repor t Heft 1/2015 35. Jahrgang Vereinszeitung des Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V. Seite 2 Einladung zur Jahreshauptversammlung Seite 3 Jahresbericht 2014 Seite 14 Der Wolf zurück in Niedersachsen Inhalt Tierschutz Report 01 Vorwort von Alessandra Buganè, Vorsitzende Aus dem Verein 9 02 03 15 16 18 19 Arche Noah! 10 10 11 11 12 Einladung zur Jahreshauptversammlung am 29. April 2015 Jahresbericht 2014 Die vereinseigenen Ziele wurden erfolgreich umgesetzt Finanzbericht 2014 ????? Die Ehrung unserer langjährigen Mitglieder Der Tierschutz Braunschweig bedankt sich Das Niedersächsiche Hundegesetz und seine Folgen Arche Noah Gefährlich eingestufte Hunde im Tierheim Einfach überwältigend Bescherung für Tiere am Heiligen Abend Tierische Geschenke für alle! Spendenaktion der Fa. Fressnapf Einsatz für scheue Samtpfoten Unsere ehrenamtliche Helferin Frau Trümper-Peltsch Schoduvel mit dem Tierschutz Braunschweig fällt ins Wasser Tierschutz 13 Ein voller Gabentisch und viele Besucher! 14 16 17 18 18 19 Die Ballade unserer Haustiere Ein Gedicht von Dr. Wolfgang Sturm Der Wolf kehrt zurück nach Niedersachsen Ist er willkommen? Qual zugunsten des Images Qualzuchten und ihre Folgen Myxomatose auf dem Vormarsch rechtzeitiges Impfen kann Leben retten! Hunderassen von A - Z Der Nackthund Wie viel Bewegung braucht mein Hund? Die Bedürfnisse unserer Vierbeiner Tierrettungsdienst Der Nackthund! 20 23 Heidi in ihrem neuen Zuhause! 20 21 Fast erfroren! Bartagame wurde im Winter ausgesetzt Unfall auf der A2 Totalsperrung der Autobahn Im Motorraum gefangen Katzenwelpe fährt von Wolfenbüttel nach Braunschweig Leserbriefe 22 Leserbriefe von ehemaligen Tierheim-Tieren Hund, Katze, Hamster und Chinchilla lassen grüßen! Tierschutz Report Liebe Mitglieder und Tierfreunde, wir wären gerne beim Karnevalsumzug am 15. Februar dabei gewesen! Wir hatten einen Wagen tierisch dekoriert und waren in voller Montur, um unseren 200 kg schweren Süßigkeitensack los zu werden. Ich möchte mich an dieser Stelle bei der Weibler Confiserie Chocolaterie GmbH und Co. KG für die großzügige Spende von 25 kg Schokoladentäfelchen bedanken. Wie Sie sicherlich aus der Presse entnommen haben, wurde der Umzug aufgrund einer Terrordrohung sehr kurzfristig abgesagt. Die Enttäuschung war groß und es kam die Sorge auch hinzu, denn unsere beiden Tierpflegerinnen, Frederike Braack und Carina Blume, und unser Betriebshandwerker und „Karnevalswagenfahrer“ Carsten Kohlweyer standen bereits bei der Volkswagen Halle für den Umzugsbeginn. Die Vernunft hat gewonnen, die Sicherheit ging berechtigterweise vor und der Karnevalsumzug wurde abgesagt. Trotzdem bleibt ein fader Beigeschmack. So eine angsteinjagende Situation, wie wir oft - leider - in den Medien lesen/sehen, war plötzlich ganz nah. Aufgehoben ist nicht aufgeschoben: Nächstes Jahr sind wir dabei. Persönlich möchte ich mich bei allen - Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Ehrenamtlichen und Förderern - für die Vorbereitung des Karnevalsauftritts bedanken. Schauen Sie auf das Foto, was für ein toller Wagen wir gewesen wären! Das Jahr 2015 ist übrigens wieder Wahljahr, d. h. der Vorstand und der Beirat werden nach drei Jahren neu gewählt. Sie als Mitglieder haben es in der Hand und können am 29. April um 19 Uhr in der Stadthalle Braunschweig Ihre Stimme geltend machen. Verpassen Sie nicht die Chance, an der Jahreshauptversammlung des Tierschutz Braunschweig teilzunehmen. Ich freue mich, Sie persönlich wiederzusehen. Bis dahin bleiben Sie gesund und munter. Alessandra Buganè P.S.: Danke an Herrn Milkau, der närrischen Spaß versteht und uns den Karnevalwagen zur Verfügung gestellt hat. Foto: Verena Zingler tierschutz report 1/2015 1 Aus dem Verein Einladung zur Jahreshauptversammlung Liebe Mitglieder, nachfolgend ersehen Sie den Jahresbericht 2014, der Sie über die Arbeit und Geschehnisse des vergangenen Jahres informiert. Der Jahresbericht umfasst auch den Jahresabschluss 2014, gemäß VIII. Rechnungslegung § 18, Abs. 3 der Satzung. Gleichzeitig laden wir hiermit, gemäß V. Mitgliederversammlung, § 7 Abs. 3 der Statuten zu unserer Jahreshauptversammlung ein. Diese findet am Mittwoch, dem 29. April 2015, um 19.00 Uhr im Vortragssaal der Stadthalle Braunschweig am Leonhardplatz statt. Tagesordnung: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Begrüßung durch die Vorsitzende Genehmigung des Protokolls vom 22. April 2014 Jahresbericht des Vorstandes Bericht der Rechnungsprüferinnen Entlastung des Vorstandes Satzungsänderung Wahl des Vorstandes Wahl des Beirates Wahl der Rechnungsprüfer Anregungen und Mitteilungen Eventuelle Anträge zur Tagesordnung müssen gemäß V. Mitgliederversammlung § 8, Abs. 3 der Statuten, spätestens bis zum 18. April 2015 dem Vorstand schriftlich vorliegen. Später eingehende Anträge können nicht mehr berücksichtigt werden. Vergessen Sie bitte nicht, zur Jahreshauptversammlung Ihren Mitgliedsausweis mitzubringen, damit Sie an den Abstimmungen teilnehmen können. Natürlich sind auch Gäste herzlich willkommen. Wir bitten um zahlreiches Erscheinen und verbleiben Mit freundlichen Grüßen Ihr Tierschutz Braunschweig, gegr. 1882 e. V. Alessandra Buganè Vorsitzende 2 Dr. Roland Reinke Stellv. Vorsitzender tierschutz report 1/2015 Aus dem Verein Jahresbericht 2014 Das letzte Jahr war für den Tierschutz Braunschweig ein durchwachsendes Jahr. Wir hatten einige -übliche - Herausforderungen finanzieller Art, die wir gemeistert haben, und einige – neue – Herausforderungen (s. Niedersächsisches Hundegesetz), bei denen wir einen langen Atem haben müssen, um sie erfolgreich bewältigen zu können. Zusammenfassend möchte ich weiterhin ein positives Signal an Sie senden, denn wir sind diese Herausforderungen mit besten Wissen und Gewissen angegangen und haben unseren Kurs gehalten. Somit konnten wir auch im Jahr 2014 die finanziellen sowie die vereinseigenen Ziele des Tierschutzes Braunschweig erfolgreich erreichen. Insbesondere gilt es hier hervorzuheben, dass es uns wieder gelungen ist, die Haushaltsplanung einzuhalten. Ohne den engagierten Beitrag unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Großzügigkeit von Spendern und Förderern wäre dieses Ergebnis sicherlich nicht möglich gewesen. Es wurden insgesamt 1.185 Tiere aufgenommen, 84 weniger als im Jahr davor. Dieser Rückgang ist hauptsächlich bei der Aufnahme von Hunden zu verzeichnen. Denn es handelte sich in 2014 um 236 Hunde (-80 zum Vorjahr), 490 Katzen (+4 zum Vorjahr) und 459 Kleintiere (-8 zum Vorjahr). Das heißt, dass es bei dem Rückgang von 84 Tieraufnahmen ganze 80 bei den Hunden zu verzeichnen sind. Das erklärt sich damit, dass wir keine Hunde aus anderen Tierheimen aufnehmen konnten, weil wir die Plätze durch die „Langsitzer“ besetzt hatten. Diese sind i.d.R. Hunde aus Sicherstellungen, die aufgrund der verschärften Vermittlungsbedingungen in Folge des Niedersächsischen Hundegesetzes längere Zeit bei uns im Tierheim verbringen müssen. Diese Zahlen spiegeln sich in der Tiervermittlung nur bei den Hunden genau wieder. Es wurden im letzten Jahr 859 Tiere erfolgreich vermittelt, das sind 35 weniger als im Jahr 2013. Insgesamt waren es aber 52 Hunde und 36 Katzen weniger als im Jahr davor, wobei wir wiederum 59 Kleintiere mehr vermitteln tierschutz report 1/2015 konnten. Insgesamt haben wir 72% der aufgenommen Tiere wieder vermitteln können und das ist leicht besser als im Jahr davor. Eine wichtige Kennzahl ist die Verweildauer in Tagen im Tierheim. Hierzu kann ich leider in Bezug auf die Hunde kein positives Signal geben. Denn bei Hunden waren es durchschnittlich 66 Tage (2013: 64), bei Katzen 42 Tage (2013: 43) und bei den Kleintieren 49 (stabil). Bei den letzten beiden Tiergruppen sind die Zahlen praktisch unverändert in den letzten 3 Jahren geblieben, während eine Zunahme der Verweildauer bei den Hunden deutlich wird. Das ist die direkte Konsequenz des Inkrafttretens des Niedersächsischen Hundegesetztes in 2013. Die Hundevermittlung wird langsamer und schwieriger, die Hunde bleiben länger in unserer Obhut. Ein Beispiel: in 2013 hatten wir insgesamt 753 Aufenthaltstage bei sichergestellten Hunden, im letzten Jahr ist diese Zahl auf 2.037 Tage geklettert. Voraussichtlich wird sie in 2015 auch zunehmen. Insgesamt wurden im Jahr 2014 7.958 Pensionstage geleistet (2013: 7.111), d.h. ein positiver Saldo von 847 Tagen. Diese positive Entwicklung ist nicht nur Alessandra Buganè auf das Pensionsangebot für Katzen (+307 Tage zum Vorjahr) und Kleintiere (+165 Tage zum Vorjahr) zurückzuführen, sondern zu dem Angebot für Hunde (+705 Tage zum Vorjahr). Ein weiterer, wichtiger Bereich für unseren Verein ist der Tierfriedhof. Wir boten im Jahr 2014 46 anonyme Stellen (2013: 70) und 32 Einzelgräber (2013: 46) für die letzte Ruhestätte an. Ohne seine Mitglieder wäre der Tierschutz ohne Seele. Wir konnten das Jahr 2014 mit einem Bestand von 1.081 Mitgliedern abschließen und somit die Mitgliederzahl von 2013 (1.058) erfreulich übertreffen. Das ist der höchste Mitgliederbestand seit 2005. Wir werden uns weiterhin mit unserer Arbeit und unserem Engagement dafür einsetzen, dass diese Gemeinschaft ferner wächst. Gerne möchte ich die 133 Patenschaften erwähnen, die letztes Jahr die besonders schwer getroffenen Tiere unterstützt haben. Diese Paten haben es ermöglicht, dass diese Tiere, oft alt und sehr krank, mit Medikamenten versorgt werden konnten. Diese Art der Unterstützung hat sich etabliert und die große Teilnahme erfreut uns sehr. Bei den Einsätzen des Tierrettungsdienstes verzeichneten wir im Jahr 2014 eine Zunahme von 219 Fahrten im Die neuen Hindernisse auf unserem Hundeplatz werden von den Hunden mit Begeisterung angenommen Foto: Verena Zingler 3 Aus dem Verein Vergleich zum Vorjahr. Die Einsätze an den Sonntagen haben sich fast verdoppelt. Wir können leider keine Erklärung finden, warum die Anzahl in den letzten drei Jahren so variiert hat. Wir pendeln uns wieder über die Einsatzzahl von 2011. Diese Schwankungen belasten unsere Personaleinsatzplanung und haben natürlich weitere Konsequenzen auf die tägliche Betreuung im Tierheim. Die Zahl der Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ist mit 162 Ermittlungen praktisch stabil gegenüber dem Vorjahr (157) geblieben. Wir haben leider keinen Rücklauf zu verzeichnen, aber wir sind das dritte Jahr hintereinander unter der 200er Marke. Wir werden weiterhin wachsam bleiben. In Folge des Niedersächsischen Hundegesetzes haben wir unsere Tierheimleiterin Verena Geißler als Hundetrainerin und Verhaltensberaterin zertifizieren lassen, die die Sachkundenprüfungen abnehmen darf. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 29 praktische und 101 theoretische Prüfungen abgenommen. Das ermöglicht uns, gute Tierschutzarbeit nicht nur an den Hunden, sondern auch an den Haltern zu gewährleisten. Präsenz gezeigt haben wir auch in der regionalen Presse auf unterschiedliche Art und Weise: Artikel, Interviews im Radio und durch unsere Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Herbstfest. Es war auch im Jahr 2014 ein Erfolg und es ist wirklich eine Freude zu sehen, wie an dem Tag unser Tierheim von großen und kleinen Tierfreunden „entdeckt“ wird. Ein Erfolg war im November auch der Gottesdienst für Tiere in der Matthäus-Kirche. Es ist so gut angekommen, dass wir bereits einen neuen Termin am 15.11.2015 mit dem Pfarrer vereinbaren konnten. Bei der Bescherung der Tiere am Heiligabend 2014 haben wir beträchtliche Geldspenden übergeben bekommen. Dafür bedanke ich mich hiermit persönlich bei allen, die dem Verein so großzügig gestiftet haben. Wir halten unseren Internetauftritt aktuell und dort können Sie das Angebot an Kursen (das Seminar für Gassigeher sowie das Seminar für Kinder „Wer hat Angst vor Hunden“) einsehen. Besuchen Sie uns dort und Sie werden aktuelle Informationen über unsere Aktivitäten und unsere Tiere finden. Vorstand Alessandra Buganè Dr. Roland Reinke Gerfried Sommer Dr. Daniel Mertens Karl Milkau Marion Heimberg Karsten Reißner Wenn ich für 2015 einen Wunsch frei hätte, dann wäre es, dass die Stadt Braunschweig unsere Sorgen und fachmännischen Anmerkungen bzgl. der Umsetzung und Auswirkungen des Niedersächsischen Hundegesetzes auf den Tierschutz Braunschweig und auf die Hunde in dieser Stadt ernst nehmen würde. Wir werden auf jeden Fall den Dialog fortführen. Tierheim Vorsitzende Stellv. Vorsitzender Schatzmeister Natur und Umwelt Behördenverbindung Nachkontrollen Neue Medien Beirat Henning Brandes Hartmut J. R. Ritter Geschäftsstelle Verena Geißler Geschäftsstellenleiterin Sonja Altmann Oliver Reinecke Nina Biedermann Kfm. Angestellte Kfm. Angestellter Kfm. Angestellte 4 Im letzten Jahresbericht hatte ich Sie informiert, dass wir durch die Stadt Braunschweig eine Wiese als kleinen Übungsplatz für die Vorbereitung auf den Wesenstest und als Trainingsgelände für die Tierheimtiere bekommen hatten. Sie befindet sich im hinteren Bereich des Tierheims, auf dem Grundstück der Stadtwerke, und ist eingezäunt, d.h. nur für den Tierschutz betretbar. Mittlerweile haben wir dort Geräte und einen kleinen Parcour aufgebaut, um die Tierheimhunde trainieren zu können. Insbesondere für diejenigen, die einen Maulkorb- / Leinenzwang haben, ist es eine notwendige Abwechslung, unter Aufsicht freilaufen und z.B. apportieren zu können. Verena Geißler Tierheimleiterin Anja Wagener Carina Blume Tamara Otto Verena Zingler Sarah Marquardt Frederike Braack Carolin Richter Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Tierpflegerin Tiervermittlung und Tierpflegerin Gina Huszak Vanessa Konstroffer Gotthard Icks Carsten Kohlweyer Kai Christiansen Christoph Klink Sandra König Auszubildende Auszubildende Ermittlungsdienst Werkstatt Tierfriedhof Werkstatt Raumpflegerin tierschutz report 1/2015 Aus dem Verein Finanzbericht 2014 Gerfried Sommer, Schatzmeister Das Kalenderjahr 2014 schließt mit einem Verlust von rund 84.700 Euro ab. Die Einnahmen aus unserem Tierfriedhof, der Pension und der Tiervermittlung summierten sich im Kalenderjahr 2014 auf rund 161.000 Euro und lagen damit 10.000 Euro über dem Vorjahr. Erträge aus dem Vereinsvermögen wie z. B. Mieten, Pachten und Verkäufe aus dem Anlagevermögen beliefen sich auf 42.000 Euro. Mitgliederbeiträge sind in dem Kalenderjahr 2014 um 3.000 Euro auf 44.000 Euro zurückgegangen. Das allgemeine Spendenaufkommen und die Einnahmen aus Sonderaktionen wie Sammlungen zum Welttierschutztag, die Aktion Arche Noah, unsere Sammeldosen, und nicht zuletzt die Einnahmen aus Verfügungen von Todes wegen haben sich mit einer Summe von 295.000 Euro in den Einnahmen niedergeschlagen. Aus den vertraglichen Verpflichtungen mit der Stadt Braunschweig erhielten wir 95.000 Euro. Im Kalenderjahr 2014 haben wir rund 3.000 Euro Umsatzsteuer erstattet bekommen. Die größte Position im Ausgabenbereich nahmen wieder die Personalkosten ein. Zur Versorgung der uns anvertrauten Tiere, zur Bewirtschaftung des Vereinsgeländes und auch zur Vereinsverwaltung wurden Löhne und Gehälter sowie Sozialabgaben in Höhe von 455.000 Euro gezahlt. Mit knapp 65.000 Euro haben wir im Jahr 2014 für die medizinische Betreuung der uns anvertrauten Geschöpfe 33.000 Euro weniger gezahlt als im Jahr zuvor. Für den Unterhalt unserer Gebäude und Betriebs- und Geschäftsausstattung einschließlich der Energiekosten und öffentlicher Abgaben haben wir 48.000 Euro ausgegeben. Auf die allgemeinen Verwaltungskosten wie Porto, Telefon, Bankgebühren etc. entfallen, wie im Vorjahr auch, 31.000 Euro. Unsere Ausgaben für den Fuhrpark sind um 5.000 € auf rund 12.000 Euro gesunken. tierschutz report 1/2015 Für sonstige Aufwendungen wie Tierfutter, Versicherungen, Öffentlichkeitsarbeit, Tierfriedhof, Sonderaktionen etc. gaben wir im Berichtsjahr 43.000 Euro aus. Die Abschreibungen beliefen sich auf rund 61.000 Euro. Der Abgang von Anlagevermögen ist mit einem Wert von 10.000 Euro gebucht worden. Die Zahlen noch mal kurz zusammengefasst: Einnahmen Euro Mitgliedsbeiträge 43.744,51 Spenden 129.190,92 Verfügungen von Todes wegen 113.174,45 Grundstückserträge/Vermögensverwaltung etc. 41.782,44 Kostenpauschale Stadt 94.591,11 Pensionseinnahmen 48.755,81 Tiervermittlung 75.400,11 Tierfriedhof 36.984,68 Welttierschutztag, Arche Noah etc. 52.277,58 Umsatzsteuer 2.659,49 Summe 638.561,10 Ausgaben Personalkosten Euro 455.180,96 Tierarztkosten, Medikamente Futterkosten Kfz.-Kosten Instandhaltungen und Energiekosten Tierfriedhof, Arche Noah etc. sonstige Ausgaben Verwaltungskosten Einstellung in Rücklagen Steuern Abgang Sachanlagevermögen Abschreibungen Summe 64.534,04 1.824,85 11.651,82 47.532,11 21.709,25 15.306,76 30.724,86 0 3.659,00 10.592,54 60.622,45 723.338,64 Verlust – 84.777,54 Bitte denken Sie rechtzeitig an Ihre Beitragszahlung für 2015! 5 Aus dem Verein Die Ehrung unserer langjährigen Mitglieder Oliver Reinecke Der 12.12.2014 war im letzten Jahr der Termin für die Ehrung unserer langjährigen Mitglieder. Wie auch in den Jahren zuvor, fand diese Veranstaltung erneut in den Räumlichkeiten des Sportvereins BSV Ölper 2000 statt. In diesem Jahr war die Anzahl der zu ehrenden Mitglieder sehr groß und wir hatten anfangs leichte Bedenken, ob der vorhandene Platz überhaupt ausreichen würde, denn kurz vor Ende der Anmeldefrist hatten auf einmal 50 Personen zugesagt. Doch alles ging gut und jeder unserer Gäste hatte ausreichend Platz. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die erste Vorsitzende Frau Buganè übernahm dann die Tierheimleiterin Frau Geißler das Wort. Es folgte ein bebilderter Vortrag mit einem Rückblick in die Zeitgeschichte, von der Entstehung des Tierschutz Braunschweig, mit allen Veränderungen und Entwicklungen bis hin zur Gegenwart. Ein gewaltiger Zeitsprung, denn die ersten Bilder waren sogar noch in schwarz/weiß. Dann begann der eigentliche Hauptteil der Veranstaltung, die Ehrung der Mitglieder. Geehrt wurden unsere Mitglieder für jeweils 20, 25, 30, 35, 40 und Unsere Jubilare erwartete eine freundlich und weihnachtlich gedeckte Tafel, mit Kaffee und leckerem Kuchen die mit Beginn der Veranstaltung ab 15.30 Uhr für sie bereitstand. Frau Geißler und Frau Buganè ehren den ehemaligen Geschäftsführer Herbert Nagel Vorsitzende Alessandra Buganè ehrt ein Mitglied für seine langjährige Mitgliedschaft Eine gelungene Feier, die Jubilare hatten viel Freude an diesem Tag 6 Eine liebevoll gedeckte Tafel tierschutz report 1/2015 Aus dem Verein Gespannt lauschen die Gäste dem Vortrag von unserer Tierheimleiterin Verena Geißler sogar 50 Jahre Mitgliedschaft. Und man glaubt es kaum, sogar Frau Geißler wurde schon für 20 Jahre Mitgliedschaft geehrt und bekam dafür natürlich auch Beifall. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an Herrn Herbert Nagel (ehemaliger Geschäfts- tierschutz report 1/2015 führer und Tierheimleiter), geehrt für 40 Jahre Mitgliedschaft und Herrn Wilhelm Maibaum (ehemaliger Vorsitzender), geehrt für 25 Jahre Mitgliedschaft. Ein schöner Tag, mit vielen interessanten Gesprächen, neigte sich langsam dem Ende entgegen und wir blicken erneut auf eine gelungene Veranstal- tung mit zurück. Alle Fotos: Oliver Reinecke zufriedenen Mitgliedern Wir bedanken uns noch einmal recht herzlich für das zahlreiche Erscheinen unserer Jubilare und hoffen, dass Sie den Tierschutz Braunschweig auch weiterhin nach Ihren Möglichkeiten unterstützen werden. 7 Aus dem Verein Das Niedersächsische Hundegesetz und seine Folgen Verena Geißler Wir haben in den Medien oft davon gelesen: Rottweiler beißt Kleinkind, Staffordshire Terrier verletzt Rentnerin tödlich. So oder so ähnlich lauteten viele Schlagzeilen in den vergangenen Jahren. Um den Schutz der Bevölkerung zu erhöhen, trat das Niedersächsische Hundegesetz am 26.05.2011 in Kraft. „Zweck dieses Gesetzes ist es, Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vorzubeugen und abzuwehren, die mit dem Halten und dem Führen von Hunden verbunden sind.“ Um diese öffentliche Sicherheit zu erreichen, wurde ein kostenpflichtiges Register angelegt, in dem jeder Hundehalter seinen Hund registrieren muss. Jeder Hund, der älter als sechs Monate ist, ist durch einen Mikrochip zu kennzeichnen und es muss eine Hundehaftpflichtversicherung für jeden Hund abgeschlossen werden. So weit so gut. Aber es geht noch weiter: Wer sich einen Hund anschaffen möchte, muss vorher eine theoretische Sachkundeprüfung ablegen. Die erforderliche Sachkunde besitzt auch, wer nachweislich innerhalb der letzten zehn Jahre, über einen Zeitraum von mindestens Chicca ist bereits seit 1,5 Jahren im Tierheim Foto: Verena Zingler 8 zwei Jahren ununterbrochen einen Hund gehalten oder für eine juristische Person betreut hat. Die praktische Sachkundeprüfung ist während des ersten Jahres der Hundehaltung abzulegen. Wie wir bereits im tierschutz report 03/13 berichteten, stellt dieses neue Gesetz eine große Belastung für die Tierheime da. Denn nicht nur die Anschaffung eines Hundes hat sich dadurch erschwert. Das Niedersächsische Hundegesetz sagt: dass ein Hund, der von einer Hundehalterin oder einem Hundehalter nach § 1 Abs. 2 gehalten wird und eine gesteigerte Aggressivität aufweist und somit durch den Hund eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht, als gefährlich einzustufen ist. Aber was ist gesteigerte Aggressivität und wer legt das fest? Laut Gesetz ist ein Hund gefährlich, wenn er Menschen oder Tiere gebissen hat oder sonst über das natürliche Maß hinausgehende Kampfbereitschaft, Angriffslust oder Schärfe zeigt. Dass ein Hund, der Menschen gebissen hat oder seine Artgenossen durch Beißattacken schwer verletzt hat, gefährlich ist, steht außer Frage! Der Hund hat nun die Konsequenzen zu tragen, dabei liegt die Verantwortung für sein Verhalten in den meisten Fällen beim Halter, der durch seinen falschen Einfluss auf den Hund und seine schlechte Erziehung den Hund zu dem gemacht hat, was er heute ist! Ist ein Hund erst einmal gefährlich eingestuft, gibt es kein zurück! Der Hund bekommt in Braunschweig eine Steuer von jährlich 600 Euro auferlegt. Der Halter muss seine persönliche Eignung nachweisen, in dem er einen Antrag auf Halten eines gefährlichen Hundes bei der zuständigen Behörde stellt, und er muss ein erweitertes Führungszeugnis einreichen. Des Weiteren muss er die praktische Sachkundeprüfung mit diesem Hund ablegen und der Hund muss einen Wesenstest bestehen. Ist dies alles geschafft, darf der Hund bei seinem Besitzer bleiben, muss aber weiterhin Maulkorb und Leine tragen und Auch Dackel-Mischling Tequila wurde als gefährlich eingestuft Foto: Verena Zingler darf in der Öffentlichkeit nur von seinem Halter geführt werden. Möchten andere Personen mit dem Hund spazierengehen, müssen auch diese die praktische Sachkundeprüfung mit diesem Hund ablegen. Da all diese Schritte mit vielen Kosten verbunden sind, gibt es viele Menschen, die die Auflagen nicht erfüllen können oder wollen. In diesem Fall landet der Hund im Tierheim. Zurzeit warten 7 Hunde mit Gefährlichkeitseinstufung und/oder Auflage Maulkorb und Leine in unserem Tierheim auf eine neue Chance. Bei den meisten Tieren wird schnell klar, dass das andere Ende der Leine das Problem war. Durch fachkundiges Arbeiten mit den Hunden lassen sich viele Probleme lösen und die Hunde zeigen sich im Tierheim auf einmal von einer ganz anderen Seite. Die große Schwierigkeit für das Tierheim ist, diese Hunde wieder zu vermitteln. Denn die oben genannten Auflagen muss auch der neue Halter erfüllen! Die Anschaffung eines neuen Familienmitgliedes soll doch aber Freude machen und nicht in einem riesigen Aufwand und horrenden Kosten ausarten. Um die Vermittlungschance für diese Hunde besser zu machen, arbeiten wir im Tierheim intensiv mit den Hunden und bereiten sie in mühevoller, intensiver Arbeit auf den Wesenstest vor. Der Wesenstest wird an der Tierärztlichen Hochschule Hannover abgenommen und kostet pro Hund 400 Euro. Diese Kosten muss das Tierheim tragen. In den vergangenen zwei Monaten haben wir bereits drei Hunde zum Wesenstest (Kosten 1.200 Euro) gebracht und alle drei haben diesen mit Bravour bestanden. Dadurch konnten zwei dieser Hunde bereits vermittelt werden. Sechs tierschutz report 1/2015 Aus dem Verein weitere Hunde müssen noch auf den Wesenstest vorbereitet werden und den Test absolvieren: weitere 2.400 Euro, die der Tierschutz Braunschweig aufbringen muss. Und damit ist es nicht getan, denn täglich können neue gefährlich eingestufte Hunde in das Tierheim eingeliefert werden. Durch die schlechten Vermittlungschancen bleiben viele dieser Hunde Monate oder sogar Jahre in unserer Obhut und benötigen täglich Futter, regelmäßig tierärztliche Versorgungen, wie zum Beispiel Impfungen und Entwurmungen. Der Tierschutz Braunschweig benötigt dringend Ihre finanzielle Unterstützung, um diesen Hunden wieder eine Chance auf Vermittlung zu ermöglichen, und den Hunden den langen Aufenthalt im Tierheim so angenehm wie möglich zu gestalten! Arche Noah Sonja Altmann Arche Noah ist eine erfolgreiche Aktion, die der Tierschutz Braunschweig schon seit vielen Jahren durchführt und Sie dabei um Ihre Unterstützung bittet. Für die diesjährige „Arche Noah“ haben wir uns explizit für einen Stoffhund entschieden. In dem ausführlichen Bericht „Das Niedersächsische Hundegesetz und seine Folgen“ zeigt die Tierheimleiterin Verena Geißler deutlich auf, welche Probleme sich aus dem Niedersächsischen Hundegesetz für unser Tierheim ergeben. Der Tierschutz Braunschweig möchte gerade diesen Hunden eine lebenswerte Zukunft bieten, mit allem was ein Hundeleben ausmacht und d. h. nicht, eine jahrelange Unterbringung in einem Tierheim, auch wenn es noch so optimal geführt wird. Der Tierschutz Braunschweig benötigt dringend Ihre finanzielle Unterstützung bei diesem Vorhaben. Wir hoffen, dass Sie auch weiterhin Ihr gutes Herz für Tiere bewahren werden und bedanken uns schon einmal im Voraus für Ihre Spende. Der Stoffhund wird Ihnen in den nächsten Tagen zugeschickt. Sollten Sie, aus welchen Gründen auch immer, unsere Bemühungen nicht unterstützen können, steht es Ihnen selbstverständlich frei, die Sendung mit dem Vermerk „Annahme verweigert“ dem Postzusteller zurückzugeben. Unser Spendenkonto lautet: Braunschweigische Landessparkasse IBAN: DE97 2505 0000 0000 5460 10 BIC: NOLADE2HXXX tierschutz report 1/2015 Dieser niedliche Stoffhund wird Ihnen in den nächsten Tagen zugeschickt Foto: Verena Geißler radio ferner Hintern Brüdern 2 38100 Braunschweig Telefon 05 31/4 94 87 9 Aus dem Verein Einfach überwältigend Nina Biedermann Baum schmücken, Geschenke einpacken, Essen vorbereiten, wer kennt das nicht – jede Menge zu tun am Heiligen Abend. Und trotzdem haben sich rund 300 Besucher die Zeit genommen und sind zur Bescherung für die Tiere ins Tierheim gekommen. Zwischen 10 und 12 Uhr standen die Türen des Tierheims für Besucher offen. Auch wenn das Wetter nicht ganz so winterlich war, so sorgten Kinderpunsch, Glühwein, Lebkuchen & Co. dennoch für eine weihnachtliche Atmosphäre. Besucher aller Altersklassen fanden sich ein und neben der Zeit für unterhaltsame und informative Gespräche nutzten einige auch die Gelegenheit für eine Gassirunde mit einem unserer Tierheimhunde. Zum Ausklang der Bescherung war der Gabentisch für die Tiere mehr als reichlich gefüllt. Zwischen Fut- Ein Gabentisch voller Futterspenden Foto: Verena Zingler terdosen, -tüten und -schälchen für Hund und Katze, selbstgebackenen Keksen und Leckereien für Vogel, Meerschweinchen, Kaninchen u.a., fanden sich auch schöne Sachen zum Spielen und Kuscheln – hübsch verpackt und mit Schleifchen versehen. Auch Geldspenden durften wir für die Tiere entgegen nehmen. Es ist einfach überwältigend zu sehen, wie viele gute Menschen es doch gibt, die die Tiere so großzügig bedenken. Lebkuchen & Co liegen bereit Foto: Verena Zingler Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Spendern und ehrenamtlichen Helfern bedanken, und freuen uns schon darauf, Sie bei der nächsten Bescherung für die Tiere wiedersehen zu dürfen – denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude! Noch eine große Bitte! Wenn Sie unsere Zeitung, den „tierschutz report“, gelesen haben, legen Sie sie nicht gleich auf Ihren Stapel mit Altpapier. Sicherlich gibt es in Ihrem Bekannten- oder Verwandtenkreis auch einen Tierfreund, dem Sie vielleicht mit dieser Ausgabe eine kleine Freude machen können. Es wäre doch schön, wenn möglichst viele Menschen von unserem Tierheim und den dort lebenden Tieren, die auf ein neues Zuhause hoffen, erfahren würden. Meinen Sie nicht auch? Besucher unterhalten sich 10 Foto: Verena Zingler tierschutz report 1/2015 Aus dem Verein Tierische Geschenke für alle! Oliver Reinecke Unter diesem Motto veranstaltete der Fressnapf Braunschweig in der Vorweihnachtszeit eine Spendenaktion für die Tiere im Braunschweiger Tierheim. Dabei hatten die Kunden die Möglichkeit, eine mit Leckerlies, Spielzeug und Futter gefüllte Tüte im Wert von 5,00 € Von links nach rechts: Verena Geißler, Tierheimleiterin, sowie Jessica Kunze, Mona-Lisa Peluso und Gabriele Lange, Filialleiterin Fotos: Verena Zingler zu erwerben und dem Tierschutz als Spende zukommen zu lassen. Eine super Idee und eine mehr als nur gelungene Aktion wie sie auf den Fotos nur unschwer erkennen können. Wir bedanken uns noch einmal ganz herzlich bei der Firma Fressnapf und Ihren Kunden und hoffen, dass Sie das Tierheim auch weiterhin unterstützen werden. Einsatz für scheue Samtpfoten Carolin Richter Die vielen ehrenamtlichen Helfer im Tierheim geben den Tieren Liebe, in dem Sie mit den Hunden Gassi gehen oder sich Zeit für die Katzen nehmen. Katzen streicheln ist die beliebteste Tätigkeit von Andrea Trümper-Peltsch. Sie kommt seit ca. achteinhalb Jahren regelmäßig ins Tierheim und kümmert sich liebevoll um die Katzen. Daneben verbrachte Sie auch zusätzliche Zeit, um mit den Hunden Gassi zu gehen. Da sich jedoch mehr Helfer bereit erklärten, die Hunde auszuführen, ist sie mit Freude zu den Katzen gegangen, um diesen Vertrauen zu schenken. Seit über einem Jahr kommt Frau Trümper-Peltsch nun zweimal in der Woche ins Tierheim, da Sie sich im Speziellen um die Sorgenkinder im Katzenhaus kümmert. Hier verfolgt sie geduldig ihr Ziel, den Katzen unter anderem ihre Ängstlichkeit zu nehmen. tierschutz report 1/2015 Django und Sam, welche zwei wundervolle Besitzer gefunden haben, waren die Sorgenkinder des Tierheims. Frau Trümper-Peltsch hat es geschafft, dass die Katzen Nähe zuließen. Den ersten Moment, wo Django oder auch Sam zu ihr kamen, wird Frau Trümper-Peltsch nicht vergessen. Es war wie ein Geschenk für Sie, als die Beiden zum allerersten Mal auf sie zu kamen und ihr um die Beine schlichen. Zurzeit widmet sich Frau Trümper-Peltsch besonders der Katzendame Melody. Diese und auch andere scheue Katzen werden von Tag zu Tag durch die lieben Gefühle von Frau Trümper-Peltsch offener. Durch dieses neu erlernte Vertrauen, welches die Katzen auf sich wirken lassen, vergessen sie größtenteils die schlechten Erfahrungen ihrer Vergangenheit, auch ist die Vermittlung dadurch leichter. Wir hoffen, dass Frau Trümper-Peltsch sich weiterhin liebevoll um die Samtpfo- Frau Trümper-Peltsch mit ihrem Schützling „Casey“ Foto: Verena Zingler ten kümmert und ihrem Motto, ein Auszug aus Loriot, „Ein Leben ohne Tier ist möglich, aber sinnlos“, nachgeht. 11 Aus dem Verein Schoduvel mit dem Tierschutz Braunschweig Carina Blume Am 15. Februar sollte es in Braunschweig wieder soweit sein. Der größte Karnevalsumzug in Norddeutschland mit jährlich rund 250.000 Besuchern wollte sich seinen 6,5 km langen Weg durch die Braunschweiger Innenstadt bahnen. Bei diesem fröhlich-bunten Umzug mit rund 85 angemeldeten Umzugswagen sollte auch der Tierschutzverein mit einem Motivwagen vertreten sein. Eine absolute Premiere für unseren Verein und wir waren sehr dankbar für die ermöglichte Teilnahme an den traditionellen Schoduvel-Feierlichkeiten in diesem Jahr. Mit Bekanntgabe der Anmeldung unseres Umzugswagens starteten wir umgehend voller Vorfreude die Planung und die Vorbereitungsarbeiten. Zunächst benötigten wir einen geeigneten Anhänger, den wir als Motivwagen umgestalten konnten. Zum Glück stellte uns Herr Karl Milkau einen solchen großräumigen, passenden Anhänger zur Verfügung. Anschließend machten wir uns mit der Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlichen daran, Ideen für die Gestaltung des Anhängers zu sammeln. Recht schnell einigten wir uns auf großflächige Pappbilder, die tierschutzrelevante Themen zeigen und an den Außenseiten des Anhängers befestigt werden sollten. Alle waren startklar, als uns die Meldung der Terrorwarnung erreichte 12 Die Themen „Ausgesetzte Tiere zur Urlaubszeit, „Fragwürdige private Exotenhaltung“, „Klinische Tierversuche“ und „Tiertransporte“ wurden an mehreren Tagen intensiven Zeichnens und Ausmalens bunt und aussagekräftig von uns Tierheimmitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern auf die bereitgestellten Pappen gebracht. Zusätzlich überzogen mit einem wasserbeständigen Lack wurden die Pappbilder dann einen Tag vor dem Karnevalsumzug an den Anhänger montiert, der Wochen zuvor schon fleißig für den Einsatz beim Umzug umgebaut wurde. Auch eine umfangreiche Kilozahl an Kamelle war organisiert worden und war bereit in die feiernde Menge geworfen zu werden. Schließlich war denn endlich der Morgen des 15. Februar da. Die letzten Vorbereitungsarbeiten nahmen wir voller ausgelassener Vorfreude in Angriff. Passend zu unserem farbenfrohen Tierschutzmotivwagen wurden nun auch die Gesichter aller Umzugsteilnehmer tierisch geschminkt. Alles war im Vorfeld perfekt geplant, vorbereitet und zeitlich auf den Punkt geschafft worden, selbst das Wetter mit herrlich blauem Himmel und Sonnenschein war auf unserer Seite. Kurz vor dem Start des Umzuges am Europaplatz um 12:40 Uhr kam jedoch plötzlich und unerwartet die unglaubliche Nachricht. Der schönste Karnevalsumzug in Norddeutschland musste auf- Fleißig wurde an den Bildern für den Wagen gearbeitet Foto: Verena Zingler Foto: Verena Zingler grund einer akuten und sehr ernstzunehmenden Terroranschlagswarnung abgesagt werden. Zunächst schienen für diesen schockierenden Augenblick all unsere Mühen und Vorbereitungsarbeiten völlig umsonst gewesen zu sein. Sehr betrübt kehrten wir auf unserem Motivwagen zum Tierheim zurück. Doch trotz der zunächst ziemlich geknickten Stimmung aller Beteiligten war für uns schnell klar, dass wir uns davon nicht entmutigen lassen werden und somit jetzt schon fest planen, nächstes Jahr wieder am Karnevalsumzug teilzunehmen. Dementsprechend freuen wir uns jetzt schon auf unsere Premiere in Form eines Karnevalsmotivwagens, der den Tierschutz Braunschweig gebührend in der besten Tradition des Schoduvels 2016 vertreten wird. tierschutz report 1/2015 Tierschutz Die Ballade unserer Haustiere Zehn Jahre dient der Hofhund seinem Bauern; er sah viel Leben kommen und zerbrechen und denkt, die Kreatur müßt‘ darob trauern. Er läuft nun hin, die Tiere einzeln anzusprechen: „Der Mensch liebt Euch besonders, ‚kluge Pferde‘! Er treibt mit Euren Kräften gerne Sport. Was sagt das edle Reitpferd zu der Herde, auf die am Ende wartet nur der Mord?!“ „Ihr lust’gen Hühner, sagt mir doch mal ehrlich, woher könnt Eur’ren Lebensmut Ihr schöpfen? Ihr dient so froh dem Herrn – mir unerklärlich am Schluß wird er Euch dafür alle köpfen!“ „Wir sind des Menschen Geistes Untertanen; wir leben glücklich, nicht nur weil wir müssen. Wir galten heilig schon bei den Germanen; auch heute hat der Mensch noch ein Gewissen!“ „Warum erzählst Du uns denn solche Märchen? Die Eier doch den Menschen vielmehr nützen, mit gutem Stall und Futter dankt’s Dein Herrchen; solang‘ er Eier braucht, wird er uns schützen.“ So steh’n Geflügel, Borstentier und Hufer, von Todesahnung aufgeweckten Sinnen und fragen nun den ungebet’nen Rufer: „Wie konntest Du so lang‘ dem Tod entrinnen?“ „Ach, sagt mir, seid Ihr wirklich ‚dumme Gänse‘? Ich seh‘ Euch glücklich schwimmen, munter grasen; Ihr geht erhob’nen Haupt’s, macht Wackelschwänze. Zum Weihnachtsfest müßt Ihr das Leben lassen!“ „Der Mensch hält uns seit tausenden von Jahren als Wächter und als treue Jagdgenossen, wir teilten mit den Menschen die Gefahren. - Vielleicht bin deshalb ich noch nicht erschossen!“ „Wir schwimmen gern, noch lieber aber fliegen. Der Mensch schätzt uns’re Federn, uns’ren Flaum. Nach Deinen Worten müßt‘ uns alles trügen. Wir hoffen nur: Es war ein böser Traum“. Die Entstehungsgeschichte: „Du Schaf, Du anspruchsloses Tier des Bauern, Du scheinst so glücklich, wenn die Lämmer säugen. An Deiner Stelle würd‘ ich täglich trauern: Den Tod der Lämmer kann ich Dir bezeugen!“ Mein Miterleben und Durchführen von Tierschlachtungen seit Kindheitstagen auf dem Dorf, mein späteres Mitempfinden mit der gequälten Kreatur und die Lektüre der Tiergeschichten von Manfred Kyber. Dr. Wolfgang Sturm „Du böser Hund, Du jagst die ganze Herde und nun dazu noch uns in Angst und Wut. Der Bauer mißt nach Wolle uns’re Werte; die ‘weiße Weste‘ färbt er nicht mit Blut!“ „Ihr ‘alten Schweine‘ grunzt so froh im Dreck und schenkt so vielen Ferkeln neues Leben. Ihr kennt nicht Eu’res Lebens einz’gen Zweck? Der Mensch liebt Fleisch, Ihr müßt ihn Eu’res geben!“ „Ihr ‘großen Ochsen‘‘ habt ein wehrhaft Horn, ein großes Hirn zum Denken und Gefühl. Ihr seid so friedlich, fern von jedem Zorn, obwohl der Mensch Euch alle töten will!“ „Du kluger Hund, wer sinnt schon über’s Leben? Das Horn wuchs uns für Gegner gleichen Wert’s; doch scheint’s von solchen keine mehr zu geben. Und von dem Menschen heiß’ts, er habe Herz!“ tierschutz report 1/2015 Foto: Verena Zingler 13 Tierschutz Der Wolf kehrt zurück nach Niedersachsen Herbert Sticht Ist der Wolf bei uns in Niedersachsen auch wirklich willkommen? Nicht so ganz. Es gibt in der Bevölkerung besonders bei den Landwirten, noch sehr große Vorbehalte und auch Ängste. Obwohl kaum ein Mensch einen Wolf in freier Wildbahn gesehen hat, besteht doch eine Urangst vor dieser Art. Diese Angst hat sich über Jahrhunderte, bis in die heutige Zeit, in unseren Köpfen festgesetzt. Jedes Kind und jeder Erwachsene kennt die Märchen ,,Rotkäppchen und der böse Wolf“ oder ,,Der Wolf und die sieben Geißlein“. In diesem Märchen hat der Wolf einen festen Platz als böses Raubtier. hundert gnadenlos gejagt und vertrieben. Die Wölfe wurden danach immer seltener und verschwanden aus Deutschland ganz. Wer einen Wolf sehen wollte, musste einen Zoo besuchen. Das war sicher in den vergangenen Jahrhunderten berechtigt, als große Wolfsrudel durch die Wälder zogen und jagten. Sie wurden bis in das 19. Jahr- Erst Anfang des 21. Jahrhunderts, nach Wegfall der gesicherten Grenzen, tauchte in der Oberlausitzer Heide, in Sachsen, das erste Wolfspaar nach- DER STADTBÄCKER Immer in Ihrer Nähe, immer auf Ihrem Weg! Unsere freundlichen Verkäuferinnen bedienen Sie täglich gern! Hier im Backhaus Büchnerstraße backen wir Ihr täglich Brot, Brötchen, Butterkuchen und Spezialitäten! www.milkau.de 14 Luftbild: Dieter Heitefuss, Pilot Siegfried Starke weislich wieder auf. Dieses Wolfspaar hatte dort ein Revier für sich entdeckt und abgesteckt. Dort in der Heide wurden auch die ersten Jungtiere von den Wölfen aufgezogen. Um zu überleben, mussten die Wölfe jagen und Beute machen. Unter den Beutetieren waren auch Schafe aus ungesicherten Herden. Das sorgte schon für den ersten Ärger und führte zu Protesten. Aber das Kleinrudel blieb, bis sich die Jungtiere trennen mussten, um sich dann ein eigenes Revier zu suchen. So kam der erste Wolf im Jahr 2012 auch nach Niedersachsen. Aber erst durch Aufnahmen von Fotofallen wurde der Nachweis erbracht, dass es sich tatsächlich um einen Wolf handelt. Er fand später eine Partnerin, die auch Jungtiere zur Welt brachte. tierschutz report 1/2015 Tierschutz Laut der Landesjägerschaft Niedersachsen befinden sich seit 2014 inzwischen drei Rudel, ein Wolfspaar und ein Einzeltier in der Lüneburger Heide auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes. Das Rudel besteht aus dem Elternpaar, Jährlingen und Welpen. Im Durchschnitt sind das 8 Tiere. Der Wolf ist ein sehr vorsichtiges, schlaues und sehr scheues Tier. Er meidet den Menschen. Aber um überleben zu können, muss er jagen. Bevorzugte Beute sind kranke oder geschwächte Tiere, die am einfachsten zu erlegen sind. An der Spitze der Wolfsnahrungskette stehen das Rehwild und am Ende in der Landwirtschaft gehaltene Schafe und Ziegen. Bei Heidespaziergängen werden wir vermutlich nie einen Wolf zu Gesicht bekommen. Können wir, wenn uns zufällig ein solches Tier im Wald oder in der Heide begegnet, den Wolf von einem streunenden, gleichgroßen und ähnlich sehenden Hund unterscheiden? Wer die typischen Wolfsmerkmale nicht kennt und über die Sommer- oder Winterfärbung nicht genau informiert ist, bestimmt nicht. Ich habe während einer Informationsveranstaltung einer Wolfsberaterin an einem Bildertest teilgenommen und ich lag mit meinem Ergebnis total daneben. Ich habe einen struppigen Schäferhundmischling für einen Wolf gehalten. ruhig zurückziehen, wenn das scheue Tier nicht schon wieder vor Ihrer Aktion verschwunden ist. Die Rahmenbedingungen für die natürliche Rückkehr des Wolfes sind in Niedersachsen gut. Die Landesregierung unterstützt diese Entwicklung. Dazu wurde ein ,,Niedersächsisches Wolfskonzept“ erarbeitet, dass den Umgang mit Wölfen in Niedersachsen regelt. Der Wolf fällt bundesweit nicht unter das Jagdrecht. Es gilt für ganz Deutschland ein Abschussverbot. Aber das Wohl der Menschen steht an erster Stelle. Sollte die Notwendigkeit bestehen, bei Tollwut oder auffälligen Verhalten, darf eingegriffen werden. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen und können uns als Tierschützer dem NABU anschließen und sagen ebenfalls: ,, Wolf herzlich willkommen“! Woran erkennt man einen Wolf? Die wesentlichen Merkmale sind: - Augen hellgelblich - Schulterhöhe 60 - 90 cm, Gewicht 30 - 50 kg - Fell im Bereich der Schnauze (Fang) weiß - Im oberen Rutendrittel ein schwarzer Fleck - Kurze meist herabhängende Rute mit schwarzer Spitze - Hochbeinig mit gerader Rückenlinie - Farbe Grau, Ocker, manchmal rötlich Vermutlich wird keiner der Leser je einen Wolf in freier Wildbahn sehen. Aber was macht man, wenn es zufällig zu einer Wolfsbegegnung kommt. Empfohlen wird erst einmal ruhig stehen zu bleiben, dann durch lautes Sprechen oder Händeklatschen auf sich aufmerksam zu machen und danach sich wieder tierschutz report 1/2015 Gebr. Lingnau GmbH Sanitär- und Heizungstechnik Georg-Westermann-Allee 17 • 38104 Braunschweig Telefon: 05 31 - 7 30 91/92 • Fax: 05 31 - 7 30 93 15 Tierschutz Qual zugunsten des Images Frederike Braack "Sein Prinzip ist überhaupt: Was beliebt, ist erlaubt. Denn der Mensch als Kreatur hat von Rücksicht keine Spur". Wilhelm Busch Der Mensch ist von Natur aus ein egoistisches Wesen. Dieses Verhalten macht leider auch vor der Züchtung unserer Haustiere keinen Halt. So wurde es über Jahrzehnte immer beliebter, Tiere auf ihr Aussehen zu züchten. Und das macht vor keiner Tierart halt, ob Hunde, Katzen oder Kleintiere, alle Tiere sind betroffen. Welche Folgen daraus entstehen sind oft nebensächlich oder werden erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Zu diesen so genannten Qualzuchten gehören zum Beispiel kurznasige Hunde und Katzen, Kaninchen mit übermäßigem Haarwuchs oder gar nackte Tiere. Kurznasige Hunde, wie der Mops oder die Französische Bulldogge, haben oft so starke Atembeschwerden, so dass es zum Rassestandart gehört, dass sie am Gaumensegel operiert werden müssen. Hunde werden so gezüchtet, dass sie ab einem gewissen Alter so gut wie bewegungsunfähig sind, weil ihre Gelenke ihr eigenes Körpergewicht nicht mehr tragen können. Darunter fallen nicht nur große Rassen wie z. B. Deutsche Doggen sondern auch kleinere wie der Basset Hound. Problematisch ist außerdem, dass auch heutzutage noch mit Hunden gezüchtet wird, die bekanntermaßen Träger von Erbkrankheiten wie Hüftgelenksdysplasie oder ähnlichen sind. Ebenfalls gibt es stark bedenkliche Farbschläge wie zum Beispiel die Tigerscheckung bei Dackeln oder blaue Dobermänner. Diese Farbschläge haben meist mit Hautoder Augenproblemen zu kämpfen. Der Shar Pei hat angezüchtet viele Falten, in denen sich schnell Ekzeme bilden Foto: Verena Zingler haben Nacktkatzen durch das Fehlen der Tasthaare oder Manxkatzen, die durch Überzüchtungen keinen Schwanz mehr besitzen. Dieses führt nicht nur zu starken Gleichgewichtsstörungen, sondern beinhaltet oft auch eine verkrüppelte Wirbelsäule. Der Mops muss häufig am Gaumensegel operiert werden, um vernünftig Atmen zu können Foto: Gotthard Icks Die Qualzucht in Bezug auf Katzen ist glücklicherweise noch nicht so ausgereift wie bei den Hunden. Doch auch hier gibt es kurznasige Rassen wie die Perserkatze. Noch größere Probleme Angorakaninchen benötigen regelmäßige Fellpflege, da sie ihr extrem langes Haarkleid nicht selber sauber halten können Foto: Frederike Braack 16 Bei Nagern und Kaninchen gibt es leider auch sehr viele Möglichkeiten, den Menschen durch Qualzucht Vielfalt zu bieten. Angefangen mit Albinotieren, die in der Regel sehr schlecht sehen bis hin zu nackten Kleinnagern, die keine oder verkrüppelte Tasthaare besitzen. Die heutige Kaninchenzucht geht in die Richtung, die Köpfe und Ohren der Tiere immer kleiner zu züchten. Dieses führt ähnlich wie bei Hund und Katze zu Atemproblemen. Außerdem kommt es zu einer Kieferverkürzung, wodurch ein vernünftiger Zahnabrieb nicht gegeben ist. Ursprünglich war jede der heutigen Qualzuchten eine zufällig auftretende Eigenschaft, die nach und nach differenziert wurde, um sie gezielt zu züchten. Es gibt viele Beispiele für eine Qualzucht. So kann auch ein heutzutage normales Widderkaninchen als Qualzucht angesehen werden, da es nicht nur in seiner Kommunikation eingeschränkt ist, sondern auch schlechter hört, als seine Artgenossen mit Stehohren. Ebenso sind auch Hunde mit Ringelrute oder übermäßigen Haarwuchs im Gesicht benachteiligt. Jeder Mensch muss für sich selber entscheiden, ob er eine Qualzucht unterstützt oder ablehnt und was für jeden persönlich als solche zählt. Positiv ist allerdings zu sehen, dass in den letzten Jahren zumindest ein Rückgang der extremen Kurznasigkeit bei jeder Tierart zu beobachten ist. tierschutz report 1/2015 Aus dem Tierschutz Verein Myxomatose auf dem Vormarsch – rechtzeitiges Impfen kann Leben retten! Sarah Marquardt / Vanessa Konstroffer "In unserem Garten sitzt ein krankes Wildkaninchen und es hat keine Augen mehr!" Diese besorgten Aussagen von Anrufern erhalten wir leider sehr oft. Sofort weiß jede Tierpflegerin, dass es sich um ein Wildkaninchen handelt, dass an Myxomatose erkrankt ist. Leider häuften sich diese Tiernotfälle letztes Jahr deutlich mehr als die Jahre zuvor. Mitunter war auch sicherlich der sehr milde Winter daran beteiligt, da diese Infektionskrankheit hauptsächlich durch blutsaugende Insekten übertragen wird. Die Mückeninvasion 2014 war also nicht nur eine nervige Plage, sondern auch der sichere Tod für viele Kaninchen, leider auch für viele Hauskaninchen. Unser Tierrettungswagen fuhr im letzten Jahr mehrmals täglich raus, um erkrankte Wildkaninchen abzuholen und von einem Tierarzt von ihren Leiden erlösen zu lassen. Denn einmal ausgebrochen, ist Myxomatose kaum heilbar. Die Tiere können durch die Pockenbildung an den Augen nicht mehr sehen und werden oft in Verkehrsunfälle verwickelt oder sie verhungern einfach. danach entwickeln sich Schwellungen im Kopfbereich, besonders an den Augen und im Genitalbereich und knotige Wucherungen auf dem Rücken. Begleitet wird die akute Phase der Myxomatose mit leichtem bis mäßigem Fieber das aber oft nicht 41°C erreicht. Das Kaninchen wirkt in der ganzen Zeit apathisch und es kann zur Einstellung der Futteraufnahme kommen. Durch die Entkräftung und Abmagerung kommt es bei einer Vielzahl an Tieren in wenigen Tagen zum Tod. Beim chronischen Verlauf treten vermehrt Pusteln auf, und nur in einzelnen Fällen ist eine Heilung möglich. Sie tragen jedoch weiterhin die Erreger in sich und sind somit zeitlebens ansteckend für andere Kaninchen. Um Sekundärinfektionen zu vermeiden, kann man Antibiotika geben. Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist es wichtig die Hauskaninchen zweimal im Jahr zu impfen, einmal in Frühjahr und einmal im Herbst, also zu den Zeiten wo vermehrt Mücken auftreten. Des Weiteren sollten Neuzugänge, die noch nicht geimpft wurden, mindestens 14 Tage in Quarantäne gehalten werden, um zu sehen, ob sie eventuell angesteckt wurden. Nach dieser Zeit sollten dann auch diese Tiere geimpft werden, bevor sie zu den anderen gesetzt werden. Hauskaninchen, die an Myxomatose erkrankt sind, brauchen intensive Pflege und Medikamentengabe. Wenn sie die Erkrankung überstanden haben, gelten sie jedoch nicht als resistent gegen den Erreger. Sie können sich erneut mit dem tödlichen Virus anstekken. Wildkaninchen sind sehr schwierige Pfleglinge, die in menschlicher Obhut und Pflege massivem Stress ausgesetzt werden. Ein erkranktes Wildtier muss von seinem Leiden erlöst werden. Die sicherste Maßnahme ist die regelmäßige Myxomatose-Impfung. Empfehlenswert, jedoch nicht umsetzbar ist das Fernhalten von Mücken und Flöhen, aber natürlich auch von Wildkaninchen, besonders bei der Außenhaltung von Kaninchen. Ist ihr Kaninchen regelmäßig gegen Myxomatose geimpft? Auch die Tierärzte berichteten uns, dass sie noch nie so viele Hauskaninchen wie zuvor erlösen mussten, die an Myxomatose erkrankt waren. Die Myxomatose oder auch Kaninchenpest genannt, ist ein Pockenvirus, das fast ausschließlich unter Haus- und Wildkaninchen auftritt. Übertragen wird der Virus von Kaninchen zu Kaninchen, z. B. beim Deckakt oder über den Speichel beim gegenseitigen Putzen. Auch Flöhe und Mücken übertragen den Virus von Tier zu Tier, wenn sie stechen. Ob ein Kaninchen mit dem Myxomatosevirus infiziert ist, kann man meist nach einer Inkubationszeit von 4 bis 10 Tagen erkennen. Im akuten Verlauf wird das Virus über Augen-, Nasen- und Rachensekrete ausgeschieden, es entstehen Rötungen und Entzündungen an den Lidbindehäuten. Unmittelbar tierschutz report 1/2015 17 Tierschutz sen (die zu jedem Hundeleben dazu gehört!) bringt ohne schützendes Fell schnell Blessuren. Hunderassen von A - Z Der Nackthund Verena Geißler Es gibt zwei recht bekannte Rassen, die bei der FCI (Federation Cynologique Internationale) anerkannt sind. Das sind der Chinesische Schopfhund (Chinese Crested) und der Mexikanische Nackthund (Xoloitzquintle). Der Chinese Crested hat Haarbüschel an Kopf, Ohren und Rute, während der Mexikanische Nackthund seinem Namen alle Ehre macht und vollkommen haarlos ist. Lediglich ein leichter Flaum ist teilweise erkennbar. Letalfaktor wirkt, der zum Absterben der Embryonen im Mutterleib führt. Da der Mensch aber gern das Außergewöhnliche sucht, sind die „normalen“ Welpen mit Fell in den Würfen früher verpönt gewesen und diese Hunde hatten auf Rasseausstellungen nichts zu suchen. Aber warum? Muss es immer anders und extravagant sein? Was hat ein Hund davon, ohne Fell auf die Welt zu kommen? Die Antwort ist einfach: NICHTS! Nackthunde frieren bei kühlen Temperaturen und können in eisigen Wintern kaum vor die Tür. Im Sommer muss ihre Haut mit Sonnencreme geschützt werden, weil sie sonst einen Sonnenbrand bekommen. Toben mit anderen Hunden oder rennen durch ein Dornengebüsch bringt schnell kleine Verletzungen mit sich. Und jede normale Auseinandersetzung mit einem Artgenos- Buffy hat schnell ein neues Zuhause gefunden Foto: Verena Zingler Der Chinesische Schopfhund hat in den letzten Jahren einen recht großen Beliebtheitsgrad erreicht. Im VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) sind die jährlichen Welpenzahlen stark gestiegen. Während 1998 noch 37 Welpen geworfen wurden, waren es 2011 bereits 227 Welpen. Was viele Menschen vermutlich nicht wissen, in jedem Wurf Nackthunde sind vollkommen behaarte Welpen dabei! Die haarlosen Elterntiere dürfen gar nicht miteinander verpaart werden, da die Haarlosigkeit dominant vererbt wird und in homozygoter Form als 18 B Ebenfalls fehlen den meisten Vertretern dieser Rassen Zähne, da das Gen für Haarlosigkeit mit dem der Zähne zusammenhängt. Bei den Chinesischen Schopfhunden werden die behaarten Welpen Powder Puff genannt. Diese Hunde besitzen Unterwolle und haben ein Deckhaar mit seidiger Fellstruktur. Auf unserem Bild sehen sie Buffy. Die Hündin ist ein Chinese Crested und eine Zwischenform von Nackthund und Powder Puff. Auch Buffy muss im Winter vor der Kälte geschützt werden, denn das bisschen Fell, das die Hündin hat, bietet ihr keinen Witterungsschutz. Buffy war glücklicherweise nicht lange im Tierheim. Wir konnten schnell eine Familie für sie finden, die sich liebevoll um Buffy kümmert. Würden wir den Hunden die Wahl lassen, ich bin mir sicher, alle würden sich für einen wärmenden und schützenden Pelz entscheiden. So wie Mutter Natur es vorgesehen hat! Bührke-Bau GmbH 38126 Braunschweig, Vorlingskamp 6 (0531) 2886710 Fax (0531) 2886711 Neubauten • Restaurierung • Umbauten • Altbausanierung GRULA elektrotechnik GmbH Notdienst Tag & Nacht • Elektroinstallation aller Art • Antennen- und Satellitenanlagen • Kommunikationsanlagen • Altbausanierungen • Ihre Sicherheit: der E-Check Bienroder Weg 48 . 38106 Braunschweig . Tel: 84 16 42 . Fax: 2 84 32 90 e-mail: [email protected] . internet: www.grula.de tierschutz report 1/2015 Aus dem Tierschutz Verein Wie viel Bewegung braucht mein Hund? Gotthard Icks Der Bewegungsmangel ist mit der häufigste Grund für Probleme mit und von Hunden. Die Tierschutzhundeverordnung sagt u. a. dazu im § 2 „Einem Hund ist ausreichend Auslauf im Freien ... zu gewähren.“ Das Bedürfnis nach Bewegung zählt zu den wesentlichen Grundbedürfnissen, deren Befriedigung jedem Hund in jeder Haltungsform ermöglicht werden muss. Den gleichen Rang wie das Bewegungsbedürfnis nimmt das Gemeinschaftsbedürfnis ein. Das heißt, dem Hund sind soziale Kontakte mit Artgenossen zu gewähren. Es reicht nicht aus, den Hund in den Garten zu schicken. Er braucht auf seinen Spaziergängen ausreichende sensorische Reize und soziale Kontakte. Jedes Zurückdrängen der Grundbedürfnisse gefährdet das Wohlbefinden des Hundes und auch die Sicherheit der Menschen. Hunde, die isoliert und reizarm gehalten werden, werden schwierig, oftmals auch bissig und zeigen situativ unangemessenes Angriffs- und Abwehrverhalten. Unter Berücksichtigung individueller Eigenschaften sind zwei bis vier Stunden täglicher Auslauf angebracht. Bei diesen Ausgängen sollte der Hund im Die beiden Jack Russel haben Bewegung und Kontakt zu Artgenossen. So sollte es sein! Foto: Verena Geißler Freien frei laufen können. Wird ein Hund ausschließlich an der Leine geführt, sind sein Bewegungs- und Erkundungsverhalten sowie die Möglichkeit zu freiem Kontakt und Spiel mit Artgenossen stark eingeschränkt. Ohne diese Möglichkeiten ist eine tiergerechte Hundehaltung nicht möglich. In fast allen Meldungen über Hunde, die die Tierschutzvereine erreichen, heißt es unter anderem: „Der Hund kommt kaum raus“. Das Ausgehverhalten der Hundebesitzer mit ihren Tieren ist nur sehr schwer nachzuvollziehen und Fehlverhalten kaum nachweisbar. Deshalb versuchen wir immer wieder die Halter über die Bedürfnisse ihrer Tiere aufzuklären. Sie sollen damit die Möglichkeit erhalten, einer artgerechten Tierhaltung näher zu kommen. Der Fehlerteufel hat sich eingeschlichen - die Fotos wurden von Hans Apfler und Jens Ohlrogge gemacht. Herr Milkau ist stolzer Besitzer der Hühner. tierschutz report 1/2015 19 Tierrettungsdienst Fast erfroren! Sarah Marquardt Mich erreichte eines Abends im Dezember der Anruf einer besorgten Frau, die in ihrem Hinterhof einen fast erfrorenen Leguan fand. Sie erklärte mir, dass er regungslos auf dem Boden lag und seine Haut schwarz gefärbt sei. Sofort machte ich mich auf den Weg. Bei dem Tier handelte es sich jedoch nicht um einen Leguan, sondern um eine Australische Bartagame, die stark unterkühlt in der Ecke des Innenhofs lag. Die besorgte Bürgerin wusste nicht, ob sie den kleinen Exoten anfassen kann, legte jedoch während sie auf mein Eintreffen wartete eine kleine Decke über das Tier, damit er nicht mehr weiter auskühlte. An diesem Tag zeigte das Thermometer nur wenige Grad über Null an. Völlig ausgekühlt und fast erfroren steckte ich das kleine Reptil unter meine Jacke. Am Tierschutzrettungswagen angekommen wickelte ich es in ein Handtuch ein und legte es vorsichtig in einen Transportkorb. Ob das Tier es überleben und sich von der starken Unterkühlung wieder erholen würde, konnte ich nicht sicher sagen. Reptilien sind wechselwarme Tiere. Sie können ihre Körpertemperatur nur über die Umgebungstemperatur regeln. Bartagamen brauchen in einem Terrarium eine regelmäßige Raumtemperatur von 25 bis 30 Grad, aber auch einen Hitzepunkt von 40 bis 55 Grad und kühlere Zonen, die das Tier immer frei wählen kann. Sinkt die Temperatur im Terrarium dann sinkt auch die Temperatur der Bartagame. Ihr Stoffwechsel verlangsamt sich, das Tier wird träge, bewegt sich nun immer weniger und stellt die Nahrungsaufnahme ein. Wenn ein Reptil bereits so unterkühlt ist, dass es sich nicht Mittlerweile hat sich die Bartagame gut erholt Foto: Verena Zingler mehr in eine "rettenden", wärmeren Bereich flüchten kann, wird es für das Tier schnell lebensbedrohlich. Die Haut der kleinen Bartagame hatte sich bereits durch die starke Unterkühlung dunkel gefärbt. Normalerweise sind sie sandbraun. Die Augen hatte er nur noch zu kleinen Schlitzen geöffnet, seine Augenlider waren blau verfärbt durch die Kälte. Er musste nun langsam und vorsichtig wieder "aufgetaut" werden. Man darf den Körper des Tieres auf gar keinen Fall mit zu schneller Erhitzung schaden! Ich legte den kleinen Kerl also vorerst in ein Terrarium in ein Zimmer mit einer Raumtemperatur von ca. 20 Grad. Hitzelampen sind vorerst nicht einzuschalten. Je nach Befinden der Bartagame haben wir Tierpflegerinnen dann in den darauffolgenden Tagen die Temperatur langsam erhöht, zuletzt sogar eine Wärmelampe eingeschaltet. Erst nach mehreren Tagen hatte das Tier sich von den Strapazen wieder so weit erholt, dass es wieder begann zu fressen. Nach ca. einer Woche waren auch die letzten dunklen Flecken an seinem Körper verschwunden. Mittlerweile ist das Bartagamen-Männchen "Kevin" wieder wohl auf. Dass er kurz vor dem Erfrieren war, merkt man dem quirligen Kerl heute nicht mehr an. Nun suchen wir für ihn ein neues schönes Zuhause. Seine Besitzer haben sich leider nicht bei uns gemeldet. Vermutlich wurde er, mit dem Wissen, ihn bei diesen Temperaturen draußen langsam sterben zu lassen, herzlos ausgesetzt! Unfall auf der A2 - Totalsperrung der Autobahn Gotthard Icks Ende November 2014 verunglückte ein Schwan, im Bereich zwischen Hondelage und Dibbesdorf, auf der Autobahn 2. So leer sieht man die A2 selten Foto: Gotthard Icks 20 Er ist dort vermutlich mit einem vorbeifahrenden Auto zusammengestoßen. Der Schwan saß relativ apathisch zwischen den beiden Mittelleitplanken. Die Autobahnpolizei rief den Tierrettungsdienst des Tierschutz Braunschweig zu Hilfe und geleitete unseren Tierrettungswagen zur Unfallstelle. Der sehr rege Verkehr auf der A 2 verhinderte eine sofortige Bergung. Aus diesem Grunde wurde die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Flughafen und Braunschweig Ost in beiden Fahrtrichtungen vollständig gesperrt. Erst danach konnte das Tier von uns geborgen werden. Einige Leute könnten jetzt meinen, es wäre übertrieben, gleich die ganze Autobahn zu sperren. Einige Tage vorher gab es aber schon einmal eine Massenkarambolage auf der A 39, die durch Schwäne verursacht wurde. Tierpflegerin Tamara Otto lädt den geschwächten Schwan in den Tierrettungswagen Foto: Gotthard Icks Der von uns geborgene Schwan hatte einen Trümmerbruch im „Handwurzelgelenk“ des rechten Flügels. Er hätte nie wieder ausgewildert werden können und musste deshalb vom Tierarzt euthanasiert werden. tierschutz report 1/2015 Tierrettungsdienst Im Motorraum gefangen Tamara Otto Am 19.11. letzten Jahres bekam ich abends um 20 Uhr 30 einen Anruf von der Polizei. Sie bat mich in die Helmstedter Straße zu fahren, weil dort die Feuerwehr steht und eine Katze aus dem Motorraum eines Autos gerettet habe und ich diese bitte in Empfang nehmen möchte. Als ich dort eintraf, sah ich mehrere Feuerwehrmänner um einen Pkw stehen. Ich stieg aus unserem Tierrettungswagen und nahm einen Transportkorb mit und fragte, wo denn die Katze sei. Währenddessen versuchten sie über das Kennzeichen den Halter des Fahrzeugs zu ermitteln. Die Halter waren schnell ausgemacht, aber leider kamen sie nicht aus Braunschweig und waren auch telefonisch nicht zu erreichen. Ca. 30 Minuten nach meinem Eintreffen kamen noch weitere Feuerwehrmänner hinzu, um zu helfen, aber auch sie konnten den Wagen nicht öffnen. Ich konnte an dem Miauen hören, dass es eine sehr junge Katze sein musste, die in dem Auto feststeckte. Nachdem eine Stunde vergangen war und das Auto nicht geöffnet werden konnte, beschlossen die Männer von der Feuerwehr abzubrechen. Etwas durcheinander, aber gesund ist die kleine Katze im Tierheim angekommen Foto: Verena Zingler Bevor sie allerdings abrückten liefen alle Beamten noch einmal die Straße entlang und klingelten an den Häusern, um zu fragen, ob jemand eventuell Besuch hatte, dem das Auto gehören könnte. Leider war auch diese Idee eine Sackgasse. Da uns nichts anderes mehr übrig blieb, haben wir noch schnell einen Zettel geschrieben und hinter die Scheibenwischer des Wagens geklemmt, damit der Besitzer Bescheid weiß und nicht einfach losfährt, denn das hätte das Todesurteil für das kleine Kätzchen sein können. Alle Bemühungen, das Auto zu öffnen, scheiterten Foto: Tamara Otto Einer der Feuerwehrmänner sagte mir, dass die Katze noch in dem Motorraum feststeckt und sie nicht heran kommen würden. Es sei schwierig das Auto zu öffnen, da es sich um ein altes Fabrikat mit Zentralverriegelung handeln würde, und sie das Auto nicht beschädigen wollten. Ein Feuerwehrmann erklärte mir, das Spaziergänger an dem parkenden Auto vorbei gegangen waren und ein klägliches Miauen aus dem vorderen Teil des Fahrzeugs hörten und deshalb gleich die Polizei informierten. Die Polizei schickte daraufhin erst einmal die Feuerwehr in die Helmstedter Straße. tierschutz report 1/2015 Gerade als alle wieder in ihre Fahrzeuge steigen wollten, kam eine Frau mit ihrem Sohn angerannt und fragte, was los sei und ob was mit ihrem Auto passiert wäre. Wir waren alle total erleichtert und erzählten ihr von dem Dilemma der Katze. Die Frau erklärte, dass sie vor zwei Stunden das Auto abgestellt hatte und spazieren gegangen sei und vorher aus Wolfenbüttel gekommen war. Sie öffnete dann schnell ihr Auto und wir konnten eine ca. 8 Wochen alte kleine Katze befreien. Sie war etwas dreckig aber zum Glück unverletzt. Ich brachte sie gleich ins Tierheim, wo sie sich erst einmal von den ganzen Strapazen erholen konnte und sie Futter, Wasser und einen warmen Schlafplatz bekam. Da sich auch nach zwei Wochen niemand gemeldet hatte, der seine kleine Katze vermisste, konnten wir den kleinen Zwerg schnell in ein schönes neues zu Hause vermitteln. 21 Leserbriefe Hallo liebes Tierschutz Braunschweig Team, liebe Frau Geißler, hier schicken wir ihnen ein paar Impressionen unseres neuen Familienmitglieds. In kleinen Schritten wächst sein Vertrauen zu uns und der neuen Umge- bung. Das Haus ist schon sein “Eigentum” und in Beschlag genommen. Dicker und nun Marley) aufbringen muss ;-) Man hat doch ein wenig verdrängt welch Arbeit und Durchhaltevermögen man bei diesen Kerlen (vorher Aber nach einer Woche kann man auf jeden Fall schon den “Super-Hund” hinter einigen vorhergesagten Ecken und Kanten aufblitzen sehen. Lange Spaziergänge und Blödsinn im Garten sind schon mal neben Fressen seine Lieblingsbeschäftigung ... Eindeutig. Der Parcours im Garten wird wohl auch nicht mehr lange auf sich warten lassen dürfen. Gestern war er am Strand schneller mit auf einem umgestürzten Baum als man gucken konnte. Das Wasser fand er zum Glück ein wenig kalt, somit brauchten wir hier keine Diskussionen ;-) Hiermit senden wir erst mal einen vielen Dank, eine fröhliche Weihnachtszeit und liebe Grüße von der Ostsee. Franziska Adams, Patrick Stapelfeldt und “Wirbelwind” Marley. Liebes Team des Tierschutzes Braunschweig, seit fast 3 Monaten haben wir Holly jetzt bei uns zu Hause. Eine Woche nachdem wir die Kleine von Ihnen abgeholt haben, bekamen Sie schon eine InfoMail wie sie sich denn so macht. Jetzt, nach 3 Monaten, kann ich nur sagen, dass Holly immer noch von Tag zu Tag süßer und zutraulicher wird. Zusammen mit unserer 3jährigen Maja schläft sie nachts auf meinem Kopfkissen mit. Die beiden sind ständig am spielen, kuscheln und sich gegenseitig putzen. Sobald wir uns aufs Sofa setzen, legt sie sich sofort auf einen Schoß und lässt sich laaaange streicheln und knuddeln. Seit gut 2 Wochen hat Holly von alleine angefangen zu apportieren. Ein kleines Spielekissen, welches aussieht wie ein Blatt, bringt sie mir immer aufs Sofa und wartet gespannt, dass ich es wieder wegwerfe. Das zieht sich manchmal bis zu einer Stunde hin. Auch der Weg morgens ins Badezimmer, um sich für die Arbeit fertig zu machen, wird stets von ihr begleitet. Wenn mein Freund morgens vor mir das Haus verlässt und ich kurz darauf aufstehen muss, wartet sie schon geduldig vor meinem Gesicht 22 sitzend darauf, dass ich die Augen aufmache. Sobald die auf sind, miaut sie sofort los und fängt an zu schmusen. Wir können es fast selbst gar nicht glauben, was wir für einen Glücksgriff mit ihr gemacht haben! Wir haben jeden Tag was zum Schmunzeln mit ihr. Allein schon, weil Holly des öfteren immer wieder vergisst, nach dem Putzen ihre Zunge wieder rein zu ziehen. Mit freundlichen Grüßen, Katharina Gaida Anmerkung der Redaktion: Holly ist die gerettete Katze aus dem Motorraum tierschutz report 1/2015 Impressum Zur Rückseite Die Cockerspaniel-Mischlingshündin Judy wurde ausgesetzt in der Feldmark aufgefunden und zu uns in das Tierheim gebracht. Schnell war klar, dass Judy bislang leider kein artgerechtes Leben geführt haben kann. Sie ist in allen Situationen stark verängstigt und kann nicht einmal „normal“ an der Leine gehen, da sie regelrechte Panikattacken bekommt. Da muss man sich die Frage stellen, was hat diese arme Hündin erlebt? Natürlich kann es sein, dass es nichts Gutes war, was jedoch fast noch schlimmer ist, sie hat scheinbar nichts kennengelernt. Hält man einen Hund isoliert von der Außenwelt, bekommt der Hund massive Sozialisationsdefizite und kann nicht mit seiner Umwelt umgehen. Diese Defizite kann der Hund nicht mehr aufholen, was ein Leben in Angst bedeutet! Jeder der sich einen Welpen anschafft, sollte sich informieren, was der Hund bereits kennengelernt hat und muss auch weiterhin jeden Tag dem Hund viele verschiedene Reize bieten. Herausgeber Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V. Biberweg 30 38114 Braunschweig Telefon 05 31 / 50 00 06 - 7 e-mail: [email protected] www.tierschutz-braunschweig.de Redaktion (Anschrift s.o.) (V.i.S.d.P.) Anzeigenbetreuung Sonja Altmann Wichtige Telefon-Nummern: Der Verkaufspreis ist durch den gezahlten Mitgliedsbeitrag abgegolten. Die mit dem Namen oder Signum gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingereichte Manuskripte, Fotos oder sonstige Druckvorlagen wird keine Gewähr übernommen. Vorlagen werden nur in Maschinenschrift angenommen. Foto Titelseite: Verena Geißler Foto Rückseite: Verena Zingler Text Rückseite: Verena Zingler Tierrettungsdienst Nur in der Dienstzeit Nach Dienst 50 00 07 über die Polizei 110 Tiervermittlung Fundtierannahme Tierpension Nur in der Dienstzeit 50 00 07 Geschäftsstelle Mitgliederverwaltung Tierfriedhof Mo. - Fr. 8.00 bis 16.00 Uhr 50 00 06 e-mail: [email protected] Druck Löwendruck Bertram GmbH Druckerei und Verlag Rebhuhnweg 3 38108 Braunschweig Telefon 05 31 / 35 22 46 Wann komme ich wie in das Tierheim? Öffnungszeiten für Besucher: Montags, dienstags und freitags 13.00 bis 16.00 Uhr Donnerstags 13.00 bis 18.00 Uhr Samstags und sonntags 10.00 bis 13.00 Uhr Unser Konto für Ihre Spenden: Sonntags keine Tiervermittlung Braunschweigische Landessparkasse IBAN DE97 2505 0000 0000 5460 10 BIC NOLADE2HXXX Der Tierfriedhof ist von 8.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. Sie fahren mit dem Bus der Linie M 416 in Richtung Ölper bis zur Haltestelle „Biberweg“, von dort sind es noch 300 Meter Fußweg. Bankeinzugsermächtigung IBAN: Ich ermächtige den Tierschutz Braunschweig bis auf Widerruf, den vereinbarten Jahresbeitrag abzubuchen. BIC: Name u. Ort des Kreditinstituts: Name, Vorname: Beitrag: Anschrift oder Mitglieds-Nr.: Sollten Sie sich entscheiden, die vielen Ungerechtigkeiten den Tieren gegenüber nicht weiter zu dulden und den Tierschutz in Braunschweig bei seinen Bemühungen, sich für das Recht der Tiere einzusetzen, zu unterstützen, so werden Sie Mitglied bei uns. (ggf. eines Erziehungsberechigten) Erste Abbuchung am: Ê Aufnahmeantrag Unterschrift / Datum Ich beantrage hiermit eine ß Einzelmitgliedschaft oder eine ß Familienmitgliedschaft in den TIERSCHUTZ BRAUNSCHWEIG gegr.1882 e.V. (Zutreffendes bitte ankreuzen). Für die Familienmitgliedschaft wird Ihnen ein separater Antrag zugesandt. Name: Vorname: PLZ/ Wohnort: Straße: Beruf: Telefon: Geboren am: Eintritts-Datum: Als freiwilligen Jahresbeitrag zahle ich Unterschrift: (ggf. eines Erziehungsberechtigten) (Mindestbetrag 39,- €, Jugendliche 19,50 €, Familien 58,- €) € Erst nach Eingang Ihres Jahresbeitrages beginnt Ihre Mitgliedschaft. Sie erhalten dann Ihren Mitgliedsausweis sowie eine Satzung umgehend zugeschickt. Wir weisen darauf hin, dass gespeicherte personenbezogene Daten nicht an Dritte weitergegeben werden! Bei Eintritt nach dem 1. Juli zahlen Sie nur den halben Jahresbeitrag des laufenden Jahres. Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e. V., Biberweg 30, 38114 Braunschweig Sie sollten sich entscheiden! Setzen wir uns gemeinsam für das Recht der Tiere ein und für ein tierfreundliches Braunschweig Werden Sie Mitglied im Tierschutz Braunschweig gegr. 1882 e.V.
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