März 2015 ZVEI-Außenhandelsreport „Spezial“: Griechenland Mit 4,0 Milliarden Euro belegte Griechenland 2014 im Ranking der größten Elektromärkte Europas nur die 23. Position. Damit lag das Land zwar noch vor den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, aber deutlich hinter dem ebenfalls stark von der Euro-Krise betroffenen Portugal (5,2 Milliarden Euro). Weltweit rangiert der griechische Elektromarkt derzeit auf Rang 53 und damit volumenmäßig sogar weit hinter Entwicklungsländern wie Kolumbien (10,5 Milliarden Euro) oder dem Iran (9,5 Milliarden Euro). Im Jahr 2000 lag Griechenland noch an 43. Position. In den vergangenen zehn Jahren ist der griechische Elektromarkt damit deutlich um durchschnittlich 4,5 Prozent pro Jahr geschrumpft, seit 2009 sogar um 9,5 Prozent jährlich. Heute ist das Marktvolumen nicht höher als im Jahr 1999. Deutsche Elektroexporte Als Abnehmer deutscher Elektroexporte be2000 = 100 fand sich Griechenland im Jahr 2014 unter allen Ländern der Welt an 40. Stelle. Die deut170 schen Branchenausfuhren in das Land blieElektroexporte ben mit 662,0 Millionen Euro – bzw. einem 150 insgesamt Anteil an den Gesamtexporten von 0,4 Prozent – um 11,7 Prozent unter ihrem Wert von 130 2013. Zwischen 2000 und 2014 musste ein Absinken des Exportvolumens von durch110 schnittlich 2,1 Prozent pro Jahr verzeichnet werden, was einem absoluten Rückgang in 90 Exporte nach Griechenland diesem Zeitraum um 230 Millionen Euro bzw. von minus 25,8 Prozent entspricht. Zur Jahr70 tausendwende belegte Griechenland noch 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 Position 27 in der internationalen AbnehmerQuelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen liste deutscher Elektroausfuhren. Im Jahr 2006 hatten die deutschen Elektroexporte nach Griechenland mit 1,2 Milliarden Euro ihren absoluten Höchstwert erreicht und waren damit seinerzeit fast doppelt so hoch wie heute. In den Folgejahren gingen die Exporte dann fast kontinuierlich zurück. Trotzdem bleibt Deutschland der wichtigste ausländi- Deutsche Elektroexporte nach Griechenland nach sche Lieferant für den griechischen Elektro- Fachbereichen markt – gefolgt von China, den Niederlanden 2014, Veränderung ggü. 2013 in % und Italien. Kommunikationstechnik 31 Auch bei den deutschen Elektroimporten aus Griechenland gab es 2014 erneut einen deutInformationstechnik 14 lichen Rückgang um 23,2 Prozent auf 105,0 Millionen Euro. Damit kamen nur noch 0,1 Elektromedizin 1 Prozent aller heimischen Elektroeinfuhren aus dem Land. 2006 hatte das ImportvoluElektro-Hausgeräte -3 men immerhin noch bei 183,1 Millionen Euro gelegen. Es war der höchste jemals erreichte Elektro insgesamt -12 Wert. 2014 exportierten die deutschen ElektrounAutomation -30 ternehmen vor allem Erzeugnisse aus den Fachbereichen Kommunikationstechnik (214 Elektron. Bauelemente -86 Millionen Euro), Informationstechnik (82 MilliQuelle: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen onen Euro), Automation (79 Millionen Euro), Elektro-Hausgeräte (61 Millionen Euro) und Elektromedizin (50 Millionen Euro) nach Griechenland. Was den Bestand an Direktinvestitionen der deutschen Elektroindustrie in Griechenland anbelangt, so macht die Deutsche Bundesbank hierzu – aus Geheimhaltungsgründen – keine Angaben. Dies ist ein Indiz dafür, dass er sich auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Level bewegen dürfte. Weltweit lag er zuletzt bei 61,1 Milliarden Euro. ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main Abteilung Wirtschaftspolitik, Konjunktur und Märkte Redaktion: Dr. Andreas Gontermann, Jürgen Polzin Telefon: 069 6302-301 • Fax: 069 6302-301 • E-Mail: [email protected] • www.zvei.org Präsident: Michael Ziesemer • Geschäftsführung: Dr. Klaus Mittelbach (Vorsitzender), Frank Bechtloff
© Copyright 2024 ExpyDoc