AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 IM FOKUS NEWSLETTER Musikdozentur mit Moritz Eggert. Die Krise der Klassik Liebe Leserinnen & Leser, Foto: Jan Hildner Am 5. Dezember sprach Moritz Eggert in der Hochschule für Musik über Schönheit und Krise der klassischen Musik. »Klassische Musik, wie wir sie im Moment verstehen und vor allem vermitteln ist sinnlos, künstlerisch abgestorben wie ein nicht mehr funktionierendes Glied, ein Kropf, ein Geschwulst, womöglich am Hintern einer überreichen, dekadenten und gleichzeitig immer dümmeren Gesellschaft.« In seinem Aufsatz ›Vorbereitung der Atopie‹ klagt Moritz Eggert an. In seinem Vortrag schlug er zu: »Die klassische Musik ist tot. Wir ergötzen uns heute nur noch an einem verwesenden Kadaver, der als Zombie wohl noch eine ganze Zeit lang Karriere machen wird.« Das Morbide durchschneidet die Gesellschaft von oben nach unten von links nach rechts. Die Propaganda einiger Neurologen, die besagt, dass das Spielen klassischer Musik intelligenter mache und unsere Kinder so zu immer genialeren Leistungen stimuliere, ist für den Komponisten ein Teil des Auswuchses. Bei jedem neuen »internationalen Klein-Klavierwettbewerb in der Toskana« wächst der Polyp. Der Körper der klassischen Musik wird heute überschminkt »und vor diesem Thron kriechen die letzten Bildungsbürger dieses Landes und tun Buße, denn sie glauben, dass man dann in den Himmel kommt. Und das ist die Hölle auf Erden.« Der Körper muss geheilt werden. Klassische Musik transzendiert unseren Alltag. Sie ist kein vergessenes Museumsstück. Sie muss leben. Sie muss sich der Genrebildung entgegenstellen. Moritz Eggert plädiert dafür, die klassische Musik wieder in die Gegenwart zu holen. Den Staub vom ›Bernstein‹ zu wischen. Die musikalische Interpretation in acht Variationen des Bildes ›Interior at Petworth‹ zählt für Eggert zu seinen traurigsten Stücken. Für den Komponisten ist das Bild William Turners, das zu den mysteriösesten der Kunstgeschichte zählt, »ein Raum der völligen Entgrenzung, Interdisziplinarität und Vielfalt sind die Schlagwörter der letzten Monate. Mit Veranstaltungen wie der Mainzer Musikdozentur oder auch der Mainzer Poetikdozentur im Gleichklang mit einem Symposium zur Grundlagenund Anwendungsforschung und ferner mit einer Vernissage der Künstlerin Eun-Joo Shin, kam das Veranstaltungsprogramm einem vielstimmigen Konzert gleich. Wir blicken gespannt in die Zukunft. Die Akademie beteiligt sich 2015 an den Veranstaltungen der Mainzer Wissenschaftsallianz, die die Jahre 2015 bis 2017 unter das Motto ›Mensch der Wissenschaf(f)t‹ gestellt hat. Der künstlerische Höhepunkt des Frühjahrs ist der 6. Mai. Mila Burghardt wird ihre Videoperformance ›Scheitern ist keine Option‹ im Plenarsaal aufführen. VER ANSTALTUNGEN UND SYMPOSIEN AUS DER KLASSE DER LITER ATUR UND DER MUSIK AUS DEN PROJEKTEN PREISE AUSSTELLUNGEN KOMMENDE VER ANSTALTUNGEN DIVERSES PERSONALIA SCHRIFTENVERZEICHNIS AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 Moritz Eggert ist seit 2009 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Er betreibt den Bad Blog of Musick: http://blogs. nmz.de/badblog/. Die Musikdozentur ist eine Kooperation der Akademie mit der Hochschule für Musik Mainz und der Exzellenzinitiative Barock vokal. William Turner: ›Interior at Petworth‹, 1837 eine quasi assoziative Ansammlung von scheinbar kenntlichen Objekten, die gerade in ihrer Anordnung aus dem Korsett des Kenntlichen ausbrechen.« Zusammen mit Studierenden der Hochschule für Musik Mainz entführte er die Zuschauer mit der Aufführung in eine atopische Traumwelt, in der die Musik, aus ihren alten Zwängen befreit, zu neuer Freiheit gelangt. Mit ›Neue Dichter Lieben‹ hat Moritz Eggert einen groß angelegten Liederzyklus geschaffen, der in der Tradition der ›Dichterliebe‹ von Robert Schumann steht. Verwendet wurden nur Texte zeitgenössischer Autoren, die das Thema auf verschiedene Arten beleuchten. Moritz Eggert will mit diesem Projekt den Impuls für eine häufigere Verbindung von zeitgenössischer Lied- und Foto: Jan Hildner Dichtkunst geben und zugleich eine Bestandsaufnahme der beiden Gattungen liefern. Der Liederzyklus wurde von Radoslava Vorgic (Sopran), Danilo Tepša (Tenor) und Sebastian Kunz (Bariton) grandios interpretiert. +++ VER ANSTALTUNGEN UND SYMPOSIEN Zum Verhältnis von Grundlagen- und Anwendungsforschung Mit der Industrialisierung haben sich zum einen Grundlagenforschung und zum anderen Anwendungsforschung fest in der Wissenschaftslandschaft etabliert. Diese Dichotomie verlief nicht immer reibungslos. Es kam zu gegenseitigen Anregungen, aber auch zu Abgrenzungen. Das von Franz Gustav Kollmann und Martin Carrier konzipierte Symposium hatte das Ziel, beide Forschungsansätze zu vergleichen und in einen fruchtbaren Dialog zu bringen. Dabei wurden nicht nur verschiedene Sichtweisen unterschiedlichster Disziplinen, sondern gerade auch die Politik und die Gesellschaft im Allgemeinen in den Fokus gerückt. Das Symposium war hochkarätig besetzt. So sprach zum Beispiel der Medizinnobelpreisträger 2008 – Harald zur Hausen – über den Zusammenhang von Tierf leisch als Träger von Viren, die vermutlich bei Menschen Krebs auslösen können. Grundlagenforschung ist hier global angelegt. Der Fleischkonsum wird weltweit verglichen, damit man daraus Rückschlüsse auf etwaige gefährliche Viren schließen kann, die etwa in bestimmten Rinderrassen vorkommen. Der Ökonom Christoph M. Schmidt – der tags zuvor noch Gast bei Anne Will war – berichtete von den Möglichkeiten wirtschaftswissenschaftlicher Grundlagenforschung und deren Rolle bei der praktischen Politikberatung. In der anschließenden Diskussion wurde emotional debattiert: Wie ist das Verhältnis von Kapital und Markt gestaltet? Inwieweit können Wissenschaftler überhaupt Prognosen in einer komplexen Welt abgeben? Das Soziale an sich gleicht eben keiner mathematischen Formel. Mit einem Blick in die Geschichte der modernen Naturwissenschaften zeigte der Mathematiker Stephan Luckhaus, wie grundlagenorientierte Mathematik von so wichtigen Martin Carrier und Stephan Luckhaus in einer Diskussion Forschern wie Carl Friedrich Gauß oder auch Albert Einstein entweder geschaffen oder auch für Anwendungsforschung verwendet wurde. Der Präsident der Technischen Universität München, Wolfgang A. Herrmann, erläuterte das nicht einfach auszubalancierende Verhältnis beider Forschungspole in der Hochschulpolitik. Eine Universität muss schließlich gewährleisten, dass ein überfachlicher Bildungshorizont erreichbar ist. Dabei gilt es immer die Finanzierung und den Wettbewerb des nationalen und des internationalen Bildungsmarktes zu berücksichtigen. Einen zeithistorischen Abriss bot der Historiker Anselm DoeringManteuffel. Ihm ging es um die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Politik und Universität. Dieses gesellschaftsnahe Thema wurde ebenfalls in der abschließenden Podiumsdiskussion aufgegriffen, an AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 der auch der Wissenschaftshistoriker Friedrich Steinle teilnahm. Die Moderation übernahm Jeanne Rubner vom Bayerischen Rundfunk. Ist die Forschungsfreiheit für die einzelne Professorin und den einzelnen Professor tatsächlich gewährt? Welchen Einf luss sollte die Öffentlichkeit auf grundsätzliche Fragen der Forschung haben? Auch ging es um die Situation des Arbeitsmarktes für Wissenschaftler und inwieweit befristete oder unbefristet Arbeitsverträge sinnvoll sind. Die verschiedenen Disziplinen diskutierten nicht nur untereinander, sondern auch bewusst auf Augenhöhe mit der teilnehmenden Öffentlichkeit. +++ Ausstellung ›Lebensverläufe‹ von Eun-Joo Shin Foto: Matthias Kirchen Warum ist uns das Fremde oftmals so vertraut und doch auch so weit weg? Wo verschwimmen Unterschiede zwischen den Kulturen? Die koreanische Künstlerin Eun-Joo Shin nähert sich diesen Fragen nicht nur in der Thematik ihrer Kunst, sondern auch vor allem in ihrer eigenen Technik. Die Ausstellung ›Lebensverläufe‹ zeigt Malerei und Grafiken. Es sind Menschen zu sehen, die aus den alltäglichen ›normalen Mustern‹ herausfallen und eben diese bilden die Gegenstände der Porträtkunst Eun-Joo Shins. +++ Blicke in die ›Stadt der Zukunft‹ Eun-Joo (Selbstporträt), dreifarbiger Linolschnitt, 2011 Der vieldeutige Titel weist zum einen auf ihre Maltechnik und zum anderen auf die Botschaft selbst hin. Bei der aus Korea stammenden Fließtechnik werden Ölfarben so stark verdünnt, bis man Effekte wie beim Aquarellieren erreicht. Der Untergrund ihrer Bilder ist Hintergrund. So stellt EunJoo Shin, eine Harmonie zwischen den benutzten Materialien her. In einem Interview mit dem SWR ging es um Herkunft, Vertrauen und um das Fremde. Selbst wenn man sich mit einer neuen Heimat vertraut wähne, werde man dennoch oftmals auf die Herkunft reduziert – so EunJoo Shin. Pointiert verarbeitete sie das Phänomen ›Vorurteil‹ in einem Selbstportrait. Andreas Preywisch, der frühere Vorsitzende des Essenheimer Kunstvereins, der auf der Vernissage Werk und Künstlerin vorstellte, brachte es auf den Punkt: »In der Regel stellt Eun-Joo Shin Bilder ohne Vorzeichnung her. Am Beginn vielleicht zwei Punkte als Markierung für die Augen, dann wird gemalt. Dabei wirken dünne Linien oft wie gezeichnet. Im Prinzip also ein positiver Auf bau vom Nichts zu großen Flächen. Um etwas Neues zu schaffen, reicht es oft, mit den vorhandenen Mitteln lediglich anders umzugehen.« Städte sind einem ständigen Wandel unterworfen. Sie sind mehr als nur baulich physische Maßnahmen und können durch den Einzelnen aktiv mitgestaltet und weiterentwickelt werden. Vizepräsident Reiner Anderl kündigte in seiner Einführung das Thema des Symposiums, vom BMBF zum Thema des Wissenschaftsjahrs 2015 gewählt, als attraktiv, brisant und hochaktuell an. Die Soziologin Annette Spellerberg untersuchte den schillernden Begriff der Urbanität, dessen Sonnen- und Schattenseiten sie kontrastierte. Einerseits grenze die Urbanität an einen Mythos, da sie viele Versprechen beinhalte: Freiheit, Muße, Emanzipation, um nur drei zu nennen. Andererseits weise Urbanität eine große Anzahl an desintegrierenden Momenten auf – Vereinsamung, soziale Distanz, Vermassung etc. Ungeachtet dessen ziehe es die Menschen in die Städte. Ausbildungs- und Arbeitsplätze seien der wichtigste Grund für diesen Trend zur Stadt. Vor allem seien es junge Frauen (18 bis 24 Jahre), die kleine Orte verlassen und in die Städte ziehen. Ältere Menschen hingegen wanderten etwa aufgrund des Mietpreisdrucks und fehlender Grünflächen tendenziell aus der Stadt ab. Wolfgang Wahlster warf anschließend einen Blick in eine mögliche Zukunft; dem ›Internet der Dinge‹ und dessen Auswirkungen auf intelligente Umgebungen in der Stadt. So könne die Echtzeit-Analyse von Massendaten als Basis für Smart City Technologien dienen, was insbesondere in den Bereichen Energie, Sicherheit und Mobilität Erleichterungen bringen könne. Wahlster kündigte eine Funktionalisierung und Erleichterung des Lebens durch Smart City Technologien ohne Big Brother-Effekt an. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 Klaus Beckmann, Präsident der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, erläuterte in seinem Vortrag die Chancen und Risiken einer Smart City. Die Stadt nehme primär Aufgaben in den Bereichen Koordination, Formulierung des politischen Rahmens (Gemeinwohl, Daseinsvorsorge) und Förderung einer Umsetzung in städtischen Leistungsbereichen wahr. Die von Wolfgang Wahlster herausgearbeiteten technischen Möglichkeiten einer Smart City legte Beckmann kritisch auf den Prüfstein. Die räumlichen Möglichkeiten in Europa sind natürlich durch die dichte Besiedelung stark begrenzt. Schon alleine deshalb hätten wir hier nicht die Möglichkeiten, wie sie zum Beispiel ein so riesiges Land wie China biete, sagte Beckmann in Bezug auf die dort entstehende Modellstadt ›Guangzhou‹. Es gehe darum vorhandene Strukturen zu nutzen – auch im ländlichen Bereich. Auch müsse in der technischen Entwicklung die Bürgerbeteiligung berücksichtigt werden. Ängste gelte es ernst zu nehmen. Dabei betonte Beckmann gleichzeitig auch immer die Perspektive des Bewohners: Stadt müsse Spaß machen. Die abschließende rege Diskussion unter Leitung von Wolf-Dieter Lukas bewies, dass das Thema kein wissenschaftsinternes ist, sondern darüber hinaus auch Relevanz für die Bürgerinnen und Bürger besitzt. Link zu: ›Sino-Singapore Guangzhou Knowledge City‹: www.ssgkc.com +++ AUS DER KL ASSE DER LITER ATUR UND DER MUSIK Mainzer Poetikdozentur: Ursula Krechel ›Literatur und Gedächtnis‹ Foto: Matthias Kirchen Wie gelangt Erinnerung ins Gedächtnis, was leistet dabei die Literatur? Wie bearbeiten Schriftsteller unser kulturelles Gedächtnis? Jan Assmann sagte einmal: »Das kulturelle Gedächtnis hat seine Fixpunkte, sein Horizont wandert nicht mit dem fortschreitenden Gegenwartspunkt mit. Diese Fixpunkte sind schicksalhafte Ereignisse der Vergangenheit, deren Erinnerung durch kulturelle Formung […] wachgehalten wird.« Die Formung unserer Kultur ist nun vielleicht die bestimmende Aufgabe der Schriftsteller einer Gesellschaft. Ursula Krechel stieß mitten in das Herz dieser Formung vor, indem sie Einblicke in ihre Werkstatt gewährte, wo sie im wortwörtlichen Sinne unser kulturelles Gedächtnis bearbeitet. Der größte Feind des Historikers, so Ursula Krechel, sei der Zeitzeuge. In ihrem Vortrag sprach sie über Gedenken. Ein Schriftsteller hat hier den Vorteil, dass er nur der Plausibilität des Narrativs verpflichtet sei. Die größte Differenz zwischen Historiker und Schriftsteller und ihrem jeweils spezifischen Umgang mit Zeitzeugen ist die freie Assoziation, mit deren Hilfe Literatur die Narben einer Gesellschaft pflegen kann. In dem Workshop stellte sich die Autorin zunächst den neugierigen Fragen der Zuhörer. Ursula Krechel ist eine Sammlerin und ihre Kreativität hat Methode. Erinnerungen sammelt sie in Mappen. Diese Momentaufnahmen bilden ein Gedächtnis, einen Fixpunkt, auf den sie zugreift. Am Beispiel ihres Romans ›Landgericht‹, für den sie mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, zeigte sie, wie einerseits die Schriftstellerin und andererseits das kulturelle Gedächtnis in einen Dialog miteinander treten. Der Roman behandelt die reale Geschichte eines jüdischen Richters, der aus dem Exil nach Deutschland zurückkehrte. Sein mit tiefen Narben übersätes Heimatland war gleichermaßen von Depression und Aufschwung gezeichnet. Zwischen Mainz, dem Bodensee und England versuchte seine entwurzelte Familie Halt zu finden. Ursula Krechel ließ sich nicht dazu verleiten, Fragen schlichtweg zu beantworten. Das Publikum wurde gewissermaßen zum Fragen angehalten und das nicht nur beim Zuhören, sondern auch in der anschließenden Diskussion. Die eine oder der andere Zuhörende werden Vorlesung und Workshop fragend verlassen haben. Sie werden an ihren Erinnerungen arbeiten. Sie werden den Horizont ihres Gedächtnisses abtasten. +++ Neues Spiel mit alten Formen: Jan Wagner und die ›Regentonnenvariationen‹ Zu Beginn kündigte der Dichter an, dass er die Lesung, die auf eine Dreiviertelstunde angesetzt sei, auch auf eine halbe reduzieren könne, um die Konzentration des Publikums nicht überzustrapazieren – sofern nicht Gegenstimmen laut würden. Diese jedoch erhoben sich, sodass Jan Wagner nach der angekündigten halben Stunde fortfuhr und die AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 Zuhörer in den Genuss weiterer Gedichte kamen. Er las sie im Rahmen der diesjährigen Februarsitzung, wobei sich die Themen in die Gruppen Natur, Tiere und Mythologie einordnen ließen. Daneben greift Jan Wagner auf alte Formen zurück, deren Strenge er gleichermaßen als Freiheit empfindet. So weihte er das Publikum in die komplizierte Strophenform der Sestine ein, die ursprünglich aus der Troubadour-Lyrik stammt und vor allem im anglophonen Raum Verwendung findet. Sie besteht aus sechs Strophen zu sechs Versen mit einem gleichbleibenden Reimschema und beinhaltet Wörter, die in jeder Strophe wiederkehren. Mit dem Gedicht ›kentaurenblues‹ nähert er sich dem Bluesrhythmus. Sein New Yorker Dichterfreund Kevin Young weckte in ihm die Begeisterung für ›Blues Poetry‹. Diese populäre Form stammt aus der afroamerikanischen Tradition. Die erste Zeile deklariert hier ein ›Statement‹, in der zweiten wird es variiert und in der dritten ironisch gebrochen. Wagners eindeutige Antwort auf die häufig gestellte Frage, ob man von Lyrik leben könne, findet sich auf der Rückseite seines Bandes ›Die Sandale des Propheten: Beiläufige Prosa‹: »Kann man ohne sie leben?« Nur wenige Tage nach seiner Lesung in der Akademie erhielt er den Preis der Leipziger Buchmesse. In der Begründung der Jury heißt es: »Jan Wagners Gedichte haken sich im Gedächtnis fest. sie sind anschaulich, spezifisch, von zurückhaltender Intelligenz.« +++ AUS DEN PROJEKTEN Neuer Webauftritt von ›Controversia et Confessio‹ C & C Responsive Design Seit dem 20. Februar präsentiert sich das Forschungs- und Editionsprojekt ›Controversia et Confessio – Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung (1548-1580)‹ in neuer Gestalt. Die größten Neuerungen betreffen dabei die Anwendung: So wurde der Zugriff für mobile Endgeräte erleichtert sowie eine Zusammenführung der beiden vormals getrennten Datenbanken zu Personen und Quellen des Forschungsgegenstands vollzogen, was eine Verknüpfung der beiden Datenbestände ermöglicht. Die Quellenedition dokumentiert die theologischen Streitigkeiten, die nach dem Augsburger Interim von 1548 und dem als Alternative dazu konzipierten Leipziger Landtagsentwurf (›Leipziger Interim‹) auf brachen. Sie orientiert sich dabei an den verhandelten theologiegeschichtlich relevanten Themen, deren Aushandlung auch in gesellschaftliche und politische Bereiche hineinwirkten. Das Akademieprojekt ist eingebunden in die Forschungen des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte und steht in Kooperation mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. www.controversia-et-confessio.de +++ St. Michaelis: Stiftung des Bischofs – Kirche des Heiligen in 3D Ein internetgestützter Panoramarundgang wurde von der Digitalen Akademie, der Entwicklungs- und Forschungseinrichtung für Digital Humanities an der Mainzer Akademie, bereits mit dem Projekt ›St. Stephan virtuell‹ realisiert. (www. st-stephan-virtuell.de) Nun ist die Kirche St. Michaelis an der Reihe, virtuell begeh- und erfahrbar zu werden. St. Michaelis ist eine Kirche, die uns eine der ›Wurzeln der Rose‹ zeigt – und dies auf dreierlei Weise: sprachlos in ihrer Architektur, beredt in ihren Inschriften, strahlend in ihrer Ausstattung. Will man diese drei Dimensionen erfahren, dann muss man diese Kirche besuchen. Aber vielleicht bleibt einem dann doch das eine oder andere unerklärt, vielleicht bleibt Bischof Bernward doch fremd mit seinen rätselhaften lateinischen Inschriften, mit seiner wiederholten Bitte um Gebetsgedenken, mit seinem ehrgeizigen Streben, durch Verdienste einen Platz im Himmel zu erobern. Tausend Jahre nach der Grundsteinlegung von St. Michaelis wurde im Jahr 2010 ein Experiment begonnen: Die Göttinger Akademie der Wissenschaften ließ Panorama-Aufnahmen von der Kirche machen, um so die Ergebnisse der 2003 in Buchform und 2010 digital publizierten Edition der Inschriften dieser Kirche in einer attraktiven Form für ein historisch interessiertes breites Publikum verfügbar zu machen. In einem virtuellen Rundgang kann der Besucher St. Michaelis erkunden und sich anhand von zahlreichen Standorten durch die Kirche und die Krypta bewegen. Interaktive Elemente ermöglichen die Übergänge zwischen den einzelnen Standpunkten und bieten auch die Möglichkeit, weiterführende Informationen abzurufen. AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 So wird der visuelle Eindruck des Panorama-Rundganges ergänzt durch Text- und Audioinformationen zu ausgewählten Objekten sowie baugeschichtlichen, kunsthistorischen und liturgischen Themen. Im Zentrum stehen hierbei die Inschriften sowie die Architektur und Ausstattung der Kirche. Eine erste inhaltliche Ebene nimmt die Kirche als Stiftung Bischof Bernwards in den Blick, eine zweite präsentiert die Kirche des Heiligen, zu der St. Michael seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts umgestaltet wurde. Und für alle, die mehr zu den einzelnen Inschriften wissen wollen, führt ein Klick auf die Plattform Deutsche Inschriften Online (www.inschriften.net/hildesheim.html): Dort steht neben dem virtuellen Rundgang auch die ausführliche kommentierte Edition der Inschriften mit reichem Bildmaterial digital zur Verfügung. +++ Hethitische Forschung aktuell: Digitale Tontafeln Tontafeln, im feuchten Zustand durch Schreibgriffel mit Keilschrift versehen, überliefern uns Geschichten aus der Hochkultur des Alten Orients. Inhalt der über 500.000 Tafeln, die bislang entdeckt wurden: Rezepte, Kriegsdarstellungen, Beschreibung religiöser Rituale oder bürokratischer Akte. Nun treten die antiken Keilschrifttafeln in eine andere Ära ein: Durch hoch aufgelöste 3D-Scans können die einzelnen Puzzleteile geordnet und rekonstruiert werden. Die Durchführung wird durch das zwei Jahre junge, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Forschungsprojekt ›3D-Joins und Schriftmetrologie‹ realisiert. In diesem arbeiten Informatiker und Altorientalisten Hand in Hand. Projektleiter Gerfrid Müller bezeichnet die Hethitische Forschung: Virtual-Join bisherigen Erkenntnisse als »revolutionär und weltweit einmalig«. Im Fokus steht dabei die Analyse der Schriftstile der einzelnen Schreiber, welche dank der hochaufgelösten 3D-Modelle gelingt und welche den Forschenden eine präzisere Zuordnung der Tontafelfragmente ermöglicht, als es bisher der Fall war. Darüber hinaus wird zurzeit an einem Algorithmus gearbeitet, der auch die Krümmung der Tafelfragmente im Hinblick auf ihren Ursprungsplatz berücksichtigt.Primärer Untersuchungsgegenstand sind Keilschrifttexte aus der antiken Stadt Hattuscha in Zentralanatolien, die Festrituale beschreiben und von denen bislang 1.800 Tafelfragmente eingescannt wurden. Bis voraussichtlich 2016 soll eine öffentliche digitale Keilschriftdatenbank entstehen, die auch anderen Forschende einen Zugriff auf die alten Texte ermöglicht. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Kooperation des Würzburger Lehrstuhls für Altorientalistik (Pro- jektleiter Gerfrid Müller und Michele Cammarosano), der Forschungsstelle ›Hethitische Forschungen‹ der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Gernot Wilhelm) sowie des Lehrstuhls für Graphische Systeme (Informatik VII) der Technischen Universität Dortmund (Denis Fisseler und Frank Weichert). Link zum Bericht im BR: www.br.de/mediathek/video/ sendungen/frankenschau-aktuell/3d-scanner-tontafeln-wuerzburg-100.html#&time Link zum Bericht bei TVtouring: www.tvtouring.de/mediathek/ video/das-puzzlespiel-mit-antiken-tontafeln/ +++ AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 PREISE Martin Kordić ist Träger der ersten Alfred DöblinMedaille Der erste Preisträger der neuen Alfred Döblin-Medaille der Akademie ist Martin Kordić. Ausgezeichnet wird er für seine bisherigen literarischen Veröffentlichungen, vor allem seinen Debütroman ›Wie ich mir das Glück vorstelle‹ (Hanser Verlag 2014). Martin Kordić, 1983 in Celle geboren, studierte ›Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus‹ in Hildesheim und an der Universität Zagreb und arbeitet heute als Lektor. Er war Herausgeber der Literaturzeitschrift ›BELLA triste‹ und der Essaysammlung ›Treffen. Poetiken der Gegenwart‹ sowie künstlerischer Leiter des Literaturfestivals PROSANOVA. Er erhielt u.a. das Paul-MaarStipendium (2006), das Stipendium der Kunststiftung BadenWürttemberg (2009), das RolfDieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln (2010) sowie 2015 das Kranichsteiner JugendliteraturStipendium. Mit der Alfred Döblin-Medaille will die Akademie Autoren für deren erste vielversprechende Veröffentlichungen und ihr bisheriges gesamtes literarisches Wirken auszeichnen. Der Preis ist mit einer Summe von 3.000,- € dotiert. Außerdem hat der Preisträger das Vorschlagsrecht für den kommenden Preisträger oder die kommende Preisträgerin in der Form, dass die Akademie drei Vorschläge erwartet, unter denen sie anschließend eine/n Preisträger/in auswählt. Der Name der Auszeichnung erinnert an den Gründungsvater der Akademie der Wissenschaften und der Literatur – an Alfred Döblin, dem die Akademie mit ihrer Gründung 1949 die Einrichtung einer Klasse der Literatur zu verdanken hat. Der Preis wurde ermöglicht durch eine testamentarische Stiftung des Ehepaares Prof. Dipl.-Ing. Georg und Dr. Margarete Martz. Die Medaille wird im Rahmen einer kleinen Feierstunde am 25. März 2015 im Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz verliehen. +++ AUSSTELLUNGEN Maarten Schaubroeck ›Gorillas‹ Eun-Joo Shin ›Lebensverläufe‹ Noch bis zum 24. April ist die Ausstellung ›Lebensverläufe‹ zu besichtigen. Öffnungszeiten: Mo-Do 9-16 Uhr; Fr 9-13 Uhr; Eintritt frei www.eunjoo-shin.com +++ KOMMENDE VER ANSTALTUNGEN Autorenlesung Albert von Schirnding liest aus seinem neuen Buch ›Jugend, gestern. Jahre-Tage-Stunden‹. Termin & Ort: 16. April 2015, 19:00 Uhr Akademiesitzung Termin & Ort: 17. April 2015 - 18. April 2015 Gorillas im Garten der Akademie »Wo sitzt ein fünf hundert Pfund schwerer Gorilla? - Wo er will!« (Morton Janklow, amerik. Anwalt) Seit dem 20. Februar sitzt im Akademiegarten und Foyer sogar eine ganz Gorillafamilie: Die metallgefertigten Skulpturen stammen von dem belgischen Künstler Maarten Schaubroeck und waren im vergangenen Jahr als Teil seiner Ausstellung ›Iron Human Unfold‹ in Antwerpen zu sehen. Bis zum 30. Juni 2015 sind die übermenschengroßen Affen noch in der Akademie zu bestaunen. Öffnungszeiten: Mo-Do 9-16 Uhr; Fr 9-13 Uhr; Eintritt frei www.izr.be www.maartenschaubroeck.be +++ Weitere Informationen folgen. +++ Vernissage und Ausstellung: ›Scheitern ist keine Option‹ In ihren Arbeiten setzt sich Mila Burghard mit Körper und Macht auseinander. Immer auf der Gratwanderung von Ironie und Ernst. Die Video-Performance ›Scheitern ist keine Option‹ thematisiert unser heutiges Frauenbild und die immer schneller davon laufende Zeit. Termin & Ort: Vernissage: 6. Mai 2015, 19 Uhr Ausstellung: Bis 26. Juni 2015 +++ AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 Mainzer Komponistenportrait mit Jörg Widmann Das Mainzer Komponistenportrait widmet sich in Zusammenarbeit des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz, der Akademie der Wissenschaften und der Literatur und der SWR2 Landesmusikredaktion Rheinland-Pfalz mit Unterstützung der Pro Musica Viva - Maria Strecker-Daelen Stiftung und des Landesmusikrates Rheinland-Pfalz einem bedeutenden Komponisten der Gegenwart, in Orchester- und Kammerkonzerten sowie einer diskussionsrunde. 2015 steht Jörg Widmann im Mittelpunkt, der als Komponist, Klarinettist und Dirigent zu erleben sein wird. Zu seinen weltweit aufgeführten Kompositionen zählen Werke aller Gattungen, darunter die Oper ›Babylon‹ als Auftrag der Bayerischen Staatsoper und jüngst das Klavierkonzert ›Trauermarsch‹, das im Dezember von Yefim Bronfman, den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie uraufgeführt wurde. Sinfoniekonzert: 22. Mai 2015, 20:00 Uhr 23. Mai 2015, 20:00 Uhr Großes Haus, Staatstheater Mainz Gutenbergplatz 7 55116 Mainz Workshop: 23. Mai 2015, 11:30 Uhr Großes Haus, Staatstheater Mainz Gutenbergplatz 7 55116 Mainz Kammerkonzert & Gesprächsrunde: 24. Mai 2015, 11:00 Uhr Akademie der Wissenschaften und der Literatur Geschwister-Scholl-Str. 2 55131 Mainz +++ DIVERSES Weitere AkademieJuniorprofessur an der Universität Mainz Am Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft/Abteilung Musikwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wird eine Akademie-Juniorprofessur eingerichtet. Dazu haben die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität eine Vereinbarung unterzeichnet, die eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit in Forschung und Lehre vorsieht, und zwar insbesondere auf dem Gebiet der Erforschung und Herausgabe sämtlicher Werke von Christoph Willibald Gluck. Die Akademie-Juniorprofessur dient der Nachwuchsförderung sowie der Weiterentwicklung etablierter und innovativer Methoden des Musikeditionswesens in Lehre und Forschung. Die doppelte Anbindung an die Abteilung mit ihrem Bereich Musikinformatik und das bis 2023 bewilligte Akademievorhaben ›Gesamtausgabe der Werke Christoph Willibald Glucks‹ bietet dabei alle Voraussetzungen, Methoden der musikalischen Editionsphilologie mit innovativen Formen der digitalen Musikedition und Datenspeicherung zu verknüpfen. Die Leitung des Herausgebergremiums der Edition liegt von Beginn an beim Leiter der Mainzer Musikwissenschaft (früher Prof. Dr. Christoph-Hellmut Mahling, jetzt Prof. Dr. Klaus Pietschmann), mit der Akademieprofessur wird diese langfristige Verbindung weiter gestärkt. Das Akademievorhaben, das sämtliche Werke des Komponisten Christoph Willibald Gluck (1714–1787) erforscht und ediert, wird seit 1979/80 im Rahmen des Akademieprogramms sowohl vom Bund als auch vom Land Rheinland-Pfalz gefördert und hat seitdem eine Arbeitsstelle in Mainz. Durch die Verstärkung des Langzeitvorhabens mit einer zusätzlichen Arbeitsstelle an der Johannes GutenbergUniversität wird die Editionsarbeit nicht nur auf eine breitere Basis gestellt, sondern auch an Studierende vermittelt. Nachdem bereits 44 Bände der Ausgabe erschienen sind, ist für die kommenden Jahre die Publikation der noch ausstehenden 14 Notenbände (einschließlich ausführlicher Kommentare) sowie des Werkverzeichnisses (sowohl online als auch in gedruckter Form) geplant. Im Zentrum der aktuellen Forschung stehen Glucks frühe Opern sowie seine bisher kaum bekannten Ballettkompositionen. Der Start der neuen Akademieprofessur bedeutet nicht nur einen wichtigen Impuls für die Mainzer Musikwissenschaften, sondern stärkt zugleich deren editionswissenschaftliche Forschungen. Der Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Prof. Dr. Gernot Wilhelm, begrüßt die Stärkung der Verbindung zwischen Akademie und Universität: »Die Akademieprofessuren sind ein wichtiger Baustein im Rahmen des Weiterqualifizierungskonzepts der in der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften zusammengeschlossenen Einrichtungen. Sie sind besonders geeignet zur Förderung hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.« Auch der Präsident der Universtät Mainz, Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, freute sich über die weitere Akademie-Juniorprofessur, »da auf diese Weise die bereits enge Zusammenarbeit von Akademie und Universität weiter verstärkt wird.« AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND DER LITERATUR | MAINZ NEWSLETTER 1/15 PERSONALIA Mitglieder +++ Jens Malte Fischer und Wolfgang Rihm wurden mit dem ›Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst‹ ausgezeichnet. +++ Peter Härtling wird mit dem ›Elisabeth-Langgässer-Literaturpreis‹ der Stadt Alzey ausgezeichnet. +++ Jochen Jung wurde vom Salzburger Kulturfonds für sein Lebenswerk geehrt. +++ Elke Lütjen-Drecoll wurde mit dem ›Bundesverdienstkreuz 1. Klasse‹ ausgezeichnet. +++ Ursula Krechel erhält Gerty-Spies-Literaturpreis +++ Jörg Michaelis erhielt den ›Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz‹. +++ Adolf Muschg erhält den Schweizer Grand Prix Literatur 2015. +++ Damaris Nübling erhält den Konrad-Duden-Preis +++ Jan Wagner erhält den Preis der Leipziger Buchmesse +++ Wolfgang Wahlster erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Maastricht. +++ Adam Zagajewski wird mit dem ›Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste‹ geehrt. +++ Zuwahlen +++ Hermann Einsele (Professor für innere Medizin und Direktor der Medizinischen Klinik II in Würzburg, ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse) +++ Peter Fratzl (Direktor des Mac-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Honorarprofessor der Humboldt-Universität Berlin und der Universität Potsdam, ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse) +++ Karin Jacobs (Physiker, Professorin an der Universität des Saarlandes, ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse) +++ Matthias Jestaedt (Professor für Öffentliches Recht und Rechtstheorie an der Universität Freiburg im Breisgau, ordentliches Mitglied der Geistes- und Naturwissenschaftlichen Klasse) +++ Holger Kuße (Professor für Slavische Sprachwissenschaft und Sprachgeschichte an der Technischen Universität Dresden, ordentliches Mitglied der Geistesund sozialwissenschaftlichen Klasse) +++ Harriet Rudolph (Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Regensburg, ordentliches Mitglied der Geistesund Sozialwissenschaftlichen Klasse) +++ Elsbeth Stern (Professorin für Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich, korrespondierendes Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse) +++ Wolfgang Wägele (Direktor des Zoologischen Forschungsmuseums Alexander Koenig in Bonn, Professor für Zoologie an der Universität Bonn, ordentliches Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse) +++ +++ SCHRIFTENVER ZEICHNIS Dezember 2014 – Februar 2015 Antonovic, Dragana: Kupferzeitliche Äxte und Beile in Serbien. Prähistorische Bronzefunde, Abt. IX, Band 27. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und im Rahmen der Union Internationale des Sciences Préhistoriques et Protohistoriques herausgegeben von Albrecht Jockenhövel und Ute Luise Dietz. Stuttgart: Steiner 2014. ISBN 978-3-515-10977-2 +++ Ayass, Wolfgang; Tennstedt, Florian, unter Mitarbeit von Hänlein, Andreas und Rust-Schmöle, Gisela (Bearb.): Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik 1867–1914, III. Abt.: Ausbau und Differenzierung des Sozialpolitik seit Beginn des Neu- en Kurses (1890–1904), Band 6: Die Praxis der Rentenversicherung und das Invalidenversicherungsgesetz von 1899. Im Auftrag der Historischen Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, hrsg. von Hansjoachim Henning und Florian Tennstedt. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2014. ISBN: 9783-534-13454-0. +++ Bäbler, Balbina: Balensiefen, Lilian; Hofstetter, Eva; Maucolin. Brice; Kunze, Max und Rügler, Axel (Bearb.): Winckelmann, Johann Joachim: Monumenti antichi inediti spiegati ed illustrati. Kommentar. Johann Joachim Winckelmann. Schriften und Nachlaß, Band 6,2. Hrsg. von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, dem Deutschen Archäologischen Institut und der Winckelmann-Gesellschaft. Hrsg. von Adolf H. Borbein, Max Kunze und Axel Rügler. Darmstadt: Zabern, 2014. ISBN 978-3-8053-4889-8. +++ Bauch, Martin: Divina favente clemencia. Auserwählung, Frömmigkeit und Heilsvermittlung in der Herrschaftspraxis Kaiser Karls IV. Beiheft 36, Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters, hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Regesta Imperii) und der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Köln/ Weimar/Wien: Böhlau 2015. 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ISMN 979-0-00655018-0. +++ Dickhaut, Eva-Maria; Geißler, Daniel; zur Nieden, Birthe; Vering, Eva-Maria; Witzel, Jörg (Bearb.): Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in Geraer Sammlungen, Bd. 55, Stuttgart: Steiner 2014. ISBN 978-3-515-10976-5 +++ Kleiber, Wolfgang: Schwarzwälder Namenbuch. Die Schwarzwaldromania in sprachlicher und außersprachlicher Sicht. Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse, Einzelveröffentlichung Nr.13. Stuttgart: Steiner 2015. ISBN 978-3515-11045-7 +++ Lies, Jan Martin und Schneider, Hans-Otto: Der Majoristische Streit (1552-1570). Band 3, Controversia et Confessio. Theologische Kontroversen 1548–1577/80. Kritische Auswahledition. Herausgegeben im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz von Irene Dingel. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2014, ISBN 978-3-525-56016-7. +++ Eggert, Moritz; Krausser Helmut: Wir sind daheim. Ein Versatzstück. München: belleville 2015. ISBN 978-3-943157-75-8. [DVD] Eine Produktion der Hochschule für Musik Mainz in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Medizinhistorisches Journal: Medicine and the Life Sciences in History. Hrsg. von Fangerau, Heiner; Gadebusch Bondio, Mariacarla; Hess, Volker; Hofer, Hans-Georg; Leven, Karl-Heinz; Osten, Philipp; Satzinger, Helga; Wittern-Sterzel, Renate; Stolberg, Michael. Band 48, Heft 3-4 (2013). Stuttgart: Steiner 2014. ISSN 0025-8431 +++ +++ Heitsch, Ernst: Die drei frühesten Dialoge Platons. Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse Nr. 2/2014. Stuttgart: Steiner 2014. ISBN 978-3-515-10975-8 Novotná, Mária:Die Vollgriffschwerter in der Slowakei. Prähistorische Bronzefunde, Abt. IV, Band 18. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, +++ und im Rahmen der Union Internationale des Sciences Préhistoriques et Protohistoriques herausgegeben von Albrecht Jockenhövel und Ute Luise Dietz. Stuttgart: Steiner 2014. ISBN 978-3-515-11003-7 +++ Petersohn, Jürgen: Reichsrecht versus Kirchenrecht. Kaiser Friedrich III. im Ringen mit Papst Sixtus IV. um die Strafgewalt über den Basler Konzilspronuntiator Andreas Jamometic 1482-1484. Beiheft 35, Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters, hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Regesta Imperii) und der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Köln/ Weimar/Wien: Böhlau 2015. ISBN 978-3-412-22375-5. +++ Steiner, Roland (Übersetzer): Anonymus Casmiriensis: Moksopaya. Teil 4. Das Fünfte Buch: Das Buch über das Zurruhekommen. Veröffentlichungen der Indologischen Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Anonymus Casmiriensis, Moksopaya. Historisch-kritische Gesamtausgabe. Herausgegeben unter der Leitung von Walter Slaje. Wiesbaden: Harrassowitz 2015. ISBN 978-3-44710037-3. +++ +++ Kersten, Karl; Koch, Eva und Willroth, Karl-Heinz unter Mitwirkung von Bredsdorff, Thomas Hjejle: Skanderborg und Århus Amter. Band XIII. Die Funde der älteren Bronzezeit des nordischen Kreises in Dänemark, Schleswig-Holstein und Niedersachsen, hrsg. von Karl-Heinz Willroth. Neumünster: Wachholtz 2014. ISBN 978-3-529-01966-1. Impressum: Herausgeber: Der Präsident der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz Redaktion: Matthias Kirchen, Lina Werry, Petra Plättner Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz E-Mail: [email protected] Telefon: 0 61 31 / 577-114 Falls Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, schicken Sie bitte eine E-Mail zu angegebener Adresse. Achtung: Die E-Mail muss unbedingt von der Adresse aus verschickt werden, die in unserem Newsletterverteiler angegeben ist. 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