3 | 15 Forschung & Lehre

22. Jahrgang | 7,– $
www.forschung-und-lehre.de
Forschung
& Lehre
3 |15
a l l e s wa s d i e w i s s e n s c h a f t bew e g t
Hochschulbau
| ab Seite 172
A N W E SE N H E I T S P F L IC H T
Infantilisierung der
Studenten?
| ab Seite 194
NO T E N
R A N K I NG
Abitur ohne
Hochschulreife?
| ab Seite 200
Minister und
Präsident des Jahres
| ab Seite 204
Großer
Akademischer
Stellenmarkt
| ab Seite 232
Das Alfried
Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
vergibt für das akademische Jahr 2016/17
3 bis 5 Alfried Krupp Senior-Fellowships
und 5 bis 8 Alfried Krupp Junior-Fellowships
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald
ist eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung im Zentrum der traditionsreichen Universitätsund Hansestadt an der Ostsee. Die Alfried Krupp
von Bohlen und Halbach-Stiftung hat das Kolleg
gemeinsam mit dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald gegründet, um die Exzellenz der Universität zu stärken.
Um ein Alfried Krupp Senior-Fellowship können
sich durch herausragende Leistungen in Forschung
und Lehre ausgewiesene Wissenschaftler/-innen
bewerben.
Die Alfried Krupp Junior-Fellowships werden an
besonders qualifizierte promovierte Nachwuchswissenschaftler/-innen vergeben.
Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg eröffnet
den Fellows die Möglichkeit, sich unabhängig von
umfangreichen Lehrverpflichtungen auf ein größeres wissenschaftliches Projekt zu konzentrieren. Es
wird die Bereitschaft der Bewerberinnen und Bewerber vorausgesetzt, mit Fachkollegen der ErnstMoritz-Arndt-Universität Greifswald zu kooperieren. Bewerbungen sind ein Exposé des geplanten
Forschungsvorhabens sowie bis zu fünf relevante
Publikationen beizulegen.
Fellows werden entweder für ein Semester (1. Oktober bis 31. März bzw. 1. April bis 30. September)
oder für ein ganzes akademisches Jahr (1. Oktober
bis 30. September) berufen.
Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten im Alfried Krupp
Wissenschaftskolleg stehen den Fellows mietfrei
zur Verfügung. Die Fellowships sind den hohen Erwartungen an die wissenschaftlichen Leistungen
der Bewerber/-innen entsprechend dotiert.
Denkbar ist auch die gemeinsame Bewerbung
mehrerer Wissenschaftler/-innen, die in Greifswald
Vorhaben in interdisziplinärer und internationaler
Zusammenarbeit verwirklichen wollen.
Bewerber/-innen auf ein Senior-Fellowship werden ermutigt, die Kombination eines Forschungssemesters an ihrer Heimatuniversität mit einem
sechsmonatigen Fellowship zu einem einjährigen
Forschungsaufenthalt im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg in Betracht zu ziehen.
Die Richtlinien des Fellowship-Programms sind abrufbar unter www.wiko-greifswald.de.
Bewerbungen für das akademische Jahr 2016/ 17
werden bis zum 30. April 2015 erbeten an die
Wissenschaftliche Direktorin, Professor Dr. Bärbel
Friedrich, Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald, D -17487 Greifswald.
Weitere Auskünfte erteilt der Wissenschaftliche
Geschäftsführer des Kollegs, Dr. Christian Suhm,
und die für das Fellowship-Programm zuständige Referentin, Christin Klaus M. A., Telefon:
+49 (0) 3834 / 86-19001, E-Mail: fellowsupport@
wiko-greifswald.de.
3|15
S TA N D P U N K T
Forschung & Lehre
165
Hat Geist eine Zukunft?
Vor einem halben
Jahrhundert standen
die Professoren unter
dem Schock der Studentenbewegung, heute stehen sie unter
dem Schock des Bologna-Prozesses. Der
verläuft zwar weniger
spektakulär, ist aber
genau so folgenreich.
Was damals die Anarchie noch nicht ganz
erreichte,
vollendet
Norbert Bolz
ist Professor für Medienheute die Bürokratie:
wissenschaft an der Technidie Austreibung des
schen Universität Berlin.
Geistes aus der Universität. Kaum jemand
stört sich mehr daran,
dass der Student als Kunde und die Lehre als
Dienstleistung verstanden wird. Wie in einem religiösen Zwangsritual beten auch Geisteswissenschaftler den Fetisch Drittmittel an. Hinzu kommen Spardiktate der Politik, die Professoren dazu
anhalten, selbst zu entscheiden, welches Pfund
Fleisch sie sich vom eigenen Körper schneiden
wollen. Angesichts dessen kann die Verzagtheit
der Geisteswissenschaftler nicht erstaunen. Halbherzig schielen sie nach den alles legitimierenden
Drittmitteln und entwerfen Projekte, die „etwas
mit Medien“, „Gender“ oder „Nachhaltigkeit“ zu
tun haben.
Doch die Misere der Geisteswissenschaftler ist
auch hausgemacht. „Die Austreibung des Geistes
aus den Geisteswissenschaften“ ist ganz anders
gelungen, als es sich ihr Initiator, der Germanist
Friedrich Kittler, einmal ausgedacht hatte. Was als
Aufklärung und Entzauberung geplant war, schlug
rasch um in Voodoo Science. Gemeint ist der metaphorische Gebrauch von Wissenschaft: Mathematik als Imponiergehabe, pseudotechnischer Jargon und die gepflegte Esoterik des „Dekonstruktivismus“. Soziologen zitieren George Spencer
Brown und Humberto Maturana, Germanisten zitieren Jacques Lacan und Claude Shannon. Was
dabei entsteht, ist leider zumeist nicht Interdisziplinarität, sondern – im präzisen Sinne des Philosophen Harry Frankfurt: Bullshit. Der Physiker
Allan Sokal hat sich schon vor 20 Jahren in einer
grandiosen Parodie darüber lustig gemacht. Doch
das blieb leider ohne Folgen.
Es ist deshalb kein Wunder, dass die Geisteswissenschaften heute nur noch als Ornament am
Rand der Hard Sciences angesehen werden. Der
wichtigste Kulturfaktor unserer Zeit, Big Data,
kann sich denn auch als ironischer Widersacher
des Geistes präsentieren, weil sich der Geist der
Geisteswissenschaften blamiert hat. In seinem
knappen, aber sehr lesenswerten Manifest „The
End of Theory“ beschreibt Chris Anderson, wie
Daten das Denken ersetzen. Computer und ihre
Netzwerke sammeln Daten, die dann von Algorithmen durchgearbeitet werden. Mehr ist nicht
mehr nötig. Man braucht nichts mehr zu
verstehen und muss nichts mehr erklären – Korrelationen genügen.
Dass es gegen all diese Tendenzen gelingen
wird, das Denken zu verteidigen, ist unwahrscheinlich. Denn dazu bräuchte man nicht nur
Mut und Herzblut, sondern auch jenen gesellschaftlichen Atopos, an dem Nutzloses erlaubt
war: die alte Universität.
166
I N H A LT
Forschung & Lehre
Inhalt
3|15
Hochschulbau
S TA N D P U N K T
Norbert Bolz
165
Hat Geist eine Zukunft?
168
Erstmals mehr Master- als Bachelorstudiengänge
HOC H SC H U LBAU
Foto: Peter Winandy
NAC H R IC HTE N
Wissenschaft braucht ein Dach über
dem Kopf. Dies ist in Zeiten der Überfüllung der Hochschulen und vieler Berichte über marode Hochschulgebäude
eher als Imperativ denn als Feststellung
zu verstehen. Wie ist die aktuelle Situation des Hochschulbaus einzuschätzen?
Wieviel Geld für Renovierungen und
Neubau ist nötig? Und wie steht es um
neue zukunftsweisende Architektur für
die Wissenschaft? Ein Thema mit vielen
Facetten.
Schwerpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172
Manfred Prenzel
172
Kurzfristige Lösung dringend gesucht
Zur schwierigen Lage des allgemeinen Hochschulbaus
in Deutschland
Friedrich Stratmann | Jana Stibbe
176
Parallelwelten im Hochschulbau
Bau- und Instandsetzungsbedarf in den Universitäten
180
Sanierungsbedürftig
Beispiele der letzten Jahre
Roland Kischkel
182
Stiefmütterliche Behandlung
Bauen für die Wissenschaft
Anwesenheitspflicht?
Christiane Bender
184
Wohlfühlfaktor Fehlanzeige
Studieren im Frankfurter Uni-Turm
Dokumentation
186
Neue Hochschulgebäude
Drei Beispiele
Eva-Maria Seng
Auf Stroh sitzend studieren
Zur Geschichte des Hochschulbaus
Felix Grigat
192
„Ich bin Niklas Luhmann aus U4“
Eine kleine Topographie des wissenschaftlichen Einfalls
ANWESENHEITSPFLICHT?
Sascha Liebermann
194
Infantilisierung der Studenten durch Anwesenheitspflicht
Freiheit und Verantwortung als konstitutive Momente
des Studiums
Foto: picture-alliance
188
Müssen Studenten an Vorlesungen und
Seminaren teilnehmen oder soll ihnen
die Teilnahme freigestellt werden? Ist
die körperliche Präsenz eine Garantie
für die intellektuelle Aufmerksamkeit?
Ein Plädoyer für Freiheit und Verantwortung der Studenten.
Infantilisierung der Studenten. . . . 194
3|15
I N H A LT
Forschung & Lehre
167
Forschungsförderung
Weltweit schreiben Wissenschaftler täglich unzählige Forschungsanträge. Oft
sind sie dabei gezwungen, eher risikoarm auf eine möglichst „sichere Bank“
zu setzen, statt mit Lust zum Risiko eine
neue Idee mit ungewissem Ausgang zu
entwickeln. Das muss nicht so sein, wie
zwei neue Programme der VolkswagenStiftung zeigen.
Neue Wege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Wilhelm Krull
196
Notenvergabe
Ein Zeichen für Forschungsfreiheit und Kreativität
Warum es an der Zeit ist, in der Förderung neue Wege
zu gehen
N OT E N V E R GA B E
Martin Kersting
Foto: picture-alliance
200
Die Kritik an der Aussagekraft und der
mangelhaften Vergleichbarkeit von
Schulnoten ist mannigfaltig – und
strukturell identisch mit der entsprechenden Kritik an der Aussagekraft von
Hochschulnoten. Doch Schulnoten haben für verschiedene Gruppen verschiedene Funktionen, dies führt unweigerlich zu Interessenskonflikten.
Abitur ohne Hochschulreife? . . . . . 200
Abitur ohne Hochschulreife?
Die Not mit den Noten
AKKREDITIERUNG
Christian Scholz | Sonja Schwarz
204
Interne Akkreditierung über Systemakkreditierung
Vorschläge für vertrauenswürdige Verfahren
D H V- R A N K I N G
Thomas Krüger | Georg Rudinger
208
Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres 2015
Ergebnisse des DHV-Rankings
WA S I S T E I G E N T L I C H . . . ?
Franziska Schneider
DHV-Ranking
212
Eigenschaft
Was ist eigentlich Optogenetik?
Neue Möglichkeiten zur Erforschung zellbiologischer Prozesse
1 Führungskompetenz
KARRIERE-PRAXIS
2 Respekt für die Unterschiedlichkeit der Wissenscha
3 Kenntnis des Universitätsbetriebes
4 Kommunikationsfähigkeit
5 Problemlösungskompetenz
Andrea Abele-Brehm
220
6 Mut zu Entscheidungen
The Big Two
Werte beeinflussen die Lebenszufriedenheit
7 Visionäre Kraft
8 Fairness
9 Ehrlichkeit
10 Verhandlungsgeschick
11 S i l K
Zum siebten Mal konnten die Mitglieder
des Deutschen Hochschulverbandes die
Arbeit „ihres“ Rektors/Präsidenten und
zum sechsten Mal „ihres“ Wissenschaftsministers bewerten. Wer steht
dieses Mal an erster Stelle?Wer hat sich
verbessert und wer verschlechtert?
Rektor und Wissenschaftsminister
des Jahres . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208
RUBRIKEN
214
216
217
218
219
222
231
232
250
251
252
Forschung: Ergründet und entdeckt
Zustimmung und Widerspruch
Lesen und lesen lassen
Entscheidungen aus der Rechtsprechung
Steuerrecht
Preise/Habilitationen und Berufungen/Rektoren,
Präsidenten und Kanzler
Impressum und Informationsservice
Akademischer Stellenmarkt
Exkursion
Enigma
Fragebogen II: Zu Ende gedacht – Lamia Messari-Becker
168
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
3|15
Nachrichten
Erstmals mehr Master- als Bachelorstudiengänge
A
n deutschen Hochschulen gibt es 17 437 Studiengänge. Davon sind 7 685
Bachelor- und 7 689 Master-,
ZAHL DES MONATS
11 868
im Ausland erworbene
Berufsabschlüsse
wurden im Jahr 2013 in
Deutschland anerkannt.
Quelle: Statistisches Bundesamt, 12. Dezember 2014
1 703 mit staatlichem und
kirchlichem Abschluss sowie
360 „Übrige“ Studiengänge.
Über 88 Prozent aller Studiengänge führen zu den Abschlüssen Bachelor und Master. Das geht aus einer aktu-
ellen statistischen Erhebung
der Hochschulrektorenkonferenz für das Wintersemester
2014/2015 hervor.
Der Anteil der Studiengänge mit traditionellem Abschluss (Diplom, Magister,
künstlerischer Abschluss), in
die sich Studierende in das
erste Semester einschreiben
können, beträgt demnach nur
noch zwei Prozent (360 von
17 437). Nach wie vor setzt
sich der Zuwachs an Masterstudiengängen fort. Das erste
Mal übersteigt die Zahl der
Masterstudiengänge insgesamt das Bachelorangebot
(7 685 Bachelor zu 7 689
Master). Besonders deutlich
ist dies an den Universitäten
(4 061 Bachelor und 5 272
Master) und Kunst- und Musikhochschulen (390 Bachelor und 477 Master) zu beobachten. An Fachhochschulen
ist die Zahl der Masterstudiengänge viel kleiner als die
Anzahl der Bachelorstudiengänge (3 234 Bachelor und
1 940 Master). Hingegen
werden die meisten (absolut
und prozentual gesehen) weiterbildenden Masterstudiengänge an Fachhochschulen
angeboten. An den Fachhochschulen haben mehr als
die Hälfte der Bachelorstudiengänge (59 Prozent) eine
Regelstudienzeit von sieben
und acht Semestern. An den
Fachhochschulen in den
meisten Bundesländern gibt
es mehr siebensemestrige Ba-
chelorstudiengänge als sechsoder achtsemestrige.
Der Anteil der zulassungsbeschränkten grundständigen
Studiengänge ist im Vergleich
zum Vorjahr bundesweit
leicht zurückgegangen (von
52 Prozent auf 49,5 Prozent).
Allerdings ist das Verhältnis
von zulassungsbeschränkten
und zulassungsfreien Studiengängen in den einzelnen
Bundesländern unterschiedlich. Besonders hoch ist der
Anteil zulassungsbeschränkter grundständiger Studiengänge in Hamburg (82,1 Prozent) sowie in Bremen (74,8
Prozent) und in Baden-Württemberg (64,2 Prozent). 63
Prozent der Masterstudiengänge sind zulassungsfrei.
Universität Leipzig bricht Verhandlungen mit Elsevier ab
D
ie Verhandlungen der
Universität Leipzig mit
dem Wissenschaftsverlag Elsevier über die Lizenzierung
von wissenschaftlichen Fachzeitschriften für das laufende
Jahr sind gescheitert. Ausschlaggebend waren die aus
Sicht der Universität deutlich
überzogenen Preisvorstellungen des Großverlags, heißt es
in einer Pressemitteilung der
Universität.
„Wir sahen uns zum wiederholten Male damit konfrontiert, dass eine Reduzierung des Angebots mit einer
deutlichen Preissteigerung
einhergehen sollte. Dieser aggressiven Preispolitik können
und wollen wir nicht mehr
folgen. Und unsere Bereitschaft, über alternative Lizenzmodelle ins Gespräch zu
kommen, stieß nicht auf positive Resonanz. Wir sehen
nunmehr keine andere Möglichkeit als den Abbruch der
Verhandlungen“, sagte Professor Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig.
Bereits 2013 musste die
Universität
Leipzig
auf
Grund mangelnder Ressourcen die konsortiale Lizenzvereinbarung für den Freistaat Sachsen einseitig kündigen. Der Folgevertrag für
2014 war mit einer erhebli-
chen Reduzierung der Inhalte
und damit einem deutlich
schlechteren Kosten-NutzenVerhältnis für die Universität
verbunden. Unter den zuletzt
rund 300 Zeitschriften gab es
mehrere, für die eine fünfstellige Jahresgebühr fällig
wurde – der Betrag für die
teuerste Zeitschrift belief sich
auf mehr als 21 000 Euro.
Transparency-International kritisiert Einfluss der Wirtschaft auf Hochschulen
D
ie Anti-Korruptionsorganisation „Transparency International (TI)“ hat vor
immer engeren Verflechtungen von Hochschulen und
Unternehmen gewarnt. Demnach fließen pro Jahr 1,3
Milliarden Euro als Drittmittel aus der Wirtschaft an die
Hochschulen. Das sei mehr
als doppelt so viel wie noch
vor zehn Jahren. Bundesweit
gebe es 1 000 Professuren,
die von Firmen oder privaten
Stiftungen bezahlt würden.
Das von TI betriebene aktualisierte Internetportal „Hochschulwatch.de“ dokumentiert
mehr als 10 000 Verbindungen zwischen der gewerblichen Wirtschaft und Hochschulen in Deutschland. Da-
runter sind Daten zu allen
Unternehmen, die über ihre
Vertretung in Hochschulräten
über Hochschulpolitik mitentscheiden sowie zu etwa
900 Stiftungsprofessuren.
Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes,
Professor Bernhard Kempen,
sagte, wenn Stifter konkrete
Ergebnisse sehen wollten,
führe das „zu einer Schere
im Kopf“ der Forscher, was
unvereinbar mit fachlicher
und geistiger Unabhängigkeit
sei. „Den Hochschulen geht
es so miserabel, dass sie für
jede Gabe dankbar sind“,
sagte Kempen. „Stiftungslehrstühle können funktionieren,
das zeigt die Praxis, wenn sie
transparent sind.“
3|15
Bremen will Zivilklausel
D
ie staatlichen Hochschulen im Land Bremen sollen gesetzlich dazu
verpflichtet werden, „in Forschung, Lehre und Studium
ausschließlich friedliche Zwecke“ zu verfolgen („Zivilklausel“). Das sieht laut einem Bericht des Berliner Tagesspiegels ein Gesetzentwurf der
Landesregierung vor.
Die Hochschulen und der
Deutsche Hochschulverband
kritisieren diese Neuregelung
als Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit. Laut Tagesspiegel hatte die Universität Bremen schon 1986 eine Zivilklausel gegen Militärforschung
beschlossen, 2012 folgte die
Hochschule Bremen. Da es
mehrfach Zweifel an der Einhaltung dieser Selbstverpflichtung gegeben habe, will die
Bremer Regierungskoalition
die friedlichen Forschungszwecke nun auch gesetzlich verankern. Sie begründet dies laut
Zeitungsbericht damit, dass
Grundgesetz und Landesverfassung für alle Lebensbereiche
„das Leitbild einer auf Frieden
und Gerechtigkeit ausgelegten
Gemeinschaft“
vorgegeben
hätten. In diesem Licht sei
auch die Wissenschaftsfreiheit
zu betrachten. Ihr Wesensgehalt werde duch die Neuregelung nicht berührt, zumal die
Hochschulen deren Einhaltung selbst überwachen sollten.
Nicht ausdrücklich geregelt
werde in dem Entwurf das Problem, dass manche Grundlagenforschung sowohl zivil als
auch militärisch zu nutzen ist
(„Dual Use“). Auf Nachfrage
des Tagesspiegels meinte dazu
K O M M E N TA R
eine Sprecherin des Bremer
Wissenschaftsressorts,
entscheidend für die Zulässigkeit
sei der vereinbarte zivile
Zweck und nicht, ob die Ergebnisse später auch militärisch
nutzbar seien. Bei „militärnahen Unternehmen“ müssten
die Hochschulen „genau hingucken“, ob der Forschungszweck zivil sei. Ein grundsätzliches Verbot, mit solchen Partnern zu kooperieren, sei weiterhin nicht geplant.
Der Gesetzentwurf sehe
weiter vor, dass künftig in Datenbanken veröffentlicht werden müsse, welche Geldgeber
wie viele Mittel für welche
Projekte bereitstellten. Dadurch sieht die Universität
Bremen die vitalen Interessen
von Drittmittelgebern massiv
beeinträchtigt.
Tausende Studienplätze nicht besetzt
A
n deutschen Hochschulen sind im laufenden
Wintersemester immer noch
Tausende von Studienplätzen
unbesetzt. Das ergaben Recherchen von Spiegel online.
Allein in den besonders begehrten Fächern mit Numerus-Clausus-Beschränkung
(NC) konnten demnach bis
zum
Januar
mindestens
14 579 Plätze nicht vergeben
werden. Die tatsächlichen
Zahlen dürften laut Bericht
jedoch noch höher liegen, da
mehrere Länder keine Angaben zu den unbesetzten Studienplätzen machen konnten.
Eine komplette Auslastung
aller zulassungsbeschränkten
Studienfächer meldet dem
Bericht zufolge lediglich
Sachsen. Den zahlenmäßig
größten Anteil an freien NCStudienplätzen gebe es bei
Bachelor-Studiengängen in
Nordrhein-Westfalen – was
durch die große Zahl von
Hochschulen in dem Bundesland zu erklären sei. 8 398
Plätze wurden hier nicht besetzt. Den größten prozentualen Anteil an unbesetzten
Bachelor-NC-Plätzen gibt es
laut Spiegel online an Universitäten in Thüringen (12,8
Prozent) und an Fachhochschulen in Mecklenburg-Vorpommern (16,1 Prozent). Den
größten Anteil an unbesetzten
Master-NC-Plätzen gibt es an
Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern (26,4 Prozent) und an den Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg (29,2 Prozent). Keine aktuellen Zahlen
legten Berlin, Brandenburg,
Hessen, das Saarland und
Schleswig-Holstein vor.
Für die schleppende Vergabe der begehrten Plätze
machen Vertreter der Ministerien und der Hochschulen
ein fehlendes bundesweites
Verteilverfahren verantwortlich. Dessen voller Betrieb
sei bereits mehrfach angekündigt, aber immer wieder
verschoben worden.
„Es kommt auf die Betreuungsrelation an“
D
ie
Leistungen,
die
Hochschulen in Lehre
und Forschung erbringen,
werden maßgeblich durch
die Personalausstattung determiniert. Fachbereiche mit
einer größeren Zahl von Professoren sowie wissenschaftlichen Fachkräften haben sowohl mehr Absolventen,
mehr Studenten in der Re-
169
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
gelstudienzeit und mehr Doktoranden und Habilitanden.
Den Professuren kommt dabei die größte Bedeutung zu.
Nur bei der Beschaffung von
Drittmitteln sind die Wissenschaftlerstellen
wichtiger,
während die Lehrstuhlinhaber sogar einen leicht negativen Einfluss auf diese Einkünfte haben. Zu diesen Er-
gebnissen kommt eine Studie
des Forschungsinstituts für
Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS). Demnach komme es vor allem auf die Betreuungsrelationen an. Mehr
Professuren und zusätzliche
Wissenschaftler führten zu
guten Lehr- und Forschungsleistungen.
Frieden
Dürrenmatts dramatische
Groteske „Die Physiker“
befasst sich mit einer
Grundfrage der Wissenschaftsethik: Trägt die Gesellschaft und/oder der
einzelne Wissenschaftler
die Verantwortung für
mögliche negative Auswirkungen der Forschung?
Dürrenmatt führt das Problem nicht nur meisterhaft
vor, sondern findet auch
eine Antwort: „Der Inhalt
der Physik geht die Physiker an, die Auswirkungen
alle Menschen. Was alle
angeht, können nur alle
lösen.“
Um eine Vergesellschaftung von Verantwortung
und um die Letztentscheidung des Parlaments geht
es bei der Einführung von
Zivilklauseln aber gerade
nicht, sondern um die verfassungswidrige Einführung eines Forschungsvorbehaltes. Derselbe Staat,
der laut amtlichem Bericht
der Bundesregierung für
2013 einen Rüstungsexport von 5,846 Milliarden
Euro ausweist, der es für
richtig hält, die Freiheit
am Hindukusch zu verteidigen, will der Wissenschaft ein latentes Forschungsverbot auferlegen.
Dabei darf man sich nicht
täuschen, wie groß wegen
„dual use“ der Anteil der
Forschung sein wird, die
fortan ihre Friedfertigkeit
zu beweisen hätte. Sankt
Bürokratius reibt sich
schon die Hände. Das
kann niemand wirklich
wollen. Deshalb ist der
vielfach schon praktizierte
Ansatz „Programmsatz als
Zieldefinition ohne Umsetzungsinstrumentarium“
die weitestgehende Position.
Michael Hartmer
170
NACHRICHTEN
Forschung & Lehre
Was deutsche Topmanager
präferieren
ANWESENHEITSPFLICHT
Ministerin droht mit
Rechtsaufsicht
D
as nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium prüft derzeit, ob Professoren und Dozenten
das Verbot der Anwesensheitspflicht ignorierten und
weiter kontrollierten. Laut Westdeutsche Allgemeine
Zeitung gehe man zurzeit Beschwerden an den Universitäten zu Köln, Düsseldorf und Münster nach. Vertreter
mehrerer Allgemeiner Studierendenausschüsse (ASTA)
hatten darüber geklagt, dass Professoren und Dozenten
die seit Oktober geltende Regel bewusst umgingen.
„Leider müssen wir konstatieren, dass sich über das
grundsäztliche Verbot von Anwesenheitspflichten regelmäßig hinweggesetzt wird“, heißt es in einem Offenen
Brief der Studenten. Mitunter seien die Verantwortlichen
„sehr einfallsreich“, wenn es darum gehe, die eigenen
Veranstaltungen zu Ausnahmen vom Verbot der Anwesenheitspflicht zu erklären. „Anstelle von Sanktionen
setzen wir derzeit noch darauf, dass sich die tatsächliche
Praxis den neuen Anforderungen entsprechend anpassen wird“, erklärte laut Zeitung ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums. Wenn sich eine Hochschule
nachweislich nicht an die neuen gesetzlichen Vorgaben
halte, werde das Ministerium allerdings im Wege der
Rechtsaufsicht einschreiten. Zunächst setze man jedoch
auf einen Dialog mit den Professoren.
K
arlsruhe, Köln und Aachen sind die beliebtesten Hochschulen der deutschen Managerelite. Fachhochschul-Diplome
oder
MBAs sind demnach bei Vorständen eher unbeliebt. Das
geht aus einer Auswertung des
Elitenforschers Michael Hartmann hervor, über die das
manager magazin berichtet.
Hartmann hat dazu die
Bildungsbiografien von 529
Vorstandsmitgliedern der 100
größten deutschen Unternehmen untersucht (Stand 2014).
Demnach hat die große Mehrheit der aktuellen Wirtschaftselite ein konventionelles Studium an einer staatlichen Universität in Deutschland absolviert.
Zur Liste der Top-5 gehört
das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT), das in
Deutschland mit Abstand die
meisten Top-Manager (24)
stellt, gefolgt von der Univer-
sität zu Köln sowie der
RWTH Aachen (jeweils 17).
An der Universität Mannheim
studierten ebenso wie an der
LMU München jeweils 13
Vorstände. Danach folgen, jeweils in kleinerer Zahl, ein
Großteil der weiteren 101
Universitäten der Bundesrepublik.
Ein Studium an einer
Fachhochschule haben laut
Bericht lediglich 27 Vorstandsmitglieder absolviert,
bei den ausländischen Universitäten liegt die HSG St.
Gallen mit zehn Absolventen
vor der ETH Zürich sowie
der Uni Göteborg (jeweils 3).
Eine Konzentration auf
einige wenige nationale Kaderschmieden, wie sie etwa
in Frankreich üblich ist, lasse
sich hierzulande nicht feststellen. Vielmehr reflektieren
die Ergebnisse die egalitäre,
föderale Struktur des deutschen Bildungssystems.
Hamburg: Weniger Studienplätze
D
ie Universität Hamburg
wird nach einem Bericht
des „Hamburger Abendblatts“
weiter schrumpfen: Die Zahl
der von der Stadt finanzierten
Plätze für Studienanfänger
soll bis 2016 um 379 gegenüber 2013 auf 8 069 abgesenkt werden. Dies entspricht
einem Minus von 4,5 Prozent.
Das sieht die „Vereinbarung
über die Ausbildungskapazität 2015 und 2016“ vor, die
Wissenschaftssenatorin Do-
rothee Stapelfeldt und der
Präsident der Universität
Hamburg, Professor Dieter
Lenzen, unterzeichnet haben.
Der Kontrakt sieht außerdem vor, dass das Kontingent der Lehrveranstaltungen
gekürzt wird. Wurden 2013
Vorlesungen und Seminare
noch im Umfang von 19.127
Zeitstunden abgehalten, so
soll die Gesamtzahl im laufenden Jahr auf 18 530 Stunden und 2016 auf 18 190
Stunden absinken. Besonders
betroffen von dem Minus in
der Lehre und dem Abbau
der Studienplätze sind die
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, die allein 259
Studienplätze einbüßen. Von
derzeit 75,5 Professuren und
140,1 Vollzeitstellen für wissenschaftliche Mitarbeiter
sollen hier 2016 noch 62,2
Professuren und 120,3 Stellen für wissenschaftliches
Personal übrig bleiben.
Deutschland verfehlt Ziel bei Forschungsausgaben
D
as Ziel der Europäischen Union, drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und
Entwicklung (F&E) auszugeben, ist von Deutschland im
Jahr 2012 knapp verfehlt
worden. Laut einem Papier
der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz von Bund
und Ländern, über das der
Berliner Tagesspiegel berichtet, betrugen die F&E-Ausgaben 2,88 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Der Wert
sei neu berechnet worden,
3|15
weil die Statistiker andere
Methoden als früher zur Berechnung des BIPs heranzögen. Bereits deutlich übertroffen werde das Drei-Prozent-Ziel laut Bericht von
Finnland (3,55 Prozent) und
Schweden (3,41 Prozent).
Studierneigung von
Migrantenkindern
A
biturienten mit Migrationshintergrund haben
eine besonders hohe Neigung
zu studieren. Das geht aus einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) hervor.
Demnach sei die Studierneigung dieser Gruppe im Bundesschnitt um neun Prozent
höher als die der übrigen
Abiturienten. Als Studienberechtigte mit Migrationshintergrund gelten alle, die mindestens ein Elternteil haben,
das nicht in Deutschland geboren wurde. Die Forscher
werteten Daten der Jahre
1999 bis 2010 aus.
3|15
FUNDSACHEN
Forschung & Lehre
171
Fundsachen
Gier
„Gier. Es gibt keine andere Erklärung.
Die Gewinnmargen von Elsevier sind
bekannt. Sie lagen in den vergangenen
Jahren bei rund dreißig Prozent. Das ist
Geldschneiderei.“
Ulrich Johannes Schneider, Direktor der
Leipziger Universitätsbibliothek, auf die Frage, wie es zu den hohen Kosten für einzelne
vom Elsevier-Verlag vertriebene Zeitschriften
komme; zitiert nach Frankfurter Allgemeine
Zeitung vom 11. Februar 2015
Bildungskrise
„Die Bildungskrise liegt also nicht darin, daß uns oben ein paar Pisa-Punkte
fehlen, sondern daß uns unten eine Bevölkerung entsteht, die zu elementarer
Selbständigkeit der Lebensführung
nicht mehr in der Lage ist. Und sie liegt
darin, daß wir, um Schwierigkeiten zu
umgehen und Härten zu vermeiden,
Bildung als etwas Leichtes, mittels didaktischer Tricks und Prüfungen, durch
die man nicht fallen kann, leicht zu Erwerbendes vorstellen. Die Aversion der
Gymnasiasten gegen Mathematik und
die daraus folgende Abstinenz gegenüber dem Ingenieurstudium rühren aus
der Kontrasterfahrung zur restlichen
Schule: Warum auch sollte man etwas
studieren, an dem man scheitern könnte?“
Jürgen Kaube, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung; zitiert nach
Jürgen Kaube: Im Reformhaus: Zur Krise
des Bildungswesens, 2015
Film
„Deshalb unterstützen wir kreative Methoden in der Lehre (... an der Fachhochschule Köln galt) die Einführung
in die Werkstofftechnik im Maschinenbau als Killer-Vorlesung. Ganz viele
sind nicht durchgekommen und mussten es mehrfach wiederholen. Dann hat
der Professor seine Methodik verändert
und bietet seine Vorlesung jetzt als kleinen Film an, den die Studierenden beliebig oft ansehen können.“
Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin
des Landes Nordrhein-Westfalen; zitiert nach
news4teachers.de vom 17. Februar 2015
Intellektuelle
„Wenn der Intellektuelle nicht unter der Welt litte, wäre er kein
Intellektueller. Früher sperrte man ihn weg, heute muss er in
die Talkshows, wenn man ihn noch einlädt.“
Jan Grossarth; zitiert nach Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11. Februar 2015
Postleitzahlen
„Wir haben die Bologna-Reform technischer umgesetzt als die Reform der
Postleitzahlen. Wir haben Lernen in
kleine Module parzelliert und dafür gesorgt, dass der Studierende wie in einer
getakteten Fertigung eine Portion nach
der anderen abarbeitet, nach der es jeweils eine Qualitätsprüfung gibt. Das
ist nicht Bildung.“
Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalsvorstand der Telekom; zitiert nach Die
Welt vom 19. Februar 2015
was Besserem’ zu verstehen? Was dem
einen ,gute Traditionen’, taugt dem anderen zur Erklärung angesichts enttäuschter Bildungsversprechen. Auch
daher rührt der nie erlahmende Reformeifer, von dessen Bewirtschaftung
viele inzwischen so gut leben, dass mit
einem Reformende nicht zu rechnen
ist. Das zu sagen, entschuldigt Idiotien
keineswegs. Aber sie scheinen doch
systemnotwendig zu sein: Hunderte
Reformversuche müssen unternommen
werden, um einzusehen, dass man keine bräuchte.“
Jens Bisky; zitiert nach Süddeutsche
Zeitung vom 18. Februar 2015
Selbstmarketing
„Die eigene Person als Marke definieren und etablieren – in der heutigen
Arbeitswelt unverzichtbar. Das fängt
schon bei der „Bewerbungsschlacht“
um die guten Jobs an. Nur wer hier als
Persönlichkeit überzeugt, kann gewinnen.“
Zitiert nach der Internetseite studium-ratgeber.de
Idiotien
„(...) die Vorstellung von Bildung selber
lebt von der mal pietistisch, mal sozialreformerisch motivierten ,Hoffnung
besserer Zeiten’. Gehört es nicht zum
Eigensinn von Schulen und Universitäten, sich als ,Durchgangsstation zu et-
Fragestellungen
„Gute Wissenschaft entsteht da, wo wissenschaftsfähige Fragestellungen auf den
Nägeln brennen. Nicht da, wo es nötig
erscheint, solche erst herbeizureden.
Gute und, wenn es die Sache erfordert,
fächerübergreifende Forschungsprojekte
entstehen von unten: aus konkreten
Fragestellungen heraus, die sich gegebenenfalls für die Bündelung unter einem
übergeordneten Schlagwort anbieten.
Sie entstehen nicht von oben, nicht um
irgendwelcher show-Effekte wie der Initialisierung von turns willen.“
Professor Ulrich Nortmann; zitiert nach
Im Kopf die Unendlichkeit: Fesselung und
Entfesselung des Denkens durch Mathematik,
mentis Verlag, Münster: 2015
Einsicht
„Mit dem Wissen wächst der Zweifel.“
Johann Wolfgang von Goethe
172
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Kurzfristige Lösung
dringend gesucht
Zur schwierigen Lage des allgemeinen
Hochschulbaus in Deutschland
Foto: picture-alliance
| M A N F R E D P R E N Z E L | Der Hochschulbau ist seit Jahren deutlich unterfinanziert. Dies ist auch
eine der Folgen der Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau im Zuge der Föderalismusreform. Die letzte
Grundgesetzänderung zur Jahreswende bietet nun die Chance, grundlegende Fragen der dringend notwendigen Investitionen, ihrer langfristigen Finanzierung verbindlich zu beantworten. Eine Analyse des Wissenschaftsrates.
Hochschulbau vor der
Föderalismusreform
Der derzeitige Bestand an Hochschulbauten in Deutschland unter Einschluss
der Universitätsmedizin verdankt sich
in seiner Entstehung und Finanzierung
immer noch zu nennenswerten Teilen
der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau auf Basis Art. 91a GG (alt). Diese
Gemeinschaftsaufgabe, für die nähere
Bestimmungen in einem eigenen Hochschulbauförderungsgesetz (HBFG) geregelt wurden, erntete hinsichtlich ihrer
Durchführung und ihrer unerwünschten Nebenfolgen in den letzten Jahren
ihres Bestehens große Kritik. Sie wurde
im Zuge der Föderalismusreform 2005/
06 abgeschafft.
Zwischen 1970 und 2006 haben
Bund und Länder – gestützt auf die
Empfehlungen des Wissenschaftsrates –
gut 60 Milliarden Euro Investitionsmittel aufgebracht, so dass der Ausbau des
deutschen Hochschulsystems in der alten Bundesrepublik sowie die Sanierung
und Integration der Hochschulen in den
neuen Ländern im Wesentlichen gelingen konnten.
Rückblickend – möglicherweise in
einer gewissen nostalgischen Verklärung
– war die Grundidee dieser Gemeinschaftsaufgabe durchaus verlockend: Alle Länder meldeten ihren Baubedarf,
darunter auch Sanierung und Modernisierung, beim Wissenschaftsrat für ihre
Hochschulen und deren Standorte als
„Vorhaben“ an; dieser priorisierte sodann jährlich die Bedarfe im Sinne einer bundesweiten Rahmenplanung für
den Hochschulbau und verband schließlich die befürworteten Vorhaben mit Finanzierungsempfehlungen, die von
Bund und Ländern gemeinsam entsprechend dem Empfehlungsvolumen umgesetzt würden.
Auch wenn das komplexe Regelwerk
der Rahmenplanung schon länger versunken ist, so erscheinen zwei Prinzipien auch aus heutiger Sicht der Erinnerung wert: Es bestand zum einen das
Ziel, dass die Hochschulen in Deutschland „ein zusammenhängendes System
bilden, durch das ein ausreichendes und
ausgeglichenes Angebot an Ausbildungs- und Forschungsplätzen gewährleistet wird“ (HBFG). Dieses Ziel kann
nur im Rahmen einer bundesweiten Gesamtschau verfolgt werden. Zum anderen sollte die Gemeinschaftsaufgabe ursprünglich eine Form der staatlichen Finanzierung bilden, bei der die fachlichen Bedarfe von einer unabhängigen
Instanz zunächst länderübergreifend
173
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
festgestellt werden, für die Bund und
Länder dann, wie erwähnt, die erforderlichen Mittel auch bedarfsgerecht bereitstellen. Insbesondere diese Vorstellung
musste spätestens seit den 1990er Jahren aufgegeben werden und der strikten
Vorgabe jährlicher Maximal-Budgets
weichen; gleichwohl erscheint gerade
die bedarfsgerechte Investitionsfinanzierung weiterhin das zentrale Problem zu
sein.
»Die bedarfsgerechte
Investitionsfinanzierung ist
das zentrale Problem.«
In den letzten Jahren der Gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau standen
jährlich knapp zwei Milliarden Euro
von Bund und Ländern zur Verfügung.
Der Hochschulbau war selbst damit –
gemessen am angemeldeten Bedarf –
deutlich unterfinanziert, so dass ein erheblicher Investitionsstau diagnostiziert
werden musste. Dieser Investitionsstau
stellte die Funktionalität der Gemeinschaftsaufgabe alsbald in Frage. Finanziell potente Länder wurden aufgrund
der Bindung an das HBFG daran gehindert, mehr Mittel in ihr Hochschulsystem zu investieren.
»Wir erleben vielerorts
einen Stillstand.«
Die Bemühungen des Wissenschaftsrates, die Abschaffung der Gemeinschaftsaufgabe im Zuge der Föderalismusreform zu verhindern, waren daher
auch nicht auf den Erhalt des Verfahrens an sich gerichtet, sondern auf den
Erhalt einer gemeinsamen Verantwortung von Bund und Ländern, da die absehbare Entwicklung der Länderhaushalte zumindest in einigen Ländern eine
noch deutlichere Unterfinanzierung des
Hochschulbaus erwarten ließ.
Nach der Föderalismusreform
Die Politik begegnete den Sorgen einer
drohenden Unterfinanzierung zumindest teilweise – etwa mit den sogenann-
ten „Kompensationsleistungen“ des
Bundes für den allgemeinen Hochschulbau. Nach Art. 143c GG erhalten
die Länder Mittel vom Bund im Umfang
von jährlich 695 Millionen Euro bis einschließlich 2019.1 Zudem wurde mit
dem Programm Forschungsbauten und
Großgeräte nach Art. 91b GG im Umfang von 596 Millionen Euro (Bundesanteil 298 Millionen Euro) ein wichtiges Instrument zur Wettbewerbsfähigkeit der Hochschulen etabliert, das primär der Forschung an Universitäten zugutekommt.
Nach meiner Beobachtung hat die mit der Föderalismusreform ebenfalls entfallene Pflicht zur Gegenfinanzierung
der Bundesmittel im Verhältnis von 1:1
ganz unterschiedliche Folgen gehabt. Einige Länder investierten danach massiv
und deutlich mehr in ihre Hochschulen
als zu Zeiten des HBFG, andere Länder
stellten im krassesten Fall nur noch die
Bundesmittel nach 143c GG für den
Hochschulbau zur Verfügung. Zu den
Kollateralschäden zählt auch, dass seither keine spezifische Statistik mehr über
den Hochschulbau geführt wird.
Auch wenn fraglos anzuerkennen
ist, dass etliche Milliarden Euro seit der
ersten Föderalismusreform aus unterschiedlichen Quellen und jeweils schon unter erheblichen
finanzpolitischen Anstrengungen in den Hochschulbau geflossen sind: An zahlreichen
Hochschulstandorten herrscht
weiterhin ein vielfältiger Mangel. Es
fehlt an Flächen, im wahrsten Sinne an
Räumen und an angemessener Ausstattung; erforderliche Sanierungen und
Modernisierungen haben über Jahre
nicht stattgefunden; ältere Gebäude sind
marode und von der Schließung bedroht. Wir erleben mithin vielerorts einen Stillstand und das in einer Situation, die es eigentlich dringend macht, die
räumliche und technische Infrastruktur
zu verbessern – will man der derzeit
dramatisch wachsenden Zahl von Studienanfängern und ihrem Raumbedarf gerecht werden. Nicht zuletzt haben die
erhöhten Drittmittel-Volumina auch eine verstärkte Nachfrage nach geeigne-
AUTOR
Professor Dr. Manfred Prenzel ist Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Foto: facesbyfrank
3|15
174
HOCHSCHULBAU
ten, modernen Forschungsinfrastrukturen erzeugt.
Im Jahre 2013 sind die Universitätskanzler und -kanzlerinnen aufgrund der
andauernden Defizite im Baubestand
aktiv geworden und haben mit HIS zusammen ein Konzept für eine bundesweite Ermittlung des Bau- und Investitionsbedarfs in Form eines Soll-Ist-Vergleichs erarbeitet. Eine entsprechende
Der Gesamtbetrag für den so im
Laufe der vergangenen Jahre und Jahrzehnte aufgelaufenen Investitionsstau ist
mit dieser Studie also nicht erfasst. Sie
gibt jedoch Hinweise, welche finanziellen Anstrengungen zukünftig notwendig
sein werden, um den Nutzungsanforderungen aus Forschung und Lehre an allen staatlichen Hochschulen (also einschließlich Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen,
Musik- und Kunst»Die erhöhten Drittmittel haben
hochschulen) gerecht
die Nachfrage nach modernen
zu werden. Bei einem
GesamtflächenbeForschungsinfrastrukturen
stand von knapp 17
verstärkt.«
Millionen Quadratmetern müssten rund
Studie liegt seit Juni 2014 vor (Jana Stib2,6 Milliarden Euro jährlich in Bau- und
be/Fritz Stratmann: Bau- und InstandInstandhaltungsmaßnahmen investiert
setzungsbedarf in den Universitäten. Fowerden. Auf die Universitäten entfallen
rum Hochschule 5/2014). Diese bezieht
bei dieser Berechnung rd. zwei Milliarsich auf die Jahre 2008 bis 2012 und
den Euro.
umfasst im Wesentlichen die UniversitäAuch wenn gewisse Unsicherheiten
ten ohne Klinika. Das Verfahren war in
in der Datenlage bleiben, möchte ich
der Erhebung der Daten bei den Hochfolgende Thesen formulieren:
schulen und in deren Validierung recht
– Trotz erheblicher Anstrengungen, die
aufwendig; im Ergebnis erscheint es zueinige Länder kontinuierlich im
mindest plausibel.
Hochschulbau unternehmen, werden
Die in diese Berechnung aufgenomsie in ihrer Gesamtheit dauerhaft
menen 71 Universitäten verfügten 2012
nicht in der Lage sein, den kompletüber einen Flächenbestand von rund
ten Bau- und Instandsetzungsbedarf
11,5 Millionen Quadratmetern. Für deihrer Hochschulen ohne zusätzliche
ren Bau und Instandsetzung haben die
Finanzmittel zu befriedigen. Dies wird
Länder und die Hochschulen selbst im
in einzelnen Ländern schon heute auf
genannten Fünfjahreszeitraum rund 5
geradezu schmerzhafte Weise deutMilliarden Euro aufgewendet. Dem
lich.
steht ein aufgrund von Kennziffern er– Exzellenzinitiative und Hochschulmittelter Bedarf von rund 8,3 Milliarden
pakte haben in den letzten Jahren
Euro gegenüber. Das heißt, innerhalb
Bundesmittel in erheblichem Umfang
weit überwiegend für
konsumtive Zwecke
»Die Hochschulen haben zum Teil
in die Hochschulen
fließen lassen. Eine
hohe Rücklagen gebildet, die
komplementäre Ineingesetzt werden sollten.«
vestitionsfinanzierung in angemessener
Höhe existiert nicht,
von 5 Jahren hat sich ein negatives Fiwäre jedoch notwendig, um den Ernanzierungssaldo von mehr als 3 Millifolg des Mitteleinsatzes auch infraarden Euro schon allein für rund zwei
strukturell zu sichern.
Drittel der Universitäten in Deutschland
– Die Hochschulen haben – je nach Beergeben.
teiligungserfolg an diesen großen ProStellt man dann noch in Rechnung,
grammen – zum Teil hohe Rücklagen
dass das Konjunkturpaket II, die Nutgebildet, die, sofern sie nicht zweckgezung von EFRE-Mitteln und einzelne
bunden sind, auch für SanierungsSonderprogramme der Länder in den
und Infrastrukturmaßnahmen eingeuntersuchten Zeitraum fallen, wird
setzt werden sollten.
klar, dass das Saldo ohne diese zusätzliIm Lichte dieser Befunde stelle ich
chen Mittel noch schlechter ausgefallen
fest:
wäre. Außerdem setzt das Saldo der
Erstens: Das deutsche HochschulJahre 2008 bis 2012 auf vergleichbare
system benötigt eine kurzfristige und
Negativsalden der Vorjahre auf.
wirkungsvolle Lösung für die akuten Sa-
Forschung & Lehre
3|15
nierungs- und Modernisierungsbedarfe.
Dies wird zusätzliche Mittel erfordern,
über deren Bereitstellung sich Bund und
Länder zeitnah verständigen müssen.
Zweitens: Der Hochschulbau ist und
bleibt eine staatliche Aufgabe. Dabei
geht es nicht nur um – unverzichtbare –
Neubauten für Forschungszwecke, sondern maßgeblich auch um nachhaltigen
Bestandserhalt auf Grundlage valider
statistischer Daten und eines funktionierenden Monitoringsystems. Nur unter
dieser Maßgabe werden konkurrenzfähige Arbeitsbedingungen innerhalb des
deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystems auch künftig ermöglicht
werden können.
Während die erste Föderalismusreform noch einem weitgehenden Rückzug des Bundes aus dem Hochschulbau
den Weg bereiten sollte, bietet die letzte
Grundgesetzänderung zur Jahreswende
die Chance, nicht zuletzt die grundlegenden Fragen des investiven baulichen
Bedarfs, ihrer langfristigen Finanzierung
und der damit zusammenhängenden
Verantwortlichkeiten nun verbindlich zu
beantworten. Der Wissenschaftsrat ist
bereit, sich an einer Verständigung zwischen Bund und Ländern über die künftige Ausgestaltung des Hochschulbaus
als staatliche Daueraufgabe zu beteiligen.
1 Seit letztem Jahr gilt die gesetzlich für die ersten Jahre verankerte Zweckbindung dieser Mittel nicht mehr. Der Bund hat daher an die Länder appelliert, die Kompensationsmittel weiterhin ausschließlich für den Hochschulbau einzusetzen. Einige Länder – wie Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen – haben
sich dazu auch verpflichtet. Das heißt, in anderen Ländern ist nicht auszuschließen, dass zumindest ein Teil der für den Hochschulbau der
Länder gedachten Bundesmittel auch anderen
Landesbauten zugutekommt.
176
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Parallelwelten im
Hochschulbau
Bau- und Instandsetzungsbedarf in den Universitäten
| F R I E D R I C H S T R A T M A N N | J A N A S T I B B E | Es ist
ein Allgemeinplatz in der aktuellen Hochschulpolitik: Die baulich-technische
Infrastruktur gewährleistet in hohem Maß die Funktionsfähigkeit von Forschung
und Lehre in den deutschen Hochschulen. Gleichzeitig gab es bislang wenig belastbare bzw. belegte Zahlen. Diesem Mangel will eine aktuelle Studie des
Arbeitskreises Hochschulbau der Universitätskanzler gemeinsam mit dem HISInstitut abhelfen.
D
as tagespolitische Befassen
mit Hochschul- und Wissenschaftsbau ist in merkwürdigen Parallelwelten angesiedelt. Zum einen beklagen Artikel in der Tagespresse
einen dringenden Reparaturbedarf von
Bestandsgebäuden, wenn „die Fassaden
zu bröckeln beginnen“ oder „überall Eimer aufgestellt sind, weil die Decke
30 Milliarden beziffert“. Für die Universität Hamburg schätzt ihr Präsident aktuell den Sanierungsstau auf 640 Millionen Euro, für die Humboldt-Universität
Berlin werden 400 Millionen Euro angegeben.
Sucht man über die spektakulären
Fotos der undichten Dächer hinaus
nach Belegen oder Berechnungsmethoden für diese
Zahlen,
ist
»Die ursprüngliche Idee, mit der Studie
Fehlanzeige zu
melden. Dies
den sog. Sanierungsstau empirisch zu
trifft im Übrivalidieren, wurde früh ad acta gelegt.«
gen auch für
länderübergreinicht dicht ist“. Zum anderen freuen
fende Statistiken zum Hochschulbau zu,
sich Politiker und Hochschulleitungen,
seien es Flächen, seien es bauliche Inwenn für neue Bauten von Wissenschaft
vestitionen.
und Hochschulen bis 2020 eine MilliarSo war es letztlich das Verdienst und
de (in Hamburg) ausgegeben werden
der Mut des Arbeitskreises Hochschuloder sie als Ehrengast an einem stimbau der Universitätskanzler, im Frühmungsvollen Richtfest, z.B. Libeskindjahr 2013 erste Überlegungen anzustelbau an der Universität Lüneburg, teillen, ob man nicht mit einer eigenen Ernehmen können.
hebung unter den Hochschulen die notEs nimmt auch nicht wunder, mit
wendigen Informationen selbst ermitteln
welcher Leichtigkeit zumindest in der
könne. Die ursprüngliche Idee, damit
Presse die bröckelnden Fassaden mit
auch den sog. Sanierungsstau empirisch
Zahlen unterfüttert werden. So wurde in
zu validieren, wurde aber früh ad acta
2012 der „Sanierungsstau der staatligelegt. Dies erschien utopisch und zuchen Hochschulen Deutschlands auf ca.
gleich methodisch bedenklich, da ein
Sanierungsbedarf vor Ort gebäudebezogen sowie mengen- und preismäßig für
die zu ersetzenden Bauteile errechnet
werden muss.
Realisieren ließ sich aber, so die einhellige Meinung der Beteiligten, eine
Bestandsaufnahme, mit der die Debatte
um auskömmliche Bau- und Instandsetzungsbudgets mit validen Daten unterfüttert werden könnte. Gemeinsam mit
dem HIS-Institut für Hochschulentwicklung (HIS-HE) wurde ein Erhebungskonzept für einen Soll-Ist-Vergleich erstellt, mit dem ein rechnerisch
ermittelter Bedarf für Bau und Instandsetzung von Hochschulgebäuden den
realen für Bau und Instandsetzung getätigten Ausgaben der Hochschulen gegenübergestellt wird.
Die Studie, in der die Daten aus 78
Universitäten Eingang gefunden haben,
wurde im Juni 2014 veröffentlicht.
Berechnung des Bau- und
Instandsetzungsbedarfs im
Bestand
Dem Erhebungskonzept zur Ermittlung
des Bedarfs für Bau und Instandsetzung
in den Hochschulen liegen folgende
methodischen und modellbezogenen
Überlegungen zugrunde:
– Zentrale Basisgröße der Erhebung ist
der Flächenbestand der Hochschulen,
der zur Ermittlung der Wiederherstellungskosten (bzw. Wiederbeschaffungswerte) den Kostenrichtwertgruppen der Bauministerkonferenz (BMK)
mit dem Referenzjahr 2012 zugeordnet wird.
AUTOREN
Friedrich Stratmann ist Geschäftsführender Vorstand des HIS-Instituts für Hochschulentwicklung e.V. (HIS-HE).
Jana Stibbe ist Mitarbeiterin im Geschäftsbereich Hochschulinfrastruktur von HIS-HE.
3|15
– Auf Basis der ermittelten Wiederherstellungskosten wird in einer Modellrechnung der Reinvestitionsbedarf für
Teilsanierung, Grundsanierung oder
Ersatzbeschaffung, der Instandsetzungsbedarf (Erhalt bestehender Bauteile und Anlagen) sowie der Bedarf
für die bauliche Anpassung (kleine
Baumaßnahmen zur Nutzungsanpassung) ermittelt.
– Der Reinvestitionsbedarf wird als
rechnerisches Volumen über die Wiederherstellungskosten sowie einer
festgelegten durchschnittlichen Nutzungsdauer und des daraus resultierenden jährlichen Wertverlustes errechnet. Der rechnerische Reinvestitionsbedarf stellt somit den Bedarf an
Mitteln dar, die im Zeitraum der angenommenen Nutzungsdauer oder nach
deren Ablauf für Maßnahmen zum
Ausgleich des kumulierten Wertverlustes der vorhandenen Gebäude und
Außenanlagen eingesetzt werden
müssen. In der Modellrechnung wurde für die einzelnen Richtwertgruppen eine Nutzungsdauer von 40 bzw.
50 Jahren festgelegt.
– Für die Berechnung des Instandsetzungsbedarfs wurde als Parameter –
basierend auf Erfahrungswerten und
in Abhängigkeit von der jeweiligen
Richtwertgruppe – ein Faktor von 0,5
177
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
Ermittlung der Ausgaben für
Bau und Instandsetzung für
Hochschulen
Die Ist-Ausgaben für Bau und Instandsetzung wurden in den Hochschulen
bzw. bei den Landesbetrieben abgefragt.
Dabei galt es, bei den Ausgaben nach
Bauunterhalt (nur Instandsetzung),
(kleinen) Baumaßnahmen zur Nutzungsanpassung, kleinen und großen
Baumaßnahmen zum Bestandserhalt
im Sinne von Sanierung, Umbau oder
Neubau sowie ausschließlich zur Flächenerweiterung zu differenzieren. Die
Ausgaben der Flächenerweiterung wurden im Berechnungsmodell abgezogen.
Mit der Wahl eines Betrachtungszeitraums – 2008 bis 2012 – sollten zyklische Investitionsmaßnahmen abgebildet werden. Die Betrachtung eines längeren Zeitraums wurde wegen des damit verbundenen Aufwands in den
Hochschulen als zu schwierig verworfen.
Soll-Ist-Vergleich zwischen
Bedarf und Ausgaben
Eine Gegenüberstellung von Ausgaben
und bestandsorientierten Bedarfen
führt dann als „Soll-Ist-Rechnung“ sowohl als Momentaufnahme für ein Jahr
(2012) oder – um Schwankungen zu
verdeutlichen – für einen Zeitraum
(2008-2012) zu einer
Feststellung des Fi»Mit dieser Untersuchung wurde
nanzierungssaldos als
Defizit im Sinne einer
methodisch und inhaltlich für den
„Unterfinanzierung“
deutschen Hochschulbau ›Neuland‹
oder als Überschuss
betreten.«
im Sinne einer „Überfinanzierung“.
Mit der Untersubis 0,6 Prozent der Wiederherstelchung zum Bau- und Instandsetzungslungskosten festgelegt. Unter „Inbedarf wurde methodisch und inhaltlich
standsetzung“ wird hier die Reparatur
für den deutschen Hochschulbau „Neueines Bauteils verstanden, die erforland“ betreten. Zumindest für den Bederlich ist, um die geplante Lebensreich der Universitäten wurden belastdauer eines Bauteils oder einer techbare, länderübergreifende Zahlen ermitnischen Anlage zu erreichen.
telt, mit denen die aktuellen Aktivitäten
– Schließlich wurde den hochschulspezum Erhalt von Funktion, Qualität
zifischen Besonderheiten Rechnung
(Vermögenswerte) und Erfüllung der
getragen und ein Parameter für den
Nutzeranforderungen beim Bestand der
Bedarf für bauliche Anpassungen –
Hochschulliegenschaften bewertet werbasierend auf Erfahrungswerten und
den können.
in Abhängigkeit von der jeweiligen
Das zugrunde gelegte BerechnungsRichtwertgruppe – als Faktor von 0,1
modell mit dem Flächenbestand der
bis 0,15 Prozent zugrunde gelegt.
Hochschulen als Basisgröße und den
Unter „bauliche Anpassung“ werden
Modellparametern Richtwertkosteninsbesondere Maßnahmen im Rahgruppen der Bauministerkonferenz,
men von Neuberufungen und veränNutzungsdauern, Instandsetzungsraten
derten Nutzeranforderungen versowie Raten für die bauliche Anpassung
standen.
hat sich als methodisch fundiert erwiesen. Kritiken konnten in der Phase der
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178
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
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Modellentwicklung weitgehend ausgeräumt werden. Das gewählte Verfahren
ist nachvollziehbar und transparent und
aus Sicht der Initiatoren vom Erhebungsaufwand für die Hochschulen und
Landesbetriebe vertretbar.
Die Datenqualität der erhobenen
Bau- und Instandsetzungsausgaben, der
Gebäudeflächen für das Jahr 2012 sowie
der jährlichen Gebäudeflächenerweiterungen/-abminderungen ist ohne Zweifel für eine Beurteilung der Ergebnisse
signifikant. Dies ist allerdings keine Frage der zugrunde gelegten Berechnungsmethoden, sondern ausschließlich eine
Frage des praktischen Erhebungsvermögens in den Hochschulen und den Landesbetrieben.
Als zentrale Ergebnisse des Soll-IstVergleichs lässt sich für die Universitäten (N = 73) festhalten: Im Referenzjahr
2012 umfasst der Flächenbestand ca.
der „vorsichtigen“ Ansätze in der Bedarfsrechnung eine monetäre Unterfinanzierung von 3,14 Milliarden Euro.
Dies entspricht einer prozentualen Unterfinanzierung am Bedarf von 38 Prozent für die Summe der Länder. Das Ergebnis zeigt für alle Bundesländer ein
rechnerisches Defizit, wenn auch mit einer Schwankungsbreite von 3 bis 75
Prozent. Dieses ermittelte Defizit wäre
dem bereits vorhandenen Sanierungsstau aus den vorangegangenen Perioden
hinzuzurechnen (s. Abbildung).
Die in der Untersuchung mögliche
Betrachtung der Jahre 2010 und 2011
zeigt, dass das Konjunkturpaket II Auswirkungen auf die Ausgaben für den
Gebäudebestand hatte. Bundesweit sind
die Defizite in den Jahren 2010 und
2011 gesunken, wenn auch nicht „verschwunden“.
Mit Vorsicht hochgerechnet auf das
gesamte
staatliche
Hochschulsystem (al»Das Konjunkturpaket II hatte
lerdings ohne Universitätskliniken) würde
Auswirkungen auf die Ausgaben für
ein Flächenbestand
den Hochschulbau.«
von 16,8 Millionen m2
ein jährliches Bauund Instandsetzungsbudget im Bestand
zwölf Millionen m2. Dieser Bestand hätte in 2012 für Reinvestition, Instandsetvon ca. 2,6 Mrd. Euro erfordern. Darin
zung und bauliche Anpassung bundesnicht enthalten sind Investitionen für
weit ein jährliches Budget von 1,86
Flächenerweiterungen, wenn zusätzliche
Mrd. erfordert.
Studien- bzw. Arbeitsplätze in den
Die in der Erhebung ermittelten
Hochschulen geschaffen werden müsBau- und Instandsetzungsausgaben für
sen.
den Flächenbestand der Jahre 2008 bis
Auf eine Hochrechnung der ermit2012 ergeben für die Universitäten (N =
telten Defizite bzw. Überschüsse der
71) einen Betrag von 5,18 Mrd. Euro.
Universitäten für den Zeitraum von
Der Soll-Ist-Vergleich als Gegenüberstel2008 bis 2012 auf einen größeren Zeitlung von Bau- und Instandsetzungsausraum von 30 Jahren als Hausnummer
gaben und Bau- und Instandsetzungsbefür die Abbildung des Sanierungsstaus
darf ergibt für dieses Sample (N = 71)
wurde in der Untersuchung verzichtet.
für den Zeitraum 2008 bis 2012 trotz
Ein Grund dafür sind die im Betrach-
3|15
tungszeitraum aufgelegten Sonderprogramme in einigen Bundesländern zum
Abbau des Sanierungsstaus sowie der
sehr unterschiedliche finanzielle Einsatz
von Mitteln an den Hochschulen für deren Liegenschaften.
Verhaltenes Echo
Die Studie eröffnet Potenziale, den
Hochschul- und Wissenschaftsbau in
Deutschland transparenter und effizienter zu gestalten. Sie kann „in the long
run“ auch einen Anstoß für die vom
Kanzler der Universität Wuppertal (s.
Beitrag in diesem Heft) eingeforderte
neue Ehrlichkeit im Hochschulbau leisten.
Dazu gehören,
– die Einführung (bzw. Anpassung) einer bundesweiten, einheitlichen Flächenstatistik nach Vorgabe der Bauministerkonferenz bezüglich der Kostenrichtwertgruppen auf Länderebene
– eine realistische Ermittlung von Mittelbedarfen für Baumaßnahmen und
Instandsetzung im Bestand der Hochschulinfrastruktur im Rahmen der
mittel- und langfristigen Haushaltsplanung der Länder, um die derzeit
entstandenen Defizite für die Zukunft
zu vermeiden
– ein größerer Anreiz durch begrenzte
Haushaltsmittel für effizientes Flächenmanagement (Bestandserhalt vor
Flächenerweiterung).
Das Land Hessen nutzt die Studie
bereits öffentlich, um die Untersuchungsdaten auf Länderebene hochschulbezogen zu vertiefen und zu plausibilisieren. Die Ergebnisse sollen in die
Planung einer Fortsetzung des HEUREKA-Programms (langfristiges Sanierungsprogramm im Hochschulbau Hessen) bzw. der generellen Mittelzuweisung für Hochschulen einbezogen werden.
Insgesamt jedoch war das Echo auf
die Untersuchungsergebnisse bislang
bei Politik und zuständigen Ministerien
vergleichsweise verhalten. Weitere Aktivitäten sind zur Nutzung der genannten
Potenziale seitens der Länder noch erforderlich und wünschenswert.
Aktuelle Seminartermine
BAU- UND LIEGENSCHAFTSMANAGEMENT AN HOCHSCHULEN
Hotel Bristol Bonn,
Donnerstag/Freitag, 23./24. März 2015
Donnerstag 12:30 Uhr bis Freitag 13:30 Uhr
Referenten:
RA Dr. Johannes Neyses, Universitätskanzler a.D.
und Ehrensenator der Universität zu Köln
Dipl.-Ing. Markus Greitemann, Universität zu Köln,
Dezernat Gebäude- und Liegenschaftsmanagement
Dr. Joachim Liers, Universität Mainz, Leiter der
Abteilung Technik
Themen:
• Baumanagement als unverzichtbare Voraussetzung der
wissenschaftlichen Entwicklung einer Hochschule
• Rechtliche und haushaltsmäßige Rahmenbedingungen
für ein professionelles Liegenschaftsmanagement
• Der Hochschulstandortentwicklungsplan / Masterplan
als strategisches Steuerungsinstrument eines professionellen Liegenschaftsmanagements - Zentrales und
dezentrales Liegenschaftsmanagement im Vergleich
• Kaufmännische Verantwortung und Instrumente
• Prozesse und deren Steuerung
• Umgang mit den Schnittstellen und Kommunikation
• Perspektiven für die Zukunft
MEDIENTRAINING FÜR WISSENSCHAFTLER
INDIVIDUELLES KAMERA- UND INTERVIEWTRAINING FÜR WISSENSCHAFTLER
Bildungszentrum Kloster Banz, 96231 Bad Staffelstein
Freitag bis Sonntag, 24.-26. April 2015
Referenten:
Werner Siebeck, Fernsehjournalist; vormals
Bayerischer Rundfunk, Leiter Politisches Magazin
Dr. Christian Stücken, Fernsehjournalist,
Bayerischer Rundfunk
sowie Kameramann und Techniker
Themen:
• Wie bereite ich mich auf ein Interview vor?
• Wie gehe ich mit Journalisten um?
• Wie kann ich schlagfertig reagieren?
• Wie wirke ich positiv, kompetent und glaubwürdig?
• Wie komme ich vor der Kamera rüber?
• Wie gestalte ich eine Pressekonferenz?
Informationen und Anmeldung:
Deutscher Hochschulverband, Dr. Ulrich Josten, Rheinallee 18-20, 53173 Bonn
Tel.: 0228/90266-34, Fax: 0228/90266-97, [email protected]
Die ausführlichen Seminarprogramme finden Sie unter www.karriere-und-berufung.de
Foto: picture-alliance
Sanierungsbedürftig
Foto: FAU Georg Pöhlein
Beispiele aus
den letzten Jahren
Foto: Uni Erfurt
Foto: picture-alliance
Bild oben: Sanierung von Lichthof und Audimax der LMU in München, 2012.
Bild Mitte: Nach dem Deckeneinsturz in der Universität Erlangen-Nürnberg am
21. Juni 2013.
Bild links: Absperrung des Audimax-Gebäudes der Universität Erfurt am 22. Januar 2015
wegen mangelndem Brandschutz.
Bild unten rechts: Bauarbeiten am Gebäude der Ludwig-Maximilians-Universität
München, 2012.
Wahlvorschläge erbeten
Der 66. DHV-Tag, der am 4./5. April 2016 stattfinden
wird, hat unter anderem die Aufgabe,
– den Präsidenten,
– den ersten Vizepräsidenten
Die Wahlvorbereitungskommission hat auf ihrer konstituierenden Sitzung am 3. Februar 2015 den Vorsitzenden des Deutschen Hochschulverbandes im Landesverband Nordrhein-Westfalen, Herrn Professor
Dr. Wolfgang Löwer, zu ihrem Vorsitzenden gewählt.
– fünf weitere Vizepräsidenten,
– den Sachverständigen für Musterprozesse,
– den Sachverständigen für Steuerrecht und Finanzen,
– die Sachverständigen für Verlags- und Urheberrecht,
– den Sachverständigen für Patentrecht,
– den Sachverständigen für Kollisionsfälle und
– den Sachverständigen für Vermögensanlage und
-verwaltung
zu wählen, da nach der Satzung des Hochschulverbandes die zweijährige Amtsperiode mit dem 66. DHV-Tag
abläuft.
Der 64. DHV-Tag in Frankfurt a.M. hat in die nach der
Wahlordnung des Hochschulverbandes zur Vorbereitung von Wahlen zu bildende Wahlvorbereitungskommission folgende Personen gewählt:
– Herrn Professor Dr. Udo Fink,
Rechtswissenschaften, Universität Mainz
Die Wahlvorbereitungskommission bittet alle Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes um Wahlvorschläge. Nach der Wahlordnung des Deutschen Hochschulverbandes sollen nur in Forschung und Lehre tätige Hochschullehrer/-innen vorgeschlagen werden,
die zum Zeitpunkt der Wahl noch nicht emeritiert oder
pensioniert sind. Die Vorschläge sollen Namen, Geburtsdatum, Anschrift und weitere Angaben zur Person
enthalten.
Vorschläge können an jedes Mitglied der Wahlvorbereitungskommission, an den Vorstand jeder Verbandsgruppe, den Vorsitzenden jedes Landesverbandes, an
den Geschäftsführer des Deutschen Hochschulverbandes, nach Möglichkeit aber an den Vorsitzenden der
Wahlvorbereitungskommission
– Herrn Professor Dr. Wolfgang Löwer,
Rechtswissenschaften, Universität Bonn
Herrn Univ.-Professor
Dr. Wolfgang Löwer
Deutscher Hochschulverband,
Rheinallee 18-20
53173 Bonn,
– Herrn Professor Dr.-Ing. Helmut Pucher,
Ingenieurwissenschaften, TU Berlin
gerichtet werden.
– Frau Professor Dr. Susanne Lin-Klitzing,
Pädagogik, Universität Marburg
– Frau Professor Dr.-Ing. Ilona Rolfes,
Ingenieurwissenschaften, Universität Bochum
– Herrn Professor Dr. Ulrich Schollwöck,
Physik, LMU München
– Herrn Professor Dr. Günther Wildenhain,
Mathematik, Universität Rostock
Die Wahlvorbereitungskommission bittet darum, Wahlvorschläge bis zum 15. April 2015 zu übermitteln.
182
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Stiefmütterliche Behandlung
Bauen für die Wissenschaft
| R O L A N D K I S C H K E L | Die wissenschaftlichen Prozesse an den Hochschulen hängen eng mit baulich-technische Infrastruktur
zusammen. Indes spielt in den großen aktuellen Debatten über den Zustand und
die Zukunft des Hochschulwesens in Deutschland der Hochschulbau keine
große Rolle. Was muss sich ändern?
denfalls wenn es gut läuft, ein vergleichsweise hohes Maß an Offenheit
und Dynamik auf. Anforderungen durch
den Aufbau eines neuen Fachgebietes,
eine innovative Forschungsinfrastruktur, aber auch durch sich verändernde
ls technische Voraussetzung
frastruktureller Ressourcen für die wisFormen des Lehrens und Lernens (vavon Lehre und Forschung
senschaftlichen Kernprozesse einer Uniriable Lerngruppengrößen, studentische
wird die Verfügbarkeit von
versität wurden dort zwei wesentliche
Arbeitsplätze auf dem Campus, forGebäuden zumeist als selbstverständlich
Herausforderungen beschrieben, die beschungsorientierte Lehre usw.), erzeuvorausgesetzt. Ihre Finanzierung zu siwältigen muss, wer den Hochschulbau
gen aus wissenschaftsinhärenten Grünchern, sie zu planen, zu errichten, zu
wissenschaftsadäquat gestalten möchte:
den einen besonders hohen baulichbetreiben und zu erneuern, erscheint als
Die Ausrichtung des Hochschulbaus
technischen Anpassungsbedarf. Da man
handwerklicher Hilfsdienst an
die Erneuerungsfähigkeit wissender Wissenschaft – im Hinter»Heute benötigt man mehr denn je schaftlicher Prozesse ohne Aufgrund von Spezialisten zu erlediihrer Qualität offenkundig
Hochschulgebäude, die selbst ganz gabe
gen. Sobald man sich jedoch den
nicht der technischen und zeitlibesonders anpassungsfähig sind.«
zunehmend engen Zusammenchen Bestimmung der sie beherhang der baulich-technischen Inbergenden Gebäude unterwerfen
frastruktur mit den wissenschaftlichen
auf wissenschaftsinhärente und wissenkann, benötigt man heute mehr denn je
Kernprozessen vor Augen führt, z.B. in
schaftstypische Bedarfe sowie eine enge
Hochschulgebäude, die selbst ebenfalls
maßgeschneiderten ForschungsgebäuVerzahnung der getrennt wahrgenomganz besonders anpassungsfähig sind.
den der experimentellen Naturwissenmenen Verantwortungsebenen für den
In Ausnahmefällen ist es seit einigen
schaften oder mit Blick auf räumliche
Hochschulbau. Die dritte große HeJahren möglich, einer außergewöhnliErfordernisse veränderter Lehr- und
rausforderung, der bauliche Bestandchen wissenschaftlichen Innovation eiLernformen, verliert die Unterscheidung
serhalt, soll hier nur der Vollständigkeit
nen maßgeschneiderten „Forschungszwischen den Hochschulgebäuden als
halber erwähnt werden, da sie in
bau“ zu widmen. Das ist aber naturgetechnische Hülle und ihrem eigentlichen
diesem Heft gesondert behandelt wird.
mäß keine Lösung für den Großteil der
Inhalt, Lehre und Forschung, ihre Plaufür Lehre und Forschung bestimmten
sibilität. Es erscheint also angebracht,
Wissenschaftsinhärente und
Universitätsgebäude. Deren verbesserte
sich mit den Grundsätzen eines guten
wissenschaftstypische Bedarfe
Anpassungsfähigkeit im Bestand hat
Hochschulbaus zu beschäftigen.
Ein Hochschulgebäude wird, wenn es
vor allem zwei Voraussetzungen: 1. GeDie deutschen Universitätskanzlegut läuft, planvoll und klar strukturiert
bäudekonzepte, die in besonderer Weise
rinnen und -kanzler haben im Jahr
errichtet und betrieben – eine techniauf Innovations- und Anpassungsfähig2012 ihre Jahrestagung unter das Leitsche Methodik, deren Anwendung sich
keit ausgerichtet sind, und 2. ehrliche
bild des „wissenschaftsadäquaten Hochim Hochschulbau nicht wesentlich von
Finanzierungskonzepte und Budgets,
schulbaus“ gestellt. Ausgehend von der
anderen Bereichen des Hochbaus unterdie die wissenschaftstypischen Anforzunehmenden Bedeutung technisch-inscheidet. Je stärker ein Hochschulgebäuderungen an ein Universitätsgebäude
de für spezielle Zwecke bestimmt ist
akzeptieren und diese sowohl für die
AUTOR
(naturwissenschaftliche Laboratorien,
Errichtung wie für den Betrieb abbilden.
Gebäude für Tierhaltung und -versuche,
An der Verwirklichung der ersten VoRoland Kischkel, Kanzler der BergiHörsäle, Bibliotheken etc.), setzt es zuraussetzung arbeiten Fachleute hier
schen Universität Wuppertal und
mindest
über
einen
Lebenszyklus
hinund da im Rahmen einzelner Projekte.
Sprecher des Arbeitskreises Hochweg seiner Nutzung enge Grenzen.
Mit der zweiten Voraussetzung ist es
schulbau der UniversitätskanzlerinDemgegenüber weist die wissenschaftlischwieriger – es geht um das besonders
nen und -kanzler
che Entwicklung einer Universität, jeknappe Geld der Länder.
A
3|15
Forschung & Lehre
Enger miteinander verzahnen
Steuerungs- und VerantwortungsbeUngeachtet neuerer Entwicklungen in
reich ausgenommen bleiben. Dass hieder deutschen Hochschulgesetzgebung
rin nicht bloß ein Schönheitsfehler des
kann die zentrale Verantwortung, die
Hochschulwesens liegt, kann alltäglich
eine Hochschule für ihre eigene strateerfahren, wer sich mit den Interessengische und fachliche Entwicklung hat,
kollisionen zwischen dem Eigentümer,
als allgemein anerkannt betrachtet werder bei der Errichtung eines Gebäudes
den. Jede Hochschule
bewegt sich im Rahmen
»Die baulich-technische Infraihrer Landesregelungen
struktur der Hochschulen steht im
und nach Maßgabe der
Regelfall im Eigentum des Landes.«
von ihr gesetzten Ziele
in ihrem wettbewerblichen Umfeld und setzt hierfür die ihr
ein nicht selten unterfinanziertes Invesverfügbaren Ressourcen ein. Das gilt
titionsbudget zur Verfügung hat, und
dagegen nicht für die baulich-technidem Nutzer/Mieter, der fachliche Nutsche Infrastruktur. Diese steht im Regelzungsbeschränkungen oder auch, dem
fall im Eigentum des Landes oder eines
Spardruck des Bauherrn geschuldet,
landeseigenen Betriebs und wird den
Mehrkosten als Betreiber auf sich zuHochschulen unentgeltlich oder gegen
kommen sieht. Um dem Bruch und der
eine festgelegte Miete zur Verfügung gepotenziellen Gegenläufigkeit der Verstellt. Für ein (Landes-) zentrales Lieantwortungssphären für die Hochschulgenschaftsmanagement sprechen übergebäude und ihren Einsatz als Wissengeordnete finanzwirtschaftliche und poschaftsressource entgegen zu wirken, ist
litische Gründe. Für die Universitäten
es erforderlich, den Hochschulen Bauhat es allerdings zur Folge, dass wesentherrenaufgaben in eigener Sache zu
liche Teile der baulich-technischen Inübertragen. Ob dies durch Übertragung
frastruktur aus ihrem unmittelbaren
des wirtschaftlichen Eigentums oder im
HOCHSCHULBAU
183
Rahmen flexibler Kooperationsmodelle
erfolgt, sollte von den Beteiligten gemeinsam geprüft und ausgehandelt werden. Die Heterogenität der deutschen
Hochschullandschaft spricht dagegen,
dass es hier nur ein geeignetes Modell
gibt.
Gemeinschaftsaufgabe als
Hoffnungsschimmer
Mit wissenschaftsadäquaten Hochschulbaukonzepten und einer Verlagerung von baulicher Verantwortung in
Richtung der Hochschulen wären zwei
sehr wichtige Schritte getan. Die chronische Unterfinanzierung des Hochschulbaus ist damit jedoch nicht auszugleichen. Vor allem der enorme Rückstand beim baulichen Bestandserhalt ist
ein deutliches Zeichen dafür, dass es
mit Blick auf den Hochschulbau einer
neuen Ehrlichkeit im Umgang mit dem
Gesamtfinanzbedarf für das Hochschulwesen bedarf. Dass dieses nun wieder
als Gemeinschaftsaufgabe der Länder
und des Bundes adressiert werden
kann, hat Hoffnungen geweckt – gerade
auch für den Hochschulbau.
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184
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Wohlfühlfaktor Fehlanzeige
Studieren im Frankfurter Uni-Turm
| C H R I S T I A N E B E N D E R | Der Frankfurter Uni-Turm, im Februar letzten Jahres unter großer medialer Aufmerksamkeit gesprengt, gehörte nach heutigen Maßstäben sicher nicht zu den architektonischen Glanzlichtern.
Doch so abweisend und schmucklos der Turm seinem Äußeren nach war, so lebendig und leidenschaftlich ging es zuweilen im Inneren zu. Bereits in den Aufzügen hatte man Gelegenheit, Koryphäen zu begegnen und in Verlegenheit zu geraten.
Eine Reminiszenz.
Foto: picture-alliance
I
n den über 40 Jahren seiner Existenz waren im Turm vor allem die
Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften und die Psychologie mit ihren Seminarräumen und Verwaltungen
angesiedelt sowie die ihnen zugeordneten 24(!) Bibliotheken. Das Gebäude,
seine Installationen, der Brandschutz
und die Aufzüge wiesen schon seit langem erhebliche Renovierungsrückstände
und Sicherheitsmängel auf. Der Eindruck einer völligen Verwahrlosung
war über Jahrzehnte allgegenwärtig.
Für die unterbliebene gründliche
Modernisierung und letztlich für die
Sprengung mögen Kostenerwägungen
den Ausschlag gegeben haben, für den
Bau des Gebäudes, für seinen schmucklosen Stil, waren ideelle Aspekte der
Verarbeitung der deutschen Vergangenheit, des Zeitgeistes, maßgeblich: Die
Bauherren bestanden damals darauf,
historische Reminiszenzen sowie eine
einladende, den Besuchern wohlwollende Ästhetik zu vermeiden. Auch
wurde bewusst auf jegliche mit Herrschaftsanspruch und Elitenstatus assoziierte Symbolik verzichtet zugunsten
eines architektonischen Stils, der unprätentiöse, schlichte (geschichtslose)
Funktionalität versprach. So entstand
ein auffällig-unauffälliger schlanker Solitär, der mit seiner Höhe von 116 Metern in den frühen 70er Jahren die
Hochhäuser der Stadt überragte. Vollkommen schmucklos in brutalistischer
Manier hochgezogen machte der skelettartig verwendete graue Stahlbeton
die Strukturen der 38 Stockwerke nach
außen hin sichtbar. Innen bot die mini-
Foto: picture-alliance
Foto: picture-alliance
angestellte Abschied vom Turm nehmen
mussten, ist eine riesige Erinnerungswelle in Gang gekommen: Veröffentlicht im Internet, in eigens aufgelegten
Büchern und Broschüren, erinnern sich
viele an eine lebendige universitäre
Kultur des Lernens und des
Lehrens im Turm, den sich
die Handelnden mit einer
großen Begeisterung und
Leidenschaft für die universitäre Bildung angeeignet
haben. Unerwartet und unversehens ist der hässliche,
ja abstoßende Turm zu einem Objekt der Erinnerung
an eine intensive studentische Kultur geworden. So
berichtete eine Kollegin von
ihren ersten Erlebnissen mit
den Aufzügen im Turm:
„Die Soziologen herrschten
von der 17. Etage an aufwärts. Kurz vor den üblichen
Anfangszeiten der Seminare
waren die Aufzüge immer
voll. Menschentrauben sammelten sich vor den Türen,
und wenn sie sich kurz öffneten, musste man sich
Foto: picture-alliance
malistische Ausstattung der Räume mit
hässlichen orangenen Plastikstühlen,
grauen Resopaltischen und grünen
Wandtafeln nichts, was zum Wohlfühlen
einlud und sich mit einer kommunikativen universitären Kultur verbindet.
Dafür hatten die damaligen Bauherren
den Turm auch nicht gebaut. Sie würden es von ihrer funktionalistischen
Orientierung her auch nicht verstehen,
dass die Goethe-Universität dreißig
Jahre später den pompösen, historisch
so unheilvoll belasteten, aber eindrucksvoll modernisierten Poeltzig-Bau
(das ehemalige I.G.Farben-Gebäude,
s.o.) bezog. Mit einem gewissen Recht
wird der im Park gelegene Gebäudekomplex als „Deutschlands schönster
Campus“ angepriesen. Eine Willkommenskultur mit vielen Wohlfühlfaktoren
für die Studierenden wird dort ganz
groß geschrieben.
Aber seit Studierende, Alumni, Lehrende, Bibliothekare und Verwaltungs-
rasch hineindrängen. Wieder den Aufzug zu verlassen, weil man zu spät hineingehuscht und der Aufzug schon
überfüllt war, oder davorzustehen und
zu sehen, wie die anderen nach oben
abfuhren, war peinlich. Die anderen
hatten es geschafft, man selbst aber
nicht! Im Aufzug stand ich dann, eng
eingezwängt, und – innerlich und äußerlich – total verklemmt. In eitler
Selbstüberschätzung glaubte ich, dass
mich alle mitleidig beäugten und sofort
sahen, dass ich ein Greenhorn war, das
von nichts einen blassen Schimmer
hatte (obwohl das ja meines Erachtens
gar nicht stimmte), wahrscheinlich einen ländlich restringierten Code sprach
und nicht einmal die anwesende Koryphäe erkannte, auf deren Fuß es stand.
Das Blut schoss mir in den Kopf und
pulsierte in den Schläfen. Im zweiten
Semester aber fühlte ich mich schon im
Turm zuhause. Wir, die Studierenden
gemeinsam mit unseren Lehrenden,
hatten ihn mit unserem leidenschaftlichen Streben nach Wahrheit und Erkentnis erobert.“
Christiane Bender ist Professorin für Soziologie
an der Universität der Bundeswehr Hamburg.
186
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Neue Hochschulgebäude
Foto: Alfred Jolig; Quelle: Universität Leipzig, Öffentlichkeitsarbeit
Drei Beispiele
Das Neue Augusteum
und das Paulinum der
Universität Leipzig
Mitten in der Stadt befindet sich der zentrale Campus der Universität Leipzig.
Seit 2004 sind hier mehrere Neubauten
entstanden und alte Gebäude modernisiert worden. Am Augustusplatz stehen
somit nicht nur Oper und Gewandhaus,
sondern auch das Neue Augusteum
(links im Bild) und das Paulinum – Aula
und Universitätskirche St. Pauli. Bis zu
ihrer Sprengung im Jahr 1968 befanden
sich an gleicher Stelle, auf dem Gelände
des ehemaligen Paulinerklosters, das
Hauptgebäude der Universität und die
alte Universitätskirche. Die neue Architektur, entworfen vom Niederländer
Erick van Egeraat, stellt eine Interpretation dieser Vorgängerbauten dar. Das
Neue Augusteum wird seit dem Wintersemester 2012/13 genutzt. Es beherbergt
unter anderem das Auditorium maximum (mit 800 Plätzen), eine Galerie der
Kustodie, Computerpools und die Fakultät für Mathematik und Informatik. Im
Paulinum sind in den oberen Etagen Seminarräume und Büros untergebracht,
darunter ist derzeit noch der Innenausbau von Aula und Universitätskirche im
Gange. Im Untergeschoss des Gebäudekomplexes befindet sich eine Fahrradtiefgarage. Aus der alten Paulinerkirche
gerettete Schätze wie der Altar und zahlreiche Epitaphien sind bereits an ihren
ursprünglichen Platz zurückgekehrt. Das
neue geistige und geistliche Zentrum der
605 Jahre alten Hochschule wird für verschiedene Veranstaltungen zur Verfügung stehen, von Gottesdiensten der
Universitätsgemeinde über Festakte und
Konzerte bis hin zu Kongressen. Hinter
den markanten Neubauten stehen rund
um einen Innenhof (Leibnizforum) Instituts-, Seminar- und Hörsaalgebäude (inklusive der rund um die Uhr geöffneten
Campus-Bibliothek) sowie eine große
Mensa. Studierende und Lehrende finden nun moderne Räumlichkeiten vor. In
die Campus-Runderneuerung wird der
Freistaat Sachsen nach kompletter Fertigstellung rund 250 Millionen Euro investiert haben. (Quelle: Pressestelle der
Universität Leipzig)
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
Das Informations-,
Kommunikations- und
Medienzentrum Golm
der Universität Potsdam
Die Universität Potsdam ist Träger des
„Deutschen Hochschulbaupreises 2014“.
Ausgezeichnet wurde das 2011 eröffnete
Informations-, Kommunikations- und
Medien-Zentrum auf dem Campus
Golm. Das vom Berliner Architektenbüro
„Staab Architekten“ entworfene Gebäude beeindrucke „durch sein vielfältiges
Innenleben und dessen räumliche Verzahnung mit dem Außenraum“, so die
Jury unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Professor Gernot Schulz. „Durch
Innenhöfe und Oberlichter überall ausreichend mit Tageslicht versorgt, geht
das Gebäude zwanglos auf die individu-
ellen Arten des Studierens ein: vom legeren Sitzen in einer kleinen Lounge bis
zum zurückgezogen konzentrierten Arbeiten im Carrell.“ Auf fünf Etagen finden
Besucher im IKMZ mehr als 470 inselförmig angeordnete Arbeits- und Leseplätze, einen von Oberlicht erhellten Lese-
187
saal, einen Vortragssaal, Einzelstudienkabinen und Gruppenarbeitsräume. Das
Haus beherbergt mehr als 900.000 Bücher und andere Medien. Für Komfort
sorgen Lounges, ein Eltern-Kind-Zimmer, eine Cafeteria und eine begrünte
Dachterrasse.
Fotos: Universität Potsdam
3|15
Foto: Peter Winandy
Das SuperC der
RWTH Aachen
Das SuperC beherbergt alle Verwaltungseinrichtungen, die Serviceleistungen für Studierende erbringen, etwa
das Studierendensekretariat, das International Office und das Prüfungsamt.
Zusätzlich sind ein Tagungs- und Konferenzbereich, eine Multifunktionshalle
und eine Cafeteria untergebracht.
Das studienfunktionale Service-Centrum wurde 2008 eingeweiht und entstand in nur 22 Monaten Bauzeit nach
Plänen der Architektinnen Eva-Maria
Pape und Susi Fritzer. Seinen Namen
verdankt es der Seitenansicht, die an
den Buchstaben C erinnert. Der Entwurf basiert auf der Idee, einen Freiraum für öffentliche Aktivitäten zu erhalten. Das Dach spannt sich wie ein
Schirm über den Vorplatz und greift die
Flucht des benachbarten Hauptgebäudes auf. Durch die transparente Fassade werden die Aktivitäten im Gebäude
auch nach außen sichtbar. Das 16 Meter auskragende Dachgeschoss beinhaltet die Konferenzräume, die Multifunktionshalle liegt unter dem Vorplatz.
Die Baukosten betrugen 23 Millionen
Euro, hiervon wurden 5,5 Millionen
durch Sponsoren finanziert. (Quelle:
Pressestelle der RWTH Aachen)
188
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
Auf Stroh sitzend studieren
Zur Geschichte des Hochschulbaus
| E V A - M A R I A S E N G | In privaten Räumen oder gar
unter freiem Himmel fand universitäre Lehre in den Anfängen des Universitätswesens statt. Wie haben sich Universitätsgebäude im Zuge sich wandelnder
Wissenschafts- und Bildungvorstellungen verändert?
lichen Schulen siedelten sich dann auch
die Schulen der freien Lehrer in Privathäusern an. Nach 1300 konzentrierten
sich die universitären Einrichtungen auf
der linken Seine-Seite entlang einer
ie bauliche Infrastruktur der
Die Uruniversitäten Paris und
Hauptstraße, ähnlich den städtischen
Universitäten in der BundesBologna und ihre Bauten
Gewerbestraßen auf der rechten Seinerepublik steht seit einigen JahAm Anfang des europäischen UniversiSeite. Zur Hauptstraße des universitären im öffentlichen Fokus und in der
tätswesens um 1200 existierten in den
ren Viertels wurde die Rue du Fouarre,
Diskussion. Einerseits hängt dies mit
beiden Universitäten Paris und Bologna
die Strohgasse, benannt nach den dort
der Förderalismusreform I im Jahre
keine eigenen Gebäude und Grundstüauf Stroh sitzenden und die Vorlesun2007 zusammen und dem damit eincke, sondern sie nutzten vorhandene
gen hörenden Studenten. Aus dem 14.
hergehenden Ende des HochschulbauRäume in Privathäusern, die angemietet
Jahrhundert sind erste Hauskäufe der
fördergesetzes (HBFG), das seit den
wurden. Größere Veranstaltungen fansog. Nationes, der typischen genossen1970er Jahren die Finanzierung des
den entweder unter freiem Himmel statt
schaftlichen Zusammenschlüsse der
Hochschulbaus als Gemeinschaftsaufoder in den Kirchen und Sälen, die die
Studenten nach landsmannschaftlicher
gabe von Bund und Ländern im
Städte, die Domkapitel oder die Klöster
Herkunft überliefert. In der weiteren
Grundgesetz verankert hatte. Die in
zur Verfügung stellten. DementspreEntwicklung im Stadtgefüge von Paris
den 1960er und 1970er Jahren errichtechend lagen die Räume für die Verankonzentrierten sich die zahlreichen uniten Hochschulbauten im Zuge der Bilstaltungen je nach Angebot über die
versitären Neubauten, die nun zunehdungsexpansion sind
mend das Stadtbild dominierten,
zudem inzwischen in
»Um 1200 existierten an den Universitäten am linken Seineufer in einem Bedie Jahre gekommen
reich von ca. 750 Metern DurchParis und Bologna keine eigenen Gebäude messer. Das Rückgrat oder die
und nun mehr oder
weniger akute Sazentrale Achse dieses Universiund Grundstücke.«
nierungsfälle. Ihre
tätsviertels, Quartier Latin, bilderäumliche Kapazität ist meist weit
ganze Stadt verstreut und wurden auch
te die Kathedrale Notre-Dame im Normehr als um das Doppelte der urim Laufe der Jahre häufiger gewechselt.
den und die Abtei Ste. Geneviève im
sprünglich berechneten StudierendenIn Paris konzentrierten sich die Räume
Süden als die beiden Promotionsorte.
zahlen am jeweiligen Standort überzunächst im Umkreis der Kathedrale
Seit dem 16. Jahrhundert konzentrierte
schritten. Überdies steigen seit einigen
Notre-Dame auf der Ile-de-la Cité, deund verdichtete sich die bauliche SituaJahren die Studierendenzahlen sprungren Kathedralschule auch eine der
tion auf wenige zentrale Lehrgebäude
haft an, so dass auch diese Entwicklung
wichtigsten Vorstufen zur Universitätsentsprechend den vier Fakultäten.
einen weiteren baulichen Ausbau der
bildung darstellte, und im Umkreis der
In Bologna entwickelte sich die
Universitäten und Hochschulen notbeiden wichtigen Abteien Ste. GenevièUniversität aus den Rechtsschulen, die
wendig macht, ebenso wie die veränve und St. Victor auf dem Parnass, die
dort seit der zweiten Hälfte des 11.
derten Anforderungen der Lehr-, Wisebenfalls mit ihren Klosterschulen die
Jahrhunderts nachweisbar sind. Wie in
senschafts- und Forschungsaktivitäten
Voraussetzungen für die UniversitätsbilParis verteilten sich diese Rechtsschulen
an die bauliche Infrastruktur.
dung schufen. Im Umkreis dieser kirchneben den Klöstern und der Kathedrale
auf Privathäuser. Frühzeitig stellte alAUTORIN
lerdings die Kommune das Rathaus
(den Palazzo del Comune) und die
Hauptpfarrkirche der Stadt S. Ambrogio
Professor Eva-Maria Seng ist Kunst- und Architekturhistorikerin und Inhaberin des
Lehrstuhls für Materielles und Immaterielles Kulturerbe an der Universität Paderfür Lehrveranstaltungen zur Verfügung.
born.
In Bologna entwickelte sich deshalb die
Universität im Zentrum der Stadt. Seit
D
Forschung & Lehre
HOCHSCHULBAU
189
Foto: mauritius-images
3|15
dem 14. Jahrhundert wurden dann an
eigens für die verschiedenen Bereiche
festgelegten Straßen eine Reihe von
Hörsaalbauten eingerichtet. Im 15.
Jahrhundert übernahm die Stadt Bologna nicht nur die Finanzierung der Professorengehälter, sondern auch den
Neubau eines Hörsaalgebäudes inmitten
der Stadt neben der Hauptpfarrkirche
S. Petronio als „Schulen von S. Petro-
aus der Klostertradition, an der Palastbaukunst und dem profanen Wohnbau
orientierte, setzte sich die Universität
endgültig im Zentrum von Bologna
fest. In diesem Lehrgebäude waren
Hörsäle, Beratungs- und Aufenthaltsräume für Professoren, die Bibliothek,
Buchläden, Kapelle und Anatomisches
Theater für die Mediziner vereint.
Während die beiden universitären
Urformen
Paris
und Bologna sich
»Die englischen Colleges blieben in
allmählich
aus
der baulichen Erscheinung stärker
dem kirchlichen
klösterlicher Bautradition verpflichtet.« Kontext emanzipierten oder gar
nio“ für die Juristen. Papst Pius IV. sollwie in Bologna eher an der Palastbaute dann an dessen Stelle im 16. Jahrkunst orientierten, blieben die englihundert durch die Stiftung eines Geschen Colleges sowohl in der baulichen
bäudes für Juristen, Mediziner und ArErscheinung eines ummauerten um eitisten gemeinsam ein neues Kapitel im
nen rechteckigen Innenhof gruppierten
Universitätsbau eröffnen. Mit dem „ArBaukomplexes mit dominantem Kirchiginnasio“, einem Bau mit einer Faschenbau als auch im genormten Tagessade von 30 Achsen und 139 Metern
ablaufs mit religiösen Pflichten stärker
Länge, der sich, gepaart mit Relikten
klösterlicher Bautradition verpflichtet.
Hof des Archiginnasio Bologna, Italien
Wohnen und Unterricht in
Universitätsstädten
Im Grunde existierten vier Formen studentischen Wohnens in den Universitätsstädten: 1. die Bursen oder Hospizien. Dabei handelte es sich um einfache von den Studenten selbst gemeinschaftlich gemietete und verwaltete Unterkünfte mit einfachen Schlafräumen
und Speisesaal. Sie traten im Stadtbild
nicht in Erscheinung, da sie meist in
Wohnhäusern eingerichtet wurden.
2. Kollegien, klosterähnliche Internate,
die als Stiftungen von Persönlichkeiten
gegründet wurden, zunehmend aber
von den Universitäten geführt wurden.
Sie prägten entscheidend das Bild der
Universitätsstädte insbesondere von Paris um 1500, wo rund 70 Kollegien im
Quartier Latin existierten. In ihnen fanden auch Lehrveranstaltungen statt. In
England war die Wohnform des Kollegs
190
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert
Bei aller Differenzierung der Untersetzung mit Universitätsbauten im Zuge
für Studenten verpflichtend. Die Kollerichtsräume bildete jedoch bis ins 19.
der Konzeption der Reformuniversitägien zogen den Großteil des LehrbetrieJahrhundert das bauliche Ideal einer
ten. In Bielefeld beispielsweise war der
bes an sich. 3. sind zu nennen die UniUniversität das Gesamtgebäude mit alLeitgedanke für die Neuplanung die
versitätspaläste italienischer Universitälen Funktionen. Die nahezu VerdreifaFörderung des interdisziplinären Arbeiten, die zwar den Namen Collegium
chung der Studentenzahlen zwischen
tens. Dieses sollte als Klammer der unbeibehielten, aber zunehmend die
1860 und 1900 erforderte den Ausbau
terschiedlichen Fachdisziplinen dienen,
Wohnfunktion zugunsten der Repräsenund die Neugründung zahlreicher Unidie die fächerübergreifenden Problemtation und zahlreicher Lehrstellungen durch intensive
räume
aufgaben,
und
Kommunikation durchden»Bis ins 19. Jahrhundert blieb das
schließlich 4. findet sich inken und lösen sollten.
Gesamtgebäude mit allen Funktionen
dividuelles Wohnen in einer
Auch das Lehren sollte
Studentenbude zur Unterdem kommunikativen Prindas bauliche Ideal einer Universität.«
miete bei den Bürgern der
zip in Seminaren und
Stadt. Diese Wohnform wurÜbungen folgen, während
de zur vorherrschenden Lebensform
versitäten. Diese erfolgten nach dem
Vorlesungen zurückgedrängt werden
deutscher und italienischer Studenten
Konzept eines repräsentativen Hauptsollten. Baulich umgesetzt wurde dieser
bis heute. Darin unterscheiden sich
gebäudes zur Integration aller Bereiche
Leitgedanke in einer zentralen Halle
auch die neu gegründeten sog. Campusder Universität mit Festaula, Geschäftsals Ort der Begegnung und Kommuniuniversitäten in Deutschland von denjeräumen für die Universitätsleitung und
kation, in der sich auch Cafés, Restaunigen in England oder den USA, in de-verwaltung, fächerübergreifend insberants, Buchhandlungen, Post- und
nen studentisches und häufig auch prosondere von den Buchwissenschaften
Bankfilialen sowie Lebensmittelgeschäffessorales Leben auf dem Campus statt(Theologie, Jura, Geisteswissenschaften)
te befinden. An diese Halle grenzen
findet.
genutzten Hörsälen, Sammlungsräumen
Hörsäle, Seminarräume und Mensa an,
und einem Lesezimmer. Um diese Zenwährend die Arbeits- und BespreDie moderne Universität und
trale gruppierten sich zunächst die Gechungszimmer weiter entfernt vom
ihre bauliche Ausdifferenziebäude der Naturwissenschaften und
Kern liegen. Die vertikal an die Halle
rung
der Medizin, bevor der sich um 1900
angedockten Fakultäten wurden im
Auch bei landesherrlichen Universitätsallgemein durchsetzende Seminarbeoberen Geschoss durch die Bibliothek
gründungen nördlich der Alpen war der
trieb auch für die sog. Buchwissenals Speicher des Wissens verbunden.
Zugriff auf die öffentlichen Gebäude
schaften eigene Institutsbauten mit BiDen ständigen Veränderungen der Wisund Säle der Städte häufig zu finden.
bliotheken und Sammlungen erfordersenschaft und der Neuordnung der DisGleichzeitig wurden aber auch ambitioten. Im Zuge dieser universitären Exziplinen sollte durch eine flexible
nierte Neubauprojekte realisiert wie das
pansion wurden zahlreiche UniversiRaumnutzung (versetzbare TrennwänAuditorienhauptgebäude in Helmstedt,
tätsneubauten zu Campusanlagen mit
de) entsprochen werden.
eine Gründung von Herzog
Wie sehen nun die
Julius I. von Braunschweig,
Anforderungen für Uni»Die nahezu Verdreifachung der Studenten- versitätsbauten des 21.
oder der Ausbau der Universität Tübingen ab 1477 durch
Jahrhunderts aus? In
zahlen zwischen 1860 und 1900 erforderte
ihren Gründer Graf EberZeiten ortsunabhängiden Ausbau und die Neugründung zahlhard im Bart, mit Neubau eiger Interaktion und
reicher Universitäten.«
ner Aula Nova oder UniverKommunikation wachsitätshaus, Alter Sapienz als
sen den Gebäuden
Vorlesungs- und Unterrichtsgebäude,
Hauptgebäude und Instituten am Rande
neue Rollen zu. Virtuelle und kollabomit dem zur Universitätsaula bestimmder Altstadt formiert. Beispiele hierfür
rative Arbeitsformen bestimmen die
ten Chor der Stiftskirche sowie Wohnwären Tübingen, Halle, München, Oslo,
Universität der Gegenwart und Zukunft.
und Lehrräumen für Professoren und
Königsberg und insbesondere die 1870
Das Universitätsgebäude wird so zur
Studenten mit dem Kollegium und der
neugegründete Universität Straßburg.
Schnittstelle für die Interaktion mit InBurse. Das Raumprogramm neuzeitliDie Medizinischen Fakultäten mit Informationen, für die Generierung neuen
cher Universitäten umfasste neben Hörstituten und Kliniken erforderten überWissens und die Kooperation und
sälen, Bibliotheken, Anatomiesälen
dies an den meisten Standorten eine
Kommunikation von Menschen in
auch astronomische Observatorien, boräumliche Zweiteilung (Halle, Straßhöchst unterschiedlichen Gruppen und
tanische Gärten, chemische und physiburg, Leipzig, Göttingen, Heidelberg).
Zusammensetzungen. Intelligente Hörkalische Laboratorien und insbesondeDie breiten Korridore, geräumigen glasund Unterrichtsräume sind nahezu
re naturwissenschaftliche, medizinische
überdeckten Hallen v.a. in den Hauptschon Wirklichkeit. Kommunikation,
und künstlerische Sammlungen, die der
gebäuden dienten dabei nicht nur zur
Wissensaustausch, Wissensaufbau und
Verbindung von Theorie und Praxis in
Erschließung der Räume, sondern als
soziale Interaktion sind die Aufgaben
der Lehre der aufklärerischen UniversiWandelhalle und –höfe zur Begegnung
heutiger Universitätsbauten.
täten geschuldet waren. Experimentierund Versammlung von Professoren und
möglichkeiten und Methoden erforderStudenten.
ten neue Räume; der Forscher und die
Die Bildungsexpansion der 1960er
Forschung wurde zum Ideal wissenund 1970er Jahre führte zur methodischaftlich gelehrter Tätigkeit.
schen und planerischen Auseinander-
Deutscher Hochschulbaupreis 2016
Die Deutsche Universitätsstiftung lobt unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) den
Deutschen Hochschulbaupreis
aus. Der Preis wird durch ein Preisgeld der Eberhard-Schöck-Stiftung
in Höhe von 25.000 Euro unterstützt.
Die Deutsche Universitätsstiftung lobt unter der
Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
zum dritten Mal den Deutschen Hochschulbaupreis
aus. Der Preis wird durch ein Preisgeld der EberhardSchöck-Stiftung in Höhe von 25.000 Euro unterstützt.
Die Organisation des Wettbewerbes wird erneut
durch das, mit der Durchführung von Wettbewerben
erfahrene, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen. Die Auslobungsunterlagen zum
Deutschen Hochschulbaupreis 2016 werden voraussichtlich im April 2015 veröffentlicht.
Mit dem Preis sollen beispielhafte Hochschulgebäude
oder –ensembles ausgezeichnet werden, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen bzw. von
vorbildlichem Umgang bei der Sanierung und Modernisierung historischer Bausubstanz zeugen. Sie
sollen in herausragender Weise ästhetische und
funktionale Gesichtspunkte vereinen und als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrer
attraktiv sein. Gesucht werden Hochschulgebäude
die dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Hinsicht verpflichtet
sind und positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes beitragen. Vor dem Hintergrund der weltweiten
Bemühungen um eine Verringerung der CO2-Emissionen und der Notwendigkeit eines Ressourcen
schonenden Bauens werden ganzheitliche Konzeptionen gesucht, die eine zukunftsweisende architektonische Gestalt- und Nutzungsqualität mit hohen
energieeffizienten Maßnahmen in einer ganzheitlichen Konzeption vereinen. Damit sollen Anregungen
für zukünftige Planungen gegeben und eine breite
Öffentlichkeit auf die heutigen und künftigen Belange eines nachhaltigen Bauens im Sinne der Baukultur aufmerksam gemacht werden.
Mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2014 wurde
das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum Golm der Universität Potsdam ausgezeichnet, das das Berliner Architektenbüro „Staab
Architekten“ entworfen hat. Es beeindrucke „durch
sein vielfältiges Innenleben und dessen räumliche
Verzahnung mit dem Außenraum“, so die Jury unter
dem Vorsitz des Kölner Architekten Professor Gernot
Schulz. „Durch Innenhöfe und Oberlichter überall
ausreichend mit Tageslicht versorgt, geht das Gebäude zwanglos auf die individuellen Arten des Studierens ein: vom legeren Sitzen in einer kleinen
Lounge bis zum zurückgezogen konzentrierten Arbeiten im Carrell.“
Der Preis wurde am 24. März 2014 durch den Parlamentarischen Staatssekretär im BMUB, Herrn Florian
Pronold, dem Präsidenten der Universität Potsdam,
Professor Dr. Oliver Günther, im Rahmen der sechsten Gala der Deutschen Wissenschaft in Frankfurt am
Main überreicht.
Neben dem Engagement des BMUB zur Prämierung
ausgezeichnet realisierter Hochschulgebäude, fördert das Bundesbauministerium im Rahmen der
Nationalen Klimaschutzinitiative zusätzlich Modellprojekte für Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus
Standard. Ziel der Förderung ist es, durch Forschung
und Entwicklung Grundlagen für die Markteinführung des Effizienzhaus Plus Standards am Beispiel
von Gebäuden für die Aus- und Fortbildung, Lehre
und Forschung zu schaffen. Weiterführende Informationen zur Förderrichtlinie für Bildungsbauten im Effizienzhaus Plus Standard des BMUB sind unter
folgendem Link abrufbar:
www.forschungsinitiative.de/effizienzhaus-plus/
foerderprogramm/
www.deutsche-universitaetsstiftung.de
192
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
3|15
„Ich bin Niklas Luhmann
aus U4“
Eine kleine Topographie des wissenschaftlichen Einfalls
wird. Oder an abgelegenem Ort, der notorischen „Provinz“ Heideggers, seiner
Hütte in Todtnauberg. In „Schöpferische
Landschaft: warum bleiben wir in der
Provinz?“ schreibt er zu Beginn: „Wenn
in tiefer Winternacht ein wilder Schneesturm um die Hütte rast und alles verhängt, dann ist die hohe Zeit der Philosophie. Ihr Fragen muss dann einfach
und wesentlich werden. Die Durcharbeitung jedes Gedankens kann nicht anders denn hart und scharf sein. Die Mühe der sprachlichen Prägung ist wie der
Widerstand der ragenden Tannen gegen
den Sturm.“ Die Bewunderer dieses
hochumstrittenen Denkers halten ergriffen inne, die anderen sehen das „Peinlichkeitspotential“ oder halten es einfach für Kitsch. Ludwig Wittgenstein,
jeglichem Kitsch völlig abgeneigt, zog es
in spartanische Behausungen mal nach
Norwegen mal nach Irland.
Naturwissenschaftler waren meist
weiter und abenteuerlicher unterwegs,
auf, unter, über und jenseits der Erde im
Weltall, auch in den Tiefen des Ozeans.
Sie stiegen in unwirtliche Krater hinab,
verbrachten Monate, gar Jahre in eisiger
Umwelt in Arktis und Antarktis, in der
Hitze von Wüsten und Steppen. Alexander von Humboldt, von dem es einfacher ist zu sagen, wo er nicht war, als
wo er war, ist da wohl einer der verwegensten Forscher gewesen.
Aber all die Einfälle und Entdeckungen draußen in der Lebenswelt müssen
einmal kommuniziert werden, sonst haben sie keinen Effekt. Irgendwann also
ruft die wissenschaftliche Tagung, das
Symposion, die Konferenz oder gar der
Workshop. Irgendwann und unerbittlich
der Schreibtisch, an dem formuliert und
auf den Punkt gebracht werden muss,
was einem „da draußen“ so eingefallen
Foto: dpa/picture-alliance
H
ochschullehrern fällt in der
Universität nichts mehr ein. Zu
diesem verblüffenden Schluss
muss kommen, wer regelmäßig den Fragebogen von Forschung & Lehre liest.
Den Satzanfang „Meine besten Einfälle
habe ich...“ hat bislang auch nicht einer
mit dem doch naheliegenden „in der
Universität“ komplettiert. Der wissenschaftliche Einfall hat sich offensichtlich
andere Orte gesucht als die Büros, Hörsäle und Seminarräume der Universitäten. Und jetzt wird es spannend, denn
was sagen die Befragten? Zunächst notieren wir, um uns bildungsgeschichtlich
und humboldtianisch abzusichern, die
Antwort: „...in Einsamkeit und Freiheit“,
die bedauerlicherweise über den Ort
beider nichts aussagt. Interessantere
Aufschlüsse für eine kleine Topographie
des wissenschaftlichen Einfalls gaben
andere Hochschullehrer zu Protokoll.
Sie notierten, ihre besten Einfälle „unter
der Dusche“, „am Schreibtisch“ oder
„auf keinen Fall am Schreibtisch“ zu haben. Das „Glas Wein“ scheint eine ebenso große Rolle zu spielen wie die Bewegung („Gehen“, „Joggen“), die Arbeit in
Garten oder Küche. Überhaupt scheint
das „Zwischendurch“ entscheidend zu
sein: „Meine besten Einfälle habe ich
zwischendurch, beim Warten auf den
ICE, beim Kaffeekochen, Tischdecken
oder Unkrautjäten“. Einer sagte gar, er
habe die besten Einfälle beim „illegalen
Denken, wenn ich eigentlich an etwas
anderes denken sollte“. Ein anderer
„Wenn ich an etwas ganz anderes denke“ – was wiederum schwer zu begreifen ist.
Ein Blick in die Geistes- und Forschungsgeschichte bestätigt diesen kursorischen Eindruck: Es wird viel „zwischendurch“ gedacht, auf dem Marktplatz zum Beispiel wie Sokrates, in einer
Tonne, wie es Diogenes nachgesagt
Legendär: Diogenes und Alexander
HOCHSCHULBAU
Forschung & Lehre
ist. Irgendwann will und muss sich der
Forscher auch mitteilen, im Hörsaal und
im Seminar. Auch heute geht es noch
um die analoge Welt „biologisch und
psychologisch begreifbarer Individuen“.
Ein Beispiel für die bleibende „Sehnsucht nach materieller Präsenz“ wurde
kürzlich von der Bayerischen Staatsbibliothek berichtet. Diese hat der Süddeutschen Zeitung zufolge fast zeitgleich
mit dem Beginn ihres großen Digitalisierungsprogramms die Öffnungszeiten
des Lesesaals von acht Uhr morgens bis
Mitternacht, und zwar jeden Tag, auch
sonntags, erweitert. Danach sei die Zahl
der Besuche im Lesesal von einer halben Million auf knapp 1,2 Millionen im
Jahr gestiegen. Ein „ziemlich analoges
Gedrängel“ wie die Zeitung kommentierte. Es geht also um eine reale Umwelt, die mit „Individuen bevölkert“ ist,
wie es Luhmann formuliert hat.
Der Wissenschaftler, dem bei seinem
„illegalen Denken“ etwas eingefallen ist,
braucht Individuen, die ein ähnliches
Interesse haben, wie er: Kollegen nämlich und Studenten. „Kein individuell
bewusstes Wissen lässt sich isolieren,
wie immer überzeugend dem Einzelnen
,sein‘ Wissen erscheinen mag“ (Luhmann). Da kommt man in der Regel um
Gebäude und Universitäten nicht herum. Das heißt die Wissenschaft braucht
notwendig ein Dach über dem Kopf, ist
angewiesen auf die so oft beklagte Organisation und Bürokratie. Das Dach über
dem Kopf des Soziologen Niklas Luhmann war ein Raum in der Universität
Bielefeld. Diese scheint ihm selbst so
sehr zur Identität geworden zu sein,
dass er sich bei einem Kongress einmal
vorgestellt haben soll mit „Ich bin Niklas Luhmann aus U4“. Den Weg hin zu
diesem Ort, den einige als den „Heiligen
Gral von Bielefeld“ beschrieben haben,
hat einmal ein Autor des Spiegel so beschrieben: „Die soziologische Fakultät
liegt jenseits einer mit Noppen ausgelegten Wandelhalle aus Waschbeton. Sie
hat die Ausmaße eines Flughafens und
ist gefüllt mit Grüppchen murmelnder
Studenten. Ein Fahrstuhl steigt auf im
Zahn U und spricht: ,4. Obergeschoss‘.
Lange Betongänge entlang zum Raum
U4-208, das sind 19 Quadratmeter und
ein blauer Plastikeimer ,Altpapier‘ “.
Derart profan und fern der Idylle kann
ein Forschungsort sein.
Felix Grigat
193
Blick in Heideggers Hütte in Todtnauberg
Foto: Hans-Christian Wöste/Alfred Wegener Institut
3|15
Knapp 20 Meter unter der Kante des Eisbergs A-38 im Weddellmeer der Antarktis hat
„Polarstern“ angelegt. Mit dem Bordkran
werden soeben die letzten Raupenfahrzeuge
und Schlitten übergesetzt.
Forschung im Freien: Ein Meeeresbiologe
Nobelpreisträger Stefan Hell in seinem Labor.
Fotos oben, Mitte links und unten: dpa/picture-alliance
194
ANWESENHEITSPFLICHT
Forschung & Lehre
3|15
Infantilisierung der Studenten
durch Anwesenheitspflicht
Freiheit und Verantwortung als konstitutive Momente
des Studiums
| S A S C H A L I E B E R M A N N | Studenten und Hochschullehrer müssen sich begegnen, um wissenschaftlichen Austausch pflegen zu
können. Dies gilt auch heute für die auf Schritt und Tritt vernetzte Welt. Doch bedeutet dies auch die Pflicht zur Anwesenheit bei Vorlesungen und Seminaren?
Welchen Raum sollen Freiheit und Verantwortung haben?*
D
ie Diskussion um die weitgehende Aufhebung der Anwesenheitspflicht in Lehrveranstaltungen an Hochschulen und Universitäten in Nordrhein Westfalen ist keine
Lappalie, wie in den verschiedenen
Stellungnahmen deutlich zum Ausdruck kommt. Rudolf Stichweh (Standpunkt 2-2015, FuL 2/2015) ist jüngst so
weit gegangen zu behaupten, dass es
stringent wäre, wenn die Universitäten
gleich mit abgeschafft würden. Mit der
Aufhebung der Anwesenheitspflicht
werde, so lässt sich schließen, die Bedeutung der Anwesenheit für den Bildungsprozess, der für ein Studium wesentlich ist, negiert. Damit setzt diese
Deutung die bloß leibliche Anwesenheit
in Lehrveranstaltungen mit dem Bildungsprozess gleich. Leibliche Präsenz
allerdings geht nicht notwendig mit intellektueller einher. Könnte indes die
Aufhebung der Anwesenheitspflicht
nicht als Befreiung des Studiums und
Befreiung zum Studium verstanden
werden? Werden nicht gerade dadurch
Freiheit und Verantwortung ins rechte
Verhältnis gebracht und wird nicht damit erst wieder die für ein Studium förderliche Basis geschaffen?
Erreicht wurde mit der Anwesenheitspflicht, dass Studenten leiblich präAUTOR
Professor Dr. Sascha Liebermann, lehrt Soziologie, Alanus
Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter.
und Kritik an der Person zu unterscheiden, dabei der Logik des Arguments
verpflichtet zu sein, ist anspruchsvoll
und nicht nebenbei anzueignen. Auf ihrer Grundlage erst bildet sich ein Forscherhabitus aus, der für die Wissensent waren, sie waren da, wir konnten
schaft unerlässlich, über sie hinaus insie sehen und hören. Wir müssen uns
des hilfreich ist, gerade im 21. Jahrhunaber fragen, ob nicht die Anwesenheitsdert.
pflicht durch das verallgemeinerte MissStudenten muss, damit dies gelingen
trauen, das sie zum Ausdruck brachte,
kann, eine bestimmte Haltung abverdie Infantilisierung der Studenten belangt werden. Nur in der Lehre kann sie
förderte. Die bloße Pflicht zum Anwedurch erfahrene Dozenten eingenomsendsein unterstellte den Studenten,
men und so für Studenten erfahrbar
nicht die Verantwortung dafür übernehwerden. Diese Haltung muss ihnen ummen zu wollen und zu können, ein Stuso mehr abgefordert werden, je weniger
dium nach seinen Erfordernissen zu absie sie von der Schule aus schon mitbringen. Gerade dadurch werden
sie als Studenten ernst genom»Leibliche Präsenz geht nicht
men. Zum wissenschaftlichen
notwendig mit intellektueller
Studium gibt es keinen sanften,
propädeutischen Übergang, der
einher.«
nicht wiederum infantilisierend
wäre. Ihn vorzusehen, weil Stusolvieren. Zu dieser Verantwortung gedenten noch nicht reif oder selbständig
hört es gleichermaßen, die Konsequengenug seien, führte nur zu einer Fortsetzen bei Vernachlässigung des Studiums
zung der Schulhaltung statt zu einem
zu tragen. Das Misstrauen wog besonBruch mit ihr. Eigenständigkeit ist nicht
ders schwer: Im Unterschied zur Schule
von außen in jemanden hineinzubrinentscheiden sich Studenten aus freien
gen, er muss sie selbst gewinnen. Eine
Stücken für ein Studium.
direkte Konfrontation mit der Wirklichkeit des Studiums, die sich den StudenWissenschaftliches Studium
ten durch ihr eigenes Tun erschließt, ist
Ein wissenschaftliches Studium zeichunerlässlich. Es handelt sich also um
net sich wesentlich durch folgende Asden berühmten Sprung ins kalte Waspekte aus: eigenständige Urteilsbildung,
ser, der unumgänglich ist.
Aneignung tradierten Wissens, OffenAnwesenheit in Lehrveranstaltungen
heit für Neues, Geltungsüberprüfung
bietet den Raum dafür, sich auf diese
des noch Selbstverständlichsten und
Herausforderungen einzulassen und zu
Vertrautesten. Dafür bedarf es der Beerfahren, was ein wissenschaftliches
reitschaft zur Suche nach Antworten
Studium auszeichnet. Doch das Sichauf dem Stand der disziplinären ErEinlassen setzt ein Wollen voraus, das
kenntnis und Methoden; es bedarf der
durch die Aufhebung der AnwesenheitsBereitschaft, lange Wege zu gehen, die
pflicht unmittelbar als eigenes erfahrbar
ins Unbekannte führen und auch Verirwird. Freiheit im Sinne intellektueller
rungen einschließen. Kritik in der Sache
Eigenständigkeit und Verantwortung
3|15
ANWESENHEITSPFLICHT
Forschung & Lehre
sind zwei Seiten einer Medaille. Ausbilden kann sich diese Haltung nur, wo es
Erfahrungsmöglichkeiten gibt, die den
Studenten genau das abverlangen. Das
ist Aufgabe und Verantwortung der Dozenten. Es ist erstaunlich, wenn nun befürchtet wird, durch die Aufhebung der
Anwesenheitspflicht könne ein Studium
weitgehend autodidaktisch absolviert
werden. Wo das möglich ist, haben wir
es entweder mit herausragenden Studenten oder mit überflüssigen Lehrveranstaltungen zu tun.
Zumutung von Verantwortung
Diese Verantwortungszumutung an die
Studenten ermöglicht und erfordert zugleich die Bereitschaft, sich auf sie einzulassen und Auseinandersetzungen
mit ihnen auszuhalten, z.B. darüber,
weshalb Texte nicht vorbereitet wurden
oder was der Grund für eine Verweigerungshaltung gegenüber dem Studium
ist – eine Bereitschaft, deren Mangel
nicht selten beklagt wird. In gewisser
Weise kann gerade die Anwesenheitspflicht als Ausweichen vor dieser Ver-
antwortung verstanden werden, zu der
es ebenso gehört, zum Studienabbruch
zu raten, wo jemand in die Irre geht.
Mit der Aufhebung der Anwesenheitspflicht, das sei, um Missverständnissen vorzubeugen, sogleich gesagt, ist
es den Hochschulen und Universitäten
nicht aus der Hand genommen, Standards, Anforderungen und Herausforderungen eines Studiums zu bestimmen. Das bleibt ganz in ihrer Hand.
Auch müssen sie sich fragen, was die
heutigen Studienstrukturen bewirken,
denn sie bestimmen, welche Erfahrungen möglich sind. Prüfungen erlauben
gerade, herauszufinden, ob genügend
ernsthaft studiert wurde. Überwiegende
Abwesenheit von Lehrveranstaltungen
würde deutliche Konsequenzen für den
Studienverlauf und die Prüfungen zeitigen, denn der Bildungsprozess, den ein
Studium auszeichnet, lebt von Auseinandersetzung. Ihre eindrücklichste
und klarste Form vollzieht sich in Anwesenheit von Dozenten wie Studenten, wo diese sich auf die Auseinandersetzung einzulassen bereit sind.
195
Die Aufhebung der Anwesenheitspflicht birgt also die Chance, die Verantwortung der Hochschule gegenüber
den Studenten in ihrer Konkretion wieder deutlicher zu sehen. Nicht nur haben die Studenten eine Verantwortung,
sich einzulassen, die Dozenten haben
sie gleichermaßen.
Die durch die Aufhebung der Anwesenheitspflicht entstandene Offenheit
stärkt also die Haltung der Freiwilligkeit, die sich bereits in der Entscheidung
für das Studium ausdrückt. Wo in individuellen Fällen der Eindruck entsteht, es
könnte sinnvoll sein, mit Studenten über
ihre Haltung zum Studium zu sprechen,
sollte dies getan werden. Dadurch könnte eine Hochschulkultur gefördert werden, in der die Aufmerksamkeit auf die
Studenten zunimmt, ohne sie überfürsorglich zu betreuen. Wer sich indes partout nicht auf das Studium einlassen
will, ist am falschen Ort. Das einzusehen, ist auch eine Befreiung.
* Für hilfreiche Anmerkungen danke ich Thomas Loer und Andreas Zäh.
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FORSCHUNGSFÖRDERUNG
Forschung & Lehre
3|15
Ein Zeichen für Forschungsfreiheit und Kreativität
Warum es an der Zeit ist, in der Förderung neue Wege zu gehen
| WI LH E LM KRU LL | VE RA SZÖLLÖS I-B R E N IG |
Drittmittel sind für die Universitäten und die Wissenschaftler inzwischen zu
einem überlebenswichtigen Faktor geworden, und die dafür zahlreich geschriebenen Anträge lassen nicht immer die vielfach beschworene Risikofreudigkeit
und Originalität erkennen. Zwei neue Förderinitiativen der VolkswagenStiftung
setzen hier einen Gegenakzent.
D
as Wissenschaftssystem hat
haben der Strukturbildung dient, zu
sich in den vergangenen Jahzentralen Momenten bei der Entscheiren in Deutschland mit großer
dung, welche Forschung seitens der InDynamik auf fast allen Ebenen veränstitution vorangetrieben wird. Dort gilt
dert – Bologna-Reform, Exzellenzinitiazumeist das Motto: Big is beautiful!
tive, Neue Governance der Wissenschaft und Leistungsorientierte MittelDie Antragsflut
vergabe mögen hier als Stichworte geDiese Kehrseite der derzeitigen Entnügen. Gleichzeitig wuchsen die
wicklung – und um die soll es im FolGrundmittel der Hochschulen in den 15
genden gehen – droht das System WisJahren von 1995 bis 2011 nominal um
senschaft
zumindest
mittelfristig
42 Prozent – und doch wuchsen sie
schwerfälliger und weniger vielfältig
nicht genug. Der Hochschulsektor ist unterfinan»Es droht eine Art Vertrauenskrise
ziert. Fast jeder vierte
zwischen dem einzelnen und dem
Euro in einem Hochschuletat kommt heute aus eiSystem.«
nem eingeworbenen Vorhaben, die Drittmittelquote ist im besagten Zeitraum um 204 Prowerden zu lassen. Einzelne Forscher
zent geradezu explodiert. Um den Bewerden in ihrer Freiheit eingeschränkt,
trieb überhaupt aufrechterhalten zu
ihre Forschungsfrage selbstständig zu
können, stehen die Universitäten – und
definieren. Auch DFG-Präsident Peter
nicht mehr nur wie in früheren JahrStrohschneider sieht diese Gefahr,
hunderten die Wissenschaftler selbst –
wenn er 2013 in einem ZEIT-Interview
in einer ständigen Konkurrenzsituation
sagt: „Eigentlich sollten Wissenschaftler
untereinander. Sie reagieren darauf mit
eine Forschungsfrage haben und dann
Profilbildungen und Strategieplanunschauen, woher sie das Geld bekomgen, die ihr Handeln mittelfristig festlemen, um die Frage zu beantworten. Es
gen. Konsequenterweise werden die
steigt aber die Versuchung, dass im Gepersonelle und finanzielle Größe eines
genteil nach den Fördertöpfen geschielt
Vorhabens sowie die Frage, ob ein Vorund dann überlegt wird, welche For-
schungsidee dazu passt“. Gleichzeitig
wird der Aufwand für die Antragstellung immer größer, um immer mehr Anträge für immer größere Volumina zu
stellen, was gleichzeitig quasi automatisch die Bewilligungsquoten senkt. So
hat eine australische Studie ausgerechnet, dass 2012 jede im Bereich der Medizin forschende Person 38 Arbeitstage
im Jahr mit Antragschreiben verbracht
hat – alle zusammen stattliche 550 Arbeitsjahre. Bei einer Bewilligungsquote
von 20,5 Prozent wären davon vier
Fünftel dieser Zeit de facto verloren
und vergeudet. Doch selbst eine solch
niedrige Bewilligungsquote kann, mangels Ressourcen und obwohl die Anträge gut begründet sind, oft nicht mehr
eingehalten werden.
Hier droht eine Art Vertrauenskrise
zwischen dem einzelnen und dem System, während gleichzeitig die Förderorganisationen, und das betrifft sowohl
die DFG mit ihrem Etat von 2,7 Mrd.
Euro pro Jahr wie auch die VolkswagenStiftung mit ihren 190 Mio. Fördermitteln, kaum mehr in der Lage sind,
der Antragsflut Herr zu werden. Für immer mehr und immer längere Anträge
müssen immer mehr Gutachten – zumeist international – eingeholt werden.
Oft sind fünf, ja acht Personen zu kontaktieren, um ein einzelnes Gutachten
zu erhalten. „Das Begutachtungssystem
[ist] bis an die Grenzen strapaziert”, so
Stefan Hornbostel 2014 in einem DLFInterview. Das Prüf- und Entscheidungsverfahren dauert länger und länger, für einen SFB bei der DFG auch
AUTOREN
Dr. Wilhelm Krull ist Generalsekretär der VolkswagenStiftung.
Vera Szöllosi-Brenig ist Programmreferentin bei der VolkswagenStiftung.
Forschung & Lehre
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
197
Foto: mauritius-images
3|15
schon mal mehrere Jahre. Welche Wissenschaftlerin oder welcher Wissenschaftler wagt es, in einer solchen Situation tatsächlich risikoaffin eine neue
Idee mit ungewissem Ausgang zu entwickeln statt risikoavers „auf die (möglichst) sichere Bank zu setzen“?
zeugung, dass sich jedes Förderangebot
für die Grundlagenforschung daran
messen lassen muss, welche Freiräume
es für die kreativsten Forscher eröffnet,
um zu grundlegend neuen Erkenntnissen zu gelangen. Auch wenn die Stif-
aber auch der spanische Consejo Superior de Investigaciones Científicas
schon mit diesem Förderformat experimentiert haben.
Die Förderinitiative „Experiment!“
als Angebot für die Natur-, Ingenieur-,
und Lebenswissenschaften wurde 2012 einge»Die Förderinitiativen bieten die Chance, richtet, „OriginalitätsverNeue Wege
dacht?“ – das Fragezeiin der Forschung nicht nur einfach den
An dieser Stelle setzt die
chen steht für die leicht
logischen nächsten Schritt zu gehen.«
VolkswagenStiftung mit ihren
ironische Selbsthinterfrabeiden neuen Small-Grantsgung – als Angebot für
Förderinitiativen „Experiment!“ und
tung auf Grund ihres Fördervolumens
die Geistes- und Kulturwissenschaften
„Originalitätsverdacht?“ an. Auch Fordem Wissenschaftssystem nicht mehr
2014. Beides sind Small-Grants-Proschungsförderung mit ihren verschiedeals einen Impuls geben kann: Als privagramme mit dem Ziel, bei recht gerinnen Bausteinen: Ausschreibungskritete Stiftung ist es für sie leichter möglich,
gem Aufwand innerhalb von wenigen
rien, Förderformate, Begutachtungsneue Wege in der Forschungsförderung
Monaten Mittel für die Exploration eiund Entscheidungsprozesse, muss sich
zu testen. Denn die Idee zu den Smallner grundlegend neuen, potenziell
neuen Entwicklungen im System und
Grants-Programmen kommt aus dem
transformativen Forschungsidee zu bedem Bedarf der Wissenschaft anpassen.
Ausland, wo die National Science
kommen. Expertenrunden, die das FehDabei folgt die Stiftung der GrundüberFoundation und der Wellcome Trust,
len solcher Freiräume angemahnt hat-
198
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
ten, haben die Entwicklung dieser Angebote unterstützt; sie wiesen darauf
hin, dass die Anschubfinanzierungen
der Hochschulen in erster Linie auf die
Drittmittelakquise ausgerichtet sind
und nicht auf die Exploration einer radikal neuen Forschungsidee.
Erfahrungswerte vor – erster Stichtag
ist im Mai 2015 – aber auch hier sind
hohe Antragszahlen zu erwarten. 710
Entscheidungen in 5 Monaten zu treffen, das ist, gelinde gesagt, „sportlich“.
Klassische
Begutachtungsverfahren
sind bei dieser hohen Zahl von Kurzanträgen völlig undenkbar.
Neue Blicke, fremde
Und vielleicht auch gar nicht notPerspektiven
wendig oder gar sinnvoll. Auch Peer ReGenau dies aber haben die beiden Förview kann ja kein „objektives“ Ergebnis
derinitiativen der Stiftung im Blick. „It
erbringen, da alle Akteure, Antragsteller
is through originality, in greater or smalwie Gutachter, Teil desselben Systems
ler increments, that knowledge advansind. Hinzu kommt im Begutachtungsces“, stellte der amerikanische Wissenprozess die Tendenz zur Mainstreambilschaftssoziologe Robert K. Merton bedung: An eingereichte Vorhaben werden disziplinäre Stanangelegt; was
»Das Programm bietet Freiraum für dards
„neu“, „anders“ und
die wissenschaftliche Neugierde
„fremd“ ist und damit
kein de facto gesichertes
jenseits von Strukturplänen.«
Ergebnis in Aussicht
stellt, bekommt nicht
reits 1957 fest. Der neue Blick, die fremden Stempel „exzellent“ und damit „förde Perspektive, die innovative Herangederfähig“. Unzureichende Vorarbeiten
hensweise: alles Umschreibungen, in
bilden in diesem Zusammenhang
seiner Forschung nicht nur einfach den
schnell ein Totschlagargument. Wie
logischen nächsten Schritt nach der
geht nun die Stiftung vor; denn auch sie
Formel x plus 1 zu tun. In den Geistesmuss ja in den Small-Grants-Programund Kulturwissenschaften ist es dabei
men Entscheidungen fällen?
der Begriff der „Originalität“, der im
Zentrum der Bewertung von Vorhaben
Das Prüfverfahren
steht; dies zeigen Diskussionen in GutDas Prüfverfahren in beiden Förderiniachterkommissionen in schönster Retiativen ist zweistufig: In einer hausingelmäßigkeit. Für die Natur-, Technikternen Vorselektion lesen verantwortliund Lebenswissenschaften steht hierfür
che Programmreferenten alle Kurzanletztlich der Begriff des „Risikos“ und
träge durch und versuchen, durch den
impliziert, dass das Gelingen oder
Vergleich „das Besondere“ aus dem
Scheitern eines Vorhabens eben gerade
„Soliden“ und auch dem dezidiert
nicht über die Qualität der Idee entNicht-Überzeugenden herauszufiltern.
scheidet.
In dieser ersten Stufe findet also keine
In beiden Programmen ist das Förexterne Begutachtung statt, wobei sich
derangebot niederschwellig im doppeldie antragstellenden Wissenschaftler siten Sinne: niederschwellig im Aufwand
cher sein können, dass sich die Mitar– der/die Forscherin
reicht einen Kurzantrag
»In der Jury haben fachliche und
von insgesamt 4 Seiten
ein – und niederschwelfachfremde Expertisen gleiches
lig im Ertrag: die FörGewicht.«
dersummen
betragen
zwischen 80 000 und
150 000 EUR für eine Förderdauer von
beiter der Stiftung die Sache nicht ein1 bis 1 ½ Jahren. Und die Entscheidunfach machen: Jede und jeder weiß um
gen sollen jeweils in 4 bis 5 Monaten gedie Verantwortung und sucht nach besfällt werden.
tem Wissen und Gewissen – und ErfahWas bedeuten solche Programmkrirung spielt hier eine große Rolle – diese
terien für die Stiftung als FörderorganiAufgabe zu bewältigen.
sation? 2013, bei der ersten AusschreiAus den vielen hundert eingegangebung von „Experiment!“, wurden 710
nen Kurzanträgen wird dann eine hausKurzanträge eingereicht. Bei der zweiinterne „Positivliste“ gebildet, die in die
ten Antragsfrist 2014 waren es nur unBegutachtung gegeben wird. Damit hier
bedeutend weniger. Und bei „Originaliwirklich nur die Forschungsidee zählt,
tätsverdacht“ liegen zwar noch keine
werden alle Kurzanträge anonymisiert
Forschung & Lehre
3|15
an die Experten verschickt: Vorarbeiten
und Leistungsnachweise sollen, dürfen
und können ja in diesen auf die Exploration des Neuen ausgerichteten Programmen keine Rolle spielen. Die Jury
wiederum, die das jeweilige disziplinäre
Spektrum umfasst, ist sorgfältig ausgewählt. Zum einen geht es um Persönlichkeiten, die selber neugierig sind und
deren wissenschaftliche Ausrichtung die
Grenzen der eigenen disziplinären
Standards nicht nur erfüllt, sondern
überschreitet. Zerrbild eines „offenen“
Gutachters war einmal ein Experte, der
in einer Begutachtungssituation folgendes Statement zum Besten gab: „Ich bin
ja immer für neue Ideen – aber von dieser habe ich noch nie gehört!“ Zum anderen haben in der Jury fachliche und
fachfremde Expertisen gleiches Gewicht. Bewusst der Neugierde des Einzelnen Rechnung tragend, hat jeder Experte einen „Joker“, den er bei der Begutachtung ziehen kann. Konsens und
Innovation stehen nun mal in einem
echten Spannungsverhältnis. In dieser
Runde werden dann diejenigen Projekte
bestimmt, die bewilligt werden sollen.
Die Stiftung ist sich bewusst, dass sie
mit diesem Prüf- und Entscheidungsverfahren in ihren beiden Small-GrantsProgrammen die derzeitigen Standards
in der wissenschaftlichen Begutachtung,
vorsichtig formuliert, hinterfragt. Das
Verfahren rechtfertigt sich vor allem
durch seine Komplementarität zu dem
Angebot der anderen Förderorganisationen, als Freiraum für die wissenschaftliche Neugierde jenseits von
Strukturplänen. Nicht nur für die Wissenschaftler selbst, sondern auch für die
Stiftung als Förderorganisation sind die
beiden Programme dabei ein echtes Experiment. Erst mittelfristig wird sich zeigen, ob tatsächlich jeweils die „richtigen“ Projekte ausgewählt wurden. Und
erst dann wird sich erweisen, ob dieses
Experiment dem ganzen System einen
neuen Impuls geben kann.
Ohne Frage: Die Stiftung hat keinen
„Anspruch“ auf Fehlerlosigkeit! Daher
ist es für sie zunächst wichtig, über das
Verfahren in den beiden Förderinitiativen möglichst offen und transparent zu
kommunizieren. Wer sich bei „Experiment!“ und „Originalitätsverdacht?“ bewirbt, der soll wissen, worauf er oder sie
sich einlässt. Vertrauen seitens der Wissenschaft in ihre Arbeit ist für die VolkswagenStiftung zweifellos das allergrößte Kapital.
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200
NOTENVERGABE
Forschung & Lehre
3|15
Abitur ohne Hochschulreife?
Die Not mit den Noten
| M A R T I N K E R S T I N G | „Früher war alles besser. Da
haben die Kinder in der Schule noch etwas gelernt, nicht jeder ist aufs Gymnasium gegangen und wer gute Noten haben wollte, musste dafür etwas tun.“ Wer
so redet, macht sich des Kulturpessimismus verdächtig. Dennoch muss sich der
tertiäre Bildungsbereich mit den weitreichenden Veränderungen in der sekundären Bildung und der Frage der Hochschulreife beschäftigen.
über einer früheren Leistung zum Ausdruck bringen, eine relative Stärke einer
Person gegenüber ihren Schwächen abgrenzen usw., man nennt diesen Vergleichsmaßstab auch ipsativ oder funktional.
D
Unterschiedliche Funktionen
von Schulnoten
Schulnoten werden von Dritten normorientiert verwertet, aber sie werden
von den Lehrern nicht allein normorientiert vergeben. Das Problem der
Schulnoten ist systemimmanent. Noten haben für verschiedene Gruppen
verschiedene Funktionen, dies führt zu
Interessenskonflikten. Nur wenige Beispiele: Lehrer nutzen Noten als ein pädagogisches Instrument der Unterrichtsgestaltung, wobei es nicht nur um
das Ergebnis, sondern auch um den
Lernprozess geht. Die Lehrer berücksichtigen bei der Notenvergabe die jeweiligen Lernbedingungen, die in unterschiedlichen Ländern der Bundesrepublik unterschiedlich sind. Lehren
und Lernen ist Beziehungsarbeit. Die
Lehrer müssen sich mit jedem Schüler
individuell auseinandersetzen – individuell und doch unter Berücksichtigung
der jeweiligen konkreten Gruppenkonstellation (Klasse, Kurs). Lehrer müssen nicht nur Wissen vermitteln und
kognitive Fähigkeiten fördern, sondern
auch die Entwicklung sozialer Kompetenzen usw. Mit Noten wollen sie u.a.
die Erreichung curricularer Ziele unterstützen, Schüler motivieren, die Zusammenarbeit mit den Schülern gestalten, ggf. auch die eigene Autorität sichern und sich selbst ins rechte Licht
setzen (sich z.B. als „streng“ oder „beliebt“ positionieren). Und was wollen
die anderen? Schüler und deren Eltern
wollen sich mit Noten Anerkennung
und gute Zukunftschancen sichern.
ie Kritik an der Aussagekraft
von Schulnoten ist mannigfaltig – und strukturell identisch
mit der entsprechenden Kritik an der
Aussagekraft von Hochschulnoten. Kritisiert wird vor allem die mangelhafte
Vergleichbarkeit der Noten. Die Noten
eines Lehrers variierten beispielsweise
in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Schüler einer Klasse. Die Noten verschiedener Lehrer an einer Schule seien ebenso wenig vergleichbar wie
die Noten verschiedener Schulen gleichen Typs, verschiedener Schultypen
sowie verschiedener Bundesländer (siehe Tabelle). Unvergleichbar seien auch
die Noten von Personen mit unterschiedlichen sozialen Bildungschancen,
wobei davon ausgegangen wird, dass
das Potenzial von Personen mit einem
bildungsfernen Hintergrund durch Noten unterschätzt wird. Auch das Potenzial von Jungen wird – so die Sorge –
durch die im Vergleich zu den Mädchen
schlechteren Schulnoten unterschätzt.
Schließlich seien die zu verschiedenen
Zeitpunkten erzielten Noten nicht vergleichbar. So wird beispielsweise von
einer Noteninflation geredet, der zufolge das im Jahr 2014 erzielte Abitur mit
einer Durchschnittsnote von 1,0 nicht
vergleichbar sei mit einem entspre-
chend bewerteten Abitur aus dem Jahre
1984.
Unterschiedliche Vergleichsmaßstäbe
Hilfreich für die Diskussion um Noten
ist eine Reflexion der jeweils für die Interpretation genutzten Bezugsmaßstäbe. Wer die Aussagekraft von Noten bezweifelt, geht in der Regel von einem
normorientierten
Vergleichsmaßstab
aus und erwartet, dass die Note eine
Einordnung der Leistung einer Person
in eine Gruppe erlaubt und zwar idealerweise in die Gesamtgruppe aller mit
dieser Note bedachten Personen. Bei
dieser Betrachtung werden Schulnoten
als soziale Vergleichsnorm genutzt. Darüber hinaus gibt es aber noch zwei weitere Perspektiven der Notenvergabe.
Bei dem kriteriums- oder lehrzielorientierten Vergleichsmaßstab wird die
Leistung der zu benotenden Person
nicht mit der Leistung anderer Personen verglichen, sondern die Note soll
den Grad der Lehrzielerreichung zum
Ausdruck bringen. Man spricht auch
von einer curricularen oder sachlichen
Norm. Schließlich kann auch das Individuum selbst Gegenstand des Vergleichs sein: Die Note kann eine Verbesserung der aktuellen Leistung gegenAUTOR
Martin Kersting ist Professor für Psychologische Diagnostik an der JustusLiebig-Universität Gießen und beschäftigt sich u.a. mit dem Thema Personalauswahl.
3|15
NOTENVERGABE
Forschung & Lehre
Bundesland
Notenmittel
bestanden mit…(in %)
3,0 und
1,0-1,9
2,0-2,9
schlechter
nicht
bestanden (in %)
Thüringen
2,17
37,83
51,19
10,97
2,40
Bayern
2,35
27,31
54,30
18,38
3,30
Sachsen
2,37
26,62
54,03
19,36
2,90
Brandenburg
2,38
26,08
53,76
20,16
4,30
Mecklenburg-Vorp.
2,39
25,33
51,97
22,69
6,50
Hessen
2,42
25,22
51,11
23,70
2,90
Saarland
2,43
23,55
53,42
23,02
3,00
Sachsen-Anhalt
2,43
23,08
52,95
23,95
5,10
Berlin
2,44
23,44
52,86
23,70
5,20
Hamburg
2,45
23,10
52,38
24,50
3,20
Baden-Württemberg
2,46
22,48
52,61
24,91
2,80
Nordrhein-Westfalen
2,46
23,93
49,58
26,50
2,30
Bremen
2,47
23,07
49,58
27,36
5,30
Schleswig-Holstein
2,54
17,57
52,95
29,48
4,00
Rheinland-Pfalz
2,56
18,46
50,42
31,12
1,30
Niedersachsen
2,61
15,59
50,67
33,75
4,30
Tabelle: Abiturnoten 2013 im Ländervergleich. Quelle: Ständige Konferenz der Kultusminister
der Länder in der Bundesrepublik (www.kmk.org/statistik/weiterfuehrende-links.html)
Die besten Noten gab es 2013 in Thüringen, dem Bundesland, in dem einer Studie des CHE zufolge am wenigsten Studiengänge mit einem NC belegt sind. Während dort fast 38 Prozent der
Schüler ein Abitur mit einer „1“ vor dem Komma erzielen, sind es in Niedersachsen gerade einmal 16 Prozent.
Die jeweilige Schule kann die Notenvergabepraxis zur Profilbildung und
für das Marketing nutzen. Übergeordnete Einrichtungen nutzen die Noten
zur Steuerung, zur Evaluation der
Schulen, zur Ressourcen- und Mittelvergabe. Wirtschaft und Gesellschaft
schließlich ordnen Personen aufgrund
ihrer Noten in eine Gruppe ein (z.B.
alle Personen mit Hochschulreife) und
lösen über dieses Kriterium Verteilungsprobleme, wie die Vergabe von
stark nachgefragten Ausbildungs- und
Studienplätzen. Ein Notensystem, das
all diesen widersprüchlichen Ansprüchen genügt, kann es nicht geben. Das
viel diskutierte und aktuell von einigen
Ländern in Ansätzen erprobte bundeslandübergreifende Zentralabitur bringt
schon allein deshalb keine Lösung,
weil die Abiturnote nicht nur auf
schriftlichen Abschlussprüfungen basiert, sondern auch die vorherigen
Leistungen und mündlichen Prüfungen
berücksichtigt.
Vollständiger Verzicht auf
Schulnoten?
Aus der Einsicht in die Probleme der
Schulnoten wird zuweilen die Forderung abgeleitet, grundsätzlich (in allen
Bereichen) auf Noten zu verzichten.
Leider schreitet die Zeit aber auch dann
weiter voran, wenn man sich seiner Uh-
ren entledigt. Die oben genannten Ziele
und Herausforderungen bleiben bestehen, ein Verzicht auf Noten führt
zwangsweise zu einem Notenersatz, der
in der Regel nicht weniger problematisch ist. So setzt die Deutsche Bahn
beispielsweise seit 2013, seitdem sie bei
der Vergabe von Ausbildungsplätzen
die Schulnoten ignoriert, auf einen Online-Test. Es ist zu bezweifeln, dass die
Aussagekraft eines ohne „Aufsicht“
durchgeführten Tests besser ist als die
Aussagekraft von Schulnoten. Schon
Tests, die unter Aufsicht – und somit
ohne die Möglichkeit zu „faken“ –
durchgeführt werden, bleiben in der Regel knapp hinter der Aussagekraft der
Schulnoten zurück. Denn aller Kritik
zum Trotz ist die Aussagekraft von
Schulnoten überraschend gut. Trappmann, Hell, Weigand und Schuler
(2007) fassen die Ergebnisse aus 42 Studien mit insgesamt 45.860 Personen zur
Vorhersage des Studienerfolgs durch
die Schulnote (Durchschnittsnote) zusammen und berichten eine Validität
von .53 (reliabilitäts- und selektionskorrigierter Wert). Diese hervorragenden
Ergebnisse wären nicht möglich, wenn
den genannten Nachteilen von Schulnoten nicht auch Vorteile gegenüber
stünden: Schulnoten beruhen auf dem
Urteilen mehrerer Lehrer, die die Schüler über einen langen Zeitraum kennen.
201
Und sie beruhen – anders als die Ergebnisse in Tests – auf verschiedenen Erhebungsmethoden, realisieren also eine
Verfahrensvielfalt in der Prüfungsform:
Mündliche und schriftliche Leistungen,
von kurzen Wortbeiträgen bis hin zu
ausführlichen Referaten, von MultipleChoice Tests bis hin zu komplexen freien Texten.
Die Schulnoten beispielsweise bei
der Vergabe von Ausbildungs- oder Studienplätzen vollkommen zu ignorieren,
ist sachlich unangemessen und sendet
bildungspolitisch ein falsches Signal.
Schüler könnten sich in ihrer Haltung
bestärkt sehen, dass Noten (und Schule) insgesamt unbedeutend sind. Sie
werden demotiviert und den Lehrern
wird ihre ohnehin schwere Aufgabe
weiter erschwert. Was unsere Gesellschaft braucht ist das Gegenteil: Eine
Renaissance der Bildung, Respekt vor
der Kultur, Wertschätzung für Bildungseinrichtungen.
Folgen der Ausdifferenzierung
des Bildungssystems
Ebenso wenig kann man aber die Probleme der Schulnoten ignorieren. Ungeachtet der Details gilt im Großen und
Ganzen, dass die im sekundären Bildungsbereich erzielten Abschlüsse und
Noten an vergleichender Interpretierbarkeit verlieren. Dies ist eine logische
Konsequenz der Ausdifferenzierung des
Bildungssystems. Den Menschen eröffnen sich – und das ist grundsätzlich zu
begrüßen – sehr unterschiedliche Bildungswege. Diese Vielfalt lässt sich
nicht mehr in einer Note abbilden. Dies
wäre im Prinzip unproblematisch, wenn
der Note nicht exakt diese Funktion des
universalen Vergleichsmaßstabs zugeschrieben würde. Die Daten zur Prognosekraft von Schulnoten lassen sich so
interpretieren, dass die Noten bei einem
Großteil der Personen mit Hochschulreife belastbare Aussagen ermöglichen,
bei einem kleineren Teil der Schüler die
Note aber nicht sinnvoll interpretiert
werden kann. Möglicherweise entziehen sich einige Schulen mit ihrer Benotung dem System. Interessant wäre beispielsweise ein Vergleich der Leistungsfähigkeit von Personen mit nominell
gleichen Noten, die entweder ein klassisches Gymnasium oder aber ein Berufskolleg besucht haben. Auch die Aussagekraft der Schulnoten der ein oder anderen Fachoberschule sowie der in
Fernlehrgängen zur externen Abiturprüfung erzielten Noten, wäre eine Untersuchung wert.
202
NOTENVERGABE
Zeugnisse informativer
gestalten
Was ist zu tun, was können Politik und
Hochschulen leisten? Ein erster hilfreicher Schritt könnte kostenneutral
durchgeführt werden: Die Notenvergabe müsste transparenter erfolgen. Für
die Interpretation eines Sachverhalts ist
es entscheidend, die jeweiligen Hintergründe – im Falle von Noten: das jeweilige Bezugssystem – zu kennen. In anderen Ländern (u.a. in Kanada und in
den USA) informiert das Zeugnis über
Forschung & Lehre
wertet, dass seine Noten nur noch einen
guten Klang haben, aber keinen Wert.
Eine Noteninflation bedeutet die Nichtanerkennung der Leistungen der wirklich sehr guten Schüler.
Eignungsprüfungen
Darüber hinaus sollten wichtige Entscheidungen, wie die Vergabe von
knappen Studienplätzen durch zusätzliche Eignungsprüfungen, abgesichert
werden. Es gibt Personen mit Abiturzeugnis, bei denen von einer Hochschulreife nicht gesprochen werden kann. Die
»Eine Noteninflation bedeutet die
Gruppe ist nicht so klein,
Nichtanerkennung der Leistungen dass man sie vernachlässigen kann. Es ist daher
der wirklich sehr guten Schüler.«
langfristig problematisch
und systematisch ungedie jeweils herangezogene Vergleichsrecht, die Hochschulzulassung allein
gruppe. So ist z.B. neben der Note auch
aufgrund der Schulnoten zu regeln. Eidie Durchschnittsnote des Kurses
ne Absicherung der Entscheidung ge(einschl. einer Angabe zur Kursgröße)
währen u.a. allgemeine oder studienverzeichnet, häufig ist auch der Rangspezifische Tests der Studierfähigkeit.
platz der Schülerin bzw. des Schülers
Für den deutschen Raum publizierten
berechnet (siehe z.B. für ein universitäHell, Trapmann und Schuler (2008) eires Beispiel: www.uvic.ca/registrar/asne Metaanalyse zur Aussagekraft fachsets/docs/training/transcript-and-myspezifischer Studierfähigkeitstests bei
page-screenshots.pdf). Eine derartige
der Vorhersage von Studiennoten. Der
Information würde der Forderung des
von ihnen auf der Basis der Daten von
Wissenschaftsrats (2004) entsprechen,
insgesamt 45 091 Personen bestimmte
die Hochschulzugangsberechtigungen
Validitätskoeffizient beträgt .48. Diese
vergleichbarer und transparent werden
Tests erzielen also weit höhere Validitäzu lassen. Man müsste dann nur noch
ten als z.B. die wesentlich aufwändigeeinen kleinen Schritt weitergehen, um
ren Auswahlgespräche.
Zeugnisse noch deutlich informativer
zu gestalten und Lehrern einen Anreiz
Self-Assessments
zur Differenzierung zu setzen: Ideal wäDie Testergebnisse könnten zur Absichere es, nicht nur Durchschnitt und Varirung der Entscheidung über die Hochanz der Note eines Kurses, sondern
schulzulassung genutzt werden. Zugelasauch eines Lehrers zu veröffentlichen –
sen werden nur Personen, die zumindest
was nicht in die Autonomie der Lehrers
einen bestimmten Wert in zentralen Fäeingreifen würde. Wenn Schüler Mayer
higkeiten nicht unterschreiten. Sofern
bei Lehrer Müller die Note „1,3“ erzielt
dieser cut-off Wert erreicht wird, könnte
und wir zusätzlich erfahren, dass die
man sich auf die Schulnote beschränken
Durchschnittsnote von Lehrer Müller –
oder eine Kombination von Schulnoten
über alle seine Schüler und inhaltlich
und Testergebnissen zur Entscheidung
vergleichbaren Kurse hinweg berechnet
heranziehen. Eine niederschwellige Vari– eine „1,3“ ist, wissen wir, dass Mayer
ante des Testansatzes stellen so genannte
ein durchschnittlicher Schüler von
Self-Assessments dar, also Tests, die von
Herrn Müller ist. Natürlich ist es mögStudieninteressenten freiwillig, anonym
lich, dass viele Schüler von Herrn Mülund ohne Aufsicht im Internet bearbeitet
ler das Lernziel sehr gut erreicht haben,
werden können. Sofern Self-Assessdass nur Elite-Schüler bei Herrn Müller
ments auch Fähigkeitstests und FachaufUnterricht nehmen usw. All dies entgaben umfassen, ermöglicht die Bearbeiwertet die Information nicht. Psycholotung den Studieninteressenten eine reagisch ist es wichtig, dass Menschen die
listische Selbsteinschätzung ihres PotenKonsequenzen ihrer Handlungen realizials. Beispiele für Self-Assessments sind
sieren, damit sie daraus lernen können.
www.was-studiere-ich.de/ oder www.
Ein Lehrer, der nur „sehr gute“ Noten
studifinder.de/. Der Autor des vorliegenvergibt, muss realisieren, dass er damit
den Textes ist – das sei nicht verschwiedas „sehr gut“ zum „Durchschnitt“ entgen – ebenfalls Autor eines Self-Assess-
3|15
ments („Ready for Justus“: www.unigiessen.de/self-assessment).
Die Entwicklung, rechtssichere Administration, Evaluation und Pflege derartiger Testverfahren (zur Nutzung als
Self-Assessment oder als Auswahlverfahren) verlangt Fachexpertise und ist
aufwändig. Dies bedeutet, dass für die
Gestaltung einer derartigen Vorausauswahl kontinuierlich Ressourcen
zur Verfügung gestellt werden müssten.
Was ist zu tun, wenn dies – und das
ist wahrscheinlich – nicht passiert? Eine solide Vorauswahl der Studierenden
ist die beste Prävention gegen den Studienabbruch. Wenn keine ausreichenden Mittel für die Prävention zur Verfügung stehen, muss die „Auswahl“
zwangsläufig in das Studium verlagert
werden und – wie z.B. teilweise in
Frankreich – durch die Hochschulprüfungen selbst erfolgen. Dies stellt eine
erhebliche Belastung der Universitäten
sowie derjenigen Studierenden dar, denen der Prüfungserfolg dauerhaft verwehrt bleibt.
Zynisch oder exzellent?
Aktuell steht die Senkung der Studienabbrecherquote auf der politischen
Agenda. Hochschulen sollen Geld für
die Studierenden erhalten, die ihr Studium in der Regelstudienzeit abschließen.
Wie aber kann man die Studienabbrecherquote senken, wenn aufgrund der
fehlenden Auswahl-Prävention bei
gleichzeitiger Unterfinanzierung der
Universitäten Personen ins Studium
drängen, denen die Eignung für das Studium fehlt? Werden die Universitäten
der Versuchung widerstehen, den Standard noch weiter zu senken? Wird es
Universitäten geben, die sich für die
Qualität und gegen das Geld entscheiden? Selbst dieser unwahrscheinliche
Fall wäre allerdings kein Triumpf der
Bildung über die Hochschulpolitik.
Denn schon längst hat das BMBF eine
Initiative gestartet, um den Transfer von
Studienabbrechern in die berufliche Bildung zu unterstützen.
Fett schwimmt immer oben. Man
feiert sich für die Initiative, immer mehr
Menschen – ungeachtet ihrer Eignung –
in immer schlechter ausgestattete Universitäten zu drängen und feiert sich zugleich als Philanthrop, der den armen
Studienabbrechern dabei hilft, die berufliche Ausbildung zu bekommen, die
sie ohne den Akademisierungswahn der
Politik von Anfang an gewählt hätten.
Ist das zynisch? Nein, es ist wie alles in
der Hochschule: Exzellent.
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AKKREDITIERUNG
Forschung & Lehre
3|15
Interne Akkreditierung über
Systemakkreditierung
Vorschläge für vertrauenswürdige Verfahren
| C H R I S T I A N S C H O L Z | S O N JA S C H WA R Z |
Die Akkreditierung an den Hochschulen wird immer wieder kritisiert, bestenfalls
als „lästiges Übel“ erduldet. Ist es nicht vielleicht doch möglich, die Verfahren so
zu ändern, dass alle Beteiligten von unnötiger Bürokratie entlastet werden? Ein
Vorschlag.
U
Gründen nicht als Gutachter agieren.
Im Ergebnis können zwar einzelne Studiengänge ihr Akkreditierungssiegel für
eine internationale Anerkennung nutzen, es gibt aber selten eine Chance zur
echten Verbesserung: Deshalb werden
Modulhandbücher letztlich primär für
Akkreditierungsagenturen angefertigt
und erst wieder aufgegriffen, wenn eine
„Re-Akkreditierung“ ansteht.
nser Beitrag ist weder ein PläHintergrund: Vom lästigen
doyer für Bürokratisierung
Übel der Programmnoch für Zentralisierung und
akkreditierung
auch nicht für Akkreditierung: Die aus
Im Zuge der deutschlandspezifischen
Kanada stammende Aussage „AccounUmsetzung des Bologna-Prozesses wurtability is better than Accreditation“
de mit der Vorgabe „Bachelor- und
Systemakkreditierung als
bleibt aus unserer Sicht richtig. Wir
Masterstudiengänge sind zu akkreditieAlternative?
müssen weiterhin um sinnvolle Goverren“ ein wahrer AkkreditierungsGegenstand der Systemakkreditierung
nance-Strukturen an Universitäten rindschungel geschaffen: Studiengänge
ist nicht der einzelne Studiengang, songen, denn unsere jetzigen Strukturen
müssen in vielen Bundesländern durch
dern das Qualitätsmanagementsystem
sind immer noch verbesserungsfähig.
eine externe (und ebenfalls zu akkredieiner Hochschule, die dann selbst für
Allerdings können Fakultäten nicht
tierende) Akkreditierungsagentur akdie Akkreditierung ihrer Studiengänge
immer eine Fundamentalopverantwortlich wird.
position gegen das AkkrediIn Stufe 1 erfolgt gegenwär»Wenn man sich schon akkreditieren
tierungswesen durchhalten,
tig die Akkreditierung der
lassen muss, sollte man wenigstens
das teilweise als Reaktion auf
Hochschule durch die externe
einen Nutzen daraus ziehen.«
die Dysfunktionalitäten der
Agentur. Dieses Verfahren ist
„Bologna-Reform“ von den
zur Zeit ebenfalls sehr aufwänPersonen entwickelt wurde, die für diekreditiert werden. Bei dieser sogenanndig und besteht aus Vorprüfung durch
se Fehlentwicklungen verantwortlich
ten Programmakkreditierung standen
die Agentur, Erstellung eines Selbstbesind. Deshalb muss zusätzlich zur Sysund stehen unter anderem Qualifikatirichts durch die Hochschule, zwei Begetemveränderung auch im bestehenden
onsziele, Einhaltung von Strukturvorhungen durch Gutachtergruppen sowie
System gearbeitet werden – allein schon
gaben, Studierbarkeit, Prüfungssystem
aus Programmstichproben und Merkim Interesse der betroffenen Studenten
und Ausstattung auf dem Prüfstand.
malsstichproben zur Überprüfung von
sowie Professoren.
Problematisch bei dieser Programmidealtypischen Qualitätsregelkreisen in
Vor genau diesem Hintergrund will
akkreditierung sind nicht nur Zeit und
sämtlichen Prozessen von Lehre und
der vorliegende Beitrag, basierend auf
Kosten, sondern auch SchablonenhafStudium.
den Erfahrungen der beiden Autoren,
tigkeit und Unkenntnis der konkreten
Stufe 2 ist das interne Prüfverfahren
Möglichkeiten schildern, wie man interSituation der Hochschule bei Gutachvon Studiengängen. Angewendet werne Akkreditierungsverfahren mit Hilfe
tern. Hinzu kommt eine „Adverse Seden hier im Prinzip ähnliche Qualitätsdes Instruments „Systemakkreditielection“, wenn gerade die passenden
kriterien wie bei der Programmakkredirung“ sinnvoll gestalten kann.
Hochschullehrer aus nachvollziehbaren
tierung, allerdings in einer situativ angeAUTOREN
Univ.-Prof. Dr. Christian Scholz ist Inhaber des Lehrstuhls für Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes und Direktor des dortigen MBA-Programms. Er war von 2010 bis
2012 Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät.
Dr. Sonja Schwarz ist Politologin und Amerikanistin, Mitarbeiterin im Qualitätsbüro der Universität des Saarlandes und dort u.a. zuständig für die internen Qualitätscheck-Verfahren von Studiengängen im Rahmen der
Systemakkreditierung.
AKKREDITIERUNG
Forschung & Lehre
205
Foto: picture-alliance
3|15
passten Form. So werden zur Beurteilung fachlicher Fragen des Curriculums
oder der Arbeitsmarktaussichten weiterhin externe Stimmen mit einbezogen,
jedoch ohne aufwändiges Begehungsverfahren, wodurch allerdings auch der
gesellige Teil des Schnittchen-Reichens
entfällt.
Die Hochschulen passen sich zudem
so an das deutsche Akkreditierungssystem an, dass sie automatisch in ähnliche
Muster verfallen. Darüber hinaus führt
die Einführung der Systemakkreditierung zu einer Verschiebung hochschulinterner Machtverhältnisse, weil die
Systemakkreditierer nicht mehr primär
mit den Fächern arbeiten, sondern mit
der Hochschulleitung.
Chancen und Risiken der
internen Akkreditierung
Neben dem Aspekt der KostenreduktiZehn Empfehlungen für
on (eine externe Programmakkreditievertrauenswürdige Akkredirung kostet derzeit bis zu 15.000 Euro
tierungsverfahren
pro Studiengang) ist mit internen AkDie oben geäußerten Sorgen sind ernst
kreditierungsverfahren die Chance auf
zu nehmen. Die Risiken lassen sich aber
Erhöhung von Effektivität und Effizienz
reduzieren, vor allem durch ein Ausverbunden. So können bereits vorhanschalten der Standardisierungsbemüdene Dokumente und Kennzahlen gehungen externer Akkreditierer und
nutzt werden, um Verfahren schlank,
durch eine klare Trennung zwischen eipragmatisch und unbürokratisch zu hal»Erfahrungen mit der Programmten.
Gleichzeitig
akkreditierung waren meist negativ.«
können
Spezifika
von Studiengängen
viel stärker in den
Vordergrund gerückt, also internationaner internen Akkreditierungsstelle als
le Studiengänge vor dem Hintergrund
Prüfungsinstanz sowie einer internen
internationaler Maßstäbe überprüft
Instanz zur finalen Entscheidung. Im
werden. Auch können dadurch HochKern erscheinen uns vor allem folgende
schulen ihr Profil viel deutlicher ausarzehn Punkte wichtig:
beiten und in den Studiengängen indivi(1) Zentrale Qualitätsziele einer
duelle Wettbewerbsvorteile entwickeln.
Hochschule müssen partnerschaftlich
Allerdings sind auch bei der aktuell
zwischen allen Beteiligten abgestimmt
praktizierten Systemakkreditierung priund mit breitem Raum für dezentralvatwirtschaftliche Akkreditierungsagenfachspezifische Ausprägungen versehen
turen weiterhin eifrig damit beschäftigt,
werden. Nicht jeder Studiengang muss in
umfangreiche Verfahren für die Akkregleichem Maße interdisziplinär oder inditierung der Hochschulen und deren
ternational ausgerichtet sein. Auch die
interne Akkreditierung von Fächern zu
vielzitierten „übergreifenden Ziele“ sind
entwickeln.
fachspezifisch unterschiedlich erreichbar.
(2) Die Verteilung von dezentralen
und zentralen Verantwortlichkeiten
muss subsidiär so ausgestaltet sein, dass
die primäre Verantwortlichkeit für die
Qualität der Lehre dort liegt, wo sie tatsächlich erfolgt und mit Leben gefüllt
wird, nämlich als echte Entscheidungskompetenz in den Fächern und Fakultäten.
(3) Die interne Akkreditierungsstelle unterstützt die Fakultäten bereits bei
vorgelagerten
Qualitätsmaßnahmen
und ist dabei so angelegt, dass es sich
um echte Service-Angebote und nicht
um versteckte Kontrollinstrumente oder
Governance-Strukturen handelt. Dieser
Support ist unabhängig davon, ob die
interne Akkreditierungsstelle bei der
Hochschulleitung oder als interfakultäre Einrichtung bei den Fakultäten angesiedelt ist.
(4) Die interne Akkreditierungsstelle führt die Akkreditierungsprüfung
durch.
Dabei sollte sie ausgehend von einem partnerschaftlich vereinbarten Prüfungsplan weitgehend auf Basis von
existierenden Dokumenten und Statistiken der zu prüfenden Einheiten arbeiten. Aufwändige Selbstberichte und
Analysen in einem neuen (hochschuleinheitlichen)
Akkreditierungsdesign
sind also ebenso zu vermeiden wie bürokratiefördernde Prüfinhalte, die nicht
originär zum Charakter des zu akkreditierenden Faches gehören.
(5) Die interne Akkreditierungsstelle gibt eine zusammenfassende schriftliche Beurteilung ab, zu der die zu prüfende Einheit detailliert schriftlich Stellung nehmen kann. Im Idealfall kommt
206
AKKREDITIERUNG
Forschung & Lehre
es zu einer einheitlichen Bewertung des
zu prüfenden Sachverhalts.
(6) Basierend auf dieser Bewertung
erfolgt der Beschluss über die Akkreditierung.
zusteigen und eine externe Akkreditierung einzufordern.
(8) Das einmal akkreditierte Fach
muss in seiner Struktur im Sinne eines
Bestandsschutzes vor Machtübergriffen
aus der eigenen Hochschule geschützt werden. Es ist sicherzu»Durch eine falsch gestaltete
stellen, dass sich die AkkreditieSystemakkreditierung
rung des Systems nur auf die
droht ein Mehr an Bürokratie.« akkreditierte Form bezieht und
keine schleichende Änderung
der Spielregeln vorgenommen
Dieser Beschluss als eigentliche Akwerden kann.
kreditierung liegt in den Händen eines
(9) Insgesamt muss transparent wermehrheitlich professoral besetzten Greden, welche Aufgaben und Zuständigmiums. Dieses kann eine eigens dafür
keiten die interne Akkreditierungsstelle
eingerichtete Akkreditierungskommissihat. Auch muss sie nach objektiv nachon sein, es können aber auch bestehenvollziehbaren Kriterien unabhängig von
de Gremien (z.B. „Senatskommission
den strategischen Plänen des PräsidiStudium und Lehre“) als Akkreditieums agieren können. Damit Abweirungskommission fungieren.
(7) Den Fächern ist prin»Akkreditierung der Professoren
zipiell freizustellen, ob sie
durch die Professoren und für
das Verfahren der internen
Akkreditierung in Anspruch
die Professoren!«
nehmen möchten. Auch in
einem bereits begonnenen Verfahren
chungen von Spielregeln, beispielsweise
der internen Akkreditierung muss es
eine unsachgemäße Anwendung von
Exit-Strategien geben, die es zu jedem
Kriterien oder ungleiche Behandlung
Zeitpunkt allen Beteiligten ermögliverschiedener Fachbereiche, direkt aufchen, aus dem internen Verfahren ausfallen und nicht erst in einer Ex-post-
Betrachtung Jahre später zum Vorschein kommen, muss ein kontinuierliches und unabhängiges Monitoring erfolgen.
(10) Bei alledem scheint ein völliger
Verzicht auf externe Akkreditierungsagenturen möglich.
Sowohl die erste Akkreditierung der
Hochschule wie auch die Reakkreditierung sollte in einem Peer-Review-Verfahren durch Hochschulen realisiert
werden, die Erfahrungen mit interner
Akkreditierung haben. Damit „Deals“
ausgeschlossen werden, muss dieses
Verfahren einzelfallbezogen vom Akkreditierungsrat abgenommen werden.
Ergebnis: Chancen zur echten
Qualitätsentwicklung nutzen
Wenn Hochschullehrer nicht mehr unter dem Bürokratie-Wahn leiden und
Vertrauen in interne Strukturen haben,
kommt es endlich zu einer Auseinandersetzung mit Studiengängen auf inhaltlicher Ebene. Wir alle können die
Ergebnisse der internen Verfahren reflektieren, die Qualitätsentwicklung vorantreiben, das Profil von Fächern innovativ schärfen und damit auch Attraktivität sowie Zukunftsfähigkeit der Studienangebote ausbauen.
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3|15
19 — 21
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G
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R
P
NE!
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L
N
O
JETZT
WWW.FUNDRAISING
-KONGRESS.DE
208
D H V- R A N K I N G
Forschung & Lehre
3|15
Rektor und Wissenschaftsminister des Jahres 2015
Ergebnisse des DHV-Rankings
| THOMAS KRÜGER | GEORG RUDINGER |
Zum siebten Mal konnten die Mitglieder des Deutschen Hochschulverbandes die
Arbeit „ihres“ Rektors/Präsidenten und zum sechsten Mal „ihres“ Wissenschaftsministers bewerten. Wer steht dieses Mal an erster Stelle? Wer hat sich
verbessert und wer verschlechtert?
E
nde letzten Jahres hat der DHV
seine Mitglieder zum siebten
Mal zur Wahl „Rektor des Jahres“ und in dieser Form zum sechsten
Mal zur Wahl des „Wissenschaftsministers des Jahres“ aufgerufen1. Insgesamt
haben sich 2.997 Mitglieder an mindestens einer der Abstimmungen beteiligt.
Gewählt wurde zum „Rektor des Jahres
2015“ Herr Prof. Dr. Helmut J. Schmidt
von der TU Kaiserslautern und zum
„Wissenschaftsminister des Jahres 2015“
Frau Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst BadenWürttemberg. Frau Ministerin Bauer ist
schon einmal 2013 zum „Wissenschaftsminister des Jahres“ gewählt worden. Die beiden letztjährigen Gewinner
– Rektor Koch (Wuppertal) und Bundesministerin Wanka – erreichten jeweils den zweiten Platz.
Das Vorgehen bei den Wahlen zum
„Rektor des Jahres“ und „Wissenschaftsminister des Jahres“ entsprach grundsätzlich dem bisherigen Procedere. Die
Teilnehmer sollten bei beiden Wahlen
aus einer – nun allerdings gekürzten –
Liste von elf bzw. zehn Eigenschaften
(s.u.) die fünf wichtigsten auswählen,
über die ihrer Meinung nach der Rektor
ihrer Hochschule bzw. der Minister ihres Bundeslandes im Sinne spezifischen
Anforderungsprofils verfügen sollte.
Sodann bewerteten die Teilnehmer
den Rektor ihrer Hochschule und ihren
Minister auf jeder der Eigenschaften mit
einer Schulnote von 1 (sehr gut) bis 6
(ungenügend) immer mit der Möglichkeit, auf Bewertung einzelner Eigenschaften zu verzichten. Diese Noten
wurden dann für jede Hochschule bzw.
für jedes Bundesland gemäß ihrem jeweiligen Anforderungsprofil gewichtet
zu einer Gesamtnote aggregiert.
Die Listen der Vorjahre von 18 Eigenschaften für Rektoren bzw. 25 Eigenschaften für Minister sind auf die elf
bzw. zehn wichtigsten Eigenschaften der
letzten Jahre reduziert worden. Es wurden diejenigen Eigenschaften beibehalten, die im letzten Jahr im Durchschnitt
von mindestens 20 Prozent aller Teilnehmer unter die fünf wichtigsten Eigenschaften gewählt wurden. Eine Reanalyse der Daten von 2014 zeigt, dass
mit dieser kleineren Liste von Eigenschaften faktisch dieselben Ergebnisse
erreicht werden wie mit der ursprünglichen, längeren Liste (Korrelationen zwischen 0,951 und 0,998).
Jeder Teilnehmer konnte neben dem
Rektor seiner Hochschule und dem Wissenschaftsminister seines Bundeslandes
auch die Bundesministerin für Bildung
und Forschung, Frau Prof. Dr. Johanna
Wanka, beurteilen. Auch hier sollten zunächst die fünf wichtigsten Eigenschaften
bestimmt und dann die Ministerin bezüglich aller Eigenschaften bewertet werden.
Die gemäß Anforderungsprofil gewichteten Bewertungen sind wieder zu einer
Gesamtnote aggregiert worden. Die Eigenschaftsliste ist analog zu der Liste für
die Landesminister, wenn nötig angepasst von Landes- auf Bundesebene. Daher können wir die Ergebnisse der Bundesministerin mit denen der Landesminister vergleichen und die Bundesministerin in dieses Ranking einordnen.
Abgestimmt werden konnte nur über
Rektoren, die zum Ende des Abstimmungszeitraums mindestens 100 Tage im
Amt waren und deren Amtszeit auch
noch mindestens zum Tag der Verleihung
des Preises (am 23. März 2015 in Mainz)
andauert. Auch die aktuellen Wissenschaftsminister konnten nur bewertet
werden, wenn diese zum Ende des Befragungszeitraums mindestens 100 Tage im
Amt waren. Wenn dies nicht der Fall
war, konnte aber der Amtsvorgänger bewertet werden2. Für das hier vorzustellende Ranking wurden aus statistischen
Gründen schließlich nur Rektoren mit
mindestens 30 und Minister mit mindestens 50 Voten berücksichtigt.
AUTOREN
Dr. Thomas Krüger ist Leiter des Bereichs Umfragen & Statistik am Zentrum für Evaluation und Methoden
(ZEM). Er koordiniert die Durchführung von Auftragsforschung via Onlinebefragungen, das Telefonlabor mit
60 Plätzen sowie umfangreiche Papierbefragungen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Sampling-Methoden und Imputation.
Georg Rudinger ist Gründer des ZEM und Professor em. für Methodenlehre, Diagnostik und Evaluation am Institut für Psychologie der Universität Bonn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Längsschnitt- und Panelerhebungen und räumliche Mobilität im Kontext der demographischen Entwicklung. Seit Mitte 2011 ist er Geschäftsführender Gesellschafter der uzbonn GmbH – Gesellschaft für empirische Sozialforschung und Evaluation.
3|15
Ergebnisse „Rektor des Jahres“
Insgesamt haben 2.511 Mitglieder den
Rektor ihrer Hochschule bewertet. Für
das Ranking berücksichtigen wir hier
nur die 43 Rektoren, die mindestens 30
Bewertungen erhalten haben.
In Tabelle 1 sind die Top 29 Rektoren (die oberen zwei Drittel) mit der gewichteten Gesamtnote aufgeführt. „Rektor des Jahres 2015“ ist Prof. Dr.
Schmidt von der TU Kaiserslautern, gefolgt vom Vorjahressieger Prof. Dr. Koch
von der Universität Wuppertal, Prof. Dr.
Dabbert (Universität Hohenheim) und
den Preisträgern von 2009 Prof. Dr.
Weiler (Universität Bochum) auf Platz 4
und Prof. Dr. Postlep (Universität Kassel) auf Platz 5.
Die Kommentare zum Preisträger
Prof. Dr. Schmidt sind (entsprechend
Platz
Hochschule
Rektor
Note
1
TU Kaiserslautern
Prof. Dr. rer. nat. Helmut J. Schmidt
1,56
2
Universität Wuppertal
Prof. Dr. rer. pol. Lambert T. Koch
1,59
3
Universität Hohenheim
Prof. Dr. sc. agr. Stephan Dabbert
1,75
4
Universität Bochum
Prof. Dr. Dr. h.c. Elmar W. Weiler
1,97
5
Universität Kassel
Prof. Dr. rer. pol. Rolf-Dieter Postlep
1,99
6
Universität zu Köln
Prof. Dr. rer. nat. Axel Freimuth
2,05
7
TU Berlin
Prof. Dr. Christian Thomsen
2,19
8
Universität Tübingen
Prof. Dr. Bernd Engler
2,20
9
Universität Regensburg
Prof. Dr. Udo Hebel
2,21
10
TU München
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann
2,22
11
Universität Bayreuth
Prof. Dr. Stefan Leible
2,26
12
Universität Magdeburg
Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Strackeljan
2,26
13
Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Ulrich Radtke
2,27
14
Universität Mainz
Prof. Dr. Georg Krausch
2,34
15
Universität Rostock
Prof. Dr. med. Wolfgang Schareck
2,34
16
TU Dresden
Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen
2,36
17
Universität Heidelberg
Prof. Dr. Bernhard Eitel
2,41
18
FU Berlin
Prof. Dr. Peter-André Alt
2,45
19
Universität Marburg
Prof. Dr. Katharina Krause
2,52
20
Universität Gießen
Prof. Dr. Joybrato Mukherjee
2,60
21
RWTH Aachen
Prof. Dr.-Ing. Ernst M. Schmachtenberg
2,63
22
Universität Kiel
Prof. Dr. Lutz Kipp
2,67
23
Universität Bonn
Prof. Dr. Jürgen Fohrmann
2,70
24
Universität Münster
Prof. Dr. Ursula Nelles
2,70
25
TU Chemnitz
Prof. Dr. Arnold van Zyl
2,76
26
TU Darmstadt
Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel
2,77
27
TU Dortmund
Prof. Dr. Ursula Gather
2,78
28
Universität Halle-Wittenberg
Prof. Dr. Udo Sträter
2,92
29
Universität Bielefeld
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer
2,94
Humboldt-Universität Berlin
Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz
Letztes „Drittel“
(alphabetisch sortiert)
Wie in vorherigen Jahren bestand
die Möglichkeit, auch Kommentare zum
eigenen Rektor, zum Minister bzw. zur
Bundesministerin abzugeben. Davon
machten 6 Prozent (Bundesministerin)
bzw. 13 Prozent (Wissenschaftsminister)
bis 15 Prozent (Rektor) der Teilnehmer
der jeweiligen Befragung Gebrauch.
Weit über drei Viertel der Kommentare
wurden von den Teilnehmern zur Veröffentlichung freigegeben – natürlich ohne
Verweis auf das jeweilige DHV-Mitglied.
Die Bewertungen konnten DHVMitglieder online zwischen dem 19. November und 17. Dezember 2014 abgeben.
Die Einladungen zur Teilnahme an den
Rankings sind am 19. November 2014
vom DHV elektronisch an die 26.519
Mitglieder versandt worden, für die dem
DHV eine E-Mail-Adresse vorlag. Jede
Einladung enthielt ein individuelles
Passwort. Durch die Nutzung von Passwörtern konnte sichergestellt werden,
dass nur DHV-Mitglieder an den Umfragen teilnehmen und diese nur jeweils
einmal abstimmen konnten. Dem Zentrum für Evaluation und Methoden
(ZEM) als durchführendem Institut war
aber nie bekannt, welche Personen den
jeweiligen Passwörtern zugeordnet waren. Es war jedoch technisch möglich,
dem DHV zurückzumelden, welche
Passwörter genutzt worden waren. Der
DHV konnte mit dieser Information
dann Anfang Dezember nochmals jene
Mitglieder zur Teilnahme einladen, die
bis dato noch nicht an der Befragung
teilgenommen hatten. Auf die Einladungen haben 3.861 Mitglieder reagiert und
mit einer Befragung begonnen. Schließlich haben 2.997 Mitglieder mindestens
eine der Befragungen komplettiert.
209
D H V- R A N K I N G
Forschung & Lehre
Karlsruher Institut für Technologie
Prof. Dr. Holger Hanselka
Universität Bremen
Prof. Dr.-Ing. Bernd Scholz-Reiter
Universität des Saarlandes
Prof. Dr. phil. habil. Volker Linneweber
Universität Freiburg
Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer
Universität Göttingen
Prof. Dr. Dr. h.c. Ulrike Beisiegel
Universität Greifswald
Prof. Dr. Johanna Eleonore Weber
bis
Universität Hamburg
Prof. Dr. Dieter Lenzen
3,66
Universität Leipzig
Prof. Dr. med. Beate A. Schücking
Universität München
Prof. Dr. rer. pol. Bernd Huber
Universität Potsdam
Prof. Oliver Günther, PhD
Universität Siegen
Prof. Dr. Holger Burckhart
Universität Stuttgart
Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel
Universität Würzburg
Prof. Dr. Alfred Forchel
2,96
Tabelle 1: Ranking der Rektoren 2015
seiner „Note 1,56“) durchgängig positiv.
Er sei ein Präsident „ohne Fakultätsbrille“ und nehme Studierende und Mitglieder seiner Universität ernst. „Er ist geliebt und geschätzt, menschlich, sichtbar
und erreichbar“, so ein Kommentar.
Beim Zweitplatzierten Prof. Dr. Koch
wird hervorgehoben, dass er als charismatischer Universitätsleiter mit einem
eingespielten Rektoratsteam arbeite,
was die Identifikation mit der Universität sehr einfach mache. Bei Prof. Dr.
Dabbert (Platz 3) wird die Transparenz
und seine Dialogbereitschaft bei der
nicht einfachen Bearbeitung der Probleme der Hochschule betont.
Gab es bei früheren Rankings auch
für die Podestplätze durchaus kritische
Kommentare, findet man diese bei der
gegenwärtigen Bewertung praktisch
210
D H V- R A N K I N G
Forschung & Lehre
Noten 2015
Beste Mittel Schlechteste Mittel 2014
Eigenschaft
Min
3|15
Wichtigkeit (Anteil Nennungen) 2015
Mittel
Max Rang 2014 Mittel 2014
1 Führungskompetenz
1,56
2,58
4,18
2,91
40,0%
62,6%
85,9%
1
52,7%
2 Respekt für die Unterschiedlichkeit der Wissenschaftskulturen
1,24
2,52
3,87
2,86
30,8%
56,5%
74,4%
2
52,5%
3 Kenntnis des Universitätsbetriebes
1,13
2,01
3,21
2,29
37,8%
51,5%
65,1%
3
43,7%
4 Kommunikationsfähigkeit
1,30
2,47
3,83
2,83
35,8%
49,1%
66,2%
4
40,0%
5 Problemlösungskompetenz
1,70
2,68
4,08
3,02
28,6%
48,2%
69,4%
6
36,6%
6 Mut zu Entscheidungen
1,37
2,48
4,60
2,76
32,1%
47,4%
68,5%
7
35,8%
7 Visionäre Kraft
1,55
2,75
4,15
3,14
25,9%
45,8%
73,6%
5
37,9%
8 Fairness
1,48
2,54
3,86
2,90
21,9%
38,7%
63,2%
8
32,0%
9 Ehrlichkeit
1,53
2,41
3,72
2,77
23,3%
38,0%
55,6%
9
29,3%
10 Verhandlungsgeschick
1,56
2,49
3,69
2,88
12,9%
30,4%
55,6%
11
22,1%
11 Soziale Kompetenz
1,33
2,58
3,90
2,95
11,5%
24,7%
44,2%
10
23,1%
Tabelle 2: Liste der Eigenschaften „Rektor des Jahres“ sortiert nach Wichtigkeit. Angegeben ist die durchschnittliche Bewertung über alle Rektoren,
sowie die jeweils beste und schlechteste Bewertung einzelner Rektoren und zum Vergleich die durchschnittliche Bewertung des Vorjahres (2014). Zudem sind jeweils der mittlere Anteil der Auswahl der Eigenschaft sowie der minimale und maximale Anteil auf Hochschulebene angegeben. Die letzte Spalte zeigt zum Vergleich den letztjährigen Mittelwert, die vorletzte Spalte den letztjährigen Rangplatz.
nicht: Alle drei, nein auch Platz 4 (Prof.
Weiler, Bochum) und 5 (Prof. Postlep,
Kassel), werden als die für ihre Universitäten besten Rektoren und geradezu
als Glücksfälle angesehen.
Die Platzierungen des letzten Drittels (30 bis 43) sind entsprechend den
bei der Abstimmung bekannt gegebenen
„Spielregeln“ nicht gesondert ausgewiesen. Die Reihenfolge der Hochschulen
in diesem Block ist alphabetisch. Wie
schon in den vorangehenden Jahren soll
so das Risiko zu reduziert werden, dass
besonders schlecht bewertete Hochschulen auch von politischer Seite
Nachteile erfahren könnten.
Im ersten Schritt der Bewertung
wurden – wie oben beschrieben – aus
einer Liste mit elf Eigenschaften/Kompetenzen von den Teilnehmern die fünf
ausgewählt, die für einen Rektor an ihPlatz
rer jeweiligen Hochschule als besonders
wichtig erachtet werden. In Tabelle 2
sind diese elf Eigenschaften aufgeführt.
Angegeben sind jeweils die beste und
schlechteste Bewertung eines einzelnen
Rektors bezüglich dieser Eigenschaft sowie die durchschnittliche Bewertung
über alle Rektoren. Zum Vergleich sind
auch die letztjährigen Bewertungen
(Spalte: Mittel 2014) aufgeführt.
Es zeigt sich bei allen elf Eigenschaften eine Verbesserung der Wahrnehmung der Rektoren durch die Professorenschaft. Entsprechend ist auch die gewichtete durchschnittliche Gesamtnote
für alle berücksichtigten Rektoren mit
(2,62) besser als 2014 (2,83) und auch
als 2013 (2,72). Wirft man einen Blick
zurück bis ins Jahr 2009, als das Ranking begann, lässt sich kein eindeutiger
Trend ausmachen, sind wir nach Auf
Bundesland
Minister
Note
1
Baden-Württemberg
Theresia Bauer
2,85
294
2
Bund
Prof. Dr. Johanna Wanka
3,26
2.033
3
Rheinland-Pfalz
Doris Ahnen
3,43
115
4
Hessen
Boris Rhein
3,52
168
5
Bayern
Dr. Ludwig Spaenle
3,66
287
6
Mecklenburg-Vorpommern
Mathias Brodkorb
3,77
96
7
Thüringen
Christoph Matschie
3,86
65
8
Sachsen
Prof. Dr. Dr. Sabine Freifrau von Schorlemer
3,87
123
9
Niedersachsen
Dr. Gabriele Heinen-Kljajic
3,95
200
10
Brandenburg
Prof. Dr. Sabine Kunst
4,19
64
11
Berlin
Sandra Scheeres
4,50
110
12
Hamburg
Dr. Dorothee Stapelfeldt
4,52
81
13
Nordrhein-Westfalen
Svenja Schulze
4,84
673
14
Sachsen-Anhalt
Hartmut Möllring
4,92
88
Tabelle 3: Ranking der Minister 2015, Gesamtnote und Anzahl Teilnehmer (N)
N
und Ab mit dieser relativ guten Bewertung doch wieder auf dem Stand von
2011 und 2012. Unbeschadet dessen
sind die Kommentare schon in der oberen(!) Tabellenhälfte der Rektoren sehr
deutlich, ungeduldig, kritisch und verschärfen sich Richtung „Abstiegszone“.
In diese müssen wir uns aber gar nicht
erst begeben, um gewisse Leitthemen zu
identifizieren, wie „Führungsstil“ charakterisiert durch unguten Kommunikationsstil, durch bewusst herbeigeführte Intransparenz und „Geheimniskrämerei“,
sodann „mangelndes Verständnis für unterschiedliche Wissenschafts- und Fachkulturen“, was sich z.B. durch eindimensionale Bewertungskriterien wie „Drittmittelerfolg“ verheerend auswirkt, und
nicht zuletzt „extensive Administration“
und entsprechend unverhältnismäßig
„wachsende Verwaltungsstrukturen“.
Im rechten Teil der Tabelle 2 ist aufgeführt, wie häufig im Mittel die jeweilige
Eigenschaft als wichtig erachtet wurde.
Die letzten beiden Spalten stellen die Einschätzung der Wichtigkeit in der letztjährigen Befragung dar. Aufgrund der verringerten Auswahl ist die Wichtigkeit der
verbliebenden Eigenschaften im Vergleich
zu 2014 (letzte Spalte) erwartungsgemäß
gestiegen. Ein direkter Vergleich der absoluten Werte ist nicht sinnvoll. Es zeigt sich
aber, dass die Rangreihen 2015 und 2014
recht stabil geblieben sind. Allein die „Visionäre Kraft“ scheint im Vergleich (2014:
Platz 5, 2015: Platz 7) als etwas weniger
wichtiger gesehen zu werden. Die Spalten
„Min“ und „Max“ zeigen die Extreme in
der Bewertung im Hochschulvergleich.
Hier spiegeln sich besonders strukturelle
Unterschiede zwischen den teilnehmenden Hochschulen wider.
3|15
211
D H V- R A N K I N G
Forschung & Lehre
Wichtigkeit
Eigenschaft
Landesminister 2015
beste
Ø schlechteste
1
88%
Setzt sich für eine angemessene Finanzierung der Hochschulen ein
2,60
4,13
2
62%
Macht gute Politik für Universitäten
2,81
3
61%
Gewährt den Hochschulen Autonomie
2,87
4
55%
Durchsetzungskraft im Kabinett
5
45%
6
2014
BMBF
2015
2014
Ø
Rang
5,37
4,18
1
3,26
3,37
4,24
5,30
4,22
2
3,29
3,28
4,03
5,39
3,83
4
3,13
3,04
2,86
3,80
4,74
4,00
3
3,59
3,55
Macht eine gute Bildungspolitik
2,99
4,19
5,23
4,17
6
3,27
3,25
43%
Kennt die inneruniversitären Abläufe
2,70
3,97
4,99
3,98
5
2,59
2,57
7
42%
Setzt sich für eine angemessene Vergütung wissenschaftlicher Arbeit ein
3,34
4,31
5,07
4,36
8
3,83
3,68
8
38%
Zollt unterschiedlichen wissenschaftlichen Kulturen gebührenden Respekt
2,74
3,63
4,65
3,70
7
2,91
2,87
9
30%
Integrität
2,36
3,34
4,02
3,33
9
2,44
2,45
10
27%
Visionäre Kraft
3,24
4,33
5,28
4,32
10
3,62
3,54
3,38
3,36
Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Landesministern und KMK
Tabelle 4: Liste der Eigenschaften „Minister des Jahres“ sortiert nach Wichtigkeit. Angegeben sind zudem die durchschnittlichen Noten (Ø) über alle
Landesminister, sowie die jeweils beste und schlechteste Note eines Landesministers. Zum Vergleich sind Rangplätze und Durchschnittsnoten der
letztjährigen Befragung (2014) angegeben. In den letzten beiden Spalten sind die Noten für die Bundesministerin für 2015 und das Vorjahr angegeben.
Ergebnisse „Wissenschaftsminister des Jahres“
An der Wahl zum „Wissenschaftsminister des Jahres“ beteiligten sich 2.480
Mitglieder. Entsprechend den „Spielregeln“ werden alle Plätze mit mindestens
50 Urteilen veröffentlicht3. Die Minister
der Bundesländer Bremen, Saarland
und Schleswig-Holstein bleiben mit 44,
45 bzw. 47 Urteilen (knapp) unter diesem Quorum. Die Bundesministerin
wurde in eben diesen entsprechend angepassten zehn Eigenschaften bewertet.
Es ergibt sich das in Tabelle 3 dargestellte Ranking.
„Wissenschaftsminister des Jahres
2015“ ist die baden-württembergische
Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer. Sie
konnte auch schon 2013 den ersten
Platz erreichen. Frau Bauer wird als die
Amtsinhaberin im Wissenschaftsministerium angesehen, welche die Notwendigkeit einer Erhöhung der Grundausstattung der Universitäten im Kabinett erfolgreich vermitteln konnte. Ihr wird
Engagement, Kompetenz und Durchsetzungsfähigkeit attestiert. Sie ist „kenntnisreich, mutig und standfest“. Auf Platz
zwei folgt die Vorjahressiegerin, die
Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Johanna Wanka.
Betrachtet man nur die Landesminister, sehen wir bezogen auf die gewichtete
Note das schlechteste Ergebnis seit wir
das Ranking durchführen: 2015: 4,05 im
Vergleich zu 2014: 3,97; 2013: 3,61;
2012: 3,68; 2011: 3,87 und 2010: 3,73.
So nimmt es auch nicht wunder, dass die
Kommentare zu allen Wissenschaftsministern der Länder sehr reserviert bis negativ sind, im Grunde unabhängig von
ihrer Platzierung im Ranking. Es wird
immer wieder die Unkenntnis des Universitätsbetriebs beklagt, welche mit „unvorstellbarem Desinteresse an Themen
der Wissenschaft und der Hochschulen“
einhergeht. In einem der Kommentare
wird „Ministerium und Bildung“ gar wie
„Feuer und Wasser“ gesehen. Natürlich
ist die Unterfinanzierung der Hochschulen ebenso ein Thema wie die „Aushöhlung der Autonomie“. Nicht zuletzt hat
das immer wieder erwähnte nordrheinwestfälische Hochschulzukunftsgesetz
über die schlechte Bewertung der NRWMinisterin zur Senkung der durchschnittlichen Landesministernote zum
Allzeittief geführt. Wie schon in den Vorjahren sind die Mitglieder des DHV also
eher unzufrieden mit ihren Wissenschaftsministern.
In Tabelle 4 sind die zehn Eigenschaften und ihre durchschnittliche Bewertung zu sehen, in der letzten Zeile
findet sich eine Eigenschaft, die nur bezüglich der Bundesministerin abgefragt
wurde. In der Rubrik „Wichtigkeit“ ist
der Anteil der Teilnehmer aufgeführt,
der die jeweilige Eigenschaft zu den fünf
wichtigsten zählt. Die Reihenfolge der
zehn Eigenschaften hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum verändert,
die Noten zeigen im Vergleich zu 2014
nur leichte Schwankungen.
Die Bewertungen der Bundesministerin sind ebenfalls in Tabelle 4 in den
letzten beiden Spalten (BMBF: 2015
und 2014) aufgeführt. Auch bei den Einzelnoten der Bundesministerin sind keine substanziellen Veränderungen im
Vergleich 2015 zu 2014 zu sehen. Wurden ihr bei den Kommentaren 2014 v.a.
Integrität, Identifikation mit der Aufgabe, Kenntnis inneruniversitärer Abläufe
bescheinigt, bleibt im Jahre 2015 ihre
hohe Kompetenz, jedoch leider zu geringe Durchsetzungskraft im Kabinett. Es
ist „aber noch Luft nach oben“, vor allem ihre öffentliche Sichtbarkeit und das
Setzen positiver Impulse betreffend.
Über die Auswirkungen von Rankings wird schon immer gerne mehr
oder minder kritisch nachgedacht. Es
geht mit diesem Rektoren- und Minister-Ranking 2015 nicht darum, ein
„Neues Zahlenspiel“ in dem Sinne vorgelegt zu haben, welches „nahezu quasireligiösen Charakter“ besitzt (Glaser,
2012; F&L 3/12, S.210-213). Es geht
„nur“ darum, wie nicht zuletzt einige
der paraphrasierten Kommentare sehr
plastisch zeigen, bei den politischen
Entscheidungsträgern einen Perspektivenwechsel dergestalt zu bewirken, dass
auch in der Hochschul- und Bildungspolitik Elemente der Beteiligung größere
Bedeutung gewinnen.
1 Es wird der besseren Lesbarkeit halber einheitlich von Rektor gesprochen, auch wenn einige Hochschulen die Bezeichnung Präsident verwenden. Zudem wird einheitlich die Bezeichnung Wissenschaftsminister für alle Minister
bzw. Senatoren verwendet, in deren Aufgabenbereich die Hochschulen fallen. Auch andere nominelle Unterschiede zwischen den Ländern
werden im Text ignoriert. Maskuline Personenund Funktionsbeschreibungen gelten grundsätzlich immer für Männer und Frauen.
2 Eine Ausnahme wurde bei der schleswig-holsteinischen Ministerin Kristin Alheit gemacht,
die tatsächlich erst 96 Tage im Amt war. Da ihre Vorgängerin wegen eines Korruptionsverdachts zurückgetreten war, haben wir uns zusammen mit dem DHV für diese Lösung entschieden. Frau Ministerin Alheit kam aber
schließlich nicht auf das erforderliche Quorum
von 50 Bewertungen.
3 In Rheinland-Pfalz wurde Ministerin Doris
Ahnen bewertet, die erst am 12.11.2014 ihren
Posten wechselte. Gleiches gilt für Prof. Dr. Dr.
Freifrau von Schorlemer (Sachsen) und Herrn
Matschie (Thüringen). Ihre Nachfolger traten erst
am November bzw. Dezember 2014 ihr Amt an.
212
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Forschung & Lehre
3|15
Was ist eigentlich Optogenetik?
Neue Möglichkeiten zur Erforschung
zellbiologischer Prozesse
| F R A N Z I S K A S C H N E I D E R | Die Optogenetik ist ein
junges, interdisziplinäres Forschungsfeld, das vor gut zehn Jahren entstanden
ist. Bereits heute besteht mit den zur Verfügung stehenden optogenetischen
Werkzeugen die Möglichkeit, eine Vielzahl unterschiedlicher zellbiologischer
Prozesse zu untersuchen.
benden Tieren möglich. Bei kleinen
Tieren wie Fadenwürmern (Caenorhabditis elegans), Taufliegen (Drosophila)
oder Zebrafischlarven reicht es aus,
den Körper von außen mit einer
starken Lichtquelle zu beleuchten, um
ntsprechend des Begriffs werden
kann die Aktivität der Nervenzelle mit
die photosensitiven Proteine im Gehirn
in der Optogenetik optische
gelbem oder orangenem Licht gehemmt
zu aktivieren. Möchte man dagegen geund genetische Methoden so
werden. Die Aktivität von Nervenzellen
zielt Nervenzellen in Mäusen aktivieren,
kombiniert, dass sich ausgewählte biokann also mithilfe von Licht gezielt anso wird ein ultradünner Lichtleiter verlogische Prozesse durch Licht steuern
und ausgeschaltet werden.
wendet, welcher das Anregungslicht dilassen. Dabei werden Proteine verwenIn den Neurowissenschaften wird
rekt zur untersuchten Gehirnregion leidet, welche ihr Verhalten bei Belichtung
das optogenetische Prinzip verwendet,
tet. Nach Gewöhnung des Tieres an
mit sichtbarem Licht verändern. Beium die Kommunikation zwischen NerLichtleiter und Beleuchtung kann nun
spiele für solche Proteine sind die Fotovenzellen oder ganzen Gehirnstruktubeobachtet werden, ob die aktivierten
rezeptoren, die sich in den Stäbchen
ren zu untersuchen. Die Optogenetik
Zellen ein spezifisches Verhalten im
und Zapfen unserer Augen befinden
ist hier besonders gut geeignet, da sie
Tier auslösen. Dabei kann es sich um
(sogenannte Rhodopsine). Lichtaktidie spezifische Anregung von einzelnen
einfache Bewegungen wie die Krümvierbare Proteine findet man aber auch
Zellen einer bestimmten Sorte erlaubt,
mung des Fadenwurms oder die Bewein viel einfacheren Organismen wie
was bei herkömmlichen elektrischen
gung eines Tasthaares in der Maus hanBakterien oder einzelligen Algen, wo
Verfahren sehr viel schwieriger ist. Dies
deln, aber auch um komplexeres Versie zur Energiegewinnung oder Orienhalten wie Gedächtnis
tierung im Licht genutzt werden. Kennt
und Lernprozesse kön»Die Aktivität von Nervenzellen
man die Erbinformation (das Gen),
nen durch spezifische
welche für ein lichtaktivierbares Protein
Nervenaktivierung bekann mithilfe von Licht gezielt anverantwortlich ist, so kann man das
einflusst werden. Mitund ausgeschaltet werden.«
Protein mit genetischen Verfahren in
tels der Optogenetik
einen neuen biologischen Kontext einkönnen eben diese Urbringen. So können beispielsweise Fowird erst durch die Kombination von
sache-Wirkungs-Beziehungen verschietorezeptor-Proteine, die ursprünglich
ausgeklügelten genetischen Tricks und
dener Gehirnstrukturen aufgeklärt weraus Grünalgen stammen, in Nervenzelder fokussierten Beleuchtung z.B. mitden. Neben der Beantwortung von
len eingebracht werden. Bei Belichtung
tels ultradünner Lichtleiter oder fokusgrundsätzlichen Fragestellungen der
mit blauem oder grünem Licht bilden
sierter Laser ermöglicht. Wird nun ein
Neurowissenschaften erhoffen sich Fordie Grünalgen-Proteine einen Ionenkabestimmter Typ von Nervenzellen aktischer, die Optogenetik in Zukunft auch
nal, und es fließen positive Ladungsträviert oder inhibiert, kann beispielsweise
gezielt anzuwenden, um neurodegeneger (Kationen) in die Zelle. Dies führt
untersucht werden, zu welchen nachgerative Erkrankungen wie Alzheimer
wiederum zur elektrischen Erregung
schalteten Zellen diese ihre Signale
und Parkinson zu behandeln. Ein Vorder Nervenzelle. Verwendet man dageweiterleiten. Die optogenetische Anreteil einer optogenetischen Behandlung
gen spezielle bakterielle Proteine, so
gung von Nervenzellen ist sogar in lewäre wiederum die große Spezifizität
der Methode. Genau hier besteht
AUTORIN
jedoch auch die Schwierigkeit, weil das
gezielte Einbringen von photosensitiven
Proteinen ins menschliche Gehirn mit
Dr. Franziska Schneider forscht in der Arbeitsgruppe Experimentelle Biophysik
von Professor Peter Hegemann am Institut für Biologie der Humboldt-Universität
heutigen genetischen Methoden nicht
zu Berlin.
einfach durchführbar ist. Andere verfolgte klinische Einsätze der Optogene-
E
3|15
213
WA S I S T E I G E N T L I C H … ?
Forschung & Lehre
Proteinexpression in
kultivierten Nierenzellen
Lichtaktivierung und Photostrom-Messung
spezifischer
Gen eines grün
Promotor fluoreszierenden Proteins
460 nm
460 nm
-60 mV
Gen eines durch
Blaulicht aktivierten
Kanals
200 pA
100 ms
10 μm
Proteinexpression in
kultivierten Nervenzellen
Lichtaktivierung und Messung
der Membranspannung
spezifischer
Gen eines grün
Promotor fluoreszierenden Proteins
560 nm, 10 Hz
560 nm
Gen eines durch
Grünlicht aktivierten
Kanals
-70 mV
50 mV
200 ms
Illustration des optogenetischen Prinzips. Ausgangspunkt ist ein DNA-Vektor, welcher die Sequenz für ein lichtabhängiges Protein, hier einen
lichtaktivierten Kationenkanal fusioniert mit einem Markerprotein, trägt. Im ersten Schritt wird die DNA in die Zielzellen eingebracht (sogenannte
Transfektion). Die Expression (Produktion) des Proteins wird durch eine zellspezifische Erkennungssequenz (Promotor) reguliert und das resultierende Protein kann über das grün-fluoreszierende Markerprotein nachgewiesen werden. Im zweiten Schritt wird durch Belichtung der Zellen die
spezifische Lichtantwort ausgelöst. Im Falle der lichtabhängigen Kanäle erfolgt ein Kationen-Einstrom in die Zelle. In der Nervenzelle kommt es zur
lichtabhängigen Induktion von Aktionspotentialen. Die elektrischen Antworten können mittels der Patch-Clamp-Technik direkt gemessen werden
(Kurven auf der rechten Seite).
tik sind die Behandlung von GehörloBereits heute bieten die zur Verfüsogenannten „Promotoren“, das sind
sigkeit und Blindheit. Bei diesen beiden
gung stehenden optogenetischen WerkDNA-Sequenzen, die die regulierte ExAnsätzen könnten photosensitive Prozeuge die Möglichkeit, eine Vielzahl
pression eines Gens ermöglichen, erteine in Zielzellen der Hörschnecke
unterschiedlicher zellbiologischer Proreicht werden kann. Physiker und Inge(Cochlea) oder der Netzhaut des Auges
zesse zu untersuchen. Wissenschaftler
nieure verbessern optische Technolo(Retina) eingebracht werden, was eine
verschiedener Fachrichtungen und Ingien, welche erforderlich sind, um optispezifische Aktivierung mittels Licht ergenieure arbeiten an der Weiterentmale Lichtaktivierung der Proteine zu
möglichen würde. Die Einsatzbreite der
wicklung der Methode. Proteinbiocheerreichen. Dabei muss Licht geeigneter
Optogenetik ist jedoch nicht nur auf
miker und Biophysiker untersuchen die
Wellenlänge (Farbe) mit definierter
Sinnes- und Nervenzellen
Lichtintensität räumlich
beschränkt. Ähnlich wie
hoch aufgelöst fokussiert
»Mittels der Optogenetik können Ursache- werden. Zusätzlich werNervenzellen können auch
Muskelzellen durch lichtgeden optische Methoden
Wirkungs-Beziehungen verschiedener
steuerte Proteine aktiviert
zum Auslesen von zelluGehirnstrukturen aufgeklärt werden.«
und inhibiert werden. In
lärer Aktivität z.B. über
ersten optogenetischen ExFluoreszenz entwickelt.
perimenten in Herzmuskelzellen des
optischen Eigenschaften lichtaktivierter
Informatiker entwickeln ihrerseits die
Zebrafisches konnte gezeigt werden,
Proteine, um deren Einsatz für optogenotwendigen Programme zur Erfassung
dass die Implementierung eines „optonetische Experimente abzuschätzen.
und Analyse der experimentellen Daten.
genetischen Herzschrittmachers“ theoDurch gezielte Veränderungen und
Schließlich wird die Optogenetik von
retisch möglich ist. Ein weiteres interesKombinationen von vorhandenen FoMolekular- und Zellbiologen über Physantes Einsatzgebiet ist die Untersutorezeptoren schaffen sie verbesserte,
siologen bis hin zu Psychiatern angechung von zellulären Signalwegen und
veränderte oder gar gänzlich neue
wendet, welche idealerweise eng mit
den daran beteiligten Botenstoffen.
lichtabhängige Proteine. Genetiker entden Entwicklern der Methode zusamEine kürzlich veröffentlichte Studie an
wickeln dann Methoden, um die für die
menarbeiten. Nur so kann das Potenzial
Spermien nutzt ein lichtaktiviertes bakProteine kodierenden Gene in die Zielder Optogenetik für die Aufklärung
terielles Enzym, um die Botenstoffe zu
zellen zu bringen. Eine besondere Hespannender biologischer und mediziniuntersuchen, welche das Schwimmverrausforderung ist dabei die Zellspezifischer Fragestellungen optimal genutzt
halten der Spermien bestimmen.
tät, welche durch die Verwendung von
werden.
214
FORSCHUNG
Forschung & Lehre
3|15
Ergründet
und entdeckt
Likes und Tweets
orüber spricht das
Web? Welche Themen werden am häufigsten
geteilt? Wie ein Wissenschaftlerteam in einer Langzeitstudie herausfand, wurden im Jahr 2014 rund 91
Prozent der empfohlenen
Nachrichten über Facebook
weitergereicht (2013: 84,8
Prozent), nur noch 6,9 Prozent über Twitter (2013: 12,4
Prozent) und beinahe konstante 2,6 Prozent über Google+ (2013: 2,8 Prozent). Für
die Studie wurden 476 000
Artikel aus den beliebtesten
15 Internet-Seiten berücksichtigt, etwa 2,5 Prozent
mehr als im Vorjahr. Die Leser gaben diese 476 000 Beiträge 75,4 Millionen Mal
über Likes auf Facebook, 5,7
Millionen Mal über Tweets
auf Twitter und 1,9 Millionen
Mal über One ups auf Google+ weiter. Die Zahl der
Empfehlungen hat sich demnach gegenüber dem Vorjahr
gebot Spiegel Online (17 Millionen Empfehlungen) damit
von Platz eins verdrängte.
Zum ersten Mal schaffte es
Foto: picture-alliance
W
mehr als verdoppelt: Rund 83
Millionen Mal (2013: knapp
40 Millionen Mal) reichten
Nutzer Artikel weiter. Die beliebteste Quelle war mit 19,3
Millionen Empfehlungen die
Website Bild.de, die das An-
auch die Special-Interest-Seite Sport1.de unter die zehn
bestplatzierten Internet-Medien. Obwohl Spiegel Online
seinen Spitzenplatz eingebüßt hat, ist die Seite in der
Ressortauswertung in den
Bereichen Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft weiter
vorn. Bild.de führt der Studie
zufolge im Bereich Sport, im
Ressort Technik behauptete
Heise.de seine Marktführerschaft aus dem Vorjahr. Google+ wird mehr und mehr die
Plattform der Wahl bei den
technikaffinen Nutzern, stellten die Forscher fest, Twitter
verliere hier weiter an Boden.
Unter den am meisten über
Facebook geteilten Berichten
fanden sich vergleichsweise
viele über Gewalttaten und
Verbrechen, politische Themen liefen verstärkt über den
Kurznachrichtendienst Twitter.
(„Development of the Social Network Usage in Germany since
2012“, TU Dresden/TU Darmstadt)
Speichern für die Ewigkeit
A
uf der Suche nach neuen Möglichkeiten der
Langzeitspeicherung großer
Datenmengen richtet sich der
Blick auf ein Speichermedium
aus der Natur: die Erbsubstanz DNA. Bereits vor gut
zwei Jahren zeigten Forscher,
dass sich Daten in Form von
DNA speichern und wieder
ablesen lassen. Wissenschaftler der ETH Zürich konnten
nun zeigen, wie sich eine fehlerfreie Langzeitspeicherung,
möglicherweise sogar für
mehr als eine Million Jahre,
erreichen lässt. Sie verkapselten die informationstragenden
DNA-Stücke in Siliziumdioxid (Glas) – ähnlich wie in
fossilen Knochen, in denen
sich mehrere Hunderttausend
Jahre altes Erbgut isolieren
und analysieren lässt, da dieses darin verkapselt und geschützt vorliegt. Die von den
Forschern in die DNA geschriebene Information waren
der Schweizer Bundesbrief
von 1291 sowie „Archimedes’
Methodenlehre von Mechanischen Sätzen“. Um in kurzer
Zeit den Verfall des Informationsträgers DNA über lange
Zeiträume zu simulieren, lagerten die Forscher diese bis
zu einem Monat bei Temperaturen zwischen 60 und 70
Grad Celsius. Dank solcher
hohen Temperaturen lässt
sich der chemische Verfall
mehrerer Jahrhunderte inner-
halb von wenigen Wochen
nachvollziehen. Auf diese
Weise verglichen die Forscher
die Lagerung der DNA im Silikatmantel mit anderen gängigen
Lagerungsmethoden.
Dabei stellten sich die Moleküle im Silikatmantel als besonders stabil heraus. Die
DNA ließ sich mittels einer
Fluoridlösung einfach aus
dem Mantel herauslösen und
die Information aus ihr ablesen. Da der Einschluss in Siliziumdioxid ungefähr demjenigen in fossilen Knochen entspricht, konnten die Wissenschaftler auf diese prähistorischen Daten über die Langzeitstabilität von verkapselter
DNA zurückgreifen. Daraus
errechneten sie ihre Prognose:
Bei Lagerung bei tiefen Temperaturen, wie z.B. im weltweiten Saatgut-Tresor auf
Spitzbergen bei minus 18
Grad Celsius, könnte die
DNA-kodierte
Information
über eine Million Jahre überdauern. Um die Daten auch
fehlerfrei wieder auslesen zu
können, entwickelten die Forscher einen Algorithmus.
Selbst bei Lagerung unter
widrigen Umständen ließen
sich dank dieser Fehlerkorrektur der Schweizer Bundesbrief und Archimedes’ Text
fehlerfrei wiederherstellen.
(Robert Grass et al., DOI: 10.1002/
anie.201411378)
3|15
FORSCHUNG
Forschung & Lehre
Singles in Deutschland
E
ine große Rolle für die
zunehmende Zahl an
Singles spielen demografische Engpässe auf dem sog.
Partnermarkt. Das hat ein
Soziologe der Universität
Heidelberg auf Basis der für
Deutschland repräsentativen
Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) im
DIW Berlin ermittelt. Beispielsweise kamen Mitte der
1960er Jahre besonders viele
Kinder zur Welt – die geburtenstarken Jahrgänge. Anschließend sanken die Geburtenzahlen so stark ab,
dass in den nachfolgenden
Jahrgängen bis zu 40 Prozent
weniger Kinder geboren
wurden. Da sich – wie bereits mehrere frühere Studien belegt haben – Männer
bei der Partnersuche meist
auf die zwei bis vier Jahre
jüngeren Frauen, die Frauen
sich umgekehrt auf die zwei
bis vier Jahre älteren Männer
konzentrieren, könne dies zu
Engpässen bei der Partnersuche führen: Die vielen Männer aus den geburtenstarken
Jahrgängen
konkurrierten
um die wenigen Frauen aus
den zahlenmäßig kleineren
Jahrgängen. Außerdem trugen die zunehmende Berufstätigkeit der Frauen und der
Anstieg der Arbeitslosigkeit
in den 90er Jahren dazu bei,
dass immer mehr Menschen
immer häufiger alleine leben.
Durch das eigene Einkommen der Frauen verliere die
traditionelle
Versorgungsfunktion einer Beziehung an
Bedeutung. Das weit verbreitete Bild, dass vor allem beruflich erfolgreiche Frauen
ohne Partner lebten, würden
die SOEP-Daten jedoch
nicht bestätigen. Die Entscheidung für ein Singledasein sei unabhängig von der
beruflichen Position der
Frauen. Ausschlaggebend sei
vielmehr, ob die Frauen
überhaupt ein eigenes Einkommen hätten. Eine weitere Ursache sei bei beiden Geschlechtern die Zunahme der
Arbeitslosenzahlen ab Beginn der 90er Jahre. Die Zahl
der Arbeitslosen stieg seit
1990 von unter 2,5 Millionen
auf zeitweilig 4,5 Millionen
in den Jahren 2003 bis 2006.
Der Anteil der Singles im Alter zwischen 20 und 35 Jahren erhöhte sich in diesem
Zeitraum um 12 Prozent.
Schlechte Arbeitsmarktchancen verlangten ein höheres
Maß an Flexibilität und liessen eine gemeinsame Zukunftsplanung in einer stabilen Partnerschaft oft nicht
zu.
(Jan Eckhard, Zeitschrift für Soziologie Jg. 43, Heft 5, S. 341-360)
215
Nachthimmel
E
in internationales Forscherteam hat die weltweite Aufhellung des natürlichen Nachthimmels untersucht und dabei
herausgefunden, dass diese durch künstliches Licht und Wolken sogar viel stärker variiert als die des Tages. Vor allem Wolken beeinflussen die Helligkeit des Nachthimmels. Messungen
an ein und demselben Ort ergaben, dass der bedeckte Nachthimmel bis zu 18 Mal heller sein kann als der Himmel in einer
klaren Nacht. Wolken wirkten in diesen Fällen wie ein Verstärker, denn die in den Wolken enthaltenen Wassertropfen könnten das vom Boden abgestrahlte Licht meist nicht absorbieren
und reflektierten einen Großteil davon zurück auf die Erde.
Helle Gegenden erschienen in bedeckten Nächten deshalb
noch heller. In weit abgelegenen Regionen hingegen verdun-
Mal hell, mal dunkel: Wolken über dem Glacier National Park in Montana (USA) erscheinen nur als schwarze Shilhouetten vor dem natürlichen Sternenhimmel (li.). Über Großstädten wie Berlin (re.) reflektieren
Wolken hingegen das vom Boden abgestrahlte Licht und lassen Nächte
oftmals noch heller wirken (Fotos: Ray Stinson & Christopher Kyba).
keln Wolken den Nachthimmel, indem sie Mond- und Sternenlicht abschirmten. Die Forscher stellten bei den Durchschnittswerten weltweit extreme Unterschiede fest: So zeigte
sich der bedeckte Nachthimmel über Berlin 300 Mal heller als
der über der Nordseeinsel Schiermonnikoog (NL). Die Auswirkungen der immer heller werdenden Nächte sind den Forschern zufolge noch weitgehend unbekannt. Sie vermuten allerdings, dass sich dadurch Verhaltensmuster von Tieren ändern, die nächtliche Navigation einzelner Arten gestört wird
und Räuber-Beute-Beziehungen aus dem Gleichgewicht geraten. Die an 50 Orten weltweit durchgeführte Studie zur Helligkeit des Nachthimmels sei die bisher umfangreichste ihrer Art.
(Christopher Kyba et al., DOI: 10.1038/srep08409)
Soziales Netzwerk im Gehirn
J
ede Nervenzelle im Gehirn ist mit einer Vielzahl anderer Nervenzellen
verbunden, doch die stärksten Verbindungen bestehen
zwischen den wenigen Zellen, die sich besonders ähneln. Das haben Wissenschaftler der Universität Basel und des University College London herausgefunden.
Nervenzellen
bilden
ein
komplexes Geflecht aus Verbindungen, den Synapsen,
von denen es bis zu mehrere
Tausend pro Zelle gibt. Doch
nicht alle dieser synaptischen
Verbindungen sind gleich:
Die große Mehrheit ist
schwach, nur sehr wenige
sind stark. Den Wissenschaftlern zufolge sind gleichgesinnte Neuronen stark miteinander gekoppelt, während
Neuronen, die sich unterschiedlich verhalten, nur
schwache oder gar keine Verbindung haben. Die schwachen Kontakte im Gehirn
hätten kaum Bedeutung, ob-
wohl sie in der Mehrheit seien. Die wenigen starken Verbindungen zwischen Neuronen mit ähnlicher Funktion
hingegen hätten den stärksten Einfluss auf die Aktivität
ihrer Partner. Dieses Zusammenspiel könnte ihnen helfen, bestimmte Informationen der Außenwelt zu verstärken. Die Wissenschaftler
nehmen an, dass die Vielzahl
an schwachen Verbindungen
für Lernprozesse wichtig sein
könnte. Wenn Neuronen ihr
Verhalten ändern müssten,
stünden schwache Verbindungen bereits zur Verfügung, um zu starken Verbindungen ausgebaut werden zu
können. Folglich könne sich
das Gehirn schneller an Veränderungen in der Umwelt
anpassen.
(Thomas Mrsic-Flogel et al., Nature
online, 4.2.15)
Vera Müller
216
LESERFORUM
Forschung & Lehre
3|15
Zustimmung
und Widerspruch
Heft 12/14: Student
2014
Hinkender
Vergleich
Der
Vergleich
(S.
980ff.) zwischen den
einzelnen Studienfächern bzgl. des Zeitaufwands der Studierenden hinkt, denn im
Gegensatz zu Veterinär-, Zahn-, Humanmedizin belegen
die Studierenden in den Kulturwissenschaften ja in der Regel zwei Fächer, also z.B. Germanistik und Romanistik,
Germanistik und Anglistik; mithin wäre
hier also von einem wöchentlichen
Zeitaufwand von mindestens 58 Stunden auszugehen. Die Schlussfolgerungen des BMBF zu diesem Punkt (Medizin-Studiengänge allein als „zeitlich
hochbelastete Fächer“) sind folglich irreführend.
Professor Dr. Uta Helfrich, Universität Göttin-
Betreuungsverhältnisse schön (z.B. unter Einbeziehung der Assistenzprofessoren, Einrechnung von Doktorandenkursen), während die deutschen Universitäten das Gegenteil tun.
Auch ist die Lehre in Deutschland
nicht so schlecht wie beschrieben – tatsächlich sind ja deutsche Absolventen
in den USA hoch begehrt – und in den
USA nicht so gut, wenn man statt kleiner Elite-Colleges die großen Staatsuniversitäten zum Vergleich heranzieht. Es ist schon richtig, dass eine individuelle Betreuung von Bachelorstudenten in Deutschland nicht möglich
ist – in diesem Sinne erhalten die Studenten, was sie bezahlen. Dennoch
sollte es nicht der deutsche Weg sein,
staatliche Unterstützung durch hohe
Studiengebühren und Spenden von
Alumni und Industrie zu ersetzen und
dabei weite Teile der Bevölkerung von
universitärer Ausbildung auszuschließen.
Professor Dr. Jochen Klein, Universität Frankfurt
gen
Heft 12/14: Wenn
Studenten sich
beschweren
Offensichtliche
Unterschiede
Der Beitrag von Mark
Roche (S. 976ff.) zeichnet ein übertrieben
positives Bild amerikanischer und ein allzu negatives Bild deutscher
Universitäten.
Insbesondere vermeidet es der Autor,
den offensichtlichen Unterschied zwischen seiner Universität (jährliche Studiengebühren: $ 46,000) und meiner
Universität (jährliche Studiengebühren:
450 €) klar zu benennen – bei solchen
Preisen sind ein besseres StudentenProfessoren-Verhältnis und kleinere
Lerngruppen leicht zu realisieren! Dabei sind die Unterschiede nicht ganz so
krass wie beschrieben, denn die amerikanischen Universitäten rechnen ihre
Heft 1/15: Das freie
Denken kommt zu
kurz
Juristenausbildung
Oestmann beklagt zu
Recht (S. 27ff.), dass in
der deutschen Juristenausbildung die Wissenschaft
zu
kurz
kommt, folgert aber zu
Unrecht, dass die Universitäten die Fachausbildung von Handwerker-Juristen an
die Fachhochschulen abgeben sollten.
Am bestehenden System moniert
er u.a., dass im Ersten Staatsexamen
auch Praktiker darüber befinden, ob
ein Kandidat die universitäre Ausbildung erfolgreich absolviert habe. Er
übersieht, dass das Staatsexamen keine
Abschluss-, sondern eine Aufnahmeprüfung ist; sie soll nicht feststellen, ob
die universitären Anforderungen an ein
wissenschaftliches Studium erfüllt sind,
sondern ob der Kandidat für die Auf-
nahme in den Referendardienst geeignet ist. Dabei verlässt sich der Staat darauf, dass die Universität selbst durch
geeignete Prüfungen ihre eigenen Anforderungen sicherstellt, schreibt die
„Universitätsprüfung“ als Teil der „Ersten Juristischen Prüfung“ sogar vor und
verlangt ein Minimum an studienbegleitenden
Universitätsprüfungen
(„Große Scheine“). Allerdings möchten
sich die Justizministerien, obwohl sie
selbstverständlich wissenschaftlich gebildete Richter, Anwälte etc. wünschen,
nicht auf Universitätsprüfungen, wie sie
etwa das Bologna-System vorsieht, verlassen, wenn es um den Zugang zum
Referendariat und damit zu staatlich
geregelten juristischen Berufen geht.
Sie würden es den juristischen Fakultäten aber vermutlich nicht verwehren,
Bachelor und Master einzuführen. Im
Gegenteil, sie könnten den Bachelor
sogar unter Wegfall der „Universitätsprüfung“ als Voraussetzung für das
Staatsexamen verlangen, oder den baccalaurei einen vereinfachten Zugang
zur Staatsprüfung einräumen, wie es ja
z.B. in Großbritannien der Fall ist.
Dann läge es vollends bei den juristischen Fakultäten, die Bachelorprüfung
so wissenschaftlich und grundlagenorientiert auszugestalten wie sie wollen.
Nur werden sie das überhaupt nicht
wollen, weil es schon die Arbeitskapazität der Professoren überschreiten
würde, von Studenten mehr als ein Seminar zu verlangen, geschweige denn,
massenweise Bachelor- und Masterprüfungen durchzuführen oder auch nur
forschungsorientierte
Lehrveranstaltungen zu erfinden. Das aber wäre einer Lösung vorzuziehen, die die berufspraktische Ausbildung den Fachhochschulen überließe, während die Universitäten nur noch Wissenschaftler (?)
ausbilden könnten und unsere Richter
nie mit der „fünften Mindermeinung
zum dolus eventualis“ konfrontiert und
nie von Radbruch hätten gehört haben
müssen. Das wäre zu schade für den
Rechtsstaat.
Professor em. Dr. Dr. h.c. Martin Fincke,
Passau
3|15
BÜCHER
Forschung & Lehre
Lesen und
lesen lassen
BÜCHER ÜBER
WISSENSCHAFT
Zukunftsfähig?
lange nicht mehr sehr
harmonisch klingt.
A
Dieter Burdorf (Hg.), Die Zu-
nlässlich des 600. Gründungsjubiläums der Alma Mater Lipsiensis im Jahre 2009 veranstaltete der
Germanist Dieter Burdorf zusammen
mit Angelika Hoffmann-Maxis (Institut
für Klassische Philologie und Komparatistik) eine Ringvorlesung „Die Zukunft der Philologien“, zu der neben
den Leipziger Kollegen und Kolleginnen auch auswärtige Redner eingeladen
wurden, um am Beispiel diverser Einzeldisziplinen die vielfältigen Möglichkeiten (weniger die Grenzen) der Philologien zu diskutieren, die sich besonders im 21. Jahrhundert gegen die medialen und auch kulturellen Herausforderungen behaupten und auch vermehrt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ihres Wirkens beantworten
müssen.
Knapp fünf Jahre später liegen nun
die meisten der Vorträge in gedruckter
Form vor. Zudem wurden fünf weitere,
offensichtlich eigens für den Band eingeholte Beiträge aufgenommen, die alle
eloquent und engagiert die bunte Vielfalt ihrer Fächer, besonders Klassische
Philologie, Mediävistik, Germanistik,
Romanistik und Anglistik sowie Komparatistik, vorstellen und auf deren Zukunftskompetenz vehement hinweisen.
Diese sehen die meisten der Autoren
und Autorinnen vornehmlich in der Fähigkeit, „auf aktuelle gesellschaftliche
und kulturelle Herausforderungen angemessen zu reagieren,“ und „die Tiefendimensionen eines Jahrhunderte, ja
Jahrtausende zurückreichenden kulturellen Gedächtnisses im Medium der
Schrift für die jeweilige Gegenwart zu
erhalten und zu erschließen“ (Klappentext).
Dem mag man gerne zustimmen,
fraglich bleibt aber, wie und ob die einzelnen Fächer ihr Wissen und ihre profunden (Lese-)erfahrungen in die Gesellschaft und vor allem in die akademische Lehre auch tatsächlich einbringen können, zumal trotz zunehmender
Akademisierung das Interesse am Wort
stetig schwindet und an den Universitäten der Dreiklang von „Bildung, Ausbildung und Qualifizierung“ schon
217
kunft der Philologien, Universitätsverlag Winter,
Heidelberg 2014, 415 Seiten,
64,- €.
Professor Dr. Christa Jansohn,
Universität Bamberg
Informationsaustausch
I
m Frühjahr 1630 hatte das erste bekannte Adressbüro in Paris seine Arbeit aufgenommen. Es sollte Anlaufstelle
sein für alle, die etwas verkaufen, kaufen, verleihen, tauschen oder ausborgen
wollten, die z.B. ein Zimmer zu vermieten hatten oder ein Landgut erwerben
wollten. Hier konnte sich ein Meister,
der einen Lehrling suchte, in ein Register eintragen lassen oder ein Dienstmädchen, das eine Anstellung finden
wollte. Für Vermittlungen verschiedenster Art und auch als Pfandhaus konnte
das Adressbüro genutzt werden. Es
diente als Bildungseinrichtung und Sammelstätte des verfügbaren Wissens. Die
Geschichte solcher Adressbüros, Offices
of Intelligence oder Fragämter, die es
auch in anderen großen Städten gab,
erzählt auf unterhaltsame Weise der
Historiker Anton Tantner, der an der
Universität Wien lehrt. Er fragt dabei
auch nach den Parallelen zwischen dem
frühneuzeitlichen und dem heutigen Informationsaustausch. So spielten schon
im 17. Jahrhundert Anonymität und Diskretion in den Adressbüros eine Rolle.
Im digitalen Zeitalter ist es der Datenschutz, der gewährleistet sein sollte. Die
Analogie von modernen Internet-Suchmaschinen und Adressbüros wird vom
Autor veranschaulicht, denn es gibt
durchaus weitere Parallelen. Sind also
die Adressbüros Vorboten heutiger
Suchmaschinen?
Anton Tantner: Die ersten
Suchmaschinen. Adressbüros, Fragämter, IntelligenzComptoirs. Verlag Klaus
Wagenbach, Berlin 2015.
173 Seiten, 19,90 €.
Ina Lohaus
Horst Bredekamp / Claudia Wedepohl: Warburg, Cassirer und
Einstein im Gespräch
Kepler als Schlüssel der Moderne. Verlag Klaus Wagenbach,
Berlin 2015, 144 Seiten, 22,90 €.
Deutscher Akademischer Austauschdienst (Hg.): Die Internationalisierung der deutschen
Hochschulen im Zeichen
virtueller Lehr- und Lernszenarien
W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld
2014, 201 Seiten, 19,90 €.
Choni Flöther / Georg Krücken
(Hg.): Generation Hochschulabschluss
Vielfältige Perspektiven auf Studium und Berufseinstieg. Waxmann Verlag, Münster 2015,
152 Seiten, 24,90 €.
Lars Jaeger: Die Naturwissenschaften. Eine Biographie
Verlag Springer Spektrum, Berlin
2014, 471 Seiten, 24,99 €.
Jürge Kaube: Im Reformhaus
Zur Krise des Bildungssystems.
zu Klampen Verlag, Springe 2015,
176 Seiten, 18,- €.
Dieter Lenzen: Eine Hochschule
der Welt
Plädoyer für ein Welthochschulsystem. Springer Verlag, Berlin
2015, 190 Seiten, 12,99 €.
Hermann Parzinger / Stefan Aue /
Günter Stock (Hg.): ArteFakte:
Wissen ist Kunst – Kunst ist
Wissen
Reflexionen und Praktiken wissenschaftlich-künstlerischer Begegnungen. transcript Verlag,
Bielefeld 2014, 542 Seiten, 34,99 €.
Julia Stamm: Europas Forschungsförderung und Forschungspolitik
Auf dem Weg zu neuen Horizonten. Berlin Brandenburgische
Akademie der Wissenschaften,
Berlin 2014, Download unter:
http://edoc.bbaw.de/volltexte/201
4/2564/
218
RECHT
Forschung & Lehre
Entscheidungen
Änderung einer
Ausstattungszusage
er Antragsteller hatte im Rahmen
von Bleibeverhandlungen mit seiner Hochschule im Jahr 2002 einen
Büroraum unbefristet zugesagt bekommen. Die Hochschule trat einige Jahre
nach Abschluss der Bleibeverhandlung
mit der Forderung an den Antragsteller
heran, er möge den Raum zur anderweitigen Nutzung freigeben. Nachdem
Vergleichsverhandlungen scheiterten,
stelle eine schwerwiegende Beeinträchtigung seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit dar.
Das Verwaltungsgericht entschied,
dass der Antragsteller eine schwerwiegende Beeinträchtigung seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit durch die
Räumung des Raumes nicht hinreichend glaubhaft gemacht habe. In der
Begründung stellte das Gericht darauf
ab, dass die Auslagerung der Akten an
einen entfernt gelegenen Ort lediglich
eine Erschwerung der wissenschaftlichen Arbeit des Antragstellers darstelle.
teilte die Hochschule dem Antragsteller
mit, dass der fragliche Raum geräumt
werde. Der Antragsteller machte im
Rahmen eines Antrags auf einstweiligen
Rechtsschutz gegen diese Maßnahme
geltend, dass sich im Raum zahlreiche
Aktenordner befänden, die er ständig
für seine Arbeit benötige. Der Raum sei
„Dreh- und Angelpunkt“ seiner Forschungstätigkeit. Es sei ihm unzumutbar, zwecks Akteneinsicht in ein mehrere Kilometer entferntes Lager der Bibliothek zu pendeln, welches ihm als
Ersatzraum angeboten wurde. Darüber
hinaus handele es sich bei dem streitbefangenen Raum um einen stark frequentierten Raum seines Instituts. Neben der Lagerfunktion sei er für Dienstbesprechungen und als Versammlungsort täglich in Benutzung. Eine Räumung
Entscheidend sei, dass dem Antragsteller die Akten auch nach Auslagerung
weiterhin zur Verfügung stünden. Die
wissenschaftliche Arbeit des Antragstellers sei nicht davon abhängig, dass sich
die Mitarbeiter in dem streitbefangenen
Raum aufhalten würden. Darüber hinaus lehnte das Verwaltungsgericht einen Anspruch auf Unterlassung der
Räumung mangels Rechtswidrigkeit der
Maßnahme ab. Insbesondere sei die im
Rahmen der Bleibeverhandlung getroffene Nutzungsregelung nicht verletzt.
Im Protokoll der Bleibeverhandlung sei
zwar vereinbart worden, dass der Raum
dem Antragsteller „unbefristet zur Verfügung stehen solle“. Dem Wortlaut
nach gelte die Zusage auch unbefristet.
Allerdings dürfe in limitierten Fällen in
Berufungs- und Bleibevereinbarungen
Foto: mauritius-images
D
3|15
bzw. entsprechende Zusagen eingegriffen werden. Unter Berücksichtigung der
ständigen Rechtsprechung von Bundesverfassungsgericht und Bundesverwaltungsgericht seien etwaige Zusagen
nicht jeder gesetzlichen Veränderung
von vornherein entzogen. Das einschlägige Hochschulgesetz habe zum Zeitpunkt der Räumungsentscheidung vorgesehen, dass Personal- und Sachmittel,
die über eine Grundausstattung hinaus
zugesagt worden seien, nach Zeitablauf
von in der Regel fünf Jahren unter dem
Vorbehalt einer Überprüfung auf
Grundlage von Evaluationsergebnissen,
der gegenwärtigen Entwicklungsplanung sowie der Bestimmung einer geänderten Zielvereinbarung stehen. Da die
gesetzliche Regelung erst nach Abschluss der Vereinbarung zwischen Antragsteller und Hochschule in Kraft getreten sei, jedoch auf solche in der Vergangenheit gemachte Zusagen Anwendung finde, handele es sich um einen
Fall tatbestandlicher Rückanknüpfung.
Ein Eingriff in eine bestehende Zusage
sei möglich, sofern im Rahmen einer
Gesamtabwägung zwischen dem „Gewicht des enttäuschten Vertrauens und
dem Gewicht und der Dringlichkeit der
die Rechtsänderung rechtfertigenden
Gründe die Grenze der Zumutbarkeit
gewahrt bleibt“. Entscheidend, so das
Verwaltungsgericht, sei, dass die Mindestausstattung eines Hochschullehrers
nicht erfasst werde und in darüber hinausgehende Zusagen nur auf Grundlage einer Gesamtabwägung der in der
Vorschrift genannten Faktoren erfolgen
dürfe. Im Ergebnis habe die Hochschule
eine hinreichend sachgerechte Entscheidung getroffen. Bei relevanten Änderungen der Geschäftsgrundlage könne es folglich zu einer Umverteilung
aufgrund von sachlichen und diskriminierungsfreien Kriterien kommen.
VG Oldenburg, Beschluss v. 8.12.2014, 12 B
2986/14
Sandra Möhlmann
LE S E R S E RVIC E
Die Entscheidungen der Rubrik
„Recht“ können in vollem
Wortlaut bestellt werden bei:
Forschung & Lehre,
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected]
3|15
STEUERRECHT
Forschung & Lehre
Steuerrecht
aktuell
Reisekosten 2015
A
b 1.1.2015 gelten neue Reisekostenpauschalen für Auslandsreisen
(für Verpflegungsmehraufwendungen
bei einer Abwesenheit von mehr als 8
Stunden bzw. bei einer Abwesenheit
von mindestens 24 Stunden). Bei Übernachtungen im Ausland dürfen nur die
tatsächlichen Übernachtungskosten als
Werbungskosten oder Betriebsausgaben
geltend gemacht werden. Die Liste ist
unter www.bundesfinanzministerium.de
abrufbar.
Schreiben des BMF vom 19.12.2014 – IV C 5 –
S2353/08/10006:005
gelmäßiger Arbeitsstätte können für jeden vollen Kilometer der Entfernung
0,30 Euro angesetzt werden (einfache
Entfernungskilometer).
Die Vereinbarung einer Probezeit
steht somit dem Vorliegen einer regelmäßigen Arbeitsstätte nicht entgegen.
Die Dauerhaftigkeit wird bejaht, da der
Steuerpflichtige die Tätigkeitsstätte nicht
nur gelegentlich, sondern – wenn auch
nur für die Dauer seines befristeten
Vertrages – immer wieder aufsucht.
Mit Wirkung zum 1.1.2014 hat der
Gesetzgeber diese Rechtsauffassung in
§ 9 Absatz 4 Satz 3 EStG festgeschrieben.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 6.11.2014 – VI R
21/14
Inländischer Wohnsitz
E
in inländischer Wohnsitz wird während eines auf mehr als ein Jahr
angelegten Auslandsaufenthaltes nur
dann beibehalten, wenn die Wohnung
tatsächlich behalten wird und auch tatsächlich genutzt wird. Es muss sich um
einen Aufenthalt mit Wohncharakter
handeln und nicht nur um kurzfristige
Besuche. Im vorliegenden Fall ging der
Steuerpflichtige mit seiner Frau für 5
Jahre arbeitsbedingt ins Ausland, wobei
das Einfamilienhaus in Deutschland
u.a. von den Söhnen bewohnt wurde.
Dabei wurde der Steuerpflichtige zwar
nicht an der eigenen Nutzung des Hauses gehindert. Die Beweisaufnahme ergab aber, dass er während der Aufenthalte in Deutschland in einem Hotel
übernachtete, so dass der Wohnsitz in
Deutschland zu verneinen war.
Auslandsauswärtstätigkeit
E
in Arbeitnehmer, der zunächst für
drei Jahre und anschließend wiederholt befristet von seinem deutschen
Arbeitgeber ins Ausland entsandt worden ist, begründet im Ausland keine regelmäßige Arbeitsstätte gem. § 9 Absatz
1 Satz 3 Nr. 4 EStG (oder ab 1.1.2014
auch keine erste Arbeitsstätte), auch
wenn er mit dem ausländischen Arbeitgeber für die Dauer des Auslandsaufenthaltes einen unbefristeten Arbeitsvertrag
abgeschlossen hat, wenn der unbefristete
Vertrag in Deutschland erhalten bleibt.
Finanzgericht Hamburg, Urteil vom 18.6.2014
- 1 K 134/12
Fahrtkosten in der
Probezeit
ür den Veranlagungszeitraum bis
31.12.2013 hat der Bundesfinanzhof
entschieden, dass auch bei einem befristeten Vertrag mit Probezeit während
der Probezeit Fahrtkosten zur Arbeitsstätte des Arbeitgebers als Werbungskosten steuerlich ansetzbar sind. Für
die Wege zwischen Wohnung und re-
Foto: mauritius-images
F
219
Wenn die Wohnung in Deutschland
aufrechterhalten bleibt, bleiben damit
der Wohnsitz und auch die unbeschränkte Steuerpflicht in Deutschland
erhalten. Mangels regelmäßiger Arbeitsstätte liegt keine doppelte Haushaltsführung vor, wohl aber eine Auswärtstätigkeit, so dass die tatsächlichen
Übernachtungskosten im Ausland steuerlich geltend gemacht werden können,
wenn sie beruflich veranlasst sind.
Wird der Arbeitnehmer beim Auslandsaufenthalt von Familienangehörigen begleitet, sind Aufwendungen für Übernachtungen nur anteilig als Werbungskosten nach § 9 Absatz 1 Satz 1 EStG
zu berücksichtigen, ggf. sind die Kosten
durch Schätzung aufzuteilen.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 10.4.2014 – VI R
11/13
Freiberufliche
Tätigkeit von Ärzten
S
elbständige Ärzte üben ihren Beruf
auch dann freiberuflich aus, wenn
die ärztlichen Leistungen von angestellten Ärzten erbracht werden. Die Mithilfe
qualifizierten Personals ist für die Freiberuflichkeit unschädlich, wenn der Freiberufler (Arzt) bei der Erledigung der
einzelnen Aufträge leitend und eigenverantwortlich aufgrund eigener Fachkenntnisse tätig wird. Ausreichend ist nach
Ansicht des Bundesfinanzhofes hierbei
eine patientenbezogene regelmäßige und
eingehende Kontrolle des angestellten
Personals. In diesen Fällen scheidet
dann eine gewerbliche Tätigkeit aus.
Bundesfinanzhof, Urteil vom 16.7.2014 – VIII
R 41/12
Birgit Ufermann
220
KARRIERE-PRAXIS
The Big Two
Werte beeinflussen die
Lebenszufriedenheit
| A N D R E A A B E L E - B R E H M | Werte
legen relativ stabil und allgemein fest, was in einer Kultur
und was für den einzelnen Menschen wichtig ist. Welche
Bedeutung haben Werte für die individuelle Lebenszufriedenheit?
F
ür den einen ist es besonders wichtig, viel
Geld zu verdienen, für die
andere, viele Freunde zu haben, für einen dritten, Einfluss auszuüben, für eine
vierte Person sind alle diese
Ziele ähnlich wichtig. Eine
Person bezeichnet sich als
besonders zielstrebig und
durchsetzungsfähig, eine andere schreibt sich die Eigenschaften sozial, vertrauenswürdig und einfühlsam zu.
Die „Big Two“ der
menschlichen Existenz. Werte
und Eigenschaften können in
zwei große Inhaltsklassen
eingeordnet werden. Diese
„Big Two“ werden in der
Forschung mit den Begriffen
„Agency“ und „Communion“
bezeichnet. Es sind von Bakan (1966) eingeführte termini technici und deshalb
werden sie im Weiteren auch
nicht umschrieben. Agentische Eigenschaften umfassen
zum Beispiel Ehrgeiz, Kompetenz und Durchsetzungsvermögen, um ein Ziel zu erreichen. Sie stehen damit für
die persönliche Selbstbehauptung und die Selbstentfaltung.
Agentische Werte beziehen
sich darauf, wie wichtig ei-
Forschung & Lehre
nem Menschen z.B. Macht,
Einfluss, Wohlstand, Leistung
oder Anerkennung sind.
Kurz: Agency spiegelt das
Streben nach Kontrolle und
Einfluss sowie die Wichtigkeit dieser Bereiche wieder.
Demgegenüber bezeichnet
Communion das Streben des
Menschen nach Gemeinschaft und guten sozialen
Beziehungen. Kommunale
Eigenschaften sind etwa Vertrauenswürdigkeit, Freundlichkeit,
Hilfsbereitschaft
oder Empathie. Kommunale
Werte beziehen sich darauf,
wie wichtig einem Individuum Vertrauen, Mitgefühl,
Harmonie oder Anstand sind.
Agency und
Communion
Agency und Communion umschreiben die „Dualität der
menschlichen Existenz“: Niemand kann ohne soziale Beziehungen und deren Pflege
leben (communion) und jeder
Mensch braucht Ziele und
Motivation, diese Ziele zu
erreichen. Jemand, der nur
kommunal, aber nicht agentisch ist, wird bald abhängig
und unselbstständig, möglicherweise depressiv. Umgekehrt ist jemand, der nur
agentisch handelt, aber die
Communion verkümmern
lässt, ein unangenehmer Zeitgenosse und längerfristig
wahrscheinlich einsam und
allein, möglicherweise zynisch. Bisherige Forschung
zu Lebenszufriedenheit hat
bereits einige Befunde erbracht, dass Werte/Ziele und
persönliche Eigenschaften
mit Lebenszufriedenheit zusammenhängen, allerdings
wurde bisher der gemeinsame
Einfluss von Werten und Eigenschaften noch nicht untersucht.
Wie beeinflussen die „Big
Two“ die Lebenszufrieden-
AUTOR I N
Professorin Dr. Andrea Abele-Brehm lehrt Sozialpsychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist derzeit auch die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und war
Fachkollegiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
3|15
heit? In einer Studie haben
wir erforscht, wie sich agentische und kommunale Eigenschaften sowie agentische
und kommunale Werte auf
die Lebenszufriedenheit auswirken. Die Hypothese lautete, dass Menschen mit
agentischen Eigenschaften
und gleichzeitig hohen kommunalen Wertvorstellungen
besonders zufrieden sind.
Hintergrund dieser Überlegung war, dass agentische Eigenschaften eine Person befähigen, zielstrebig und beharrlich zu handeln – unabhängig davon, welche Ziele
verfolgt werden. Kommunale
Werte wiederum geben dem
Handeln eine pro-soziale
Richtung. Frühere Forschung
hat z.B. gezeigt, dass ehrenamtliches Engagement und
Hilfsbereitschaft die Lebenszufriedenheit positiv beeinflussen können.
Die Studie wurde im Jahr
2013 sowohl in Deutschland
(201 Befragte) als auch in
Russland (368 Befragte)
durchgeführt. Über den Kulturvergleich sollte herausgefunden werden, inwieweit
trotz unterschiedlicher Lebensbedingungen in beiden
Ländern ähnliche Ergebnisse
erzielt werden können bzw.
ob sich die Hypothese über
verschiedene Kulturen hinweg stützen lässt. Russland
und Deutschland unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht,
z.B. hinsichtlich kultureller
Traditionen und hinsichtlich
der ökonomischen Situation.
Die Ergebnisse zeigten,
dass agentische Werte gar
nicht mit der Lebenszufriedenheit zusammenhängen,
d.h. die Lebenszufriedenheit
der Befragten war unabhängig vom Ausmaß ihrer agentischen Werte. Kommunale
Werte dagegen hingen positiv
mit der Lebenszufriedenheit
zusammen, Personen mit
stärker ausgeprägten kommunalen Werten waren zufriedener. Kommunale Eigenschaften hingen geringfügig
positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen. Agenti-
3|15
KARRIERE-PRAXIS
Forschung & Lehre
sche Eigenschaften hingen
stark positiv mit der Lebenszufriedenheit zusammen, d.h.
Personen, die sich als sehr
agentisch bezeichneten, waren auch zufrieden. Die
höchste Lebenszufriedenheit
äußerten – in Übereinstimmung mit der formulierten
Hypothese – diejenigen Befragten, die gleichzeitig hoch
agentisch waren und hohe
kommunale Ziele verfolgten.
Anders formuliert: Es sind
nicht die agentischen Werte,
die zufrieden machen, sondern vielmehr die kommunalen Werte. Allerdings entfalten die kommunalen Werte
nur dann ihren positiven
Einfluss, wenn sie mit Tatkraft und Zielstrebigkeit verknüpft sind. Die Abbildung
verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die Befragten wurden in Gruppen von hoch
agentischen versus niedrig
agentischen Personen bzw.
Personen mit hohen versus
niedrigen kommunalen Werten aufgeteilt. Es zeigt sich
deutlich, dass in beiden Ländern die hoch agentischen
Personen, die gleichzeitig
kommunale Werte stark vertreten, am zufriedensten waren. Menschen, die Selbstvertrauen haben und sich in
der Lage fühlen, ihre Ziele
zu erreichen und die gleichzeitig zwischenmenschliche
Werte besonders hoch halten,
sind sowohl in Russland als
auch in Deutschland mit ihrem Leben besonders zufrieden.
Länder
Vergleich der beiden Länder.
In Russland waren die Befragten zwar generell weniger
zufrieden mit ihrem Leben
als in Deutschland (siehe
Abbildung), doch waren die
Zusammenhänge mit agentischen Eigenschaften und
kommunalen Zielen in beiden Ländern in gleicher Weise zu finden. Die Befunde
waren für Männer und Frauen gleich und sie unterschieden sich nach Bildungshintergrund nicht.
221
Kommunale Werte niedrig/agentische Eigenschaften niedrig
Wert hoch/Eigenschaft niedrig oder Wert niedrig/Eigenschaft hoch
Kommunale Werte hoch/agentische Eigenschaften hoch
4,5
4
3,5
3
2,5
2
Deutschland
Russland
Lebenszufriedenheit in Abhängigkeit von kommunalen Werten (hoch versus niedrig) und agentischen Eigenschaften (hoch versus niedrig) in Deutschland und Russland (Lebenszufriedenheit: Werte von 1 „wenig unzufrieden“ bis 5 „sehr zufrieden“)
Während sich die Wichtigkeit kommunaler Werte
zwischen Deutschland und
Russland nicht unterschied,
beurteilten die russischen
Teilnehmer agentische Werte
(konkret: Autonomie, Kompetenz, Leistung, Wohlstand,
Status, Anerkennung, Macht,
Überlegenheit) im Durchschnitt höher als die deutschen Teilnehmer (Ausnahme: Ehrgeiz wurde bei den
Deutschen höher eingeschätzt; bei „Einfluss“ gab es
keinen Unterschied zwischen
den Ländern).
Geteilte Freude
Machen nur kommunale
Werte glücklich? Die Studie
zeigt also, dass Personen, die
sich für andere einsetzen,
auch für sich selbst „profitieren“, nämlich in Form von
positiven Emotionen und von
Zufriedenheit. „Geteilte Freude ist doppelte Freude“ sagt
schon das Sprichwort und
die vorliegenden Daten untermauern dies. Allerdings ist
die Studie nicht dahingehend
interpretierbar, dass agenti-
sche Werte der Lebenszufriedenheit abträglich sind, sie
haben nur im Zweifelsfall
wenig Auswirkung. Letztere
Aussage ist auch mit Befunden der „positiven Psychologie“ kompatibel, wonach
Geld und Besitz die Lebenszufriedenheit zwar auch po-
sitiv beeinflussen, ihr Einfluss
aber deutlich geringer ist als
derjenige von gelungenen sozialen Beziehungen sowie der
des Bewusstseins, ein gemochtes und akzeptiertes
Mitglied der Gesellschaft zu
sein.
L I T E R AT U R T I P P S
Die Studie: Abele, A. E. (2014). Pursuit of communal values in an agentic manner: A way to happiness? Frontiers in Psychology, 5 (1320).
Weitere Literatur zu den Big Two und zu Lebenszufriedenheit
Abele, A. E., & Wojciszke, B. (2014). Communal
and agentic content. A dual perspective model.
Advances in Experimental Social Psychology, 50,
198-255. doi: 10.1016/B978-0-12-800284-1.00004-7
Diener, E., & Biswas-Diener, R. (2008). Happiness.
Unlocking the mysteries of psychological wealth.
Oxford: Blackwell. doi: 10.1002/9781444305159
Bakan, D. (1966). The duality of human existence.
An essay on psychology and religion. Chicago:
Rand McNally.
222
KARRIERE
Preise
Forschung & Lehre
Friedrich-Miescher-Preis
York. Das Preisgeld beträgt
200.000 US-Dollar.
Professor Martin Jinek, Universität Zürich, erhält die
Auszeichnung von der Swiss
Hector Wissenschaftspreis
Der mit jeweils 250.000 Euro
dotierte Kooperationspreis
zur Internationalisierung der
Geistes- und Sozialwissenschaften in Deutschland wird
von der Alexander von
Humboldt-Stiftung verliehen.
Mit dem Preisgeld werden
Forschungskooperationen an
Universitäten in Deutschland
finanziert. Der Preis geht
2015 an:
Professor Niklaus Largier,
University of California, Berkeley, USA (Universität zu
Köln, Institut für Deutsche
Sprache und Literatur)
Professor Mark Turner, Case
Western Reserve University,
Cleveland, USA (Universität
Osnabrück, Institut für Anglistik und Amerikanistik)
Professor Hans Beck, McGill
University, Montreal, Kanada, (Universität Münster, Seminar für Alte Geschichte)
Professor Paul Julian Weindling, Oxford Brookes University, Oxford, Großbritannien
(Studienzentrum der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Halle,
gemeinsam mit der Universität Düsseldorf)
Professor Robert B. Brandom, University of Pittsburgh,
USA (Universität Leipzig, Institut für Philosophie)
Professor Jean Winand, University of Liege, Belgien
(Universität Heidelberg,
Ägyptologisches Institut)
Professor Angelos Chaniotis,
Institute for Advanced Study,
Princeton, USA, (LMU München, Historisches Seminar)
Friedrich Wilhelm Bessel
Forschungspreis
Die Auszeichnung wird von
der Hector Stiftung vergeben
und ist mit je 150.000 Euro
dotiert. Der Preis geht an:
Professor Thomas Lengauer,
Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken
Professor Eva Grebel, Universität Heidelberg
Rodolphe Brupbacher Preis
Die mit je 100.000 Schweizer
Franken dotierte Auszeichnung der Charles Rodolphe
Brupbacher Stiftung geht an:
Professor Irving L. Weissman, Stanford University,
Stanford, USA
Professor Joan Massagué,
Memorial Sloan Kettering
Cancer Center, New York,
USA
Karl-Christ-Preis
Professor Kristian S. Gleditsch, University of Essex,
Colchester, Großbritannien
(Universität Konstanz, Fachbereich für Politik- und Verwaltungswissenschaft)
Professor Mischa Meier,
Universität Tübingen, erhält
Professor Juan A. Echeverri,
Universidad Nacional de Colombia, Bogotá, Kolumbien,
erhält den mit 45.000 Euro
dotierten Preis von der
Alexander von HumboldtStiftung.
Professor Paul Rösch, Universität Bayreuth, erhält die
Professor Susan Irvine, University College London,
Großbritannien (Universität
Göttingen, Seminar für Englische Philologie)
Professor Pamela Klassen,
University of Toronto, Kanada (Universität Tübingen, Institut für Empirische Kulturwissenschaft)
Society for Molecular and
Cellular Biosciences. Das
Preisgeld beträgt 20.000
Schweizer Franken.
Ars legendi-Fakultätenpreis
Mathematik und Naturwissenschaften für exzellente
Hochschullehre
Der Stifterverband, die Gesellschaft Deutscher Chemiker, die Deutsche Mathematiker-Vereinigung, die Deutsche Physikalische Gesellschaft und der Verband für
Biologie, Biowissenschaften
und Biomedizin in Deutschland vergeben den Preis in
vier Kategorien. Pro Kategorie beträgt das Preisgeld
5.000 Euro. Preisträger 2015
sind:
Kategorie Biowissenschaften:
Dr. Simone Karrie, Professor
Reinhard Köster und Professor Martin Korte von der
Technischen Universität
Braunschweig
Ludwig-Schaefer-Award
Professor Jeffrey F. Hamburger, Harvard University,
Cambridge, USA (Universität
Düsseldorf, Institut für Geschichtswissenschaften)
Foto: Universität Zürich
Anneliese MaierForschungspreis
3|15
den Preis, der im zweijährigen Turnus im Wechsel an
den Universitäten Frankfurt
a.M. und Bern vergeben wird
und mit 25.000 Euro dotiert
ist.
Kategorie Chemie:
Professor Dietmar Stalke,
Universität Göttingen
Kategorie Mathematik:
Professor Norbert Henze,
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Deutsche Krebshilfe Preis
Auszeichnung von der Columbia University, New
Professor Werner Hohenberger, Universitätsklinikum Erlangen, erhält die Auszeichnung der Deutschen Krebshilfe mit einem Preisgeld in
Höhe von 15.000 Euro.
Kategorie Physik:
Professor Jürgen Sum und
Professor Bernd Jödicke von
der Hochschule Konstanz
Technik, Wirtschaft und Gestaltung
3|15
Habilitationen
und Berufungen
Theologie
Prof. Dr. Isolde Karle, RuhrUniversität Bochum, hat ei-
Theologie mit den Schwerpunkten Homiletik und Kybernetik abgelehnt und ein
Bleibeangebot der Ruhr-Universität Bochum angenommen.
Prof. Dr. Philipp Stoellger,
Universität Rostock, hat einen Ruf an die Universität
Heidelberg auf die W3-Professur Systematische Theologie, insbesondere Dogmatik,
angenommen.
nen Ruf an die HumboldtUniversität zu Berlin auf eine Professur für Praktische
223
KARRIERE
Forschung & Lehre
Prof. Dr. Dr. Christian Tapp,
Ruhr-Universität Bochum,
hat einen Ruf an die Universität Regensburg auf eine
Dr. Christine Gundermann,
Universität zu Köln, wurde
zur Junior-Professorin für
Public History ernannt.
W3-Professur für Philosophische Grundfragen der Theologie erhalten.
Philosophie und
Geschichte
Dr. Stefan Benz, Universität
Passau, habilitierte sich in
dem Fach Theorie und Didaktik der Geschichte.
PD Dr. Martina Giese, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, hat einen Ruf an die
Universität Potsdam auf eine
W2-Professur für Geschichte
des Mittelalters erhalten.
Prof. Dr. Jan-Otmar Hesse,
Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Universität
Bayreuth auf eine W3-Professur für Wirtschafts- und
Sozialgeschichte angenommen und wird zum 1. April
2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt.
Prof. Dr. Henry Keazor, Universität Heidelberg, hat einen
Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine
W3-Professur für Kunst- und
Bildgeschichte abgelehnt.
Dr. Habbo Knoch, Universität zu Köln, wurde zum W3Professor für Neuere Geschichte und Neueste Geschichte ernannt.
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[email protected]
www.uts-germany.de
UNS
224
KARRIERE
PD Dr. Kaja Harter-Uibopuu, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Wien, hat einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine W2-Professur für Alte Geschichte erhalten.
Dr. habil. Agnieszka Pufelska, Universität Potsdam, habilitierte sich in dem Fach
Neuere Geschichte.
Gesellschaftswissenschaften
Dr. habil. Lars Allolio-Näcke, Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg, habilitierte sich, und es
wurde ihm die Lehrbefähigung für das Fach Religionspsychologie bescheinigt.
Prof. Dr. Thomas Bliesener,
Universität zu Kiel, hat einen
Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3-Professur
für Interdisziplinäre Kriminologische Forschung zum
01.04.2015 angenommen.
Forschung & Lehre
für angewandte Pädagogik
Berlin auf eine Professur für
Allgemeine Pädagogik angenommen. Dr. Joachim Hage
übernimmt zugleich die Aufgaben des Präsidenten an der
Hochschule in der Gründungs- und Aufbauphase bis
zur Durchführung der ersten
ordnungsgemäßen Wahl des
Präsidiums.
Prof. Dr. rer. nat. Markus
Heinrichs, Albert-LudwigsUniversität Freiburg, hat einen Ruf an die Universität
Wien/Österreich auf den
Lehrstuhl für Klinische Psychologie erhalten.
Dr. Oliver Hechler, Akademischer Rat, Universität
Würzburg, wurde mit Wirkung vom 2.2.2015 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet
Erziehungswissenschaft und
Sonderpädagogik erteilt.
PD Dr. Anna-Katharina
Hornidge, Rheinische Fried-
einen Ruf an die Technische
Universität Dresden auf eine
W3-Professur für Erwachsenenbildung angenommen.
Dr. paed. Joachim Hage hat
einen Ruf an die Hochschule
senschaft mit dem Schwerpunkt sozialwissenschaftliche Religionsforschung abgelehnt.
Dr. phil. Thomas Leeb hat
einen Ruf an die Hochschule
für angewandte Pädagogik
Berlin auf eine Professur für
Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik angenommen. Dr. Thomas Leeb über-
rich-Wilhelms-Universität
Bonn, habilitierte sich in
dem Fach Entwicklungsforschung. Sie hält zur Zeit die
befristete Position der Direktorin und Professorin der sozialwissenschaftlichen Abteilung am Zentrum für Entwicklungsforschung, Universität Bonn, inne.
Prof. Dr. Volkhard Krech,
Ruhr-Universität Bochum,
hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine W3Professur für Religionswis-
FAQ K A R R I E R E
Prof. Dr. Sandra Bohlinger,
Universität Osnabrück, hat
3|15
Welche Vorteile hat die Mitarbeit in der
akademischen Selbstverwaltung?
Die akademische Selbstverwaltung ist eine tragende
Säule im deutschen Wissenschaftssystem. Die Mitarbeit
in Gremien der Hochschule gehört zu den (traditionellen) Dienstaufgaben der Professorinnen und Professoren.
Darunter fallen z.B. Beteiligungen an Berufungskommissionen oder Prüfungsausschüssen. Naturgemäß ist die
Übernahme von Aufgaben mit zusätzlicher Arbeit verbunden, die der Forscher bewältigen muss. Die Besoldungsordnung W sieht deshalb für einige Selbstverwaltungsfunktionen einen finanziellen Ausgleich in Form
von „Funktions-Leistungsbezügen“ vor. Nicht zu verkennen sind die mit einer Mitarbeit in universitären
Gremien einhergehenden immateriellen Vorteile. Die
Wissenschaftler erhalten nicht nur einen Einblick in politische Abläufe ihrer Hochschule, sondern können sich
aktiv einbringen und so die Zukunft ihrer Institution
mitgestalten. Gerade für Nachwuchswissenschaftler
kann sich beispielsweise die Mitarbeit in Berufungskommissionen positiv auswirken. Sie lernen die Abläufe in
Berufungsverfahren kennen und können dieses Wissen
für ihre eigenen Berufungsverfahren nutzbar machen.
Im Lebenslauf können sie durch die Angabe bereits
übernommener Tätigkeiten die Integrationswilligkeit sowie die Bereitschaft und Motivation, solche Aufgaben
auch künftig zu übernehmen, zeigen.
Sandra Möhlmann
nimmt zugleich die Aufgaben
des Vizepräsidenten für Studium und Lehre an der
Hochschule in der Gründungs- und Aufbauphase bis
zur Durchführung der ersten
ordnungsgemäßen Wahl des
Präsidiums.
Dr. Maike Luhmann, Universität zu Köln, wurde zur
Junior-Professorin für Methoden der Persönlichkeitspsychologie ernannt.
PD Dr. Katharina Manderscheid, Universität Luzern/
Schweiz, habilitierte sich in
dem Fach Soziologie.
Prof. Dr. Steffen Mau, Universität Bremen, hat einen
Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin auf eine
W3-Professur für Makrosoziologie angenommen.
Prof. Dr. Thorsten Meiser,
Universität Mannheim, hat
einen Ruf an die Universität
Wien/Österreich auf die Professur für Methoden der Psychologie erhalten.
Dr. Jonas Obleser, MaxPlanck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften Leipzig, habilitierte sich
an der Universität Leipzig in
3|15
KARRIERE
Forschung & Lehre
dem Fach Psychologie und
hat einen Ruf an die Universität zu Lübeck, Institut für
Psychologie, auf eine W2Professur für Methodenlehre
und Statistik angenommen.
Prof. Dr. Kerstin Rabenstein,
Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Universität
Greifswald auf eine W3-Professur für Erziehungswissenschaft erhalten.
Prof. Dr. Dominik Schrage,
Leuphana Universität Lüneburg, hat einen Ruf an die
Technische Universität Dresden auf eine W3-Professur
für Soziologische Theorien
und Kultursoziologie angenommen.
Prof. Dr. Stefan Stieglitz,
Universität Münster, hat einen Ruf an die Universität
Bremen abgelehnt und einen
Ruf an die Universität Duis-
professur für Diagnostik und
Persönlichkeitspsychologie
angenommen.
Prof. Dr. Nils Weidmann,
Universität Konstanz, hat einen Ruf an die Universität
Konstanz auf eine W3-Professur für Vergleichende Politikwissenschaft nicht-demokratischer Staaten erhalten.
Philologie und
Kulturwissenschaften
Prof. Dr. Lieselotte Anderwald, Universität zu Kiel, hat
einen Ruf an die Universität
Würzburg auf eine Professur
für Englische Sprachwissenschaft abgelehnt.
Dr. Camilla Bork, Humboldt-Universität zu Berlin,
habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für
das Fach Musikwissenschaft
erteilt. Sie hat einen Ruf an
die KU Leuven/Belgien erhalten.
Dr. phil. Britta Freitag-Hild,
Justus-Liebig-Universität
Gießen, hat einen Ruf an die
Universität Potsdam auf eine
W2-Professur für Didaktik
der Anglistik und Amerika-
burg-Essen auf eine Professur für Professionelle Kommunikation in elektronischen Medien/Social Media
angenommen.
Dr. Alexander Stroh, GIGA
German Institute of Global
and Area Studies / LeibnizInstitut – Hamburg, hat einen Ruf an die Universität
Bayreuth auf die Junior-Professur für Politikwissenschaft: Politik Afrikas und
Entwicklungspolitik angenommen.
PD Dr. rer. nat. Stefan Troche, Universität Bern/
Schweiz, hat einen Ruf an
die Universität Witten/Herdecke auf die Universitäts-
225
ZWE I F R AG E N AN:
Professor
Dr. Harald Andrés Helfgott,
Humboldt-Professur an der
Universität Göttingen 2014
Sie haben bewiesen, dass die „ternäre Goldbachsche
Vermutung“ richtig ist, die Mathematiker seit dem 18.
Jahrhundert beschäftigt hat. Können Sie das Nichtfachleuten einmal erläutern?
Die ternäre oder schwache Goldbachsche Vermutung ist
ganz einfach anzustellen – und die binäre oder starke
Goldbachsche Vermutung auch. Beide Vermutungen
entstammen dem Briefwechsel zwischen Leonhard
Euler und Christian Goldbach, Mitte des 18ten Jahrhunderts. Die ternäre oder schwache Vermutung sagt, dass
jede ungerade Zahl größer als fünf als die Summe dreier
Primzahlen geschrieben werden kann: 7 = 2 + 2 + 3, 9 =
3 + 3 + 3, 11 = 3 + 3 + 5 (oder 11 = 2 + 2 + 7), etc. Die
binäre oder starke Vermutung sagt, dass jede gerade
Zahl größer als 2 als die Summe zwei Primzahlen geschrieben werden kann. „Ternär“ und „binär“ stehen
einfach für „drei“ und „zwei“. Stark und schwach
werden diese Vermutungen genannt, weil die starke Vermutung die schwache impliziert: Hätte man die starke
Vermutung bewiesen, würde die schwache Vermutung
(ganz einfach) folgen – gegeben sei eine ungerade Zahl
n; dann ist n-3 eine gerade Zahl und also ist sie (der
starken Vermutung nach) die Summe zweier Primzahlen
p1 und p2; dann ist natürlich n gleich 3+p1+p2. Die
starke Vermutung ist noch ganz offen, d.h. unbewiesen.
Die ersten wichtigen Schritte zu einer Lösung der
schwachen Vermutung kamen in den zwanziger und
dreißiger Jahren, dank Hardy, Littlewood (1922) und
Winogradow (1937). Deren Arbeit habe ich entsprechend
verbessert und ergänzt und damit die schwache Vermutung bewiesen. Das große Interesse an den Goldbachschen Vermutungen beruht nicht darauf, dass sie leicht zu
erklären, schwer zu lösen und auch historisch von entscheidender Bedeutung sind, sondern auch darauf, dass
man sich mit der Ordnung und Verteilung der Primzahlen beschäftigen muss. Es ist ein weites Feld, und wir
wissen darüber noch relativ wenig.
Wie erklären Sie sich die Abneigung vieler Menschen gegen Zahlen?
nistik mit dem Schwerpunkt
Interkulturelles Lernen angenommen und wurde mit
Wirkung vom 1.10.2014 zur
Universitätsprofessorin ernannt.
PD Dr. Peter Grossardt,
Universität Leipzig, wurde
zum außerplanmäßigen Professor für Klassische Philologie ernannt.
Darüber kann ich nichts sagen – Zahlen fand ich immer
gewissermaßen interessant! Manche Leute glauben, dass
es in der Mathematik nur um Zahlen geht. In der Mathematik beschäftigt sich man nur teilweise mit Zahlen
und nur ganz selten rechnet man. Die Zahlentheorie hat
die ganzen Zahlen als ihr Forschungsobjekt – die Untersuchung ihrer Eigenschaften vollzieht sich im allgemeinen aber durch die Algebra und die Analyse. In anderen
Gebieten der Mathematik sind die Forschungsobjekte
oft viel abstrakter.
226
KARRIERE
Prof. Dr. Thomas Klinkert,
Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, hat einen Ruf an
die Universität Zürich/
Schweiz auf eine ordentliche
Professur für Französische
Literaturwissenschaft angenommen.
Prof. Dr. Ulrike Kranefeld,
Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die Technische
Universität Dortmund auf eine W3-Professur für Musikpädagogik angenommen und
einen weiteren Ruf an die
Folkwang Universität der
Künste in Essen auf eine
W2-Professur für Musikdidaktik/Musikpädagogik abgelehnt.
Prof. Susanne Kühn, Akademie der Bildenden Künste
Forschung & Lehre
in dem Fach Romanische
Sprachwissenschaft.
Prof. Dr. Paola Merlo, Université Genève/Schweiz, hat
einen Ruf an die Universität
Heidelberg auf eine W3-Professur für Computerlinguistik
abgelehnt.
Professorin für Disziplinüberschreitende künstlerisch-mediale Praxis und
Theorie ernannt.
PD Dr. phil. Angela Oster,
Ludwig-Maximilians-Universität München, habilitierte
Dr. Laura Morgenthaler
García, Universität Osnabrück, hat einen Ruf an die
Universität Flensburg auf eine W2-Professur für Romanische Sprachwissenschaft,
Schwerpunkt Hispanistik, erhalten.
Karina Nimmerfall, Universität zu Köln, wurde zur W2-
Prof. Dr. Andreas LehmannWermser, Universität Bremen, hat einen Ruf an die
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
auf eine W3-Professur für
Musikpädagogik angenommen.
Dr. Antje Lobin (vormals
Zilg), Justus-Liebig-Universität Gießen, habilitierte sich
Dr. Nicolas Pethes, Universität zu Köln, wurde zum W3Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
ernannt.
PD Dr. Julia Schüler, Universität Bern/Schweiz, hat
einen Ruf an die Universität
Konstanz auf eine W3-Professur für Sportwissenschaft
angenommen.
Jun.-Prof. Dr. Clemens
Spahr, Johannes GutenbergUniversität Mainz, habilitierte sich, und es wurde ihm die
Lehrbefugnis für das Fach
American Studies erteilt.
sich in dem Fach Romanische Philologie.
FAQ R E C H T
Hat ein Juniorprofessor einen Anspruch auf
Zwischenevaluation?
Nürnberg, wurde mit Wirkung zum 1.4.2015 zur W3Professorin für Malerei ernannt.
3|15
Die Zwischenevaluation von Juniorprofessoren steht
nicht zur Disposition; der Juniorprofessor hat vielmehr
einen Rechtsanspruch auf Durchführung eines rechtsförmigen Verfahrens zur Bewährungsfeststellung. Die
Hochschulgesetze der Länder sehen vor, dass rechtzeitig
vor Ablauf der ersten zeitlichen Tranche der Juniorprofessur eine Zwischenevaluation für den Amtsinhaber
stattzufinden hat. Hat der Juniorprofessor sich in seinem
Amt als Hochschullehrer bewährt, so folgt daraus eine
Verlängerung seines Zeitbeamtenverhältnisses regelmäßig
um weitere drei Jahre. Dabei ist die Entscheidung über
die Bewährung des Juniorprofessors eine berufsbezogene
Prüfung und unterliegt infolgedessen strengen verfassungsrechtlichen Anforderungen. Weil die Entscheidung
über die Bewährung jedoch nur einer eingeschränkten
gerichtlichen Überprüfung dahingehend zugänglich ist,
ob der gesetzliche Begriff der Bewährung oder die gesetzlichen Grenzen der Beurteilungsermächtigung verkannt worden sind, ob der Beurteilung ein unrichtiger
Sachverhalt zugrunde liegt oder ob allgemeine Wertmaßstäbe nicht beachtet oder sachfremde Erwägungen
angestellt worden sind, muss das eigentliche Verfahren
der Zwischenevaluation strikt wissenschaftsadäquat ausgestaltet sein. Hierzu gehört nach der Rechtsprechung
insbesondere das Gebot der sachkundigen Bewertung.
Demgemäß müssen vor allem besondere Anforderungen
an die Auswahl der Gutachter sowie an deren Tätigkeit
gestellt werden (OVG Sachsen-Anhalt, Urteil vom
19. März 2008). Notfalls kann der Juniorprofessor sich
gegen eine negative Entscheidung, wenn die genannten
Voraussetzungen nicht erfüllt worden sind oder Verfahrensfehler vorliegen, zur Wehr setzen und vor dem Verwaltungsgericht auf Neubescheidung klagen.
Hubert Detmer
Prof. Dr. Arne Stollberg,
Universität Basel/Schweiz,
hat einen Ruf an die Humboldt-Universität zu Berlin
auf die W3-Professur für
Historische Musikwissenschaft angenommen und einen Ruf an die Staatliche
Hochschule für Musik und
Darstellende Kunst Mannheim auf die W3-Professur
für Historische Musikwissenschaft abgelehnt.
Dr. Felix Wemheuer, Universität zu Köln, wurde zum
W2-Professor für China-Studien im Ostasiatischen Seminar ernannt.
Prof. Dr. Dieter Wrobel, Universität Würzburg, hat einen
Ruf an die Technische Unviersität Braunschweig auf
eine W3-Professur für Didaktik der Deutschen Literatur abgelehnt.
Rechtswissenschaft
Dr. Carsten Bäcker, Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel, habilitierte sich, und es
wurde ihm die Lehrbefähigung für die Fachgebiete Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie zuerkannt.
Prof. Dr. Michael Droege,
Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, hat einen Ruf an
die Eberhard Karls Universi-
3|15
KARRIERE
Forschung & Lehre
tät Tübingen auf eine W3Professur für Öffentliches
Recht: Verwaltungsrecht, Religionsverfassungrecht, Kirchenrecht angenommen.
Law (GGS) in Heilbronn auf
die neue Professur für Öffentliches Wirtschaftsrecht,
Regulierungsrecht und Europarecht angenommen.
PD Dr. Bijan Fateh-Moghadam, Westfälische WilhelmsUniversität Münster, wurde
die Lehrbefugnis für die Fächer Strafrecht, Strafprozessrecht, Medizinrecht, Rechtsvergleichung, Rechtssoziologie und Rechtsphilosophie
erteilt.
Dr. Jens Puschke, LL.M., Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie, Jugendstrafrecht
und Strafvollzug erteilt.
Prof. Dr. Bernd Heinrich,
Humboldt-Universität zu
Berlin, hat einen Ruf an die
Eberhard Karls Universität
Tübingen auf eine W3-Professur für Strafrecht, Strafprozessrecht und Medizinstrafrecht oder ein weiteres
Dr. Carolin Bock, Technische
Universität München, hat einen Ruf an die Technische
Universität Darmstadt auf eine W2-Professur für BWL:
Gründungsmanagement angenommen.
Prof. Dr. Frank M. Fossen,
Freie Universität Berlin, ha-
227
W2-Universitätsprofessor ernannt.
Mathematik,
Physik und
Informatik
Dr. rer. nat. Artur Erbe, Universität Konstanz, wurde die
Lehrbefugnis für das Fach
Experimentalphysik erteilt.
Prof. Dr. Bastian von Harrach, Universität Stuttgart,
hat einen Ruf an die GoetheUniversität Frankfurt am
Main auf eine W3-Professur
für Numerik partieller Differentialgleichungen angenommen.
Dr. iur. Philipp Reimer, Albert-Ludwigs-Universität
bilitierte sich, und es wurde
ihm die Lehrbefähigung für
das Fach Volkswirtschaftslehre erteilt.
Dr. Jacob Hörisch, Leuphana Universität Lüneburg, hat
einen Ruf an die Alanus
Hochschule Alfter auf eine
Juniorprofessur für Betriebs-
Jun.-Prof. Dr. Claudia Kirch,
Karlsruher-Institut für Technologie (KIT), hat einen Ruf
an die Otto-von-Guericke
Universität Magdeburg auf
Freiburg, habilitierte sich,
und es wurde ihm die Lehrbefugnis für die Fächer Öffentliches Recht und Rechtstheorie erteilt.
strafrechtliches Nebengebiet
angenommen.
PD Dr. André Meyer, Rheinische Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn, hat einen
Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W3-Professur
für Bürgerliches Recht und
Steuerrecht angenommen
und wird mit Wirkung zum
1. März 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt.
Univ.-Prof. Dr. Carsten
Momsen, Leibniz Universität
Hannover, hat einen Ruf an
die Freie Universität Berlin
auf eine W3-Professur für
Strafrecht, Strafverfahrensrecht und Wirtschaftsstrafrecht angenommen.
Dr. Claus Pegatzky, Frankfurt am Main, hat einen Ruf
an die German Graduate
School of Management and
Prof. Dr. Volker Wiese, EBS
Business School, Wiesbaden,
hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine W3Professur für Zivilrecht III
(Bürgerliches Recht und Zivilverfahrensrecht) angenommen und wird zum 1.
April 2015 zum W3-Universitätsprofessor ernannt.
Prof. Dr. Alexander Windoffer, Universität Potsdam,
wurde zum 1. Oktober 2014
zum W2-Professor für Öffentliches Recht, insbesondere Besonderes Verwaltungsrecht und Verwaltungswissenschaft, ernannt.
Wirtschaftswissenschaften
PD Dr. Kerstin Alfes, Universität Bern/Schweiz, habilitierte sich in dem Fach Betriebswirtschaftslehre.
wirtschaftslehre, insbesondere Sustainable Innovation &
Entrepreneurship, angenommen.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Mellewigt, Freie Universität Berlin, hat einen Ruf an die
Wirtschaftsuniversität
Wien/Österreich auf eine
Professur für Organization
Design abgelehnt.
Prof. Dr. Maximilian Röglinger, Universität Augsburg,
hat einen Ruf an die Universität Bayreuth auf die
W2/W3-Professur für Wirtschaftsinformatik und Wertorientiertes Prozessmanagement angenommen und wurde zum 21. Januar 2015 zum
eine W3-Professur für Mathematische Stochastik angenommen und einen Ruf des
Karlsruher Institutes für
Technologie (KIT) auf eine
W3-Professur für Mathematische Statistik abgelehnt.
Jun.-Prof. Dr. Felix Krahmer,
Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Technische
Universität München auf ei-
ne Tenure Track Assistant
Professorship Optimization
and Data Analysis angenommen.
228
KARRIERE
Forschung & Lehre
Alexej Pashkin, Ph.D. und
Th.D., Universität Konstanz,
wurde die Lehrbefugnis für
das Fach Experimentalphysik erteilt.
ne W3-Professur für Systemanalyse und Modellierung
sowie Institutsleitung im Institut für Küstenforschung erhalten.
Prof. Dr. Konrad Rieck, Universität Göttingen, hat einen
Ruf an die Universität Paderborn auf eine W2-Professur
für Informatik erhalten.
PD Dr. Andrey Turchanin,
Universität Bielefeld, hat einen Ruf an die FriedrichSchiller-Universität Jena auf
Biologie, Chemie,
Geowissenschaften und
Pharmazie
Dr. Amitabh Banerji, Universität zu Köln, wurde zum
Junior-Professor für Chemie
und ihre Didaktik ernannt.
Dr. Günther Döhlemann,
Universität zu Köln, wurde
zum Professor für Terrestrische Mikrobiologie im Cluster of Excellence on Plant
Sciences (CEPLAS) ernannt.
Dr. Gregor J. Golabeck, ETH
Zürich/Schweiz, hat einen
Ruf an die Universität Bayreuth auf die W2-Professur
für Geodynamische Modellierung angenommen und
wird mit Wirkung zum 1.
März 2015 zum W2-Universitätsprofessor ernannt.
Prof. Dr. Luis Guanter, Universität Potsdam, wurde zum
1. November 2014 zum W3Professor für Fernerkundung
in den Geowissenschaften im
Institut für Erd- und Umwelwissenschaften der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ernannt. Bei
der Ernennung handelt es
sich um eine gemeinsame
Berufung mit dem Helmholtz-Zentrum Potsdam
Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ).
PD Dr. Laura Hartmann,
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung Berlin, hat einen Ruf
an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf auf eine
W3-Professur für Präparative
Polymerchemie angenommen.
Dr. Michael Kolbe, MaxPlanck-Institut für Infektionsbiologie Berlin, hat zum
01.02.2015 einen Ruf an die
Universität Hamburg auf eine W3-Professur für Full
Professorship and Head of
Department of Structural Infection Biology angenommen.
Prof. Dr. Lars Kutzbach,
Universität Hamburg, hat
zum 01.02.2015 einen Ruf an
die Universität Hamburg auf
eine W2-Professur für Hydro-Biogeochemistry of Terrestrial Ecosystems angenommen.
Prof. Dr. Andreas Möglich,
Humboldt-Universität zu
Berlin, hat einen Ruf an die
Universität Bayreuth auf die
W3-Professur für Biochemie
angenommen und wird mit
Wirkung zum 1. April 2015
zum W3-Universitätsprofessor ernannt.
Prof. Dr. Corinna Schrum,
Universität Bergen/Norwegen, hat einen Ruf an die
Universität Hamburg auf ei-
und Jugendpsychiatrie und
Psychotherapie abgelehnt.
Prof. Dr. med. Philipp Beckhove, Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg,
hat zum 1. März 2015 den
Ruf an die Universität Regensburg auf eine W3-Professur für Interventionelle Immunologie angenommen.
Prof. Dr. Thilo van Eimeren,
Universität zu Kiel, hat einen
Ruf an die Universität zu
Köln auf eine W2-Professur
für Funktionelle Bildgebung
von Bewegungsstörungen
angenommen.
Dr. Philipp Heretsch, Rice
University Houston/USA,
hat einen Ruf an die Freie
Universität Berlin auf eine
Junior-Professur für Organische Synthese und Katalyse
angenommen.
Prof. Dr. Martin Kappas,
Universität Göttingen, hat einen Ruf an die Bergische
Universität Wuppertal auf eine W2-Professur für Allgemeine Geographie, Schwerpunkt Mensch-Umwelt-Forschung, erhalten.
3|15
eine W2-Professur für Physikalische Chemie angenommen.
Jun.-Prof. Dr. Ivan Vilotijevi,
Universität Jena, wurde am
23. Dezember 2014 zum Junior-Professor für Organische Chemie der Synthese
von Funktions- und Wirkstoffen ernannt.
Prof. Dr. Thomas Waitz, Universität Göttingen, hat einen
Ruf an die Universität Hildesheim auf eine W2-Professur für Chemie und ihre Didaktik erhalten.
PD Dr. Jan G. Wiederhold,
ETH Zürich/Schweiz, habili-
Prof. Dr. Michael Freitag,
Friedrich-Schiller-Universität
Jena, hat einen Ruf an die
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auf eine W3Professur für Allgemeinmedizin erhalten.
Dr. med. Christian Göpel,
Universität Halle-Wittenberg,
habilitierte sich für dasFachgebiet Gynäkologie.
Dr. Götz Ulrich Grigoleit,
Universität Würzburg, wurde
mit Wirkung vom 3.2.2015 die
Lehrbefugnis für das Fachgebiet Innere Medizin erteilt.
Dr. med. Niels Hammer,
Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde ihm
die Lehrbefugnis für das
Fach Anatomie zuerkannt.
Dr. rer. nat. Petra HenrichNoack, Universität Magdeburg, habilitierte sich in dem
Fach Medizinische Psychologie und Medizinische Neurobiologie.
tierte sich in dem Fach Umweltgeochemie.
Humanmedizin
Prof. Dr. Tobias Banaschewski, Zentralinstitut für
Seelische Gesundheit Mannheim, hat einen Ruf an die
Universität Göttingen auf eine W3-Professur für Kinder-
Prof. Dr. med. Stefanie Joos,
Universität Heidelberg, hat
Forschung & Lehre - Leserreisen
Studienreise vom 12. bis 19. Mai 2015
Studienreise vom 27. August bis 3. Sept. 2015
Emilia-Romagna
Nordpolen
Kulturschätze zwischen Apennin und Adria
Pommern, Ermland und Masuren
Liebevoll restaurierte Renaissancestädte, mittelalterliche Burgen
und Klöster und das byzantinische Erbe Ravennas erzählen aus
der wechselvollen Geschichte einer vielschichtigen Kulturregion.
Einer der vielen Höhepunkte unserer 8-tägigen Reise ist der Besuch der Kulturmetropole Bologna, deren traditionsreiche Universität die Stadt zu einem der geistigen Zentren des mittelalterlichen
Europas machte. Der Besuch der Städte Ferrara und Urbino vermittelt einen anschaulichen Eindruck vom Kunst- und Architekturverständnis der Renaissance. Ein besonders schöner Blick über
die Adriaküste bietet sich von San Marino, einem der kleinsten und
ältesten Staaten der Welt.
Getragen vom Handelsinteresse hanseatischer Kaufleute und gefördert vom Machtbewusstsein des Deutschen Ordens entstand im Norden Polens bereits im Mittelalter eine blühende Kulturlandschaft.
Eine abwechslungsreiche Rundreise führt in stolze Hansestädte und
zu mächtigen Ordensburgen. Wir entdecken die Wirkungsstätten des
Astronomen Kopernikus und genießen die sanften Wiesen, prächtigen Alleen und stillen Seen einer atemberaubend schönen Landschaft zwischen Bernsteinküste und masurischer Seenplatte.
REISELEISTUNGEN
Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft
nach Posen und zurück von Danzig
ROTALA Studien-Reiseleitung
8-tägige Rundreise mit abwechslungsreichem Ausflugs- und
REISELEISTUNGEN
Flug mit Lufthansa oder einer anderen namhaften Fluggesellschaft
ROTALA Studien-Reiseleitung
Ausführliches Ausflugs- und Besichtigungsprogramm
Drahtlose Übertragungsanlage mit Kopfhörern
Unterbringung im ****Hotel Le Palme im Milano Marittima
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Klimaanlage, Mietsafe,
Minibar, Sat-TV und Telefon
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen mit Menüwahl
Reisepreissicherungsschein
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur
Besichtigungsprogramm inklusive Eintrittsgeldern
Schifffahrt auf einem masurischen See
Orgelkostproben in Heiligelinde und Danzig
Unterbringung in ausgesuchten Hotels der Drei- und Vier-Sterne-Kategorie
in Thorn, Sensburg und Danzig
Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer
Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC, Föhn, Telefon, Sat-TV und Minibar
Halbpension mit Frühstücksbuffet und Abendessen
Reisepreissicherungsschein
Ausführliche Reiseunterlagen mit Reiseliteratur
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO
REISEPREISE PRO PERSON IN EURO
Düsseldorf und Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.429,–
Frankfurt und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.449,–
München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.399,–
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .105,–
Düsseldorf und Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.277,–
Frankfurt und Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.297,–
Hamburg und Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.297,–
München . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.245,–
Einzelzimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .265,–
Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa bedient
werden, gilt der Preis ab Stuttgart.
Ab allen weiteren deutschen Flughäfen, die von der Lufthansa bedient
werden, gilt der Preis ab Stuttgart.
INFORMATIONS-COUPON
Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms und der Anmeldeunterlagen
für:
Emilia-Romagna
Nordpolen
Istanbul
Bulgarien
Griechenland
Name
Vorname
Datum
Straße
PLZ/Ort
Unterschrift
Bitte einsenden an: „Forschung & Lehre“ · Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg · Fax: 0228-9026680 · eMail: [email protected]
Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreisen wurde der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.
230
KARRIERE
einen Ruf an die Universität
Tübingen auf die W3-Professur für Allgemeinmedizin angenommen. Verbunden damit ist die Leitung des neugegründeten Instituts für Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät Tübingen und
des Universitätsklinikums
Tübingen als Ärztliche Direktorin.
PD Dr. rer. nat. Dipl.-Psych.
Sören Krach, Universität
Marburg, hat einen Ruf an
die Universität zu Lübeck
auf eine W2-Professur für
Experimentelle funktionelle
Bildgebung in Psychiatrie
und Psychotherapie (5 Jahre)
angenommen.
PD Dr. med. Tobias Raupach, MME, Universitätsmedizin Göttingen, hat einen
Ruf der Universitätsmedizin
Göttingen auf die W2-Professur Lehrforschung und Lehrentwicklung sowie einen
weiteren Ruf an die Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel auf die W2-Professur
auf Zeit (5 Jahre) für Didaktik der Medizin erhalten.
Forschung & Lehre
sich für das Fachgebiet Chirurgie.
PD Dr. med. Sebastian
Stehr, Universität zu Lübeck, hat einen Ruf an die
Universität zu Lübeck auf eine W2-Professur für Operative Intensivmedizin angenommen.
Dr. Regina Taurines, Universität Würzburg, wurde mit
Wirkung vom 3.2.2015 die
Lehrbefugnis für das Fachgebiet Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und
Psychotherapie erteilt.
Dr. med. Roman Wölfel, Institut für Mikrobiologie der
Bundeswehr und Institut für
Medizinische Mikrobiologie
und Infektionsepidemiologie
der Universität Leipzig, habilitierte sich, und es wurde
ihm die Lehrbefugnis für die
Fächer Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie zuerkannt.
Dr. med. Christina Zielinski,
Charité-Universitätsmedizin
Berlin, hat einen Ruf an die
PD Dr. Elke Schäffner, MSc
(Epi), Charité-Universitätsmedizin Berlin, hat von der
Humboldt-Universität zu
Berlin und der Freien Universität Berlin einen Ruf an
die Charité-Universitätsmedizin Berlin auf eine W2Professur für das Fachgebiet
Public Health unter den Bedingungen des demographischen Wandels erhalten.
PD Dr. med. Jochen G.
Schneider, Universität des
Saarlandes und Universität
Luxembourg, wurde zum außerplanmäßigen Professor
für Innere Medizin und Klinische Biochemie mit
Schwerpunkt Molekulare
Endokrinologie an der Universität des Saarlandes berufen.
Dr. med. Rick Gerhard
Schneider, Universität Halle-Wittenberg, habilitierte
Rektoren,
Präsidenten
und Kanzler
Prof. Dr. Stefan Stein, Professor für Finanz- und Assetmanagement, ist seit dem
Organisation, Führung und
Personal sowie Studienleiter
Executive MBA an der
Hochschule Luzern
(Schweiz). Von 2009 bis
2012 lehrte und forschte er
als Professor für Unternehmensführung am Kompetenzzentrum für Unternehmensführung der Berner
Fachhochschule, Departement Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit, Soziale
Arbeit, Bern (Schweiz).
19. Januar 2015 Rektor der
Unternehmer-Hochschule
BiTS (Business and Information Technology School
GmbH). Zuvor war er ProRektor für Lehre an der
BiTS.
Dr.Horst Henrici ist neuer
Kanzler der Bauhaus-Universität Weimar. Dr. Henrici
studierte Politikwissenschaften in München, Rechtswissenschaften in Bremen,
Professor Dr. Alexander Wöll
ist neuer Präsident der
Europa-Universität Viadrina
Frankfurt (Oder). Prof. Dr.
Alexander Wöll war Professor für Ost- und Westslawische Philologie an der ErnstMoritz-Arndt-Universität
Greifswald. Von 2010 bis
Würzburg und Thessaloniki
und wechselte von der Technischen Universität Berlin
zum 1. Januar 2015 als neuer
Kanzler an die Bauhaus-Universität Weimar. Dr. Henrici
tritt die Nachfolge des langjährigen Kanzlers Dr. Heiko
Schultz an.
Universität zu Lübeck auf eine W2-Professur an der Klinik für Dermatologie und
Venerologie mit Leitung der
Allergologie erhalten.
Zahnmedizin
Dr. med. dent. Jeremias Hey,
Universität Halle-Wittenberg,
habilitierte sich für das Fachgebiet Zahnmedizin/Zahnärztliche Prothetik.
3|15
2014 Dekan der dortigen Philosophischen Fakultät.
Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich ist neuer Präsident der
Frankfurt University of Applied Sciences. Dievernich
hatte am 1. Oktober 2014
sein Amt angetreten. Seit
2013 war er Professor für
Ihre Meldung über Habilitationen und Berufungen
können Sie auch per
E-Mail an Marita Burkhardt
senden:
[email protected]
3|15
KARRIERE
Forschung & Lehre
Impressum
22. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des Deutschen Hochschulverbandes
(43 Jahrgänge)
Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des Deutschen Hochschulverbandes
ISSN: 0945-5604; erscheint monatlich
Deutscher Hochschulverband
231
Informationsservice
Präsident:
Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.
Vizepräsidenten:
Ulrich Schollwöck, Univ.-Professor, Dr. (Erster Vizepräsident)
Bernd Helmig, Univ.-Professor, Dr.
Josef Pfeilschifter, Univ.-Professor, Dr.
Ilona Rolfes, Univ.-Professorin, Dr.
Claudia Solzbacher, Univ.-Professorin, Dr.
Daniela Wawra, Univ.-Professorin, Dr.
Forschung & Lehre will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale (Betrag incl. Portokosten) folgende Unterlagen:
(Bestellungen bitte an Forschung & Lehre, Fax: 0228/9026680,
E-Mail: [email protected])
Ehrenpräsident: Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr., Dr. h.c.
Geschäftsführer: Michael Hartmer, Dr.
Geschäftsstelle des Deutschen Hochschulverbandes:
Rheinallee 18-20, 53173 Bonn,
Tel.: (0228) 902 66-66; Fax: (0228) 902 66-80
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hochschulverband.de
Forschung & Lehre
Redaktion:
Felix Grigat, M.A. (verantwortl. Redakteur), Michael Hartmer, Dr.,
Friederike Invernizzi, M.A., Ina Lohaus, Vera Müller, M.A.
Design-Konzept: Agentur 42, Mainz
Titelfoto: picture-alliance
Grafik und Layout: Robert Welker
Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Hubert Detmer, Dr., Rechtsanwalt und stellvertretender Geschäftsführer
im Deutschen Hochschulverband
Sandra Möhlmann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen Hochschulverband
Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers gekennzeichnet sind, stellen nicht
in jedem Falle die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar. Für unverlangt
eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit des Textes wird häufig die kürzere, männliche
Schreibweise verwendet. Es wird betont, dass dies als Synonym für die männliche und
weibliche Form vereinfacht verwendet wird und alle männlichen und weiblichen Personen gleichberechtigt angesprochen werden.
Zitierweise: Forschung & Lehre
Verlag und Redaktion:
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Saarländische Druckerei und Verlag GmbH, 66793 Saarwellingen
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des Verbandsbeitrages. Einzelpreis 7,00 Euro zzgl. Porto.
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Preisliste Nr. 44 vom 1.1.2015
Die Gesetze zur Reform der
W-Besoldung des Bundes
und der Länder
Baden-Württemberg,
Bayern,
Brandenburg
Bremen,
Hamburg,
Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern,
Niedersachsen,
NRW,
Rheinland-Pfalz,
Sachsen,
Sachsen-Anhalt,
Schleswig-Holstein und
Thüringen
stehen zusammen mit Informationen des DHV als pdf
zur Verfügung unter
www.hochschulverband.de
– Infocenter – W-Portal.
Beilage:
Zeitverlag Gerd Bucerius
A 321 | Entwurf des 3. Hochschulreformgesetzes, Artikel
1, Änderung des Bremischen
Hochschulgesetzes (Stand:
22.1. 2015) und Stellungnahme des DHV, 17 Seiten, 3,- €.
A 313 | Gesetzentwurf für
ein Zweites Gesetz zur Änderung personalvertretungsrechtlicher und richterrechtlicher Vorschriften Hamburg
und Stellungnahme des
DHV, 71 Seiten, 6,50 €.
A 314 | Drittes Hochschulrechtsänderungsgesetz Baden-Württemberg (Entwurf,
Stand: 15.10.2013) u. Stellungnahme des DHV,
280 Seiten, 12,- €.
A 319 | Entwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung
dienstrechtlicher Vorschriften
und weitere dienstrechtliche
Änderungen Hamburg (Stand:
26.8.2014) und Stellungnahme des DHV, 26 S., 3,- €.
A 317 | Gesetzentwurf über
die Feststellung des Haushaltsplans für die Haushaltsjahre 2015 und 2016 Bayern
und Stellungnahme des DHV,
20 Seiten, 3,- €.
A 316 | Ressortentwurf des
vierten Landesbesoldungs-Änderungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern (Stand:
10.12.2013) und Stellungnahme des DHV, 76 S., 6,50,- €.
A 318 | Gesetzentwurf zur
Änderung der Vorschriften
über die Professorenbesoldung (Besoldungsordnung
W) Berlin (Stand: 24.2.2014)
und Stellungnahme des
DHV, 31 Seiten, 4,50 €.
A 315 | Hochschulzukunftsgesetz NRW vom 11. September 2014 (Lesefassung),
143 Seiten, 8,- €.
Forschung & Lehre wird auf chlorfreiem Papier gedruckt und ist recyclebar.
Druckauflage:
32.400 Exemplare (IVW 4/2014)
A 305 | Gesetzentwurf zur
Änderung dienstrechtlicher
Vorschriften Bremen (Stand:
Dezember 2013) und Stellungnahme des DHV, 13 Seiten, 3,- €.
A 312 | Gesetz zur Neuregelung des Hochschulrechts des
Landes Brandenburg vom
28.4.2014, 59 Seiten, 6,50 €.
A 320 | Entwurf einer Neufassung der Leistungsbezügeverordnung Schleswig-Holstein (Stand: August 2014)
und Stellungnahme des
DHV, 5 Seiten, kostenlos.
232
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Stellenmarkt
Veranstaltungen
Stiftungen | Preise
Forschung & Lehre
3|15
Naturwissenschaften | Medizin
Analytische Lebensmittelchemie (Universität Stuttgart).........................238
Biochemie mit Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie
(Julius-Maximilians-Universität Würzburg) ..........................................................241
Elektro- und Automatisierungstechnik
(Fachhochschule Dortmund) ....................................................................................233
Experimentalphysik (Universität Bayreuth).....................................................234
Fachdidaktik in der Chemie (Eberhard Karls Universität Tübingen).....247
Gesundheitsmanagement in der Nutztierhaltung
(Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)......................................................246
Hochfrequenztechnik (Technische Universität Wien)..................................241
Informatik, Ambient Assisted Living in der Medizin
(Fachhochschule Dortmund) ....................................................................................234
Keramische Verbundwerkstoffe der Luft- und Raumfahrt
– Leiter/-in der Abteilung „Struktur- und
Funktionskeramik am Institut für
Werkstoff-Forschung des DLR (RWTH Aachen
und Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt DLR) ....................................239
Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
(Universitätsmedizin Rostock)..................................................................................246
Mathematische Optimierung (Technische Universität Braunschweig) ...235
Mechatronische Systeme (Jade Hochschule) ................................................245
Navigation und geodätische Schätzverfahren
(Universität Stuttgart) .................................................................................................235
Professuren
Pflanzenökologie (Universität Bayreuth) ...........................................................233
Product Development, Design Systematics and
Lightweight Design (Technische Universität München)...........................237
Raumforschung und Raumplanung
(Universität für Bodenkultur Wien) ........................................................................240
Geistes- und Sozialwissenschaften
Versuchstierkunde und Tierschutz
(Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover)......................................................243
Altes Testament (Universität Basel).....................................................................239
BWL - Betriebliche Umweltökonomie
Wasserreinhaltung (Water Quality Control)
(Technische Universität Chemnitz)..........................................................................245
(Technische Universität Berlin) ................................................................................244
Economics of Innovation (Technische Universität München)..................236
Geschichte der Frühen Neuzeit und
Juniorprofessuren: Naturwissenschaften | Medizin
Rheinische Landesgeschichte
Biotechnologie (Universität Bielefeld).................................................................243
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) ..............................................241
Grundschuldidaktik Mathematik
(Technische Universität Chemnitz)..........................................................................233
Verwaltung | Management | Fachkräfte
Grundschuldidaktik Sachunterricht
(Technische Universität Chemnitz)..........................................................................247 Lehrkraft für besondere Aufgaben für Heilpädagogik
(Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft,
Grundschuldidaktik Wirtschaft - Technik Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität) .....................248
Haushalt und Soziales (Technische Universität Chemnitz)....................237
Internationale Sicherheit und Governance –
Rektorin/Rektor (Ruhr Universität Bochum) ...................................................248
Henry Kissinger Professur
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................234
Logistik (Supply Chain Management) (Universität Hamburg)...........242
Management Accounting and Control
Wiss. Mitarbeiter | Doktoranden | Postdocs
(Otto Beisheim School of Management – WHU) .................................................238 Two Postdoc Positions in African Studies
(Universität Bayreuth – BIGSAS) ............................................................................249
Managerial Economics (Technische Universität München) .......................236
Marketing (Technische Universität München) .....................................................236 Wissenschaftliche/-n Mitarbeiter/-in
Neues Testament II (Literatur und Geschichte
Akademische/-n Rat/Rätin auf Zeit
(Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).............................................249
des Urchristentums)
(Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg) ........................................237
Öffentliches Recht, insb. Öffentliches Wirtschaftsrecht
(Technische Universität Chemnitz)..........................................................................245
Forschungsförderung | Preise
Praktische Theologie (Universität Basel) .........................................................239
Regionalgeschichte (Universität Bayreuth) ......................................................245 3 bis 5 Alfried Krupp Senior-Fellowships
Wirtschaftsethik – Stiftungsprofessur
5 bis 8 Alfried Krupp Junior-Fellowships
(Theologische Hochschule Ewersbach) ..................................................................244
Wirtschaftsprüfung und Unternehmensrechnung
(Universität Hamburg)................................................................................................242
(Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald) ...................................................U2
Ausschreibung – Wissenschaft und Datenjournalismus
(VolkswagenStiftung)..................................................................................................175
3|15
Forschung & Lehre
233
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Bis zu 10 Promotionsstellen „Faktuales und fiktionales
Erzählen – Differenzen, Interferenzen und Kongruenzen
in narratologischer Perspektive“
(Universität Freiburg im Rahmen des GRK 1767) ...............................................249
MINT Excellence –
Stipendienprogramm für den MINT-Nachwuchs
(Manfred Lautenschläger-Stiftung) ..........................................................................203
Promovieren mit Stipendium (Friedrich Naumann Stiftung) ..................183
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis
für hervorragende biomedizinische Forschung an
deutschen Forschungseinrichtungen (Paul Ehrlich-Stiftung) ..........U3
Reinhold-Schwarz-Förderpreis für Psychoonkologie 2015
(Weiterbildung Psychosoziale Onkologie WPO –
Universitätsklinikum Heidelberg...............................................................................177
Ausstellungen | Messen | Veranstaltungen
Augen.Blick.Mal
Über 100 Kultur- und Informationsveranstaltungen
(Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft).................................................U4
Burnout vs. Depression – 19. Berliner Kolloqium der
Daimler und Benz Stiftung ..................(www.forschung-und-lehre.de)
Deutscher Fundraisingkongress 2015 – Berlin ...................................207
PROFESSUREN
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in
Forschung und Lehre. An der Universität Bayreuth ist in der Fakultät für
Biologie, Chemie und Geowissenschaften zum nächstmöglichen Zeitpunkt
eine
W 3-Professur für Pflanzenökologie
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.
Wir laden in der Forschung und Lehre ausgewiesene Kolleginnen und
Kollegen zur Bewerbung ein. Die / Der künftige Stelleninhaberin / Stelleninhaber sollte sich moderner experimenteller Ansätze bedienen, um aktuelle
Fragestellungen der Populations- oder Gemeinschaftsökologie der Pflanzen
zu bearbeiten. Erwartet wird die aktive Mitarbeit im Profilfeld „Ökologie und
Umweltwissenschaften“ und im Bayreuther Zentrum für Ökologie und
Umweltforschung (BayCEER).
Die Lehrleistung wird in den Bachelor-, Lehramts- und Masterstudiengängen der Biologie im Bereich der Pflanzenökologie erbracht.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität / Stellenangebote).
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,
die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth
einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies
betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen
und bietet einen Dual-Career-Support.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden bis zum 31. 3. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät für
Biologie, Chemie und Geowissenschaften, Universität Bayreuth, 95440
Bayreuth.
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Gut leben & Wissen schaffen:
Metropole Ruhr.
Der Fachbereich
Maschinenbau sucht
eine Professorin/einen Professor
für das Fach „Elektro- und
Automatisierungstechnik“
Tel.: 0228 / 902 66-23 bzw. -59
[email protected]
www.forschung-und-lehre.de
Professur (W2)
Grundschuldidaktik
Mathematik
Primary School Education
Mathematics
www.fh-dortmund.de/stellen
www.tu-chemnitz.de/stellen
234
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
3|15
Zertifikat seit 2006
audit familiengerechte
hochschule
Die Universität Bayreuth ist eine forschungsorientierte Universität mit international kompetitiven und interdisziplinär ausgerichteten Profilfeldern in
Forschung und Lehre. An der Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik
der Universität Bayreuth ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W 3-Professur für Experimentalphysik
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu besetzen.
In der Forschung wird von der Bewerberin / dem Bewerber erwartet, dass
sie / er in einem aktuellen Bereich der Experimentalphysik ausgewiesen ist.
Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber vertritt das Fach Experimentalphysik
in Bachelor- und Masterstudiengängen. Die Professur ist federführend bei
der fachwissenschaftlichen Ausbildung der Studierenden der Lehramtsstudiengänge im Unterrichtsfach Physik. Außerdem nimmt sie eine zentrale
Rolle bei der Vernetzung mit den Schulen ein.
Lebensraum &
Wissenslandschaft:
Metropole Ruhr.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität / Stellenangebote).
Der Fachbereich Informatik sucht
eine Professorin/einen Professor
Die Universität Bayreuth strebt danach, die Vielfalt ihres Professorenkollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,
die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universität Bayreuth
einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre Bewerbung gebeten. Dies
betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und internationale Bewerbende.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen
und bietet einen Dual-Career-Support.
für das Fach Informatik, Ambient
Assisted Living in der Medizin
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung
der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen) werden in schriftlicher oder bevorzugt in elektronischer Form
als PDF-Datei bis zum 12. 4. 2015 erbeten an den Dekan der Fakultät
für Mathematik, Physik und Informatik, Prof. Dr. Walter Zimmermann,
Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth, E-Mail: [email protected].
www.fh-dortmund.de/stellen
STELLENANZEIGEN | PREISE
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
Der nächste Anzeigenschlusstermin:
Ausgabe 4/2015
20. März 2015
Bewerbungsfrist läuft noch bis:
Forschung & Lehre 3 | 2015
Allgemeine Elektrotechnik mit Schwerpunkt
Biomedizinische Technik
(UMIT – Private Universität für Gesundheitswissenschaften,
Medizinische Informatik und Technik)................................................15.03.15
Baubetrieb und Baubetriebswirtschaft
An der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist zum Beginn
des Wintersemesters 2015/16 die
(Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)...........................31.03.15
zu besetzen.
Biopolymerverarbeitung (Universität Bayreuth) ........................31.03.15
Experimentalphysik – Elektronische Korrelationen
und Magnetismus (Universität Augsburg) ..................................07.03.15
Geschäftsführerin/Geschäftsführer IT
Die Professur ist der Forschung und Lehre in Fragen der internationalen
Sicherheit im Sinne strategischer Studien sowie deren Bezügen zu den
transatlantischen Beziehungen und der Völkerrechtsordnung gewidmet. Die
Ausschreibung richtet sich an Persönlichkeiten mit ausgewiesenem internaWLRQDOHP3UR¿OVRZLHPLW(UIDKUXQJHQLP'LDORJ]ZLVFKHQSROLWLVFKHU:LVVHQVFKDIW9|ONHUUHFKWVOHKUHXQGSROLWLVFKHU*HVWDOWXQJ
Kanzlerin/Kanzler (FernUniversität in Hagen) .............................15.03.15
Nachwuchsgruppenleiter/in mit Tenure Track –
Health Economics of Lung Disease
Henry Kissinger Professur für
Internationale Sicherheit und Governance
Der/Die Inhaber/-in soll in die Lehrbetreuung für fortgeschrittene Studierende
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Die Stelle ist für mindestens ein Jahr zu besetzen.
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SURJUDPPDWLVFKHQ 6FKZHUSXQNWH GHU 7lWLJNHLW LQ %RQQ ZHUGHQ ELV ]XP
20. März 2015 an den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Abteilung 1.1, 53012 Bonn erbeten.
(Universität Siegen)...................................................................................13.03.15
(HelmholtzZentrum München) ..............................................................20.03.15
Pädiatrische Forschung/Allgemeine Pädiatrie
(Universität Leipzig) .................................................................................13.03.15
Rektorin/Rektor (FernUniversität in Hagen)..................................15.03.15
Theologie des geistlichen Lebens (Universität Augsburg)....16.03.15
Volkswirtschaftslehre (Universität Bayreuth) .............................13.03.15
Wissenschaftliche/-er Mitarbeiter/-in
(Universität Rostock)................................................................................03.03.15
3|15
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
235
Am Institut für Navigation der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik und Geodäsie der Universität Stuttgart ist die
W3-Professur für Navigation und
geodätische Schätzverfahren
zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen. Dem/Der Stelleninhaber/-in obliegt die Leitung des Instituts für Navigation der
Universität Stuttgart.
Die Professur vertritt das Fachgebiet der Navigation und
Positionsbestimmung einschließlich der Parameterschätzung und Signalverarbeitung in Forschung und Lehre. Forschungsschwerpunkte werden in der satellitengestützten
Navigation und Positionsbestimmung (GNSS), in der Trägheitssensorik und in der Integration der beiden Verfahren
erwartet. Darüber hinaus ergeben sich im Bereich Multisensor- und Indoor-Navigation weitere Forschungsfelder.
Dabei sind Navigationsanwendungen in der Luft- und Raumfahrt ausdrücklich gewünscht. Zur Lehrtätigkeit gehören
Veranstaltungen zur Navigation und Positionsbestimmung
sowie zu den geodätischen Schätzverfahren.
Gesucht wird eine Persönlichkeit, die in mehreren der genannten Forschungsgebiete national und international hervorragend ausgewiesen ist. Erwartet werden weiterhin sehr
gute didaktische Fähigkeiten sowie Engagement in der Lehre
und akademischen Selbstverwaltung. Die Bereitschaft zur
fakultätsinternen und fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit sowie zu außeruniversitärer Kooperation ist erwünscht.
An der Carl-Friedrich-Gauß-Fakultät der Technischen Universität CaroloWilhelmina zu Braunschweig ist am Institut für Mathematische Optimierung
ab sofort eine
Universitätsprofessur (BesGr. W3) für
Mathematische Optimierung
zu besetzen.
Im Rahmen der Neuausrichtung des Instituts für Mathematische Optimierung
wird eine international ausgewiesene Persönlichkeit mit einem aktuellen Forschungsschwerpunkt im Bereich der nichtlinearen mathematischen Optimierung,
idealerweise mit Bezug auf Probleme mit partiellen Differentialgleichungen und
deren Anwendungen, gesucht.
Aktivitäten zur Drittmitteleinwerbung werden erwartet. Die TU Braunschweig legt
Wert auf eine hervorragende Lehre und erwartet Veranstaltungen im Rahmen
der Ausbildung in den Studiengängen der Mathematik und der Finanz- und
Wirtschaftsmathematik mit Schwerpunkt im Bereich der Mathematischen Optimierung sowie eine angemessene Beteiligung an den Servicevorlesungen der
Mathematik für Studierende anderer Fachrichtungen.
An der TU Braunschweig (gegründet 1745) mit derzeit 18.300 Studierenden sind
die Ingenieur- und Naturwissenschaften als Kerndisziplinen eng vernetzt mit den
Wirtschafts-, Sozial-, Geistes- und Erziehungswissenschaften. Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird deshalb die Bereitschaft vorausgesetzt, an koordinierten interdisziplinären Programmen mitzuwirken und sich in die Zusammenarbeit innerhalb der TU Braunschweig und auch mit weiteren technisch orientierten
Universitäten in Niedersachsen einzubringen.
Die Einstellungsvoraussetzungen für die ausgeschriebene Professur ergeben
sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes. Auf Wunsch kann
eine Teilzeitbeschäftigung ermöglicht werden.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50
Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.
Die TU Braunschweig hat sich das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen
deutlich zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen werden deshalb nachdrücklich um
ihre Bewerbung gebeten.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte
bis zum 30.04.2015 an den Vorsitzenden der Berufungskommission, Herrn Prof. Dr. Volker Schwieger, Universität
Stuttgart, Institut für Ingenieurgeodäsie, Geschwister-SchollStraße 24D, 70174 Stuttgart; [email protected].
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung
bevorzugt.
Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner
berufener Personen. Nähere Informationen unter: www.unistuttgart.de/dual-career/
Habilitationsstipendien (Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.)........15.03.15
Preis für Wissenschaftsrecht 2015 (Verein zur Förderung
des deutschen & internationalen Wissenschaftsrechts)....................30.04.15
Robert-Koch-Preis für Krankenhaushygiene und
Infektionsprävention (Robert-Koch-Stiftung) ..........................10.04.15
Forschung & Lehre 1 | 2015
Analytische Chemie (TU Bergakademie Freiberg)........................20.03.15
Physikalische Chemie – Grenzflächen- und
Kolloidchemie (TU Bergakademie Freiberg)................................20.03.15
Balzan Preise 2015
(Internationale Balzan Stiftung) ............................................................15.03.15
Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland
sind ausdrücklich erwünscht.
Bewerberinnen oder Bewerber, die zum Zeitpunkt der Ruferteilung das 50. Lebensjahr vollendet haben und nicht bereits im Beamtenverhältnis stehen, werden
grundsätzlich im Angestelltenverhältnis eingestellt.
Weitere Auskünfte erteilt der Vorsitzende der Berufungskommission, Herr Prof.
Dr. Jens-Peter Kreiß, Tel. +49 (0) 531 391 7567.
Schriftliche Bewerbungen mit Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, bisherigen und
geplanten Forschungsschwerpunkten und Angaben über die bisherige Lehr- und
Berufstätigkeit richten Sie bitte bis zum 31.03.2015 an den Dekan der CarlFriedrich-Gauß-Fakultät der TU Braunschweig, Herrn Prof. Dr. Thomas
Sonar, Rebenring 58a, D-38106 Braunschweig. Zusätzlich wird um die elektronische Übersendung eines durchsuchbaren pdf-Dokumentes der Bewerbungsunterlagen an [email protected] gebeten.
Förderprogramme zur Erforschung der AlzheimerKrankheit auf dem Gebiet der Ursachen-,
Diagnose- und klinischen Forschung
(Alzheimer Forschung Initiative e.V.) ...................................................09.03.15
Förderung der Geistes- und Sozialwissenschaften
(Deutsch-Italienisches Zentrum für Europäische Exzellenz
Villa Vigoni).....................................................................................................16.04.15
Forschung & Lehre 11 | 2014
Wolfgang-Heilmann-Preis für humane Nutzung
der Informationstechnologie
(Integrata-Stiftung)....................................................................................12.04.15
236
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
3|15
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy
by a comprehensive tenure track system. Based on best international
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY
TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential young scientists, from the appointment as Assistant Professor
through a permanent position as Associate Professor and on to Full
Professor.
TUM is the first university in Germany to reinforce its recruitment policy
by a comprehensive tenure track system. Based on best international
standards and transparent performance criteria, TUM FACULTY
TENURE TRACK offers merit-based academic career options for highpotential young scientists, from the appointment as Assistant Professor
through a permanent position as Associate Professor and on to Full
Professor.
The TUM School of Management invites applications for a
The TUM School of Management invites applications for a
Tenure Track Assistant Professorship
“Marketing”
Tenure Track Assistant Professorship
Managerial Economics /
initially pay-scale grade W2, to be appointed as soon as possible. The
salary will consist of a base salary according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration Act, initial pay-scale grade W2); candidates might be eligible for additional premiums.
Tenure Track Assistant Professorship
Economics of Innovation
We are looking for an excellent junior scientist with a high potential for
developing an internationally recognized research agenda in the field of
Marketing, preferably with a focus on Technology Marketing. The
successful candidate is expected to conduct research and teaching in
Marketing with special emphasis on technology.
Initially pay-scale grade W2, to be appointed as soon as possible.
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in
the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level.
In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a
minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations
according to “TUM Faculty Recruitment and Career System”
(http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply.
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as
well as substantial international experience. Family leave will be taken
into consideration.
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected
to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students. Teaching
assignments include courses in the subject area and the basic courses
offered by the department as well as courses for other academic TUM
departments.
For each position we are looking for an excellent junior scientist with a
high potential for developing an internationally recognized research
agenda in the respective field of Economics. The successful candidate
is expected to conduct research and teaching in the field of Economics.
The initial appointment will be for 6 years. After positive evaluation in
the final year, the candidate is tenured on an Associate Professor level.
In exceptional cases, the tenure evaluation may be initiated after a
minimum of three years. Such cases will have to be justified by outstanding achievements of the candidate and when the candidate contributes to strategically shaping the university’s profile. The regulations
according to “TUM Faculty Recruitment and Career System”
(http://www.tum.de/faculty-tenure-track) apply.
Eligible candidates have established a strong track record in the postdoctoral phase, and demonstrate pedagogical and personal aptitude as
well as substantial international experience. Family leave will be taken
into consideration.
Supported by competitive start-up resources, candidates are expected
to develop an independent and vigorous research program. Furthermore, candidates should be committed to excellence in undergraduate/graduate teaching and in supervising PhD students.
Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree,
teaching skills at university level, and additional academic achievements
(according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG). The ability to teach in
English is a prerequisite for TUM Professors.
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic
courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments. Prerequisites for this position are a university degree, a doctoral degree, teaching skills at university level, and additional
academic achievements (according to Art. 7 and Art. 10 BayHSchPG).
The ability to teach in English is a prerequisite for TUM Professors.
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state
governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and
applications from women as well as from all others who would bring
additional diversity dimensions to the university’s research and teaching
strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state
governments, TUM has been pursuing the strategic goal of substantially
increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative action employer, TUM explicitly encourages nominations of and
applications from women as well as from all others who would bring
additional diversity dimensions to the university’s research and teaching
strategies. Preference will be given to disabled candidates with essentially the same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides support for dual career couples and families.
Applications accompanied by supporting documentation in English (CV,
certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a
short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty
impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding,
as well as the names and addresses of at least 3 references) should be
submitted by March 31, 2015 to:
Applications accompanied by supporting documentation in English (CV,
certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a
short statement with a max. of 1,000 characters about their novelty
impact, presentation of research strategy, list of courses taught, statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding,
as well as the names and addresses of at least 3 references) should be
submitted by March 31, 2015 to:
Prof. Dr. Gunther Friedl
Dean
TUM School of Management
Technische Universität München
Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany)
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Gunther Friedl
Dean
TUM School of Management
Technische Universität München
Arcisstraße 21, D-80333 München (Germany)
E-Mail: [email protected]
3|15
Forschung & Lehre
The TUM Department of Mechanical Engineering invites applications
for a position as
Full Professor
for Product Development,
Design Systematics and
Lightweight Design
commencing in April 2016. The salary will consist of a base salary
according to Bayerische Besoldungsgesetz (Bavarian Remuneration
Act, pay-scale grade W3); candidates might be eligible for additional
premiums.
We are looking for a scholar of distinction with a high international reputation in product development, design systematics and lightweight
design. The successful candidate will have demonstrated an internationally recognized research program as well as outstanding academic
records and will be expected to perform cutting-edge research in product development, systematic procedures, systems engineering, integrated engineering as well as mechatronic principles. They should also
substantiate in integrating aspects and methods of neighboring disciplines during the design process, as needed in the context of lightweight design. Experience of implementing innovative development or
research projects in industry or in cooperation with industry is desirable.
A proven ability to attract competitive national and international funding
is expected.
In addition to providing strong, committed leadership and inspiration in
research, the candidate will also be expected to actively contribute to
the ongoing development of the university’s research and teaching
program, support the promotion of young scientists and participate in
university boards and committees. The regulations according to “TUM
Faculty Recruitment and Career System” (http://www.tum.de/facultytenure-track) apply.
Teaching assignments include courses in the subject area and the basic
courses offered by the department as well as courses for other academic TUM departments.
AKADEMISCHER STELLENMARKT
237
Die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie besetzt im Fachbereich
Theologie zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W3-Professur für Neues Testament II
(Literatur und Geschichte des Urchristentums)
Nachfolge Prof. Dr. Lukas Bormann
Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet Neues Testament in der ganzen Breite in
Forschung und Lehre zu vertreten und in vollem Umfang an der Betreuung der
Studierenden in den verschiedenen Studiengängen mitzuwirken. Von der künftigen
Stelleninhaberin / dem künftigen Stelleninhaber wird erwartet, die Lehre an beiden
Standorten der Universität zu erbringen.
Ein Schwerpunkt der künftigen Stelleninhaberin / des künftigen Stelleninhabers im
Bereich des johanneischen Schrifttums ist erwünscht.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche Leistungen. Letztere
werden durch Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen nachgewiesen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs oder im
Rahmen einer Juniorprofessur erbracht sein können.
Die FAU besitzt das Berufungsrecht. Die beamtenrechtlichen Voraussetzungen für
eine Ernennung richten sich nach Art. 10 BayHSchPG.
Die FAU erwartet die Teilnahme an der akademischen Selbstverwaltung, das Engagement zur Einwerbung von Drittmitteln und eine hohe Präsenz an der Universität
zur intensiven Betreuung der Studierenden.
Die FAU verfolgt eine Politik der Chancengleichheit unter Ausschluss jeder Form
von Diskriminierung. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen werden ausdrücklich
begrüßt.
Die FAU trägt das Zertifikat „audit familiengerechte hochschule“ und bietet Unterstützung für Dual-Career-Paare an.
Das Auswahlverfahren liegt in der Verantwortung des Fachbereichs Theologie.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Verzeichnis
der Schriften, Vorträge und Lehrveranstaltungen sowie Kopien von Zeugnissen und
Urkunden) werden in gedruckter und elektronischer Form bis zum 15. 4. 2015 an den
Dekan der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der Universität
Erlangen-Nürnberg, Herrn Prof. Dr. Rainer Trinczek, Hindenburgstraße 34, 91054
Erlangen, E-Mail: [email protected], erbeten.
www.fau.de
Prerequisites for this position are an university degree, a doctoral
degree, teaching skills at university level, and additional academic
achievements (according to Art. 7 and Art. 10 III BayHSchPG). Candidates for this position should be aged 51 or under at the time of appointment; exceptions to this rule might be possible. The ability to teach in
English is a prerequisite for TUM Professors.
As part of the Excellence Initiative of the German federal and state
governments, TUM is pursuing the strategic goal of substantially increasing the diversity of its faculty. As an equal opportunity and affirmative
action employer, TUM explicitly encourages nominations of and applications from women as well as from all others who would bring additional
diversity dimensions to the university’s research and teaching strategies.
Preference will be given to disabled candidates with essentially the
same qualifications. The TUM Munich Dual Career Office provides
support for dual career couples and families.
Applications accompanied by supporting documentation in English (CV,
certificates, credentials, list of publications, 3 selected reprints and a
short statement with a max. of 1,000 characters describing their novelty
impact, list presentation of research strategy, list of courses taught,
statement on teaching strategy and teaching philosophy, third-party funding, as well as the names and addresses of at least 3 references)
should be submitted by March 31, 2015 to:
Dean, Department of Mechanical Engineering
Technische Universität München
Boltzmannstr. 15, 85748 Garching (Germany)
E-Mail: [email protected]
Professur (W2)
Grundschuldidaktik
Wirtschaft - Technik Haushalt und Soziales
Economic, Technical and
Home Economics Education
www.tu-chemnitz.de/stellen
238
AKADEMISCHER STELLENMARKT
An der Fakultät Chemie der Universität Stuttgart ist eine neu
eingerichtete
Professur (W3)
„Analytische Lebensmittelchemie“
baldmöglichst zu besetzen.
Der/Die Stelleninhaber/-in soll in den gemeinsamen Bachelorund Master-Studiengängen der Universitäten Stuttgart und
Hohenheim die Lebensmittelchemie und -analytik an der
Universität Stuttgart vertreten. In der Forschung sollte er/sie
in der instrumentellen Analytik ausgewiesen sein. Die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern
der Universitäten Stuttgart und Hohenheim wird erwartet.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen der §§ 47 und 50
Landeshochschulgesetz Baden-Württemberg.
Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugniskopien, einer Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs und der Lehrtätigkeiten, einer vollständigen, strukturierten Publikationsliste mit
JH=CARKJ>EOVQ@NAE0KJ@AN@NQ?GAJAEJANQŃEOPQJC@AN
eingeworbenen Drittmittel, Kurzbeschreibung der laufenden
Vorhaben und einem wissenschaftlichen Konzept sind bis
zum 30. März 2015 einzusenden an die Vorsitzende der Berufungskommission, Frau Prof. Dr. Cosima Stubenrauch,
Dekanin der Fakultät Chemie, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart. Die Bewerbungsunterlagen
sollten außerdem in einem pdf-Dokument elektronisch an
[email protected] geschickt werden.
Die Universität Stuttgart verfügt über ein Dual Career Programm
zur Unterstützung der Partnerinnen und Partner berufener Personen. Nähere Informationen unter: www.uni-stuttgart.de/
dual-career/
Forschung & Lehre
WHU – Otto Beisheim School of Management is a privately funded business
school based in Vallendar/Koblenz and in Düsseldorf. It is a leading business
school in Germany and is continuously ranked among the top business schools
in Europe. WHU’s academic degree programs and executive education programs
provide excellent educational opportunities for every career stage.
As part of its growth strategy, WHU’s Institute of Management Accounting and
Control is seeking applications for the position of
Assistant Professor (m/f) in the area of
Management Accounting and Control
located at the WHU Campus Vallendar, starting in May 2015 or later. The position
ZLOOUHPDLQRSHQXQWLOLWLVÞOOHG
Research and Academic Programs at WHU
WHU is committed to excellence in management education concerning both
learning and knowledge creation. Our commitment to excellence in research
is based on three principles: quality, international orientation, and relevance
for research and business practice. In this context, WHU offers a stimulating
LQWHUQDWLRQDOHQYLURQPHQW2XUFRPPLWPHQWWROHDUQLQJLQYROYHVHGXFDWLQJÞUVWUDWH
JUDGXDWHVDQGSURYLGLQJOLIHORQJOHDUQLQJRSSRUWXQLWLHV
Job Description
„ &RQGXFWLQJKLJKTXDOLW\UHVHDUFKLQWKHUHOHYDQWÞHOG
„ Collaborating closely with other researchers at the institute
„ 7HDFKLQJLQ(QJOLVKODQJXDJH:+8SURJUDPV
-RE4XDOLÞFDWLRQV
„ &RPSOHWHGRUQHDUO\FRPSOHWHGUHOHYDQW3K'GHJUHHRUHTXLYDOHQWDFDGHPLF
TXDOLÞFDWLRQ
„ An empirical research orientation and familiarity with quantitative research
methods
„ ,GHDOO\ ÞUVW SXEOLFDWLRQV LQ WRS WLHU MRXUQDOV DQGRU SURPLVLQJ KLJK TXDOLW\
working papers
The appointment is initially for 3 years and can be extended for another 3 years
FRQGLWLRQDO XSRQ D SRVLWLYH PLGWHUP UHYLHZ 0RUHRYHU :+8 RIIHUV WKH
opportunity for tenure track, if the WHU requirements and frameworks for a
tenure track are met.
Salary is competitive on an international level. WHU is an equal opportunity
employer. We welcome applications from international candidates.
Further information can be obtained at: www.whu.edu/controlling.
)RULQIRUPDOLQTXLULHVDERXWWKHSRVLWLRQSOHDVHFRQWDFW3URIHVVRU8W]6FK½IIHU
([email protected]).
3OHDVHVHQG\RXUDSSOLFDWLRQYLDHPDLOWR
WHU – Otto Beisheim School of Management
Attn: Prof. Dr. Utz Schäffer
Burgplatz 2, 56179 Vallendar, Germany
[email protected]
www.whu.edu/controlling
„Dank des individuellen Coachings haben wir
das nötige Handwerkszeug erhalten,
um Schritt für Schritt in das Fundraising einzusteigen.
Mit DHV-Funds-Consult haben wir dabei stets
einen kompetenten Partner an unserer Seite.“
Andreas Brunold
Kanzler
Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe
University of Applied Sciences – Bonn
DHV-FUNDS-CONSULT
3|15
3|15
Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
239
UNIVERSITÄT BASEL
An der Theologischen Fakultät der Universität Basel ist auf den
1. Februar 2017 eine
Professur für «Altes Testament»
zu besetzen.
Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er
das Gebiet in Forschung und Lehre vertritt. In der Forschung sind
Schwerpunkte in einem oder mehreren der folgenden Bereiche
erwünscht: a) Semitistik, b) biblische Archäologie/materielle Kulturgeschichte, c) Auslegungsgeschichte.
Die Stelle wird entsprechend der Qualifikation der künftigen
Stelleninhaberin/des künftigen Stelleninhabers auf der Stufe
Tenure-Track-Assistenzprofessor/in, Associate Professor/in oder
Professor/in besetzt.
Die Universität Basel steht für Exzellenz durch Diversität und
setzt sich für Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit ein.
Im Bestreben, den Frauenanteil in akademischen Führungspositionen zu erhöhen, ist die Universität an Bewerbungen von
Frauen besonders interessiert.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (insbesondere curriculum vitae, Publikationsliste, kurze Aufstellung geplanter Vorhaben
in Forschung und Lehre) sind bis zum 31. März 2015 elektronisch
an das Dekanat einzureichen: [email protected].
An der Theologischen Fakultät der Universität Basel ist auf den
1. August 2016 eine
Professur für «Praktische Theologie»
(50 – 100 %)
zu besetzen.
Von der Bewerberin/dem Bewerber wird erwartet, dass sie/er
das Gebiet in Forschung und Lehre vertritt. In der Forschung wird
ein Schwerpunkt in einem oder mehreren der folgenden Bereiche
erwünscht: a) interkulturelle Theologie, b) Religion/Kirche/Gesellschaft, c) religiöse Kommunikation.
Die Stelle wird entsprechend der Qualifikation der künftigen
Stelleninhaberin/des künftigen Stelleninhabers auf der Stufe
Tenure-Track-Assistenzprofessor/in, Associate Professor/in oder
Professor/in besetzt.
Die Universität Basel steht für Exzellenz durch Diversität und
setzt sich für Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit ein.
Im Bestreben den Frauenanteil in akademischen Führungspositionen zu erhöhen, ist die Universität an Bewerbungen von Frauen
besonders interessiert.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (insbesondere curriculum vitae, Publikationsliste, kurze Aufstellung geplanter Vorhaben
in Forschung und Lehre) sind bis zum 31. März 2015 elektronisch
an das Dekanat einzureichen: [email protected].
Zukunft denken.
W2 Universitätsprofessur
Keramische Verbundwerkstoffe der Luft- und Raumfahrt
Gemeinsame Ausschreibung der Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH Aachen und des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt e.V. (DLR).
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) ist das
Forschungszentrum für Luft- und Raumfahrt sowie die Raumfahrtagentur
der Bundesrepublik Deutschland. Rund 8.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter forschen gemeinsam an einer einzigartigen Vielfalt von
Themen in Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit. Ihre
Missionen reichen von der Grundlagenforschung bis hin zur Entwicklung von innovativen Anwendungen und Produkten von morgen.
Der/die zukünftige Stelleninhaber/in wird als Universitätsprofessor/in an
die RWTH Aachen berufen und dort beurlaubt, um am Institut für
Werkstoff-Forschung des DLR in Köln die Aufgabe des/der
Leiters/Leiterin der Abteilung
„Struktur- und Funktionskeramik“
auszuüben. Die RWTH Aachen und das DLR wollen künftig auf dem
Gebiet der Faserkeramischen Verbundwerkstoffe in Forschung und Lehre
intensiv kooperieren und die Zusammenarbeit durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen ausbauen. Es wird daher eine Persönlichkeit gesucht,
die über eine herausragende wissenschaftliche Qualifikation im Bereich der
Keramischen Strukturwerkstoffe, insbesondere der Verbundkeramiken
verfügt und die dieses Themenfeld in der Lehre an der RWTH Aachen
adäquat vertreten kann. Für die Lehre an der RWTH Aachen im Umfang
von zwei Semesterwochenstunden sind hervorragende didaktische Fähigkeiten und pädagogische Eignung Voraussetzung. Den Bewerbungsunterlagen sollen Belege über Lehrerfolge beigefügt werden. Wissenschaftliche
Leistungen, die durch Habilitation, im Rahmen einer Juniorprofessur, einer
wissenschaftlichen Tätigkeit an einer Hochschule, Forschungseinrichtung,
in Wirtschaft, Verwaltung oder einem anderen gesellschaftlichen Bereich
erbracht wurden oder habilitationsäquivalente Leistungen im Bereich der
Keramischen Strukturwerkstoffe, insbesondere der Verbundkeramiken
werden vorausgesetzt.
Am Institut für Werkstoff-Forschung des DLR übernimmt der/die Kandidat/in
die Verantwortung für Wissenschaft, Organisation, Wirtschaftlichkeit und
Personal der Abteilung „Struktur- und Funktionskeramik“. Er/sie entwickelt
im Rahmen der DLR- und Institutsstrategie zusammen mit mehr als 15
Wissenschaftlern/-innen und Technikern/-innen den Forschungsbereich
konsequent weiter. Die fachlichen Schwerpunkte liegen u.a. auf der Materialentwicklung und -synthese, der Charakterisierung von Werkstoffen, der
Simulation des Bauteil- und Schädigungsverhaltens und der Entwicklung von
Verfahren zur Herstellung testbarer, prototypischer Bauteile. Dazu muss die
gesuchte Persönlichkeit neben der fachlichen Eignung auch über nachgewiesene Ausbildung und Erfahrung in der disziplinarischen und fachlichen
Führung von wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern verfügen. Zusätzlich zur wissenschaftlichen Exzellenz strebt das Institut den konsequenten Transfer der Ergebnisse in die industrielle Anwendung an. Der/die zukünftige Stelleninhaber/in muss daher ausgeprägte Erfahrungen in der
Einwerbung und Durchführung von Kooperationsprojekten mit Partnern aus
Industrie und Wissenschaft aufweisen und auf ein umfangreiches fachspezifisches Netzwerk zurückgreifen können. Idealerweise verfügt er/sie über
berufliche Erfahrungen im industriellen Umfeld und im Ausland.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 17. April 2015 an
Herrn Prof. Dr. Heinz Voggenreiter, Institut für Werkstoff-Forschung,
Linder Höhe, 51147 Köln.
Wir wollen an der RWTH Aachen und am DLR besonders die Karrieren
von Frauen fördern und freuen uns daher über Bewerberinnen. Frauen
werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung
bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers
liegende Gründe überwiegen.
Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter Menschen sind ausdrücklich
erwünscht.
240
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
3|15
Universität für Bodenkultur Wien
(University of Natural Resources and Life Sciences Vienna)
Ausschreibung der Stelle
einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors
Raumforschung und Raumplanung
(Nachfolge O.Univ.-Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Gerlind Weber)
Am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung des Departments für Raum, Landschaft und Infrastruktur der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) ist die Universitätsprofessur für „Raumforschung und Raumplanung“ nachzubesetzen. Die Stelle wird gemäß § 98 Universitätsgesetz 2002 in Form eines zeitlich unbefristeten vertraglichen Dienstverhältnisses voraussichtlich ab 1.10.2015 besetzt.
In der Lehre ist das gesamte Fachgebiet der Raumplanung und seine Anschlussstellen zu anderen raumrelevanten Fachgebieten an der Universität für Bodenkultur Wien abzudecken. Die Lehre orientiert sich am Leitbild der Nachhaltigkeit und ist praxisorientiert und forschungsgeleitet ausgerichtet.
Die Lehre berücksichtigt die spezifischen Erfordernisse insbesondere der BOKU-Studienrichtungen Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft sowie Umwelt- und Bioressourcenmanagement.
Das Leitthema der Forschung ist die nachhaltige Raumentwicklung. Die Forschungsfelder sind dementsprechend auszurichten und umfassen
zumindest
• die Reflexion und Weiterentwicklung der Methoden, Instrumente und Verfahren der überörtlichen und örtlichen Raumplanung sowie der Abschätzung von Raum- und Umweltverträglichkeit,
• die Reflexion und Weiterentwicklung von Planungstheorien und Planungsleitbildern einschließlich partizipativer Steuerungsformen zwischen
Ordnungs- und Entwicklungsplanung,
• die Analyse von räumlichen Auswirkungen des Klimawandels, der Energie- und Ressourcenwende, des demographischen Wandels und weiterer raumrelevanter Entwicklungen.
Die Forschung umfasst verschiedene Raumtypen und deren Wechselbeziehungen zueinander. Sie hat jedenfalls den ländlichen Raum als einen
Schwerpunkt zu berücksichtigen.
Anforderungsprofil:
• Eine an einer österreichischen Universität erworbene oder gleichwertige ausländische Lehrbefugnis (venia docendi) oder eine der universitären Lehrbefugnis gleich zu haltende wissenschaftliche Befähigung auf dem Gebiet der Raumplanung.
• Einschlägige Erfahrung und Befähigung in der Lehre, der Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten sowie der Betreuung von Nachwuchswissenschafterinnen und Nachwuchswissenschaftern.
• Abhaltung von Lehrveranstaltungen in deutscher und englischer Sprache.
• Facheinschlägige Forschungserfahrung mit nationaler und internationaler Reputation sowie Fähigkeit zur Netzwerkbildung.
• Erfahrung in der erfolgreichen Akquisition, Abwicklung und Leitung von Forschungsprojekten.
• Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen sowie mit relevanten PartnerInnen aus der öffentlichen Verwaltung und Wirtschaft.
• Management- und personelle Führungskompetenz, Kommunikations- und Teamfähigkeit.
• Mitarbeit bei einschlägigen Schwerpunkt- und Kooperationsprogrammen der Universität.
• Beteiligung an der Selbstverwaltung der Universität für Bodenkultur Wien.
Ihr Bewerbungsschreiben richten Sie bitte in 6-facher Ausfertigung bis spätestens 31.03.2015 (Datum des Poststempels) an den Rektor der
Universität für Bodenkultur Wien, Peter-Jordan-Straße 70, 1190 Wien.
Bitte schließen Sie folgende Unterlagen Ihrer Bewerbung bei:
• Lebenslauf mit ausführlicher Darstellung der Berufs-, Lehr- und Forschungstätigkeit.
• Verzeichnis der Publikationen (referiert, nicht referiert), Vorträge, Lehr- und Forschungstätigkeit.
• Kopien von 6 Publikationen neueren Datums, die Sie als besonders wichtigen Beitrag zu Raumforschung und Raumplanung einstufen.
• Konzept zur Ausrichtung von Forschung und Lehre; Darstellung von geplanten fachlichen Schwerpunkten.
• Kurze Begründung, warum Sie der Ansicht sind, für diese Position geeignet zu sein (max. 1 A4-Seite).
Mit der Abgabe der Bewerbung stimmen Sie gleichzeitig der Mitwirkung einer Personalberatung im Rahmen des Auswahlverfahrens zu.
Die Universität für Bodenkultur Wien strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in ihrem Personalstand an und lädt daher facheinschlägig qualifizierte Wissenschaftlerinnen ausdrücklich zur Bewerbung ein. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen vorrangig aufgenommen, sofern nicht in
der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Das Arbeitsverhältnis ist in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für die Arbeitnehmer/innen der Universitäten eingereiht. Eine Überzahlung des kollektivvertraglichen monatlichen Mindestentgelts (4.697,80 14x jährlich) ist vorgesehen.
Weitere Informationen zu dieser Ausschreibung, über das Institut, das Department und die Universität für Bodenkultur Wien können Sie dem Web
entnehmen (www.boku.ac.at/professuren-ausschreibungen.html; www.rali.boku.ac.at/irub.html) oder im Department für Raum, Landschaft und
Infrastruktur bzw. am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung erhalten.
Der Rektor
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.nat.techn. Dr.h.c.mult. Martin H. Gerzabek
3|15
An der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Technischen Universität Wien ist am Institute of Electrodynamics, Microwave
and Circuit Engineering die Stelle
einer Universitätsprofessorin / eines Universitätsprofessors für
Hochfrequenztechnik
in Form eines unbefristeten vertraglichen Dienstverhältnisses per
1.2.2016 zu besetzen. Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik http://etit.tuwien.ac.at hat fünf Forschungsgebiete (Photonik,
Mikro&Nanoelektronik, Telekommunikation, System- und Automatisierungstechnik, Energietechnologien und -systeme). Das Institute of Electrodynamics, Microwave and Circuit Engineering http://www.emce.
tuwien.ac.at ist aktiv im Bereich der Hochfrequenztechnik und der integrierten Schaltungstechnik und damit in alle Forschungsgebiete eingebunden. Gesucht wird eine Persönlichkeit, die auf dem Gebiet der Hochfrequenztechnik wissenschaftlich hervorragend ausgewiesen ist und eine
mehrjährige erfolgreiche internationale Forschungstätigkeit nachweisen
kann. Sie soll sich mit aktuellen Herausforderungen im Frequenzbereich
1 GHz - 1 THz vertieft befassen. Es wird erwartet, dass der/die zukünftige
Stelleninhaber(in) in einem oder mehreren der Forschungsthemen
• Passive und aktive HF-Komponenten, Baugruppen und Systeme
• Beschreibung und Modellierung höchstfrequenter elektromagnetischer Vorgänge
• Neue HF-Messverfahren sowie mess- und schaltungstechnische
Konzepte
• Metamaterial-basierte Techniken
• HF-basierte Sensoren, Bildgebung und Ortungssysteme
wissenschaftlich tätig ist. Zu den Lehraufgaben gehören Pflichtvorlesungen sowie Vertiefungslehrveranstaltungen im Bachelorstudium und in
den Masterstudien der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik (deutsch/englisch). Ausgewiesene internationale Sichtbarkeit durch
Publikationen und Forschungsprojekte wird erwartet.
Es ist eine Einreihung in die Verwendungsgruppe A1 des Kollektivvertrages für ArbeitnehmerInnen der Universitäten und ein Mindestentgelt
von EUR 4.782,40/Monat (14-mal) vorgesehen. Ein in Abhängigkeit von
der Qualifikation und Erfahrung höheres Entgelt ist Gegenstand von Berufungsverhandlungen. Die Stellenausschreibung im Volltext finden Sie
unter http://etit.tuwien.ac.at/fakultaet/offene-stellen-open-positions/
Bewerbungen sind unter Beifügung eines ausführlichen Lebenslaufs mit
wissenschaftlichem und beruflichem Werdegang, Publikationsliste (Hervorhebung der zehn wichtigsten Publikationen), Liste eingeworbener
Projekte sowie eines Forschungskonzeptes bis zum 8.5.2015 (Datum des
Poststempels) zu richten an den Dekan der Fakultät für Elektrotechnik
und Informationstechnik, Technische Universität Wien, Dekanatszentrum Erzherzog-Johann Platz, Gusshausstrasse 30/4, A-1040 Wien. Der
Bewerbung sollte eine CD-ROM mit den kompletten Bewerbungsunterlagen beigelegt sein.
Damit es
in Ihrer Karriere
rund läuft.
Karriere
und
Berufung
Seminare | Coaching | Consulting
241
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
www.karriere-und-berufung.de
www.facebook.com/Hochschulverband
In der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg ist am Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften (Biozentrum)
die Stelle für eine Universitätsprofessorin/einen Universitätsprofessor für
Biochemie
mit Schwerpunkt Cryo-Elektronenmikroskopie
(Besoldungsgruppe W2)
zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit zu
besetzen.
Der Bewerber/die Bewerberin hat das Fach Biochemie mit Schwerpunkt
Cryo-Elektronenmikroskopie in Forschung und Lehre zu vertreten. Die
Professur ist am Biozentrum und am Rudolf-Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin angesiedelt. Schwerpunkte in der Forschung sollen auf
dem Feld der Cryo-Elektronenmikroskopie von biologischen Makromolekülen liegen. Erfahrungen bei der Einwerbung von Drittmitteln und die
Zusammenarbeit in interdisziplinären Forschungskooperationen, insbesondere mit Instituten der Fakultäten für Chemie und Pharmazie, Medizin und
Biologie werden erwartet.
Die Lehraufgaben umfassen Angebote für die an der Universität Würzburg
vertretenen modularisierten Studiengänge Biochemie sowie Chemie.
Einstellungsvoraussetzungen sind ein einschlägiges abgeschlossenes
Hochschulstudium, pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder
der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher einschlägiger Leistungen im
Bereich der Cryo-Elektronenmikroskopie, die auch im Rahmen einer Juniorprofessur oder außerhalb des Hochschulbereichs erbracht werden konnten.
Die Bewerberin/der Bewerber darf zum Zeitpunkt der Ernennung das 52.
Lebensjahr noch nicht vollendet haben (Ausnahmen sind in dringenden
Fällen gem. Art. 10 Abs. 3 Satz 2 BayHSchPG möglich).
Die Universität Würzburg misst einer intensiven Betreuung der Studierenden
und Promovierenden große Bedeutung zu und erwartet von den Lehrenden
ein entsprechendes Engagement.
Die Universität Würzburg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
Forschung und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte
Wissenschaftlerinnen ausdrücklich um ihre Bewerbung.
Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im
Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf,
Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Lehrveranstaltungsliste) in elektronischer Form bis zum 31.03.2015 per
E-Mail ([email protected]) an das Dekanat
der Fakultät für Chemie und Pharmazie zu senden.
Ze r i i a e i 00
au i am i ien erech e
hoch ch u e
Nähere Informationen http://go.uni-wuerzburg.de/w2biochemie
In der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn ist zum 01. Oktober 2015 eine
W3-Professur für Geschichte der Frühen
Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte
zu besetzen.
Die/Der zu Berufende soll im Bereich der Frühen Neuzeit und der Rheinischen
Landesgeschichte sehr gut ausgewiesen sein und das Fach in seiner ganzen
Breite vertreten können.
0LWGHU6WHOOHYHUEXQGHQLVWGLH/HLWXQJGHVLP$XIEDXEH¿QGOLFKHQ=HQWUXPV
für Historische Friedensforschung. Erwartet werden die Beteiligung an den
Studiengängen des Instituts für Geschichtswissenschaft, das Mitwirken bei
Verwaltungs- und Gremienarbeit sowie die Einwerbung von Forschungsprojekten.
Die Einstellungsvoraussetzungen richten sich nach § 36 HG (NRW). Die Universität Bonn erwartet, dass die/der zu Berufende bereit ist, den Lebensmittelpunkt
nach Bonn oder in die Region zu legen.
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik.
Bewerberinnen bzw. Bewerber werden gebeten, ihre Unterlagen (Lebenslauf,
6FKULIWHQYHU]HLFKQLV9HU]HLFKQLVGHU/HKUYHUDQVWDOWXQJHQ/HKUHYDOXDWLRQ=HXJnis- und Urkundenkopien) bis zum 10. April 2015 dem Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, Am Hof 1, D-53113 Bonn, einzureichen.
242
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Die Universität Hamburg versteht sich als Universität der Nachhaltigkeit. Chancengleichheit und Familienfreundlichkeit sind für uns selbstverständlich. Ebenso gehören der Umgang mit kultureller Vielfalt, die
Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen verschiedener Herkunft und Lebensweisen zu unserem Alltag.
In der Fakultät für Betriebswirtschaft sind ab dem 1. Oktober 2015 folgende Professuren zu besetzen:
W3 UNIVERSITÄTSPROFESSUR
FÜR WIRTSCHAFTSPRÜFUNG UND UNTERNEHMENSRECHNUNG
Kennziffer 2222/W3
Aufgabengebiet:
Die Stelleninhaberin/Der Stelleninhaber der Universitätsprofessur soll die Bereiche Wirtschaftsprüfung sowie
externe und interne Unternehmensrechnung in Forschung und Lehre in der ganzen Breite in den von der
Fakultät für Betriebswirtschaft angebotenen Bachelor- und Masterstudiengängen vertreten.
Die Universitätsprofessur gehört organisatorisch zum fakultätsinternen Schwerpunkt „Wirtschaftsprüfung und
Steuern“. Erwartet wird die Beteiligung an der Doktorandenausbildung in der Fakultät für Betriebswirtschaft.
Wünschenswert ist die Bereitschaft zur Beteiligung an Verbundforschungsprojekten, insbesondere in den drei
übergreifenden Forschungsclustern der Fakultät „Gesundheitsökonomie“, „Logistik und digitale Dienste“ und
„Marketing & Kommunikation“.
Einstellungsvoraussetzungen:
Bewerberinnen/Bewerber sollen durch einschlägige Fachpublikationen auf hohem wissenschaftlichen Niveau
sowie durch die Anwendung unterschiedlicher Forschungsmethoden in den genannten fachlichen Vertretungsbereichen ausgewiesen sein.
Bewerbungen sind mit tabellarischem Lebenslauf einschließlich der Darlegung des wissenschaftlichen
Werdegangs, Kopien der wissenschaftlichen Qualifikationsnachweise, Schriften- und Lehrverzeichnis sowie
Darlegung der Lehrerfahrungen und der Vorstellungen zur Lehre einzureichen.
Für nähere Auskünfte steht Ihnen Herr Univ.-Prof. Dr. Siegfried Grotherr unter 040/42838-5993 oder siegfried.
[email protected] zur Verfügung.
W3 UNIVERSITÄTSPROFESSUR
FÜR LOGISTIK (SUPPLY CHAIN MANAGEMENT)
Kennziffer 2223/W3
Aufgabengebiet:
Kernaufgabe ist die aktive Vertretung des Faches in Forschung und Lehre. Gewünscht ist eine quantitative
Ausrichtung. Die Fakultät für Betriebswirtschaft ist organisatorisch in Schwerpunkte gegliedert und die
Stelle ist Bestandteil des Schwerpunkts „Operations und Supply Chain Management“. Wünschenswert ist
die Bereitschaft zur Beteiligung an Verbundforschungsprojekten, insbesondere in den drei übergreifenden
Forschungsclustern der Fakultät „Gesundheitsökonomie“, „Logistik und digitale Dienste“ und „Marketing &
Kommunikation“.
Bewerbungen sind mit tabellarischem Lebenslauf, Schriften- und Lehrverzeichnis und Darlegung der
Lehrerfahrungen sowie der Vorstellungen zur Lehre einzureichen.
Für nähere Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr. Malte Fliedner unter 040/42838-9617 oder [email protected] zur Verfügung.
Für alle ausgeschriebenen Professuren gilt:
Von den Bewerberinnen/Bewerbern werden internationale wissenschaftliche Erfahrungen sowie Erfahrungen
mit Drittmittelprojekten erwartet. Die Universität Hamburg legt auf die Qualität der Lehre besonderen Wert.
Lehrerfahrungen und Vorstellungen zur Lehre sind darzulegen.
Die Universität Hamburg will den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre erhöhen. Sie ist deshalb an
Bewerbungen von qualifizierten Wissenschaftlerinnen besonders interessiert.
§ 14 Absatz 3 Satz 3 HmbHG findet Anwendung.
§ 12 Absatz 7 Satz 2 HmbHG findet Anwendung.
Einstellungsvoraussetzungen:
Wissenschaftliche Qualifikationen sowie weitere Voraussetzungen gemäß § 15 Hamburgisches Hochschulgesetz
(HmbHG).
Schwerbehinderte haben Vorrang vor gesetzlich nicht bevorrechtigten Bewerberinnen/Bewerbern
gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung.
Bewerbungen mit den geforderten Unterlagen werden unter Angabe der jeweiligen Kennziffer
bis zum 26.03.2015 erbeten an den Präsidenten der Universität Hamburg, Stellenausschreibungen,
Mittelweg 177, 20148 Hamburg oder per E-Mail an: [email protected].
Forschung & Lehre
3|15
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Forschung & Lehre
AKADEMISCHER STELLENMARKT
243
An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
ist eine
Professur für Versuchstierkunde
und Tierschutz
An der Technischen Fakultät ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt
folgende Professur zu besetzen:
Juniorprofessur (W1) mit
Tenure-Track-Option (W2)
für Biotechnologie
Gesucht wird ein/-e hervorragende/-r Nachwuchswissenschaftler/-in,
die/der einen innovativen Bereich der Biotechnologie in Forschung
und Lehre vertritt und das fachliche Spektrum am Ort sinnvoll ergänzt.
Mögliche Themenfelder können sein: Systembiotechnologie (omics),
Synthetische Bio(techno)logie, Metabolic Engineering, Enzyme
Engineering / Proteindesign, Rekombinante Zellkulturtechnik,
Rekombinante Fermentationstechnik u. a.
Wichtig sind die Bereitschaft zu fachübergreifender Kooperation
innerhalb der Universität und aktiver Beteiligung im Centrum für
Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld sowie ein starkes
Interesse an der Mitwirkung in regionalen und überregionalen
Verbundforschungsprojekten.
In der Lehre sollen Bewerberinnen und Bewerber sich in Grundund Aufbauveranstaltungen des Bachelor- und des Masterstudiengangs „Molekulare Biotechnologie“ beteiligen und an der
Weiterentwicklung der Studiengänge aktiv mitarbeiten.
Einstellungsvoraussetzung sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium und eine qualifizierte Promotion in einem einschlägigen
Fach sowie pädagogische Eignung. Die Einstellung erfolgt zunächst
befristet auf 3 Jahre, mit der Möglichkeit zur Verlängerung um weitere
3 Jahre nach positiver Zwischenevaluation. Im Fall einer positiven
Evaluation ist die anschließende Übernahme auf eine unbefristete
W2-Professur vorgesehen (Tenure-Track-Option).
Bewerbungen geeigneter schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter behinderter Menschen sind ausdrücklich erwünscht.
Die Universität Bielefeld ist für ihre Erfolge in der Gleichstellung
mehrfach ausgezeichnet und als familiengerechte Hochschule
zertifiziert. Sie freut sich über Bewerbungen von Frauen. Dies gilt in
besonderem Maße im wissenschaftlichen Bereich sowie in Technik,
IT und Handwerk. Sie behandelt Bewerbungen in Übereinstimmung
mit dem Landesgleichstellungsgesetz.
Ihre Bewerbung mit den Unterlagen: Lebenslauf, Publikationsliste,
Zeugniskopien, Kurzdarstellung Ihrer Forschungsinteressen, Kurzprofil Lehre richten Sie bitte bis zum 25.03.2015 per E-Mail an:
[email protected]
oder postalisch an:
Universität Bielefeld
Dekan der Technischen Fakultät
Postfach 10 01 31
33501 Bielefeld
im Institut für Tierhygiene, Tierschutz und Nutztierethologie zu besetzen.
Die Einstellung erfolgt je nach Vorliegen der persönlichen Voraussetzungen
in das Beamten- oder Angestelltenverhältnis auf der Grundlage der BesolGXQJVJUXSSH:-HQDFKLQGLYLGXHOOHQ9RUDXVVHW]XQJHQNDQQJJI]XQ¦FKVW
HLQHDXII¾QI-DKUHEHIULVWHWH(LQVWHOOXQJLQ%HWUDFKWNRPPHQ
Aufgabenbereich:
Mit der Besetzung der Professur soll der Bedeutung der Versuchstierkunde und des Tierschutzes in der Tiermedizin und anderen
biomedizinischen Fächern Rechnung getragen werden.
Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwartet, dass sie
das Fach Versuchstierkunde und Tierschutz angemessen in
Forschung und Lehre vertreten. In der Forschung betrifft dies die
Anwendung von Tiermodellen und ggf. die Entwicklung von Alternativmethoden (3R) für Fragestellungen der biomedizinischen
Grundlagenforschung und für klinisch relevante Fragestellungen.
Diese Tätigkeiten schließen auch die Entwicklung und phänotySLVFKH&KDUDNWHULVLHUXQJYRQJHQHWLVFKPRGLȴ]LHUWHQ7LHUHQHLQ
Erwartet werden Kooperationen innerhalb und außerhalb der
Hochschule sowie im virtuellen Zentrum für Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch.
In der Lehre werden versuchstierkundliche Vorlesungen, Seminare
und Übungen für Studierende der Tiermedizin und der Biologie
angeboten. Dies schließt FELASA-Kurse ein. Für Studierende im
Promotionsstudium und den an der TiHo etablierten PhD-Studiengängen werden spezielle Kurse zu tierexperimentellen Techniken als Bestandteile der strukturierten PromotionsstudiengänJHDXIJHEDXW,QGHUEHUXȵLFKHQ)RUWXQG:HLWHUELOGXQJZHUGHQ
Veranstaltungen zu neuen Entwicklungen und Erkenntnissen in
versuchstierkundlichen Themen angeboten.
Voraussetzungen:
Mehrjährige Erfahrung in Forschung und Lehre in einem oder
mehreren der oben genannten Bereiche wird vorausgesetzt.
Einstellungsvoraussetzungen sind Tierärztliche Approbation,
pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige
wissenschaftliche Leistungen sowie die Fachtierarztanerkennung.
Der Status eines European Diplomate in einem der genannten
Gebiete sollte nachgewiesen werden.
Vorhandene Nachweise und Ergebnisse zur Lehrevaluation sollen
mit der Bewerbung eingereicht werden. Die weiteren Einstellungsvoraussetzungen sind in § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG) geregelt.
Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ist bestrebt, die Zahl der Professorinnen zu erhöhen. Frauen werden deshalb ausdrücklich gebeten, sich zu
bewerben (§ 21 Abs. 3 NHG). Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber
werden bei gleicher Eignung vorrangig berücksichtigt. Bewerbungen von
:LVVHQVFKDIWOHULQQHQXQG:LVVHQVFKDIWOHUQDXVGHP$XVODQGVLQGDXVGU¾FNOLFK
erwünscht.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden in schriftlicher und elektronischer ([email protected]) Form bis zum 15. April 2015 an den
Präsidenten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Postfach 71 11 80,
30545 Hannover, erbeten.
www.tiho-hannover.de
Forschung
& Lehre
Alles was die Wissenschaft bewegt
4. Qu artal 2014
Verbreitete Auflage: 32.265
IV W geprüft
244
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Die Theologische Hochschule Ewersbach ist eine staatlich anerkannte
Fachhochschule und eine Ausbildungsstätte des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland (BFeG) KdöR für Pastorinnen und
Pastoren, Missionarinnen und Missionare sowie Gemeindereferentinnen und -referenten. An der Hochschule ist zum Wintersemester 2015/
2016 eine
Stiftungsprofessur für Wirtschaftsethik
zu besetzen. Die Professur befasst sich in Forschung, Kooperationen
und Lehre mit Grundlegungs- und Anwendungsfragen der Wirtschaftsethik. Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin hat das Fachgebiet in seiner ganzen Breite in Forschung und Lehre zu vertreten. Erwartet werden insbesondere die Bereitschaft zur interdisziplinären Vernetzung und
die Anschlussfähigkeit an philosophische und theologische Diskurse in
der Wirtschaftsethik. Die Professur ist zunächst befristet auf drei Jahre.
Allgemeine Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes
Hochschulstudium, die besondere Befähigung zu wissenschaftlichem
Arbeiten, nachgewiesen durch die herausragende Qualität einer Promotion, sowie die in selbständiger Hochschullehre erworbene pädagogische Eignung. Darüber hinaus werden habilitationsäquivalente wissenschaftliche Leistungen oder besondere Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden
in beruflicher Praxis erwartet.
Der Bewerber/die Bewerberin muss eine wirtschaftswissenschaftliche
Qualifikation mitbringen und in dem Schwerpunkt der Stiftungsprofessur ausgewiesen sein. Unabdingbar ist zudem ein erkennbar interdisziplinärer Forschungsansatz, der insbesondere anschlussfähig ist an
die sozialethischen theologischen Diskurse. Erwünscht sind Erfahrungen in Wissenschaftsorganisation, Projekt- und Tagungsmanagement
und in der Einwerbung von Drittmitteln.
Die Stiftungsprofessur für Wirtschaftsethik soll das ethische Profil der
Theologischen Hochschule Ewersbach nachhaltig erweitern und schärfen. Der Bewerber/die Bewerberin wird sich dazu an der Lehre im konsekutiven und anwendungsorientierten Masterstudiengang Evangelische Theologie beteiligen. Insbesondere zielt die Einrichtung der
Stiftungsprofessur auf die Intensivierung wirtschaftsethischer Forschung. Die Forschungsergebnisse sollen, etwa im Rahmen von Fortbildungsangeboten, Fachkräften in Wirtschaft und Management zugänglich gemacht und in die nationale und internationale sozialethische Diskussion eingebracht werden.
Die Theologische Hochschule Ewersbach fordert ausdrücklich auch
Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Bewerber
und Bewerberinnen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Die Bewerberin/der Bewerber sollte Mitglied einer christlichen Kirche, Gemeinde oder Gemeinschaft sein.
Bitte richten Sie die üblichen Bewerbungsunterlagen sowie eine knappe Forschungsskizze bis zum 30. April 2015 an den Rektor der Theologischen Hochschule Ewersbach, Prof. Dr. Andreas Heiser, Jahnstraße
49–53, 35716 Ewersbach.
Forschung & Lehre
3|15
An der Technischen Universität Berlin - Fakultät III - Prozesswissenschaften - ist am
Institut für Technischen Umweltschutz eine
Universitätsprofessur - BesGr. W 3
für das Fachgebiet „Wasserreinhaltung (Water Quality Control)“ zu besetzen.
Kennziffer: III-65/15 (besetzbar ab 01.10.2016)
Aufgabengebiet: Forschung auf dem Gebiet der Wassertechnologie und Wasserchemie:
1. Entwicklung und fundierte Anwendung von natürlichen und technischen Verfahren zur
Wasserreinigung in Ballungsräumen für den Gewässerschutz und die Sicherung der
Trinkwasserversorgung, 2. Belastungen urbaner Gewässer mit chemischen Schadstoffen: Weiterentwicklung von Analyseverfahren, Monitoring und Bewertung der
Belastung, Untersuchungen von Herkunft und Eintragsprozessen, 3. Eliminations- und
Transformationsprozesse von chemischen Stoffen in natürlichen und technischen
Stufen des Wasserkreislaufs.
Es sind Lehraufgaben in deutscher und englischer Sprache in den Bereichen Wasserreinhaltung, Wasserchemie, Wasseraufbereitung und weitergehende Abwasserreinigung zur Wiederverwendung, sowie Wasseranalytik in den Bachelor- und Masterstudiengängen „Technischer Umweltschutz“ zu übernehmen. Beteiligungen in der Lehre
des Weiterbildungs-Masterstudiengangs „Water Engineering“ in El Gouna, Ägypten, im
DFG-Graduiertenkolleg „Urban Water Interfaces“ und im TU-Schwerpunkt „Wasser in
Ballungsräumen“ sind erwünscht.
Anforderungen: Erfüllung der Berufungsvoraussetzungen gem. § 100 BerlHG. Hierzu
gehören ein abgeschlossenes Hochschulstudium, wissenschaftliche Leistungen
(Promotion), Habilitation oder habilitationsäquivalente Leistungen sowie pädagogischdidaktische Eignung, nachgewiesen durch ein Lehrportfolio (Nähere Informationen
dazu auf der TUB-Homepage, Direktzugang 143077). Universitäre Ausbildung zum/zur
Umwelt- bzw. Chemieingenieur/in oder in Chemie. Umfassende und fundierte
Kenntnisse und Forschungsexpertise auf dem Gebiet der Wasserchemie und Wassertechnologie im internationalen Kontext. Befähigung in der Führung einer Arbeitsgruppe. Erfahrung bei der Einwerbung und dem Management von nationalen und
internationalen Drittmittelprojekten. Nachweis erfolgreicher Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Praktische Erfahrungen in der Lehre.
Die Technische Universität Berlin strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in
Forschung und Lehre an und fordert deshalb qualifizierte Bewerberinnen nachdrücklich
auf, sich zu bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt
berücksichtigt.
Wir sind als familiengerechte Hochschule zertifiziert und bieten Ihnen und Ihrer Familie
mit dem Dual Career Service Unterstützung beim Wechsel nach Berlin an.
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte bis zum 13.05.2015 unter Angabe der
Kennziffer mit den üblichen Unterlagen an die Technische Universität Berlin - Der
Präsident -, Dekan der Fakultät III, Herrn Prof. Dr. Ziegler, Sekr. H 88, Straße des
17. Juni 135, 10623 Berlin.
Aus Kostengründen werden die Bewerbungsunterlagen nicht zurückgesandt.
Bitte reichen Sie nur Kopien ein.
Die Stellenausschreibung ist auch im Internet unter
http://www.personalabteilung.tu-berlin.de/menue/jobs/ abrufbar.
Für Ihre Personalsuche
Für Ihre Personalsuche
Forschung & Lehre und academics.de
Forschung & Lehre und academics.de
Cartoon: Meissner
Gerne schicken wir Ihnen die neue Broschüre. Sie zeigt Ihnen alle Veröffentlichungsmöglichkeiten für die
kombinierte Veröffentlichung in Forschung & Lehre und auf academics.de.
Tel: 0228/90266-23 bzw. -59
Cartoon: Meissner
E-Mail: [email protected]
3|15
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
245
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Die Universität Bayreuth schreibt gemeinsam mit der Universität Bamberg
an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth eine
W 3-Professur für Regionalgeschichte
Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber vertritt das Fach Regionalgeschichte,
mit einem Schwerpunkt in Fränkischer Landesgeschichte, in Forschung und
Lehre in seiner vollen Breite. Sie / Er baut das von den Universitäten Bayreuth
und Bamberg gemeinsam gegründete und von der Oberfrankenstiftung für
vorerst fünf Jahre geförderte Institut für Fränkische Landesgeschichte mit
Sitz auf Schloss Thurnau auf und wird dessen geschäftsführender Direktor.
Die Stelleninhaberin / Der Stelleninhaber ist Mitglied der Universität Bayreuth
und erwirbt eine Zweitmitgliedschaft an der Universität Bamberg. Lehrleistungen von derzeit 9 SWS sind an beiden Universitäten in einem ausgeglichenen Verhältnis zu erbringen.
Die Jade Hochschule liegt ganz oben im Nordwesten:
In Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth studieren derzeit
rund 7500 junge Menschen, die Lust auf Zukunft haben.
180 Professorinnen und Professoren betreuen sie dabei persönlich und individuell. Die Jade Hochschule fördert eigenverantwortliches und praxisorientiertes Lernen, kritisches
Denken und die Entwicklung unkonventioneller Lösungen.
Akademische Ausbildung verbindet sie mit dem Erwerb von
Schlüsselqualifikationen und ethischer Kompetenz. Die Hochschule engagiert sich aktiv für Chancengleichheit.
Promotion und Habilitation (bzw. habilitationsadäquate Leistung) sollten
Bezüge zu regionalgeschichtlichen Fragestellungen aufweisen. Die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit wird vorausgesetzt. Nachweisbare Drittmittelerfahrungen sind erwünscht.
Professur Mechatronische Systeme
im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit aus, die zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen ist.
Es gelten die Einstellungsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Universitäten des Freistaates Bayern (Art. 7 und Art. 10 Abs. 3
BayHSchPG). Nähere Informationen finden Sie unter www.uni-bayreuth.de
(Universität / Stellenangebote).
Die Universitäten Bayreuth und Bamberg streben danach, die Vielfalt ihres
Kollegiums weiter zu erhöhen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler,
die mehr Vielfalt in das Forschungs- und Lehrprofil der Universitäten
Bayreuth und Bamberg einbringen, werden daher nachdrücklich um ihre
Bewerbung gebeten. Dies betrifft insbesondere Wissenschaftlerinnen und
internationale Bewerberinnen und Bewerber. Schwerbehinderte werden bei
gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Bewerberinnen und Bewerber
mit Kindern sind sehr willkommen. Die Universität Bayreuth ist zertifiziert als
Familiengerechte Hochschule, hat erfolgreich am HRK-Audit „Internationalisierung der Hochschule“ teilgenommen und bietet einen Dual-Career-Support.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit wissenschaftlichem
Werdegang, Zeugnisse, Urkunden, Schriftenverzeichnis, Darstellung der
wissenschaftlichen Arbeitsgebiete und Verzeichnis der Lehrveranstaltungen)
bis zum 10. 4. 2015 erbeten an den Dekan der Kulturwissenschaftlichen
Fakultät, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth.
www.academics.de
Bes.-Gr. W2, Kennziffer I 24-FL1
Vorgenannte Stelle ist an der Jade Hochschule Wilhelmshaven/
Oldenburg/Elsfleth im Fachbereich Ingenieurwissenschaften
am Studienort Wilhelmshaven zum 01.09.2015 zu besetzen.
Gesucht wird eine Persönlichkeit mit abgeschlossenem wissenschaftlichen Hochschulstudium der Mechatronik oder verwandter
Wissensgebiete und Erfahrungen auf dem Gebiet der Simulation
mechatronischer Systeme, vorzugsweise in der Gerätetechnik.
Neben den Lehrveranstaltungen des Hauptfaches sind Vorlesungsund Übungsveranstaltungen zu den Themengebieten Aktorik,
Sensorik und Messtechnik wahrzunehmen. Von den Bewerberinnen
und Bewerbern werden Aktivitäten beim Technologietransfer und in
der Forschung erwartet. Gute englische Sprachkenntnisse und die
Bereitschaft, Vorlesungen in englischer Sprache zu halten, sind
Voraussetzung.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 25 des Niedersächsischen Hochschulgesetzes (NHG). Ein Merkblatt kann im
Internet unter www.jade-hs.de/stellen eingesehen werden oder von
der Personalabteilung unter der Tel.-Nr. +49 4421 985-2975 angefordert werden.
Die Jade Hochschule tritt aktiv für Gleichstellung und
personelle Vielfalt in der Wissenschaft ein. Wir haben
uns das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen
in Forschung und Lehre deutlich zu erhöhen. Entsprechend freuen wir uns über Bewerbungen qualifizierter Frauen. Das
Büro der Gleichstellungsbeauftragten, Tel.-Nr. +49 441 7708-3226,
gibt auf Anfrage weitere Auskünfte.
Zertifikat seit 2011
audit familiengerechte
hochschule
Professur (W3)
„BWL - Betriebliche Umweltökonomie“
Corporate Environmental Management
Professur (W3)
„Öffentliches Recht, insbesondere
Öffentliches Wirtschaftsrecht“
Public Law in particular Public
Economic Law
www.tu-chemnitz.de/stellen
Die Stelle ist teilzeitgeeignet.
Die Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei sonst gleicher
Eignung und Qualifikation bevorzugt berücksichtigt. Richten Sie Ihre
Bewerbung bitte mit den vollständigen Unterlagen unter Angabe
der Kennziffer bis zum 18.03.2015 an den
Präsidenten
der Jade Hochschule
Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Dr. habil. Elmar Schreiber
Friedrich-Paffrath-Straße 101
26389 Wilhelmshaven
www.jade-hs.de
246
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
3|15
An der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
ist ab sofort eine
Professorenstelle für
„Gesundheitsmanagement
in der Nutztierhaltung”
Arbeiten und Leben, wo andere Urlaub machen.
DQGHU$X¡HQVWHOOHI¾U(SLGHPLRORJLHLQ%DNXP]XEHVHW]HQ'LH(LQVWHOOXQJ
HUIROJWMHQDFK9RUOLHJHQGHUSHUV¸QOLFKHQ9RUDXVVHW]XQJHQLQGDV%HDPWHQ
RGHU$QJHVWHOOWHQYHUK¦OWQLVDXIGHU*UXQGODJHGHU%HVROGXQJVJUXSSH:
-HQDFKLQGLYLGXHOOHQ9RUDXVVHW]XQJHQNDQQJJI]XQ¦FKVWHLQHDXII¾QI
-DKUHEHIULVWHWH(LQVWHOOXQJLQ%HWUDFKWNRPPHQ
Aufgabenbereich:
Mit der Professur soll der Bedeutung des Gesundheitsmanagements in Nutztierbeständen in der Weise Rechnung getragen werden, dass neben der ätiologisch-klinisch-präventiv ausgerichteten
Bestandsbetreuung auch die Aspekte von Preharvest Food Safety,
Veterinary Public Health und Tierschutz entsprechende BerücksichWLJXQJȴQGHQ'DEHLVROOWHGDVEUHLWH6SHNWUXPYRQ0D¡QDKPHQ
und Ansätzen zur Sicherung der Lebensmittelqualität – über alle
3URGXNWLRQVVWXIHQKLQZHJȂLP)RNXVVWHKHQ
Am Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin
Rostock ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine
W3-Professur für Klinische Chemie
und Laboratoriumsmedizin
unbefristet gem. § 61 LHG M-V zu besetzen. Der/Die Stelleninhaber/Stelleninhaberin
soll das Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in der Position des/der
Institutsdirektors/Institutsdirektorin leiten. Die Einstellung erfolgt im Angestelltenverhältnis. Für die Wahrnehmung der Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung wird ein Dienstvertrag mit der Universitätsmedizin geschlossen.
Von den Bewerberinnen und Bewerbern wird erwartet, dass sie
die oben genannten Zusammenhänge in Lehre, Forschung und
'LHQVWOHLVWXQJLQNO'LDJQRVWLNVRZLHLQ)RUWXQG:HLWHUELOGXQJ
vertreten und diese auch mit anderen wissenschaftlichen EinrichWXQJHQLQQHUKDOEXQGDX¡HUKDOEGHU7LHU¦U]WOLFKHQ+RFKVFKXOH
JHPHLQVDPEHDUEHLWHQ+LHU]XJHK¸UWLQVEHVRQGHUHGDVYLUWXHOOH
=HQWUXPI¾U7LHUJHVXQGKHLWXQG/HEHQVPLWWHOTXDOLW¦W
Bewerber/Bewerberinnen müssen als Facharzt/Fachärztin für Laboratoriumsmedizin
ausgewiesen sein und über einschlägige Erfahrungen in der klinisch-experimentellen
Forschung verfügen. Eine enge Zusammenarbeit mit der Mikrobiologie, der Transfusionsmedizin und anderen Laborbereichen wird erwartet.
Das Institut verfügt über ein vielfältiges Methodenspektrum im Bereich Forschung und
Lehre, Schwerpunkte sind molekulare und zelluläre Fragestellungen. Die Krankenversorgung wird von dem in das Institut integrierten Zentrallabor und einem MVZ erbracht.
Voraussetzungen:
Mehrjährige Erfahrung in Forschung und Lehre in einem oder
PHKUHUHQGHUREHQJHQDQQWHQ$UEHLWVJHELHWHZLUGYRUDXVJHVHW]W
Einstellungsvoraussetzungen sind Tierärztliche Approbation,
pädagogische Eignung, Promotion, Habilitation oder gleichwertige
wissenschaftliche Leistungen sowie die Fachtierarztanerkennung
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'LH8QLYHUVLWlWVPHGL]LQ5RVWRFNVWUHEWHLQHQDFKKDOWLJH3UR¿OLHUXQJXQWHUGHP6FKZHUSXQNWWKHPDÄ5HJHQHUDWLYH0HGL]LQ³LP5DKPHQGHUXQLYHUVLWlUHQ3UR¿OOLQLHQÄ/HEHQ
Licht und Materie“ und „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ an, die die/der
Bewerberin/Bewerber verstärken soll.
Die Einstellungsvoraussetzungen ergeben sich aus § 58 Abs. 1 LHG M-V. Insbesondere
gehören dazu die Habilitation im Fach Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin
oder vergleichbare wissenschaftliche Leistungen, die Facharztanerkennung für Laboratoriumsmedizin sowie der Nachweis der hochschulpädagogischen Eignung. Die Voraussetzungen für den Erwerb der fachgebietsbezogenen Weiterbildungsbefugnis müssen
gegeben sein.
Die Universitätsmedizin Rostock strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wisVHQVFKDIWOLFKHQ 3HUVRQDO DQ XQG IRUGHUW GDKHU TXDOL¿]LHUWH )UDXHQ PLW %H]XJ DXI † Abs. 3 des Gleichstellungsgesetzes Mecklenburg-Vorpommern nachdrücklich auf, sich
zu bewerben.
Vorhandene Nachweise und Ergebnisse zur Lehrevaluation sollen
PLWGHU%HZHUEXQJHLQJHUHLFKWZHUGHQ'LHZHLWHUHQ(LQVWHOOXQJVvoraussetzungen sind in § 25 des Niedersächsischen HochschulJHVHW]HV1+*JHUHJHOW
Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung, BefähiJXQJXQG4XDOL¿NDWLRQEHVRQGHUVEHUFNVLFKWLJW
Die Bewerbungen mit ausführlichem Lebenslauf, Schilderung des wissenschaftlichen
Werdeganges, Beschreibung der Vorleistungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung, einem strukturierten Publikationsverzeichnis mit Angabe der Impactfaktoren
XQWHU%HLIJXQJYRQIQIZHVHQWOLFKHQ2ULJLQDODUEHLWHQVRZLHHLQHU$XÀLVWXQJELVKHU
eingeworbener Drittmittel sind spätestens 6 Wochen nach Erscheinen dieser Anzeige an
den Dekan der Universitätsmedizin, Herrn Prof. Dr. med. univ. Emil C. Reisinger,
Ernst-Heydemann-Straße 8, 18057 Rostock, einzureichen.
Den Unterlagen ist ein ausgefülltes Bewerbungsformular, das unter
www.med.uni-rostock.de/fileadmin/template/fakultaet/ueber_uns/professur.doc
heruntergeladen werden kann, beizufügen.
'LH6WLIWXQJ7LHU¦U]WOLFKH+RFKVFKXOH+DQQRYHULVWEHVWUHEWGLH=DKOGHU3URIHVVRULQQHQ]XHUK¸KHQ)UDXHQZHUGHQGHVKDOEDXVGU¾FNOLFKJHEHWHQVLFK]X
EHZHUEHQi$EV1+*6FKZHUEHKLQGHUWH%HZHUEHULQQHQXQG%HZHUEHU
ZHUGHQEHLJOHLFKHU(LJQXQJYRUUDQJLJEHU¾FNVLFKWLJW%HZHUEXQJHQYRQ
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus dem Ausland sind ausdrücklich
HUZ¾QVFKW
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden in schriftlicher und elekWURQLVFKHUSUDHVLGHQW#WLKRKDQQRYHUGH)RUPELV]XP15. April 2015 an den
Präsidenten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Postfach 71 11 80,
+DQQRYHUHUEHWHQ
ZZZWLKRKDQQRYHUGH
Die Bewerbungskosten werden entsprechend der geltenden Regeln des Landes MecklenburgVorpommern nicht übernommen.
www.med.uni-rostock.de
Da suchen, wo die wissenschaftliche Community
9|13
Forschun
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Führung
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serfahrung Gebiet der Silizium
-Technologie
sehr gute
Englischkenntnis
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wissenschaftlich se in Wort und Schrift
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Arbeitsaufgaben
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der Präsen:
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Mikrotechnolog e Leitung der Abteilun
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3|15
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
247
MathematischNaturwissenschaftliche
Fakultät
An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität
Tübingen ist in Zusammenhang mit der neu einzurichtenden Professional School of Education eine
W3-Professur für Fachdidaktik in der Chemie
Professur (W2)
Grundschuldidaktik
Sachunterricht
Primary School Education
History, Geography and
Social Sciences
www.tu-chemnitz.de/stellen
FORSCHUNGSFÖRDERUNG
zum 1.10.2015 zu besetzen.
Die Professur ist in den Fachbereich Chemie eingebunden. Der/Die künftige Stelleninhaber/in soll das Gebiet der Fachdidaktik in der Chemie in
seiner ganzen Breite vertreten. Seine/Ihre Forschung soll experimentell
schulorientiert ausgerichtet sein, beispielsweise in Bezug auf die Umsetzung chemischer Konzepte im Experimentalunterricht am Gymnasium.
Darüber hinaus ist es wünschenswert, wenn er/sie inhaltlich auf einem
Forschungsgebiet ausgewiesen ist, das an derzeitige oder geplante Forschungsschwerpunkte des Fachbereichs Chemie anknüpft.
Ziel der Professional School of Education ist die innovative Neuausrichtung der Lehrerbildung durch forschungsorientierte Fachdidaktiken. Eine Zusammenarbeit der Fachdidaktiken der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät untereinander wird angestrebt.
Erwartet wird ein abgeschlossenes Studium sowie eine herausragende
Promotion im Fach Chemie.
Einstellungsvoraussetzung ist die Habilitation oder eine gleichwertige
Qualifikation, nachgewiesene didaktische Eignung sowie in der Regel
eine dreijährige Schulpraxis.
Die Universität strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in Forschung
und Lehre an und bittet deshalb entsprechend qualifizierte Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um Ihre Bewerbung. Schwerbehinderte
werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen, einschließlich eines Konzeptes für die fachdidaktische Lehre in Kooperation mit dem Seminar
für Didaktik und Lehrerbildung, Tübingen, eines Forschungskonzeptes
sowie dem ausgefüllten Formular „Bewerbungsbogen“ (unter
http://www.mnf.uni-tuebingen.de/fakultaet/service.html) werden bis
zum 31. März 2015 in elektronischer Form erbeten an den Dekan der
Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen ([email protected]).
Bis zu 10 Promotionsstellen
an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im
Rahmen des GRK 1767 „Faktuales und
fiktionales Erzählen – Differenzen,
Interferenzen und Kongruenzen in
narratologischer Perspektive“
Beginn der Förderung ist der 1. Oktober 2015.
Folgende Fachrichtungen sind im GRK vertreten: Anglistik, Germanistik, Philosophie, Geschichte,
Psychologie, Romanistik, Medienkulturwissenschaft und Klassische Archäologie (Soziologie und Slawistik
sind assoziiert). BewerberInnen mit einem nichtphilologischen Forschungsbereich (z.B. mit rechtswissenschaftlichem, theologischem, linguistischem, archäologischem, verhaltenswissenschaftlichem,
medienwissenschaftlichem, mediävistischem oder wirtschaftswissenschaftlichem Hintergrund) sind
ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Eine narratologische Kompetenz wird vorausgesetzt.
Bewerbungsschluss ist der 01.04.2015. Weitere Informationen unter: www.grk-erzaehlen.unifreiburg.de
248
AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
VERWALTUNG
MANAGEMENT
FACHKRÄFTE
Institut für Waldorfpädagogik,
Inklusion und Interkulturalität
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Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) ist mit 42.700
Studierenden und 5.100 Beschäftigten (davon 430
Professorinnen oder Professoren) eine der großen
deutschen Universitäten und größter Arbeitgeber
Bochums. Als international ausgerichtete Campusuniversität vereint sie in einzigartiger Weise die
gesamte Spannbreite der großen Wissenschaftsbereiche. Sie gehört zu den forschungs- und lehrstarken Universitäten in Deutschland. Forschung und Lehre
in der Medizin nach dem Bochumer Modell sind in
Deutschland einzigartig. Das dynamische Miteinander
von Fächern und Fächerkulturen bietet den Forschenden wie den Studierenden gleichermaßen besondere
Chancen zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Eine
der großen Herausforderungen der nächsten Jahre ist
die Campusmodernisierung bei laufendem Betrieb.
REKTORIN/REKTOR
Aufgrund des Ausscheidens des bisherigen Stelleninhabers aus dem
aktiven Dienst ist zum 01.10.2015 die Stelle einer Rektorin/eines
Rektors zu besetzen. In dieser Position sind Sie hauptamtliches
Mitglied des Rektorates und führen den Vorsitz.
Wir suchen eine engagierte, dynamische und kreative Persönlichkeit,
die in der Wissenschaft anerkannt ist und über ausgewiesene
Führungserfahrungen in Universitäten und/oder außeruniversitären
Wissenschaftseinrichtungen verfügt. Sie sind mit den aktuellen
bundes- und landespolitischen Debatten zur Hochschul- und
Wissenschaftspolitik vertraut und kennen die Anforderungen, denen
sich eine Universität im nationalen und internationalen Wettbewerb
um Reputation in Forschung und Lehre zu stellen hat.
Sie wissen um die besondere Situation der Ruhrregion und die
Potenziale ihrer Wissenschaftseinrichtungen. Sie engagieren sich mit
Nachdruck in dem Prozess, eine Wissenschaftsregion mit internationaler Strahlkraft zu schaffen. Sie sind bereit, die RUB nach innen und
in Politik, Wirtschaft sowie in der Ruhrregion nach außen zu vertreten.
Sie entwickeln und überführen Ideen für die Forschung und Lehre
sowie die strategische Hochschulsteuerung gemeinsam mit anderen
Akteuren in der Universität in nachhaltige akademische und
hochschulpolitische Entscheidungen. Hierzu werden Innovations- und
Gestaltungswille sowie ein hohes Maß an Verhandlungsgeschick bei
gleichzeitiger Bereitschaft zu einem integrativen und interfakultären
Dialog erwartet. Für Sie ist ein sachlicher und transparenter Umgang
mit den Mitgliedern der RUB selbstverständlich.
Sie werden für die Dauer von sechs Jahren gewählt; die Wiederwahl
ist möglich. Die Besoldung erfolgt nach Besoldungsgruppe W3 mit
den entsprechenden Zulagen.
Die RUB ist der Chancengerechtigkeit und dem Konzept der Vielfalt
verpflichtet. Wir freuen uns ausdrücklich über die Bewerbung von
Frauen, die bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung
bevorzugt berücksichtigt werden, sofern nicht in der Person eines
Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Bewerbung
schwerbehinderter Menschen wird begrüßt. Die strikte Vertraulichkeit
Ihrer Bewerbung wird zugesichert.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung bis zum
3. April 2015 ausschließlich per E-Mail an
[email protected]. An diese Adresse
können Sie sich ebenfalls bei aufkommenden
Rückfragen wenden.
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AKADEMISCHER STELLENMARKT
Forschung & Lehre
WISSENSCHAFTLICHE MITARBEITER
POSTDOKTORANDEN
DOKTORANDEN
Die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sucht für das Institut
für Informatik VI, Arbeitsgruppe Autonome Intelligente Systeme zum
nächstmöglichen Zeitpunkt zunächst befristet für die Dauer von drei Jahren
eine/einen
Wissenschaftliche/-n Mitarbeiter/-in
Akademische/-n Rat/Rätin auf Zeit
Two Postdoc Positions in African Studies
The Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS),
funded by the German Research Foundation within the Excellence Initiative,
offers two post-doctoral fellowship positions for the period of two years starting 1 November 2015. The positions are designed to provide intensive training
and mentoring for research leadership and faculty service. The salary for the
fellowships is E13 TV-L (100 %).
JOB PROFILE AND EXPECTATIONS
The fellows will be expected to accomplish the following:
• Develop an innovative, independent and interdisciplinary research project in
WKH¿HOGRI$IULFDQ6WXGLHVDQGVXEPLWDIXOOSURSRVDOIRUUHVHDUFKIXQGLQJ
within the two years. One position is offered for a research project on “Knowledge
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colloquia and senior scholar meetings and offer one course per term.
‡ 3URYLGH DGPLQLVWUDWLYH DVVLVWDQFH ZLWKLQ %,*6$6 LQFOXGLQJ WKH DSSOLFDWLRQ
procedure.
• Conform to standards of responsible conduct in research and comply with all
applicable university and departmental policies and procedures.
QUALIFICATIONS
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MD, PsyD). Candidates with non-German degrees may be required to provide
SURRI RI GHJUHH HTXLYDOHQF\ /LQJXLVWLF VNLOOVFRPSHWHQFHV ÀXHQW (QJOLVK
advanced oral skills in German are welcome.
DEADLINE:$SULO,QWHUYLHZVDUHVFKHGXOHGIRUHQGRI-XO\
APPLICATION: Please submit the usual application documents such as full CV,
FHUWL¿FDWHVDQGDQRXWOLQHRIWKHHQYLVDJHGUHVHDUFKSURMHFW
,Q FDVH RI HTXDO VXLWDELOLW\ DQG TXDOL¿FDWLRQ SK\VLFDOO\ FKDOOHQJHG DSSOLFDQWV
will be given preference. The University of Bayreuth is an equal opportunity
employer and as such particularly welcomes applications from women.
7KH8QLYHUVLW\RI%D\UHXWKDQG%,*6$6SURYLGHDIDPLO\IULHQGO\HQYLURQPHQW
Contact:
%D\UHXWK,QWHUQDWLRQDO*UDGXDWH6FKRRORI$IULFDQ6WXGLHV%,*6$6
3URI'U'\PLWU,EULV]LPRZ'HDQ
Prof. Dr. Martin Doevenspeck, Vice Dean
Prof. Dr. Martina Drescher, Vice Dean
University of Bayreuth, D-95440 Bayreuth
Phone: +49 921-55 5101, Fax: +49 921-55 5102
e-mail: [email protected]
Es besteht die Möglichkeit der Verlängerung.
Ihre Aufgaben:
- Unterstützung der am Lehrstuhl verankerten Forschung und Lehre im
Bereich Autonome Intelligente Systeme, insbesondere Mitwirkung bei
laufenden Forschungsprojekten in den Bereichen Flugroboter, Serviceroboter, Humanoide Roboter, Roboter zur Unterstützung von Einsatzkräften
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von Seminaren/Praktika/Projektgruppen
Sie haben:
- ein abgeschlossenes Hochschulstudium (Diplom/Master) in Informatik, Mathematik, Elektrotechnik oder einem verwandten Fach
- sehr gute mathematische Grundlagen und Programmierkenntnisse
- Kenntnisse in der Robotik, insbesondere in einem der Bereiche Simultane
Lokalisierung und Kartierung (SLAM), Umgebungswahrnehmung, Mustererkennung, Planung von Manipulation und Navigation, Maschinelles Lernen für
Roboter
- die Fähigkeit zur wissenschaftlichen Arbeit im Team
- sehr gute Englischkenntnisse
Wir bieten:
- eine interessante und anspruchsvolle Tätigkeit in einem internationalen Arbeitsumfeld im Bereich Forschung und Lehre
- die Möglichkeit zur Promotion
- Entgelt nach Entgeltgruppe E13 TV-L bzw. Besoldung nach Besoldungsgruppe
A 13 BBesO
- bei vorhandener Promotion kann ggf. eine Verbeamtung auf Zeit erfolgen
- die Möglichkeit, ein VRS Großkunden-Ticket zu erwerben
Chancengleichheit ist Bestandteil unserer Personalpolitik. Schwerbehinderte
werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Wenn Sie sich für diese Position interessieren, senden Sie bitte Ihre vollständigen
und aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Publikationsliste) bis zum 31.03.2015 an das Institut für Informatik VI, Autonome
Intelligente Systeme, Prof. Dr. Sven Behnke, Friedrich-Ebert-Allee 144, 53113
Bonn, Kennziffer 08/15/3.13, Adenauerallee 39-41, 53113 Bonn.
Sollten Sie noch Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern per E-Mail (behnke@
ais.uni-bonn.de) oder besuchen Sie unsere Website unter http://www.ais.
uni-bonn.de.
Die Bewerbung hat ausschließlich auf schriftlichem Wege zu erfolgen. E-Mail
Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Bewerbungsunterlagen
werden nur dann zurückgesandt, wenn ein adressierter und ausreichend frankierter
Rückumschlag beigefügt ist.
Aus dem Hause
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EXKURSION
Forschung & Lehre
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Exkursion
cartoon: Meissner
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Lösung: 1. Treppenhaus der Bauhaus Universität Weimar, Haupttreppenhaus. 2. Moderner Bau der Universitätsbibliothek mit Abendhimmel, Freiburg, 3.
Neues Augusteum der Universität Leipzig. 4. Neue Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin
1
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3
4
Orte der Wissenschaft
Enigma
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Forschung & Lehre
ENIGMA
251
252
ZU ENDE GEDACHT
Forschung & Lehre
3|15
Zu Ende gedacht
brachte und meine persönliche Entwicklung stark prägte. Muss ich mal
aufschreiben.
Wissenschaftler sind Menschen, ...
die nicht besser sind als andere.
Wenn ich Wissenschaftsministerin
wäre, ...
würde ich ausländische Abschlüsse
angemessen anerkennen, den Mittelbau an Lehr- und Forschungseinrichtungen stärken und ein Curriculum
2025 auflegen mit der Maßgabe: Wie
müssten wir Ingenieure, Natur- und
Geisteswissenschaftler etc. ausbilden,
um gesellschaftlichen Veränderungen
gerecht zu werden und Deutschland
technologiefreundlich und innovativ
zu halten? Denn dies ist die Basis
unseres Wohlstands.
Ich beginne meinen Tag ...
mit einem Kaffee, wenn es geht mit
Zimt, oder mit dem Vorbereiten von
Schulbrotdosen für meine Kinder.
Meine besten Einfälle habe ich ...
bei Bedarf. Und die noch besseren hinterher.
Wenn ich einen Rat brauche, ...
frage ich oft meinen persönlichen
Berater, meinen Ehemann.
Am meisten ärgere ich mich ...
über Menschen, die ihr Amt missbrauchen, und über Ignoranz.
Das nächste Buch, das ich lesen
will, ...
ist schon seit Jahren, La femme sans
sépulture (Frau ohne Begräbnis) der
algerischen Schriftstellerin Assia Djebar.
Gerade aktuell durch ihren Tod.
Wenn ich das Fernsehen anschalte, ...
weiß ich mit mir nichts anzufangen.
Mit einer unverhofften Million
würde ich ...
am besten nichts anders machen.
Doch: Ein kleines Haus am grenzenlosen Ozean kaufen.
Ich frage mich manchmal, ...
wie sich die begonnene non-polare
Weltordnung auswirken wird.
Die Wahrheit zu finden ...
ist unwahrscheinlich, denn es gibt
meist mehr als eine. Aber sie
trotzdem zu suchen, macht uns
aus.
Das Bewusstsein von der eigenen
Vergänglichkeit ...
ist den Südländern sehr vertraut.
Kreativität entsteht ...
wenn es Raum für „breite Flügel“
gibt und wenn Konflikte bei gesunder
Streitkultur als Handlungschance
verstanden werden.
Energie tanke ich ...
beim Betrachten des grenzenlosen
Ozeans.
Freude an meinem Beruf ...
habe ich, wenn ich die Ergebnisse, die
gebaute Umwelt, sehe und dies auch
politisch gestalte.
Wenn ich mehr Zeit hätte, ...
würde ich schreiben, am besten am
Strand oder Ozean.
Die Zeit meines Studiums ...
war eine entbehrungsreiche Zeit, die
mir die Seele Deutschlands näher
Der Fortschritt von Wissenschaft und
Technik ...
sichert unsere Lebensgrundlage und
verliert seinen Sinn, sobald er nicht im
Dienste der Menschheit steht.
STEC KB R I E F
Professor
Dr. Lamia Messari-Becker
Alter: Jg. 1973, geboren in
Marokko
Familiäres: verheiratet,
zwei Kinder
Berufliches: Studium des Bauingenieurwesens; 2001 Dipl.-Ing. TU
Darmstadt; 2004 International
Visitor Program der US-Regierung; 2006 Promotion TU Darmstadt; Wissenschaftliche Mitarbeiterin TU Darmstadt; 2005 Aufbaustudium Management TH Karlsruhe (heute KIT); 2009-2014 Leiterin
Nachhaltigkeit & Bauphysik / Partnerin im internationalen Planungsbüro; 2014 Professorin für
Gebäudetechnologie und Bauphysik, Universität Siegen;
Arbeitsgebiete: Nachhaltigkeit
und Energieeffizienz im Hochund Städtebau.
Außerberufliches: Baukultur,
Diversität
Interessen / Hobbies: Außenpolitik, Schwimmen, Lesen.
PAU L E H R L IC H -S T I F T U NG
AUSSCH R EI BU NG
Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis
für hervorragende biomedizinische Forschung
an deutschen Forschungseinrichtungen
Dieser Preis wird von der Stiftung einmal jährlich an eine promovierte Nachwuchswissenschaftlerin/einen
promovierten Nachwuchswissenschaftler, die/der an einer Forschungseinrichtung in Deutschland herausragende Leistungen auf dem Gebiet der biomedizinischen Forschung erbracht hat, verliehen.
Die Höhe des Preisgeldes beträgt bis zu 60.000 Euro.
Das Preisgeld darf ausschließlich forschungsbezogen verwendet werden.
Die Vergabe und Preisverleihung
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14. März 2016 in der Paulskirche in Frankfurt statt.
Vorschlagsberechtigt sind HochschullehrerInnen sowie leitende WissenschaftlerInnen von Forschungseinrichtungen in Deutschland. Selbstbewerbungen werden nicht berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Preisverleihung soll der/die Preisträger/in das vierte Lebensjahrzehnt noch nicht vollendet haben und keine Lebenszeitprofessur oder vergleichbare Position innehaben.
Vorschläge werden ausschließlich in elektronischer Form (E-Mail/PDF-Datei)
bis zum 24. April 2015
erbeten. Sie sollen eine detaillierte Begründung, ein Schriftenverzeichnis sowie die wichtigsten Publikationen
und einen Curriculum Vitae der/des Vorgeschlagenen enthalten. Bitte richten Sie Ihre Vorschläge an den
Vorsitzenden der Auswahlkommission:
Prof. Dr. Robert Tampé
Institut für Biochemie, Biozentrum, Goethe-Universität Frankfurt
Max-von-Laue-Str. 9, 60438 Frankfurt a.M.
[email protected]
Die Auswahl der Preisträger/innen erfolgt durch den Stiftungsrat auf Vorschlag einer Auswahlkommission.
Kandidatinnen/Kandidaten der engeren Wahl werden zu einem Symposium nach Frankfurt am Main
eingeladen. Informationen dazu erteilt:
Christel Fäßler
Tel. 069 798-17250
[email protected]
ALANUS HOCHSCHULE FÜR KUNST UND GESELLSCHAFT
ALANUS UNIVERSITY OF ARTS AND SOCIAL SCIENCES
Augen.Blick .Mal
Über 100 Kultur- und
Informationsveranstaltungen
Alfter
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Bonn
Tage der offenen Tür „ 20.– 22. März 2015
Bildhauerei – Malerei – Schauspiel – Eurythmie – Kunsttherapie
Architektur – Lehramt Kunst – Pädagogik – Heilpädagogik
Kindheitspädagogik – BWL www.alanus.edu / augenblickmal