1/2015 - Tierschutz in Braunschweig

repor t
Heft 1/2015
35. Jahrgang
Vereinszeitung des Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V.
Seite 2
Einladung zur Jahreshauptversammlung
Seite 3
Jahresbericht 2014
Seite 14
Der Wolf zurück in Niedersachsen
Inhalt
Tierschutz Report
01
Vorwort
von Alessandra Buganè, Vorsitzende
Aus dem Verein
9
02
03
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Arche
Noah!
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10
11
11
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Einladung
zur Jahreshauptversammlung am 29. April 2015
Jahresbericht 2014
Die vereinseigenen Ziele wurden erfolgreich umgesetzt
Finanzbericht 2014
?????
Die Ehrung unserer langjährigen Mitglieder
Der Tierschutz Braunschweig bedankt sich
Das Niedersächsiche Hundegesetz
und seine Folgen
Arche Noah
Gefährlich eingestufte Hunde im Tierheim
Einfach überwältigend
Bescherung für Tiere am Heiligen Abend
Tierische Geschenke für alle!
Spendenaktion der Fa. Fressnapf
Einsatz für scheue Samtpfoten
Unsere ehrenamtliche Helferin Frau Trümper-Peltsch
Schoduvel
mit dem Tierschutz Braunschweig fällt ins Wasser
Tierschutz
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Ein voller
Gabentisch
und viele
Besucher!
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18
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Die Ballade unserer Haustiere
Ein Gedicht von Dr. Wolfgang Sturm
Der Wolf kehrt zurück nach Niedersachsen
Ist er willkommen?
Qual zugunsten des Images
Qualzuchten und ihre Folgen
Myxomatose auf dem Vormarsch rechtzeitiges Impfen kann Leben retten!
Hunderassen von A - Z
Der Nackthund
Wie viel Bewegung braucht mein Hund?
Die Bedürfnisse unserer Vierbeiner
Tierrettungsdienst
Der
Nackthund!
20
23
Heidi
in ihrem
neuen
Zuhause!
20
21
Fast erfroren!
Bartagame wurde im Winter ausgesetzt
Unfall auf der A2 Totalsperrung der Autobahn
Im Motorraum gefangen
Katzenwelpe fährt von Wolfenbüttel nach Braunschweig
Leserbriefe
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Leserbriefe von ehemaligen Tierheim-Tieren
Hund, Katze, Hamster und Chinchilla lassen grüßen!
Tierschutz Report
Liebe Mitglieder und Tierfreunde,
wir wären gerne beim Karnevalsumzug am 15. Februar
dabei gewesen! Wir hatten einen Wagen tierisch dekoriert und waren in voller Montur, um unseren 200 kg
schweren Süßigkeitensack los zu werden. Ich möchte
mich an dieser Stelle bei der Weibler Confiserie Chocolaterie GmbH und Co. KG für die großzügige Spende von
25 kg Schokoladentäfelchen bedanken.
Wie Sie sicherlich aus der Presse entnommen haben,
wurde der Umzug aufgrund einer Terrordrohung sehr
kurzfristig abgesagt. Die Enttäuschung war groß und es
kam die Sorge auch hinzu, denn unsere beiden Tierpflegerinnen, Frederike Braack und Carina Blume, und
unser Betriebshandwerker und „Karnevalswagenfahrer“
Carsten Kohlweyer standen bereits bei der Volkswagen
Halle für den Umzugsbeginn.
Die Vernunft hat gewonnen, die Sicherheit ging berechtigterweise vor und der Karnevalsumzug wurde abgesagt. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. So eine
angsteinjagende Situation, wie wir oft - leider - in den
Medien lesen/sehen, war plötzlich ganz nah.
Aufgehoben ist nicht aufgeschoben: Nächstes Jahr sind
wir dabei. Persönlich möchte ich mich bei allen - Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Förderern - für die Vorbereitung des Karnevalsauftritts
bedanken. Schauen Sie auf das Foto, was für ein toller
Wagen wir gewesen wären!
Das Jahr 2015 ist übrigens wieder Wahljahr, d. h. der
Vorstand und der Beirat werden nach drei Jahren neu
gewählt. Sie als Mitglieder haben es in der Hand und
können am 29. April um 19 Uhr in der Stadthalle Braunschweig Ihre Stimme geltend machen. Verpassen Sie
nicht die Chance, an der Jahreshauptversammlung des
Tierschutz Braunschweig teilzunehmen. Ich freue mich,
Sie persönlich wiederzusehen.
Bis dahin bleiben Sie gesund und munter.
Alessandra Buganè
P.S.: Danke an Herrn Milkau, der närrischen Spaß
versteht und uns den Karnevalwagen
zur Verfügung gestellt hat.
Foto: Verena Zingler
tierschutz
report
1/2015
1
Aus dem Verein
Einladung zur
Jahreshauptversammlung
Liebe Mitglieder,
nachfolgend ersehen Sie den Jahresbericht 2014, der Sie über die Arbeit und Geschehnisse
des vergangenen Jahres informiert. Der Jahresbericht umfasst auch den Jahresabschluss
2014, gemäß VIII. Rechnungslegung § 18, Abs. 3 der Satzung. Gleichzeitig laden wir hiermit, gemäß V. Mitgliederversammlung, § 7 Abs. 3 der Statuten zu unserer
Jahreshauptversammlung
ein. Diese findet am Mittwoch, dem 29. April 2015, um 19.00 Uhr im Vortragssaal der
Stadthalle Braunschweig am Leonhardplatz statt.
Tagesordnung:
1.
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3.
4.
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7.
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10.
Begrüßung durch die Vorsitzende
Genehmigung des Protokolls vom 22. April 2014
Jahresbericht des Vorstandes
Bericht der Rechnungsprüferinnen
Entlastung des Vorstandes
Satzungsänderung
Wahl des Vorstandes
Wahl des Beirates
Wahl der Rechnungsprüfer
Anregungen und Mitteilungen
Eventuelle Anträge zur Tagesordnung müssen gemäß V. Mitgliederversammlung § 8, Abs. 3
der Statuten, spätestens bis zum 18. April 2015 dem Vorstand schriftlich vorliegen.
Später eingehende Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Vergessen Sie bitte
nicht, zur Jahreshauptversammlung Ihren Mitgliedsausweis mitzubringen, damit Sie an den
Abstimmungen teilnehmen können. Natürlich sind auch Gäste herzlich willkommen.
Wir bitten um zahlreiches Erscheinen und verbleiben
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Tierschutz Braunschweig, gegr. 1882 e. V.
Alessandra Buganè
Vorsitzende
2
Dr. Roland Reinke
Stellv. Vorsitzender
tierschutz
report
1/2015
Aus dem Verein
Jahresbericht 2014
Das letzte Jahr war für den Tierschutz
Braunschweig ein durchwachsendes
Jahr. Wir hatten einige -übliche - Herausforderungen finanzieller Art, die wir
gemeistert haben, und einige – neue –
Herausforderungen (s. Niedersächsisches Hundegesetz), bei denen wir
einen langen Atem haben müssen, um
sie erfolgreich bewältigen zu können.
Zusammenfassend möchte ich weiterhin ein positives Signal an Sie senden,
denn wir sind diese Herausforderungen
mit besten Wissen und Gewissen angegangen und haben unseren Kurs gehalten.
Somit konnten wir auch im Jahr 2014
die finanziellen sowie die vereinseigenen Ziele des Tierschutzes Braunschweig erfolgreich erreichen.
Insbesondere gilt es hier hervorzuheben, dass es uns wieder gelungen ist,
die Haushaltsplanung einzuhalten.
Ohne den engagierten Beitrag unserer
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie die Großzügigkeit von Spendern
und Förderern wäre dieses Ergebnis
sicherlich nicht möglich gewesen.
Es wurden insgesamt 1.185 Tiere aufgenommen, 84 weniger als im Jahr
davor. Dieser Rückgang ist hauptsächlich bei der Aufnahme von Hunden zu
verzeichnen. Denn es handelte sich in
2014 um 236 Hunde (-80 zum Vorjahr),
490 Katzen (+4 zum Vorjahr) und 459
Kleintiere (-8 zum Vorjahr). Das heißt,
dass es bei dem Rückgang von 84 Tieraufnahmen ganze 80 bei den Hunden
zu verzeichnen sind. Das erklärt sich
damit, dass wir keine Hunde aus anderen Tierheimen aufnehmen konnten,
weil wir die Plätze durch die „Langsitzer“ besetzt hatten. Diese sind i.d.R.
Hunde aus Sicherstellungen, die aufgrund der verschärften Vermittlungsbedingungen in Folge des Niedersächsischen Hundegesetzes längere Zeit bei
uns im Tierheim verbringen müssen.
Diese Zahlen spiegeln sich in der Tiervermittlung nur bei den Hunden genau
wieder. Es wurden im letzten Jahr 859
Tiere erfolgreich vermittelt, das sind 35
weniger als im Jahr 2013. Insgesamt
waren es aber 52 Hunde und 36 Katzen
weniger als im Jahr davor, wobei wir
wiederum 59 Kleintiere mehr vermitteln
tierschutz
report
1/2015
konnten. Insgesamt haben wir 72% der
aufgenommen Tiere wieder vermitteln
können und das ist leicht besser als im
Jahr davor.
Eine wichtige Kennzahl ist die Verweildauer in Tagen im Tierheim. Hierzu
kann ich leider in Bezug auf die Hunde
kein positives Signal geben. Denn bei
Hunden waren es durchschnittlich 66
Tage (2013: 64), bei Katzen 42 Tage
(2013: 43) und bei den Kleintieren 49
(stabil).
Bei den letzten beiden Tiergruppen sind
die Zahlen praktisch unverändert in den
letzten 3 Jahren geblieben, während
eine Zunahme der Verweildauer bei
den Hunden deutlich wird. Das ist die
direkte Konsequenz des Inkrafttretens
des Niedersächsischen Hundegesetztes
in 2013.
Die Hundevermittlung wird langsamer
und schwieriger, die Hunde bleiben länger in unserer Obhut. Ein Beispiel: in
2013 hatten wir insgesamt 753 Aufenthaltstage bei sichergestellten Hunden,
im letzten Jahr ist diese Zahl auf 2.037
Tage geklettert. Voraussichtlich wird
sie in 2015 auch zunehmen.
Insgesamt wurden im Jahr 2014 7.958
Pensionstage geleistet (2013: 7.111),
d.h. ein positiver Saldo von 847 Tagen.
Diese positive Entwicklung ist nicht nur
Alessandra Buganè
auf das Pensionsangebot für Katzen
(+307 Tage zum Vorjahr) und Kleintiere (+165 Tage zum Vorjahr) zurückzuführen, sondern zu dem Angebot für
Hunde (+705 Tage zum Vorjahr).
Ein weiterer, wichtiger Bereich für
unseren Verein ist der Tierfriedhof. Wir
boten im Jahr 2014 46 anonyme Stellen
(2013: 70) und 32 Einzelgräber (2013:
46) für die letzte Ruhestätte an.
Ohne seine Mitglieder wäre der Tierschutz ohne Seele. Wir konnten das Jahr
2014 mit einem Bestand von 1.081 Mitgliedern abschließen und somit die Mitgliederzahl von 2013 (1.058) erfreulich
übertreffen. Das ist der höchste Mitgliederbestand seit 2005. Wir werden uns
weiterhin mit unserer Arbeit und unserem Engagement dafür einsetzen, dass
diese Gemeinschaft ferner wächst.
Gerne möchte ich die 133 Patenschaften erwähnen, die letztes Jahr die
besonders schwer getroffenen Tiere
unterstützt haben. Diese Paten haben
es ermöglicht, dass diese Tiere, oft alt
und sehr krank, mit Medikamenten versorgt werden konnten. Diese Art der
Unterstützung hat sich etabliert und die
große Teilnahme erfreut uns sehr.
Bei den Einsätzen des Tierrettungsdienstes verzeichneten wir im Jahr
2014 eine Zunahme von 219 Fahrten im
Die neuen Hindernisse auf unserem Hundeplatz werden
von den Hunden mit Begeisterung angenommen
Foto: Verena Zingler
3
Aus dem Verein
Vergleich zum Vorjahr. Die Einsätze an
den Sonntagen haben sich fast verdoppelt. Wir können leider keine Erklärung
finden, warum die Anzahl in den letzten
drei Jahren so variiert hat. Wir pendeln
uns wieder über die Einsatzzahl von
2011. Diese Schwankungen belasten
unsere Personaleinsatzplanung und
haben natürlich weitere Konsequenzen
auf die tägliche Betreuung im Tierheim.
Die Zahl der Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ist mit 162 Ermittlungen
praktisch stabil gegenüber dem Vorjahr
(157) geblieben. Wir haben leider keinen Rücklauf zu verzeichnen, aber wir
sind das dritte Jahr hintereinander
unter der 200er Marke. Wir werden
weiterhin wachsam bleiben.
In Folge des Niedersächsischen Hundegesetzes haben wir unsere Tierheimleiterin Verena Geißler als Hundetrainerin
und Verhaltensberaterin zertifizieren
lassen, die die Sachkundenprüfungen
abnehmen darf.
Im Jahr 2014 wurden insgesamt 29
praktische und 101 theoretische Prüfungen abgenommen. Das ermöglicht
uns, gute Tierschutzarbeit nicht nur an
den Hunden, sondern auch an den Haltern zu gewährleisten.
Präsenz gezeigt haben wir auch in
der regionalen Presse auf unterschiedliche Art und Weise: Artikel, Interviews
im Radio und durch unsere Veranstaltungen, wie zum Beispiel das
Herbstfest.
Es war auch im Jahr 2014 ein Erfolg und
es ist wirklich eine Freude zu sehen, wie
an dem Tag unser Tierheim von großen
und kleinen Tierfreunden „entdeckt“
wird. Ein Erfolg war im November auch
der Gottesdienst für Tiere in der
Matthäus-Kirche. Es ist so gut angekommen, dass wir bereits einen neuen
Termin am 15.11.2015 mit dem Pfarrer
vereinbaren konnten.
Bei der Bescherung der Tiere am Heiligabend 2014 haben wir beträchtliche
Geldspenden übergeben bekommen.
Dafür bedanke ich mich hiermit persönlich bei allen, die dem Verein so großzügig gestiftet haben.
Wir halten unseren Internetauftritt
aktuell und dort können Sie das Angebot an Kursen (das Seminar für Gassigeher sowie das Seminar für Kinder
„Wer hat Angst vor Hunden“) einsehen.
Besuchen Sie uns dort und Sie werden
aktuelle Informationen über unsere
Aktivitäten und unsere Tiere finden.
Vorstand
Alessandra Buganè
Dr. Roland Reinke
Gerfried Sommer
Dr. Daniel Mertens
Karl Milkau
Marion Heimberg
Karsten Reißner
Wenn ich für 2015 einen Wunsch frei
hätte, dann wäre es, dass die Stadt
Braunschweig unsere Sorgen und fachmännischen Anmerkungen bzgl. der
Umsetzung und Auswirkungen des Niedersächsischen Hundegesetzes auf den
Tierschutz Braunschweig und auf die
Hunde in dieser Stadt ernst nehmen
würde. Wir werden auf jeden Fall den
Dialog fortführen.
Tierheim
Vorsitzende
Stellv. Vorsitzender
Schatzmeister
Natur und Umwelt
Behördenverbindung
Nachkontrollen
Neue Medien
Beirat
Henning Brandes
Hartmut J. R. Ritter
Geschäftsstelle
Verena Geißler
Geschäftsstellenleiterin
Sonja Altmann
Oliver Reinecke
Nina Biedermann
Kfm. Angestellte
Kfm. Angestellter
Kfm. Angestellte
4
Im letzten Jahresbericht hatte ich Sie
informiert, dass wir durch die Stadt
Braunschweig eine Wiese als kleinen
Übungsplatz für die Vorbereitung auf
den Wesenstest und als Trainingsgelände für die Tierheimtiere bekommen
hatten. Sie befindet sich im hinteren
Bereich des Tierheims, auf dem Grundstück der Stadtwerke, und ist eingezäunt, d.h. nur für den Tierschutz
betretbar. Mittlerweile haben wir dort
Geräte und einen kleinen Parcour aufgebaut, um die Tierheimhunde trainieren zu können. Insbesondere für diejenigen, die einen Maulkorb- / Leinenzwang haben, ist es eine notwendige
Abwechslung, unter Aufsicht freilaufen
und z.B. apportieren zu können.
Verena Geißler
Tierheimleiterin
Anja Wagener
Carina Blume
Tamara Otto
Verena Zingler
Sarah Marquardt
Frederike Braack
Carolin Richter
Tierpflegerin
Tierpflegerin
Tierpflegerin
Tierpflegerin
Tierpflegerin
Tierpflegerin
Tiervermittlung und
Tierpflegerin
Gina Huszak
Vanessa Konstroffer
Gotthard Icks
Carsten Kohlweyer
Kai Christiansen
Christoph Klink
Sandra König
Auszubildende
Auszubildende
Ermittlungsdienst
Werkstatt
Tierfriedhof
Werkstatt
Raumpflegerin
tierschutz
report
1/2015
Aus dem Verein
Finanzbericht 2014
Gerfried Sommer, Schatzmeister
Das Kalenderjahr 2014 schließt mit
einem Verlust von rund 84.700 Euro ab.
Die Einnahmen aus unserem Tierfriedhof, der Pension und der Tiervermittlung summierten sich im Kalenderjahr
2014 auf rund 161.000 Euro und lagen
damit 10.000 Euro über dem Vorjahr.
Erträge aus dem Vereinsvermögen wie
z. B. Mieten, Pachten und Verkäufe aus
dem Anlagevermögen beliefen sich auf
42.000 Euro. Mitgliederbeiträge sind in
dem Kalenderjahr 2014 um 3.000 Euro
auf 44.000 Euro zurückgegangen.
Das allgemeine Spendenaufkommen
und die Einnahmen aus Sonderaktionen wie Sammlungen zum Welttierschutztag, die Aktion Arche Noah,
unsere Sammeldosen, und nicht zuletzt
die Einnahmen aus Verfügungen von
Todes wegen haben sich mit einer
Summe von 295.000 Euro in den Einnahmen niedergeschlagen.
Aus den vertraglichen Verpflichtungen
mit der Stadt Braunschweig erhielten
wir 95.000 Euro. Im Kalenderjahr 2014
haben wir rund 3.000 Euro Umsatzsteuer erstattet bekommen.
Die größte Position im Ausgabenbereich nahmen wieder die Personalkosten ein. Zur Versorgung der uns anvertrauten Tiere, zur Bewirtschaftung
des Vereinsgeländes und auch zur Vereinsverwaltung wurden Löhne und Gehälter sowie Sozialabgaben in Höhe von
455.000 Euro gezahlt.
Mit knapp 65.000 Euro haben wir im
Jahr 2014 für die medizinische Betreuung der uns anvertrauten Geschöpfe
33.000 Euro weniger gezahlt als im Jahr
zuvor. Für den Unterhalt unserer Gebäude und Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der Energiekosten und öffentlicher Abgaben haben
wir 48.000 Euro ausgegeben.
Auf die allgemeinen Verwaltungskosten
wie Porto, Telefon, Bankgebühren etc.
entfallen, wie im Vorjahr auch, 31.000
Euro. Unsere Ausgaben für den Fuhrpark sind um 5.000 € auf rund 12.000
Euro gesunken.
tierschutz
report
1/2015
Für sonstige Aufwendungen wie Tierfutter, Versicherungen, Öffentlichkeitsarbeit, Tierfriedhof, Sonderaktionen
etc. gaben wir im Berichtsjahr 43.000
Euro aus. Die Abschreibungen beliefen
sich auf rund 61.000 Euro. Der Abgang
von Anlagevermögen ist mit einem
Wert von 10.000 Euro gebucht worden.
Die Zahlen noch mal kurz zusammengefasst:
Einnahmen
Euro
Mitgliedsbeiträge
43.744,51
Spenden
129.190,92
Verfügungen von Todes wegen
113.174,45
Grundstückserträge/Vermögensverwaltung etc. 41.782,44
Kostenpauschale Stadt
94.591,11
Pensionseinnahmen
48.755,81
Tiervermittlung
75.400,11
Tierfriedhof
36.984,68
Welttierschutztag, Arche Noah etc.
52.277,58
Umsatzsteuer
2.659,49
Summe
638.561,10
Ausgaben
Personalkosten
Euro
455.180,96
Tierarztkosten, Medikamente
Futterkosten
Kfz.-Kosten
Instandhaltungen und Energiekosten
Tierfriedhof, Arche Noah etc.
sonstige Ausgaben
Verwaltungskosten
Einstellung in Rücklagen
Steuern
Abgang Sachanlagevermögen
Abschreibungen
Summe
64.534,04
1.824,85
11.651,82
47.532,11
21.709,25
15.306,76
30.724,86
0
3.659,00
10.592,54
60.622,45
723.338,64
Verlust
– 84.777,54
Bitte denken Sie rechtzeitig
an Ihre Beitragszahlung für 2015!
5
Aus dem Verein
Die Ehrung unserer
langjährigen Mitglieder
Oliver Reinecke
Der 12.12.2014 war im letzten Jahr der
Termin für die Ehrung unserer langjährigen Mitglieder. Wie auch in den Jahren zuvor, fand diese Veranstaltung
erneut in den Räumlichkeiten des
Sportvereins BSV Ölper 2000 statt.
In diesem Jahr war die Anzahl der zu
ehrenden Mitglieder sehr groß und wir
hatten anfangs leichte Bedenken, ob
der vorhandene Platz überhaupt ausreichen würde, denn kurz vor Ende der
Anmeldefrist hatten auf einmal 50 Personen zugesagt. Doch alles ging gut
und jeder unserer Gäste hatte ausreichend Platz.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch
die erste Vorsitzende Frau Buganè
übernahm dann die Tierheimleiterin
Frau Geißler das Wort. Es folgte ein
bebilderter Vortrag mit einem Rückblick
in die Zeitgeschichte, von der Entstehung des Tierschutz Braunschweig, mit
allen Veränderungen und Entwicklungen bis hin zur Gegenwart. Ein gewaltiger Zeitsprung, denn die ersten Bilder
waren sogar noch in schwarz/weiß.
Dann begann der eigentliche Hauptteil
der Veranstaltung, die Ehrung der Mitglieder. Geehrt wurden unsere Mitglieder für jeweils 20, 25, 30, 35, 40 und
Unsere Jubilare erwartete eine freundlich und weihnachtlich gedeckte Tafel,
mit Kaffee und leckerem Kuchen die mit
Beginn der Veranstaltung ab 15.30 Uhr
für sie bereitstand.
Frau Geißler und
Frau Buganè ehren
den ehemaligen
Geschäftsführer
Herbert Nagel
Vorsitzende Alessandra Buganè ehrt ein Mitglied
für seine langjährige Mitgliedschaft
Eine gelungene Feier, die Jubilare hatten viel Freude an diesem Tag
6
Eine liebevoll gedeckte Tafel
tierschutz
report
1/2015
Aus dem Verein
Gespannt lauschen die Gäste dem Vortrag von unserer Tierheimleiterin Verena Geißler
sogar 50 Jahre Mitgliedschaft. Und man
glaubt es kaum, sogar Frau Geißler
wurde schon für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt und bekam dafür natürlich auch Beifall.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht
an dieser Stelle noch einmal an Herrn
Herbert Nagel (ehemaliger Geschäfts-
tierschutz
report
1/2015
führer und Tierheimleiter), geehrt für
40 Jahre Mitgliedschaft und Herrn Wilhelm Maibaum (ehemaliger Vorsitzender), geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft.
Ein schöner Tag, mit vielen interessanten Gesprächen, neigte sich langsam
dem Ende entgegen und wir blicken
erneut auf eine gelungene Veranstal-
tung mit
zurück.
Alle Fotos: Oliver Reinecke
zufriedenen
Mitgliedern
Wir bedanken uns noch einmal recht
herzlich für das zahlreiche Erscheinen
unserer Jubilare und hoffen, dass Sie
den Tierschutz Braunschweig auch weiterhin nach Ihren Möglichkeiten unterstützen werden.
7
Aus dem Verein
Das Niedersächsische
Hundegesetz und seine Folgen
Verena Geißler
Wir haben in den Medien oft davon
gelesen: Rottweiler beißt Kleinkind,
Staffordshire Terrier verletzt Rentnerin
tödlich. So oder so ähnlich lauteten viele Schlagzeilen in den vergangenen
Jahren.
Um den Schutz der Bevölkerung zu
erhöhen, trat das Niedersächsische
Hundegesetz am 26.05.2011 in Kraft.
„Zweck dieses Gesetzes ist es, Gefahren für die öffentliche Sicherheit und
Ordnung vorzubeugen und abzuwehren, die mit dem Halten und dem Führen von Hunden verbunden sind.“
Um diese öffentliche Sicherheit zu
erreichen, wurde ein kostenpflichtiges
Register angelegt, in dem jeder Hundehalter seinen Hund registrieren muss.
Jeder Hund, der älter als sechs Monate
ist, ist durch einen Mikrochip zu kennzeichnen und es muss eine Hundehaftpflichtversicherung für jeden Hund
abgeschlossen werden. So weit so gut.
Aber es geht noch weiter: Wer sich
einen Hund anschaffen möchte, muss
vorher eine theoretische Sachkundeprüfung ablegen. Die erforderliche
Sachkunde besitzt auch, wer nachweislich innerhalb der letzten zehn Jahre,
über einen Zeitraum von mindestens
Chicca ist bereits seit 1,5 Jahren
im Tierheim
Foto: Verena Zingler
8
zwei Jahren ununterbrochen einen
Hund gehalten oder für eine juristische
Person betreut hat. Die praktische
Sachkundeprüfung ist während des
ersten Jahres der Hundehaltung abzulegen.
Wie wir bereits im tierschutz report
03/13 berichteten, stellt dieses neue
Gesetz eine große Belastung für die
Tierheime da. Denn nicht nur die
Anschaffung eines Hundes hat sich
dadurch erschwert.
Das Niedersächsische Hundegesetz
sagt: dass ein Hund, der von einer Hundehalterin oder einem Hundehalter
nach § 1 Abs. 2 gehalten wird und eine
gesteigerte Aggressivität aufweist und
somit durch den Hund eine Gefahr für
die öffentliche Sicherheit ausgeht, als
gefährlich einzustufen ist. Aber was ist
gesteigerte Aggressivität und wer legt
das fest? Laut Gesetz ist ein Hund
gefährlich, wenn er Menschen oder Tiere gebissen hat oder sonst über das
natürliche Maß hinausgehende Kampfbereitschaft, Angriffslust oder Schärfe
zeigt.
Dass ein Hund, der Menschen gebissen
hat oder seine Artgenossen durch Beißattacken schwer verletzt hat, gefährlich
ist, steht außer Frage! Der Hund hat
nun die Konsequenzen zu tragen, dabei
liegt die Verantwortung für sein Verhalten in den meisten Fällen beim Halter,
der durch seinen falschen Einfluss auf
den Hund und seine schlechte Erziehung den Hund zu dem gemacht hat,
was er heute ist!
Ist ein Hund erst einmal gefährlich eingestuft, gibt es kein zurück! Der Hund
bekommt in Braunschweig eine Steuer
von jährlich 600 Euro auferlegt. Der
Halter muss seine persönliche Eignung
nachweisen, in dem er einen Antrag auf
Halten eines gefährlichen Hundes bei
der zuständigen Behörde stellt, und er
muss ein erweitertes Führungszeugnis
einreichen. Des Weiteren muss er die
praktische Sachkundeprüfung mit diesem Hund ablegen und der Hund muss
einen Wesenstest bestehen. Ist dies
alles geschafft, darf der Hund bei seinem Besitzer bleiben, muss aber weiterhin Maulkorb und Leine tragen und
Auch Dackel-Mischling Tequila
wurde als gefährlich eingestuft
Foto: Verena Zingler
darf in der Öffentlichkeit nur von seinem Halter geführt werden. Möchten
andere Personen mit dem Hund spazierengehen, müssen auch diese die praktische Sachkundeprüfung mit diesem
Hund ablegen. Da all diese Schritte mit
vielen Kosten verbunden sind, gibt es
viele Menschen, die die Auflagen nicht
erfüllen können oder wollen. In diesem
Fall landet der Hund im Tierheim.
Zurzeit warten 7 Hunde mit Gefährlichkeitseinstufung und/oder Auflage
Maulkorb und Leine in unserem Tierheim auf eine neue Chance. Bei den
meisten Tieren wird schnell klar, dass
das andere Ende der Leine das Problem
war. Durch fachkundiges Arbeiten mit
den Hunden lassen sich viele Probleme
lösen und die Hunde zeigen sich im
Tierheim auf einmal von einer ganz
anderen Seite.
Die große Schwierigkeit für das Tierheim ist, diese Hunde wieder zu vermitteln. Denn die oben genannten Auflagen muss auch der neue Halter erfüllen! Die Anschaffung eines neuen Familienmitgliedes soll doch aber Freude
machen und nicht in einem riesigen
Aufwand und horrenden Kosten ausarten.
Um die Vermittlungschance für diese
Hunde besser zu machen, arbeiten wir
im Tierheim intensiv mit den Hunden
und bereiten sie in mühevoller, intensiver Arbeit auf den Wesenstest vor. Der
Wesenstest wird an der Tierärztlichen
Hochschule Hannover abgenommen
und kostet pro Hund 400 Euro. Diese
Kosten muss das Tierheim tragen. In
den vergangenen zwei Monaten haben
wir bereits drei Hunde zum Wesenstest
(Kosten 1.200 Euro) gebracht und alle
drei haben diesen mit Bravour bestanden. Dadurch konnten zwei dieser Hunde bereits vermittelt werden. Sechs
tierschutz
report
1/2015
Aus dem Verein
weitere Hunde müssen noch auf den
Wesenstest vorbereitet werden und
den Test absolvieren: weitere 2.400
Euro, die der Tierschutz Braunschweig
aufbringen muss. Und damit ist es nicht
getan, denn täglich können neue
gefährlich eingestufte Hunde in das
Tierheim eingeliefert werden. Durch die
schlechten Vermittlungschancen bleiben viele dieser Hunde Monate oder
sogar Jahre in unserer Obhut und benötigen täglich Futter, regelmäßig tierärztliche Versorgungen, wie zum Beispiel Impfungen und Entwurmungen.
Der Tierschutz Braunschweig benötigt
dringend Ihre finanzielle Unterstützung, um diesen Hunden wieder eine
Chance auf Vermittlung zu ermöglichen, und den Hunden den langen Aufenthalt im Tierheim so angenehm wie
möglich zu gestalten!
Arche Noah
Sonja Altmann
Arche Noah ist eine erfolgreiche Aktion,
die der Tierschutz Braunschweig schon
seit vielen Jahren durchführt und Sie
dabei um Ihre Unterstützung bittet.
Für die diesjährige „Arche Noah“ haben
wir uns explizit für einen Stoffhund entschieden. In dem ausführlichen Bericht
„Das Niedersächsische Hundegesetz
und seine Folgen“ zeigt die Tierheimleiterin Verena Geißler deutlich auf, welche Probleme sich aus dem Niedersächsischen Hundegesetz für unser Tierheim ergeben.
Der Tierschutz Braunschweig möchte
gerade diesen Hunden eine lebenswerte Zukunft bieten, mit allem was ein
Hundeleben ausmacht und d. h. nicht,
eine jahrelange Unterbringung in
einem Tierheim, auch wenn es noch so
optimal geführt wird.
Der Tierschutz Braunschweig benötigt
dringend Ihre finanzielle Unterstützung
bei diesem Vorhaben. Wir hoffen, dass
Sie auch weiterhin Ihr gutes Herz für
Tiere bewahren werden und bedanken
uns schon einmal im Voraus für Ihre
Spende.
Der Stoffhund wird Ihnen in den nächsten Tagen zugeschickt. Sollten Sie,
aus welchen Gründen auch immer,
unsere Bemühungen nicht unterstützen können, steht es Ihnen selbstverständlich frei, die Sendung mit dem
Vermerk „Annahme verweigert“ dem
Postzusteller zurückzugeben.
Unser Spendenkonto lautet:
Braunschweigische Landessparkasse
IBAN: DE97 2505 0000 0000 5460 10
BIC: NOLADE2HXXX
tierschutz
report
1/2015
Dieser niedliche Stoffhund wird Ihnen in den
nächsten Tagen zugeschickt
Foto: Verena Geißler
radio ferner
Hintern Brüdern 2
38100 Braunschweig
Telefon 05 31/4 94 87
9
Aus dem Verein
Einfach überwältigend
Nina Biedermann
Baum schmücken, Geschenke einpacken, Essen vorbereiten, wer
kennt das nicht – jede Menge zu tun
am Heiligen Abend. Und trotzdem
haben sich rund 300 Besucher die
Zeit genommen und sind zur
Bescherung für die Tiere ins Tierheim gekommen.
Zwischen 10 und 12 Uhr standen
die Türen des Tierheims für Besucher offen. Auch wenn das Wetter
nicht ganz so winterlich war, so
sorgten Kinderpunsch, Glühwein,
Lebkuchen & Co. dennoch für eine
weihnachtliche Atmosphäre.
Besucher aller Altersklassen fanden
sich ein und neben der Zeit für
unterhaltsame und informative
Gespräche nutzten einige auch die
Gelegenheit für eine Gassirunde
mit einem unserer Tierheimhunde.
Zum Ausklang der Bescherung war
der Gabentisch für die Tiere mehr
als reichlich gefüllt. Zwischen Fut-
Ein Gabentisch voller
Futterspenden
Foto: Verena Zingler
terdosen, -tüten und -schälchen für
Hund und Katze, selbstgebackenen
Keksen und Leckereien für Vogel,
Meerschweinchen, Kaninchen u.a.,
fanden sich auch schöne Sachen
zum Spielen und Kuscheln – hübsch
verpackt und mit Schleifchen
versehen. Auch Geldspenden durften wir für die Tiere entgegen
nehmen.
Es ist einfach überwältigend zu
sehen, wie viele gute Menschen es
doch gibt, die die Tiere so großzügig bedenken.
Lebkuchen & Co liegen bereit
Foto: Verena Zingler
Wir möchten uns ganz herzlich bei
allen Spendern und ehrenamtlichen
Helfern bedanken, und freuen uns
schon darauf, Sie bei der nächsten
Bescherung für die Tiere wiedersehen zu dürfen – denn Vorfreude ist
ja bekanntlich die schönste Freude!
Noch eine große Bitte!
Wenn Sie unsere Zeitung, den
„tierschutz report“, gelesen haben,
legen Sie sie nicht gleich auf Ihren
Stapel mit Altpapier. Sicherlich
gibt es in Ihrem Bekannten- oder
Verwandtenkreis auch einen
Tierfreund, dem Sie vielleicht mit
dieser Ausgabe eine kleine Freude
machen können. Es wäre doch
schön, wenn möglichst viele
Menschen von unserem Tierheim
und den dort lebenden Tieren, die
auf ein neues Zuhause hoffen,
erfahren würden.
Meinen Sie nicht auch?
Besucher unterhalten sich
10
Foto: Verena Zingler
tierschutz
report
1/2015
Aus dem Verein
Tierische Geschenke für alle!
Oliver Reinecke
Unter diesem Motto veranstaltete der
Fressnapf Braunschweig in der Vorweihnachtszeit eine Spendenaktion für
die Tiere im Braunschweiger Tierheim.
Dabei hatten die Kunden die Möglichkeit, eine mit Leckerlies, Spielzeug und
Futter gefüllte Tüte im Wert von 5,00 €
Von links nach rechts: Verena Geißler, Tierheimleiterin, sowie Jessica Kunze,
Mona-Lisa Peluso und Gabriele Lange, Filialleiterin
Fotos: Verena Zingler
zu erwerben und dem Tierschutz als
Spende zukommen zu lassen. Eine
super Idee und eine mehr als nur gelungene Aktion wie sie auf den Fotos
nur unschwer erkennen können.
Wir bedanken uns noch einmal ganz
herzlich bei der Firma Fressnapf und
Ihren Kunden und hoffen, dass Sie das
Tierheim auch weiterhin unterstützen
werden.
Einsatz für scheue Samtpfoten
Carolin Richter
Die vielen ehrenamtlichen Helfer im
Tierheim geben den Tieren Liebe, in
dem Sie mit den Hunden Gassi gehen
oder sich Zeit für die Katzen nehmen.
Katzen streicheln ist die beliebteste
Tätigkeit von Andrea Trümper-Peltsch.
Sie kommt seit ca. achteinhalb Jahren
regelmäßig ins Tierheim und kümmert
sich liebevoll um die Katzen. Daneben
verbrachte Sie auch zusätzliche Zeit,
um mit den Hunden Gassi zu gehen.
Da sich jedoch mehr Helfer bereit
erklärten, die Hunde auszuführen, ist
sie mit Freude zu den Katzen gegangen, um diesen Vertrauen zu schenken.
Seit über einem Jahr kommt Frau
Trümper-Peltsch nun zweimal in der
Woche ins Tierheim, da Sie sich im Speziellen um die Sorgenkinder im Katzenhaus kümmert. Hier verfolgt sie geduldig ihr Ziel, den Katzen unter anderem
ihre Ängstlichkeit zu nehmen.
tierschutz
report
1/2015
Django und Sam, welche zwei wundervolle Besitzer gefunden haben, waren
die Sorgenkinder des Tierheims. Frau
Trümper-Peltsch hat es geschafft, dass
die Katzen Nähe zuließen. Den ersten
Moment, wo Django oder auch Sam zu
ihr kamen, wird Frau Trümper-Peltsch
nicht vergessen. Es war wie ein
Geschenk für Sie, als die Beiden zum
allerersten Mal auf sie zu kamen und ihr
um die Beine schlichen. Zurzeit widmet
sich Frau Trümper-Peltsch besonders
der Katzendame Melody.
Diese und auch andere scheue Katzen
werden von Tag zu Tag durch die lieben
Gefühle von Frau Trümper-Peltsch
offener. Durch dieses neu erlernte Vertrauen, welches die Katzen auf sich wirken lassen, vergessen sie größtenteils
die schlechten Erfahrungen ihrer Vergangenheit, auch ist die Vermittlung
dadurch leichter.
Wir hoffen, dass Frau Trümper-Peltsch
sich weiterhin liebevoll um die Samtpfo-
Frau Trümper-Peltsch mit ihrem
Schützling „Casey“ Foto: Verena Zingler
ten kümmert und ihrem Motto, ein Auszug aus Loriot, „Ein Leben ohne Tier ist
möglich, aber sinnlos“, nachgeht.
11
Aus dem Verein
Schoduvel mit dem
Tierschutz Braunschweig
Carina Blume
Am 15. Februar sollte es in Braunschweig wieder soweit sein. Der größte
Karnevalsumzug in Norddeutschland
mit jährlich rund 250.000 Besuchern
wollte sich seinen 6,5 km langen Weg
durch die Braunschweiger Innenstadt
bahnen. Bei diesem fröhlich-bunten
Umzug mit rund 85 angemeldeten
Umzugswagen sollte auch der Tierschutzverein mit einem Motivwagen
vertreten sein. Eine absolute Premiere
für unseren Verein und wir waren sehr
dankbar für die ermöglichte Teilnahme
an den traditionellen Schoduvel-Feierlichkeiten in diesem Jahr.
Mit Bekanntgabe der Anmeldung unseres Umzugswagens starteten wir umgehend voller Vorfreude die Planung und
die Vorbereitungsarbeiten. Zunächst
benötigten wir einen geeigneten Anhänger, den wir als Motivwagen umgestalten konnten. Zum Glück stellte uns
Herr Karl Milkau einen solchen großräumigen, passenden Anhänger zur Verfügung. Anschließend machten wir uns
mit der Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlichen daran, Ideen für die Gestaltung
des Anhängers zu sammeln. Recht
schnell einigten wir uns auf großflächige Pappbilder, die tierschutzrelevante
Themen zeigen und an den Außenseiten des Anhängers befestigt werden
sollten.
Alle waren startklar, als uns die Meldung
der Terrorwarnung erreichte
12
Die Themen „Ausgesetzte Tiere zur
Urlaubszeit, „Fragwürdige private Exotenhaltung“, „Klinische Tierversuche“
und „Tiertransporte“ wurden an mehreren Tagen intensiven Zeichnens und
Ausmalens bunt und aussagekräftig von
uns Tierheimmitarbeitern und vielen
ehrenamtlichen Helfern auf die bereitgestellten Pappen gebracht. Zusätzlich
überzogen mit einem wasserbeständigen Lack wurden die Pappbilder dann
einen Tag vor dem Karnevalsumzug an
den Anhänger montiert, der Wochen
zuvor schon fleißig für den Einsatz beim
Umzug umgebaut wurde. Auch eine
umfangreiche Kilozahl an Kamelle war
organisiert worden und war bereit in die
feiernde Menge geworfen zu werden.
Schließlich war denn endlich der Morgen des 15. Februar da. Die letzten Vorbereitungsarbeiten nahmen wir voller
ausgelassener Vorfreude in Angriff.
Passend zu unserem farbenfrohen Tierschutzmotivwagen wurden nun auch
die Gesichter aller Umzugsteilnehmer
tierisch geschminkt. Alles war im Vorfeld perfekt geplant, vorbereitet und
zeitlich auf den Punkt geschafft worden, selbst das Wetter mit herrlich
blauem Himmel und Sonnenschein war
auf unserer Seite.
Kurz vor dem Start des Umzuges am
Europaplatz um 12:40 Uhr kam jedoch
plötzlich und unerwartet die unglaubliche Nachricht. Der schönste Karnevalsumzug in Norddeutschland musste auf-
Fleißig wurde an den Bildern für den Wagen gearbeitet
Foto: Verena Zingler
Foto: Verena Zingler
grund einer akuten und sehr ernstzunehmenden Terroranschlagswarnung
abgesagt werden. Zunächst schienen
für diesen schockierenden Augenblick
all unsere Mühen und Vorbereitungsarbeiten völlig umsonst gewesen zu sein.
Sehr betrübt kehrten wir auf unserem
Motivwagen zum Tierheim zurück. Doch
trotz der zunächst ziemlich geknickten
Stimmung aller Beteiligten war für uns
schnell klar, dass wir uns davon nicht
entmutigen lassen werden und somit
jetzt schon fest planen, nächstes Jahr
wieder am Karnevalsumzug teilzunehmen. Dementsprechend freuen wir uns
jetzt schon auf unsere Premiere in Form
eines Karnevalsmotivwagens, der den
Tierschutz Braunschweig gebührend in
der besten Tradition des Schoduvels
2016 vertreten wird.
tierschutz
report
1/2015
Tierschutz
Die Ballade unserer Haustiere
Zehn Jahre dient der Hofhund seinem Bauern;
er sah viel Leben kommen und zerbrechen
und denkt, die Kreatur müßt‘ darob trauern.
Er läuft nun hin, die Tiere einzeln anzusprechen:
„Der Mensch liebt Euch besonders, ‚kluge Pferde‘!
Er treibt mit Euren Kräften gerne Sport.
Was sagt das edle Reitpferd zu der Herde,
auf die am Ende wartet nur der Mord?!“
„Ihr lust’gen Hühner, sagt mir doch mal ehrlich,
woher könnt Eur’ren Lebensmut Ihr schöpfen?
Ihr dient so froh dem Herrn – mir unerklärlich am Schluß wird er Euch dafür alle köpfen!“
„Wir sind des Menschen Geistes Untertanen;
wir leben glücklich, nicht nur weil wir müssen.
Wir galten heilig schon bei den Germanen;
auch heute hat der Mensch noch ein Gewissen!“
„Warum erzählst Du uns denn solche Märchen?
Die Eier doch den Menschen vielmehr nützen,
mit gutem Stall und Futter dankt’s Dein Herrchen;
solang‘ er Eier braucht, wird er uns schützen.“
So steh’n Geflügel, Borstentier und Hufer,
von Todesahnung aufgeweckten Sinnen
und fragen nun den ungebet’nen Rufer:
„Wie konntest Du so lang‘ dem Tod entrinnen?“
„Ach, sagt mir, seid Ihr wirklich ‚dumme Gänse‘?
Ich seh‘ Euch glücklich schwimmen, munter grasen;
Ihr geht erhob’nen Haupt’s, macht Wackelschwänze.
Zum Weihnachtsfest müßt Ihr das Leben lassen!“
„Der Mensch hält uns seit tausenden von Jahren
als Wächter und als treue Jagdgenossen,
wir teilten mit den Menschen die Gefahren.
- Vielleicht bin deshalb ich noch nicht erschossen!“
„Wir schwimmen gern, noch lieber aber fliegen.
Der Mensch schätzt uns’re Federn, uns’ren Flaum.
Nach Deinen Worten müßt‘ uns alles trügen.
Wir hoffen nur: Es war ein böser Traum“.
Die Entstehungsgeschichte:
„Du Schaf, Du anspruchsloses Tier des Bauern,
Du scheinst so glücklich, wenn die Lämmer säugen.
An Deiner Stelle würd‘ ich täglich trauern:
Den Tod der Lämmer kann ich Dir bezeugen!“
Mein Miterleben und Durchführen von
Tierschlachtungen seit Kindheitstagen auf
dem Dorf, mein späteres Mitempfinden
mit der gequälten Kreatur und die Lektüre
der Tiergeschichten von Manfred Kyber.
Dr. Wolfgang Sturm
„Du böser Hund, Du jagst die ganze Herde
und nun dazu noch uns in Angst und Wut.
Der Bauer mißt nach Wolle uns’re Werte;
die ‘weiße Weste‘ färbt er nicht mit Blut!“
„Ihr ‘alten Schweine‘ grunzt so froh im Dreck
und schenkt so vielen Ferkeln neues Leben.
Ihr kennt nicht Eu’res Lebens einz’gen Zweck?
Der Mensch liebt Fleisch, Ihr müßt ihn Eu’res geben!“
„Ihr ‘großen Ochsen‘‘ habt ein wehrhaft Horn,
ein großes Hirn zum Denken und Gefühl.
Ihr seid so friedlich, fern von jedem Zorn,
obwohl der Mensch Euch alle töten will!“
„Du kluger Hund, wer sinnt schon über’s Leben?
Das Horn wuchs uns für Gegner gleichen Wert’s;
doch scheint’s von solchen keine mehr zu geben.
Und von dem Menschen heiß’ts, er habe Herz!“
tierschutz
report
1/2015
Foto: Verena Zingler
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Tierschutz
Der Wolf kehrt zurück
nach Niedersachsen
Herbert Sticht
Ist der Wolf bei uns in Niedersachsen
auch wirklich willkommen? Nicht so
ganz. Es gibt in der Bevölkerung besonders bei den Landwirten, noch sehr große Vorbehalte und auch Ängste.
Obwohl kaum ein Mensch einen Wolf in
freier Wildbahn gesehen hat, besteht
doch eine Urangst vor dieser Art.
Diese Angst hat sich über Jahrhunderte, bis in die heutige Zeit, in unseren
Köpfen festgesetzt. Jedes Kind und
jeder Erwachsene kennt die Märchen
,,Rotkäppchen und der böse Wolf“ oder
,,Der Wolf und die sieben Geißlein“. In
diesem Märchen hat der Wolf einen
festen Platz als böses Raubtier.
hundert gnadenlos gejagt und vertrieben. Die Wölfe wurden danach
immer seltener und verschwanden aus
Deutschland ganz. Wer einen Wolf
sehen wollte, musste einen Zoo besuchen.
Das war sicher in den vergangenen
Jahrhunderten berechtigt, als große
Wolfsrudel durch die Wälder zogen und
jagten. Sie wurden bis in das 19. Jahr-
Erst Anfang des 21. Jahrhunderts, nach
Wegfall der gesicherten Grenzen,
tauchte in der Oberlausitzer Heide, in
Sachsen, das erste Wolfspaar nach-
DER STADTBÄCKER
Immer in Ihrer Nähe, immer auf Ihrem Weg!
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14
Luftbild: Dieter Heitefuss, Pilot Siegfried Starke
weislich wieder auf. Dieses Wolfspaar
hatte dort ein Revier für sich entdeckt
und abgesteckt. Dort in der Heide wurden auch die ersten Jungtiere von den
Wölfen aufgezogen.
Um zu überleben, mussten die Wölfe
jagen und Beute machen. Unter den
Beutetieren waren auch Schafe aus
ungesicherten Herden. Das sorgte
schon für den ersten Ärger und führte
zu Protesten. Aber das Kleinrudel blieb,
bis sich die Jungtiere trennen mussten,
um sich dann ein eigenes Revier zu
suchen. So kam der erste Wolf im Jahr
2012 auch nach Niedersachsen.
Aber erst durch Aufnahmen von Fotofallen wurde der Nachweis erbracht,
dass es sich tatsächlich um einen Wolf
handelt. Er fand später eine Partnerin,
die auch Jungtiere zur Welt brachte.
tierschutz
report
1/2015
Tierschutz
Laut der Landesjägerschaft Niedersachsen befinden sich seit 2014 inzwischen drei Rudel, ein Wolfspaar und ein
Einzeltier in der Lüneburger Heide auf
dem Gelände eines Truppenübungsplatzes. Das Rudel besteht aus dem
Elternpaar, Jährlingen und Welpen. Im
Durchschnitt sind das 8 Tiere.
Der Wolf ist ein sehr vorsichtiges,
schlaues und sehr scheues Tier. Er meidet den Menschen. Aber um überleben
zu können, muss er jagen. Bevorzugte
Beute sind kranke oder geschwächte
Tiere, die am einfachsten zu erlegen
sind. An der Spitze der Wolfsnahrungskette stehen das Rehwild und am Ende
in der Landwirtschaft gehaltene Schafe
und Ziegen.
Bei Heidespaziergängen werden wir
vermutlich nie einen Wolf zu Gesicht
bekommen. Können wir, wenn uns
zufällig ein solches Tier im Wald oder in
der Heide begegnet, den Wolf von
einem streunenden, gleichgroßen und
ähnlich sehenden Hund unterscheiden?
Wer die typischen Wolfsmerkmale nicht
kennt und über die Sommer- oder Winterfärbung nicht genau informiert ist,
bestimmt nicht. Ich habe während
einer Informationsveranstaltung einer
Wolfsberaterin an einem Bildertest teilgenommen und ich lag mit meinem
Ergebnis total daneben. Ich habe einen
struppigen Schäferhundmischling für
einen Wolf gehalten.
ruhig zurückziehen, wenn das scheue
Tier nicht schon wieder vor Ihrer Aktion
verschwunden ist.
Die Rahmenbedingungen für die natürliche Rückkehr des Wolfes sind in
Niedersachsen gut. Die Landesregierung unterstützt diese Entwicklung.
Dazu wurde ein ,,Niedersächsisches
Wolfskonzept“ erarbeitet, dass den
Umgang mit Wölfen in Niedersachsen
regelt.
Der Wolf fällt bundesweit nicht unter
das Jagdrecht. Es gilt für ganz Deutschland ein Abschussverbot. Aber das
Wohl der Menschen steht an erster
Stelle. Sollte die Notwendigkeit bestehen, bei Tollwut oder auffälligen Verhalten, darf eingegriffen werden.
Wir brauchen uns keine Sorgen zu
machen und können uns als Tierschützer dem NABU anschließen und sagen
ebenfalls: ,, Wolf herzlich willkommen“!
Woran erkennt man einen Wolf?
Die wesentlichen Merkmale sind:
- Augen hellgelblich
- Schulterhöhe 60 - 90 cm,
Gewicht 30 - 50 kg
- Fell im Bereich der Schnauze
(Fang) weiß
- Im oberen Rutendrittel ein
schwarzer Fleck
- Kurze meist herabhängende Rute
mit schwarzer Spitze
- Hochbeinig mit gerader Rückenlinie
- Farbe Grau, Ocker, manchmal rötlich
Vermutlich wird keiner der Leser je
einen Wolf in freier Wildbahn sehen.
Aber was macht man, wenn es zufällig
zu einer Wolfsbegegnung kommt. Empfohlen wird erst einmal ruhig stehen
zu bleiben, dann durch lautes Sprechen
oder Händeklatschen auf sich aufmerksam zu machen und danach sich wieder
tierschutz
report
1/2015
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Tierschutz
Qual zugunsten des Images
Frederike Braack
"Sein Prinzip ist überhaupt:
Was beliebt, ist erlaubt.
Denn der Mensch als Kreatur
hat von Rücksicht keine Spur".
Wilhelm Busch
Der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Wesen. Dieses Verhalten
macht leider auch vor der Züchtung
unserer Haustiere keinen Halt. So wurde es über Jahrzehnte immer beliebter,
Tiere auf ihr Aussehen zu züchten. Und
das macht vor keiner Tierart halt, ob
Hunde, Katzen oder Kleintiere, alle Tiere sind betroffen. Welche Folgen daraus entstehen sind oft nebensächlich
oder werden erst bemerkt, wenn es zu
spät ist.
Zu diesen so genannten Qualzuchten
gehören zum Beispiel kurznasige Hunde und Katzen, Kaninchen mit übermäßigem Haarwuchs oder gar nackte Tiere. Kurznasige Hunde, wie der Mops
oder die Französische Bulldogge,
haben oft so starke Atembeschwerden,
so dass es zum Rassestandart gehört,
dass sie am Gaumensegel operiert werden müssen. Hunde werden so gezüchtet, dass sie ab einem gewissen Alter so
gut wie bewegungsunfähig sind, weil
ihre Gelenke ihr eigenes Körpergewicht
nicht mehr tragen können. Darunter
fallen nicht nur große Rassen wie z. B.
Deutsche Doggen sondern auch kleinere wie der Basset Hound.
Problematisch ist außerdem, dass auch
heutzutage noch mit Hunden gezüchtet
wird, die bekanntermaßen Träger von
Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie oder ähnlichen sind. Ebenfalls gibt
es stark bedenkliche Farbschläge wie
zum Beispiel die Tigerscheckung bei
Dackeln oder blaue Dobermänner. Diese Farbschläge haben meist mit Hautoder Augenproblemen zu kämpfen.
Der Shar Pei hat angezüchtet
viele Falten, in denen sich schnell
Ekzeme bilden
Foto: Verena Zingler
haben Nacktkatzen durch das Fehlen
der Tasthaare oder Manxkatzen, die
durch Überzüchtungen keinen Schwanz
mehr besitzen. Dieses führt nicht nur zu
starken Gleichgewichtsstörungen, sondern beinhaltet oft auch eine verkrüppelte Wirbelsäule.
Der Mops muss häufig am
Gaumensegel operiert werden,
um vernünftig Atmen
zu können
Foto: Gotthard Icks
Die Qualzucht in Bezug auf Katzen ist
glücklicherweise noch nicht so ausgereift wie bei den Hunden. Doch auch
hier gibt es kurznasige Rassen wie die
Perserkatze. Noch größere Probleme
Angorakaninchen benötigen regelmäßige Fellpflege, da sie ihr extrem
langes Haarkleid nicht selber sauber halten können
Foto: Frederike Braack
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Bei Nagern und Kaninchen gibt es leider
auch sehr viele Möglichkeiten, den
Menschen durch Qualzucht Vielfalt zu
bieten. Angefangen mit Albinotieren,
die in der Regel sehr schlecht sehen bis
hin zu nackten Kleinnagern, die keine
oder verkrüppelte Tasthaare besitzen.
Die heutige Kaninchenzucht geht in die
Richtung, die Köpfe und Ohren der Tiere immer kleiner zu züchten. Dieses
führt ähnlich wie bei Hund und Katze zu
Atemproblemen. Außerdem kommt es
zu einer Kieferverkürzung, wodurch ein
vernünftiger Zahnabrieb nicht gegeben
ist.
Ursprünglich war jede der heutigen
Qualzuchten eine zufällig auftretende
Eigenschaft, die nach und nach differenziert wurde, um sie gezielt zu züchten. Es gibt viele Beispiele für eine
Qualzucht. So kann auch ein heutzutage normales Widderkaninchen als
Qualzucht angesehen werden, da es
nicht nur in seiner Kommunikation eingeschränkt ist, sondern auch schlechter
hört, als seine Artgenossen mit Stehohren. Ebenso sind auch Hunde mit
Ringelrute oder übermäßigen Haarwuchs im Gesicht benachteiligt. Jeder
Mensch muss für sich selber entscheiden, ob er eine Qualzucht unterstützt
oder ablehnt und was für jeden persönlich als solche zählt. Positiv ist allerdings
zu sehen, dass in den letzten Jahren
zumindest ein Rückgang der extremen
Kurznasigkeit bei jeder Tierart zu beobachten ist.
tierschutz
report
1/2015
Aus dem
Tierschutz
Verein
Myxomatose auf dem Vormarsch –
rechtzeitiges Impfen kann Leben retten!
Sarah Marquardt / Vanessa Konstroffer
"In unserem Garten sitzt ein krankes
Wildkaninchen und es hat keine Augen
mehr!"
Diese besorgten Aussagen von Anrufern erhalten wir leider sehr oft. Sofort
weiß jede Tierpflegerin, dass es sich um
ein Wildkaninchen handelt, dass an
Myxomatose erkrankt ist. Leider häuften sich diese Tiernotfälle letztes Jahr
deutlich mehr als die Jahre zuvor.
Mitunter war auch sicherlich der sehr
milde Winter daran beteiligt, da diese Infektionskrankheit hauptsächlich
durch blutsaugende Insekten übertragen wird. Die Mückeninvasion 2014 war
also nicht nur eine nervige Plage, sondern auch der sichere Tod für viele
Kaninchen, leider auch für viele Hauskaninchen. Unser Tierrettungswagen
fuhr im letzten Jahr mehrmals täglich
raus, um erkrankte Wildkaninchen
abzuholen und von einem Tierarzt von
ihren Leiden erlösen zu lassen. Denn
einmal ausgebrochen, ist Myxomatose
kaum heilbar. Die Tiere können durch
die Pockenbildung an den Augen nicht
mehr sehen und werden oft in Verkehrsunfälle verwickelt oder sie verhungern einfach.
danach entwickeln sich Schwellungen
im Kopfbereich, besonders an den
Augen und im Genitalbereich und knotige Wucherungen auf dem Rücken.
Begleitet wird die akute Phase der
Myxomatose mit leichtem bis mäßigem
Fieber das aber oft nicht 41°C erreicht.
Das Kaninchen wirkt in der ganzen Zeit
apathisch und es kann zur Einstellung
der Futteraufnahme kommen. Durch die
Entkräftung und Abmagerung kommt
es bei einer Vielzahl an Tieren in wenigen Tagen zum Tod.
Beim chronischen Verlauf treten vermehrt Pusteln auf, und nur in einzelnen
Fällen ist eine Heilung möglich. Sie tragen jedoch weiterhin die Erreger in sich
und sind somit zeitlebens ansteckend
für andere Kaninchen. Um Sekundärinfektionen zu vermeiden, kann man
Antibiotika geben.
Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist
es wichtig die Hauskaninchen zweimal
im Jahr zu impfen, einmal in Frühjahr
und einmal im Herbst, also zu den Zeiten wo vermehrt Mücken auftreten.
Des Weiteren sollten Neuzugänge, die
noch nicht geimpft wurden, mindestens
14 Tage in Quarantäne gehalten werden, um zu sehen, ob sie eventuell
angesteckt wurden. Nach dieser Zeit
sollten dann auch diese Tiere geimpft
werden, bevor sie zu den anderen
gesetzt werden.
Hauskaninchen, die an Myxomatose
erkrankt sind, brauchen intensive Pflege und Medikamentengabe. Wenn sie
die Erkrankung überstanden haben,
gelten sie jedoch nicht als resistent
gegen den Erreger. Sie können sich
erneut mit dem tödlichen Virus anstekken.
Wildkaninchen sind sehr schwierige
Pfleglinge, die in menschlicher Obhut
und Pflege massivem Stress ausgesetzt
werden. Ein erkranktes Wildtier muss
von seinem Leiden erlöst werden.
Die sicherste Maßnahme ist die regelmäßige Myxomatose-Impfung. Empfehlenswert, jedoch nicht umsetzbar ist
das Fernhalten von Mücken und Flöhen, aber natürlich auch von Wildkaninchen, besonders bei der Außenhaltung
von Kaninchen.
Ist ihr Kaninchen regelmäßig
gegen Myxomatose geimpft?
Auch die Tierärzte berichteten uns,
dass sie noch nie so viele Hauskaninchen wie zuvor erlösen mussten, die an
Myxomatose erkrankt waren. Die
Myxomatose oder auch Kaninchenpest
genannt, ist ein Pockenvirus, das fast
ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auftritt. Übertragen wird der
Virus von Kaninchen zu Kaninchen, z. B.
beim Deckakt oder über den Speichel
beim gegenseitigen Putzen. Auch Flöhe
und Mücken übertragen den Virus von
Tier zu Tier, wenn sie stechen.
Ob ein Kaninchen mit dem Myxomatosevirus infiziert ist, kann man meist
nach einer Inkubationszeit von 4 bis 10
Tagen erkennen. Im akuten Verlauf
wird das Virus über Augen-, Nasen- und
Rachensekrete ausgeschieden, es entstehen Rötungen und Entzündungen
an den Lidbindehäuten. Unmittelbar
tierschutz
report
1/2015
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Tierschutz
sen (die zu jedem Hundeleben dazu
gehört!) bringt ohne schützendes Fell
schnell Blessuren.
Hunderassen von A - Z
Der Nackthund
Verena Geißler
Es gibt zwei recht bekannte Rassen, die
bei der FCI (Federation Cynologique
Internationale) anerkannt sind. Das
sind der Chinesische Schopfhund (Chinese Crested) und der Mexikanische
Nackthund (Xoloitzquintle).
Der Chinese Crested hat Haarbüschel
an Kopf, Ohren und Rute, während der
Mexikanische
Nackthund
seinem
Namen alle Ehre macht und vollkommen haarlos ist. Lediglich ein leichter
Flaum ist teilweise erkennbar.
Letalfaktor wirkt, der zum Absterben
der Embryonen im Mutterleib führt.
Da der Mensch aber gern das Außergewöhnliche sucht, sind die „normalen“
Welpen mit Fell in den Würfen früher
verpönt gewesen und diese Hunde hatten auf Rasseausstellungen nichts zu
suchen.
Aber warum? Muss es immer anders
und extravagant sein? Was hat ein
Hund davon, ohne Fell auf die Welt zu
kommen? Die Antwort ist einfach:
NICHTS!
Nackthunde frieren bei kühlen Temperaturen und können in eisigen Wintern
kaum vor die Tür. Im Sommer muss
ihre Haut mit Sonnencreme geschützt
werden, weil sie sonst einen Sonnenbrand bekommen. Toben mit anderen
Hunden oder rennen durch ein Dornengebüsch bringt schnell kleine Verletzungen mit sich. Und jede normale Auseinandersetzung mit einem Artgenos-
Buffy hat schnell ein neues
Zuhause gefunden Foto: Verena Zingler
Der Chinesische Schopfhund hat in den
letzten Jahren einen recht großen
Beliebtheitsgrad erreicht. Im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen)
sind die jährlichen Welpenzahlen stark
gestiegen. Während 1998 noch 37 Welpen geworfen wurden, waren es 2011
bereits 227 Welpen.
Was viele Menschen vermutlich nicht
wissen, in jedem Wurf Nackthunde
sind vollkommen behaarte Welpen
dabei! Die haarlosen Elterntiere dürfen
gar nicht miteinander verpaart werden,
da die Haarlosigkeit dominant vererbt
wird und in homozygoter Form als
18
B
Ebenfalls fehlen den meisten Vertretern
dieser Rassen Zähne, da das Gen für
Haarlosigkeit mit dem der Zähne
zusammenhängt.
Bei den Chinesischen Schopfhunden
werden die behaarten Welpen Powder
Puff genannt. Diese Hunde besitzen
Unterwolle und haben ein Deckhaar mit
seidiger Fellstruktur.
Auf unserem Bild sehen sie Buffy. Die
Hündin ist ein Chinese Crested und eine
Zwischenform von Nackthund und
Powder Puff. Auch Buffy muss im Winter vor der Kälte geschützt werden,
denn das bisschen Fell, das die Hündin
hat, bietet ihr keinen Witterungsschutz.
Buffy war glücklicherweise nicht lange
im Tierheim. Wir konnten schnell eine
Familie für sie finden, die sich liebevoll
um Buffy kümmert.
Würden wir den Hunden die Wahl lassen, ich bin mir sicher, alle würden sich
für einen wärmenden und schützenden
Pelz entscheiden. So wie Mutter Natur
es vorgesehen hat!
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tierschutz
report
1/2015
Aus dem
Tierschutz
Verein
Wie viel Bewegung braucht mein Hund?
Gotthard Icks
Der Bewegungsmangel ist mit der häufigste Grund für Probleme mit und von
Hunden. Die Tierschutzhundeverordnung sagt u. a. dazu im § 2 „Einem
Hund ist ausreichend Auslauf im Freien
... zu gewähren.“
Das Bedürfnis nach Bewegung zählt zu
den wesentlichen Grundbedürfnissen,
deren Befriedigung jedem Hund in
jeder Haltungsform ermöglicht werden
muss. Den gleichen Rang wie das
Bewegungsbedürfnis
nimmt
das
Gemeinschaftsbedürfnis ein. Das heißt,
dem Hund sind soziale Kontakte mit
Artgenossen zu gewähren.
Es reicht nicht aus, den Hund in den
Garten zu schicken. Er braucht auf seinen Spaziergängen ausreichende sensorische Reize und soziale Kontakte.
Jedes Zurückdrängen der Grundbedürfnisse gefährdet das Wohlbefinden
des Hundes und auch die Sicherheit der
Menschen. Hunde, die isoliert und reizarm gehalten werden, werden schwierig, oftmals auch bissig und zeigen
situativ unangemessenes Angriffs- und
Abwehrverhalten.
Unter Berücksichtigung individueller
Eigenschaften sind zwei bis vier Stunden täglicher Auslauf angebracht. Bei
diesen Ausgängen sollte der Hund im
Die beiden Jack Russel haben Bewegung und Kontakt zu Artgenossen.
So sollte es sein!
Foto: Verena Geißler
Freien frei laufen können. Wird ein
Hund ausschließlich an der Leine
geführt, sind sein Bewegungs- und
Erkundungsverhalten sowie die Möglichkeit zu freiem Kontakt und Spiel mit
Artgenossen stark eingeschränkt. Ohne
diese Möglichkeiten ist eine tiergerechte Hundehaltung nicht möglich.
In fast allen Meldungen über Hunde,
die die Tierschutzvereine erreichen,
heißt es unter anderem: „Der Hund
kommt kaum raus“. Das Ausgehverhalten der Hundebesitzer mit ihren Tieren
ist nur sehr schwer nachzuvollziehen
und Fehlverhalten kaum nachweisbar.
Deshalb versuchen wir immer wieder
die Halter über die Bedürfnisse ihrer
Tiere aufzuklären. Sie sollen damit die
Möglichkeit erhalten, einer artgerechten Tierhaltung näher zu kommen.
Der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen - die Fotos wurden von Hans Apfler
und Jens Ohlrogge gemacht. Herr Milkau ist stolzer Besitzer der Hühner.
tierschutz
report
1/2015
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Tierrettungsdienst
Fast erfroren!
Sarah Marquardt
Mich erreichte eines Abends im Dezember der Anruf einer
besorgten Frau, die in ihrem Hinterhof einen fast erfrorenen
Leguan fand. Sie erklärte mir, dass er regungslos auf dem
Boden lag und seine Haut schwarz gefärbt sei. Sofort machte
ich mich auf den Weg. Bei dem Tier handelte es sich jedoch
nicht um einen Leguan, sondern um eine Australische Bartagame, die stark unterkühlt in der Ecke des Innenhofs lag. Die
besorgte Bürgerin wusste nicht, ob sie den kleinen Exoten
anfassen kann, legte jedoch während sie auf mein Eintreffen
wartete eine kleine Decke über das Tier, damit er nicht mehr
weiter auskühlte.
An diesem Tag zeigte das Thermometer nur wenige Grad über
Null an. Völlig ausgekühlt und fast erfroren steckte ich das kleine Reptil unter meine Jacke. Am Tierschutzrettungswagen
angekommen wickelte ich es in ein Handtuch ein und legte es
vorsichtig in einen Transportkorb. Ob das Tier es überleben
und sich von der starken Unterkühlung wieder erholen würde,
konnte ich nicht sicher sagen.
Reptilien sind wechselwarme Tiere. Sie können ihre Körpertemperatur nur über die Umgebungstemperatur regeln. Bartagamen brauchen in einem Terrarium eine regelmäßige
Raumtemperatur von 25 bis 30 Grad, aber auch einen Hitzepunkt von 40 bis 55 Grad und kühlere Zonen, die das Tier
immer frei wählen kann. Sinkt die Temperatur im Terrarium
dann sinkt auch die Temperatur der Bartagame. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, das Tier wird träge, bewegt sich
nun immer weniger und stellt die Nahrungsaufnahme ein.
Wenn ein Reptil bereits so unterkühlt ist, dass es sich nicht
Mittlerweile hat sich die Bartagame
gut erholt
Foto: Verena Zingler
mehr in eine "rettenden", wärmeren Bereich flüchten kann,
wird es für das Tier schnell lebensbedrohlich.
Die Haut der kleinen Bartagame hatte sich bereits durch die
starke Unterkühlung dunkel gefärbt. Normalerweise sind sie
sandbraun. Die Augen hatte er nur noch zu kleinen Schlitzen
geöffnet, seine Augenlider waren blau verfärbt durch die Kälte. Er musste nun langsam und vorsichtig wieder "aufgetaut"
werden. Man darf den Körper des Tieres auf gar keinen Fall
mit zu schneller Erhitzung schaden! Ich legte den kleinen Kerl
also vorerst in ein Terrarium in ein Zimmer mit einer Raumtemperatur von ca. 20 Grad. Hitzelampen sind vorerst nicht
einzuschalten. Je nach Befinden der Bartagame haben wir
Tierpflegerinnen dann in den darauffolgenden Tagen die Temperatur langsam erhöht, zuletzt sogar eine Wärmelampe eingeschaltet. Erst nach mehreren Tagen hatte das Tier sich von
den Strapazen wieder so weit erholt, dass es wieder begann
zu fressen. Nach ca. einer Woche waren auch die letzten dunklen Flecken an seinem Körper verschwunden.
Mittlerweile ist das Bartagamen-Männchen "Kevin" wieder
wohl auf. Dass er kurz vor dem Erfrieren war, merkt man dem
quirligen Kerl heute nicht mehr an. Nun suchen wir für ihn ein
neues schönes Zuhause. Seine Besitzer haben sich leider nicht
bei uns gemeldet. Vermutlich wurde er, mit dem Wissen, ihn
bei diesen Temperaturen draußen langsam sterben zu lassen,
herzlos ausgesetzt!
Unfall auf der A2 - Totalsperrung der Autobahn
Gotthard Icks
Ende November 2014 verunglückte ein
Schwan, im Bereich zwischen Hondelage und Dibbesdorf, auf der Autobahn 2.
So leer sieht man die
A2 selten
Foto: Gotthard Icks
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Er ist dort vermutlich mit einem vorbeifahrenden Auto zusammengestoßen.
Der Schwan saß relativ apathisch zwischen den beiden Mittelleitplanken.
Die Autobahnpolizei rief den Tierrettungsdienst des Tierschutz Braunschweig zu Hilfe und geleitete unseren
Tierrettungswagen zur Unfallstelle. Der
sehr rege Verkehr auf der A 2 verhinderte eine sofortige Bergung. Aus diesem Grunde wurde die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Flughafen
und Braunschweig Ost in beiden Fahrtrichtungen vollständig gesperrt. Erst
danach konnte das Tier von uns geborgen werden. Einige Leute könnten jetzt
meinen, es wäre übertrieben, gleich die
ganze Autobahn zu sperren. Einige
Tage vorher gab es aber schon einmal
eine Massenkarambolage auf der A 39,
die durch Schwäne verursacht wurde.
Tierpflegerin Tamara Otto lädt den
geschwächten Schwan in den
Tierrettungswagen Foto: Gotthard Icks
Der von uns geborgene Schwan hatte
einen Trümmerbruch im „Handwurzelgelenk“ des rechten Flügels. Er hätte
nie wieder ausgewildert werden können und musste deshalb vom Tierarzt
euthanasiert werden.
tierschutz
report
1/2015
Tierrettungsdienst
Im Motorraum gefangen
Tamara Otto
Am 19.11. letzten Jahres bekam ich
abends um 20 Uhr 30 einen Anruf von
der Polizei. Sie bat mich in die Helmstedter Straße zu fahren, weil dort die
Feuerwehr steht und eine Katze aus
dem Motorraum eines Autos gerettet
habe und ich diese bitte in Empfang
nehmen möchte. Als ich dort eintraf,
sah ich mehrere Feuerwehrmänner um
einen Pkw stehen. Ich stieg aus unserem Tierrettungswagen und nahm
einen Transportkorb mit und fragte, wo
denn die Katze sei.
Währenddessen versuchten sie über
das Kennzeichen den Halter des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Halter waren
schnell ausgemacht, aber leider kamen
sie nicht aus Braunschweig und waren
auch telefonisch nicht zu erreichen.
Ca. 30 Minuten nach meinem Eintreffen kamen noch weitere Feuerwehrmänner hinzu, um zu helfen, aber
auch sie konnten den Wagen nicht
öffnen.
Ich konnte an dem Miauen hören, dass
es eine sehr junge Katze sein musste,
die in dem Auto feststeckte. Nachdem
eine Stunde vergangen war und das
Auto nicht geöffnet werden konnte,
beschlossen die Männer von der Feuerwehr abzubrechen.
Etwas durcheinander, aber gesund
ist die kleine Katze im Tierheim
angekommen
Foto: Verena Zingler
Bevor sie allerdings abrückten liefen
alle Beamten noch einmal die Straße
entlang und klingelten an den Häusern,
um zu fragen, ob jemand eventuell
Besuch hatte, dem das Auto gehören
könnte. Leider war auch diese Idee eine
Sackgasse. Da uns nichts anderes mehr
übrig blieb, haben wir noch schnell
einen Zettel geschrieben und hinter die
Scheibenwischer des Wagens geklemmt, damit der Besitzer Bescheid
weiß und nicht einfach losfährt, denn
das hätte das Todesurteil für das kleine
Kätzchen sein können.
Alle Bemühungen, das Auto zu
öffnen, scheiterten
Foto: Tamara Otto
Einer der Feuerwehrmänner sagte mir,
dass die Katze noch in dem Motorraum
feststeckt und sie nicht heran kommen
würden. Es sei schwierig das Auto zu
öffnen, da es sich um ein altes Fabrikat
mit Zentralverriegelung handeln würde, und sie das Auto nicht beschädigen
wollten. Ein Feuerwehrmann erklärte
mir, das Spaziergänger an dem parkenden Auto vorbei gegangen waren und
ein klägliches Miauen aus dem vorderen Teil des Fahrzeugs hörten und deshalb gleich die Polizei informierten.
Die Polizei schickte daraufhin erst einmal die Feuerwehr in die Helmstedter
Straße.
tierschutz
report
1/2015
Gerade als alle wieder in ihre Fahrzeuge steigen wollten, kam eine Frau mit
ihrem Sohn angerannt und fragte, was
los sei und ob was mit ihrem Auto passiert wäre. Wir waren alle total erleichtert und erzählten ihr von dem Dilemma
der Katze.
Die Frau erklärte, dass sie vor zwei
Stunden das Auto abgestellt hatte und
spazieren gegangen sei und vorher aus
Wolfenbüttel gekommen war. Sie öffnete dann schnell ihr Auto und wir
konnten eine ca. 8 Wochen alte kleine
Katze befreien. Sie war etwas dreckig
aber zum Glück unverletzt. Ich brachte
sie gleich ins Tierheim, wo sie sich erst
einmal von den ganzen Strapazen erholen konnte und sie Futter, Wasser und
einen warmen Schlafplatz bekam.
Da sich auch nach zwei Wochen niemand gemeldet hatte, der seine kleine
Katze vermisste, konnten wir den kleinen Zwerg schnell in ein schönes neues zu Hause vermitteln.
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Leserbriefe
Hallo liebes Tierschutz Braunschweig Team, liebe Frau Geißler,
hier schicken wir ihnen ein paar
Impressionen unseres neuen Familienmitglieds.
In kleinen Schritten wächst sein Vertrauen zu uns und der neuen Umge-
bung. Das Haus ist schon sein “Eigentum” und in Beschlag genommen.
Dicker und nun Marley) aufbringen
muss ;-)
Man hat doch ein wenig verdrängt
welch Arbeit und Durchhaltevermögen man bei diesen Kerlen (vorher
Aber nach einer Woche kann man auf
jeden Fall schon den “Super-Hund” hinter einigen vorhergesagten Ecken und
Kanten aufblitzen sehen.
Lange Spaziergänge und Blödsinn im
Garten sind schon mal neben Fressen
seine Lieblingsbeschäftigung ... Eindeutig.
Der Parcours im Garten wird wohl auch
nicht mehr lange auf sich warten lassen
dürfen. Gestern war er am Strand
schneller mit auf einem umgestürzten
Baum als man gucken konnte. Das
Wasser fand er zum Glück ein wenig
kalt, somit brauchten wir hier keine Diskussionen ;-)
Hiermit senden wir erst mal einen vielen Dank, eine fröhliche Weihnachtszeit
und liebe Grüße von der Ostsee.
Franziska Adams, Patrick Stapelfeldt
und “Wirbelwind” Marley.
Liebes Team des Tierschutzes Braunschweig,
seit fast 3 Monaten haben wir Holly jetzt
bei uns zu Hause. Eine Woche nachdem
wir die Kleine von Ihnen abgeholt
haben, bekamen Sie schon eine InfoMail wie sie sich denn so macht.
Jetzt, nach 3 Monaten, kann ich nur
sagen, dass Holly immer noch von Tag
zu Tag süßer und zutraulicher wird.
Zusammen mit unserer 3jährigen Maja
schläft sie nachts auf meinem Kopfkissen mit. Die beiden sind ständig am
spielen, kuscheln und sich gegenseitig
putzen. Sobald wir uns aufs Sofa setzen, legt sie sich sofort auf einen Schoß
und lässt sich laaaange streicheln und
knuddeln.
Seit gut 2 Wochen hat Holly von alleine
angefangen zu apportieren. Ein kleines
Spielekissen, welches aussieht wie ein
Blatt, bringt sie mir immer aufs Sofa
und wartet gespannt, dass ich es wieder wegwerfe. Das zieht sich manchmal
bis zu einer Stunde hin. Auch der Weg
morgens ins Badezimmer, um sich für
die Arbeit fertig zu machen, wird stets
von ihr begleitet. Wenn mein Freund
morgens vor mir das Haus verlässt und
ich kurz darauf aufstehen muss, wartet
sie schon geduldig vor meinem Gesicht
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sitzend darauf, dass ich die Augen aufmache. Sobald die auf sind, miaut sie
sofort los und fängt an zu schmusen.
Wir können es fast selbst gar nicht glauben, was wir für einen Glücksgriff mit
ihr gemacht haben! Wir haben jeden
Tag was zum Schmunzeln mit ihr. Allein
schon, weil Holly des öfteren immer
wieder vergisst, nach dem Putzen ihre
Zunge wieder rein zu ziehen.
Mit freundlichen Grüßen,
Katharina Gaida
Anmerkung der Redaktion: Holly ist die gerettete Katze aus dem Motorraum
tierschutz
report
1/2015
Impressum
Zur Rückseite
Die Cockerspaniel-Mischlingshündin Judy wurde ausgesetzt in der Feldmark aufgefunden und
zu uns in das Tierheim gebracht. Schnell war klar, dass Judy bislang leider kein artgerechtes
Leben geführt haben kann. Sie ist in allen Situationen stark verängstigt und kann nicht einmal „normal“ an der Leine gehen, da sie regelrechte Panikattacken bekommt. Da muss man
sich die Frage stellen, was hat diese arme Hündin erlebt? Natürlich kann es sein, dass es
nichts Gutes war, was jedoch fast noch schlimmer ist, sie hat scheinbar nichts kennengelernt.
Hält man einen Hund isoliert von der Außenwelt, bekommt der Hund massive
Sozialisationsdefizite und kann nicht mit seiner Umwelt umgehen. Diese Defizite kann der
Hund nicht mehr aufholen, was ein Leben in Angst bedeutet! Jeder der sich einen Welpen
anschafft, sollte sich informieren, was der Hund bereits kennengelernt hat und muss auch
weiterhin jeden Tag dem Hund viele verschiedene Reize bieten.
Herausgeber
Tierschutz Braunschweig
gegr. 1882 e. V.
Biberweg 30
38114 Braunschweig
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e-mail: [email protected]
www.tierschutz-braunschweig.de
Redaktion (Anschrift s.o.)
(V.i.S.d.P.)
Anzeigenbetreuung
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Foto Titelseite: Verena Geißler
Foto Rückseite: Verena Zingler
Text Rückseite: Verena Zingler
Tierrettungsdienst
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Nach Dienst
50 00 07
über die Polizei 110
Tiervermittlung
Fundtierannahme
Tierpension
Nur in der Dienstzeit
50 00 07
Geschäftsstelle
Mitgliederverwaltung
Tierfriedhof
Mo. - Fr. 8.00 bis 16.00 Uhr
50 00 06
e-mail: [email protected]
Druck
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Druckerei und Verlag
Rebhuhnweg 3
38108 Braunschweig
Telefon 05 31 / 35 22 46
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Öffnungszeiten für Besucher:
Montags, dienstags und freitags
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Donnerstags
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Samstags und sonntags
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Der Tierfriedhof ist von 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Sie fahren mit dem Bus der Linie M 416 in Richtung Ölper bis zur
Haltestelle „Biberweg“, von dort sind es noch 300 Meter Fußweg.
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