26 - Sport in der Region Mittwoch, 29. April 2015 Andreas Fuchs leitet die Kampfkunstschule „Schwert und Bogen“ Seligenporten 0:3 bei den Bayern Sehnsucht nach ritterlichen Idealen „Klosterer“ ohne Chance Von Johannes Handl MÜNCHEN — Innerhalb von vier Tagen musste der SV Seligenporten gegen die beiden Topteams in der Regionalliga Bayern antreten, dabei gab es für das Schlusslicht nichts zu holen. Nach der starken Leistung beim 0:2 gegen den Spitzenreiter FC Würzburger Kickers unterlag der SVS gestern zu ungewohnter Stunde beim Tabellenzweiten FC Bayern München II mit 0:3 (0:2). NÜRNBERG — Das Interesse am historischen Schwertkampf steigt seit Jahren. Auch in Nürnberg kreuzen immer mehr Sportler die Klingen. Für Andreas Fuchs, den Leiter der Kampfkunstschule „Schwert und Bogen“, ist der ritterliche Kampf mehr als ein Sport. Der Kampf mit dem Schwert fasziniert Andreas Fuchs, seit er ein kleiner Junge war. In der Nähe der Burg Hohenstein aufgewachsen, hat er als Zehnjähriger mit anderen Kindern ritterliche Schaukämpfe auf der Burg in der Hersbrucker Alb veranstaltet. Heute leitet der 44-Jährige die Kampfkunstschule „Schwert und Bogen“. „Wir trainieren schwerpunktmäßig mit dem sogenannten Langen Schwert und arbeiten nach Quellen aus mittelalterlichen Fechthandschriften“, sagt Fuchs. Eine große Rolle spielt der Fechtmeister Johannes Lichtenauer, auf dessen Lehren sich ein Großteil der fechterischen Überlieferung des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit beruft. Weil die jahrhundertealten Schriften eine Menge Interpretationsspielraum offenlassen, gehen die MeiAndreas Fuchs nungen über die „richtigen“ Kampftechniken der historischen Vorbilder auseinander. Dazu trägt die Tatsache bei, dass bereits im ausgehenden Mittelalter aus dem Kriegshandwerk mehr und mehr ein Sport für breitere Gesellschaftsschichten wurde. „Der Ansatz im Mittelalter war nicht so diktatorisch“, gibt sich Fuchs pragmatisch und plädiert für ein tolerantes Nebeneinander der verschiedenen Auslegungen. „Ich bilde an der Waffe aus“, sagt er und stellt klar: „Ich möchte keine Wutbürger, die Gruppen ausgrenzen, um Feindbilder zu haben, sondern ritterliche Bürger, die in einer Wertegemeinschaft leben.“ Menschen also, die sich Idealen wie Haltung, Mäßigung, Anstand und dem Schutz der Schwachen verpflichtet fühlen. Auf der Internetseite seiner Kampfkunstschule beschreibt Fuchs, dass er selbst lange Zeit zu impulsiv, zu wild und zu stur war. Erst über die Kampfkunst habe er einen Weg gefunden, seine Kraft zu kultivieren, so dass „sich In wenigen Worten Faustballer laden nach Veitsbronn Am Freitag laden die Faustballer des ASV Veitsbronn bereits zum 20. Mal zu ihrem Fritz-Seiler-GedächtnisTurnier ein. Die Begrüßung beginnt um 9.45 Uhr, gespielt wird ab 10 Uhr auf der gesamten Anlage am Hamesbuck. Rund 70 Mannschaften aus allen Alters- und Leistungsklassen, Schüler-, Jugend-, Damen- und Herrenteams treten gegeneinander an. Zirndorf will das „Spiel des Lebens“ Der TSV Zirndorf hofft auf eine LiveÜbertragung eines seiner A-Klassenspiele in der kommenden Saison. Der Verein hat sich beim Bezahl-TV-Sender Sky für das „Spiel des Lebens“ beworben. Von über 2000 Einsendungen stehen die Zirndorfer mit ihrem Video unter den Top Ten. Landen sie unter den ersten Drei, entscheidet eine Jury um Ottmar Hitzfeld über den Gewinner, der die Übertragung des Spiels auf Sky Sport HD mit allen Begleiterscheinungen (Interviews, Analysen, Expertengespräche) und Hitzfeld als Co-Trainer bekommt. Die Abstimmung läuft noch bis zum 11. Mai, 11 Uhr, unter www.spieldeslebens.sky.de. Am 2. April schon standen die „Kloster“-Kicker im Grünwalder Stadion und wollten spielen, die aus ihrer Sicht etwas dubiose und in jedem Fall arg späte Spielabsage hatte Trainer Florian Schlicker und sein Team schon sehr gewurmt. Gestern also auf ein Neues, immerhin 335 Zuschauer wollten die Nachmittagspartie sehen. Und sie durften sich – zumindest, wenn es sich um Bayern-Anhänger handelte – über einen klar verdienten Dreier ihrer Mannschaft freuen. Die Gastgeber führten schon nach 18 Minuten durch Patrick Weihrauch und Gerrit Wegkamp mit 2:0, ehe Bastian Fischer kurz vor Schluss noch das 3:0 folgen ließ: Der Sieg der „kleinen Bayern“ hätte durchaus auch noch höher ausfallen können. NZ Auch in Nürnberg widmen sich immer mehr Sportler dem Kampf mit dem Langen Schwert. meine Beziehungen zu anderen Menschen sehr entspannt haben und ich trotzdem mein Leben mit aller Intensität führe“. Dass das Interesse an der historischen Kampfkunst seit Jahren gestiegen ist, spiegelt sich in den Mitgliedszahlen seiner Schule wider. Bei ihrer Gründung 2007 hatte der Schnaittacher nur wenige Mitstreiter. Mittlerweile kommen regelmäßig um die 70 Schwertkämpfer und Bogenschützen ins Training – nicht nur Nürnberger, sondern auch Sportler aus Neumarkt, Erlangen, Roth und Lauf. Mit Blick auf die Möglichkeiten eines Lüneburger Kollegen, der im Saal des Logenhauses ideale Trainingsbedingungen vorfindet, wird Fuchs ein bisschen neidisch. Denn in Nürnberg finden die Übungsstunden hauptsächlich in schlichten Schulturn- hallen statt, die wenig Platz zur Lagerung der sperrigen Ausrüstung bieten. Die Suche nach einer geeigneteren Halle gestaltet sich jedoch – wie für viele andere Nürnberger Vereine auch – äußerst schwierig. Im Sommer 2014 hat sich erstmals ein überregionaler Zusammenschluss deutscher Vereine und Schulen des historischen Fechtens formiert. Mit der Gründung des Deutschen Dachverbands Historischer Fechter (DDHF) verbindet Fuchs auch die Hoffnung, dass die heterogene Szene einen professionelleren Rahmen erhält. Bislang müssen sich die Schwertkämpfer zumeist mit der Ausrüstung anderer Sportarten – zum Beispiel mit Lacrosse- oder Eishockey-Handschuhen – behelfen, um sich einem möglichst geringen Verletzungsrisiko auszusetzen. Auch die Waffen selbst sind Wie sich Ice Tiger Marius Möchel im Frühjahr fit hält nicht genormt und können je nach Ergebnisse Absprache von Turnier zu Turnier Bezirksliga 1: SpVgg Erlangen – TV 48 Erlanvariieren. gen 0:0. Seine Erkenntnisse gibt Fuchs nicht C-Junioren-Bezirksoberliga: SpVgg Mönur beim Vereinstraining weiter. Als geldorf 2000 – SC Feucht 3:0. Referent für Kampfkunst und Selbsterfahrung leitet der Sozialpädagoge eine Reihe von Seminaren, an denen auch Führungskräfte von Wirtschaftsunternehmen teilnehmen. Beim Bogenschießen haben sie die Möglichkeit, sich eigene Stressmuster bewusst zu machen und Ansätze für neue Verhaltensweisen zu entwickeln. Ein Landesligist verliert einen Anhand von erfahrungsorientierten wichtigen Akteur, ein KreisklasÜbungen aus dem europäischen sist bekommt einen erfahrenen Schwertkampf können sie zudem lerSpielertrainer: Markus Theil vernen, ihre Konfliktmuster besser zu verlässt nach drei Jahren am Saisonstehen und zu verändern. ende den FSV Stadeln und wird neuer Trainer des SV Barthelmesm Weitere Infos im Internet unter aurach, der in der Kreisklasse schwert-und-bogen.de Jura noch auf die Aufstiegsrelegation hofft. Dort beerbt Theil, dessen Heimatverein SC 04 Schwabach nur unweit entfernt ist, den Ex-Katzwanger Josef Molnar. Notizen vom Amateurfußball „Sommertraining ist nie Vergnügen“ fen nicht als zwingend notwendig an. Auch in der spielfreien Zeit muss der Frühling ist die Zeit, in der für einen Profi 23-Jährige seinen Körper, der praktisch sein Arbeitsgerät ist, in Schuss in der Deutschen Eishockey-Liga der halten. „Klar gibt es ein paar Tage, in Urlaub beginnt. Für die einen ein paar denen man nichts macht“, räumt der Wochen früher, für die anderen etwas gebürtige Nürnberger ein. Die sind später. Sich einfach auf die faule Haut aber schon vorbei. zu legen, ist aber nicht drin. Die NZ Also setzt sich der Stürmer zum durfte Marius Möchel von den Ice Tigers Warmwerden so um die fünf Minuten bei seinem Fitnessprogramm über die aufs Rad und legt dabei ungefähr 2,5 Schulter schauen. Kilometer zurück. Bei den KniebeuNÜRNBERG — Morgens, halb zehn in gen, die sich daran anschließen, kann Nürnberg ist für Marius Möchel nicht ein gelegentlicher Hobbysportler der Zeitpunkt für ein zweites Früh- noch mithalten, dann wird es deutlich stück. Zu den Frühaufstehern zählt schwieriger. Möchel wechselt zu den sich der Stürmer nicht, trotzdem steht Gewichten. „Alle im Team haben Traier im Urlaub um 9.30 Uhr im ningspläne zugeschickt bekommen, Kraftraum der Arena. „Wenn ich spä- der Rest basiert auf Erfahrung“, ter gehe, habe ich nichts mehr vom erklärt er seine Auswahl bei den Tag“, sieht er ein mögliches Ausschla- Übungen. Willkürlich ist nichts. Zwi- schen 40 und 90 Kilogramm bewegt sich die Last, die Möchel in verschieden Positionen stemmt. Mal drückt er von der Bank, mal steht er nur auf einem Bein, manchmal auch auf beiden. Insgesamt ist er zwei Stunden beschäftigt. „Das Sommertraining ist nie ein Vergnügen“, findet er, „deswegen muss man jedes Jahr versuchen, dass die Saison lange dauert.“ An den Gewichten ist alles auf Wiederholungen ausgelegt, zwischen den Intervallen gibt es Momente des Durchatmens, dann geht es weiter. „Das läuft vom Prinzip wie bei einer Pyramide“, beschreibt es Möchel, der mit der höchsten Last auf der Hantel zum Schluss eines Durchgangs noch einen Reizpunkt setzt. „Etwas für den Oberkörper zu tun, macht mehr Spaß als für die Beine. Das ist das Training für den Winter: Im Frühjahr legen Eishockeyprofis wie Marius Möchel schon die erste Basis für die neue Saison. Foto: Sportfoto Zink Schlimmste, zusammen mit dem Ausdauertraining. Leider ist das aber genau das, was wir am meisten brauchen“, spricht der Stürmer über die Krux eines Eishockey-Profis. In die Beine geht aber auch der zweite Schwerpunkt seines Frühlings- und Sommertrainings. Nachmittags geht Möchel noch eine Stunde laufen. Ausdauer und Kondition kommen nicht nur vom Gewichteheben. Beim Laufen gibt es noch einen schönen Randaspekt, abgesehen davon, dass Möchel seine Runden nicht im fensterlosen Kraftraum der Arena ziehen muss: Am nächsten Sonntag nimmt er am „Wings for Life World Run“ in München teil. Die Startgelder der Läufer bei dieser Veranstaltung fließen in die Forschung zur Heilung von Rückenmarksverletzungen. Gestartet wird um 13 Uhr im Olympiapark. Möchel könnte also etwas länger schlafen. Von Florian Jennemann Dürer-Gymnasium im Schach-Finale Vom 14. Mai bis zum 17. Mai veranstaltet die deutsche Schachjugend in dem am Nordrand des Harzes gelegenen Kurort Bad Harzburg die in der Wettkampfklasse II (17 Jahre und jünger) zum 38. Mal stattfindenden deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Schulschach. Als bayerischer Landesmeister nimmt auch das DürerGymnasium aus Nürnberg teil. Nach sieben Spielrunden werden die Viererteams den deutschen Meister 2015 ermittelt haben. Ecke der Ankündigung Jahreshauptversammlung des FC Stein mit Neuwahlen am Dienstag, 5. Mai, ab 20 Uhr in der Vereinsgaststätte am Weihersberg. Foto: Roland Fengler Bayern München II: Zingerle, Schwarz, Strohmaier, Strieder, Puchegger, Fischer, S. Ribéry (62. T. Schweinsteiger), Wegkamp (76. Basta), Jelisic (82. Sieghart), Weihrauch, Görtler / Seligenporten: Brunnhübner, Bauer, Herzig, Schäf, Räder, Ptacek, Worst, Röder (46. Devrilen), Schaab (75. Abbruzzese), König (59. Robinson), Schwesinger / Tore: 1:0 Weihrauch (9.), 2:0 Wegkamp (18.), 3:0 Fischer (84.) / SR: Emmer (SV Schalding-Heining) / Zuschauer: 335. J Nach Trainer Herbert Heidenreich und Sponsor Josef Maiser zieht es einen weiteren NochBüchenbacher zum TSV Kornburg. Christian Krach wird Nachfolger von Robert Swierczynski, dessen Abschied schon länger feststand, und wird Spielertrainer der in der Kreisliga Jura beheimateten TSV-Reserve. „Für mich ist das eine neue Aufgabe und Herausforderung, auf die ich mich richtig freue“, sagt der 30-jährige Krach. Beim TV 21 Büchenbach ist mit Markus Schmidt derweil der Abgang eines weiteren langjährigen Stammspielers im Sommer offiziell. In der Bayernliga hat die „U 19“ des SK Lauf mit ihrem Sieg in Memmelsdorf Kurs Richtung Klassenerhalt eingeschlagen, in der Trainerfrage hat der SKL die Weichen gestellt. Die Nachfolge für Marco Schlagbaum, der sich zur neuen Saison in den Herrenbereich orientieren will, tritt Martin Schmaußer an. Der DFBStützpunkttrainer (Bertolt-BrechtSchule) trainierte bis zum Winter den Kreisligisten TSV Wendelstein und war davor beim Bezirksligisten TSV Kornburg tätig. Wer sich gutklassigen Jugendfußball ansehen will, der ist in Mittelfranken richtig. Heute trifft in Ansbach die gastgebende SpVgg im Bezirksfinale des „U 19“-BayWaPokals ab 18.30 Uhr auf den Baiersdorfer SV (beide Landesliga). Der Sieger muss sich gegen den Vertreter der Oberpfalz für die bayerische Endrunde qualifizieren. Der 1. Mai steht ganz im Zeichen des „U 15“-Bau-Pokals. Im Kreis Nürnberg-Frankenhöhe stehen die SpVgg Ansbach, TuS Feuchtwangen, JFG Rangau und SpVgg Mögeldorf in der Endrunde. Im Kreis Erlangen-Pegnitzgrund der TV 48 Erlangen, SK Lauf, ASV Forth und JFG Auerbacher Land, im Kreis NeumarktJura TSV Berching, JFG FrankenJura, SpVgg Reichertshofen und JFG Wendelstein.
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