Wetzlarer April 2015 Depesche Freibad kann erhalten werden. Windräder in Blasbach sind nicht profitabel. Nicht durchdacht: Wetzlarer Clevercard Neujahrsempfang der FDP-Fraktion mit Rentsch, Büger und Dette: Beim traditionellen Neujahrsempfang der FDPFraktion vor rund 80 Gästen in der KulturStation in Wetzlar sprach der Vorsitzende der FDPLandtagsfraktion, Florian Rentsch, zum Thema „Liberale Wirtschaftspolitik, mehr Marktwirtschaft für Deutschland“. V.l. Wolfram Dette, Florian Rentsch, Dr. Matthias Büger. Klares Bekenntnis zur sozialen Marktwirtschaft Anhand von Beispielen erläuterte Rentsch, wie die soziale Marktwirtschaft Chancen für die Menschen eröffne. Dort, wo die Marktwirtschaft eingeschränkt werde, ergäben sich Nachteile für die Bürger. Konkret nannte Rentsch die Energiepolitik. So fördere das EEG mit seinen Subventionen aktuell Windräder, selbst wenn deren Strom aufgrund der großen Schwankungen in der Erzeugung und der mangelnden Speichertechnologie gar nicht genutzt werden könne. Die Zeche zahlten die privaten Verbraucher sowie die Industriebetriebe. Diese müssten aufgrund international hoher Strompreise um ihre Existenz fürchten, wie z.B. Duktus in Wetzlar. Der Vorsitzende der FDP-Stadtverordnetenfraktion Dr. Matthias Büger hatte sich in seinen Eingangsworten ähnlich geäußert. So hätten die jüngsten Währungsturbulenzen gezeigt, welch schädlichen Einfluss zu starke staatliche Eingriffe hätten. Dazu zählt nach Büger auch die NullZins-Politik, mit der die Sparer quasi enteignet würden. Er warnte daher vor zu viel staatlichem Dirigismus und nannte konkret die Kultur in Wetzlar, die deshalb so lebendig und vielfältig sei, weil sie von ehrenamtlich Tätigen aus der Mitte der Bürgerschaft getragen werde und nicht auf Basis eines Kulturentwicklungsplans aus dem Rathaus gesteuert würde. Das Schlusswort sprach Oberbürgermeister Wolfram Dette, dem die Versammlung zuvor für seine langjährige Amtszeit, die im November zu Ende geht, gedankt hatte. So hob Dr. Matthias Büger, der für die Nachfolge von Wolfram Dette kandidiert, die solide Haushaltsführung von Dette hervor. Er stellte im Hinblick auf seine Kandidatur fest, dass es für Wetzlar wichtig sei, dass auch in Zukunft ein Finanzfachmann im Magistrat vertreten ist, der die Wirtschaft aus eigener Anschauung kenne. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Wetzlarer, kaum ein Thema bewegt Wetzlar so sehr wie die Zukunft des Freibads Domblick. Als FDP-Fraktion haben wir intensiv um eine Lösung gerungen. Einerseits braucht eine Stadt wie Wetzlar ein Freibad. Andererseits sind die vom Magistrat behaupteten Baukosten von 7 Mio. Euro so viel Geld, dass aufgrund der Vorgaben der Landesregierung die nächste Grundsteuererhöhung unumgänglich wäre. Wir wollten dies weder ausblenden, wie die CDU, noch das Thema mit einem langwierigen und teuren Verfahren über die Oberbürgermeisterwahl hinausschieben, wie SPD, Grüne und FW. Deshalb kam für uns nur eine Lösung infrage, bei der das Freibad am Standort erhalten wird, wobei die Kosten in einem finanzierbaren Rahmen bleiben. Erfahren Sie auf Seite drei mehr zu unserem Vorschlag. Außerdem setzen wir uns mit der Politik der Stadtkoalition auseinander und nehmen kritisch die Klimaschutzmanagerin sowie die Clevercard unter die Lupe. Auch über gute Entwicklungen gibt es zu berichten – ganz konkret vom Rasselberg. Wir hoffen, dass Ihnen diese Ausgabe gefällt. Herzlichst Ihr FDP– Stadtverordnetenfraktion Wetzlar Fischmarkt 3 35578 Wetzlar Rasselberg Junge Familien sind sehr gut vertreten Das Baugebiet Rasselberg war politisch umstritten. Ein Vorwurf lautet, dass sich ohnehin nur wohlhabende Bürger die neuen Grundstücke leisten könnten. Die Zahlen, die der Magistrat auf unsere Frage hin veröffentlicht hat, sprechen eine deutliche Sprache: Fast die Hälfte der Grundstücke ging an junge Familien, denen die Stadt aus sozialen Gründen einen Abschlag auf den Kaufpreis gewährt hat. Aber auch unter denjenigen, die keinen Abschlag erhalten haben, sind viele junge Familien. Dies zeigt, dass der Rasselberg mitnichten nur einem betuchten Klientel vorbehalten ist, sondern sich viele ganz normale Wetzlarer Familien und neu Zugezogene hier ihren Traum vom eigenen Haus in schöner Lage verwirklichen können. Als FDP-Fraktion haben wir uns dies gewünscht und sind deshalb froh über diese Entwicklung. Sie zeigt: Wetzlar ist eine attraktive Stadt. Wir werden uns als FDP-Fraktion auch in Zukunft dafür einsetzen, dass ausreichend Bauland zur Verfügung steht. Thomas Meißner Grüne Managerin Thomas Schermuly Ohne Aufgabe, aber mit eigenem Werbeetat Die Fragen rund um das Weltklima sind komplex und sicherlich nicht in Wetzlar zu lösen. Deshalb ist der Begriff des Klimaschutzmanagers von vorne herein fraglich. Das einzige, was ein Klimaschutzmanager oder in unserem Fall eine Klimaschutzmanagerin lokal tun kann, ist, Bürger und Firmen bei der Energieeinsparung zu beraten. Abgesehen davon, dass die enwag seit Jahren eine solche Beratung ebenso anbietet wie die heimischen Handwerksbetriebe, ist doch eines klar: Ein Bürger und erst recht eine Firma werden eine Maßnahme, z.B. eine neue Heizung, nur dann durchführen, wenn sich dies für sie finanziell lohnt und sie das nötige Kleingeld für die Investition haben. Ist dies der Fall, braucht es dazu eigentlich keine Klimaschutzmanagerin mehr – meist gibt dann z.B. schon der Schornsteinfeger die richtigen Hinweise. Lohnt sich die Investition aber nicht, z.B. weil der Preis für Heizöl entgegen den Prognosen nicht immer weiter gestiegen ist, sondern sich mehr als halbiert hat, dann wird auch alles Zureden einer Klimaschutzmanagerin nichts helfen. Der grüne Stadtrat, der all dies nicht wahrhaben will, reagiert darauf, indem er den zugeordneten Marketingetat in zwei Jahren mehr als verzehnfacht. Bei einer unwirtschaftlichen Maßnahme hilft aber auch die beste Werbung nicht. Unter dem Strich steht eine Geldverschwendung aus öffentlichen Kassen von rund 60.000 Euro jährlich – Geld, das an anderer Stelle besser eingesetzt werden könnte. Blasbach Windräder, deren Strom man nicht speichern kann, sind unsinnig! Gegen die vernünftige Nutzung erneuerbarer Energien im Einklang mit Natur und Bürgern ist niemand, erst recht nicht die FDP-Fraktion. Die aktuelle Entwicklung zeigt aber, was geschieht, wenn grüne Ideologie rationale Argumente ersetzt. Im Jahr 2014 wurden deutschlandweit Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von 4.750 Megawatt neu errichtet – fast doppelt so viel, wie im novellierten EEG vorgesehen. Die Kosten, die durch zugesagte Subventionen allein für diese neuen Anlagen entstehen und die von Ihnen als Bürger zu tragen sind, belaufen sich auf insgesamt 5 Mrd. Euro. Gleichzeitig ist der Anteil der Windenergie an der Stromproduktion im Jahr 2014 um gerade einmal einen einzigen Prozentpunkt gestiegen. Dr. Matthias Büger Ursache ist die immer schlechtere Auslastung der rund 25.000 deutschen Windkraftanlagen, die im Jahr 2014 bei gerade mal 14,8 Prozent lag. Der Wind weht nämlich unregelmäßig, der Windstrom kann nicht gespeichert werden und Kohlekraftwerke können nicht so schnell an- und abgeschaltet werden, wie sich der Wind verändert. In dieser Situation einen Teil des Wetzlarer Stadtwalds in Blasbach zu roden und dort mit Millionensummen Windräder zu bauen, deren Strom derzeit niemand abnehmen kann, ist ökonomischer und ökologischer Wahnsinn. Ein Geschäftsmodell, das darauf basiert, dass für den nicht nutzbaren Strom über das EEG hohe Zwangsabgaben der Bürger folgen werden, ist zudem unseriös. Wir zeigen, wie das Wetzlarer Freibad mit vertretbaren Kosten saniert werden kann Seit vielen Wochen ist die Zukunft des Freibads Domblick das beherrschende Thema in Wetzlar. Als FDP-Stadtverordnetenfraktion haben wir uns immer dazu bekannt, dass Wetzlar aufgrund seiner Größe und seinem Anspruch als Sportstadt ein Freibad benötigt. Uns war durchaus bewusst, dass die Art der Sanierung gut überdacht sein will. Daher wollten wir dem Sportdezernenten die nötige Zeit geben, seriöse Vorschläge vorzulegen. Inzwischen haben wir das Gefühl, dass an solchen Vorschlägen gar nicht gearbeitet wird, und SPD, Grüne und FW nur noch versuchen, das Thema über die Oberbürgermeisterwahl zu schieben. Nicht anders ist der Vorschlag zu werten, jetzt unter dem Deckmantel der Bürgerbeteiligung für 79.000 Euro eine Studie von einer Universität aus NRW durchführen zu lassen, bei der 1000 zufällig ausgewählte Bürger in langen Sitzungen Details der Bauplanung erarbeiten sollen. Bürgerbeteiligung ist sinnvoll, wenn entsprechende Vorschläge vorliegen. Dass ein Interesse an solchen Vorschlägen besteht, zeigen die 12.000 von der Bürgerinitiative gesammelten Unterschriften. Bisher hat jedoch noch keiner der politischen Akteure einen Vorschlag vorgelegt, wie das Freibad zu vertretbaren Kosten saniert werden kann, so dass als Alternativen bislang nur eine „große Lösung“ für 6,4-7,4 Mio. Euro oder eine Schließung im Raum stehen. Beides erscheint uns nicht sachgerecht: Wetzlar benötigt ein Freibad, muss aber auch auf seinen Haushalt achten, zumal ein erneutes Haushaltsdefizit automatisch zu höheren Grundsteuern führen würde. Unser Lösungsvorschlag sieht wie folgt aus: Wir sanieren das Freibad, konzentrieren uns aber statt auf das Wünschenswerte auf das Mögliche. V.l. Die Stadtverordneten Thomas Meißner, Angelika Kunkel und Dr. Matthias Büger prüfen am 19. März die Situation vor Ort. So beschränken wir uns auf ein großes Schwimmbecken, das so ausgestaltet wird, dass es sowohl einen Schwimmer- als auch einen Nichtschwimmerbereich hat. Die Länge von 50m wird beibehalten. Bei den Personalgebäuden und Umkleiden reduzieren wir den Ansatz um 1/3 – hier hat der Baudezernent inkl. Planungskosten 1,1 Millionen Euro angesetzt – dafür könnte man vier Einfamilienhäuser bauen. Zuwege und Parkplätze: Wir verzichten auf eine große Lösung mit neuen Stellplätzen und Zugängen. Zuletzt reduzieren wir den Zuschlag für Unvorhergesehenes von 15% auf 10%, indem wir sorgfältiger planen. Zusammengenommen kommen wir so auf eine Investitionssumme von 3,9 Mio. Euro gegenüber den 6,4 bzw. 7,4 Mio. Euro aus der Vorlage des Stadtbaurats. Schreibt man diese 3,9 Mio. Euro auf 25 Jahre ab, so müssen wir jährlich 156.000 Euro finanzieren – inkl. Zinsen fallen rund 200.000 Euro an. Als Gegenfinanzierung hat die Bürgerinitiative erstens angeboten, dass nach einer Sanierung die Preise moderat angehoben werden können. Zweitens sind die laufenden Kosten (Wasser, Heizung) für ein Becken viel geringer als für zwei, was sich dauerhaft positiv bemerkbar macht. Drittens könnte ein Förderverein helfen, die Personalkosten zu senken, indem z.B. die Aufsicht durch DLRG-geschulte Kräfte in den Randzeiten übernommen wird. Dies zeigt: Es gibt Wege, wie das Freibad bei überschaubaren Kosten erhalten werden kann, wenn man sich darum bemüht. Leider haben wir das Gefühl, dass viele der beteiligten politischen Mitbewerber gar nicht an einer sachlichen Lösung interessiert sind. Das ist schade, denn am Ende geht es um das Wohl unserer Stadt und ihrer Bürger. Mensch sein — Mensch bleiben V.l. Thomas Schermuly, Sigrid Kornmann, Bettina Rath, Dr. Matthias Büger, Angelika Kunkel und Hans-Otto Kneip. Das Alzheimer Tageszentrum in Wetzlar Die Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen e.V. richtet ihr Augenmerk auf die individuelle Betreuung von Demenzkranken. Durch die professionelle Betreuung des Teams in Wetzlar werden die an Demenz erkrankten Menschen und deren Familien entlastet. Vor 25 Jahren noch oft tabuisiert, ist die Krankheit heute erfreulicherweise in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Dabei hat die Alzheimer Gesellschaft Mittelhessen e.V. wichtige Pionierarbeit geleistet. So wurde 1988 in Wetzlar zum ersten Mal im Rahmen einer Aktionswoche öffentlich über „Verwirrtheit“ diskutiert. 1990 gründeten pflegende Angehörige eine Selbsthilfegruppe. Dabei wurde deutlich, dass sowohl Heimleitungen als auch pflegende Angehörige von Alzheimerkranken oft überfordert sind. Der Plan der Alzheimer Gesellschaft, eine Tagesklinik für Demenzkranke zu schaffen, konnte durch die intensive politische Unterstützung von Stadträtin Sigrid Kornmann realisiert werden. Im Januar 1993 wurde das Tageszentrum eröffnet. Bis dahin leistete Sigrid Kornmann viel Überzeugungsarbeit, hinsichtlich Notwendigkeit und Standort der Einrichtung. Bei dem Besuch des Tageszentrums am 09. März überzeugte sich die FDP-Fraktion davon, dass den 25 Tagesgästen in privater, familiärer Atmosphäre ein sinnerfüllter, strukturierter Tagesablauf voller Lebensfreude in allen Krankheitsstadien geboten wird. Ein engagierter Helferinnenkreis ergänzt das Team der Tagesklinik. Im Gespräch mit Geschäftsführerin Bettina Rath wurde deutlich, dass die Alzheimer Gesellschaft zur Fortführung ihrer Arbeit dringend auf Spenden angewiesen ist. Nähere Informationen unter: www.alzheimer-gesellschaft-mittelhessen.de Clevercard Wetzlarer Stadtverordnete von FW und Grünen entscheiden im Kreistag gegen Wetzlar Der Kreistag hat im Februar mit Stimmen der regierenden Koalition aus SPD, Grünen und FW ein neues Konzept für die sogenannte Clevercard eingeführt. Diese Karte bekommen Schüler, die in einem Mindestabstand zu ihrer Schule wohnen (2 oder 3 km), als Fahrschein für Bus und Bahn. Weil es dem Lahn-Dill-Kreis und dem RMV zu kompliziert ist, zu kontrollieren, ob der Schüler wirklich zur Schule oder zu Freunden fährt, soll die neue Karte gleich auch für alle Privatfahrten gelten – auch abends, am Wochenende und in den Ferien. Was wie ein großzügiges Geschenk aussieht, hat aber einige Haken: So kommen nur manche Schüler in den Genuss der neuen Lösung, die 240.000 Euro zusätzlich kostet. So gehen nicht nur die Schüler leer aus, die ein paar Meter zu nahe an der Schule wohnen, was gerade in Städten oft der Fall ist. Die Wetzlarer Schüler werden gegenüber allen anderen Schülern im Lahn-Dill-Kreis noch zusätzlich benachteiligt, weil sie selbst dann, wenn sie ausreichend weit weg wohnen, nur eine Karte für das Wetzlarer Stadtgebiet erhalten, alle anderen Schüler aber eine Karte für den gesamten Lahn-Dill-Kreis. Besonders ärgerlich ist, dass sich der Lahn-Dill-Kreis die Kosten für dieses unfair verteilte Geschenk über die Schulumlage von den Gemeinden holt – und hier zahlt Wetzlar den Löwenanteil, obwohl die Wetzlarer Schüler fast gänzlich leer ausgehen. Dass der Kreistag nicht immer die Wetzlarer Interessen im Blick hat, ist bekannt. Besonders traurig ist, dass prominente Wetzlarer Stadtverordnete an dem Beschluss mitgewirkt haben: So stimmte die Wetzlarer Grünen-Chefin Dr. BernauerMünz ebenso im Kreistag für die neue Regelung wie die Wetzlarer FW-Fraktionsvorsitzende Christa Lefèvre. Aber auch von den Mitgliedern, die die Wetzlarer SPD in den Kreistag schickt, kam kein Widerspruch, obwohl der FDPFraktionsvorsitzende Dr. Matthias Büger in einer Rede vor dem Kreistag alle Probleme angesprochen und eine Überarbeitung des Konzepts beantragt hatte. Dr. Matthias Büger führt die Kasse der hessischen FDP. Der Landesparteitag wählte ihn am 21. März in Wetzlar zum Landesschatzmeister. Ein Amt, das in den 1990er Jahren bereits einmal Wolfram Dette ausgeübt hatte. Impressum Herausgeber FDP-Stadtverordnetenfraktion Wetzlar Dr. Matthias Büger V.i.S.d.P. Dr. Matthias Büger Fischmarkt 3 35578 Wetzlar Bearbeitet von Christiane Löhr Druck: wd print + medien Kontakt Telefon: 06441/42592 E-Mail: [email protected]
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