Brot des Glaubens - maennerarbeit

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Zwischen Erzgebirge und Vogtland
Nr. 23 vom 7. Juni 2015
1. Sonntag nach Trinitatis
Kurz berichtet
Diakonie-Werkstatt in
neuen Räumen
Zwickau (so) – Luftballons stiegen
in den Himmel, die Löwenzahnband des Lukashauses spielte und
viele waren gekommen zum fest-
Veranstaltungen
6. bis 12. Juni
Aue
Klösterleinkirche Zelle: Erstes
Sommerkonzert im Klösterlein,
mit Matthias Eisenberg (Orgel)
und Susanne Erhardt (Klarinette,
Blockflöte), So. 14.30 Uhr.
Auerbach/Vogtland
Laurentiuskirche: Konzert für
Blechbläser, mit Musik für Blechbläser aus drei Jahrhunderten,
Sa. 17 Uhr.
Bergen/Vogtland
Nikolaikirche: Volkstümliches
Chorsingen, mit Chören des
Vogtlandes, Sa. 16.30 Uhr.
Familiengottesdienst mit der
Band «Kreuzschnabel«, anschließend Gemeindefest, So. 14 Uhr.
Chemnitz
Jakobikirche: Vesper mit Musik,
Werke von Dieterich Buxtehude
und Johann Sebastian Bach, mit
Markus Pfeiffer (Orgel), Sa. 18 Uhr.
Gemeindehaus St. Matthäus:
»Asyl – Chance in unserer Gesellschaft?« – Vortrag und Gespräch,
Mi. 19.30 Uhr.
Kirche Wittgensdorf: Go-X – Extra herzlicher Gottesdienst, zum
Thema »Wir sind doch nicht die
Heilsarmee?! – Wie Nächstenliebe
praktisch wird«, So. 17 Uhr.
Eibenstock
Trinitatiskirche Carlsfeld: Jubelkonfirmationsgottesdienst, mit
Heiligem Abendmahl, So. 10 Uhr.
Frankenberg
Aegidienkirche: Jubiläumskonzert C-Brass unter dem Motto
»Von Barock bis Swing, von Bach
bis Sting, das Chemnitzer Blechbläserquintett«, So. 17 Uhr.
Oederan
Stadtkirche: Konzert mit Harfe
und Gesang, Kompositionen von
bekannten und unbekannten
Stücken, Sa. 17 Uhr.
Plauen
Johanniskirche: Mittagsmusik an
der Orgel, mit Susanne Häußler
(Plauen), Do. 12.05 Uhr.
Zschorlau
Kirche: Konzert mit »Orange
Voices«, deren vorgetragene
Stücke reichen von Gospel über
Soul und Pop bis hin zu Klassik
und Jazz, Sa. 17 Uhr.
Zwickau
Johanniskirche: Gottesdienst mit
Kindersingspiel »Der barmherzige Samariter«, der Kinderchor
der Vier- bis Achtjährigen wird
dieses Singspiel zusammen mit
zwei Schauspielern einstudieren
und unter Leitung von Kantorin
Anne-Doreen Reinhold im Rahmen des Gottesdienstes aufführen,
So. 10 Uhr.
Lutherkeller unter der Lutherkirche: Bluesgottesdienst, mit
Saxophon und Klarinette,
So. 11 Uhr.
Martinskirche Neukirchen:
Chorkonzert mit dem Zwickauer
Kammerchor »vocabene«,
Sa. 16 Uhr.
Mietschulden und
Wohnungsverlust
Zwickau (so) – Die Stadtmission
Zwickau startet am 11. Juni auf dem
Schumannplatz in Zwickau einen
Aktionstag zu Wohnungslosenhilfe
und Schuldnerberatung. Gemeinsam mit der Arbeiterwohlfahrt und
der Caritas werden zwischen 13.30
und 18 Uhr Informationen, Kinderspiele und eine Fotoausstellung
zum Thema angeboten. Zudem gibt
es Essen und Trinken, Livemusik
sowie eine Wohlfahrtslotterie mit
einem Hauptpreis von 1000 Euro.
Bei der Einweihung mit (v.l.)
Superintendent Eberhard Dittrich,
Bauleiter Christian Mertens, der
Vorstandsvorsitzenden Gabriele
Floßmann sowie der neuen
Werkstattleiterin Ines Ochmann.
Foto: Lars-Christian Trommer
Innungsmeister Michael Weisbach aus Königswalde bei Annaberg holt täglich zehn »Annaberger Altarbrote« aus
dem Backofen – und tut damit auch Gutes. Pro Laib gehen fünf Cent als Spende an die Diakonie.
Foto: Anna Neef
Brot des Glaubens
Vor 500 Jahren stifteten Annaberger Bäcker einen Altar – heute backen sie ein Altarbrot
E
in Altar, gestiftet von Bäckern.
Gibt’s nicht? In Annaberg-Buchholz gibt es das sehr wohl. Denn in
der St.-Annen-Kirche ist ein solcher,
vermutlich einzigartiger Zunftaltar zu
finden. 1515 zu Pfingsten wurde er
geweiht, dafür machten die Bäcker
200 Gulden locker – seinerzeit ein
kleines Vermögen. »Das war vor
500 Jahren«, rechnet Michael Weisbach vor, Obermeister der Bäckerinnung Annaberg-Zschopau.
Auch in der Folgezeit kümmerten
sich Vertreter seiner Zunft stets um das
Unikat. Seit den 1960er-Jahren stand
er in Dresden zur Restauration, diente
aber wohl nur als Übungsobjekt. »Nach
der Wende sammelten hiesige Bäcker
erneut Spenden – so konnte der Altar
Mitte der 90er-Jahre endlich wieder
nach St. Annen zurückkehren.«
Angesichts des großen Engagements ihrer Väter und Großväter wollten Weisbach und seine Kollegen das
runde Jubiläum zur Altar-Weihe 1515
nicht einfach verstreichen lassen – und
bieten neuerdings das »Annaberger Altarbrot« an. Die Rezeptur stammt von
der jungen Generation, so wie sie 1515
hätte sein können.
Recht simpel sind die Zutaten mit
Roggenmehl, Salz und Hefe als Basis, räumt Weisbach ein. »Aber das ist
logisch, denn früher gab es nicht die
enorme Brotvielfalt wie heute.« Dennoch habe jeder Bäcker freie Hand, um
das Rezept zu verfeinern. So schmeckt
jedes »Annaberger Altarbrot« anders.
Die Idee entstand zum Innungsjubiläum. Der 38-Jährige kramte damals in
Archiven und stieß auf die Weihe des
Bäckeraltars. »Seither habe ich im Kopf,
wie wir für unser Handwerk werben
wollen.« Und Gutes tun. Jeweils fünf
Cent pro Brot gehen an die Diakonie.
Anfang Mai fiel der Startschuss, seither zieht allein Weisbach täglich zehn
Altarbrote aus dem Ofen. »Die sind am
Tagesende immer verkauft.« Wie viel
Spendengeld bis zum Erntedankfest
zusammenkommt, mag der Königswalder nicht schätzen. »Ich denke, das
Brot kommt gut an.« Klein und rund
liegen die 750 Gramm schweren Laibe
zwischen all den anderen Brotsorten
im Regal.
Seit vielen Jahren führt Weisbach
den väterlichen Betrieb, ist seit langem Innungsobermeister – und hat
nur sonntags Zeit zum Ausschlafen. In
die Kirche, sagt er ehrlich, schafft er es
eher selten.
Doch am 7. Juni ist er in St. Annen dabei, wenn der Festgottesdienst
stattfindet, der an die Weihe des einzigartigen Bäckeraltars vor 500 Jahren
erinnert. »Das Brot und somit auch
der Bäckeraltar passen sehr gut in die
Kirche«, findet Weisbach.
Immerhin teilt auch Jesus in der biblischen Geschichte das Brot mit seinen Jüngern.
Anna Neef
Aus Gemeinden
Auch Augustinus traute dem Verstand
Chemnitzer »Forum Glauben und Denken« widmet sich Naturwissenschaft und Glaube
W
enn es so wäre, dass der Glaube
und moderne Naturwissenschaft
ein Widerspruch sind, dann wäre ich
eine gespaltene Persönlichkeit, denn
beides gehört untrennbar zu meiner
Person dazu.« Das sagt die Professorin für theoretische Physik Barbara
Drossel in einem Vortrag, der auf der
Website der TU Darmstadt gespeichert ist. Als Direktorin des Instituts
für Festkörperphysik informiert sie
da über ihre beruflichen Stationen in
den USA, Großbritannien sowie Israel
und auch über ihre Hobbies: dass sie
gern Biographien von Christen liest
und sich mit Wissenschaftsphilosophie befasst. »Da ich in der Wissenschaft oft mit einer materialistischen
Weltanschauung konfrontiert werde,
denke und lese ich auch viel über
das Verhältnis zwischen Wissenschaft
und Glaube.« Dazu hat die 51-Jährige
schon ein Buch verfasst: »Und Augustinus traute dem Verstand – warum
Naturwissenschaft und Glaube keine
Gegensätze sind«. Und mit diesem
Thema ist sie als nächste Referentin
im »Chemnitz Forum Glauben und
Denken« am 4. Juni zu hören.
Barbara Drossels These steht geradezu programmatisch über den bisherigen elf Vorträgen, seit dies Forum
2012 gegründet wurde. Initiator war
Ulrich Täuber von Campus für Christus. Er schloss sich mit dem Theo-
Philosophieren
über Gott und
die Welt beim
Chemnitzer
»Forum Glauben
und Denken«:
Carsten Friedrich,
Christoph Herbst,
Initiator Ulrich
Täuber und Volker
Gebhard (v. l.).
Foto: Andreas Seidel
logen Carsten Friedrich, Chemnitzer
Studienleiter des Martin Bucer Seminars, und Pfarrer Volker Gebhard der
Lutherkirchgemeinde Chemnitz zusammen. Im »akademischen Bereich
Brücken zu schlagen, mit Menschen
das Gespräch zu suchen, aber keine
direkte Mission zu betreiben«, so umreißt Volker Gebhard das Ziel.
Von dreißig bis über hundert Gäste kamen schon, je nach Thema. So
stieß auch Christoph Herbst auf das
Forum, als er vor einem Jahr je zur
Hälfte den Dienst der Petri-Schlosskirchgemeinde und der Evangelischen
Studentengemeinde übernahm. »Als
ich anfing, habe ich Kontakte gesucht,
wo der Glaube an der TU überhaupt
präsent ist. Ich konnte als Partner zu
dieser tollen Initiative dazukommen«,
erzählt er. Er schätzt die Offenheit sei-
ner neuen Partner: »Wir kommen aus
verschiedenen Glaubensrichtungen,
aber wir konzentrieren uns nicht auf
das, was uns unterscheidet, sondern
auf das, was wir gemeinsam wollen,
den Glauben sichtbar machen«, betont
er. Gemeinsam teilen sie sich die Kosten und die Werbung, auch durch den
Veranstaltungskalender der TU.
Kürzlich wurde der Studentenpfarrer gefragt, ob man einen Freund mitbringen könne, der keinen christlichen
Bezug hat. »Genau dafür ist das Forum
gedacht«, freut sich der promovierte
Theologe.
Katharina Weyandt
»Naturwissenschaft und christlicher Glaube«, 4. Juni, 19.30 Uhr im Alten Heizhaus
der TU Chemnitz, Straße der Nationen.
www.glaubenunddenken.de
lichen Neubeginn: Nach anderthalbjähriger Bauzeit ist der Neubau
der Förder- und Betreuungsstätte
für 15 schwer mehrfachbehinderte Menschen der Lukaswerkstatt
der Diakonie Stadtmission Zwickau
eingeweiht worden. Auf dem Gelände der Behindertenwerkstatt im
Stadtteil Planitz hat zeitgleich auch
der Arbeitsbereich «Kellertheater«
mit 12 Plätzen seine neuen Räumlichkeiten bezogen.
Im Rahmen der Einweihung
wurde die neue Werkstattleiterin,
Ines Ochmann, von Superintendent
Eberhard Dittrich in ihren Dienst
eingesegnet. Bauleiter Christian
Mertens übergab symbolisch den
Schlüssel, der eigens im Berufsbildungsbereich der Lukaswerkstatt
gefertigt wurde. Der Theaterbereich
begeisterte mit seiner Aufführung.
Ermutigende Worte fand der Direktor des Landesverbandes der Diakonie Sachsen, Christian Schönfeld. Er wünschte einen Geist des
»herzlichen miteinander Lebens
und Arbeitens unter Gottes Segen«.
www.stadtmission-zwickau.de
Minister besucht
Kirchenwald
Burgstein (so) – Über die Herausforderungen der Forstwirtschaft
im Vogtland hat sich Forstminister
Thomas Schmidt im Kirchenwald
Burgstein informiert. Er besuchte
dort Waldgebiete, die durch ihre
Lage besonders hart von den klimatischen Veränderungen betroffen sind. Für die dortigen Waldbesitzer ist es besonders schwierig,
klimatisch angepasste Baumarten
erfolgreich zu kultivieren. Kleine
Waldflächen privater Eigentümer
erschweren die Bewirtschaftung
zusätzlich.
Zum Ausgleich dieser strukturellen Nachteile fördert die Kirchliche Waldgemeinschaft Vogtland
(KWG Vogtland) seit nunmehr
50 Jahren eine großräumige und
nachhaltige Bewirtschaftung des
kirchlichen Waldbesitzes in der
Region. Für ihr langjähriges Engagement »zum Wohle der vogtländischen Kirchenwälder und der
Menschen in der Region« wurde sie
vor zwei Jahren mit dem 2. Preis für
vorbildliche Waldbewirtschaftung
der sächsischen Staatsregierung
unter dem Motto »Nachhaltigkeit:
Zukunft für Wald und Mensch«
ausgezeichnet.
Senioren wandern
rund um Auerbach
Chemnitz (so) – Die nächste Wanderung der Seniorenarbeit des Kirchenbezirks Chemnitz führt am
11. Juni vom Bahnhof Meinersdorf auf den Rundweg um Auerbach. Der Weg ist insgesamt rund
18 Kilometer lang. In der Kirche
von Meinersdorf ist Zeit für eine
Andacht. Eingeladen sind Wanderbegeisterte ab 55 Jahren. Treffpunkt
ist am 11. Juni um 7.40 Uhr auf dem
Chemnitzer Hauptbahnhof vor der
Buchhandlung.