15.05. bis 02.07.2015 Rathaus Stuttgart Deine Anne. Ein Mädchen

»Wie schön und gut würden alle Menschen sein, wenn
sie ­jeden Abend vor dem Einschlafen sich die Ereignisse
des ­ganzen Tages vor Augen riefen und dann genau
­prüften, was gut und was schlecht gewesen ist an ihrem
­eigenen ­Auftreten.«
Anne Frank, Tagebuch
Deine Anne.
Ein Mädchen
schreibt
Geschichte
eine Kooperation
der Einrichtung lernort gedenkstätte
und dem Stadtmuseum Stuttgart
Schirmherr
Oberbürgermeister Fritz Kuhn
15.05. bis
02.07.2015
Rathaus
Stuttgart
»Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte«
Eine Ausstellung (nicht nur) für Jugendliche
Die Ausstellung verbindet Anne Franks Lebensgeschichte
mit der Geschichte der Weimarer Republik, des National­
sozialismus, der Judenverfolgung, des Holocaust und des
Zweiten Weltkriegs. Anne Frank schreibt – wenn auch unter
anderen und überaus grausamen Umständen – über
­Themen, die Jugend­liche auch heute beschäftigen. Die Aus­
stellung bietet vor allem (aber nicht nur) für Jugendliche
ein Forum, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die schon
Anne Frank beschäftigten. Fragen des Erwachsenwerdens,
an die eigene Entwicklung und an die Welt, in der wir leben.
Ausgehend von der Frage »Was kann ich bewirken?« ermutigt
sie zum Einsatz für eine menschliche Gesellschaft heute.
Durch Anne Franks persönliche Geschichte will diese Ausstel­
lung auffordern, sich auf die Gefahren von Antisemitismus,
Rassismus, Diskriminierung und die Bedeutung von Demokratie
und Freiheit zu besinnen.
Die Ausstellung wurde vom Anne Frank Zentrum Berlin
in Zusammenarbeit mit dem Anne Frank Haus Amsterdam
konzipiert und erarbeitet.
Die Ausstellung »Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Ge­schichte«
des Anne Frank Zentrums Berlin, die das Stadtmuseum
­Stuttgart und die Einrichtung lernort g
­ edenkstätte im Stuttgarter
Rathaus zeigen, schlägt eine B
­ rücke von Anne Franks Versteck
im nationalsozialistischen Amsterdam in unsere aktuelle
­Lebenswelt. Die Ausstellung fordert auf zur Diskussion über
Ähnlichkeiten und Unter­schiede zwischen gestern und heute.
Sie richtet den Blick in die Gegenwart und gibt Anregungen,
­einen eigenen Beitrag für unser gemeinschaftliches Miteinan­
der zu leisten.
Die Ausstellung im Rathaus ist auch ein Beitrag zum regio­
nalen Kulturprogramm des Evangelischen Kirchentags vom
3.– 7. Juni 2015 in Stuttgart und seiner Losung »damit wir
klug werden«. Wie kaum ein anderes Zeugnis ist Anne Franks
Tagebuch ein Aufruf, klug zu werden: eine Mahnung zur
­Prüfung des eigenen Handelns und ein Manifest der Bedeutung
von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie.
Ich bedanke mich herzlich bei den Jugendlichen, die als
­Ausstellungsbegleiter in der Ausstellung mitarbeiten
und wünsche Ihnen ein großes und aufmerksames Publikum.
Fritz Kuhn
Oberbürgermeister
der Stadt Stuttgart
Schirmherr der Ausstellung
Jugendliche begleiten ­Jugendliche
Führungen durch die A
­ usstellung
Dauer der Ausstellung
15.05.–02.07.2015
Schulklassen und Jugendgruppen
werden durch die Ausstellung
von Jugendlichen und jungen
­Erwachsenen geführt – das ist eine
­Besonderheit des Ausstellungs­
konzeptes. Der geringe Altersunter­
schied ermöglicht eine außerge­
wöhnlich offene Atmosphäre beim
Ausstellungsbesuch.
Ort
Rathaus Stuttgart
Marktplatz 1
70173 Stuttgart
Das Anne Frank Zentrum qualifiziert
dafür in einem Seminar 30 Jugend­
liche aus Stuttgarter Schulen, u.a.
vom Albertus-Magnus-Gymnasium
und der Bertha-von-Suttner-­
Realschule.
Für die Jugendlichen wird die
­verantwortliche Mitarbeit an diesem
Ausstellungsprojekt eine prägende
Erfahrung, für die sie zusätzlich ein
Zertifikat des Anne Frank Zentrums
und einen ‚Qualipass‘ der Stuttgarter
Jugendhaus gGmbH erhalten.
Öffnungszeiten
Mo – Fr jeweils 8 – 18 Uhr
Sonderöffnungszeiten während
des Deutschen Evangelischen
­Kirchentags (03.06.– 07.06.2015)
werden unter
www.stadtmuseum-stuttgart.de
und www.lernort-gedenkstaette.de
zeitnah bekanntgegeben.
Eintritt frei
Kostenlose Führungen von
­Jugendlichen für Jugendliche
ab 18. Mai, jeweils Montag bis
­Freitag, Dauer ca. 2 Stunden
Führungen für
Erwachsenen­gruppen
auf Anfrage möglich
Kosten pro Person 3 Euro
Kontakt und Buchungen
für Führungen
über den lernort gedenkstätte
[email protected]
Tel. 0711 / 997 85 98
Jugendliche führen Jugendliche
© Anne Frank Zentrum
Wer war Anne Frank?
Anne Frank war ein jüdisches deutsches Mädchen. Sie
­wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt a. M. geboren und wuchs
während des Nationalsozialismus auf, als eine massive
­Hetze gegen Juden einsetzte.
Auf der Suche nach Schutz zog die Familie Frank 1934 nach
Amsterdam, wo Otto Frank, Annes Vater, eine Firma auf­
baute. Im Mai 1940 wurden die Niederlande von der deutschen
­Wehrmacht besetzt und die Juden wurden nun auch hier
­verfolgt. Otto Frank richtete im Hinterhaus seiner Firma ein
­Versteck ein, wo die Familie im Juli 1942 untertauchte. Die
Hoffnung der Versteckten, nach wenigen Monaten wieder
frei zu sein, war vergeblich. Sie lebten mehr als zwei Jahre
im Hinterhaus.
Anne bekam zu ihrem 13. Geburtstag im Juni 1942 ein rot-weiß
kariertes Tagebuch. Sie begann noch am selben Tag mit den
Aufzeichnungen. Neben Einträgen über ihr Leben spricht sie in
ihrem Tagebuch über die Veränderungen, die den Juden das
Leben zunehmend erschwerten. Besondere Bedeutung haben
ihre Einträge ab dem 6. Juli 1942, dem Tag an dem die Familie
im Hinterhaus untertauchte.
1944 wurde das Versteck im Hinterhaus verraten und die
­Familie Frank wurde nach Auschwitz deportiert. Anne und
ihre Schwester Margot kamen in das Konzentrationslager
­Bergen-Belsen. Dort brach im März 1945 eine Typhus-Epidemie
aus, der Anne und Margot zum Opfer fielen. Ihre Mutter,
Edith Frank, starb am 6. Januar 1945 in Auschwitz an Hunger
und Erschöpfung.
Otto Frank wurde im Januar 1945 im Konzentrationslager
Auschwitz befreit und überlebte als Einziger der Familie.
Er veröffentlichte später die Tagebuchaufzeichnungen seiner
Tochter. Das Tagebuch der Anne Frank ist Symbol für den
­Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten und
ein intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer
jungen Schriftstellerin.
»Grüße und Küsse an alle«
Lesung mit Buddy und Gerti Elias
Ehrung der Anne-Frank-Botschafterinnen und -Botschafter
Veranstaltung am 11. Juni 2015, 19 Uhr
Rathaus Stuttgart, Großer Sitzungssaal
Anne Frank wäre am 12. Juni 2015 86 Jahre alt geworden.
­Anlässlich ihres Geburtstages ist der Schauspieler Buddy Elias,
Anne Franks Cousin und letzter lebender direkter Verwandter
zu Gast in Stuttgart. Gemeinsam mit seiner Frau Gerti Elias liest
er aus der Familiengeschichte »Grüße und Küsse an alle. Die
Geschichte der Familie von Anne Frank«, die das Ehepaar Elias
gemeinsam mit der Schriftstellerin Mirjam Pressler 2009 ver­
öffentlichte. Nach der Lesung haben Jugendliche (und Erwach­
sene) die Möglichkeit, gemeinsam mit Buddy und Gerti Elias
über ihre Fragen zur Familiengeschichte der Franks und darüber
hinaus zu diskutieren.
Im Anschluss an die Lesung und Diskussion findet
die ­dies­jährige nationale Auszeichnung der Anne-Frank-­
Botschafterinnen und -Botschafter statt. Jugendliche
Ausstellungs­begleiterinnen und -begleiter, die sich
­be­sonders engagiert haben, werden durch das Anne Frank
­Zentrum Berlin und ­Buddy Elias geehrt.
Die Veranstaltung wird von der Gesellschaft für Christlich-­
Jüdische Zusammenarbeit Stuttgart e.V. gestaltet.
Buddy und Gerti Elias
© Anne Frank Fonds
Alle Portraits von Anne Frank (1941)
© Anne Frank Fonds
Kooperationspartner in Stuttgart
Die Ausstellung wird veranstaltet
in Zusammenarbeit mit
Die Ausstellung ist ein Beitrag zum
regionalen Kulturprogramm des
­Deutschen Evangelischen Kirchentags
in Stuttgart vom 3.– 7. Juni 2015
Israelitische Religions­
gemeinschaft Württembergs
Gesellschaft für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit ­Stuttgart e.V.
forum jüdischer bildung
und kultur e.V.
Kooperierende Schulen
Albertus-Magnus-Gymnasium
Stuttgart
Anne-Frank-Gemeinschaftsschule
Stuttgart
Bertha-von-Suttner-Realschule
Stuttgart
Veranstalter
lernort gedenkstätte
Hohe Str. 9
70174 Stuttgart
Tel. 0711/997 85 98
[email protected]
www.lernort-gedenkstaette.de
Stadtmuseum Stuttgart
Eberhardstr. 61
70173 Stuttgart
Tel. 0711/216 96 400
[email protected]
www.stadtmuseum-stuttgart.de