Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Oberfischbach Gemeindegruß Mai 2015; Nr. 4 350 Jahre Abendmahlskelch Oberfischbach Johannes Mauritius NassauiAE Princeps Anno 1665 Monatsspruch 015 Mai 2 „Alles vermag ich durch Ihn, der mir Kraft gibt.“ (Philipper 4,13) Liebe Gemeindeglieder, der Monatsspruch für Mai des Apostel Paulus klingt in unseren Ohren sehr großspurig, so als könne nichts den Paulus wirklich tangieren, als schwebe er quasi über allem. Aber hier spricht kein Alleskönner, kein Supermann. Paulus war in seiner gesamten Missionstätigkeit immer wieder Anfeindungen und auch körperlichen Übergriffen ausgesetzt, vielleicht auch gesundheitlich angegriffen. Den Brief an die Gemeinde in Philippi schreibt er aus dem Gefängnis. Doch trotz dieser negativen Umstände lässt er nicht davon ab, das Wort Gottes zu verkünden. Das meint Paulus damit, wenn er sagt, er vermöge alles; er kann sich in allem zurechtfinden, ihm „ist alles und jedes vertraut; beides, satt sein und hungern, beides, Überfluss haben und Mangel leiden“. Er kann das durch die Kraft Jesu und mit Blick auf ihn. Jesu Leiden helfen ihm, eigenes Leid zu tragen, im Vertrauen darauf, dass Jesus mitträgt. Unter seinem Schutz findet er Geborgenheit. Und auch das Gegenteil, der Überfluss, bringt ihn nicht von seinem Weg ab – Jesu Wort im Ohr, dass die Schätze im Himmel wichtiger sind als die Schätze auf Erden. Diese Einstellung zum Leben aus der Kraft Gottes hat Paulus nicht exklusiv. Er bettet sich ein in die Gemeinde von Philippi, zu der er immer ein besonderes Verhältnis hatte, von der er sich als Einzige unterstützen ließ. Paulus – und das gilt für jeden Christen – war kein Einzelkämpfer. Jeden Christen zeichnet eine doppelte Gemeinschaft aus: Die Gemeinschaft mit Gott und die 2 Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde. In dieser Eingebundenheit kann es gelingen, dass Menschen das Leben in dem tragen und ertragen können, wie auch immer es sich gestaltet. So haben mir schon viele Christen im Nachhinein davon berichtet, dass etwa die Fürbitte und das begleitende Gebet anderer Mitchristen sie gerade in den Zeiten spürbar getragen haben, wo dies aus eigener Kraft und Vermögen nicht mehr möglich war. Wo sogenannte schwere „Schicksalsschläge“ ihnen den Boden unter den Füßen genommen haben und eigenes Beten nicht mehr möglich war. Im Nachhinein, aber eben nicht im Voraus, war die Kraft zum Leben da. So schreibt Justus Dellbrück in einem sowjet. Kriegsgefangenenlager: In den Tiefen, die kein Trost erreicht, lass doch deine Treue mich erreichen. In den Nächten, wo der Glaube weicht, lass nicht deine Gnade von mir weichen. Auf dem Weg, den keiner mit mir geht,wenn zum Beten die Gedanken schwinden, wenn mich kalt die Finsternis umweht, wollest du in meiner Not mich finden. Wenn die Seele wie ein irres Licht flackert zwischen Werden und Vergehen, wenn es mir an Trost und Rat gebricht, wollest du an meiner Seite stehen.Wenn ich deine Hand nicht fassen kann, nimm die meine du in deine Hände, nimm dich meiner Seele gnädig an, führe mich zu einem guten Ende. Nur in dieser Eingebundenheit zu Gott kann man sagen: „Alles vermag ich durch ihn, der mir Kraft gibt.“ Es grüßt Sie Ihr Pfr. Martin Braukmann Gottesdienste Hauptgottesdienst in der Kirche Oberfischbach. Außengottesdienste in den jeweiligen Vereinshäusern der unten aufgeführten Ortschaften. 03.05. Kantate Bottenberg: 8.30 Uhr, Pfr. Schmidt Oberfischbach: 10.00 Uhr, Pfr. Braukmann, Erstabendmahl der diesjährigen Konfirmanden mit Einzelkelchen und Saft. Kollekte: für die Förderung der evang. Kirchenmusik. 10.05. Rogate Oberfischbach: 10.00 Uhr, Familiengottesdienst mit den Kirchenmäusen, Pfr. Braukmann Kollekte: für die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Kirchenkreises Siegen. 14.05. Christi Himmelfahrt Alchen: 10.00 Uhr, Gemeinsamer Gottesdienst, Pfrn. Ochse, mit Posaunenchören. Herzliche Einladung zum gem. Mittagessen im Anschluss. Kollekte: für die Weltmission. 17.05. Exaudi Oberheuslingen: 8.30 Uhr, Pfrn. Ochse Oberfischbach: 10.00 Uhr, Bolko Mörschel Kollekte: für besondere gesamtkirchliche Aufgaben der EKD. 24.05. Pfingstsonntag Oberfischbach: 10.00 Uhr, Pfr. Braukmann, mit Taufen; im Anschluss Abendmahl mit Einzelkelchen und Saft. Kollekte: Für die Bibelverbreitung in der Welt. 25.05. Pfingstmontag Oberfischbach: k e i n Gottesdienst Lurzenbach, Wanderparkplatz: 9.00 Uhr Waldgottesdienst Pfr. Braukmann u. Pfrn. Hinzmann / Chöre wirken mit. Kollekte: für den CVJM-Weltdienst. 30.05. Niederndorf: 19.30 Uhr, Sitcom(e) Jugend-Gottesdienst in der „Ampel“ im Gemeindehaus (Alte Schule) 31.05. Trinitatis Oberfischbach: 10.00 Uhr, Goldene Konfirmation, Pfr. Braukmann / Chor InTakt; im Anschluss Abendmahl mit Einzelkelchen und Saft. Kollekte: für die eigene Gemeinde. 3 Regelmäßige Veranstaltungen Gebetsstunden in den Vereinshäusern Bottenberg: Heisberg: Niederndorf: Oberfischbach: Oberheuslingen: Termin nach Vereinbarung Termin nach Vereinbarung jeden Freitag, 20.00 Uhr jeden Sonntag, im Anschluss an die Bibelstunde jeden Donnerstag, 20.00 Uhr, und an jedem ersten Sonntag im Monat um 19.15 Uhr Mitarbeiterkreis Bottenberg: Gottesdienstkreis: 26.05. um 20.00 Uhr 18.05. um 18.30 Uhr im Gemeindezentrum Bibelstunden/Gemeinschaftsstunden: Sonntags jeweils 20.00 Uhr in den Vereinshäusern (die Stunden entfallen, wenn morgens Gottesdienst war), in Oberfischbach im Gemeindezentrum. Veranstaltet und geleitet durch Mitarbeiter der örtl. Gemeinschaft. Bottenberg: 05.05., Pred. Dieter Karstädter 10.05., Sabine Böcher 17.05., Günter Loos 31.05., Karsten Schreiber Heisberg: 10.05., 14.00 Uhr, Jahresfest der Ev. Gemeinschaft, mit Pfr. i.R. Friedhelm Boller und Chören, mit Kaffeetrinken. 22.05., Pred. Dieter Karstädter Niederndorf: 17.05., Pred. Karl-Erich Daub Oberheuslingen: 03.05., LP Karsten Schreiber 10.05., 18.00 Uhr, Bolko Mörschel 21.05., Pred. Manfred Heinzelmann 24.05., 18.00 Uhr, Matthias Bäumer 31.05., 17.00 Uhr, Paul-Gerhard Loos Oberfischbach: 03.05., Pred. Hans-Jürgen Tast I ch kann verstehen, dass ein Mensch zum Atheisten wird, wenn er auf die Erde hinunterschaut, aber wie jemand den Blick zum Himmel emporrichten und sagen kann, es gebe keinen Gott, ist mir unbegreiflich. Abraham Lincoln 4 Herzliche Einladung zum ... ... Erstabendmahl der diesjährigen Konfirmanden Im Gottesdienst am 03. Mai laden wir die diesjährigen Konfirmanden mit ihren Familien und Paten herzlich zum Abendmahl ein (mit Einzelkelchen und Saft). ... Familiengottesdienst am 10. Mai um 10.00 Uhr mit dem Kinderchor „Kirchenmäuse“. Aufgeführt wird das Kindermusical: „Wertvoll…“ Es geht um die biblische Geschichte eines Kaufmanns, der einen großen Besitz hat und doch nicht richtig froh und zufrieden ist. Dann entdeckt er auf einem Markt eine kostbare Perle, die er unbedingt besitzen möchte. Erst als er die Perle findet und sie endlich bei ihm ist, da wird er so richtig froh, weil es einfach für ihn nichts Schöneres und Kostbares auf Erden gibt – als diese Perle. Er gibt alles andere auf, um diesen Schatz zu besitzen. „Die Perle ist schön und unsagbar rein, nichts könnte wunderbarer sein.“ Am 10. Mai ist Muttertag: Manche Mütter wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da sind. Manche Mütter wissen nicht, wie gut es tut, sie zu sehen. Manche Mütter wissen nicht, wie tröstlich es ist, ihre Stimme zu hören. Manche Mütter wissen nicht, wie ansteckend ihr Lächeln wirkt. Manche Mütter wissen nicht, wie wohltuend ihre Nähe ist. Manche Menschen wissen nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären. Manche Mütter wissen nicht, dass sie ein Geschenk des Himmels sind. Sie wüssten es – wenn wir es ihnen sagen würden! Zeit, Danke zu sagen. nach Petrus Ceelen 5 Himmelfahrt - Spurensuche In der Himmelfahrtskapelle auf dem Ölberg in Jerusalem soll in einem Stein der letzte Fußabdruck Jesu zu erkennen sein. Diese Überlieferung hat der Künstler Ewald Mataré für ein Detail des bronzenen Hauptportals der Düsseldorfer Kirche St. Lambertus aufgegriffen. Eine Überlieferung, die Assoziationen weckt: Wir können nicht in Jesu Fußstapfen treten, doch als seine Nachfolger können wir seinen Spuren folgen und selbst Spuren hinterlassen. Sichtbarste Spuren der Christen sind sicherlich die Kirchen in unseren Städten, doch mit den Spuren ist mehr gemeint als Gebäude, mögen sie auch noch so schön sein. Der Himmelfahrtstag ist eine Einladung, mir die Frage zu stellen: Welche Spuren hinterlasse ich als Christ in der Welt? Untrennbar davon ist die Frage: Welche Spuren hinterlässt der Glaube in meinem Leben? Das eine geht nicht ohne das andere: Wenn der Glaube in mir Spuren hinterlässt, dann muss die Welt davon etwas spüren. Oder anders formuliert: Wer in der Spur Gottes bleibt, hinterlässt Spuren. Um aber deutliche, sichtbare Spuren hinterlassen zu können, braucht man auch ein deutliches, sichtbares Profil. Wie auf dem Bronzeportal. Und christliche Spuren brauchen auch ein christliches Profil. Herzliche Einladung zum Himmelfahrtsgottesdienst am 14. Mai in Alchen Am Himmelfahrtstag findet in Oberfischbach kein Gottesdienst statt. Wir gehen zum gemeinsamen Gottesdienst um 10.00 Uhr nach Alchen. Im Anschluss gibt es Erbsensuppe aus der Gulaschkanone und heiße Würstchen. 6 Pfingsten - Warten auf den Heiligen Geist Christi Himmelfahrt ist vorbei. Eine Zeit des Wartens hat begonnen. Zehn Tage lang. Zehn Tage konzentriertes Warten? Auch wenn Friedrich Bodelschwingh einmal gesagt hat, dass „Warten ein freudvolles Ding ist, wenn über ihm der Schein der Hoffnung liegt“, sind zehn Tage zumindest für unsere heutigen Maßstäbe eine lange Zeit. Aber auch einige Apostel auf dem Bild scheinen mit dem Warten so ihre Schwierigkeiten zu haben. Da geht so mancher Blick sehnsüchtig, oder auch ein wenig missmutig, nach oben: Wo bleibt er denn, der Heilige Geist? Selbst das Studium der Schrift hilft jetzt nicht mehr, die Ungeduld zu zügeln. Warum auch zehn Tage warten? Nun, ich möchte die Frage versuchen zu beantworten: Zunächst, um leer zu werden. Wenn ich den Heiligen Geist empfangen möchte, muss ich ihm Platz einräumen, muss leer sein. Oder wie es Martin Luther ausgedrückt hat: „Gottes Natur ist, dass er aus nichts etwas macht. Darum: Wer noch nicht nichts ist, aus dem kann Gott auch nichts machen.“ Nichts sein, heißt auch: Keine bestimmten Vorstellungen zu haben, wie der Heilige Geist wirken soll, ansonsten ist die Gefahr groß, dass ich den Heiligen Geist übersehe, mag ich — wie einige der Jünger — noch so sehr zum Himmel starren. Der zweite Aspekt des Wartens ist die Stille. Wir müssen ganz leise werden, denn der Heilige Geist ist leise. Er will mich nicht überreden oder gar überwältigen. Der dritte Aspekt des Wartens ist die Zeit. Warten kann eine sehr erfüllte, aktive Zeit sein. Oswald Chambers meinte sogar einmal, dass auf Gott zu warten die perfekte Aktivität ist und dass wir „im Herrn rasten, nicht rosten sollen“. Die Jünger warteten nach der Himmelfahrt Christi zehn Tage in Jerusalem. Auch wir dürfen den Heiligen Geist nicht gleich jetzt, hier und heute erwarten — und uns dann anderen Dinge zuwenden, wenn es nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Wir müssen uns Zeit nehmen, um dem Heiligen Geist Zeit zu lassen. Der Geist weht, wann er will. Michael Tillmann 7 „… zum Gebrauch der heyligen hochwürdigen Sacramente“ Oberfischbacher Abendmahlskelch wird 350 Jahre alt Der bekannteste Landesherr des Siegerlandes ist Johann Moritz Fürst zu Nassau-Siegen (1604-1679), der eine bedeutende Karriere als Statthalter der holländischen Handelskompanie in Brasilien sowie als brandenburgischer Statthalter von Kleve, Mark und Ravensberg durchlaufen hat. Als er 1652 vom Kaiser in den Fürstenstand erhoben wurde, setzte er als Zeichen seiner neuen Würde eine Fürstenkrone auf die Siegener Nikolaikirche – bis heute das Wahrzeichen der „Krönchenstadt“. Ein Straßenname in Siegen und der Name eines Weidenauer Gymnasiums erinnern noch heute an ihn. Neben seinen auswärtigen Verpflichtungen hat sich Johann Moritz zunehmend um die Regierung seines Ländchens gekümmert. Insbesondere betrachtete er sich als ein für die Anliegen der Kirche in besonderer Weise verantwortliches Gemeindeglied. Dies kommt auch in seinem Testament zum Ausdruck, in dem er u. a. bestimmte, „dass in unsern Siegenschen Landen vor allen Dingen Gottes Ehre gefördert und ausgebreitet, die wahre christliche reformierte Religion vermittels Bestellung von Kirchen und Schulen fortgepflanzt und erhalten“ werden sollen. Nachdem Johann Moritz „Gott dem Herrn zu Ehren“ bereits 1658 der evangelischen Kirchengemeinde in Siegen silberne Abendsmahlsgeräte gestiftet hatte, hat er im Jahre 1665 8 seinen „sieben Kirchen ufm Lande alß zu Hilchenbach, Mühsen, Crombach, Ferndorff, Freudenberg, Holtzclauw und Oberfischbach zum gebrauch des heyl. hochwürdigen Abendmahls einen großen Silber Becher und Teller gnädigst verehret“. Gleichzeitig bestimmte er: „Dies Silbergeschirr soll in der jetzigen Quantität und Qualität gelassen und unter keinerlei Schein und Vorwand geändert oder umgeformt werden, sondern zu ewigen Tagen so gelassen werden.“ Also auch Oberfischbach wurde bedacht. Während der Teller (für das Brot des Herrn) leider 1735 bei einem Einbruch gestohlen wurde, ist der „große Silber Becher“ heute noch bestimmungsgemäß als Abendmahlskelch in Gebrauch. Der Kelch mit Deckel ist knapp 30 cm hoch, aus Silber getrieben und innen vergoldet. Er trägt am Fuß die Umschrift „IOANNES MAURITIUS NASSAVIAE PRINCEPS ANNO 1665“ (Johann Moritz Fürst zu Nassau im Jahre 1665), auf der Vorderseite die Aufschrift „OBERFISCHBACH“ und auf der Rückseite das Wappen des Fürsten Johann Moritz. Vermutlich wurde der Kelch aus Oberfischbacher Silber angefertigt, was sich aber nicht mit Bestimmtheit nachweisen lässt. Allerdings wurden zwei Abendmahlsteller, die Johann Moritz´ Nachfolger den Kirchengemeinden Freudenberg und Siegen 1690 schenkte, laut Umschrift tatsächlich aus in Oberfischbach gefördertem Silber gefertigt. (Die Silbergrube „Silberkaute“ in Oberfischbach war bis um das Jahr 1700 in Betrieb). Historisch und materiell, aber auch unter theologischem Aspekt ist der Abendmahlskelch neben den seit 1670 erhaltenen Kirchenbüchern ein wertvoller Schatz für unsere Kirchengemeinde. Und so urteilte der ehemalige Gemeindepfarrer Otto Adam im Gemeindegruß vom August 1971: „Eine lange und beachtliche Tradition ist also mit diesem Kelch verbunden! 1. Mai-Frage: (Mehr-) Wert der Arbeit Arbeit ist notwendig, um zu leben. Und wenn die Arbeit knapp wird, ist das eine gesellschaftliche Katastrophe. Deshalb müssen alle intensiv nach Wegen suchen, dass Arbeit zum Erwerb des Lebensunterhaltes da ist. Insofern ist die Diskussion über die soziale Verantwortung von Kapital gut. Insofern ist es auch gut, dass am 1. Mai Gewerkschaften, Kirchen und andere Gruppen Forderungen nach Arbeitsplätzen stellen, und zur Solidarität mit Menschen ohne Arbeit aufrufen. Aber bei allen aktuellen Diskussionen besteht die Gefahr, dass Arbeit eine fast religiöse Bedeutung bekommt, und zwar vor allem die Erwerbsarbeit. Nur wer Erwerbsarbeit hat, ist gesellschaftlich anerkannt. Umgekehrt schließen wir oft selbst daraus, dass nur Erwerbsarbeit unserem Leben einen Sinn geben kann. Was bin ich wert, wenn ich nicht arbeite? Der christliche Glaube bietet an, das Leben anders zu begründen als aus- Zwar kann man mit einer alten und vielleicht kalten Tradition nicht viel anfangen. Und doch drängt sich uns die Frage auf, wie viele Menschen wohl aus diesem Kelch den Wein als Zeichen des Blutes Christi zur Stärkung ihres Glaubens, zur Stillung ihrer Angst, zum Trost im Leid und zum Frieden in aller Unruhe ihres Lebens empfangen haben und noch empfangen, und wie wir aus der Gleichgültigkeit gegenüber dieser Gabe unseres Gottes und Heilandes herauskommen.“ Gerhard Moisel schließlich in der Arbeit. Andere Werte sind wichtiger als Arbeit, Leistung, Gewinnmaximierung, Rationalisierung, Qualitätsmanagement, Zielvorgaben, Rendite und was es noch so an schönen neuhochdeutschen Umschreibungen gibt für die schlichte Tatsache, dass viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unter einem zunehmenden Druck stehen und zum Teil einem unmenschlichen Tempo- und Leistungsdruck ausgesetzt sind. Nein, andere Werte sind wichtig: Vertrauen, Geborgenheit, Solidarität, Liebe. Und Inseln der Ruhe, an denen es nicht um ökonomische Interessen geht. Deswegen ist der freie Sonntag so wichtig für unsere gesellschaftliche Kultur. Und deshalb ist auch an Christen die kritische Nachfrage notwendig, ob für ihre Wochenplanung die Schöpfungsordnung Gottes die Richtung vorgibt oder anderes. An sechs Tagen schuf Gott die Welt, am siebten Tag ruhte er. Und wir? Haben wir Zeit für Gott und die Menschen oder doch wieder nur für Arbeit und Konsum? 9 An-Gebote: Die Zehn Gebote 1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Zunächst versteht sich dieses Gebot aus der besonderen Situation des Volkes Israel auf seiner Wüstenwanderung in das Gelobte Land. Aus Ägypten mit seinen vielen Göttern kommend, auf dem Weg in das Land Kanaan mit seinen zahlreichen Gottheiten. Die Gefährdung, andere Götter als den Gott, der das Volk aus der Sklaverei geführt hatte, zu haben, zeigt sich schon bei der Verehrung des Goldenen Kalbs in der Wüste. Doch ist das erste Gebot ohne diesen historischen Kontext nicht unsinnig oder unzeitgemäß. Auch wenn die Gefahr der Vielgötterei für den heutigen Menschen kaum besteht, so kann doch vieles andere im Leben eines Menschen quasi den göttlichen Platz einnehmen. Das „Goldene Kalb“ ist sprichwörtlich geworden und meint zum Beispiel Geld und Besitz, Ansehen und Macht oder auch den eigenen 10 Körper. Martin Luther brachte es auf den Punkt: „Woran du dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist eigentlich dein Gott.“ Das ist der eine Aspekt dieses Gebotes. Nicht mehrere Götter zu haben. Das führt automatisch zu einem zweiten Aspekt. Überhaupt einen Gott zu haben. „Ich bin der Herr, dein Gott“, lautet der erste Satz. Es ist müßig darüber zu diskutieren, ob Menschen an nichts glauben können, faktisch bekennen sich immer mehr dazu, Atheisten zu sein, keinen Gott, kein höheres Wesen anzuerkennen. Zur Entstehungszeit der Gebote undenkbar, heute für viele selbstverständlich. Ich bin der Herr, dein Gott – das heißt auch, nicht der Mensch ist das Maß aller Dinge. Nicht der Mensch ist der Herr über Leben und Tod, nicht der Herr über die Schöpfung. Nicht alles, was der Mensch kann, darf er auch; um seinem Handeln Grenzen zu setzen, braucht es zum Beispiel die Zehn Gebote, braucht es auch das erste Gebot. Gerade das 20. Jahrhundert ist ein schreckliches Lehrstück darüber, was geschieht, wenn Einzelne, die keinen Gott akzeptieren, sich zum Herrn der Welt aufschwingen wollen. Westfälisches Gemeindefestival maximale Am Sonntag, 31. Mai ist es wieder so weit: von 11 bis 17 Uhr findet das Gemeindefestival maximale statt. Vier parallele Gottesdienste für unterschiedliche Altersgruppen, ein abwechslungsreiches Programm mit Musik und Kreativität und natürlich der familienfreundliche Maximilian-Park laden zu einem unvergesslichen Tag ein. Im Hauptgottesdienst wird Annette Kurschus, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, predigen. Außerdem dabei: der Ermutiger Johannes Warth, Daniel Kallauch, Living Gospel mit Hans-Werner Scharnowski, Kleinkünstler und hoffentlich Sie. Maximale ist die ideale Gelegenheit für einen Ausflug als Single oder mit Familie, mit der Gemeinde, dem Kindergottesdienst oder der KiTa. Anfahrt: Ostwennemarstraße 100, 59071 Hamm Diakoniestation Freudenberg Telefon: 2111 Ehe-Familien-Lebensberatungsstelle Siegen: 0271/250280 Ev.-ref. Kirchengemeinde Oberfischbach/ Impressum Bankverbindung: IBAN: DE96 4605 1733 0070 8014 93 BIC: WELADED1FRE BIC.WELADED1FRE Kirchgeld „Meine Kirche - dafür hab ich was übrig“ Bankverbindung: IBAN: DE03 4605 1733 0070 112 59 Pfarrer Martin Braukmann, Niederndorf, Im Hähnchen 6, Tel. 57 10 43 Pfarrer Hans-Werner Schmidt, Lindenberg, Am Lederbach 19, Tel. 4 95 27 30 Jugendreferent Volker Peterek, [email protected], Tel. 02 71/ 2 31 68 99 Küsterin Kirche: Karla Stracke, Heisberg, Heisberger Str. 73, Tel. 52 17 Küsterin GMZ: Karin Wüst, Oberfischbach, Schelder Straße 56, Tel. 61 07 7 Küster-Handy : 0176/56971073 Küsterin „Alte Schule“: Sabine Müller-Breitenbach, N.dorf, Im Hähnchen 4, Tel. 5 52 39 Kindergarten „Arche“, Oberfischbach, Am Kaltland 6, Tel. 6 19 91 Pfarrbüro, Sekretariat Ute Schwarz , Oberfischbach, Kirchweg 4, Tel. 6 07 87, Fax 57 16 80 Öffnungszeiten: montags 16.00 - 18.00 Uhr, donnerstags 9.00 - 11.00 Uhr E-mail: [email protected]; Internet: www.kk-si.de
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