MIT-Informationsbrief, 29.05.15

INFORMATIONSBRIEF DES MIT-BUNDESVORSITZENDEN
ZUR KLAUSURTAGUNG VOM 29. BIS 30. MAI 2015 IN WARNEMÜNDE
an die MIT-Mitglieder und MIT-Vorstände der Gliederungen
an den MIT-Bundesvorstand und den PKM
an die Kommissionsmitglieder
MIT-Steuerbremse nimmt Formen an – Der MIT-Bundesvorsitzende Dr. Carsten Linnemann
MdB begrüßte auf der zweitägigen Bundesvorstandsklausur in Warnemünde die Ankündigung
des Bundesfinanzministers Dr. Wolfgang Schäuble, ab 1.1.2016 die Abschaffung der kalten
Progression anzugehen und damit den Vorschlag der MIT zur Einführung einer Steuerbremse
aufzugreifen. Demnach sei geplant, dass der Bundestag künftig alle zwei Jahre zusammen mit
der Beschlussfassung über die Anpassung des Grundfreibetrags an das Existenzminimum auch
über die Anpassung des Einkommensteuertarifs entscheide. Der Bundesvorstand
verabschiedete einstimmig eine Resolution zur Unterstützung der Bemühungen Schäubles.
Gleichzeitig fordert die MIT den Bundesfinanzminister und die Unions-Fraktion auf
klarzustellen, dass die Effekte der kalten Progression ab sofort nicht mehr als Bestandteil der
Einnahmen in der mittelfristigen Finanzplanung berücksichtigt werden dürften.
Bundeskartellamt im Gespräch – Der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt,
diskutierte mit dem Bundesvorstand über die aktuelle Wettbewerbspolitik. Aktuell befasse
man sich mit Fällen wie der Fusionskontrolle zwischen EDEKA und Tengelmann oder etwa
Vertriebswegen von kleinen Händlern, die Produkte von großen Herstellern auf digitalen
Drittplattformen vertreiben. An Bedeutung gewinne die Wettbewerbssicherung auf digitalen
Märkten. Man habe eine Task Force ins Leben gerufen. Ziel sei die Wahrung der
Wettbewerbsinteressen des Mittelstands gegenüber großen Digitalplattformen. Derzeit sei
bei Fusionen wettbewerbsrechtlich das Umsatzvolumen relevant. Es müsse neu geregelt
werden, dass in der Digitalwirtschaft das Transfervolumen bei Fusionen eine stärkere Rolle
spiele. Der Gesetzgeber sei gefordert, die analoge und die digitale Welt in Einklang zu bringen.
CDU-Spitzenkandidat zu Gast – Der CDU-Fraktionsvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU
Baden-Württemberg, Guido Wolf MdL, absolvierte knapp 1.000 km im PKW, um mit dem MITBundesvorstand am Freitagabend und am Samstag zu diskutieren. Eines seiner Hauptthemen
im Wahlkampf werde die Wirtschaftspolitik sein. Deutschland müsse wieder zum Land der
Hoffnungsträger werden und nicht das Land der Bedenkenträger sein. Mindestlohn, Rente mit
63, Mütterrente – diese Politik führe zu einer großen Unzufriedenheit bei
Wirtschaftsvertretern. Beim Mindestlohn müsse bei den Haftungsregelungen und der
Dokumentationspflicht nachgebessert werden. Bei der Erbschaftsteuer sollte es vor allem um
den Erhalt und die Sicherheit von Arbeitsplätzen gehen. Die Rückgabe von Eigenverantwortung
an den Einzelnen solle zur Maxime der Politik werden.
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Deutscher Mittelstandspreis der MIT 2015 – Die diesjährige Jury unter dem Vorsitz von Gitta
Connemann MdB hat über die Gewinner der Preisträger des MIT-Mittelstandspreises 2015
entschieden. In der Kategorie Politik wird Gerda Hasselfeldt MdB für ihr politisches
Engagement für den Mittelstand geehrt. Als Unternehmen wird die Tuchfabrik Mehler aus
Tischenreuth prämiert, die seit über dreihundert Jahren das familiengeführte Unternehmen an
die immer neuen Herausforderungen von Markt und Strukturen erfolgreich anpasst.
Preisträger in der Kategorie Gesellschaft ist der Sachverständigenrat zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Lage. Die Preisverleihung findet am 7.9.2015 in Berlin statt.
Streiks müssen verhältnismäßig sein – Das Gesetz zur Tarifeinheit ist nach Auffassung des MITBundesvorstandes so auszugestalten, dass unbeteiligte Dritte nicht übermäßig belastet
werden. In einem einstimmigen Beschluss unterbreitete der Bundesvorstand Vorschläge für
ergänzende gesetzliche Verfahrensregeln zur Verhältnismäßigkeit von Streiks insbesondere in
den wesentlichen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Dazu zählen: eine
Ankündigungspflicht von mindestens vier Tagen, die Pflicht zur Aufrechterhaltung einer
Grundversorgung, ein obligatorisches Schlichtungsverfahren vor dem Scheitern von
Tarifverhandlungen und eine Urabstimmung mit einem Quorum von mindestens 50 %.
Betriebliche Altersvorsorge – Die Niedrigzins-Politik der Europäischen Zentralbank (EZB)
belastet nicht nur die Lebensversicherungsunternehmen, sondern insbesondere auch ihre
Kunden. Gerade die betriebliche Altersvorsorge als zweite Säule der Altersvorsorge in
Deutschland leidet erheblich darunter. Einmal getroffene Rentenzusagen können nur unter
Inkaufnahme zusätzlicher Lasten eingehalten werden, auch die Ziele der Altersvorsorge der
einzelnen Selbständigen sind gefährdet. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesvorstand
einstimmig ein Maßnahmenpapier verabschiedet.
Energiepolitik – Erneut befasst sich der Vorstand mit der Energiewende. In einem
einstimmigen Beschluss stellte er fünf Forderungen auf, um die Erneuerbaren Energien zügig
in den Strommarkt zu integrieren und Kosten zu dämpfen. Dazu gehören u.a. die EEGUmlagenbefreiung für Speicherbetreiber, technologieoffene Ausschreibungen und eine
stärkere Verantwortung von Energieerzeugern für die Netzstabilität und die
Versorgungssicherheit.
Das
Bundeslandwirtschaftsministerium
beabsichtigt,
das
Bundeswaldgesetz
Bundeswaldgesetz zum Nachteil mittelständischer Waldbauern zu ändern. Vor diesem
Hintergrund hat der Bundesvorstand einen einstimmigen Beschluss gefasst, der einfordert,
dass das Wettbewerbsrecht auch für den Staat gelten und Wettbewerbsverzerrungen zwischen
Privat und Staat Einhalt geboten werden müsse.
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WEITERE IMPRESSIONEN | MIT-BUNDESVORSTANDSKLAUSUR
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WEITERE IMPRESSIONEN | MIT-BUNDESVORSTANDSKLAUSUR
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