22. Jahrgang | 7,– $ www.forschung-und-lehre.de Forschung & Lehre 3 |15 a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t Hochschulbau | ab Seite 172 A N W E SE N H E I T S P F L IC H T Infantilisierung der Studenten? | ab Seite 194 NO T E N R A N K I NG Abitur ohne Hochschulreife? | ab Seite 200 Minister und Präsident des Jahres | ab Seite 204 Großer Akademischer Stellenmarkt | ab Seite 232 Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald vergibt für das akademische Jahr 2016/17 3 bis 5 Alfried Krupp Senior-Fellowships und 5 bis 8 Alfried Krupp Junior-Fellowships Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald ist eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung im Zentrum der traditionsreichen Universitätsund Hansestadt an der Ostsee. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung hat das Kolleg gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald gegründet, um die Exzellenz der Universität zu stärken. Um ein Alfried Krupp Senior-Fellowship können sich durch herausragende Leistungen in Forschung und Lehre ausgewiesene Wissenschaftler/-innen bewerben. Die Alfried Krupp Junior-Fellowships werden an besonders qualifizierte promovierte Nachwuchswissenschaftler/-innen vergeben. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg eröffnet den Fellows die Möglichkeit, sich unabhängig von umfangreichen Lehrverpflichtungen auf ein größeres wissenschaftliches Projekt zu konzentrieren. Es wird die Bereitschaft der Bewerberinnen und Bewerber vorausgesetzt, mit Fachkollegen der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald zu kooperieren. Bewerbungen sind ein Exposé des geplanten Forschungsvorhabens sowie bis zu fünf relevante Publikationen beizulegen. Fellows werden entweder für ein Semester (1. Oktober bis 31. März bzw. 1. April bis 30. September) oder für ein ganzes akademisches Jahr (1. Oktober bis 30. September) berufen. Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg stehen den Fellows mietfrei zur Verfügung. Die Fellowships sind den hohen Erwartungen an die wissenschaftlichen Leistungen der Bewerber/-innen entsprechend dotiert. Denkbar ist auch die gemeinsame Bewerbung mehrerer Wissenschaftler/-innen, die in Greifswald Vorhaben in interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit verwirklichen wollen. Bewerber/-innen auf ein Senior-Fellowship werden ermutigt, die Kombination eines Forschungssemesters an ihrer Heimatuniversität mit einem sechsmonatigen Fellowship zu einem einjährigen Forschungsaufenthalt im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Betracht zu ziehen. Die Richtlinien des Fellowship-Programms sind abrufbar unter www.wiko-greifswald.de. Bewerbungen für das akademische Jahr 2016/ 17 werden bis zum 30. April 2015 erbeten an die Wissenschaftliche Direktorin, Professor Dr. Bärbel Friedrich, Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, D -17487 Greifswald. Weitere Auskünfte erteilt der Wissenschaftliche Geschäftsführer des Kollegs, Dr. Christian Suhm, und die für das Fellowship-Programm zuständige Referentin, Christin Klaus M. A., Telefon: +49 (0) 3834 / 86-19001, E-Mail: fellowsupport@ wiko-greifswald.de. 3|15 S TA N D P U N K T Forschung & Lehre 165 Hat Geist eine Zukunft? Vor einem halben Jahrhundert standen die Professoren unter dem Schock der Studentenbewegung, heute stehen sie unter dem Schock des Bologna-Prozesses. Der verläuft zwar weniger spektakulär, ist aber genau so folgenreich. Was damals die Anarchie noch nicht ganz erreichte, vollendet Norbert Bolz ist Professor für Medienheute die Bürokratie: wissenschaft an der Technidie Austreibung des schen Universität Berlin. Geistes aus der Universität. Kaum jemand stört sich mehr daran, dass der Student als Kunde und die Lehre als Dienstleistung verstanden wird. Wie in einem religiösen Zwangsritual beten auch Geisteswissenschaftler den Fetisch Drittmittel an. Hinzu kommen Spardiktate der Politik, die Professoren dazu anhalten, selbst zu entscheiden, welches Pfund Fleisch sie sich vom eigenen Körper schneiden wollen. Angesichts dessen kann die Verzagtheit der Geisteswissenschaftler nicht erstaunen. Halbherzig schielen sie nach den alles legitimierenden Drittmitteln und entwerfen Projekte, die „etwas mit Medien“, „Gender“ oder „Nachhaltigkeit“ zu tun haben. Doch die Misere der Geisteswissenschaftler ist auch hausgemacht. „Die Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften“ ist ganz anders gelungen, als es sich ihr Initiator, der Germanist Friedrich Kittler, einmal ausgedacht hatte. Was als Aufklärung und Entzauberung geplant war, schlug rasch um in Voodoo Science. Gemeint ist der metaphorische Gebrauch von Wissenschaft: Mathematik als Imponiergehabe, pseudotechnischer Jargon und die gepflegte Esoterik des „Dekonstruktivismus“. Soziologen zitieren George Spencer Brown und Humberto Maturana, Germanisten zitieren Jacques Lacan und Claude Shannon. Was dabei entsteht, ist leider zumeist nicht Interdisziplinarität, sondern – im präzisen Sinne des Philosophen Harry Frankfurt: Bullshit. Der Physiker Allan Sokal hat sich schon vor 20 Jahren in einer grandiosen Parodie darüber lustig gemacht. Doch das blieb leider ohne Folgen. Es ist deshalb kein Wunder, dass die Geisteswissenschaften heute nur noch als Ornament am Rand der Hard Sciences angesehen werden. Der wichtigste Kulturfaktor unserer Zeit, Big Data, kann sich denn auch als ironischer Widersacher des Geistes präsentieren, weil sich der Geist der Geisteswissenschaften blamiert hat. In seinem knappen, aber sehr lesenswerten Manifest „The End of Theory“ beschreibt Chris Anderson, wie Daten das Denken ersetzen. Computer und ihre Netzwerke sammeln Daten, die dann von Algorithmen durchgearbeitet werden. Mehr ist nicht mehr nötig. Man braucht nichts mehr zu verstehen und muss nichts mehr erklären – Korrelationen genügen. Dass es gegen all diese Tendenzen gelingen wird, das Denken zu verteidigen, ist unwahrscheinlich. Denn dazu bräuchte man nicht nur Mut und Herzblut, sondern auch jenen gesellschaftlichen Atopos, an dem Nutzloses erlaubt war: die alte Universität. 166 I N H A LT Forschung & Lehre Inhalt 3|15 Hochschulbau S TA N D P U N K T Norbert Bolz 165 Hat Geist eine Zukunft? 168 Erstmals mehr Master- als Bachelorstudiengänge HOC H SC H U LBAU Foto: Peter Winandy NAC H R IC HTE N Wissenschaft braucht ein Dach über dem Kopf. Dies ist in Zeiten der Überfüllung der Hochschulen und vieler Berichte über marode Hochschulgebäude eher als Imperativ denn als Feststellung zu verstehen. Wie ist die aktuelle Situation des Hochschulbaus einzuschätzen? Wieviel Geld für Renovierungen und Neubau ist nötig? Und wie steht es um neue zukunftsweisende Architektur für die Wissenschaft? Ein Thema mit vielen Facetten. Schwerpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172 Manfred Prenzel 172 Kurzfristige Lösung dringend gesucht Zur schwierigen Lage des allgemeinen Hochschulbaus in Deutschland Friedrich Stratmann | Jana Stibbe 176 Parallelwelten im Hochschulbau Bau- und Instandsetzungsbedarf in den Universitäten 180 Sanierungsbedürftig Beispiele der letzten Jahre Roland Kischkel 182 Stiefmütterliche Behandlung Bauen für die Wissenschaft Anwesenheitspflicht? Christiane Bender 184 Wohlfühlfaktor Fehlanzeige Studieren im Frankfurter Uni-Turm Dokumentation 186 Neue Hochschulgebäude Drei Beispiele Eva-Maria Seng Auf Stroh sitzend studieren Zur Geschichte des Hochschulbaus Felix Grigat 192 „Ich bin Niklas Luhmann aus U4“ Eine kleine Topographie des wissenschaftlichen Einfalls ANWESENHEITSPFLICHT? Sascha Liebermann 194 Infantilisierung der Studenten durch Anwesenheitspflicht Freiheit und Verantwortung als konstitutive Momente des Studiums Foto: picture-alliance 188 Müssen Studenten an Vorlesungen und Seminaren teilnehmen oder soll ihnen die Teilnahme freigestellt werden? Ist die körperliche Präsenz eine Garantie für die intellektuelle Aufmerksamkeit? Ein Plädoyer für Freiheit und Verantwortung der Studenten. Infantilisierung der Studenten. . . . 194 3|15 I N H A LT Forschung & Lehre 167 Forschungsförderung Weltweit schreiben Wissenschaftler täglich unzählige Forschungsanträge. Oft sind sie dabei gezwungen, eher risikoarm auf eine möglichst „sichere Bank“ zu setzen, statt mit Lust zum Risiko eine neue Idee mit ungewissem Ausgang zu entwickeln. Das muss nicht so sein, wie zwei neue Programme der VolkswagenStiftung zeigen. Neue Wege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 FORSCHUNGSFÖRDERUNG Wilhelm Krull 196 Notenvergabe Ein Zeichen für Forschungsfreiheit und Kreativität Warum es an der Zeit ist, in der Förderung neue Wege zu gehen N OT E N V E R GA B E Martin Kersting Foto: picture-alliance 200 Die Kritik an der Aussagekraft und der mangelhaften Vergleichbarkeit von Schulnoten ist mannigfaltig – und strukturell identisch mit der entsprechenden Kritik an der Aussagekraft von Hochschulnoten. Doch Schulnoten haben für verschiedene Gruppen verschiedene Funktionen, dies führt unweigerlich zu Interessenskonflikten. Abitur ohne Hochschulreife? . . . . . 200 Abitur ohne Hochschulreife? Die Not mit den Noten AKKREDITIERUNG Christian Scholz | Sonja Schwarz 204 Interne Akkreditierung über Systemakkreditierung Vorschläge für vertrauenswürdige Verfahren D H V- R A N K I N G Thomas Krüger | Georg Rudinger 208 Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres 2015 Ergebnisse des DHV-Rankings WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ? Franziska Schneider DHV-Ranking 212 Eigenschaft Was ist eigentlich Optogenetik? Neue Möglichkeiten zur Erforschung zellbiologischer Prozesse 1 Führungskompetenz KARRIERE-PRAXIS 2 Respekt für die Unterschiedlichkeit der Wissenscha 3 Kenntnis des Universitätsbetriebes 4 Kommunikationsfähigkeit 5 Problemlösungskompetenz Andrea Abele-Brehm 220 6 Mut zu Entscheidungen The Big Two Werte beeinflussen die Lebenszufriedenheit 7 Visionäre Kraft 8 Fairness 9 Ehrlichkeit 10 Verhandlungsgeschick 11 S i l K Zum siebten Mal konnten die Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes die Arbeit „ihres“ Rektors/Präsidenten und zum sechsten Mal „ihres“ Wissenschaftsministers bewerten. Wer steht dieses Mal an erster Stelle?Wer hat sich verbessert und wer verschlechtert? Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208 RUBRIKEN 214 216 217 218 219 222 231 232 250 251 252 Forschung: Ergründet und entdeckt Zustimmung und Widerspruch Lesen und lesen lassen Entscheidungen aus der Rechtsprechung Steuerrecht Preise/Habilitationen und Berufungen/Rektoren, Präsidenten und Kanzler Impressum und Informationsservice Akademischer Stellenmarkt Exkursion Enigma Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Lamia Messari-Becker 168 NACHRICHTEN Forschung & Lehre 3|15 Nachrichten Erstmals mehr Master- als Bachelorstudiengänge A n deutschen Hochschulen gibt es 17 437 Studiengänge. Davon sind 7 685 Bachelor- und 7 689 Master-, ZAHL DES MONATS 11 868 im Ausland erworbene Berufsabschlüsse wurden im Jahr 2013 in Deutschland anerkannt. Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. Dezember 2014 1 703 mit staatlichem und kirchlichem Abschluss sowie 360 „Übrige“ Studiengänge. Über 88 Prozent aller Studiengänge führen zu den Abschlüssen Bachelor und Master. Das geht aus einer aktu- ellen statistischen Erhebung der Hochschulrektorenkonferenz für das Wintersemester 2014/2015 hervor. Der Anteil der Studiengänge mit traditionellem Abschluss (Diplom, Magister, künstlerischer Abschluss), in die sich Studierende in das erste Semester einschreiben können, beträgt demnach nur noch zwei Prozent (360 von 17 437). Nach wie vor setzt sich der Zuwachs an Masterstudiengängen fort. Das erste Mal übersteigt die Zahl der Masterstudiengänge insgesamt das Bachelorangebot (7 685 Bachelor zu 7 689 Master). Besonders deutlich ist dies an den Universitäten (4 061 Bachelor und 5 272 Master) und Kunst- und Musikhochschulen (390 Bachelor und 477 Master) zu beobachten. An Fachhochschulen ist die Zahl der Masterstudiengänge viel kleiner als die Anzahl der Bachelorstudiengänge (3 234 Bachelor und 1 940 Master). Hingegen werden die meisten (absolut und prozentual gesehen) weiterbildenden Masterstudiengänge an Fachhochschulen angeboten. An den Fachhochschulen haben mehr als die Hälfte der Bachelorstudiengänge (59 Prozent) eine Regelstudienzeit von sieben und acht Semestern. An den Fachhochschulen in den meisten Bundesländern gibt es mehr siebensemestrige Ba- chelorstudiengänge als sechsoder achtsemestrige. Der Anteil der zulassungsbeschränkten grundständigen Studiengänge ist im Vergleich zum Vorjahr bundesweit leicht zurückgegangen (von 52 Prozent auf 49,5 Prozent). Allerdings ist das Verhältnis von zulassungsbeschränkten und zulassungsfreien Studiengängen in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Besonders hoch ist der Anteil zulassungsbeschränkter grundständiger Studiengänge in Hamburg (82,1 Prozent) sowie in Bremen (74,8 Prozent) und in Baden-Württemberg (64,2 Prozent). 63 Prozent der Masterstudiengänge sind zulassungsfrei. Universität Leipzig bricht Verhandlungen mit Elsevier ab D ie Verhandlungen der Universität Leipzig mit dem Wissenschaftsverlag Elsevier über die Lizenzierung von wissenschaftlichen Fachzeitschriften für das laufende Jahr sind gescheitert. Ausschlaggebend waren die aus Sicht der Universität deutlich überzogenen Preisvorstellungen des Großverlags, heißt es in einer Pressemitteilung der Universität. „Wir sahen uns zum wiederholten Male damit konfrontiert, dass eine Reduzierung des Angebots mit einer deutlichen Preissteigerung einhergehen sollte. Dieser aggressiven Preispolitik können und wollen wir nicht mehr folgen. Und unsere Bereitschaft, über alternative Lizenzmodelle ins Gespräch zu kommen, stieß nicht auf positive Resonanz. Wir sehen nunmehr keine andere Möglichkeit als den Abbruch der Verhandlungen“, sagte Professor Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig. Bereits 2013 musste die Universität Leipzig auf Grund mangelnder Ressourcen die konsortiale Lizenzvereinbarung für den Freistaat Sachsen einseitig kündigen. Der Folgevertrag für 2014 war mit einer erhebli- chen Reduzierung der Inhalte und damit einem deutlich schlechteren Kosten-NutzenVerhältnis für die Universität verbunden. Unter den zuletzt rund 300 Zeitschriften gab es mehrere, für die eine fünfstellige Jahresgebühr fällig wurde – der Betrag für die teuerste Zeitschrift belief sich auf mehr als 21 000 Euro. Transparency-International kritisiert Einfluss der Wirtschaft auf Hochschulen D ie Anti-Korruptionsorganisation „Transparency International (TI)“ hat vor immer engeren Verflechtungen von Hochschulen und Unternehmen gewarnt. Demnach fließen pro Jahr 1,3 Milliarden Euro als Drittmittel aus der Wirtschaft an die Hochschulen. Das sei mehr als doppelt so viel wie noch vor zehn Jahren. Bundesweit gebe es 1 000 Professuren, die von Firmen oder privaten Stiftungen bezahlt würden. Das von TI betriebene aktualisierte Internetportal „Hochschulwatch.de“ dokumentiert mehr als 10 000 Verbindungen zwischen der gewerblichen Wirtschaft und Hochschulen in Deutschland. Da- runter sind Daten zu allen Unternehmen, die über ihre Vertretung in Hochschulräten über Hochschulpolitik mitentscheiden sowie zu etwa 900 Stiftungsprofessuren. Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Professor Bernhard Kempen, sagte, wenn Stifter konkrete Ergebnisse sehen wollten, führe das „zu einer Schere im Kopf“ der Forscher, was unvereinbar mit fachlicher und geistiger Unabhängigkeit sei. „Den Hochschulen geht es so miserabel, dass sie für jede Gabe dankbar sind“, sagte Kempen. „Stiftungslehrstühle können funktionieren, das zeigt die Praxis, wenn sie transparent sind.“ 3|15 Bremen will Zivilklausel D ie staatlichen Hochschulen im Land Bremen sollen gesetzlich dazu verpflichtet werden, „in Forschung, Lehre und Studium ausschließlich friedliche Zwecke“ zu verfolgen („Zivilklausel“). Das sieht laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegels ein Gesetzentwurf der Landesregierung vor. Die Hochschulen und der Deutsche Hochschulverband kritisieren diese Neuregelung als Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit. Laut Tagesspiegel hatte die Universität Bremen schon 1986 eine Zivilklausel gegen Militärforschung beschlossen, 2012 folgte die Hochschule Bremen. Da es mehrfach Zweifel an der Einhaltung dieser Selbstverpflichtung gegeben habe, will die Bremer Regierungskoalition die friedlichen Forschungszwecke nun auch gesetzlich verankern. Sie begründet dies laut Zeitungsbericht damit, dass Grundgesetz und Landesverfassung für alle Lebensbereiche „das Leitbild einer auf Frieden und Gerechtigkeit ausgelegten Gemeinschaft“ vorgegeben hätten. In diesem Licht sei auch die Wissenschaftsfreiheit zu betrachten. Ihr Wesensgehalt werde duch die Neuregelung nicht berührt, zumal die Hochschulen deren Einhaltung selbst überwachen sollten. Nicht ausdrücklich geregelt werde in dem Entwurf das Problem, dass manche Grundlagenforschung sowohl zivil als auch militärisch zu nutzen ist („Dual Use“). Auf Nachfrage des Tagesspiegels meinte dazu K O M M E N TA R eine Sprecherin des Bremer Wissenschaftsressorts, entscheidend für die Zulässigkeit sei der vereinbarte zivile Zweck und nicht, ob die Ergebnisse später auch militärisch nutzbar seien. Bei „militärnahen Unternehmen“ müssten die Hochschulen „genau hingucken“, ob der Forschungszweck zivil sei. Ein grundsätzliches Verbot, mit solchen Partnern zu kooperieren, sei weiterhin nicht geplant. Der Gesetzentwurf sehe weiter vor, dass künftig in Datenbanken veröffentlicht werden müsse, welche Geldgeber wie viele Mittel für welche Projekte bereitstellten. Dadurch sieht die Universität Bremen die vitalen Interessen von Drittmittelgebern massiv beeinträchtigt. Tausende Studienplätze nicht besetzt A n deutschen Hochschulen sind im laufenden Wintersemester immer noch Tausende von Studienplätzen unbesetzt. Das ergaben Recherchen von Spiegel online. Allein in den besonders begehrten Fächern mit Numerus-Clausus-Beschränkung (NC) konnten demnach bis zum Januar mindestens 14 579 Plätze nicht vergeben werden. Die tatsächlichen Zahlen dürften laut Bericht jedoch noch höher liegen, da mehrere Länder keine Angaben zu den unbesetzten Studienplätzen machen konnten. Eine komplette Auslastung aller zulassungsbeschränkten Studienfächer meldet dem Bericht zufolge lediglich Sachsen. Den zahlenmäßig größten Anteil an freien NCStudienplätzen gebe es bei Bachelor-Studiengängen in Nordrhein-Westfalen – was durch die große Zahl von Hochschulen in dem Bundesland zu erklären sei. 8 398 Plätze wurden hier nicht besetzt. Den größten prozentualen Anteil an unbesetzten Bachelor-NC-Plätzen gibt es laut Spiegel online an Universitäten in Thüringen (12,8 Prozent) und an Fachhochschulen in Mecklenburg-Vorpommern (16,1 Prozent). Den größten Anteil an unbesetzten Master-NC-Plätzen gibt es an Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern (26,4 Prozent) und an den Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg (29,2 Prozent). Keine aktuellen Zahlen legten Berlin, Brandenburg, Hessen, das Saarland und Schleswig-Holstein vor. Für die schleppende Vergabe der begehrten Plätze machen Vertreter der Ministerien und der Hochschulen ein fehlendes bundesweites Verteilverfahren verantwortlich. Dessen voller Betrieb sei bereits mehrfach angekündigt, aber immer wieder verschoben worden. „Es kommt auf die Betreuungsrelation an“ D ie Leistungen, die Hochschulen in Lehre und Forschung erbringen, werden maßgeblich durch die Personalausstattung determiniert. Fachbereiche mit einer größeren Zahl von Professoren sowie wissenschaftlichen Fachkräften haben sowohl mehr Absolventen, mehr Studenten in der Re- 169 NACHRICHTEN Forschung & Lehre gelstudienzeit und mehr Doktoranden und Habilitanden. Den Professuren kommt dabei die größte Bedeutung zu. Nur bei der Beschaffung von Drittmitteln sind die Wissenschaftlerstellen wichtiger, während die Lehrstuhlinhaber sogar einen leicht negativen Einfluss auf diese Einkünfte haben. Zu diesen Er- gebnissen kommt eine Studie des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS). Demnach komme es vor allem auf die Betreuungsrelationen an. Mehr Professuren und zusätzliche Wissenschaftler führten zu guten Lehr- und Forschungsleistungen. Frieden Dürrenmatts dramatische Groteske „Die Physiker“ befasst sich mit einer Grundfrage der Wissenschaftsethik: Trägt die Gesellschaft und/oder der einzelne Wissenschaftler die Verantwortung für mögliche negative Auswirkungen der Forschung? Dürrenmatt führt das Problem nicht nur meisterhaft vor, sondern findet auch eine Antwort: „Der Inhalt der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen alle Menschen. Was alle angeht, können nur alle lösen.“ Um eine Vergesellschaftung von Verantwortung und um die Letztentscheidung des Parlaments geht es bei der Einführung von Zivilklauseln aber gerade nicht, sondern um die verfassungswidrige Einführung eines Forschungsvorbehaltes. Derselbe Staat, der laut amtlichem Bericht der Bundesregierung für 2013 einen Rüstungsexport von 5,846 Milliarden Euro ausweist, der es für richtig hält, die Freiheit am Hindukusch zu verteidigen, will der Wissenschaft ein latentes Forschungsverbot auferlegen. Dabei darf man sich nicht täuschen, wie groß wegen „dual use“ der Anteil der Forschung sein wird, die fortan ihre Friedfertigkeit zu beweisen hätte. Sankt Bürokratius reibt sich schon die Hände. Das kann niemand wirklich wollen. Deshalb ist der vielfach schon praktizierte Ansatz „Programmsatz als Zieldefinition ohne Umsetzungsinstrumentarium“ die weitestgehende Position. Michael Hartmer 170 NACHRICHTEN Forschung & Lehre Was deutsche Topmanager präferieren ANWESENHEITSPFLICHT Ministerin droht mit Rechtsaufsicht D as nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium prüft derzeit, ob Professoren und Dozenten das Verbot der Anwesensheitspflicht ignorierten und weiter kontrollierten. Laut Westdeutsche Allgemeine Zeitung gehe man zurzeit Beschwerden an den Universitäten zu Köln, Düsseldorf und Münster nach. Vertreter mehrerer Allgemeiner Studierendenausschüsse (ASTA) hatten darüber geklagt, dass Professoren und Dozenten die seit Oktober geltende Regel bewusst umgingen. „Leider müssen wir konstatieren, dass sich über das grundsäztliche Verbot von Anwesenheitspflichten regelmäßig hinweggesetzt wird“, heißt es in einem Offenen Brief der Studenten. Mitunter seien die Verantwortlichen „sehr einfallsreich“, wenn es darum gehe, die eigenen Veranstaltungen zu Ausnahmen vom Verbot der Anwesenheitspflicht zu erklären. „Anstelle von Sanktionen setzen wir derzeit noch darauf, dass sich die tatsächliche Praxis den neuen Anforderungen entsprechend anpassen wird“, erklärte laut Zeitung ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums. Wenn sich eine Hochschule nachweislich nicht an die neuen gesetzlichen Vorgaben halte, werde das Ministerium allerdings im Wege der Rechtsaufsicht einschreiten. Zunächst setze man jedoch auf einen Dialog mit den Professoren. K arlsruhe, Köln und Aachen sind die beliebtesten Hochschulen der deutschen Managerelite. Fachhochschul-Diplome oder MBAs sind demnach bei Vorständen eher unbeliebt. Das geht aus einer Auswertung des Elitenforschers Michael Hartmann hervor, über die das manager magazin berichtet. Hartmann hat dazu die Bildungsbiografien von 529 Vorstandsmitgliedern der 100 größten deutschen Unternehmen untersucht (Stand 2014). Demnach hat die große Mehrheit der aktuellen Wirtschaftselite ein konventionelles Studium an einer staatlichen Universität in Deutschland absolviert. Zur Liste der Top-5 gehört das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), das in Deutschland mit Abstand die meisten Top-Manager (24) stellt, gefolgt von der Univer- sität zu Köln sowie der RWTH Aachen (jeweils 17). An der Universität Mannheim studierten ebenso wie an der LMU München jeweils 13 Vorstände. Danach folgen, jeweils in kleinerer Zahl, ein Großteil der weiteren 101 Universitäten der Bundesrepublik. Ein Studium an einer Fachhochschule haben laut Bericht lediglich 27 Vorstandsmitglieder absolviert, bei den ausländischen Universitäten liegt die HSG St. Gallen mit zehn Absolventen vor der ETH Zürich sowie der Uni Göteborg (jeweils 3). Eine Konzentration auf einige wenige nationale Kaderschmieden, wie sie etwa in Frankreich üblich ist, lasse sich hierzulande nicht feststellen. Vielmehr reflektieren die Ergebnisse die egalitäre, föderale Struktur des deutschen Bildungssystems. Hamburg: Weniger Studienplätze D ie Universität Hamburg wird nach einem Bericht des „Hamburger Abendblatts“ weiter schrumpfen: Die Zahl der von der Stadt finanzierten Plätze für Studienanfänger soll bis 2016 um 379 gegenüber 2013 auf 8 069 abgesenkt werden. Dies entspricht einem Minus von 4,5 Prozent. Das sieht die „Vereinbarung über die Ausbildungskapazität 2015 und 2016“ vor, die Wissenschaftssenatorin Do- rothee Stapelfeldt und der Präsident der Universität Hamburg, Professor Dieter Lenzen, unterzeichnet haben. Der Kontrakt sieht außerdem vor, dass das Kontingent der Lehrveranstaltungen gekürzt wird. Wurden 2013 Vorlesungen und Seminare noch im Umfang von 19.127 Zeitstunden abgehalten, so soll die Gesamtzahl im laufenden Jahr auf 18 530 Stunden und 2016 auf 18 190 Stunden absinken. Besonders betroffen von dem Minus in der Lehre und dem Abbau der Studienplätze sind die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die allein 259 Studienplätze einbüßen. Von derzeit 75,5 Professuren und 140,1 Vollzeitstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter sollen hier 2016 noch 62,2 Professuren und 120,3 Stellen für wissenschaftliches Personal übrig bleiben. Deutschland verfehlt Ziel bei Forschungsausgaben D as Ziel der Europäischen Union, drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung (F&E) auszugeben, ist von Deutschland im Jahr 2012 knapp verfehlt worden. Laut einem Papier der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, über das der Berliner Tagesspiegel berichtet, betrugen die F&E-Ausgaben 2,88 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der Wert sei neu berechnet worden, 3|15 weil die Statistiker andere Methoden als früher zur Berechnung des BIPs heranzögen. Bereits deutlich übertroffen werde das Drei-Prozent-Ziel laut Bericht von Finnland (3,55 Prozent) und Schweden (3,41 Prozent). Studierneigung von Migrantenkindern A biturienten mit Migrationshintergrund haben eine besonders hohe Neigung zu studieren. Das geht aus einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) hervor. Demnach sei die Studierneigung dieser Gruppe im Bundesschnitt um neun Prozent höher als die der übrigen Abiturienten. Als Studienberechtigte mit Migrationshintergrund gelten alle, die mindestens ein Elternteil haben, das nicht in Deutschland geboren wurde. Die Forscher werteten Daten der Jahre 1999 bis 2010 aus. 3|15 FUNDSACHEN Forschung & Lehre 171 Fundsachen Gier „Gier. Es gibt keine andere Erklärung. Die Gewinnmargen von Elsevier sind bekannt. Sie lagen in den vergangenen Jahren bei rund dreißig Prozent. Das ist Geldschneiderei.“ Ulrich Johannes Schneider, Direktor der Leipziger Universitätsbibliothek, auf die Frage, wie es zu den hohen Kosten für einzelne vom Elsevier-Verlag vertriebene Zeitschriften komme; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Februar 2015 Bildungskrise „Die Bildungskrise liegt also nicht darin, daß uns oben ein paar Pisa-Punkte fehlen, sondern daß uns unten eine Bevölkerung entsteht, die zu elementarer Selbständigkeit der Lebensführung nicht mehr in der Lage ist. Und sie liegt darin, daß wir, um Schwierigkeiten zu umgehen und Härten zu vermeiden, Bildung als etwas Leichtes, mittels didaktischer Tricks und Prüfungen, durch die man nicht fallen kann, leicht zu Erwerbendes vorstellen. Die Aversion der Gymnasiasten gegen Mathematik und die daraus folgende Abstinenz gegenüber dem Ingenieurstudium rühren aus der Kontrasterfahrung zur restlichen Schule: Warum auch sollte man etwas studieren, an dem man scheitern könnte?“ Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; zitiert nach Jürgen Kaube: Im Reformhaus: Zur Krise des Bildungswesens, 2015 Film „Deshalb unterstützen wir kreative Methoden in der Lehre (... an der Fachhochschule Köln galt) die Einführung in die Werkstofftechnik im Maschinenbau als Killer-Vorlesung. Ganz viele sind nicht durchgekommen und mussten es mehrfach wiederholen. Dann hat der Professor seine Methodik verändert und bietet seine Vorlesung jetzt als kleinen Film an, den die Studierenden beliebig oft ansehen können.“ Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen; zitiert nach news4teachers.de vom 17. Februar 2015 Intellektuelle „Wenn der Intellektuelle nicht unter der Welt litte, wäre er kein Intellektueller. Früher sperrte man ihn weg, heute muss er in die Talkshows, wenn man ihn noch einlädt.“ Jan Grossarth; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Februar 2015 Postleitzahlen „Wir haben die Bologna-Reform technischer umgesetzt als die Reform der Postleitzahlen. Wir haben Lernen in kleine Module parzelliert und dafür gesorgt, dass der Studierende wie in einer getakteten Fertigung eine Portion nach der anderen abarbeitet, nach der es jeweils eine Qualitätsprüfung gibt. Das ist nicht Bildung.“ Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalsvorstand der Telekom; zitiert nach Die Welt vom 19. Februar 2015 was Besserem’ zu verstehen? Was dem einen ,gute Traditionen’, taugt dem anderen zur Erklärung angesichts enttäuschter Bildungsversprechen. Auch daher rührt der nie erlahmende Reformeifer, von dessen Bewirtschaftung viele inzwischen so gut leben, dass mit einem Reformende nicht zu rechnen ist. Das zu sagen, entschuldigt Idiotien keineswegs. Aber sie scheinen doch systemnotwendig zu sein: Hunderte Reformversuche müssen unternommen werden, um einzusehen, dass man keine bräuchte.“ Jens Bisky; zitiert nach Süddeutsche Zeitung vom 18. Februar 2015 Selbstmarketing „Die eigene Person als Marke definieren und etablieren – in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar. Das fängt schon bei der „Bewerbungsschlacht“ um die guten Jobs an. Nur wer hier als Persönlichkeit überzeugt, kann gewinnen.“ Zitiert nach der Internetseite studium-ratgeber.de Idiotien „(...) die Vorstellung von Bildung selber lebt von der mal pietistisch, mal sozialreformerisch motivierten ,Hoffnung besserer Zeiten’. Gehört es nicht zum Eigensinn von Schulen und Universitäten, sich als ,Durchgangsstation zu et- Fragestellungen „Gute Wissenschaft entsteht da, wo wissenschaftsfähige Fragestellungen auf den Nägeln brennen. Nicht da, wo es nötig erscheint, solche erst herbeizureden. Gute und, wenn es die Sache erfordert, fächerübergreifende Forschungsprojekte entstehen von unten: aus konkreten Fragestellungen heraus, die sich gegebenenfalls für die Bündelung unter einem übergeordneten Schlagwort anbieten. Sie entstehen nicht von oben, nicht um irgendwelcher show-Effekte wie der Initialisierung von turns willen.“ Professor Ulrich Nortmann; zitiert nach Im Kopf die Unendlichkeit: Fesselung und Entfesselung des Denkens durch Mathematik, mentis Verlag, Münster: 2015 Einsicht „Mit dem Wissen wächst der Zweifel.“ Johann Wolfgang von Goethe 172 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Kurzfristige Lösung dringend gesucht Zur schwierigen Lage des allgemeinen Hochschulbaus in Deutschland Foto: picture-alliance | M A N F R E D P R E N Z E L | Der Hochschulbau ist seit Jahren deutlich unterfinanziert. Dies ist auch eine der Folgen der Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau im Zuge der Föderalismusreform. Die letzte Grundgesetzänderung zur Jahreswende bietet nun die Chance, grundlegende Fragen der dringend notwendigen Investitionen, ihrer langfristigen Finanzierung verbindlich zu beantworten. Eine Analyse des Wissenschaftsrates. Hochschulbau vor der Föderalismusreform Der derzeitige Bestand an Hochschulbauten in Deutschland unter Einschluss der Universitätsmedizin verdankt sich in seiner Entstehung und Finanzierung immer noch zu nennenswerten Teilen der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau auf Basis Art. 91a GG (alt). Diese Gemeinschaftsaufgabe, für die nähere Bestimmungen in einem eigenen Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG) geregelt wurden, erntete hinsichtlich ihrer Durchführung und ihrer unerwünschten Nebenfolgen in den letzten Jahren ihres Bestehens große Kritik. Sie wurde im Zuge der Föderalismusreform 2005/ 06 abgeschafft. Zwischen 1970 und 2006 haben Bund und Länder – gestützt auf die Empfehlungen des Wissenschaftsrates – gut 60 Milliarden Euro Investitionsmittel aufgebracht, so dass der Ausbau des deutschen Hochschulsystems in der alten Bundesrepublik sowie die Sanierung und Integration der Hochschulen in den neuen Ländern im Wesentlichen gelingen konnten. Rückblickend – möglicherweise in einer gewissen nostalgischen Verklärung – war die Grundidee dieser Gemeinschaftsaufgabe durchaus verlockend: Alle Länder meldeten ihren Baubedarf, darunter auch Sanierung und Modernisierung, beim Wissenschaftsrat für ihre Hochschulen und deren Standorte als „Vorhaben“ an; dieser priorisierte sodann jährlich die Bedarfe im Sinne einer bundesweiten Rahmenplanung für den Hochschulbau und verband schließlich die befürworteten Vorhaben mit Finanzierungsempfehlungen, die von Bund und Ländern gemeinsam entsprechend dem Empfehlungsvolumen umgesetzt würden. Auch wenn das komplexe Regelwerk der Rahmenplanung schon länger versunken ist, so erscheinen zwei Prinzipien auch aus heutiger Sicht der Erinnerung wert: Es bestand zum einen das Ziel, dass die Hochschulen in Deutschland „ein zusammenhängendes System bilden, durch das ein ausreichendes und ausgeglichenes Angebot an Ausbildungs- und Forschungsplätzen gewährleistet wird“ (HBFG). Dieses Ziel kann nur im Rahmen einer bundesweiten Gesamtschau verfolgt werden. Zum anderen sollte die Gemeinschaftsaufgabe ursprünglich eine Form der staatlichen Finanzierung bilden, bei der die fachlichen Bedarfe von einer unabhängigen Instanz zunächst länderübergreifend 173 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre festgestellt werden, für die Bund und Länder dann, wie erwähnt, die erforderlichen Mittel auch bedarfsgerecht bereitstellen. Insbesondere diese Vorstellung musste spätestens seit den 1990er Jahren aufgegeben werden und der strikten Vorgabe jährlicher Maximal-Budgets weichen; gleichwohl erscheint gerade die bedarfsgerechte Investitionsfinanzierung weiterhin das zentrale Problem zu sein. »Die bedarfsgerechte Investitionsfinanzierung ist das zentrale Problem.« In den letzten Jahren der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau standen jährlich knapp zwei Milliarden Euro von Bund und Ländern zur Verfügung. Der Hochschulbau war selbst damit – gemessen am angemeldeten Bedarf – deutlich unterfinanziert, so dass ein erheblicher Investitionsstau diagnostiziert werden musste. Dieser Investitionsstau stellte die Funktionalität der Gemeinschaftsaufgabe alsbald in Frage. Finanziell potente Länder wurden aufgrund der Bindung an das HBFG daran gehindert, mehr Mittel in ihr Hochschulsystem zu investieren. »Wir erleben vielerorts einen Stillstand.« Die Bemühungen des Wissenschaftsrates, die Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe im Zuge der Föderalismusreform zu verhindern, waren daher auch nicht auf den Erhalt des Verfahrens an sich gerichtet, sondern auf den Erhalt einer gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern, da die absehbare Entwicklung der Länderhaushalte zumindest in einigen Ländern eine noch deutlichere Unterfinanzierung des Hochschulbaus erwarten ließ. Nach der Föderalismusreform Die Politik begegnete den Sorgen einer drohenden Unterfinanzierung zumindest teilweise – etwa mit den sogenann- ten „Kompensationsleistungen“ des Bundes für den allgemeinen Hochschulbau. Nach Art. 143c GG erhalten die Länder Mittel vom Bund im Umfang von jährlich 695 Millionen Euro bis einschließlich 2019.1 Zudem wurde mit dem Programm Forschungsbauten und Großgeräte nach Art. 91b GG im Umfang von 596 Millionen Euro (Bundesanteil 298 Millionen Euro) ein wichtiges Instrument zur Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen etabliert, das primär der Forschung an Universitäten zugutekommt. Nach meiner Beobachtung hat die mit der Föderalismusreform ebenfalls entfallene Pflicht zur Gegenfinanzierung der Bundesmittel im Verhältnis von 1:1 ganz unterschiedliche Folgen gehabt. Einige Länder investierten danach massiv und deutlich mehr in ihre Hochschulen als zu Zeiten des HBFG, andere Länder stellten im krassesten Fall nur noch die Bundesmittel nach 143c GG für den Hochschulbau zur Verfügung. Zu den Kollateralschäden zählt auch, dass seither keine spezifische Statistik mehr über den Hochschulbau geführt wird. Auch wenn fraglos anzuerkennen ist, dass etliche Milliarden Euro seit der ersten Föderalismusreform aus unterschiedlichen Quellen und jeweils schon unter erheblichen finanzpolitischen Anstrengungen in den Hochschulbau geflossen sind: An zahlreichen Hochschulstandorten herrscht weiterhin ein vielfältiger Mangel. Es fehlt an Flächen, im wahrsten Sinne an Räumen und an angemessener Ausstattung; erforderliche Sanierungen und Modernisierungen haben über Jahre nicht stattgefunden; ältere Gebäude sind marode und von der Schließung bedroht. Wir erleben mithin vielerorts einen Stillstand und das in einer Situation, die es eigentlich dringend macht, die räumliche und technische Infrastruktur zu verbessern – will man der derzeit dramatisch wachsenden Zahl von Studienanfängern und ihrem Raumbedarf gerecht werden. Nicht zuletzt haben die erhöhten Drittmittel-Volumina auch eine verstärkte Nachfrage nach geeigne- AUTOR Professor Dr. Manfred Prenzel ist Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Foto: facesbyfrank 3|15 174 HOCHSCHULBAU ten, modernen Forschungsinfrastrukturen erzeugt. Im Jahre 2013 sind die Universitätskanzler und -kanzlerinnen aufgrund der andauernden Defizite im Baubestand aktiv geworden und haben mit HIS zusammen ein Konzept für eine bundesweite Ermittlung des Bau- und Investitionsbedarfs in Form eines Soll-Ist-Vergleichs erarbeitet. Eine entsprechende Der Gesamtbetrag für den so im Laufe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufgelaufenen Investitionsstau ist mit dieser Studie also nicht erfasst. Sie gibt jedoch Hinweise, welche finanziellen Anstrengungen zukünftig notwendig sein werden, um den Nutzungsanforderungen aus Forschung und Lehre an allen staatlichen Hochschulen (also einschließlich Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen, Musik- und Kunst»Die erhöhten Drittmittel haben hochschulen) gerecht die Nachfrage nach modernen zu werden. Bei einem GesamtflächenbeForschungsinfrastrukturen stand von knapp 17 verstärkt.« Millionen Quadratmetern müssten rund Studie liegt seit Juni 2014 vor (Jana Stib2,6 Milliarden Euro jährlich in Bau- und be/Fritz Stratmann: Bau- und InstandInstandhaltungsmaßnahmen investiert setzungsbedarf in den Universitäten. Fowerden. Auf die Universitäten entfallen rum Hochschule 5/2014). Diese bezieht bei dieser Berechnung rd. zwei Milliarsich auf die Jahre 2008 bis 2012 und den Euro. umfasst im Wesentlichen die UniversitäAuch wenn gewisse Unsicherheiten ten ohne Klinika. Das Verfahren war in in der Datenlage bleiben, möchte ich der Erhebung der Daten bei den Hochfolgende Thesen formulieren: schulen und in deren Validierung recht – Trotz erheblicher Anstrengungen, die aufwendig; im Ergebnis erscheint es zueinige Länder kontinuierlich im mindest plausibel. Hochschulbau unternehmen, werden Die in diese Berechnung aufgenomsie in ihrer Gesamtheit dauerhaft menen 71 Universitäten verfügten 2012 nicht in der Lage sein, den kompletüber einen Flächenbestand von rund ten Bau- und Instandsetzungsbedarf 11,5 Millionen Quadratmetern. Für deihrer Hochschulen ohne zusätzliche ren Bau und Instandsetzung haben die Finanzmittel zu befriedigen. Dies wird Länder und die Hochschulen selbst im in einzelnen Ländern schon heute auf genannten Fünfjahreszeitraum rund 5 geradezu schmerzhafte Weise deutMilliarden Euro aufgewendet. Dem lich. steht ein aufgrund von Kennziffern er– Exzellenzinitiative und Hochschulmittelter Bedarf von rund 8,3 Milliarden pakte haben in den letzten Jahren Euro gegenüber. Das heißt, innerhalb Bundesmittel in erheblichem Umfang weit überwiegend für konsumtive Zwecke »Die Hochschulen haben zum Teil in die Hochschulen fließen lassen. Eine hohe Rücklagen gebildet, die komplementäre Ineingesetzt werden sollten.« vestitionsfinanzierung in angemessener Höhe existiert nicht, von 5 Jahren hat sich ein negatives Fiwäre jedoch notwendig, um den Ernanzierungssaldo von mehr als 3 Millifolg des Mitteleinsatzes auch infraarden Euro schon allein für rund zwei strukturell zu sichern. Drittel der Universitäten in Deutschland – Die Hochschulen haben – je nach Beergeben. teiligungserfolg an diesen großen ProStellt man dann noch in Rechnung, grammen – zum Teil hohe Rücklagen dass das Konjunkturpaket II, die Nutgebildet, die, sofern sie nicht zweckgezung von EFRE-Mitteln und einzelne bunden sind, auch für SanierungsSonderprogramme der Länder in den und Infrastrukturmaßnahmen eingeuntersuchten Zeitraum fallen, wird setzt werden sollten. klar, dass das Saldo ohne diese zusätzliIm Lichte dieser Befunde stelle ich chen Mittel noch schlechter ausgefallen fest: wäre. Außerdem setzt das Saldo der Erstens: Das deutsche HochschulJahre 2008 bis 2012 auf vergleichbare system benötigt eine kurzfristige und Negativsalden der Vorjahre auf. wirkungsvolle Lösung für die akuten Sa- Forschung & Lehre 3|15 nierungs- und Modernisierungsbedarfe. Dies wird zusätzliche Mittel erfordern, über deren Bereitstellung sich Bund und Länder zeitnah verständigen müssen. Zweitens: Der Hochschulbau ist und bleibt eine staatliche Aufgabe. Dabei geht es nicht nur um – unverzichtbare – Neubauten für Forschungszwecke, sondern maßgeblich auch um nachhaltigen Bestandserhalt auf Grundlage valider statistischer Daten und eines funktionierenden Monitoringsystems. Nur unter dieser Maßgabe werden konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen innerhalb des deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystems auch künftig ermöglicht werden können. Während die erste Föderalismusreform noch einem weitgehenden Rückzug des Bundes aus dem Hochschulbau den Weg bereiten sollte, bietet die letzte Grundgesetzänderung zur Jahreswende die Chance, nicht zuletzt die grundlegenden Fragen des investiven baulichen Bedarfs, ihrer langfristigen Finanzierung und der damit zusammenhängenden Verantwortlichkeiten nun verbindlich zu beantworten. Der Wissenschaftsrat ist bereit, sich an einer Verständigung zwischen Bund und Ländern über die künftige Ausgestaltung des Hochschulbaus als staatliche Daueraufgabe zu beteiligen. 1 Seit letztem Jahr gilt die gesetzlich für die ersten Jahre verankerte Zweckbindung dieser Mittel nicht mehr. Der Bund hat daher an die Länder appelliert, die Kompensationsmittel weiterhin ausschließlich für den Hochschulbau einzusetzen. Einige Länder – wie Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen – haben sich dazu auch verpflichtet. Das heißt, in anderen Ländern ist nicht auszuschließen, dass zumindest ein Teil der für den Hochschulbau der Länder gedachten Bundesmittel auch anderen Landesbauten zugutekommt. 176 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Parallelwelten im Hochschulbau Bau- und Instandsetzungsbedarf in den Universitäten | F R I E D R I C H S T R A T M A N N | J A N A S T I B B E | Es ist ein Allgemeinplatz in der aktuellen Hochschulpolitik: Die baulich-technische Infrastruktur gewährleistet in hohem Maß die Funktionsfähigkeit von Forschung und Lehre in den deutschen Hochschulen. Gleichzeitig gab es bislang wenig belastbare bzw. belegte Zahlen. Diesem Mangel will eine aktuelle Studie des Arbeitskreises Hochschulbau der Universitätskanzler gemeinsam mit dem HISInstitut abhelfen. D as tagespolitische Befassen mit Hochschul- und Wissenschaftsbau ist in merkwürdigen Parallelwelten angesiedelt. Zum einen beklagen Artikel in der Tagespresse einen dringenden Reparaturbedarf von Bestandsgebäuden, wenn „die Fassaden zu bröckeln beginnen“ oder „überall Eimer aufgestellt sind, weil die Decke 30 Milliarden beziffert“. Für die Universität Hamburg schätzt ihr Präsident aktuell den Sanierungsstau auf 640 Millionen Euro, für die Humboldt-Universität Berlin werden 400 Millionen Euro angegeben. Sucht man über die spektakulären Fotos der undichten Dächer hinaus nach Belegen oder Berechnungsmethoden für diese Zahlen, ist »Die ursprüngliche Idee, mit der Studie Fehlanzeige zu melden. Dies den sog. Sanierungsstau empirisch zu trifft im Übrivalidieren, wurde früh ad acta gelegt.« gen auch für länderübergreinicht dicht ist“. Zum anderen freuen fende Statistiken zum Hochschulbau zu, sich Politiker und Hochschulleitungen, seien es Flächen, seien es bauliche Inwenn für neue Bauten von Wissenschaft vestitionen. und Hochschulen bis 2020 eine MilliarSo war es letztlich das Verdienst und de (in Hamburg) ausgegeben werden der Mut des Arbeitskreises Hochschuloder sie als Ehrengast an einem stimbau der Universitätskanzler, im Frühmungsvollen Richtfest, z.B. Libeskindjahr 2013 erste Überlegungen anzustelbau an der Universität Lüneburg, teillen, ob man nicht mit einer eigenen Ernehmen können. hebung unter den Hochschulen die notEs nimmt auch nicht wunder, mit wendigen Informationen selbst ermitteln welcher Leichtigkeit zumindest in der könne. Die ursprüngliche Idee, damit Presse die bröckelnden Fassaden mit auch den sog. Sanierungsstau empirisch Zahlen unterfüttert werden. So wurde in zu validieren, wurde aber früh ad acta 2012 der „Sanierungsstau der staatligelegt. Dies erschien utopisch und zuchen Hochschulen Deutschlands auf ca. gleich methodisch bedenklich, da ein Sanierungsbedarf vor Ort gebäudebezogen sowie mengen- und preismäßig für die zu ersetzenden Bauteile errechnet werden muss. Realisieren ließ sich aber, so die einhellige Meinung der Beteiligten, eine Bestandsaufnahme, mit der die Debatte um auskömmliche Bau- und Instandsetzungsbudgets mit validen Daten unterfüttert werden könnte. Gemeinsam mit dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung (HIS-HE) wurde ein Erhebungskonzept für einen Soll-Ist-Vergleich erstellt, mit dem ein rechnerisch ermittelter Bedarf für Bau und Instandsetzung von Hochschulgebäuden den realen für Bau und Instandsetzung getätigten Ausgaben der Hochschulen gegenübergestellt wird. Die Studie, in der die Daten aus 78 Universitäten Eingang gefunden haben, wurde im Juni 2014 veröffentlicht. Berechnung des Bau- und Instandsetzungsbedarfs im Bestand Dem Erhebungskonzept zur Ermittlung des Bedarfs für Bau und Instandsetzung in den Hochschulen liegen folgende methodischen und modellbezogenen Überlegungen zugrunde: – Zentrale Basisgröße der Erhebung ist der Flächenbestand der Hochschulen, der zur Ermittlung der Wiederherstellungskosten (bzw. Wiederbeschaffungswerte) den Kostenrichtwertgruppen der Bauministerkonferenz (BMK) mit dem Referenzjahr 2012 zugeordnet wird. AUTOREN Friedrich Stratmann ist Geschäftsführender Vorstand des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE). Jana Stibbe ist Mitarbeiterin im Geschäftsbereich Hochschulinfrastruktur von HIS-HE. 3|15 – Auf Basis der ermittelten Wiederherstellungskosten wird in einer Modellrechnung der Reinvestitionsbedarf für Teilsanierung, Grundsanierung oder Ersatzbeschaffung, der Instandsetzungsbedarf (Erhalt bestehender Bauteile und Anlagen) sowie der Bedarf für die bauliche Anpassung (kleine Baumaßnahmen zur Nutzungsanpassung) ermittelt. – Der Reinvestitionsbedarf wird als rechnerisches Volumen über die Wiederherstellungskosten sowie einer festgelegten durchschnittlichen Nutzungsdauer und des daraus resultierenden jährlichen Wertverlustes errechnet. Der rechnerische Reinvestitionsbedarf stellt somit den Bedarf an Mitteln dar, die im Zeitraum der angenommenen Nutzungsdauer oder nach deren Ablauf für Maßnahmen zum Ausgleich des kumulierten Wertverlustes der vorhandenen Gebäude und Außenanlagen eingesetzt werden müssen. In der Modellrechnung wurde für die einzelnen Richtwertgruppen eine Nutzungsdauer von 40 bzw. 50 Jahren festgelegt. – Für die Berechnung des Instandsetzungsbedarfs wurde als Parameter – basierend auf Erfahrungswerten und in Abhängigkeit von der jeweiligen Richtwertgruppe – ein Faktor von 0,5 177 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre Ermittlung der Ausgaben für Bau und Instandsetzung für Hochschulen Die Ist-Ausgaben für Bau und Instandsetzung wurden in den Hochschulen bzw. bei den Landesbetrieben abgefragt. Dabei galt es, bei den Ausgaben nach Bauunterhalt (nur Instandsetzung), (kleinen) Baumaßnahmen zur Nutzungsanpassung, kleinen und großen Baumaßnahmen zum Bestandserhalt im Sinne von Sanierung, Umbau oder Neubau sowie ausschließlich zur Flächenerweiterung zu differenzieren. Die Ausgaben der Flächenerweiterung wurden im Berechnungsmodell abgezogen. Mit der Wahl eines Betrachtungszeitraums – 2008 bis 2012 – sollten zyklische Investitionsmaßnahmen abgebildet werden. Die Betrachtung eines längeren Zeitraums wurde wegen des damit verbundenen Aufwands in den Hochschulen als zu schwierig verworfen. Soll-Ist-Vergleich zwischen Bedarf und Ausgaben Eine Gegenüberstellung von Ausgaben und bestandsorientierten Bedarfen führt dann als „Soll-Ist-Rechnung“ sowohl als Momentaufnahme für ein Jahr (2012) oder – um Schwankungen zu verdeutlichen – für einen Zeitraum (2008-2012) zu einer Feststellung des Fi»Mit dieser Untersuchung wurde nanzierungssaldos als Defizit im Sinne einer methodisch und inhaltlich für den „Unterfinanzierung“ deutschen Hochschulbau ›Neuland‹ oder als Überschuss betreten.« im Sinne einer „Überfinanzierung“. Mit der Untersubis 0,6 Prozent der Wiederherstelchung zum Bau- und Instandsetzungslungskosten festgelegt. Unter „Inbedarf wurde methodisch und inhaltlich standsetzung“ wird hier die Reparatur für den deutschen Hochschulbau „Neueines Bauteils verstanden, die erforland“ betreten. Zumindest für den Bederlich ist, um die geplante Lebensreich der Universitäten wurden belastdauer eines Bauteils oder einer techbare, länderübergreifende Zahlen ermitnischen Anlage zu erreichen. telt, mit denen die aktuellen Aktivitäten – Schließlich wurde den hochschulspezum Erhalt von Funktion, Qualität zifischen Besonderheiten Rechnung (Vermögenswerte) und Erfüllung der getragen und ein Parameter für den Nutzeranforderungen beim Bestand der Bedarf für bauliche Anpassungen – Hochschulliegenschaften bewertet werbasierend auf Erfahrungswerten und den können. in Abhängigkeit von der jeweiligen Das zugrunde gelegte BerechnungsRichtwertgruppe – als Faktor von 0,1 modell mit dem Flächenbestand der bis 0,15 Prozent zugrunde gelegt. Hochschulen als Basisgröße und den Unter „bauliche Anpassung“ werden Modellparametern Richtwertkosteninsbesondere Maßnahmen im Rahgruppen der Bauministerkonferenz, men von Neuberufungen und veränNutzungsdauern, Instandsetzungsraten derten Nutzeranforderungen versowie Raten für die bauliche Anpassung standen. hat sich als methodisch fundiert erwiesen. Kritiken konnten in der Phase der Anzeige Reinhold-Schwarz Förderpreis für Psychoonkologie 2015 Ausschreibung Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie der Deutschen Krebsgesellschaft (PSO), Verein für Fortund Weiterbildung Psychosoziale Onkologie (WPO), Familie Schwarz Gefördert werden junge Wissenschaftler & Wissenschaftlerinnen bis 37 Jahre für eine herausragende Publikation zum Thema Psychosoziale Onkologie. Der Preis ist dotiert mit 3.000 € Einreichungsfrist 30. April 2015 Weiterbildung Psychosoziale Onkologie 0 62 21/56 47 19 [email protected] www.wpo-ev.de 178 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre &ŝŶĂŶnjŝĞƌƵŶŐƐƐĂůĚŽ ĂƵͲƵŶĚ/ŶƐƚĂŶĚƐĞƚnjƵŶŐĚĞƐ'ĞďćƵĚĞͲƵŶĚƵƘĞŶĂŶůĂŐĞŶďĞƐƚĂŶĚƐϮϬϬϴͲϮϬϭϮ ĚĞƌĂƵƐŐĞǁĞƌƚĞƚĞŶhŶŝǀĞƌƐŝƚćƚĞŶ;ϳϭǀŽŶϳϴͿŶĂĐŚƵŶĚĞƐůĂŶĚ ƵŶĚĞƐůĂŶĚ ŶnjĂŚů &ůćĐŚĞŶďĞƐƚĂŶĚ E&ϭͲϲ ϮϬϭϮ ƵƐŐĂďĞŶ ĞĚĂƌĨ ϮϬϬϴͲϮϬϭϮ ϮϬϬϴͲϮϬϭϮ &ŝŶĂŶnjŝĞƌƵŶŐƐƐĂůĚŽ ϮϬϬϴͲϮϬϭϮ ĂĚĞŶͲtƺƌƚƚĞŵďĞƌŐ ĂLJĞƌŶ ĞƌůŝŶ ƌĂŶĚĞŶďƵƌŐ ƌĞŵĞŶ ,ĂŵďƵƌŐ ,ĞƐƐĞŶ DĞĐŬůĞŶďƵƌŐͲsŽƌƉŽŵŵĞƌŶ EŝĞĚĞƌƐĂĐŚƐĞŶ EŽƌĚƌŚĞŝŶͲtĞƐƚĨĂůĞŶ ZŚĞŝŶůĂŶĚͲWĨĂůnj ^ĂĂƌůĂŶĚ ^ĂĐŚƐĞŶ ^ĂĐŚƐĞŶͲŶŚĂůƚ ^ĐŚůĞƐǁŝŐͲ,ŽůƐƚĞŝŶ dŚƺƌŝŶŐĞŶ ϴ ϱ ϯ ϯ ϭ Ϯ ϱ Ϯ ϭϬ ϭϯ ϱ ϭ ϰ Ϯ ϯ ϰ ϭ͘ϱϭϳ͘ϬϬϬŵϸ ϴϯϮ͘ϬϬϬŵϸ ϵϬϳ͘ϬϬϬŵϸ Ϯϯϵ͘ϬϬϬŵϸ ϭϵϵ͘ϬϬϬŵϸ ϯϮϱ͘ϬϬϬŵϸ ϭ͘ϭϮϵ͘ϬϬϬŵϸ ϭϳϲ͘ϬϬϬŵϸ ϭ͘ϯϱϵ͘ϬϬϬŵϸ Ϯ͘ϱϯϬ͘ϬϬϬŵϸ ϰϴϴ͘ϬϬϬŵϸ ϭϵϯ͘ϬϬϬŵϸ ϳϯϱ͘ϬϬϬŵϸ Ϯϵϭ͘ϬϬϬŵϸ Ϯϳϲ͘ϬϬϬŵϸ ϯϬϮ͘ϬϬϬŵϸ ϳϭϱDŝŽ͘Φ ϯϵϬDŝŽ͘Φ ϭϴϲDŝŽ͘Φ ϵϱDŝŽ͘Φ ϰϭDŝŽ͘Φ ϵϳDŝŽ͘Φ ϱϳϮDŝŽ͘Φ ϵϯDŝŽ͘Φ ϱϰϰDŝŽ͘Φ ϭ͘ϯϮϳDŝŽ͘Φ ϮϲϰDŝŽ͘Φ ϳϴDŝŽ͘Φ ϰϵϲDŝŽ͘Φ ϵϯDŝŽ͘Φ ϵϰDŝŽ͘Φ ϵϰDŝŽ͘Φ ϭ͘ϭϱϵDŝŽ͘Φ ϲϬϵDŝŽ͘Φ ϲϮϰDŝŽ͘Φ ϭϳϭDŝŽ͘Φ ϭϲϭDŝŽ͘Φ ϮϱϯDŝŽ͘Φ ϴϬϴDŝŽ͘Φ ϭϮϵDŝŽ͘Φ ϵϳϬDŝŽ͘Φ ϭ͘ϳϵϯDŝŽ͘Φ ϯϳϬDŝŽ͘Φ ϭϰϳDŝŽ͘Φ ϱϬϵDŝŽ͘Φ ϮϭϮDŝŽ͘Φ ϭϵϱDŝŽ͘Φ ϮϬϵDŝŽ͘Φ ͲϰϰϰDŝŽ͘Φ ͲϮϭϵDŝŽ͘Φ ͲϰϯϴDŝŽ͘Φ ͲϳϲDŝŽ͘Φ ͲϭϮϬDŝŽ͘Φ ͲϭϱϲDŝŽ͘Φ ͲϮϯϲDŝŽ͘Φ ͲϯϲDŝŽ͘Φ ͲϰϮϲDŝŽ͘Φ ͲϰϲϲDŝŽ͘Φ ͲϭϬϲDŝŽ͘Φ ͲϲϵDŝŽ͘Φ ͲϭϯDŝŽ͘Φ ͲϭϭϵDŝŽ͘Φ ͲϭϬϭDŝŽ͘Φ ͲϭϭϱDŝŽ͘Φ Ͳϯϴй Ͳϯϲй ͲϳϬй Ͳϰϰй Ͳϳϱй ͲϲϮй ͲϮϵй ͲϮϴй Ͳϰϰй ͲϮϲй ͲϮϵй Ͳϰϳй Ͳϯй Ͳϱϲй ͲϱϮй Ͳϱϱй ĞƵƚƐĐŚůĂŶĚ ϳϭ ϭϭ͘ϰϵϴ͘ϬϬϬŵϸ ϱ͘ϭϳϵDŝŽ͘Φ ϴ͘ϯϭϵDŝŽ͘Φ Ͳϯ͘ϭϰϬDŝŽ͘Φ Ͳϯϴй Modellentwicklung weitgehend ausgeräumt werden. Das gewählte Verfahren ist nachvollziehbar und transparent und aus Sicht der Initiatoren vom Erhebungsaufwand für die Hochschulen und Landesbetriebe vertretbar. Die Datenqualität der erhobenen Bau- und Instandsetzungsausgaben, der Gebäudeflächen für das Jahr 2012 sowie der jährlichen Gebäudeflächenerweiterungen/-abminderungen ist ohne Zweifel für eine Beurteilung der Ergebnisse signifikant. Dies ist allerdings keine Frage der zugrunde gelegten Berechnungsmethoden, sondern ausschließlich eine Frage des praktischen Erhebungsvermögens in den Hochschulen und den Landesbetrieben. Als zentrale Ergebnisse des Soll-IstVergleichs lässt sich für die Universitäten (N = 73) festhalten: Im Referenzjahr 2012 umfasst der Flächenbestand ca. der „vorsichtigen“ Ansätze in der Bedarfsrechnung eine monetäre Unterfinanzierung von 3,14 Milliarden Euro. Dies entspricht einer prozentualen Unterfinanzierung am Bedarf von 38 Prozent für die Summe der Länder. Das Ergebnis zeigt für alle Bundesländer ein rechnerisches Defizit, wenn auch mit einer Schwankungsbreite von 3 bis 75 Prozent. Dieses ermittelte Defizit wäre dem bereits vorhandenen Sanierungsstau aus den vorangegangenen Perioden hinzuzurechnen (s. Abbildung). Die in der Untersuchung mögliche Betrachtung der Jahre 2010 und 2011 zeigt, dass das Konjunkturpaket II Auswirkungen auf die Ausgaben für den Gebäudebestand hatte. Bundesweit sind die Defizite in den Jahren 2010 und 2011 gesunken, wenn auch nicht „verschwunden“. Mit Vorsicht hochgerechnet auf das gesamte staatliche Hochschulsystem (al»Das Konjunkturpaket II hatte lerdings ohne Universitätskliniken) würde Auswirkungen auf die Ausgaben für ein Flächenbestand den Hochschulbau.« von 16,8 Millionen m2 ein jährliches Bauund Instandsetzungsbudget im Bestand zwölf Millionen m2. Dieser Bestand hätte in 2012 für Reinvestition, Instandsetvon ca. 2,6 Mrd. Euro erfordern. Darin zung und bauliche Anpassung bundesnicht enthalten sind Investitionen für weit ein jährliches Budget von 1,86 Flächenerweiterungen, wenn zusätzliche Mrd. erfordert. Studien- bzw. Arbeitsplätze in den Die in der Erhebung ermittelten Hochschulen geschaffen werden müsBau- und Instandsetzungsausgaben für sen. den Flächenbestand der Jahre 2008 bis Auf eine Hochrechnung der ermit2012 ergeben für die Universitäten (N = telten Defizite bzw. Überschüsse der 71) einen Betrag von 5,18 Mrd. Euro. Universitäten für den Zeitraum von Der Soll-Ist-Vergleich als Gegenüberstel2008 bis 2012 auf einen größeren Zeitlung von Bau- und Instandsetzungsausraum von 30 Jahren als Hausnummer gaben und Bau- und Instandsetzungsbefür die Abbildung des Sanierungsstaus darf ergibt für dieses Sample (N = 71) wurde in der Untersuchung verzichtet. für den Zeitraum 2008 bis 2012 trotz Ein Grund dafür sind die im Betrach- 3|15 tungszeitraum aufgelegten Sonderprogramme in einigen Bundesländern zum Abbau des Sanierungsstaus sowie der sehr unterschiedliche finanzielle Einsatz von Mitteln an den Hochschulen für deren Liegenschaften. Verhaltenes Echo Die Studie eröffnet Potenziale, den Hochschul- und Wissenschaftsbau in Deutschland transparenter und effizienter zu gestalten. Sie kann „in the long run“ auch einen Anstoß für die vom Kanzler der Universität Wuppertal (s. Beitrag in diesem Heft) eingeforderte neue Ehrlichkeit im Hochschulbau leisten. Dazu gehören, – die Einführung (bzw. Anpassung) einer bundesweiten, einheitlichen Flächenstatistik nach Vorgabe der Bauministerkonferenz bezüglich der Kostenrichtwertgruppen auf Länderebene – eine realistische Ermittlung von Mittelbedarfen für Baumaßnahmen und Instandsetzung im Bestand der Hochschulinfrastruktur im Rahmen der mittel- und langfristigen Haushaltsplanung der Länder, um die derzeit entstandenen Defizite für die Zukunft zu vermeiden – ein größerer Anreiz durch begrenzte Haushaltsmittel für effizientes Flächenmanagement (Bestandserhalt vor Flächenerweiterung). Das Land Hessen nutzt die Studie bereits öffentlich, um die Untersuchungsdaten auf Länderebene hochschulbezogen zu vertiefen und zu plausibilisieren. Die Ergebnisse sollen in die Planung einer Fortsetzung des HEUREKA-Programms (langfristiges Sanierungsprogramm im Hochschulbau Hessen) bzw. der generellen Mittelzuweisung für Hochschulen einbezogen werden. Insgesamt jedoch war das Echo auf die Untersuchungsergebnisse bislang bei Politik und zuständigen Ministerien vergleichsweise verhalten. Weitere Aktivitäten sind zur Nutzung der genannten Potenziale seitens der Länder noch erforderlich und wünschenswert. Aktuelle Seminartermine BAU- UND LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN Hotel Bristol Bonn, Donnerstag/Freitag, 23./24. März 2015 Donnerstag 12:30 Uhr bis Freitag 13:30 Uhr Referenten: RA Dr. Johannes Neyses, Universitätskanzler a.D. und Ehrensenator der Universität zu Köln Dipl.-Ing. Markus Greitemann, Universität zu Köln, Dezernat Gebäude- und Liegenschaftsmanagement Dr. Joachim Liers, Universität Mainz, Leiter der Abteilung Technik Themen: • Baumanagement als unverzichtbare Voraussetzung der wissenschaftlichen Entwicklung einer Hochschule • Rechtliche und haushaltsmäßige Rahmenbedingungen für ein professionelles Liegenschaftsmanagement • Der Hochschulstandortentwicklungsplan / Masterplan als strategisches Steuerungsinstrument eines professionellen Liegenschaftsmanagements - Zentrales und dezentrales Liegenschaftsmanagement im Vergleich • Kaufmännische Verantwortung und Instrumente • Prozesse und deren Steuerung • Umgang mit den Schnittstellen und Kommunikation • Perspektiven für die Zukunft MEDIENTRAINING FÜR WISSENSCHAFTLER INDIVIDUELLES KAMERA- UND INTERVIEWTRAINING FÜR WISSENSCHAFTLER Bildungszentrum Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein Freitag bis Sonntag, 24.-26. April 2015 Referenten: Werner Siebeck, Fernsehjournalist; vormals Bayerischer Rundfunk, Leiter Politisches Magazin Dr. Christian Stücken, Fernsehjournalist, Bayerischer Rundfunk sowie Kameramann und Techniker Themen: • Wie bereite ich mich auf ein Interview vor? • Wie gehe ich mit Journalisten um? • Wie kann ich schlagfertig reagieren? • Wie wirke ich positiv, kompetent und glaubwürdig? • Wie komme ich vor der Kamera rüber? • Wie gestalte ich eine Pressekonferenz? Informationen und Anmeldung: Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected] Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de Foto: picture-alliance Sanierungsbedürftig Foto: FAU Georg Pöhlein Beispiele aus den letzten Jahren Foto: Uni Erfurt Foto: picture-alliance Bild oben: Sanierung von Lichthof und Audimax der LMU in München, 2012. Bild Mitte: Nach dem Deckeneinsturz in der Universität Erlangen-Nürnberg am 21. Juni 2013. Bild links: Absperrung des Audimax-Gebäudes der Universität Erfurt am 22. Januar 2015 wegen mangelndem Brandschutz. Bild unten rechts: Bauarbeiten am Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität München, 2012. Wahlvorschläge erbeten Der 66. DHV-Tag, der am 4./5. April 2016 stattfinden wird, hat unter anderem die Aufgabe, – den Präsidenten, – den ersten Vizepräsidenten Die Wahlvorbereitungskommission hat auf ihrer konstituierenden Sitzung am 3. Februar 2015 den Vorsitzenden des Deutschen Hochschulverbandes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, Herrn Professor Dr. Wolfgang Löwer, zu ihrem Vorsitzenden gewählt. – fünf weitere Vizepräsidenten, – den Sachverständigen für Musterprozesse, – den Sachverständigen für Steuerrecht und Finanzen, – die Sachverständigen für Verlags- und Urheberrecht, – den Sachverständigen für Patentrecht, – den Sachverständigen für Kollisionsfälle und – den Sachverständigen für Vermögensanlage und -verwaltung zu wählen, da nach der Satzung des Hochschulverbandes die zweijährige Amtsperiode mit dem 66. DHV-Tag abläuft. Der 64. DHV-Tag in Frankfurt a.M. hat in die nach der Wahlordnung des Hochschulverbandes zur Vorbereitung von Wahlen zu bildende Wahlvorbereitungskommission folgende Personen gewählt: – Herrn Professor Dr. Udo Fink, Rechtswissenschaften, Universität Mainz Die Wahlvorbereitungskommission bittet alle Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes um Wahlvorschläge. Nach der Wahlordnung des Deutschen Hochschulverbandes sollen nur in Forschung und Lehre tätige Hochschullehrer/-innen vorgeschlagen werden, die zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht emeritiert oder pensioniert sind. Die Vorschläge sollen Namen, Geburtsdatum, Anschrift und weitere Angaben zur Person enthalten. Vorschläge können an jedes Mitglied der Wahlvorbereitungskommission, an den Vorstand jeder Verbandsgruppe, den Vorsitzenden jedes Landesverbandes, an den Geschäftsführer des Deutschen Hochschulverbandes, nach Möglichkeit aber an den Vorsitzenden der Wahlvorbereitungskommission – Herrn Professor Dr. Wolfgang Löwer, Rechtswissenschaften, Universität Bonn Herrn Univ.-Professor Dr. Wolfgang Löwer Deutscher Hochschulverband, Rheinallee 18-20 53173 Bonn, – Herrn Professor Dr.-Ing. Helmut Pucher, Ingenieurwissenschaften, TU Berlin gerichtet werden. – Frau Professor Dr. Susanne Lin-Klitzing, Pädagogik, Universität Marburg – Frau Professor Dr.-Ing. Ilona Rolfes, Ingenieurwissenschaften, Universität Bochum – Herrn Professor Dr. Ulrich Schollwöck, Physik, LMU München – Herrn Professor Dr. Günther Wildenhain, Mathematik, Universität Rostock Die Wahlvorbereitungskommission bittet darum, Wahlvorschläge bis zum 15. April 2015 zu übermitteln. 182 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Stiefmütterliche Behandlung Bauen für die Wissenschaft | R O L A N D K I S C H K E L | Die wissenschaftlichen Prozesse an den Hochschulen hängen eng mit baulich-technische Infrastruktur zusammen. Indes spielt in den großen aktuellen Debatten über den Zustand und die Zukunft des Hochschulwesens in Deutschland der Hochschulbau keine große Rolle. Was muss sich ändern? denfalls wenn es gut läuft, ein vergleichsweise hohes Maß an Offenheit und Dynamik auf. Anforderungen durch den Aufbau eines neuen Fachgebietes, eine innovative Forschungsinfrastruktur, aber auch durch sich verändernde ls technische Voraussetzung frastruktureller Ressourcen für die wisFormen des Lehrens und Lernens (vavon Lehre und Forschung senschaftlichen Kernprozesse einer Uniriable Lerngruppengrößen, studentische wird die Verfügbarkeit von versität wurden dort zwei wesentliche Arbeitsplätze auf dem Campus, forGebäuden zumeist als selbstverständlich Herausforderungen beschrieben, die beschungsorientierte Lehre usw.), erzeuvorausgesetzt. Ihre Finanzierung zu siwältigen muss, wer den Hochschulbau gen aus wissenschaftsinhärenten Grünchern, sie zu planen, zu errichten, zu wissenschaftsadäquat gestalten möchte: den einen besonders hohen baulichbetreiben und zu erneuern, erscheint als Die Ausrichtung des Hochschulbaus technischen Anpassungsbedarf. Da man handwerklicher Hilfsdienst an die Erneuerungsfähigkeit wissender Wissenschaft – im Hinter»Heute benötigt man mehr denn je schaftlicher Prozesse ohne Aufgrund von Spezialisten zu erlediihrer Qualität offenkundig Hochschulgebäude, die selbst ganz gabe gen. Sobald man sich jedoch den nicht der technischen und zeitlibesonders anpassungsfähig sind.« zunehmend engen Zusammenchen Bestimmung der sie beherhang der baulich-technischen Inbergenden Gebäude unterwerfen frastruktur mit den wissenschaftlichen auf wissenschaftsinhärente und wissenkann, benötigt man heute mehr denn je Kernprozessen vor Augen führt, z.B. in schaftstypische Bedarfe sowie eine enge Hochschulgebäude, die selbst ebenfalls maßgeschneiderten ForschungsgebäuVerzahnung der getrennt wahrgenomganz besonders anpassungsfähig sind. den der experimentellen Naturwissenmenen Verantwortungsebenen für den In Ausnahmefällen ist es seit einigen schaften oder mit Blick auf räumliche Hochschulbau. Die dritte große HeJahren möglich, einer außergewöhnliErfordernisse veränderter Lehr- und rausforderung, der bauliche Bestandchen wissenschaftlichen Innovation eiLernformen, verliert die Unterscheidung serhalt, soll hier nur der Vollständigkeit nen maßgeschneiderten „Forschungszwischen den Hochschulgebäuden als halber erwähnt werden, da sie in bau“ zu widmen. Das ist aber naturgetechnische Hülle und ihrem eigentlichen diesem Heft gesondert behandelt wird. mäß keine Lösung für den Großteil der Inhalt, Lehre und Forschung, ihre Plaufür Lehre und Forschung bestimmten sibilität. Es erscheint also angebracht, Wissenschaftsinhärente und Universitätsgebäude. Deren verbesserte sich mit den Grundsätzen eines guten wissenschaftstypische Bedarfe Anpassungsfähigkeit im Bestand hat Hochschulbaus zu beschäftigen. Ein Hochschulgebäude wird, wenn es vor allem zwei Voraussetzungen: 1. GeDie deutschen Universitätskanzlegut läuft, planvoll und klar strukturiert bäudekonzepte, die in besonderer Weise rinnen und -kanzler haben im Jahr errichtet und betrieben – eine techniauf Innovations- und Anpassungsfähig2012 ihre Jahrestagung unter das Leitsche Methodik, deren Anwendung sich keit ausgerichtet sind, und 2. ehrliche bild des „wissenschaftsadäquaten Hochim Hochschulbau nicht wesentlich von Finanzierungskonzepte und Budgets, schulbaus“ gestellt. Ausgehend von der anderen Bereichen des Hochbaus unterdie die wissenschaftstypischen Anforzunehmenden Bedeutung technisch-inscheidet. Je stärker ein Hochschulgebäuderungen an ein Universitätsgebäude de für spezielle Zwecke bestimmt ist akzeptieren und diese sowohl für die AUTOR (naturwissenschaftliche Laboratorien, Errichtung wie für den Betrieb abbilden. Gebäude für Tierhaltung und -versuche, An der Verwirklichung der ersten VoRoland Kischkel, Kanzler der BergiHörsäle, Bibliotheken etc.), setzt es zuraussetzung arbeiten Fachleute hier schen Universität Wuppertal und mindest über einen Lebenszyklus hinund da im Rahmen einzelner Projekte. Sprecher des Arbeitskreises Hochweg seiner Nutzung enge Grenzen. Mit der zweiten Voraussetzung ist es schulbau der UniversitätskanzlerinDemgegenüber weist die wissenschaftlischwieriger – es geht um das besonders nen und -kanzler che Entwicklung einer Universität, jeknappe Geld der Länder. A 3|15 Forschung & Lehre Enger miteinander verzahnen Steuerungs- und VerantwortungsbeUngeachtet neuerer Entwicklungen in reich ausgenommen bleiben. Dass hieder deutschen Hochschulgesetzgebung rin nicht bloß ein Schönheitsfehler des kann die zentrale Verantwortung, die Hochschulwesens liegt, kann alltäglich eine Hochschule für ihre eigene strateerfahren, wer sich mit den Interessengische und fachliche Entwicklung hat, kollisionen zwischen dem Eigentümer, als allgemein anerkannt betrachtet werder bei der Errichtung eines Gebäudes den. Jede Hochschule bewegt sich im Rahmen »Die baulich-technische Infraihrer Landesregelungen struktur der Hochschulen steht im und nach Maßgabe der Regelfall im Eigentum des Landes.« von ihr gesetzten Ziele in ihrem wettbewerblichen Umfeld und setzt hierfür die ihr ein nicht selten unterfinanziertes Invesverfügbaren Ressourcen ein. Das gilt titionsbudget zur Verfügung hat, und dagegen nicht für die baulich-technidem Nutzer/Mieter, der fachliche Nutsche Infrastruktur. Diese steht im Regelzungsbeschränkungen oder auch, dem fall im Eigentum des Landes oder eines Spardruck des Bauherrn geschuldet, landeseigenen Betriebs und wird den Mehrkosten als Betreiber auf sich zuHochschulen unentgeltlich oder gegen kommen sieht. Um dem Bruch und der eine festgelegte Miete zur Verfügung gepotenziellen Gegenläufigkeit der Verstellt. Für ein (Landes-) zentrales Lieantwortungssphären für die Hochschulgenschaftsmanagement sprechen übergebäude und ihren Einsatz als Wissengeordnete finanzwirtschaftliche und poschaftsressource entgegen zu wirken, ist litische Gründe. Für die Universitäten es erforderlich, den Hochschulen Bauhat es allerdings zur Folge, dass wesentherrenaufgaben in eigener Sache zu liche Teile der baulich-technischen Inübertragen. Ob dies durch Übertragung frastruktur aus ihrem unmittelbaren des wirtschaftlichen Eigentums oder im HOCHSCHULBAU 183 Rahmen flexibler Kooperationsmodelle erfolgt, sollte von den Beteiligten gemeinsam geprüft und ausgehandelt werden. Die Heterogenität der deutschen Hochschullandschaft spricht dagegen, dass es hier nur ein geeignetes Modell gibt. Gemeinschaftsaufgabe als Hoffnungsschimmer Mit wissenschaftsadäquaten Hochschulbaukonzepten und einer Verlagerung von baulicher Verantwortung in Richtung der Hochschulen wären zwei sehr wichtige Schritte getan. Die chronische Unterfinanzierung des Hochschulbaus ist damit jedoch nicht auszugleichen. Vor allem der enorme Rückstand beim baulichen Bestandserhalt ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es mit Blick auf den Hochschulbau einer neuen Ehrlichkeit im Umgang mit dem Gesamtfinanzbedarf für das Hochschulwesen bedarf. Dass dieses nun wieder als Gemeinschaftsaufgabe der Länder und des Bundes adressiert werden kann, hat Hoffnungen geweckt – gerade auch für den Hochschulbau. Anzeige Promovieren mit Stipendium BEWERBUNGEN BIS 15. MAI ODER 15. NOVEMBER stipendium.freiheit.org 184 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Wohlfühlfaktor Fehlanzeige Studieren im Frankfurter Uni-Turm | C H R I S T I A N E B E N D E R | Der Frankfurter Uni-Turm, im Februar letzten Jahres unter großer medialer Aufmerksamkeit gesprengt, gehörte nach heutigen Maßstäben sicher nicht zu den architektonischen Glanzlichtern. Doch so abweisend und schmucklos der Turm seinem Äußeren nach war, so lebendig und leidenschaftlich ging es zuweilen im Inneren zu. Bereits in den Aufzügen hatte man Gelegenheit, Koryphäen zu begegnen und in Verlegenheit zu geraten. Eine Reminiszenz. Foto: picture-alliance I n den über 40 Jahren seiner Existenz waren im Turm vor allem die Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften und die Psychologie mit ihren Seminarräumen und Verwaltungen angesiedelt sowie die ihnen zugeordneten 24(!) Bibliotheken. Das Gebäude, seine Installationen, der Brandschutz und die Aufzüge wiesen schon seit langem erhebliche Renovierungsrückstände und Sicherheitsmängel auf. Der Eindruck einer völligen Verwahrlosung war über Jahrzehnte allgegenwärtig. Für die unterbliebene gründliche Modernisierung und letztlich für die Sprengung mögen Kostenerwägungen den Ausschlag gegeben haben, für den Bau des Gebäudes, für seinen schmucklosen Stil, waren ideelle Aspekte der Verarbeitung der deutschen Vergangenheit, des Zeitgeistes, maßgeblich: Die Bauherren bestanden damals darauf, historische Reminiszenzen sowie eine einladende, den Besuchern wohlwollende Ästhetik zu vermeiden. Auch wurde bewusst auf jegliche mit Herrschaftsanspruch und Elitenstatus assoziierte Symbolik verzichtet zugunsten eines architektonischen Stils, der unprätentiöse, schlichte (geschichtslose) Funktionalität versprach. So entstand ein auffällig-unauffälliger schlanker Solitär, der mit seiner Höhe von 116 Metern in den frühen 70er Jahren die Hochhäuser der Stadt überragte. Vollkommen schmucklos in brutalistischer Manier hochgezogen machte der skelettartig verwendete graue Stahlbeton die Strukturen der 38 Stockwerke nach außen hin sichtbar. Innen bot die mini- Foto: picture-alliance Foto: picture-alliance angestellte Abschied vom Turm nehmen mussten, ist eine riesige Erinnerungswelle in Gang gekommen: Veröffentlicht im Internet, in eigens aufgelegten Büchern und Broschüren, erinnern sich viele an eine lebendige universitäre Kultur des Lernens und des Lehrens im Turm, den sich die Handelnden mit einer großen Begeisterung und Leidenschaft für die universitäre Bildung angeeignet haben. Unerwartet und unversehens ist der hässliche, ja abstoßende Turm zu einem Objekt der Erinnerung an eine intensive studentische Kultur geworden. So berichtete eine Kollegin von ihren ersten Erlebnissen mit den Aufzügen im Turm: „Die Soziologen herrschten von der 17. Etage an aufwärts. Kurz vor den üblichen Anfangszeiten der Seminare waren die Aufzüge immer voll. Menschentrauben sammelten sich vor den Türen, und wenn sie sich kurz öffneten, musste man sich Foto: picture-alliance malistische Ausstattung der Räume mit hässlichen orangenen Plastikstühlen, grauen Resopaltischen und grünen Wandtafeln nichts, was zum Wohlfühlen einlud und sich mit einer kommunikativen universitären Kultur verbindet. Dafür hatten die damaligen Bauherren den Turm auch nicht gebaut. Sie würden es von ihrer funktionalistischen Orientierung her auch nicht verstehen, dass die Goethe-Universität dreißig Jahre später den pompösen, historisch so unheilvoll belasteten, aber eindrucksvoll modernisierten Poeltzig-Bau (das ehemalige I.G.Farben-Gebäude, s.o.) bezog. Mit einem gewissen Recht wird der im Park gelegene Gebäudekomplex als „Deutschlands schönster Campus“ angepriesen. Eine Willkommenskultur mit vielen Wohlfühlfaktoren für die Studierenden wird dort ganz groß geschrieben. Aber seit Studierende, Alumni, Lehrende, Bibliothekare und Verwaltungs- rasch hineindrängen. Wieder den Aufzug zu verlassen, weil man zu spät hineingehuscht und der Aufzug schon überfüllt war, oder davorzustehen und zu sehen, wie die anderen nach oben abfuhren, war peinlich. Die anderen hatten es geschafft, man selbst aber nicht! Im Aufzug stand ich dann, eng eingezwängt, und – innerlich und äußerlich – total verklemmt. In eitler Selbstüberschätzung glaubte ich, dass mich alle mitleidig beäugten und sofort sahen, dass ich ein Greenhorn war, das von nichts einen blassen Schimmer hatte (obwohl das ja meines Erachtens gar nicht stimmte), wahrscheinlich einen ländlich restringierten Code sprach und nicht einmal die anwesende Koryphäe erkannte, auf deren Fuß es stand. Das Blut schoss mir in den Kopf und pulsierte in den Schläfen. Im zweiten Semester aber fühlte ich mich schon im Turm zuhause. Wir, die Studierenden gemeinsam mit unseren Lehrenden, hatten ihn mit unserem leidenschaftlichen Streben nach Wahrheit und Erkentnis erobert.“ Christiane Bender ist Professorin für Soziologie an der Universität der Bundeswehr Hamburg. 186 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Neue Hochschulgebäude Foto: Alfred Jolig; Quelle: Universität Leipzig, Öffentlichkeitsarbeit Drei Beispiele Das Neue Augusteum und das Paulinum der Universität Leipzig Mitten in der Stadt befindet sich der zentrale Campus der Universität Leipzig. Seit 2004 sind hier mehrere Neubauten entstanden und alte Gebäude modernisiert worden. Am Augustusplatz stehen somit nicht nur Oper und Gewandhaus, sondern auch das Neue Augusteum (links im Bild) und das Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli. Bis zu ihrer Sprengung im Jahr 1968 befanden sich an gleicher Stelle, auf dem Gelände des ehemaligen Paulinerklosters, das Hauptgebäude der Universität und die alte Universitätskirche. Die neue Architektur, entworfen vom Niederländer Erick van Egeraat, stellt eine Interpretation dieser Vorgängerbauten dar. Das Neue Augusteum wird seit dem Wintersemester 2012/13 genutzt. Es beherbergt unter anderem das Auditorium maximum (mit 800 Plätzen), eine Galerie der Kustodie, Computerpools und die Fakultät für Mathematik und Informatik. Im Paulinum sind in den oberen Etagen Seminarräume und Büros untergebracht, darunter ist derzeit noch der Innenausbau von Aula und Universitätskirche im Gange. Im Untergeschoss des Gebäudekomplexes befindet sich eine Fahrradtiefgarage. Aus der alten Paulinerkirche gerettete Schätze wie der Altar und zahlreiche Epitaphien sind bereits an ihren ursprünglichen Platz zurückgekehrt. Das neue geistige und geistliche Zentrum der 605 Jahre alten Hochschule wird für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung stehen, von Gottesdiensten der Universitätsgemeinde über Festakte und Konzerte bis hin zu Kongressen. Hinter den markanten Neubauten stehen rund um einen Innenhof (Leibnizforum) Instituts-, Seminar- und Hörsaalgebäude (inklusive der rund um die Uhr geöffneten Campus-Bibliothek) sowie eine große Mensa. Studierende und Lehrende finden nun moderne Räumlichkeiten vor. In die Campus-Runderneuerung wird der Freistaat Sachsen nach kompletter Fertigstellung rund 250 Millionen Euro investiert haben. (Quelle: Pressestelle der Universität Leipzig) HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre Das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum Golm der Universität Potsdam Die Universität Potsdam ist Träger des „Deutschen Hochschulbaupreises 2014“. Ausgezeichnet wurde das 2011 eröffnete Informations-, Kommunikations- und Medien-Zentrum auf dem Campus Golm. Das vom Berliner Architektenbüro „Staab Architekten“ entworfene Gebäude beeindrucke „durch sein vielfältiges Innenleben und dessen räumliche Verzahnung mit dem Außenraum“, so die Jury unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Professor Gernot Schulz. „Durch Innenhöfe und Oberlichter überall ausreichend mit Tageslicht versorgt, geht das Gebäude zwanglos auf die individu- ellen Arten des Studierens ein: vom legeren Sitzen in einer kleinen Lounge bis zum zurückgezogen konzentrierten Arbeiten im Carrell.“ Auf fünf Etagen finden Besucher im IKMZ mehr als 470 inselförmig angeordnete Arbeits- und Leseplätze, einen von Oberlicht erhellten Lese- 187 saal, einen Vortragssaal, Einzelstudienkabinen und Gruppenarbeitsräume. Das Haus beherbergt mehr als 900.000 Bücher und andere Medien. Für Komfort sorgen Lounges, ein Eltern-Kind-Zimmer, eine Cafeteria und eine begrünte Dachterrasse. Fotos: Universität Potsdam 3|15 Foto: Peter Winandy Das SuperC der RWTH Aachen Das SuperC beherbergt alle Verwaltungseinrichtungen, die Serviceleistungen für Studierende erbringen, etwa das Studierendensekretariat, das International Office und das Prüfungsamt. Zusätzlich sind ein Tagungs- und Konferenzbereich, eine Multifunktionshalle und eine Cafeteria untergebracht. Das studienfunktionale Service-Centrum wurde 2008 eingeweiht und entstand in nur 22 Monaten Bauzeit nach Plänen der Architektinnen Eva-Maria Pape und Susi Fritzer. Seinen Namen verdankt es der Seitenansicht, die an den Buchstaben C erinnert. Der Entwurf basiert auf der Idee, einen Freiraum für öffentliche Aktivitäten zu erhalten. Das Dach spannt sich wie ein Schirm über den Vorplatz und greift die Flucht des benachbarten Hauptgebäudes auf. Durch die transparente Fassade werden die Aktivitäten im Gebäude auch nach außen sichtbar. Das 16 Meter auskragende Dachgeschoss beinhaltet die Konferenzräume, die Multifunktionshalle liegt unter dem Vorplatz. Die Baukosten betrugen 23 Millionen Euro, hiervon wurden 5,5 Millionen durch Sponsoren finanziert. (Quelle: Pressestelle der RWTH Aachen) 188 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 Auf Stroh sitzend studieren Zur Geschichte des Hochschulbaus | E V A - M A R I A S E N G | In privaten Räumen oder gar unter freiem Himmel fand universitäre Lehre in den Anfängen des Universitätswesens statt. Wie haben sich Universitätsgebäude im Zuge sich wandelnder Wissenschafts- und Bildungvorstellungen verändert? lichen Schulen siedelten sich dann auch die Schulen der freien Lehrer in Privathäusern an. Nach 1300 konzentrierten sich die universitären Einrichtungen auf der linken Seine-Seite entlang einer ie bauliche Infrastruktur der Die Uruniversitäten Paris und Hauptstraße, ähnlich den städtischen Universitäten in der BundesBologna und ihre Bauten Gewerbestraßen auf der rechten Seinerepublik steht seit einigen JahAm Anfang des europäischen UniversiSeite. Zur Hauptstraße des universitären im öffentlichen Fokus und in der tätswesens um 1200 existierten in den ren Viertels wurde die Rue du Fouarre, Diskussion. Einerseits hängt dies mit beiden Universitäten Paris und Bologna die Strohgasse, benannt nach den dort der Förderalismusreform I im Jahre keine eigenen Gebäude und Grundstüauf Stroh sitzenden und die Vorlesun2007 zusammen und dem damit eincke, sondern sie nutzten vorhandene gen hörenden Studenten. Aus dem 14. hergehenden Ende des HochschulbauRäume in Privathäusern, die angemietet Jahrhundert sind erste Hauskäufe der fördergesetzes (HBFG), das seit den wurden. Größere Veranstaltungen fansog. Nationes, der typischen genossen1970er Jahren die Finanzierung des den entweder unter freiem Himmel statt schaftlichen Zusammenschlüsse der Hochschulbaus als Gemeinschaftsaufoder in den Kirchen und Sälen, die die Studenten nach landsmannschaftlicher gabe von Bund und Ländern im Städte, die Domkapitel oder die Klöster Herkunft überliefert. In der weiteren Grundgesetz verankert hatte. Die in zur Verfügung stellten. DementspreEntwicklung im Stadtgefüge von Paris den 1960er und 1970er Jahren errichtechend lagen die Räume für die Verankonzentrierten sich die zahlreichen uniten Hochschulbauten im Zuge der Bilstaltungen je nach Angebot über die versitären Neubauten, die nun zunehdungsexpansion sind mend das Stadtbild dominierten, zudem inzwischen in »Um 1200 existierten an den Universitäten am linken Seineufer in einem Bedie Jahre gekommen reich von ca. 750 Metern DurchParis und Bologna keine eigenen Gebäude messer. Das Rückgrat oder die und nun mehr oder weniger akute Sazentrale Achse dieses Universiund Grundstücke.« nierungsfälle. Ihre tätsviertels, Quartier Latin, bilderäumliche Kapazität ist meist weit ganze Stadt verstreut und wurden auch te die Kathedrale Notre-Dame im Normehr als um das Doppelte der urim Laufe der Jahre häufiger gewechselt. den und die Abtei Ste. Geneviève im sprünglich berechneten StudierendenIn Paris konzentrierten sich die Räume Süden als die beiden Promotionsorte. zahlen am jeweiligen Standort überzunächst im Umkreis der Kathedrale Seit dem 16. Jahrhundert konzentrierte schritten. Überdies steigen seit einigen Notre-Dame auf der Ile-de-la Cité, deund verdichtete sich die bauliche SituaJahren die Studierendenzahlen sprungren Kathedralschule auch eine der tion auf wenige zentrale Lehrgebäude haft an, so dass auch diese Entwicklung wichtigsten Vorstufen zur Universitätsentsprechend den vier Fakultäten. einen weiteren baulichen Ausbau der bildung darstellte, und im Umkreis der In Bologna entwickelte sich die Universitäten und Hochschulen notbeiden wichtigen Abteien Ste. GenevièUniversität aus den Rechtsschulen, die wendig macht, ebenso wie die veränve und St. Victor auf dem Parnass, die dort seit der zweiten Hälfte des 11. derten Anforderungen der Lehr-, Wisebenfalls mit ihren Klosterschulen die Jahrhunderts nachweisbar sind. Wie in senschafts- und Forschungsaktivitäten Voraussetzungen für die UniversitätsbilParis verteilten sich diese Rechtsschulen an die bauliche Infrastruktur. dung schufen. Im Umkreis dieser kirchneben den Klöstern und der Kathedrale auf Privathäuser. Frühzeitig stellte alAUTORIN lerdings die Kommune das Rathaus (den Palazzo del Comune) und die Hauptpfarrkirche der Stadt S. Ambrogio Professor Eva-Maria Seng ist Kunst- und Architekturhistorikerin und Inhaberin des Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderfür Lehrveranstaltungen zur Verfügung. born. In Bologna entwickelte sich deshalb die Universität im Zentrum der Stadt. Seit D Forschung & Lehre HOCHSCHULBAU 189 Foto: mauritius-images 3|15 dem 14. Jahrhundert wurden dann an eigens für die verschiedenen Bereiche festgelegten Straßen eine Reihe von Hörsaalbauten eingerichtet. Im 15. Jahrhundert übernahm die Stadt Bologna nicht nur die Finanzierung der Professorengehälter, sondern auch den Neubau eines Hörsaalgebäudes inmitten der Stadt neben der Hauptpfarrkirche S. Petronio als „Schulen von S. Petro- aus der Klostertradition, an der Palastbaukunst und dem profanen Wohnbau orientierte, setzte sich die Universität endgültig im Zentrum von Bologna fest. In diesem Lehrgebäude waren Hörsäle, Beratungs- und Aufenthaltsräume für Professoren, die Bibliothek, Buchläden, Kapelle und Anatomisches Theater für die Mediziner vereint. Während die beiden universitären Urformen Paris und Bologna sich »Die englischen Colleges blieben in allmählich aus der baulichen Erscheinung stärker dem kirchlichen klösterlicher Bautradition verpflichtet.« Kontext emanzipierten oder gar nio“ für die Juristen. Papst Pius IV. sollwie in Bologna eher an der Palastbaute dann an dessen Stelle im 16. Jahrkunst orientierten, blieben die englihundert durch die Stiftung eines Geschen Colleges sowohl in der baulichen bäudes für Juristen, Mediziner und ArErscheinung eines ummauerten um eitisten gemeinsam ein neues Kapitel im nen rechteckigen Innenhof gruppierten Universitätsbau eröffnen. Mit dem „ArBaukomplexes mit dominantem Kirchiginnasio“, einem Bau mit einer Faschenbau als auch im genormten Tagessade von 30 Achsen und 139 Metern ablaufs mit religiösen Pflichten stärker Länge, der sich, gepaart mit Relikten klösterlicher Bautradition verpflichtet. Hof des Archiginnasio Bologna, Italien Wohnen und Unterricht in Universitätsstädten Im Grunde existierten vier Formen studentischen Wohnens in den Universitätsstädten: 1. die Bursen oder Hospizien. Dabei handelte es sich um einfache von den Studenten selbst gemeinschaftlich gemietete und verwaltete Unterkünfte mit einfachen Schlafräumen und Speisesaal. Sie traten im Stadtbild nicht in Erscheinung, da sie meist in Wohnhäusern eingerichtet wurden. 2. Kollegien, klosterähnliche Internate, die als Stiftungen von Persönlichkeiten gegründet wurden, zunehmend aber von den Universitäten geführt wurden. Sie prägten entscheidend das Bild der Universitätsstädte insbesondere von Paris um 1500, wo rund 70 Kollegien im Quartier Latin existierten. In ihnen fanden auch Lehrveranstaltungen statt. In England war die Wohnform des Kollegs 190 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert Bei aller Differenzierung der Untersetzung mit Universitätsbauten im Zuge für Studenten verpflichtend. Die Kollerichtsräume bildete jedoch bis ins 19. der Konzeption der Reformuniversitägien zogen den Großteil des LehrbetrieJahrhundert das bauliche Ideal einer ten. In Bielefeld beispielsweise war der bes an sich. 3. sind zu nennen die UniUniversität das Gesamtgebäude mit alLeitgedanke für die Neuplanung die versitätspaläste italienischer Universitälen Funktionen. Die nahezu VerdreifaFörderung des interdisziplinären Arbeiten, die zwar den Namen Collegium chung der Studentenzahlen zwischen tens. Dieses sollte als Klammer der unbeibehielten, aber zunehmend die 1860 und 1900 erforderte den Ausbau terschiedlichen Fachdisziplinen dienen, Wohnfunktion zugunsten der Repräsenund die Neugründung zahlreicher Unidie die fächerübergreifenden Problemtation und zahlreicher Lehrstellungen durch intensive räume aufgaben, und Kommunikation durchden»Bis ins 19. Jahrhundert blieb das schließlich 4. findet sich inken und lösen sollten. Gesamtgebäude mit allen Funktionen dividuelles Wohnen in einer Auch das Lehren sollte Studentenbude zur Unterdem kommunikativen Prindas bauliche Ideal einer Universität.« miete bei den Bürgern der zip in Seminaren und Stadt. Diese Wohnform wurÜbungen folgen, während de zur vorherrschenden Lebensform versitäten. Diese erfolgten nach dem Vorlesungen zurückgedrängt werden deutscher und italienischer Studenten Konzept eines repräsentativen Hauptsollten. Baulich umgesetzt wurde dieser bis heute. Darin unterscheiden sich gebäudes zur Integration aller Bereiche Leitgedanke in einer zentralen Halle auch die neu gegründeten sog. Campusder Universität mit Festaula, Geschäftsals Ort der Begegnung und Kommuniuniversitäten in Deutschland von denjeräumen für die Universitätsleitung und kation, in der sich auch Cafés, Restaunigen in England oder den USA, in de-verwaltung, fächerübergreifend insberants, Buchhandlungen, Post- und nen studentisches und häufig auch prosondere von den Buchwissenschaften Bankfilialen sowie Lebensmittelgeschäffessorales Leben auf dem Campus statt(Theologie, Jura, Geisteswissenschaften) te befinden. An diese Halle grenzen findet. genutzten Hörsälen, Sammlungsräumen Hörsäle, Seminarräume und Mensa an, und einem Lesezimmer. Um diese Zenwährend die Arbeits- und BespreDie moderne Universität und trale gruppierten sich zunächst die Gechungszimmer weiter entfernt vom ihre bauliche Ausdifferenziebäude der Naturwissenschaften und Kern liegen. Die vertikal an die Halle rung der Medizin, bevor der sich um 1900 angedockten Fakultäten wurden im Auch bei landesherrlichen Universitätsallgemein durchsetzende Seminarbeoberen Geschoss durch die Bibliothek gründungen nördlich der Alpen war der trieb auch für die sog. Buchwissenals Speicher des Wissens verbunden. Zugriff auf die öffentlichen Gebäude schaften eigene Institutsbauten mit BiDen ständigen Veränderungen der Wisund Säle der Städte häufig zu finden. bliotheken und Sammlungen erfordersenschaft und der Neuordnung der DisGleichzeitig wurden aber auch ambitioten. Im Zuge dieser universitären Exziplinen sollte durch eine flexible nierte Neubauprojekte realisiert wie das pansion wurden zahlreiche UniversiRaumnutzung (versetzbare TrennwänAuditorienhauptgebäude in Helmstedt, tätsneubauten zu Campusanlagen mit de) entsprochen werden. eine Gründung von Herzog Wie sehen nun die Julius I. von Braunschweig, Anforderungen für Uni»Die nahezu Verdreifachung der Studenten- versitätsbauten des 21. oder der Ausbau der Universität Tübingen ab 1477 durch Jahrhunderts aus? In zahlen zwischen 1860 und 1900 erforderte ihren Gründer Graf EberZeiten ortsunabhängiden Ausbau und die Neugründung zahlhard im Bart, mit Neubau eiger Interaktion und reicher Universitäten.« ner Aula Nova oder UniverKommunikation wachsitätshaus, Alter Sapienz als sen den Gebäuden Vorlesungs- und Unterrichtsgebäude, Hauptgebäude und Instituten am Rande neue Rollen zu. Virtuelle und kollabomit dem zur Universitätsaula bestimmder Altstadt formiert. Beispiele hierfür rative Arbeitsformen bestimmen die ten Chor der Stiftskirche sowie Wohnwären Tübingen, Halle, München, Oslo, Universität der Gegenwart und Zukunft. und Lehrräumen für Professoren und Königsberg und insbesondere die 1870 Das Universitätsgebäude wird so zur Studenten mit dem Kollegium und der neugegründete Universität Straßburg. Schnittstelle für die Interaktion mit InBurse. Das Raumprogramm neuzeitliDie Medizinischen Fakultäten mit Informationen, für die Generierung neuen cher Universitäten umfasste neben Hörstituten und Kliniken erforderten überWissens und die Kooperation und sälen, Bibliotheken, Anatomiesälen dies an den meisten Standorten eine Kommunikation von Menschen in auch astronomische Observatorien, boräumliche Zweiteilung (Halle, Straßhöchst unterschiedlichen Gruppen und tanische Gärten, chemische und physiburg, Leipzig, Göttingen, Heidelberg). Zusammensetzungen. Intelligente Hörkalische Laboratorien und insbesondeDie breiten Korridore, geräumigen glasund Unterrichtsräume sind nahezu re naturwissenschaftliche, medizinische überdeckten Hallen v.a. in den Hauptschon Wirklichkeit. Kommunikation, und künstlerische Sammlungen, die der gebäuden dienten dabei nicht nur zur Wissensaustausch, Wissensaufbau und Verbindung von Theorie und Praxis in Erschließung der Räume, sondern als soziale Interaktion sind die Aufgaben der Lehre der aufklärerischen UniversiWandelhalle und –höfe zur Begegnung heutiger Universitätsbauten. täten geschuldet waren. Experimentierund Versammlung von Professoren und möglichkeiten und Methoden erforderStudenten. ten neue Räume; der Forscher und die Die Bildungsexpansion der 1960er Forschung wurde zum Ideal wissenund 1970er Jahre führte zur methodischaftlich gelehrter Tätigkeit. schen und planerischen Auseinander- Deutscher Hochschulbaupreis 2016 Die Deutsche Universitätsstiftung lobt unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den Deutschen Hochschulbaupreis aus. Der Preis wird durch ein Preisgeld der Eberhard-Schöck-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro unterstützt. Die Deutsche Universitätsstiftung lobt unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zum dritten Mal den Deutschen Hochschulbaupreis aus. Der Preis wird durch ein Preisgeld der EberhardSchöck-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro unterstützt. Die Organisation des Wettbewerbes wird erneut durch das, mit der Durchführung von Wettbewerben erfahrene, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen. Die Auslobungsunterlagen zum Deutschen Hochschulbaupreis 2016 werden voraussichtlich im April 2015 veröffentlicht. Mit dem Preis sollen beispielhafte Hochschulgebäude oder –ensembles ausgezeichnet werden, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen bzw. von vorbildlichem Umgang bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz zeugen. Sie sollen in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte vereinen und als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrer attraktiv sein. Gesucht werden Hochschulgebäude die dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Hinsicht verpflichtet sind und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Vor dem Hintergrund der weltweiten Bemühungen um eine Verringerung der CO2-Emissionen und der Notwendigkeit eines Ressourcen schonenden Bauens werden ganzheitliche Konzeptionen gesucht, die eine zukunftsweisende architektonische Gestalt- und Nutzungsqualität mit hohen energieeffizienten Maßnahmen in einer ganzheitlichen Konzeption vereinen. Damit sollen Anregungen für zukünftige Planungen gegeben und eine breite Öffentlichkeit auf die heutigen und künftigen Belange eines nachhaltigen Bauens im Sinne der Baukultur aufmerksam gemacht werden. Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2014 wurde das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum Golm der Universität Potsdam ausgezeichnet, das das Berliner Architektenbüro „Staab Architekten“ entworfen hat. Es beeindrucke „durch sein vielfältiges Innenleben und dessen räumliche Verzahnung mit dem Außenraum“, so die Jury unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Professor Gernot Schulz. „Durch Innenhöfe und Oberlichter überall ausreichend mit Tageslicht versorgt, geht das Gebäude zwanglos auf die individuellen Arten des Studierens ein: vom legeren Sitzen in einer kleinen Lounge bis zum zurückgezogen konzentrierten Arbeiten im Carrell.“ Der Preis wurde am 24. März 2014 durch den Parlamentarischen Staatssekretär im BMUB, Herrn Florian Pronold, dem Präsidenten der Universität Potsdam, Professor Dr. Oliver Günther, im Rahmen der sechsten Gala der Deutschen Wissenschaft in Frankfurt am Main überreicht. Neben dem Engagement des BMUB zur Prämierung ausgezeichnet realisierter Hochschulgebäude, fördert das Bundesbauministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative zusätzlich Modellprojekte für Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus Standard. Ziel der Förderung ist es, durch Forschung und Entwicklung Grundlagen für die Markteinführung des Effizienzhaus Plus Standards am Beispiel von Gebäuden für die Aus- und Fortbildung, Lehre und Forschung zu schaffen. Weiterführende Informationen zur Förderrichtlinie für Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus Standard des BMUB sind unter folgendem Link abrufbar: www.forschungsinitiative.de/effizienzhaus-plus/ foerderprogramm/ www.deutsche-universitaetsstiftung.de 192 HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre 3|15 „Ich bin Niklas Luhmann aus U4“ Eine kleine Topographie des wissenschaftlichen Einfalls wird. Oder an abgelegenem Ort, der notorischen „Provinz“ Heideggers, seiner Hütte in Todtnauberg. In „Schöpferische Landschaft: warum bleiben wir in der Provinz?“ schreibt er zu Beginn: „Wenn in tiefer Winternacht ein wilder Schneesturm um die Hütte rast und alles verhängt, dann ist die hohe Zeit der Philosophie. Ihr Fragen muss dann einfach und wesentlich werden. Die Durcharbeitung jedes Gedankens kann nicht anders denn hart und scharf sein. Die Mühe der sprachlichen Prägung ist wie der Widerstand der ragenden Tannen gegen den Sturm.“ Die Bewunderer dieses hochumstrittenen Denkers halten ergriffen inne, die anderen sehen das „Peinlichkeitspotential“ oder halten es einfach für Kitsch. Ludwig Wittgenstein, jeglichem Kitsch völlig abgeneigt, zog es in spartanische Behausungen mal nach Norwegen mal nach Irland. Naturwissenschaftler waren meist weiter und abenteuerlicher unterwegs, auf, unter, über und jenseits der Erde im Weltall, auch in den Tiefen des Ozeans. Sie stiegen in unwirtliche Krater hinab, verbrachten Monate, gar Jahre in eisiger Umwelt in Arktis und Antarktis, in der Hitze von Wüsten und Steppen. Alexander von Humboldt, von dem es einfacher ist zu sagen, wo er nicht war, als wo er war, ist da wohl einer der verwegensten Forscher gewesen. Aber all die Einfälle und Entdeckungen draußen in der Lebenswelt müssen einmal kommuniziert werden, sonst haben sie keinen Effekt. Irgendwann also ruft die wissenschaftliche Tagung, das Symposion, die Konferenz oder gar der Workshop. Irgendwann und unerbittlich der Schreibtisch, an dem formuliert und auf den Punkt gebracht werden muss, was einem „da draußen“ so eingefallen Foto: dpa/picture-alliance H ochschullehrern fällt in der Universität nichts mehr ein. Zu diesem verblüffenden Schluss muss kommen, wer regelmäßig den Fragebogen von Forschung & Lehre liest. Den Satzanfang „Meine besten Einfälle habe ich...“ hat bislang auch nicht einer mit dem doch naheliegenden „in der Universität“ komplettiert. Der wissenschaftliche Einfall hat sich offensichtlich andere Orte gesucht als die Büros, Hörsäle und Seminarräume der Universitäten. Und jetzt wird es spannend, denn was sagen die Befragten? Zunächst notieren wir, um uns bildungsgeschichtlich und humboldtianisch abzusichern, die Antwort: „...in Einsamkeit und Freiheit“, die bedauerlicherweise über den Ort beider nichts aussagt. Interessantere Aufschlüsse für eine kleine Topographie des wissenschaftlichen Einfalls gaben andere Hochschullehrer zu Protokoll. Sie notierten, ihre besten Einfälle „unter der Dusche“, „am Schreibtisch“ oder „auf keinen Fall am Schreibtisch“ zu haben. Das „Glas Wein“ scheint eine ebenso große Rolle zu spielen wie die Bewegung („Gehen“, „Joggen“), die Arbeit in Garten oder Küche. Überhaupt scheint das „Zwischendurch“ entscheidend zu sein: „Meine besten Einfälle habe ich zwischendurch, beim Warten auf den ICE, beim Kaffeekochen, Tischdecken oder Unkrautjäten“. Einer sagte gar, er habe die besten Einfälle beim „illegalen Denken, wenn ich eigentlich an etwas anderes denken sollte“. Ein anderer „Wenn ich an etwas ganz anderes denke“ – was wiederum schwer zu begreifen ist. Ein Blick in die Geistes- und Forschungsgeschichte bestätigt diesen kursorischen Eindruck: Es wird viel „zwischendurch“ gedacht, auf dem Marktplatz zum Beispiel wie Sokrates, in einer Tonne, wie es Diogenes nachgesagt Legendär: Diogenes und Alexander HOCHSCHULBAU Forschung & Lehre ist. Irgendwann will und muss sich der Forscher auch mitteilen, im Hörsaal und im Seminar. Auch heute geht es noch um die analoge Welt „biologisch und psychologisch begreifbarer Individuen“. Ein Beispiel für die bleibende „Sehnsucht nach materieller Präsenz“ wurde kürzlich von der Bayerischen Staatsbibliothek berichtet. Diese hat der Süddeutschen Zeitung zufolge fast zeitgleich mit dem Beginn ihres großen Digitalisierungsprogramms die Öffnungszeiten des Lesesaals von acht Uhr morgens bis Mitternacht, und zwar jeden Tag, auch sonntags, erweitert. Danach sei die Zahl der Besuche im Lesesal von einer halben Million auf knapp 1,2 Millionen im Jahr gestiegen. Ein „ziemlich analoges Gedrängel“ wie die Zeitung kommentierte. Es geht also um eine reale Umwelt, die mit „Individuen bevölkert“ ist, wie es Luhmann formuliert hat. Der Wissenschaftler, dem bei seinem „illegalen Denken“ etwas eingefallen ist, braucht Individuen, die ein ähnliches Interesse haben, wie er: Kollegen nämlich und Studenten. „Kein individuell bewusstes Wissen lässt sich isolieren, wie immer überzeugend dem Einzelnen ,sein‘ Wissen erscheinen mag“ (Luhmann). Da kommt man in der Regel um Gebäude und Universitäten nicht herum. Das heißt die Wissenschaft braucht notwendig ein Dach über dem Kopf, ist angewiesen auf die so oft beklagte Organisation und Bürokratie. Das Dach über dem Kopf des Soziologen Niklas Luhmann war ein Raum in der Universität Bielefeld. Diese scheint ihm selbst so sehr zur Identität geworden zu sein, dass er sich bei einem Kongress einmal vorgestellt haben soll mit „Ich bin Niklas Luhmann aus U4“. Den Weg hin zu diesem Ort, den einige als den „Heiligen Gral von Bielefeld“ beschrieben haben, hat einmal ein Autor des Spiegel so beschrieben: „Die soziologische Fakultät liegt jenseits einer mit Noppen ausgelegten Wandelhalle aus Waschbeton. Sie hat die Ausmaße eines Flughafens und ist gefüllt mit Grüppchen murmelnder Studenten. Ein Fahrstuhl steigt auf im Zahn U und spricht: ,4. Obergeschoss‘. Lange Betongänge entlang zum Raum U4-208, das sind 19 Quadratmeter und ein blauer Plastikeimer ,Altpapier‘ “. Derart profan und fern der Idylle kann ein Forschungsort sein. Felix Grigat 193 Blick in Heideggers Hütte in Todtnauberg Foto: Hans-Christian Wöste/Alfred Wegener Institut 3|15 Knapp 20 Meter unter der Kante des Eisbergs A-38 im Weddellmeer der Antarktis hat „Polarstern“ angelegt. Mit dem Bordkran werden soeben die letzten Raupenfahrzeuge und Schlitten übergesetzt. Forschung im Freien: Ein Meeeresbiologe Nobelpreisträger Stefan Hell in seinem Labor. Fotos oben, Mitte links und unten: dpa/picture-alliance 194 ANWESENHEITSPFLICHT Forschung & Lehre 3|15 Infantilisierung der Studenten durch Anwesenheitspflicht Freiheit und Verantwortung als konstitutive Momente des Studiums | S A S C H A L I E B E R M A N N | Studenten und Hochschullehrer müssen sich begegnen, um wissenschaftlichen Austausch pflegen zu können. Dies gilt auch heute für die auf Schritt und Tritt vernetzte Welt. Doch bedeutet dies auch die Pflicht zur Anwesenheit bei Vorlesungen und Seminaren? Welchen Raum sollen Freiheit und Verantwortung haben?* D ie Diskussion um die weitgehende Aufhebung der Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen an Hochschulen und Universitäten in Nordrhein Westfalen ist keine Lappalie, wie in den verschiedenen Stellungnahmen deutlich zum Ausdruck kommt. Rudolf Stichweh (Standpunkt 2-2015, FuL 2/2015) ist jüngst so weit gegangen zu behaupten, dass es stringent wäre, wenn die Universitäten gleich mit abgeschafft würden. Mit der Aufhebung der Anwesenheitspflicht werde, so lässt sich schließen, die Bedeutung der Anwesenheit für den Bildungsprozess, der für ein Studium wesentlich ist, negiert. Damit setzt diese Deutung die bloß leibliche Anwesenheit in Lehrveranstaltungen mit dem Bildungsprozess gleich. Leibliche Präsenz allerdings geht nicht notwendig mit intellektueller einher. Könnte indes die Aufhebung der Anwesenheitspflicht nicht als Befreiung des Studiums und Befreiung zum Studium verstanden werden? Werden nicht gerade dadurch Freiheit und Verantwortung ins rechte Verhältnis gebracht und wird nicht damit erst wieder die für ein Studium förderliche Basis geschaffen? Erreicht wurde mit der Anwesenheitspflicht, dass Studenten leiblich präAUTOR Professor Dr. Sascha Liebermann, lehrt Soziologie, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter. und Kritik an der Person zu unterscheiden, dabei der Logik des Arguments verpflichtet zu sein, ist anspruchsvoll und nicht nebenbei anzueignen. Auf ihrer Grundlage erst bildet sich ein Forscherhabitus aus, der für die Wissensent waren, sie waren da, wir konnten schaft unerlässlich, über sie hinaus insie sehen und hören. Wir müssen uns des hilfreich ist, gerade im 21. Jahrhunaber fragen, ob nicht die Anwesenheitsdert. pflicht durch das verallgemeinerte MissStudenten muss, damit dies gelingen trauen, das sie zum Ausdruck brachte, kann, eine bestimmte Haltung abverdie Infantilisierung der Studenten belangt werden. Nur in der Lehre kann sie förderte. Die bloße Pflicht zum Anwedurch erfahrene Dozenten eingenomsendsein unterstellte den Studenten, men und so für Studenten erfahrbar nicht die Verantwortung dafür übernehwerden. Diese Haltung muss ihnen ummen zu wollen und zu können, ein Stuso mehr abgefordert werden, je weniger dium nach seinen Erfordernissen zu absie sie von der Schule aus schon mitbringen. Gerade dadurch werden sie als Studenten ernst genom»Leibliche Präsenz geht nicht men. Zum wissenschaftlichen notwendig mit intellektueller Studium gibt es keinen sanften, propädeutischen Übergang, der einher.« nicht wiederum infantilisierend wäre. Ihn vorzusehen, weil Stusolvieren. Zu dieser Verantwortung gedenten noch nicht reif oder selbständig hört es gleichermaßen, die Konsequengenug seien, führte nur zu einer Fortsetzen bei Vernachlässigung des Studiums zung der Schulhaltung statt zu einem zu tragen. Das Misstrauen wog besonBruch mit ihr. Eigenständigkeit ist nicht ders schwer: Im Unterschied zur Schule von außen in jemanden hineinzubrinentscheiden sich Studenten aus freien gen, er muss sie selbst gewinnen. Eine Stücken für ein Studium. direkte Konfrontation mit der Wirklichkeit des Studiums, die sich den StudenWissenschaftliches Studium ten durch ihr eigenes Tun erschließt, ist Ein wissenschaftliches Studium zeichunerlässlich. Es handelt sich also um net sich wesentlich durch folgende Asden berühmten Sprung ins kalte Waspekte aus: eigenständige Urteilsbildung, ser, der unumgänglich ist. Aneignung tradierten Wissens, OffenAnwesenheit in Lehrveranstaltungen heit für Neues, Geltungsüberprüfung bietet den Raum dafür, sich auf diese des noch Selbstverständlichsten und Herausforderungen einzulassen und zu Vertrautesten. Dafür bedarf es der Beerfahren, was ein wissenschaftliches reitschaft zur Suche nach Antworten Studium auszeichnet. Doch das Sichauf dem Stand der disziplinären ErEinlassen setzt ein Wollen voraus, das kenntnis und Methoden; es bedarf der durch die Aufhebung der AnwesenheitsBereitschaft, lange Wege zu gehen, die pflicht unmittelbar als eigenes erfahrbar ins Unbekannte führen und auch Verirwird. Freiheit im Sinne intellektueller rungen einschließen. Kritik in der Sache Eigenständigkeit und Verantwortung 3|15 ANWESENHEITSPFLICHT Forschung & Lehre sind zwei Seiten einer Medaille. Ausbilden kann sich diese Haltung nur, wo es Erfahrungsmöglichkeiten gibt, die den Studenten genau das abverlangen. Das ist Aufgabe und Verantwortung der Dozenten. Es ist erstaunlich, wenn nun befürchtet wird, durch die Aufhebung der Anwesenheitspflicht könne ein Studium weitgehend autodidaktisch absolviert werden. Wo das möglich ist, haben wir es entweder mit herausragenden Studenten oder mit überflüssigen Lehrveranstaltungen zu tun. Zumutung von Verantwortung Diese Verantwortungszumutung an die Studenten ermöglicht und erfordert zugleich die Bereitschaft, sich auf sie einzulassen und Auseinandersetzungen mit ihnen auszuhalten, z.B. darüber, weshalb Texte nicht vorbereitet wurden oder was der Grund für eine Verweigerungshaltung gegenüber dem Studium ist – eine Bereitschaft, deren Mangel nicht selten beklagt wird. In gewisser Weise kann gerade die Anwesenheitspflicht als Ausweichen vor dieser Ver- antwortung verstanden werden, zu der es ebenso gehört, zum Studienabbruch zu raten, wo jemand in die Irre geht. Mit der Aufhebung der Anwesenheitspflicht, das sei, um Missverständnissen vorzubeugen, sogleich gesagt, ist es den Hochschulen und Universitäten nicht aus der Hand genommen, Standards, Anforderungen und Herausforderungen eines Studiums zu bestimmen. Das bleibt ganz in ihrer Hand. Auch müssen sie sich fragen, was die heutigen Studienstrukturen bewirken, denn sie bestimmen, welche Erfahrungen möglich sind. Prüfungen erlauben gerade, herauszufinden, ob genügend ernsthaft studiert wurde. Überwiegende Abwesenheit von Lehrveranstaltungen würde deutliche Konsequenzen für den Studienverlauf und die Prüfungen zeitigen, denn der Bildungsprozess, den ein Studium auszeichnet, lebt von Auseinandersetzung. Ihre eindrücklichste und klarste Form vollzieht sich in Anwesenheit von Dozenten wie Studenten, wo diese sich auf die Auseinandersetzung einzulassen bereit sind. 195 Die Aufhebung der Anwesenheitspflicht birgt also die Chance, die Verantwortung der Hochschule gegenüber den Studenten in ihrer Konkretion wieder deutlicher zu sehen. Nicht nur haben die Studenten eine Verantwortung, sich einzulassen, die Dozenten haben sie gleichermaßen. Die durch die Aufhebung der Anwesenheitspflicht entstandene Offenheit stärkt also die Haltung der Freiwilligkeit, die sich bereits in der Entscheidung für das Studium ausdrückt. Wo in individuellen Fällen der Eindruck entsteht, es könnte sinnvoll sein, mit Studenten über ihre Haltung zum Studium zu sprechen, sollte dies getan werden. Dadurch könnte eine Hochschulkultur gefördert werden, in der die Aufmerksamkeit auf die Studenten zunimmt, ohne sie überfürsorglich zu betreuen. Wer sich indes partout nicht auf das Studium einlassen will, ist am falschen Ort. Das einzusehen, ist auch eine Befreiung. * Für hilfreiche Anmerkungen danke ich Thomas Loer und Andreas Zäh. Anzeige Unser Service für Bibliotheken. Vielseitig, analog und digital. Viele Arbeiten in einer Bibliothek sind zeitintensiv – Zeit, die für andere Dinge fehlt. Einfacher, schneller und bequemer geht es mit Hugendubel Fachinformationen. Wir beschaffen Ihnen alle benötigten Medien aus einer Hand. Hugendubel. Für jeden mehr drin. Wir sind bundesweit für Sie da! 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D as Wissenschaftssystem hat haben der Strukturbildung dient, zu sich in den vergangenen Jahzentralen Momenten bei der Entscheiren in Deutschland mit großer dung, welche Forschung seitens der InDynamik auf fast allen Ebenen veränstitution vorangetrieben wird. Dort gilt dert – Bologna-Reform, Exzellenzinitiazumeist das Motto: Big is beautiful! tive, Neue Governance der Wissenschaft und Leistungsorientierte MittelDie Antragsflut vergabe mögen hier als Stichworte geDiese Kehrseite der derzeitigen Entnügen. Gleichzeitig wuchsen die wicklung – und um die soll es im FolGrundmittel der Hochschulen in den 15 genden gehen – droht das System WisJahren von 1995 bis 2011 nominal um senschaft zumindest mittelfristig 42 Prozent – und doch wuchsen sie schwerfälliger und weniger vielfältig nicht genug. Der Hochschulsektor ist unterfinan»Es droht eine Art Vertrauenskrise ziert. Fast jeder vierte zwischen dem einzelnen und dem Euro in einem Hochschuletat kommt heute aus eiSystem.« nem eingeworbenen Vorhaben, die Drittmittelquote ist im besagten Zeitraum um 204 Prowerden zu lassen. Einzelne Forscher zent geradezu explodiert. Um den Bewerden in ihrer Freiheit eingeschränkt, trieb überhaupt aufrechterhalten zu ihre Forschungsfrage selbstständig zu können, stehen die Universitäten – und definieren. Auch DFG-Präsident Peter nicht mehr nur wie in früheren JahrStrohschneider sieht diese Gefahr, hunderten die Wissenschaftler selbst – wenn er 2013 in einem ZEIT-Interview in einer ständigen Konkurrenzsituation sagt: „Eigentlich sollten Wissenschaftler untereinander. Sie reagieren darauf mit eine Forschungsfrage haben und dann Profilbildungen und Strategieplanunschauen, woher sie das Geld bekomgen, die ihr Handeln mittelfristig festlemen, um die Frage zu beantworten. Es gen. Konsequenterweise werden die steigt aber die Versuchung, dass im Gepersonelle und finanzielle Größe eines genteil nach den Fördertöpfen geschielt Vorhabens sowie die Frage, ob ein Vorund dann überlegt wird, welche For- schungsidee dazu passt“. Gleichzeitig wird der Aufwand für die Antragstellung immer größer, um immer mehr Anträge für immer größere Volumina zu stellen, was gleichzeitig quasi automatisch die Bewilligungsquoten senkt. So hat eine australische Studie ausgerechnet, dass 2012 jede im Bereich der Medizin forschende Person 38 Arbeitstage im Jahr mit Antragschreiben verbracht hat – alle zusammen stattliche 550 Arbeitsjahre. Bei einer Bewilligungsquote von 20,5 Prozent wären davon vier Fünftel dieser Zeit de facto verloren und vergeudet. Doch selbst eine solch niedrige Bewilligungsquote kann, mangels Ressourcen und obwohl die Anträge gut begründet sind, oft nicht mehr eingehalten werden. Hier droht eine Art Vertrauenskrise zwischen dem einzelnen und dem System, während gleichzeitig die Förderorganisationen, und das betrifft sowohl die DFG mit ihrem Etat von 2,7 Mrd. Euro pro Jahr wie auch die VolkswagenStiftung mit ihren 190 Mio. Fördermitteln, kaum mehr in der Lage sind, der Antragsflut Herr zu werden. Für immer mehr und immer längere Anträge müssen immer mehr Gutachten – zumeist international – eingeholt werden. Oft sind fünf, ja acht Personen zu kontaktieren, um ein einzelnes Gutachten zu erhalten. „Das Begutachtungssystem [ist] bis an die Grenzen strapaziert”, so Stefan Hornbostel 2014 in einem DLFInterview. Das Prüf- und Entscheidungsverfahren dauert länger und länger, für einen SFB bei der DFG auch AUTOREN Dr. Wilhelm Krull ist Generalsekretär der VolkswagenStiftung. Vera Szöllosi-Brenig ist Programmreferentin bei der VolkswagenStiftung. Forschung & Lehre FORSCHUNGSFÖRDERUNG 197 Foto: mauritius-images 3|15 schon mal mehrere Jahre. Welche Wissenschaftlerin oder welcher Wissenschaftler wagt es, in einer solchen Situation tatsächlich risikoaffin eine neue Idee mit ungewissem Ausgang zu entwickeln statt risikoavers „auf die (möglichst) sichere Bank zu setzen“? zeugung, dass sich jedes Förderangebot für die Grundlagenforschung daran messen lassen muss, welche Freiräume es für die kreativsten Forscher eröffnet, um zu grundlegend neuen Erkenntnissen zu gelangen. Auch wenn die Stif- aber auch der spanische Consejo Superior de Investigaciones Científicas schon mit diesem Förderformat experimentiert haben. Die Förderinitiative „Experiment!“ als Angebot für die Natur-, Ingenieur-, und Lebenswissenschaften wurde 2012 einge»Die Förderinitiativen bieten die Chance, richtet, „OriginalitätsverNeue Wege dacht?“ – das Fragezeiin der Forschung nicht nur einfach den An dieser Stelle setzt die chen steht für die leicht logischen nächsten Schritt zu gehen.« VolkswagenStiftung mit ihren ironische Selbsthinterfrabeiden neuen Small-Grantsgung – als Angebot für Förderinitiativen „Experiment!“ und tung auf Grund ihres Fördervolumens die Geistes- und Kulturwissenschaften „Originalitätsverdacht?“ an. Auch Fordem Wissenschaftssystem nicht mehr 2014. Beides sind Small-Grants-Proschungsförderung mit ihren verschiedeals einen Impuls geben kann: Als privagramme mit dem Ziel, bei recht gerinnen Bausteinen: Ausschreibungskritete Stiftung ist es für sie leichter möglich, gem Aufwand innerhalb von wenigen rien, Förderformate, Begutachtungsneue Wege in der Forschungsförderung Monaten Mittel für die Exploration eiund Entscheidungsprozesse, muss sich zu testen. Denn die Idee zu den Smallner grundlegend neuen, potenziell neuen Entwicklungen im System und Grants-Programmen kommt aus dem transformativen Forschungsidee zu bedem Bedarf der Wissenschaft anpassen. Ausland, wo die National Science kommen. Expertenrunden, die das FehDabei folgt die Stiftung der GrundüberFoundation und der Wellcome Trust, len solcher Freiräume angemahnt hat- 198 FORSCHUNGSFÖRDERUNG ten, haben die Entwicklung dieser Angebote unterstützt; sie wiesen darauf hin, dass die Anschubfinanzierungen der Hochschulen in erster Linie auf die Drittmittelakquise ausgerichtet sind und nicht auf die Exploration einer radikal neuen Forschungsidee. Erfahrungswerte vor – erster Stichtag ist im Mai 2015 – aber auch hier sind hohe Antragszahlen zu erwarten. 710 Entscheidungen in 5 Monaten zu treffen, das ist, gelinde gesagt, „sportlich“. Klassische Begutachtungsverfahren sind bei dieser hohen Zahl von Kurzanträgen völlig undenkbar. Neue Blicke, fremde Und vielleicht auch gar nicht notPerspektiven wendig oder gar sinnvoll. Auch Peer ReGenau dies aber haben die beiden Förview kann ja kein „objektives“ Ergebnis derinitiativen der Stiftung im Blick. „It erbringen, da alle Akteure, Antragsteller is through originality, in greater or smalwie Gutachter, Teil desselben Systems ler increments, that knowledge advansind. Hinzu kommt im Begutachtungsces“, stellte der amerikanische Wissenprozess die Tendenz zur Mainstreambilschaftssoziologe Robert K. Merton bedung: An eingereichte Vorhaben werden disziplinäre Stanangelegt; was »Das Programm bietet Freiraum für dards „neu“, „anders“ und die wissenschaftliche Neugierde „fremd“ ist und damit kein de facto gesichertes jenseits von Strukturplänen.« Ergebnis in Aussicht stellt, bekommt nicht reits 1957 fest. Der neue Blick, die fremden Stempel „exzellent“ und damit „förde Perspektive, die innovative Herangederfähig“. Unzureichende Vorarbeiten hensweise: alles Umschreibungen, in bilden in diesem Zusammenhang seiner Forschung nicht nur einfach den schnell ein Totschlagargument. Wie logischen nächsten Schritt nach der geht nun die Stiftung vor; denn auch sie Formel x plus 1 zu tun. In den Geistesmuss ja in den Small-Grants-Programund Kulturwissenschaften ist es dabei men Entscheidungen fällen? der Begriff der „Originalität“, der im Zentrum der Bewertung von Vorhaben Das Prüfverfahren steht; dies zeigen Diskussionen in GutDas Prüfverfahren in beiden Förderiniachterkommissionen in schönster Retiativen ist zweistufig: In einer hausingelmäßigkeit. Für die Natur-, Technikternen Vorselektion lesen verantwortliund Lebenswissenschaften steht hierfür che Programmreferenten alle Kurzanletztlich der Begriff des „Risikos“ und träge durch und versuchen, durch den impliziert, dass das Gelingen oder Vergleich „das Besondere“ aus dem Scheitern eines Vorhabens eben gerade „Soliden“ und auch dem dezidiert nicht über die Qualität der Idee entNicht-Überzeugenden herauszufiltern. scheidet. In dieser ersten Stufe findet also keine In beiden Programmen ist das Förexterne Begutachtung statt, wobei sich derangebot niederschwellig im doppeldie antragstellenden Wissenschaftler siten Sinne: niederschwellig im Aufwand cher sein können, dass sich die Mitar– der/die Forscherin reicht einen Kurzantrag »In der Jury haben fachliche und von insgesamt 4 Seiten ein – und niederschwelfachfremde Expertisen gleiches lig im Ertrag: die FörGewicht.« dersummen betragen zwischen 80 000 und 150 000 EUR für eine Förderdauer von beiter der Stiftung die Sache nicht ein1 bis 1 ½ Jahren. Und die Entscheidunfach machen: Jede und jeder weiß um gen sollen jeweils in 4 bis 5 Monaten gedie Verantwortung und sucht nach besfällt werden. tem Wissen und Gewissen – und ErfahWas bedeuten solche Programmkrirung spielt hier eine große Rolle – diese terien für die Stiftung als FörderorganiAufgabe zu bewältigen. sation? 2013, bei der ersten AusschreiAus den vielen hundert eingegangebung von „Experiment!“, wurden 710 nen Kurzanträgen wird dann eine hausKurzanträge eingereicht. Bei der zweiinterne „Positivliste“ gebildet, die in die ten Antragsfrist 2014 waren es nur unBegutachtung gegeben wird. Damit hier bedeutend weniger. Und bei „Originaliwirklich nur die Forschungsidee zählt, tätsverdacht“ liegen zwar noch keine werden alle Kurzanträge anonymisiert Forschung & Lehre 3|15 an die Experten verschickt: Vorarbeiten und Leistungsnachweise sollen, dürfen und können ja in diesen auf die Exploration des Neuen ausgerichteten Programmen keine Rolle spielen. Die Jury wiederum, die das jeweilige disziplinäre Spektrum umfasst, ist sorgfältig ausgewählt. Zum einen geht es um Persönlichkeiten, die selber neugierig sind und deren wissenschaftliche Ausrichtung die Grenzen der eigenen disziplinären Standards nicht nur erfüllt, sondern überschreitet. Zerrbild eines „offenen“ Gutachters war einmal ein Experte, der in einer Begutachtungssituation folgendes Statement zum Besten gab: „Ich bin ja immer für neue Ideen – aber von dieser habe ich noch nie gehört!“ Zum anderen haben in der Jury fachliche und fachfremde Expertisen gleiches Gewicht. Bewusst der Neugierde des Einzelnen Rechnung tragend, hat jeder Experte einen „Joker“, den er bei der Begutachtung ziehen kann. Konsens und Innovation stehen nun mal in einem echten Spannungsverhältnis. In dieser Runde werden dann diejenigen Projekte bestimmt, die bewilligt werden sollen. Die Stiftung ist sich bewusst, dass sie mit diesem Prüf- und Entscheidungsverfahren in ihren beiden Small-GrantsProgrammen die derzeitigen Standards in der wissenschaftlichen Begutachtung, vorsichtig formuliert, hinterfragt. Das Verfahren rechtfertigt sich vor allem durch seine Komplementarität zu dem Angebot der anderen Förderorganisationen, als Freiraum für die wissenschaftliche Neugierde jenseits von Strukturplänen. Nicht nur für die Wissenschaftler selbst, sondern auch für die Stiftung als Förderorganisation sind die beiden Programme dabei ein echtes Experiment. Erst mittelfristig wird sich zeigen, ob tatsächlich jeweils die „richtigen“ Projekte ausgewählt wurden. Und erst dann wird sich erweisen, ob dieses Experiment dem ganzen System einen neuen Impuls geben kann. Ohne Frage: Die Stiftung hat keinen „Anspruch“ auf Fehlerlosigkeit! Daher ist es für sie zunächst wichtig, über das Verfahren in den beiden Förderinitiativen möglichst offen und transparent zu kommunizieren. Wer sich bei „Experiment!“ und „Originalitätsverdacht?“ bewirbt, der soll wissen, worauf er oder sie sich einlässt. Vertrauen seitens der Wissenschaft in ihre Arbeit ist für die VolkswagenStiftung zweifellos das allergrößte Kapital. Bachelor & Master im Fernstudium! 4 Woc kostenlo hen s testen ! Deutschlands größte private Hochschule für Technik Bachelor-Studiengänge: Bachelor-Studiengänge: Informatik Inffo ormatik Wirtschaftsinformatik Wirtschaftsinformatik Angewandte Inf fo ormatik Angewandte Informatik Te echnische Inf formatik Technische Informatik nd W issensmanagement Inffo ormations- u Informationsund Wissensmanagement Digitale Medien Medien Digitale Energieinformatik Energieinformatik Mechatronik Mechatronik Maschinenbau Maschinenbau Maschinenbau-Infformatik Neu! 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D Unterschiedliche Funktionen von Schulnoten Schulnoten werden von Dritten normorientiert verwertet, aber sie werden von den Lehrern nicht allein normorientiert vergeben. Das Problem der Schulnoten ist systemimmanent. Noten haben für verschiedene Gruppen verschiedene Funktionen, dies führt zu Interessenskonflikten. Nur wenige Beispiele: Lehrer nutzen Noten als ein pädagogisches Instrument der Unterrichtsgestaltung, wobei es nicht nur um das Ergebnis, sondern auch um den Lernprozess geht. Die Lehrer berücksichtigen bei der Notenvergabe die jeweiligen Lernbedingungen, die in unterschiedlichen Ländern der Bundesrepublik unterschiedlich sind. Lehren und Lernen ist Beziehungsarbeit. Die Lehrer müssen sich mit jedem Schüler individuell auseinandersetzen – individuell und doch unter Berücksichtigung der jeweiligen konkreten Gruppenkonstellation (Klasse, Kurs). Lehrer müssen nicht nur Wissen vermitteln und kognitive Fähigkeiten fördern, sondern auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen usw. Mit Noten wollen sie u.a. die Erreichung curricularer Ziele unterstützen, Schüler motivieren, die Zusammenarbeit mit den Schülern gestalten, ggf. auch die eigene Autorität sichern und sich selbst ins rechte Licht setzen (sich z.B. als „streng“ oder „beliebt“ positionieren). Und was wollen die anderen? Schüler und deren Eltern wollen sich mit Noten Anerkennung und gute Zukunftschancen sichern. ie Kritik an der Aussagekraft von Schulnoten ist mannigfaltig – und strukturell identisch mit der entsprechenden Kritik an der Aussagekraft von Hochschulnoten. Kritisiert wird vor allem die mangelhafte Vergleichbarkeit der Noten. Die Noten eines Lehrers variierten beispielsweise in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Schüler einer Klasse. Die Noten verschiedener Lehrer an einer Schule seien ebenso wenig vergleichbar wie die Noten verschiedener Schulen gleichen Typs, verschiedener Schultypen sowie verschiedener Bundesländer (siehe Tabelle). Unvergleichbar seien auch die Noten von Personen mit unterschiedlichen sozialen Bildungschancen, wobei davon ausgegangen wird, dass das Potenzial von Personen mit einem bildungsfernen Hintergrund durch Noten unterschätzt wird. Auch das Potenzial von Jungen wird – so die Sorge – durch die im Vergleich zu den Mädchen schlechteren Schulnoten unterschätzt. Schließlich seien die zu verschiedenen Zeitpunkten erzielten Noten nicht vergleichbar. So wird beispielsweise von einer Noteninflation geredet, der zufolge das im Jahr 2014 erzielte Abitur mit einer Durchschnittsnote von 1,0 nicht vergleichbar sei mit einem entspre- chend bewerteten Abitur aus dem Jahre 1984. Unterschiedliche Vergleichsmaßstäbe Hilfreich für die Diskussion um Noten ist eine Reflexion der jeweils für die Interpretation genutzten Bezugsmaßstäbe. Wer die Aussagekraft von Noten bezweifelt, geht in der Regel von einem normorientierten Vergleichsmaßstab aus und erwartet, dass die Note eine Einordnung der Leistung einer Person in eine Gruppe erlaubt und zwar idealerweise in die Gesamtgruppe aller mit dieser Note bedachten Personen. Bei dieser Betrachtung werden Schulnoten als soziale Vergleichsnorm genutzt. Darüber hinaus gibt es aber noch zwei weitere Perspektiven der Notenvergabe. Bei dem kriteriums- oder lehrzielorientierten Vergleichsmaßstab wird die Leistung der zu benotenden Person nicht mit der Leistung anderer Personen verglichen, sondern die Note soll den Grad der Lehrzielerreichung zum Ausdruck bringen. Man spricht auch von einer curricularen oder sachlichen Norm. Schließlich kann auch das Individuum selbst Gegenstand des Vergleichs sein: Die Note kann eine Verbesserung der aktuellen Leistung gegenAUTOR Martin Kersting ist Professor für Psychologische Diagnostik an der JustusLiebig-Universität Gießen und beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Personalauswahl. 3|15 NOTENVERGABE Forschung & Lehre Bundesland Notenmittel bestanden mit…(in %) 3,0 und 1,0-1,9 2,0-2,9 schlechter nicht bestanden (in %) Thüringen 2,17 37,83 51,19 10,97 2,40 Bayern 2,35 27,31 54,30 18,38 3,30 Sachsen 2,37 26,62 54,03 19,36 2,90 Brandenburg 2,38 26,08 53,76 20,16 4,30 Mecklenburg-Vorp. 2,39 25,33 51,97 22,69 6,50 Hessen 2,42 25,22 51,11 23,70 2,90 Saarland 2,43 23,55 53,42 23,02 3,00 Sachsen-Anhalt 2,43 23,08 52,95 23,95 5,10 Berlin 2,44 23,44 52,86 23,70 5,20 Hamburg 2,45 23,10 52,38 24,50 3,20 Baden-Württemberg 2,46 22,48 52,61 24,91 2,80 Nordrhein-Westfalen 2,46 23,93 49,58 26,50 2,30 Bremen 2,47 23,07 49,58 27,36 5,30 Schleswig-Holstein 2,54 17,57 52,95 29,48 4,00 Rheinland-Pfalz 2,56 18,46 50,42 31,12 1,30 Niedersachsen 2,61 15,59 50,67 33,75 4,30 Tabelle: Abiturnoten 2013 im Ländervergleich. Quelle: Ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik (www.kmk.org/statistik/weiterfuehrende-links.html) Die besten Noten gab es 2013 in Thüringen, dem Bundesland, in dem einer Studie des CHE zufolge am wenigsten Studiengänge mit einem NC belegt sind. Während dort fast 38 Prozent der Schüler ein Abitur mit einer „1“ vor dem Komma erzielen, sind es in Niedersachsen gerade einmal 16 Prozent. Die jeweilige Schule kann die Notenvergabepraxis zur Profilbildung und für das Marketing nutzen. Übergeordnete Einrichtungen nutzen die Noten zur Steuerung, zur Evaluation der Schulen, zur Ressourcen- und Mittelvergabe. Wirtschaft und Gesellschaft schließlich ordnen Personen aufgrund ihrer Noten in eine Gruppe ein (z.B. alle Personen mit Hochschulreife) und lösen über dieses Kriterium Verteilungsprobleme, wie die Vergabe von stark nachgefragten Ausbildungs- und Studienplätzen. Ein Notensystem, das all diesen widersprüchlichen Ansprüchen genügt, kann es nicht geben. Das viel diskutierte und aktuell von einigen Ländern in Ansätzen erprobte bundeslandübergreifende Zentralabitur bringt schon allein deshalb keine Lösung, weil die Abiturnote nicht nur auf schriftlichen Abschlussprüfungen basiert, sondern auch die vorherigen Leistungen und mündlichen Prüfungen berücksichtigt. Vollständiger Verzicht auf Schulnoten? Aus der Einsicht in die Probleme der Schulnoten wird zuweilen die Forderung abgeleitet, grundsätzlich (in allen Bereichen) auf Noten zu verzichten. Leider schreitet die Zeit aber auch dann weiter voran, wenn man sich seiner Uh- ren entledigt. Die oben genannten Ziele und Herausforderungen bleiben bestehen, ein Verzicht auf Noten führt zwangsweise zu einem Notenersatz, der in der Regel nicht weniger problematisch ist. So setzt die Deutsche Bahn beispielsweise seit 2013, seitdem sie bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen die Schulnoten ignoriert, auf einen Online-Test. Es ist zu bezweifeln, dass die Aussagekraft eines ohne „Aufsicht“ durchgeführten Tests besser ist als die Aussagekraft von Schulnoten. Schon Tests, die unter Aufsicht – und somit ohne die Möglichkeit zu „faken“ – durchgeführt werden, bleiben in der Regel knapp hinter der Aussagekraft der Schulnoten zurück. Denn aller Kritik zum Trotz ist die Aussagekraft von Schulnoten überraschend gut. Trappmann, Hell, Weigand und Schuler (2007) fassen die Ergebnisse aus 42 Studien mit insgesamt 45.860 Personen zur Vorhersage des Studienerfolgs durch die Schulnote (Durchschnittsnote) zusammen und berichten eine Validität von .53 (reliabilitäts- und selektionskorrigierter Wert). Diese hervorragenden Ergebnisse wären nicht möglich, wenn den genannten Nachteilen von Schulnoten nicht auch Vorteile gegenüber stünden: Schulnoten beruhen auf dem Urteilen mehrerer Lehrer, die die Schüler über einen langen Zeitraum kennen. 201 Und sie beruhen – anders als die Ergebnisse in Tests – auf verschiedenen Erhebungsmethoden, realisieren also eine Verfahrensvielfalt in der Prüfungsform: Mündliche und schriftliche Leistungen, von kurzen Wortbeiträgen bis hin zu ausführlichen Referaten, von MultipleChoice Tests bis hin zu komplexen freien Texten. Die Schulnoten beispielsweise bei der Vergabe von Ausbildungs- oder Studienplätzen vollkommen zu ignorieren, ist sachlich unangemessen und sendet bildungspolitisch ein falsches Signal. Schüler könnten sich in ihrer Haltung bestärkt sehen, dass Noten (und Schule) insgesamt unbedeutend sind. Sie werden demotiviert und den Lehrern wird ihre ohnehin schwere Aufgabe weiter erschwert. Was unsere Gesellschaft braucht ist das Gegenteil: Eine Renaissance der Bildung, Respekt vor der Kultur, Wertschätzung für Bildungseinrichtungen. Folgen der Ausdifferenzierung des Bildungssystems Ebenso wenig kann man aber die Probleme der Schulnoten ignorieren. Ungeachtet der Details gilt im Großen und Ganzen, dass die im sekundären Bildungsbereich erzielten Abschlüsse und Noten an vergleichender Interpretierbarkeit verlieren. Dies ist eine logische Konsequenz der Ausdifferenzierung des Bildungssystems. Den Menschen eröffnen sich – und das ist grundsätzlich zu begrüßen – sehr unterschiedliche Bildungswege. Diese Vielfalt lässt sich nicht mehr in einer Note abbilden. Dies wäre im Prinzip unproblematisch, wenn der Note nicht exakt diese Funktion des universalen Vergleichsmaßstabs zugeschrieben würde. Die Daten zur Prognosekraft von Schulnoten lassen sich so interpretieren, dass die Noten bei einem Großteil der Personen mit Hochschulreife belastbare Aussagen ermöglichen, bei einem kleineren Teil der Schüler die Note aber nicht sinnvoll interpretiert werden kann. Möglicherweise entziehen sich einige Schulen mit ihrer Benotung dem System. Interessant wäre beispielsweise ein Vergleich der Leistungsfähigkeit von Personen mit nominell gleichen Noten, die entweder ein klassisches Gymnasium oder aber ein Berufskolleg besucht haben. Auch die Aussagekraft der Schulnoten der ein oder anderen Fachoberschule sowie der in Fernlehrgängen zur externen Abiturprüfung erzielten Noten, wäre eine Untersuchung wert. 202 NOTENVERGABE Zeugnisse informativer gestalten Was ist zu tun, was können Politik und Hochschulen leisten? Ein erster hilfreicher Schritt könnte kostenneutral durchgeführt werden: Die Notenvergabe müsste transparenter erfolgen. Für die Interpretation eines Sachverhalts ist es entscheidend, die jeweiligen Hintergründe – im Falle von Noten: das jeweilige Bezugssystem – zu kennen. In anderen Ländern (u.a. in Kanada und in den USA) informiert das Zeugnis über Forschung & Lehre wertet, dass seine Noten nur noch einen guten Klang haben, aber keinen Wert. Eine Noteninflation bedeutet die Nichtanerkennung der Leistungen der wirklich sehr guten Schüler. Eignungsprüfungen Darüber hinaus sollten wichtige Entscheidungen, wie die Vergabe von knappen Studienplätzen durch zusätzliche Eignungsprüfungen, abgesichert werden. Es gibt Personen mit Abiturzeugnis, bei denen von einer Hochschulreife nicht gesprochen werden kann. Die »Eine Noteninflation bedeutet die Gruppe ist nicht so klein, Nichtanerkennung der Leistungen dass man sie vernachlässigen kann. Es ist daher der wirklich sehr guten Schüler.« langfristig problematisch und systematisch ungedie jeweils herangezogene Vergleichsrecht, die Hochschulzulassung allein gruppe. So ist z.B. neben der Note auch aufgrund der Schulnoten zu regeln. Eidie Durchschnittsnote des Kurses ne Absicherung der Entscheidung ge(einschl. einer Angabe zur Kursgröße) währen u.a. allgemeine oder studienverzeichnet, häufig ist auch der Rangspezifische Tests der Studierfähigkeit. platz der Schülerin bzw. des Schülers Für den deutschen Raum publizierten berechnet (siehe z.B. für ein universitäHell, Trapmann und Schuler (2008) eires Beispiel: www.uvic.ca/registrar/asne Metaanalyse zur Aussagekraft fachsets/docs/training/transcript-and-myspezifischer Studierfähigkeitstests bei page-screenshots.pdf). Eine derartige der Vorhersage von Studiennoten. Der Information würde der Forderung des von ihnen auf der Basis der Daten von Wissenschaftsrats (2004) entsprechen, insgesamt 45 091 Personen bestimmte die Hochschulzugangsberechtigungen Validitätskoeffizient beträgt .48. Diese vergleichbarer und transparent werden Tests erzielen also weit höhere Validitäzu lassen. Man müsste dann nur noch ten als z.B. die wesentlich aufwändigeeinen kleinen Schritt weitergehen, um ren Auswahlgespräche. Zeugnisse noch deutlich informativer zu gestalten und Lehrern einen Anreiz Self-Assessments zur Differenzierung zu setzen: Ideal wäDie Testergebnisse könnten zur Absichere es, nicht nur Durchschnitt und Varirung der Entscheidung über die Hochanz der Note eines Kurses, sondern schulzulassung genutzt werden. Zugelasauch eines Lehrers zu veröffentlichen – sen werden nur Personen, die zumindest was nicht in die Autonomie der Lehrers einen bestimmten Wert in zentralen Fäeingreifen würde. Wenn Schüler Mayer higkeiten nicht unterschreiten. Sofern bei Lehrer Müller die Note „1,3“ erzielt dieser cut-off Wert erreicht wird, könnte und wir zusätzlich erfahren, dass die man sich auf die Schulnote beschränken Durchschnittsnote von Lehrer Müller – oder eine Kombination von Schulnoten über alle seine Schüler und inhaltlich und Testergebnissen zur Entscheidung vergleichbaren Kurse hinweg berechnet heranziehen. Eine niederschwellige Vari– eine „1,3“ ist, wissen wir, dass Mayer ante des Testansatzes stellen so genannte ein durchschnittlicher Schüler von Self-Assessments dar, also Tests, die von Herrn Müller ist. Natürlich ist es mögStudieninteressenten freiwillig, anonym lich, dass viele Schüler von Herrn Mülund ohne Aufsicht im Internet bearbeitet ler das Lernziel sehr gut erreicht haben, werden können. Sofern Self-Assessdass nur Elite-Schüler bei Herrn Müller ments auch Fähigkeitstests und FachaufUnterricht nehmen usw. All dies entgaben umfassen, ermöglicht die Bearbeiwertet die Information nicht. Psycholotung den Studieninteressenten eine reagisch ist es wichtig, dass Menschen die listische Selbsteinschätzung ihres PotenKonsequenzen ihrer Handlungen realizials. Beispiele für Self-Assessments sind sieren, damit sie daraus lernen können. www.was-studiere-ich.de/ oder www. Ein Lehrer, der nur „sehr gute“ Noten studifinder.de/. Der Autor des vorliegenvergibt, muss realisieren, dass er damit den Textes ist – das sei nicht verschwiedas „sehr gut“ zum „Durchschnitt“ entgen – ebenfalls Autor eines Self-Assess- 3|15 ments („Ready for Justus“: www.unigiessen.de/self-assessment). Die Entwicklung, rechtssichere Administration, Evaluation und Pflege derartiger Testverfahren (zur Nutzung als Self-Assessment oder als Auswahlverfahren) verlangt Fachexpertise und ist aufwändig. Dies bedeutet, dass für die Gestaltung einer derartigen Vorausauswahl kontinuierlich Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssten. Was ist zu tun, wenn dies – und das ist wahrscheinlich – nicht passiert? Eine solide Vorauswahl der Studierenden ist die beste Prävention gegen den Studienabbruch. Wenn keine ausreichenden Mittel für die Prävention zur Verfügung stehen, muss die „Auswahl“ zwangsläufig in das Studium verlagert werden und – wie z.B. teilweise in Frankreich – durch die Hochschulprüfungen selbst erfolgen. Dies stellt eine erhebliche Belastung der Universitäten sowie derjenigen Studierenden dar, denen der Prüfungserfolg dauerhaft verwehrt bleibt. Zynisch oder exzellent? Aktuell steht die Senkung der Studienabbrecherquote auf der politischen Agenda. Hochschulen sollen Geld für die Studierenden erhalten, die ihr Studium in der Regelstudienzeit abschließen. Wie aber kann man die Studienabbrecherquote senken, wenn aufgrund der fehlenden Auswahl-Prävention bei gleichzeitiger Unterfinanzierung der Universitäten Personen ins Studium drängen, denen die Eignung für das Studium fehlt? Werden die Universitäten der Versuchung widerstehen, den Standard noch weiter zu senken? Wird es Universitäten geben, die sich für die Qualität und gegen das Geld entscheiden? Selbst dieser unwahrscheinliche Fall wäre allerdings kein Triumpf der Bildung über die Hochschulpolitik. Denn schon längst hat das BMBF eine Initiative gestartet, um den Transfer von Studienabbrechern in die berufliche Bildung zu unterstützen. Fett schwimmt immer oben. Man feiert sich für die Initiative, immer mehr Menschen – ungeachtet ihrer Eignung – in immer schlechter ausgestattete Universitäten zu drängen und feiert sich zugleich als Philanthrop, der den armen Studienabbrechern dabei hilft, die berufliche Ausbildung zu bekommen, die sie ohne den Akademisierungswahn der Politik von Anfang an gewählt hätten. Ist das zynisch? Nein, es ist wie alles in der Hochschule: Exzellent. Die Erfolgsrechnung, die für Sie aufgeht. MINT Excellence – das Stipendienprogramm für den MINT-Nachwuchs. Sie studieren Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik? Dann ist unser Programm genau das Richtige für Sie. Darin vergeben wir jährlich 31 Stipendien über je 3.000 Euro und neuerdings fünf Promotionspreise mit einer Förderung von je 5.000 Euro. Damit Ihre Erfolgsrechnung aufgeht, warten außerdem exklusive Workshops sowie wertvolle Kontakte in unserem Netzwerk auf Sie. Jetzt informieren: www.mintexcellence.de NEU: 5 Promotionspreise Medienpartner: Partner Promotionspreise: 204 AKKREDITIERUNG Forschung & Lehre 3|15 Interne Akkreditierung über Systemakkreditierung Vorschläge für vertrauenswürdige Verfahren | C H R I S T I A N S C H O L Z | S O N JA S C H WA R Z | Die Akkreditierung an den Hochschulen wird immer wieder kritisiert, bestenfalls als „lästiges Übel“ erduldet. Ist es nicht vielleicht doch möglich, die Verfahren so zu ändern, dass alle Beteiligten von unnötiger Bürokratie entlastet werden? Ein Vorschlag. U Gründen nicht als Gutachter agieren. Im Ergebnis können zwar einzelne Studiengänge ihr Akkreditierungssiegel für eine internationale Anerkennung nutzen, es gibt aber selten eine Chance zur echten Verbesserung: Deshalb werden Modulhandbücher letztlich primär für Akkreditierungsagenturen angefertigt und erst wieder aufgegriffen, wenn eine „Re-Akkreditierung“ ansteht. nser Beitrag ist weder ein PläHintergrund: Vom lästigen doyer für Bürokratisierung Übel der Programmnoch für Zentralisierung und akkreditierung auch nicht für Akkreditierung: Die aus Im Zuge der deutschlandspezifischen Kanada stammende Aussage „AccounUmsetzung des Bologna-Prozesses wurtability is better than Accreditation“ de mit der Vorgabe „Bachelor- und Systemakkreditierung als bleibt aus unserer Sicht richtig. Wir Masterstudiengänge sind zu akkreditieAlternative? müssen weiterhin um sinnvolle Goverren“ ein wahrer AkkreditierungsGegenstand der Systemakkreditierung nance-Strukturen an Universitäten rindschungel geschaffen: Studiengänge ist nicht der einzelne Studiengang, songen, denn unsere jetzigen Strukturen müssen in vielen Bundesländern durch dern das Qualitätsmanagementsystem sind immer noch verbesserungsfähig. eine externe (und ebenfalls zu akkredieiner Hochschule, die dann selbst für Allerdings können Fakultäten nicht tierende) Akkreditierungsagentur akdie Akkreditierung ihrer Studiengänge immer eine Fundamentalopverantwortlich wird. position gegen das AkkrediIn Stufe 1 erfolgt gegenwär»Wenn man sich schon akkreditieren tierungswesen durchhalten, tig die Akkreditierung der lassen muss, sollte man wenigstens das teilweise als Reaktion auf Hochschule durch die externe einen Nutzen daraus ziehen.« die Dysfunktionalitäten der Agentur. Dieses Verfahren ist „Bologna-Reform“ von den zur Zeit ebenfalls sehr aufwänPersonen entwickelt wurde, die für diekreditiert werden. Bei dieser sogenanndig und besteht aus Vorprüfung durch se Fehlentwicklungen verantwortlich ten Programmakkreditierung standen die Agentur, Erstellung eines Selbstbesind. Deshalb muss zusätzlich zur Sysund stehen unter anderem Qualifikatirichts durch die Hochschule, zwei Begetemveränderung auch im bestehenden onsziele, Einhaltung von Strukturvorhungen durch Gutachtergruppen sowie System gearbeitet werden – allein schon gaben, Studierbarkeit, Prüfungssystem aus Programmstichproben und Merkim Interesse der betroffenen Studenten und Ausstattung auf dem Prüfstand. malsstichproben zur Überprüfung von sowie Professoren. Problematisch bei dieser Programmidealtypischen Qualitätsregelkreisen in Vor genau diesem Hintergrund will akkreditierung sind nicht nur Zeit und sämtlichen Prozessen von Lehre und der vorliegende Beitrag, basierend auf Kosten, sondern auch SchablonenhafStudium. den Erfahrungen der beiden Autoren, tigkeit und Unkenntnis der konkreten Stufe 2 ist das interne Prüfverfahren Möglichkeiten schildern, wie man interSituation der Hochschule bei Gutachvon Studiengängen. Angewendet werne Akkreditierungsverfahren mit Hilfe tern. Hinzu kommt eine „Adverse Seden hier im Prinzip ähnliche Qualitätsdes Instruments „Systemakkreditielection“, wenn gerade die passenden kriterien wie bei der Programmakkredirung“ sinnvoll gestalten kann. Hochschullehrer aus nachvollziehbaren tierung, allerdings in einer situativ angeAUTOREN Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz ist Inhaber des Lehrstuhls für Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes und Direktor des dortigen MBA-Programms. Er war von 2010 bis 2012 Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Dr. Sonja Schwarz ist Politologin und Amerikanistin, Mitarbeiterin im Qualitätsbüro der Universität des Saarlandes und dort u.a. zuständig für die internen Qualitätscheck-Verfahren von Studiengängen im Rahmen der Systemakkreditierung. AKKREDITIERUNG Forschung & Lehre 205 Foto: picture-alliance 3|15 passten Form. So werden zur Beurteilung fachlicher Fragen des Curriculums oder der Arbeitsmarktaussichten weiterhin externe Stimmen mit einbezogen, jedoch ohne aufwändiges Begehungsverfahren, wodurch allerdings auch der gesellige Teil des Schnittchen-Reichens entfällt. Die Hochschulen passen sich zudem so an das deutsche Akkreditierungssystem an, dass sie automatisch in ähnliche Muster verfallen. Darüber hinaus führt die Einführung der Systemakkreditierung zu einer Verschiebung hochschulinterner Machtverhältnisse, weil die Systemakkreditierer nicht mehr primär mit den Fächern arbeiten, sondern mit der Hochschulleitung. Chancen und Risiken der internen Akkreditierung Neben dem Aspekt der KostenreduktiZehn Empfehlungen für on (eine externe Programmakkreditievertrauenswürdige Akkredirung kostet derzeit bis zu 15.000 Euro tierungsverfahren pro Studiengang) ist mit internen AkDie oben geäußerten Sorgen sind ernst kreditierungsverfahren die Chance auf zu nehmen. Die Risiken lassen sich aber Erhöhung von Effektivität und Effizienz reduzieren, vor allem durch ein Ausverbunden. So können bereits vorhanschalten der Standardisierungsbemüdene Dokumente und Kennzahlen gehungen externer Akkreditierer und nutzt werden, um Verfahren schlank, durch eine klare Trennung zwischen eipragmatisch und unbürokratisch zu hal»Erfahrungen mit der Programmten. Gleichzeitig akkreditierung waren meist negativ.« können Spezifika von Studiengängen viel stärker in den Vordergrund gerückt, also internationaner internen Akkreditierungsstelle als le Studiengänge vor dem Hintergrund Prüfungsinstanz sowie einer internen internationaler Maßstäbe überprüft Instanz zur finalen Entscheidung. Im werden. Auch können dadurch HochKern erscheinen uns vor allem folgende schulen ihr Profil viel deutlicher ausarzehn Punkte wichtig: beiten und in den Studiengängen indivi(1) Zentrale Qualitätsziele einer duelle Wettbewerbsvorteile entwickeln. Hochschule müssen partnerschaftlich Allerdings sind auch bei der aktuell zwischen allen Beteiligten abgestimmt praktizierten Systemakkreditierung priund mit breitem Raum für dezentralvatwirtschaftliche Akkreditierungsagenfachspezifische Ausprägungen versehen turen weiterhin eifrig damit beschäftigt, werden. Nicht jeder Studiengang muss in umfangreiche Verfahren für die Akkregleichem Maße interdisziplinär oder inditierung der Hochschulen und deren ternational ausgerichtet sein. Auch die interne Akkreditierung von Fächern zu vielzitierten „übergreifenden Ziele“ sind entwickeln. fachspezifisch unterschiedlich erreichbar. (2) Die Verteilung von dezentralen und zentralen Verantwortlichkeiten muss subsidiär so ausgestaltet sein, dass die primäre Verantwortlichkeit für die Qualität der Lehre dort liegt, wo sie tatsächlich erfolgt und mit Leben gefüllt wird, nämlich als echte Entscheidungskompetenz in den Fächern und Fakultäten. (3) Die interne Akkreditierungsstelle unterstützt die Fakultäten bereits bei vorgelagerten Qualitätsmaßnahmen und ist dabei so angelegt, dass es sich um echte Service-Angebote und nicht um versteckte Kontrollinstrumente oder Governance-Strukturen handelt. Dieser Support ist unabhängig davon, ob die interne Akkreditierungsstelle bei der Hochschulleitung oder als interfakultäre Einrichtung bei den Fakultäten angesiedelt ist. (4) Die interne Akkreditierungsstelle führt die Akkreditierungsprüfung durch. Dabei sollte sie ausgehend von einem partnerschaftlich vereinbarten Prüfungsplan weitgehend auf Basis von existierenden Dokumenten und Statistiken der zu prüfenden Einheiten arbeiten. Aufwändige Selbstberichte und Analysen in einem neuen (hochschuleinheitlichen) Akkreditierungsdesign sind also ebenso zu vermeiden wie bürokratiefördernde Prüfinhalte, die nicht originär zum Charakter des zu akkreditierenden Faches gehören. (5) Die interne Akkreditierungsstelle gibt eine zusammenfassende schriftliche Beurteilung ab, zu der die zu prüfende Einheit detailliert schriftlich Stellung nehmen kann. Im Idealfall kommt 206 AKKREDITIERUNG Forschung & Lehre es zu einer einheitlichen Bewertung des zu prüfenden Sachverhalts. (6) Basierend auf dieser Bewertung erfolgt der Beschluss über die Akkreditierung. zusteigen und eine externe Akkreditierung einzufordern. (8) Das einmal akkreditierte Fach muss in seiner Struktur im Sinne eines Bestandsschutzes vor Machtübergriffen aus der eigenen Hochschule geschützt werden. Es ist sicherzu»Durch eine falsch gestaltete stellen, dass sich die AkkreditieSystemakkreditierung rung des Systems nur auf die droht ein Mehr an Bürokratie.« akkreditierte Form bezieht und keine schleichende Änderung der Spielregeln vorgenommen Dieser Beschluss als eigentliche Akwerden kann. kreditierung liegt in den Händen eines (9) Insgesamt muss transparent wermehrheitlich professoral besetzten Greden, welche Aufgaben und Zuständigmiums. Dieses kann eine eigens dafür keiten die interne Akkreditierungsstelle eingerichtete Akkreditierungskommissihat. Auch muss sie nach objektiv nachon sein, es können aber auch bestehenvollziehbaren Kriterien unabhängig von de Gremien (z.B. „Senatskommission den strategischen Plänen des PräsidiStudium und Lehre“) als Akkreditieums agieren können. Damit Abweirungskommission fungieren. (7) Den Fächern ist prin»Akkreditierung der Professoren zipiell freizustellen, ob sie durch die Professoren und für das Verfahren der internen Akkreditierung in Anspruch die Professoren!« nehmen möchten. Auch in einem bereits begonnenen Verfahren chungen von Spielregeln, beispielsweise der internen Akkreditierung muss es eine unsachgemäße Anwendung von Exit-Strategien geben, die es zu jedem Kriterien oder ungleiche Behandlung Zeitpunkt allen Beteiligten ermögliverschiedener Fachbereiche, direkt aufchen, aus dem internen Verfahren ausfallen und nicht erst in einer Ex-post- Betrachtung Jahre später zum Vorschein kommen, muss ein kontinuierliches und unabhängiges Monitoring erfolgen. (10) Bei alledem scheint ein völliger Verzicht auf externe Akkreditierungsagenturen möglich. Sowohl die erste Akkreditierung der Hochschule wie auch die Reakkreditierung sollte in einem Peer-Review-Verfahren durch Hochschulen realisiert werden, die Erfahrungen mit interner Akkreditierung haben. Damit „Deals“ ausgeschlossen werden, muss dieses Verfahren einzelfallbezogen vom Akkreditierungsrat abgenommen werden. Ergebnis: Chancen zur echten Qualitätsentwicklung nutzen Wenn Hochschullehrer nicht mehr unter dem Bürokratie-Wahn leiden und Vertrauen in interne Strukturen haben, kommt es endlich zu einer Auseinandersetzung mit Studiengängen auf inhaltlicher Ebene. Wir alle können die Ergebnisse der internen Verfahren reflektieren, die Qualitätsentwicklung vorantreiben, das Profil von Fächern innovativ schärfen und damit auch Attraktivität sowie Zukunftsfähigkeit der Studienangebote ausbauen. Anzeige ÜBERSETZUNGS-SERVICE FÜR WISSENSCHAFTLER DHV Deutsch-englischer Textservice Der Deutsche Hochschulverband (DHV) bietet in Zusammenarbeit mit einem Team von ausgewiesenen Fachübersetzern einen wissenschaftsspezifischen Übersetzungsservice an. 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I L N O JETZT WWW.FUNDRAISING -KONGRESS.DE 208 D H V- R A N K I N G Forschung & Lehre 3|15 Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres 2015 Ergebnisse des DHV-Rankings | THOMAS KRÜGER | GEORG RUDINGER | Zum siebten Mal konnten die Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes die Arbeit „ihres“ Rektors/Präsidenten und zum sechsten Mal „ihres“ Wissenschaftsministers bewerten. Wer steht dieses Mal an erster Stelle? Wer hat sich verbessert und wer verschlechtert? E nde letzten Jahres hat der DHV seine Mitglieder zum siebten Mal zur Wahl „Rektor des Jahres“ und in dieser Form zum sechsten Mal zur Wahl des „Wissenschaftsministers des Jahres“ aufgerufen1. Insgesamt haben sich 2.997 Mitglieder an mindestens einer der Abstimmungen beteiligt. Gewählt wurde zum „Rektor des Jahres 2015“ Herr Prof. Dr. Helmut J. Schmidt von der TU Kaiserslautern und zum „Wissenschaftsminister des Jahres 2015“ Frau Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst BadenWürttemberg. Frau Ministerin Bauer ist schon einmal 2013 zum „Wissenschaftsminister des Jahres“ gewählt worden. Die beiden letztjährigen Gewinner – Rektor Koch (Wuppertal) und Bundesministerin Wanka – erreichten jeweils den zweiten Platz. Das Vorgehen bei den Wahlen zum „Rektor des Jahres“ und „Wissenschaftsminister des Jahres“ entsprach grundsätzlich dem bisherigen Procedere. Die Teilnehmer sollten bei beiden Wahlen aus einer – nun allerdings gekürzten – Liste von elf bzw. zehn Eigenschaften (s.u.) die fünf wichtigsten auswählen, über die ihrer Meinung nach der Rektor ihrer Hochschule bzw. der Minister ihres Bundeslandes im Sinne spezifischen Anforderungsprofils verfügen sollte. Sodann bewerteten die Teilnehmer den Rektor ihrer Hochschule und ihren Minister auf jeder der Eigenschaften mit einer Schulnote von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend) immer mit der Möglichkeit, auf Bewertung einzelner Eigenschaften zu verzichten. Diese Noten wurden dann für jede Hochschule bzw. für jedes Bundesland gemäß ihrem jeweiligen Anforderungsprofil gewichtet zu einer Gesamtnote aggregiert. Die Listen der Vorjahre von 18 Eigenschaften für Rektoren bzw. 25 Eigenschaften für Minister sind auf die elf bzw. zehn wichtigsten Eigenschaften der letzten Jahre reduziert worden. Es wurden diejenigen Eigenschaften beibehalten, die im letzten Jahr im Durchschnitt von mindestens 20 Prozent aller Teilnehmer unter die fünf wichtigsten Eigenschaften gewählt wurden. Eine Reanalyse der Daten von 2014 zeigt, dass mit dieser kleineren Liste von Eigenschaften faktisch dieselben Ergebnisse erreicht werden wie mit der ursprünglichen, längeren Liste (Korrelationen zwischen 0,951 und 0,998). Jeder Teilnehmer konnte neben dem Rektor seiner Hochschule und dem Wissenschaftsminister seines Bundeslandes auch die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Frau Prof. Dr. Johanna Wanka, beurteilen. Auch hier sollten zunächst die fünf wichtigsten Eigenschaften bestimmt und dann die Ministerin bezüglich aller Eigenschaften bewertet werden. Die gemäß Anforderungsprofil gewichteten Bewertungen sind wieder zu einer Gesamtnote aggregiert worden. Die Eigenschaftsliste ist analog zu der Liste für die Landesminister, wenn nötig angepasst von Landes- auf Bundesebene. Daher können wir die Ergebnisse der Bundesministerin mit denen der Landesminister vergleichen und die Bundesministerin in dieses Ranking einordnen. Abgestimmt werden konnte nur über Rektoren, die zum Ende des Abstimmungszeitraums mindestens 100 Tage im Amt waren und deren Amtszeit auch noch mindestens zum Tag der Verleihung des Preises (am 23. März 2015 in Mainz) andauert. Auch die aktuellen Wissenschaftsminister konnten nur bewertet werden, wenn diese zum Ende des Befragungszeitraums mindestens 100 Tage im Amt waren. Wenn dies nicht der Fall war, konnte aber der Amtsvorgänger bewertet werden2. Für das hier vorzustellende Ranking wurden aus statistischen Gründen schließlich nur Rektoren mit mindestens 30 und Minister mit mindestens 50 Voten berücksichtigt. AUTOREN Dr. Thomas Krüger ist Leiter des Bereichs Umfragen & Statistik am Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM). Er koordiniert die Durchführung von Auftragsforschung via Onlinebefragungen, das Telefonlabor mit 60 Plätzen sowie umfangreiche Papierbefragungen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Sampling-Methoden und Imputation. Georg Rudinger ist Gründer des ZEM und Professor em. für Methodenlehre, Diagnostik und Evaluation am Institut für Psychologie der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Längsschnitt- und Panelerhebungen und räumliche Mobilität im Kontext der demographischen Entwicklung. Seit Mitte 2011 ist er Geschäftsführender Gesellschafter der uzbonn GmbH – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation. 3|15 Ergebnisse „Rektor des Jahres“ Insgesamt haben 2.511 Mitglieder den Rektor ihrer Hochschule bewertet. Für das Ranking berücksichtigen wir hier nur die 43 Rektoren, die mindestens 30 Bewertungen erhalten haben. In Tabelle 1 sind die Top 29 Rektoren (die oberen zwei Drittel) mit der gewichteten Gesamtnote aufgeführt. „Rektor des Jahres 2015“ ist Prof. Dr. Schmidt von der TU Kaiserslautern, gefolgt vom Vorjahressieger Prof. Dr. Koch von der Universität Wuppertal, Prof. Dr. Dabbert (Universität Hohenheim) und den Preisträgern von 2009 Prof. Dr. Weiler (Universität Bochum) auf Platz 4 und Prof. Dr. Postlep (Universität Kassel) auf Platz 5. Die Kommentare zum Preisträger Prof. Dr. Schmidt sind (entsprechend Platz Hochschule Rektor Note 1 TU Kaiserslautern Prof. Dr. rer. nat. Helmut J. Schmidt 1,56 2 Universität Wuppertal Prof. Dr. rer. pol. Lambert T. Koch 1,59 3 Universität Hohenheim Prof. Dr. sc. agr. Stephan Dabbert 1,75 4 Universität Bochum Prof. Dr. Dr. h.c. Elmar W. Weiler 1,97 5 Universität Kassel Prof. Dr. rer. pol. Rolf-Dieter Postlep 1,99 6 Universität zu Köln Prof. Dr. rer. nat. Axel Freimuth 2,05 7 TU Berlin Prof. Dr. Christian Thomsen 2,19 8 Universität Tübingen Prof. Dr. Bernd Engler 2,20 9 Universität Regensburg Prof. Dr. Udo Hebel 2,21 10 TU München Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann 2,22 11 Universität Bayreuth Prof. Dr. Stefan Leible 2,26 12 Universität Magdeburg Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Strackeljan 2,26 13 Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Ulrich Radtke 2,27 14 Universität Mainz Prof. Dr. Georg Krausch 2,34 15 Universität Rostock Prof. Dr. med. Wolfgang Schareck 2,34 16 TU Dresden Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen 2,36 17 Universität Heidelberg Prof. Dr. Bernhard Eitel 2,41 18 FU Berlin Prof. Dr. Peter-André Alt 2,45 19 Universität Marburg Prof. Dr. Katharina Krause 2,52 20 Universität Gießen Prof. Dr. Joybrato Mukherjee 2,60 21 RWTH Aachen Prof. Dr.-Ing. Ernst M. Schmachtenberg 2,63 22 Universität Kiel Prof. Dr. Lutz Kipp 2,67 23 Universität Bonn Prof. Dr. Jürgen Fohrmann 2,70 24 Universität Münster Prof. Dr. Ursula Nelles 2,70 25 TU Chemnitz Prof. Dr. Arnold van Zyl 2,76 26 TU Darmstadt Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel 2,77 27 TU Dortmund Prof. Dr. Ursula Gather 2,78 28 Universität Halle-Wittenberg Prof. Dr. Udo Sträter 2,92 29 Universität Bielefeld Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer 2,94 Humboldt-Universität Berlin Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz Letztes „Drittel“ (alphabetisch sortiert) Wie in vorherigen Jahren bestand die Möglichkeit, auch Kommentare zum eigenen Rektor, zum Minister bzw. zur Bundesministerin abzugeben. Davon machten 6 Prozent (Bundesministerin) bzw. 13 Prozent (Wissenschaftsminister) bis 15 Prozent (Rektor) der Teilnehmer der jeweiligen Befragung Gebrauch. Weit über drei Viertel der Kommentare wurden von den Teilnehmern zur Veröffentlichung freigegeben – natürlich ohne Verweis auf das jeweilige DHV-Mitglied. Die Bewertungen konnten DHVMitglieder online zwischen dem 19. November und 17. Dezember 2014 abgeben. Die Einladungen zur Teilnahme an den Rankings sind am 19. November 2014 vom DHV elektronisch an die 26.519 Mitglieder versandt worden, für die dem DHV eine E-Mail-Adresse vorlag. Jede Einladung enthielt ein individuelles Passwort. Durch die Nutzung von Passwörtern konnte sichergestellt werden, dass nur DHV-Mitglieder an den Umfragen teilnehmen und diese nur jeweils einmal abstimmen konnten. Dem Zentrum für Evaluation und Methoden (ZEM) als durchführendem Institut war aber nie bekannt, welche Personen den jeweiligen Passwörtern zugeordnet waren. Es war jedoch technisch möglich, dem DHV zurückzumelden, welche Passwörter genutzt worden waren. Der DHV konnte mit dieser Information dann Anfang Dezember nochmals jene Mitglieder zur Teilnahme einladen, die bis dato noch nicht an der Befragung teilgenommen hatten. Auf die Einladungen haben 3.861 Mitglieder reagiert und mit einer Befragung begonnen. Schließlich haben 2.997 Mitglieder mindestens eine der Befragungen komplettiert. 209 D H V- R A N K I N G Forschung & Lehre Karlsruher Institut für Technologie Prof. Dr. Holger Hanselka Universität Bremen Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter Universität des Saarlandes Prof. Dr. phil. habil. Volker Linneweber Universität Freiburg Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer Universität Göttingen Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrike Beisiegel Universität Greifswald Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber bis Universität Hamburg Prof. Dr. Dieter Lenzen 3,66 Universität Leipzig Prof. Dr. med. Beate A. Schücking Universität München Prof. Dr. rer. pol. Bernd Huber Universität Potsdam Prof. Oliver Günther, PhD Universität Siegen Prof. Dr. Holger Burckhart Universität Stuttgart Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel Universität Würzburg Prof. Dr. Alfred Forchel 2,96 Tabelle 1: Ranking der Rektoren 2015 seiner „Note 1,56“) durchgängig positiv. Er sei ein Präsident „ohne Fakultätsbrille“ und nehme Studierende und Mitglieder seiner Universität ernst. „Er ist geliebt und geschätzt, menschlich, sichtbar und erreichbar“, so ein Kommentar. Beim Zweitplatzierten Prof. Dr. Koch wird hervorgehoben, dass er als charismatischer Universitätsleiter mit einem eingespielten Rektoratsteam arbeite, was die Identifikation mit der Universität sehr einfach mache. Bei Prof. Dr. Dabbert (Platz 3) wird die Transparenz und seine Dialogbereitschaft bei der nicht einfachen Bearbeitung der Probleme der Hochschule betont. Gab es bei früheren Rankings auch für die Podestplätze durchaus kritische Kommentare, findet man diese bei der gegenwärtigen Bewertung praktisch 210 D H V- R A N K I N G Forschung & Lehre Noten 2015 Beste Mittel Schlechteste Mittel 2014 Eigenschaft Min 3|15 Wichtigkeit (Anteil Nennungen) 2015 Mittel Max Rang 2014 Mittel 2014 1 Führungskompetenz 1,56 2,58 4,18 2,91 40,0% 62,6% 85,9% 1 52,7% 2 Respekt für die Unterschiedlichkeit der Wissenschaftskulturen 1,24 2,52 3,87 2,86 30,8% 56,5% 74,4% 2 52,5% 3 Kenntnis des Universitätsbetriebes 1,13 2,01 3,21 2,29 37,8% 51,5% 65,1% 3 43,7% 4 Kommunikationsfähigkeit 1,30 2,47 3,83 2,83 35,8% 49,1% 66,2% 4 40,0% 5 Problemlösungskompetenz 1,70 2,68 4,08 3,02 28,6% 48,2% 69,4% 6 36,6% 6 Mut zu Entscheidungen 1,37 2,48 4,60 2,76 32,1% 47,4% 68,5% 7 35,8% 7 Visionäre Kraft 1,55 2,75 4,15 3,14 25,9% 45,8% 73,6% 5 37,9% 8 Fairness 1,48 2,54 3,86 2,90 21,9% 38,7% 63,2% 8 32,0% 9 Ehrlichkeit 1,53 2,41 3,72 2,77 23,3% 38,0% 55,6% 9 29,3% 10 Verhandlungsgeschick 1,56 2,49 3,69 2,88 12,9% 30,4% 55,6% 11 22,1% 11 Soziale Kompetenz 1,33 2,58 3,90 2,95 11,5% 24,7% 44,2% 10 23,1% Tabelle 2: Liste der Eigenschaften „Rektor des Jahres“ sortiert nach Wichtigkeit. Angegeben ist die durchschnittliche Bewertung über alle Rektoren, sowie die jeweils beste und schlechteste Bewertung einzelner Rektoren und zum Vergleich die durchschnittliche Bewertung des Vorjahres (2014). Zudem sind jeweils der mittlere Anteil der Auswahl der Eigenschaft sowie der minimale und maximale Anteil auf Hochschulebene angegeben. Die letzte Spalte zeigt zum Vergleich den letztjährigen Mittelwert, die vorletzte Spalte den letztjährigen Rangplatz. nicht: Alle drei, nein auch Platz 4 (Prof. Weiler, Bochum) und 5 (Prof. Postlep, Kassel), werden als die für ihre Universitäten besten Rektoren und geradezu als Glücksfälle angesehen. Die Platzierungen des letzten Drittels (30 bis 43) sind entsprechend den bei der Abstimmung bekannt gegebenen „Spielregeln“ nicht gesondert ausgewiesen. Die Reihenfolge der Hochschulen in diesem Block ist alphabetisch. Wie schon in den vorangehenden Jahren soll so das Risiko zu reduziert werden, dass besonders schlecht bewertete Hochschulen auch von politischer Seite Nachteile erfahren könnten. Im ersten Schritt der Bewertung wurden – wie oben beschrieben – aus einer Liste mit elf Eigenschaften/Kompetenzen von den Teilnehmern die fünf ausgewählt, die für einen Rektor an ihPlatz rer jeweiligen Hochschule als besonders wichtig erachtet werden. In Tabelle 2 sind diese elf Eigenschaften aufgeführt. Angegeben sind jeweils die beste und schlechteste Bewertung eines einzelnen Rektors bezüglich dieser Eigenschaft sowie die durchschnittliche Bewertung über alle Rektoren. Zum Vergleich sind auch die letztjährigen Bewertungen (Spalte: Mittel 2014) aufgeführt. Es zeigt sich bei allen elf Eigenschaften eine Verbesserung der Wahrnehmung der Rektoren durch die Professorenschaft. Entsprechend ist auch die gewichtete durchschnittliche Gesamtnote für alle berücksichtigten Rektoren mit (2,62) besser als 2014 (2,83) und auch als 2013 (2,72). Wirft man einen Blick zurück bis ins Jahr 2009, als das Ranking begann, lässt sich kein eindeutiger Trend ausmachen, sind wir nach Auf Bundesland Minister Note 1 Baden-Württemberg Theresia Bauer 2,85 294 2 Bund Prof. Dr. Johanna Wanka 3,26 2.033 3 Rheinland-Pfalz Doris Ahnen 3,43 115 4 Hessen Boris Rhein 3,52 168 5 Bayern Dr. Ludwig Spaenle 3,66 287 6 Mecklenburg-Vorpommern Mathias Brodkorb 3,77 96 7 Thüringen Christoph Matschie 3,86 65 8 Sachsen Prof. Dr. Dr. Sabine Freifrau von Schorlemer 3,87 123 9 Niedersachsen Dr. Gabriele Heinen-Kljajic 3,95 200 10 Brandenburg Prof. Dr. Sabine Kunst 4,19 64 11 Berlin Sandra Scheeres 4,50 110 12 Hamburg Dr. Dorothee Stapelfeldt 4,52 81 13 Nordrhein-Westfalen Svenja Schulze 4,84 673 14 Sachsen-Anhalt Hartmut Möllring 4,92 88 Tabelle 3: Ranking der Minister 2015, Gesamtnote und Anzahl Teilnehmer (N) N und Ab mit dieser relativ guten Bewertung doch wieder auf dem Stand von 2011 und 2012. Unbeschadet dessen sind die Kommentare schon in der oberen(!) Tabellenhälfte der Rektoren sehr deutlich, ungeduldig, kritisch und verschärfen sich Richtung „Abstiegszone“. In diese müssen wir uns aber gar nicht erst begeben, um gewisse Leitthemen zu identifizieren, wie „Führungsstil“ charakterisiert durch unguten Kommunikationsstil, durch bewusst herbeigeführte Intransparenz und „Geheimniskrämerei“, sodann „mangelndes Verständnis für unterschiedliche Wissenschafts- und Fachkulturen“, was sich z.B. durch eindimensionale Bewertungskriterien wie „Drittmittelerfolg“ verheerend auswirkt, und nicht zuletzt „extensive Administration“ und entsprechend unverhältnismäßig „wachsende Verwaltungsstrukturen“. Im rechten Teil der Tabelle 2 ist aufgeführt, wie häufig im Mittel die jeweilige Eigenschaft als wichtig erachtet wurde. Die letzten beiden Spalten stellen die Einschätzung der Wichtigkeit in der letztjährigen Befragung dar. Aufgrund der verringerten Auswahl ist die Wichtigkeit der verbliebenden Eigenschaften im Vergleich zu 2014 (letzte Spalte) erwartungsgemäß gestiegen. Ein direkter Vergleich der absoluten Werte ist nicht sinnvoll. Es zeigt sich aber, dass die Rangreihen 2015 und 2014 recht stabil geblieben sind. Allein die „Visionäre Kraft“ scheint im Vergleich (2014: Platz 5, 2015: Platz 7) als etwas weniger wichtiger gesehen zu werden. Die Spalten „Min“ und „Max“ zeigen die Extreme in der Bewertung im Hochschulvergleich. Hier spiegeln sich besonders strukturelle Unterschiede zwischen den teilnehmenden Hochschulen wider. 3|15 211 D H V- R A N K I N G Forschung & Lehre Wichtigkeit Eigenschaft Landesminister 2015 beste Ø schlechteste 1 88% Setzt sich für eine angemessene Finanzierung der Hochschulen ein 2,60 4,13 2 62% Macht gute Politik für Universitäten 2,81 3 61% Gewährt den Hochschulen Autonomie 2,87 4 55% Durchsetzungskraft im Kabinett 5 45% 6 2014 BMBF 2015 2014 Ø Rang 5,37 4,18 1 3,26 3,37 4,24 5,30 4,22 2 3,29 3,28 4,03 5,39 3,83 4 3,13 3,04 2,86 3,80 4,74 4,00 3 3,59 3,55 Macht eine gute Bildungspolitik 2,99 4,19 5,23 4,17 6 3,27 3,25 43% Kennt die inneruniversitären Abläufe 2,70 3,97 4,99 3,98 5 2,59 2,57 7 42% Setzt sich für eine angemessene Vergütung wissenschaftlicher Arbeit ein 3,34 4,31 5,07 4,36 8 3,83 3,68 8 38% Zollt unterschiedlichen wissenschaftlichen Kulturen gebührenden Respekt 2,74 3,63 4,65 3,70 7 2,91 2,87 9 30% Integrität 2,36 3,34 4,02 3,33 9 2,44 2,45 10 27% Visionäre Kraft 3,24 4,33 5,28 4,32 10 3,62 3,54 3,38 3,36 Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Landesministern und KMK Tabelle 4: Liste der Eigenschaften „Minister des Jahres“ sortiert nach Wichtigkeit. Angegeben sind zudem die durchschnittlichen Noten (Ø) über alle Landesminister, sowie die jeweils beste und schlechteste Note eines Landesministers. Zum Vergleich sind Rangplätze und Durchschnittsnoten der letztjährigen Befragung (2014) angegeben. In den letzten beiden Spalten sind die Noten für die Bundesministerin für 2015 und das Vorjahr angegeben. Ergebnisse „Wissenschaftsminister des Jahres“ An der Wahl zum „Wissenschaftsminister des Jahres“ beteiligten sich 2.480 Mitglieder. Entsprechend den „Spielregeln“ werden alle Plätze mit mindestens 50 Urteilen veröffentlicht3. Die Minister der Bundesländer Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein bleiben mit 44, 45 bzw. 47 Urteilen (knapp) unter diesem Quorum. Die Bundesministerin wurde in eben diesen entsprechend angepassten zehn Eigenschaften bewertet. Es ergibt sich das in Tabelle 3 dargestellte Ranking. „Wissenschaftsminister des Jahres 2015“ ist die baden-württembergische Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer. Sie konnte auch schon 2013 den ersten Platz erreichen. Frau Bauer wird als die Amtsinhaberin im Wissenschaftsministerium angesehen, welche die Notwendigkeit einer Erhöhung der Grundausstattung der Universitäten im Kabinett erfolgreich vermitteln konnte. Ihr wird Engagement, Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit attestiert. Sie ist „kenntnisreich, mutig und standfest“. Auf Platz zwei folgt die Vorjahressiegerin, die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka. Betrachtet man nur die Landesminister, sehen wir bezogen auf die gewichtete Note das schlechteste Ergebnis seit wir das Ranking durchführen: 2015: 4,05 im Vergleich zu 2014: 3,97; 2013: 3,61; 2012: 3,68; 2011: 3,87 und 2010: 3,73. So nimmt es auch nicht wunder, dass die Kommentare zu allen Wissenschaftsministern der Länder sehr reserviert bis negativ sind, im Grunde unabhängig von ihrer Platzierung im Ranking. Es wird immer wieder die Unkenntnis des Universitätsbetriebs beklagt, welche mit „unvorstellbarem Desinteresse an Themen der Wissenschaft und der Hochschulen“ einhergeht. In einem der Kommentare wird „Ministerium und Bildung“ gar wie „Feuer und Wasser“ gesehen. Natürlich ist die Unterfinanzierung der Hochschulen ebenso ein Thema wie die „Aushöhlung der Autonomie“. Nicht zuletzt hat das immer wieder erwähnte nordrheinwestfälische Hochschulzukunftsgesetz über die schlechte Bewertung der NRWMinisterin zur Senkung der durchschnittlichen Landesministernote zum Allzeittief geführt. Wie schon in den Vorjahren sind die Mitglieder des DHV also eher unzufrieden mit ihren Wissenschaftsministern. In Tabelle 4 sind die zehn Eigenschaften und ihre durchschnittliche Bewertung zu sehen, in der letzten Zeile findet sich eine Eigenschaft, die nur bezüglich der Bundesministerin abgefragt wurde. In der Rubrik „Wichtigkeit“ ist der Anteil der Teilnehmer aufgeführt, der die jeweilige Eigenschaft zu den fünf wichtigsten zählt. Die Reihenfolge der zehn Eigenschaften hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum verändert, die Noten zeigen im Vergleich zu 2014 nur leichte Schwankungen. Die Bewertungen der Bundesministerin sind ebenfalls in Tabelle 4 in den letzten beiden Spalten (BMBF: 2015 und 2014) aufgeführt. Auch bei den Einzelnoten der Bundesministerin sind keine substanziellen Veränderungen im Vergleich 2015 zu 2014 zu sehen. Wurden ihr bei den Kommentaren 2014 v.a. Integrität, Identifikation mit der Aufgabe, Kenntnis inneruniversitärer Abläufe bescheinigt, bleibt im Jahre 2015 ihre hohe Kompetenz, jedoch leider zu geringe Durchsetzungskraft im Kabinett. Es ist „aber noch Luft nach oben“, vor allem ihre öffentliche Sichtbarkeit und das Setzen positiver Impulse betreffend. Über die Auswirkungen von Rankings wird schon immer gerne mehr oder minder kritisch nachgedacht. Es geht mit diesem Rektoren- und Minister-Ranking 2015 nicht darum, ein „Neues Zahlenspiel“ in dem Sinne vorgelegt zu haben, welches „nahezu quasireligiösen Charakter“ besitzt (Glaser, 2012; F&L 3/12, S.210-213). Es geht „nur“ darum, wie nicht zuletzt einige der paraphrasierten Kommentare sehr plastisch zeigen, bei den politischen Entscheidungsträgern einen Perspektivenwechsel dergestalt zu bewirken, dass auch in der Hochschul- und Bildungspolitik Elemente der Beteiligung größere Bedeutung gewinnen. 1 Es wird der besseren Lesbarkeit halber einheitlich von Rektor gesprochen, auch wenn einige Hochschulen die Bezeichnung Präsident verwenden. Zudem wird einheitlich die Bezeichnung Wissenschaftsminister für alle Minister bzw. Senatoren verwendet, in deren Aufgabenbereich die Hochschulen fallen. Auch andere nominelle Unterschiede zwischen den Ländern werden im Text ignoriert. Maskuline Personenund Funktionsbeschreibungen gelten grundsätzlich immer für Männer und Frauen. 2 Eine Ausnahme wurde bei der schleswig-holsteinischen Ministerin Kristin Alheit gemacht, die tatsächlich erst 96 Tage im Amt war. Da ihre Vorgängerin wegen eines Korruptionsverdachts zurückgetreten war, haben wir uns zusammen mit dem DHV für diese Lösung entschieden. Frau Ministerin Alheit kam aber schließlich nicht auf das erforderliche Quorum von 50 Bewertungen. 3 In Rheinland-Pfalz wurde Ministerin Doris Ahnen bewertet, die erst am 12.11.2014 ihren Posten wechselte. Gleiches gilt für Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer (Sachsen) und Herrn Matschie (Thüringen). Ihre Nachfolger traten erst am November bzw. Dezember 2014 ihr Amt an. 212 WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre 3|15 Was ist eigentlich Optogenetik? Neue Möglichkeiten zur Erforschung zellbiologischer Prozesse | F R A N Z I S K A S C H N E I D E R | Die Optogenetik ist ein junges, interdisziplinäres Forschungsfeld, das vor gut zehn Jahren entstanden ist. Bereits heute besteht mit den zur Verfügung stehenden optogenetischen Werkzeugen die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlicher zellbiologischer Prozesse zu untersuchen. benden Tieren möglich. Bei kleinen Tieren wie Fadenwürmern (Caenorhabditis elegans), Taufliegen (Drosophila) oder Zebrafischlarven reicht es aus, den Körper von außen mit einer starken Lichtquelle zu beleuchten, um ntsprechend des Begriffs werden kann die Aktivität der Nervenzelle mit die photosensitiven Proteine im Gehirn in der Optogenetik optische gelbem oder orangenem Licht gehemmt zu aktivieren. Möchte man dagegen geund genetische Methoden so werden. Die Aktivität von Nervenzellen zielt Nervenzellen in Mäusen aktivieren, kombiniert, dass sich ausgewählte biokann also mithilfe von Licht gezielt anso wird ein ultradünner Lichtleiter verlogische Prozesse durch Licht steuern und ausgeschaltet werden. wendet, welcher das Anregungslicht dilassen. Dabei werden Proteine verwenIn den Neurowissenschaften wird rekt zur untersuchten Gehirnregion leidet, welche ihr Verhalten bei Belichtung das optogenetische Prinzip verwendet, tet. Nach Gewöhnung des Tieres an mit sichtbarem Licht verändern. Beium die Kommunikation zwischen NerLichtleiter und Beleuchtung kann nun spiele für solche Proteine sind die Fotovenzellen oder ganzen Gehirnstruktubeobachtet werden, ob die aktivierten rezeptoren, die sich in den Stäbchen ren zu untersuchen. Die Optogenetik Zellen ein spezifisches Verhalten im und Zapfen unserer Augen befinden ist hier besonders gut geeignet, da sie Tier auslösen. Dabei kann es sich um (sogenannte Rhodopsine). Lichtaktidie spezifische Anregung von einzelnen einfache Bewegungen wie die Krümvierbare Proteine findet man aber auch Zellen einer bestimmten Sorte erlaubt, mung des Fadenwurms oder die Bewein viel einfacheren Organismen wie was bei herkömmlichen elektrischen gung eines Tasthaares in der Maus hanBakterien oder einzelligen Algen, wo Verfahren sehr viel schwieriger ist. Dies deln, aber auch um komplexeres Versie zur Energiegewinnung oder Orienhalten wie Gedächtnis tierung im Licht genutzt werden. Kennt und Lernprozesse kön»Die Aktivität von Nervenzellen man die Erbinformation (das Gen), nen durch spezifische welche für ein lichtaktivierbares Protein Nervenaktivierung bekann mithilfe von Licht gezielt anverantwortlich ist, so kann man das einflusst werden. Mitund ausgeschaltet werden.« Protein mit genetischen Verfahren in tels der Optogenetik einen neuen biologischen Kontext einkönnen eben diese Urbringen. So können beispielsweise Fowird erst durch die Kombination von sache-Wirkungs-Beziehungen verschietorezeptor-Proteine, die ursprünglich ausgeklügelten genetischen Tricks und dener Gehirnstrukturen aufgeklärt weraus Grünalgen stammen, in Nervenzelder fokussierten Beleuchtung z.B. mitden. Neben der Beantwortung von len eingebracht werden. Bei Belichtung tels ultradünner Lichtleiter oder fokusgrundsätzlichen Fragestellungen der mit blauem oder grünem Licht bilden sierter Laser ermöglicht. Wird nun ein Neurowissenschaften erhoffen sich Fordie Grünalgen-Proteine einen Ionenkabestimmter Typ von Nervenzellen aktischer, die Optogenetik in Zukunft auch nal, und es fließen positive Ladungsträviert oder inhibiert, kann beispielsweise gezielt anzuwenden, um neurodegeneger (Kationen) in die Zelle. Dies führt untersucht werden, zu welchen nachgerative Erkrankungen wie Alzheimer wiederum zur elektrischen Erregung schalteten Zellen diese ihre Signale und Parkinson zu behandeln. Ein Vorder Nervenzelle. Verwendet man dageweiterleiten. Die optogenetische Anreteil einer optogenetischen Behandlung gen spezielle bakterielle Proteine, so gung von Nervenzellen ist sogar in lewäre wiederum die große Spezifizität der Methode. Genau hier besteht AUTORIN jedoch auch die Schwierigkeit, weil das gezielte Einbringen von photosensitiven Proteinen ins menschliche Gehirn mit Dr. Franziska Schneider forscht in der Arbeitsgruppe Experimentelle Biophysik von Professor Peter Hegemann am Institut für Biologie der Humboldt-Universität heutigen genetischen Methoden nicht zu Berlin. einfach durchführbar ist. Andere verfolgte klinische Einsätze der Optogene- E 3|15 213 WA S I S T E I G E N T L I C H … ? Forschung & Lehre Proteinexpression in kultivierten Nierenzellen Lichtaktivierung und Photostrom-Messung spezifischer Gen eines grün Promotor fluoreszierenden Proteins 460 nm 460 nm -60 mV Gen eines durch Blaulicht aktivierten Kanals 200 pA 100 ms 10 μm Proteinexpression in kultivierten Nervenzellen Lichtaktivierung und Messung der Membranspannung spezifischer Gen eines grün Promotor fluoreszierenden Proteins 560 nm, 10 Hz 560 nm Gen eines durch Grünlicht aktivierten Kanals -70 mV 50 mV 200 ms Illustration des optogenetischen Prinzips. Ausgangspunkt ist ein DNA-Vektor, welcher die Sequenz für ein lichtabhängiges Protein, hier einen lichtaktivierten Kationenkanal fusioniert mit einem Markerprotein, trägt. Im ersten Schritt wird die DNA in die Zielzellen eingebracht (sogenannte Transfektion). Die Expression (Produktion) des Proteins wird durch eine zellspezifische Erkennungssequenz (Promotor) reguliert und das resultierende Protein kann über das grün-fluoreszierende Markerprotein nachgewiesen werden. Im zweiten Schritt wird durch Belichtung der Zellen die spezifische Lichtantwort ausgelöst. Im Falle der lichtabhängigen Kanäle erfolgt ein Kationen-Einstrom in die Zelle. In der Nervenzelle kommt es zur lichtabhängigen Induktion von Aktionspotentialen. Die elektrischen Antworten können mittels der Patch-Clamp-Technik direkt gemessen werden (Kurven auf der rechten Seite). tik sind die Behandlung von GehörloBereits heute bieten die zur Verfüsogenannten „Promotoren“, das sind sigkeit und Blindheit. Bei diesen beiden gung stehenden optogenetischen WerkDNA-Sequenzen, die die regulierte ExAnsätzen könnten photosensitive Prozeuge die Möglichkeit, eine Vielzahl pression eines Gens ermöglichen, erteine in Zielzellen der Hörschnecke unterschiedlicher zellbiologischer Proreicht werden kann. Physiker und Inge(Cochlea) oder der Netzhaut des Auges zesse zu untersuchen. Wissenschaftler nieure verbessern optische Technolo(Retina) eingebracht werden, was eine verschiedener Fachrichtungen und Ingien, welche erforderlich sind, um optispezifische Aktivierung mittels Licht ergenieure arbeiten an der Weiterentmale Lichtaktivierung der Proteine zu möglichen würde. Die Einsatzbreite der wicklung der Methode. Proteinbiocheerreichen. Dabei muss Licht geeigneter Optogenetik ist jedoch nicht nur auf miker und Biophysiker untersuchen die Wellenlänge (Farbe) mit definierter Sinnes- und Nervenzellen Lichtintensität räumlich beschränkt. Ähnlich wie hoch aufgelöst fokussiert »Mittels der Optogenetik können Ursache- werden. Zusätzlich werNervenzellen können auch Muskelzellen durch lichtgeden optische Methoden Wirkungs-Beziehungen verschiedener steuerte Proteine aktiviert zum Auslesen von zelluGehirnstrukturen aufgeklärt werden.« und inhibiert werden. In lärer Aktivität z.B. über ersten optogenetischen ExFluoreszenz entwickelt. perimenten in Herzmuskelzellen des optischen Eigenschaften lichtaktivierter Informatiker entwickeln ihrerseits die Zebrafisches konnte gezeigt werden, Proteine, um deren Einsatz für optogenotwendigen Programme zur Erfassung dass die Implementierung eines „optonetische Experimente abzuschätzen. und Analyse der experimentellen Daten. genetischen Herzschrittmachers“ theoDurch gezielte Veränderungen und Schließlich wird die Optogenetik von retisch möglich ist. Ein weiteres interesKombinationen von vorhandenen FoMolekular- und Zellbiologen über Physantes Einsatzgebiet ist die Untersutorezeptoren schaffen sie verbesserte, siologen bis hin zu Psychiatern angechung von zellulären Signalwegen und veränderte oder gar gänzlich neue wendet, welche idealerweise eng mit den daran beteiligten Botenstoffen. lichtabhängige Proteine. Genetiker entden Entwicklern der Methode zusamEine kürzlich veröffentlichte Studie an wickeln dann Methoden, um die für die menarbeiten. Nur so kann das Potenzial Spermien nutzt ein lichtaktiviertes bakProteine kodierenden Gene in die Zielder Optogenetik für die Aufklärung terielles Enzym, um die Botenstoffe zu zellen zu bringen. Eine besondere Hespannender biologischer und mediziniuntersuchen, welche das Schwimmverrausforderung ist dabei die Zellspezifischer Fragestellungen optimal genutzt halten der Spermien bestimmen. tät, welche durch die Verwendung von werden. 214 FORSCHUNG Forschung & Lehre 3|15 Ergründet und entdeckt Likes und Tweets orüber spricht das Web? Welche Themen werden am häufigsten geteilt? Wie ein Wissenschaftlerteam in einer Langzeitstudie herausfand, wurden im Jahr 2014 rund 91 Prozent der empfohlenen Nachrichten über Facebook weitergereicht (2013: 84,8 Prozent), nur noch 6,9 Prozent über Twitter (2013: 12,4 Prozent) und beinahe konstante 2,6 Prozent über Google+ (2013: 2,8 Prozent). Für die Studie wurden 476 000 Artikel aus den beliebtesten 15 Internet-Seiten berücksichtigt, etwa 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Leser gaben diese 476 000 Beiträge 75,4 Millionen Mal über Likes auf Facebook, 5,7 Millionen Mal über Tweets auf Twitter und 1,9 Millionen Mal über One ups auf Google+ weiter. Die Zahl der Empfehlungen hat sich demnach gegenüber dem Vorjahr gebot Spiegel Online (17 Millionen Empfehlungen) damit von Platz eins verdrängte. Zum ersten Mal schaffte es Foto: picture-alliance W mehr als verdoppelt: Rund 83 Millionen Mal (2013: knapp 40 Millionen Mal) reichten Nutzer Artikel weiter. Die beliebteste Quelle war mit 19,3 Millionen Empfehlungen die Website Bild.de, die das An- auch die Special-Interest-Seite Sport1.de unter die zehn bestplatzierten Internet-Medien. Obwohl Spiegel Online seinen Spitzenplatz eingebüßt hat, ist die Seite in der Ressortauswertung in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft weiter vorn. Bild.de führt der Studie zufolge im Bereich Sport, im Ressort Technik behauptete Heise.de seine Marktführerschaft aus dem Vorjahr. Google+ wird mehr und mehr die Plattform der Wahl bei den technikaffinen Nutzern, stellten die Forscher fest, Twitter verliere hier weiter an Boden. Unter den am meisten über Facebook geteilten Berichten fanden sich vergleichsweise viele über Gewalttaten und Verbrechen, politische Themen liefen verstärkt über den Kurznachrichtendienst Twitter. („Development of the Social Network Usage in Germany since 2012“, TU Dresden/TU Darmstadt) Speichern für die Ewigkeit A uf der Suche nach neuen Möglichkeiten der Langzeitspeicherung großer Datenmengen richtet sich der Blick auf ein Speichermedium aus der Natur: die Erbsubstanz DNA. Bereits vor gut zwei Jahren zeigten Forscher, dass sich Daten in Form von DNA speichern und wieder ablesen lassen. Wissenschaftler der ETH Zürich konnten nun zeigen, wie sich eine fehlerfreie Langzeitspeicherung, möglicherweise sogar für mehr als eine Million Jahre, erreichen lässt. Sie verkapselten die informationstragenden DNA-Stücke in Siliziumdioxid (Glas) – ähnlich wie in fossilen Knochen, in denen sich mehrere Hunderttausend Jahre altes Erbgut isolieren und analysieren lässt, da dieses darin verkapselt und geschützt vorliegt. Die von den Forschern in die DNA geschriebene Information waren der Schweizer Bundesbrief von 1291 sowie „Archimedes’ Methodenlehre von Mechanischen Sätzen“. Um in kurzer Zeit den Verfall des Informationsträgers DNA über lange Zeiträume zu simulieren, lagerten die Forscher diese bis zu einem Monat bei Temperaturen zwischen 60 und 70 Grad Celsius. Dank solcher hohen Temperaturen lässt sich der chemische Verfall mehrerer Jahrhunderte inner- halb von wenigen Wochen nachvollziehen. Auf diese Weise verglichen die Forscher die Lagerung der DNA im Silikatmantel mit anderen gängigen Lagerungsmethoden. Dabei stellten sich die Moleküle im Silikatmantel als besonders stabil heraus. Die DNA ließ sich mittels einer Fluoridlösung einfach aus dem Mantel herauslösen und die Information aus ihr ablesen. Da der Einschluss in Siliziumdioxid ungefähr demjenigen in fossilen Knochen entspricht, konnten die Wissenschaftler auf diese prähistorischen Daten über die Langzeitstabilität von verkapselter DNA zurückgreifen. Daraus errechneten sie ihre Prognose: Bei Lagerung bei tiefen Temperaturen, wie z.B. im weltweiten Saatgut-Tresor auf Spitzbergen bei minus 18 Grad Celsius, könnte die DNA-kodierte Information über eine Million Jahre überdauern. Um die Daten auch fehlerfrei wieder auslesen zu können, entwickelten die Forscher einen Algorithmus. Selbst bei Lagerung unter widrigen Umständen ließen sich dank dieser Fehlerkorrektur der Schweizer Bundesbrief und Archimedes’ Text fehlerfrei wiederherstellen. (Robert Grass et al., DOI: 10.1002/ anie.201411378) 3|15 FORSCHUNG Forschung & Lehre Singles in Deutschland E ine große Rolle für die zunehmende Zahl an Singles spielen demografische Engpässe auf dem sog. Partnermarkt. Das hat ein Soziologe der Universität Heidelberg auf Basis der für Deutschland repräsentativen Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im DIW Berlin ermittelt. Beispielsweise kamen Mitte der 1960er Jahre besonders viele Kinder zur Welt – die geburtenstarken Jahrgänge. Anschließend sanken die Geburtenzahlen so stark ab, dass in den nachfolgenden Jahrgängen bis zu 40 Prozent weniger Kinder geboren wurden. Da sich – wie bereits mehrere frühere Studien belegt haben – Männer bei der Partnersuche meist auf die zwei bis vier Jahre jüngeren Frauen, die Frauen sich umgekehrt auf die zwei bis vier Jahre älteren Männer konzentrieren, könne dies zu Engpässen bei der Partnersuche führen: Die vielen Männer aus den geburtenstarken Jahrgängen konkurrierten um die wenigen Frauen aus den zahlenmäßig kleineren Jahrgängen. Außerdem trugen die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen und der Anstieg der Arbeitslosigkeit in den 90er Jahren dazu bei, dass immer mehr Menschen immer häufiger alleine leben. Durch das eigene Einkommen der Frauen verliere die traditionelle Versorgungsfunktion einer Beziehung an Bedeutung. Das weit verbreitete Bild, dass vor allem beruflich erfolgreiche Frauen ohne Partner lebten, würden die SOEP-Daten jedoch nicht bestätigen. Die Entscheidung für ein Singledasein sei unabhängig von der beruflichen Position der Frauen. Ausschlaggebend sei vielmehr, ob die Frauen überhaupt ein eigenes Einkommen hätten. Eine weitere Ursache sei bei beiden Geschlechtern die Zunahme der Arbeitslosenzahlen ab Beginn der 90er Jahre. Die Zahl der Arbeitslosen stieg seit 1990 von unter 2,5 Millionen auf zeitweilig 4,5 Millionen in den Jahren 2003 bis 2006. Der Anteil der Singles im Alter zwischen 20 und 35 Jahren erhöhte sich in diesem Zeitraum um 12 Prozent. Schlechte Arbeitsmarktchancen verlangten ein höheres Maß an Flexibilität und liessen eine gemeinsame Zukunftsplanung in einer stabilen Partnerschaft oft nicht zu. (Jan Eckhard, Zeitschrift für Soziologie Jg. 43, Heft 5, S. 341-360) 215 Nachthimmel E in internationales Forscherteam hat die weltweite Aufhellung des natürlichen Nachthimmels untersucht und dabei herausgefunden, dass diese durch künstliches Licht und Wolken sogar viel stärker variiert als die des Tages. Vor allem Wolken beeinflussen die Helligkeit des Nachthimmels. Messungen an ein und demselben Ort ergaben, dass der bedeckte Nachthimmel bis zu 18 Mal heller sein kann als der Himmel in einer klaren Nacht. Wolken wirkten in diesen Fällen wie ein Verstärker, denn die in den Wolken enthaltenen Wassertropfen könnten das vom Boden abgestrahlte Licht meist nicht absorbieren und reflektierten einen Großteil davon zurück auf die Erde. Helle Gegenden erschienen in bedeckten Nächten deshalb noch heller. In weit abgelegenen Regionen hingegen verdun- Mal hell, mal dunkel: Wolken über dem Glacier National Park in Montana (USA) erscheinen nur als schwarze Shilhouetten vor dem natürlichen Sternenhimmel (li.). Über Großstädten wie Berlin (re.) reflektieren Wolken hingegen das vom Boden abgestrahlte Licht und lassen Nächte oftmals noch heller wirken (Fotos: Ray Stinson & Christopher Kyba). keln Wolken den Nachthimmel, indem sie Mond- und Sternenlicht abschirmten. Die Forscher stellten bei den Durchschnittswerten weltweit extreme Unterschiede fest: So zeigte sich der bedeckte Nachthimmel über Berlin 300 Mal heller als der über der Nordseeinsel Schiermonnikoog (NL). Die Auswirkungen der immer heller werdenden Nächte sind den Forschern zufolge noch weitgehend unbekannt. Sie vermuten allerdings, dass sich dadurch Verhaltensmuster von Tieren ändern, die nächtliche Navigation einzelner Arten gestört wird und Räuber-Beute-Beziehungen aus dem Gleichgewicht geraten. Die an 50 Orten weltweit durchgeführte Studie zur Helligkeit des Nachthimmels sei die bisher umfangreichste ihrer Art. (Christopher Kyba et al., DOI: 10.1038/srep08409) Soziales Netzwerk im Gehirn J ede Nervenzelle im Gehirn ist mit einer Vielzahl anderer Nervenzellen verbunden, doch die stärksten Verbindungen bestehen zwischen den wenigen Zellen, die sich besonders ähneln. Das haben Wissenschaftler der Universität Basel und des University College London herausgefunden. Nervenzellen bilden ein komplexes Geflecht aus Verbindungen, den Synapsen, von denen es bis zu mehrere Tausend pro Zelle gibt. Doch nicht alle dieser synaptischen Verbindungen sind gleich: Die große Mehrheit ist schwach, nur sehr wenige sind stark. Den Wissenschaftlern zufolge sind gleichgesinnte Neuronen stark miteinander gekoppelt, während Neuronen, die sich unterschiedlich verhalten, nur schwache oder gar keine Verbindung haben. Die schwachen Kontakte im Gehirn hätten kaum Bedeutung, ob- wohl sie in der Mehrheit seien. Die wenigen starken Verbindungen zwischen Neuronen mit ähnlicher Funktion hingegen hätten den stärksten Einfluss auf die Aktivität ihrer Partner. Dieses Zusammenspiel könnte ihnen helfen, bestimmte Informationen der Außenwelt zu verstärken. Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Vielzahl an schwachen Verbindungen für Lernprozesse wichtig sein könnte. Wenn Neuronen ihr Verhalten ändern müssten, stünden schwache Verbindungen bereits zur Verfügung, um zu starken Verbindungen ausgebaut werden zu können. Folglich könne sich das Gehirn schneller an Veränderungen in der Umwelt anpassen. (Thomas Mrsic-Flogel et al., Nature online, 4.2.15) Vera Müller 216 LESERFORUM Forschung & Lehre 3|15 Zustimmung und Widerspruch Heft 12/14: Student 2014 Hinkender Vergleich Der Vergleich (S. 980ff.) zwischen den einzelnen Studienfächern bzgl. des Zeitaufwands der Studierenden hinkt, denn im Gegensatz zu Veterinär-, Zahn-, Humanmedizin belegen die Studierenden in den Kulturwissenschaften ja in der Regel zwei Fächer, also z.B. Germanistik und Romanistik, Germanistik und Anglistik; mithin wäre hier also von einem wöchentlichen Zeitaufwand von mindestens 58 Stunden auszugehen. Die Schlussfolgerungen des BMBF zu diesem Punkt (Medizin-Studiengänge allein als „zeitlich hochbelastete Fächer“) sind folglich irreführend. Professor Dr. Uta Helfrich, Universität Göttin- Betreuungsverhältnisse schön (z.B. unter Einbeziehung der Assistenzprofessoren, Einrechnung von Doktorandenkursen), während die deutschen Universitäten das Gegenteil tun. Auch ist die Lehre in Deutschland nicht so schlecht wie beschrieben – tatsächlich sind ja deutsche Absolventen in den USA hoch begehrt – und in den USA nicht so gut, wenn man statt kleiner Elite-Colleges die großen Staatsuniversitäten zum Vergleich heranzieht. Es ist schon richtig, dass eine individuelle Betreuung von Bachelorstudenten in Deutschland nicht möglich ist – in diesem Sinne erhalten die Studenten, was sie bezahlen. Dennoch sollte es nicht der deutsche Weg sein, staatliche Unterstützung durch hohe Studiengebühren und Spenden von Alumni und Industrie zu ersetzen und dabei weite Teile der Bevölkerung von universitärer Ausbildung auszuschließen. Professor Dr. Jochen Klein, Universität Frankfurt gen Heft 12/14: Wenn Studenten sich beschweren Offensichtliche Unterschiede Der Beitrag von Mark Roche (S. 976ff.) zeichnet ein übertrieben positives Bild amerikanischer und ein allzu negatives Bild deutscher Universitäten. Insbesondere vermeidet es der Autor, den offensichtlichen Unterschied zwischen seiner Universität (jährliche Studiengebühren: $ 46,000) und meiner Universität (jährliche Studiengebühren: 450 €) klar zu benennen – bei solchen Preisen sind ein besseres StudentenProfessoren-Verhältnis und kleinere Lerngruppen leicht zu realisieren! Dabei sind die Unterschiede nicht ganz so krass wie beschrieben, denn die amerikanischen Universitäten rechnen ihre Heft 1/15: Das freie Denken kommt zu kurz Juristenausbildung Oestmann beklagt zu Recht (S. 27ff.), dass in der deutschen Juristenausbildung die Wissenschaft zu kurz kommt, folgert aber zu Unrecht, dass die Universitäten die Fachausbildung von Handwerker-Juristen an die Fachhochschulen abgeben sollten. Am bestehenden System moniert er u.a., dass im Ersten Staatsexamen auch Praktiker darüber befinden, ob ein Kandidat die universitäre Ausbildung erfolgreich absolviert habe. Er übersieht, dass das Staatsexamen keine Abschluss-, sondern eine Aufnahmeprüfung ist; sie soll nicht feststellen, ob die universitären Anforderungen an ein wissenschaftliches Studium erfüllt sind, sondern ob der Kandidat für die Auf- nahme in den Referendardienst geeignet ist. Dabei verlässt sich der Staat darauf, dass die Universität selbst durch geeignete Prüfungen ihre eigenen Anforderungen sicherstellt, schreibt die „Universitätsprüfung“ als Teil der „Ersten Juristischen Prüfung“ sogar vor und verlangt ein Minimum an studienbegleitenden Universitätsprüfungen („Große Scheine“). Allerdings möchten sich die Justizministerien, obwohl sie selbstverständlich wissenschaftlich gebildete Richter, Anwälte etc. wünschen, nicht auf Universitätsprüfungen, wie sie etwa das Bologna-System vorsieht, verlassen, wenn es um den Zugang zum Referendariat und damit zu staatlich geregelten juristischen Berufen geht. Sie würden es den juristischen Fakultäten aber vermutlich nicht verwehren, Bachelor und Master einzuführen. Im Gegenteil, sie könnten den Bachelor sogar unter Wegfall der „Universitätsprüfung“ als Voraussetzung für das Staatsexamen verlangen, oder den baccalaurei einen vereinfachten Zugang zur Staatsprüfung einräumen, wie es ja z.B. in Großbritannien der Fall ist. Dann läge es vollends bei den juristischen Fakultäten, die Bachelorprüfung so wissenschaftlich und grundlagenorientiert auszugestalten wie sie wollen. Nur werden sie das überhaupt nicht wollen, weil es schon die Arbeitskapazität der Professoren überschreiten würde, von Studenten mehr als ein Seminar zu verlangen, geschweige denn, massenweise Bachelor- und Masterprüfungen durchzuführen oder auch nur forschungsorientierte Lehrveranstaltungen zu erfinden. Das aber wäre einer Lösung vorzuziehen, die die berufspraktische Ausbildung den Fachhochschulen überließe, während die Universitäten nur noch Wissenschaftler (?) ausbilden könnten und unsere Richter nie mit der „fünften Mindermeinung zum dolus eventualis“ konfrontiert und nie von Radbruch hätten gehört haben müssen. Das wäre zu schade für den Rechtsstaat. Professor em. Dr. Dr. h.c. Martin Fincke, Passau 3|15 BÜCHER Forschung & Lehre Lesen und lesen lassen BÜCHER ÜBER WISSENSCHAFT Zukunftsfähig? lange nicht mehr sehr harmonisch klingt. A Dieter Burdorf (Hg.), Die Zu- nlässlich des 600. Gründungsjubiläums der Alma Mater Lipsiensis im Jahre 2009 veranstaltete der Germanist Dieter Burdorf zusammen mit Angelika Hoffmann-Maxis (Institut für Klassische Philologie und Komparatistik) eine Ringvorlesung „Die Zukunft der Philologien“, zu der neben den Leipziger Kollegen und Kolleginnen auch auswärtige Redner eingeladen wurden, um am Beispiel diverser Einzeldisziplinen die vielfältigen Möglichkeiten (weniger die Grenzen) der Philologien zu diskutieren, die sich besonders im 21. Jahrhundert gegen die medialen und auch kulturellen Herausforderungen behaupten und auch vermehrt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ihres Wirkens beantworten müssen. Knapp fünf Jahre später liegen nun die meisten der Vorträge in gedruckter Form vor. Zudem wurden fünf weitere, offensichtlich eigens für den Band eingeholte Beiträge aufgenommen, die alle eloquent und engagiert die bunte Vielfalt ihrer Fächer, besonders Klassische Philologie, Mediävistik, Germanistik, Romanistik und Anglistik sowie Komparatistik, vorstellen und auf deren Zukunftskompetenz vehement hinweisen. Diese sehen die meisten der Autoren und Autorinnen vornehmlich in der Fähigkeit, „auf aktuelle gesellschaftliche und kulturelle Herausforderungen angemessen zu reagieren,“ und „die Tiefendimensionen eines Jahrhunderte, ja Jahrtausende zurückreichenden kulturellen Gedächtnisses im Medium der Schrift für die jeweilige Gegenwart zu erhalten und zu erschließen“ (Klappentext). Dem mag man gerne zustimmen, fraglich bleibt aber, wie und ob die einzelnen Fächer ihr Wissen und ihre profunden (Lese-)erfahrungen in die Gesellschaft und vor allem in die akademische Lehre auch tatsächlich einbringen können, zumal trotz zunehmender Akademisierung das Interesse am Wort stetig schwindet und an den Universitäten der Dreiklang von „Bildung, Ausbildung und Qualifizierung“ schon 217 kunft der Philologien, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2014, 415 Seiten, 64,- €. Professor Dr. Christa Jansohn, Universität Bamberg Informationsaustausch I m Frühjahr 1630 hatte das erste bekannte Adressbüro in Paris seine Arbeit aufgenommen. Es sollte Anlaufstelle sein für alle, die etwas verkaufen, kaufen, verleihen, tauschen oder ausborgen wollten, die z.B. ein Zimmer zu vermieten hatten oder ein Landgut erwerben wollten. Hier konnte sich ein Meister, der einen Lehrling suchte, in ein Register eintragen lassen oder ein Dienstmädchen, das eine Anstellung finden wollte. Für Vermittlungen verschiedenster Art und auch als Pfandhaus konnte das Adressbüro genutzt werden. Es diente als Bildungseinrichtung und Sammelstätte des verfügbaren Wissens. Die Geschichte solcher Adressbüros, Offices of Intelligence oder Fragämter, die es auch in anderen großen Städten gab, erzählt auf unterhaltsame Weise der Historiker Anton Tantner, der an der Universität Wien lehrt. Er fragt dabei auch nach den Parallelen zwischen dem frühneuzeitlichen und dem heutigen Informationsaustausch. So spielten schon im 17. Jahrhundert Anonymität und Diskretion in den Adressbüros eine Rolle. Im digitalen Zeitalter ist es der Datenschutz, der gewährleistet sein sollte. Die Analogie von modernen Internet-Suchmaschinen und Adressbüros wird vom Autor veranschaulicht, denn es gibt durchaus weitere Parallelen. Sind also die Adressbüros Vorboten heutiger Suchmaschinen? Anton Tantner: Die ersten Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, IntelligenzComptoirs. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2015. 173 Seiten, 19,90 €. Ina Lohaus Horst Bredekamp / Claudia Wedepohl: Warburg, Cassirer und Einstein im Gespräch Kepler als Schlüssel der Moderne. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2015, 144 Seiten, 22,90 €. Deutscher Akademischer Austauschdienst (Hg.): Die Internationalisierung der deutschen Hochschulen im Zeichen virtueller Lehr- und Lernszenarien W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld 2014, 201 Seiten, 19,90 €. Choni Flöther / Georg Krücken (Hg.): Generation Hochschulabschluss Vielfältige Perspektiven auf Studium und Berufseinstieg. Waxmann Verlag, Münster 2015, 152 Seiten, 24,90 €. Lars Jaeger: Die Naturwissenschaften. Eine Biographie Verlag Springer Spektrum, Berlin 2014, 471 Seiten, 24,99 €. Jürge Kaube: Im Reformhaus Zur Krise des Bildungssystems. zu Klampen Verlag, Springe 2015, 176 Seiten, 18,- €. Dieter Lenzen: Eine Hochschule der Welt Plädoyer für ein Welthochschulsystem. Springer Verlag, Berlin 2015, 190 Seiten, 12,99 €. Hermann Parzinger / Stefan Aue / Günter Stock (Hg.): ArteFakte: Wissen ist Kunst – Kunst ist Wissen Reflexionen und Praktiken wissenschaftlich-künstlerischer Begegnungen. transcript Verlag, Bielefeld 2014, 542 Seiten, 34,99 €. Julia Stamm: Europas Forschungsförderung und Forschungspolitik Auf dem Weg zu neuen Horizonten. Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin 2014, Download unter: http://edoc.bbaw.de/volltexte/201 4/2564/ 218 RECHT Forschung & Lehre Entscheidungen Änderung einer Ausstattungszusage er Antragsteller hatte im Rahmen von Bleibeverhandlungen mit seiner Hochschule im Jahr 2002 einen Büroraum unbefristet zugesagt bekommen. Die Hochschule trat einige Jahre nach Abschluss der Bleibeverhandlung mit der Forderung an den Antragsteller heran, er möge den Raum zur anderweitigen Nutzung freigeben. Nachdem Vergleichsverhandlungen scheiterten, stelle eine schwerwiegende Beeinträchtigung seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit dar. Das Verwaltungsgericht entschied, dass der Antragsteller eine schwerwiegende Beeinträchtigung seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit durch die Räumung des Raumes nicht hinreichend glaubhaft gemacht habe. In der Begründung stellte das Gericht darauf ab, dass die Auslagerung der Akten an einen entfernt gelegenen Ort lediglich eine Erschwerung der wissenschaftlichen Arbeit des Antragstellers darstelle. teilte die Hochschule dem Antragsteller mit, dass der fragliche Raum geräumt werde. Der Antragsteller machte im Rahmen eines Antrags auf einstweiligen Rechtsschutz gegen diese Maßnahme geltend, dass sich im Raum zahlreiche Aktenordner befänden, die er ständig für seine Arbeit benötige. Der Raum sei „Dreh- und Angelpunkt“ seiner Forschungstätigkeit. Es sei ihm unzumutbar, zwecks Akteneinsicht in ein mehrere Kilometer entferntes Lager der Bibliothek zu pendeln, welches ihm als Ersatzraum angeboten wurde. Darüber hinaus handele es sich bei dem streitbefangenen Raum um einen stark frequentierten Raum seines Instituts. Neben der Lagerfunktion sei er für Dienstbesprechungen und als Versammlungsort täglich in Benutzung. Eine Räumung Entscheidend sei, dass dem Antragsteller die Akten auch nach Auslagerung weiterhin zur Verfügung stünden. Die wissenschaftliche Arbeit des Antragstellers sei nicht davon abhängig, dass sich die Mitarbeiter in dem streitbefangenen Raum aufhalten würden. Darüber hinaus lehnte das Verwaltungsgericht einen Anspruch auf Unterlassung der Räumung mangels Rechtswidrigkeit der Maßnahme ab. Insbesondere sei die im Rahmen der Bleibeverhandlung getroffene Nutzungsregelung nicht verletzt. Im Protokoll der Bleibeverhandlung sei zwar vereinbart worden, dass der Raum dem Antragsteller „unbefristet zur Verfügung stehen solle“. Dem Wortlaut nach gelte die Zusage auch unbefristet. Allerdings dürfe in limitierten Fällen in Berufungs- und Bleibevereinbarungen Foto: mauritius-images D 3|15 bzw. entsprechende Zusagen eingegriffen werden. Unter Berücksichtigung der ständigen Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht und Bundesverwaltungsgericht seien etwaige Zusagen nicht jeder gesetzlichen Veränderung von vornherein entzogen. Das einschlägige Hochschulgesetz habe zum Zeitpunkt der Räumungsentscheidung vorgesehen, dass Personal- und Sachmittel, die über eine Grundausstattung hinaus zugesagt worden seien, nach Zeitablauf von in der Regel fünf Jahren unter dem Vorbehalt einer Überprüfung auf Grundlage von Evaluationsergebnissen, der gegenwärtigen Entwicklungsplanung sowie der Bestimmung einer geänderten Zielvereinbarung stehen. Da die gesetzliche Regelung erst nach Abschluss der Vereinbarung zwischen Antragsteller und Hochschule in Kraft getreten sei, jedoch auf solche in der Vergangenheit gemachte Zusagen Anwendung finde, handele es sich um einen Fall tatbestandlicher Rückanknüpfung. Ein Eingriff in eine bestehende Zusage sei möglich, sofern im Rahmen einer Gesamtabwägung zwischen dem „Gewicht des enttäuschten Vertrauens und dem Gewicht und der Dringlichkeit der die Rechtsänderung rechtfertigenden Gründe die Grenze der Zumutbarkeit gewahrt bleibt“. Entscheidend, so das Verwaltungsgericht, sei, dass die Mindestausstattung eines Hochschullehrers nicht erfasst werde und in darüber hinausgehende Zusagen nur auf Grundlage einer Gesamtabwägung der in der Vorschrift genannten Faktoren erfolgen dürfe. Im Ergebnis habe die Hochschule eine hinreichend sachgerechte Entscheidung getroffen. Bei relevanten Änderungen der Geschäftsgrundlage könne es folglich zu einer Umverteilung aufgrund von sachlichen und diskriminierungsfreien Kriterien kommen. VG Oldenburg, Beschluss v. 8.12.2014, 12 B 2986/14 Sandra Möhlmann LE S E R S E RVIC E Die Entscheidungen der Rubrik „Recht“ können in vollem Wortlaut bestellt werden bei: Forschung & Lehre, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected] 3|15 STEUERRECHT Forschung & Lehre Steuerrecht aktuell Reisekosten 2015 A b 1.1.2015 gelten neue Reisekostenpauschalen für Auslandsreisen (für Verpflegungsmehraufwendungen bei einer Abwesenheit von mehr als 8 Stunden bzw. bei einer Abwesenheit von mindestens 24 Stunden). Bei Übernachtungen im Ausland dürfen nur die tatsächlichen Übernachtungskosten als Werbungskosten oder Betriebsausgaben geltend gemacht werden. Die Liste ist unter www.bundesfinanzministerium.de abrufbar. Schreiben des BMF vom 19.12.2014 – IV C 5 – S2353/08/10006:005 gelmäßiger Arbeitsstätte können für jeden vollen Kilometer der Entfernung 0,30 Euro angesetzt werden (einfache Entfernungskilometer). Die Vereinbarung einer Probezeit steht somit dem Vorliegen einer regelmäßigen Arbeitsstätte nicht entgegen. Die Dauerhaftigkeit wird bejaht, da der Steuerpflichtige die Tätigkeitsstätte nicht nur gelegentlich, sondern – wenn auch nur für die Dauer seines befristeten Vertrages – immer wieder aufsucht. Mit Wirkung zum 1.1.2014 hat der Gesetzgeber diese Rechtsauffassung in § 9 Absatz 4 Satz 3 EStG festgeschrieben. Bundesfinanzhof, Urteil vom 6.11.2014 – VI R 21/14 Inländischer Wohnsitz E in inländischer Wohnsitz wird während eines auf mehr als ein Jahr angelegten Auslandsaufenthaltes nur dann beibehalten, wenn die Wohnung tatsächlich behalten wird und auch tatsächlich genutzt wird. Es muss sich um einen Aufenthalt mit Wohncharakter handeln und nicht nur um kurzfristige Besuche. Im vorliegenden Fall ging der Steuerpflichtige mit seiner Frau für 5 Jahre arbeitsbedingt ins Ausland, wobei das Einfamilienhaus in Deutschland u.a. von den Söhnen bewohnt wurde. Dabei wurde der Steuerpflichtige zwar nicht an der eigenen Nutzung des Hauses gehindert. Die Beweisaufnahme ergab aber, dass er während der Aufenthalte in Deutschland in einem Hotel übernachtete, so dass der Wohnsitz in Deutschland zu verneinen war. Auslandsauswärtstätigkeit E in Arbeitnehmer, der zunächst für drei Jahre und anschließend wiederholt befristet von seinem deutschen Arbeitgeber ins Ausland entsandt worden ist, begründet im Ausland keine regelmäßige Arbeitsstätte gem. § 9 Absatz 1 Satz 3 Nr. 4 EStG (oder ab 1.1.2014 auch keine erste Arbeitsstätte), auch wenn er mit dem ausländischen Arbeitgeber für die Dauer des Auslandsaufenthaltes einen unbefristeten Arbeitsvertrag abgeschlossen hat, wenn der unbefristete Vertrag in Deutschland erhalten bleibt. Finanzgericht Hamburg, Urteil vom 18.6.2014 - 1 K 134/12 Fahrtkosten in der Probezeit ür den Veranlagungszeitraum bis 31.12.2013 hat der Bundesfinanzhof entschieden, dass auch bei einem befristeten Vertrag mit Probezeit während der Probezeit Fahrtkosten zur Arbeitsstätte des Arbeitgebers als Werbungskosten steuerlich ansetzbar sind. Für die Wege zwischen Wohnung und re- Foto: mauritius-images F 219 Wenn die Wohnung in Deutschland aufrechterhalten bleibt, bleiben damit der Wohnsitz und auch die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland erhalten. Mangels regelmäßiger Arbeitsstätte liegt keine doppelte Haushaltsführung vor, wohl aber eine Auswärtstätigkeit, so dass die tatsächlichen Übernachtungskosten im Ausland steuerlich geltend gemacht werden können, wenn sie beruflich veranlasst sind. Wird der Arbeitnehmer beim Auslandsaufenthalt von Familienangehörigen begleitet, sind Aufwendungen für Übernachtungen nur anteilig als Werbungskosten nach § 9 Absatz 1 Satz 1 EStG zu berücksichtigen, ggf. sind die Kosten durch Schätzung aufzuteilen. Bundesfinanzhof, Urteil vom 10.4.2014 – VI R 11/13 Freiberufliche Tätigkeit von Ärzten S elbständige Ärzte üben ihren Beruf auch dann freiberuflich aus, wenn die ärztlichen Leistungen von angestellten Ärzten erbracht werden. Die Mithilfe qualifizierten Personals ist für die Freiberuflichkeit unschädlich, wenn der Freiberufler (Arzt) bei der Erledigung der einzelnen Aufträge leitend und eigenverantwortlich aufgrund eigener Fachkenntnisse tätig wird. Ausreichend ist nach Ansicht des Bundesfinanzhofes hierbei eine patientenbezogene regelmäßige und eingehende Kontrolle des angestellten Personals. In diesen Fällen scheidet dann eine gewerbliche Tätigkeit aus. Bundesfinanzhof, Urteil vom 16.7.2014 – VIII R 41/12 Birgit Ufermann 220 KARRIERE-PRAXIS The Big Two Werte beeinflussen die Lebenszufriedenheit | A N D R E A A B E L E - B R E H M | Werte legen relativ stabil und allgemein fest, was in einer Kultur und was für den einzelnen Menschen wichtig ist. Welche Bedeutung haben Werte für die individuelle Lebenszufriedenheit? F ür den einen ist es besonders wichtig, viel Geld zu verdienen, für die andere, viele Freunde zu haben, für einen dritten, Einfluss auszuüben, für eine vierte Person sind alle diese Ziele ähnlich wichtig. Eine Person bezeichnet sich als besonders zielstrebig und durchsetzungsfähig, eine andere schreibt sich die Eigenschaften sozial, vertrauenswürdig und einfühlsam zu. Die „Big Two“ der menschlichen Existenz. Werte und Eigenschaften können in zwei große Inhaltsklassen eingeordnet werden. Diese „Big Two“ werden in der Forschung mit den Begriffen „Agency“ und „Communion“ bezeichnet. Es sind von Bakan (1966) eingeführte termini technici und deshalb werden sie im Weiteren auch nicht umschrieben. Agentische Eigenschaften umfassen zum Beispiel Ehrgeiz, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um ein Ziel zu erreichen. Sie stehen damit für die persönliche Selbstbehauptung und die Selbstentfaltung. Agentische Werte beziehen sich darauf, wie wichtig ei- Forschung & Lehre nem Menschen z.B. Macht, Einfluss, Wohlstand, Leistung oder Anerkennung sind. Kurz: Agency spiegelt das Streben nach Kontrolle und Einfluss sowie die Wichtigkeit dieser Bereiche wieder. Demgegenüber bezeichnet Communion das Streben des Menschen nach Gemeinschaft und guten sozialen Beziehungen. Kommunale Eigenschaften sind etwa Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft oder Empathie. Kommunale Werte beziehen sich darauf, wie wichtig einem Individuum Vertrauen, Mitgefühl, Harmonie oder Anstand sind. Agency und Communion Agency und Communion umschreiben die „Dualität der menschlichen Existenz“: Niemand kann ohne soziale Beziehungen und deren Pflege leben (communion) und jeder Mensch braucht Ziele und Motivation, diese Ziele zu erreichen. Jemand, der nur kommunal, aber nicht agentisch ist, wird bald abhängig und unselbstständig, möglicherweise depressiv. Umgekehrt ist jemand, der nur agentisch handelt, aber die Communion verkümmern lässt, ein unangenehmer Zeitgenosse und längerfristig wahrscheinlich einsam und allein, möglicherweise zynisch. Bisherige Forschung zu Lebenszufriedenheit hat bereits einige Befunde erbracht, dass Werte/Ziele und persönliche Eigenschaften mit Lebenszufriedenheit zusammenhängen, allerdings wurde bisher der gemeinsame Einfluss von Werten und Eigenschaften noch nicht untersucht. Wie beeinflussen die „Big Two“ die Lebenszufrieden- AUTOR I N Professorin Dr. Andrea Abele-Brehm lehrt Sozialpsychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist derzeit auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und war Fachkollegiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 3|15 heit? In einer Studie haben wir erforscht, wie sich agentische und kommunale Eigenschaften sowie agentische und kommunale Werte auf die Lebenszufriedenheit auswirken. Die Hypothese lautete, dass Menschen mit agentischen Eigenschaften und gleichzeitig hohen kommunalen Wertvorstellungen besonders zufrieden sind. Hintergrund dieser Überlegung war, dass agentische Eigenschaften eine Person befähigen, zielstrebig und beharrlich zu handeln – unabhängig davon, welche Ziele verfolgt werden. Kommunale Werte wiederum geben dem Handeln eine pro-soziale Richtung. Frühere Forschung hat z.B. gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement und Hilfsbereitschaft die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen können. Die Studie wurde im Jahr 2013 sowohl in Deutschland (201 Befragte) als auch in Russland (368 Befragte) durchgeführt. Über den Kulturvergleich sollte herausgefunden werden, inwieweit trotz unterschiedlicher Lebensbedingungen in beiden Ländern ähnliche Ergebnisse erzielt werden können bzw. ob sich die Hypothese über verschiedene Kulturen hinweg stützen lässt. Russland und Deutschland unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, z.B. hinsichtlich kultureller Traditionen und hinsichtlich der ökonomischen Situation. Die Ergebnisse zeigten, dass agentische Werte gar nicht mit der Lebenszufriedenheit zusammenhängen, d.h. die Lebenszufriedenheit der Befragten war unabhängig vom Ausmaß ihrer agentischen Werte. Kommunale Werte dagegen hingen positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen, Personen mit stärker ausgeprägten kommunalen Werten waren zufriedener. Kommunale Eigenschaften hingen geringfügig positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen. Agenti- 3|15 KARRIERE-PRAXIS Forschung & Lehre sche Eigenschaften hingen stark positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen, d.h. Personen, die sich als sehr agentisch bezeichneten, waren auch zufrieden. Die höchste Lebenszufriedenheit äußerten – in Übereinstimmung mit der formulierten Hypothese – diejenigen Befragten, die gleichzeitig hoch agentisch waren und hohe kommunale Ziele verfolgten. Anders formuliert: Es sind nicht die agentischen Werte, die zufrieden machen, sondern vielmehr die kommunalen Werte. Allerdings entfalten die kommunalen Werte nur dann ihren positiven Einfluss, wenn sie mit Tatkraft und Zielstrebigkeit verknüpft sind. Die Abbildung verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die Befragten wurden in Gruppen von hoch agentischen versus niedrig agentischen Personen bzw. Personen mit hohen versus niedrigen kommunalen Werten aufgeteilt. Es zeigt sich deutlich, dass in beiden Ländern die hoch agentischen Personen, die gleichzeitig kommunale Werte stark vertreten, am zufriedensten waren. Menschen, die Selbstvertrauen haben und sich in der Lage fühlen, ihre Ziele zu erreichen und die gleichzeitig zwischenmenschliche Werte besonders hoch halten, sind sowohl in Russland als auch in Deutschland mit ihrem Leben besonders zufrieden. Länder Vergleich der beiden Länder. In Russland waren die Befragten zwar generell weniger zufrieden mit ihrem Leben als in Deutschland (siehe Abbildung), doch waren die Zusammenhänge mit agentischen Eigenschaften und kommunalen Zielen in beiden Ländern in gleicher Weise zu finden. Die Befunde waren für Männer und Frauen gleich und sie unterschieden sich nach Bildungshintergrund nicht. 221 Kommunale Werte niedrig/agentische Eigenschaften niedrig Wert hoch/Eigenschaft niedrig oder Wert niedrig/Eigenschaft hoch Kommunale Werte hoch/agentische Eigenschaften hoch 4,5 4 3,5 3 2,5 2 Deutschland Russland Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von kommunalen Werten (hoch versus niedrig) und agentischen Eigenschaften (hoch versus niedrig) in Deutschland und Russland (Lebenszufriedenheit: Werte von 1 „wenig unzufrieden“ bis 5 „sehr zufrieden“) Während sich die Wichtigkeit kommunaler Werte zwischen Deutschland und Russland nicht unterschied, beurteilten die russischen Teilnehmer agentische Werte (konkret: Autonomie, Kompetenz, Leistung, Wohlstand, Status, Anerkennung, Macht, Überlegenheit) im Durchschnitt höher als die deutschen Teilnehmer (Ausnahme: Ehrgeiz wurde bei den Deutschen höher eingeschätzt; bei „Einfluss“ gab es keinen Unterschied zwischen den Ländern). Geteilte Freude Machen nur kommunale Werte glücklich? Die Studie zeigt also, dass Personen, die sich für andere einsetzen, auch für sich selbst „profitieren“, nämlich in Form von positiven Emotionen und von Zufriedenheit. „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ sagt schon das Sprichwort und die vorliegenden Daten untermauern dies. Allerdings ist die Studie nicht dahingehend interpretierbar, dass agenti- sche Werte der Lebenszufriedenheit abträglich sind, sie haben nur im Zweifelsfall wenig Auswirkung. Letztere Aussage ist auch mit Befunden der „positiven Psychologie“ kompatibel, wonach Geld und Besitz die Lebenszufriedenheit zwar auch po- sitiv beeinflussen, ihr Einfluss aber deutlich geringer ist als derjenige von gelungenen sozialen Beziehungen sowie der des Bewusstseins, ein gemochtes und akzeptiertes Mitglied der Gesellschaft zu sein. L I T E R AT U R T I P P S Die Studie: Abele, A. E. (2014). Pursuit of communal values in an agentic manner: A way to happiness? Frontiers in Psychology, 5 (1320). Weitere Literatur zu den Big Two und zu Lebenszufriedenheit Abele, A. E., & Wojciszke, B. (2014). Communal and agentic content. A dual perspective model. Advances in Experimental Social Psychology, 50, 198-255. doi: 10.1016/B978-0-12-800284-1.00004-7 Diener, E., & Biswas-Diener, R. (2008). Happiness. Unlocking the mysteries of psychological wealth. Oxford: Blackwell. doi: 10.1002/9781444305159 Bakan, D. (1966). The duality of human existence. An essay on psychology and religion. Chicago: Rand McNally. 222 KARRIERE Preise Forschung & Lehre Friedrich-Miescher-Preis York. Das Preisgeld beträgt 200.000 US-Dollar. Professor Martin Jinek, Universität Zürich, erhält die Auszeichnung von der Swiss Hector Wissenschaftspreis Der mit jeweils 250.000 Euro dotierte Kooperationspreis zur Internationalisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen. Mit dem Preisgeld werden Forschungskooperationen an Universitäten in Deutschland finanziert. Der Preis geht 2015 an: Professor Niklaus Largier, University of California, Berkeley, USA (Universität zu Köln, Institut für Deutsche Sprache und Literatur) Professor Mark Turner, Case Western Reserve University, Cleveland, USA (Universität Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik) Professor Hans Beck, McGill University, Montreal, Kanada, (Universität Münster, Seminar für Alte Geschichte) Professor Paul Julian Weindling, Oxford Brookes University, Oxford, Großbritannien (Studienzentrum der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Halle, gemeinsam mit der Universität Düsseldorf) Professor Robert B. Brandom, University of Pittsburgh, USA (Universität Leipzig, Institut für Philosophie) Professor Jean Winand, University of Liege, Belgien (Universität Heidelberg, Ägyptologisches Institut) Professor Angelos Chaniotis, Institute for Advanced Study, Princeton, USA, (LMU München, Historisches Seminar) Friedrich Wilhelm Bessel Forschungspreis Die Auszeichnung wird von der Hector Stiftung vergeben und ist mit je 150.000 Euro dotiert. Der Preis geht an: Professor Thomas Lengauer, Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken Professor Eva Grebel, Universität Heidelberg Rodolphe Brupbacher Preis Die mit je 100.000 Schweizer Franken dotierte Auszeichnung der Charles Rodolphe Brupbacher Stiftung geht an: Professor Irving L. Weissman, Stanford University, Stanford, USA Professor Joan Massagué, Memorial Sloan Kettering Cancer Center, New York, USA Karl-Christ-Preis Professor Kristian S. Gleditsch, University of Essex, Colchester, Großbritannien (Universität Konstanz, Fachbereich für Politik- und Verwaltungswissenschaft) Professor Mischa Meier, Universität Tübingen, erhält Professor Juan A. Echeverri, Universidad Nacional de Colombia, Bogotá, Kolumbien, erhält den mit 45.000 Euro dotierten Preis von der Alexander von HumboldtStiftung. Professor Paul Rösch, Universität Bayreuth, erhält die Professor Susan Irvine, University College London, Großbritannien (Universität Göttingen, Seminar für Englische Philologie) Professor Pamela Klassen, University of Toronto, Kanada (Universität Tübingen, Institut für Empirische Kulturwissenschaft) Society for Molecular and Cellular Biosciences. Das Preisgeld beträgt 20.000 Schweizer Franken. Ars legendi-Fakultätenpreis Mathematik und Naturwissenschaften für exzellente Hochschullehre Der Stifterverband, die Gesellschaft Deutscher Chemiker, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung, die Deutsche Physikalische Gesellschaft und der Verband für Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland vergeben den Preis in vier Kategorien. Pro Kategorie beträgt das Preisgeld 5.000 Euro. Preisträger 2015 sind: Kategorie Biowissenschaften: Dr. Simone Karrie, Professor Reinhard Köster und Professor Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig Ludwig-Schaefer-Award Professor Jeffrey F. Hamburger, Harvard University, Cambridge, USA (Universität Düsseldorf, Institut für Geschichtswissenschaften) Foto: Universität Zürich Anneliese MaierForschungspreis 3|15 den Preis, der im zweijährigen Turnus im Wechsel an den Universitäten Frankfurt a.M. und Bern vergeben wird und mit 25.000 Euro dotiert ist. Kategorie Chemie: Professor Dietmar Stalke, Universität Göttingen Kategorie Mathematik: Professor Norbert Henze, Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Deutsche Krebshilfe Preis Auszeichnung von der Columbia University, New Professor Werner Hohenberger, Universitätsklinikum Erlangen, erhält die Auszeichnung der Deutschen Krebshilfe mit einem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Kategorie Physik: Professor Jürgen Sum und Professor Bernd Jödicke von der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung 3|15 Habilitationen und Berufungen Theologie Prof. Dr. Isolde Karle, RuhrUniversität Bochum, hat ei- Theologie mit den Schwerpunkten Homiletik und Kybernetik abgelehnt und ein Bleibeangebot der Ruhr-Universität Bochum angenommen. Prof. Dr. Philipp Stoellger, Universität Rostock, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf die W3-Professur Systematische Theologie, insbesondere Dogmatik, angenommen. nen Ruf an die HumboldtUniversität zu Berlin auf eine Professur für Praktische 223 KARRIERE Forschung & Lehre Prof. Dr. Dr. Christian Tapp, Ruhr-Universität Bochum, hat einen Ruf an die Universität Regensburg auf eine Dr. Christine Gundermann, Universität zu Köln, wurde zur Junior-Professorin für Public History ernannt. W3-Professur für Philosophische Grundfragen der Theologie erhalten. Philosophie und Geschichte Dr. Stefan Benz, Universität Passau, habilitierte sich in dem Fach Theorie und Didaktik der Geschichte. PD Dr. Martina Giese, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine W2-Professur für Geschichte des Mittelalters erhalten. Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse, Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W3-Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte angenommen und wird zum 1. April 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt. Prof. Dr. Henry Keazor, Universität Heidelberg, hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine W3-Professur für Kunst- und Bildgeschichte abgelehnt. Dr. Habbo Knoch, Universität zu Köln, wurde zum W3Professor für Neuere Geschichte und Neueste Geschichte ernannt. Anzeige UTS DIE EXPERTEN FÜR IHREN UMZUG DIE W E LT BEWEGT SICH MIT FULL SERVICE UND KOMPETENTE BETREUUNG INTERESSIERT? Dann rufen Sie doch einfach an! Jeder Umzug ist anders, stellt seine eigenen Anforderungen. 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Prof. Dr. Thomas Bliesener, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Interdisziplinäre Kriminologische Forschung zum 01.04.2015 angenommen. Forschung & Lehre für angewandte Pädagogik Berlin auf eine Professur für Allgemeine Pädagogik angenommen. Dr. Joachim Hage übernimmt zugleich die Aufgaben des Präsidenten an der Hochschule in der Gründungs- und Aufbauphase bis zur Durchführung der ersten ordnungsgemäßen Wahl des Präsidiums. Prof. Dr. rer. nat. Markus Heinrichs, Albert-LudwigsUniversität Freiburg, hat einen Ruf an die Universität Wien/Österreich auf den Lehrstuhl für Klinische Psychologie erhalten. Dr. Oliver Hechler, Akademischer Rat, Universität Würzburg, wurde mit Wirkung vom 2.2.2015 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Erziehungswissenschaft und Sonderpädagogik erteilt. PD Dr. Anna-Katharina Hornidge, Rheinische Fried- einen Ruf an die Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur für Erwachsenenbildung angenommen. Dr. paed. Joachim Hage hat einen Ruf an die Hochschule senschaft mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Religionsforschung abgelehnt. Dr. phil. Thomas Leeb hat einen Ruf an die Hochschule für angewandte Pädagogik Berlin auf eine Professur für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik angenommen. Dr. Thomas Leeb über- rich-Wilhelms-Universität Bonn, habilitierte sich in dem Fach Entwicklungsforschung. Sie hält zur Zeit die befristete Position der Direktorin und Professorin der sozialwissenschaftlichen Abteilung am Zentrum für Entwicklungsforschung, Universität Bonn, inne. Prof. Dr. Volkhard Krech, Ruhr-Universität Bochum, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3Professur für Religionswis- FAQ K A R R I E R E Prof. Dr. Sandra Bohlinger, Universität Osnabrück, hat 3|15 Welche Vorteile hat die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung? Die akademische Selbstverwaltung ist eine tragende Säule im deutschen Wissenschaftssystem. Die Mitarbeit in Gremien der Hochschule gehört zu den (traditionellen) Dienstaufgaben der Professorinnen und Professoren. Darunter fallen z.B. Beteiligungen an Berufungskommissionen oder Prüfungsausschüssen. Naturgemäß ist die Übernahme von Aufgaben mit zusätzlicher Arbeit verbunden, die der Forscher bewältigen muss. Die Besoldungsordnung W sieht deshalb für einige Selbstverwaltungsfunktionen einen finanziellen Ausgleich in Form von „Funktions-Leistungsbezügen“ vor. Nicht zu verkennen sind die mit einer Mitarbeit in universitären Gremien einhergehenden immateriellen Vorteile. Die Wissenschaftler erhalten nicht nur einen Einblick in politische Abläufe ihrer Hochschule, sondern können sich aktiv einbringen und so die Zukunft ihrer Institution mitgestalten. Gerade für Nachwuchswissenschaftler kann sich beispielsweise die Mitarbeit in Berufungskommissionen positiv auswirken. Sie lernen die Abläufe in Berufungsverfahren kennen und können dieses Wissen für ihre eigenen Berufungsverfahren nutzbar machen. Im Lebenslauf können sie durch die Angabe bereits übernommener Tätigkeiten die Integrationswilligkeit sowie die Bereitschaft und Motivation, solche Aufgaben auch künftig zu übernehmen, zeigen. Sandra Möhlmann nimmt zugleich die Aufgaben des Vizepräsidenten für Studium und Lehre an der Hochschule in der Gründungs- und Aufbauphase bis zur Durchführung der ersten ordnungsgemäßen Wahl des Präsidiums. Dr. Maike Luhmann, Universität zu Köln, wurde zur Junior-Professorin für Methoden der Persönlichkeitspsychologie ernannt. PD Dr. Katharina Manderscheid, Universität Luzern/ Schweiz, habilitierte sich in dem Fach Soziologie. Prof. Dr. Steffen Mau, Universität Bremen, hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine W3-Professur für Makrosoziologie angenommen. Prof. Dr. Thorsten Meiser, Universität Mannheim, hat einen Ruf an die Universität Wien/Österreich auf die Professur für Methoden der Psychologie erhalten. Dr. Jonas Obleser, MaxPlanck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig, habilitierte sich an der Universität Leipzig in 3|15 KARRIERE Forschung & Lehre dem Fach Psychologie und hat einen Ruf an die Universität zu Lübeck, Institut für Psychologie, auf eine W2Professur für Methodenlehre und Statistik angenommen. Prof. Dr. Kerstin Rabenstein, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Greifswald auf eine W3-Professur für Erziehungswissenschaft erhalten. Prof. Dr. Dominik Schrage, Leuphana Universität Lüneburg, hat einen Ruf an die Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur für Soziologische Theorien und Kultursoziologie angenommen. Prof. Dr. Stefan Stieglitz, Universität Münster, hat einen Ruf an die Universität Bremen abgelehnt und einen Ruf an die Universität Duis- professur für Diagnostik und Persönlichkeitspsychologie angenommen. Prof. Dr. Nils Weidmann, Universität Konstanz, hat einen Ruf an die Universität Konstanz auf eine W3-Professur für Vergleichende Politikwissenschaft nicht-demokratischer Staaten erhalten. Philologie und Kulturwissenschaften Prof. Dr. Lieselotte Anderwald, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität Würzburg auf eine Professur für Englische Sprachwissenschaft abgelehnt. Dr. Camilla Bork, Humboldt-Universität zu Berlin, habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Musikwissenschaft erteilt. Sie hat einen Ruf an die KU Leuven/Belgien erhalten. Dr. phil. Britta Freitag-Hild, Justus-Liebig-Universität Gießen, hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine W2-Professur für Didaktik der Anglistik und Amerika- burg-Essen auf eine Professur für Professionelle Kommunikation in elektronischen Medien/Social Media angenommen. Dr. Alexander Stroh, GIGA German Institute of Global and Area Studies / LeibnizInstitut – Hamburg, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf die Junior-Professur für Politikwissenschaft: Politik Afrikas und Entwicklungspolitik angenommen. PD Dr. rer. nat. Stefan Troche, Universität Bern/ Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Witten/Herdecke auf die Universitäts- 225 ZWE I F R AG E N AN: Professor Dr. Harald Andrés Helfgott, Humboldt-Professur an der Universität Göttingen 2014 Sie haben bewiesen, dass die „ternäre Goldbachsche Vermutung“ richtig ist, die Mathematiker seit dem 18. Jahrhundert beschäftigt hat. Können Sie das Nichtfachleuten einmal erläutern? Die ternäre oder schwache Goldbachsche Vermutung ist ganz einfach anzustellen – und die binäre oder starke Goldbachsche Vermutung auch. Beide Vermutungen entstammen dem Briefwechsel zwischen Leonhard Euler und Christian Goldbach, Mitte des 18ten Jahrhunderts. Die ternäre oder schwache Vermutung sagt, dass jede ungerade Zahl größer als fünf als die Summe dreier Primzahlen geschrieben werden kann: 7 = 2 + 2 + 3, 9 = 3 + 3 + 3, 11 = 3 + 3 + 5 (oder 11 = 2 + 2 + 7), etc. Die binäre oder starke Vermutung sagt, dass jede gerade Zahl größer als 2 als die Summe zwei Primzahlen geschrieben werden kann. „Ternär“ und „binär“ stehen einfach für „drei“ und „zwei“. Stark und schwach werden diese Vermutungen genannt, weil die starke Vermutung die schwache impliziert: Hätte man die starke Vermutung bewiesen, würde die schwache Vermutung (ganz einfach) folgen – gegeben sei eine ungerade Zahl n; dann ist n-3 eine gerade Zahl und also ist sie (der starken Vermutung nach) die Summe zweier Primzahlen p1 und p2; dann ist natürlich n gleich 3+p1+p2. Die starke Vermutung ist noch ganz offen, d.h. unbewiesen. Die ersten wichtigen Schritte zu einer Lösung der schwachen Vermutung kamen in den zwanziger und dreißiger Jahren, dank Hardy, Littlewood (1922) und Winogradow (1937). Deren Arbeit habe ich entsprechend verbessert und ergänzt und damit die schwache Vermutung bewiesen. Das große Interesse an den Goldbachschen Vermutungen beruht nicht darauf, dass sie leicht zu erklären, schwer zu lösen und auch historisch von entscheidender Bedeutung sind, sondern auch darauf, dass man sich mit der Ordnung und Verteilung der Primzahlen beschäftigen muss. Es ist ein weites Feld, und wir wissen darüber noch relativ wenig. Wie erklären Sie sich die Abneigung vieler Menschen gegen Zahlen? nistik mit dem Schwerpunkt Interkulturelles Lernen angenommen und wurde mit Wirkung vom 1.10.2014 zur Universitätsprofessorin ernannt. PD Dr. Peter Grossardt, Universität Leipzig, wurde zum außerplanmäßigen Professor für Klassische Philologie ernannt. Darüber kann ich nichts sagen – Zahlen fand ich immer gewissermaßen interessant! Manche Leute glauben, dass es in der Mathematik nur um Zahlen geht. In der Mathematik beschäftigt sich man nur teilweise mit Zahlen und nur ganz selten rechnet man. Die Zahlentheorie hat die ganzen Zahlen als ihr Forschungsobjekt – die Untersuchung ihrer Eigenschaften vollzieht sich im allgemeinen aber durch die Algebra und die Analyse. In anderen Gebieten der Mathematik sind die Forschungsobjekte oft viel abstrakter. 226 KARRIERE Prof. Dr. Thomas Klinkert, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, hat einen Ruf an die Universität Zürich/ Schweiz auf eine ordentliche Professur für Französische Literaturwissenschaft angenommen. Prof. Dr. Ulrike Kranefeld, Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Technische Universität Dortmund auf eine W3-Professur für Musikpädagogik angenommen und einen weiteren Ruf an die Folkwang Universität der Künste in Essen auf eine W2-Professur für Musikdidaktik/Musikpädagogik abgelehnt. Prof. Susanne Kühn, Akademie der Bildenden Künste Forschung & Lehre in dem Fach Romanische Sprachwissenschaft. Prof. Dr. Paola Merlo, Université Genève/Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Heidelberg auf eine W3-Professur für Computerlinguistik abgelehnt. Professorin für Disziplinüberschreitende künstlerisch-mediale Praxis und Theorie ernannt. PD Dr. phil. Angela Oster, Ludwig-Maximilians-Universität München, habilitierte Dr. Laura Morgenthaler García, Universität Osnabrück, hat einen Ruf an die Universität Flensburg auf eine W2-Professur für Romanische Sprachwissenschaft, Schwerpunkt Hispanistik, erhalten. Karina Nimmerfall, Universität zu Köln, wurde zur W2- Prof. Dr. Andreas LehmannWermser, Universität Bremen, hat einen Ruf an die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover auf eine W3-Professur für Musikpädagogik angenommen. Dr. Antje Lobin (vormals Zilg), Justus-Liebig-Universität Gießen, habilitierte sich Dr. Nicolas Pethes, Universität zu Köln, wurde zum W3Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft ernannt. PD Dr. Julia Schüler, Universität Bern/Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Konstanz auf eine W3-Professur für Sportwissenschaft angenommen. Jun.-Prof. Dr. Clemens Spahr, Johannes GutenbergUniversität Mainz, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach American Studies erteilt. sich in dem Fach Romanische Philologie. FAQ R E C H T Hat ein Juniorprofessor einen Anspruch auf Zwischenevaluation? Nürnberg, wurde mit Wirkung zum 1.4.2015 zur W3Professorin für Malerei ernannt. 3|15 Die Zwischenevaluation von Juniorprofessoren steht nicht zur Disposition; der Juniorprofessor hat vielmehr einen Rechtsanspruch auf Durchführung eines rechtsförmigen Verfahrens zur Bewährungsfeststellung. Die Hochschulgesetze der Länder sehen vor, dass rechtzeitig vor Ablauf der ersten zeitlichen Tranche der Juniorprofessur eine Zwischenevaluation für den Amtsinhaber stattzufinden hat. Hat der Juniorprofessor sich in seinem Amt als Hochschullehrer bewährt, so folgt daraus eine Verlängerung seines Zeitbeamtenverhältnisses regelmäßig um weitere drei Jahre. Dabei ist die Entscheidung über die Bewährung des Juniorprofessors eine berufsbezogene Prüfung und unterliegt infolgedessen strengen verfassungsrechtlichen Anforderungen. Weil die Entscheidung über die Bewährung jedoch nur einer eingeschränkten gerichtlichen Überprüfung dahingehend zugänglich ist, ob der gesetzliche Begriff der Bewährung oder die gesetzlichen Grenzen der Beurteilungsermächtigung verkannt worden sind, ob der Beurteilung ein unrichtiger Sachverhalt zugrunde liegt oder ob allgemeine Wertmaßstäbe nicht beachtet oder sachfremde Erwägungen angestellt worden sind, muss das eigentliche Verfahren der Zwischenevaluation strikt wissenschaftsadäquat ausgestaltet sein. Hierzu gehört nach der Rechtsprechung insbesondere das Gebot der sachkundigen Bewertung. Demgemäß müssen vor allem besondere Anforderungen an die Auswahl der Gutachter sowie an deren Tätigkeit gestellt werden (OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom 19. März 2008). Notfalls kann der Juniorprofessor sich gegen eine negative Entscheidung, wenn die genannten Voraussetzungen nicht erfüllt worden sind oder Verfahrensfehler vorliegen, zur Wehr setzen und vor dem Verwaltungsgericht auf Neubescheidung klagen. Hubert Detmer Prof. Dr. Arne Stollberg, Universität Basel/Schweiz, hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf die W3-Professur für Historische Musikwissenschaft angenommen und einen Ruf an die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim auf die W3-Professur für Historische Musikwissenschaft abgelehnt. Dr. Felix Wemheuer, Universität zu Köln, wurde zum W2-Professor für China-Studien im Ostasiatischen Seminar ernannt. Prof. Dr. Dieter Wrobel, Universität Würzburg, hat einen Ruf an die Technische Unviersität Braunschweig auf eine W3-Professur für Didaktik der Deutschen Literatur abgelehnt. Rechtswissenschaft Dr. Carsten Bäcker, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefähigung für die Fachgebiete Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie zuerkannt. Prof. Dr. Michael Droege, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, hat einen Ruf an die Eberhard Karls Universi- 3|15 KARRIERE Forschung & Lehre tät Tübingen auf eine W3Professur für Öffentliches Recht: Verwaltungsrecht, Religionsverfassungrecht, Kirchenrecht angenommen. Law (GGS) in Heilbronn auf die neue Professur für Öffentliches Wirtschaftsrecht, Regulierungsrecht und Europarecht angenommen. PD Dr. Bijan Fateh-Moghadam, Westfälische WilhelmsUniversität Münster, wurde die Lehrbefugnis für die Fächer Strafrecht, Strafprozessrecht, Medizinrecht, Rechtsvergleichung, Rechtssoziologie und Rechtsphilosophie erteilt. Dr. Jens Puschke, LL.M., Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie, Jugendstrafrecht und Strafvollzug erteilt. Prof. Dr. Bernd Heinrich, Humboldt-Universität zu Berlin, hat einen Ruf an die Eberhard Karls Universität Tübingen auf eine W3-Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Medizinstrafrecht oder ein weiteres Dr. Carolin Bock, Technische Universität München, hat einen Ruf an die Technische Universität Darmstadt auf eine W2-Professur für BWL: Gründungsmanagement angenommen. Prof. Dr. Frank M. Fossen, Freie Universität Berlin, ha- 227 W2-Universitätsprofessor ernannt. Mathematik, Physik und Informatik Dr. rer. nat. Artur Erbe, Universität Konstanz, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Experimentalphysik erteilt. Prof. Dr. Bastian von Harrach, Universität Stuttgart, hat einen Ruf an die GoetheUniversität Frankfurt am Main auf eine W3-Professur für Numerik partieller Differentialgleichungen angenommen. Dr. iur. Philipp Reimer, Albert-Ludwigs-Universität bilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefähigung für das Fach Volkswirtschaftslehre erteilt. Dr. Jacob Hörisch, Leuphana Universität Lüneburg, hat einen Ruf an die Alanus Hochschule Alfter auf eine Juniorprofessur für Betriebs- Jun.-Prof. Dr. Claudia Kirch, Karlsruher-Institut für Technologie (KIT), hat einen Ruf an die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg auf Freiburg, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Öffentliches Recht und Rechtstheorie erteilt. strafrechtliches Nebengebiet angenommen. PD Dr. André Meyer, Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W3-Professur für Bürgerliches Recht und Steuerrecht angenommen und wird mit Wirkung zum 1. März 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt. Univ.-Prof. Dr. Carsten Momsen, Leibniz Universität Hannover, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine W3-Professur für Strafrecht, Strafverfahrensrecht und Wirtschaftsstrafrecht angenommen. Dr. Claus Pegatzky, Frankfurt am Main, hat einen Ruf an die German Graduate School of Management and Prof. Dr. Volker Wiese, EBS Business School, Wiesbaden, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W3Professur für Zivilrecht III (Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht) angenommen und wird zum 1. April 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt. Prof. Dr. Alexander Windoffer, Universität Potsdam, wurde zum 1. Oktober 2014 zum W2-Professor für Öffentliches Recht, insbesondere Besonderes Verwaltungsrecht und Verwaltungswissenschaft, ernannt. Wirtschaftswissenschaften PD Dr. Kerstin Alfes, Universität Bern/Schweiz, habilitierte sich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre. wirtschaftslehre, insbesondere Sustainable Innovation & Entrepreneurship, angenommen. Univ.-Prof. Dr. Thomas Mellewigt, Freie Universität Berlin, hat einen Ruf an die Wirtschaftsuniversität Wien/Österreich auf eine Professur für Organization Design abgelehnt. Prof. Dr. Maximilian Röglinger, Universität Augsburg, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf die W2/W3-Professur für Wirtschaftsinformatik und Wertorientiertes Prozessmanagement angenommen und wurde zum 21. Januar 2015 zum eine W3-Professur für Mathematische Stochastik angenommen und einen Ruf des Karlsruher Institutes für Technologie (KIT) auf eine W3-Professur für Mathematische Statistik abgelehnt. Jun.-Prof. Dr. Felix Krahmer, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Technische Universität München auf ei- ne Tenure Track Assistant Professorship Optimization and Data Analysis angenommen. 228 KARRIERE Forschung & Lehre Alexej Pashkin, Ph.D. und Th.D., Universität Konstanz, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Experimentalphysik erteilt. ne W3-Professur für Systemanalyse und Modellierung sowie Institutsleitung im Institut für Küstenforschung erhalten. Prof. Dr. Konrad Rieck, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Paderborn auf eine W2-Professur für Informatik erhalten. PD Dr. Andrey Turchanin, Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die FriedrichSchiller-Universität Jena auf Biologie, Chemie, Geowissenschaften und Pharmazie Dr. Amitabh Banerji, Universität zu Köln, wurde zum Junior-Professor für Chemie und ihre Didaktik ernannt. Dr. Günther Döhlemann, Universität zu Köln, wurde zum Professor für Terrestrische Mikrobiologie im Cluster of Excellence on Plant Sciences (CEPLAS) ernannt. Dr. Gregor J. Golabeck, ETH Zürich/Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf die W2-Professur für Geodynamische Modellierung angenommen und wird mit Wirkung zum 1. März 2015 zum W2-Universitätsprofessor ernannt. Prof. Dr. Luis Guanter, Universität Potsdam, wurde zum 1. November 2014 zum W3Professor für Fernerkundung in den Geowissenschaften im Institut für Erd- und Umwelwissenschaften der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ernannt. Bei der Ernennung handelt es sich um eine gemeinsame Berufung mit dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ). PD Dr. Laura Hartmann, Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Berlin, hat einen Ruf an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf eine W3-Professur für Präparative Polymerchemie angenommen. Dr. Michael Kolbe, MaxPlanck-Institut für Infektionsbiologie Berlin, hat zum 01.02.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Full Professorship and Head of Department of Structural Infection Biology angenommen. Prof. Dr. Lars Kutzbach, Universität Hamburg, hat zum 01.02.2015 einen Ruf an die Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Hydro-Biogeochemistry of Terrestrial Ecosystems angenommen. Prof. Dr. Andreas Möglich, Humboldt-Universität zu Berlin, hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf die W3-Professur für Biochemie angenommen und wird mit Wirkung zum 1. April 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt. Prof. Dr. Corinna Schrum, Universität Bergen/Norwegen, hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf ei- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie abgelehnt. Prof. Dr. med. Philipp Beckhove, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, hat zum 1. März 2015 den Ruf an die Universität Regensburg auf eine W3-Professur für Interventionelle Immunologie angenommen. Prof. Dr. Thilo van Eimeren, Universität zu Kiel, hat einen Ruf an die Universität zu Köln auf eine W2-Professur für Funktionelle Bildgebung von Bewegungsstörungen angenommen. Dr. Philipp Heretsch, Rice University Houston/USA, hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine Junior-Professur für Organische Synthese und Katalyse angenommen. Prof. Dr. Martin Kappas, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Bergische Universität Wuppertal auf eine W2-Professur für Allgemeine Geographie, Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung, erhalten. 3|15 eine W2-Professur für Physikalische Chemie angenommen. Jun.-Prof. Dr. Ivan Vilotijevi, Universität Jena, wurde am 23. Dezember 2014 zum Junior-Professor für Organische Chemie der Synthese von Funktions- und Wirkstoffen ernannt. Prof. Dr. Thomas Waitz, Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität Hildesheim auf eine W2-Professur für Chemie und ihre Didaktik erhalten. PD Dr. Jan G. Wiederhold, ETH Zürich/Schweiz, habili- Prof. Dr. Michael Freitag, Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat einen Ruf an die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auf eine W3Professur für Allgemeinmedizin erhalten. Dr. med. Christian Göpel, Universität Halle-Wittenberg, habilitierte sich für dasFachgebiet Gynäkologie. Dr. Götz Ulrich Grigoleit, Universität Würzburg, wurde mit Wirkung vom 3.2.2015 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Innere Medizin erteilt. Dr. med. Niels Hammer, Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Anatomie zuerkannt. Dr. rer. nat. Petra HenrichNoack, Universität Magdeburg, habilitierte sich in dem Fach Medizinische Psychologie und Medizinische Neurobiologie. tierte sich in dem Fach Umweltgeochemie. Humanmedizin Prof. Dr. Tobias Banaschewski, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Kinder- Prof. Dr. med. Stefanie Joos, Universität Heidelberg, hat Forschung & Lehre - Leserreisen Studienreise vom 12. bis 19. Mai 2015 Studienreise vom 27. August bis 3. Sept. 2015 Emilia-Romagna Nordpolen Kulturschätze zwischen Apennin und Adria Pommern, Ermland und Masuren Liebevoll restaurierte Renaissancestädte, mittelalterliche Burgen und Klöster und das byzantinische Erbe Ravennas erzählen aus der wechselvollen Geschichte einer vielschichtigen Kulturregion. Einer der vielen Höhepunkte unserer 8-tägigen Reise ist der Besuch der Kulturmetropole Bologna, deren traditionsreiche Universität die Stadt zu einem der geistigen Zentren des mittelalterlichen Europas machte. Der Besuch der Städte Ferrara und Urbino vermittelt einen anschaulichen Eindruck vom Kunst- und Architekturverständnis der Renaissance. Ein besonders schöner Blick über die Adriaküste bietet sich von San Marino, einem der kleinsten und ältesten Staaten der Welt. Getragen vom Handelsinteresse hanseatischer Kaufleute und gefördert vom Machtbewusstsein des Deutschen Ordens entstand im Norden Polens bereits im Mittelalter eine blühende Kulturlandschaft. Eine abwechslungsreiche Rundreise führt in stolze Hansestädte und zu mächtigen Ordensburgen. Wir entdecken die Wirkungsstätten des Astronomen Kopernikus und genießen die sanften Wiesen, prächtigen Alleen und stillen Seen einer atemberaubend schönen Landschaft zwischen Bernsteinküste und masurischer Seenplatte. REISELEISTUNGEN Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft nach Posen und zurück von Danzig ROTALA Studien-Reiseleitung 8-tägige Rundreise mit abwechslungsreichem Ausflugs- und REISELEISTUNGEN Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft ROTALA Studien-Reiseleitung Ausführliches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm Drahtlose Übertragungsanlage mit Kopfhörern Unterbringung im ****Hotel Le Palme im Milano Marittima Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Klimaanlage, Mietsafe, Minibar, Sat-TV und Telefon Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen mit Menüwahl Reisepreissicherungsschein Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur Besichtigungsprogramm inklusive Eintrittsgeldern Schifffahrt auf einem masurischen See Orgelkostproben in Heiligelinde und Danzig Unterbringung in ausgesuchten Hotels der Drei- und Vier-Sterne-Kategorie in Thorn, Sensburg und Danzig Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Telefon, Sat-TV und Minibar Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen Reisepreissicherungsschein Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur REISEPREISE PRO PERSON IN EURO REISEPREISE PRO PERSON IN EURO Düsseldorf und Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.429,– Frankfurt und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.449,– München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.399,– Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105,– Düsseldorf und Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.277,– Frankfurt und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.297,– Hamburg und Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.297,– München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.245,– Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .265,– Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa bedient werden, gilt der Preis ab Stuttgart. Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa bedient werden, gilt der Preis ab Stuttgart. INFORMATIONS-COUPON Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen für: Emilia-Romagna Nordpolen Istanbul Bulgarien Griechenland Name Vorname Datum Straße PLZ/Ort Unterschrift Bitte einsenden an: „Forschung & Lehre“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: [email protected] Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt. 230 KARRIERE einen Ruf an die Universität Tübingen auf die W3-Professur für Allgemeinmedizin angenommen. Verbunden damit ist die Leitung des neugegründeten Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät Tübingen und des Universitätsklinikums Tübingen als Ärztliche Direktorin. PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Sören Krach, Universität Marburg, hat einen Ruf an die Universität zu Lübeck auf eine W2-Professur für Experimentelle funktionelle Bildgebung in Psychiatrie und Psychotherapie (5 Jahre) angenommen. PD Dr. med. Tobias Raupach, MME, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen Ruf der Universitätsmedizin Göttingen auf die W2-Professur Lehrforschung und Lehrentwicklung sowie einen weiteren Ruf an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel auf die W2-Professur auf Zeit (5 Jahre) für Didaktik der Medizin erhalten. Forschung & Lehre sich für das Fachgebiet Chirurgie. PD Dr. med. Sebastian Stehr, Universität zu Lübeck, hat einen Ruf an die Universität zu Lübeck auf eine W2-Professur für Operative Intensivmedizin angenommen. Dr. Regina Taurines, Universität Würzburg, wurde mit Wirkung vom 3.2.2015 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie erteilt. Dr. med. Roman Wölfel, Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr und Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie der Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie zuerkannt. Dr. med. Christina Zielinski, Charité-Universitätsmedizin Berlin, hat einen Ruf an die PD Dr. Elke Schäffner, MSc (Epi), Charité-Universitätsmedizin Berlin, hat von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin einen Ruf an die Charité-Universitätsmedizin Berlin auf eine W2Professur für das Fachgebiet Public Health unter den Bedingungen des demographischen Wandels erhalten. PD Dr. med. Jochen G. Schneider, Universität des Saarlandes und Universität Luxembourg, wurde zum außerplanmäßigen Professor für Innere Medizin und Klinische Biochemie mit Schwerpunkt Molekulare Endokrinologie an der Universität des Saarlandes berufen. Dr. med. Rick Gerhard Schneider, Universität Halle-Wittenberg, habilitierte Rektoren, Präsidenten und Kanzler Prof. Dr. Stefan Stein, Professor für Finanz- und Assetmanagement, ist seit dem Organisation, Führung und Personal sowie Studienleiter Executive MBA an der Hochschule Luzern (Schweiz). Von 2009 bis 2012 lehrte und forschte er als Professor für Unternehmensführung am Kompetenzzentrum für Unternehmensführung der Berner Fachhochschule, Departement Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale Arbeit, Bern (Schweiz). 19. Januar 2015 Rektor der Unternehmer-Hochschule BiTS (Business and Information Technology School GmbH). Zuvor war er ProRektor für Lehre an der BiTS. Dr.Horst Henrici ist neuer Kanzler der Bauhaus-Universität Weimar. Dr. Henrici studierte Politikwissenschaften in München, Rechtswissenschaften in Bremen, Professor Dr. Alexander Wöll ist neuer Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). Prof. Dr. Alexander Wöll war Professor für Ost- und Westslawische Philologie an der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald. Von 2010 bis Würzburg und Thessaloniki und wechselte von der Technischen Universität Berlin zum 1. Januar 2015 als neuer Kanzler an die Bauhaus-Universität Weimar. Dr. Henrici tritt die Nachfolge des langjährigen Kanzlers Dr. Heiko Schultz an. Universität zu Lübeck auf eine W2-Professur an der Klinik für Dermatologie und Venerologie mit Leitung der Allergologie erhalten. Zahnmedizin Dr. med. dent. Jeremias Hey, Universität Halle-Wittenberg, habilitierte sich für das Fachgebiet Zahnmedizin/Zahnärztliche Prothetik. 3|15 2014 Dekan der dortigen Philosophischen Fakultät. Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich ist neuer Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences. Dievernich hatte am 1. Oktober 2014 sein Amt angetreten. Seit 2013 war er Professor für Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen können Sie auch per E-Mail an Marita Burkhardt senden: [email protected] 3|15 KARRIERE Forschung & Lehre Impressum 22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes (43 Jahrgänge) Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich Deutscher Hochschulverband 231 Informationsservice Präsident: Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr. Vizepräsidenten: Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident) Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr. Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr. Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr. Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr. Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr. Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen: (Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680, E-Mail: [email protected]) Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c. Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr. Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn, Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80 E-Mail: [email protected] Internet: www.hochschulverband.de Forschung & Lehre Redaktion: Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr., Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A. Design-Konzept: Agentur 42, Mainz Titelfoto: picture-alliance Grafik und Layout: Robert Welker Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe: Hubert Detmer, Dr., Rechtsanwalt und stellvertretender Geschäftsführer im Deutschen Hochschulverband Sandra Möhlmann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden. Zitierweise: Forschung & Lehre Verlag und Redaktion: Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Tel.: (02 28) 902 66-15 Fax: (02 28) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Internet: www.forschung-und-lehre.de Druck: Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen Bezugsgebühr: Abonnement 70,00 Euro zzgl. Porto. Für Mitglieder des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto. Bankverbindung: Commerzbank AG Bonn Kto.-Nr. 0 268 367 200 | BLZ 370 800 40 Anzeigenabteilung: Gabriele Freytag, Tel.: (0228) 902 66-39 Angelika Miebach, Tel.: (0228) 902 66-23 Sabine Engelke, Tel.: (0228) 902 66-59 Rheinallee 18-20, 53173 Bonn Fax: (0228) 902 66-90 E-Mail: [email protected] Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015 Die Gesetze zur Reform der W-Besoldung des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf zur Verfügung unter www.hochschulverband.de – Infocenter – W-Portal. Beilage: Zeitverlag Gerd Bucerius A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel 1, Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes (Stand: 22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €. A 313 | Gesetzentwurf für ein Zweites Gesetz zur Änderung personalvertretungsrechtlicher und richterrechtlicher Vorschriften Hamburg und Stellungnahme des DHV, 71 Seiten, 6,50 €. A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf, Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV, 280 Seiten, 12,- €. A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften und weitere dienstrechtliche Änderungen Hamburg (Stand: 26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €. A 317 | Gesetzentwurf über die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern und Stellungnahme des DHV, 20 Seiten, 3,- €. A 316 | Ressortentwurf des vierten Landesbesoldungs-Änderungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (Stand: 10.12.2013) und Stellungnahme des DHV, 76 S., 6,50,- €. A 318 | Gesetzentwurf zur Änderung der Vorschriften über die Professorenbesoldung (Besoldungsordnung W) Berlin (Stand: 24.2.2014) und Stellungnahme des DHV, 31 Seiten, 4,50 €. A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung), 143 Seiten, 8,- €. Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar. Druckauflage: 32.400 Exemplare (IVW 4/2014) A 305 | Gesetzentwurf zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften Bremen (Stand: Dezember 2013) und Stellungnahme des DHV, 13 Seiten, 3,- €. A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des Landes Brandenburg vom 28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €. A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014) und Stellungnahme des DHV, 5 Seiten, kostenlos. 232 AKADEMISCHER STELLENMARKT Stellenmarkt Veranstaltungen Stiftungen | Preise Forschung & Lehre 3|15 Naturwissenschaften | Medizin Analytische Lebensmittelchemie (Universität Stuttgart).........................238 Biochemie mit Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................241 Elektro- und Automatisierungstechnik (Fachhochschule Dortmund) ....................................................................................233 Experimentalphysik (Universität Bayreuth).....................................................234 Fachdidaktik in der Chemie (Eberhard Karls Universität Tübingen).....247 Gesundheitsmanagement in der Nutztierhaltung (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)......................................................246 Hochfrequenztechnik (Technische Universität Wien)..................................241 Informatik, Ambient Assisted Living in der Medizin (Fachhochschule Dortmund) ....................................................................................234 Keramische Verbundwerkstoffe der Luft- und Raumfahrt – Leiter/-in der Abteilung „Struktur- und Funktionskeramik am Institut für Werkstoff-Forschung des DLR (RWTH Aachen und Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt DLR) ....................................239 Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (Universitätsmedizin Rostock)..................................................................................246 Mathematische Optimierung (Technische Universität Braunschweig) ...235 Mechatronische Systeme (Jade Hochschule) ................................................245 Navigation und geodätische Schätzverfahren (Universität Stuttgart) .................................................................................................235 Professuren Pflanzenökologie (Universität Bayreuth) ...........................................................233 Product Development, Design Systematics and Lightweight Design (Technische Universität München)...........................237 Raumforschung und Raumplanung (Universität für Bodenkultur Wien) ........................................................................240 Geistes- und Sozialwissenschaften Versuchstierkunde und Tierschutz (Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)......................................................243 Altes Testament (Universität Basel).....................................................................239 BWL - Betriebliche Umweltökonomie Wasserreinhaltung (Water Quality Control) (Technische Universität Chemnitz)..........................................................................245 (Technische Universität Berlin) ................................................................................244 Economics of Innovation (Technische Universität München)..................236 Geschichte der Frühen Neuzeit und Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin Rheinische Landesgeschichte Biotechnologie (Universität Bielefeld).................................................................243 (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..............................................241 Grundschuldidaktik Mathematik (Technische Universität Chemnitz)..........................................................................233 Verwaltung | Management | Fachkräfte Grundschuldidaktik Sachunterricht (Technische Universität Chemnitz)..........................................................................247 Lehrkraft für besondere Aufgaben für Heilpädagogik (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Grundschuldidaktik Wirtschaft - Technik Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität) .....................248 Haushalt und Soziales (Technische Universität Chemnitz)....................237 Internationale Sicherheit und Governance – Rektorin/Rektor (Ruhr Universität Bochum) ...................................................248 Henry Kissinger Professur (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................234 Logistik (Supply Chain Management) (Universität Hamburg)...........242 Management Accounting and Control Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs (Otto Beisheim School of Management – WHU) .................................................238 Two Postdoc Positions in African Studies (Universität Bayreuth – BIGSAS) ............................................................................249 Managerial Economics (Technische Universität München) .......................236 Marketing (Technische Universität München) .....................................................236 Wissenschaftliche/-n Mitarbeiter/-in Neues Testament II (Literatur und Geschichte Akademische/-n Rat/Rätin auf Zeit (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................249 des Urchristentums) (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................237 Öffentliches Recht, insb. Öffentliches Wirtschaftsrecht (Technische Universität Chemnitz)..........................................................................245 Forschungsförderung | Preise Praktische Theologie (Universität Basel) .........................................................239 Regionalgeschichte (Universität Bayreuth) ......................................................245 3 bis 5 Alfried Krupp Senior-Fellowships Wirtschaftsethik – Stiftungsprofessur 5 bis 8 Alfried Krupp Junior-Fellowships (Theologische Hochschule Ewersbach) ..................................................................244 Wirtschaftsprüfung und Unternehmensrechnung (Universität Hamburg)................................................................................................242 (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald) ...................................................U2 Ausschreibung – Wissenschaft und Datenjournalismus (VolkswagenStiftung)..................................................................................................175 3|15 Forschung & Lehre 233 AKADEMISCHER STELLENMARKT Bis zu 10 Promotionsstellen „Faktuales und fiktionales Erzählen – Differenzen, Interferenzen und Kongruenzen in narratologischer Perspektive“ (Universität Freiburg im Rahmen des GRK 1767) ...............................................249 MINT Excellence – Stipendienprogramm für den MINT-Nachwuchs (Manfred Lautenschläger-Stiftung) ..........................................................................203 Promovieren mit Stipendium (Friedrich Naumann Stiftung) ..................183 Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis für hervorragende biomedizinische Forschung an deutschen Forschungseinrichtungen (Paul Ehrlich-Stiftung) ..........U3 Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2015 (Weiterbildung Psychosoziale Onkologie WPO – Universitätsklinikum Heidelberg...............................................................................177 Ausstellungen | Messen | Veranstaltungen Augen.Blick.Mal Über 100 Kultur- und Informationsveranstaltungen (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft).................................................U4 Burnout vs. Depression – 19. Berliner Kolloqium der Daimler und Benz Stiftung ..................(www.forschung-und-lehre.de) Deutscher Fundraisingkongress 2015 – Berlin ...................................207 PROFESSUREN Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Universität Bayreuth ist in der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W 3-Professur für Pflanzenökologie im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Wir laden in der Forschung und Lehre ausgewiesene Kolleginnen und Kollegen zur Bewerbung ein. Die / Der künftige Stelleninhaberin / Stelleninhaber sollte sich moderner experimenteller Ansätze bedienen, um aktuelle Fragestellungen der Populations- oder Gemeinschaftsökologie der Pflanzen zu bearbeiten. Erwartet wird die aktive Mitarbeit im Profilfeld „Ökologie und Umweltwissenschaften“ und im Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER). Die Lehrleistung wird in den Bachelor-, Lehramts- und Masterstudiengängen der Biologie im Bereich der Pflanzenökologie erbracht. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität / Stellenangebote). Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual-Career-Support. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 31. 3. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Gut leben & Wissen schaffen: Metropole Ruhr. Der Fachbereich Maschinenbau sucht eine Professorin/einen Professor für das Fach „Elektro- und Automatisierungstechnik“ Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59 [email protected] www.forschung-und-lehre.de Professur (W2) Grundschuldidaktik Mathematik Primary School Education Mathematics www.fh-dortmund.de/stellen www.tu-chemnitz.de/stellen 234 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 3|15 Zertifikat seit 2006 audit familiengerechte hochschule Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in Forschung und Lehre. An der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W 3-Professur für Experimentalphysik im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. In der Forschung wird von der Bewerberin / dem Bewerber erwartet, dass sie / er in einem aktuellen Bereich der Experimentalphysik ausgewiesen ist. Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber vertritt das Fach Experimentalphysik in Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Professur ist federführend bei der fachwissenschaftlichen Ausbildung der Studierenden der Lehramtsstudiengänge im Unterrichtsfach Physik. Außerdem nimmt sie eine zentrale Rolle bei der Vernetzung mit den Schulen ein. Lebensraum & Wissenslandschaft: Metropole Ruhr. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität / Stellenangebote). Der Fachbereich Informatik sucht eine Professorin/einen Professor Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual-Career-Support. für das Fach Informatik, Ambient Assisted Living in der Medizin Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden in schriftlicher oder bevorzugt in elektronischer Form als PDF-Datei bis zum 12. 4. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik, Prof. Dr. Walter Zimmermann, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, E-Mail: [email protected]. www.fh-dortmund.de/stellen STELLENANZEIGEN | PREISE Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt Der nächste Anzeigenschlusstermin: Ausgabe 4/2015 20. März 2015 Bewerbungsfrist läuft noch bis: Forschung & Lehre 3 | 2015 Allgemeine Elektrotechnik mit Schwerpunkt Biomedizinische Technik (UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften, Medizinische Informatik und Technik)................................................15.03.15 Baubetrieb und Baubetriebswirtschaft An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum Beginn des Wintersemesters 2015/16 die (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)...........................31.03.15 zu besetzen. Biopolymerverarbeitung (Universität Bayreuth) ........................31.03.15 Experimentalphysik – Elektronische Korrelationen und Magnetismus (Universität Augsburg) ..................................07.03.15 Geschäftsführerin/Geschäftsführer IT Die Professur ist der Forschung und Lehre in Fragen der internationalen Sicherheit im Sinne strategischer Studien sowie deren Bezügen zu den transatlantischen Beziehungen und der Völkerrechtsordnung gewidmet. Die Ausschreibung richtet sich an Persönlichkeiten mit ausgewiesenem internaWLRQDOHP3UR¿OVRZLHPLW(UIDKUXQJHQLP'LDORJ]ZLVFKHQSROLWLVFKHU:LVVHQVFKDIW9|ONHUUHFKWVOHKUHXQGSROLWLVFKHU*HVWDOWXQJ Kanzlerin/Kanzler (FernUniversität in Hagen) .............................15.03.15 Nachwuchsgruppenleiter/in mit Tenure Track – Health Economics of Lung Disease Henry Kissinger Professur für Internationale Sicherheit und Governance Der/Die Inhaber/-in soll in die Lehrbetreuung für fortgeschrittene Studierende HLQJHEXQGHQ VHLQ DQ 'RNWRUDQGHQSURJUDPPHQ PLWZLUNHQ 9HUDQVWDOWXQJHQ DXIGHQ*HELHWHQLQWHUQDWLRQDOH6LFKHUKHLWXQG*RYHUQDQFHDQELHWHQDPZHLWHUHQ$XIEDXGHV&HQWHUIRU,QWHUQDWLRQDO6HFXULW\DQG*RYHUQDQFHPLWZLUNHQ XQGHLQHQ%HLWUDJ]XUVLFKHUKHLWVSROLWLVFKHQ'HEDWWHOHLVWHQ Die Stelle ist für mindestens ein Jahr zu besetzen. &KDQFHQJOHLFKKHLWLVW%HVWDQGWHLOXQVHUHU3HUVRQDOSROLWLN %HZHUEXQJHQ PLW /HEHQVODXI 6FKULIWHQYHU]HLFKQLV XQG HLQHU 6NL]]H GHU SURJUDPPDWLVFKHQ 6FKZHUSXQNWH GHU 7lWLJNHLW LQ %RQQ ZHUGHQ ELV ]XP 20. März 2015 an den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Abteilung 1.1, 53012 Bonn erbeten. (Universität Siegen)...................................................................................13.03.15 (HelmholtzZentrum München) ..............................................................20.03.15 Pädiatrische Forschung/Allgemeine Pädiatrie (Universität Leipzig) .................................................................................13.03.15 Rektorin/Rektor (FernUniversität in Hagen)..................................15.03.15 Theologie des geistlichen Lebens (Universität Augsburg)....16.03.15 Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) .............................13.03.15 Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in (Universität Rostock)................................................................................03.03.15 3|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 235 Am Institut für Navigation der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart ist die W3-Professur für Navigation und geodätische Schätzverfahren zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Dem/Der Stelleninhaber/-in obliegt die Leitung des Instituts für Navigation der Universität Stuttgart. Die Professur vertritt das Fachgebiet der Navigation und Positionsbestimmung einschließlich der Parameterschätzung und Signalverarbeitung in Forschung und Lehre. Forschungsschwerpunkte werden in der satellitengestützten Navigation und Positionsbestimmung (GNSS), in der Trägheitssensorik und in der Integration der beiden Verfahren erwartet. Darüber hinaus ergeben sich im Bereich Multisensor- und Indoor-Navigation weitere Forschungsfelder. Dabei sind Navigationsanwendungen in der Luft- und Raumfahrt ausdrücklich gewünscht. Zur Lehrtätigkeit gehören Veranstaltungen zur Navigation und Positionsbestimmung sowie zu den geodätischen Schätzverfahren. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in mehreren der genannten Forschungsgebiete national und international hervorragend ausgewiesen ist. Erwartet werden weiterhin sehr gute didaktische Fähigkeiten sowie Engagement in der Lehre und akademischen Selbstverwaltung. Die Bereitschaft zur fakultätsinternen und fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit sowie zu außeruniversitärer Kooperation ist erwünscht. An der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät der Technischen Universität CaroloWilhelmina zu Braunschweig ist am Institut für Mathematische Optimierung ab sofort eine Universitätsprofessur (BesGr. W3) für Mathematische Optimierung zu besetzen. Im Rahmen der Neuausrichtung des Instituts für Mathematische Optimierung wird eine international ausgewiesene Persönlichkeit mit einem aktuellen Forschungsschwerpunkt im Bereich der nichtlinearen mathematischen Optimierung, idealerweise mit Bezug auf Probleme mit partiellen Differentialgleichungen und deren Anwendungen, gesucht. Aktivitäten zur Drittmitteleinwerbung werden erwartet. Die TU Braunschweig legt Wert auf eine hervorragende Lehre und erwartet Veranstaltungen im Rahmen der Ausbildung in den Studiengängen der Mathematik und der Finanz- und Wirtschaftsmathematik mit Schwerpunkt im Bereich der Mathematischen Optimierung sowie eine angemessene Beteiligung an den Servicevorlesungen der Mathematik für Studierende anderer Fachrichtungen. An der TU Braunschweig (gegründet 1745) mit derzeit 18.300 Studierenden sind die Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt mit den Wirtschafts-, Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit innerhalb der TU Braunschweig und auch mit weiteren technisch orientierten Universitäten in Niedersachsen einzubringen. Die Einstellungsvoraussetzungen für die ausgeschriebene Professur ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes. Auf Wunsch kann eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg. Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 30.04.2015 an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr. Volker Schwieger, Universität Stuttgart, Institut für Ingenieurgeodäsie, Geschwister-SchollStraße 24D, 70174 Stuttgart; [email protected]. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener Personen. Nähere Informationen unter: www.unistuttgart.de/dual-career/ Habilitationsstipendien (Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.)........15.03.15 Preis für Wissenschaftsrecht 2015 (Verein zur Förderung des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts)....................30.04.15 Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (Robert-Koch-Stiftung) ..........................10.04.15 Forschung & Lehre 1 | 2015 Analytische Chemie (TU Bergakademie Freiberg)........................20.03.15 Physikalische Chemie – Grenzflächen- und Kolloidchemie (TU Bergakademie Freiberg)................................20.03.15 Balzan Preise 2015 (Internationale Balzan Stiftung) ............................................................15.03.15 Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich erwünscht. Bewerberinnen oder Bewerber, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt. Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof. Dr. Jens-Peter Kreiß, Tel. +49 (0) 531 391 7567. Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, bisherigen und geplanten Forschungsschwerpunkten und Angaben über die bisherige Lehr- und Berufstätigkeit richten Sie bitte bis zum 31.03.2015 an den Dekan der CarlFriedrich-Gauß-Fakultät der TU Braunschweig, Herrn Prof. Dr. Thomas Sonar, Rebenring 58a, D-38106 Braunschweig. Zusätzlich wird um die elektronische Übersendung eines durchsuchbaren pdf-Dokumentes der Bewerbungsunterlagen an [email protected] gebeten. Förderprogramme zur Erforschung der AlzheimerKrankheit auf dem Gebiet der Ursachen-, Diagnose- und klinischen Forschung (Alzheimer Forschung Initiative e.V.) ...................................................09.03.15 Förderung der Geistes- und Sozialwissenschaften (Deutsch-Italienisches Zentrum für Europäische Exzellenz Villa Vigoni).....................................................................................................16.04.15 Forschung & Lehre 11 | 2014 Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie (Integrata-Stiftung)....................................................................................12.04.15 236 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 3|15 TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor. TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy by a comprehensive tenure track system. Based on best international standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential young scientists, from the appointment as Assistant Professor through a permanent position as Associate Professor and on to Full Professor. The TUM School of Management invites applications for a The TUM School of Management invites applications for a Tenure Track Assistant Professorship “Marketing” Tenure Track Assistant Professorship Managerial Economics / initially pay-scale grade W2, to be appointed as soon as possible. The salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, initial pay-scale grade W2); candidates might be eligible for additional premiums. Tenure Track Assistant Professorship Economics of Innovation We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for developing an internationally recognized research agenda in the field of Marketing, preferably with a focus on Technology Marketing. The successful candidate is expected to conduct research and teaching in Marketing with special emphasis on technology. Initially pay-scale grade W2, to be appointed as soon as possible. The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply. Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as well as substantial international experience. Family leave will be taken into consideration. Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students. Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments. For each position we are looking for an excellent junior scientist with a high potential for developing an internationally recognized research agenda in the respective field of Economics. The successful candidate is expected to conduct research and teaching in the field of Economics. The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level. In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply. Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as well as substantial international experience. Family leave will be taken into consideration. Supported by competitive start-up resources, candidates are expected to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students. Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors. Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors. As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families. As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families. Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) should be submitted by March 31, 2015 to: Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) should be submitted by March 31, 2015 to: Prof. Dr. Gunther Friedl Dean TUM School of Management Technische Universität München Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany) E-Mail: [email protected] Prof. Dr. Gunther Friedl Dean TUM School of Management Technische Universität München Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany) E-Mail: [email protected] 3|15 Forschung & Lehre The TUM Department of Mechanical Engineering invites applications for a position as Full Professor for Product Development, Design Systematics and Lightweight Design commencing in April 2016. The salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, pay-scale grade W3); candidates might be eligible for additional premiums. We are looking for a scholar of distinction with a high international reputation in product development, design systematics and lightweight design. The successful candidate will have demonstrated an internationally recognized research program as well as outstanding academic records and will be expected to perform cutting-edge research in product development, systematic procedures, systems engineering, integrated engineering as well as mechatronic principles. They should also substantiate in integrating aspects and methods of neighboring disciplines during the design process, as needed in the context of lightweight design. Experience of implementing innovative development or research projects in industry or in cooperation with industry is desirable. A proven ability to attract competitive national and international funding is expected. In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in research, the candidate will also be expected to actively contribute to the ongoing development of the university’s research and teaching program, support the promotion of young scientists and participate in university boards and committees. The regulations according to “TUM Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/facultytenure-track) apply. Teaching assignments include courses in the subject area and the basic courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments. AKADEMISCHER STELLENMARKT 237 Die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie besetzt im Fachbereich Theologie zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W3-Professur für Neues Testament II (Literatur und Geschichte des Urchristentums) Nachfolge Prof. Dr. Lukas Bormann Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet Neues Testament in der ganzen Breite in Forschung und Lehre zu vertreten und in vollem Umfang an der Betreuung der Studierenden in den verschiedenen Studiengängen mitzuwirken. Von der künftigen Stelleninhaberin / dem künftigen Stelleninhaber wird erwartet, die Lehre an beiden Standorten der Universität zu erbringen. Ein Schwerpunkt der künftigen Stelleninhaberin / des künftigen Stelleninhabers im Bereich des johanneischen Schrifttums ist erwünscht. Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Letztere werden durch Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen nachgewiesen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs oder im Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können. Die FAU besitzt das Berufungsrecht. Die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für eine Ernennung richten sich nach Art. 10 BayHSchPG. Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität zur intensiven Betreuung der Studierenden. Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich begrüßt. Die FAU trägt das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ und bietet Unterstützung für Dual-Career-Paare an. Das Auswahlverfahren liegt in der Verantwortung des Fachbereichs Theologie. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Verzeichnis der Schriften, Vorträge und Lehrveranstaltungen sowie Kopien von Zeugnissen und Urkunden) werden in gedruckter und elektronischer Form bis zum 15. 4. 2015 an den Dekan der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der Universität Erlangen-Nürnberg, Herrn Prof. Dr. Rainer Trinczek, Hindenburgstraße 34, 91054 Erlangen, E-Mail: [email protected], erbeten. www.fau.de Prerequisites for this position are an university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 III BayHSchPG). Candidates for this position should be aged 51 or under at the time of appointment; exceptions to this rule might be possible. The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors. As part of the Excellence Initiative of the German federal and state governments, TUM is pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families. Applications accompanied by supporting documentation in English (CV, certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a short statement with a max. of 1,000 characters describing their novelty impact, list presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references) should be submitted by March 31, 2015 to: Dean, Department of Mechanical Engineering Technische Universität München Boltzmannstr. 15, 85748 Garching (Germany) E-Mail: [email protected] Professur (W2) Grundschuldidaktik Wirtschaft - Technik Haushalt und Soziales Economic, Technical and Home Economics Education www.tu-chemnitz.de/stellen 238 AKADEMISCHER STELLENMARKT An der Fakultät Chemie der Universität Stuttgart ist eine neu eingerichtete Professur (W3) „Analytische Lebensmittelchemie“ baldmöglichst zu besetzen. Der/Die Stelleninhaber/-in soll in den gemeinsamen Bachelorund Master-Studiengängen der Universitäten Stuttgart und Hohenheim die Lebensmittelchemie und -analytik an der Universität Stuttgart vertreten. In der Forschung sollte er/sie in der instrumentellen Analytik ausgewiesen sein. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern der Universitäten Stuttgart und Hohenheim wird erwartet. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50 Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg. Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugniskopien, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs und der Lehrtätigkeiten, einer vollständigen, strukturierten Publikationsliste mit JH=CARKJ>EOVQ@NAE0KJ@AN@NQ?GAJAEJANQŃEOPQJC@AN eingeworbenen Drittmittel, Kurzbeschreibung der laufenden Vorhaben und einem wissenschaftlichen Konzept sind bis zum 30. März 2015 einzusenden an die Vorsitzende der Berufungskommission, Frau Prof. Dr. Cosima Stubenrauch, Dekanin der Fakultät Chemie, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart. Die Bewerbungsunterlagen sollten außerdem in einem pdf-Dokument elektronisch an [email protected] geschickt werden. Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/ dual-career/ Forschung & Lehre WHU – Otto Beisheim School of Management is a privately funded business school based in Vallendar/Koblenz and in Düsseldorf. It is a leading business school in Germany and is continuously ranked among the top business schools in Europe. WHU’s academic degree programs and executive education programs provide excellent educational opportunities for every career stage. As part of its growth strategy, WHU’s Institute of Management Accounting and Control is seeking applications for the position of Assistant Professor (m/f) in the area of Management Accounting and Control located at the WHU Campus Vallendar, starting in May 2015 or later. The position ZLOOUHPDLQRSHQXQWLOLWLVÞOOHG Research and Academic Programs at WHU WHU is committed to excellence in management education concerning both learning and knowledge creation. Our commitment to excellence in research is based on three principles: quality, international orientation, and relevance for research and business practice. In this context, WHU offers a stimulating LQWHUQDWLRQDOHQYLURQPHQW2XUFRPPLWPHQWWROHDUQLQJLQYROYHVHGXFDWLQJÞUVWUDWH JUDGXDWHVDQGSURYLGLQJOLIHORQJOHDUQLQJRSSRUWXQLWLHV Job Description &RQGXFWLQJKLJKTXDOLW\UHVHDUFKLQWKHUHOHYDQWÞHOG Collaborating closely with other researchers at the institute 7HDFKLQJLQ(QJOLVKODQJXDJH:+8SURJUDPV -RE4XDOLÞFDWLRQV &RPSOHWHGRUQHDUO\FRPSOHWHGUHOHYDQW3K'GHJUHHRUHTXLYDOHQWDFDGHPLF TXDOLÞFDWLRQ An empirical research orientation and familiarity with quantitative research methods ,GHDOO\ ÞUVW SXEOLFDWLRQV LQ WRS WLHU MRXUQDOV DQGRU SURPLVLQJ KLJK TXDOLW\ working papers The appointment is initially for 3 years and can be extended for another 3 years FRQGLWLRQDO XSRQ D SRVLWLYH PLGWHUP UHYLHZ 0RUHRYHU :+8 RIIHUV WKH opportunity for tenure track, if the WHU requirements and frameworks for a tenure track are met. Salary is competitive on an international level. WHU is an equal opportunity employer. We welcome applications from international candidates. Further information can be obtained at: www.whu.edu/controlling. )RULQIRUPDOLQTXLULHVDERXWWKHSRVLWLRQSOHDVHFRQWDFW3URIHVVRU8W]6FK½IIHU ([email protected]). 3OHDVHVHQG\RXUDSSOLFDWLRQYLDHPDLOWR WHU – Otto Beisheim School of Management Attn: Prof. Dr. Utz Schäffer Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany [email protected] www.whu.edu/controlling „Dank des individuellen Coachings haben wir das nötige Handwerkszeug erhalten, um Schritt für Schritt in das Fundraising einzusteigen. Mit DHV-Funds-Consult haben wir dabei stets einen kompetenten Partner an unserer Seite.“ Andreas Brunold Kanzler Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe University of Applied Sciences – Bonn DHV-FUNDS-CONSULT 3|15 3|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 239 UNIVERSITÄT BASEL An der Theologischen Fakultät der Universität Basel ist auf den 1. Februar 2017 eine Professur für «Altes Testament» zu besetzen. Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er das Gebiet in Forschung und Lehre vertritt. In der Forschung sind Schwerpunkte in einem oder mehreren der folgenden Bereiche erwünscht: a) Semitistik, b) biblische Archäologie/materielle Kulturgeschichte, c) Auslegungsgeschichte. Die Stelle wird entsprechend der Qualifikation der künftigen Stelleninhaberin/des künftigen Stelleninhabers auf der Stufe Tenure-Track-Assistenzprofessor/in, Associate Professor/in oder Professor/in besetzt. Die Universität Basel steht für Exzellenz durch Diversität und setzt sich für Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit ein. Im Bestreben, den Frauenanteil in akademischen Führungspositionen zu erhöhen, ist die Universität an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (insbesondere curriculum vitae, Publikationsliste, kurze Aufstellung geplanter Vorhaben in Forschung und Lehre) sind bis zum 31. März 2015 elektronisch an das Dekanat einzureichen: [email protected]. An der Theologischen Fakultät der Universität Basel ist auf den 1. August 2016 eine Professur für «Praktische Theologie» (50 – 100 %) zu besetzen. Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er das Gebiet in Forschung und Lehre vertritt. In der Forschung wird ein Schwerpunkt in einem oder mehreren der folgenden Bereiche erwünscht: a) interkulturelle Theologie, b) Religion/Kirche/Gesellschaft, c) religiöse Kommunikation. Die Stelle wird entsprechend der Qualifikation der künftigen Stelleninhaberin/des künftigen Stelleninhabers auf der Stufe Tenure-Track-Assistenzprofessor/in, Associate Professor/in oder Professor/in besetzt. Die Universität Basel steht für Exzellenz durch Diversität und setzt sich für Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit ein. Im Bestreben den Frauenanteil in akademischen Führungspositionen zu erhöhen, ist die Universität an Bewerbungen von Frauen besonders interessiert. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (insbesondere curriculum vitae, Publikationsliste, kurze Aufstellung geplanter Vorhaben in Forschung und Lehre) sind bis zum 31. März 2015 elektronisch an das Dekanat einzureichen: [email protected]. Zukunft denken. W2 Universitätsprofessur Keramische Verbundwerkstoffe der Luft- und Raumfahrt Gemeinsame Ausschreibung der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) ist das Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Raumfahrtagentur der Bundesrepublik Deutschland. Rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter forschen gemeinsam an einer einzigartigen Vielfalt von Themen in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit. Ihre Missionen reichen von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von innovativen Anwendungen und Produkten von morgen. Der/die zukünftige Stelleninhaber/in wird als Universitätsprofessor/in an die RWTH Aachen berufen und dort beurlaubt, um am Institut für Werkstoff-Forschung des DLR in Köln die Aufgabe des/der Leiters/Leiterin der Abteilung „Struktur- und Funktionskeramik“ auszuüben. Die RWTH Aachen und das DLR wollen künftig auf dem Gebiet der Faserkeramischen Verbundwerkstoffe in Forschung und Lehre intensiv kooperieren und die Zusammenarbeit durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen ausbauen. Es wird daher eine Persönlichkeit gesucht, die über eine herausragende wissenschaftliche Qualifikation im Bereich der Keramischen Strukturwerkstoffe, insbesondere der Verbundkeramiken verfügt und die dieses Themenfeld in der Lehre an der RWTH Aachen adäquat vertreten kann. Für die Lehre an der RWTH Aachen im Umfang von zwei Semesterwochenstunden sind hervorragende didaktische Fähigkeiten und pädagogische Eignung Voraussetzung. Den Bewerbungsunterlagen sollen Belege über Lehrerfolge beigefügt werden. Wissenschaftliche Leistungen, die durch Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur, einer wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule, Forschungseinrichtung, in Wirtschaft, Verwaltung oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich erbracht wurden oder habilitationsäquivalente Leistungen im Bereich der Keramischen Strukturwerkstoffe, insbesondere der Verbundkeramiken werden vorausgesetzt. Am Institut für Werkstoff-Forschung des DLR übernimmt der/die Kandidat/in die Verantwortung für Wissenschaft, Organisation, Wirtschaftlichkeit und Personal der Abteilung „Struktur- und Funktionskeramik“. Er/sie entwickelt im Rahmen der DLR- und Institutsstrategie zusammen mit mehr als 15 Wissenschaftlern/-innen und Technikern/-innen den Forschungsbereich konsequent weiter. Die fachlichen Schwerpunkte liegen u.a. auf der Materialentwicklung und -synthese, der Charakterisierung von Werkstoffen, der Simulation des Bauteil- und Schädigungsverhaltens und der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung testbarer, prototypischer Bauteile. Dazu muss die gesuchte Persönlichkeit neben der fachlichen Eignung auch über nachgewiesene Ausbildung und Erfahrung in der disziplinarischen und fachlichen Führung von wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern verfügen. Zusätzlich zur wissenschaftlichen Exzellenz strebt das Institut den konsequenten Transfer der Ergebnisse in die industrielle Anwendung an. Der/die zukünftige Stelleninhaber/in muss daher ausgeprägte Erfahrungen in der Einwerbung und Durchführung von Kooperationsprojekten mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft aufweisen und auf ein umfangreiches fachspezifisches Netzwerk zurückgreifen können. Idealerweise verfügt er/sie über berufliche Erfahrungen im industriellen Umfeld und im Ausland. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 17. April 2015 an Herrn Prof. Dr. Heinz Voggenreiter, Institut für Werkstoff-Forschung, Linder Höhe, 51147 Köln. Wir wollen an der RWTH Aachen und am DLR besonders die Karrieren von Frauen fördern und freuen uns daher über Bewerberinnen. Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht. 240 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 3|15 Universität für Bodenkultur Wien (University of Natural Resources and Life Sciences Vienna) Ausschreibung der Stelle einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors Raumforschung und Raumplanung (Nachfolge O.Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Gerlind Weber) Am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung des Departments für Raum, Landschaft und Infrastruktur der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) ist die Universitätsprofessur für „Raumforschung und Raumplanung“ nachzubesetzen. Die Stelle wird gemäß § 98 Universitätsgesetz 2002 in Form eines zeitlich unbefristeten vertraglichen Dienstverhältnisses voraussichtlich ab 1.10.2015 besetzt. In der Lehre ist das gesamte Fachgebiet der Raumplanung und seine Anschlussstellen zu anderen raumrelevanten Fachgebieten an der Universität für Bodenkultur Wien abzudecken. Die Lehre orientiert sich am Leitbild der Nachhaltigkeit und ist praxisorientiert und forschungsgeleitet ausgerichtet. Die Lehre berücksichtigt die spezifischen Erfordernisse insbesondere der BOKU-Studienrichtungen Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement. Das Leitthema der Forschung ist die nachhaltige Raumentwicklung. Die Forschungsfelder sind dementsprechend auszurichten und umfassen zumindest • die Reflexion und Weiterentwicklung der Methoden, Instrumente und Verfahren der überörtlichen und örtlichen Raumplanung sowie der Abschätzung von Raum- und Umweltverträglichkeit, • die Reflexion und Weiterentwicklung von Planungstheorien und Planungsleitbildern einschließlich partizipativer Steuerungsformen zwischen Ordnungs- und Entwicklungsplanung, • die Analyse von räumlichen Auswirkungen des Klimawandels, der Energie- und Ressourcenwende, des demographischen Wandels und weiterer raumrelevanter Entwicklungen. Die Forschung umfasst verschiedene Raumtypen und deren Wechselbeziehungen zueinander. Sie hat jedenfalls den ländlichen Raum als einen Schwerpunkt zu berücksichtigen. Anforderungsprofil: • Eine an einer österreichischen Universität erworbene oder gleichwertige ausländische Lehrbefugnis (venia docendi) oder eine der universitären Lehrbefugnis gleich zu haltende wissenschaftliche Befähigung auf dem Gebiet der Raumplanung. • Einschlägige Erfahrung und Befähigung in der Lehre, der Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie der Betreuung von Nachwuchswissenschafterinnen und Nachwuchswissenschaftern. • Abhaltung von Lehrveranstaltungen in deutscher und englischer Sprache. • Facheinschlägige Forschungserfahrung mit nationaler und internationaler Reputation sowie Fähigkeit zur Netzwerkbildung. • Erfahrung in der erfolgreichen Akquisition, Abwicklung und Leitung von Forschungsprojekten. • Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen sowie mit relevanten PartnerInnen aus der öffentlichen Verwaltung und Wirtschaft. • Management- und personelle Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit. • Mitarbeit bei einschlägigen Schwerpunkt- und Kooperationsprogrammen der Universität. • Beteiligung an der Selbstverwaltung der Universität für Bodenkultur Wien. Ihr Bewerbungsschreiben richten Sie bitte in 6-facher Ausfertigung bis spätestens 31.03.2015 (Datum des Poststempels) an den Rektor der Universität für Bodenkultur Wien, Peter-Jordan-Straße 70, 1190 Wien. Bitte schließen Sie folgende Unterlagen Ihrer Bewerbung bei: • Lebenslauf mit ausführlicher Darstellung der Berufs-, Lehr- und Forschungstätigkeit. • Verzeichnis der Publikationen (referiert, nicht referiert), Vorträge, Lehr- und Forschungstätigkeit. • Kopien von 6 Publikationen neueren Datums, die Sie als besonders wichtigen Beitrag zu Raumforschung und Raumplanung einstufen. • Konzept zur Ausrichtung von Forschung und Lehre; Darstellung von geplanten fachlichen Schwerpunkten. • Kurze Begründung, warum Sie der Ansicht sind, für diese Position geeignet zu sein (max. 1 A4-Seite). Mit der Abgabe der Bewerbung stimmen Sie gleichzeitig der Mitwirkung einer Personalberatung im Rahmen des Auswahlverfahrens zu. Die Universität für Bodenkultur Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in ihrem Personalstand an und lädt daher facheinschlägig qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Das Arbeitsverhältnis ist in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für die Arbeitnehmer/innen der Universitäten eingereiht. Eine Überzahlung des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts (4.697,80 14x jährlich) ist vorgesehen. Weitere Informationen zu dieser Ausschreibung, über das Institut, das Department und die Universität für Bodenkultur Wien können Sie dem Web entnehmen (www.boku.ac.at/professuren-ausschreibungen.html; www.rali.boku.ac.at/irub.html) oder im Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur bzw. am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung erhalten. Der Rektor Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c.mult. Martin H. Gerzabek 3|15 An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Wien ist am Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering die Stelle einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors für Hochfrequenztechnik in Form eines unbefristeten vertraglichen Dienstverhältnisses per 1.2.2016 zu besetzen. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik http://etit.tuwien.ac.at hat fünf Forschungsgebiete (Photonik, Mikro&Nanoelektronik, Telekommunikation, System- und Automatisierungstechnik, Energietechnologien und -systeme). Das Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering http://www.emce. tuwien.ac.at ist aktiv im Bereich der Hochfrequenztechnik und der integrierten Schaltungstechnik und damit in alle Forschungsgebiete eingebunden. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen ist und eine mehrjährige erfolgreiche internationale Forschungstätigkeit nachweisen kann. Sie soll sich mit aktuellen Herausforderungen im Frequenzbereich 1 GHz - 1 THz vertieft befassen. Es wird erwartet, dass der/die zukünftige Stelleninhaber(in) in einem oder mehreren der Forschungsthemen • Passive und aktive HF-Komponenten, Baugruppen und Systeme • Beschreibung und Modellierung höchstfrequenter elektromagnetischer Vorgänge • Neue HF-Messverfahren sowie mess- und schaltungstechnische Konzepte • Metamaterial-basierte Techniken • HF-basierte Sensoren, Bildgebung und Ortungssysteme wissenschaftlich tätig ist. Zu den Lehraufgaben gehören Pflichtvorlesungen sowie Vertiefungslehrveranstaltungen im Bachelorstudium und in den Masterstudien der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (deutsch/englisch). Ausgewiesene internationale Sichtbarkeit durch Publikationen und Forschungsprojekte wird erwartet. Es ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt von EUR 4.782,40/Monat (14-mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von der Qualifikation und Erfahrung höheres Entgelt ist Gegenstand von Berufungsverhandlungen. Die Stellenausschreibung im Volltext finden Sie unter http://etit.tuwien.ac.at/fakultaet/offene-stellen-open-positions/ Bewerbungen sind unter Beifügung eines ausführlichen Lebenslaufs mit wissenschaftlichem und beruflichem Werdegang, Publikationsliste (Hervorhebung der zehn wichtigsten Publikationen), Liste eingeworbener Projekte sowie eines Forschungskonzeptes bis zum 8.5.2015 (Datum des Poststempels) zu richten an den Dekan der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Technische Universität Wien, Dekanatszentrum Erzherzog-Johann Platz, Gusshausstrasse 30/4, A-1040 Wien. Der Bewerbung sollte eine CD-ROM mit den kompletten Bewerbungsunterlagen beigelegt sein. Damit es in Ihrer Karriere rund läuft. Karriere und Berufung Seminare | Coaching | Consulting 241 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre www.karriere-und-berufung.de www.facebook.com/Hochschulverband In der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ist am Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften (Biozentrum) die Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor für Biochemie mit Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie (Besoldungsgruppe W2) zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen. Der Bewerber/die Bewerberin hat das Fach Biochemie mit Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie in Forschung und Lehre zu vertreten. Die Professur ist am Biozentrum und am Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin angesiedelt. Schwerpunkte in der Forschung sollen auf dem Feld der Cryo-Elektronenmikroskopie von biologischen Makromolekülen liegen. Erfahrungen bei der Einwerbung von Drittmitteln und die Zusammenarbeit in interdisziplinären Forschungskooperationen, insbesondere mit Instituten der Fakultäten für Chemie und Pharmazie, Medizin und Biologie werden erwartet. Die Lehraufgaben umfassen Angebote für die an der Universität Würzburg vertretenen modularisierten Studiengänge Biochemie sowie Chemie. Einstellungsvoraussetzungen sind ein einschlägiges abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher einschlägiger Leistungen im Bereich der Cryo-Elektronenmikroskopie, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht werden konnten. Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich). Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden ein entsprechendes Engagement. Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt. Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungsliste) in elektronischer Form bis zum 31.03.2015 per E-Mail ([email protected]) an das Dekanat der Fakultät für Chemie und Pharmazie zu senden. Ze r i i a e i 00 au i am i ien erech e hoch ch u e Nähere Informationen http://go.uni-wuerzburg.de/w2biochemie In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist zum 01. Oktober 2015 eine W3-Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte zu besetzen. Die/Der zu Berufende soll im Bereich der Frühen Neuzeit und der Rheinischen Landesgeschichte sehr gut ausgewiesen sein und das Fach in seiner ganzen Breite vertreten können. 0LWGHU6WHOOHYHUEXQGHQLVWGLH/HLWXQJGHVLP$XIEDXEH¿QGOLFKHQ=HQWUXPV für Historische Friedensforschung. Erwartet werden die Beteiligung an den Studiengängen des Instituts für Geschichtswissenschaft, das Mitwirken bei Verwaltungs- und Gremienarbeit sowie die Einwerbung von Forschungsprojekten. Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt nach Bonn oder in die Region zu legen. Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf, 6FKULIWHQYHU]HLFKQLV9HU]HLFKQLVGHU/HKUYHUDQVWDOWXQJHQ/HKUHYDOXDWLRQ=HXJnis- und Urkundenkopien) bis zum 10. April 2015 dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, Am Hof 1, D-53113 Bonn, einzureichen. 242 AKADEMISCHER STELLENMARKT Die Universität Hamburg versteht sich als Universität der Nachhaltigkeit. Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit sind für uns selbstverständlich. Ebenso gehören der Umgang mit kultureller Vielfalt, die Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen verschiedener Herkunft und Lebensweisen zu unserem Alltag. In der Fakultät für Betriebswirtschaft sind ab dem 1. Oktober 2015 folgende Professuren zu besetzen: W3 UNIVERSITÄTSPROFESSUR FÜR WIRTSCHAFTSPRÜFUNG UND UNTERNEHMENSRECHNUNG Kennziffer 2222/W3 Aufgabengebiet: Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber der Universitätsprofessur soll die Bereiche Wirtschaftsprüfung sowie externe und interne Unternehmensrechnung in Forschung und Lehre in der ganzen Breite in den von der Fakultät für Betriebswirtschaft angebotenen Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten. Die Universitätsprofessur gehört organisatorisch zum fakultätsinternen Schwerpunkt „Wirtschaftsprüfung und Steuern“. Erwartet wird die Beteiligung an der Doktorandenausbildung in der Fakultät für Betriebswirtschaft. Wünschenswert ist die Bereitschaft zur Beteiligung an Verbundforschungsprojekten, insbesondere in den drei übergreifenden Forschungsclustern der Fakultät „Gesundheitsökonomie“, „Logistik und digitale Dienste“ und „Marketing & Kommunikation“. Einstellungsvoraussetzungen: Bewerberinnen/Bewerber sollen durch einschlägige Fachpublikationen auf hohem wissenschaftlichen Niveau sowie durch die Anwendung unterschiedlicher Forschungsmethoden in den genannten fachlichen Vertretungsbereichen ausgewiesen sein. Bewerbungen sind mit tabellarischem Lebenslauf einschließlich der Darlegung des wissenschaftlichen Werdegangs, Kopien der wissenschaftlichen Qualifikationsnachweise, Schriften- und Lehrverzeichnis sowie Darlegung der Lehrerfahrungen und der Vorstellungen zur Lehre einzureichen. Für nähere Auskünfte steht Ihnen Herr Univ.-Prof. Dr. Siegfried Grotherr unter 040/42838-5993 oder siegfried. [email protected] zur Verfügung. W3 UNIVERSITÄTSPROFESSUR FÜR LOGISTIK (SUPPLY CHAIN MANAGEMENT) Kennziffer 2223/W3 Aufgabengebiet: Kernaufgabe ist die aktive Vertretung des Faches in Forschung und Lehre. Gewünscht ist eine quantitative Ausrichtung. Die Fakultät für Betriebswirtschaft ist organisatorisch in Schwerpunkte gegliedert und die Stelle ist Bestandteil des Schwerpunkts „Operations und Supply Chain Management“. Wünschenswert ist die Bereitschaft zur Beteiligung an Verbundforschungsprojekten, insbesondere in den drei übergreifenden Forschungsclustern der Fakultät „Gesundheitsökonomie“, „Logistik und digitale Dienste“ und „Marketing & Kommunikation“. Bewerbungen sind mit tabellarischem Lebenslauf, Schriften- und Lehrverzeichnis und Darlegung der Lehrerfahrungen sowie der Vorstellungen zur Lehre einzureichen. Für nähere Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr. Malte Fliedner unter 040/42838-9617 oder [email protected] zur Verfügung. Für alle ausgeschriebenen Professuren gilt: Von den Bewerberinnen/Bewerbern werden internationale wissenschaftliche Erfahrungen sowie Erfahrungen mit Drittmittelprojekten erwartet. Die Universität Hamburg legt auf die Qualität der Lehre besonderen Wert. Lehrerfahrungen und Vorstellungen zur Lehre sind darzulegen. Die Universität Hamburg will den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre erhöhen. Sie ist deshalb an Bewerbungen von qualifizierten Wissenschaftlerinnen besonders interessiert. § 14 Absatz 3 Satz 3 HmbHG findet Anwendung. § 12 Absatz 7 Satz 2 HmbHG findet Anwendung. Einstellungsvoraussetzungen: Wissenschaftliche Qualifikationen sowie weitere Voraussetzungen gemäß § 15 Hamburgisches Hochschulgesetz (HmbHG). Schwerbehinderte haben Vorrang vor gesetzlich nicht bevorrechtigten Bewerberinnen/Bewerbern gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung. Bewerbungen mit den geforderten Unterlagen werden unter Angabe der jeweiligen Kennziffer bis zum 26.03.2015 erbeten an den Präsidenten der Universität Hamburg, Stellenausschreibungen, Mittelweg 177, 20148 Hamburg oder per E-Mail an: [email protected]. Forschung & Lehre 3|15 3|15 Forschung & Lehre AKADEMISCHER STELLENMARKT 243 An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist eine Professur für Versuchstierkunde und Tierschutz An der Technischen Fakultät ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Professur zu besetzen: Juniorprofessur (W1) mit Tenure-Track-Option (W2) für Biotechnologie Gesucht wird ein/-e hervorragende/-r Nachwuchswissenschaftler/-in, die/der einen innovativen Bereich der Biotechnologie in Forschung und Lehre vertritt und das fachliche Spektrum am Ort sinnvoll ergänzt. Mögliche Themenfelder können sein: Systembiotechnologie (omics), Synthetische Bio(techno)logie, Metabolic Engineering, Enzyme Engineering / Proteindesign, Rekombinante Zellkulturtechnik, Rekombinante Fermentationstechnik u. a. Wichtig sind die Bereitschaft zu fachübergreifender Kooperation innerhalb der Universität und aktiver Beteiligung im Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld sowie ein starkes Interesse an der Mitwirkung in regionalen und überregionalen Verbundforschungsprojekten. In der Lehre sollen Bewerberinnen und Bewerber sich in Grundund Aufbauveranstaltungen des Bachelor- und des Masterstudiengangs „Molekulare Biotechnologie“ beteiligen und an der Weiterentwicklung der Studiengänge aktiv mitarbeiten. Einstellungsvoraussetzung sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine qualifizierte Promotion in einem einschlägigen Fach sowie pädagogische Eignung. Die Einstellung erfolgt zunächst befristet auf 3 Jahre, mit der Möglichkeit zur Verlängerung um weitere 3 Jahre nach positiver Zwischenevaluation. Im Fall einer positiven Evaluation ist die anschließende Übernahme auf eine unbefristete W2-Professur vorgesehen (Tenure-Track-Option). Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter behinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht. Die Universität Bielefeld ist für ihre Erfolge in der Gleichstellung mehrfach ausgezeichnet und als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Sie freut sich über Bewerbungen von Frauen. Dies gilt in besonderem Maße im wissenschaftlichen Bereich sowie in Technik, IT und Handwerk. Sie behandelt Bewerbungen in Übereinstimmung mit dem Landesgleichstellungsgesetz. Ihre Bewerbung mit den Unterlagen: Lebenslauf, Publikationsliste, Zeugniskopien, Kurzdarstellung Ihrer Forschungsinteressen, Kurzprofil Lehre richten Sie bitte bis zum 25.03.2015 per E-Mail an: [email protected] oder postalisch an: Universität Bielefeld Dekan der Technischen Fakultät Postfach 10 01 31 33501 Bielefeld im Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie zu besetzen. Die Einstellung erfolgt je nach Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen in das Beamten- oder Angestelltenverhältnis auf der Grundlage der BesolGXQJVJUXSSH:-HQDFKLQGLYLGXHOOHQ9RUDXVVHW]XQJHQNDQQJJI]XQ¦FKVW HLQHDXII¾QI-DKUHEHIULVWHWH(LQVWHOOXQJLQ%HWUDFKWNRPPHQ Aufgabenbereich: Mit der Besetzung der Professur soll der Bedeutung der Versuchstierkunde und des Tierschutzes in der Tiermedizin und anderen biomedizinischen Fächern Rechnung getragen werden. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwartet, dass sie das Fach Versuchstierkunde und Tierschutz angemessen in Forschung und Lehre vertreten. In der Forschung betrifft dies die Anwendung von Tiermodellen und ggf. die Entwicklung von Alternativmethoden (3R) für Fragestellungen der biomedizinischen Grundlagenforschung und für klinisch relevante Fragestellungen. Diese Tätigkeiten schließen auch die Entwicklung und phänotySLVFKH&KDUDNWHULVLHUXQJYRQJHQHWLVFKPRGLȴ]LHUWHQ7LHUHQHLQ Erwartet werden Kooperationen innerhalb und außerhalb der Hochschule sowie im virtuellen Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch. In der Lehre werden versuchstierkundliche Vorlesungen, Seminare und Übungen für Studierende der Tiermedizin und der Biologie angeboten. Dies schließt FELASA-Kurse ein. Für Studierende im Promotionsstudium und den an der TiHo etablierten PhD-Studiengängen werden spezielle Kurse zu tierexperimentellen Techniken als Bestandteile der strukturierten PromotionsstudiengänJHDXIJHEDXW,QGHUEHUXȵLFKHQ)RUWXQG:HLWHUELOGXQJZHUGHQ Veranstaltungen zu neuen Entwicklungen und Erkenntnissen in versuchstierkundlichen Themen angeboten. Voraussetzungen: Mehrjährige Erfahrung in Forschung und Lehre in einem oder mehreren der oben genannten Bereiche wird vorausgesetzt. Einstellungsvoraussetzungen sind Tierärztliche Approbation, pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie die Fachtierarztanerkennung. Der Status eines European Diplomate in einem der genannten Gebiete sollte nachgewiesen werden. Vorhandene Nachweise und Ergebnisse zur Lehrevaluation sollen mit der Bewerbung eingereicht werden. Die weiteren Einstellungsvoraussetzungen sind in § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) geregelt. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist bestrebt, die Zahl der Professorinnen zu erhöhen. Frauen werden deshalb ausdrücklich gebeten, sich zu bewerben (§ 21 Abs. 3 NHG). Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung vorrangig berücksichtigt. Bewerbungen von :LVVHQVFKDIWOHULQQHQXQG:LVVHQVFKDIWOHUQDXVGHP$XVODQGVLQGDXVGU¾FNOLFK erwünscht. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden in schriftlicher und elektronischer ([email protected]) Form bis zum 15. April 2015 an den Präsidenten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Postfach 71 11 80, 30545 Hannover, erbeten. www.tiho-hannover.de Forschung & Lehre Alles was die Wissenschaft bewegt 4. Qu artal 2014 Verbreitete Auflage: 32.265 IV W geprüft 244 AKADEMISCHER STELLENMARKT Die Theologische Hochschule Ewersbach ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule und eine Ausbildungsstätte des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG) KdöR für Pastorinnen und Pastoren, Missionarinnen und Missionare sowie Gemeindereferentinnen und -referenten. An der Hochschule ist zum Wintersemester 2015/ 2016 eine Stiftungsprofessur für Wirtschaftsethik zu besetzen. Die Professur befasst sich in Forschung, Kooperationen und Lehre mit Grundlegungs- und Anwendungsfragen der Wirtschaftsethik. Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin hat das Fachgebiet in seiner ganzen Breite in Forschung und Lehre zu vertreten. Erwartet werden insbesondere die Bereitschaft zur interdisziplinären Vernetzung und die Anschlussfähigkeit an philosophische und theologische Diskurse in der Wirtschaftsethik. Die Professur ist zunächst befristet auf drei Jahre. Allgemeine Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlichem Arbeiten, nachgewiesen durch die herausragende Qualität einer Promotion, sowie die in selbständiger Hochschullehre erworbene pädagogische Eignung. Darüber hinaus werden habilitationsäquivalente wissenschaftliche Leistungen oder besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in beruflicher Praxis erwartet. Der Bewerber/die Bewerberin muss eine wirtschaftswissenschaftliche Qualifikation mitbringen und in dem Schwerpunkt der Stiftungsprofessur ausgewiesen sein. Unabdingbar ist zudem ein erkennbar interdisziplinärer Forschungsansatz, der insbesondere anschlussfähig ist an die sozialethischen theologischen Diskurse. Erwünscht sind Erfahrungen in Wissenschaftsorganisation, Projekt- und Tagungsmanagement und in der Einwerbung von Drittmitteln. Die Stiftungsprofessur für Wirtschaftsethik soll das ethische Profil der Theologischen Hochschule Ewersbach nachhaltig erweitern und schärfen. Der Bewerber/die Bewerberin wird sich dazu an der Lehre im konsekutiven und anwendungsorientierten Masterstudiengang Evangelische Theologie beteiligen. Insbesondere zielt die Einrichtung der Stiftungsprofessur auf die Intensivierung wirtschaftsethischer Forschung. Die Forschungsergebnisse sollen, etwa im Rahmen von Fortbildungsangeboten, Fachkräften in Wirtschaft und Management zugänglich gemacht und in die nationale und internationale sozialethische Diskussion eingebracht werden. Die Theologische Hochschule Ewersbach fordert ausdrücklich auch Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Die Bewerberin/der Bewerber sollte Mitglied einer christlichen Kirche, Gemeinde oder Gemeinschaft sein. Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen sowie eine knappe Forschungsskizze bis zum 30. April 2015 an den Rektor der Theologischen Hochschule Ewersbach, Prof. Dr. Andreas Heiser, Jahnstraße 49–53, 35716 Ewersbach. Forschung & Lehre 3|15 An der Technischen Universität Berlin - Fakultät III - Prozesswissenschaften - ist am Institut für Technischen Umweltschutz eine Universitätsprofessur - BesGr. W 3 für das Fachgebiet „Wasserreinhaltung (Water Quality Control)“ zu besetzen. Kennziffer: III-65/15 (besetzbar ab 01.10.2016) Aufgabengebiet: Forschung auf dem Gebiet der Wassertechnologie und Wasserchemie: 1. Entwicklung und fundierte Anwendung von natürlichen und technischen Verfahren zur Wasserreinigung in Ballungsräumen für den Gewässerschutz und die Sicherung der Trinkwasserversorgung, 2. Belastungen urbaner Gewässer mit chemischen Schadstoffen: Weiterentwicklung von Analyseverfahren, Monitoring und Bewertung der Belastung, Untersuchungen von Herkunft und Eintragsprozessen, 3. Eliminations- und Transformationsprozesse von chemischen Stoffen in natürlichen und technischen Stufen des Wasserkreislaufs. Es sind Lehraufgaben in deutscher und englischer Sprache in den Bereichen Wasserreinhaltung, Wasserchemie, Wasseraufbereitung und weitergehende Abwasserreinigung zur Wiederverwendung, sowie Wasseranalytik in den Bachelor- und Masterstudiengängen „Technischer Umweltschutz“ zu übernehmen. Beteiligungen in der Lehre des Weiterbildungs-Masterstudiengangs „Water Engineering“ in El Gouna, Ägypten, im DFG-Graduiertenkolleg „Urban Water Interfaces“ und im TU-Schwerpunkt „Wasser in Ballungsräumen“ sind erwünscht. Anforderungen: Erfüllung der Berufungsvoraussetzungen gem. § 100 BerlHG. Hierzu gehören ein abgeschlossenes Hochschulstudium, wissenschaftliche Leistungen (Promotion), Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen sowie pädagogischdidaktische Eignung, nachgewiesen durch ein Lehrportfolio (Nähere Informationen dazu auf der TUB-Homepage, Direktzugang 143077). Universitäre Ausbildung zum/zur Umwelt- bzw. Chemieingenieur/in oder in Chemie. Umfassende und fundierte Kenntnisse und Forschungsexpertise auf dem Gebiet der Wasserchemie und Wassertechnologie im internationalen Kontext. Befähigung in der Führung einer Arbeitsgruppe. Erfahrung bei der Einwerbung und dem Management von nationalen und internationalen Drittmittelprojekten. Nachweis erfolgreicher Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Praktische Erfahrungen in der Lehre. Die Technische Universität Berlin strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an und fordert deshalb qualifizierte Bewerberinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Wir sind als familiengerechte Hochschule zertifiziert und bieten Ihnen und Ihrer Familie mit dem Dual Career Service Unterstützung beim Wechsel nach Berlin an. Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 13.05.2015 unter Angabe der Kennziffer mit den üblichen Unterlagen an die Technische Universität Berlin - Der Präsident -, Dekan der Fakultät III, Herrn Prof. Dr. Ziegler, Sekr. H 88, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin. Aus Kostengründen werden die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgesandt. Bitte reichen Sie nur Kopien ein. Die Stellenausschreibung ist auch im Internet unter http://www.personalabteilung.tu-berlin.de/menue/jobs/ abrufbar. Für Ihre Personalsuche Für Ihre Personalsuche Forschung & Lehre und academics.de Forschung & Lehre und academics.de Cartoon: Meissner Gerne schicken wir Ihnen die neue Broschüre. Sie zeigt Ihnen alle Veröffentlichungsmöglichkeiten für die kombinierte Veröffentlichung in Forschung & Lehre und auf academics.de. Tel: 0228/90266-23 bzw. -59 Cartoon: Meissner E-Mail: [email protected] 3|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 245 Otto-Friedrich-Universität Bamberg Die Universität Bayreuth schreibt gemeinsam mit der Universität Bamberg an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth eine W 3-Professur für Regionalgeschichte Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber vertritt das Fach Regionalgeschichte, mit einem Schwerpunkt in Fränkischer Landesgeschichte, in Forschung und Lehre in seiner vollen Breite. Sie / Er baut das von den Universitäten Bayreuth und Bamberg gemeinsam gegründete und von der Oberfrankenstiftung für vorerst fünf Jahre geförderte Institut für Fränkische Landesgeschichte mit Sitz auf Schloss Thurnau auf und wird dessen geschäftsführender Direktor. Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber ist Mitglied der Universität Bayreuth und erwirbt eine Zweitmitgliedschaft an der Universität Bamberg. Lehrleistungen von derzeit 9 SWS sind an beiden Universitäten in einem ausgeglichenen Verhältnis zu erbringen. Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten: In Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren derzeit rund 7500 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben. 180 Professorinnen und Professoren betreuen sie dabei persönlich und individuell. Die Jade Hochschule fördert eigenverantwortliches und praxisorientiertes Lernen, kritisches Denken und die Entwicklung unkonventioneller Lösungen. Akademische Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule engagiert sich aktiv für Chancengleichheit. Promotion und Habilitation (bzw. habilitationsadäquate Leistung) sollten Bezüge zu regionalgeschichtlichen Fragestellungen aufweisen. Die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit wird vorausgesetzt. Nachweisbare Drittmittelerfahrungen sind erwünscht. Professur Mechatronische Systeme im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit aus, die zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen ist. Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3 BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de (Universität / Stellenangebote). Die Universitäten Bayreuth und Bamberg streben danach, die Vielfalt ihres Kollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universitäten Bayreuth und Bamberg einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerberinnen und Bewerber. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual-Career-Support. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) bis zum 10. 4. 2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth. www.academics.de Bes.-Gr. W2, Kennziffer I 24-FL1 Vorgenannte Stelle ist an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/ Oldenburg/Elsfleth im Fachbereich Ingenieurwissenschaften am Studienort Wilhelmshaven zum 01.09.2015 zu besetzen. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium der Mechatronik oder verwandter Wissensgebiete und Erfahrungen auf dem Gebiet der Simulation mechatronischer Systeme, vorzugsweise in der Gerätetechnik. Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungsund Übungsveranstaltungen zu den Themengebieten Aktorik, Sensorik und Messtechnik wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern werden Aktivitäten beim Technologietransfer und in der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind Voraussetzung. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. +49 4421 985-2975 angefordert werden. Die Jade Hochschule tritt aktiv für Gleichstellung und personelle Vielfalt in der Wissenschaft ein. Wir haben uns das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre deutlich zu erhöhen. Entsprechend freuen wir uns über Bewerbungen qualifizierter Frauen. Das Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. +49 441 7708-3226, gibt auf Anfrage weitere Auskünfte. Zertifikat seit 2011 audit familiengerechte hochschule Professur (W3) „BWL - Betriebliche Umweltökonomie“ Corporate Environmental Management Professur (W3) „Öffentliches Recht, insbesondere Öffentliches Wirtschaftsrecht“ Public Law in particular Public Economic Law www.tu-chemnitz.de/stellen Die Stelle ist teilzeitgeeignet. Die Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei sonst gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Richten Sie Ihre Bewerbung bitte mit den vollständigen Unterlagen unter Angabe der Kennziffer bis zum 18.03.2015 an den Präsidenten der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth Dr. habil. Elmar Schreiber Friedrich-Paffrath-Straße 101 26389 Wilhelmshaven www.jade-hs.de 246 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 3|15 An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist ab sofort eine Professorenstelle für „Gesundheitsmanagement in der Nutztierhaltung” Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen. DQGHU$X¡HQVWHOOHI¾U(SLGHPLRORJLHLQ%DNXP]XEHVHW]HQ'LH(LQVWHOOXQJ HUIROJWMHQDFK9RUOLHJHQGHUSHUV¸QOLFKHQ9RUDXVVHW]XQJHQLQGDV%HDPWHQ RGHU$QJHVWHOOWHQYHUK¦OWQLVDXIGHU*UXQGODJHGHU%HVROGXQJVJUXSSH: -HQDFKLQGLYLGXHOOHQ9RUDXVVHW]XQJHQNDQQJJI]XQ¦FKVWHLQHDXII¾QI -DKUHEHIULVWHWH(LQVWHOOXQJLQ%HWUDFKWNRPPHQ Aufgabenbereich: Mit der Professur soll der Bedeutung des Gesundheitsmanagements in Nutztierbeständen in der Weise Rechnung getragen werden, dass neben der ätiologisch-klinisch-präventiv ausgerichteten Bestandsbetreuung auch die Aspekte von Preharvest Food Safety, Veterinary Public Health und Tierschutz entsprechende BerücksichWLJXQJȴQGHQ'DEHLVROOWHGDVEUHLWH6SHNWUXPYRQ0D¡QDKPHQ und Ansätzen zur Sicherung der Lebensmittelqualität – über alle 3URGXNWLRQVVWXIHQKLQZHJȂLP)RNXVVWHKHQ Am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Rostock ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine W3-Professur für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin unbefristet gem. § 61 LHG M-V zu besetzen. Der/Die Stelleninhaber/Stelleninhaberin soll das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in der Position des/der Institutsdirektors/Institutsdirektorin leiten. Die Einstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwartet, dass sie die oben genannten Zusammenhänge in Lehre, Forschung und 'LHQVWOHLVWXQJLQNO'LDJQRVWLNVRZLHLQ)RUWXQG:HLWHUELOGXQJ vertreten und diese auch mit anderen wissenschaftlichen EinrichWXQJHQLQQHUKDOEXQGDX¡HUKDOEGHU7LHU¦U]WOLFKHQ+RFKVFKXOH JHPHLQVDPEHDUEHLWHQ+LHU]XJHK¸UWLQVEHVRQGHUHGDVYLUWXHOOH =HQWUXPI¾U7LHUJHVXQGKHLWXQG/HEHQVPLWWHOTXDOLW¦W Bewerber/Bewerberinnen müssen als Facharzt/Fachärztin für Laboratoriumsmedizin ausgewiesen sein und über einschlägige Erfahrungen in der klinisch-experimentellen Forschung verfügen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Mikrobiologie, der Transfusionsmedizin und anderen Laborbereichen wird erwartet. Das Institut verfügt über ein vielfältiges Methodenspektrum im Bereich Forschung und Lehre, Schwerpunkte sind molekulare und zelluläre Fragestellungen. Die Krankenversorgung wird von dem in das Institut integrierten Zentrallabor und einem MVZ erbracht. Voraussetzungen: Mehrjährige Erfahrung in Forschung und Lehre in einem oder PHKUHUHQGHUREHQJHQDQQWHQ$UEHLWVJHELHWHZLUGYRUDXVJHVHW]W Einstellungsvoraussetzungen sind Tierärztliche Approbation, pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie die Fachtierarztanerkennung XQGGHU6WDWXVHLQHV(XURSHDQ'LSORPDWHLQHLQHPHLQVFKO¦JLJHQ *HELHW 'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJXQWHUGHP6FKZHUSXQNWWKHPDÄ5HJHQHUDWLYH0HGL]LQ³LP5DKPHQGHUXQLYHUVLWlUHQ3UR¿OOLQLHQÄ/HEHQ Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die/der Bewerberin/Bewerber verstärken soll. Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 Abs. 1 LHG M-V. Insbesondere gehören dazu die Habilitation im Fach Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für Laboratoriumsmedizin sowie der Nachweis der hochschulpädagogischen Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen gegeben sein. Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich zu bewerben. Vorhandene Nachweise und Ergebnisse zur Lehrevaluation sollen PLWGHU%HZHUEXQJHLQJHUHLFKWZHUGHQ'LHZHLWHUHQ(LQVWHOOXQJVvoraussetzungen sind in § 25 des Niedersächsischen HochschulJHVHW]HV1+*JHUHJHOW Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, BefähiJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUVEHUFNVLFKWLJW Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren XQWHU%HLIJXQJYRQIQIZHVHQWOLFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHU eingeworbener Drittmittel sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an den Dekan der Universitätsmedizin, Herrn Prof. Dr. med. univ. Emil C. Reisinger, Ernst-Heydemann-Straße 8, 18057 Rostock, einzureichen. Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter www.med.uni-rostock.de/fileadmin/template/fakultaet/ueber_uns/professur.doc heruntergeladen werden kann, beizufügen. 'LH6WLIWXQJ7LHU¦U]WOLFKH+RFKVFKXOH+DQQRYHULVWEHVWUHEWGLH=DKOGHU3URIHVVRULQQHQ]XHUK¸KHQ)UDXHQZHUGHQGHVKDOEDXVGU¾FNOLFKJHEHWHQVLFK]X EHZHUEHQi$EV1+*6FKZHUEHKLQGHUWH%HZHUEHULQQHQXQG%HZHUEHU ZHUGHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJYRUUDQJLJEHU¾FNVLFKWLJW%HZHUEXQJHQYRQ Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich HUZ¾QVFKW Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden in schriftlicher und elekWURQLVFKHUSUDHVLGHQW#WLKRKDQQRYHUGH)RUPELV]XP15. April 2015 an den Präsidenten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Postfach 71 11 80, +DQQRYHUHUEHWHQ ZZZWLKRKDQQRYHUGH Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen. www.med.uni-rostock.de Da suchen, wo die wissenschaftliche Community 9|13 Forschun g & Lehre AKAD EMIS CHER STELL ENMA RKT 789 Technische Universität Fakultät für Chemnitz Elektrotechnik Zentrum für Mikrotechnologund Informationstec hnik ien AUSSCHRE IBUNG Der Smart Systems notechnologien Campus in Chemnitz sowie der ist ein innovative das Zentrum s Netzwerk für Mikrotech Smart Systems Integratio im Bereich nologien als n. anerkannter Die Technische Universitä der Mikro- und für Elektronis NaPartner t Chemnitz ist durch der Grundlag che Nanosysteme ENAS für die Grundlagenforschu enforschu ng auf dem ng und der überführt das Zentrum angewandten für Mikrotech In diesem Forschung hoch innovati in Prototype nologien die Ergebniss n für die Industrie. befristete e ven Umfeld Stelle als ist zum 01.01.20 14 eine zunächs ABTEILUNG t bis 31.12.20 Entgeltgruppe SLEIT ER/IN 14 FÜR SCHIC am Zentrum 14 TV-L HTABSCHE für Mikrote Die Möglich IDUNG chnologien keit der Weiterb zu besetzen . eschäftigung Die Einstellun wird in Aussich g erfolgt gemäß und des Sächsisch t gestellt. den Regelung en Hochschu lfreiheitsg en des Wissenschaftszeitve Voraussetzunge esetzes (SächsHS n: FG) in der rtragsgesetzes (WissZeitV Abschlu jeweils geltenden ss eines wissens G) Fassung. tertechnik chaftlichen / Mikroelektronik Hochschulstudiu ten Fachrich tung, welches , Mikrosystemtechnik, ms auf dem Gebiet Promoti Halbleizur Zulassu Physik on in einem ng zum höheren oder in einer der sehr gute Dienst berechti verwandKenntnisse o.g. Fachgebiete im Bereich scheidung gt Halbleit durch prozessbegleiten PVD / CVD / Wärmeb ertechnik insbeso ehandlungsverfa ndere der Schichta den Messtec Erfahrun hnik gen auf dem bhren einschli Führung eßlich der serfahrung Gebiet der Silizium -Technologie sehr gute Englischkenntnis tation von wissenschaftlich se in Wort und Schrift sowie die en Ergebni Arbeitsaufgaben Fähigkeit ssen der Präsen: Organis atorisch Mikrotechnolog e Leitung der Abteilun g Schichta ien einschli Fraunhofer bscheidung eßlich der am Zentrum Koordination Eigenstä ENAS für der Zusamm ndige enarbeit mit dung für MEMSEinwerbung von Drittmit dem / NEMS teln auf dem Selbstän Gebiet der dige SchichtabscheiPhysikalischenPlanung, Durchführung und Charakte Schichta risierung bscheidung von Prozesse ! n der Die Bewerber "# $% + 5 innen / Bewerber müssen $&''* 6 die Forschung & Lehre 8 Einstellun Frauen sind gsvorauss deshalb ausdrückl 9 etzungen Menschen gemäß § ich aufgeford werden bei ert, sich zu gleicher Eignung ! 71 SächsHSFG erbewerben ; bevorzugt . Technisch e Universitä t Chemnitz Bewerbungen berücksichtigt. Bewerbungen schwerbe sind mit den hinderter Technische üblichen Unterlag Universität Fakultät für Chemnitz en bis 01.10.20 Elektrotechnik 13 zu richten Zentrum für an: Mikrotechnologund Informationstec Prof. Dr.-Ing. hnik ien 09107 Chemni habil. T. Geßner tz · Zentrum für Mikrotech nologien · Alles was die Wissenschaft bewegt 09107 Chemnitz · Telefon 0371/531 -24060 · info@zfm .tu-chemn itz.de vernetzt ist. 3|15 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre 247 MathematischNaturwissenschaftliche Fakultät An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen ist in Zusammenhang mit der neu einzurichtenden Professional School of Education eine W3-Professur für Fachdidaktik in der Chemie Professur (W2) Grundschuldidaktik Sachunterricht Primary School Education History, Geography and Social Sciences www.tu-chemnitz.de/stellen FORSCHUNGSFÖRDERUNG zum 1.10.2015 zu besetzen. Die Professur ist in den Fachbereich Chemie eingebunden. Der/Die künftige Stelleninhaber/in soll das Gebiet der Fachdidaktik in der Chemie in seiner ganzen Breite vertreten. Seine/Ihre Forschung soll experimentell schulorientiert ausgerichtet sein, beispielsweise in Bezug auf die Umsetzung chemischer Konzepte im Experimentalunterricht am Gymnasium. Darüber hinaus ist es wünschenswert, wenn er/sie inhaltlich auf einem Forschungsgebiet ausgewiesen ist, das an derzeitige oder geplante Forschungsschwerpunkte des Fachbereichs Chemie anknüpft. Ziel der Professional School of Education ist die innovative Neuausrichtung der Lehrerbildung durch forschungsorientierte Fachdidaktiken. Eine Zusammenarbeit der Fachdidaktiken der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät untereinander wird angestrebt. Erwartet wird ein abgeschlossenes Studium sowie eine herausragende Promotion im Fach Chemie. Einstellungsvoraussetzung ist die Habilitation oder eine gleichwertige Qualifikation, nachgewiesene didaktische Eignung sowie in der Regel eine dreijährige Schulpraxis. Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um Ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen, einschließlich eines Konzeptes für die fachdidaktische Lehre in Kooperation mit dem Seminar für Didaktik und Lehrerbildung, Tübingen, eines Forschungskonzeptes sowie dem ausgefüllten Formular „Bewerbungsbogen“ (unter http://www.mnf.uni-tuebingen.de/fakultaet/service.html) werden bis zum 31. März 2015 in elektronischer Form erbeten an den Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen ([email protected]). Bis zu 10 Promotionsstellen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Rahmen des GRK 1767 „Faktuales und fiktionales Erzählen – Differenzen, Interferenzen und Kongruenzen in narratologischer Perspektive“ Beginn der Förderung ist der 1. Oktober 2015. Folgende Fachrichtungen sind im GRK vertreten: Anglistik, Germanistik, Philosophie, Geschichte, Psychologie, Romanistik, Medienkulturwissenschaft und Klassische Archäologie (Soziologie und Slawistik sind assoziiert). BewerberInnen mit einem nichtphilologischen Forschungsbereich (z.B. mit rechtswissenschaftlichem, theologischem, linguistischem, archäologischem, verhaltenswissenschaftlichem, medienwissenschaftlichem, mediävistischem oder wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund) sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Eine narratologische Kompetenz wird vorausgesetzt. Bewerbungsschluss ist der 01.04.2015. Weitere Informationen unter: www.grk-erzaehlen.unifreiburg.de 248 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre VERWALTUNG MANAGEMENT FACHKRÄFTE Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität ĂƐ/ŶƐƟƚƵƚĨƺƌtĂůĚŽƌĨƉćĚĂŐŽŐŝŬ͕/ŶŬůƵƐŝŽŶƵŶĚ/ŶƚĞƌŬƵůƚƵƌĂůŝƚćƚŝŶDĂŶŶŚĞŝŵ ŝƐƚ^ƚĂŶĚŽƌƚĚĞƌůĂŶƵƐ,ŽĐŚƐĐŚƵůĞĨƺƌ<ƵŶƐƚƵŶĚ'ĞƐĞůůƐĐŚĂŌŝŶůŌĞƌďĞŝŽŶŶ͘ ƐƋƵĂůŝĮnjŝĞƌƚŝŶǀĞƌƐĐŚŝĞĚĞŶĞŶ͘͘ƵŶĚD͘͘^ƚƵĚŝĞŶŐćŶŐĞŶĨƺƌƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞ ƵŶĚŚĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞƵĨŐĂďĞŶŝŶĂŶƚŚƌŽƉŽƐŽƉŚŝƐĐŚŽƌŝĞŶƟĞƌƚĞŶŝŶƌŝĐŚƚƵŶŐĞŶ͘ ĂƌƺďĞƌŚŝŶĂƵƐĞŶƚǁŝĐŬĞůƚĚĂƐ/ŶƐƟƚƵƚƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞ&ƌĂŐĞƐƚĞůůƵŶŐĞŶŬŽŶƟŶƵŝĞƌůŝĐŚ ǁĞŝƚĞƌƵŶĚůĞŝƐƚĞƚĚƵƌĐŚƐĞŝŶĞ&ŽƌƐĐŚƵŶŐĞŝƚƌćŐĞnjƵŵǁŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌůŝĐŚĞŶŝƐŬƵƌƐ͘ 'ĞƐƵĐŚƚǁŝƌĚnjƵŵϬϭ͘^ĞƉƚĞŵďĞƌϮϬϭϱĞŝŶĞ >ĞŚƌŬƌĂŌĨƺƌďĞƐŽŶĚĞƌĞƵĨŐĂďĞŶĨƺƌ,ĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝŬ >ĞŚƌĞƌďŝůĚƵŶŐƵŶĚĂƵƘĞƌƐĐŚƵůŝƐĐŚĞƌĞƌĞŝĐŚ ;ŝŶsŽůůnjĞŝƚͬϭϬϬйͿ ƵĨŐĂďĞŶďĞƌĞŝĐŚ͗ ͻ ĞƚƌĞƵƵŶŐĚĞƌ^ƚƵĚŝĞƌĞŶĚĞŶŝŶĚĞŶ͘͘ƵŶĚD͘͘^ƚƵĚŝĞŶŐćŶŐĞŶ ͻ >ĞŚƌĞŝŶĚĞŶĞƌĞŝĐŚĞŶĂŶƚŚƌŽƉŽƐŽƉŚŝƐĐŚĞ,ĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝŬƵŶĚ/ŶŬůƵƐŝŽŶ͕'ƌƵŶĚůĂŐĞŶĂƌďĞŝƚƵŶĚDĞƚŚŽĚŝŬͬŝĚĂŬƟŬ ͻ DŝƚĂƌďĞŝƚŝŶĚĞƌ^ĞůďƐƚǀĞƌǁĂůƚƵŶŐ ͻ ƐďĞƐƚĞŚƚĚŝĞDƂŐůŝĐŚŬĞŝƚĚĞƌǁŝƐƐĞŶƐĐŚĂŌůŝĐŚĞŶtĞŝƚĞƌƋƵĂůŝĮŬĂƟŽŶ͘ ^ƚĞůůĞŶĂŶĨŽƌĚĞƌƵŶŐĞŶ͗ ͻ ĂďŐĞƐĐŚůŽƐƐĞŶĞƐ^ƚƵĚŝƵŵ;WƌŽŵŽƟŽŶ͕DĂŐŝƐƚĞƌ͕DĂƐƚĞƌŽĚĞƌϭ͘^ƚĂĂƚƐĞdžĂŵĞŶͿ ĚĞƌ^ŽŶĚĞƌƉćĚĂŐŽŐŝŬŽĚĞƌ,ĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝŬ ͻ ĂŶƚŚƌŽƉŽƐŽƉŚŝƐĐŚͲŚĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞƵƐďŝůĚƵŶŐƵŶĚƌĨĂŚƌƵŶŐĞƌǁƺŶƐĐŚƚ ͻ hŶƚĞƌƌŝĐŚƚƐĞƌĨĂŚƌƵŶŐĞŶĂŶŚĞŝůƉćĚĂŐŽŐŝƐĐŚĞŶtĂůĚŽƌĨƐĐŚƵůĞŶĞƌǁƺŶƐĐŚƚ ŝƩĞƐĞŶĚĞŶ^ŝĞ/ŚƌĞĂƵƐƐĂŐĞŬƌćŌŝŐĞŶĞǁĞƌďƵŶŐƐƵŶƚĞƌůĂŐĞŶŝŶĞůĞŬƚƌŽŶŝƐĐŚĞƌ &ŽƌŵŝŵW&Ͳ&ŽƌŵĂƚŽĚĞƌƉĞƌWŽƐƚďŝƐnjƵŵϭϱ͘Ϭϰ͘ϮϬϭϱĂŶ͗ ůĂŶƵƐ,ŽĐŚƐĐŚƵůĞĨƺƌ<ƵŶƐƚƵŶĚ'ĞƐĞůůƐĐŚĂŌ͕ /ŶƐƟƚƵƚĨƺƌtĂůĚŽƌĨƉćĚĂŐŽŐŝŬ͕/ŶŬůƵƐŝŽŶƵŶĚ/ŶƚĞƌŬƵůƚƵƌĂůŝƚćƚ DŝĐŚĂĞů^ĐŚƌƂĚĞƌ͕<Ĩŵ͘/ŶƐƟƚƵƚƐůĞŝƚĞƌ͕ŝĞůƐƚƌ͘Ϯϴ͕ϲϴϭϲϵDĂŶŶŚĞŝŵ ͲDĂŝů͗ŵŝĐŚĂĞů͘ƐĐŚƌŽĞĚĞƌΛĂůĂŶƵƐ͘ĞĚƵ͕ǁǁǁ͘ĂůĂŶƵƐ͘ĞĚƵͬŝŶƐƟƚƵƚͲǁĂůĚŽƌĨ Wissenschaftliche Mitarbeiter Postdoktoranden und Doktoranden Für die Stellenausschreibungen Ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter, Postdoktoranden und Doktoranden bieten wir Ihnen mit Forschung & Lehre und academics.de die doppelte Plattform für eine optimale Reichweite. Veröffentlichen Sie diese Anzeigen zu einem besonders attraktiven Preis. Forschung & Lehre A L L E S WA S D I E W I S S E N S C H A F T B E W E G T Weitere Informationen: Telefon: 0228/902 66-23 bzw. -59 E-Mail: [email protected] Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist mit 42.700 Studierenden und 5.100 Beschäftigten (davon 430 Professorinnen oder Professoren) eine der großen deutschen Universitäten und größter Arbeitgeber Bochums. Als international ausgerichtete Campusuniversität vereint sie in einzigartiger Weise die gesamte Spannbreite der großen Wissenschaftsbereiche. Sie gehört zu den forschungs- und lehrstarken Universitäten in Deutschland. Forschung und Lehre in der Medizin nach dem Bochumer Modell sind in Deutschland einzigartig. Das dynamische Miteinander von Fächern und Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den Studierenden gleichermaßen besondere Chancen zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Eine der großen Herausforderungen der nächsten Jahre ist die Campusmodernisierung bei laufendem Betrieb. REKTORIN/REKTOR Aufgrund des Ausscheidens des bisherigen Stelleninhabers aus dem aktiven Dienst ist zum 01.10.2015 die Stelle einer Rektorin/eines Rektors zu besetzen. In dieser Position sind Sie hauptamtliches Mitglied des Rektorates und führen den Vorsitz. Wir suchen eine engagierte, dynamische und kreative Persönlichkeit, die in der Wissenschaft anerkannt ist und über ausgewiesene Führungserfahrungen in Universitäten und/oder außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen verfügt. Sie sind mit den aktuellen bundes- und landespolitischen Debatten zur Hochschul- und Wissenschaftspolitik vertraut und kennen die Anforderungen, denen sich eine Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb um Reputation in Forschung und Lehre zu stellen hat. Sie wissen um die besondere Situation der Ruhrregion und die Potenziale ihrer Wissenschaftseinrichtungen. Sie engagieren sich mit Nachdruck in dem Prozess, eine Wissenschaftsregion mit internationaler Strahlkraft zu schaffen. Sie sind bereit, die RUB nach innen und in Politik, Wirtschaft sowie in der Ruhrregion nach außen zu vertreten. Sie entwickeln und überführen Ideen für die Forschung und Lehre sowie die strategische Hochschulsteuerung gemeinsam mit anderen Akteuren in der Universität in nachhaltige akademische und hochschulpolitische Entscheidungen. Hierzu werden Innovations- und Gestaltungswille sowie ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick bei gleichzeitiger Bereitschaft zu einem integrativen und interfakultären Dialog erwartet. Für Sie ist ein sachlicher und transparenter Umgang mit den Mitgliedern der RUB selbstverständlich. Sie werden für die Dauer von sechs Jahren gewählt; die Wiederwahl ist möglich. Die Besoldung erfolgt nach Besoldungsgruppe W3 mit den entsprechenden Zulagen. Die RUB ist der Chancengerechtigkeit und dem Konzept der Vielfalt verpflichtet. Wir freuen uns ausdrücklich über die Bewerbung von Frauen, die bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt werden, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung schwerbehinderter Menschen wird begrüßt. Die strikte Vertraulichkeit Ihrer Bewerbung wird zugesichert. Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum 3. April 2015 ausschließlich per E-Mail an [email protected]. An diese Adresse können Sie sich ebenfalls bei aufkommenden Rückfragen wenden. 3|15 3|15 249 AKADEMISCHER STELLENMARKT Forschung & Lehre WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER POSTDOKTORANDEN DOKTORANDEN Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht für das Institut für Informatik VI, Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme zum nächstmöglichen Zeitpunkt zunächst befristet für die Dauer von drei Jahren eine/einen Wissenschaftliche/-n Mitarbeiter/-in Akademische/-n Rat/Rätin auf Zeit Two Postdoc Positions in African Studies The Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS), funded by the German Research Foundation within the Excellence Initiative, offers two post-doctoral fellowship positions for the period of two years starting 1 November 2015. The positions are designed to provide intensive training and mentoring for research leadership and faculty service. The salary for the fellowships is E13 TV-L (100 %). JOB PROFILE AND EXPECTATIONS The fellows will be expected to accomplish the following: • Develop an innovative, independent and interdisciplinary research project in WKH¿HOGRI$IULFDQ6WXGLHVDQGVXEPLWDIXOOSURSRVDOIRUUHVHDUFKIXQGLQJ within the two years. One position is offered for a research project on “Knowledge DQG$IULFD´7KHRWKHUSRVLWLRQLVRIIHUHGIRUDSURMHFWLQWKHDUHDRIKLJKHU HGXFDWLRQUHVHDUFKRQLQ$IULFD /HDG D ZRUNJURXS ZLWK GRFWRUDO VWXGHQWV RI %,*6$6 RUJDQL]H %,*6$6 colloquia and senior scholar meetings and offer one course per term. 3URYLGH DGPLQLVWUDWLYH DVVLVWDQFH ZLWKLQ %,*6$6 LQFOXGLQJ WKH DSSOLFDWLRQ procedure. • Conform to standards of responsible conduct in research and comply with all applicable university and departmental policies and procedures. QUALIFICATIONS 7KHSRVWGRFWRUDODSSRLQWHHZLOOKROGD3K'RUHTXLYDOHQWGRFWRUDWHHJ6F' MD, PsyD). Candidates with non-German degrees may be required to provide SURRI RI GHJUHH HTXLYDOHQF\ /LQJXLVWLF VNLOOVFRPSHWHQFHV ÀXHQW (QJOLVK advanced oral skills in German are welcome. DEADLINE:$SULO,QWHUYLHZVDUHVFKHGXOHGIRUHQGRI-XO\ APPLICATION: Please submit the usual application documents such as full CV, FHUWL¿FDWHVDQGDQRXWOLQHRIWKHHQYLVDJHGUHVHDUFKSURMHFW ,Q FDVH RI HTXDO VXLWDELOLW\ DQG TXDOL¿FDWLRQ SK\VLFDOO\ FKDOOHQJHG DSSOLFDQWV will be given preference. The University of Bayreuth is an equal opportunity employer and as such particularly welcomes applications from women. 7KH8QLYHUVLW\RI%D\UHXWKDQG%,*6$6SURYLGHDIDPLO\IULHQGO\HQYLURQPHQW Contact: %D\UHXWK,QWHUQDWLRQDO*UDGXDWH6FKRRORI$IULFDQ6WXGLHV%,*6$6 3URI'U'\PLWU,EULV]LPRZ'HDQ Prof. Dr. Martin Doevenspeck, Vice Dean Prof. Dr. Martina Drescher, Vice Dean University of Bayreuth, D-95440 Bayreuth Phone: +49 921-55 5101, Fax: +49 921-55 5102 e-mail: [email protected] Es besteht die Möglichkeit der Verlängerung. Ihre Aufgaben: - Unterstützung der am Lehrstuhl verankerten Forschung und Lehre im Bereich Autonome Intelligente Systeme, insbesondere Mitwirkung bei laufenden Forschungsprojekten in den Bereichen Flugroboter, Serviceroboter, Humanoide Roboter, Roboter zur Unterstützung von Einsatzkräften /HKUYHUSÀLFKWXQJLP8PIDQJYRQ6HPHVWHUZRFKHQVWXQGHQLP5DKPHQ von Seminaren/Praktika/Projektgruppen Sie haben: - ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom/Master) in Informatik, Mathematik, Elektrotechnik oder einem verwandten Fach - sehr gute mathematische Grundlagen und Programmierkenntnisse - Kenntnisse in der Robotik, insbesondere in einem der Bereiche Simultane Lokalisierung und Kartierung (SLAM), Umgebungswahrnehmung, Mustererkennung, Planung von Manipulation und Navigation, Maschinelles Lernen für Roboter - die Fähigkeit zur wissenschaftlichen Arbeit im Team - sehr gute Englischkenntnisse Wir bieten: - eine interessante und anspruchsvolle Tätigkeit in einem internationalen Arbeitsumfeld im Bereich Forschung und Lehre - die Möglichkeit zur Promotion - Entgelt nach Entgeltgruppe E13 TV-L bzw. Besoldung nach Besoldungsgruppe A 13 BBesO - bei vorhandener Promotion kann ggf. eine Verbeamtung auf Zeit erfolgen - die Möglichkeit, ein VRS Großkunden-Ticket zu erwerben Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Wenn Sie sich für diese Position interessieren, senden Sie bitte Ihre vollständigen und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Publikationsliste) bis zum 31.03.2015 an das Institut für Informatik VI, Autonome Intelligente Systeme, Prof. Dr. Sven Behnke, Friedrich-Ebert-Allee 144, 53113 Bonn, Kennziffer 08/15/3.13, Adenauerallee 39-41, 53113 Bonn. Sollten Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern per E-Mail (behnke@ ais.uni-bonn.de) oder besuchen Sie unsere Website unter http://www.ais. uni-bonn.de. Die Bewerbung hat ausschließlich auf schriftlichem Wege zu erfolgen. E-Mail Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Bewerbungsunterlagen werden nur dann zurückgesandt, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter Rückumschlag beigefügt ist. Aus dem Hause Wer begleitet mich auf meinem Karriereweg? academics.de — das Karriereportal! Erforschen Sie jetzt unseren Stellenmarkt für Wissenschaft und Forschung sowie unsere vielfältigen Ratgeberangebote. Das Karriereportal für Wissenschaft & Forschung EXKURSION Forschung & Lehre 3|15 Exkursion cartoon: Meissner 250 Lösung: 1. Treppenhaus der Bauhaus Universität Weimar, Haupttreppenhaus. 2. Moderner Bau der Universitätsbibliothek mit Abendhimmel, Freiburg, 3. Neues Augusteum der Universität Leipzig. 4. Neue Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin 1 2 3 4 Orte der Wissenschaft Enigma 3|15 Forschung & Lehre ENIGMA 251 252 ZU ENDE GEDACHT Forschung & Lehre 3|15 Zu Ende gedacht brachte und meine persönliche Entwicklung stark prägte. Muss ich mal aufschreiben. Wissenschaftler sind Menschen, ... die nicht besser sind als andere. Wenn ich Wissenschaftsministerin wäre, ... würde ich ausländische Abschlüsse angemessen anerkennen, den Mittelbau an Lehr- und Forschungseinrichtungen stärken und ein Curriculum 2025 auflegen mit der Maßgabe: Wie müssten wir Ingenieure, Natur- und Geisteswissenschaftler etc. ausbilden, um gesellschaftlichen Veränderungen gerecht zu werden und Deutschland technologiefreundlich und innovativ zu halten? Denn dies ist die Basis unseres Wohlstands. Ich beginne meinen Tag ... mit einem Kaffee, wenn es geht mit Zimt, oder mit dem Vorbereiten von Schulbrotdosen für meine Kinder. Meine besten Einfälle habe ich ... bei Bedarf. Und die noch besseren hinterher. Wenn ich einen Rat brauche, ... frage ich oft meinen persönlichen Berater, meinen Ehemann. Am meisten ärgere ich mich ... über Menschen, die ihr Amt missbrauchen, und über Ignoranz. Das nächste Buch, das ich lesen will, ... ist schon seit Jahren, La femme sans sépulture (Frau ohne Begräbnis) der algerischen Schriftstellerin Assia Djebar. Gerade aktuell durch ihren Tod. Wenn ich das Fernsehen anschalte, ... weiß ich mit mir nichts anzufangen. Mit einer unverhofften Million würde ich ... am besten nichts anders machen. Doch: Ein kleines Haus am grenzenlosen Ozean kaufen. Ich frage mich manchmal, ... wie sich die begonnene non-polare Weltordnung auswirken wird. Die Wahrheit zu finden ... ist unwahrscheinlich, denn es gibt meist mehr als eine. Aber sie trotzdem zu suchen, macht uns aus. Das Bewusstsein von der eigenen Vergänglichkeit ... ist den Südländern sehr vertraut. Kreativität entsteht ... wenn es Raum für „breite Flügel“ gibt und wenn Konflikte bei gesunder Streitkultur als Handlungschance verstanden werden. Energie tanke ich ... beim Betrachten des grenzenlosen Ozeans. Freude an meinem Beruf ... habe ich, wenn ich die Ergebnisse, die gebaute Umwelt, sehe und dies auch politisch gestalte. Wenn ich mehr Zeit hätte, ... würde ich schreiben, am besten am Strand oder Ozean. Die Zeit meines Studiums ... war eine entbehrungsreiche Zeit, die mir die Seele Deutschlands näher Der Fortschritt von Wissenschaft und Technik ... sichert unsere Lebensgrundlage und verliert seinen Sinn, sobald er nicht im Dienste der Menschheit steht. STEC KB R I E F Professor Dr. Lamia Messari-Becker Alter: Jg. 1973, geboren in Marokko Familiäres: verheiratet, zwei Kinder Berufliches: Studium des Bauingenieurwesens; 2001 Dipl.-Ing. TU Darmstadt; 2004 International Visitor Program der US-Regierung; 2006 Promotion TU Darmstadt; Wissenschaftliche Mitarbeiterin TU Darmstadt; 2005 Aufbaustudium Management TH Karlsruhe (heute KIT); 2009-2014 Leiterin Nachhaltigkeit & Bauphysik / Partnerin im internationalen Planungsbüro; 2014 Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik, Universität Siegen; Arbeitsgebiete: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Hochund Städtebau. Außerberufliches: Baukultur, Diversität Interessen / Hobbies: Außenpolitik, Schwimmen, Lesen. PAU L E H R L IC H -S T I F T U NG AUSSCH R EI BU NG Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis für hervorragende biomedizinische Forschung an deutschen Forschungseinrichtungen Dieser Preis wird von der Stiftung einmal jährlich an eine promovierte Nachwuchswissenschaftlerin/einen promovierten Nachwuchswissenschaftler, die/der an einer Forschungseinrichtung in Deutschland herausragende Leistungen auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung erbracht hat, verliehen. Die Höhe des Preisgeldes beträgt bis zu 60.000 Euro. Das Preisgeld darf ausschließlich forschungsbezogen verwendet werden. Die Vergabe und Preisverleihung ¿QGHWLQ)RUPHLQHUIHLHUOLFKHQhEHUJDEHGXUFKGLH6WLIWXQJDP 14. März 2016 in der Paulskirche in Frankfurt statt. Vorschlagsberechtigt sind HochschullehrerInnen sowie leitende WissenschaftlerInnen von Forschungseinrichtungen in Deutschland. Selbstbewerbungen werden nicht berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung soll der/die Preisträger/in das vierte Lebensjahrzehnt noch nicht vollendet haben und keine Lebenszeitprofessur oder vergleichbare Position innehaben. Vorschläge werden ausschließlich in elektronischer Form (E-Mail/PDF-Datei) bis zum 24. April 2015 erbeten. Sie sollen eine detaillierte Begründung, ein Schriftenverzeichnis sowie die wichtigsten Publikationen und einen Curriculum Vitae der/des Vorgeschlagenen enthalten. Bitte richten Sie Ihre Vorschläge an den Vorsitzenden der Auswahlkommission: Prof. Dr. Robert Tampé Institut für Biochemie, Biozentrum, Goethe-Universität Frankfurt Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt a.M. [email protected] Die Auswahl der Preisträger/innen erfolgt durch den Stiftungsrat auf Vorschlag einer Auswahlkommission. Kandidatinnen/Kandidaten der engeren Wahl werden zu einem Symposium nach Frankfurt am Main eingeladen. Informationen dazu erteilt: Christel Fäßler Tel. 069 798-17250 [email protected] ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES Augen.Blick .Mal Über 100 Kultur- und Informationsveranstaltungen Alfter bei Bonn Tage der offenen Tür „ 20.– 22. März 2015 Bildhauerei – Malerei – Schauspiel – Eurythmie – Kunsttherapie Architektur – Lehramt Kunst – Pädagogik – Heilpädagogik Kindheitspädagogik – BWL www.alanus.edu / augenblickmal
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