Mai 2015 - Ev. Kirchenkreis Siegen

Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde
Oberfischbach
Gemeindegruß
Mai 2015; Nr. 4
350 Jahre
Abendmahlskelch
Oberfischbach
Johannes
Mauritius
NassauiAE
Princeps
Anno 1665
Monatsspruch
015
Mai 2
„Alles vermag ich durch Ihn, der mir Kraft gibt.“ (Philipper 4,13)
Liebe Gemeindeglieder,
der Monatsspruch für Mai des Apostel
Paulus klingt in unseren Ohren sehr
großspurig, so als könne nichts den
Paulus wirklich tangieren, als schwebe
er quasi über allem. Aber hier spricht
kein Alleskönner, kein Supermann.
Paulus war in seiner gesamten
Missionstätigkeit immer wieder Anfeindungen und auch körperlichen
Übergriffen ausgesetzt, vielleicht auch
gesundheitlich angegriffen. Den Brief
an die Gemeinde in Philippi schreibt er
aus dem Gefängnis. Doch trotz dieser
negativen Umstände lässt er nicht davon ab, das Wort Gottes zu verkünden.
Das meint Paulus damit, wenn er sagt,
er vermöge alles; er kann sich in allem
zurechtfinden, ihm „ist alles und jedes
vertraut; beides, satt sein und hungern,
beides, Überfluss haben und Mangel
leiden“. Er kann das durch die Kraft
Jesu und mit Blick auf ihn. Jesu Leiden
helfen ihm, eigenes Leid zu tragen, im
Vertrauen darauf, dass Jesus mitträgt.
Unter seinem Schutz findet er Geborgenheit. Und auch das Gegenteil, der
Überfluss, bringt ihn nicht von seinem
Weg ab – Jesu Wort im Ohr, dass die
Schätze im Himmel wichtiger sind als
die Schätze auf Erden.
Diese Einstellung zum Leben aus der
Kraft Gottes hat Paulus nicht exklusiv.
Er bettet sich ein in die Gemeinde von
Philippi, zu der er immer ein besonderes Verhältnis hatte, von der er sich
als Einzige unterstützen ließ. Paulus
– und das gilt für jeden Christen – war
kein Einzelkämpfer. Jeden Christen
zeichnet eine doppelte Gemeinschaft
aus: Die Gemeinschaft mit Gott und die
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Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde. In dieser Eingebundenheit kann es
gelingen, dass Menschen das Leben in
dem tragen und ertragen können, wie
auch immer es sich gestaltet.
So haben mir schon viele Christen im
Nachhinein davon berichtet, dass etwa
die Fürbitte und das begleitende Gebet
anderer Mitchristen sie gerade in den
Zeiten spürbar getragen haben, wo
dies aus eigener Kraft und Vermögen
nicht mehr möglich war. Wo sogenannte schwere „Schicksalsschläge“ ihnen
den Boden unter den Füßen genommen haben und eigenes Beten nicht
mehr möglich war. Im Nachhinein, aber
eben nicht im Voraus, war die Kraft
zum Leben da.
So schreibt Justus Dellbrück in einem
sowjet. Kriegsgefangenenlager: In den
Tiefen, die kein Trost erreicht, lass doch
deine Treue mich erreichen. In den
Nächten, wo der Glaube weicht, lass
nicht deine Gnade von mir weichen.
Auf dem Weg, den keiner mit mir
geht,wenn zum Beten die Gedanken
schwinden, wenn mich kalt die Finsternis umweht, wollest du in meiner Not
mich finden. Wenn die Seele wie ein
irres Licht flackert zwischen Werden
und Vergehen, wenn es mir an Trost
und Rat gebricht, wollest du an meiner
Seite stehen.Wenn ich deine Hand
nicht fassen kann, nimm die meine
du in deine Hände, nimm dich meiner
Seele gnädig an, führe mich zu einem
guten Ende.
Nur in dieser Eingebundenheit zu
Gott kann man sagen: „Alles vermag
ich durch ihn, der mir Kraft gibt.“ Es
grüßt Sie Ihr Pfr. Martin Braukmann
Gottesdienste
Hauptgottesdienst in der Kirche Oberfischbach. Außengottesdienste in den jeweiligen Vereinshäusern der unten
aufgeführten Ortschaften.
03.05.
Kantate
Bottenberg: 8.30 Uhr, Pfr. Schmidt
Oberfischbach: 10.00 Uhr, Pfr. Braukmann, Erstabendmahl
der diesjährigen Konfirmanden mit Einzelkelchen und Saft.
Kollekte: für die Förderung der evang. Kirchenmusik.
10.05.
Rogate
Oberfischbach: 10.00 Uhr, Familiengottesdienst mit den
Kirchenmäusen, Pfr. Braukmann
Kollekte: für die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle
des Kirchenkreises Siegen.
14.05.
Christi Himmelfahrt
Alchen: 10.00 Uhr, Gemeinsamer Gottesdienst,
Pfrn. Ochse, mit Posaunenchören.
Herzliche Einladung zum gem. Mittagessen im Anschluss.
Kollekte: für die Weltmission.
17.05.
Exaudi
Oberheuslingen: 8.30 Uhr, Pfrn. Ochse
Oberfischbach: 10.00 Uhr, Bolko Mörschel
Kollekte: für besondere gesamtkirchliche Aufgaben der EKD.
24.05. Pfingstsonntag
Oberfischbach: 10.00 Uhr, Pfr. Braukmann, mit Taufen;
im Anschluss Abendmahl mit Einzelkelchen und Saft.
Kollekte: Für die Bibelverbreitung in der Welt.
25.05.
Pfingstmontag
Oberfischbach: k e i n Gottesdienst
Lurzenbach, Wanderparkplatz: 9.00 Uhr Waldgottesdienst
Pfr. Braukmann u. Pfrn. Hinzmann / Chöre wirken mit.
Kollekte: für den CVJM-Weltdienst.
30.05.
Niederndorf: 19.30 Uhr, Sitcom(e) Jugend-Gottesdienst
in der „Ampel“ im Gemeindehaus (Alte Schule)
31.05.
Trinitatis
Oberfischbach: 10.00 Uhr, Goldene Konfirmation, Pfr.
Braukmann / Chor InTakt; im Anschluss Abendmahl mit Einzelkelchen und Saft.
Kollekte: für die eigene Gemeinde.
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Regelmäßige Veranstaltungen
Gebetsstunden in den Vereinshäusern
Bottenberg:
Heisberg:
Niederndorf: Oberfischbach:
Oberheuslingen:
Termin nach Vereinbarung
Termin nach Vereinbarung
jeden Freitag, 20.00 Uhr
jeden Sonntag, im Anschluss an die Bibelstunde
jeden Donnerstag, 20.00 Uhr, und an jedem ersten
Sonntag im Monat um 19.15 Uhr
Mitarbeiterkreis
Bottenberg:
Gottesdienstkreis:
26.05. um 20.00 Uhr
18.05. um 18.30 Uhr im Gemeindezentrum
Bibelstunden/Gemeinschaftsstunden:
Sonntags jeweils 20.00 Uhr in den Vereinshäusern (die Stunden entfallen,
wenn morgens Gottesdienst war), in Oberfischbach im Gemeindezentrum.
Veranstaltet und geleitet durch Mitarbeiter der örtl. Gemeinschaft.
Bottenberg:
05.05., Pred. Dieter Karstädter
10.05., Sabine Böcher
17.05., Günter Loos
31.05., Karsten Schreiber
Heisberg: 10.05., 14.00 Uhr, Jahresfest der Ev. Gemeinschaft,
mit Pfr. i.R. Friedhelm Boller und Chören, mit Kaffeetrinken.
22.05., Pred. Dieter Karstädter
Niederndorf: 17.05., Pred. Karl-Erich Daub
Oberheuslingen: 03.05., LP Karsten Schreiber
10.05., 18.00 Uhr, Bolko Mörschel
21.05., Pred. Manfred Heinzelmann
24.05., 18.00 Uhr, Matthias Bäumer
31.05., 17.00 Uhr, Paul-Gerhard Loos
Oberfischbach: 03.05., Pred. Hans-Jürgen Tast
I ch kann verstehen, dass ein
Mensch zum Atheisten wird,
wenn er auf die Erde
hinunterschaut,
aber wie jemand den Blick zum
Himmel emporrichten und
sagen kann, es gebe keinen
Gott, ist mir unbegreiflich.
Abraham Lincoln
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Herzliche Einladung zum ...
... Erstabendmahl
der diesjährigen Konfirmanden
Im Gottesdienst am 03. Mai laden wir die diesjährigen
Konfirmanden mit ihren Familien und Paten herzlich zum
Abendmahl ein (mit Einzelkelchen und Saft).
... Familiengottesdienst
am 10. Mai um 10.00 Uhr
mit dem Kinderchor „Kirchenmäuse“.
Aufgeführt wird das Kindermusical: „Wertvoll…“
Es geht um die biblische Geschichte eines
Kaufmanns, der einen großen Besitz hat und
doch nicht richtig froh und zufrieden ist. Dann
entdeckt er auf einem Markt eine kostbare Perle, die er unbedingt besitzen möchte. Erst als er
die Perle findet und sie endlich bei ihm ist, da
wird er so richtig froh, weil es einfach für ihn nichts Schöneres und Kostbares auf
Erden gibt – als diese Perle. Er gibt alles andere auf, um diesen Schatz zu besitzen.
„Die Perle ist schön und unsagbar rein, nichts könnte wunderbarer sein.“
Am 10. Mai ist Muttertag:
Manche Mütter wissen nicht, wie wichtig es ist, dass sie einfach da
sind. Manche Mütter wissen nicht, wie gut es tut, sie
zu sehen. Manche Mütter wissen nicht, wie tröstlich es ist, ihre Stimme zu hören. Manche Mütter
wissen nicht, wie ansteckend ihr Lächeln wirkt.
Manche Mütter wissen nicht, wie wohltuend
ihre Nähe ist. Manche Menschen wissen
nicht, wie viel ärmer wir ohne sie wären.
Manche Mütter wissen nicht, dass sie ein
Geschenk des Himmels sind.
Sie wüssten es – wenn wir es ihnen sagen
würden! Zeit, Danke zu sagen.
nach Petrus Ceelen
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Himmelfahrt - Spurensuche
In der Himmelfahrtskapelle auf dem
Ölberg in Jerusalem soll in einem
Stein der letzte Fußabdruck Jesu zu
erkennen sein. Diese Überlieferung
hat der Künstler Ewald Mataré für ein
Detail des bronzenen Hauptportals
der Düsseldorfer Kirche St. Lambertus
aufgegriffen.
Eine Überlieferung, die Assoziationen
weckt: Wir können nicht in Jesu Fußstapfen treten, doch als seine Nachfolger können wir seinen Spuren folgen
und selbst Spuren hinterlassen. Sichtbarste Spuren der Christen sind sicherlich die Kirchen in unseren Städten,
doch mit den Spuren ist mehr gemeint
als Gebäude, mögen sie auch noch so
schön sein.
Der Himmelfahrtstag ist eine Einladung, mir die Frage zu stellen: Welche
Spuren hinterlasse ich als
Christ in der Welt? Untrennbar
davon ist die Frage: Welche
Spuren hinterlässt der Glaube
in meinem Leben? Das eine
geht nicht ohne das andere:
Wenn der Glaube in mir Spuren hinterlässt, dann muss
die Welt davon etwas spüren.
Oder anders formuliert: Wer
in der Spur Gottes bleibt,
hinterlässt Spuren. Um aber
deutliche, sichtbare Spuren
hinterlassen zu können,
braucht man auch ein deutliches, sichtbares Profil. Wie auf dem Bronzeportal.
Und christliche Spuren brauchen auch
ein christliches Profil.
Herzliche Einladung zum
Himmelfahrtsgottesdienst
am 14. Mai in Alchen
Am Himmelfahrtstag findet in Oberfischbach
kein Gottesdienst statt.
Wir gehen zum gemeinsamen Gottesdienst um
10.00 Uhr nach Alchen.
Im Anschluss gibt es Erbsensuppe aus der
Gulaschkanone und heiße Würstchen.
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Pfingsten - Warten auf den Heiligen Geist
Christi Himmelfahrt ist vorbei. Eine
Zeit des Wartens hat begonnen. Zehn
Tage lang. Zehn Tage konzentriertes
Warten? Auch wenn Friedrich Bodelschwingh einmal gesagt hat, dass
„Warten ein freudvolles Ding ist, wenn
über ihm der Schein der Hoffnung
liegt“, sind zehn Tage zumindest für
unsere heutigen Maßstäbe eine lange
Zeit. Aber auch einige Apostel auf dem
Bild scheinen mit dem Warten so ihre
Schwierigkeiten zu haben. Da geht so
mancher Blick sehnsüchtig, oder auch
ein wenig missmutig, nach oben: Wo
bleibt er denn, der Heilige Geist? Selbst
das Studium der Schrift hilft jetzt nicht
mehr, die Ungeduld zu zügeln. Warum auch zehn Tage warten? Nun, ich
möchte die Frage versuchen zu beantworten:
Zunächst, um leer zu werden. Wenn
ich den Heiligen Geist empfangen
möchte, muss ich ihm Platz einräumen,
muss leer sein. Oder wie es Martin
Luther ausgedrückt hat: „Gottes Natur
ist, dass er aus nichts etwas macht.
Darum: Wer noch nicht nichts ist, aus
dem kann Gott auch nichts machen.“
Nichts sein, heißt auch: Keine bestimmten Vorstellungen zu haben, wie
der Heilige Geist wirken soll, ansonsten ist die Gefahr groß, dass ich den
Heiligen Geist übersehe, mag ich — wie
einige der Jünger — noch so sehr zum
Himmel starren. Der zweite Aspekt des
Wartens ist die Stille. Wir müssen ganz
leise werden, denn der Heilige Geist ist
leise. Er will mich nicht überreden oder
gar überwältigen. Der dritte Aspekt des
Wartens ist die Zeit. Warten kann eine
sehr erfüllte, aktive Zeit sein. Oswald
Chambers meinte sogar einmal, dass
auf Gott zu warten die perfekte Aktivität ist und dass wir „im Herrn rasten,
nicht rosten sollen“. Die Jünger warteten nach der Himmelfahrt Christi
zehn Tage in Jerusalem. Auch wir dürfen den Heiligen Geist nicht gleich jetzt,
hier und heute erwarten — und uns
dann anderen Dinge zuwenden, wenn
es nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Wir müssen uns Zeit nehmen,
um dem Heiligen Geist Zeit zu lassen.
Der Geist weht, wann er will.
Michael Tillmann
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„… zum Gebrauch der heyligen hochwürdigen Sacramente“
Oberfischbacher Abendmahlskelch wird 350 Jahre alt
Der bekannteste Landesherr des
Siegerlandes ist Johann Moritz Fürst zu
Nassau-Siegen (1604-1679), der eine
bedeutende Karriere als Statthalter
der holländischen Handelskompanie
in Brasilien sowie als brandenburgischer Statthalter von Kleve, Mark
und Ravensberg durchlaufen hat. Als er
1652 vom Kaiser in den Fürstenstand
erhoben wurde, setzte er als
Zeichen seiner neuen Würde eine Fürstenkrone auf
die Siegener Nikolaikirche –
bis heute das Wahrzeichen
der „Krönchenstadt“. Ein
Straßenname in Siegen und
der Name eines Weidenauer
Gymnasiums erinnern noch
heute an ihn.
Neben seinen auswärtigen
Verpflichtungen hat sich
Johann Moritz zunehmend
um die Regierung seines
Ländchens gekümmert.
Insbesondere betrachtete er
sich als ein für die Anliegen
der Kirche in besonderer Weise verantwortliches Gemeindeglied. Dies kommt
auch in seinem Testament zum Ausdruck, in dem er u. a. bestimmte, „dass
in unsern Siegenschen Landen vor
allen Dingen Gottes Ehre gefördert und
ausgebreitet, die wahre christliche reformierte Religion vermittels Bestellung
von Kirchen und Schulen fortgepflanzt
und erhalten“ werden sollen.
Nachdem Johann Moritz „Gott dem
Herrn zu Ehren“ bereits 1658 der
evangelischen Kirchengemeinde in
Siegen silberne Abendsmahlsgeräte
gestiftet hatte, hat er im Jahre 1665
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seinen „sieben Kirchen ufm Lande alß
zu Hilchenbach, Mühsen, Crombach,
Ferndorff, Freudenberg, Holtzclauw
und Oberfischbach zum gebrauch des
heyl. hochwürdigen Abendmahls einen
großen Silber Becher und Teller gnädigst verehret“. Gleichzeitig bestimmte
er: „Dies Silbergeschirr soll in der
jetzigen Quantität und Qualität gelassen
und unter keinerlei Schein
und Vorwand geändert oder
umgeformt werden, sondern
zu ewigen Tagen so gelassen
werden.“
Also auch Oberfischbach
wurde bedacht. Während
der Teller (für das Brot des
Herrn) leider 1735 bei einem
Einbruch gestohlen wurde,
ist der „große Silber Becher“
heute noch bestimmungsgemäß als Abendmahlskelch in
Gebrauch.
Der Kelch mit Deckel ist
knapp 30 cm hoch, aus
Silber getrieben und innen
vergoldet. Er trägt am Fuß die Umschrift
„IOANNES MAURITIUS NASSAVIAE
PRINCEPS ANNO 1665“ (Johann Moritz
Fürst zu Nassau im Jahre 1665), auf
der Vorderseite die Aufschrift „OBERFISCHBACH“ und auf der Rückseite das
Wappen des Fürsten Johann Moritz.
Vermutlich wurde der Kelch aus
Oberfischbacher Silber angefertigt, was
sich aber nicht mit Bestimmtheit nachweisen lässt. Allerdings wurden zwei
Abendmahlsteller, die Johann Moritz´
Nachfolger den Kirchengemeinden
Freudenberg und Siegen 1690 schenkte, laut Umschrift tatsächlich aus in
Oberfischbach gefördertem Silber gefertigt. (Die Silbergrube „Silberkaute“
in Oberfischbach war bis um das Jahr
1700 in Betrieb).
Historisch und materiell, aber auch
unter theologischem Aspekt ist der
Abendmahlskelch neben den seit
1670 erhaltenen Kirchenbüchern ein
wertvoller Schatz für unsere Kirchengemeinde. Und so urteilte der ehemalige Gemeindepfarrer Otto Adam
im Gemeindegruß vom August 1971:
„Eine lange und beachtliche Tradition
ist also mit diesem Kelch verbunden!
1. Mai-Frage:
(Mehr-) Wert der Arbeit
Arbeit ist notwendig, um zu leben.
Und wenn die Arbeit knapp wird, ist
das eine gesellschaftliche Katastrophe. Deshalb müssen alle intensiv
nach Wegen suchen, dass Arbeit zum
Erwerb des Lebensunterhaltes da ist.
Insofern ist die Diskussion über die
soziale Verantwortung von Kapital
gut. Insofern ist es auch gut, dass am
1. Mai Gewerkschaften, Kirchen und
andere Gruppen Forderungen nach
Arbeitsplätzen stellen, und zur Solidarität mit Menschen ohne Arbeit aufrufen.
Aber bei allen aktuellen Diskussionen
besteht die Gefahr, dass Arbeit eine
fast religiöse Bedeutung bekommt, und
zwar vor allem die Erwerbsarbeit.
Nur wer Erwerbsarbeit hat, ist gesellschaftlich anerkannt. Umgekehrt
schließen wir oft selbst daraus, dass
nur Erwerbsarbeit unserem Leben einen Sinn geben kann. Was bin ich wert,
wenn ich nicht arbeite?
Der christliche Glaube bietet an, das
Leben anders zu begründen als aus-
Zwar kann man mit einer alten und
vielleicht kalten Tradition nicht viel
anfangen. Und doch drängt sich uns
die Frage auf, wie viele Menschen
wohl aus diesem Kelch den Wein als
Zeichen des Blutes Christi zur Stärkung
ihres Glaubens, zur Stillung ihrer Angst,
zum Trost im Leid und zum Frieden in
aller Unruhe ihres Lebens empfangen
haben und noch empfangen, und wie
wir aus der Gleichgültigkeit gegenüber
dieser Gabe unseres Gottes und Heilandes herauskommen.“
Gerhard Moisel
schließlich in der Arbeit. Andere Werte
sind wichtiger als Arbeit, Leistung,
Gewinnmaximierung, Rationalisierung,
Qualitätsmanagement, Zielvorgaben,
Rendite und was es noch so an schönen neuhochdeutschen Umschreibungen gibt für die schlichte Tatsache,
dass viele Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer unter einem zunehmenden Druck stehen und zum Teil
einem unmenschlichen Tempo- und
Leistungsdruck ausgesetzt sind.
Nein, andere Werte sind wichtig:
Vertrauen, Geborgenheit, Solidarität,
Liebe. Und Inseln der Ruhe, an denen
es nicht um ökonomische Interessen
geht. Deswegen ist der freie Sonntag
so wichtig für unsere gesellschaftliche
Kultur. Und deshalb ist auch an Christen die kritische Nachfrage notwendig,
ob für ihre Wochenplanung die Schöpfungsordnung Gottes die Richtung
vorgibt oder anderes. An sechs Tagen
schuf Gott die Welt, am siebten Tag
ruhte er. Und wir? Haben wir Zeit für
Gott und die Menschen oder doch wieder nur für Arbeit und Konsum?
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An-Gebote: Die Zehn Gebote
1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott.
Du sollst keine anderen Götter haben
neben mir.
Zunächst versteht sich dieses Gebot
aus der besonderen Situation des
Volkes Israel auf seiner Wüstenwanderung in das Gelobte Land. Aus Ägypten
mit seinen vielen Göttern kommend,
auf dem Weg in das Land Kanaan mit
seinen zahlreichen Gottheiten. Die Gefährdung, andere Götter als den Gott,
der das Volk aus der Sklaverei geführt
hatte, zu haben, zeigt sich schon bei
der Verehrung des Goldenen Kalbs in
der Wüste. Doch ist das erste Gebot
ohne diesen historischen Kontext nicht
unsinnig oder unzeitgemäß. Auch wenn
die Gefahr der Vielgötterei für den
heutigen Menschen kaum besteht,
so kann doch vieles andere im Leben
eines Menschen quasi den göttlichen
Platz einnehmen. Das „Goldene Kalb“
ist sprichwörtlich geworden und meint
zum Beispiel Geld und Besitz, Ansehen
und Macht oder auch den eigenen
10
Körper. Martin Luther brachte es auf
den Punkt: „Woran du dein Herz hängst
und worauf du dich verlässt, das ist
eigentlich dein Gott.“
Das ist der eine Aspekt
dieses Gebotes. Nicht
mehrere Götter zu haben. Das führt automatisch zu einem zweiten
Aspekt. Überhaupt einen Gott zu haben. „Ich
bin der Herr, dein Gott“,
lautet der erste Satz.
Es ist müßig darüber zu
diskutieren, ob Menschen an nichts glauben können, faktisch
bekennen sich immer
mehr dazu, Atheisten zu sein, keinen
Gott, kein höheres Wesen anzuerkennen. Zur Entstehungszeit der Gebote
undenkbar, heute für viele selbstverständlich.
Ich bin der Herr, dein Gott – das heißt
auch, nicht der Mensch ist das Maß
aller Dinge. Nicht der Mensch ist der
Herr über Leben und Tod, nicht der
Herr über die Schöpfung. Nicht alles,
was der Mensch kann, darf er auch;
um seinem Handeln Grenzen zu setzen, braucht es zum Beispiel die Zehn
Gebote, braucht es auch das erste Gebot. Gerade das 20. Jahrhundert ist ein
schreckliches Lehrstück darüber, was
geschieht, wenn Einzelne, die keinen
Gott akzeptieren, sich zum Herrn der
Welt aufschwingen wollen.
Westfälisches Gemeindefestival
maximale
Am Sonntag, 31. Mai ist es wieder so weit:
von 11 bis 17 Uhr findet das Gemeindefestival maximale statt.
Vier parallele Gottesdienste für unterschiedliche Altersgruppen, ein abwechslungsreiches Programm mit Musik und Kreativität und natürlich der familienfreundliche
Maximilian-Park laden zu einem unvergesslichen Tag ein.
Im Hauptgottesdienst wird Annette Kurschus, die Präses der Evangelischen Kirche
von Westfalen, predigen.
Außerdem dabei: der Ermutiger Johannes Warth, Daniel Kallauch, Living Gospel
mit Hans-Werner Scharnowski, Kleinkünstler und hoffentlich Sie.
Maximale ist die ideale Gelegenheit für einen Ausflug als Single oder mit Familie,
mit der Gemeinde, dem Kindergottesdienst oder der KiTa.
Anfahrt: Ostwennemarstraße 100, 59071 Hamm
Diakoniestation
Freudenberg
Telefon: 2111
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Kirchgeld „Meine Kirche - dafür hab ich was übrig“
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Pfarrer Martin Braukmann, Niederndorf, Im Hähnchen 6, Tel. 57 10 43
Pfarrer Hans-Werner Schmidt, Lindenberg, Am Lederbach 19, Tel. 4 95 27 30
Jugendreferent Volker Peterek, [email protected], Tel. 02 71/ 2 31 68 99
Küsterin Kirche: Karla Stracke, Heisberg, Heisberger Str. 73, Tel. 52 17
Küsterin GMZ: Karin Wüst, Oberfischbach, Schelder Straße 56, Tel. 61 07 7
Küster-Handy : 0176/56971073
Küsterin „Alte Schule“: Sabine Müller-Breitenbach, N.dorf, Im Hähnchen 4, Tel. 5 52 39
Kindergarten „Arche“, Oberfischbach, Am Kaltland 6, Tel. 6 19 91
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