Nr. 80, April 2015 Das Magazin der Österreichischen Beamtenversicherung Balanceakt Frauenvorsorge Wie Frauen trotz Benachteiligungen über die Runden kommen können Seite 6 „Österreich soll familienfreundlichstes Land werden“ Bundesministerin MMag.a Dr.in Sophie Karmasin im Gespräch Seite 18 Altersvorsorge ja – aber wie? Ein Produktvergleich Seite 20 Niedrigzinsklima soll Konsum ankurbeln Die WIFO-Expertenmeinung Seite 34 www.oebv.com KALENDER EDITORIAL Veranstaltungen 2015 bis 2016 Astrid Valek, MAS, MBA, Chefredakteurin ÖBVaktiv LESLIE DE MELO BABY EXPO 2015 12. bis 14. Juni 2015 ÖBV Atrium, Grillparzerstraße 14, 1010 Wien Wiener Stadthalle, Halle D © ÖBV Ausstellung bis 22. Mai 2015 Großer Andrang beim KinderSchminkstand der ÖBV 2014 ELISABETH SCHMIRL WIENER HERBST SENIOREN MESSE 2015 „Birds of a feather flock together“, Tinte auf Papier, 2014 Vernissage: 9. Juni 2015, 18 Uhr Ausstellung: 10. Juni bis 18. September 2015 ÖBV Atrium, Grillparzerstraße 14, 1010 Wien ATRIUM ART Messe Wien, Halle A ÖBV Atrium, Grillparzerstraße 14, 1010 Wien Neues aus der ÖBV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 ÖBV aktiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Im Fokus Balanceakt Frauenvorsorge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 „Rahmenbedingungen verbessern!“ von Elisabeth Vondrasek. . . . . . . . 8 Klartext: Das bisschen Haushalt macht sich von allein. . . . . . . . . . . . . . 10 Aus dem öffentlichen Sektor Die ÖBV informiert vor Ort über ihr Angebot Soziales 20 Jahre Ausstellungs- und Sammlungstätigkeit der ÖBV Vernissage: 6. Oktober 2015, 18:00 Uhr Ausstellung: 7. Oktober 2015 bis 8. Jänner 2016 Inhalt Kurz & Bündig 11. bis 14. November 2015 © ÖBV © Privat „Vom Leben“, Acryl auf Leinwand, 2005 © Wilke ÖBV auf Messen © Privat Kultur „WEISSER RING“ IN LINZ Hilfe für Opfer von Verbrechen Jeden Dienstag 14–17 Uhr ÖBV Landesdirektion, Wiener Straße 7–9, 4020 Linz www.weisser-ring.at Reportage: Smart-Working-Zentrale Hauptbahnhof Wien. . . . . . . . . . Im Gespräch: Roman Hebenstreit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Im Gespräch: Mag. Christian Kern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Der Öffentliche Dienst: Innovationsmotor & Erfolgsfaktor. . . . . . . . . . Sophie Karmasin: „Österreich soll familienfreundlichstes Land werden“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 14 15 16 18 ÖBV Service Altersvorsorge: Ja, unbedingt! Aber wie?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wozu Garantieverzinsung in der Lebensversicherung? . . . . . . . . . . . . . ÖBV Salzburg: Beste Beratung im Herzen Österreichs . . . . . . . . . . . . . Die ÖBV einst und jetzt – 120 Jahre ÖBV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . WIFO-Expertenmeinung: Niedrigzinsklima als Konsummotor. . . . . . 20 21 22 24 34 Gesundheit IMPRESSUM: HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Österreichische Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG, Grillparzerstraße 11, 1016 Wien. CHEFREDAKTEURIN: Astrid Valek. CHEFIN VOM DIENST: Eva Enichlmayr. MITGLIEDER DER REDAKTION: Silvana Grissemann, Susanne Hudelist, Isabella Kochmann, Theresia Merzinger, Sabine Nadler-Valent, Werner Schleritzko, Ines Schmied-Binderlehner, Manfred Steinberger, Alexandra Szeredi. AUTORINNEN DIESER AUSGABE: Maria Christine Holter, Miriam Lichtel, Marcus Scheiblecker, Elisabeth Vondrasek. LEKTORAT: Nina Wildzeisz-Rezner. COVERFOTO: Markus Hirschbügl. FOTOS: Eva Enichlmayr, Johannes Novohradsky. GRAFIK UND KONZEPTION: Markus Hirschbügl. DRUCK: AV+Astoria Druckzentrum GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung des/der Herausgeber/-in. Offenlegung gemäß Mediengesetz: ÖBVaktiv ist im Eigentum und steht unter Verantwortung der Österreichischen Beamtenversicherung (ÖBV), VVaG. Sämtliche Beteiligungen an diesem Druckwerk hält die ÖBV. Beteiligungen an sonstigen Publikationen sind nicht vorhanden. Die überwiegende Ausrichtung von ÖBVaktiv ist die Information von Kundinnen und Kunden über den Geschäftsbereich und die Aktivitäten der ÖBV sowie Anliegen des öffentlichen Sektors. Vorsorgen hält gesund – und kostet nichts!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Buchtipp „In besten Händen“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Gesundheitstipp „Alles im Gleichgewicht?“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Kultur Erich Steininger: Monotypien im ÖBV Atrium. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Leslie De Melo „Vom Leben“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Sehr geehrte Leserinnen und Leser, wahrscheinlich haben Sie es längst bemerkt: ÖBVaktiv erstrahlt in neuem Glanz! Nach drei Jahren haben wir unser Magazin einem Soft-Relaunch unterzogen, mit dem Ziel, noch frischer und leserfreundlicher zu sein: Ein neues Cover-Layout, eine veränderte Magazinstruktur mit zusätzlichen Rubriken, eine aufgeräumte Optik und Response-Elemente bieten ein neues Leseerlebnis. Aber keine Sorge, nicht alles hat sich verändert: Sie können sich natürlich weiterhin auf gut recherchierte Hintergrundberichte zum öffentlichen Sektor, interessante Analysen sowie spannende, manchmal auch kritische, Gastkommentare verlassen. Die Titelgeschichte ist dieses Mal dem Thema Frauenvorsorge gewidmet. Wir analysieren, welche Auswirkungen Teilzeitarbeit, Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sowie fehlende Versicherungszeiten aufgrund der Kinderbetreuung auf die Pensionsansprüche von Frauen haben. Im Interview gibt Bundesministerin MMag.a Dr.in Sophie Karmasin Auskunft über ihre Einstellung zum Familienklima in Österreich und die idealen Rahmenbedingungen für Familien. Was Smart Working bedeuten kann und wie die ÖBB das für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umgesetzt haben, zeigen wir sehr eindrucksvoll am Beispiel der neuen ÖBB-Unternehmenszentrale. Ich hoffe, Sie haben beim Lesen ebenso viele gute Momente wie wir beim Schreiben und Gestalten! Perspektiven WIFO-Expertenmeinung: Niedrigzinsklima als Konsummotor. . . . . . 34 Ihre Astrid Valek und das Redaktionsteam 3 KURZ UND BÜNDIG KURZ UND BÜNDIG Eisenstädter „Seelenwanderung“ Gut besuchte Vernissage in der ÖBV Landesdirektion Burgenland. Optisch und werblich äußerst gelungen präsentierte sich die ÖBV im Herbst mit eigenen Informationsständen bei zwei großen Messen. Sowohl die Seniorenmesse als auch die Interpädagogica – beide im Messezentrum Wien – verzeichneten Besucherrekorde: für die ÖBV eine hervorragende Gelegenheit, Informationen zu verteilen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu pflegen. Der Öffentliche Dienst tanzt ÖBV war am GÖD-Ball prominent vertreten. Die Verbundenheit der ÖBV mit dem öffentlichen Sektor ist groß. In der Remise der ÖBB-Produktion GmbH fand heuer der traditionelle Weihnachtsempfang der ÖBV Landesdirektion Salzburg statt. © Privat Hausherr Ing. Reinhard Pöchhacker hatte die tolle Location zur Verfügung gestellt – ein Dank an ihn auch an dieser Stelle. Landesdirektorin Isabella Kochmann begrüßte die zahlreichen Gäste. Rund 130 Gäste aus dem öffentlichen Sektor folgten der Einladung von Landesdirektor Alexander Lanzinger, der früher selbst Eisenbahner war, in die Remise – für Lanzinger also quasi „back to the roots“. Die Feier stand natürlich auch im Zeichen des zehnjährigen Jubiläums der Landesdirektion Salzburg. Ein wunderschönes Fest war der 46. GÖD-Ball Anfang Jänner im Parkhotel Schönbrunn. In der Mitte: GÖD-Vorsitzender Fritz Neugebauer und seine Stellvertreterin Monika Gabriel. © ÖBV Prominente Gäste aus Politik und dem öffentlichen Sektor, allen voran Landtagspräsident Gerhard Steier, konnte Isabella Kochmann, ÖBV Landesdirektorin für das Burgenland und Niederösterreich-Süd, bei der Vernissage Ende November in Eisenstadt begrüßen. Unter dem Titel „Seelenwanderung“ präsentierte Elisabeth Fasching ihre Bilder in Acryl- und Mischtechnik. Fasching ist Gemeindebedienstete, ihre Leidenschaft gehört seit Langem der Malerei und dem kreativen Gestalten. Auch dieser 46. Ball der GÖD war mit rund 500 Besucherinnen und Besuchern ein rauschendes Fest. Für musikalische Stimmung sorgten die Big Band der Polizei unter Adolf Bichler und Tanzmusik von K3. © ÖBV Das Kärntner Team. Paulitschgasse 11, Domcenter/1. Obergeschoß 9020 Klagenfurt Tel: 0463/502 222, Fax: DW 3601 E-Mail: [email protected] Die Lokführermusik (im Bild) und die Polizeimusik Salzburg begleiteten den Abend musikalisch. Handbiker Schattauer mit Spitzen-Bilanz Paralympics-Athlet erradelte 13 Siege im Jahr 2014. © Privat © ÖBV Bei der Interpädagogica: ÖBV Landesdirektor Karl Koczurek, ÖBV Grafiker Alexander Czjzek, RVL Mag.a Manuela Krautgartner, MMag. Dr. Thomas Bulant, Vors. der Gewerkschaft der Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschulen, FSG, Mag.a Romana Deckenbacher, ZA-Mitglied, FCG, Frauenreferentin der Gewerkschaft, Georg Rausch, ÖBV RVL, stv. Vors. Andreas Postmann, ZA-APS, FSG, Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Unternehmenskommunikation und Werbung in der ÖBV, Stephan Maresch, Vors. ZA, FCG, Michael Walter, ÖBV RVL (v.l.). © ÖBV AK-Präsident Siegfried Pichler (re.) im Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem Mag. Josef Trawöger. Neue Adresse: Landesdirektion Kärnten 4 Zahlreiche Führungskräfte der ÖBV, darunter Vorstand Werner Summer, nahmen am Ball des Öffentlichen Dienstes Anfang Jänner im Parkhotel Schönbrunn teil und nutzten die Gelegenheit zum Netzwerken. Für das leibliche Wohl sorgten pannonische Schmankerl, Peter Szenczys Jazz-Messengers brachten die Gäste musikalisch in Stimmung. Bei der Seniorenmesse: ÖBV Mitarbeiterin Claudia Hartmann-Kiparski, RVL Evelyn Salomon, Grafiker Alexander Czjzek, Astrid Valek, MAS, MBA, Leiterin Unternehmenskommunikation und Werbung, RVL Michael Walter und die ÖBV Mitarbeiterinnen Ingrid Jellinek und Claudia Mayer (v.l.). © Christian Fischer Großer Andrang bei Seniorenmesse und Interpädagogica. ÖBV Weihnachtsempfang in der ÖBB-Remise in Salzburg Der Handbike-Sportler und Paralympics-Goldmedaillengewinner 2008, Wolfgang Schattauer, ging in der Wettkampfsaison 2014 35 Mal an den Start und konnte 13 Mal die Goldmedaille mit nach Hause nehmen. Schattauer ist seit einem Unfall beim Triathlontraining 1999 querschnittgelähmt. „Aufgeben kam für mich nie in Frage“, so Schattauer bei seinem Besuch in der ÖBV, die den Sportler unterstützt. © Privat ÖBV präsentierte sich auf Messen Wolfgang Schattauer belegte beim European Handbike Circuit (EHC) in Louny/Tschechien den ersten Platz – der 8. Gesamtsieg in Folge seit 2007 bei der Handbike-Rennserie mit der längsten Tradition. 5 IM FOKUS IM FOKUS Für viele Frauen ein Schock: der erste Auszug des Pensionskontos. Immer mehr Frauen werden mit dem Pensionsantritt in die Armutsfalle tappen. Warum? Durch geringere Verdienste im Vergleich zu Männern, oftmals ungewollte Teilzeitbeschäftigungen und geringe Ansprüche durch Karenz und Kinderbetreuung. Es ist Zeit zu handeln. Balanceakt Frauenvorsorge Grund der Pensionslücke, die bei Frauen tendenziell um vieles höher ist als bei Männern, ist zum einen die Situation der Frauen am Arbeitsmarkt: Im Durchschnitt, quer über alle Beschäftigtenverhältnisse in Österreich, verdienen Frauen um 41 Prozent weniger als Männer. Knapp jede zweite Frau ist teilzeitbeschäftigt, obwohl ein Viertel bis ein Drittel mehr arbeiten wollen. Außerdem senken Karenz und Kinderbetreuung die Pensionsansprüche. 2013 betrug die durchschnittliche monatliche Bruttopension für Frauen 842 Euro, während Männer 1.379 Euro lukrierten. Wie Frauen nach einem Erwerbsleben mit schlechter bezahlter (Teilzeit-)Arbeit und Benachteiligung durch Kinderbetreuung über die Runden kommen. Zum anderen sinkt gleichzeitig die Geburtenrate weiter und beeinflusst die Höhe der zukünftigen Pensionen negativ. Denn in Österreich existiert das so genannte Umlageverfahren: Unsere Kinder werden einmal mit ihren Abgaben unsere Pensionen finanzieren. Je weniger Kinder, desto weniger Geld für Pensionen. Hier ist die Politik gefragt. Frauen dürfen nicht dafür bestraft werden, dass sie Kinder in die Welt setzen und damit indirekt für unsere Pension vorsorgen. Mehr als drei von vier Frauen mit Kind arbeiten 6 © Markus Hirschbügl Der meist lineare Lebenslauf von Männern – Ausbildung, Berufseinstieg, Vollzeitbeschäftigung bis zur Pension – weist selten Lücken auf und garantiert ein gutes Auskommen im Ruhestand. Die zu erwartende Pension ist leicht zu berechnen. Bei vielen Frauen dagegen war der Schock groß, als kürzlich die Erstinformation zum Pensionskonto in den Briefkästen landete. Und das, obwohl die Erwerbsquote bei Frauen, egal ob sie Kinder haben und betreuen oder nicht, sehr hoch liegt. Fast neun von zehn erwerbsfähigen Frauen ohne Kinder (88,7 Prozent) arbeiten derzeit laut Statistik Austria, bei den Männern liegt die Erwerbsquote bei 91,9 Prozent. Die Unterschiede kristallisieren sich erst heraus, wenn mindestens ein betreuungspflichtiges Kind unter 15 Jahren im Haushalt lebt. Hier beträgt die weibliche Erwerbsquote nur mehr 79,2 Prozent, das ist eine Differenz von 17,4 Prozentpunkten zur männlichen Quote von 96,6 Prozent. ▶ 7 IM FOKUS IM FOKUS Einkommensschere bleibt weit offen © Lisa Lux GASTKOMMENTAR Elisabeth Vondrasek, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft vida Rahmenbedingungen verbessern! Viele Frauen haben keinen Vollzeitjob. Berufsunterbrechungen und Teilzeitphasen, Kindererziehungs- oder Pflegezeiten können unter Umständen einmal die Pension schmälern. Mehr als 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind weiblich. Das ist einer der wesentlichen Gründe für Altersarmut bei Frauen. Laut Österreichischem Arbeitsklimaindex der AK würde ein Viertel der teilzeitbeschäftigten Frauen gerne mehr arbeiten. Bei jüngeren Frauen bis 25 Jahre wünscht sich das sogar mehr als jede Dritte. Viele haben aber keine Wahlfreiheit, da sie beispielsweise Alleinerzieherinnen sind. Fakt ist auch, dass Frauen zunehmend nur noch Teilzeitjobs angeboten bekommen. Seitens der Gewerkschaft vida setzen wir uns deshalb für bessere Rahmenbedingungen ein. Wir fordern ein besseres Angebot an Kinderbildungs- und Pflegeeinrichtungen. Wir brauchen eine echte Vereinbarkeit von Privat und Beruf. Diese ist erst dann erreicht, wenn alle Frauen, die das wollen, Vollzeit arbeiten können. Der heute geltende längere Durchrechnungszeitraum bei den Pensionen führt dazu, dass sich Berufsunterbrechungen und Teilzeit viel stärker auf die Pension auswirken. Deshalb ist jede Frau gut beraten, auf ihre finanzielle Unabhängigkeit Wert zu legen. Dass der Partner einmal einspringt, darauf kann und soll man sich nicht verlassen. Obwohl beinahe acht von zehn Frauen arbeiten, sind Frauen weiterhin gehaltlich benachteiligt. Im Jahr 2013 verdienten unselbständig beschäftigte Frauen, wenn Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte zusammengezählt sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld anteilig berücksichtigt werden, im Mittel 1.474 Euro netto im Monat. Bei Männern lag der Nettoverdienst bei 2.082 Euro im Monat, also um 41 Prozent über dem der Frauen. Auch im EU-Vergleich ist die Einkommensschere in Österreich immer noch sehr groß – Österreich liegt hier an vorletzter Stelle. Ein Teil der Lohndifferenz kann durch unterschiedliche berufliche Positionen, die Dauer der Unternehmenszugehörigkeit oder andere Faktoren erklärt werden. Ein wichtiger Grund ist auch die branchen- und berufsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes, der zufolge Frauen und Männer in unterschiedlichen Branchen und Berufen tätig sind. Ein Drittel der erwerbstätigen Frauen (32,9 Prozent) arbeitet laut Statistik Austria in Dienstleistungsberufen und als Verkäuferinnen, knapp 14 Prozent als Bürokräfte. Bei Männern dagegen sind die größten Gruppen in handwerklichen und technischen Berufen beschäftigt, die besser bezahlt sind. Die gläserne Decke ist Realität Doch die Berufswahl ist bei weitem nicht der einzige Grund: Was Führungspositionen betrifft, haben Männer deutlich die Nase vorne. Von den derzeit 115.000 Führungskräften in Österreich sind nur etwa 25.000 Frauen. Das sind etwas über 20 Prozent. Sehr deutlich ist der Unterschied bei Akademikern. Hier üben 22,3 Prozent der Männer, aber nur 7,0 Prozent der Frauen eine führende Tätigkeit aus. Diese Zahl überrascht auch deshalb, weil derzeit mehr Frauen als Männer eine akademische Ausbildung vorweisen können. Während knapp 384.000 Männer eine Universität, Fachhochschule oder verwandte Ausbildung abgeschlossen haben, sind es über 404.000 Frauen. Teilzeit – ein Muss für Mütter? Doch nicht nur die Position und der Beruf der Frauen beeinflussen die Höhe der Pension negativ. Viele weitere Parameter rund ums Kinderkriegen haben ebenfalls deutliche Auswirkungen: die Länge der Elternkarenz und gegebenenfalls einer weiteren Auszeit für Kinderbetreuung, der anschließend schwierige Wiedereinstieg in den Beruf, zumeist eine Teilzeitbeschäftigung für mehrere Jahre. Gründe für Teilzeitarbeit Teilzeiterwerbstätige insgesamt Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Erwachsenen Keine Vollzeittätigkeit gewünscht Andere persönliche oder familiäre Gründe Keine Vollzeittätigkeit gefunden Schulische oder berufliche Aus- oder Förderbildung Sonstige Gründe in 1.000 Insgesamt 1.073,8 335,8 217,7 195,6 103,6 118,2 103,0 201,7 7,7 45,9 33,9 24,0 51,0 39,3 872,1 328,2 171,8 161,7 79,6 67,2 63,6 Männer Frauen Quelle: STATISTIK AUSTRIA Den typischen Frauenlebenslauf gibt es nicht. In Österreich arbeiten derzeit knapp 2 Millionen Frauen, davon 90 Prozent als unselbständig Beschäftigte. Knapp jede zweite Frau, insgesamt über 909.000 Frauen, ist in Teilzeit beschäftigt. Von allen Teilzeitbeschäftigten, unabhängig vom Geschlecht, stellen Frauen mit 81 Prozent den überwiegenden Anteil. Unter Frauen, die keine betreuungspflichten Kinder haben, arbeitet etwa ein Drittel in Teilzeit (32,0 Prozent). Bei Frauen im Alter von 25 bis 49 Jahren mit Kindern unter 15 Jahren sind es mehr als doppelt so viele, nämlich 70,9 Prozent – somit arbeiten sieben von zehn erwerbstätigen Frauen mit Kind(ern) in einer Teilzeitposition. Papa arbeitet, Mama kümmert sich um die Kinder Während Frauen in der Elternschaft also meist ihre Arbeitszeit reduzieren (müssen), ist bei Männern ein umgekehrter Trend zu beobachten – hier nimmt der Arbeitsumfang zu, wenn Kinder im Haushalt leben. Erwerbstätige Frauen: Die Teilzeitquote der 25- bis 49-jährigen Männer ohne Kinder unter 15 Jahren liegt bei 8,0 Prozent, jene mit Kindern unter 15 Jahren bei 5,0 Prozent. Väter mit aufrechtem Dienstverhältnis, die Karenz- bzw. Kinderbetreuungsgeld beziehen, gibt es laut den Daten des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger trotz steigender Tendenz immer noch wenige: 2012 waren es nur 3.361 Männer, die eine Väterkarenz in Anspruch nahmen. Der Umkehrschluss, dass Frauen eine Teilzeitbeschäftigung aus eigenem Wunsch anstreben, ist nicht zulässig. So stellt die Arbeiterkammer im Österreichischen Arbeitsklimaindex fest, dass jede vierte teilzeitbeschäftige Österreicherin gerne mehr Stunden arbeiten möchte – bei den Frauen über 25 Jahre wünscht sich das sogar mehr als jede dritte. Viele haben aber keine Wahlfreiheit, da sie beispielsweise Alleinerzieherinnen sind. Außerdem bieten Arbeitgeber, zum Beispiel im Handel, zunehmend nur noch Teilzeitjobs an. ▶ Selbständige Frauen 1.990.100 10 % Teilzeit 46% 909.700 davon davon Vollzeit 54 % 1.080.400 Unselbständige Frauen 90 % Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2014 8 9 IM FOKUS Ein positiver Aspekt: Für die Berechnung der Pensionskontogutschrift während der Karenz wird für das Jahr 2014 ein fiktives Bruttoeinkommen in Höhe von 1.649,84 Euro pro Monat angenommen, unabhängig vom Einkommen vor der Karenz. Dadurch ergibt sich ein fiktives Jahreseinkommen während der Karenz in Höhe von 19.798,08 Euro. Davon gelangen 1,78 Prozent als Gutschrift auf das Pensionskonto, was einer monatlichen Bruttopension von rund 25 Euro entspricht. Wenn man bedenkt, dass laut Statistik Austria der durchschnittliche jährliche Verdienst einer Teilzeitkraft bei knapp über 16.000 Euro brutto liegt, ist das vergleichsweise angesetzte fiktive Einkommen für die Frauen ein Fortschritt. Anderseits bedeutet es gleichzeitig für viele Frauen, die nach der Karenz wieder Teilzeit arbeiten gehen, eine noch geringere Pensionskontogutschrift, da der Durchschnittsverdienst ja darunter liegt. Gemeinsam an einem Strang ziehen Mit dem Allgemeinen Pensionsgesetz kam auch eine neue, bisher noch weitgehend unbekannte Regelung – das Pensionssplitting. Der erwerbstätige Elternteil kann die Hälfte seiner Pensionskontogutschrift dem Elternteil, der sich vorwiegend der Kindererziehung widmet, für die ersten 48 Monate der Karenzzeit übertragen. Dies kann auch im Nachhinein bis zum siebten Geburtstag des Kindes bei der Pensionsversicherungsanstalt beantragt werden. Somit lukrieren Mütter, die sich der Kindererziehung widmen, eine zusätzliche Gutschrift am Pensionskonto, die bis zum Pensionsantritt erhalten bleibt und sich auch nachhaltig positiv auf die Pension auswirkt. Fazit: Die Politik ist gefragt Dass Frauen in Österreich derzeit im Durchschnitt um 41 Prozent weniger verdienen und eine um 30 Prozent geringere Pension erhalten als Männer ist Anlass für Politik, Gesellschaft und Arbeitsmarkt, endlich deutliche Zeichen zu setzen. Aber auch die Arbeitgeber sind gefragt. Es gilt, frauen- und kinderfreundliche Arbeitsplätze zu schaffen und die Gleichberechtigung bei den Einkommensverhältnissen voranzutreiben, ganz nach dem Motto „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Auch bessere Kinderbetreuung ist gefragt – derzeit stehen in Österreich nur 8.445 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung, die im Durchschnitt 24,4 Betriebstage pro Jahr geschlossen bleiben. Frauen dürfen in der Pension nicht dafür bestraft werden, mit ihren Kindern für die Pensionen der Zukunft zu sorgen. ■ Das bisschen Haushalt macht sich von allein © Wilke Fiktives Einkommen in der Karenz 10 XXX KLARTEXT Mag.a Sabine Nadler-Valent, ÖBV Mitarbeiterin Unternehmenskommunikation und Werbung Das bisschen Kinderkriegen kann so schwer nicht sein. Sie haben Träume für die Pension? Wir haben die passende Beratung! Was hab ich mich gefreut, als ich schwanger wurde! Nicht nur, dass neues Leben in meinem Körper heranwuchs, ich konnte nun endlich auch den Arbeitsstress hinter mir lassen und einer entspannten Karenzzeit entgegensehen. Wie herrlich würde das sein! Wie so oft wurden meine idealen Erwartungen von der brutalen Realität eingeholt. Zwölf Stunden beinahe ununterbrochenes Brüllen eines Schreibabys sind definitiv schlimmer als jeder Anschiss vom Chef. Windeln wechseln auf nüchternen Magen ist auch nicht unbedingt das olfaktorische Highlight des Tages. Und das mit dem „Nächte um die Ohren schlagen“, war in der Diskothek entschieden lustiger als am Krankenbett eines Säuglings. Zwei Kinder bedeutet zwar nicht zweifache Arbeit, aber weniger wird’s trotzdem nicht. Daneben noch das „bisschen“ Haushalt schupfen – man glaubt ja gar nicht, wie viel Wäsche so ein winziger Säugling produzieren kann – und die Ehe sollte man natürlich auch nicht vor die Hunde gehen lassen. Summa summarum war das Leben mit Kindern also erst dann entspannend, sobald beide Kinder schliefen. Da sie dies nicht immer gleichzeitig taten, war das nicht allzu oft der Fall. Aber nun sind ja die schlimmsten Zeiten vorbei, beide in der Schule, und ich kann mich seit ein paar Jahren zumindest teilzeitweise wieder voll in die echte, weil bezahlte, Arbeit stürzen. Das Karenzgeld ist ja kein Lohn, sondern bestenfalls eine Aufwandsentschädigung. Nicht, weil es so gering ist, sondern weil es gesellschaftlich einfach nicht akzeptabel ist, Kindererziehung als Arbeit zu definieren. Warum denn auch – Kinder unbeschadet durch die ersten zwanzig Jahre ihres Lebens zu bringen, ist ein Klacks – sieht man von Krankheiten, Unfallgefahren, Drogen, Bedrohungen aus dem Internet und anderen Kleinigkeiten ab. Und im Übrigen ist es auch wesentlich wertvoller, die Wirtschaft am Laufen zu halten, als die nächste Generation auf das Leben vorzubereiten. Oder haben wir da was falsch verstanden? Gewinnen Sie € 500,– in bar! Mehr Infos finden Sie im beiliegenden TraumLos oder im Internet: www.oebv.com/ mein-traum 11 AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR Mobile Räume für zeitgemäßes Arbeiten Die Marke ÖBB steht für Reisen und Mobilität. Diese Kernelemente finden sich bewusst auch im Design der neuen Bürolandschaft wieder. Ziel war die innenarchitektonische Verknüpfung und Harmonisierung der physischen, virtuellen und sozialen Arbeitswelten – das ist mit der Unterstützung der INNOCAD-Architekten wunderbar gelungen. Smart Working bedeutet, Arbeitsräume zeitgemäß zu gestalten. Das Konzept der ÖBB setzt auf ein enges Zusammenspiel von Raum, Design und Technologie – denn die Arbeitsqualität der Teams wird ganz essenziell von der Qualität der physischen Arbeitsumgebung beeinflusst. Gleichzeitig gilt: Je besser die technischen Möglichkeiten, je durchdachter das architektonische Umfeld, und je häufiger das Arbeiten von zuhause oder von unterwegs werden, desto wichtiger wird das Büro als sozialer Ort der persönlichen Kommunikation. © ÖBB Orte der Begegnung mit Blick über Wien Smart-Working-Zentrale Hauptbahnhof Wien Mobilität steht in der Architektur der neuen ÖBB-Unternehmenszentrale im Fokus: Hier finden 1.650 Menschen smarte Arbeitsplätze. technischen Infrastruktur – vom Smartphone über Share Points bis hin zum virtuellen Arbeitsplatz – gefördert oder eben gehemmt. Gleichzeitig erhöht die flexible, dynamische, offene Arbeitswelt von heute und morgen den Bedarf an identitätsstiftenden und stabilisierenden Faktoren, wie ein gut gestaltetes und genutztes Büro. Diese Trends hat sich die ÖBB zu Herzen genommen und in der Gestaltung der neuen Unternehmenszentrale in Wien Favoriten, die im September 2014 eröffnet wurde, vorbildlich umgesetzt. denn der Arbeitsplatz ist heute Kooperations- und Kom munikationsort. Die Kreativität und Produktivität von Teams wird stark vom räumlichen Umfeld und der 12 Die Arbeitsbereiche © INNOCAD Wie arbeiten wir eigentlich 2015? Ganz generell: flexibler, mobiler und weniger formell. Das traditionelle Arbeiten im typischen Einzel- oder Großraumbüro mit verstaubter Zimmerpflanze mag sich kaum jemand mehr vorstellen, © INNOCAD Die neue ÖBB-Unternehmenszentrale in Wien Favoriten wurde im September 2014 nach zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Die Innenräume sind nach dem „Smart Working“-Prinzip gestaltet: Orte der Kommunikation und Begegnung wechseln sich mit Zonen des Rückzugs und der Konzentration ab. Der neue Kommunikationsbereich Zentraler Aspekt ist die Verwandlung des Büros in eine Wissensmanufaktur, einen Raum für Kooperation und Dialog, in dem sowohl Mobilität als auch Flexibilität und Technologie eine tragende Rolle spielen. Bürodesign und -planung passen sich an die neuen Anforderungen an: der ÖBB-Arbeitsplatz der Zukunft bietet vielfältige Zonen und Bereiche, die sowohl konzentriertes, isoliertes Arbeiten in „Me-Places“ als auch offenen Austausch und Kommunikation in „We-Places“ ermöglichen. Die verschiedenen Funktionsbereiche sind klar getrennt: Die Mittelzone des Gebäudes dient als offener Kommunikationsbereich und soziales Zentrum für informellen Austausch, Abwechslung und Erholung. Mittels textilen Raumteilern können spontan verschiedene Zonen geschaffen werden. Multifunktionsmöbel mit hohen Rückenwänden sorgen für intime Raum-in-RaumSituationen, in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ungestört arbeiten oder Gespräche führen können. So genannte Greenwalls, vertikale Wandgärten mit Echtpflanzen, vermitteln Wärme und Geborgenheit. Eine Cafeteria, mehrere Coffeepoints und Gemeinschaftsräume bilden den Übergang zu den zentralen Infrastrukturkernen des Gebäudes. In den Turmgeschoßen, dem 18. bis 22. Stock der ÖBB-Zentrale, zählt die Dachterrasse neben der Lounge und der ChillArea zu den Highlights des Kommunikationsbereiches. Im 23. Stock befindet sich die Skylobby, deren Meetingräume und Loungebereich durch die gebogenen, zum Teil verspiegelten Innenwände zu einem fast 360-GradBlick über Wien einladen. ▶ 13 IM GESPRÄCH „Näher bei vielen Mitarbeitern“ ÖBB-Konzernbetriebsratschef Roman Hebenstreit über die Betriebsratsarbeit in der neuen Zentrale. ÖBVaktiv: Herr Hebenstreit, wirkt sich der Umzug in die neue Zentrale auf die Betriebsratsarbeit aus? Hebenstreit: Es ist erfreulich, dass wir jetzt noch näher bei den Kolleginnen und Kollegen sein können. Unsere Betriebsräte können in der neuen ÖBB-Zentrale direkt in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten vertraulich beraten. In enger Kooperation mit den Experten der Gewerkschaft vida können wir für Gewerkschaftsmitglieder auch weiterführende Beratung bis hin zum Rechtsschutz vermitteln. Die Betriebsratsarbeit ist jetzt für uns schneller untereinander abstimmbar – die Wege sind kürzer. Dadurch können wir auch rascher weiterhelfen. Die neue ÖBB-Zentrale neben dem Hauptbahnhof von außen. 14 „Wir arbeiten jetzt kreativer und produktiver“ In die Arbeitsbereiche gelangt man durch die jeweiligen Empfangsräume, die mit den Sekretariaten direkt an die Kommunikationszonen anschließen. Offene Gruppenbüros wechseln sich mit Einzelbüros und so genannten Think Tanks mit Kopier- und Druckstationen ab. Mit unterschiedlichen Grafiken bedruckte Vorhänge im Gangbereich agieren als „zweite Fenster“ für die Büros und dienen als Filter und Raumtrenner in der Mittelzone. Pro Geschoß gibt es unterschiedlich viele und große Besprechungsräume. In vielen Bereichen haben sich die Arbeitsinhalte und konkreten Tätigkeiten deutlich verändert – mehr Projektarbeit, intensive Kooperation über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg, schnellere und vielfältigere Kommunikation sind nur einige Beispiele dafür. Mit der neuen Zentrale wurde die perfekte Basis geschaffen, die neben aufgabenorientiertem Arbeitsplatz auch Lebensraum und Inspirationsquelle ist. Im 18. Stock ist eine Cafeteria mit exzellentem Fernblick eingerichtet. ■ Zahlen, Daten und Fakten zur neuen ÖBB-Zentrale Adresse: Am Hauptbahnhof 2, 1100 Wien Stockwerke: EG + 23 Obergeschoße, 3 Untergeschoße © ÖBV Höhe: 3 Gebäudehöhen mit 26 m (bis zum 4. OG), 67m (bis zum 17. OG), 88m (bis zum 23. OG) Arbeitsbereich in der Abteilung Unternehmenskommunikation und Werbung. Gesamtfläche: Bruttogeschoßfläche (oberirdisch): 46.000 m2, ca. 29.900 m2 Bürofläche, ca. 900 m2 Gastronomie (Betriebsrestaurant), 3.900 m2 Gewerbeflächen (Bank Austria, Diagnosezentrum Favoriten, Polizei, Bäckerei Felber) Bauzeit: Juni 2012 bis August 2014 Architekt: Zechner und Zechner ZT GmbH Innenarchitekt: INNOCAD Architektur ZT GmbH © ÖBV Errichter: ARGE mit den Baufirmen HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft mbH und der ÖSTU-STETTIN Hoch- und Tiefbau GmbH Vorhänge schützen als Raumtrenner die Arbeitsplätze. © Sabine Hauswirth © Zechner & Zechner ZT GmbH Arbeitsbereiche für alle Ansprüche ÖBVaktiv: Was ist mit jenen, die abseits der Zentrale arbeiten? Hebenstreit: Der neue Hauptbahnhof ist seit Dezember der Bahnknotenpunkt schlechthin und viele Beschäftigte nutzen die Bahn für den Weg zur Arbeit. Deshalb finden so gut wie alle Kolleginnen und Kollegen jetzt auch in der Zentrale die richtigen Ansprechpartner. Die Zentralbetriebsräte aus den größeren ÖBB-Firmen haben hier Stützpunkte. Dadurch können sich beispielsweise ein Lokführer oder eine Zugbegleiterin, die ihre Dienste am Hauptbahnhof antreten oder beenden, wertvolle Zeit ersparen. Sie können Beratungsgespräche gleich hier in der Zentrale wahrnehmen. Auch Beschäftigte der Infra AG haben es vom Hauptbahnhof aus nicht weit zum InfraZentralbetriebsratsbüro am Praterstern. Selbstverständlich bleibt der ÖBB-Betriebsrat in der Fläche weiterhin stark aufgestellt und gut erreichbar. Schließlich sind der ÖBB-Konzern und seine Belegschaft österreichweit und 24 Stunden am Tag aktiv. Mag. Christian Kern, ÖBB-Vorstandschef Visualisierung der Zentrale. © ÖBB Roman Hebenstreit, ÖBB-Konzernbetriebsratschef © ÖBB © vida IM GESPRÄCH Vermieter/Totalunternehmer: HÖSBA Projektentwicklungsund -verwertungsgesellschaft m.b.H. & Co KG, bestehend aus HABAU, ÖSTU-STETTIN und BAI ÖBB-Vorstandschef Christian Kern über die neue Unternehmenszentrale, den Veränderungsprozess in der ÖBB und Kommunikation als wichtigsten Arbeitsinhalt. ÖBVaktiv: Herr Vorstandsvorsitzender, was sind Ihre Ziele für die neue Zentrale? Kern: Wir wollen wirtschaftlicher und kundenfreundlicher werden. Das funktioniert natürlich nur, wenn wir bei uns, den ÖBB-Mitarbeitern und Gesellschaften, starten. Daher haben wir unsere Standorte konzentriert: In der Zentrale am Hauptbahnhof sitzen nun 1.650 Mitarbeiter aus vorher sieben ÖBB-Gesellschaften und sechs verschiedenen Standorten. Die Business Competence Center GmbH in Erdberg und die ÖBB-Infrastruktur am Praterstern ergänzen unser Standorte-Trio. Die Zentrale selbst schafft eine neue Arbeitswelt, die Raum für mehr Kreativität bietet und gleichzeitig die Prozesse erleichtert. ÖBVaktiv: Inwiefern hat sich das tägliche Arbeiten durch den neuen Standort verändert? Kern: Mit dem neuen Haus steht uns eine neue Arbeitswelt zur Verfügung, die fast genau so viel Fläche zum Kommunizieren bietet wie zum konzentrierten Arbeiten. Immerhin verbringen wir mehr als die Hälfte unserer Arbeitszeit kommunizierend, in Meetings oder in Einzelgesprächen. Dafür verlassen wir unseren Arbeitsplatz und brauchen Zonen, die Kommunikation möglich machen. Ich selbst sitze ja kaum am Schreibtisch, mein Arbeitsstil ist so mobil wie der Markenkern der ÖBB! Ich merke schon jetzt nach wenigen Monaten, was sich durch die ausgeklügelte Zonenaufteilung verändert hat – wir arbeiten jetzt kreativer und auch produktiver. 15 AUS DEM ÖFFENTLICHEN SEKTOR Anteil öffentlich Bediensteter an der Gesamtbeschäftigung im Vergleich 35 2011 26 18 9 Knapp eine halbe Million Menschen serviciert unsere Bürgerinnen und Bürger und setzt Innovationen zum Wohle der Wirtschaft um. 10,7 Prozent arbeiten für den Sektor Staat In Österreich wird die öffentliche Verwaltung vom Bund, von neun Ländern sowie den 2.353 Gemeinden wahrgenommen, die gemeinsam knapp 342.000 Menschen beschäftigen3. Zusätzlich zählen die Sozialversicherungsträger, die gesetzlichen Interessenvertretungen (Kammern) und weitere Rechtsträger, die öffentliche Leistungen erbringen, zum Sektor Staat. 1 Alle Personalstände sind in Vollbeschäftigtenäquivalenten angegeben. 2 2012, basierend auf der Definition des Sektors Staat gemäß ESVG 95, Statistik Austria 3 Personalstände in Vollbeschäftigtenäquivalenten, exkl. ausgegliederte Einrichtungen und Betriebe. Datenstand: Bund 31.12.2013, Länder 2013, Gemeinden 2012, Quelle: Bund – MIS, Länder – eigene Angaben der Bundesländer auf Basis des österreichischen Stabilitätspaktes abzüglich Landeskrankenanstalten, Gemeinden – Statistik Austria 16 Kosten: 18,3 Prozent der Staatsausgaben Im Jahr 2013 betrugen die Ausgaben des Gesamtstaates 160,5 Milliarden Euro4. Davon werden 29,3 Milliarden Euro für Arbeitnehmerentgelte und Pensionszahlungen aufgewendet – 18,3 Prozent der staatlichen Gesamtausgaben. Mit 39,8 Prozent entfällt der Großteil dieses Betrags auf den Bildungssektor. Das zeigt, dass ein großer Teil des Personals, das von der öffentlichen Hand entlohnt wird, im Schul-, Universitäts- und Fachhochschulbereich sowie in der Administration, die diese Einrichtungen verwaltet, beschäftigt ist. Mit knapp 20 Prozent sind die 4 Personalbericht „Das Personal des Bundes 2014 – Daten & Fakten“, Bundeskanzleramt 2014, S. 14ff Polizistin, Sektionschef, Lehrerin oder Pflegekraft? Der Bund ist für die Innere und Äußere Sicherheit, den Bildungsbereich (Bundesschulen) und den Finanz- und Justizbereich zuständig und umfasst sieben Berufsgruppen: Verwaltungs-, Exekutiv- und Militärischen Dienst, Lehrpersonal, Richter/-innen und Staatsanwälte/ -anwältinnen, Pflegepersonal und Schulaufsicht. 58 Prozent der Bundesbediensteten haben ein öffentlich- rechtliches Dienstverhältnis und sind somit Beamte. Der Rest sind Vertragsbedienstete, die auf Basis eines privatrechtlichen Vertrags angestellt sind. Da Pragmatisierungen in Berufsgruppen mit vertraglicher Alternative (Verwaltungsdienst, Lehrer/ -innen, Krankenpflegedienst) nicht mehr zulässig sind, sinkt die Gesamtzahl der Beamten laufend. Die öffentlich Bediensteten der Bundesländer wiederum betreiben die Ämter der Landesregierungen, Bezirkshauptmannschaften, Bau- und Agrarbehörden, Straßenverwaltungen und arbeiten zum Teil auch im Pflegebereich. Zu den Länderbediensteten zählen neben den Verwaltungsmitarbeitern/-mitarbeiterinnen auch Angestellte in Kindergärten, Landes-Lehrpersonal und Bedienstete der Landeskrankenanstalten. ■ Ukraine Brazil South Africa Russian Federation Korea Japan Greece Chile Mexico New Zealand Poland Switzerland Germany Turkey Austria Portugal Netherlands Czech Republic Slovak Republic Italy Spain OECD United States Australia Israel Slovenia Ireland Canada Belgium Luxembourg Estonia United Kingdom France Hungary Finland Sweden Norway EU-Vorzugsschüler Österreich Der EU-Vergleich zeigt die schlanke Struktur des Öffentlichen Dienstes in Österreich: „In unserem Land sind 10,7 Prozent der Erwerbstätigen öffentlich Bedienstete. Die OECD-Publikation Sektionschefin Mag.a Angelika Flatz, Leitung der Sektion Öffentlicher Dienst und ‚Government at a Glance 2013‘ zeigt, dass Verwaltungsinnovation im Bundeskanzleramt unser Land mit diesem Anteil im EU-Vergleich zu den Vorzugsschülern zählt: Der EU-Durchschnitt der öffentlich Bediensteten liegt bei 15,5 Prozent“, so Flatz. Den größten Anteil weisen die skandinavischen Staaten auf. In Norwegen arbeiten 30,5 Prozent, in Dänemark 29,9 Prozent und in Schweden immerhin noch 26 Prozent für den jeweiligen Staat. Globale Schlusslichter sind die Ukraine mit 5,5 Prozent und Korea mit 6,5 Prozent. Denmark Arbeitnehmerentgelte im Bereich der allgemeinen öffentlichen Verwaltung etwa halb so groß wie im Bereich des Bildungswesens. An dritter Stelle liegt die Kategorie öffentliche Ordnung und Sicherheit (11,6 Prozent), insbesondere der Polizeibereich und die Justiz. Mehr Details zum Personal des Bundes können Sie in der jährlich erscheinenden Publikation „Das Personal des Bundes 2014 – Daten und Fakten“, herausgegeben vom Bundeskanzleramt, nachlesen. Bestellungen bei Mag.a Melanie Strantz, E-Mail: [email protected] Auf der Webseite www.oeffentlicherdienst.gv.at finden Sie weiters Informationen über den Öffentlichen Dienst als Arbeitgeber, zur Wirkungsorientierung und Downloadmöglichkeiten von Publikationen. Außerdem können Sie sich für den Newsletter der Sektion III Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation anmelden. Österreich Vorreiter bei Innovationen im Öffentlichen Dienst Finanzministerium als Motor der Verwaltungsreform mehrfach ausgezeichnet. Damit der Öffentliche Dienst auch in Zukunft effektiv und effizient handeln kann, werden in der österreichischen Verwaltung laufend spannende Innovationsprojekte umgesetzt. Ein Vorzeigebeispiel ist das Bundesministerium für Finanzen: © BMF/Grondahl „Öffentlich Bedienstete tragen mit der Erfüllung ihrer zahlreichen Aufgaben entscheidend zum Funktionieren des Alltags von uns allen bei“, so Sektionschefin Mag.a Angelika Flatz, Leitung der Sektion Öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation im Bundeskanzleramt. „Jeder kennt die typischen Beispiele für öffentliche Aufgabenbereiche, wie unser Schul- und Gesundheitswesen, innere Sicherheit oder Steuerverwaltung, in denen ein großer Teil der öffentlich Bediensteten tätig ist. Es gibt aber noch viel mehr Bereiche, in denen wir uns engagieren. Wir stellen Sozialleistungen bereit, verbessern die Infrastruktur, sorgen für Lebens-und Arzneimittelsicherheit, Umweltund Naturschutz und vieles mehr.“ Insgesamt arbeiten 10,7 Prozent der Menschen, die in Österreich berufstätig sind, für den Staat Österreich. © HBF Jede/-r zehnte Erwerbstätige arbeitet im Öffentlichen Dienst und trägt zum Funktionieren des Staates Österreich bei.1 Die Aufgaben der öffentlich Bediensteten sind vielfältig und der breiten Öffentlichkeit oft nicht bekannt. Das gemeinsame Ziel der rund 456.600 Menschen2, die vom Arbeitgeber Staat beschäftigt werden, ist klar: Sie sorgen dafür, dass das öffentliche Leben und die Wirtschaft in Österreich reibungslos laufen. Was öffentlich Bedienstete tagtäglich leisten, wie sie die Privatpersonen in Österreich unterstützen und die Wirtschaft vorantreiben, ist umfangreich und vielfältig. 0 Quelle: Government at a Glance 2013 – © OECD 2013 Der Öffentliche Dienst: Innovationsmotor & Erfolgsfaktor 2001 Dr. Gerhard Popp, Sektionschef der IT-Sektion im Bundesministerium für Finanzen • Das Unternehmensserviceportal (USP) wurde 2013 im Rahmen des European Public Sector Awards (EPSA) mit dem „Best Practice Certificate“ ausgezeichnet. Das zentrale Internetportal der öffentlichen Verwaltung für die Wirtschaft bietet u.a. Service zu elektronischen Rechnungen. • Das Transparenzportal des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) wurde 2012 als „innovatives eGovernment-Projekt“ ausgezeichnet. Es beinhaltet Informationen über Förderungen, Transferzahlungen und Sozialleistungen von Bund, Ländern und künftig auch Gemeinden. • FinanzOnline, das eGovernment-Flaggschiff des BMF, wurde 2010 in Berlin als „nachhaltigstes eGovernment-Projekt des Jahrzehnts“ ausgezeichnet – insgesamt 94 Millionen elektronische Steuererklärungen und Anträge wurden bereits abgewickelt. 17 IM GESPRÄCH IM GESPRÄCH „Österreich soll familienfreundlichstes Land Europas werden“ ÖBVaktiv: Was unternimmt die Politik für eine partnerschaftliche Familienarbeit? Karmasin: Die Beteiligung an der Familienarbeit kann nicht politisch verordnet werden. Aber einzelne Maßnahmen zielen natürlich auf Väterbeteiligung ab, wie etwa beim neuen Modell des Kinderbetreuungsgelds. Werden Monate vom anderen Elternteil, zum Beispiel vom Vater, nicht in Anspruch genommen, dann verfallen sie. Derzeit sind das zwei bis sechs Monate, aber das könnte man noch ausdehnen. Eine andere Idee ist der PartnerschaftsBonus, ein System, das eine finanzielle Anerkennung vorsieht, wenn beide Elternteile gleichermaßen Kindergeld beziehen. Es geht aber auch um das Klima in den Unternehmen. Familienfreundlichkeit im Unternehmen wirkt nachweislich positiv auf die Fluktuation, reduziert Krankenstandstage und Fehlzeiten. Bundesministerin für Familien und Jugend, MMag.a Dr.in Sophie Karmasin, über ideale Rahmenbedingungen für Familien. ÖBVaktiv: Familienklima in Österreich – was waren die größten Veränderungen des vergangenen Jahrzehnts und was sind die Herausforderungen der Zukunft? Karmasin: Diese Vielfalt ist die Realität. Es ist eine Errungenschaft, die Freiheit zu haben, so zu leben, wie wir wollen. Es steht weder der Politik, noch den Medien zu, diese Modelle zu bewerten. Familie ist immer gut, richtig und wichtig, egal in welcher Konstellation. Mein Begriff von Familie ist sehr simpel. Dort, wo Vertrauen, Loyalität und Zusammenhalt entstehen, wo es ein Gefühl von „Dort bin ich zu Hause“ gibt – pathetisch könnte Karmasin: Unternehmen können flexible Arbeitszeitmodelle und Home-Office-Möglichkeiten anbieten oder bei der Kinderbetreuung unterstützen. Familienfreundliche Unternehmen haben einfach einen Wettbewerbsvorteil am Arbeitsmarkt. Wir wissen aus vielen Studien, dass es der kommenden Generation nicht mehr ausschließlich um das Gehalt geht, sondern auch um die Vereinbarkeit. ÖBVaktiv: Vereinbarkeit von Familie und Beruf steht also im Fokus? Karmasin: Vereinbarkeit ist eines meiner Grundthemen als Familienministerin. Mit der neuen 15a-Vereinbarung haben wir in den kommenden Jahren 305 Millionen Euro vom Bund (plus Kofinanzierung der Länder) für den Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung, das ist die größte Ausbauoffensive, die es in Österreich je gab. Flächendeckende und qualitativ hochwertige Kinderbetreuung ist auch für Selbständige eine wesentliche Unterstützung. Mit der Reform des Kinderbetreuungsgeldkontos soll künftig ein besser auf die Bedürfnisse der Eltern und Familien abgestimmtes Modell Fuß fassen, Vereinfachung, Erhöhung der Väterbeteiligung, Förderung der Partnerschaftlichkeit, Flexibilisierung und Transparenz stehen bei dieser Reform an erster Stelle. ■ Ministerin MMag.a Dr.in Sophie Karmasin man auch von Liebe sprechen – dort ist Familie. Und ob diese Familie gesetzlich oder religiös verbunden ist oder nicht, das spielt dabei keine Rolle. Sobald man von einer Idealfamilie spricht, wertet man damit gleichzeitig alle anderen Modelle und Konstellationen ab. Und daher verwehre ich mich, von einer Idealfamilie zu sprechen. Wir müssen es schaffen zu sagen, dass Familien in allen Schattierungen willkommen sind. ÖBVaktiv: Wird Familienarbeit zu wenig wertgeschätzt? Karmasin: Der große Teil der Familienarbeit ist unbezahlt und liegt bei den Frauen. Im internationalen Vergleich schneidet Österreich auffällig schlecht ab. Gesellschaftlich hängen wir Familienarbeit immer noch automatisch der Mutter um. Sie ist zuständig für das Wohl des Kindes, seine Leistungen in der Schule und seine Gesundheit. Das wird meist in Verbindung mit der Arbeitssituation der Mutter gebracht. Warum fragt bei Kinderthemen keiner nach dem Vater? Es ist genauso notwendig, dass Väter die Verantwortung für Familienarbeit übernehmen. Und viele Väter, vor allem junge, wollen das. © Stefan Feiner ÖBVaktiv: Es gab noch nie so viele verschiedene Lebensentwürfe wie heute: Patchworkfamilien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Eltern mit Kind, die traditionelle Familie – wie geht die Politik mit dieser Vielfalt um? ÖBVaktiv: Inwiefern sind Arbeitgeber in der Pflicht? © ChristianJungwirth.com Karmasin: Familie, Familienentwicklung und deren Einfluss auf Gesellschafts- und Wirtschaftspolitik haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten deutlich verändert. Die Art, wie Familie gelebt wird, wurde bunter und variantenreicher. Der Anteil an berufstätigen Frauen ist stark gestiegen. Der Ausbau von Kinderbetreuung wird stetig forciert. Vieles hat sich verändert, vieles ist in Bewegung, der hohe Stellenwert der Familie ist jedoch auch weiterhin unangetastet geblieben. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, Österreich über das nächste Jahrzehnt zum familienfreundlichsten Land Europas zu machen, denn Familien sind das Grundgerüst unserer Gesellschaft. Um dies zu erreichen, braucht es einen guten Mix aus Sach- und Geldleistungen, einen Wertewandel in der österreichischen Gesellschaft sowie eine Verbesserung des Klimas für Familien in Österreich. Familienfreundlichkeit ist zudem ein Wettbewerbsfaktor und eine Chance für Unternehmen, ihre Mitarbeiter länger zu binden und ein positives Arbeitsklima zu schaffen. Ich möchte ein Bewusstsein in der Bevölkerung verankern, dass Familienfreundlichkeit Vorteile für alle schafft und durchwegs positive Auswirkungen hat, sei es auf die Geburtenrate, die Kohärenz innerhalb einer Gesellschaft, das Pensionssystem oder die Wettbewerbsfähigkeit eines Wirtschaftsstandortes. Wir haben also noch viel vor! Es braucht auch Job-Sharing und Teilzeitmodelle in Führungspositionen. Auch Männer sollten in gewissen Lebensphasen ihrer Kinder Teilzeit arbeiten. Die Österreicherinnen und Österreicher verbringen auffällig viel Zeit in der Arbeit. In Dänemark zum Beispiel gibt es den gesellschaftlichen Konsens, um 17 Uhr heimzugehen, auch in der Top-Ebene. Bei uns ist es genau umgekehrt. Eine lange Anwesenheit ist immer noch ein Zeichen von Macht und Einfluss. Die Ministerin mit Kindern des Kindergartens Galvanigasse im 21. Wiener Gemeindebezirk. 18 19 ÖBV SERVICE ÖBV SERVICE Eine Frage an die ÖBV Altersvorsorge: Ja, unbedingt! Aber wie? Wozu Garantieverzinsung in der Lebensversicherung? Ein Produktvergleich zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede zweier beliebter Vorsorgemodelle auf. Vor Kurzem sind die ersten PensionskontoNachrichten in den österreichischen Haushalten eingetroffen. Für viele ein Schock – und gleichzeitig ein Anstoß, sich Gedanken über eine private Vorsorge zu machen. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent.com ist die Lebensversicherung an erster Stelle in der Beliebtheitsskala, wenn es um Vorsorge für die Pension geht. Doch welches Modell eignet sich für wen am besten? Was bringt sie Kundinnen und Kunden? Im Dschungel der zahlreichen, für einen Laien nur schwer durchschaubaren Angebote und Produkte am Vorsorgemarkt ist es für den Einzelnen oft schwierig, den Überblick zu bewahren. Während sich einige Versicherungen bereits vom Garantiezins verabschiedet haben, hält die ÖBV auch weiterhin an der Garantieverzinsung fest. Da stellt sich natürlich die Frage: Was bringt es den Kundinnen und Kunden? Modell 1: Die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge – lebenslang und sicher Dieses Produkt ist auf eine lebenslange Rente ausgelegt. Veranlagt wird bei der ÖBV einerseits im klassischen Deckungsstock und andererseits in einen Aktienfonds. Die Veranlagungsstrategie ist so angelegt, dass sie umso sicherer wird, je näher die Pension rückt. Die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge bietet keinen speziellen Garantiezins über die gesamte Laufzeit, jedoch eine Kapitalgarantie auf die einbezahlten Beiträge. Die Vorteile dieses Modells liegen auch in der Steuerersparnis und der staatlichen Förderung. Einerseits entfällt die Versicherungssteuer in Höhe von 4 %, andererseits wird die Zukunftsvorsorge staatlich gefördert. Die Förderung für das Jahr 2015 beträgt 4,25 % auf die einbezahlten Versicherungsbeiträge. Modell 2: Die klassische Pensionsvorsorge – zeitlich flexibler und mit Garantiezins Viele Kundinnen und Kunden wollen sich bei Vertragsabschluss nicht gleich für eine lebenslange Rente entscheiden. In diesem Fall eignet sich der klassische Pensionstarif. Jeder kann individuell und ganz nach Wunsch, Bedarf und Lebensumständen entscheiden, ob das angesparte Kapital auf einmal ausbezahlt wird, lebenslang oder im Rahmen einer zeitlich begrenzten Pension, beispielsweise über zehn Jahre. Im Unterschied zur staatlich geförderten Pensionsvorsorge hat die klassische Pensionsversicherung einen 20 © fotolia Garantiezinssatz als „Sicherheitsgurt“ Garantiezins auf die Sparanteile der einbezahlten Beiträge über die komplette Laufzeit. Anstelle der lebenslangen Rente kann auch eine kürzere Rentenphase gewählt werden. Manche Kunden wollen wiederum zu Pensionsantritt die lang ersehnte Weltreise machen und lassen sich daher das angesparte Kapital auf einmal auszahlen. Oder: Sie verwenden einen Teil für einen individuellen Wunsch und lassen den Rest verrenten. Die beiden Produkte haben eine Gemeinsamkeit: Für beide sind die Rententafeln zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses garantiert, vorausgesetzt, der Vertrag wird bis zum Ende der Laufzeit beibehalten. Das ist wichtig für die Sicherheit der Vorsorge. Denn die Lebenserwartung ist in den letzten Jahren gestiegen und Prognosen gehen von einem weiteren Aufwärtstrend aus. Bei der klassischen Lebensversicherung steht neben der Absicherung von biometrischen Risiken (z.B. für den Todesfall) der Vermögens- bzw. Kapitalaufbau im Fokus. Dafür ist die Kombination aus einem Garantiezinssatz und der darüber hinaus erzielten Gewinnbeteiligung ein gewichtiges Argument. Eine Garantieverzinsung macht deshalb Sinn, weil sie als Basiszinssatz über die gesamte Laufzeit gilt und daher eine Art „Sicherheitsgurt“ ist. Beim Autofahren schnallen wir uns ja auch an und lassen den Gurt die gesamte Fahrt an. Langfristig sind Vorteile spürbar Eine bei Vertragsabschluss vereinbarte Garantieverzinsung kann nicht geändert werden und gilt, wie schon erwähnt, somit für die gesamte Laufzeit eines Versicherungsvertrages. Die Garantieverzinsung wird nicht nur auf das veranlagte Kapital gewährt, sondern auch auf zugeteilte Gewinne. Sie bringt vor allem langfristig Vorteile: In den ersten Jahren sind die Auswirkungen wahrscheinlich eher gering, langfristig wird aber der Zinseszinseffekt schlagend und der Vorteil für die Kundinnen und Kunden damit auch deutlich spürbar. GLOSSAR Garantiezinssatz Mit dem Garantiezinssatz garantieren die Versicherungsunternehmen eine bestimmte festgelegte Verzinsung auf die Sparanteile der einbezahlten Beiträge. Die Höhe des maximalen Garantiezinssatzes ist in der Höchstzinssatzverordnung der Finanzmarktaufsicht (FMA) festgelegt. Die Berechnung erfolgt auf Grund der Durchschnittswerte der Sekundärmarktrendite der letzten zehn Jahre abzüglich einer Sicherheitsmarge von 40%. Seit 1.1.2015 liegt der Garantiezinssatz für Neuabschlüsse bei 1,5 %. Der Garantiezinssatz ist ein Basiszinssatz, der für die gesamte Laufzeit eines Lebensversicherungsvertrages gilt. Rententafel Die Rententafel gibt Auskunft über die zu erwartende Lebensdauer bei Männern und Frauen. Anhand der Rententafel wird für einen Versicherungsvertrag die lebenslange Pension der versicherten Person berechnet. Da die Lebenserwartung Veränderungen unterliegt, prüfen die Versicherungsunternehmen in regelmäßigen Abständen, ob die verwendeten Rententafeln noch zeitgemäß sind oder aktualisiert werden müssen. In der Vergangenheit haben sich die versicherten Renten ca. alle 10 Jahre aufgrund der allgemein steigenden Lebenserwartung um bis zu 20% verringert. 21 ÖBV SERIE ÖBV SERIE © ÖBV Beste Beratung im Herzen Österreichs Die Landesdirektion Salzburg stellt sich vor Seit etwas mehr als zehn Jahren kann die ÖBV dank einer eigenen Landesdirektion in der Mozartstadt auch ihren Salzburger Mitgliedern unmittelbaren Service bieten. Höchste Zeit also, das engagierte Team rund um Landesdirektor Alexander Lanzinger vor den Vorhang zu holen. 2004 wurde die Landesdirektion Salzburg aus der oberösterreichischen ÖBV Niederlassung ausgegliedert und zu einer selbständigen Landesdirektion aufgewertet. Die Leitung der Landesdirektion übernahm Alexander Lanzinger, der seither die Führung der rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortet. In der Vogelweiderstraße 50 fand die Landesdirektion den perfekten Standort. 22 Bester Beratungsservice für ganz Salzburg „Wir sehen uns ganz klar als ersten Ansprechpartner für den öffentlichen Sektor, aber auch von Kunden im privaten Bereich, wenn es um das Thema Versicherung geht. Unsere hohe Beratungsqualität erreichen wir vor allem durch eine intensive Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen. Zusätzlich stellen wir unsere Expertise durch regelmäßige Betriebsratsservice-Termine direkt vor Ort in den Dienststellen unter Beweis. Während dieser Beratungsstunden erhalten die Bediensteten Antworten auf brennende Fragen, ohne die Dienststelle verlassen zu müssen – das verstehe ich unter einem ‚kundennahen Service‘!“, erzählt Alexander Lanzinger stolz. Natürlich werden in Salzburg auch alle weiteren Informationsmittel – wie beispielsweise die Gestaltung von Werbemitteln, Schaukästen oder die Planung von Sprechtagen – an die Bedürfnisse der Mitglieder angepasst. © ÖBV © ÖBV © Paul Sturm Die Führungscrew in Salzburg: (v.l.) Regionaler Vertriebsleiter (RVL) Franz Hillerzeder, Landesdirektor Alexander Lanzinger, RVL Karl Kreuzer und Vertriebsassistent Lukas Lanzinger. Landesdirektor Alexander Lanzinger in seinem Büro. Die Mann-/Frauschaft des Innendienstes: Alexander Strausz, Nicole Mangelberger, Lisa Sophie Hirscher und Büroleiterin Daniela Razenberger. Diese Individualisierung von Information und Beratung wäre ohne eine intensive und amikale Zusammenarbeit mit den Vertretungen des öffentlichen Sektors nicht möglich. Gesprächsbasis. Diese ermöglicht es, beim Jahresauftakt und in gemeinsamen Mitarbeiterbesprechungen im gesamten Team den weiteren Entwicklungsweg der Landesdirektion zu erarbeiten. „Von besonderer Bedeutung ist dafür natürlich ein hohes Vertrauen innerhalb des gesamten Teams. Bei regelmäßigen gemeinsamen Unternehmungen, wie beispielsweise Wandertagen oder anderen Ausflügen, bilden wir die soziale Grundlage für eine tolle Teamarbeit in unserer Landesstelle.“ „Damit wir die hohe Servicequalität beibehalten können, ist es mir besonders wichtig, das Engagement und die Motivation in unserem Team zu fördern. Wir suchen auch immer wieder engagierte Menschen, die bei uns einsteigen und unsere Landesdirektion verstärken. Denn nur durch ein beständiges und serviceorientiertes Beratungsteam können wir gewährleisten, dass unsere Kunden vom gewohnten ÖBV Service profitieren“, so Lanzinger. Hohe Mitarbeitermotivation dank tollem Arbeitsklima Die Mitarbeitermotivation liegt dem Landesdirektor deshalb besonders am Herzen. Eine offene Kommunikation auf allen Hierarchieebenen sorgt für eine vertrauensvolle Kein Wunder also, dass die Loyalität im Salzburger Team groß ist und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine hohe Einsatzbereitschaft aufzeigen. „Ohne ein so tolles und engagiertes Team wäre es nicht möglich, unseren Kunden eine so hohe Betreuungsqualität anzubieten. Ich möchte mich deshalb bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr tagtägliches Landesdirektion Salzburg Engagement herzlich bedanken“, spart der Landesdirektor nicht Vogelweiderstraße 50 mit Lob für sein Team. 5020 Salzburg Tel: 0662/881 577 E-Mail: [email protected] 23 RÜCKSCHAU RÜCKSCHAU Die ÖBV – einst und jetzt Was hat sich verändert – was gibt es heute noch: Zwei langjährige Mitarbeiter erzählen Steiner baute nach zahlreichen Stationen unter dem damaligen Vorstandsdirektor Albert Spausta und Ausbildungen in Arbeitsrecht und Personalverrechnung die Personalabteilung auf. Sie umfasst heute sechs Mitarbeiter. Auch Kurt Wagner – Angestellter Nr. 43 – durchlief alle Bereiche. Als Ausbildungstrainer war er in ganz Österreich unterwegs und lernte so die ÖBV und ihre Mitarbeiter von der Pike auf kennen. Kurt Wagner ist das, was er werden wollte, sagt er. Die Umstellung auf moderne IT wird von beiden zur größten Herausforderung in der Geschichte der ÖBV erklärt. „Doch auch die Anforderungen an die Personalverwaltung haben sich komplett geändert“, erzählt Erwin Steiner, der ursprünglich eigentlich EDV-Experte werden wollte. So zählen heute profunde arbeitsrechtliche Kenntnisse zum Repertoire jedes Mitarbeiters und jeder Mitarbeiterin der Abteilung. Auch die Gehälter der rund 700 Innen- und Außendienstmitarbeiter werden intern verrechnet. 24 Die Entwicklung der ÖBV ist geprägt von der österreichspezifischen Sozialpartnerschaft. Funktionen und Aufgaben wurden und werden – neben dem Hauptkriterium der fachlichen Qualifikation – in Hinblick auf die Kooperationsbereitschaft mit und die Wertschätzung für Gewerkschaften und den öffentlichen Sektor besetzt. Geändert hat sich in den 40 Jahren, seit Steiner und Wagner im Unternehmen sind, so gut wie alles. Doch ist auch etwas gleich geblieben? „Ja“, so Steiner, „wir sind heute wie damals ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit und wir sind stolz darauf.“ Denn auch Mitte der 1990er Jahre, als es „in“ war, Versicherungsvereine in Aktiengesellschaften umzuwandeln, „haben unsere Vorstände und Aufsichtsorgane dieser Tendenz widerstanden“. „Und dafür sind wir ihnen heute noch dankbar“, so Wagner. In der Finanzkrise 2008 und seither habe sich dieser Kurs bestätigt gefunden. Ein G’schichterl aus den 1970er Jahren. In der Mittagspause spielten Kurt Wagner und Kollegen mit einem aus Papier und Tixo gefertigten Ball – leider war das Fenster offen. Wagner konnte den Ball nicht abfangen und er fiel auf den Kopf von Generaldirektor Dr. Karl Kaiser, der auf der Straße vor der Eingangstür auf sein Taxi wartete. Die erwartete Standpauke am nächsten Tag blieb aber aus, dafür gab es: einen Lederball vom Generaldirektor für Kurt Wagner und sein Team. „So arm sind wir wieder auch nicht, dass wir mit Papier Fußball spielen müssen“, wird Kaiser zitiert. Und ist es nicht wahr, so ist es doch gut erfunden. © ÖBV Prokurist Erwin Steiner, Leiter der Personalabteilung, und Gemeinderat KR Kurt Wagner haben die letzten 40 Jahre dieser erfolgreichen Unternehmensgeschichte mitgestaltet. „Eine Direktion und vier Abteilungen gab es 1974, als wir begannen“, erzählt Kurt Wagner, der von 1983 bis 2010 Betriebsratsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates der ÖBV war. „Damals mussten wir alle Bereiche durchlaufen“, ergänzt Erwin Steiner, seinerzeit der 44. Angestellte im Innendienst. Weder Steiner noch Wagner haben je daran gedacht, das Unternehmen zu verlassen. „Es ist und war spannend, immer abwechslungsreich, und ich konnte ständig dazulernen“, so Steiner. „Darüber nachzudenken, hatte ich gar nie die Zeit“, so Wagner. Kurt Wagner und Erwin Steiner – seit der Schulzeit Kollegen und Freunde (v.l.). Gleich geblieben ist auch die Verbundenheit der ÖBV mit ihrer Kernklientel. Die sozialen Bestrebungen der ÖBV und das solidarische Geschäftsmodell prädestinieren das Unternehmen für die Zusammenarbeit sowohl mit Gewerkschaften wie auch mit dem öffentlichen Sektor. Noch in den 1970er Jahren ausschließlich von einer Zentrale in Wien aus betreut, gewährleisten heute acht Landesdirektionen und 14 Geschäftsstellen in ganz Österreich beste Kundenbetreuung. Seit 2009 steht Mag. Josef Trawöger als Vorstandsvorsitzender an der Spitze des Unternehmens. Unter seiner Führung wurde 2010 eine neue Vertriebsstruktur umgesetzt. Die neue Ebene der Regionalen Vertriebsleiter (RVL) sichert Führungsstabilität in einem wachsenden Unternehmen. 2014 wurde die Strategie sukzessive konkretisiert und mit Maßnahmen versehen, seit 2015 erfolgt die Umsetzung. „Wir haben uns in all den Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und dabei nie auf unsere Wurzeln vergessen. Mit Stolz können wir heute auf 120 Jahre Erfahrung zurückblicken“, so die Vorstände Mag. Josef Trawöger und Werner Summer unisono. Mehr zur 120-jährigen Geschichte des Versicherungsvereins ÖBV lesen Sie in der Juni-Ausgabe der ÖBVaktiv. © Paul Sturm Ein Schreibtisch, eine feuerfeste Kassa und eine Aushilfskraft. Damit musste der 1895 gegründete Vorgängerverein der ÖBV das Auslangen finden. Heute – nach 120 Jahren – ist die ÖBV ein in ganz Österreich präsentes Unternehmen mit acht Landesdirektionen und 14 Geschäftsstellen. Die ÖBV Zentrale in der Grillparzerstraße 14 in Wien. 25 GESUNDHEIT GESUNDHEIT Vorsorgen hält gesund und kostet nichts! Menschen in Gesundheits-, Heil- und Pflegeberufen sind die wichtigste Stütze unseres Gesundheits- und Sozialsystems. Kaum ein anderer Beruf erfordert mehr Verantwortung, Empathie und Menschlichkeit. Ihre Schäfchen für die Pension sind im Trockenen, finanziell haben Sie gut vorgesorgt? Dann vergessen Sie nicht auf Ihre Gesundheit, denn diese ist Voraussetzung für ein glückliches, erfülltes Leben. Christine Dobretsberger (Hg.) • Für Frauen ab 18: jährlicher PAP-Abstrich zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs sowie Tastuntersuchung der Brust beim Gynäkologen • Für Frauen ab 45: 2-jährliche Mammografie zur Früherkennung von Brustkrebs • Für Männer ab 40: jährliche Prostata-Untersuchung beim Urologen 26 Molden Verlag 176 Seiten, EUR 22,99 Erscheinungsdatum: März 2015 © dreamstime • Für alle ab 18: jährliche Vorsorgeuntersuchung Allen Menschen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in Österreich steht jährlich ein allgemeinmedizinischer Gesundheitscheck zu. Im Fokus der Vorsorgeuntersuchung stehen Herz-Kreislauf- sowie Krebserkrankungen. Ziel ist es, Risikofaktoren rechtzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken bzw. Krankheiten im gut therapierbaren Frühstadium zu entdecken. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung erhebt der Arzt zunächst mittels eines Fragebogens Ihre Krankengeschichte, um mögliche Gesundheitsrisiken besser einschätzen zu können. Zusätzlich zum körperlichen Gesundheitscheck wird eine Blut- sowie Harnuntersuchung durchgeführt. Ab einem Alter von 40 Jahren wird darüber hinaus mittels eines Hämoccult-Tests eine Darmkrebsfrüherkennungs-Untersuchung durchgeführt. Wie Sie folgenschweren Stürzen vorbeugen können. Menschen in Pflegeberufen erzählen Folgende kostenlose Untersuchungen helfen Ihnen, länger gesund zu bleiben: Die Brustkrebs-Früherkennung mittels Mammographie ist eine wichtige Vorsorgeuntersuchung für Frauen. • Für alle ab 50: 5-jährliche Darmspiegelung (Koloskopie) zur Darmkrebs-Früherkennung • Für alle ab 65: zusätzlicher Fokus auf Hör- und Sehleistung inkl. Augenuntersuchung beim Augenarzt Nehmen Sie sich ein Herz und vereinbaren Sie rechtzeitig einen Termin mit Ihrem Arzt! Er unterstützt Sie mit seiner Expertise, Ihre Gesundheit und Lebensfreude zu erhalten. TIPP Die Österreichische Krebshilfe bietet unter www.krebshilfe.net/services ein praktisches Erinnerungsservice an. So vergessen Sie gewiss keine Vorsorgeuntersuchung mehr! Mag.a Miriam Lichtel, Leitung Bewegung und Sport bei Wellcon GmbH Alles im Gleichgewicht? In besten Händen Seit 1974 bietet das österreichische Gesundheitssystem eine jährliche Vorsorgeuntersuchung gratis für alle ab 18 an. Zusätzlich gibt es ab gewissen Altersabschnitten kostenlose Früherkennungs-Untersuchungen für unterschiedliche Erkrankungen. Setzen Sie Ihre Gesundheit nicht aufs Spiel – nutzen Sie das umfassende Vorsorgeangebot des österreichischen Gesundheitssystems! © Privat Heldinnen und Helden des Alltags im Porträt Die ÖBV hat in Zusammenarbeit mit dem Molden Verlag und der Herausgeberin Christine Dobretsberger Menschen, die im Pflegesektor tätig sind, aufgerufen, Geschichten aus deren Arbeitsalltag zu erzählen. In 40 sehr persönlichen Erzählungen berichten sie von oft tragischen menschlichen Schicksalen, aber auch von berührenden Begegnungen und schönen Erlebnissen des menschlichen Miteinander. Nicht zuletzt zeigen die autobiografischen Erzählungen eindrucksvoll, dass Heilungserfolg nicht ausschließlich medizinische Kunst ist, sondern auch sehr viel mit dem „Menschen“, mit dem Einfühlungsvermögen und der (Lebens-)Erfahrung der Betreuenden zu tun hat. Mag.a Christine Dobretsberger: Studium der Publizistik- und Kommunikationswissenschaften sowie der Philosophie. Langjährige Kulturredakteurin der Wiener Zeitung. Seit Juli 2004 freie Journalistin, Autorin und Ghostwriterin. Seit Mai 2005 Geschäftsführerin der Textund Grafikagentur „linea.art“. Fast ein Viertel aller Arbeitsunfälle in Österreich ist auf einen Sturz zurückzuführen. Stürze sind damit die zweithäufigste Ursache von Verletzungen am Arbeitsplatz in Österreich nach Unfällen an Maschinen, Transportmitteln u.Ä. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko zu stürzen. Verantwortlich hierfür sind unterschiedlichste Faktoren: Unsere Knochen und Muskeln verändern sich, das Sehvermögen lässt nach und unser Gang wird durch die Angst vor dem Fall unsicher. Doch durch gezieltes Training lassen sich viele Stürze vermeiden. Die beste Prävention? Bewegung! Bereits kleine „Bewegungsherausforderungen“, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen, führen rasch zu Verbesserungen des Gleichgewichts und helfen, Stürze zu vermeiden. Kleinigkeiten machen den Unterschied Schon kleine Veränderungen von alltäglichen Bewegungen helfen, das Gleichgewicht zu verbessern. Haben Sie zum Beispiel Ihre Zähne schon mal auf einem Bein geputzt? Schaffen Sie es, vom Sessel auch ohne Anhalten aufzustehen? Oder wann sind Sie das letzte Mal auf einer Linie (beispielsweise einer Fliesenreihe) balanciert? Wenn Sie es geschafft haben, diese Übungen spielend leicht umzusetzen, können Sie die Aufgaben auch erschweren: Wechseln Sie das Bein, schauen Sie während dem Balancieren zur Decke, schließen Sie die Augen, stehen Sie mit nur einem Bein auf oder balancieren Sie rückwärts. Ihrer Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt! Viel Erfolg beim Ausprobieren! Bei Molden zuletzt in Zusammenarbeit mit der ÖBV erschienen: „Polizisten weinen nicht“, „Geschichten, die die Schule schreibt“ und „Polizist und Mensch“. 27 © ÖBV Erich Steininger zählt zu den bekanntesten zeitgenössischen Druckgrafikern Österreichs. Im Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeit stehen die beiden multiplen Druckverfahren Holzschnitt und Radierung. Für die Würdigungsausstellung in der ÖBV anlässlich seines 75. Geburtstags hat sich Steininger jedoch einen „kleinen künstlerischen Exkurs in die Monotypie“ erlaubt, wie er selbst verschmitzt preisgibt. Sohn Florian Steininger, Kurator im Bank Austria Kunstforum, hielt dazu am Eröffnungsabend die launige Einführung. „Die Monotypie ist ein Medium, das normalerweise nicht mit Erich Steininger in Verbindung gebracht wird. Sie ist ein Hinschielen zur Malerei, ein druckgrafisches Zwitterwesen, das es erlaubt, Linien, Flächen und 28 Grafisch-Kürzelhaftes ins Malerisch-Atmosphärische zu verdichten“, umreißt Laudator Florian Steininger den Reiz der neuerdings vom Vater so lustvoll angewandten Technik. Die Monotypie ist eine unikate Drucktechnik, bei der unter der souveränen Hand des Meisters jeweils ein Farbton auf eine großformatige Aluplatte aufgewalzt wird. Aus den eingefärbten Flächen wischt Steininger mit den Fingern, aber auch mit Tüchern, Schwämmen und Holzspateln die Farbe aus und hinterlässt so eine zeichnerische, auf der Bildfläche tänzelnde Spur. Anschließend werden die Platten von Hell nach Dunkel auf angefeuchtetes Kupferdruckpapier übereinander gedruckt. Es ist dieser sehr freie, größtmögliche Spontanität erlaubende Umgang, der den stets neugierig gebliebenen Künstler zum Aufgreifen dieser Technik motiviert hat. „Figur um Figur kehrt zurück“ betitelt Erich Steininger augenzwinkernd eine mehrteilige Serie, welche zwischen Oktober 2014 und Jänner 2015 gemeinsam mit anderen großformatigen Monotypien das ÖBV Atrium in einen spannungsreichen, mit jeder Präsentation durch Kuratorin Jacqueline Chanton neu definierten Ausstellungsraum verwandelte. Dass Erich Steiningers einnehmende Persönlichkeit und die qualitätsvollen Arbeiten überdies für ein volles Haus am Vernissage-Abend sorgten, wurde vom Hausherrn und Vorstandsvorsitzenden Mag. Josef Trawöger mit sichtlicher Zufriedenheit konstatiert: „Steininger ,zieht‘!“, begrüßte er salopp, aber treffend, die zahlreichen Gäste. Das Publikum zeigte sich nicht nur von der Experimentierfreudigkeit des © ÖBV Der Druckgrafiker Erich Steininger mit aktuellen Monotypien im ÖBV Atrium. Aus der Tradition des Expressionismus kommend, entwickelte der 1963–70 an der Akademie der bildenden Künste bei Maximilian Melcher ausgebildete und forthin zwischen Wien und dem Waldviertel pendelnde Druckgrafiker seine an Figur und Landschaft vorerst noch festhaltende, lineare Formensprache stetig in Richtung Abstraktion weiter – ein Prozess, der Ende der 1980er Jahre in einer nahezu vollständigen Auflösung, besser noch „Zersplitterung“ der Formen gipfelte. Dieser Tendenz folgen auch aktuelle Werkserien: „Reste der Figuration sind in den neuen Monotypien als klares Bildalphabet zu erkennen, frei schwebende Körper im flirrenden Farbraum, der sich fallweise zu ,Wolkengebilden‘ auszuformen scheint“, charakterisiert Steininger junior den stilistischen Status quo im Werk seines vielfach für seine Kunst ausgezeichneten Vaters. Renald Deppe, Astrid Valek, MAS, MBA, Jacqueline Chanton, Erich Steininger, Mag. Florian Steininger, Mag. Josef Trawöger (v.l.). Der Musiker Renald Deppe begleitete die Vernissage. bildenden Künstlers begeistert, sondern auch von jener des Musikers Renald Deppe, der den Abend mit seinen Klarinetten- und Saxophon-Improvisationen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis werden ließ. Allen, die nach der Ausstellung in der ÖBV nicht genug von Steiningers Kunst bekommen können, sei geraten, einen Ausflug in das „Grafik-Kabinett Erich Steininger“ nach Kirchbach bei Rappottenstein zu machen, um sich vor Ort (vielleicht sogar in Anwesenheit des kontaktfreudigen Künstlers) mit seinen Kunstwerken auseinanderzusetzen. Renald Deppes Spiel kann auf zahlreichen Tonträgern nachgehört und Mag.a Maria Christine Holter, während künftiger Live-Auftritte genossen Kunsthistorikerin und Kuratorin werden. in Wien © Eva Wahl Volles Haus anlässlich der Eröffnung der Würdigungsausstellung. Experimentierfreudiges „Hinschielen“ zur Malerei © ÖBV KULTUR © Privat KULTUR 29 KULTUR ÖBV AKTIV Leslie De Melo „VOM LEBEN“ Bundesheer zu Gast im ÖBV Atrium „Kunst ist für mich eine sinnliche Handlung – ein göttliches Unterfangen, das Unfassbare auszudrücken.“ (De Melo) ÖBV AKTIV Gewerkschaftsvertreter auf Besuch in der Grillparzerstraße. Seit Anfang Jänner gibt es in Tirol eine neue ÖBV Geschäftsstelle. Die BV 8 vertritt rund 45.000 Landesbedienstete in ganz Österreich. Unter dem Motto „Mehr Nähe zu den Kunden“ bieten acht Außendienstmitarbeiter/-innen und eine Kollegin im Backoffice den Kundinnen und Kunden in modernen und freundlich eingerichteten Besprechungs- und Büroräumlichkeiten beste Beratung an. Mitte Februar organisierte die GÖD anlässlich der erweiterten Bundesleitungssitzung der Bundesvertretung (BV) 8, Landesverwaltung, eine interessante Führung durch das Parlament. Der ÖBV Organisationsdirektor für den Öffentlichen Dienst, Felix Wohlmuth, begleitete die Runde durchs Parlament. „Vom Leben“, Acryl auf Leinwand, 2005. Das Spektrum reicht von figurativen Kleinplastiken bis hin zu meterhohen Metallkonstruktionen im öffentlichen Raum, von „aus dem Leben gegriffenen“ Zeichnungen über sensible Fotografien indischer und Wiener Straßenszenen bis zu leuchtend farbigen Malereien, die von transkulturellen und überzeitlichen Zauberwesen, Menschen, Tieren und Pflanzen bevölkert sind. „Der zentrale Moment in meiner Arbeit ist der Moment des Spielens: eine Art lustvolles Tun in der Zeit. Spielen als Grundbedürfnis erzeugt außergewöhnliche Ergebnisse.“ (De Melo) ÖBV Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger hieß die rund 60 Gäste herzlich willkommen und zeigte sich erfreut über die „intensivierte Zusammenarbeit“ zwischen Bundesheer und ÖBV. ÖGB-Vizepräsident und Mitglied des GÖD-Vorstandes Dr. Norbert Schnedl bedankte sich in seinem Eröffnungsreferat für die gute Kooperation zwischen den Gewerkschaftsfraktionen FCG und FSG, die diese Veranstaltung gemeinsam organisiert hatten und besuchten. Weiters ließ General Mag. Othmar Commenda, Chef des Generalstabs, das vergangene Jahr – kein einfaches für das Bundeheer – Revue passieren. Alles, was Leslie De Melo täglich begegnet, jede Beobachtung und Erfahrung, jede Erinnerung, jeder Traum dient ihm als Basis für eine künstlerische Aussage: Da kann es schon einmal vorkommen, dass Engel stürzen und Elefanten fliegen, Bäume den Himmel berühren und Sterne den Boden. © Privat ADir Günther Tafeit, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Heeresverwaltung, Felix Wohlmuth, Organisationsdirektor ÖBV, Karl Koczurek, ÖBV Landesdirektor Wien, Dr. Norbert Schnedl, stv. ÖGB-Präsident, HR Ing. Mag. Harald Schifferl, stv. Vors. der Bundesheergewerkschaft, Evelyn Salomon, Regionale Vertriebsleiterin ÖBV, HR Wilhelm Waldner, Vorsitzender der Bundesheergewerkschaft, Bgdr MMag. Harald Vodosek, Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender ÖBV, MinR Mag. Wolfgang Kment, Vzlt. Christian Nemetz, Organisationsreferent der Bundesheergewerkschaft (v.l.). © ÖBV Passend zum Jubiläumsjahr 2015 (20 Jahre Ausstellungsund Sammlungstätigkeit), eröffnet heuer Leslie De Melo den Ausstellungsreigen der ÖBV. Der 1953 im afrikanischen Tansania geborene und seit seinem Bildhauereistudium an der Akademie der bildenden Künste in Wien lebende Künstler indischer Abstammung beglückt seit Ende Jänner die Besucherinnen und Besucher des ÖBV Atriums mit seinen kulturverbindenden und lebensbejahenden Werken. Es gibt kaum ein künstlerisches Medium, mit dem De Melo nicht gearbeitet und experimentiert hätte. © ÖBV Leslie De Melo. GÖD und ÖBV im Parlament Gewerbepark 16A/1. Stock, 6460 Imst Tel: 059 808-3740, Fax: 059 808-3741, [email protected] © Privat © Privat Zu einem Rückblick auf 2014 und einer Vorschau auf das neue Jahr trafen sich hochrangige Gewerkschaftsvertreter des österreichischen Bundesheeres Mitte Dezember im ÖBV Atrium. Neue Geschäftsstelle in Imst Das Team in Imst: Andreas Schepetz, Johanna Auer, Burkhard Ennemoser, Brigitte Partoll-Gfall, Roland Murtinger, Manuela Artbauer, Andrea Gabl, Backoffice/Servicecenter, Mario Nagele, Harald Klotz, RVL (v.l.). Landesgericht macht Justizgeschichte sichtbar 1. Reihe v.l.: Josef Schimmer (NÖ), Vorsitzender der Bundesvertretung Landesverwaltung, Bgm. BR Peter Oberlehner (OÖ), Theresia Poleschovsky (OÖ), Margit Ruhdorfer (NÖ), Gerda Haselbauer (Bgld.), Karin Eckersberger (OÖ), Gerhard Draxler (Stmk.), Friedrich Reder (OÖ), Mag. Hans Zöhling (NÖ); 2. Reihe v.l.: Markus Larndorfer (OÖ), GÖD-Vorstand, Felix Wolmuth, ÖBV, Vors.-Stv. der BV LV Hugo Scharf (Ktn.), Siegfried Wiggisser (Ktn.), Vors.-Stv. der BV LV Dr. Günther Lippitsch (Stmk.), DI Kurt Ziegner (Tir.). 62. Landhausball in St. Pölten Äußerst engagiert in der Aufarbeitung der Justizgeschichte ist das „Graue Haus“ in Wien. Motto „Bella Italia“ fand großen Anklang. Präsident Mag. Friedrich Forsthuber präsentierte Ende Jänner am Landesgericht für Strafsachen zehn Zeittafeln, die wichtige Entwicklungen der österreichischen Strafgerichtsbarkeit darstellen. Die ÖBV – mit ihrem Unternehmenssitz unmittelbarer Nachbar des „Landls“ – war bei den zahlreichen Veranstaltungen rund um die Präsentation der Zeittafeln präsent. Bereits zum 62. Mal fand heuer am 13. Februar der traditionelle Landhausball im Niederösterreichischen Landhaus in St. Pölten statt. Unter dem Motto „Bella Italia“ wurde den Gästen Tanzmusik für jeden Geschmack geboten. Neben Showeinlagen sorgten in der legendären Disco der NÖN Überraschungsgäste für die perfekte Partystimmung. Die ÖBV war prominent vertreten. 30 General Mag. Othmar Commenda, Chef des Generalstabs des österreichischen Bundesheeres. Das Team der ÖBV vor dem großen Schwurgerichtssaal. ÖBV Berater Alexander Mayr-Harting, Mag. Thomas Lerch, Regionaler Vertriebsleiter (RVL), ÖBV Beraterin Natascha Ettenauer, Felix Wohlmuth, ÖBV Organisationsdirektor für den Öffentlichen Dienst (v.l.). © Lackinger © ÖBV Herzlich willkommen zur Ausstellung im ÖBV Atrium, Grillparzerstraße 14, 1010 Wien. 28. Jänner 2015 bis 22. Mai 2015, Mo–Fr 8–16 Uhr © ÖBV Die aus imaginären Hybridwelten gespeisten Kompositionen unterschiedlicher Schaffensphasen sind noch bis Mai 2015 im ÖBV Atrium zu sehen – eine Werkschau, die uns gemeinsam mit dem Künstler voll Freude, Harmonie und Sehnsucht ins noch junge Jahr blicken lässt. Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender der ÖBV, Daniela Weinmesser, Helmut Geissler, ÖBV Landesdirektor von NÖ, Elisabeth Pröll, Dr. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich, Dr. Hans Freiler, stv. GÖD-Vors. (v.l.). 31 ÖBV AKTIV 10 Jahre Copart im ÖBV Atrium ÖBV am vida-Gewerkschaftstag Sicher leben in Niederösterreich Copart feierte Anfang Jänner seinen Jahresauftakt. vida-Betriebsrätinnen und Betriebsräte informierten sich am ÖBV Stand. Prominent besuchter Sicherheitstag in Droß. © Michael Mazohl Der Verein der kreativen Polizeibeamten besteht seit 22 Jahren. Mit der ÖBV verbindet ihn das Interesse für Kunst und die Nähe zur Exekutive. Ausgezeichnet mit der jährlich vergebenen Metall-Skulptur „Art-Cop“ von Künstler Paul Seidl wurde heuer die Kabarettistin Nadja Maleh, die seit Februar mit ihrem neuen Programm „Placebo“ auf den Bühnen Österreichs unterwegs ist. Hoher Besuch am ÖBV Stand: ÖBV Organisationsdirektor Kurt Maierhofer empfängt Verkehrsminister Alois Stöger und ÖBB-Konzernbetriebsratsvorsitzenden Roman Hebenstreit (v.l.). Als langjähriger Versicherungspartner der Gewerkschaft vida nahm die ÖBV auch am vida-Gewerkschaftstag 2014 im Austria Center teil. Zahlreiche Betriebsrätinnen und Betriebsräte schauten am ÖBV Stand vorbei, naschten Frühstückskipferl und informierten sich über das Angebot der ÖBV: Neben Expertise im Bereich Unfallund Lebensversicherungen bietet die ÖBV für viele vida-Branchen maßgeschneiderte Lösungen an. Einen ganzen Tag stand Mitte Jänner die niederösterreichische Gemeinde Droß im Zeichen des Themas Sicherheit – Neben der Exekutive, der Jugendfeuerwehr und dem Zivilschutzverband war auch die ÖBV vor Ort: Sie hatte für die Gewinner des Sicherheitsquiz drei Gutscheine für einen dreitägigen Wellness-Aufenthalt für je zwei Personen zur Verfügung gestellt. © ÖBV Militärkommandant von NÖ Brigadier Mag. Rudolf Striedinger, Landespolizeidirektor Hofrat Dr. Franz Prucher, Bürgermeister HR DI Andreas Neuwirth, ÖBV Landesdirektor Helmut Geissler, BM für Justiz, Univ.Prof. Dr. Wolfgang Brandstetter, Präsident des Roten Kreuzes NÖ Willi Sauer. Liebe Leserinnen und Leser, ÖBVaktiv will nicht nur informieren, sondern auch unterhalten. Ab sofort finden Sie daher in jeder Ausgabe ein Kreuzworträtsel. Unter allen richtigen Einsendungen werden drei Büchergutscheine im Wert von je 50 Euro verlost. gesetzliche oder vertragliche Ansprüche gegen die Risiken des Lebens gefeit kürzlich erstanden liebkosen, umarmen Arbeit zum Wohl der Bürger Gesprächsstoff (sich) Mühe geben 7 Einsendeschluss: 31. Mai 2015. Das Losungswort und Ihre Postadresse schicken Sie bitte an [email protected] Viel Spaß beim Rätseln! Nutzen, Zweck KFZ-Kz. für Güssing 5 männliches Fürwort Charge, Dienstrang eingeschaltet das Ich 2 Vorsilbe für "zurück" übers Ohr hauen © Paul Sturm englischer Adelstitel Ausruf der Empörung Scherflein, Obolus Abk. für "Nanometer" Spender, Stifter, Sponsor 6 Bodenschatz ein Stück Stoff Erholung, Belebung, Erneuerung alte Abk. für "Compagnie" "Hafen für Beziehungen" Geldinstitut Zeichen für Tellur Los ohne Gewinn bestimmter Artikel bauchiges Weinglas Abk. für "Nummer" Wal- oder Fischöl an der Reihe, am Zug 10.000 Quadratmeter (Abk.) Initialen der Minnelli Keimzelle Stift in der Wachau ebenso befestigtes Hafenufer aufklären, belehren, in Kenntnis setzen Moorboden geistig, psychisch Wicht Abk. für "im Ruhestand" Schreibbüchlein Aufruhr, Krawalle Wärmequelle vida-Mitarbeiterin Sabrina Jaros (2.v.l.) war die glückliche Gewinnerin des ÖBV Hauptpreises. ÖBV Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger, ÖBV Organisationsdirektor Kurt Maierhofer und vida-Bundesgeschäftsführer Bernd Brandstetter gratulierten (v.l.). auf welche ungerechtWeise fertigtes HerumSprengmeckern stoff Abk. "Oberinspektor" Beamtengewerkschaft Dokumente Fehlermeldung des PCs 4 EU-Zeichen für Produktsicherheit ÖBV ist ein Versicherungsverein auf ... Beistand bei Schadensfällen (Risiken) aus dem Weg gehen Mag. Josef Trawöger, Vorstandsvorsitzender der ÖBV, die Kabarettistin Nadja Maleh und Ernst Köpl, Mastermind und Gründer von Copart (v.l.). © Privat ÖBV AKTIV Versicherungsbeitrag 1 Baum mit Datteln japan. Brettspiel 4. Ton der Tonleiter märchenhafte Lichtgestalt aussprechen 3 verheerender Sturm © ÖBV © ÖBV Die Auflösung finden Sie in der nächsten Ausgabe von ÖBVaktiv. Obstltnt Joe Böck und Mag. Ilunga Benedicte Kabedi vom Verein Fair und Sensibel. a 32 Günter Blumthaler, Zentralbetriebsrat der ÖBB-Infrastruktur AG, Werner Summer, ÖBV Vorstand, Ing. Mag. (FH) Andreas Matthä, Vorstand ÖBB-Infrastruktur AG und ÖBV Vorstandsvorsitzender Mag. Josef Trawöger (v.l.). • D ie Gewinner werden per E-Mail verständigt, die Preise per Post zugesandt. Es kann keine Korrespondenz über das Gewinnspiel geführt werden. • Der Teilnehmer erklärt sich für den Fall eines Gewinnes damit einverstanden, dass sein Name und Wohnort veröffentlicht werden. Alle übermittelten Daten werden gespeichert. Eine Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht. • Eine Barablöse des Gewinnes ist nicht möglich. • Mitarbeiter/-innen der ÖBV und deren Angehörige sind nicht teilnahmeberechtigt. 33 PERSPEKTIVEN PERSPEKTIVEN WIFO-Expertenmeinung Niedrigzinsklima soll Konsum ankurbeln Der zweite gewünschte Effekt ist die Bekämpfung deflationärer Kräfte. Das Überangebot an Geld soll zu Preissteigerungen führen. Da die Zentralbank gedrucktes Geld in den Wirtschaftskreislauf schleusen möchte, und sie es weder verschenkt noch Waren darum kauft, senkt sie ihren Leitzinssatz. Die Geschäftsbanken können hierdurch nicht nur Spareinlagen zur weiteren Kreditvergabe verwenden, sondern sich zu besonders günstigen Konditionen dieses Geld bei der Zentralbank leihen. Soweit die Theorie. Kaum Bedarf an Krediten Bislang ist diese Strategie leider (noch) nicht aufgegangen. Das Wirtschaftswachstum im Euroraum siecht weiter dahin und die Inflationsrate fiel im Dezember auf -0,2%. Die niedrigen Zinsen sollen zum einen Sparen unattraktiv machen, um so mehr Geld in den Konsum fließen zu lassen, und zum anderen Kredite so verbilligen, dass sich private Haushalte und Unternehmen günstig ihre Konsum- und Investitionswünsche erfüllen können. Leider scheinen diese aber angesichts der schlechten Wirtschaftsaussichten wenige solche Wünsche zu haben. Im Euroraum schrumpft das Kreditvolumen der Unternehmen bereits seit mehr als zwei Jahren. Wie in Österreich liegt das vielfach nicht daran, dass die Banken zu zögerlich bei der Kreditvergabe wären, sondern, dass ganz einfach kein Bedarf besteht. Diese Problematik fasste auch der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank in Anlehnung an ein Zitat des großen Ökonomen John Maynard Keynes 34 treffend zusammen: „Man kann die Pferde nur zur Tränke führen, saufen müssen sie selber“. Zugang zu Finanzmitteln weiter erleichtert Die EZB befindet sich somit in der „Liquiditätsfalle“; das Zinsniveau hat bereits die Nulllinie erreicht, womit von dieser Seite keine konjunkturellen oder inflationstreibenden ZUR PERSON © wifo Die Notenbank der USA senkte Ende 2008 als Reaktion auf den Ausbruch der Finanzkrise ihren Leitzinssatz auf nahezu 0% und behielt diesen seit nunmehr sechs Jahren bei. Auch die Notenbank Japans hält seit damals ihren Zinssatz zwischen 0% und 0,1%. Im September 2014 verringerte auch die Europäische Zentralbank ihren Leitzinssatz auf 0,05%. Die Intention dieser Aktionen ist klar: Die Zentralbanken versuchen möglichst viel Geld auf den Markt zu bringen, in der Hoffnung, dass ein Teil dieses Geldes in den Konsum und in Investitionen fließt, um der lahmen Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. Mag. Dr. Marcus Scheiblecker Impulse mehr möglich sind. Nunmehr plant sie, zu „außergewöhnlichen“ Maßnahmen zu greifen. Bereits 2014 begann sie zweckgebundene, langfristige Finanzmittel im Ausmaß von über 80 Mrd. Euro zu vergeben, um die in manchen Ländern matte Kreditvergabe zu stimulieren. Zur weiteren Erleichterung des Zugangs zu Finanzmitteln wurden ab Herbst mit speziellen Vermögenswerten besicherte Unternehmensanleihen (ABS) erworben. Gegen Jahresende stellte sie zudem ein umfangreiches Ankaufsprogramm von Staatsanleihen in Aussicht. Bereits jetzt befinden sich die Anleihezinsen vieler Länder des Euroraums auf historisch niedrigem Niveau. Die Republik Österreich musste im Vorjahr im Durchschnitt nur 0,9% für neu aufgenommene Anleihen bezahlen. Abzüglich der Inflation bedeutet dies, dass in realen Werten sogar weniger zurückbezahlt werden muss, als aufgenommen wurde. Kaum Auswirkungen auf private Pensionsvorsorge Leidtragende dieser Situation sind zurzeit sicherlich die Sparer. Die verfügbaren Einkommen der privaten Ziel: Stärkere Nachfrage und budgetärer Spielraum Haushalte haben sich in den letzten Jahren sehr schwach Mit diesen Maßnahmen verspricht man sich direkt, unter entwickelt. Dies liegt nur zum Teil an den geringen Umgehung des verunsicherten Bankenapparates die Netto-Lohnsteigerungen, sondern auch an den stark Finanzierungsmöglichkeiten der Wirtschaft zu verbessern, zurückgegangenen Zinseinkünften. Hiervon gehen negaum so die Nachfrage anzukurbeln. Durch den Ankauf tive Effekte auf die Konsumnachfrage aus. Die privaten von Staatsanleihen Pensionsvorsorgepläne steigen die Kurse dieser in Form von LebensDie privaten Pensionsvorsorgepläne in Form Titel und die Rendite versicherungen sind von Lebensversicherungen sind zurzeit kaum zurzeit kaum von dem (das Verhältnis zwischen dem Marktpreis der niedrigen Zinsniveau von dem niedrigen Zinsniveau betroffen. Anleihe und des als betroffen. Zwar senkte Verzinsung gedachten die Finanzmarktaufsicht fixen Zahlungsbetrags des Staates) fällt. Hierdurch wird im abgelaufenen Jahr den Garantiezinssatz für neue, ab die Zinslast für neu begebene Anleihen verringert und 2015 geschlossene Verträge auf 1,5%, jedoch erzielten die Lebensversicherungen im Vorjahr eine Durchfür viele Jahre auf niedrigem Niveau fixiert. Zwar sind die schnittsrendite von 3,25% (inkl. Gewinnbeteiligung). EU-Staaten zu strikter Sparsamkeit in den kommenden Sollte das internationale Zinsniveau jedoch anhaltend Jahren verpflichtet, jedoch könnte dies den budgetären Spielraum für dringend benötigte fiskalpolitische Stimuniedrig bleiben, wird sich dies nach und nach auch auf lationen etwas erweitern. die Performance der Produkte übertragen. • Geboren am 25. August 1967 in Wien • Stellvertretender Leiter des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung • Arbeitsbereiche: Nationale und internationale Konjunktur, vierteljährliche Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung • Nach Abschluss des Studiums der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien, Mitarbeit in einer Bank. Danach Wechsel zu Statistik Austria. Nach zweieinhalb Jahren Tätigkeit Übertritt im Jahr 1998 zum Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung • Forschungsaufenthalte in Brüssel, London und an der Universität Stanford, Kalifornien • Zahlreiche Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Publikationen und Büchern Aktiv für Sie! Ich möchte ÖBVaktiv kostenlos und frei Haus zugeschickt bekommen. Ich habe Interesse an einem unverbindlichen Beratungsgespräch. Postentgelt zahlt Empfänger Name: Straße: PLZ: • Von 1999 – 2013 Lektorat an der Fachhochschule für Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung in Wien Tel.: • Seit 2014 Lektorat an der Wirtschaftsuniversität Unterschrift: Ort: E-Mail: Bitte Zutreffendes ankreuzen! Sie können uns auch per E-Mail unter [email protected] eine Nachricht zukommen lassen. An die ÖBV Redaktion ÖBVaktiv Grillparzerstraße 14 1016 Wien 35 Österreichische Beamtenversicherung, VVaG Grillparzerstraße 11 1016 Wien Tel.: 05 98 08 Fax: 05 98 08/1901 E-Mail: [email protected] www.oebv.com 36 © fotolia www.oebv.com
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