hier als PDF - tjg. theater junge generation

SA 03.10.2015
Thomas Brussig
Am kürzeren Ende der
Sonnenallee
Regie Mareike Mikat M tjg. schauspiel M ab 14
FR 18.03.2016
SA 16.04.2016
SA 14.05.2016
Regie Anke Engler M tjg. theaterakademie M ab 12
Der Mondmann
Hans im Glück
Lücken verrücken (UA)
SA 09.04.2016 (deutsche Besetzung)
SA 16.04.2016 (deutsch-vietnamesische Besetzung)
SA 16.01.2016
Einar Schleef nach den Brüdern Grimm
fuchs & freund (UA)
Regie Dominik Günther M tjg. schauspiel M ab 6
Nora Mansmann
Regie und Musik Bernd Sikora M tjg. schauspiel M ab 6
SA 30.01.2016
Barbara Fuchs
BOING! (UA)
Regie und Choreographie Barbara Fuchs M tjg. schauspiel M ab 2
FR 12.02.2016
Roscha A. Säidow
Kasper Ex Machina (AT) (UA)
Regie Roscha A. Säidow M tjg. puppentheater M ab 16
SA 12.03.2016
Kurt Held
Die rote Zora
Regie Axel Richter M tjg. schauspiel M ab 10
Der Fischer und seine Frau
Tomi Ungerer
Peter Ensikat nach den Brüdern Grimm
Regie Nils Zapfe M tjg. puppentheater M ab 4
Regie Marc Wortel M tjg. schauspiel M ab 6
DO 28.04.2016
SA 28.05.2016
Regie Karen Becker M tjg. theaterakademie M ab 14
Alarm im Kasperletheater
Licht aus (UA)
Nils Werner
Regie Lorenz Seib M tjg. puppentheater M ab 4
DO 02.06.2016
Susanne Zaun
Ein Projekt über das
Schlussmachen im digitalen
Zeitalter (AT) (UA)
Regie Susanne Zaun M tjg. schauspiel M ab 14
März / April 2016
tjg. tak-ticker
Konzepte Jugendliche der tjg. theaterakademie
Ulrike Schuster Puppenspielerin
Roland Florstedt Schauspieler
tjg.-Gelände, Cotta
SPIELZEIT
2015 / 2016
ab 2
ab 6
Barbara Fuchs BOING! (UA)
Ania Michaelis Funkeldunkel Lichtgedicht (UA)
Karen Becker Strumpfunterhosenhemdkrempelei (UA)
Nora Mansmann fuchs & freund (UA)
Einar Schleef nach den Brüdern Grimm
Der Fischer und seine Frau
Peter Ensikat nach den Brüdern Grimm
Hans im Glück
Otfried Preußler Die kleine Hexe
Barbara Robinson Hilfe, die Herdmanns
kommen!
Astrid Lindgren Karlsson vom Dach
Mike Kenny Wolkenbilder (DEA)
Pernilla Oljelund Elfrid, Mila und das Wunschzettelwunder (UA)
ab 3
Andy Manley Ich will ein Kaninchen! (UA)
ab 4
Tomi Ungerer Der Mondmann
Nils Werner Alarm im Kasperletheater
Thé Tjong-King Die Torte ist weg! (UA)
Hannes Hüttner Bei der Feuerwehr wird
der Kaffee kalt
Brüder Grimm Der gestiefelte Kater
Elizabeth Shaw Der kleine Angsthase
Brüder Grimm Aschenputtel
Tomi Ungerer und Hayo Freitag Die drei Räuber
ab 8
Lewis Carroll Alice im Wunderland
Andreas Steinhöfel O Patria Mia! (UA)
Ulrich Zaum Robin Hood
Licht! (UA)
Ziffer, Zelle, Zebrafisch (UA)
Ulrich Hub Füchse lügen nicht (UA)
ab 5
Thilo Reffert Leon und Leonie
ab 10
Kurt Held Die rote Zora
Otfried Preußler Krabat
Andreas Steinhöfel Rico, Oskar und die
Tieferschatten (UA)
Anna Gavalda 35 Kilo Hoffnung
2
SPIELZEIT 2015 / 2016
ab 12
ab 16
Lücken verrücken (UA)
Jo Fabian Werwolf (UA)
Dominik Günther und Testsieger I will be famous (UA)
Christopher Marlowe Die Geschichte von
Doktor Faust
Mike Kenny Cloud Pictures
Roscha A. Säidow Kasper Ex Machina (AT) (UA)
Jo Fabian Caspar David Friedrich.
in betrachtung des mondes (UA)
Konstantin Küspert mensch maschine
Franz Kafka Der Process
ab 14
Licht aus (UA)
Thomas Brussig Am kürzeren Ende
der Sonnenallee
Susanne Zaun Ein Projekt über das Schlussmachen im digitalen Zeitalter (AT) (UA)
Mariano Llorente Nach Guernica (UA)
Johann Wolfgang Goethe Die Leiden des
jungen Werther
Jakob Arjouni Cherryman jagt Mr. White (UA)
Melvin Burgess Doing it
Eva Meyer-Keller Death is certain
SCHWERPUNKTE
Theater für die Allerkleinsten
Kooperation Dresden - Hanoi
Sommertheater
Forschungstheater
Puppentheater Ü16
PLATFORM shift+
Jugendliche spielen für Jugendliche
SERVICE
Informationen für Familien
Informationen für Jugendliche
Informationen für ErzieherInnen
Informationen für LehrerInnen
MitarbeiterInnen
Förderverein
Karten, Preise, Anrechte
PartnerInnen
über das tjg. / about tjg.
Adressen der Spielstätten
SPIELZEIT 2015 / 2016
SEITE
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VORWORT
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
seien Sie willkommen in unserer »unordentlichen«
Spielzeit! 2015 / 2016 ist für das tjg. theater junge
generation die Spielzeit des Einpackens, Ausmistens, Umräumens, Zurücklassens, Aufbrechens,
Unterwegsseins. Fix- und Fluchtpunkt all unserer
Umzugsaktivitäten ist der Dezember 2016: Dann
bekommt das Kinder- und Jugendtheater der Stadt
Dresden nach über 65 Jahren in einem Provisorium
an der Peripherie ein neues Haus im Zentrum. Im
Neubau auf dem Gelände des Kraftwerk Mitte
spielen endlich alle Sparten unter einem Dach –
denn auch das tjg. puppentheater darf die Untermiete im Rundkino aufkündigen – und in direkter
Nachbarschaft mit der Staatsoperette Dresden.
4
SPIELZEIT 2015 / 2016
als Institution der kulturellen Bildung – mehr tun
und nachhaltiger agieren?
Die Antworten auf diese Fragen zu finden, ist ein
langwieriger, manchmal mühsamer Prozess. Wir
befinden uns mittendrin und stapeln sozusagen
eine mentale Umzugskiste auf die andere, in der
Hoffnung, schließlich alles an Bord zu haben, was
unser Theater für eine fruchtbare Zukunft im Zentrum der Stadt braucht.
Bis zum 30.04.2016 werden wir unser altes Haus
noch bespielen, danach stehen nur noch ganz viel
Sommertheater (im Zoo Dresden, im Sonnenhäusel im Großen Garten und erstmals in acht Dresdner Freibädern) sowie mobile Inszenierungen für
Schulen auf dem Programm. Aber auch davor werden wir schon viel unterwegs sein – in Dresden, in
Europa und sogar über Europa hinaus. Mit ein wenig Abschiedsnostalgie im Gepäck werden wir den
Fokus unserer Aktivitäten langsam von der Meißner Landstaße 4 wegverlagern. Wir werden kleine
Umwege (zum Beispiel über Vietnam...) gerne in
Kauf nehmen, das Abenteuer genießen und währenddessen sicherlich das Improvisationstalent des
Produktionsapparates auf die Probe stellen. Was
uns dabei antreibt? Die Lust am In-Bewegung-Sein
– und die Vorfreude aufs Ankommen.
Dieser Meilenstein in der Geschichte des tjg. will
gut vorbereitet sein, nicht nur organisatorisch. Wir
wollen ihn auch als Anlass zur Bestandsaufnahme
und zur Selbstbefragung nehmen. Dazu gehört,
schon jetzt über die zukünftige inhaltliche Ausrichtung unseres Theaters nachzudenken: Welche
Inhalte sollen im neuen Haus auf dem Spielplan
stehen? Mit welchen Ästhetiken wollen wir welche Altersgruppen konfrontieren? Welche Formate
wollen wir mitnehmen und am neuen Standort
weiterentwickeln? Welche alten Arbeitsbeziehungen wollen wir weiterführen, welche neu anbahnen? Dazu kommt jener Fragenkomplex, um den
wir in den letzten Monaten schon gekreist sind und
der gerade vermutlich alle Dresdner Kulturinstitu- Machen Sie sich mit uns auf den Weg!
tionen umtreibt: Wie können wir dazu beitragen,
Felicitas Loewe
in unserer Stadt ein weltoffenes und angstfreies
Intendantin des tjg. theater junge generation
Klima zu schaffen? Wo haben wir in der Vergangenheit zu wenig dafür getan? Wie können wir –
SPIELZEIT 2015 / 2016
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ANGEBOTE FÜR KINDER
UND FAMILIEN
Babette Kuschel Schauspielerin
Stauseebad, Cossebaude
SCHWERPUNKT
SCHWERPUNKT THEATER FÜR DIE ALLERKLEINSTEN
Theater für die Allerkleinsten
Theater für Kinder ab zwei Jahren ist ein Theater der Sinne. Mittels Klängen, Bewegung, Objekten und Raum wird die
Welt mit ihren Phänomenen befragt. Während der Vorstellung werden die SpielerInnen zu StellvertreterInnen des
Kleinkindes und entdecken und erforschen ihre Umgebung. Nach der Vorstellung wird das Kleinkind zum Protagonisten, indem es selbst den Bühnenraum und/oder das Spielmaterial erkundet. Woher kommt das Licht hinter dem
Schatten? Wie schmeckt ein Stein? Und kann meine Socke klingen? Das Theater wird so zum Schauplatz erster ästhetischer Erfahrungen und zum Ausgangspunkt frühkindlicher Bildungsprozesse. Als ein Ort der sinnlichen Wahrnehmung
lädt es schon Kleinkinder dazu ein, sich Welt aktiv anzueignen.
Seit 2008 beschäftigt sich das tjg. theater junge generation mit der Erforschung und der Weiterentwicklung des Theaters für die Allerkleinsten. Es entstanden seitdem neun Inszenierungen mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen
– von der choreographierten Materialerforschung bis hin zur mobilen Mitspielaktion. Mehrere Festivals und Arbeitstreffen am tjg. dienten den AkteurInnen der Szene zum Austausch und der Reflexion dieser speziellen, genau auf die
Bedürfnisse ihres Publikums abgestimmten Theaterform.
Strumpfunterhosenhemdkrempelei (UA)
Barbara Fuchs
BOING!
Bewegungstheater für die Allerkleinsten
Ich stoße Dich an – BOING! – und was machst Du? Vielleicht hältst Du gerade noch das Gleichgewicht. Oder Du fällst einfach um. Oder Du stößt mit
Deinem Körper gleich den Nächsten an – nochmal BOING!!! Drei experimentierfreudige AkteurInnen entdecken den Zusammenhang von Ursache
und Wirkung in einer Inszenierung über das Anstoßen, das Umfallen und
das Wiederaufstehen.
Seit 2003 entwickelt die Choreographin Barbara Fuchs unter dem Label
»tanzfuchs PRODUKTION« Inszenierungen an der Schnittstelle zwischen
Tanz, Akustik und Bildender Kunst. Neben Solochoreographien und Kollaborationen mit anderen KünstlerInnen bildet seit 2009 das Theater für die
Allerkleinsten den dritten Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen,
Begleitmaterial M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 30.01.2016
tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 2 M Regie und Choreographie Barbara Fuchs
Bühne und Kostüme Ulrike Kunze M Musik Jörg Ritzenhoff
8
Funkeldunkel
Lichtgedicht (UA)
SPIELZEIT 2015 / 2016
Ziehen, Stopfen, Schichten, Knoten,
Knöpfen – Sich-Anziehen ist ein Abenteuer, vor allem für kleine Kinder! Zwei
Krempel-ExpertenInnen gehen in einer
spielerischen Choreographie den Socken
auf den Grund und laden das Publikum anschließend zum gemeinsamen
Anziehsachen-Erkunden ein.
Diese mobile Produktion wird in Kindergärten gezeigt.
Theater für die Allerkleinsten M von Karen Becker
tjg. schauspiel / mobil M ab 2 M Spieldauer 0:40 h
Regie Karen Becker Bühne und Kostüme Ulrike
Kunze Musik Sebastian Gabriel Es spielen Marja
Hofmann / Sara Klapp und Julian Trostorf / Daniel
Langbein.
Leuchtet die Dunkelheit? Wie klingt
Licht? Und ist Kerzenfeuer still? Kann
man den Mond fangen oder Farben
fischen? Oder einem Schattenpapagei
Leben einhauchen? Drei SchauspielerInnen und ein Musiker entwickeln
ein Spiel mit Licht und Schatten, mit
Tönen und Stille, für die Allerkleinsten.
Theater für die Allerkleinsten M von Ania Michaelis M tjg. schauspiel / Theater auf der Treppe /
Studiobühne M ab 2 M Spieldauer 0:45 h M Regie Ania Michaelis Bühne und Kostüme Grit Dora
von Zeschau Musik Bernd Sikora Es spielen Marc
Simon Delfs, Marja Hofmann und Bettina Sörgel. Es
musiziert Bernd Sikora.
»Ein visuelles und musikalisches Spiel
entwickelt für ein sehr sensibles und
junges Publikum. […] Der erste Kontakt
mit dem Theater könnte nicht berührender, schöner und faszinierender sein.«
KALEVA (FINNLAND)
Ich will ein
Kaninchen! (UA)
Anna wünscht sich ein Tier, das sie
streicheln, knuddeln und bürsten
kann. Also bestellt sie ein Kaninchen.
Das Paket wird prompt geliefert, Anna
hebt erwartungsfroh den Deckel – und
muss feststellen, dass der Nager durch
ein Loch im Paketboden ausgebüxt
ist. Was für eine Enttäuschung! Doch
da hört Anna unter sich ein seltsames
Rascheln... Eine poetisch-heitere Geschichte darüber, wie schwierig und wie
schön es sein kann, sich um etwas zu
kümmern und für jemanden da zu sein.
Theater für die Allerkleinsten M von Andy Manley M tjg. schauspiel / Studiobühne / Theater auf
der Treppe M ab 3 M Spieldauer 0:40 h M Regie
Andy Manley Bühne und Kostüme Grit Dora von
Zeschau Musik Enrico Wuttke Es spielen Charlotte
Mednansky und Uwe Steinbach.
»Mit einfachsten Requisiten und Klangholzmusik gerät die Stückentwicklung dem
Ensemble einzigartig allegorisch. Eine gespielte Gebrauchsanleitung für Haustiere,
das Leben und die Freiheit.«
»Bei der ›Strumpfunterhosenhemdkrempelei‹ wird aus kleinen Gesten ein großes
Vergnügen – für die Kleinen und für die
Großen.« MDR FIGARO
SPIELZEIT 2015 / 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
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PREMIERE KINDERTHEATER
Nora Mansmann
fuchs & freund
Fuchs ist sechs Jahre alt. Fuchs kann schon schreiben. Fuchs hat Phantasie. Fuchs stellt Fragen (zum Beispiel: Was passiert, wenn die Schwerkraft
plötzlich aufhört?). Fuchs kann (vielleicht) fliegen. Fuchs kommt in die
Schule. Da klarzukommen ist gar nicht so einfach, denn die Schule ist laut.
Sie ist anders als der Kindergarten. Sie ist voll von Kindern, die finden, dass
Fuchs irgendwie komisch ist. Aber da ist auch jemand, der es gar nicht
schlimm findet, wenn jemand ein bisschen anders tickt als die anderen.
Und der gerne Fuchs‘ Freund wäre.
Nora Mansmanns Karriere als Theaterautorin begann 2007, als sie mit »zwei
brüder drei augen« das erste Autorenlabor am Düsseldorfer Schauspielhaus
gewann. Seitdem sind Stücke von ihr unter anderem am Berliner Maxim
Gorki Theater, am Theater Konstanz und am Staatstheater Braunschweig
aufgeführt worden. Mit dem Konzept für ihr erstes Kinderstück »fuchs &
freund« gewann Nora Mansmann eine Autorenförderung im Rahmen von
»Nah dran!«, einem Programm, das gezielt AutorInnen motivieren möchte,
für das Kindertheater zu schreiben. Der Komponist, Musiker und Regisseur
Bernd Sikora wird die Musikalität von Nora Mansmanns Text aufgreifen und
die Uraufführung von »fuchs & freund« als »Geräuscheoper« inszenieren.
Das Stück und seine Umsetzung werden gefördert von »Nah dran! Neue
Stücke für das Kindertheater«, einem Kooperationsprojekt des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e. V. mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen, Begleitmaterial, Projekttage M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 16.01.2016
tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 6 M Regie und Musik Bernd Sikora M Bühne und
Kostüme Grit Dora von Zeschau
Daniel Langbein Schauspieler
Hanif Idris Schauspieler
10
Flughafen, Klotzsche
SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
11
PREMIERE KINDERTHEATER
Kurt Held
Die rote Zora
in einer Fassung von Axel Richter und Christoph Macha
Brankos Mutter ist gestorben, seinen Vater hat er schon lange nicht mehr
gesehen. Niemand kümmert sich um ihn, niemand fühlt sich zuständig,
mittellos streunt er durch das kleine kroatische Küstenstädtchen Senj. Als
er auf dem Markt einen heruntergefallen Fisch aufheben will, wird er sofort des Diebstahls verdächtigt und eingesperrt. Zora hat ihn beobachtet,
gemeinsam mit ihrer Bande befreit sie ihn aus dem Gefängnis und nimmt
ihn auf.
Vergessen und verlassen von ihren Eltern haben die Kinder um Zora – das
Mädchen mit dem feuerroten Haar – ihr Schicksal selbst in die Hand genommen. In einer alten Burg oberhalb der Stadt leben sie, gemeinsam
kümmern sie sich um Hab und Gut und Nahrungsbeschaffung. Ihr oberstes
Gebot lautet: Solidarität, denn nur gemeinsam sind sie stark. So manchen
Streich spielen sie den »anständigen« BewohnerInnen der Stadt – immer
stärker wird der Widerstand der aufgeregten Bürgerschaft gegenüber der
Bande.
Kurt Helds Buch erzählt von einer starken Gemeinschaft, die sich eigene
Regeln des Zusammenlebens gegeben hat. Die sogenannten Außenseiter
sind die, die es schaffen »menschlich« zu handeln. Seit seinem Erscheinen
1941 sorgt das Buch für Furore, zahlreiche Filme und eine Fernsehserie
haben die utopistischen Gedanken des Romans bis ins Heute geführt. Regisseur Axel Richter kehrt mit dieser Arbeit ans tjg., den Ort seiner ersten
Inszenierung 1979, zurück. »Die rote Zora« ist für ihn nicht nur eine Abenteuergeschichte, sondern auch Aufforderung, über ein gesellschaftliches
Miteinander nachzudenken.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen
Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 12.03.2016
tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 10 M Regie Axel Richter M Bühne und Kostüme
Ulrike Kunze
12
SPIELZEIT 2015 / 2016
Iris Pickhard Schauspielerin
Julian Trostorf Schauspieler
Kinder- und Jugendzirkus KAOS, Leuben
SPIELZEIT 2015 / 2016
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SCHWERPUNKT
Kooperation Dresden – Hanoi
Der Blick über den eigenen Tellerrand ist für alle Kulturschaffenden wichtig. Deshalb gehören internationale Partnerschaften fest zum Profil des tjg. theater junge generation. In den letzten Jahren führte uns der Fonds »Wanderlust«
der Kulturstiftung des Bundes ins russische Saratow und im Rahmen des Netzwerks PLATFORM 11+ verbündeten
wir uns mit dem Brageteatret im norwegischen Drammen. In der Spielzeit 2015/2016 zieht es uns noch weiter in
die Ferne: Schon 2014 reiste der dem tjg. lange verbundene Regisseur Dominik Günther nach Vietnam, um dort auf
Einladung des Goethe-Instituts Bertolt Brechts »Der kaukasische Kreidekreis« zu inszenieren. Nach dem großen Erfolg dieser Produktion entstand der Plan, eine weitere Inszenierung herauszubringen – diesmal für Kinder und in
Kooperation mit dem tjg.. »Der Fischer und seine Frau« wird im November 2015 am Staatlichen Jugendtheater Hanoi
Premiere haben, Ensemblemitglieder des tjg. werden den Inszenierungsprozess vor Ort begleiten und sich mit den
vietnamesischen KollegInnen über Spielweisen austauschen. Im April 2016 entsteht dann in Dresden die deutsche
»Zwillingsinszenierung«, zu deren Premiere wir SpielerInnen aus Hanoi in Dresden begrüßen dürfen. Anschließend
erarbeitet Dominik Günther in einer gemeinsamen Probenphase am tjg. eine gemischte Variante, in der eine Woche
lang vietnamesische und deutsche SpielerInnen gemeinsam auf der Bühne zu erleben sein werden.
Gemeinsam mit dem Jugendtheater in Hanoi geht das tjg.
auf eine Suche, einerseits nach künstlerischem Austausch und
andererseits nach Wünschen und Zukunftsvorstellungen von
Kindern aus beiden Ländern.
Einar Schleef nach den Brüdern Grimm
Der Fischer und
seine Frau
Zusammen mit seiner Frau lebt der Fischer in einem kleinen
Haus, jeden morgen geht er Fische fangen, es reicht für ein einfaches Leben. Als ihm ein Butt ins Netz geht, der ihm erklärt,
dass er sprechen kann und, wenn er ihn frei lässt, jeden Wunsch
erfüllt, ändert sich einiges. Denn die Frau des Fischers will hoch
hinaus - immer wieder muss der Fischer zum Butt und spricht:
»Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, meine
Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich es will.« Nun folgen die
Wünsche: ein größeres Haus, einen Palast, König sein und Herrscher der Welt! Doch wer hoch baut, kann auch tief fallen.
In seiner Fassung des bekannten Märchens hat der Theatermacher Einar Schleef Freiräume für Kommentare, Gedanken
und Wünsche von Kindern gelassen. Bei der Uraufführung
1974 im Dresdner Puppentheater war diese Offenheit den
Funktionären suspekt und sofort nach der Premiere wurde die
Inszenierung abgesetzt. Nun kommt Schleefs Fassung – gerade wegen ihrer Offenheit – zu neuem Recht.
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Manuel de la Peza Puppenspieler
Gregor Wolf Schauspieler
Elbfähre, Johannstadt
SPIELZEIT 2015 / 2016
Eine Koproduktion mit dem Goethe-Institut Vietnam und dem
Staatlichen Jugendtheater Hanoi.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen, Projekttage, Ferienwerkstatt M Kontakt:
[email protected]
PREMIERE M SA 09.04.2016 (deutsche Besetzung)
PREMIERE M SA 16.04.2016 (deutsch-vietnamesische
Besetzung)
tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 6 M Regie Dominik Günther
Bühne und Kostüme Doan Bang
SPIELZEIT 2015 / 2016
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PREMIERE KINDERTHEATER
Tomi Ungerer
Der Mondmann
in einer Fassung von Nils Zapfe
Einmal mit den Menschen bei Mondschein tanzen – das ist
der größte Wunsch des Mondmannes! Und schon packt er den
nächstbesten Kometen gen Erde beim Schweif. Doch statt mitten im Vergnügen landet der Mondmann hinter Gittern, weil
die Polizisten in dem blassen, schüchternen Unbekannten eine
Gefahr für die Menschheit wittern. Zum Glück schrumpft er in
der Neumondphase und kann entkommen. Nun erfüllt er sich
endlich seinen Traum: Einen Abend lang tanzt er hingebungsvoll und selbstvergessen inmitten maskierter Leute auf einem
Kostümfest unter freiem Himmel. Doch auch da erscheint die
Polizei wegen nächtlicher Ruhestörung und die Jagd auf den
Mondmann beginnt von Neuem.
Tomi Ungerers »Der Mondmann« (1966) lässt die ZuschauerInnen miterleben, wie sich Fremdsein anfühlt und wie viel
Mut dazu gehört, die eigenen Träume wahr werden zu lassen.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 16.04.2016
Judith Nebel Schauspielerin
Lukas Stöger Schauspieler
Eselnest, Pieschen
tjg. puppentheater / Rundkino M ab 4 M Regie Nils Zapfe
SCHWERPUNKT
Sommertheater
Sommertheater ist nördlich der Alpen eigentlich eine verrückte Idee. Aber allen klimatischen Unwägbarkeiten zum
Trotz: Wir lieben unsere Abstecher ins Freie! Vor knapp 25 Jahren begann das Städtische Dresdner Puppentheater, das
Sonnenhäusel im Großen Garten zu bespielen. Diese Tradition wurde auch nach der Eingliederung des Puppentheaters
ins tjg. beibehalten, und natürlich sind auch in der Spielzeit 2015 / 2016 wieder eine Neu- und eine Repertoireproduktion für Kinder ab vier Jahren im denkmalgeschützten Kutscherhäuschen in direkter Nachbarschaft zur Gläsernen
Manufaktur und zum Botanischen Garten zu sehen. Das tjg. schauspiel hat nach Stationen im Parktheater im Großen
Garten, im Schlosspark Pillnitz, im Japanischen Palais und im Stallhof sein Sommerdomizil im Dresdner Zoo bezogen.
Hier entsteht seit 2009 alle zwei Jahre eine neue große Ensembleproduktion. Zur Zeit fungiert das Gelände zwischen
Elefantengehege und Picknick-Platz als Sherwood Forest, in dem Robin Hood und seine Bande das Sagen haben. Ein
ganz neues Sommertheaterprojekt startet im Mai 2016: Dann laden wir einen LKW voll mit theatralen Überraschungen
und unterhalten die Badegäste in acht Dresdner Freibädern. Also Daumendrücken für eine ganz besonders sonnige
Open-air-Saison!
SCHWERPUNKT SOMMERTHEATER
Peter Ensikat nach den Brüdern Grimm
Hans im Glück
Mitten im Freibad, umgeben von Kinderlachen, Gekreische am Beckenrand, aufspritzendem Wasser und dem Geruch von Sonnenöl, Pommes und Eis öffnet der LKW des tjg. seine Ladeluke. Heraus springt Hans, auf der Suche nach dem Glück. Nach sieben
Lehrjahren will er mit einem großen Klumpen Gold im Gepäck heimkehren. Doch das Gold ist schwer und unbequem zu tragen.
Das kann das Glück nicht sein! Doch da kommt ein anderer Hans angeritten. Dieser zweite Hans will am liebsten alles besitzen
und neidet jedem die Dinge, die er selbst nicht hat. Als er das Gold sieht, tauscht er bereitwillig sein Pferd dagegen und Hans und
Hans ziehen glücklich von dannen. Hinter der nächsten Wegbiegung beschleichen sie beide Zweifel: Seit das Pferd den Besitzer
gewechselt hat, kann es plötzlich sprechen. Hat der zweite Hans leichtfertig ein Zauberpferd hergegeben? Und das Pferd macht
plötzlich schlapp und bricht unter dem ersten Hans zusammen – dabei will der nur dem Glück entgegenreiten und endlich nach
Hause! Erst nachdem auch Kuh, Schwein, Gans und zwei schwere Steine den Besitzer gewechselt haben, enttarnt der erste Hans
sein spiegelverkehrtes Ebenbild »Hans II« und findet – vom Besitz befreit – das wahre Glück.
Mit der Mission, das Glück beim Schopfe zu packen, zieht der tjg.-LKW in der Badesaison 2016 durch die Freibäder Cotta, Prohlis, Wostra, das Naturbad Mockritz, die Waldbäder Langebrück und Weixdorf sowie zum Stauseebad Cossebaude und ins Georg-Arnhold-Bad.
Eine Koproduktion mit der Dresdner Bäder GmbH. Der Kartenverkauf für diese Inszenierung erfolgt vor Ort über die Dresdner Bäder GmbH.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
Die drei Räuber
Robin Hood
Die drei Räuber lauern am Wegesrand – doch dieses Mal
sitzen keine reichen Reisenden in der Kutsche, sondern die
kleine Tiffany. Sie soll ins Waisenhaus zu einer schrecklichen
Tante und hat darauf überhaupt keine Lust. Deshalb erfindet
sie sich einen Maharadscha als Papa, der sie zum perfekten
Entführungsopfer gegen ein hohes Lösegeld macht. In der
Räuberhöhle angekommen, konfrontiert Tiffany ihre Entführer
mit der naheliegenden Frage, was sie denn mit all den geraubten und gehorteten Schätzen machen wollen. Die Räuber
sind ratlos, aber Tiffany hat eine Idee für eine wirklich sinnvolle Geldanlage…
Der Sheriff von Nottingham und seine Assistentin Jacky Wiesel wollen sich das Schloss von Sir Richard unter den Nagel
reißen. Sie haben jedoch nicht mit Robin Hood gerechnet, der
für das Gute und die Gerechtigkeit kämpft. Robin Hood seinerseits hat nicht mit Sir Richards Nichte Marian gerechnet. Die
sieht überhaupt nicht ein, warum sie nicht zu Robins Bande
gehören dürfen sollte… Schon seit über 800 Jahren besteht
Robin Hood sagenhafte Abenteuer. In dieser Fassung steht
Robin mit Marian eine gleichberechtigte Partnerin zur Seite.
So kommt ein zeitgemäßes Pfeil-und-Bogen-Abenteuer mit
Musik, Strumpfhosen und RaufboldInnen auf die Freilichtbühne im Dresdner Zoo.
von Tomi Ungerer und Hayo Freitag M nach dem Buch und dem Film
tjg. puppentheater / Sonnenhäusel M ab 4 M Regie, Bühne, Kostüme,
Puppen, Objekte und Musik Frank Alexander Engel Es spielen Christoph
Levermann, Annemie Twardawa und N. N..
Eine Koproduktion mit dem Zoo Dresden. Der Zoobesuch am Tag
der Vorstellung ist im Ticketpreis enthalten.
von Ulrich Zaum M tjg. schauspiel / Zoo Dresden M ab 8 M Regie Ronny Jakubaschk Bühne und Kostüme Ulrike Kunze Musik Bernd Sikora Es spielen
Erik Brünner, Roland Florstedt, Babette Kuschel, Daniel Langbein, Julian Trostorf
und N.N.. Es musiziert N.N..
PREMIERE M SA 14.05.2016
tjg. schauspiel / mobil M ab 6 M Regie Marc Wortel M Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau
Nils Werner
Alarm im Kasperletheater
in einer Fassung von Lorenz Seib
Omas Geburtstagsfeier steht an! Stolz platziert der Kasper eine Schüssel voller Pfannkuchen auf der Bühne und mahnt das Publikum zur Aufsicht. Doch kaum lässt er die süße Pracht einen Moment aus den Augen, ist auch schon der Teufel zur Stelle und
klaut die Leckereien. Als Kasper das bemerkt, schnappt er sich die Klatsche, ruft Gretel, König, Schutzmann, Räuber, Kräuterhexe
Adelheid und das Krokodil zu seiner Unterstützung – und eine halsbrecherische Verfolgungsjagd beginnt. Doch der Teufel findet
einen sicheren Ort, um sich gehörig den Bauch vollzuschlagen. Derweilen erscheint Oma und ist sauer: Der Kasper sollte sich um
den Kaffeeklatsch kümmern und hat nichts besorgt. Fällt die Feier nun ins Wasser?
Der bekannte Kinderbuch- und Trickfilmklassiker kommt in den Großen Garten und macht aus dem Sonnenhäusel eine Spielbude, in
der – und um die herum – die altbekannten anarchischen Helden des Handpuppentheaters ein derb-komisches Abenteuer erleben.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 28.05.2016
tjg. puppentheater / Sonnenhäusel M ab 4 M Regie Lorenz Seib
18
SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
19
Moritz Stephan Schauspieler
Schwebebahn, Loschwitz
20
SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
21
REPERTOIRE KINDERTHEATER
REPERTOIRE KINDERTHEATER
ab 4
ab 4
Aschenputtel
Der gestiefelte Kater
Als ihre Mutter stirbt, sind Aschenputtels heitere Kindertage
vorbei. Vaters neue Frau und deren zwei Töchter sind hundsgemein und machen Aschenputtel von morgens bis abends
das Leben schwer. Als die Stiefmutter dem Mädchen auch
noch verbietet, zum Fest des Königs zu gehen, kann nur noch
eine fute Gee, äh, gute Fee helfen. Mit ihrer Hilfe gelangt
Aschenputtel unerkannt ins Schloss und gewinnt das Herz des
Prinzen. Doch dann passiert die Sache mit dem Schuh... Drei
PuppenspielerInnen verwandeln einen Dachboden mit altem
Spielzeug in einen Abenteuerspielplatz des Heranwachsens
– und erzählen dort von Aschenputtels Mut, im richtigen
Augenblick die Initiative zu ergreifen.
Der zottelige Kater, den der arme Müllerbursche geerbt hat, ist
ein eigenwilliges Tier: Mit nichts als einem Paar goldener Stiefel an den Füßen zieht er in die Welt und bis vor den König, um
für sich und seinen Herrn das Glück zu suchen. Dabei pokert
er manchmal ganz schön hoch und beweist doch schließlich,
dass es oft weniger darauf ankommt, was man hat, als darauf,
was man daraus macht.
nach den Brüdern Grimm in einer Fassung von Ania Michaelis und Ensemble M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 4 M Spieldauer 0:55 h M Regie
Ania Michaelis Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau AschenputtelPuppe Ulrike Langenbein Musik Enrico Wuttke Es spielen Christoph Levermann, Anna Charlotte Menzel und Uwe Steinbach.
»Gib‘s ihnen, Aschi!« SÄCHSISCHE ZEITUNG
Bei der Feuerwehr wird der
Kaffee kalt
Tag der offenen Tür bei der (Puppen-)Feuerwehr! Löschmeister Wasserhose und seine Crew berichten von einem besonders turbulenten Tag voller aufregender Einsätze: Ein Brand
bei Oma Eierschecke! Der kleine Emil Zahnlücke ist ins dünne
Eis eingebrochen! Eine umgestürzte Linde blockiert den Zugang zur Futterküche im Zoo! Da bleibt mal wieder keine Zeit
für die Kaffeepause …
von Hannes Hüttner in einer Fassung von Ania Michaelis und Jule Kracht
tjg. puppentheater / Rundkino M ab 4 M Spieldauer 0:50 h M Regie Jule
Kracht Bühne und Kostüme Ulrike Kunze Puppen Lisette Schürer Musik
Marc Helfers Es spielen Patrick Borck, Roland Florstedt und Manuel de la Peza.
»Grenzenlose Spiellust mit einfachsten Mitteln. [...] Glaubhaft,
ergreifend und zauberhaft poetisch.« MDR FIGARO
nach den Brüdern Grimm in einer Fassung von Nils Zapfe M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 4 M Spieldauer 0:55 h M Regie Nils Zapfe Bühne,
Kostüme und Puppen Martina Schulle Musik Frank Raschke Es spielen
Patrick Borck, Uwe Steinbach, Annemie Twardawa und N. N..
»Dieser Kater geht einfach gar nicht. Er ist verstrubbelt, frech
und denkt nur von hier bis zur Tür. Tugenden wie Weitsicht, Vernunft oder Bescheidenheit gehen ihm völlig ab. Und trotzdem
muss man ihn einfach toll finden.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
Der kleine Angsthase
Angsthase hat praktisch vor allem Angst: vor Hunden, vor
der Dunkelheit, vor großen Jungs. Daran können auch Onkel
Heinrichs Ermutigungen nichts ändern. Doch dann überlistet
der hinterhältige Fuchs den kleinen Ulli und bindet ihn zur
späteren Verspeisung an den improvisierten Pilz-Marterpfahl.
Die besorgte Hasenoma folgt gleich hinterher. Gibt es jetzt
etwa Ulli-Hasenbraten und Großmutter-Gulasch? Auf keinen
Fall, entscheidet Angsthase und rettet seinen Freund und die
Großmutter durch einen beherzten Sprung mitten in die Gefahrenzone.
von Elizabeth Shaw in einer Fassung von Lars Georg Vogel M tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 4 M Spieldauer 0:55 h M Regie Bettina Rehm
Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau Musik Enrico Wuttke Es spielen
Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Hanif Idris und Ulrich Wenzke.
»Hanif Idris überzeugt in seiner ersten Rolle am TJG als einer,
der sich mutig selbst (er)findet. Und damit seine Zuschauer ermutigt, es ihm gleichzutun.« DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN
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REPERTOIRE KINDERTHEATER
REPERTOIRE KINDERTHEATER
ab 4
ab 5 / 6
Leon und Leonie
Leon und Leonie sind Zwillinge und gleichen sich wie ein Ei
dem anderen. Mit einem großen Unterschied: Leon kommt
in die Schule, Leonie noch nicht. Ihre Eltern finden, sie sei
noch nicht so weit. Das sieht Leonie anders! Sie überredet
ihren Bruder, für einen Tag an seiner Stelle in die Schule zu
gehen. Eine Verwechslungskomödie über den immer großen
und manchmal gar nicht so einfachen Sprung ins Schulleben.
ein Stück von der Schultüte M von Thilo Reffert M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 5 M Spieldauer 1:05 h M Regie Jan Gehler Bühne und
Kostüme Grit Dora von Zeschau Es spielen Marc Simon Delfs, Marja Hofmann / Moritz Stephan, Sara Klapp, Julian Trostorf und Susan Weilandt.
Die Torte ist weg! (UA)
Familie Hund plant ein kleines Fest, die Torte dafür steht
schon auf dem Tisch. Das lockt Diebe an. Schwupps! Schon
ist die Torte weg. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt – nicht
die einzige: Den Affen hat es der Hut der Katze angetan. Die
Frösche jagen dem Ball hinterher. Das Entenküken schwimmt
in die falsche Richtung. Indes verirrt sich das kleine Schweinchen Tilly auf eine gefährliche Klippe. Wer rettet es? Ein Figurenspiel mit viel Musik, noch mehr Plüschtieren, fast ohne
Worte, dafür aber mit tierischer Sprachvielfalt.
von Thé Tjong-King M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 4 M Spieldauer
0:50 h M Regie Lorenz Seib Bühne, Kostüme und Puppen Lisette Schürer
Musik Christoph Hamann Es spielen Patrick Borck, Anna Charlotte Menzel und
Annemie Twardawa. Es musiziert Christoph Hamann.
»Es ist wunderbar, wie sich zum Schluss die einzelnen Geschichten wieder vermischen, zusammentreffen, sich beeinflussen, das
große Gesamtbild ergeben, das am Anfang so chaotisch wirkte. Wie der Blick vom Einzelnen dann doch wieder aufs Ganze
schwenken kann, ohne dass es verwirrend wäre – eben ganz
wie in einem guten Wimmelbuch.« DRESDNER NEUESTE NACHRICHTEN
»Das temporeiche Rumgehüpfe ist für die Zuschauer natürlich
ein wahres Vergnügen, es juchzt und kiekst nur so im Zuschauersaal.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
Die kleine Hexe
Mit 127 Jahren ist man zu jung zum Feiern! Trotzdem schleicht
sich die kleine Hexe in der Walpurgisnacht auf den Blocksberg.
Prompt wird sie erwischt und bestraft. Aber es gibt Hoffnung:
Wenn sie übers Jahr eine gute Hexe geworden ist, dann lässt
die Oberhexe sie mittanzen. Sofort stürzt sich die kleine Hexe
in ihre Aufgabe, hilft Hilfebedürftigen und bestraft Bösewichte. Doch sie ahnt nicht, dass sie da etwas missverstanden hat.
Ein spielerisch-tänzerisch-musikalisches Hexenfeuer mit fast
allen weiblichen Ensemblemitgliedern des tjg.!
von Otfried Preußler in einer Fassung von Ania Michaelis M tjg. schauspiel /
Große Bühne M ab 6 M Spieldauer 1:40 h M Regie Ania Michaelis Bühne
und Kostüme Grit Dora von Zeschau Musik Bernd Sikora Choreographie
Alexey Krivega Es spielen Marja Hofmann, Sara Klapp, Babette Kuschel / Ulrike
Schuster, Anna Charlotte Menzel, Iris Pickhard, Bettina Sörgel, Annemie Twardawa, Susan Weilandt und N. N..
»In ihrer liebevollen Inszenierung des gleichnamingen Kinderbuches bringt Ania Michaelis Schauspiel, Tanz- und Puppentheater
zu einer gelungenen Gesamtperformance zusammen.«
DRESDNER KULTURMAGAZIN
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REPERTOIRE KINDERTHEATER
REPERTOIRE KINDERTHEATER
ab 6
ab 6
Hilfe, die Herdmanns
kommen!
Die Herdmann-Kinder sind laut, rotzfrech und einfach unbezähmbar. Sie terrorisieren nicht nur ihre MitschülerInnen,
sondern die ganze Stadt. Bisher war man wenigstens in der
Kirche vor ihnen sicher, doch dann sitzen sie plötzlich in der
ersten Probe fürs Krippenspiel und reißen sich alle Hauptrollen
unter den Nagel. Natürlich befürchtet jeder eine große Katastrophe, aber am Ende sind es gerade die Unvoreingenommenheit und der gesunde Menschenverstand der Herdmanns,
die einer angestaubten Tradition Aktualität und besonderen
Charme verleihen.
Karlsson vom Dach
Wolkenbilder (DEA)
Lillebror hat zwei große Probleme. Erstens: Er möchte einen
Hund und bekommt keinen. Zweitens: Keiner hat Zeit für ihn.
Also langweilt er sich. Bis eines Tages durch sein Fenster ein
kleiner, dicker Kerl mit Propeller auf dem Rücken hereinfliegt.
Er heißt Karlsson. Lillebrors Probleme sind wie weggeblasen.
Er erlebt unglaubliche Abenteuer dank Karlssons Erfindungsgeist, Frechheit und Neugier.
Theo und Beeny sind beste Freunde. Solange sie denken können, machen sie alles zusammen. Gemeinsam können sie sogar die Wolken lesen und dabei in eine Welt voller Abenteuer
tauchen. Doch dann zieht Beeny in ein anderes Land. Als er
nach einiger Zeit zurückkommt, ist das, was früher einfach
war, plötzlich ganz kompliziert. Nicht einmal in ihrer Wolkenwelt finden sie noch zusammen. Erst als Theo und Beeny
akzeptieren, dass Dinge sich ändern, bekommt ihre Freundschaft eine neue Chance.
von Astrid Lindgren M Deutsch von Senta Kapoun und Dagobert Nerding
tjg. schauspiel / Studiobühne / Theater auf der Treppe M ab 6 M Spieldauer
1:10 h M Regie Tanja Richter Bühne, Kostüme und Puppe Stephan Fernau
Es spielen Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Marja Hofmann / Iris Pickard, Uwe
Steinbach, Julian Trostorf, Annemie Twardawa / Patrick Borck und N. N..
»Eine heitere Anleitung zum Ungehorsam und Glücklichsein
sowie ein herrlicher Gegenentwurf zu Erziehungsratgebern.«
DRESDNER NEUSTE NACHRICHTEN
das beste Krippenspiel aller Zeiten M von Barbara Robinson M übersetzt
und für die Bühne bearbeitet von Nele und Paul Maar M tjg. schauspiel /
Große Bühne M ab 6 M Spieldauer 1:35 h M Regie Taki Papaconstantinou
Bühne und Kostüme Ulrike Kunze Musik Bernd Sikora Es spielen Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Roland Florstedt, Marja Hofmann, Sara Klapp, Iris Pickhard, Bettina Sörgel, Susan Weilandt und N. N.. Es musizieren Bernd Sikora
und Leon Albert / Stephan Bormann.
»Minutenlanger Jubel und eine Zugabe – keine Frage, mit dem
Weihnachtsstück ist dem Dresdner Theater Junge Generation
ein ganz großer Wurf gelungen.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
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SPIELZEIT 2015 / 2016
Elfrid, Mila und das
Wunschzettelwunder (UA)
Mila ist sauer, denn ihre Mutter möchte mit dem neuen Nachbarn ein Weihnachtsfest zu dritt verbringen. Deshalb schreibt
Mila einen Wunschzettel, der es in sich hat: Alles, was sie will,
ist »Ein richtiges Weihnachten«! Wie alle Wunschzettel landet
dieser Brief beim Weihnachtsmann am Nordpol und wird dort
der Wichtelin Elfrid zur Bearbeitung zugeteilt. Weil Elfrid aber
die fusseligste, faulste und verschlafenste Wichtelin von allen
ist, nehmen die Katastrophen ihren Lauf.
Eingeladen zum Festival »WILDWECHSEL 2015«.
von Mike Kenny M Deutsch von Andreas Jandl M tjg. puppentheater /
Rundkino M ab 6 M Spieldauer 0:55 h M Regie Nils Zapfe Bühne und
Kostüme Ramona Rauchbach Puppen Annemie Twardawa Video Franz Ehrenberg Es spielen Manuel de la Peza und Annemie Twardawa.
»Die feine Poesie aber, all die guten Emotionen, die in dem
Thema Freundschaft so wunderbar mitschwingen, finden in
multimedialen Aktionen einen passenden Rahmen.« DRESDNER
NEUSTE NACHRICHTEN
von Pernilla Oljelund M aus dem Schwedischen von Birgitta Kirchner
in einer Fassung von Kathi Loch M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 6
Spieldauer 2:00 h M Regie Philippe Besson Bühne und Kostüme Ulrike
Kunze Musik Bernd Sikora Es spielen Roland Florstedt, Sara Klapp, Daniel
Langbein, Gregor Wolf und N. N..
»Schwedische Weihnacht im deutschen Kindertheater, an der
auch Große ihre Freude haben. […] An Bühneneffekten wird
nicht gespart.« MDR 1 RADIO SACHSEN
SPIELZEIT 2015 / 2016
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REPERTOIRE KINDERTHEATER
REPERTOIRE KINDERTHEATER
ab 8
ab 8
Alice im Wunderland
Füchse lügen nicht (UA)
Alice folgt dem weißen Kaninchen durch den Kinderzimmerschrank ins Wunderland, wo Größenverhältnisse sich in
Sekundenschnelle wandeln, Spiegelgeister Rätsel aufgeben
und ein dickes Ei mit Sprachspielen für Verwirrung sorgt. Und
dann sind alle auch noch in heller Aufregung wegen des Geburtstages der Herzkönigin. Die verdächtigt Alice (nicht ganz
zu Unrecht), ein Erdbeertörtchen gestohlen zu haben und
droht mit unverzüglicher Enthauptung. Zum Glück ist Alices
Bruder Theo schon auf dem Weg, seine Schwester zu retten.
Doch wo ist bloß der Durchgang aus dieser anarchischen Welt
zurück ins Kinderzimmer?
Im Wartebereich des Flughafens sitzen Pandabär, Gans, Affe,
Tiger und zwei Klonschafe auf ihren Koffern. Der Frust wächst,
denn wie der Wachhund zu berichten weiß, fallen alle Flüge
aus. Wie gut, dass plötzlich Fuchs auftaucht und die trübe
Stimmung vertreibt. Aber ist er wirklich der, für den er sich
ausgibt? Eine Farce über die Macht der Heuchelei. Und eine
Geschichte darüber, wie Freundschaft wachsen kann, wenn
man sich selbst und den Anderen ab und zu einen kleinen
Blick auf die eigenen Schwächen gestattet.
von Lewis Carroll in einer Fassung von Jan Jochymski M tjg. schauspiel /
Große Bühne M ab 8 M Spieldauer 1:45 h M Regie Jan Jochymski Bühne Andreas Auerbach Kostüme Theresa Klement Musik Sven Springer Es
spielen Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Bettina Sörgel, Julian Trostorf, Susan
Weilandt, Ulrich Wenzke und N. N..
»Ein Fest aus Gesang, Spielfreude, Sprachwitz, Kulissenschieberei. Die Haselmaus, die zur Pennmaus wird, bereitet die aufregendste Teezeit, die es je gab.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
O Patria Mia! (UA)
Gianna, achtjährige Halbitalienerin und zukünftige Starsopranistin, hat zwei große Geheimnisse: Sie liebt es, Gruselfilme zu
gucken, während ihre Eltern im Ristorante arbeiten müssen.
Und sie liebt es, sich im Dunkeln aus dem Haus zu schleichen
und am Fluss Opernarien zu singen. Bei einem ihrer nächtlichen Ausflüge macht Gianna eine schreckliche Entdeckung:
Ein Monster geht um und schüchtert alle Kinder ein, die sich
nicht tadellos benehmen. Solche Erziehungsmaßnahmen
sind nicht hinnehmbar, findet Gianna und beschließt, etwas
dagegen zu tun.
Das Stück und seine Umsetzung wurden gefördert von »Nah
dran! Neue Stücke für das Kindertheater«, einem Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. mit
Mitteln der Kulturstiftung des Bundes.
von Ulrich Hub M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 8 M Spieldauer 1:40 h
Regie Ulrich Hub Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau Musik Jörg
Kandl Es spielen Marc Simon Delfs, Roland Florstedt, Hanif Idris, Daniel Langbein, Bettina Sörgel, Julian Trostorf, Susan Weilandt und Gregor Wolf.
»Das ist keine fabeltypische Belehrung mit anschließender Moralpredigt, sondern eine richtig clevere Tiergeschichte. Wirklich
gut gelogen, Herr Fuchs, äh, Herr Hub!« DRESDNER KULTURMAGAZIN
von Andreas Steinhöfel in einer Fassung von Felicitas Loewe M tjg. schauspiel / Rundkino M ab 8 M Spieldauer 1:05 h M Regie Felicitas Loewe Bühne und Kostüme Petra Linsel Puppen, Objekte und Video Martin Mannig
Musik Bernd Sikora Es spielen Sara Klapp, Manuel de la Peza, Susan Weilandt,
Gregor Wolf und N. N..
»Das Monster der Inszenierung, eine Schöpfung des bildenden
Künstlers Martin Mannig, überraschte bei der Premiere [...]
auch Steinhöfel-Kenner.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
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SPIELZEIT 2015 / 2016
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SCHWERPUNKT
SCHWERPUNKT FORSCHENDES THEATER
Licht! (UA)
Forschendes Theater
In einem abgelegenen Flügel der Technischen Sammlungen
wird unermüdlich geforscht – doch nicht von Menschen, so
viel steht fest. Wer hat sich hier eingenistet, um zu experimentieren? Wer hat sich aus unserer rundum ausgeleuchteten Welt
zurückgezogen, um ungestört den Wundern des Lichts und
den Geheimnissen des Schattens auf den Grund zu gehen? Wer
arbeitet hier daran, die Helligkeit des Tages und die Dunkelheit
der Nacht wieder ins Gleichgewicht zu bringen? Niemand hat
die geheimnisvollen ForscherInnen bislang gesehen. Aber nun
laden sie die Menschen zu sich ein.
Wie bewegt man sich in gereimtem Rot? Wie kommen die Löcher ins Licht? Sind wir mehr als Gehirne im Tank? Eine
Frage haben, ist leicht. Einer Frage ernsthaft auf den Grund gehen, in Sackgassen laufen, neu starten, Umwege
nehmen, absurde Möglichkeiten ausprobieren, scheitern und von einer Antwort direkt in die neue Frage stolpern,
verlangt Mut, Neugier und Durchhaltevermögen. Wenn wir als tjg. tradierte Theaterpfade verlassen und uns in ausgewählten Produktionen auf eine Reise des Suchens und Findens begeben, wenn wir Grenzen von Disziplinen sprengen
und den Fragen an ihre Orte, zu ihren ExpertInnen folgen, dann lassen wir uns auf die Form des Forschenden Theaters
ein und wissen am Anfang nicht, wo wir am Ende ankommen werden. Die so entstehenden Inszenierungen sind Experimente Ästhetischen Forschens. Experimente, in denen Zugangsweisen von Wissenschaft und Kunst so miteinander
in Verbindung gebracht werden, dass neue Erkenntnisse entstehen können, die über Einzeldisziplinen hinausweisen.
SpielerInnen und Regie werden hier zum Forschungsteam, Proben werden zu Laboren und Vorstellungen nehmen das
Erkunden des Publikums ernst. Forschendes Theater heißt für uns Welterkunden mit allen Sinnen, mit dem Körper,
dem Mikroskop und wenn nötig auch im Rückwärtsgang – so lange, bis aus Untersuchungen wieder Theater wird.
Eine Koproduktion mit den Technischen Sammlungen der Stadt
Dresden im Rahmen des Dresdner Lichtjahres 2015.
ein Gespenster-Forschungs-Projekt M tjg. schauspiel / Technische Sammlungen M ab 8 M Konzept Petra Linsel, Nils Zapfe und Kathi Loch Regie
Nils Zapfe Bühne und Kostüme Grit Dora von Zeschau Musik Ketan Bhatti
Es spielen Anna Charlotte Menzel, Iris Pickhard, Bettina Sörgel und Gregor Wolf.
Ziffer, Zelle, Zebrafisch (UA)
Wie wird aus einer einzigen kleinen Zelle ein vollständiger
Mensch? Was hat der Mensch mit der Fruchtfliege gemeinsam? Und was kann er vom Zebrafisch über sich selbst lernen?
In einer Mischung aus Vortrag, Expedition und Zirkusshow
kommt es zu erstaunlichen Perspektivwechseln. Theater und
Wissenschaft treffen aufeinander und feiern gemeinsam das
Geheimnis und die Vielfalt des Lebens.
Eine Koproduktion mit dem Max-Planck-Institut für molekulare
Zellbiologie und Genetik und der Theatergruppe Cie. Freaks und
Fremde, gefördert durch die Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH.
Theater-Forschungs-Labor für Neugierige, Experimentierfreudige und
Zweifler M tjg. puppentheater / Studiobühne M ab 8 M Spieldauer 1:00 h
Regie Heiki Ikkola Bühne und Kostüme Rita Hausmann Video Yvonne
Brückner und Stephan Retzlaff Musik und Sound Daniel Williams Es spielen
Anna Charlote Menzel, Annemie Twardawa und N. N..
»Bei dem Mix aus Theater und Wissenschaft wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Lust am Forschen geweckt.« BILD
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Bettina Sörgel Schauspielerin
Anna Charlotte Menzel Puppenspielerin
Heide, Hellerau
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REPERTOIRE KINDERTHEATER
REPERTOIRE KINDERTHEATER
ab 10
ab 10
35 Kilo Hoffnung
David, 13 Jahre alt, ist ein Schulversager. Nicht, weil er faul
wäre. Sein Kopf schafft es einfach nicht, sich zu konzentrieren.
Dafür hat er geschickte Hände und träumt von Erfindungen.
Aber wer braucht die? Seine Eltern sind ratlos. Allein Großvater Leon erkennt Davids praktisches Talent und ermutigt den
Jungen, nach einem eigenen Weg zu suchen.
von Anna Gavalda M aus dem Französischen von Ursula Schregel M für
die Bühne bearbeitet von Petra Wüllenweber M tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 10 M Spieldauer 1:00 h M Regie Philippe Besson Bühne und
Kostüme Anja Furthmann Musik Andreas Dziuk Es spielen Babette Kuschel,
Ulrich Wenzke und Gregor Wolf.
»Fast ohne Requisten, mit akzentuierten Lichtwechseln und zurückhaltender Musik kommt diese Produktion aus. […] Humor
ist dramaturgisch das wichtigste Schmieröl.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
Rico, Oskar und die Tieferschatten (UA)
Rico, tiefbegabt, braucht für alles etwas länger und manchmal
geraten die Dinge in seinem Kopf durcheinander wie in einer
Bingotrommel. Aber er kann beobachten, ist nicht auf den
Mund gefallen und kennt seinen Kiez Berlin-Kreuzberg. Als
sein Freund Oskar, hochbegabt, vom ALDI-Kidnapper entführt
wird, muss Rico umdenken: Raus aus seiner kleinen Welt, Oskar befreien!
von Andreas Steinhöfel in der Fassung von Felicitas Loewe M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 10 M Spieldauer 1:40 h M Regie Philippe Besson
Bühne und Kostüme Henrike Engel Musik Bernd Sikora Es spielen Erik
Brünner, Roland Florstedt, Bettina Sörgel, Julian Trostorf, Ulrich Wenzke, Gregor
Wolf und N. N..
»Die Geschichte entwickelt sich langsam, aber beharrlich, ist
nicht reißerisch, aber temporeich. Sie erzählt viel vom Leben in
der Großstadt.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
Krabat
Waisenjunge Krabat gerät in die unheimliche Mühle am Koselbruch. Dort unterrichtet ihn der Meister mit den anderen
Mühlknappen im Müllerhandwerk – und in den Künsten
der schwarzen Magie! Doch der Preis für die Zaubermacht ist
hoch. Am Ende jedes Jahres muss ein Schüler sterben. Nur ein
mutiges Mädchen kann Krabat retten. Sie muss bereit sein,
sich einer Prüfung auf Leben und Tod zu stellen. Ania Michaelis inszeniert Preußlers Kinderbuchklassiker als Plädoyer für
ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.
von Otfried Preußler in einer Fassung von Ania Michaelis M tjg. schauspiel /
Große Bühne M ab 10 M Spieldauer 2:00 h M Regie Ania Michaelis Bühne
und Kostüme Grit Dora von Zeschau Puppe Jenny Grell Musik Jonas SchoenPhilbert Video Franz Ehrenberg Choreographie Alexey Krivega Es spielen
Patrick Borck, Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Hanif Idris, Daniel Langbein,
Christoph Levermann, Iris Pickhard, Uwe Steinbach, Julian Trostorf und N. N..
»Sehr suggestiv nimmt die meist in halber Theaternacht gehaltene Szene über die kompletten zwei Stunden gefangen.
Schwarz dominiert, und Spots und Gegenlichteffekte schaffen
eine magische und zugleich bedrohliche Atmosphäre.«
DRESDNER NEUSTE NACHRICHTEN
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FAMILIEN-FREIZEIT
Kinderklub
Osterferienwerkstatt
ALTER: 4 bis 6
LEITUNG: Karen Becker
TERMIN: 14-tägig dienstags, 16:30 Uhr bis 17:30 Uhr,
September 2015 bis Februar 2016
Viele Kinder lieben Gruppenspiele. Viele Kinder spielen gerne Theater. Wäre es nicht spannend, beides miteinander zu
kombinieren? Wir probieren es zusammen aus: Wir lassen
den Plumpsack mittels Bodypercussion kreisen, fangen unsere Schatten mit Geräuschen und tanzen uns ins Versteck. In
diesem Klub für Bühnenneulinge wird gespielt – das Theater
erweitert die Spielmöglichkeiten! Anmeldung unter karen.
[email protected].
7 bis 10
DI 29.03.2016 bis SA 02.04.2016,
jeweils 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Was braucht eine gute Geschichte? Ein glückliches Ende, einen bombastischen Streit, einen cleveren Helden oder einen
fiesen Bösewicht? Wir entwickeln auf der Basis eines vietnamesischen Märchens gemeinsam eigene Geschichten. Unsere
Ergebnisse zeigen wir am Tag der Premiere des vietnamesischdeutschen Kooperationsprojekts »Der Fischer und seine Frau«.
Anmeldung unter [email protected].
Theaterforscher
Theatercamping
ALTER: 11 bis 14
LEITUNG: Julia Kuzminska
TERMIN: wöchentlich montags, 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr,
ab September 2015
Kinder und Eltern übernachten gemeinsam im Theater! Von FR
23.10.2015 auf SA 24.10.2015 und von SA 24.10.2015 auf
SO 25.10.2015 gibt es wieder dieses besondere Familien-Freizeit-Angebot am tjg.. Das Programm startet mit einem Vorstellungsbesuch am Nachmittag und endet am nächsten Morgen mit
einem Frühstück im tjg. café. Zwischendurch und drumherum
gibt es jede Menge theatrale Überraschungen und Campingtypische Aktivitäten – von Bettenbau bis Lagerfeuer. Weitere
Informationen und Anmeldung unter 0351 . 42 91 220 oder
[email protected].
Die eigene Hand, ein flüchtiger Blick, ein starker Satz, ein
leeres Blatt Papier: Im Theater werden ganz alltägliche Dinge
zum phantastischen Ereignis. Wir erobern die Kunstform Theater mit Kopfarbeit und Bauchgefühl. Die »Theaterforscher«
sind die perfekte Vorbereitung auf die Mitwirkung an einer
Inszenierung der tjg. theaterakademie. Anmeldung unter
[email protected].
Herbstferienwerkstatt
ALTER:
TERMIN:
7 bis 10
MO 12.10.2015 bis FR 16.10.2015,
jeweils 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr
Geschichten erzählen mit dem Körper; sich trauen, über die
eigene Grenze zu gehen; sich auf seineN PartnerIn verlassen
– das alles vereint die Akrobatik mit dem Theater. Eine Woche
lang darf sich spielerisch und akrobatisch bewegt werden.
Anmeldung unter [email protected].
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ALTER:
DATUM:
FamilienSonntage
Theater am FamilienSonntag ist: Zuschauen und Mitmachen.
Einmal im Monat gibt es sonntags von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr
neben den Vorstellungen auf unseren Bühnen und dem Familienfrühstück im tjg. café ein kostenloses offenes Angebot für
Kinder verschiedenen Alters. Eltern und Kinder sind eingeladen, gemeinsam zu basteln und zu spielen.
Die vorläufigen Termine der Spielzeit 2015 / 2016:
06.09.2015 M 11.10.2015 M 10.01.2016 mit Neujahrsbrunch M 07.02.2016 Faschingsbasteln M 13.03.2016
03.04.2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
FAMILIEN-SPECIALS
FAMILIEN-SERVICE
33. Theaterjahrmarkt:
Die große Kisten-Karawane
Ermäßigungen
Wir packen es! Das tjg. lädt alle BesucherInnen zu einem Blick
in die Umzugskartons. Aus den Kisten, die wir später mit ins
Kraftwerk Mitte nehmen, zaubern wir am SA 29.08.2015 ab
15:00 Uhr jede Menge Überraschungen, Spielaktionen und
Leckerbissen. Vor dem Theaterjahrmarkt findet ab 13:00 Uhr
das traditionelle Akademie-Picknick statt, bei dem sich alle
Mitmachinteressierten über die Angebote der tjg. theaterakademie in der Spielzeit 2015 / 2016 informieren können.
Weihnachten
Eine besondere Tradition ist für viele Familien der gemeinsame
Theaterbesuch in der Weihnachtszeit. Dieses Jahr laden wir im
tjg. schauspiel zum besten Krippenspiel aller Zeiten (»Hilfe, die Herdmanns kommen!«) und zum schwedischen
Wichtel-Chaos (»Elfrid, Mila und das Wunschzettelwunder«) ein. Auf das etwas jüngere Publikum warten im tjg.
puppentheater Grimmsche Märchenklassiker und spannende
Feuerwehreinsätze. Und weil auch das Tradition ist, wird an
den vier Adventswochenenden vor den Vorstellungen auf der
Großen Bühne wieder im Foyer gebastelt und gespielt, was das
Zeug hält!
Silvester
Knaller, Böller, Feuerwerk – Brandschutz ist gerade Silvester
ein wichtiges Thema! Deshalb steht auch zum Jahreswechsel
2015 / 2016 wieder die Kultinszenierung »Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt« auf dem Programm des tjg.
puppentheater. Für Kinder ab vier Jahren und alle anderen
Fans der Einsatztruppe um Löschmeister Wasserhose. (Und
für alle ab 14: »Am kürzeren Ende der Sonnenallee« auf der
Großen Bühne.)
Mit der Familiencard können Familien beim Ticketkauf ein
Jahr lang kräftig sparen – und das oft schon ab dem ersten
Vorstellungsbesuch. Außerdem gibt es einmal im Monat einen
Oma-Opa-Enkel-Tag, an dem Erwachsene, die mit ihren
Enkeln eine Vorstellung besuchen, 50 Prozent Ermäßigung auf
den normalen Eintrittspreis bekommen. Die genauen Termine
finden Sie im Monatsleporello oder auf unserer Homepage.
Feiern
Im tjg. kann man toll feiern – zum Beispiel Kindergeburtstage, Schuleinführungen oder Jugendweihen! Informieren Sie
sich über mögliche Pakete mit Theaterbesuch, Verpflegung und
kleinen Extras unter 0351 . 42 91 220 bei Pia Eßlinger vom
Besucherservice.
tjg. café
Im tjg. café treffen sie zusammen, reden, essen und trinken
gemeinsam: Eltern und Kinder. Großeltern und EnkelInnen.
SchauspielerInnen und ZuschauerInnen. Vor und nach der
Vorstellung kann man im gemütlichen Café mit Spielecke
und Elbblick sitzen. Es gibt Frühstück, kleine warme Snacks
und nachmittags Tee, Kaffee und Kuchen. An den FamilienSonntagen erwartet Sie ein Frühstücksbuffet (7,50 € Erwachsene / 5,00 € Kinder) und ein Programm für die ganze
Familie. Reservierungen für das Familienfrühstück, Anfragen
zu Familienfeiern oder Kindergeburtstagen im Café bitte unter
0351 . 42 91 226 (MO bis FR 09:00 Uhr bis 15:00 Uhr) oder
per E-Mail an [email protected].
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Sind schon da …
Marja Hofmann Schauspielerin
Parkeisenbahn, Großer Garten
Das tjg. zieht vom Stadtrand in die Stadtmitte.
Die räumliche Veränderung wird ein bedeutender
Einschnitt sein, der vieles infrage stellen wird.
»Anfang ist immer« – dieses alte tjg.-Motto ist
gültiger denn je.
Der bevorstehende Umzug hat uns allerdings
auch bewusst gemacht, dass wir mit ihm eigentlich nur physisch vervollkommnen, was auf einer
inhaltlich-strukturellen Ebene schon Fakt ist: Das
tjg. ist längst »mitten in der Stadt« angekommen.
Es prägt seit Jahrzehnten die Biographien der
Dresdner BürgerInnen, es nimmt an vielen Diskursen teil, die die Stadt bewegen, es ist Akteur
in zahlreichen kommunalen Zusammenhängen.
In über 65 Jahren hat unser Theater überall in der
Stadt Spuren hinterlassen!
Wir sind diesen Spuren nachgegangen und haben zehn Orte, an denen das tjg. gerade spielt,
gespielt hat oder spielen wird, besucht. Jeder Ort
steht für ein Thema, das für die Konzeption und/
oder die Geschichte des tjg. von zentraler Bedeutung ist. An jedem Ort hat sich Kathi Loch, Chefdramaturgin des tjg., mit mindestens zwei GesprächspartnerInnen getroffen und sie nach ihrer
ganz spezifischen Sicht auf das jeweilige Thema
befragt. Aber auch nach ihren Vorstellungen und
Wünschen für den neuen Theaterort im Kraftwerk
Mitte.
Um unsere aktuelle »Standortbestimmung« abzurunden, haben wir außerdem neun weiteren
Menschen, die auf das tjg. aus unterschiedlichen Perspektiven schauen, die dem Theater in
verschiedenen Lebensabschnitten und aus ganz
unterschiedlichen beruflichen und privaten Situationen verbunden sind, folgende vier Fragen
gestellt:
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg.
denken?
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
3. Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort
sein?
Wir möchten Sie einladen, mit uns auf den folgenden Seiten einen gedanklichen Spaziergang
durch den tjg.-Kosmos zu unternehmen – einen
Kosmos, der von der Kulturellen Bildung bis hin
zu theaterästhetischen Fragestellungen viele
verschiedene Themen umfasst und der nicht zu
trennen ist von der Geschichte der Stadt und den
Geschichten ihrer BewohnerInnen.
Wir danken unseren InterviewpartnerInnen:
Jan S. Beyer, Sabine Bibas, Petra Fischer, Prof. Dr. Arend
Flemming, Petra Franke, Florian Frisch, Thomas Henkel,
Prof. Markus Joss, Dr. David Klein, Dietrich Kunze, Gunild Lattman, Felicitas Loewe, Dr. Ralf Lunau, Jeanette
Maatz, Eva Meyer, Ria Muschol, Helma Orosz, Sabine
Paschke, Irina Pauls, Jens Reichel, Ivana Sajević, Holger
Schindler, Prof. Dr. Wolfgang Schneider, Manuel Schöbel, Heike Schwarzer, Ralf Seifert, Mike Zaka Sommerfeldt, Feli Stock, Leni Stock, Melissa Stock, Rainer
Stock, Sascha Stock, Julian Trostorf, Christian Wobbeler
und Jörg Wockenfuß.
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Abschiede und Neuanfänge
ein Gespräch mit Gunild Lattmann und Mike Zaka Sommerfeldt in der grünen Box
auf dem Theatergelände an der Meißner Landstraße
Mit Gunild Lattmann und Mike Zaka Sommerfeldt treffe ich, derzeitige Chefdramaturgin des tjg., zwei Gesprächspartner, deren Arbeitsspannen am tjg. zusammengenommen ziemlich genau die halbe Theatergeschichte – von 1976 bis 2010 – abdecken. Die ehemalige Theaterchefin prägte das Haus unter anderem durch
die Hinwendung zum Familienpublikum und das Theater in der Schule, durch Formate wie »Doppelspiel« und
die Erfindung des Theaterjahrmarktes. Viele Impulse ihrer Intendanz sind bis heute am tjg. spürbar. Aber auch
ihr selbst bedeutet das Theater noch viel:
Gunild Lattmann Abschied genommen habe ich eigentlich bis heute nicht. Denn wenn man
einer Sache sehr verbunden ist – und das bin ich natürlicherweise nach 20-jähriger Intendantenarbeit am tjg. – , wenn man 1976 ein abgebranntes Theater übernommen und dessen Wiederaufbau miterlebt hat, nimmt man vielleicht von der Institution Abschied, aber nicht von den Menschen, mit denen man in diesen Jahren zusammengearbeitet hat. Als Theaterleiterin verbot ich mir
persönliche Freundschaften ins Ensemble, aber ich fühlte mich den meisten meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr verbunden und ich bin rückwirkend glücklich, dass es mir gelungen ist,
immer wieder talentierte Schauspieler, Dramaturgen, Pädagogen, Regisseure, Bühnenbildner und
Musiker (natürlich weibliche wie männliche) für einige Jahre an dieses Kinder- und Jugendtheater
zu binden. Immer, wenn ich heute früheren Ensemblemitgliedern und anderen Mitarbeitern begegne, ist so ein Stückchen Theatergeschichte wieder da. Also kein Abschied.
1996 ging Gunild Lattmann – auf eigenen Wunsch – mit 60 Jahren in Rente. Doch statt sich zur Ruhe zu setzen, zog sie als Abgeordnete der Linken in den Sächsischen Landtag, später dann in den Dresdner Stadtrat ein.
GL Diese »Rolle« der kulturpolitischen Sprecherin der damaligen PDS-Fraktion war für mich eine
gewisse Rettung, denn ich hätte nach der intensiven Theaterarbeit schwer von heute auf morgen zu
Hause sein können. Durch die neue Aufgabe war ich abgelenkt und habe in den zehn Jahren meiner Landtagsarbeit vieles kennen gelernt, womit ich früher keine Berührung hatte: die Situation der
Bibliotheken, der freien Künstlerszene und der Soziokultur zum Beispiel oder die kleinerer Theater
in den sächsischen Kulturräumen. Trotzdem bin ich nie wirklich Politikerin geworden – vielleicht
eine ganz gute Kulturpolitikerin...
Im Jahr von Gunild Lattmanns Weggang kam, kurz nach dem Antritt des neuen Intendanten Dietrich Kunze
und mehr oder weniger aus Zufall, der junge Schauspieler Mike Zaka Sommerfeldt ins Ensemble des tjg.. Er
blieb 13 Jahre. Dann wurde ihm eine feste Rolle in der Fernsehserie »SOKO Stuttgart« angeboten. Wie hat er
den Abschied vom tjg. vollzogen?
Mike Zaka Sommerfeldt Ich habe in Etappen Abschied genommen. Irgendwann gab es schon
ein bewusstes Ende, aber es gibt auch etwas, das weitergeht. Das Engagement am tjg. wird vermutlich die längste Zeit sein, die ich je an einem Ort, bei einem Arbeitgeber gearbeitet haben
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werde. Bei »SOKO Stuttgart« bin ich zwar schon erstaunliche sechs Jahre. Aber selbst wenn das
auch mal 13 Jahre werden, würde es trotzdem etwas anderes sein. Das hat einfach etwas mit der
Arbeit und der Intensität der Beziehungen am Theater zu tun. Schon nach fünf Jahren tjg. hatte ich
eine andere Verbindung zu Menschen dort, als ich sie jetzt zu den Leuten im SOKO-Team habe. Der
Wechsel kam für mich damals zum perfekten Zeitpunkt und ich habe den Abschied froh vollzogen.
Dennoch gibt es kein Vierteljahr, wo ich nicht mindestens einmal am tjg. bin. Ich gehe zu meinen
Schauspielerkollegen, in die Schneiderei, in den Malsaal oder in die Ankleiderei. Wenn ich hier
herkomme, ist es immer noch irgendwie »mein« Theater.
GL Nachdem ich weggegangen war, wollte ich dem neuen Intendanten absolut freie Hand lassen, mich keinesfalls irgendwo in das Theatergeschehen einmischen. Deswegen bin ich auch nicht
mehr in die Werkstätten oder hinter die Bühne gegangen, wenn ich zu einer Vorstellung im Hause
war. Das ist mir schwergefallen, aber ich habe das konsequent eingehalten. Bis heute eigentlich.
Kathi Loch Mike, was war deine letzte Rolle am tjg.?
MZS Die letzte Produktion war »Nathans Kinder«. Da habe ich die Leseproben noch mitgemacht,
aber dann ist ein Kollege für mich eingesprungen. Meine allerletzte Rolle habe ich also gar nicht
gespielt. Aber meine letzte Rolle auf der großen Bühne war der Opernsänger Luitpold Löwenhaupt
in der »Weihnachtsgans Auguste«.
KL Frau Lattmann, wissen Sie noch, was Ihre letzte Premiere war?
GL Nein. Aber ich habe mir heute früh zum ersten Mal gründlich durchgelesen, was mir damals
die Besucherabteilung zum Abschied geschenkt hat: eine Aufstellung aller Vorstellungen von '76
bis '96. Dass in dieser Zeit 6518 Vorstellungen gelaufen sind, fand ich eine ganz beachtliche Zahl
– und wenn man bedenkt, was damit an Problemen, Aufregung aber auch an Freude verbunden
war...
KL Und wie fühlt es sich heute an, als Zuschauerin ins tjg. zu kommen?
GL Ich gehe immer gerne und freue mich, wenn es erfolgreich ist – und das ist es eigentlich
meistens, wenn ich gehe! Dennoch haben Theaterbesuche natürlich heute einen ganz anderen
Stellenwert für mich. Ich bin nicht mehr persönlich beteiligt am Geschehen auf und hinter der
Bühne. Früher bin ich auch oft ganz spontan während einer Vorstellung in den Zuschauerraum
gegangen, wenn es »draußen« Schwierigkeiten gab. Auf einer Treppenstufe sitzend, folgte ich dem
Spiel und erholte mich.
MZS Als Theatermensch kann man nie ganz »Normalzuschauer« werden. Man weiß zu viel darüber, wie‘s gemacht wird. Und natürlich sehe ich die Leute, die ich kenne, im Verhältnis zu den Bildern, die ich von ihnen habe. Manchmal tut es mir weh, wenn ich sehe, dass jemand sein Potential
nicht ausschöpfen kann. Oder ich freue mich, wenn ich denke: Mensch, das ist ja mal wieder eine
Rolle für den, hier kann er zeigen, was ihn ausmacht.
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KL Frau Lattmann, Sie haben zwei große Umbrüche am tjg. miterlebt: den Theaterbrand ganz
am Anfang und dann natürlich die Wende. Als ich mich mit der Geschichte des tjg. beschäftigt
habe, kam es mir so vor, als sei der Brand die weitaus größere Umbruchsituation für dieses Theater
gewesen.
GL War es auch, denn da stand das Theater auf der Kippe. Nicht, dass die Stadt es nicht weitergeführt hätte. Aber wir sollten ins Hygienemuseum, in den Steinsaal, und es war ein harter Kampf
durchzusetzen, dass das Theater hier wieder aufgebaut wurde, dazu ein neues Werkstattgebäude.
Zugleich war der Brand aber auch eine Chance. Die Theaterarbeit musste gründlich neu gedacht
werden. Zum Beispiel war mein Ziel, künftig kein abgegrenztes Altersstufenkonzept wie damals
üblich im Spielplanangebot zu haben, plötzlich möglich. Die drei neu entstandenen Spielstätten
– Theatersaal, Theater auf der Treppe und Probebühne I – wurden allen Zuschauergenerationen
geöffnet. Wir haben in diesen Übergangsjahren auch angefangen, Theater in der Schule zu spielen.
Das entstand aus der Not heraus, wir wären sonst wahrscheinlich nicht auf die Idee gekommen.
KL Mehr Neuanfang geht eigentlich auch gar nicht! Mike, hast du damals auch etwas von einem
Neuanfang gespürt, als du kurz nach dem neuen Intendanten ans Haus gekommen bist?
MZS Für mich persönlich war es natürlich ein Neuanfang. Aber Dietrich Kunze hat mehr das weitergeführt, was es gab. Und Gerald Gluth, der als Oberspielleiter das Profil des Hauses stark geprägt
hat, war auch schon eine Weile dort.
GL Dass der Umbruch von Dietrich Kunze zu Felicitas Loewe dann größer war, hängt sicher auch
mit den Veränderungen in der Gesellschaft zusammen. In dieser neuen Mediengesellschaft und
der expandierenden Theaterszene Dresdens mussten wiederum neue Lösungen für das tjg. gefunden werden.
von einem Puppenspieler, die anderen Figuren spielten unsere Schauspieler. Puppe und Mensch –
das war wunderschön, das sehe ich auch heute noch sehr gern. Und als Erstbegegnung finde ich
Puppentheater auch ganz toll.
MZS Ich habe 1997 miterlebt, wie das Puppentheater zum tjg. dazugekommen ist. Das empfand
ich als eine interessante Bereicherung, auch wenn es am Anfang noch keine so enge Verbindung
der Ensembles gab wie heute. Dass die Sparten durch die neuen Spielstätten noch mehr zusammenwachsen werden, ist auf jeden Fall ein Gewinn.
KL Wenn Sie sich jetzt noch ein »Special feature« für das neue Haus wünschen dürften, was sollte
das sein? Eine Loge für ehemalige Intendantinnen vielleicht...?
MZS Ich wünsche dem Theater eine gute Kantine mit moderaten Preisen. Das eine Herzstück eines
Theaters ist immer das Künstlerische Betriebsbüro, das andere ist die Kantine. Und wenn die nicht
gut funktioniert, ist es immer schade. Es geht dann schon irgendwie, aber es geht schlechter.
GL Und ich wünsche mir sehr – und das ist etwas, wofür sich die Kulturpolitiker der Stadt noch
dringend einsetzen müssten –, dass auch am neuen Ort die jungen Zuschauer wie die Theatermacher im Umfeld des Gebäudes Freiraum für spielerische Aktivitäten bekommen, dass Sie nicht nur
ans Haus gebunden sind, sondern auch mal raus können.
Am Ende dieser Begegnung steht ein »Theater der Zeit«-Artikel aus dem Jahr 1993. Gunild Lattmann hat ihn
mitgebracht, die Überschrift lautet: »Theater Junge Generation in Bewegung«. Kein schlechtes Motto, da sind
wir uns einig – und kurz vor dem Umzug ins Kraftwerk Mitte aktueller als jemals zuvor. •
KL Was glauben Sie, was glaubst du, wird das »neue« tjg. für ein Ort sein?
GL Auf alle Fälle werden die Kinder, Jugendlichen und Familien, die dorthin kommen, nicht mehr
so einen hässlichen Weg zum Theater haben, vorbei an Autohäusern und über eine Schnellstraße.
MZS Am Anfang kam mir dieser Weg immer endlos vor. Ich hatte das Gefühl, mindestens eine
halbe Stunde zu fahren und außerhalb von Dresden zu sein. Also, was das angeht, kann ich den
Umzug nur begrüßen. So schön dieser Platz hier auch ist mit der Elbe und der Wiese hinterm Haus,
es hat eben auch etwas von einer Enklave. Das wird im Zentrum, in der Nähe zu den anderen
Kulturangeboten, sicherlich anders sein.
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GL Und dass das Puppentheater mit ins neue Haus kommt, finde ich auch wunderbar. Das haben
wir uns früher immer gewünscht. Tatsächlich gab es schon Anfang der 1980er Jahre Überlegungen, Puppentheater und Junge Generation zusammenzulegen. Ich weiß gar nicht genau, woran
das gescheitert ist, darüber wurde mit mir nicht offen gesprochen. Als wir nach dem Theaterbrand
in den Theatern und Schulen der Stadt unterwegs waren, haben wir übrigens auch im Puppentheater gespielt: Im »Märchen vom verzauberten Ahorn« war die Hauptfigur eine Marionette, geführt
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Mike Zaka Sommerfeldt, Gunild Lattmann
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Ralf Seifert
ist Referent für Kulturelle Bildung, Demokratieerziehung
und Bildung für nachhaltige Entwicklung am Sächsischen
Staatsministerium für Kultus und Sport.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Zuerst fällt mir bei tjg. meine Zeit als Deutschlehrer am Hoyerswerdaer Léon-Foucault-Gymnasium ein. Damals, es war
im Schuljahr 2000 / 2001, fuhr ich mit meiner 10. Klasse nach
Dresden, um ein Stück über rebellische Jugendliche zu sehen.
Die meisten meiner damaligen SchülerInnen hatten keinerlei
Theatererfahrung bisher gesammelt. Der Schock saß tief. Und
bot vielerlei Anlass für intensive Diskussionen auf der Rückfahrt
im Bus und in den folgenden Deutschstunden. Ein Ergebnis
war, dass die SchülerInnen ein szenisches Spiel mit lebensweltlichen Bezügen zu Schillers »Die Räuber« entwickelten.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Kulturelle Bildung bedeutet zunächst erst einmal kreative
Aktivität. Egal, ob in rezeptiver oder produktiver Auseinandersetzung mit Fragen über die Welt und deren Formungen,
egal, ob individuell oder in sozialer Interaktion, stets ist der
Prozess der konstruktiven Positionierung ein aktiver. Eigene
Wertvorstellungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten stellen den
Bodensatz dar, auf dem neue Verknüpfungen, eigene Gestaltungen, intensive Wahrnehmungen und reflexive Kommunikationsakte wachsen. Der Schlüssel ist die chancengerechte
Teilhabe aller, um kulturelle Identität entwickeln und kulturelle Diversität als Chance begreifen zu können.
Ivana Sajević
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Grün, vielfältig, offen, jung, auf der Suche.
Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Themen mit ungewöhnlicheren Perspektiven der Kunst zu
zeigen, als andere Institutionen, die sich mit Kultureller Bildung beschäftigen.
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4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Zunächst wünsche ich dem tjg. am neuen Standort noch
bessere Gestaltungs- und Erfahrungsräume, um die vielen
Ideen zu verwirklichen, die permanent geboren worden sind
und weiterhin werden. Ich hoffe sehr, dass das Ensemble die
Kraft haben wird, sein gemeinsames Werk fortzuschreiben,
die Offenheit haben wird, auch künftig die Fragen der RezipientInnen als Spielanlässe zu nutzen, und die Klasse haben
wird, neue Formen zuzulassen, auszuprobieren und anzubieten. Mit dem neuen Standort wird das Kinder- und Jugendtheater ins Zentrum rücken, immer am Zug und im Blick der
anderen Spielstätten sein. Das ist eine Herausforderung. Und
zugleich eine große Chance.
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Mit einem Team kann man weiter wachsen, auch wenn alle
anderer Meinung sind und man trotzdem bereit ist, an einem
Strang zu ziehen. Bei aller Spielroutine trotzdem immer versuchen, dabei frisch zu bleiben. Die Mühlen einer Institution
mahlen manchmal langsam und die Abhängigkeit von (bürokratischer) Stadtverwaltung ist für ein Theater nicht nur von
Vorteil. Wichtig sind Kommunikation, Leidenschaft in seinem
Beruf und Eigenverantwortung
3. war von 2011 bis 2015 am tjg. als Puppenspielerin
engagiert. Bei der Inszenierung »Doing it« von Melvin
Burgess arbeitete sie auch als Regisseurin.
2. Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Die Größe im Kleinen, das Komplexe im Simplen, die Wahrheit im Übertragenen. Das tjg. hat eine der kritischsten und
herausforderndsten Zielgruppen überhaupt – Kinder und Jugendliche. Vermittlung heißt hier, Neugier zu wecken, Interesse zu fördern, Unterhaltung zu garantieren, Verständlichkeit
zu gewährleisten, Gegenwart abzubilden. Das Spiel kann nie
zum ästhetischen Selbstzweck stattfinden, muss immer die
spezifischen Augenhöhen der BesucherInnen mitdenken, um
wahrgenommen zu werden. Dieser Ansatz hat mir in vielen
Arbeitszusammenhängen bereits geholfen, indem ich beispielsweise Inhalte so aufbereitete, dass sie von wirklich allen
AdressatInnen verstanden, verarbeitet und weiterentwickelt
werden konnten.
3. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Theater, welches formale und inhaltliche Grenzen sprengt,
in großartiger Lage und Ambiente, welches alle begeistern
kann, die in ihrer Generation jung bleiben wollen.
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4. Jenseits der Spartengrenzen
ein Gespräch mit Irina Pauls, Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß im
Festspielhaus Hellerau
Das Festspielhaus Hellerau, Europäisches Zentrum der Künste Dresden, ist ein Ort, der für Crossoverproduktionen und Gesamtkunstwerke, für moderne Musik und zeitgenössischen Tanz steht. Das tjg. brachte hier 2007
ein Sparten- und Institutions-übergreifendes »Faust«-Projekt heraus. Im Restaurant des Festspielhauses treffe
ich mich mit drei Menschen, die zur Zeit dafür sorgen, dass im tjg. schauspiel nicht nur Schauspiel auf die
Bühne kommt. Die beiden Musiker Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß haben unter ihrem Bandnamen »Testsieger« schon in drei tjg.-Inszenierungen SchauspielerInnen zum Singen gebracht, zuletzt im Theaterkonzert »I
will be famous«. Für sie ist es der erste Besuch in Hellerau. Die Choreographin Irina Pauls dagegen, die bislang
drei Tanztheaterproduktionen mit dem tjg. schauspiel entwickelte, ist Hellerau und seiner (Tanz-)Geschichte
eng verbunden. So wurde schon vor dem Wiederaufbau des Festspielhauses eine ihrer Choreographien in der
noch dachlosen Ruine aufgeführt.
Kathi Loch Können Schauspieler tanzen?
Irina Pauls Auf jeden Fall. Jeder Mensch kann tanzen.
KL Können Schauspieler singen?
Jörg Wockenfuß Es gibt welche, die können hervorragend singen, denen brauchst du nichts
beibringen, mit denen kannst du gleich an der Interpretation arbeiten. Und es gibt einige, die
können gar nicht singen, obwohl sie Unterricht hatten. Das hat viel mit Begabung zu tun.
Jan S. Beyer Und mit Sozialisation. Wir beide haben – obwohl wir Musiker sind – selbst mit
Singen gar nicht so viel am Hut, weil wir das früher nie gemacht haben oder traumatische Erlebnisse im Kinderchor der Grundschule hatten.
KL Was sind denn die Minimalanforderungen, um mit euch sängerisch arbeiten zu können?
JW Es kommt immer drauf an, was du für ein Ergebnis haben willst. Wenn du einen Liederabend
machst, in dem es um Chorgesänge geht, dann können bestimmte Leute das natürlich nicht leisten. Wenn du aber ein Theaterstück machst und da singt eine Figur a capella ein Stück aus einer
Haltung heraus, dann kann die Figur ja auch nicht singen können. Die muss dann eben ihre Haltung über das Lied transportieren. Und dafür gibt es erst einmal keine Mindestanforderungen.
KL Gibt es typische Kommunikationsprobleme mit Schauspielern?
IP Die ergeben sich bei mir schon aus dem Arbeitsansatz des Tanztheaters. Ein Schauspieler stellt
sich in der Regel nicht hin und schaut: Wie fühlt es sich heute an, wenn ich meine rechte Schulter
bewege? Er arbeitet viel ergebnisorientierter und ihn dazu zu bringen, dass er in sich hinein spürt,
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braucht Zeit und ein starkes Durchsetzungsvermögen von Seiten des Choreographen. Viele Schauspieler nehmen das erst ganz gerne an, aber dann gibt es immer einen Crashmoment, wenn diese
Methode für sie vermeintlich erschöpft ist und sie denken, sie haben begriffen, wie es geht. Dann
stellen sie plötzlich wieder die alten Fragen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Was mache ich hier?
Was ist die Situation? Da ist dann wirklich eine Kommunikation gefragt, die ganz konsequent dabei
bleibt, mit dem Körper nach Bewegungsqualitäten zu suchen, und die nicht über Beschreibungen
von außen funktioniert.
JW Wir haben im Laufe der Jahre gelernt, die Sprache der Schauspieler zu sprechen. Also wenn
jemand keine Noten lesen oder mit bestimmten Fachbegriffen nichts anfangen kann, dann wissen
wir inzwischen, was wir sagen müssen und wie man Dinge umschreibt.
JSB Da hilft es vermutlich auch, dass wir selbst Autodidakten sind.
Grimassen ziehen. Außerdem muss ein Lied in einem Kinderstück konzeptionell genauso erklärbar
sein wie in einem Erwachsenenstück.
KL Irina, wie hat es dich ans Stadttheater verschlagen?
IP Ich war sechs, als ich beschlossen habe, Choreographin zu werden. Ich bin zwar auf die Paluccaschule gegangen, um Tänzerin zu werden, aber auch dort kam wieder dieser Gedanke: Eigentlich
will ich unbedingt selber Stücke machen. Ich hab dann fünf Jahre Choreographie an der Theaterhochschule Hans Otto studiert und mein letztes Studienjahr schon am Theater Meiningen verbracht. Da fehlte der Ballettdirektor und der Intendant hat gefragt, ob ich das übernehmen könnte.
Das war herrlich, ich habe so viele Erfahrungen gesammelt. Nach dem Studium bekam ich drei
Theater zur Auswahl: Ich hätte nach Altenburg oder Stralsund gehen oder in Meiningen bleiben
können. Da hab ich mich für Altenburg entschieden und bin auch sofort wieder Ballettdirektorin
geworden.
KL Was habt ihr denn eigentlich gelernt?
KL Wie kam es dazu, dass du nicht nur mit Tänzern sondern auch viel mit Schauspielern arbeitest?
JW Wir haben Lehramt studiert. Musik und Chemie und Musik und Germanistik.
JSB An einer ganz normalen Pädagogischen Hochschule.
KL Habt ihr jemals unterrichtet?
JSB Wir haben beide keinen Abschluss...
JW Aber ich habe lange an Musikschulen gearbeitet, bestimmt zehn, zwölf Jahre.
JSB Und ich habe lange in Schulen Hockey trainiert.
KL Wie seid ihr dann überhaupt ans Theater geraten?
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IP Im Choreographie-Studiengang waren wir nur zu viert. Aber wir waren zusammen mit den
Studiengängen Dramaturgie, Theaterwissenschaft und Schauspiel in drei Villen untergebracht. Den
theoretischen Unterricht hatten wir größtenteils zusammen und dann hat auch noch mein Bruder
im Paralleljahrgang Schauspiel studiert. So habe ich unmittelbar ganz viel vom Schauspiel, von
deren Art zu denken mitbekommen. Wir haben gemeinsam über Theatertraditionen und -konzepte diskutiert, über Rollen und Figuren, und darüber, wo wir eigentlich hinwollten. Ich sah mir an,
wie das im Schauspielstudium in Szenen umgesetzt wurde. Und die fragten mich auch: Kannst du
uns hier mal helfen mit der Bewegung? Dass ich mich immer schon stark zum Schauspiel hingezogen fühlte, hatte aber auch damit zu tun, dass es in der DDR keine Offenheit für zeitgenössische
Tanz-Ästhetiken gab. Es gab keine Bilder, keine Videos, keine Einflüsse. Das Schauspiel bot mir eine
geistige Auseinandersetzung, die mich weggeführt hat vom traditionellen klassischen Ballett, von
der Folklore. Insofern war das Schauspiel meine Initiation ins zeitgenössische Denken.
JW Wir sind da wirklich reingerutscht. Ein Dozent der Oldenburger Uni hat uns für die musikalische Leitung eines Weihnachtsmärchens am Braunschweiger Theater empfohlen. Wir sind mit
einer handschriftlich geschriebenen Biographie zum Vorspielen gegangen, haben ein bisschen
»Testsieger«-Kram aufgebaut und eine Runde gejammt. Der Intendant hat danach der Regisseurin,
die beim Vorspielen nicht dabei sein konnte, erzählt: Es gäbe ein paar gute Theatermusiker zur
Auswahl und zwei schräge Vögel, die er irgendwie nicht verstanden hätte. Und da meinte die Regisseurin, sie würde das Weihnachtsmärchen gerne mit den schrägen Vögeln machen.
KL Was glaubt ihr, was das »neue« tjg. im Kraftwerk für ein Ort sein wird?
KL Ihr habt also gleich mit einer Kindertheaterinszenierung angefangen! Macht es für euch überhaupt
einen Unterschied, ob ihr fürs Kinder- und Jugendtheater oder fürs Erwachsenentheater arbeitet?
JSB Ich glaube auch gar nicht, dass man sich da gegenseitig etwas weggräbt.
JW Wir behandeln das im Prinzip gleich und das ist, glaube ich, auch unsere Stärke. Dem Kinderund Jugendtheater tut es gut, wenn es ernst genommen wird. Der Umgang mit Liedern ist ja auch
gleich: Der Schauspieler muss eine Haltung dazu entwickeln und beim Singen nicht irgendwelche
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IP Ich sehe da eine totale Reibungsfläche zwischen der Operette und dem Kinder- und Jugendtheater, wie es am tjg. gemacht wird, also in offenen Formaten und in der unkonventionellen Auseinandersetzung mit Stoffen. Ich vermute, das wird eine Schnittstelle mit wenig Schnittmenge. Da stellt sich
natürlich die Frage, wie man diese Schnittstelle gestaltet. Ich würde sagen: möglichst offen halten, so
viel Durchdringung wie irgend möglich zulassen, vielleicht auch Organisationsformen neu denken.
JW Ich glaube, es ist super, dass das neue Haus in der Stadt ist. Wir sind am tjg. ja eher für das
ältere Segment zuständig, »I will be famous« ist zum Beispiel wieder ab 12. Es würde uns freuen,
wenn auch die 20-, 30- oder 40-jährigen in diese Inszenierung kämen. Durch die zentrale Lage
gibt es die Chance, auch diese Leute zu kriegen – zumindest eher als draußen in Cotta.
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JSB Wenn es darum geht, ältere Leute anzulocken, kann das tjg. dann auch ruhig mehr Selbstbewusstsein entwickeln. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kinder- und Jugendtheater viel
freier sein kann als normales Schauspiel. Das sollten nicht nur Schulklassen mitkriegen.
KL Wenn ihr euch jetzt noch ein »Special feature« für das neue Haus wünschen könntet, was wäre
das? Eine hammergeile Tonanlage?
JSB Ich glaube, die planen die Kollegen gerade schon.
KL Dann vielleicht einen Massageraum für die tanzenden Schauspieler?
IP Ich würde mir ein großes, helles Studio wünschen, möglichst mit Blick auf die Straße, auf die
Bewegung draußen. Dort würden sich jeden Morgen alle, die wollen, von den Sängern bis zu den
Schauspielern, von der Ankleiderin bis zum Requisiteur, eine Dreiviertelstunde zusammen bewegen. Es gäbe immer andere Workshops, mal Kontaktimprovisationen, mal Boden-Arbeit, vielleicht
auch mal Stimmübungen mit Rhythmus. Da könnte jeder erstmal zu seinem Körper finden, bevor
er ins Büro, auf die Bühne oder in die Probe geht. Das ist mein Traum.
JW Und eine Kantine wäre super, in der man günstig gut essen und trinken kann …
JSB … und aus der man nicht immer schon um halb zwölf abends rausgeschmissen wird.
JW Aber eigentlich ist es schwer, sich etwas zu wünschen, wenn man gerade eine Produktion
hatte, bei der man fast wunschlos glücklich war. •
Nähe und Distanz
Ein Gespräch mit Heike Schwarzer und Dr. Ralf Lunau am Sonnenhäusel
im Großen Garten
Das tjg. begleitet und prägt die Biographien seiner ZuschauerInnen und bringt sie oft überhaupt erst in Kontakt mit der Kunstform Theater. Ein Ort, der das lebendig belegt, ist das Sonnenhäusel im Großen Garten.
Zu diesem traditionellen Sommerspielort des tjg. puppentheater spaziere ich mit zwei Menschen, die von
entgegengesetzten Positionen auf die Arbeit des tjg. blicken: Als Kulturbürgermeister sorgt der parteilose
Dr. Ralf Lunau seit 2008 in Dresden dafür, dass die Kultureinrichtungen der Stadt die nötigen personellen und
finanziellen Mittel bekommen. Das, was die Kultureinrichtungen dann hervorbringen, ist der Betrachtungsgegenstand der Hörfunkjournalistin Heike Schwarzer, die unter anderem für MDR FIGARO und den Deutschlandfunk berichtet. Was den Theaterermöglicher und die Theaterrezensentin verbindet, ist, dass man sie auch
immer wieder privat in Vorstellungen des tjg. treffen kann – gerne in Begleitung jüngerer ZuschauerInnen.
Ralf Lunau Dadurch, dass ich in Dresden aufgewachsen bin, bin ich durch das tjg. theatersozialisiert. Allerdings sind mir gar nicht einzelne Inszenierungen in Erinnerung, sondern eher die
Institution im Ganzen. Die war bei mir schon in der zweiten Generation prägend: Meine Mutter
hatte beispielsweise ihre Jugendweihe im tjg.. Es gibt ein Foto davon, auf dem steht sie mit meiner Tante und meinem Großvater vorne an der Weggabelung der Meißner Landstraße – natürlich
mit dem Buch »Weltall, Erde, Mensch« in der Hand.
Kathi Loch Ist das Sonnenhäusel auch Teil Ihrer tjg.-Biografie?
RL Das Sonnenhäusel ist für mich – wie auch der Zoo und der Stallhof – relativ neu. Das ist bei
mir erst in Zusammenhang mit meinen Neffen in Erscheinung getreten, die dort das erste Mal
richtig ins Theater gegangen sind. Ein toller Ort: Dadurch, dass die Kinder durch den Baumbewuchs
so umfangen werden, wirkt er einerseits intim und verwunschen. Andererseits kann man hinterher
einfach losrennen und loslassen – wunderbar für das Mobilitätsbedürfnis von Kindern.
KL Frau Schwarzer, wie sind Sie mit dem tjg. in Verbindung gekommen?
Heike Schwarzer Ich lebe seit 1995 in Dresden und bin zuerst durch meine Arbeit auf das tjg.
gestoßen. Aber dann haben mich viele wunderbare Produktionen hineingezogen in diese besondere Atmosphäre, diese besonderen Geschichten und diese besondere Ästhetik. Inzwischen komme ich auch schon mit der zweiten Generation.
Jan S. Beyer
KL Wir haben es also auch in Ihre Familie geschafft!
HS Genau. Das tjg. ist ein ganz, ganz wichtiger Ort für die Kinder. Da passieren eben Sachen, die
anderswo nicht möglich sind.
Irina Pauls
Jörg Wockenfuß
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KL Gehen Ihre Kinder freiwillig ins Theater oder werden sie zwangsverpflichtet?
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HS Mit denen könnte ich jeden Tag ins Theater gehen. Das wäre überhaupt kein Problem.
Als wir am Sonnenhäusel ankommen, ist dort gerade eine Vorstellung von »Piraten sind das Wildeste, was es
gibt« zu Ende. 200 Kindergartenkinder strömen uns entgegen – und Radiofrau Heike Schwarzer würde am
liebsten ihr Mikrofon zücken.
HS Ich liebe diese Kinderstimmen danach! Wie sie ihre Sicht auf die Geschichte erzählen und was
sie so rausfiltern...
KL Sie sind offenbar beide Theaterenthusiasten. Fehlt Ihnen da im beruflichen Alltag nicht
manchmal die Distanz zu Ihrem Verwaltungs- bzw. Reportagegegenstand?
HS Bei mir hat sich eine gute Grunddistanz hergestellt, als ich 1990, also sofort nach der Öffnung
der Mauer, ins Ausland ging. Ich war in Leipzig mit Kurt Masurs Schülerkonzerten, den Museen und
dem Theater der Jungen Welt aufgewachsen. Kultur war für mich eine absolute Selbstverständlichkeit. Erst durch die Distanz zur Heimat ist mir der Wert der sächsischen Kulturlandschaft so richtig
klar geworden. Das ist ein unglaublicher Schatz, den man erhalten und über den man schreiben
muss.
RL Als Kulturbürgermeister habe ich mit all den Institutionen zu tun, mit denen ich groß geworden bin, vom tjg. über die Schülerkonzerte und die Philharmonie bis hin zu den Kunstsammlungen. Es macht mir bis jetzt großen Spaß, diese Institutionen auf eine Weise nah an mich heran zu
lassen, aber manchmal ist das auch anstrengend. Sie können sich vorstellen, dass mir beispielsweise beim Thema Haushalt manche Diskussion sehr viel leichter fallen würde, wenn ich das mit
so einer Coolness abwickeln könnte und es mich emotional nicht berühren würde. Das macht einen
natürlich angreifbar im politischen Geschäft. Aber erstens kann ich das sowieso nicht abschütteln – dieser Rucksack ist einfach angewachsen – und zweitens würde ich es als unglaublichen
Verlust wahrnehmen, wenn mir all diese Institutionen plötzlich nichts mehr bedeuten würden.
So gesehen verbindet mich mit dem tjg. im Moment ein leicht schizophrenes Verhältnis, weil ich
einerseits als Kulturbürgermeister sehr nüchtern über Theater sprechen und nachdenken muss und
andererseits als Zuschauer zum Glück immer noch die Freude und die Fähigkeit habe, mich auf die
Illusion des Theaters einzulassen.
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HS Ich kann die eigene Begeisterung zum Glück für meinen Beruf nutzen. Ich verstehe mich als
ein Transporteur von Emotionen und Atmosphären. Natürlich liefere ich auch Hintergrundinformationen und berichte über den Kontext, in dem ein Stück entstanden ist. Aber vor allem will ich
beschreiben, was man selber fühlt, sieht, wahrnimmt, also was es mit einem selber macht. Zum
Beispiel die Inszenierung »Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt«: Da dachte ich vorher, okay,
das kenne ich schon, da bin ich schließlich mit groß geworden. Und dann stand ich da, war völlig
überwältigt und hab den Mund nicht mehr zu gekriegt. Wenn man das transportiert bekommt,
dann kann man vielleicht auch andere auf diese Fährte führen und die eigene Begeisterung wird
zum Türöffner. Das ist mir vor allem bei solchen Kultureinrichtungen ein Bedürfnis, die es neben
der »Hochkultur« nicht leicht haben. Da muss man immer wieder sagen: Auch das ist wertvoll, und
zwar nicht nur, weil dort die zukünftigen Zuschauer der Hochkultur angelernt werden.
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Heike Schwarzer, Dr. Ralf Lunau
RL Das führt uns zu der wichtigen Frage, was Kinder- und Jugendtheater Erwachsenen zu bieten
hat. Ich bin selber immer wieder überrascht, wie viel an Emotionen aber auch an Auseinandersetzungen – und sei es die Auseinandersetzung mit neuen Fragestellungen an die jetzt junge
Generation – das Kinder- und Jugendtheater dem erwachsenen Publikum mitgibt.
KL Was glauben Sie, wird das »neue« tjg. für ein Ort sein?
HS Das wird eine große, spannende Blackbox! Eine Theaterkiste, die sich, wenn sie erst geöffnet
ist, als ein Refugium für viele Geschichten und für viele Möglichkeiten erweist.
RL Bei mir ist die Antwort auf diese Frage natürlich sehr stark geprägt von den Überlegungen, die
wir zum Doppelstandort angestellt haben. Dass dort zwei Theater mit jeweils eigenem künstlerischem Profil, Aufgabenbereichen, Zielgruppen und Personal einziehen, ist ein Reichtum, den wir
pflegen wollen, auch mit allen Reibungen, die das natürlich hervorbringen kann. Die Generationen
sind ja heute schon allein durch ihre unterschiedliche Mediennutzung stark separiert. Man hat den
Eindruck, jede Zehnjahreskohorte hat gerade ihren extrem abgegrenzten Bereich der Kultur. Das
geht bei der populären Musik los, über die Frage, mit welchen Medien ich mir Bildende Kunst
aneigne, bis dahin, dass wir aus Erhebungen wissen, dass junge Leute zum Teil deswegen nicht ins
klassische Konzert gehen, weil die Gefahr besteht, dort ihren Eltern zu begegnen. Diesbezüglich
erhoffe ich mir von dem neuen Gebäude, dass die Generationen sich in ihm zumindest nicht aus
den Augen verlieren.
SPIELZEIT 2015 / 2016
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KL Sie werden sich zwangsläufig im gemeinsamen Foyer begegnen.
RL Genau. Es gab durchaus Befürworter von getrennten Foyers, aber das wollte ich aus kulturpolitischen Gründen genau nicht – wohl wissend, dass es auch einige Kreativität braucht, um die
aufeinanderprallenden Lebenswelten in einem solchen Foyer zu sortieren, zu strukturieren. Das
geht ja mit relativ simplen Fragen los: Wie findet auch der Zweijährige seinen Weg in den richtigen
Theatersaal? Wie komme ich mit dem Rollator in die höheren Etagen? Es ist ja gar nicht schlecht,
wenn für die Aufführungen jeder in seine Welt gehen kann. Interessant wird es, wenn danach alle
aus ihren Welten wieder herauskommen und mit den Erfahrungen, die sie gerade gemacht haben,
im Foyer aufeinandertreffen.
KL Wenn Sie sich jetzt noch ein »Special feature« für das neue Gebäude wünschen dürften, was
würde das sein?
HS Vielleicht könnte man von dem Blick, den man jetzt hat, wenn man am tjg. auf die Elbe
schaut, ein Panorama-Foto machen und es im Kraftwerk an eine Wand hängen – so dass man
sagen kann: Ja, genau so war‘s, aber schön ist es auch hier.
Dr. David Klein
arbeitet im Amt für Kultur und Denkmalschutz der
Landeshauptstadt Dresden und ist zuständig für die
Bereiche Musik und Tanz.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Die sehr sportliche Inszenierung von »Leon und Leonie«, die
(zumindest in meiner Erinnerung) ausschließlich auf, neben,
unter und hinter einem Trampolin spielt: ein im Wortsinn »bewegender« Theaternachmittag!
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Dass professionell für Kinder gemachtes Theater ein unschätzbares Gut ist, auch für Eltern, denn: Ist der Nachwuchs zufrieden, ist es die Familie auch!
3. 4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Eine Theaterlandschaft für kleine und große Entdecker; ein
Ort, an dem sich Generationen begegnen; ein überzeugtes
(und überzeugendes) Statement für Kinder- und Jugendkultur im Zentrum der Stadt; kurzum: Dresdens neue Mitte.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Neugier ist der Anfang, Anstrengung der Weg und Genuss das
Ergebnis Kultureller Bildung. Was heute in mancher Debatte
zu kurz kommt: das »Begreifen« eines Kulturgutes, das zum
Erlebnis führt, setzt Arbeit voraus, Mühe und regelmäßiges
Engagement. Als Event zelebriert, ist Kulturelle Bildung nur
das Tor, hinter dem jeder Weg individuell beginnt.
KL Ach ja, das wäre toll, wenn wir unseren Elbblick mitnehmen könnten!
RL Dass die Theaterleute immer so mit SEHnsüchten operieren...
HS Sehnsüchte sind ganz wichtig – auch im normalen Leben!
RL Ich dachte eher an etwas, bei dem anschaulich wird, was ich vorhin mit den Generationen
meinte. Vielleicht könnte man im Foyer eine Rutsche einbauen. Aber eine mit Überdachung, so dass
abends die Damen, die in die Operette gehen, auch mal rutschen können, ohne dass es jemand sieht.
HS Als wenn Sie keine Sehnsüchte hätten...
RL Ich hab nicht über Bürgermeister gesprochen, die da heimlich rutschen!
Am Tag nach unserem Sonnenhäusel-Besuch bekomme ich eine SMS von Heike Schwarzer: »heute morgen
am frühstückstisch. alma (4): ich will mal wieder ins theater. ich: wie kommst du denn darauf, wir waren doch
erst am sonntag bei kapelle für kids. alma: nein, ich will ein richtiges theater. ohne musik! – so ist das.« •
Thomas Henkel
ist Geschäftsführer der henkel projektmanagement
gmbh und hat das tjg. in den letzten Jahren intensiv bei
der Planung für den Neubau begleitet.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Das Raumprogramm!!! Unzählige bauliche Varianten, Standorte, Meinungen und eine fast ewig dauernde Entwicklung
des Projektes KKM mit einem hoffentlich guten Ausgang.
Grün!!! Tolle Bühnenbilder (von gigantisch wie dem Stahlgerüst bei »Timm Thaler oder das verkaufte Lachen« bis zu innovativ wie dem Campingwagen beim »Schatz im Silbersee«).
Die Weihnachtsfeier meiner großen Tochter im tjg., bei der
ich im Weihnachtsmannkostüm durch die Maske so professionell geschminkt wurde, dass mich meine Tochter auch nicht
erkannte, als ich unmittelbar vor ihr stand.
Gemeinsame Erlebnisse mit meinen Kindern.
3. Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Es ist möglich, mit Wortwitz und visuellen Effekten Jung und
Alt gleichermaßen anzusprechen, gerade im Puppentheater
habe ich oft und viel gelacht. Wie mir über einen Auftrag als
technischer Berater ein Projekt ans Herz gewachsen ist und
neben Kosten und Terminen auch Emotionen immer wichtiger wurden.
Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Eine völlig neue Erfahrung – alte Erfahrungen und Bilder der
Meißner Landstraße werden neuen weichen. Ein Ort der Begegnung! Für die Zukunft: Als Geburtenhauptstadt wird dem
tjg. die Kundschaft sicher nicht ausgehen…
4. 2. 52
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Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Wertevermittlung. Dass Kinder durch Bücher und Theaterstücke die Erkenntnisse vorangegangener Generationen
übersetzt bekommen. Dass sie lernen, dass Geschichten und
Bilder im Kopf entstehen können und nicht nur im Nintendo
oder bei SuperRTL.
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Kulturelle Bildung in der Kita
ein Gespräch mit Sabine Bibas, Petra Franke und Julian Trostorf in der
Theater-Kita »FunkelDunkelLichtgedicht«
Theater für die Allerkleinsten, Theater für Kindergartenkinder und Theater im Kindergarten bzw. in der Krippe
– all das sind wichtige Bausteine und Forschungsfelder im Spielplan des tjg. theater junge generation. In der
Theater-Kita »FunkelDunkelLichtgedicht«, einer der engsten Kooperationsinstitutionen des tjg. im Vorschulbereich, treffe ich mich mit drei Menschen, die ganz unterschiedliche Sichtweisen auf das Thema Kindergarten
und, wie sich herausstellt, selbst sehr unterschiedliche Kindergartenbiographien haben: Die gelernte Heimerzieherin Sabine Bibas durfte in der DDR keinen Kindergarten besuchen, weil ihre Mutter nicht berufstätig
war. Heute leitet sie den Eigenbetrieb Kindertageseinrichtungen der Stadt Dresden. Petra Franke konzipierte
die Kita mit Theaterschwerpunkt und leitet sie seit ihrer Eröffnung 2011. Sie erinnert aus ihrer eigenen Kindergartenzeit in Dresden vor allem die vielen Verbote. Julian Trostorf, seit 2012 Ensemblemitglied des tjg.
schauspiel, besuchte einen freien Kindergarten in Stuttgart, den seine Eltern mitgegründet hatten. Nach der
Schule absolvierte er seinen Zivildienst in einem Kinderladen. Inmitten der wuselnden Praxis des Kita-Alltags
starten wir mit einer eher theoretischen Frage:
Kathi Loch Welchen Stellenwert hat Kulturelle Bildung in den Dresdner Kitas?
Sabine Bibas Sie ist ein gleichberechtigter Teil des Sächsischen Bildungsplanes und ich sehe sie
im Kontext mit den anderen im Bildungsplan offerierten Bildungsbereichen.
Petra Franke Im Alltag der Theater-Kita ist ästhetische Bildung der Mittelpunkt, um den sich
alle anderen Bildungsbereiche ranken. Ästhetische Bildung heißt für uns, dass wir alle Sinne entwickeln. Das tun wir durch Sprache, Musik und Tanz, aber genauso auch durch mathematische
Bildung und Naturerfahrung. Ästhetische Bildung bedeutet für uns eben nicht, dass wir einmal im
Monat eine Veranstaltung haben, bei der die Kinder »Rotkäppchen« spielen.
KL Das heißt, wer in der Theater-Kita Erzieher werden will, muss kein Theaterabo vorweisen?
SB (lacht) Nein!
PF Wer hier arbeiten möchte, muss einfach Lust und Interesse haben.
SB Es kommt vor allem auf die Authentizität an. Wenn jemand nicht authentisch ist, wenn Ihnen
etwas selbst keinen Spaß macht, merken die Kinder das.
PF Die nehmen es auch einem Schauspieler nicht ab, wenn der seine Rolle nicht mit Liebe spielt
oder nicht gut drauf ist.
Julian Trostorf Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
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Julian Trostorf
Sabine Bibas
Petra Franke
SB Ich finde es wichtiger, dass die unterschiedlichen Talente der ErzieherInnen in der Kita zum
Tragen kommen, als dass jeder alles können muss. Deswegen bin ich auch sehr froh, dass wir
inzwischen sehr stark durchmischte Teams haben: von ganz jung bis kurz vorm Renteneintritt,
QuereinsteigerInnen und Leute, die 40 Jahre in der Kita gearbeitet haben. Diese Buntheit ist im
Kita-Alltag manchmal eine Herausforderung, aber wenn man sie als Chance betrachtet, dann können die Kinder davon profitieren.
KL Ich fand es erstaunlich, wie sehr im Abschnitt »Ästhetische Bildung« des Bildungsplans das
Kind als gestaltendes Subjekt, als Künstler im Fokus steht.
SB In der DDR gab es in den Kindertageseinrichtungen viele vorgeschriebene Beschäftigungen.
Im Winter haben alle das Bild »Vögel im Winter« gemalt, egal, ob die Kinder da gerade Interesse
dran hatten oder nicht. Der Bildungsplan ist mit einem anderen Grundverständnis geschrieben
worden: Wenn die Kinder als Künstler anerkannt werden, dann ist damit gemeint, dass sie die
Agierenden sind, dass sie Themen benennen können. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie
auch Rezipienten von kulturellen Angeboten sind. Aber auch da sollen sie die Möglichkeit haben,
sich im Vorfeld einzubringen.
PF Bei uns läuft das so: Die Vierjährigen beschäftigen sich zwar gerade mit den Rittern, aber
wenn wir ihnen sagen, im Sommertheater kommt dieses Jahr etwas über Piraten, sind sie Feuer
und Flamme: Gab es Piraten auch im Mittelalter? Haben die Piraten mit den Rittern gekämpft?
Da kommen sofort ganz viele Fragen. Die nehmen wir auf und bereiten den Theaterbesuch dann
richtig gut vor – entweder mit einer Theaterpädagogin oder wir und die Eltern bringen ganz viele
Materialien mit. Und eine Nachbereitung gibt es auch.
KL Und wie fühlt es sich dann an, wenn die Kinder vor einem sitzen?
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JT Das macht wahnsinnig Spaß. In der Inszenierung »Strumpfunterhosenhemdkrempelei«, mit
der wir in die Kitas fahren, stehe ich am Anfang schon auf der Bühne und sehe, wie die Zwei- und
Dreijährigen reinkommen und mit großen Augen alles mustern. Es ist faszinierend, für die zu spielen, weil sie so »anwesend« sind. Die sehen, hören und empfinden Dinge, die wir vielleicht schon
längst nicht mehr so wahrnehmen. Das macht einem als Schauspieler ganz viel bewusst und ich
lerne dadurch total viel. Man merkt, wie genau man sein muss, denn jede Kleinigkeit, jeden Blick
nehmen die sofort auf und reagieren.
KL Gibt es unterschiedliche Reaktionen auf die Inszenierung oder reagieren die Kinder immer
gleich?
JT Es gibt schon einen Grundkonsens des Staunens, weil wir auf der Bühne viele Dinge unkonventionell machen: Wir gehen über Kreuz in die Hose rein, oder ziehen uns falsch herum an. Die Kinder
finden es einfach faszinierend, dass man auch so mit Kleidung umgehen kann, dass es bei einer
Tätigkeit nicht nur den Geradeausweg sondern auch den Querfeldeinweg gibt. Deswegen mag ich
die Inszenierung auch so gerne. Ich finde es toll, dass sie kleine Kinder dazu anregt, quer zu denken.
KL Wieso bist du eigentlich nicht Erzieher geworden?
SB Als Schauspieler ist man ja auch irgendwo Erzieher.
KL Interessante These. Ist man das?
JT (überlegt) Hmmmm... Als darstellender Künstler muss ich ja erstmal einen gewissen Egoismus
an den Tag legen, um eine Rolle verkörpern zu können. Während ich spiele, muss mir egal sein,
was das Publikum darüber denkt. Aber natürlich hat man im Kinder- und Jugendtheater auch eine
besondere Verantwortung.
SB Sie müssen ja wissen, was Sie mit der Darstellung einer Rolle gegebenenfalls beim Publikum
bewirken können.
JT Genau. Und dafür braucht man erzieherische Qualitäten, aber man ist kein Erzieher. Damals
beim Zivildienst im Kinderladen habe ich meinen Kinderblick wiederentdeckt. Wir haben zum
Beispiel Weltraumerforscher gespielt und uns auf marsianisch unterhalten. Da habe ich gemerkt,
wenn ich weiter spielen will, dann muss ich Schauspieler werden.
KL Frau Bibas, Sie beschäftigen sich zur Zeit viel mit dem Bau von neuen Kitas in Dresden. Hätten
Sie vielleicht ein paar Tipps für die Planung unseres neuen Theaters?
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SB Man muss versuchen, eine gemeinsame Sprache zwischen Architekten, Bauleuten und Nutzern hinzubekommen. Das ist manchmal schwierig. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das,
was architektonisch schön ist, in der Nutzung nicht unbedingt funktionieren muss. Große Fensterflächen haben zum Beispiel ihre Vorteile, aber wenn es eine Festverglasung ist, muss der Fensterputzer hinterher mit dem Hubgerüst anrücken.
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PF In unserer Bau-AG haben wir die Kinder gefragt: Wie soll denn euer Theater aussehen? Ganz
wichtig waren ihnen bunte Stühle, die nicht wegklappen, wenn man mal gespannt nach vorne
rutscht. Der Vorhang soll bitte grün sein, denn das Grün wollen die Kinder als Theaterfarbe behalten. Und die Toiletten sollen im Zuschauerraum sein, damit man immer alles mitkriegt.
JT In unseren Garderoben haben wir Lautsprecher, damit wir unseren Auftritt nicht verpassen. Das
könnte man für die Toiletten übernehmen.
PF Für die Eltern soll es übrigens draußen Kaffee und Kuchen geben.
SB Die sollen nicht mit rein?
PF Das hat mich auch erst gewundert, aber dann wurde mir erklärt: Wir wollen lieber mit euch
gehen, ihr zieht uns nicht immer. Die Mama hat mich laufend gezogen und ich musste immer still
sein und durfte nicht klatschen.
JT Ich kann bestätigen, dass viele Kinder bei den Familienvorstellungen am Wochenende verhaltener sind in ihren emotionalen Äußerungen. Sie reagieren dann oft nicht direkt sondern orientieren sich erstmal an ihren Eltern: Wie guckt meine Mama? Wie findet die es? Lacht sie oder nicht?
KL Wo wir gerade schon bei den Wünschen für das neue Haus sind: Was glauben Sie, was glaubst
du, wird das »neue« tjg. für ein Ort sein?
SB Es liegt einfach zentraler und die Arbeitsbedingungen sind vielleicht für Sie bessere. Aber das,
was das tjg. ausmacht als Theater, wird sich meines Erachtens nicht verändern.
JT Ich glaube, das »neue« tjg. wird ein Ort für Kinder und Jugendliche. Ganz einfach. Nach wie
vor. Wie es das schon immer war.
PF Ich hoffe, dass es ein Spielort auch in der Hinsicht sein wird, dass dort noch mehr Platz für
Kinder sein wird. Räume, wo sie sich treffen, wo sie sitzen oder spielen können.
KL Wenn Sie sich jetzt noch ein »Special feature« für das neue Haus wünschen dürften, was sollte das sein? Die Lautsprecher auf dem Klo und die Elternspielecke schreibe ich schonmal auf die
Wunschliste.
SB Also, ich würde mir weiterhin diese Offenheit gegenüber dem, was Kinder wollen und was
Kinder brauchen, wünschen.
JT Ich wünsche mir einen Bühnenturm.
SB Einen was?
JT Darin kann man Dekorationen hochziehen und runterlassen.
PF Und ich wünsche mir ein paar Farbkleckse, denn Kinder lieben Farben. •
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Kulturelle Bildung in der Schule
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Wolfgang Schneider und Jens Reichel auf Schloss
Genshagen
So wie das tjg. sich öfter auf Gastspielreise begibt, findet auch eines unserer Interviews außerhalb von Dresden statt: Auf Schloss Genshagen bei Berlin wird der BKM-Preis Kulturelle Bildung verliehen, mit dem die
Staatsministerin für Kultur und Medien beispielhafte Projekte der kulturellen Vermittlung auszeichnet. Obwohl ein »Langzeitprojekt« in diesem Bereich, ist das tjg. hier leider nicht nominiert. Die Veranstaltung bietet
jedoch einen passenden Rahmen, um über die vielschichtigen Beziehungen von Theater und Schule zu sprechen. Einer, der dieses Verhältnis in seiner Arbeitspraxis täglich auslotet, ist Jens Reichel, Leiter des erst 2008
gegründeten Gymnasiums Bürgerwiese. Die Schule im Dresdner Stadtzentrum arbeitete von Beginn an eng
mit dem tjg. zusammen, unterhält aber auch Partnerschaften mit anderen Institutionen der Kulturellen Bildung. Gelernter Lehrer ist auch Dr. Wolfgang Schneider, Professor für Kulturpolitik an der Stiftungsuniversität
Hildesheim und einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Kulturellen Bildung. Als Gründungsdirektor
des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland kam er schon vor der Wende in
Kontakt mit dem tjg. theater junge generation, dessen Ehrenmitglied er heute ist.
Kathi Loch Haben Sie für sich eine Kurzdefinition von »Kultureller Bildung«?
Jens Reichel Da lass ich mal den Profi vor...
Wolfgang Schneider Kulturelle Bildung kann sein: Die Auseinandersetzung mit künstlerischen
Ausdrucksformen, Allgemeinbildung mit kulturpädagogischen Mitteln, die Vermittlung künstlerischer Techniken, Verständnisförderung für künstlerische und kulturelle Phänomene, die Heranführung an den Umgang mit Kunst und Kultur. Nicht mehr und nicht weniger!
JR In der täglichen Arbeit bedeutet Kulturelle Bildung für mich vor allen Dingen: Kompetenzentwicklung bei Schülern, Persönlichkeitsentwicklung, Erziehung zur Ästhetik und Lernen mit
anderen Methoden.
WS An dieser Stelle würde ich gerne Kritik anmelden! Sie mischen jetzt Transfereffekte mit dem
ästhetischen Potential. Ich will ja überhaupt nicht abstreiten, dass Kulturelle Bildung zur Persönlichkeitsbildung beitragen kann, aber ich frage mich: Ist das Mittel zum Zweck oder ist das ein
eigenständiges Phänomen?
JR Aus meiner Sicht ist es beides. Als Querschnittsaufgabe spielt die Kulturelle Bildung zum Beispiel auch in den Naturwissenschaftsfächern eine ganz große Rolle. Dort ist sie als Methode ein
Mittel, die Kompetenzen der Schüler zu entwickeln. Wir haben ja im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung in erster Linie die Gestaltungskompetenz im Fokus: Die Schüler sollen befähigt
werden, selbst Entscheidungen zu treffen für die Zukunft, für ein vernünftiges Leben. Da gehört
Kultur in allen Facetten einfach dazu. Kultur ist die Basis für Bildung in sämtlichen Bereichen.
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WS Ich finde es wichtig und richtig, dass Sie das zu Ihrer Sache machen. Ein zentrales Element
von Kultureller Bildung ist Teilhabe und die kann Schule ermöglichen. Es gibt da ja mittlerweile
eine ganze Perlenkette von Projekten: »Jedem Kind ein Instrument«, »Theater von Anfang an«,
»Kultur macht Schule« und so weiter. Aber die Frage ist tatsächlich: Wie weit wird daraus so etwas
wie ein Fundament von Schule – und darüber hinaus ein Fundament fürs Leben? Ich weiß jetzt
nicht, wie das an Ihrer Schule organisiert ist, aber zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Kulturelle Bildung oft nur ein additiver Bestandteil ist, ein Appendix von Schule. Das, was früher die
»AG« war, wird jetzt in der Ganztagsschule für den Nachmittag eingekauft. Ich denke, da ist noch
Entwicklungspotential.
JR Natürlich haben wir das alles, was Sie genannt haben, die zusätzlichen Projekte und Angebote.
Aber die Herausforderung liegt darin, Kulturelle Bildung zum Grundbestandteil der Schulkultur zu
machen. Das bedeutet natürlich nicht, dass unsere Schüler nur noch Theater spielen sollen. Die
lernen schon auch, aber eben auf eine andere Art. Wir stellen immer wieder fest, wenn eine Klasse
beispielsweise von einem Workshop im tjg. zurückkommt, dann verhalten die Schüler sich anders.
Sie haben eine andere Kultur im Umgang, sie sind in der Lage, anders auf Dinge draufzublicken.
Das ist diese Basis, die dann auch Schulkultur schafft und ein Verständnis für kulturelle Werte.
WS Das ist schön zu hören, gleichwohl muss man konstatieren, dass Schule in Deutschland sich
nur ganz schwer verändern lässt, insbesondere in Bezug auf die »weichen« Fächer. Wir haben
Kunstunterricht, wir haben Musikunterricht, wir haben nur marginal Theaterunterricht und dann
auch meist nur als Darstellendes Spiel, aber immerhin. Die Frage, die sich daraus natürlich stellt,
ist: Woran liegt diese Geringschätzung für ein Element von Schule, das Sie ja nun besonders wertschätzen?
KL Haben Sie Vermutungen?
WS Erstens ist ein bestehendes System immer schwierig zu verändern. Zweitens sind die Wirkungsmechanismen Kultureller Bildung nicht so einfach zu evaluieren. Und drittens sind natürlich die Anforderungen der Gesellschaft sehr einseitig. Ich meine jetzt gar nicht so sehr, dass der
Bundesverband der Deutschen Industrie fordert, dass es ein Fach Wirtschaft gibt oder so. Da ist
die Lobbylandschaft einigermaßen ausgeglichen. Sondern es sind die Eltern selbst, die sagen, wir
wollen Leistung. Wir wollen Mathe. Wir wollen das, was nachher einen guten Ingenieur ausmacht.
Aber dabei übersehen sie, dass einen guten Ingenieur eben auch Kreativität ausmacht. Wir sind
leider noch weit entfernt davon sagen zu können, dass Kulturelle Bildung in das Schulsystem implementiert ist.
KL Was wollen denn die Eltern Ihrer Schülerinnen und Schüler?
JR Die wollen eine Zensur sehen. Und dann ist das Kind gut, wenn es eine gute Zensur hat. Wenn
es eine schlechte Zensur hat, kann es ein ganz toller Mensch sein und trotzdem ist es nicht so gut.
Das ist ein Problem. Da fangen dann auch bei uns manche Eltern an zu zweifeln: Muss das Projekt
noch sein? Wollen wir nicht lieber Mathe-Frontalunterricht haben? Müssen wir an den außerschulischen Lernort? Auch von den eigenen Lehrern wird das gelegentlich hinterfragt.
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KL Wissen sächsische Lehrer denn genug über Kulturelle Bildung?
JR Wir haben Fortbildungsprogramme dazu. Aber es ist eine extreme Herausforderung, Kulturelle
Bildung als Querschnittsaufgabe zu verstehen und nicht immer nur zu denken, das müssen nur die
Kunstlehrer und die Musiklehrer können.
WS Und auch die neuen Lehrergenerationen, wenn ich das hinzufügen darf, werden eher taub
und blind in Sachen Musik und Kunst erzogen. Es gibt kaum Module in den Bachelorstudiengängen, die sich der Kulturellen Bildung widmen und in denen man sich dann – je nach Angebotslage
des jeweiligen Studiengangs – mit der Zusammenarbeit von Theater und Schule, mit Museumspädagogik oder ganz einfach mit der Frage beschäftigt: Wie gehe ich mit meinen Schülern in
die Gemeindebücherei und erzeuge eine solche Begeisterung, dass sich nachher alle nicht nur ein
Buch zu Weihnachten wünschen, sondern es auch lesen? Es wundert mich, dass das in unserer
Gesellschaft, die sich eben in der Tat »Kulturstaat« nennt, nicht verankert ist. Kultur ist ein Gut
und es darf nicht dem Zufall überlassen werden, wer sich gerade daran beteiligen kann oder darf.
Wenn es diese Gesellschaft wirklich ernst meinen würde mit Kunst und Kultur und wenn man
die Erkenntnisse der Bildungsforschung wahrnehmen würde, dann müsste ein Paradigmenwechsel insbesondere in der Lehrerbildung stattfinden. Ich denke, Kulturelle Bildung könnte sogar der
Schlüssel für eine Schulreform sein, wenn wir tatsächlich von dem Gedanken ausgehen würden:
Was hält unsere Gesellschaft zusammen? Was ist uns in dem Zusammenhang wichtig? Und was
brauchen wir für unser Leben? Da haben Schulen im Moment individuelle Antworten drauf, aber
die Bildungspolitik hat keine überzeugende generelle Haltung dazu.
KL Wenn Sie sich für das neue Theater noch ein »Special feature« wünschen könnten, was würde
das sein? Was sollen wir noch auf unsere Wunschliste schreiben?
WS Auf die Wunschliste könnte man viel schreiben! Ich würde eher sagen, es braucht eine To-DoListe mit Dingen, die integraler Bestandteil werden müssen: Erstens: Das tjg. als impulsgebende
Spinne im regionalen Netzwerk der Kulturellen Bildung. Zweitens, dass sich der nationale Austausch
in diesem Haus widerspiegelt durch permanente Gastspiele von Kinder- und Jugendtheatern, von
freien Theatern, von interdisziplinären Formen, die sozusagen Forschungsbeiträge liefern können,
die das Haus selbst, aus welchen Gründen auch immer, so nicht imstande ist zu leisten. Drittens halte
ich es für absolut wichtig, die Internationalität unserer Gesellschaft in jeglicher Kultur- und Bildungsinstitution zu leben und so viele ausländische Künstler wie möglich mit Residenzen auszustatten,
durch die sie für ein paar Wochen am Theater arbeiten, etwas geben und etwas mitnehmen können.
KL Herr Reichel, wünschen Sie sich eine Loge für Premierenklassen?
JR (lacht) Ein Premierenklassen-Abonnement für unsere Schule, damit wir immer drankommen!
Nein, eigentlich hatte ich eine praktische Idee: Wir haben gerade mit den Schülern der achten
Klasse Handyaufladestationen konstruiert, die mit Solarstrom funktionieren. Wenn man so eine
Station im Foyer einbauen würde, könnte man die Zuschauer dazu bringen, vor der Vorstellung
freiwillig ihre Handys abzugeben. Sie bekämen sie geladen zurück und während der Vorstellung
kann nichts mehr passieren. •
JR Ich habe gelernt, dass man nicht darauf warten darf, dass Reformen von irgendwo oben kommen, sondern dass man anfangen muss, im Kleinen Dinge umzusetzen – da hindert einen übrigens
keiner dran. Wenn etwas Geld kostet, wird es natürlich schwierig und man muss sich etwas einfallen
lassen. Aber ansonsten gibt es niemanden, der sagt: Nein, ihr als staatliche Schule dürft euch nicht
so entwickeln! Im Gegenteil: Wir finden viel Unterstützung und haben freie Hand. Man darf so Schule machen, das geht, man muss einfach wollen.
KL Was glauben Sie, was das »neue« tjg. für ein Ort sein wird ?
WS Ich hoffe, es wird ein Ort, der sich als Laboratorium der »sozialen Phantasien« versteht und
der die Mittel und Möglichkeiten hat, das in vielerlei Formaten auch auszuprobieren. Ich setze
dabei auf die klassische Bühne mit Zuschauerraum, aber ich setze da auch auf die vielfältigen performativen Formate der Darstellenden Künste, die es auch ermöglichen, diesen Ort in die ganze
Stadt zu tragen.
JR Von der Grundatmosphäre her kann das tjg. eigentlich so bleiben, wie es ist. Aber was ich mir
besonders wünsche, ist, dass es ein Ort wird, an den Jugendliche auch abends freiwillig gehen, um
sich zu treffen. Dass sie das tjg. als solchen Ort überhaupt wahrnehmen und in ihre Überlegungen –
Wo gehen wir heute hin? – mit einbeziehen.
Jens Reichel, Prof. Dr. Wolfgang Schneider
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Eva Meyer
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Jede Vorstellung hat bei mir Eindrücke hinterlassen, zum
Nachdenken angeregt oder hat mich Parallelen zum Alltag
entdecken lassen. Keiner ist zu alt für Kinder- und Jugendtheater, im Gegenteil. Manches Klischee oder Vorurteil wird
gezielt hinterfragt oder ad absurdum geführt, jeder kann hier
dazulernen. Außerhalb der Vorstellungen konnte ich viele interessante Menschen kennen lernen, freundschaftliche Kontakte entstanden, die engagierte Arbeit des Fördervereins ist
für mich nach wie vor selbst motivierend.
3. ist Sachgebietsleiterin für Planung und Projektmanagement im Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft der
Landeshauptstadt Dresden.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Als Nichtdresdnerin fand mein erster tjg.-Besuch erst kurz
vor dem Studium statt, zu einem Fest der damaligen Sektion
Architektur der TU mit Theatervorstellung und Feiern »auf
der Treppe«. Das ist mittlerweile weit über 30 Jahre her, mir
trotzdem unvergessen. Auch die damals etwas umständliche
Anreise nach Cotta ist mir im Gedächtnis geblieben und dass
ich hinter den Plänermauern entlang der Straße kein Theater
vermutet hätte. – Die nächste Begegnung mit dem tjg. war
erst Ende der 1990er Jahre mehr oder weniger »dienstlich«,
als sich die Arbeitsgruppe »Volkspark Briesnitz« gründete,
die seitdem im tjg. oder der Constantia tagte und in der
sowohl tjg. als auch der Förderverein vertreten waren. Das
Engagement der AG-Mitglieder für den Volkspark Briesnitz
hat mich tief beeindruckt. Ja – und dann gab es ungezählte
Theaterbesuche »in Familie«, unsere Kinder fanden das tjg.
toll, die Eltern auch (von wegen nur Kinder- und Jugendtheater!). Unvergessen auch ein Theaterbesuch, als der damalige
Intendant Herr Kunze meinem Mann herzlich die, wie sich erst
später herausstellte, frisch gebrochene Hand zur Begrüßung
kräftig schüttelte.
Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Das Kraftwerk hat einen völlig anderen Charakter, ein anderes
Umfeld. Gut vorstellen kann ich mir das Theater in der Industriearchitektur. Für das tjg. werden optimale, moderne Bedingungen für den Spielbetrieb entstehen, die Lage ist zentral und gut
erreichbar. Vorteile überwiegen. Etwas Wehmut ist trotzdem
dabei: Die Symbiose zwischen tjg. und Volkspark Briesnitz wird
es nicht mehr geben.
4. 2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Dass unsere Theaterbesuche Teil der »Kulturellen Bildung«
sind, darüber habe ich mir in dem Moment wohl kaum Gedanken gemacht. Aber dass unter anderem die Theaterbesuche der Allgemeinbildung dienen und so unbewusst erlernt
wird, sich mit der Kultur, der Gesellschaft und mit sich selbst
auseinanderzusetzen, einen Teil von sich auf der Bühne wieder zu entdecken und man so im weitesten Sinne für viele Situationen im Leben fit gemacht wird, heißt für mich »kulturell
bilden«. Interesse und Freude am Theater werden geweckt,
die Kritikfähigkeit und das Selbstbewusstsein geschult. Das
war mir für meine Kinder auch immer wichtig. Außerdem
kann die Kulturelle Bildung so weit führen, dass ein Berufswunsch manifestiert und dann auch zielstrebig umgesetzt
wird, wie bei meiner Tochter…
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Theaterpädagogik konzipieren
und erleben
ein Gespräch mit Petra Fischer und Christian Wobbeler in der Dresdner Neustadt
Angefangen hat es mit dem tjg. in der Dresdner Neustadt: Im dortigen Volksvarieté fand am 15.10.1949
die erste Premiere des neugegründeten Kinder- und Jugendtheaters statt. Auf dem Grundstück an der Ecke
Königsbrücker Straße / Bischofsweg steht heute ein Neubau, die darin befindliche Bäckerei ist der Ort unseres Gesprächs über die jüngste Sparte des Theaters, die tjg. theaterakademie. In ihr sind alle Angebote der
Theaterpädagogik – sowohl für den Schul- als auch für den Freizeitbereich – gebündelt; eines ihrer Aushängeschilder ist seit 2011 die Reihe »tjg. tak-ticker«, in der Jugendliche selbst ihre Ideen und Konzepte auf
die Bühne bringen. Lehramtsstudent Christian Wobbeler hat in diesem Rahmen 2014 das Facebook-Projekt
»Sartre will mit dir befreundet sein« inszeniert. Als Studentin kam auch Petra Fischer ans tjg.. 1984 absolvierte sie ein Praktikumssemester in der Dramaturgie – so erfolgreich, dass ihr gleich nach ihrem Abschluss ein
Festengagement als Theaterpädagogin angeboten wurde. Sie blieb fünf Jahre, wechselte dann ans Berliner
GRIPS-Theater, von wo sie jedoch bald wieder zurückkehrte, weil sie die Vielfalt der Theaterformen und die
Breite des Arbeitens vermisste, die sie vom tjg. kannte. Nach fünf weiteren Jahren in Dresden ging Petra
Fischer 1999 in die Schweiz, wo sie heute das Junge Schauspielhaus Zürich leitet.
Kathi Loch Petra, du warst über zehn Jahre am tjg.; Christian, du hast vor ungefähr zehn Monaten mit deiner tjg. tak-ticker-Inszenierung begonnen. Was habt ihr am tjg. gelernt?
Petra Fischer Dass Theater nur im Team funktioniert, zu dem ganz unterschiedliche Spezialisten
gehören, und dass das Wichtigste im Theater das Publikum ist. Das wurde am tjg. so gelebt, als ich
dazukam, und daran haben wir dann gemeinsam weitergearbeitet. Diese Theaterphilosophie prägt
mich bis heute, aber ich merke in der Begegnung mit anderen, dass das überhaupt nicht selbstverständlich ist. Außerdem habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den Mitarbeitern Entwicklungsschritte zu
ermöglichen. Es sollte zu so einem großen Betrieb dazu gehören, dass sich nicht nur ein paar Leute
entwickeln können, sondern dass für jeden ein Rahmen geschaffen wird, in dem das möglich ist.
Christian Wobbeler Ich glaube, genau diese Hilfestellung habe ich erfahren. Und gelernt habe
ich, dass Verunsicherung sehr produktiv sein kann in der Theaterarbeit. Ich kann mich noch erinnern, wie ich euch Dramaturginnen mein Konzept vorgestellt habe und ihr diese ganzen bösen
Fragen gestellt habt: Warum ist das jetzt so??? Ich saß da und habe mir gedacht: Okay, das Ding
ist gelaufen, ich geh gleich nach Hause und weine. Aber im Nachhinein hat es mir wahnsinnig geholfen, auf Sachen anders drauf schauen zu können, weil man eben einmal runtergeworfen wurde
und wieder raufklettern musste. Damit einher geht auch das Gefühl, ernstgenommen zu werden.
Ich hatte nie das Gefühl, die tjg. tak-ticker oder generell die Theaterpädagogik sind Felder, die da
so nebenher noch mit rumspielen und der Tonmeister schaut nur mal kurz vorbei.
PF Dass einer Produktion von und mit Jugendlichen diese ganzen Spezialisten als Arbeitspartner
zur Verfügung stehen, finde ich etwas sehr Schönes und Wichtiges, und das ist in diesem Haus
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KL War es eine logische Konsequenz daraus, irgendwann mal eine gleichberechtigte Theaterpädagogik-Sparte neben tjg. schauspiel und tjg. puppentheater zu gründen?
PF Es gab die Basis, das Selbstverständnis des Hauses. Aber dann war es natürlich nochmal eine
große Leistung, die Ressourcen für die tjg. theaterakademie zu schaffen.
KL Christian, wie ist dir im sechsten Jahr der tjg. theaterakademie die Theaterpädagogik am tjg.
begegnet?
Petra Fischer, Christian Wobbeler
auch einfach verwurzelt. Da ist es eben nicht die böse Dramaturgin, die dich in die Mangel nimmt,
sondern die professionelle, die ihren Maßstab genauso anwendet, wie bei jedem anderen Regisseur, und die nicht einfach sagt, ach ja, das reicht schon irgendwie.
KL Das erzeugt sicher eine Menge Druck.
CW Natürlich war es in manchen Situationen stressig, aber wenn es diesen Druck nicht gegeben
hätte, hätte ich nicht das Gefühl gehabt, wirklich auf eine Stufe zu kommen, wo es professionell
wird. Und davon abgesehen: Druck wirst du genauso im Studium ausgesetzt. Aber sobald man für
etwas brennt oder unbedingt dabei sein möchte, nimmt man das gern in Kauf.
KL Die tjg. theaterakademie wurde 2008 gegründet. Wie war die Theaterpädagogik denn aufgestellt, als du 1986 erstmals fest ans Haus kamst, Petra?
PF Es gab damals nur eine Theaterpädagogin, für mich wurde eine zweite Stelle geschaffen mit
dem Schwerpunkt Rezeptionsuntersuchung. Darüber hatte ich meine Diplomarbeit geschrieben
und das Feld wollten wir in Dresden aufbauen. Aber wie das Leben so spielt, unternahm meine
Kollegin eine private Verwandtenreise in den Westen, von der sie nicht mehr zurückkam. Von einem Tag auf den anderen war ich also alleine für den ganzen Bereich zuständig und mit der Rezeptionsforschung hatte es sich eigentlich erledigt. Ich musste mich erstmal sortieren, aber das war
auch eine riesige Chance. Ich konnte zusammen mit den Dramaturgen ganz schnell etwas Eigenes
aufbauen. Wir haben uns gefragt: Was braucht es dafür, dass das Theater sich als ein Ort wirklich
aller Generationen begreifen kann? Welche Art des Umgangs sucht man mit seinem Publikum?
1989 haben wir unsere Erfahrungen aus der Praxis in einem Konzeptpapier formuliert und ich
stelle fest, dass viele Sachen, die wir damals entwickelt haben, heute Standard sind. Wir folgten
dem Motto »Beziehung statt Erziehung«, was besonders im schulischen Kontext zu dieser Zeit für
Irritation, Fragen, aber auch Neugier sorgte. Aber auch die Vermittlungsarbeit nach innen hatte
einen großen Stellenwert und wir haben initiiert, dass alle Abteilungen und Berufsgruppen – von
der Beleuchtung bis zur Theaterkasse – in die theaterpädagogische Arbeit einbezogen wurden.
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CW Ich fühlte mich in meiner Arbeit wahnsinnig gut und umfassend betreut, aber ich war eben
nicht nur »betreutes Subjekt«. Dadurch, dass ich ja selber die Spielleiterfunktion bei meinen Spielern eingenommen habe, konnte ich Hinweise, die von meinem Coach kamen, sofort wieder in die
Praxis umsetzen. So hatte ich eine schöne Zwischenposition zwischen Lernen und Machen und die
Theaterpädagogik war mir auf der einen Seite Hilfe, auf der anderen Seite eine Art Material, mit dem
ich selbst umgehen konnte. Das ist, glaube ich, das Besondere an diesem tjg. tak-ticker-Format.
KL Inszenierungen mit nicht-professionellen Darstellern sind – auch durch den Boom der Bürgerbühnen – gerade ein wichtiges Thema in der Theaterpädagogik. Gibt es noch andere Entwicklungen, die dich in deiner Praxis gerade beschäftigen, Petra?
PF Wenn man davon ausgeht, dass Theater etwas sein soll, das alle Kinder und Jugendliche kennen lernen können, dann braucht man die Schulen. Anders kommt man nicht an alle ran – und ich
finde es wichtig, dass man an alle rankommt, allen diese Räume zum Entdecken öffnet. Die Schulen sind also ein enorm wichtiger Partner, aber ich merke, dass es mit ihnen schwieriger geworden
ist. Wenn man sich heute im schulischen Rahmen bewegt, gibt es oft ganz enge Grenzen. Während
wir mit partizipativen oder performativen Ansätzen experimentieren, herrscht an den Schulen ein
viel klassischeres, traditionelleres Bild von Theater. Der Umgang mit diesem Sicherheitsdenken ist
eine neue Herausforderung für die Theaterpädagogik, für Theater allgemein.
CW Ich habe – sowohl als Schüler als auch als Lehramtsstudent – oft erlebt, dass man sich in der
Schule kaum Zeit nimmt, mit Theatererfahrungen umzugehen, sie in Ruhe zu besprechen. Es läuft
eher so: Wir gehen ein Mal im Jahr ins Theater, am liebsten in was Klassisches, weil dann haben wir
wenigstens noch ein bisschen Deutsch mit drin. Da müssen alle mit und vielleicht reden wir dann
die ersten zehn Minuten am Anfang der nächsten Stunde nochmal drüber, aber dann können wir
auch im Lehrplan weitermachen.
PF Man wünscht sich: Bitte möglichst keine Verunsicherung!
CW Genau.
PF Insofern ist es zwar schön, dass es diese ganzen Freizeitangebote gibt, aber dafür wird man
immer genug interessierte und begeisterte Jugendliche finden. Die große Frage ist, wie man es
hinbekommt, sich widrigeren Bedingungen auszusetzen und im schulischen Kontext Begegnungen und Erlebnisse zu schaffen. Es sollte beim Theaterbesuch nicht darum gehen, einen DeutschSPIELZEIT 2015 / 2016
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stoff abzuhaken, sondern darum, die Zuschauer zu erreichen, zu berühren, mit Neuem, bislang
Ungedachtem, nicht Wahrgenommenen zu konfrontieren und in einen Austausch mit ihnen darüber zu treten.
KL Was glaubt ihr, was das »neue« tjg. für ein Ort sein wird?
CW Ich hoffe, dass es kein repräsentativer Bau wird. Das tjg. soll für mich weiterhin so gemütlich
und im positiven Sinne eigenbrötlerisch bleiben, wie es jetzt ist. Familiär und herzlich und voller
Energie.
PF Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das mit der Energie und Gemütlichkeit schafft man
auch in einem repräsentativen Bau. Wichtig ist, dass dieser Bau ein politisches Bekenntnis zur Theaterarbeit für ein junges Publikum ist, offen für alle. Da setzt man was hin – wirklich mitten ins
Zentrum –, an dem man nicht mehr vorbeikann. Dass mit diesem Selbstbewusstsein auch Theater
gemacht wird und zeitgemäße Formen entwickelt werden, ist mein großer Wunsch.
KL Wenn ihr euch jetzt für das neue Haus noch ein »Special feature«, wünschen dürftet, was
sollten wir auf die Wunschliste setzen? Eine extra Bühne nur für tjg. tak-ticker-Produktionen?
PF Es sollte Orte geben, an denen Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Erfahrung zweck- und ziellos sein können. Das klingt vielleicht ein bisschen
esoterisch, aber so meine ich es überhaupt nicht. Ich denke, man muss sich entscheiden, wie man
den Betrieb in diesem Haus gestaltet: Hat man ein System mit fünf Vorstellungen pro Tag, und
wenn die einen Zuschauer raus sind, kommen von der anderen Seiten schon wieder die nächsten
rein. Oder sagt man ganz bewusst: Es gibt einen spielfreien Tag in der Woche, an dem das Haus
offen ist aber keine Veranstaltungen stattfinden. Da entstehen dann vielleicht Räume, in denen
neue Sachen wachsen können.
KL Auch mit dem Risiko, dass nichts dabei raus kommt.
PF Ja, und dann bleibt es eben ganz, ganz klein. Aber dafür sprießt es plötzlich, wo man es gar
nicht vermutet hat. Damit das überhaupt möglich ist, braucht es einen Rahmen und es braucht
Leute, die das für wichtig erachten.
CW Ich hatte eine ganz ähnliche Idee: Ich wünsche dem tjg. viele schöne alte Sofas und Sessel,
damit man sich mit einem Kaffee hinsetzen und sich unterhalten kann, um daraus dann wieder
was zu schöpfen.
PF Das ist ein schönes Bild, weil in den alten Sofas steckt auch Geschichte, die eine Wurzel ist für
das Morgen: die Geschichte des Theaters, die Geschichte Dresdens mit dem Theater, die Geschichten der Leute – eben 65 Jahre tjg. an verschiedenen Orten in dieser Stadt. •
Blicke über den Tellerrand
ein Gespräch mit Prof. Dr. Arend Flemming und Florian Frisch in der Cafeteria des
Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik
Immer wieder bespielt das tjg. Räume, die gar keine Theaterräume sind. 2012 hatte »Ziffer, Zelle, Zebrafisch«
in einem Besprechungsraum des Dresdner Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik Premiere. Seitdem regt die Inszenierung ihr Publikum dazu an, sich mit der Frage, was Leben ist und wie es
entsteht, auseinanderzusetzen. Florian Frisch, Pressesprecher des MPI, erzählt, wie es zu diesem außergewöhnlichen Projekt kam:
Florian Frisch Bei einer Führung auf der Ostrale wurde ich zufällig der tjg.-Intendantin vorgestellt: »Frau Loewe, das ist Florian Frisch vom Max-Planck-Institut für – äh – wie war das noch
mal...?« Ich sagte: »Molekulare Zellbiologie und Genetik – das ist leider immer so lang.« Wir sind
dann ins Quatschen gekommen und irgendwann fragte Felicitas nach: »Wie war das Lange nochmal? Und wenn Sie da die PR machen, dürfen Sie frei und kreativ sein?« Ich dachte, toll, die will
mich engagieren! Aber unser Gespräch lief dann darauf hinaus, dass wir gesagt haben: Das tjg.
und das MPI müssten mal was zusammen machen. So etwas sagt man, glaube ich, oft und dann
passiert nichts. Aber in diesem Fall habe ich zwei Wochen später eine E-Mail geschrieben: »Machen wir denn jetzt mal was zusammen???« Daraufhin haben wir uns getroffen und es gab schnell
die Idee, unsere Räumlichkeiten hier zu nutzen, um mit dem Projekt ein bisschen raus in die Stadt
zu gehen. Auf der anderen Seite hatte ich auch immer schon Lust, hier im Institut Theater anzubieten. Und plötzlich hatten wir einen professionellen Partner dafür.
Kathi Loch Professor Flemming, denken Sie sich als Direktor der Städtischen Bibliotheken Dresden auch solche verrückten Projekte aus?
Arend Flemming Unser Projekt »Lesestark!« zur Leseförderung war schon am Anfang etwas
verrückt, weil es uns gelungen ist, für ein beispielgebendes Projekt in Deutschland eine Schweizer
Stiftung zu gewinnen. Unsere Idee war, Dresdner Kindern so viel vorzulesen, dass sie süchtig werden nach guten Büchern, dass sie schließlich selber Lesen lernen wollen und nicht nur, weil das
halt in der Schule so sein muss. Weil unsere Personalkapazitäten dafür nicht reichen, meinten die
Leute von der Drosos-Stiftung, fangt doch erstmal mit zwölf ehrenamtlichen Vorlesepaten an. Inzwischen haben wir hundert und eine Warteliste von Leuten, die sagen, wir wollen gerne mitmachen, bindet uns ein. Das ist auch verrückt: Wir haben etwas angestoßen, das den Kindern dienen
sollte, aber gleichzeitig hat es den Nebeneffekt, Menschen mit völlig verschiedenen Berufen und
aus verschiedenen Altersgruppen einen völlig neuen Lebenssinn zu geben.
KL Der vielfältige Nutzen dieses Projekts ist offensichtlich. Aber was hat das MPI davon, sich das
Theater ins Haus zu holen?
FF Einerseits wollten auch wir Kinder süchtig machen, und zwar nach Wissenschaft. Zu vermitteln, dass Wissenschaft Spaß macht und dass die Neugier unserer Forscher viel voranbringt, ist uns
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KL Neben der Vorliebe für verrückte Projekte haben die Dresdner Bibliotheken und das tjg. noch
eine Gemeinsamkeit: Sie planen einen großen Umzug. Etwa zur selben Zeit wie das neue Theater
soll die neue Zentralbibliothek im sanierten Kulturpalast fertiggestellt werden. Professor Flemming, was erwartet Sie, wenn Sie im Anschluss an unser Interview gleich den nächsten Termin
auf der Baustelle haben?
AF Wir werden heute Bienenstöcke oben auf den Kulturpalast setzen.
KL Echt?!?
AF Ja, wir haben eben Partnerschaften verschiedenster Art. Stadtbienen sind total im Kommen.
FF Hier kommen auch bald welche aufs Dach.
KL Dann wollen wir auch welche auf dem neuen tjg.!
Prof. Dr. Arend Flemming
AF Wir werden auch gemeinsam mit dem Verein für Bienenzüchter eine kleine Bienenbibliothek
einrichten. Ansonsten streiten wir uns mit Architekten, wir kämpfen mit den Geldgebern, was man
halt macht bei so einem Bauprojekt. Das ist bei Ihnen sicher ähnlich.
Florian Frisch
KL Wir werden gerade oft gefragt: Ihr zieht doch mit der Operette zusammen – plant ihr denn
dann auch gemeinsame Projekte? Wie sieht es da bei Ihnen und Ihrer »Mitbewohnerin«, der Dresdner Philharmonie, aus?
ganz wichtig. Aber andererseits interessiert es uns auch, die ethischen Grenzen von Forschung
zu diskutieren. Für diese gesellschaftliche Auseinandersetzung ist die Theaterbühne natürlich ein
toller Ort. Dass wir so einen Ort direkt hier im Institut, wo die Forschung tatsächlich stattfindet,
schaffen konnten, und dass neben den beiden Puppenspielerinnen kein Schauspieler sitzt, der so
tut, als ob er Wissenschaftler ist, sondern Vineeth Surendranath, ein echter Wissenschaftler, – das
gibt dem Projekt eine besondere Kraft und Authentizität.
KL Wie vertragen sich denn die beiden Welten Kunst und Wissenschaft, wenn sie in so einem
Projekt aufeinander treffen?
FF Vineeth ist so kulturaffin, dass ich mich manchmal frage, warum er überhaupt hier im Labor
arbeitet und nicht Tänzer oder Maler geworden ist. Aber davon abgesehen haben wir hier ja viele
Kunstprojekte im Haus, zum Beispiel unsere Artists in Residence. Da bemerken wir oft eine Nähe,
die uns verbindet. Die Künstler kommen nicht hierher und sagen: »Ich werde das und das bauen.«,
sondern eher: »Ich interessiere mich für Räume.« Und so ist das bei uns auch. Wir sagen nicht: »Wir
werden Krebs heilen.«, sondern: »Wir wollen mit unserem Experiment mal gucken, was das und das
bedeutet.« Kunst und Wissenschaft haben also eine ähnliche Herangehensweise. Dementsprechend
können die Leute viel voneinander lernen und sich auch wirklich austauschen. Die sind sich alle
ähnlicher, als man so denkt. Vielleicht sind Wissenschaftler nur noch ein bisschen anstrengender
als Künstler...
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AF Unsere Hauptzielgruppe sind junge Leute bis 25. Die findet man in der Philharmonie selten. Es
gibt dort aber sehr viele Leute mit grauen Haaren, die nicht in die Bibliothek gehen. Da wollen wir
Synergieeffekte schaffen. Zum Beispiel planen wir, ein Mal im Jahr das ganze Haus mit Lesungen
zu bespielen. Und wir denken uns Formate aus, in denen Literatur Musik trifft. Wenn wir jetzt gute
Veranstaltungen haben, platzt die Hauptbibliothek aus allen Nähten. Da ist es für uns interessant zu
überlegen, was machen wir eigentlich, wenn wir ab und zu mal 1600 Plätze zur Verfügung haben?
KL Apropos volles Haus: Haben Sie einen heißen Tipp für uns, welches (Kinder-)Buch wir dringend mal in Dresden auf die Bühne bringen sollten?
AF Bei dieser Frage verweigere ich die Auskunft! Ich bin in unserer Institution der Organisator. Dass
wir so erfolgreich sind, liegt daran, dass die Kollegen in den Bibliotheken vollkommen selbständig
arbeiten können. Deswegen werde ich mir jetzt nicht das Wissen von jemand anderem ausborgen
und mich mit fremden Federn schmücken. Da müssten Sie mal eine von unseren Bibliothekarinnen
interviewen.
KL Was glauben Sie, was glaubst du, was das »neue« tjg. für ein Ort sein wird?
AF Ich hoffe, es wird nach wie vor ein Ort sein, wo Kunst für eine spezielle und extrem wichtige
Zielgruppe gemacht wird, eben für die Kinder. Diese Zuwendung ist das Tolle an dem, was Sie
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machen. Und Sie machen es sehr professionell. Ich bekomme in den Vorstellungen ständig ein
Gänsehautgefühl, und zwar nicht bloß, weil ich sehe, wie begeistert meine Enkel sind, sondern
weil ich die Inszenierungen selber toll finde. Das dürfen Sie nicht verlieren, weil das klasse ist.
Bleiben Sie, wie Sie sind, und ziehen Sie einfach nur um.
Dietrich Kunze
FF Ich denke, es wird euch gut tun, ein bisschen mehr ins Stadtzentrum zu rücken. Mir tut es
immer im Herzen weh, wenn ich merke, dass viele Dresdner gar nicht mitkriegen, was bei euch
Tolles passiert, weil ihr so weit draußen seid. Dass ihr die Chance habt, euch neue Zielgruppen zu
erschließen, das freut mich sehr.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Wenn ich ans tjg. denke, fallen mir zuerst Kinder ein, die die
Welt, ihre Welt, auf dem Theater mit großer Offenheit, mit
Lust und Neugier durchspielen, spielerisch begreifen und verändern. Das macht mir Hoffnung.
KL Ich hätte jetzt ja gerne Bienen auf dem Dach. Wenn Sie sich noch etwas für das neue Haus
wünschen dürften, was wäre das?
AF Ich würde mir wünschen, dass Ihnen das, was wir jetzt mit der Philharmonie vorhaben – also
die Begegnung von Alt und Jung – mit der Operette noch viel besser gelingt. Sie haben schließlich
dasselbe Metier.
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Am tjg. habe ich gelernt, dass es auf dem Theater vor allem
darauf ankommt, Fragen zu stellen und im Dialog mit den
jungen Zuschauern nach Antworten zu suchen, nicht, sie zu
belehren. Und dazu ist »große Kunst« nötig.
3. ist gebürtiger Dresdner, studierter Germanist und
Kunsthistoriker. Er war von 1996 bis 2008 Intendant
des tjg..
4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Das tjg. wird im neuen Kraftwerk Mitte ein Ort der künstlerischen Begegnungen für alle Dresdner aller Altersgruppen
sein, ein Ort des Dialoges der Generationen und ein Kraftwerk
der Kulturellen Bildung für alle.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Unter Kultureller Bildung verstehe ich die Bildung der Sinne, die
es ermöglicht, mit dem, was wir »gelernt« haben, uns selbst
besser zu begreifen, die Grenzen unseres Denkens zu sprengen
und mit Welt und Leben selbstbewusst und schöpferisch und
mit Mut und Zuversicht umzugehen, »Bürger« zu sein.
KL Und du, Florian? Hättest du gerne ein Zebrafisch-Aquarium im Foyer?
FF Ich fänd‘s super, wenn es ein Café gäbe, wie eine Kantine, die eine Außenhaut hat. Wenn
man dann in der Stadt bummeln ist und weiß, es gibt ein schönes Café im tjg. und da trifft man
vielleicht sogar ein paar Schauspieler – das wäre schon ziemlich cool.
Bevor er zu den Stadtbienen eilt, hat der gelernte Informatiker Flemming, der heute mit Büchern arbeitet, doch
noch eine Leseempfehlung für den gelernten Germanisten Frisch, der bei den Naturwissenschaftlern gelandet
ist: »Das Rosie-Projekt« des australischen Autors Graeme Simsion. In diesem Roman geht es um einen sozial
inkompetenten Genetiker – ein unterhaltsames Klischee, das mit der Wirklichkeit am MPI aber zum Glück nicht
viel zu tun hat:
FF Unsere fünf Chefs hier am MPI haben einfach erkannt, dass Kreativität gefördert werden kann,
je offener man ist. Viele großen Entdeckungen sind dadurch passiert, dass jemand doofe Fehler
gemacht hat. Das heißt, man braucht einfach ein bisschen Chaos, man braucht diese Freiheit, dass
Dinge schief gehen. Dann werden vielleicht tolle Dinge passieren. Und je mehr man sich mit Ecken
in Verbindung bringt, an die man vielleicht erst gar nicht gedacht hätte, umso eher entwickelt sich
eine chaotische Situation, in der irgendwas knall-peng-puff machen kann. Diese Offenheit haben
die meisten Leute hier. Und wir fördern, dass das auch so bleibt und sie nicht irgendwann nur noch
an ihren komischen Molekülen herumbasteln. •
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Manuel Schöbel
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Vom Beleuchtungschef Roger Kunze, wie man Licht ins Dunkle bringt auch bei nächtlichen Beleuchtungsproben. Von der
Intendantin Gunild Lattmann, wie man den Austausch über
laufende Probenprozesse ermöglicht und dabei Kritik formuliert, ohne zu verletzen. Von Ursula Geyer-Hopfe, wie man
Schauspieler versteht, liebt, motiviert… Und mehr von noch
mehr guten Leuten.
3. arbeitete von 1984 bis 1991 als Chefdramaturg und Regisseur am tjg.. Von 1991 bis 2005 war er Intendant des
carrousel-theaters (Theater an der Parkaue) in Berlin,
von 2006 bis 2011 Intendant des Mittelsächsischen Theaters Freiberg und Döbeln. Seit 2013 ist Manuel Schöbel
Intendant an den Landesbühnen Sachsen in Radebeul.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Ein junges, schöpferisches Ensemble, das experimentierfreudig
und mit wahrem Interesse an den Reaktionen seiner Zuschauer
arbeitet.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Zugang zu den Ausdrucksformen der Kunst, Stärkung der
kreativen Fähigkeiten – es geht um emotionale Schlüsseltechnologien.
Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Ein Theater für die ganze Familie, ein Treffpunkt der Generationen, ein Zentrum des europäischen Theaters für Kinder und
Jugendliche.
4. SPIELZEIT 2015 / 2016
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Puppentheater im Wandel
Ein Gespräch mit Sabine Paschke und Prof. Markus Joss am »Goldenen Lamm«
1952 gegründet, hatte das Puppentheater der Stadt Dresden seinen Sitz zunächst im Gebäudekomplex der
ehemaligen Gaststätte »Goldenes Lamm« an der Leipziger Straße in Dresden-Trachau. Nach der Fusion mit
dem tjg. theater junge generation im Jahre 1997 wurde ein Saal des Rundkinos an der Prager Straße zur
Spielstätte, Büros und Werkstätten wurden auf verschiedene Standorte verteilt – ein Provisorium, das mit
dem Umzug ins Kraftwerk Mitte endlich sein Ende finden wird. Eine Mitarbeiterin, die alle diese Stationen
miterlebte, ist Sabine Paschke. Sie begann 1988 am Puppentheater als Sekretärin und betrieb nach und nach
Sekretariat, Künstlerisches Betriebsbüro und Besucherabteilung in Personalunion. Inzwischen hat sie einen
Arbeitsvertrag als »Künstlerischer Betriebsdirektor« und kümmert sich um die dispositorischen Belange aller
Sparten des tjg.. Sabine Paschke hat in ihren über 25 Theaterjahren zehn künstlerische Leiter des Puppentheaters erlebt. Einer von ihnen war der gebürtige Schweizer Markus Joss. Er kam 2005 aus der freien Szene
ans tjg. puppentheater und verließ es 2008 in Richtung Berlin, wo er heute den Studiengang zeitgenössische
Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch leitet, eine der beiden staatlichen Ausbildungsstätten für PuppenspielerInnen im deutschsprachigen Raum.
Kathi Loch Die Fusion mit dem tjg. war ein entscheidender Einschnitt in der Geschichte des
Dresdner Puppentheaters. Kam dieser Schritt für dich überraschend, Sabine?
Sabine Paschke Eigentlich nicht. Wir hatten vor '89 jeden Tag zwei Vorstellungen für je 170
Kinder gespielt, aber nach der Wende kam niemand mehr. Da haben wir den Spielbetrieb zu Hause
reduziert und sind auf wunderbare Gastspielreisen gefahren, nach Frankreich, in die USA. Dann
hörte 1994 der damalige Chef auf. Mit seinem Nachfolger, der aus den eigenen Reihen kam, waren
die Puppenspieler sehr unglücklich. Wir hatten wirklich ein paar schwere Jahre. Schließlich wurde
der Direktor vom Kulturbürgermeister beurlaubt – und das war genau die Zeit, als das tjg. ins Spiel
kam. Horst Joachim Lonius wurde neuer künstlerischer Leiter, brachte eine kleine Crew mit und
baute das Ensemble wieder auf.
KL Wie hat die Fusion das Puppentheater verändert?
SP Wir haben unsere künstlerische Eigenständigkeit und dann auch unser eigenes Theater verloren. Die Spielstätte im Rundkino war nach Vorstellungsende verwaist, die Mitarbeiter saßen an
ganz unterschiedlichen Orten.
Markus Joss Noch als ich kam, waren die Proben- und Büroräume in Cotta, gespielt wurde im
Rundkino und dann gab es das Mutterhaus an der Meißner Landstraße. Diese räumliche Trennung
war sehr schwierig. Nicht nur, dass wahnsinnig viel Zeit für Wege und Transporte draufging. Die
Spieler des Puppenensembles konnten sich auch nicht wirklich als Teil des tjg. fühlen, zumal es
noch keine gemeinsamen Produktionen mit dem Schauspiel gab.
SP Ich habe immer gesagt: Wenn ich nicht ab und zu in eine Vorstellung gehe, weiß ich gar nicht
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mehr, dass ich an einem Theater arbeite. Es gab ja dieses Flair nicht mehr. Das Tolle an der Fusion war
aber, dass wir plötzlich ein Anrecht hatten, das uns wieder Zuschauer brachte. Das hat uns gerettet.
Und es war ein Gewinn, dass man plötzlich solche riesengroßen Werkstätten zur Verfügung hatte.
KL Inzwischen sind sich tjg. puppentheater und tjg. schauspiel wesentlich nähergekommen,
was sich unter anderem darin zeigt, dass wir einige spartenübergreifende Inszenierungen im Repertoire haben. Wie ist eure Haltung zu solchen Crossover-Produktionen?
MJ Für das Haus sind solche Produktionen sicher sinnvoll, nicht nur in der Kommunikation nach
außen, sondern auch, weil sie für das Ensemble anregend und interessant sein können. Für die
Weiterentwicklung des Genres selber sind sie allerdings höchst problematisch. Der größere Organismus – das Schauspiel – wird den kleineren – das Puppentheater – ästhetisch und in seinen
Arbeitsabläufen fast immer dominieren. Deswegen glaube ich, dass man das sehr kritisch beobachten muss.
SP Das Puppentheater als Genre basiert darauf, dass der Spieler das Material so ernst nimmt, dass
er sagt – eben anders als der Schauspieler – ich trete in die zweite Reihe, ich äußere mich über das
Objekt oder baue eine Beziehung zu ihm auf. Das in einer Schauspielproduktion unterzukriegen ist
nicht immer so einfach. Und dann sind die Arbeitsweisen natürlich völlig verschieden. Wir haben
da unheimlich viel geschafft in den letzten Jahren, aber es ist immer noch nicht dort, wo es hin
muss, glaube ich.
KL Eine wichtige Frage ist die nach einem Abendspielplan des Puppentheaters und nach Inszenierungen für Erwachsene. Wie sind da eure Erfahrungen?
SP In der Fusionszeit mussten wir uns erst einmal daran gewöhnen, dass wir plötzlich ein Kinder- und Jugendtheater waren. Kinder waren immer unser Publikum gewesen, aber dann nicht
Jugendliche sondern Erwachsene. Das war natürlich eine andere Zielgruppe.
MJ Die verschiedenen Künstlerischen Leiter, die nach der Fusion noch Abendproduktionen gemacht haben, haben alle sehr gekämpft. Mehrheitlich waren diese Inszenierungen, glaube ich,
gut. Aber es war dann immer schwierig, eine Kontinuität zu schaffen, also in so hoher Taktung
zu spielen, dass das Publikum weiß, da kann ich hingehen, da läuft immer irgendwas, was einigermaßen Qualität hat. Das haben wir nicht geschafft, weil wir durch das Anrecht noch so viele
andere Dinge abdecken mussten. Und dann die Spielstätte: Wenn du mit deiner Kindergruppe da
hingebracht wirst und einfach der Erzieherin hinterherlaufen kannst, dann funktioniert das. Aber
als Abendspielstätte ist das Rundkino der falsche Ort.
SP Deswegen ist es toll, dass das Puppentheater nach 18 Jahren endlich wieder eine feste Spielstätte
mit Leben drumherum bekommt. Wenn es mit dem Abendspielplan je wieder gelingen sollte, dann
dort.
KL Markus, du bist inzwischen für die Ausbildung des Puppenspielernachwuchses verantwortlich. Was ist das Wichtigste, das deine Studierenden lernen müssen?
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MJ Was man zunächst mal nicht lernen kann sondern haben muss, ist das Interesse, über ein Material in eine Kommunikation mit dem Zuschauer zu gehen. Dann gibt es ganz viele handwerkliche
Fähigkeiten, die man lernen muss, aber das ist banal. Ein wirklich wichtiger Begriff im aktuellen
Puppentheaterschaffen ist dagegen der der »Kreation«: Es geht gerade viel darum, die künstlerische Autorenschaft zu stärken und den Studierenden Mittel an die Hand zu geben, mit denen jeder
seiner Persönlichkeit folgend seine eigenen Formen finden kann. Da weiß man am Beginn einer
Arbeit oft gar nicht: Haben wir am Schluss noch eine Geschichte oder wird das mehr eine begehbare Installation? Diese Freiräume muss man dem Nachwuchs zugestehen. Ich selber bin vermutlich
genau deshalb zum Puppentheater gekommen, weil ich ein Interesse an Kreation habe, also daran,
selber als Autor im weitesten Sinne tätig zu werden. Das ist das Wunderbare: Als Regisseur im Puppentheater musst du in viel höherem Maße Schöpfergott spielen. Als Schauspielregisseur kannst
du schon vor der ersten Probe davon ausgehen, dass deine Schauspieler ungefähr so aussehen wie
du, selbst wenn du sie noch gar nicht kennst: Die haben einen Kopf, zwei Arme, zwei Beine und
meistens können sie auch so reden, dass man sie einigermaßen versteht. Das Ausgangsmaterial
ist das gleiche Material, das auch ich zur Verfügung habe. Und das wird relativ schnell langweilig.
MJ Ein Ort, an dem man hoffentlich auf wunderbare Weise einen Spagat schafft zwischen der
Aufgabe, ein Stadttheater zu sein – ein Theater in der Stadt, für die Stadt, in dem Begegnungen
stattfinden, die nicht nur an die Vorstellungen geknüpft sind – und der Aufgabe, die künstlerischästhetische Entwicklung weiterzutreiben. Das zusammenzukriegen ist nicht einfach. Gleichzeitig
funktioniert es nie, aber es kann manches Mal am gleichen Ort stattfinden.
KL Der Begriff »Kreation« beschreibt ein Arbeitsverfahren. Gibt es auch Formen, die euch im Puppentheater gerade besonders interessieren?
KL Da haben wir was für den Backstagebereich und was fürs Vorderhaus – eine schöne Kombination! •
KL Wenn ihr euch ein »Special feature« wünschen könntet für das neue Haus, gäbe es da etwas,
das ihr gerne hättet? Vielleicht einen Zimmerservice für das Künstlerische Betriebsbüro, der jeden
Nachmittag um drei eine Tasse Kaffee liefert?
SP Ich hätte gerne wieder eine Wechselsprechanlage wie früher, wo ich zwei Knöpfe drücken
und in die Künstlergarderobe rufen kann: Ihr Lieben, ich wünsche euch eine schöne Vorstellung!
MJ Ich wünsche mir eine Foyersituation, in die man auch mal Bildende Künstler einladen kann,
am Grenzbereich von Theater und Objektkunst zu arbeiten.
SP Ich frage mich, wie sich die formalen Traditionen weiterentwickeln lassen: Wie sieht heute ein
Kasper aus, ohne dass er altmodisch wirkt? Und wie ist das mit der Fadenmarionette: Braucht man
die noch, kann die noch jemand spielen oder hängt man die heute lieber ins Museum?
MJ Es gab lange eine Tendenz, sich so weit von der Puppe zu emanzipieren, bis sie als Träger von
Subjektsein auf der Bühne überhaupt nicht mehr vorkam. Da beobachte ich gerade erfreut, dass
wieder mehr an die Kraft der Animation geglaubt wird. Und dann glaube ich, ist die Puppe gerade
aufgefordert, mit allem umzugehen, was mit der Produktion von Körpern zu tun hat. Es rücken also
Formen in den Fokus, wo Puppen sich auf der Bühne überhaupt erst als als Träger von Menschsein,
von Subjekthaftigkeit konstituieren. Das klingt alles furchtbar kompliziert...
KL Der Trend geht also eher weg von den fertigen »Vierfüßlern«, die so faszinierend sind, weil sie
so naturalistisch sind?
MJ Genau. Oder vielleicht gibt es den Vierfüßler noch, aber er wird fragmentiert oder was auch
immer. Körperproduktion ist einfach ein Thema, allein schon, wenn man guckt, was sich gerade in
der Entwicklung der Prothetik tut. Wir müssen fragen: Wo fangen unsere Körper an? Wie erweitern
sie sich? Wie kann man sie hochtunen? Und was kann man abspalten? Das ist unsere Zukunft.
KL Apropos Zukunft: Was glaubt ihr, was das »neue« tjg. im Kraftwerk für ein Ort sein wird? Habt
ihr Vermutungen? Utopien?
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SP Es wird hoffentlich ein moderner und innovativer Ort und kein angepasster, der nur noch den
Mainstream bedient, weil wir irgendwie mitschwimmen müssen. Wir sollten uns trauen, dort
richtig mutig zu sein, Neues zu machen, wirklich nochmal alles über den Haufen zu schmeißen.
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Sabine Paschke, Prof. Markus Joss
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Familienfreizeitplanung
ein Gespräch mit Leni, Feli, Sascha, Melissa und Rainer Stock im Zoo Dresden.
Seit 2009 zeigt das tjg. jeden Sommer eine Inszenierung im Dresdner Zoo, der sich inzwischen zu einem beliebten Theaterort für Familien entwickelt hat. Hier wollen wir herausfinden, was Dresdner Kinder und ihre Eltern in
ihrer Freizeit machen, wenn sie gerade nicht ins Theater gehen, und welchen Stellenwert Theater überhaupt für
sie hat. Ich treffe mich mit der 14-jährigen Melissa Stock, die schon in mehreren Produktionen der tjg. theaterakademie als Spielerin auf der Bühne stand. Sie bringt ihre kleinen Geschwister Leni (8), Feli (10) und Sascha (12)
und ihren Vater Rainer (64) mit. Wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen im Zoo-Café. Nebenan hat die Technikcrew
des tjg. gerade den Bühnenaufbau für »Pünktchen trifft Anton« abgeschlossen. Diese Inszenierung steht noch
auf der To-do-Liste von Familie Stock – vor allem Theaterfan Melissa will sich diese Zoo-Produktion nicht entgehen lassen.
Rainer Stock Es war beeindruckend. Ich hatte gar nicht erwartet, dass geschauspielert würde,
also im Sinne von Dialogen. Aber wie dann durch Bewegung, Musik und gesprochene Texte die
Pubertät so dargestellt wurde, wie die Kinder sie selbst empfinden, das fand ich faszinierend. Und
natürlich ist jeder Papa stolz, wenn sein Töchterlein auf der Bühne steht. Ich besonders.
KL Willst du nach diesem Projekt weiterspielen, Melissa?
Melissa Klar! Ihr werdet mich nicht mehr los!
KL Habt ihr anderen Stocks auch schon einmal Theater gespielt?
RS Früher in der Schule habe ich Theater gespielt, aber nicht so professionell wie Melissa das
heute macht. Als Elternteil habe ich mal vor Kindern einen Baum gespielt. Und in einem anderen
Stück den siebten Mond. Also alles höchst schwierige Rollen.
Melissa Ich bin praktisch im tjg. aufgewachsen, weil ich da dauernd hingegangen bin.
Kathi Loch Freiwillig?
Leni Wir haben mal mit der Schule eine Mühle besucht und da hat sich jeder eine Vogelmaske
gebastelt. Da habe ich dann einen Star gespielt.
Melissa Ja, freiwillig!
Feli Bei uns im Chor gibt es auch Rollen. Zum Beispiel den Erzähler.
KL Alleine?
Melissa Ja, ganz oft.
Sascha Ich bin seit ungefähr einem halben Jahr im Theaterkurs in unserer Schule. Grade entwickeln wir ein Stück, in dem ich vorne an einer Schreibmaschine sitze und hinter mir werden die
Geschichten gespielt, die ich »schreibe«.
KL Ist das nicht langweilig?
KL Was macht ihr denn in eurer Freizeit, wenn ihr nicht Theater spielt?
Melissa Nein, gar nicht. Ich kenne inzwischen ein paar der Schauspieler von hinter der Bühne.
Und da macht es mir unwahrscheinlich Spaß zu gucken, wie viele verschiedene Gesichter die dann
auf der Bühne haben können. Dadurch kann man auch viel für das eigene Spielen lernen, finde ich.
Wir waren aber auch schon oft mit der ganzen Familie im tjg.. Mit der Theater-AG der Grundschule
hatte ich meinen ersten Auftritt dort, allerdings nur vor den Eltern. Und dann habe ich, als ich die
tjg. tak-ticker-Inszenierung »Bis einer geht« angeguckt habe, eine alte Schulfreundin getroffen.
Sie hat mir erzählt, dass sie sich für das Spielprojekt »Krazy House – Willkommen in der Pubertät!«
anmelden wollte, und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, auch mitzumachen, weil sie sich nicht
alleine traut. Da bin ich halt einfach mitgegangen.
Sascha Mein Theaterkurs ist gar nicht Freizeit, sondern Teil des Unterrichts. In meiner richtigen
Freizeit bin ich gern draußen und klettere auf Bäume.
KL Ihr habt dann ganz viel geprobt und hattet im Januar 2014 Premiere. Wie hat denn deiner
Familie die Inszenierung gefallen?
RS Mein Hobby sind meine Kinder!
Feli Ich bin früher immer zum Reiterhof gegangen, aber jetzt spiele ich eher Fußball in meiner Freizeit.
Leni Mein größtes Talent ist Singen, deswegen gehe ich auch in den Chor. Aber ich singe auch ab
und zu, wenn ich auf dem Weg von der Schule nach Hause bin, damit es nicht so langweilig ist. Ich
hatte auch mal Melodika-Unterricht. Aber damit bin ich durch. Jetzt will ich die Lieder, die ich auf
der Melodika kann, auf dem Klavier lernen.
KL Das ist vermutlich freizeitfüllend?
Feli Gut!
RS Genau.
Sascha Die Inszenierung war manchmal ein bisschen durcheinander, da bin ich nicht ganz mitgekommen. Aber ich fand‘s schön, meine Schwester auf der Bühne zu sehen.
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KL Und Melissa, machst du noch irgendetwas anderes außer Theater?
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Melissa Na ja... Ich übe Trompete und Keyboard und bin bei einem Medienprojekt der TU Dresden, in dem wir gerade einen Film drehen. Dann gehe ich noch ein Mal im Monat zur Freiwilligen
Feuerwehr und manchmal in die Junge Gemeinde. Aber sonst bin ich eigentlich fast immer, wenn
ich Zeit habe, im tjg..
KL Habt ihr auch ein gemeinsames Familien-Hobby?
RS Wir erkunden Spielplätze, zum Beispiel haben wir gerade den Abenteuerspielplatz Johannstadt entdeckt, der ist ganz hervorragend. Aber wir gehen auch gerne paddeln oder schlauchbootfahren auf dem Baggersee. Eigentlich lassen wir uns da fast jedes Wochenende was einfallen.
Eigentlich sind wir mehr »outdoor« als »indoor«, aber wir spielen auch gerne Spiele zusammen.
Feli Monopoly!
Melissa Und wir sitzen ziemlich oft zu dritt oder zu viert vor der X-Box.
Sascha Minecraft!
RS Wir sind also vielbeschäftigt...
KL Wenn ihr euch jetzt mal an euren letzten Theaterbesuch erinnert, welche Szene kommt euch
da spontan in den Sinn?
Sascha Ich war vor ein paar Wochen mit der Schule in »Rico, Oskar und die Tieferschatten« und
muss an Rico denken, wie er dasteht und grinst.
Melissa Ich muss an »Nennt mich nicht Ismael!« denken, an die Szene im Debattierklub, als sich
alle gegenseitig bebeatboxen.
Feli Ich muss an »Krazy House« denken, wie ein Mädchen da plötzlich geschrien hat.
Feli, Rainer, Melissa, Leni und Sascha Stock
RS »Krazy House« war auch mein letzter Theaterbesuch. Erschrocken war ich über die Szene, in
der die Kinder über den Suizid nachgedacht haben. Das hat mich schon tief berührt.
Leni Ich habe vor ein paar Monaten mit meiner Klasse ein Stück gesehen, in dem ein Junge seiner
kleinen Schwester, die gestorben war, Spielzeuge geschnitzt hat.
KL Da warst du wohl in »Wunder einer Winternacht«.
Leni Ja, genau, so hieß das!
KL Habt ihr eine Idee, was das »neue« tjg. für ein Ort sein könnte?
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Melissa Ich hoffe, dass es genauso gemütlich bleibt wie jetzt, auch wenn es bestimmt ein bisschen größer wird. Ich finde, das tjg. ist irgendwie urig. Das gefällt mir und soll so bleiben.
RS Es sollte wirklich nicht allzu perfekt werden. Nicht piekfein-modern sondern so, dass man sich
wohlfühlt, ohne von der Bühne abgelenkt zu sein.
Melissa Und ich hoffe, dass das tjg. seinen ganz bestimmten Spielstil behält: Dass nicht einfach
vom Blatt abgelesen wird, sondern dass es auf der Bühne auch mal durcheinander ist, man aber
trotzdem kapiert, worum es geht.
KL Und wenn ihr euch jetzt noch ein »Special feature« für das neue Theater wünschen könntet,
was wäre das?
Sascha Fanartikel.
Theater und Stadt
ein Gespräch mit Helma Orosz und Felicitas Loewe im Kraftwerk Mitte
Beide kamen sie 2008 ins Amt: Dresdens inzwischen ehemalige Oberbürgermeisterin Helma Orosz und tjg.Intendantin Felicitas Loewe. Sechs Jahre später, im Sommer 2014, ist die bevorstehende Grundsteinlegung für
den Theaterneubau ein guter Anlass, um den Stand des Projektes zu besichtigen, an dessen Realisierung die
Stadt- und die Theaterchefin jeweils einen bedeutenden Anteil haben. Zur Einstimmung auf das gemeinsame
Interview drehen wir eine Runde über das Kraftwerksgelände, auf dem entkernt und gebaggert wird. Inmitten von Schuttbergen und freigelegten Metallträgern ist es noch schwer vorstellbar, wie im 12 Meter hohen
Altbau einmal das gemeinsame Foyer von tjg. und Staatsoperette entstehen soll. Eine ruhige Ecke zum Reden
finden wir im Energiemuseum der Drewag – einem der zukünftigen neuen Nachbarn der beiden Theater.
Kathi Loch Sieht ja aus, als würde hier auf der Baustelle alles laufen. Ist das Projekt damit von
Ihrem Tisch, Frau Oberbürgermeisterin?
KL Schwebt dir was Bestimmtes vor?
Sascha Mützen, Fähnchen, T-Shirts.
Melissa Ich fänd‘s cool, wenn es zu jeder Inszenierung Plakate gäbe.
RS Stimmt, das gibt es viel zu selten.
Leni Ich finde, es sollte Gratis-Tickets geben.
Feli Genau, jeden Freitag!
Sascha Oder zumindest für jeden 30. Besucher. •
Helma Orosz Das Projekt war in den letzten Jahren ein Dauerbrenner. Ich war sehr erleichtert,
als es 2012 endlich die mehrheitliche Entscheidung des Stadtrates gab, und betrachte es für mich
persönlich als großen Erfolg, diese Entscheidung – die ja immer wieder auf der Kippe stand – mit
beeinflusst zu haben. Zu Ende ist es allerdings erst, wenn alles läuft, ohne dass man sich jeden
Monat damit beschäftigen muss, weil etwas nicht läuft. Operette und tjg. haben aufgrund ihrer
Interimssituationen natürlich immer wieder Probleme. Ich weiß – und schätze das auch –, dass
die beiden Einrichtungen und die Mitarbeiter sich da erheblich viel selbst kümmern, aber es gibt
eben auch immer wieder Dinge, die auf meinem Tisch landen. Das müssen wir halt noch eine Weile
aushalten. Und dann kommen natürlich ab und zu Anfragen: Eigentlich bräuchten wir noch ein
bisschen mehr Geld, wir bräuchten noch dies und jenes... Dabei ist es wirklich wichtig, dass wir mit
der veranschlagten Summe auskommen, um die Haushaltssolidität zu erhalten. Außerdem wäre
es grade bei so einem vielbeachteten, großen Vorhaben genial, wenn wir allen Kritikern beweisen
könnten, dass wir nicht nur mit dem Geld, was wir eingeplant haben, auskommen, sondern auch
im Zeitrahmen bleiben.
KL Wie viel Prozent der Intendanten-Arbeitszeit fließt gerade ins Kraftwerk?
Felicitas Loewe Mehr als ein Drittel.
KL Und was empfindest du gerade als die größte »Baustelle« in Bezug auf die Baustelle?
FL In der Konstellation von Stadt, Bauherrn, Bauunternehmen und verschiedenen Nutzern die
Aufmerksamkeit zu haben für die sich im Prozess entwickelnden Probleme. Wir müssen gerade jeden Tag neu darüber nachdenken, ob an alles gedacht ist, und welche Folge die eine Entscheidung
der einen Seite für alle anderen Seiten hat. Es gibt bei diesem riesigen Projekt eben niemanden,
der ganz oben sitzt und alles im Blick hat, sondern es gibt verschiedene Partner mit verschiedenen
Interessen. Wenn der Denkmalschutz zum Beispiel beschließt, diesen Zaun da draußen zu erhalten,
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muss ich überlegen, ob die Zacken in dem Zaun gefährlich sein könnten, wenn vor oder nach den
Vorstellungen Kinder darauf herumklettern. So gibt eins das andere – und das ist für jemanden,
der Theaterwissenschaften studiert hat, eine relativ große Herausforderung.
HO Sie könnten inzwischen bestimmt auch die Geschäftsführung eines Bauunternehmens übernehmen.
FL Also, ich sage gerade immer zu meinen Mitarbeitern: Wenn dann mal jemand privat ein Haus
baut, stehe ich gerne zur Verfügung... Aber im Ernst: Abgesehen von den ganzen Problemen und
ungelösten Fragen, finde ich das alles hochinteressant und bereichernd. Es ist einfach spannend,
diese fremde Welt in unsere Welt zu holen und umgekehrt auch in bestimmten Kreisen Berührungsängste gegenüber unserer Welt abzubauen. Juristen, Bauleuten oder Architekten zu kommunizieren, was wir eigentlich tun und warum das wichtig ist, macht mir viel Spaß.
KL Ein Theaterneubau ist kein alltägliches Vorhaben. Hat die Theaterstadt Dresden noch mehr
Besonderheiten?
FL Wenn ich es am tjg. festmache, dann ist es wirklich besonders, dass jeder das tjg. kennt und
jeder in seiner Biographie mit dem tjg. Berührung hatte. Und selbst wenn man gerade nicht ins
tjg. geht, weiß man über das Haus Bescheid und interessiert sich dafür. Da hat natürlich jetzt der
Neubau noch sein Übriges getan, aber das war auch schon vorher so. Und diese Art der Identifikation – und das beziehe ich nicht nur auf unser Haus, das ist ja auch mit der Operette so, mit dem
Staatsschauspiel, mit der Semperoper, mit der Philharmonie – ist nach meiner Kenntnis etwas
ganz Einmaliges. Das gibt es sonst vielleicht nur noch in einigen kleineren Städten, wo das Kulturangebot einfach so gering ist, dass man sich fokussiert.
KL Erleben Sie, dass die Dresdner Kultur- und speziell die Theaterlandschaft als Standortfaktor
wahrgenommen wird?
HO Ja, zunehmend und im Verbund mit allen Angeboten, die es gibt. Ich meine, man kann gar
nicht differenzieren, kommen die Touristen wegen der Landschaft, kommen die wegen des Barocks, kommen die wegen der Kultur.
KL Es ist also das Paket.
HO Genau. Diese Vielfalt ist das Wunderbare. Wir selber haben uns vielleicht schon daran gewöhnt, aber Außenstehende und Gäste von Dresden sagen mir das immer wieder deutlich.
KL Soviel zum Status quo. Wie wird denn der Umzug der beiden Theater von den Rändern ins
Zentrum Dresden verändern? Gibt es Wünsche? Hoffnungen? Prognosen?
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HO So richtig kann man das heute ja noch nicht festmachen, aber ich glaube, ein baulicher Neuanfang bewirkt immer Veränderungen mit allen Beteiligten, also mit den Theatern, den Mitarbeitern, in dem Fall auch mit der Stadtverwaltung, mit den Entscheidungsträgern, aber natürlich auch
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mit der Stadt an sich. Es ist – für uns zumindest – ein Novum, eine solche kompakte Einrichtung
in das Zentrum der Stadt zu holen. Dadurch wird der Stadtteil angebunden und erheblich aufgewertet. Und ich bin mir sicher, dass der Ort trotz aller Schwierigkeiten bei der Verbindung zwischen
alt und neu – Denkmalschutz, Kosten und so weiter – auch ein architektonisches Highlight wird.
Damit werden wir europaweit punkten.
FL Ich glaube, dass das Projekt schon jetzt etwas mit der Stadt gemacht hat, weil sich da unter
Ihrer Führung, Frau Orosz, eine fraktionsübergreifende Geschlossenheit hergestellt hat – und am
Ende haben sich nicht nur die Politiker, sondern auch die Einwohner und die Presse engagiert. Davon abgesehen wird durch den Umzug das innerstädtische Kulturquartier um zwei Theater erweitert, die eben nicht Semperoper und Staatsschauspiel sind. Das kann nochmal eine schöne Spannung erzeugen, denn damit wird ganz sinnfällig, dass diese Stadt eben nicht nur aus »Hochkultur«
besteht. Das bedeutet natürlich auch Konkurrenz, aber davor scheut sich ja keiner in Dresden.
KL Was werden denn auf der anderen Seite der Umzug und der neue Standort mit dem tjg. machen?
FL Gute Frage. Erstmal freue ich mich darüber, dass wir das fragen können. Wir können uns fragen: Was ist bewahrenswert? Womit kann man abschließen? Was kann man neu beginnen? Ich
denke, dass die Tradition nicht unterbrochen wird – wir gründen ja am neuen Standort kein neues
Theater –, sondern dass das tjg. das tjg. bleibt. Ich freue mich schon darauf, den Standort hier zu
erobern. Mal sehen, wo wir unsere grünen Kisten hinstellen, was wir bemalen und welche anarchischen Aktionen wir auf dem Gelände machen werden. In Cotta waren wir sehr aufs Improvisieren
angewiesen, auf Initiative, aufs Selbermachen. Das ist dem Haus eingeschrieben und das werden
wir in anderer Form auch hier brauchen. Zum Beispiel: Wir haben vorhin im zukünftigen Foyer
gestanden und, ehrlich gesagt, ich finde auch erschreckend, wie groß das ist. Wir müssen uns überlegen, wie wir damit umgehen, wenn 40 Zweijährige dieses Foyer betreten, die weder wissen, wo
sie lang gehen sollen, noch wo der Raum anfängt und aufhört. Oder die Toilettentüren: Da hängt
dann oben auf Erwachsenenaugenhöhe ein »Damen«-Schild«. Ein Dreijähriger kann aber weder
so hoch gucken, noch kann er lesen. Was tun wir? Da beginnt unsere Kreativität, da müssen wir uns
was ausdenken und neue Wege beschreiten. Im Hinblick auf die Kunst müssen wir wahrscheinlich
nicht so stark umdenken, auch wenn der Ort schon das ein oder andere interessante Thema oder
die interessante Farbe in den Spielplan bringen wird.
HO Und dann gibt es da natürlich noch die Zwillingspartnerschaft mit der Staatsoperette. Ich
glaube, wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten staunen, welche Vorteile das bringt.
Mir gefällt so gut, dass man dadurch junges und älteres Klientel zusammenbringt. Da kann sich
noch vieles anbahnen.
KL Zeit für die zusammenfassenden Schlussplädoyers: Was glauben Sie, was das »neue« tjg. für
ein Ort sein wird?
HO Ich bin mir sicher, dass es zum Einen eine hochmoderne Kinder- und Jugendeinrichtung wird,
aber mit dem ganz besonderen Charme dieses Ortes und der Kooperation mit der Operette. Und
zum Anderen bietet es für alle beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und auch für die
Zuschauer – die Möglichkeit eines Niveausprungs sondergleichen.
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FL Das unterschreibe ich: Ein zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater im umfassendsten Sinne!
KL Obwohl ich ja weiß, dass wir mit Zeit und Geld auf jeden Fall im vorgegebenen Rahmen bleiben müssen, trotzdem noch die traditionelle letzte Frage: Wenn Sie von einem »Special feature«
träumen dürften – von der Bürgermeisterloge oder dem 200 Quadratmeter großen Intendantenbüro –, was müssten wir dann noch auf die Wunschliste schreiben?
HO Mit zusätzlichen Wünschen werde ich mich vorbildlich zurückhalten – das würde ja sonst alles
in den Schatten stellen, was ich hier vorhin gesagt habe. Ich würde lieber an Sie die Frage geben, ob
Ihnen nicht noch etwas einfällt, wie man zusätzlich finanzielle Ressourcen für das tjg. akquirieren
könnte. Dass man bei der Operette für die Stühle spenden kann, finde ich jedenfalls eine gute Idee.
FL Im Moment ist ein öffentlicher Spielplatz außerhalb des Kraftwerk-Geländes geplant. Wenn
der tatsächlich gebaut wird, wünsche ich mir für die Kinder einen Transfer vom Theater dorthin.
Jeanette Maatz
ist Lehrerin an der freien Laborschule Dresden und
Mitglied in der Arbeitsgruppe »Darstellendes Spiel« im
Landesverband Amateurtheater Sachsen e.V..
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Ich denke an wunderbare Aufführungen für Kinder, mit viel Gefühl
und auch Humor. »Max und Milli« war wohl mein erstes Stück.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Kindern und Jugendlichen in darstellenden Bildern die Welt
und das Leben aufzuzeigen und zu erklären. Sie dabei zu begleiten und beim Reflektieren eigener Bilder da zu sein und
es mit zu erleben.
Holger Schindler
KL Eine Gondelbahn?
FL Vielleicht Bobbycars oder irgendsowas.
HO Aber bitte nicht so kleine Bobbycars wie im Kindergarten. Lieber eine Eisenbahn auf Gummirädern! •
ist gymnasial ausgebildeter Oberschullehrer und arbeitet
an einer Förderschule in Pirna.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
tjg. - das macht immer den Kopf frei und lässt neu denken.
Also das Programm sichten, Begleitung suchen, hin. Immer
den Mut, alt und klassisch mit neu und unkonventionell zu
mixen. Schauspieler werden als Typen belassen.
2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Kulturelle Bildung ist für mich ein gesellschaftlicher Wert.
Sie stellt quasi ein Grundbedürfnis dar und wenn sie zu kurz
kommt, leide ich darunter. Sie ist so vielfältig wie die Personen, die ihre Ideen umsetzen wollen; also offen bleiben, Befremden durch-denken statt gleich loszuplatzen.
Helma Orosz, Felicitas Loewe
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Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Ich habe mit den engagierten Theaterpädagogen viele Jahre
Theaterfestivals mitgestaltet und interessante Workshops
erlebt, am Hause viele Theaterstücke kennengelernt, mit
Kindern an den Themen weitergearbeitet und stets Hilfe und
Tipps erhalten bei der eigenen Arbeit.
3. 4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Ein moderner innovativer zentralgelegener Spielort mit vielen
interessanten Aufführungen und Projekten.
3. Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Freude an dem Metier Schauspiel zu haben, Mut zur Selbstdarstellung in Schule zu leben und die Schüler in ihrer Individualität zu akzeptieren und zu fördern/fordern.
4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Ein Reibungsort wird entstehen, mit gezielten Provokationen.
Die Mitarbeiter werden dies als Ergänzung durchsetzen, da sie
auch mehr »Mainstream« im Zentrum spielen werden müssen, »um ihren Laden vollzubekommen«. Aber vielleicht geht
dieser Spagat ja sogar auf?!
Ria Muschol
ist Lehrerin für Mathematik und Chemie und arbeitet seit
30 Jahren an der 36. Oberschule in Dresden-Cotta.
Was haben Sie am oder im tjg. gelernt?
Jugendliche zu verstehen, ihre Lebenswelt zu erkennen und
mit ihnen darüber zu reden.
1. Was fällt Ihnen zuerst ein, wenn Sie an das tjg. denken?
Kinder- und Jugendtheater, tolle Inszenierungen mit Punktlandungen in den Herzen und Köpfen der jungen Generation.
4. Was wird das tjg. im Kraftwerk Mitte für ein Ort sein?
Ich hoffe, dass es ein Ort voller Theater sein wird und freue
mich auf den neuen Spielort.
3. 2. Was verstehen Sie unter Kultureller Bildung?
Kulturelle Bildung ist Bildung für die Sinne, ist Nachdenken
über Menschen und ihre Lebensumstände, ist sich einbringen
in die Gesellschaft, ist unverzichtbar.
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Susan Weilandt Schauspielerin
Sara Klapp Schauspielerin
Neumarkt, Innere Altstadt
ANGEBOTE FÜR JUGENDLICHE
UND ERWACHSENE
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PREMIERE JUGENDTHEATER
Thomas Brussig
Am kürzeren Ende
der Sonnenallee
in einer Fassung von Ulrich Radoy
Berlin, Ost-Berlin. Gleich neben der Mauer, am kürzeren Ende
der Sonnenallee, wohnt Michael Kuppisch, alle nennen ihn
Micha. Micha ist ein normaler Jugendlicher, hört gern Musik,
hängt mit seiner Clique ab und schaut den Mädchen nach.
Wie alle Jugendlichen ist er unsterblich verliebt, leider ist das
schönste Mädchen der Welt – Miriam – vergeben. So schnell
gibt Micha nicht auf, irgendwie muss er in ihre Nähe kommen.
Im Schatten der Mauer haben sich die Bewohner der Sonnenallee eingerichtet, die Mauer ist Teil ihres Lebens. Während die
Erwachsenen sich einfügen und sich der Realität mit ständigen Kontrollen durch den Abschnittsbevollmächtigten, kleinen Schmuggeleien von West-Kaffee und Kommentaren von
der westdeutschen Aussichtsplattform untergeordnet haben,
versuchen Micha und seine Freunde Mario, Wuschel und Brille
einen ganz eigenen Weg zu finden, die DDR zu ändern.
Ohne einen Anflug von Ostalgie schildert Thomas Brussig in
seinem 1999 erschienenen Buch den Alltag in der DDR. Weit
mehr ist das Buch jedoch eine Geschichte von jungen Menschen, die ihre Gegenwart und Zukunft in die Hand nehmen.
Regisseurin Mareike Mikat, die nach Inszenierungen an Theatern in Leipzig, Berlin, Stuttgart, Braunschweig und München
erstmals in Dresden arbeitet, folgt diesem Schlüsselgedanken
des Romans. Als Crossover-Produktion zwischen Schauspiel
und Puppentheater erzählt sie von einer DDR, die keineswegs
nur grau, sondern äußerst kreativ war.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M SA 03.10.2015
tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 14 M Regie Mareike Mikat M Bühne, Kostüme und Puppen Katharina Lorenz M Musik Thomas Friese
Charlotte Mednansky Schauspielerin
Ulrich Wenzke Schauspieler
Trabant Cabriolet, Prohlis
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SCHWERPUNKT
Puppentheater Ü16
Das »Staatliche Puppentheater Dresden« wurde 1952 gegründet und bot zu DDR-Zeiten ein Programm für Kinder
und Erwachsene. Als es 1997 als Sparte ins tjg. eingegliedert wurde, verlagerte sich der Repertoireschwerpunkt auf
Inszenierungen für Kinder und Jugendliche, gezielt für ein erwachsenes Publikum wurde nur noch selten produziert.
Höchste Zeit also, das Puppentheater als Ü16-Genre wiederzuentdecken! Warum sollen sich schließlich nur Kinder
von der Vielfalt der Mittel, die vom täuschend echten Miniaturmenschen bis hin zum belebten Alltagsgegenstand
reicht, begeistern lassen? Puppentheater ist eine (meist) kleine Form, um die großen Stoffe der Weltliteratur neu zu
erzählen. Es ist eine Spielwiese, um die Basis des menschlichen Daseins – den Körper – auf unterhaltsame Weise zu
befragen. Und es ist unter Erwachsenen in Dresden ein Geheimtipp – noch!
Roscha A. Säidow
Kasper Ex Machina (AT)
ein Abend mit Puppen und Live-Musik
Unter der Regie von Roscha A. Säidow (zuletzt am tjg. mit »mensch maschine«) stürzt sich das gesamte Ensemble des tjg. puppentheater in einen
Abend für Erwachsene, der sich erst während der Proben komplett entwickeln
und entfalten wird. Was wir vorab schon sagen können: Puppen aus dem
Fundus erhalten die einmalige Chance auf ein glamouröses Comeback und
streiten um ihren Platz auf dem Siegertreppchen der schrägsten Figuren. Musikalisch untermalt von einem Streifzug durch die Pop-Dekaden, verschreibt
sich »Kasper Ex Machina« den Ur-Fragen des Theaters: »Sein oder Nichtsein?«
versus »Seid ihr alle da?«.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen
Kontakt: [email protected]
PREMIERE M FR 12.02.2016
tjg. puppentheater / Rundkino M ab 16 M Regie Roscha A. Säidow
Christoph Levermann Puppenspieler
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Hafen, Friedrichstadt
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SCHWERPUNKT PUPPENTHEATER Ü16
SCHWERPUNKT PUPPENTHEATER Ü16
Die Geschichte von
Doktor Faust
Doktor Faust kann die Grenzen des Machbaren nicht akzeptieren. Reich möchte er werden, mächtig und berühmt. Aber
natürlich hat alles seinen Preis und die dunklen Mächte, mit
denen er sich einlässt, verhandeln hart… Nun treibt Faust die
nächsten 24 Jahre die Angst, über den Tisch gezogen worden
zu sein.
Eine Koproduktion mit dem Schauspiel Frankfurt.
nach Christopher Marlowe M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 12
Spieldauer 1:45 h M Regie Moritz Sostmann Bühne und Kostüme Christian Beck Puppen Hagen Tilp Musik Philipp Plessmann Es spielen Patrick
Borck, Marc Simon Delfs, Anna Charlotte Menzel, Manuel de la Peza und Uwe
Steinbach.
»Eine turbulente Modernisierung des Dramas, die mit hervorrage dem Figurenspiel, überbordendem Humor und Elementen
der Commedia dell’arte erzählt wird. […] So zeigt sich diese
Inszenierung als eine Art spätmodernes Volkstheater, das die
Konkurrenz zu den der TJG-Spielstätte ›Rundkino‹ unmittelbar
benachbarten Blockbustern nicht fürchten muss.«
DOUBLE – MAGAZIN FÜR PUPPEN-, FIGUREN- UND OBJEKTTHEATER
Der Process
mensch maschine
Josef K. wird verhaftet und ist sich doch keiner Schuld bewusst.
Fieberhaft versucht er herauszufinden, welche Instanz gegen
ihn vorgeht – und vor allem: warum? Josef K. rätselt: Wie lässt
sich der Prozessverlauf günstig beeinflussen? Wer kann ihm
helfen? Welche Verbindungen könnten nützlich sein? Kafkas
Fragment gebliebener Roman konfrontiert seinen Protagonisten mit einer Institution, die sich dem direkten Zugriff konsequent entzieht und dadurch undurchschaubar bleibt. Ania
Michaelis‘ Inszenierung übersetzt die Ohnmacht des Josef K. in
ein Spannungsgefüge aus Masken- und Puppenspiel.
Der Proband ahnt nicht, dass man ihn entführt und in den OPRaum eines Biotech-Startups verfrachtet hat. Dass dort sein
Hirn vom Rest des Körpers getrennt und mit einem Computer
verkabelt wurde. Nun arbeitet ein Spezialistenteam aus Ärzten und Programmierern daran, ihm eine perfekte Wirklichkeit
vorzugaukeln – immer unter Beobachtung möglicher Investoren, die hier ein lukratives Geschäftsmodell wittern. Doch
die hochkomplizierte Technologie ist noch in der Erprobungsphase. Und statt die Freuden der biologischen Unsterblichkeit
zu genießen, glaubt sich der Proband bald in einem Alptraum
gefangen. Eine Science-Fiction-Groteske mit Gehirn im Tank
und Fehlern in der Matrix.
In Zusammenarbeit mit dem Studiengang Maskenbild der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
von Franz Kafka in einer Fassung von Ania Michaelis M tjg. puppentheater /
Rundkino M ab 16 M Spieldauer 1:25 h M Regie Ania Michaelis Bühne und
Kostüme Ulrike Kunze Puppe Louise Nowitzki Musik Bernd Sikora Es spielen
Patrick Borck, Christoph Levermann, Anna Charlotte Menzel, Manuel de la Peza,
Uwe Steinbach und Annemie Twardwa.
»Das überaus konzentriert agierende Ensemble schafft immer
wieder skurrile Bilder und kräftige Umschwünge zwischen Komik und Grauen.« SÄCHSISCHE ZEITUNG
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SPIELZEIT 2015 / 2016
von Konstantin Küspert M tjg. puppentheater / Studiobühne M ab 16
Spieldauer 1:00 h M Regie Roscha A. Säidow Bühne, Kostüme und Objekte Jana Barthel Musik und Sounddesign Bernhard Range Es spielen
Patrick Borck, Manuel de la Peza, Julian Trostorf, Annemie Twardawa und Ulrich
Wenzke.
»Highlights: ein schnauzbärtiger Barkeeper, eine komplette
Dresdner Straßenbahn und natürlich die Freundin, der kollegiale One-Night-Stand von gestern Abend. Das ist sehr witzig,
gerade weil die Zauberei mit all dem zweidimensionalen Spielzeug so prima durchschaubar ist. Und weil das Ensemble […]
so animiert umgeht mit der schrägen Phantasie.« NACHTKRITIK.DE
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SCHWERPUNKT
PLATFORM shift+
Wie kann Theater digitale Technologien nutzen? Wie können sich reale und virtuelle Kunst-Welten verzahnen? Welche Themen des digitalen Zeitalters sollten auf der Bühne verhandelt werden? Und wo ist es für das Live-Medium
Theater sinnvoll, sich klar gegen digitale Medien abzugrenzen? Um diesen Fragen nachzugehen, ist das tjg. theater
junge generation seit 2014 deutscher Partner von PLATFORM shift+, einem Großprojekt der Europäischen Union im
Rahmen des Förderprogramms »Creative Europe«. In diesem künstlerischen Netzwerk stellen sich zehn Partnertheater aus neun Ländern (Deutschland, Estland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Norwegen, Portugal, Ungarn und
Tschechien), die jeweils zu den national führenden Jugendtheatern gehören, sowie die University of Agder in Kristiansand (Norwegen) der Herausforderung, Theater für junge Menschen im digitalen Zeitalter zu machen. Im intensiven
Austausch entstehen über vier Jahre ca. 40 Theaterproduktionen, in mehr als 50 Aktivitäten werden sich TheatermacherInnen direkt in einen künstlerischen Dialog mit Jugendlichen begeben, die sich als »digital natives« ganz selbstverständlich zwischen digitalen und analogen Welten hin- und herbewegen. Als Referenzproduktion für PLATFORM
shift+ entstand bereits in der Spielzeit 2014/2015 am tjg. die Inszenierung »Erstkontakt«, in der Jugendliche der tjg.
theaterakademie gemeinsam mit Profis des tjg. schauspiel agierten und das Publikum einluden, das Geschehen per
Smartphone in einem Live-Chat zu kommentieren. Das inhaltliche Gegenstück zu dieser Multimedia-Performance
wird in der Spielzeit 2015/2016 ein Projekt von Susanne Zaun bilden, das sich mit dem Schlussmachen im digitalen
Zeitalter auseinandersetzt.
Im Sommer 2017 werden auf einem Festival am tjg. theater junge generation die bis dahin entstandenen binationalen Koproduktionen des Netzwerks zu sehen sein.
PLATFORM ät schule
Uwe Steinbach Puppenspieler
Marc Simon Delfs Schauspieler
Die Arbeit im Netzwerk PLATFORM shift+ beinhaltet auch ein umfassendes theaterpädagogisches Programm. Gemeinsam
mit den »PLATFORM shift+«-Schulen Gymnasium Bühlau, Marie-Curie-Gymnasium und Gymnasium Bürgerwiese loten wir
in einer dreijährigen Partnerschaft aus, was Theater im digitalen Zeitalter konkret sein könnte. Zum Auftakt des Projektes bringen Jugendliche ihre fachliche Expertise und ihr Erfahrungswissen zum Thema digitales Schlussmachen ein: Wie werden heute
Beziehungen im Netz beendet? Und ist das gut so? Wir entwickeln Texte, recherchieren und sammeln Beispiele, Bilder und
Videos. Die Ergebnisse fließen in die Stückentwicklung von Susanne Zaun ein. Parallel dazu ist eine videobasierte dreijährige
Zukunftsforschung mit den Partnerschulen geplant. In einer Langzeitstudie führen wir Interviews mit den SchülerInnen durch
und finden heraus, welche Fragen die Jugendlichen an das eigene zukünftige Ich haben.
Barockviertel, Innere Neustadt
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SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
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SCHWERPUNKT PLATFORM SHIFT+
Susanne Zaun
Ein Projekt über das
Schlussmachen im
digitalen Zeitalter (AT)
Schlussmachen tut weh. Sowohl dem, mit dem Schluss gemacht wird,
wie auch dem Schlussmacher selbst. Doch im Zeitalter der digitalen
Medien und sozialen Netzwerke hat das Schlussmachen eine völlig
neue Dimension erreicht: Galt bis vor einigen Jahren derjenige, der sich
per SMS aus einer Beziehung verabschiedete, noch als unsensibler Rüpel, so gibt die Deutsche Kniggegesellschaft heute grünes Licht für das
Schlussmachen über soziale Netzwerke – vorausgesetzt, man trifft den
richtigen Ton! Zu bedenken ist auch, dass es mit einem schnell getippten
»Es ist vorbei.« eben meistens noch lange nicht vorbei ist. In der Schule
kann man sich vielleicht geradeso aus dem Weg gehen; im Netz wird es
schon schwieriger, sich aus den Augen zu verlieren. Wie schnell darf man
also den Beziehungsstatus ändern, ohne den Ex-Partner vor den Kopf zu
stoßen? Gilt »Lass‘ uns Freunde bleiben!« auch für Facebook? Wie bringt
man den Ex dazu, die gemeinsamen Pärchen-Fotos aus der Timeline zu
löschen? Regisseurin Susanne Zaun durchsucht das Netz nach den Spuren beendeter Lieben und verknüpft ihre Fundstücke mit Bausteinen aus
dem internationalen Netzwerk PLATFORM shift+.
Diese mobile Produktion wird in Schulen gezeigt.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen,
Begleitmaterial, Projekttage M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M DO 02.06.2016
tjg. schauspiel / mobil M ab 14 M Regie Susanne Zaun
Annemie Twardawa Puppenspielerin
Alaunpark, Äußere Neustadt
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SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
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SCHWERPUNKT
Jugendliche spielen für Jugendliche
»wir sind spieler« – so lautet einer der Slogans des tjg. theater junge generation. Spieler sein, das meint Herzblut
haben. Das meint, an das Theater als einen Ort für Geschichten, Diversität, Konflikte, Magie und Leidenschaft zu glauben. In der tjg. theaterakademie – der neben tjg. schauspiel und tjg. puppentheater dritten Sparte des tjg. – sind Kinder
und Jugendliche selbst die Spieler. Sie spielen mit genau dem gleichen Herzblut wie ihre professionellen KollegInnen.
Dabei erleben sie Theater von innen heraus und gestalten es mit – durch ihre ganz spezifischen Fähigkeiten und
eigene Schwerpunktsetzungen. In den Inszenierungen der tjg. theaterakademie spielen Jugendliche für Jugendliche
und fügen damit dem Spielplan des tjg. eine wichtige Farbe hinzu: Durch die altersmäßige Nähe von SpielerInnen
und Publikum eröffnet sich ein Spannungsfeld von Identifikation und Irritation, Vertrautheit und Befremdung. Die
Bandbreite der Themen ist dabei ebenso vielfältig wie die der ästhetischen Mittel: In der Inszenierung »Freier Fall«
entwickelten Jugendliche mit Elementen von Luft- und Bodenakrobatik Bilder zum Thema Angst. In »Krazy House –
Willkommen in der Pubertät!« berichteten sie – und ihre Eltern – in Interviews über die Widersprüche ihrer aktuellen
Lebensphase. In »Selbstbaukasten« fanden sie Bewegungsminiaturen für intimste Körpersehnsüchte und -konflikte.
Alle diese Inszenierungen vereint, dass sie ihr Publikum dazu herausfordern, ihr Bild davon, was Theater ist und kann,
infrage zu stellen. Sie laden dazu ein, eigene Assoziationen zu bilden und individuelle Lesarten von Theater zu entwickeln. Sie verlangen nach Neugier und Offenheit – und machen Mut, den Spieler in sich selbst zu entdecken.
SCHWERPUNKT JUGENDLICHE SPIELEN FÜR JUGENDLICHE
Lücken verrücken
Eines Morgens sitzt man da – und sie ist weg: die Tasse mit dem Namen, die grüngestreifte Socke, die Fotografie von der besten
Freundin, die Erinnerung an den gemeinsamen Sommer mit Opa, die Armbanduhr aus Neapel, die Melodie eines Lieblingsliedes. Sie hat sich einfach in Luft aufgelöst und jetzt sitzt man am Tisch und spürt ihr Verschwundensein. Was bleibt, wenn etwas
geht? In der ersten Zusammenarbeit zwischen tjg. theaterakademie und tjg. puppentheater befragen Jugendliche die Dinge
um sich herum danach, wohin sie gehen werden, wenn sie verschwinden, und was sie mit sich nehmen. Objekte, Geschichten
und Erinnerungen werden in dieser Inszenierung lebendig, werden Spuren hinterlassen und ver s c h w i n d e n
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
PREMIERE M FR 18.03.2016
tjg. theaterakademie / Theater auf der Treppe M ab 12 M Regie Anke Engler
Licht aus
In der Luft liegt noch ein Hauch von Spannung, ein Schatten tanzt zwischen den Stuhlreihen, ein letztes Flackern und dann: geht
das Licht aus. Ein Theater zieht um und lässt ein Gebäude voller Geschichte(n) zurück. Jugendliche der tjg. theaterakademie
schleichen sich ein letztes Mal auf die Große Bühne, lauschen dem Flüstern der Dielen, dem Knarzen der Seilzüge, packen Kisten
und tanzen Spuren in den Staub der Vergangenheit.
Theaterpädagogische Angebote: Probenbesuche, Premierenklassen M Kontakt: [email protected]
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tjg. tak-ticker
PREMIERE M DO 28.04.2016
tjg. tak-ticker lassen Konfetti regnen, Flaschen tanzen, Geschichten wahr und Facebook analog werden. Die tjg. tak-ticker sind
seit 2011 eine besondere »Produktionslinie« des Theaters von Jugendlichen für Jugendliche: eine Reihe, in der Jugendliche ihre
eigenen Konzepte auf die Bühne bringen können. Begleitet werden sie dabei vom tjg. durch einen Coach und einen Dramaturgen.
Bisher sind zwölf Inszenierungen an den Start gegangen – nicht alle haben es zur Premierenreife gebracht. Das ist wichtig zu
erwähnen, denn die Möglichkeit des Scheiterns ist in diesem Format ausdrücklich vorgesehen. Die Jugendlichen sollen unter
professionellen Bedingungen arbeiten können, ohne sich jedoch dem Druck professioneller Produktionen aussetzen zu müssen.
So bleibt Raum für inhaltliche und formale Experimente – und die waren bislang so vielfältig wie die Interessen der einzelnen
Ensembles. Während bei tjg. tak-ticker Nummer 10 »Echte Männer« Geschlechterrollenklischees auf der Bühne vertanzt wurden,
ließ tjg. tak-ticker Nummer 5 »Draußen ist das Paradies« Regenschirme zu Michael Ende fliegen und tjg. tak-ticker Nummer 4
»Bis einer geht« fragte nach dem Verbleib von Scheidungskindern. In der Spielzeit 2015/2016 freuen wir uns auf auf die tjg. takticker Nummer 13 und 14 – die Bewerbungsphase läuft! (Mehr Infos zur Bewerbung auf Seite 106.)
tjg. theaterakademie / Große Bühne M ab 14 M Regie Karen Becker
SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
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REPERTOIRE JUGENDTHEATER
REPERTOIRE JUGENDTHEATER
ab 12
ab 12 / 14
I will be famous (UA)
Damals, Ende der Neunziger: Fünf Jungs sind eine Band. Vier
von ihnen machen Karriere – Tourneen, Partys und weibliche
Fans inklusive. Doch hinter den glitzernden Kulissen wird der
Spagat zwischen Schein und Sein zur Zerreißprobe. Am Ende
ist einer von ihnen tot. Aber das hat noch keine Band an der
Reunion gehindert. Ein Abend mit viel Musik über Aufstieg
und Fall einer fiktiven Boygroup, deren Mitglieder immer wieder entscheiden müssen, wie weit sie für ihren Traum zu gehen
bereit sind.
Theaterkonzert von Dominik Günther und Testsieger M tjg. schauspiel /
Große Bühne M ab 12 M Spieldauer 2:20 h M Regie Dominik Günther Bühne Heike Vollmer Kostüme Julia Schweizer und Heike Vollmer Musik Testsieger
Es spielen Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Marja Hofmann, Iris Pickhard, Gregor
Wolf und N.N.. Es musizieren Jan S. Beyer und Jörg Wockenfuß.
»Eine fulminante Show aus Kostümen und Coversongs, die trotz
oder gerade wegen ihrer Verortung in den 90ern zum Mitsingen
und Mitgrooven animieren.« DRESDNER KULTURMAGAZIN
Cloud Pictures
Theo und Beeny sind beste Freunde. Solange sie denken können, machen sie alles zusammen. Gemeinsam können sie sogar die Wolken lesen und dabei in eine Welt voller Abenteuer
tauchen. Doch dann zieht Beeny in ein anderes Land. Als er
nach einiger Zeit zurückkommt, ist das, was früher einfach war,
plötzlich ganz kompliziert. Nicht einmal in ihrer Wolkenwelt
finden sie noch zusammen. Erst als Theo und Beeny akzeptieren, dass Dinge sich ändern, bekommt ihre Freunschaft eine
neue Chance.
In englischer Sprache.
von Mike Kenny M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 12 M Spieldauer
0:55 h M Regie Nils Zapfe Bühne und Kostüme Ramona Rauchbach Puppen
Annemie Twardawa Es spielen Manuel de la Peza und Annemie Twardawa.
Death is certain
Werwolf (UA)
Den armen Holzschuhmacher Thibaut schmerzt die Ungerechtigkeit der sozialen Unterschiede. Da bietet ihm der Teufel einen
Pakt an: Er darf seinen Mitmenschen Böses wünschen. Von nun
an entfernt sich Thibaut durch seine Zauberkraft aus der Gesellschaft. Doch je mehr ihn die Menschen verachten, umso mehr
verehren ihn die Wölfe.
von Jo Fabian nach Motiven von Alexandre Dumas M tjg. schauspiel / Große
Bühne M ab 12 M Spieldauer 2:00 h M Regie, Bühne, Kostüme, Video
und Sound Jo Fabian Rhythmusarrangements Bernd Sikora Es spielen
Erik Brünner, Roland Florstedt, Sara Klapp, Babette Kuschel, Julian Trostorf, Ulrich
Wenzke, Gregor Wolf und N. N.. Es musizieren (in alternierenden Besetzungen)
Tobias Fuchs, Axel Schüler und Bernd Sikora.
»Thibauts Transformation vom entrechteten Elendigen zum
selbstgerechten Scheusal ist durchweg spannungsgeladen.
[...] Ein Abend mit gewaltigen Bildern, die sich als Mosaik aus
Sprech- und Bewegungstheater, Live-Percussion, Musikeinspielern und Videoanimation zusammensetzen.« NACHTKRITIK.DE
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Kirschen haben eine zarte Haut, Fleisch und in ihrer Mitte
eine Art Knochen. Ihr Saft ist rot wie Blut. Und wenn man sie
behandelt, wie Menschen manchmal Menschen behandeln,
so werden sie selber zu Menschen – oder zumindest zu animierten Objekten, die zur Identifikation einladen. In diesem
Performance-Klassiker aus dem Jahr 2002, der nach dem
großen Erfolg beim Festival »Demokratie im Dialog« nun dauerhaft in das Repertoire des tjg. aufgenommen wurde, werden
Süßkirschen zu Protagonisten erhoben. Die Früchte werden
zwar noch entstielt, aber nicht mehr gewaschen und entkernt.
Stattdessen werden sie mit handwerklicher Sorgfalt getötet.
Die BetrachterInnen werden an literarische und filmische Tode
erinnert, aber auch an die Realität von Hinrichtungen, wie sie
tatsächlich geschehen: Assoziationen aus dem Fundus individueller und kollektiver Erfahrungen angesichts süßen Sterbens
am Küchentisch.
Diese mobile Produktion wird in Schulen gezeigt.
von Eva Meyer-Keller M tjg. schauspiel / mobil M ab 14 M Konzept Eva
Meyer-Keller Es spielt Judith Nebel.
»Die Inszenierung ›Death is certain‹ erweist sich als aufregend
in den Assoziationen, die sie hervorruft, und den kontextuellen
Verschiebungen, die sie initiiert: Von der seelenlosen Frucht zur
allzu menschlichen Seele, die gequält und getötet wird, sind es
nur wenige Schritte, die uns Eva Meyer-Keller erbarmungslos
zurücklegen lässt.« LE MONDE
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REPERTOIRE JUGENDTHEATER
REPERTOIRE JUGENDTHEATER
ab 14
ab 14 / 16
Cherryman jagt Mr. White (UA)
Rick, 18 und arbeitslos, ist das Lieblingsopfer einer Clique von
Neonazis. Für seine Ängste und Aggressionen hat er ein Ventil
gefunden: Er zeichnet Comics, deren Held »Cherryman« sich
blutig an seinen Feinden rächt. Ansonsten träumt Rick von einer Lehrstelle. Die bietet ihm ausgerechnet Pascal, ein smarter
Typ vom rechten »Heimatschutz«, an. Rick lässt sich auf einen
– vermeintlich harmlosen – Deal ein und gerät in tödliche
Verstrickungen.
von Jakob Arjouni in einer Fassung von Ania Michaelis M tjg. schauspiel /
Studiobühne M ab 14 M Spieldauer 1:25 h M Regie Ania Michaelis Bühne
und Kostüme Martina Schulle und Katja Renau Video Conny Klar Musik Karsten Gundermann Es spielen Erik Brünner, Roland Florstedt, Bettina Sörgel, Julian
Trostorf, Gregor Wolf und N. N..
Nach Guernica (UA)
1937 in der Luft über der baskischen Stadt Guernica: Jemand
drückt einen Knopf und unten hört die Welt auf zu existieren.
Die Folgen dieser banalen Geste reichen bis in die Gegenwart.
Sie reichen von einem deutschen Piloten, der seine Arbeit tadellos ausführt, über ein spanisches Mädchen, das seine Mutter
sterben sieht, über einen Maler voller Wut und Schmerz bis hin
zu einem jungen Mann unserer Zeit. Auf den Spuren der Verstorbenen nähert er sich einem Kapitel europäischer (Kunst-)
Geschichte und den Geheimnissen seiner eigenen Familie.
»Die an sich schon bemerkenswerte Romanvorlage von 2011
hat das Dresdner tjg in klarer und geradezu unerbittlich stringenter Weise auf die Studiobühne gebracht.« THEATER DER ZEIT
Die Leiden des jungen
Werther
Der berühmteste Selbstmord der deutschen Literatur – aber
wie kam es eigentlich dazu? War der junge Mann, der sich
die Kugel in den Kopf schoss, Täter oder Opfer? Ist er an der
Gesellschaft gescheitert oder an sich selbst? Fünf Schauspieler
spiegeln die Widersprüchlichkeit Werthers zwischen Hingabe
und Aufgabe. Mit Live-Musik von »Testsieger«!
von Johann Wolfgang Goethe M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab 14
Spieldauer 1:50 h M Regie Dominik Günther Bühne und Kostüme Heike
Vollmer Musik Testsieger Es spielen Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Gregor
Wolf und N. N.. Es musizieren Testsieger.
»Fünf Seelen wohnen, wow in seiner Brust!« SAX
Doing it
Das Erste Mal?! Dino will es unbedingt tun, aber seine Liebste
wartet auf das tiefe Gefühl und den absolut richtigen Moment.
Jonathan schämt sich dafür, dass er auf ein »fettes« Mädchen
steht. Und Ben hat mit seiner Lehrerin eine heimliche Affäre,
die langsam außer Kontrolle gerät. Vier PuppenspielerInnen
und sechs Puppen bringen den Kosmos der ersten sexuellen
Kontakte auf die Bühne.
die Stadt, das Ereignis, das Bild M von Mariano Llorente M aus dem
Spanischen von Dorothea Köhler M tjg. schauspiel / Studiobühne M ab 14
Spieldauer 1:40 h M Regie Marcelo Diaz Bühne und Kostüme Anja Furthmann Musik Bernd Sikora Es spielen Babette Kuschel, Charlotte Mednansky,
Julian Trostorf und Ulrich Wenzke.
von Melvin Burgess in der Bearbeitung von Nicola Bongard M aus dem
Englischen von Andreas Steinhöfel M tjg. puppentheater / Rundkino M ab 14�
Spieldauer 1:05 h M Regie Ivana Sajević Bühne, Kostüme und Puppen
Rita Hausmann Video Franz Ehrenberg Es spielen Patrick Borck, Anna Charlotte
Menzel, Manuel de la Peza und Annemie Twardawa.
»Geschickt baut Autor Llorente die Spannung über die vielen
offenen Fragen auf, fordert freilich den Zuschauern einiges an
Kombinationsvermögen ab.« DRESDNER NEUSTE NACHRICHTEN
»Zwischen Onanie und erster Liebe, Kastrationsangst und verkrampften Handgelenken beim Fummeln wird mit Unsicherheiten im Körpergefühl und Fragen der Freundschaft das ganze
Pubertätspaket geschnürt. Die Jugendlichen werden direkt angesprochen, wunderbar auf ihre Reaktionen hingespielt.« FIDENA.DE
Caspar David Friedrich. in
betrachtung des mondes (UA)
Das Atelier. Der Blick aus dem Fenster. Das Bild entsteht: Nebel,
Bäume, Felsen. Figuren wenden uns den Rücken zu und blicken
in die nächtliche Ferne. Der von 1798 bis 1840 in Dresden lebende Maler Caspar David Friedrich konstruierte aus einzelnen
Naturelementen seine Bildlandschaften. Jo Fabian zerlegt und
komponiert in seiner Inszenierung dessen Gemälde neu. Er untersucht mit seinem Team von acht DarstellerInnen die romantische Weltsicht und lädt über die individuelle Betrachtung und
Wahrnehmung eines theatralen Bildes dazu ein, die eigene
innere Seelenlandschaft zu ergründen.
Theaterinstallation von Jo Fabian M tjg. schauspiel / Große Bühne M ab
16 M Spieldauer 1:00 h M Regie, Bühne, Video, Choreographie und
Sound Jo Fabian Kostüme Pascale Arndtz Es spielen Erik Brünner, Sara Klapp,
Iris Pickhard, Susan Weilandt, Gregor Wolf und N. N..
»Geradezu magische Wirkung entfaltet Fabians Auseinandersetzung mit Caspar David Friedrich, Teil einer Reihe, die Brücken
zwischen bildender Kunst und Bühne schlägt.« THEATER DER ZEIT
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Patrick Borck Puppenspieler
Erik Brünner Schauspieler
DVB-Betriebshof, Gorbitz
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SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
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Das ist die tjg. theaterakademie
In der tjg. theaterakademie kannst Du mit Julia Kitsch und Katastrophen kreieren, Dich mit Anke um Objekte wickeln, Dich mit
Caro um Kopf und Kragen reden oder mit Karen über Kisten tanzen. Ganz gleich, ob als tjg. tak-ticker, in Klubs oder Inszenierungsprojekten: Die tjg. theaterakademie geht mit Euch den Weg des Suchens und Findens. Immer wieder auf‘s Neue, immer
wieder ohne am Anfang zu wissen, was am Ende steht. Wir forschen ästhetisch, mit allen Sinnen, mit vollem Körpereinsatz und
mit ganz viel Herzblut.
SERVICE!
Informiert sein
MITMACHEN!
tjg. tak-ticker
Lücken verrücken
Endlich selbst inszenieren und bestimmen, was auf der
Bühne verhandelt wird! Die tjg. tak-ticker bieten Dir
diese Chance. Du bestimmst das Thema, suchst Dir Dein
eigenes Ensemble, entwirfst Bühne und Kostüme. Wir
begleiten Dich dabei mit Dramaturgie und Coaching.
Bewirb Dich jetzt mit einem eigenen Konzept – die Unterlagen dafür bekommst Du unter theaterakademie@
tjg-dresden.de – und werde unser tjg. tak-ticker Nummer 13 oder 14!
ALTER:
ab 14
LEITUNG: Anke Engler
TERMIN:wöchentlich mittwochs, 17:00 Uhr bis
20:00 Uhr, ab September 2015
PREMIERE:FR 18.03.2016
Theaterforscher
ALTER:
11 bis 14
LEITUNG: Julia Kuzminska
TERMIN:
wöchentlich montags, 16:30 Uhr bis
18:30 Uhr, ab September 2015
Stellt Euch vor, Ihr seid hier, aber etwas ist weg. Etwas,
das Euch vorher wichtig, nahe oder fremd war. Wohin
verschwinden Dinge? Was bleibt, wenn etwas geht? In
dieser Objekttheater-Inszenierung lösen wir Dinge in Luft
auf und beschatten die Lücken, die sie hinterlassen.
Licht aus
ALTER:
ab 14
LEITUNG: Karen Becker
TERMIN:wöchentlich donnerstags, 17:00 Uhr bis
20:00 Uhr, ab September 2015
PREMIERE:DO 28.04.2016
Die eigene Hand, ein flüchtiger Blick, ein starker Satz,
ein leeres Blatt Papier: Im Theater werden ganz alltägliche Dinge zum phantastischen Ereignis. Wir erobern die
Kunstform Theater mit Kopfarbeit und Bauchgefühl. In- Das tjg. theater junge generation zieht um und wir verdem wir spielen, denken, machen, zeigen, sprechen und abschieden uns vom alten Standort, indem wir ein letztes
schauen. Die »Theaterforscher« sind das Format für alle Mal die Große Bühne erobern. In einer BewegungstheaEinsteigerInnen am tjg. und die perfekte Vorbereitung ter-Inszenierung wirbeln wir den Staub der Vergangenauf die Mitwirkung an einer Inszenierung der tjg. thea- heit auf und lassen die letzten Schatten zwischen den
106 terakademie.
SPIELZEIT 2015 leeren
/ 2016
Sitzreihen tanzen – solange, bis das Licht ausgeht.
VORBEIKOMMEN!
Akademie-Picknick
Du hast Lust, selbst im tjg. zu spielen, weißt aber nicht,
was und wie? Die tjg. theaterakademie stellt ihre Angebote vor – beim Akademie-Picknick, das auch dieses Mal wieder direkt vor dem Theaterjahrmarkt am
SA 29.08.2015 (ab 13:00 Uhr) stattfindet. Beim BrunchBuffet – das Theater und BesucherInnen gemeinsam bestücken – kannst Du Dir alle Infos für die neue Spielzeit
abholen, Dich für die Klubs eintragen und die TheatermacherInnen kennen lernen.
5. Lange Nacht der Dresdner Theater
Für Nachtschwärmer und Kulturenthusiastinnen, für
Kenner und Entdeckerinnen, für Neueinsteiger und Wiederholungstäterinnen: Am SA 23.04.2016 gibt es wieder
einen ganzen Abend und eine halbe Nacht lang Theaterhäppchen im Stundentakt.
Jetzt den Newsletter für junge TheaterfreundInnen
abonnieren und keinen Termin der tjg. theaterakademie
mehr verpassen: www.tjg-dresden.de/newsletter.html.
Oder schau auf Facebook vorbei – beim tjg. (www.
facebook.com/tjg.theaterjungegeneration) oder direkt
bei der tjg. theaterakademie (www.facebook.com/tjg.
theaterakademie).
Jugendcard
Sparen beim Gucken! Bei Vorlage der Jugendcard kosten bis zu zwei Tickets für reguläre Vorstellungen in tjg.
schauspiel, tjg. puppentheater und tjg. theaterakademie
nur 3,50 € pro Person. Die Jugendcard gibt es für alle bis
27 Jahre, ist ein Jahr gültig und kostet 5,00 €. Achtung
Ausnahmen: Bei einzelnen Inszenierungen (Sommertheater, Gastspiele u.ä.) gelten Sonderpreise!
Praktika
Das tjg. ist nicht nur ein Theater- sondern auch ein Ausbildungsort. Deshalb bieten wir SchülerInnen – nach
Maßgabe unserer Kapazitäten – in verschiedenen Abteilungen die Möglichkeit, ein Betriebspraktikum bei uns
Silvester
zu absolvieren. Auch wer die Schule schon abgeschlossen
Wo verbringt man den Silvesterabend? Natürlich »Am hat, kann bei uns reinschnuppern, sofern er/sie nachweikürzeren Ende der Sonnenallee«! Am DO 31.12.2015 um sen kann, dass ein entsprechendes Praktikum Pflicht19:30 Uhr machen auf der Großen Bühne des tjg. schau- bestandteil der Ausbildung ist oder als Vorbereitung für
spiel Micha, Wuschel und Konsorten vor, wie man ordent- die angestrebte Ausbildung benötigt wird. Bewerberlich feiert, tanzt und an Liebeskummer leidet. Die pefekte Innen schicken ihre aussagekraftigen Unterlagen an
Einstimmung für eine laaaaange Silvesternacht!SPIELZEIT 2015 [email protected].
/ 2016
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tjg. theaterakademie
Kulturvermittlung in der tjg. theaterakademie
Kulturvermittlung bedeutet für uns: Kinder und Jugendliche darin zu bestärken, einen Blick auf die Welt, die sie umgibt, zu
werfen und dabei ihre eigenen Fragen zu finden und zu stellen. Wir laden Kinder und Jugendliche dazu ein, Assoziationen zu
entwickeln und ihren Emotionen und Gedanken zu vertrauen. Wir verstehen Theater als eine Plattform für Diskussion, Abenteuer
und Vielfalt. In künstlerischen Laboren wollen wir mit unseren BesucherInnen ästhetisch forschen, in Gesprächen Fragen auf
Antworten entwickeln und in Forbildungen mit den Mitteln des Theaters experimentieren.
Die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von tjg. theaterakademie und Schule bzw. Kindergarten sind vielfältig und von ganz
unterschiedlicher Intensität, sie reichen vom 20-minütigen Nachgespräch bis zur zweijährigen Schulpartnerschaft.
Anmeldungen und Fragen zu all unseren Kulturvermittlungs-Themen und -Formaten richten Sie bitte an unsere
Schulreferentin Maike Döschner: [email protected] oder 0351 . 42 91 294.
tjg. theaterakademie
tjg. theaterakademie ÄT SCHULE
KLASSEN ERLEBEN THEATER
Proben- und Premierenklassen
Warum man auf der Bühne nicht pfeifen, beim TOI TOI TOI
nicht Danke sagen und auf einer Probe nicht klatschen darf,
weiß man erst, wenn man Theater ein wenig genauer kennt.
Wir laden Schulklassen dazu ein, als Proben- oder Premierenklasse eine neu entstehende Produktion von Anfang an
zu begleiten und Theater jenseits der fertigen Inszenierung
zu erleben.
Vorbereitungen und Nachgespräche
tjg. theaterakademie ÄT KITA
Vorgucken
Sie wollen sich als ErzieherIn oder LehrerIn vorinformieren zu einer bestimmten Inszenierung?
Dann können Sie im Rahmen unseres »Vorguckens« ausgewählte Vorstellungen nach Anmeldung kostenfrei besuchen und mit uns ins Gespräch kommen. Die Vorguck-Termine finden Sie
in unserem Monatsspielplan und im Newsletter
für ErzieherInnen und LehrerInnen.
Theaterpädagogische Materialien
Theaterpädagogische Materialien finden Sie zu
vielen unserer Inszenierungen kostenfrei auf unserer Internetseite oder beim Vorstellungsbesuch
bei uns an der Garderobe.
Informiert sein
Passgenaue Informationen direkt in Ihr E-MailPostfach: Abonnieren Sie unseren Newsletter für
LehrerInnen und ErzieherInnen unter www.tjgdresden.de/newsletter.html! Der Infobrief für
Oberschulen, berufliche Schulzentren und Gymnasien setzt den Schwerpunkt auf die Altersspanne
ab zehn Jahre und kommt per E-Mail oder Briefpost direkt zu Ihnen.
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Proben- und Premierenkita
Als Proben- und Premierenkita begleiten Kinder die Entstehung einer Inszenierung von Anfang an und finden heraus,
wie Geschichten, Figuren oder Themen auf der Bühne zum
Leben erwachen. Zu folgenden Produktionen können Sie
sich und Ihre Gruppe bei uns als Proben- oder Premierenkita anmelden: »BOING!« (ab 2) M »Der Mondmann« (ab 4) M
»Alarm im Kasperletheater« (ab 4) M »fuchs & freund« (Vorschulalter)
Fachtag für ErzieherInnen und Tageseltern
Ungeheuer bezwingen, Mutproben bestehen, jemanden retten und zwölf Rätsel lösen – die Aufgaben, vor denen Kinder jeden Tag stehen, sind riesig und verlangen jede Menge
Abenteuerlust. Der Fachtag für ErzieherInnen und Tageseltern
am SA 27.02.2016 von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr nimmt
sich anhand der Vorstellungen »Der kleine Angsthase« und
»BOING!« den Wünschen, Ängsten und Heldentaten der Kinder ab 2 Jahren an und fragt, wie sich diese Themen erlebbar
machen lassen.
Fortbildung für ErzieherInnen
Sie möchten sich mit Ihren KollegInnen zum Thema »Theater
für die Allerkleinsten« weiterbilden? Auf Nachfrage bieten wir
einen fünfstündigen Workshop an, der Anregungen gibt, wie
sich theatrale Spielangebote für Zweijährige kreieren lassen.
SPIELZEIT 2015 / 2016
Zur intensiveren Auseinandersetzung mit einem Stück, einer
Theaterform oder einer Ästhetik bieten wir Ihnen und Ihrer
Klasse – je nach Inszenierung – eine theaterpädagogische
Vorbereitung oder ein Nachgespräch direkt im Anschluss an
den Vorstellungsbesuch an.
Fortbildungen für weiterführende Schulen
Sie können Ihren Pädagogischen Tag im Kollegium mit uns
gestalten. Wir bieten fünfstündige Workshops zu folgenden
Themen an: »Theater und digitale Medien«, »Biografisches
Theater«, »Theatermethoden im Unterricht« und »Forschendes
Theater«.
Fortbildung »Maskengestaltung«
In dieser Fortbildung wird Lehrkräften die Möglichkeit gegeben, sich theoretisch und praktisch mit der Gestaltung von
Masken auseinanderzusetzen. Darüber hinaus werden Einsatzund Umsetzungsmöglichkeiten der Maskengestaltung im
Kontext des Kunst-, Deutsch- und Profilunterrichts erörtert. (in
Kooperation mit der Sächsischen Bildungsagentur)
THEATERPRAXIS IN DER SCHULE
Theatergrundschule
Projekttage
Zwei Jahre lang den Theaterleuten über die Schulter schauen,
ihnen Löcher in den Bauch fragen und verstehen, wie sich Themen und Bücher in Theaterinszenierungen verwandeln – ab
dem Schuljahr 2015/16 bieten wir einer Dresdner Grundschule
an, sich mit uns auf Theaterreise zu begeben, nicht nur hinter
die Bühnen des Hauses und durch den Malsaal, sondern auch
ins neue Theatergebäude im Kraftwerk Mitte. Grundschulen,
die an dieser besonderen Partnerschaft interessiert sind, können sich ab sofort bewerben.
Wie klingt Freundschaft? Welche Märchen erzählen wir uns
für immer? Was ist da, wenn du gehst? Zu den Inszenierungen
»fuchs & freund« und »Der Fischer und seine Frau« (beide ab 6
Jahren) und zum Projekt über das Schlussmachen im digitalen
Zeitalter (ab 14 Jahren) bieten wir jeweils eine theaterpraktische Projektwoche für eine Schulklasse an, in der es ums eigene Theater-Machen und Fragen-Fragen geht.
LEHRENDE ERLEBEN THEATER
Fortbildung
»Vom Kinderbuch zur Inszenierung«
Schultheater der Länder 2015
Vom 20. bis 25.09.2015 richtet das tjg. theater junge generation gemeinsam mit dem Staatsschauspiel Dresden das bundesweite Festival »Schultheater der Länder« aus. Aus jedem
Bundesland wird jeweils eine Inszenierung zum Thema »Forschendes Theater« nach Dresden eingeladen.
Zwei Dutzend SchülerInnen, ein viel zu kleiner Klassenraum,
45 Minuten pro Woche und der Auftrag, zum »Tag der offenen 5. Dresdner Schultheatertage
Tür« eine Theateraufführung zu zeigen. In der dreitteiligen Die Dresdner Schultheatertage gehen in ihre fünfte Runde und
Fortbildung für GrundschullehrerInnen stellen wir uns dieser werden in der Spielzeit 2015 / 2016 aus einem Coaching durch Thescheinbar unlösbaren Aufgabe und erproben, wie auf Grund- aterprofis und einem gemeinsamen Präsentationstag bestehen.
lage eines Kinderbuchklassikers ein Theatermoment in der
Schule entstehen kann.
Termine: DO 29.10.2015 / DO 05.11.2015 / DO 12.11.2015,
jeweils 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr.
SPIELZEIT 2015 / 2016
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Babette Kuschel
Annemie Twardawa
Hanif Idris, Daniel Langbein
Wir danken folgenden Personen und Institutionen
für die Ermöglichung unserer Fotoshootings:
Dresdner Stadtrundfahrt - Die Roten Doppeldecker
GmbH M Schlösserland Sachsen M SBO - Sächsische
Binnenhäfen Oberelbe GmbH M City Rikscha Dresden
SPIELPROJEKT e.V. M MITTELDEUTSCHE AIRPORT
HOLDING M Flughafen Dresden GmbH M DVB - Dresdner
Verkehrsbetriebe AG M Matthias Mende M Kinder- und
Jugendzirkus KAOS der Kindervereinigung Dresden e.V.
gefördert durch Aktion Mensch M Dresdner Bäder GmbH
Lukas Stöger, Judith Nebel
Uwe Steinbach, Marc Simon Delfs
Anna Charlotte Menzel, Bettina Sörgel
Ulrike Schuster, Roland Florstedt
Patrick Borck, Erik Brünner
Moritz Stephan
Ulrich Wenzke, Charlotte Mednansky
Iris Pickhard, Julian Trostorf
Christoph Levermann
Sara Klapp, Susan Weilandt
Felicitas Loewe
Gregor Wolf, Manuel de la Peza
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Marja Hofmann
SPIELZEIT 2015 / 2016
SPIELZEIT 2015 / 2016
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MITARBEITERiNNEN
Intendanz
Felicitas Loewe (Intendantin)
Ulrike Carl (Assistentin der Intendantin)
Tel 0351 . 42 91 250 M [email protected]
Schauspiel und Puppenspiel
tjg. schauspiel
Erik Brünner, Marc Simon Delfs, Roland Florstedt, Marja
Hofmann, Hanif Idris, Sara Klapp, Babette Kuschel, Daniel
Langbein, Charlotte Mednansky, Judith Nebel, Iris Pickhard,
Bettina Sörgel, Moritz Stephan, Lukas Stöger, Julian Trostorf,
Susan Weilandt, Ulrich Wenzke, Gregor Wolf
Komposition und Musik
Gäste
Leon Albert, Ketan Bhatti, Stephan Bormann, Andreas Dziuk,
Frank Alexander Engel, Jo Fabian, Thomas Friese, Tobias Fuchs,
Sebastian Gabriel, Karsten Gundermann, Christoph Hamann,
Marc Helfers, Jörg Kandl, Philipp Plessmann, Bernhard Range,
Frank Raschke, Jörg Ritzenhoff, Jonas Schoen-Philbert, Axel
Schüler, Bernd Sikora, Sven Springer, Testsieger (Jan S. Beyer
und Jörg Wockenfuß), Daniel Williams, Enrico Wuttke
Choreographie
Gäste
Jo Fabian, Barbara Fuchs, Alexey Krivega, Laura Ludenia (choreographisches Training), Sven Richter (Kampftraining)
tjg. puppentheater
Patrick Borck, Anna Charlotte Menzel, Manuel de la Peza, Ulrike
Schuster, Uwe Steinbach, Anna Tkatsch (in Elternzeit) / Christoph Levermann (Elternzeitvertretung), Annemie Twardawa
Dramaturgie
Dr. Kathi Loch (Chefdramaturgin)
Ulrike Leßmann, Christoph Macha
Regie
Simone
Löwe (Sekretariat)
Karen Becker (tjg. theaterakademie)
Tel 0351 . 42 91 227 M [email protected]
Anke Engler (tjg. theaterakademie)
Norbert Seidel (Pressesprecher)
Gäste tjg. schauspiel
Tel 0351 . 42 91 230 M [email protected]
Philippe Besson, Marcelo Diaz, Jo Fabian, Barbara Fuchs, Jan
Gehler, Dominik Günther, Ulrich Hub, Ronny Jakubaschk, Jan
Jochymski, Felicitas Loewe, Andy Manley, Eva Meyer-Keller, Theaterpädagogik
Ania Michaelis, Mareike Mikat, Taki Papaconstantinou, Bettina Tabea Hörnlein
Rehm, Axel Richter, Tanja Richter, Bernd Sikora, Marc Wortel, (Leiterin der tjg. theaterakademie, in Elternzeit)
Nils Zapfe, Susanne Zaun
Karen Becker (kommissarische Leiterin der tjg. theaterakademie)
Gäste tjg. puppentheater
Anke Engler, Carolin Gerlach (Elternzeitvertretung),
Frank Alexander Engel, Heiki Ikkola, Jule Kracht, Ania Michaelis, Julia Kuzminska, N. N. (FreiwilligeR im FSJ Kultur)
Roscha A. Säidow, Ivana Sajević, Lorenz Seib, Moritz Sostmann, Maike Döschner (Theaterpädagogin / Schulreferentin)
Nils Zapfe
Tel 0351 . 42 91 294
[email protected]
Künstlerisches Betriebsbüro
Sabine Paschke, Anne-S. Schmid
Tel 0351 . 42 91 260 M [email protected]
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SPIELZEIT 2015 / 2016
MITARBEITERiNNEN
Regieassistenz / Inspizienz / Soufflage
Angela Schrötter (Chefinspizientin / Souffleuse)
Marion Berthold, Karsten Frenz, Friederike Hinz, Judith Reimann
Ankleiderei
Romy Petzold (Leiterin Ankleiderei)
Mandy Gießmann, Isabell Wirthgen
Technische Direktion
Lutz Hofmann (Technischer Direktor)
Yevgeniy Besluzki (Mitarbeiter Technische Direktion)
Karin Kröher (Sekretariat)
Tel 0351 . 42 91 240 M [email protected]
Maske
Sylke Aehlig (Chefmaskenbildnerin)
Dagmar David, Susann Kotte, Maja Mitrofanow
Ausstattung
Ulrike Kunze (Ausstattungsleiterin)
Grit Dora von Zeschau (Ausstatterin)
Jan Hoffmann (Gestaltungsassistent)
Gäste tjg. schauspiel
Pascale Arndtz, Andreas Auerbach, Doan Bang, Henrike Engel,
Jo Fabian, Stephan Fernau, Anja Furthmann, Theresa Klement,
Petra Linsel, Katharina Lorenz, Martin Mannig, Katja Renau,
Martina Schulle, Julia Schweizer, Heike Vollmer
Gäste tjg. puppentheater
Jana Barthel, Christian Beck, Frank Alexander Engel, Rita
Hausmann, Jenny Grell, Ulrike Langenbein, Louise Nowitzki,
Ramona Rauchbach, Martina Schulle, Lisette Schürer, Hagen
Tilp, Annemie Twardawa
Video
Marco Prill (Videokünstler)
Gäste
Yvonne Brückner, Franz Ehrenberg, Jo Fabian, Conny Klar,
Stephan Retzlaff
Requisite
Curt Gisbert Keßler (Leiter Requisite)
Susanne Haasner
Bühnentechnik
Erik Heinze (Bühnenoberinspektor / Technischer Leiter tjg.
schauspiel), René Gorks (Technischer Leiter tjg. puppentheater)
Olaf Kuhnert (Bühneninspektor), N. N. (Bühneninspektor)
Detlef Klemm (Seitenmeister), Jörg Zimmer (Seitenmeister)
Bühnenhandwerker: Thomas Findeisen, Arthur Garand
(tjg. puppentheater), Günter Hötzel, Steffen Raatzsch, Ralf
Schlie, Steffen Schumann.
Fachkräfte für Veranstaltungstechnik: Martin Böttge
(Auszubildender Fachkraft für Veranstaltungstechnik), Kerstin Henke, Christoph Hermann, Richard Messerschmidt (tjg.
puppentheater), N. N. (AuszubildendeR Fachkraft für Veranstaltungstechnik)
Beleuchtung
Roger Kunze (Beleuchtungsoberinspektor)
Holger Gabriel (Beleuchtungsinspektor tjg. puppentheater),
Steffen Wodniczak (Beleuchtungsinspektor)
Beleuchter: Sven Fischer, Bert Große, Thilo Hnizdo (Oberbeleuchter), Peter Wöhling
Kostümabteilung
Undine Rösner-Ehrlich (Leiterin Kostümwesen)
Claudia Brade (Gewandmeisterin Herren), Marie Göhler (Aus- Ton
zubildende Maßschneiderin Herren), Kerstin Meinicke (Maß- Dietmar Husse (Tontechniker tjg. puppentheater), Holger
schneiderin), N. N. (GewandmeisterIn Damen)
Schanz (Tontechniker), Michael Seeliger (Tontechniker),
Karsten Seifert (Fachkraft für Veranstaltungstechnik)
SPIELZEIT 2015 / 2016
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MITARBEITERiNNEN
FÖRDERVEREIN
Förderverein Theater Junge Generation Dresden e.V.
Werkstätten
Andreas Weidner (Werkstättenleiter)
Rainer Assing (Theatermaler/-plastiker), Horst Bergsträßer (Schlossermeister), Torsten Gaitzsch (Tischlermeister),
Nikolas Heistermann (Auszubildender Tischler), Holger Köhler
(Mitarbeiter Atelier tjg. puppentheater), Ralf Opitz (Tischler), Falk Piatek (Tischler), Margret Plänitz (Dekorateurin tjg.
puppentheater, in Elternzeit), Carl Rotzsche (Auszubildender
Tischler), Uwe Scholz (Dekorateur), Roland Teichmann (Puppenbauer), Doreen Wagner (Dekorateurin tjg. puppentheater,
Elternzeitvertretung), Carl-Mathias Wieder (Leiter Malsaal)
Haustechnik
Ullrich Böhme, Holger Scheinpflug
Verwaltung
Waltraud Parisot (Verwaltungsdirektorin)
Elke Rapp, Marcus Röthig, Sabine Schwab
Josephine Seip (Sekretariat Verwaltungsdirektion)
Tel 0351 . 42 91 247 M [email protected]
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Besucherabteilung / Marketing
Petra Heinze (kommissarische Leiterin Besucherabteilung /
Marketing)
Ann-Kristin Böhme, Pia Eßlinger, Thomas Groh
Tel 0351 . 42 91 220 M Fax 0351 . 42 91 402
[email protected]
Theaterkasse
Angelika Müller (Leiterin Theaterkasse)
Beatrice Schaefer-Olschock
tjg. vorverkaufskasse / Rundkino. Prager Strasse
DI bis FR 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr M Tel 0351 . 49 65 370
Personalrat
Thilo Hnizdo (Vorsitzender)
Thomas Groh (stellvertretender Vorsitzender)
Patrick Borck, Detlef Klemm, Romy Petzold
Ehrenmitglieder des tjg.
Ursula Geyer-Hopfe, Christian Habicht, Gunild Lattmann, Ilse
Rodenberg, Wolfgang Schneider, Rudolf Schröder
SPIELZEIT 2015 / 2016
Das tjg. theater junge generation begleitet Kinder und Jugendliche auf ihren Entdeckungsreisen durch das Leben mit
Spielmodellen, sinnlich, provozierend, veränderbar. Was wäre sinnvoller, als diesen spannenden Prozess der Erfahrung
von Leben und Welt zu fördern? Dieser schönen Aufgabe stellt sich unser Verein seit 25 Jahren: Freizeitgestaltung als
Spiel- und Lustgewinn.
Schwerpunkte unserer Vereinsarbeit sind:
Mdie Unterstützung der Arbeit des tjg., insbesondere
Lobbyarbeit in Politik und Gesellschaft für den beschlossenen Umzug des Theaters ins Zentrum der Stadt.
Mdas Projekt »Vorhang auf für alle Kinder«, das kostenfreie
Karten an Kinder und Familien vergibt, die sonst kaum
die Möglichkeit eines Theaterbesuches haben. Theater
ist ein notwendiger und unverzichtbarer Bestandteil
der Kulturellen Bildung. Alle Kinder, Jugendlichen und
Familien sollen daran teilhaben. Nehmen Sie Kontakt mit
uns auf, wenn Sie dieses Angebot in Anspruch nehmen
wollen!
Mdie Begleitung von Inszenierungen, Projekten, Festivals
des tjg.. So haben Mitglieder des Fördervereins in den
vergangenen Spielzeiten Inszenierungsprozesse von der
ersten Probe bis zur Premiere miterleben können.
Mdie Suche von Sponsoren und Paten für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, um auch ihnen kulturelle
Bildung zu ermöglichen.
MDer Förderverein gestaltet eigene Aktionen zum jährlichen Theaterjahrmarkt und verleiht an diesem Tag seinen
Ehrenpreis.
MDie Vortragsreihe zur Geschichte des Dresdner Westens
wird fortgesetzt.
MDer Förderverein initiiert Gesprächsrunden und Workshops zu aktuellen kulturpolitischen Fragen.
MDie Arbeit des Vereins stützt sich auf ein breites Netzwerk
mit anderen Vereinen, Kinder- und Jugendeinrichtungen,
Bürgerbüros und Stadtteilrunden.
M»Vorgucken«: Unsere Mitglieder können kostenfrei die
erste Abendvorstellung einer Inszenierung nach ihrer
Premiere besuchen – mit anschließendem Gespräch.
Wir freuen uns auf neue Mitglieder, die sich bei uns
engagieren und ihre Ideen einbringen möchten.
AnsprechpartnerInnen sind:
Stefan Schulz (Stellvertretender Vereinsvorsitzender)
Dr. Kathi Loch (Chefdramaturgin des tjg.)
Tel 0351 . 42 91 229
[email protected]
Ausführliche Informationen finden Sie unter:
www.tjg-dresden.de/verein
SPIELZEIT 2015 / 2016
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KARTEN, PREISE, ANRECHTE
KARTEN, PREISE, ANRECHTE
KARTEN
Tickets als Fahrscheine
Vorverkauf
Die Eintrittskarten* des tjg. gelten als Fahrkarten des VVO
und sind gültig ab vier Stunden vor Vorstellungsbeginn bis
04:00 Uhr des Folgetages. Gegen eine Bearbeitungsgebühr
von 1,50 € verschickt das tjg. die Eintrittskarten und die
Rechnung per Post, so können BesucherInnen die Tickets bereits für die Anfahrt nutzen.
tjg. vorverkaufskasse / Rundkino. Prager Straße
01069 Dresden
DI bis FR 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Tel 0351 . 49 65 370
* Einzelne Sonderveranstaltungen sind von diesem Angebot ausgenommen.
Vorstellungskassen
Die Vorstellungskassen in der Meißner Landstraße und im
Rundkino öffnen jeweils eine Stunde vor Vorstellungbeginn.
Dort können Sie ebenfalls Karten für andere Vorstellungen im
Vorverkauf erwerben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, wenn
wir dabei den VorstellungsbesucherInnen Vorrang einräumen
und es zu kurzen Wartezeiten kommen kann.
ERMÄSSIGUNGEN UND GUTSCHEINE
Ermäßigungen
Vorverkaufskasse
Tel 0351. 49 65 370 (DI bis FR 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr)
Besucherservice
Tel 0351. 42 91 220 (MO bis FR 08:30 Uhr bis 16:00 Uhr)
werden für Kinder, SchülerInnen, Studierende, Lehrlinge,
Arbeitslose, Bundesfreiwilligendienstleistende, Spiel- und
JugendgruppenleiterInnen sowie InhaberInnen des Dresdenpasses gegen Vorlage entsprechender Nachweise gewährt.
AsylbewerberInnen, EmpfängerInnen von ALG II und DresdenpassinhaberInnen können außerdem an der Vorstellungskasse bei nicht ausverkauften Vorstellungen Karten zum Preis
von 2,00 € erwerben. Bitte die entsprechenden Ausweise
nicht vergessen!
Elektronische Reservierungen
Familiencard / Jugendcard
Telefonischer Kartenverkauf
per Online-Formular auf der Homepage, Rubrik »Tickets«,
oder per E-Mail an [email protected].
PREISE
Studiobühne /
Große Bühne Theater auf der Treppe
Für sich oder als Geschenk: Mit der Familien- oder Jugendcard können Sie ein ganzes Jahr Vorstellungen des tjg. zu
ermäßigt 6,00 €
5,00 €
vergünstigten Preisen besuchen! Den Rabatt gibt es schon ab
Kinder bis 14 Jahre
5,50 €
4,50 €
der ersten Vorstellung. Zusätzlich verschickt das tjg. an die
Familiencard - Erwachsene
5,00 €
5,00 €
InhaberInnen der Familiencard in regelmäßigen Abständen
3,50 €
3,50 €
Jugend- und Familiencard bis 14 Jahre
einen Infobrief mit Neuigkeiten, inklusive aktuellem Monatsspielplan.
Rundkino /
Sonnenhäusel
InhaberInnen der Familiencard erhalten Tickets für alle Vor normal
9,00 €
stellungen* am tjg. für maximal zwei Erwachsene zu je 5,00 €
und beliebig viele Kinder zu je 3,50 €. Die Familiencard kostet
ermäßigt 5,00 €
einmalig 12,00 € und ist ab Ausstellungsdatum ein Jahr gültig.
Kinder bis 14 Jahre
4,50 €
Bei Vorlage der Jugendcard kosten zwei Tickets für jede
Familiencard-Erwachsene
5,00 €
Vorstellung* am tjg. nur 3,50 € pro Person. Die Jugendcard
Jugend- und Familiencard bis 14 Jahre
3,50 €
gibt es für alle bis 27 Jahre. Sie ist ein Jahr gültig und kostet
Abweichende Preise (Gastspiele, Sommertheater im Zoo Dresden o.ä.) entnehmen Sie bitte den Sonderpublikationen des tjg.. Rollstühle bitte anmelden.
einmalig 5,00 €.
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SPIELZEIT 2015 * Bei einzelnen
/ 2016 Inszenierungen (Sommertheater, Gastspiele u.a.) gelten Sonderpreise.
normal
12,00 €
10,00 €
Oma-Opa-Enkel-Tag
Ferienanrecht
Zu ausgewiesenen Wochenendvorstellungen erhalten alle
Erwachsenen, die an diesem Tag mit ihren EnkelInnen eine
Vorstellung des tjg. besuchen, 50 Prozent Ermäßigung auf
den normalen Eintrittspreis.
Im Ferienanrecht für Horteinrichtungen kostet die Karte bei
mindestens zwei Vorstellungsbesuchen im Schuljahr pro Person 3,50 € und wir bieten Ihnen rechtzeitig für die Feriengestaltung unsere Vorstellungstermine an.
Theatergutscheine
Anrecht SchulePLUS
erhalten Sie zu einem von Ihnen festgesetzten Betrag ab
10,00 € an unseren Theaterkassen. Sie können jederzeit für
Vorstellungsbesuche nach eigener Wahl eingelöst werden.
Unser Anrecht SchulePLUS ist für SchülerInnen und Eltern
gedacht und umfasst ebenfalls mindestens zwei Inszenierungsbesuche. Es beinhaltet eine Vorstellung »nur« für die
Klasse inklusive einer Begleitperson und einen zweiten Theaterbesuch gemeinsam mit den Familien am Wochenende
oder am Abend. SchülerInnen zahlen 3,50 € pro Vorstellung,
Erwachsene 4,00 € bis 5,00 €, je nach Spielstätte.
ANRECHTE
Ihre Ansprechpartnerin in Sachen Theaterbesuch mit Kinderbzw. Schulgruppen ist Pia Eßlinger vom Besucherservice:
0351 . 42 91 220 oder [email protected]
Kindergartenanrecht
Der Kartenpreis beträgt pro Kind im Kindergartenanrecht 3,50 €
und beinhaltet pro Gruppe mindestens zwei Vorstellungsbesuche. Bei Wünschen nach unseren mobilen Inszenierungen
werden Gruppen im Kindergartenanrecht bevorzugt behandelt.
Anrechte für Schulklassen und Horte
Klasse 1 – 7 3,50 € (pro Person)
Klasse 8 – 12 4,00 € (pro Person)
Ihre Vorteile im Anrecht
M vergünstigter Eintritt zu allen Vorstellungen
MEintrittskarten sind gleichzeitig Fahrkarten des VVO und
werden portofrei zugeschickt.
M freier Eintritt für eine Begleitperson pro Gruppe
MAuf Nachfrage und bei Verfügbarkeit erhalten Sie spezielle theaterpädagogische Angebote und Materialien.
MRechtzeitig zu Beginn jedes neuen Schuljahres kommen
unsere Spielzeithefte und Anrechtsunterlagen per
Post in nahezu alle Kindergärten und Schulen Dresdens
und der näheren Umgebung!
Im klassischen Schulanrecht wählen Sie in den ersten Monaten
des Schuljahres aus dem Angebot des tjg. nach Altersstufe der
Klasse mindestens zwei Inszenierungen des tjg. schauspiel
und/oder tjg. puppentheater bzw. der tjg. theaterakademie
aus und wir bieten Ihnen in Abständen mehrere Vorstellungstermine an.
SPIELZEIT 2015 / 2016
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tjg. theater junge generation
Eine Einrichtung der Stadt Dresden
Förderer
FÖRDERVEREIN
THEATER JUNGE
GENERATION E.V.
Partner und Kooperationspartner
VIETNAM YOUTH THEATRE
KuBiK - Kulturelle Bildung in
Kindertageseinrichtungen
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SPIELZEIT 2015 / 2016
The tjg. theater junge generation operates on three levels, i.e. tjg. acting, tjg. puppet theatre, and tjg. theatre academy, and it presents over 600 performances every year, making it one of the largest children's and young people’s theatres
in Germany. Indeed, since its founding in 1949, it's impossible
to imagine life in the city of Dresden without it as a part of
the local cultural scene. The tjg. presents performances for
children, young adults, and families on three different stages
at Meißner Landstraße, at the puppet theatre at the Rundkino
cinema, and at the summer stages in Dresden's zoo and the
park Grosser Garten. The performances are enjoyed by about
93.000 visitors each season. Since 2008 the theatre is successfully led by its general and artistic director Felicitas Loewe,
facing a major challenge in 2016 / 2017, when the theatre
is going to move from its actual dilapidated and remote site
to the city’s centre along with other cultural institutions, stimulating and transforming the so-called »Kraftwerk Mitte«, a
former and historic power plant into a place to be.
The city of Dresden's puppet theatre amalgamated with
the tjg. in 1997, and celebrated its 60th birthday in 2012. The
tjg. theatre academy was founded in 2008 and functions as a
research laboratory for theatre educators, as an experimental
workshop for children and youths interested in theatre, and
as a further education centre for teachers and kindergarten
teachers.
The founding of the national festival »Theatre from the Beginning«, artistic involvement with the »Theatre for the Youngest Audience«, extensive work of the tjg. theatre academy,
further development of theatre with children and young
people, a partnership with the European theatre project
»PLATFORM shift+« and the cooperation with the State Youth
Theatre in Hanoi (Vietnam) represent several current examples of projects that describe the concept of the tjg. theater
junge generation.
The broad assortment offered by its various branches
enables the theatre to integrate current trends, for example
from the fields of dance and performance, into its own productions in a contemporary way, and the exchange and cooperation that takes place between different cultural organisations and institutions and artists active outside of children's
and youth theatre also play an important role.
Das tjg. theater junge generation ist mit seinen drei Sparten
– tjg. schauspiel, tjg. puppentheater und tjg. theaterakademie – und mit über 600 Vorstellungen im Jahr eines der größten Kinder- und Jugendtheater der Bundesrepublik und seit
seiner Gründung 1949 aus dem Leben und der Kulturszene
der Stadt Dresden nicht mehr wegzudenken. Auf drei Bühnen
an der Meißner Landstraße, auf der Puppentheaterbühne im
Rundkino sowie an den Sommerspielstätten im Zoo Dresden
und im Großen Garten zeigt das tjg. Inszenierungen für Kinder, Jugendliche und Familien und hat ca. 93.000 BesucherInnen pro Spielzeit. Intendantin des tjg. ist seit 2008 Felicitas
Loewe. Unter ihrer Leitung wird sich im Herbst 2016 einer
der größten Einschnitte in der Geschichte des tjg. vollziehen:
Nach über 65 Jahren am Dresdner Stadtrand zieht das Theater
in ein neues Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerk Mitte im Stadtzentrum.
Das Puppentheater der Stadt Dresden fusionierte 1997 mit
dem tjg. und feierte 2012 seinen 60. Geburtstag. Die tjg.
theaterakademie wurde 2008 gegründet und ist Forschungslabor für TheaterpädagogInnen, Experimentierwerkstatt für
theaterbegeisterte Kinder und Jugendliche sowie Weiterbildungsstätte für LehrerInnen und ErzieherInnen.
Die Gründung des ersten nationalen Festivals »Theater von
Anfang an« und die künstlerische Auseinandersetzung mit
dem Theater für die Allerkleinsten, die umfassende Arbeit der
tjg. theaterakademie und die Weiterentwicklung des Theaters
mit Kindern und Jugendlichen, die Partnerschaft im europäischen Theaterprojekt »PLATFORM shift+« und die Kooperation mit dem Staatlichen Jugendtheater Hanoi in Vietnam sind
einige aktuelle Beispiele für das Selbstverständnis des Hauses.
Im breiten Angebot der Sparten bindet das Theater konsequent und zeitgemäß aktuelle Strömungen, etwa aus Tanz
und Performance, in hauseigene Inszenierungen ein, wobei der Austausch und die Kooperation mit verschiedenen
kulturellen Einrichtungen und Institutionen sowie auch mit
außerhalb des Kinder- und Jugendtheaters beheimateten
KünstlerInnen eine wichtige Rolle spielen.
SPIELZEIT 2015 / 2016
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ADRESSEN DER SPIELSTÄTTEN
Große Bühne / Studiobühne /
Theater auf der Treppe / Pavillon
Meißner Landstraße 4
01157 Dresden *
Rundkino
Prager Straße 6
01069 Dresden
Freilichtbühne im Zoo Dresden
Tiergartenstraße 1
01219 Dresden
Sonnenhäusel im Großen Garten
Herkulesallee 1
01219 Dresden
Technische Sammlungen Dresden
Junghansstraße 1 – 3
01277 Dresden
* Das tjg. an der Meißner Landstraße erreichen Sie mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln Straßenbahnlinie 1 und 12 und
der Buslinie 94 bis Haltestelle Cossebauder Straße ab Stadtzentrum in ca. 17 Minuten oder mit der Regionalbahn bis
Haltepunkt Cotta.
Tickets
0351. 49 65 370
[email protected]
Presse
0351. 42 91 230
[email protected]
Schule / Kita
0351. 42 91 294
[email protected]
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Impressum Spielzeit 2015 / 2016 M herausgegeben vom tjg. theater junge generation M Intendantin Felicitas Loewe M Redaktion Kathi Loch / Dramaturgie /
Theaterpädagogik / Öffentlichkeitsarbeit M Gestaltung / Illustration / Fotokonzept pingundpong.de M Ensemblefotos Dorit Günter M Repertoirefotos
Dorit Günter, Klaus Gigga, Eva Meyer-Keller M Interviewfotos Heike Zimmermann, Kathi Loch M Druck Druckhaus Dresden M Redaktionsschluss 15. 05. 2015
SPIELZEIT
/ 2016
Änderungen 2015 vorbehalten
Felicitas Loewe Intendantin
Kraftwerk Mitte
www.tjg-dresden.de