug die Nadel im Arm,
dass er nicht ganz austrocknete, und ging doch seinen Weg des Abschiedes. Ganz still blieb er zum Schluss und
kehrte in sich und ließ sie im Stillen zurück. Er spürte ihre Nähe und wenn sie ihm die Wangen zärtlich berührte,
ihn wusch, säuberte und die Kissen schüttelte, damit er seine Bequemlichkeit hatte.
Vielleicht dachte er müde ‚Ich muss doch auf sie aufpassen’ - Worte hatte er schon genug gesagt.
Und sie erwachte aus dem unruhigen Schlaf in den Morgenstunden, weil sein Atem wie das Öffnen eines Ventiles
einer Dampflok stoßweise ging, als ob er eine schwere Last bewegte. Und ein Kochen war, wie eine zähe Suppe
auf dem Herd. Und das schreckte sie, und der Arzt machte ein ernstes Gesicht und gab ihm eine Spritze, um seine
Mühe zu erleichtern.
Das Leben, sagt er zu ihr, ist großer Vorrat, der in vielen Jahren durch all das aufgefüllt wird, was wir tun und
denken, vielleicht ist es ein Gletscher, auf den es regnet und schneit, über den Ereignisse laufen und auf dem sich
manches abspielt, der alles erträgt und aufnimmt und speichert. Und auf dem Boden, am Grund schmilzt er durch
den Druck, durch die Ereignisse. Der Vorrat ist groß und die Masse ist stark, im Lauf der Zeit ändert sich das
Wachsen und das Schmelzen.
Ein Glucksen und Brodeln hört man, wenn das Wasser über die Steine quillt, sich mit Luft vermischt und Blasen
bildet und dann verläuft es sich und wird still, und es versickert. Stille ist und der Vorrat verlaufen und wir sehen
ein Ende und wissen, dass wir nun selbst aufpassen müssen auf uns.
Das Leben ist verlaufen, der große Gletscher mit all dem Leben versickert in ein anderes Sein, wie das Wasser,
das über die Steine gesprungen ist, im weichen Boden sich verwandelt zu Neuem.
Wolfsburger Hospizbrief
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Ausgabe 2014
Seite
11
Brief von Angehörigen
Der Brief erreichte uns über die Webseite des Hosizphauses:
Danke für die Betreuung unserer Schwester
Sehr geehrte Damen und Herren des Hospizhauses in Wolfsburg,
nachdem ich nun langsam das Unumstößliche realisieren kann, dass meine Schwester, Ilona Frank, nicht mehr
unter uns weilt, möchte ich mich auch im Namen meiner Mutti, ihres Sohnes Sebastian, meiner Brüder KlausPeter und Wolfgang, für Ihre Betreuung und Begleitung in den schwersten Wochen ihres Lebens bedanken.
Ihre Einrichtung, hell, freundlich und farbenfroh, der wunderschön gestaltete Garten und Sie alle, die an der
Betreuung teil hatten, haben meiner Schwester die schweren Tage und Nächte, in denen sie mit dem Tod kämpfte,
erträglicher gemacht. Das Herz tut sehr weh, dass ich meine kleine Schwester nicht mehr in den Arm nehmen,
nicht mehr mit ihr in Leipzig auf der Buchmesse fachsimpeln, mit ihr sprechen kann. So geht es uns allen und die
Beisetzung wird den Abschied noch schwerer machen.
Unsere ”Kleine” war sehr gepflegt und mutig, hat doch bis zuletzt noch ihre Späße gemacht, dank Ihrer Fürsorge.
Wir möchten uns mit dem nachfolgendem Zitat bei allen herzlich bedanken:
LIEBE
Es ist nicht wahr, dass sich jeder selbst der Nächste ist, sondern es ist wahr, dass die Liebe zu den Menschen, die
Liebe zu allen, die uns brauchen und auf die wir angewiesen sind, Licht ins Leben bringen.
(Hermann Gmeiner)
Wir wünschen Ihnen alles Gute und vor allem bleiben Sie gesund!
Ihre Ursula Wagner (Leipzig) im Namen von Sebastian Frank, Karla Jacob (Klötze), Klaus-Peter Frank
(Pfaffenhofen) und Wolfgang Frank (Prora)
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Ausgabe 2014
Seite 12
Hospiz macht Schule
Eine Projektwoche in der Deutsch-Italienischen Gesamtschule
„Woran erkennt man, dass ein Mensch tot ist? Wenn Du ihn unter den Armen kitzelst und er lacht
nicht!“
Krankheit ist die schlimmste“ und „wie wird man
Oberarzt“. Ernstes und Lustiges, Leichtes und
Schweres hatten ihren Platz in der Woche.
Die 38 Schülerinnen und Schüler des 3. Jahrgangs
der Deutsch-Italienischen Gesamtschule
beschäftigten sich in der Projektwoche „Hospiz
macht Schule“im März 2014 auf vielfältigste Weise
mit den Themen Veränderung, Krankheit, Sterben,
Tod und Trauer. Themen, denen Erwachsene häufig
ausweichen und Kindern wenig Gelegenheit geben,
ihre eigenen Vorstellungen, Erfahrungen und Fragen
loszuwerden. Am Ende waren die speziell geschulten
Ehrenamtlichen einig: „Diese Woche war sehr
intensiv. Die gemeinsame Arbeit mit den Kindern hat
uns viel Freude gebracht.“
So entstand im Laufe der Woche eine bunte
Ausstellung, über Dinge, die bei einer Krankheit
gut tun, Aufgaben eines Bestatters, wie sich traurige
Gefühle mit Farben ausdrücken können, wie
Trösten geht und vieles andere mehr. Am Freitag
präsentierten die Kinder in einem gemeinsamen
Fest mit vielen Eltern und Großeltern stolz ihre
Ergebnisse.
Ein kindgerechter Film strukturierte als Leitfaden die
Woche. Auf Plakaten, pantomimisch, durch Pflanzen
von Bohnenranken, Schreiben von Trostbriefen und
Befragen zweier Ärzte, die in die Schule kamen,
bearbeiteten sie die Themen. Die Ärzte konnten auf
spannende Fragen der Kinder antworten, wie z.B.
„weshalb wird ein Mensch krank“, „welche
Zum Abschluss tanzten die Schülerinnen und
Schüler ausgelassen gemeinsam mit dem Team des
Hospizvereins den Lastentanz, um froh und mit
vielen Eindrücken ins Wochenende zu starten. Dieses
pädagogische Gesamtkonzept hat sich über viele
Jahre bewährt und wird kontinuierlich evaluiert.
Die Projektwoche „Hospiz macht Schule“ ist ein
Angebot des Hospizvereins Wolfsburg für alle
Grundschulen in Wolfsburg. Bei Interesse wird um
eine frühzeitige Kontaktaufnahme gebeten.
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Sozialministerin Cornelia Rundt besuchte Hospizhaus
Die Bedeutung des Hospizhauses für Wolfsburg
und das hohe Maß an ehrenamtlichem Engagement
betonte kürzlich Wolfsburgs Oberbürgermeister
Klaus Mohrs. Er besuchte mit SPDLandtagsabgeordneter Immacolata Glosemeyer das
Hospizhaus. Bei einem Rundgang durch das Haus
ließen sie sich insbesondere die Arbeitsabläufe
erläutern. Auf Interesse stieß auch das im letzten Jahr
ins Leben gerufene Projekt “Hospiz macht Schule”.
Dafür gestalten ehrenamtliche Mitarbeiter des
Vereins an Grundschulen eine Projektwoche zu den
Themen Krankheit, Sterben, Tod, Trauer und Trost.
Auch Niedersachsens Sozialministerin Cornelia
Rundt, von 1997 bis 2013 hauptamtlicher Vorstand
des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Niedersachsen
e. V., lobte bei einem Besuch die „besondere und
herzliche Atmosphäre“ im Wolfsburger Hospizhaus.
Von ihrer Fachkenntnis überzeugte sie Vertreter
des Wolfsburger Hospizvereins bei Gesprächen
über die Herausforderungen der Hospizarbeit in
Niedersachsen.
Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen zu Gast
Kräftiger Gesang hallte am 11. Juni durch das
Hospizhaus. Zu Gast war die Konferenz des
Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises WolfsburgWittingen. Unter Leitung der Superintendentin
Prof. Dr. Hannah Löhmannsröben trafen sich rund
30 Pastorinnen und Pastoren sowie Leiterinnen
und Leiter von Einrichtungen des Kirchenkreises.
Hauptthema der Konferenz war „Seelsorge in der
Hospizarbeit“. Nach dem Gesang im „Wohnzimmer“
am Klavier erzählte Pastor i.R. Horst-Ulrich
Braun unter dem biblischen Motto „Einer trage
des anderen Last“ aus der hospizlichen Arbeit und
vom hilfreichen Zusammenwirken der Haupt- und
Ehrenamtlichen.
Fragen der Besucher beantworteten nach einem
Rundgang Danny Hase, Lucas Weiß und HorstUlrich Braun. Einige der Gespräche wurden am
Frühstücksbuffet und an den Stehtischen bis zum
Beginn der Konferenz fortgesetzt, die im großen
Schulungsraum stattfand. Als Beispiele für die
„Seelsorge in der Hospizarbeit“ besprachen die
Teilnehmer unter anderem unsere
Abendbesinnungen, die Feiern zur Trauererinnerung,
das Trauercafé, die Sterbebegleitung sowie die
Aussegnungen. Die kirchlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erklärten ausdrücklich ihre Bereitschaft,
diese Arbeit zu unterstützen und zu ergänzen –
sofern dies von den Gästen bzw. ihren Angehörigen
gewünscht ist. Wie aber erfahren die Pastorinnen
und Pastoren, dass jemand aus ihrer Gemeinde im
Hospizhaus ist und einen Besuch wünscht?
Lucas Weiß erläuterte, dass schon bei der Aufnahme
in das Hospizhaus oder in die ambulante Begleitung
geklärt wird, ob Besuch aus der Heimatgemeinde
gewünscht ist. Entsprechend erhält die Gemeinde
eine Benachrichtigung oder nicht. Auch wenn
bei einem Gast erst nach einiger Zeit der Wunsch
erkennbar ist, Kontakt zur Kirchengemeinde zu
haben, erfolgt selbstverständlich die Information.
Jede Hospizkraft, egal ob hauptamtlich oder
ehrenamtlich, ist sensibel für einen solchen Wunsch
und gibt ihn an den Sozialen Dienst, die Pflege oder
Pastor Braun weiter. Das gilt in gleicher Weise für
Christen mit römisch-katholischer oder evangelischreformierter Konfession sowie für Menschen
islamischer Religion.
Bevor sich die Konferenz internen Themen des
Kirchenkreises zuwandte, lud Pastor Braun
herzlich ein, mit interessierten Gruppen (auch
Konfirmanden) das Hospizhaus zu besuchen, um
vor Ort Informationen über die Hospizidee und die
Hospizarbeit zu erhalten.
Mit Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2015 kündigte
Geschäftsführer Lucas Weiß für den 20. März 2015
einen ökumenischen Jubiläumsgottesdienst in einer
der Wolfsburger Kirchen an.
Auch dazu schon heute: Herzlich Willkommen!
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Die Ehrenamtlichen Mitarbeiter im Jahr 2014
Aktuell bringen sich 138 Ehrenamtliche in den Verein Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V. ein.
Spenden für das Hospiz.
Bei der Hospizarbeit steht die zwischenmenschliche Zuwendung zu den Betroffenen, deren Angehörigen
und Freunden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dafür und für die Verbreitung des Hospizgedankens
werben wir um vielfältige Unterstützung. Sie können aktives oder förderndes Mitglied in unserem Verein
und selbst ehrenamtlich tätig werden. Wenn Sie Interesse daran haben, sprechen Sie uns gern an.
Da unsere Arbeit nicht vollständig refinanziert ist, sind wir auf Spenden angewiesen. Mit Spenden
unterstützen Sie die Arbeit unseres Vereins nachhaltig. Zum Beispiel:
•
für den Erhalt und die Entwicklung unserer Qualitätsansprüche
•
für den gesetzlich vorgeschrieben Anteil (10%) des Trägers des stationären Hospiz
•
für die ambulante Hospizarbeit, das Palliativ-Netzwerk und die Trostinsel
Spendenkonto:
Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.
Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg
BLZ: 269 513 11
Kto-Nr.: 027 736 800
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Bunter Besuch
Darf ich vorstellen: Familie Küken. Erheiternde,
bunte Geschöpfe – Marke Eigenbau – die einfach
jeden Besucher und Mitarbeiter sofort in ihren
fröhlichen Bann ziehen. Schön, dass ihr euern Weg
zu uns gefunden habt, einen Dank an die kreierenden
Hände!
Ohne großes Tam-Tam sitzen und hängen sie im
Hospiz und sind ein beliebter Gesprächsanlass.
„Sind die süüüß“, „wo kommen die denn her?“ hört
man allenthalben. Eine kleine Star-Familie, die auch
schon mit Bravour ihr großes Foto-Shooting im
Garten vollführt hat: „Bitte lächeln!“
Wolfsburg! Ein Liebesroman.
Am 20. Mai 2014 besuchte uns an einem lauen
Sommerabend Tom Grote. Speziell für das Hospiz
mit seinen Gästen, Angehörigen und MitarbeiterInnen
las er aus seinem Buch: Wolfsburg! Ein Liebesroman.
Bei fast allen Szenen lag ein Schmunzeln auf den
Gesichtern der etwa 20 Zuhörer. Und manchmal
auch ein glucksendes Lachen. Denn die Wolfsburger
kennen ja ihre Stadt und Tom Grote hat einiges davon
mit viel Wortwitz eingefangen. Auf die Frage, wie
viel Autobiographisches denn in dem Roman stecke,
antwortete er, dass er das oft gefragt wird. Ein Teil sei
wirklich selbst erlebt, aber die Beziehung zu seiner
Line idealisiert dargestellt. Zum Schluss durften sich
die Zuhörer, viele hatten das Buch bereits gelesen,
Lieblings-Textpassagen wünschen. Es gab viel
Applaus und die Frage, ob der Roman fortgesetzt
wird – was wohl nicht unwahrscheinlich ist. Dann
würden wir uns sehr freuen, Tom Grote wieder zu uns
einladen zu dürfen.
Brigitte Werner
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Termine
November 2014
28.11.2014, Trostinsel Lichterfest
28.11.2014, ab 13.00 Uhr, Adventsbasar in der
Waldschule Eichelkamp
29.11.2014, Stand auf Weihnachtsmarkt in Croya
Dezember 2014
An allen Adventssonntagen gibt es im Hospizhaus
ein „Adventliches Beisammensein“ für Gäste,
Angehörige und Interessierte.
3. und 4.12.2014, Info- und Verkaufsstand bei den
Weihnachtsfeiern der ambulanten Pflege der Diakonie
in der Seniorenresidenz Hasselbachtal
6. und 7.12.2014, 11 – 19 Uhr, Adventsmarkt im
Wolfsburger Schloss
14.12.2014, 16.00 Uhr, Gottesdienst zum Gedenken
der verstorbenen Kinder (Heilig-Geist-Kirche in der
Röntgenstraße)
Januar 2015
6.1.2015, 17.00 Uhr, Neujahrsempfang für
Ehrenamtliche
25.1.2015, Grünkohlwanderung (mit Anmeldung)
Bitte sehen Sie auf der Homepage unter www.hospizwolfsburg.de nähere Informationen und weitere
Veranstaltungen.
Veranstaltungen zum Jubiläum
20 Jahre Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V. und
10 Jahre Hospizhaus Wolfsburg – 2015 nehmen
wir beide Jubiläen zum Anlass, auf uns und unsere
Arbeit aufmerksam zu machen. 20 Veranstaltungen,
wie Lesungen, Vorträge, Aktionen, Diskussionen
und Filmvorführungen, würdigen das Geleistete und
blicken in die Zukunft. Den Auftakt bildet am Freitag,
den 20. März 2015, um 15 Uhr ein ökumenischer
Jubiläumsgottesdienst in der Christuskirche
Wolfsburg mit anschließendem Empfang.
Anfang 2015 erscheint eine Sonderausgabe des
Hospizbriefes als Festschrift zum Jubiläum mit allen
Daten zu den geplanten Veranstaltungen.
Impressum
Herausgeber:
Hospizarbeit Region Wolfsburg e.V.
Eichendorffstraße 7-8
38440 Wolfsburg
Telefon: 05361.600929-0
Telefax: 05361.600929-20
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hospiz-wolfsburg.de
V.i.S.P.: Lucas Weiß
Layout: Anke Hummitzsch