KRAFTWERK - stenger2

K R AFT WERK
PROJEKTINFORMATION MAI 2015
S T E N G E R
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K R AFT WERK
PROJEKTINFORMATION MAI 2015
Zur Vorgeschichte des Kraftwerks
Das Kraftwerk an der Drygalski-Allee in Obersendling wurde zeitgleich zum Aufkommen der zivilen Kernenergie 1961
als Gas-Versuchskraftwerk entwickelt. Die Technik sollte
zentral und ohne Leitungsverlust das umliegende Stadtviertel beliefern. Mit der ersten durch die Siemens AG
gebauten Gasturbine sorgten Generatoren für Energie auf
Abruf. Die geringen Anlaufzeiten der Erzeugung machten
sich die Versorger bei Engpässen zunutze. Die Entstehung
des Fernwärmenetzes durch die Nutzung der Abwärme war
dabei ein willkommener Nebeneffekt.
Das Kraftwerk, ein Hybrid aus Stahlbeton und Stahl, verfügt über ein beeindruckendes Raumvolumen und ungewöhnliche Raumfolgen, die ursprünglich rein ingenieursmäßig,
etwa zur Kanalisierung der Luftansaugung geplant wurden.
Um Gebäudeschäden aus Unterdruck vorzubeugen, dimensionierte man die Unterzüge und Deckenstärken in diesen
Bereichen besonders großzügig. All dies war jedoch nicht
für Menschen zur Flächennutzung gedacht.
Heute begeistert uns die Einmaligkeit dieser Räume. Unter
dem Aspekt der Nachhaltigkeit konnte die "graue Energie"
des Bestands sinnvoll reaktiviert werden.
Die noch unausgereifte Technik und zwei Brände führten
1999 zur Stilllegung des Heizkraftwerks. Danach blieb der
Zweckbau jahrelang ungenutzt und befand sich trotz seiner stattlichen Größe fast gänzlich außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung. Das änderte sich mit dem Kauf
des Objektes durch die Kerscher Immobilien Holding GmbH
(ehemals KfV Immobilienverwaltung). Das Interesse von
Anwohnern, Lokalpolitikern, Architekten und sogar Tierschützern (wegen des dort beheimateten Wanderfalkenpaares) war geweckt.
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Über Abriss und Erhalt wurde zum Teil heftig gestritten.
Die KfV wollte das Gebäude gerade aufgrund seines spezifischen Charmes -und trotz aller Widrigkeiten eines Umbaus- erhalten.
Mit der KARE Design GmbH fand man schließlich den passenden Mieter. KARE war breit, das raue Objekt als Kontrast zu den eigenen Designprodukten zu akzeptieren und
die Bühne des Kraftwerks zu bespielen.
Die Architekten von Stenger2 waren von Beginn an von der
räumlichen Qualität des Gebäudes überzeugt. 2011 begannen die Rück- und Umbauarbeiten, 2014 konnte der Sockelbereich mit 10.000 m2 Verkaufsfläche als Internationaler
KARE "Flagship-Store" eröffnet werden.
Das Kraftwerk ist heute mit Recht sichtbarer denn je.
Wie erschließt man ein Kraftwerk?
Im Zuge des Rückbaus wurden Flächen, Räume und Strukturen freigelegt, die einzigartig sind, die es verdienen,
erhalten und gezeigt zu werden. KARE präsentiert seine
Designermöbel, Leuchten und Accessoires vor dem Hintergrund dieser kraftvollen Industriearchitektur. Zugunsten
der Original-Architektur wurde mitunter sogar auf Ausstellungsfläche verzichtet, so konnten zwei der riesigen
Deckenausschnitte, durch die einst Wärmetauscher geführt
wurden, erhalten bleiben. Lediglich ein Glasaufzug durchfährt diese jetzt und der Blick kann über vier Stockwerke
schweifen. Die wechselnden Beziehungen der Ebenen bieten
ein ganz besonderes Raumerlebnis. Einige "Zeitzeugen"
wie der alte Lastenkran, Schalttafeln, Kabel und Isolatoren verlieben aus der aktiven Zeit des Heizkraftwerks.
Die Erschließung mit Aufzügen und Treppen, die Integration von klima- und brandschutztechnischen Anforderungen
waren bei der Revitalisierung des nur schwer veränderba-
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ren Bestands eine große Herausforderung für Architekten
und Fachplaner.
Im zweiten Bauabschnitt, dem sog. Turm, wird der Bestand
bis 2016 in Loft-Büros und zwei Betriebswohnungen umgebaut. Die eindrucksvollen Stahlrahmen der Tragkonstruktion und die Raumhöhe von bis zu 5 Metern werden diesen
Arbeitsplatz zukünftig zu einem ganz besonderen Ort in
München machen.
Städtebaulicher Kontext
Das Kraftwerk spielt wieder eine wichtige Rolle innerhalb
des Stadtteils, nicht zuletzt auch aufgrund des guten
gastronomischen Angebots und der großzügigen Dachterrasse
mit Alpenblick, die unabhängig vom Möbelkaufhaus besucht
werden können. Dem Stadtteil Obersendling steht in naher Zukunft eine größere Entwicklung bevor. Auf der 9ha
großen Fläche in Sichtweite des Kraftwerkes soll schon
bald mit dem Bau des neuen Stadtquartiers „Am Südpark“
begonnen werden. Ein markanter städtebaulicher Ankerpunkt
mit bewegter Geschichte existiert mit dem Kraftwerk also
bereits in direkter Nachbarschaft. Die 80 m hohen Schornsteine bilden einen optisch wichtigen Referenzpunkt, eine
Landmarke für Obersendling. Durch die neue Nutzung bleibt
das Kraftwerk als ein Stück Münchner Industriegeschichte
erhalten und verleiht dem Ort Identität und Kontinuität.
Künstlerische Fotodokumentation des Umbaus
www.sascha-kletzsch.de/kraftwerk
Sascha Kletzsch und Andreas Haug: DES PHOTOGRAPHEN REISE.
peekpac-Verlag München 2014
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Über Stenger2 Architekten und Partner
Die "Stenger2 Architektur GbR" wurde 2003 in München von
Annette und Markus Stenger gegründet. Beide studierten
in den 90er Jahren an der Bauhaus-Universität Weimar und
in den USA. Seit 2014 firmiert das Büro unter dem Namen
"Stenger2 Architekten und Partner" mit dem Partner Jörg
Siegert (Dipl.-Architekt FH Potsdam), Mitarbeiter der
ersten Stunde. Das Team umfasst neben den Projektpartnern
acht feste Mitarbeiter. 2013 wurde das "S2LAB. Denkraum
für Architektur" gegründet. Neben dem Tagesgeschäft des
Bauens wird dort der Reflexion und dem Prozesshaften in
der Architektur Raum gegeben. Hier befindet sich auch
die umfangreiche Bibliothek Markus Stengers. Seit mehreren Jahren bereisen die Stengers den Mittelmeerraum und
studieren antike Architektur im Original. Es entstehen
Fotos, Skizzen und Texte, die im S2LAB zu Publikationen
aufbereitet werden.
Credo
"Stenger2 steht für die Offenheit gegenüber der Aufgabe, ohne Konvention und ideologische Scheuklappen. Wir
sind Teil eines vielgestaltigen Netzwerks von starken
Partnern, Bauherrn und Freunden. Architektur ist für uns
übergreifende, oft rätselhafte Metastruktur, die unseren
Alltag formt. Sie bildet Raum, nimmt, über das Offensichtliche und Geschmäcklerische hinaus, oft subversiv
auf die Nutzer Einfluss. Als Architekten tragen wir die
Verantwortung, damit keinen Schaden anzurichten.
Wir glauben an das wertvolle, haltbare und authentische
Material. An die unaufgeregt harte Arbeit, die zur Lösung
der Aufgaben geleistet werden muss. Nicht an das Simple,
sondern das Einfache, aber vielschichtig und mehrdeutig.
Am Ende zählt das immer einzigartige Objekt."
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FUNKTIONSKIZZE EINES GAS-HEIZKRAFTWERKS
AUS DEN 1960ER JAHREN
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Standort
Drygalski-Allee 25
81477 München-Obersendling
Raumprogramm
Ausstellungs- und Verkaufsflächen,
Gastronomie, Dachterrasse, LoftBüros, Wohnungen, Tiefgarage
Bestand 1961 als Gas-Versuchskraftwerk errichtet
1999 stillgelegt, anschl. Leerstand
Bauzeit Umbau
05/2012 - voraussichtl. 2016
Gebäudelänge
70 m (entlang Drygalski-Allee)
Fassade neu
Aluminium-Streckmetall eloxiert
Höhe Schornsteine 80 m
Höhe Attika OG10 48 m
BGF EG-OG5
10.000 m2
BGF OG6-OG9
BGF OG10
2.600 m2
620 m2
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Bauherr
Kerscher Immobilien Holding GmbH,
Gräfelfing
Nutzer
KARE Design GmbH, Garching-Hochbrück
Architektur und Stenger2 Architekten und Partner,
Brandschutzpl.
München
Statik Sockel
Dipl.-Ing. Roland Schneider,
München
Statik Turm
Ingenieurbüro für Baustatik
Hans-Jürgen Aster, München
Prüfstatik
Süss.Staller.Schmitt Ingenieure
GmbH, Gräfelfing
Brandschutz -
HagenIngenieurgesellschaft für
Prüf SV
Brandschutz mbH, Dr. Upmeyer,
Stralsund
Verkehrsplanung Lang + Burkhardt Verkehrsplanung
und Städtebau, München
SiGeKo
Ingenieurbüro Baur, München
Haustechnik
Heß + Partner GmbH, Tannenberg
Elektroplanung
Ingenieurbüro Benesch-Maier GmbH,
München
PROJEKTBETEILIGTE (AUSWAHL)
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WOHNEN
WOHNEN
+42,47
OG 10
OG 9
+37,89
OG 8
+33,89
LOFT-BÜROS
OG 7
BÜROARBEIT
+29,69
OG 6
+24,69
OG 5
+18,55
GASTRONOMIE UND
DACHTERRASSE
OG 4
+13,25
OG 3
AUSSTELLUNGSRÄUME
+10,47
AUSSTELLUNG
UND VERKAUF
OG 2
+7,63
OG 1
+4,45
+0,15
EG
UG -1
-3,37
TIEFGARAGE
UG -2
TIEFGARGAGE
0
-6,32
10
20 m
SCHNITT
Möbelausstellung
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Gastronomie
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Ausstellungsfläche
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Möbelausstellung
Anlieferung
Anlieferung
Lager
Möbelausstellung
TG Einfahrt
Möbelausstellung
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TG Ausfahrt
Drygalski-Allee
DRYGALSKI - ALLEE
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GRUNDRISS ERDGESCHOSS UND AUSSENBEREICH:
AUSSTELLUNGRÄUME UND VERKAUF
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Büroeinheit
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Möbelausstellung
Gastronomie
Ausstellungsfläche
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GUNDRISS OG 4: AUSSTELLUNG UND VERKAUF
MIT GASTRONOMIE UND DACHTERRASSE
20 m
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IS
TL
TG Ausfahrt
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FS
Möbelausstellung
TR
A
Anlieferung
SS
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HEB 280
0
10 m
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GEZEICHNET
PLANINHALT
MASSSTAB
OG9
DATUM
INDEX
Donnersbergerstraße 41
D - 80634 München
Tel: +49 89 2006 239 0
Fax: +49 89 2006 239 29
Mail: [email protected]
jr
GEZEICHNET
PLANINHALT
MASSSTAB
Stenger2 Architekten München
ARCHITEKT
DATUM
INDEX
Donnersbergerstraße 41
D - 80634 München
Tel: +49 89 2006 239 0
Fax: +49 89 2006 239 29
Mail: [email protected]
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Stenger2 Architekten München
ARCHITEKT
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OG8
GUNDRISS OG 8+9: LOFT-BÜROS IM TURM ÜBER
ZWEI STOCKWERKE
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VISUALISERUNG LOFT-BÜROS
© 3DKAD
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DETAIL ANSICHT UND SCHNITT DER NEUEN FASSADE
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FALKENBAU. AUS: s2lab log 2013/14. EIN
LOGBUCH VON S2LAB, S. 78-79
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DIE NEUE FASSADENORDNUNG. AUS: s2lab log
2013/14. EIN LOGBUCH VON S2LAB, S.80-83
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DIE NEUE FASSADENORDNUNG. AUS: s2lab log
2013/14. EIN LOGBUCH VON S2LAB, S.80-83
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HELIOS IN AETERMNUM. AUS: s2lab log
2013/14. EIN LOGBUCH VON S2LAB, S.92-93
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A R C H I T E K T E N
U N D
P A R T N E R
DONNERSBERGERSTR.41
8 0 6 3 4
M Ü N C H E N
TEL +49. 89. 200 62 39 - 0
FAX +49. 89. 200 62 39 - 29
[email protected]
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