dieses Interview - Musikfest Baden

PRESSEMITTEILUNG
08.04.2015
Interview mit Dr. Frank Mentrup Karlsruhe
Mit dem Gastgeber des Musikfests Baden-Württemberg hätten es die
Veranstalter nicht besser treffen können. Liegen doch in Karlsruhe
die Veranstaltungsorte und Konzertsäle nicht nur zentral im
historischen Herzen der Fächerstadt und in Fußnähe nur wenige
Meter voneinander entfernt, sondern inmitten eines der größten und
ak-tivsten Verbände. Zudem ist Karlsruhe 2015 ohnehin in Feierlaune
und damit bestens gerüstet für das musikalische Großereignis.
bm: Karlsruhe ist 2015 in Feierlaune: Mit über 500 Veranstaltungen feiern die
Karlsruher ihr Stadtjubiläum. Welchen Beitrag kann das Musikfest zum Jubiläum
leisten?
Mentrup: Musik in seinen unterschiedlichen Formen und Facetten spielt eine große
Rolle beim Stadtgeburtstag. Das Spektrum reicht von barocker Tanzmusik bis zu
aktuellen Elektro-Klängen, vom Kindermusical bis zum Seniorenorchester, vom
Klangfrühstück im Pavillon bis zum Benefizkonzert des Bundespräsidenten. Das
Musikfest trägt mit seinen über 200 Orchestern sowie rund 9.000 Musikerinnen und
Musikern einen großen Teil zu diesem umfangreichen Musikprogramm bei und
Ansprechpartnerin:
Sibylle Schäfer
Bundespressereferentin
bereichert es mit grenzenlosem Musikgenuss für jeden Geschmack. Wir freuen uns
Office +49 6024 9124
Mobile +49 171 8960958
deshalb sehr, dass Karlsruhe im Geburtstagsjahr das Musikfest beherbergen darf.
[email protected]
bm: Der Blasmusikverband Karlsruhe ist einer der stärksten und engagiertesten
Verbände im BDB. Wird das im Alltag der Großstadt Karlsruhe spürbar?
Bund Deutscher
Blasmusikverbände e.V.
Alois-Schnorr-Straße 10
79219 Staufen
Telefon: +49 7633 92313-0
Mentrup: Das Engagement des Musikverbands und der Musikvereine ist in
mehrfacher Hinsicht spürbar. Zunächst muss ich feststellen, dass der Verband in
Karlsruhe ehrenamtlich und gleichzeitig hoch professionell geführt wird. Der
Verband ist der Stadt stets ein zuverlässiger und kompetenter Partner. Das hat sich
jetzt auch wieder in der Vorbereitung des Musikfests gezeigt.
Es sind die Musikvereine, die seit Jahren an den Wochenenden die Programme auf
der Seebühne im Stadtgarten gestalten. Sie schaffen damit ein kulturelles Angebot
in der Stadt, das in der Bevölkerung dankbar angenommen wird.
1 von 4
Veranstalter:
PRESSEMITTEILUNG
Hervorheben möchte ich aber auch, dass nahezu alle Musikvereine in der Stadt
eine intensive instrumentale Ausbildung für Kinder und Jugendliche anbieten. Mit
Instrumentalunterricht und früher Einbindung in die Orchester des Vereins öffnen
die Musikvereine Vielen das Tor zur Musik und zur eigenen musikalischen
Betätigung. Die Stadt Karlsruhe honoriert dieses wichtige Engagement seit vielen
Jahren in ihrer Vereinsmusikförderung
bm: Das Musikfest Baden-Württemberg steht ganz unter dem Motto Blasmusik
grenzenlos. „Grenzenlos“ auch im Hinblick auf das Alter. So musizieren beim
Musikfest in Konzerten und Wettbewerben Jugendorchester, Seniorenorchester
sowie alle Generationen gemeinsam im Blasorchester. Wie hoch schätzen Sie die
Bedeutung von Musik für die Generationenvernetzung?
Mentrup: Musik kennt keine Altersbeschränkung. Jeder, der Freude am Musizieren
hat, kann sich einbringen und kreativ betätigen. Gerade Orchester bieten hierfür
einen guten Rahmen: Im Orchester können Jung und Alt mitspielen, die
Musizierenden sich unabhängig vom Alter auf Augenhöhe begegnen. Eine
wunderbare Chance, die jeweils eigenen Lebens-wirklichkeiten und -erfahrungen
einzubringen und voneinander zu lernen.
bm: In der Ausstellung „Interkultur“, in Impulsreferaten und im interkulturellen
Musikspielplatz steht beim Musikfest die Musikvermittlung, das Heranführen von
Kindern an die Musik sowie die integrative Wirkung von Musik besonders im Focus.
Auch in Karlsruhe gibt es viele Menschen mit Migrationshintergrund. Glauben Sie,
dass auch in Karlsruhe die Musik eine Rolle für die Integration ausländischer
Mitbürger spielen könnte?
Mentrup: Auf jeden Fall. Bei der Integration spielen Kommunikation, gemeinsame
Gespräche
und
der
Austausch
zwischen
Alteingesessenen
und
Neuhinzugekommenen eine entscheidende Rolle. Musik kann hier vieles leisten,
denn sie ist eine Sprache, die jeder versteht, die Kommunikationshindernisse
überwindet und Menschen verbindet. Außerdem hilft sie dabei, Gefühle
auszudrücken, die sich kaum in Worte fassen lassen. Ich wünsche mir, dass die
Angebote der Musikvereine noch stärker von Menschen mit unterschiedlichsten
kulturellen Wurzeln genutzt werden. Und ich wünsche mir von den Vereinen, dass
sie noch stärker und bewusster auf Menschen zugehen, die aus anderen Regionen,
Ländern und Kulturen zu uns kommen: Das gemeinsame Musizieren ist mit unter
der beste Einstieg in ein gutes Zusammenleben.
2 von 4
PRESSEMITTEILUNG
bm: Auch bei den Gala-Konzerten des Musikfests Baden-Württemberg ist für jeden
Geschmack etwas dabei. In welches Konzert zieht es Sie persönlich am ehesten?
Zur Big Band der Bundeswehr, zu den Symphonischen Konzerten oder zum FullOrchestra der Musikhochschule Karlsruhe mit Filmmusik?
Mentrup: Das Landesmusikfest glänzt mit hochkarätigen Galakonzerten. Jedes für
sich ist den Besuch wert. Alle haben ihren eigenen Reiz und lohnen einen Besuch.
Besonders interessiert mich das Konzert mit dem Full-Orchestra der Karlsruher
Hochschule für Musik. Die Musikhochschule bildet exzellenten Nachwuchs aus.
Und so muss ich einfach ein wenig Karlsruher Eigenwerbung machen, wenn ich
sage: Das Konzert des Full-Orchestra sollte man sich auf keinen Fall entgehen
lassen. Daneben spricht die Tatsache, dass das Konzert von Mnozil Brass schon
sehr früh ausverkauft war, für sich. Das Landesblasorchester Baden-Württemberg
zeigt die hervorragende und hoch professionelle Nachwuchsarbeit des Verbandes
und der Vereine. Das Musikkorps der Bundeswehr und die Bundeswehr Big Band
werden die Stadthalle sicherlich zusätzlich zum Klingen und Swingen bringen.
Info-Box: Zur Person Dr. Frank Mentrup
Frank Mentrups politische Laufbahn begann mit dem Eintritt in die SPD im Jahr
1983 fast gleichzeitig mit der Weichenstellung für seinen beruflichen Werdegang.
Führte ihn die Ausbildung zum Rettungshelfer im Rahmen seines Zivildienstes doch
nach dem Abitur zu seinem beruflichen Wirkungs-feld Krankenhaus. Nach dem
Studium der Medizin in Heidelberg und Mannheim hat Dr. Frank Mentrup von 1993
bis 2006 zunächst am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim in
der Kinder- und Jugend- und in der Gemeindepsychiatrie gearbeitet und war dann
bis 2011 in der Kin-der- und Jugendpsychiatrie am Städtischen Klinikum Karlsruhe
tätig. Parallel übernahm Mentrup auch in der Politik immer mehr Verantwortung.
Zunächst
als
Juso-Kreisvorsitzender,
dann
als
stellvertretender
Ortsvereinsvorsitzender, später als Bezirksbeirat wirkte Mentrup in verschiedenen
Gremien und gehörte schließlich von 1994 bis 2007 der SPD- Fraktion im
Gemeinderat seiner Geburtsstadt Mannheim an. Bei der Kommunalwahl 2004
erreichte er dort das beste Einzelergebnis überhaupt. Bei der Landtagswahl 2006
errang Mentrup das einzige SPD- Direktmandat. Als Landtagsabgeordneter
gehörte er von Anfang an dem wichtigen Finanzausschuss an. Seit Herbst 2006
engagierte er sich im Ausschuss für „Schule, Jugend und Sport“ und als
bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion. Nachdem Karlsruhe zum
familiären und beruflichen Mittelpunkt geworden war, vertrat Mentrup von 2011 an
den Wahlkreis Ettlingen im Landtag und arbeitete als Politischer Staatssekretär im
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport bis die Karlsruher Bürgerschaft den
3 von 4
PRESSEMITTEILUNG
vierfachen Familienvater am 2. Dezember 2012 im ersten Wahlgang mit absoluter
Mehrheit zum neuen Oberbürgermeister der Stadt wählte.
Das Interview führte Martina Faller
Weitere Infos unter www.musikfest-bw.de.
4 von 4