BERLINER Ä R Z T E aktuell Leserbrief BERLINER ÄRZTE Zu „Chefarztwechsel und neue Strukturen“ In Ihren Mitteilungen über neue Chefarztbestellungen ist zunehmend häufiger zu lesen, dass zwei Chefarztpositionen an verschiedenen Häusern künftig nur noch von einer Person übernommen werden. Ist solche Ämterhäufung aus Sicht einer Verwaltung sicher wirtschaftlich, so sollte das doch eine Ausnahme bleiben für einen begrenzten Zeitraum. Mit Halbierung der Zeit, die ein Chefarzt in Doppelfunktion seiner Abteilung zur Verfügung stehen kann, wird seine Arbeit verdichtet. Teilweise müssen seine Oberärzte für ihn einspringen. Das gibt erneut Anlass, die Finanzierung unserer Krankenhäuser zu hinterfragen: ExMinisterin Ulla Schmidt gab bei Einführung des DRG-Systems das Ziel vor, durch knappe finanzielle Bewertung der DRG ein Drittel der Krankenhäuser, vornehmlich die „unwirtschaftlich arbeitenden“, zur Schließung zu zwingen. Denn kein Politiker auf kommunaler Ebene wagt es, in seinem Wahlkreis ein Krankenhaus aufzugeben. Die Folgen sind allseits zu besichtigen, kein Krankenhaus möchte geschlossen werden. Es wird gespart an Chef- B E R L I N E R Ä R Z T E 5/2015 S. 6 arzt- u.a. Arztstellen, am Pflegepersonal, am Essen, an Reinigungskräften und mehr. Wir nähern uns afrikanischen Verhältnissen, wo am besten Angehörige den/die Kranken begleitend versorgen, damit sie nicht zu Schaden kommen (Berliner Beispiele können benannt werden). Das DRGSystem brachte den Häusern große Zusatzkosten durch Aufblähen der Verwaltung (Grouper etc. wurden nötig). Die Gelder dafür werden der eigentlichen Krankenversorgung entzogen. Wird es nicht höchste Zeit, Krankenhäuser wieder als Daseinsaufgabe des Staates zu sehen so wie Polizei und Feuerwehr und nicht als auf Profit zu trimmende Wirtschaftsunternehmen? Wer macht sich daran, eine Reform des DRG-Systems oder auch Alternativen für die Politik auszuarbeiten? Eine Öffnung der Häuser für die ambulante Behandlung, wie vom VSG in unterversorgten Gebieten angedacht, kann keine Lösung bringen. Dafür sind die Honorare der ambulanten Leistungen zu gering bemessen. Ihr Beitrag "... neue Strukturen" spiegelt jedenfalls einen Teil dieser Problematik wider. Dr. med. Thomas Scholz, Internist, Berlin Chefarztwechsel und neue Strukturen Aus Berliner Krankenhäusern wurden uns folgende Änderungen gemeldet: Vivantes Klinikum im Friedrichshain Seit Anfang April ist Dr. Philipp Kellner neuer Chefarzt der zentralen Notaufnahme/Rettungsstelle und interdisziplinären Kurzaufnahmestation (INKA) am Vivantes Klinikum im Friedrichshain. Zuvor war er als leitender Oberarzt in der Rettungsstelle des Vivantes Klinikums im Friedrichshain tätig. Seit 2012 ist er leitender Notarzt des Landes Berlin für Großschadensereignisse. Kellner übernimmt die Position von Dr. Petra Lautsch, die das Unternehmen verlassen hat. Er bleibt weiterhin als Notarzt und leitender Notarzt des am Klinikum im Friedrichshain angesiedelten Notarzteinsatzfahrzeuges tätig und behält darüber hinaus auch seine Zuständigkeit als kommissarischer Leiter Notfallmedizin in der Stabsstelle Notfallmedizin und Katastrophenschutz von Vivantes. Information über Veränderungen bitte an Tel.: 030 /408 06-41 00/-41 01, Fax: -41 99, E-Mail: [email protected] oder [email protected]
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