Inhaltsverzeichnis Vorwort 1.0 Der Kindergarten im Überblick 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 Träger Größe der Einrichtung Mitarbeiterinnen Öffnungszeiten Aufnahmekriterien Räumlichkeiten und Außengelände Lage der Einrichtung und Einzugsbereich 2.0 Lebenssituation der Kinder 3.0 Unsere Gruppen 3.1 4.0 Miteinander in unserer Einrichtung 4.1 4.2 5.0 Unsere Kinder Unser pädagogisches Personal Unsere Ziele und Möglichkeiten der Umsetzung im Kindergarten 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.9 5.10 6.0 Eingewöhnung Religiosität und Wertschätzung Soziale Erziehung Sprache und Literacy Tanz, Bewegung, Sport Musik Umwelterziehung und Naturverständnis Kreativitätserziehung Gesundheitserziehung Mathematik Naturwissenschaft und Technik Situationsorientierter Ansatz 6.1 Stärkung der Basiskompetenzen 1 7.0 Das letzte Jahr im Kindergarten 7.1 7.2 8.0 Phonologische Bewusstheit Zahlenland Das Leben im Kindergarten 7.1. 7.2. 7.3. 7.4. 7.5. Pädagogische Arbeiten in den Gruppen Die Spielzeit Aktivitäten im Garten Tagesablauf der Kindergartengruppen 7.4.1. Tagesablauf den Kleinkindgruppen Mittagessen 8.0. Die Zusammenarbeit im Team 9.0. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern 9.1 9.2. 9.3. 9.4. 9.5. 9.6. 9.7. Elterngespräche Elternarbeit und Mitwirkung Elternbeirat Elternabende Informationen Beobachtungsbögen Vorsorgeuntersuchungen 10.0. Kontakte zu anderen Institutionen 9.2 9.3 9.4 Förderung und Zusammenarbeit zum Wohle des Kindes Zusammenarbeit mit der Grundschule Cadolzburg Gemeinwesen 11.0. Schutzauftrag für das Kindeswohl 11.1 11.2 Umgang mit konkreter Gefährdung des Kindeswohls Umgang mit einem erhöhten Entwicklungsrisiko 2 Vorwort Diese Konzeption wurde für den kommunalen Kindergarten Kleine Strolche der Gemeinde Seukendorf erstellt. Die Konzeption ist Leitfaden für alle Mitarbeiterinnen der Einrichtung und bildet dabei die Basis für unsere täglichen Begegnungen und den Umgang mit den Kindern und ihren Eltern. Durch Ermunterung, Liebe, Geborgenheit, Toleranz, Geduld und Vertrauen schaffen wir den Kindern eine Atmosphäre, in der sie sich entwickeln und wohlfühlen können. Kinder haben ein Recht auf Bildung. Dieses Recht beginnt bereits bei der Geburt, denn Kinder lernen von Geburt an. Bildung ist Aufgabe der Eltern, des Staates, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Diese vier Institutionen müssen Ihre Bildungsaufgaben aufeinander abstimmen und eng zusammenarbeiten. Bildung von Anfang an ist nicht nur im Interesse der Kinder, sondern auch der Gemeinschaft. Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Der Bildungs- und Erziehungsplan wurde auf Grund der gesellschaftlichen und familiären Veränderungen entwickelt. Unsere Kinder wachsen heute in einer kulturell vielfältigen, sozial komplexen und hoch technisierten Welt auf, die einen ständigen Wandel aufweist. Wegen Geburtenrückgang und Überalterung der Gesellschaft wird der Zusammenhalt der Generationen immer wichtiger. Soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit, Eigeninitiative, Kommunikationsfähigkeit, Lernbereitschaft, Kreativität, Verantwortungsbereitschaft aber auch Fremdsprachenkompetenz und internationale Mobilität werden in der Arbeitswelt vorausgesetzt. Ein weiterer Grund ist die Fülle neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse, die nahelegen, die Gestaltung von Bildungskonzepten grundlegend zu überarbeiten. Allen Kindern sollen frühzeitig die bestmöglichsten Bildungserfahrungen und Chancen geboten werden. Das Kind wird nicht erst ein Mensch, es ist schon einer. Er ist nur schwächer als wir. Ich habe diese Grundrechte für Kinder herausgefunden: Das Recht des Kindes auf seinen heutigen Tag – Und das Recht des Kindes, so zu sein, wie es ist. Janusz Korczak 3 1.0 Der Kindergarten im Überblick 1.1 Träger Verantwortlicher Träger für den Kindergarten ist die Gemeinde Seukendorf, vertreten durch den 1. Bürgermeister Werner Tiefel. 1.2 Größe der Einrichtung und Zusammensetzung der Gruppen Der Kindergarten hat eine Betriebserlaubnis von 140 Plätzen. Die Kinder werden in sechs Gruppen betreut. Die Anzahl der Kinder variiert aufgrund der Gewichtungsfaktoren. Die Kindergartengruppen sind alters- und geschlechtsgemischt zusammengesetzt. In den Kleinkindgruppen ist die Zusammensetzung altershomogen. 1.3 Mitarbeiter Die Kinder werden in den Gruppen entweder von einer Erzieherin und einer Kinderpflegerin oder von zwei Erzieherinnen betreut. Die Gruppenleitung obliegt einer Erzieherin. Das Kindergartenpersonal wird dieses Jahr zusätzlich von einer Berufs-, SPS- und Kinderpflegepraktikantin unterstützt. Voraussetzung der fünfjährigen Erzieherausbildung ist die mittlere Reife. Die Ausbildung setzt sich aus 2 Jahren mit sozialpädagogischen Seminaren; die in zwei unterschiedlichen Einrichtungen absolviert werden; einem zweijährigen Besuch der Fachakademie für Sozialpädagogik, sowie dem abschließenden Berufspraktikum zusammen. Die Ausbildung zur Kinderpflegerin umfasst 2 Jahre Berufsfachschule für Kinderpflege und wird durch verschiedene Praktika im Kindergarten begleitet. Als hauswirtschaftliche Mitarbeiterinnen sind drei Reinigungskräfte, zwei Köchinnen und eine Spülkraft tätig. Bei Bedarf werden die Gemeindearbeiter angefordert. Während des Kindergartenjahres können Praktikanten verschiedener Schulen z.B. aus der Hauptschule, Realschule, Gymnasium, FOS, Lehramtsanwärter usw. ein Praktikum in unserem Kindergarten absolvieren. 4 1.4 Öffnungszeiten Die Öffnungszeiten sind: Montag bis Donnerstag Freitag 6.45 Uhr bis 17:00 Uhr 6.45 Uhr bis 16:00 Uhr Die Kinder besuchen den Kindergarten nach der von den Eltern gebuchten Zeit. 1.5 Aufnahmekriterien Diese Kriterien sind in der Kindergartensatzung festgelegt. 1.6 Räumlichkeiten und Außengelände In dem 1975 errichteten, langgestreckten Flachbau befinden sich fünf Gruppenräume. 2012 wurde die Einrichtung durch einen Anbau mit Gruppen-, Schlaf-, Kinderwagen- und Sanitärraum erweitert. Im Erdgeschoss sind fünf Gruppenräume, drei Intensivräume, drei Garderoben, vier Sanitärräume für Kinder, zwei Sanitärraume für Erwachsene, das Büro sowie die Küche untergebracht. Neben einer Treppe verbindet eine Rutschbahn das Erdgeschoss mit dem Untergeschoss. Dort befinden sich ein weiterer Gruppenraum mit Garderobe und Sanitäranlagen, der geräumige Turnraum, das Personalzimmer und die Haustechnik. Zum Kindergarten gehört ein großes Außengelände von ca. 4000 m². Der Eingangsbereich ist gepflastert. Der gegenüberliegende südliche Garten ist ausgestattet mit Wiese, einem Erdhügel mit Kriechtunnel, einem großen Sandkasten, Schaukeln, Weidenhaus, Spielhaus, Rutsche, Kletteranlagen, Sitzecke aus Sandsteinen und Gerätehaus. Im Westen steht eine Wiese zum Ballspielen zur Verfügung. Für die Kleinkindgruppen wurde ein eigener Spielplatz angelegt, mit eigenem Sandspielkasten, zwei Rutschbahnen sowie Schaukeln. 5 1.7 Lage der Einrichtung und Einzugsbereich Der Kindergarten liegt zentral in der ländlichen Gemeinde Seukendorf mit 3200 Einwohnern, die zum Landkreis Fürth gehört. Der Einzugsbereich umfasst die Gemeinde Seukendorf. 2.0 Lebenssituation der Kinder und Eltern Um den alten Ortskern entstanden in den letzten 30 Jahren viele Baugebiete, durch die sich die Einwohnerzahl etwa vervierfachte. Der Großteil der Familien wohnt in Eigenheimen. Für die Kinder gibt es viele Freiräume. Sie können sich noch relativ unbeschwert im Freien beschäftigen. Vereine und Verbände bieten den Kindern vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung im Ort und der näheren Umgebung. 3.0 Unsere Gruppen Der Kindergarten ist eine familienergänzende Bildungseinrichtung. Die pädagogische Umsetzung richtet sich nach dem Alter- und Entwicklungsstand der Kinder, die folgende Gruppen besuchen. Seit September 2006 nehmen wir Kinder ab 10 Monate in unserer Einrichtung auf. Unsere drei Kindergartengruppen, alter- und geschlechtergemischt: Bärengruppe Igelgruppe Löwengruppe 3- 6 3- 6 3- 6 Jahre Jahre Jahre Unsere drei Kleinkindgruppen sind altershomogen aufgeteilt: Bienengruppe Marienkäfergruppe Froschgruppe Alle Kinder in unserer Einrichtung haben die Möglichkeit, sich zu jeder Zeit, untereinander in den verschiedenen Gruppen besuchen. 6 3.1. Eingewöhnung In der Eingewöhnungsphase sind der Informationsaustausch mit den Eltern sowie der erste Kontakt zum Kind sehr wichtig. Hier haben Eltern und Erzieher die Möglichkeit sich über Stärken und Schwächen des Kindes und über pädagogische Vorstellungen auszutauschen. Wenn sich das Kind in der Gruppe wohl fühlt, bereits den ersten Kontakt aufgebaut hat, folgt die erste Trennung von den Eltern. Der Tagesablauf der Kleinkindgruppen unterscheidet sich in einigen Punkten zu dem der Kindergartengruppen. Bei den jüngeren Kindern fallen pflegerische Tätigkeiten, Wickeln der Kinder, Hilfestellung beim Essen, Anziehen, Händewaschen etc. an. Damit sich das Kind gut einlebt, ist während der Eingewöhnungszeit die Anwesenheit einer vertrauten Bezugsperson sehr wichtig. Die Dauer der Eingewöhnung ist bei jedem Kind verschieden. Wenn die Kinder sich von ihrer Bezugsperson gelöst und eine Beziehung zu ihren Erzieherinnen aufgebaut haben, wird der Tagesablauf so strukturiert, dass er auf die Bedürfnisse dieser Kinder abgestimmt ist. 4.0 Miteinander in unserer Einrichtung 4.1 Unsere Kinder Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an mit. Bereits sehr kleine Kinder sind aktive Mitgestalter und können ihre Bedürfnisse äußern. Sie wollen von sich aus lernen, sie sind neugierig, wollen alles erkunden und erforschen. Ihr Lerneifer, ihr Wissensdurst und ihre Lernfähigkeit sind groß. Kinder haben viele Fragen und sind reich an Ideen und Einfällen, sie sind kreative Erfinder, kleine Künstler und Mathematiker. Jedes Kind ist eine eigenständige Persönlichkeit mit Anlagen, Stärken, Fähigkeiten, Erfahrungen und Erlebnishintergründen, welches wir ein Stück auf seinem Lebensweg begleiten. Wir achten das Kind in seinen Bedürfnissen und bieten ihm einen Lebensraum, in dem es neugierig und positiv auf die Welt zugehen kann. Die geschlechtersensible und geschlechtsbewusste Erziehung spielt bei uns eine Rolle. Im gemeinsamen Spiel, besonders im Rollenspiel sammeln Kinder wichtige Erfahrungen. 7 4.2 Unser pädagogisches Personal Grundvoraussetzung unserer Arbeit ist es, eine vertrauensvolle Beziehung zu den Kindern aufzubauen. Nur auf dieser Basis werden wir von Kindern als Bezugsperson und Vorbild anerkannt. Durch diese gute Beziehung können wir wiederum viel an das Kind zurückgeben. Nur ein Kind das sich angenommen fühlt, wird sich seiner Umwelt öffnen und Kontakte zu Anderen knüpfen. Das pädagogische Personal trägt maßgeblich dazu bei, dass sich Kinder verschiedenen Alters, Geschlechts, Herkunft und Religion in ihrem jeweiligen Sozialverhalten akzeptieren und so zu einer harmonischen Gemeinschaft werden. Das bedeutet auch, dass wir unsere tägliche Arbeit selbstkritisch hinterfragen. Ein wichtiger Bestandteil unserer Aufgabe ist der kontinuierliche Kontakt zu den Eltern. 5.0 Unsere Ziele und Möglichkeiten der Umsetzung Alle Erziehungsziele, die wir in unserer Einrichtung fördern, beginnen, sobald das Kind die Kleinkind- oder Kindergartengruppe besucht. Diese gehen ineinander über und überschneiden sich. Das bedeutet z.B. das Sprache in allen Bereichen gefördert wird, Musik mit Mathematik verknüpft ist, Sport mit Umwelt usw. 5.1 Religiosität und Wertschätzung Kinder brauchen Erfahrungen die ihnen ein Grundvertrauen in das Leben vermitteln, so dass sie sich verantwortungsbewusst in ihrem Lebensumfeld entwickeln können. Jeder Mensch ist ein Geschöpf Gottes, den wir als etwas Einzigartiges und Besonderes wahrnehmen und ihm Achtung und Toleranz entgegenbringen. In unserem Kindergarten praktizieren wir ethisch-religiöse Bildung und Erziehung durch: - Feste im Jahreslauf: Erntedank St. Martin Namenstag der hl. Katharina, verbunden mit Laternenumzug Adventszeit Weihnachten Ostern - Erzählungen aus der Bibel 8 - Arbeiten nach den ganzheitlichen Methoden des Religionspädagogen Franz Kett - Rituale erfahren, die das Leben strukturieren und ordnen helfen - Kennenlernen religiöser Symbole z.B. Kreuz - religiöse Lieder, Rollenspiele - Gebet, Tischspruch, Meditation - Besuch unserer Kirche - verantwortungsvoll mit Gottes Schöpfung umgehen - Bereitschaft zum Teilen - friedvolle Konfliktlösung - auf Gefühle und Bedürfnisse Anderer eingehen - Lernen mit eigenen Grenzen umzugehen und sich neuen Herausforderungen zu stellen Wir vermitteln Kindern gegenüber anderen Religionen, Achtung, Toleranz und gegenseitige Wertschätzung. 5.2 Soziale Erziehung In unserer Kindertageseinrichtung erfährt das Kind soziale Kontakte außerhalb der Familie. Es baut Beziehungen zu anderen Bezugspersonen, die durch Sympathie und gegenseitigen Respekt gekennzeichnet sind, auf. Das pädagogische Personal vermittelt den Kindern Geborgenheit, Sicherheit und Trost. Auch knüpft das Kind Freundschaften zu anderen Kindern. Für ein erfolgreiches Leben in unserer Gesellschaft ist eine der wichtigsten Kompetenzen die Kommunikationsfähigkeit. Die Kindergartengruppe bietet ein weites Übungsfeld dazu: Gespräche zwischen Kindern, Gespräche mit den Erwachsenen, der tägliche Stuhlkreis, Geschichten, Bilderbuchbetrachtungen und verschiedenste Alltagssituationen. Wir fördern die Kinder, ihre eigene Meinung auszudrücken, aber auch Meinungen anderer zu tolerieren und akzeptieren. Das Kind lernt, dass in der Gruppe andere Regeln des Zusammenlebens gelten und die Gemeinschaft oft vor dem Einzelnen steht. Kinder lernen zuzuhören, Andere ausreden zu lassen und bei Unklarheiten nachzufragen. Wichtig für die Entwicklung ist auch die Kooperationsfähigkeit. Kinder sollen in der Gruppe erleben, dass man sich mit Anderen abspricht, gemeinsam plant, eigene Ideen eventuell auch mal zurückstellt und Ideen Anderer aufnimmt. Wir, das pädagogische Personal, versuchen, wenn möglich, die Kinder in Planungen mit einzubeziehen z.B. in Situationen des täglichen Lebens, bei der Umgestaltung von Räumen, bei Anschaffungen und Festen. 9 Im alltäglichen Leben entstehen natürlich Konfliktsituationen. Unser Ziel ist es, das Kinder selbstständig mit Konflikten umgehen, nach Lösungswegen suchen, miteinander Kompromisse schließen und aus Situationen lernen. Wir stehen als Vermittler zur Seite und schreiten bei verfahrenen Situationen ein. Das Zusammenleben der Kinder in der Kindergartengruppe ist eine prägende Zeit im Hinblick auf das Erwachsenenalter. Eigenschaften wie Kommunikationsfähigkeit, Toleranz, Hilfsbereitschaft, Kooperationsfähigkeit und Konfliktbewältigung werden hier vorgelebt und gefördert. 5.3 Sprache und Literacy Beim Spielen und Handeln in der Gruppe spielt die Sprache eine sehr große Rolle. Kinder lernen zuzuhören, wir besprechen Ideen und lösen Konflikte durch Gespräche. Nicht nur im Kindergarten ist sprachliche Kompetenz eine wesentliche Voraussetzung, sondern auch für den schulischen und den beruflichen Erfolg, sowie für das soziale Miteinander. Von Anfang an versucht das Kind mit seiner Umwelt zu kommunizieren – mit Gesten, Mimik und Lauten. Dabei gehört das Gespräch zu den wichtigsten Formen der Sprachförderung und zwar für alle Altersgruppen. Kinder erwerben Sprache nicht nur beim Zuhören, sondern natürlich vor allem auch beim Sprechen, in persönlichen Beziehungen zu Menschen, die ihnen wichtig sind und im Versuch ihre Umwelt zu verstehen. Die Kinder lernen und erfahren in der Gruppe: - Freude am Sprechen und am Dialog - die Fähigkeit, Gefühle und Bedürfnisse sprachlich auszudrücken - aktiv zuhören, auf die Äußerung von Anderen eingehen, diese aufgreifen und Gesprächszeiten von Anderen respektieren - Konflikte durch Gespräche lösen - nonverbale Ausdrucksformen, z.B. Körpersprache, Mimik, Betonung - Freude am Geschichtenerzählen - Neugierde auf fremde Sprachen - Sprachkompetenz im engeren Sinne (Artikulation, Grammatik, Wortschatz) - Literacy (Interesse rund um Buch-, Erzähl-, Reim- und Schriftkultur) Mit Liedern, Reimen, Gedichten, Wort- und Silbenspielen, Zungenbrechern, Zaubersprüchen, Witzen und Sprichwörtern, Finger- und Rollenspielen entwickeln die Kinder kreative Lust an der Sprache und ein Bewusstsein für Sprachrhythmus. Wir arbeiten regelmäßig mit einem speziell auf die Vorschulkinder abgestimmten Programm zur Phonologischen Bewusstheit. 10 Die Phonologische Bewusstheit ist die Fähigkeit, Silben und einzelne Laute in Wörtern herauszuhören. Das Ziel ist, den Kindern eine Struktur der gesprochenen Sprache zu verschaffen. Sprachförderung bedeutet für uns, eine Atmosphäre zu schaffen, in der die Kinder Wertschätzung erfahren. Sprachförderung ist ein durchgängiges Prinzip im pädagogischen Alltag. Kinder, deren Eltern beide nicht deutschsprachiger Herkunft sind und Probleme mit der deutschen Sprache haben, bekommen eine spezielle Sprachförderung sowohl im Kindergarten und in Kooperation mit der Schule. 5.4 Tanz, Bewegung, Sport Bewegung gilt als wesentlicher Bestandteil der Erziehung und ist für die Gesundheit, die körperliche Entwicklung und das Wohlbefinden des Kindes unerlässlich. Kinder unterliegen einem natürlichen Drang zur Bewegung, den es zu fördern und zu erhalten gilt. Jedes menschliche Verhalten umfasst motorische, emotionale, soziale und kognitive Aspekte. Mit der freien Bewegung wird das Begreifen der Umwelt spielerisch und nachhaltig erfahren. Angesichts der veränderten Lebensbedingungen, unter denen Kinder aufwachsen, legen wir Wert darauf, ihnen Bewegung im Freien zu gewährleisten. In unserem großen Garten mit seinen Geländeformationen und Spielflächen, dem Hügel, dem Fußballfeld, der Schaukel, dem Kletternetz, der Wasserbahn und dem Vorplatz mit den Fahrzeugen werden den Kindern viele Bewegungsanreize geboten. Auch bei Spaziergängen im Dorf oder zu den örtlichen Spielplätzen können Kinder ihren Bewegungsdrang ungehindert ausleben. Sie lernen Wiese, Anhöhen, Hindernisse und Naturmaterialien kennen und sammeln Kenntnisse naturnaher Gegebenheiten. Auch im Gebäude stehen große Bewegungsflächen zur Verfügung. Beim wöchentlichen Turnen, in den Kindergartengruppen, haben wir durch die gute Ausstattung an Turngeräten vielfältige Möglichkeiten die Kinder in ihrer Motorik zu unterstützen und gemeinschaftliche Bewegungsgestaltung wie Gymnastik, Gruppenspiele oder Tänze durchzuführen. Tanz fördert das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele und gilt in seinen unterschiedlichsten Formen als wichtig für die Entwicklung des 11 Menschen. Wir lernen einfache Kindertänze und fördern dadurch Impulse zur Entwicklung eigener Bewegungsphantasien. Das Vertrauen in die eigene Person und das Selbstbild wird wesentlich geprägt von der Körpererfahrung, gerade in den ersten Lebensjahren und der Kindergartenzeit. Dieses Kompetenzgefühl ist grundlegend für den Aufbau von Selbstvertrauen bei Leistungsanforderungen im späteren Leben. 5.5 Musik Kinder handeln von Geburt aus musikalisch. Mit Neugier und Faszination begegnen sie der Welt der Musik. Sie haben Freude daran, den Geräuschen, Tönen und Klängen in ihrer Umgebung zu lauschen, diese selbst zu produzieren sowie Klangeigenschaften von Materialien zu erforschen. Gehörte Musik setzen Kinder in der Regel spontan in Bewegung und Tanz um. Musik ist Teil ihrer Erlebniswelt. Warum soll ein Kind sich mit Musik beschäftigen? Mit Musik kann man Kindern Sprache und Mathematik näher bringen. Musik hilft die Koordination von Bewegungen zu entwickeln. Sie baut kognitive Fähigkeiten auf und steigert sie. Außerdem wirkt Musik beruhigend und hilft Kindern ihre Gedanken und Gefühle auszudrücken. Musik unterstützt die räumliche Wahrnehmung, anhand von Bewegungsliedern: Oben, unten, vorne, hinten …, aber auch komplexere Funktionen wie das Lösen von Mathematikaufgaben oder technischen Problemen. Musik fällt kein Urteil, sie gibt die Chance etwas zu schaffen. Die Umsetzung der musikalischen Erziehung in unserem Kindergarten: Tägliches Singen von neuen und alten Liedern. Diese werden von den Kindern des Öfteren mit Rhythmusinstrumenten begleitet. Singen von Liedern zu den Festen im Jahreskreis. Klatschverse, Fingerspiele, Kreisspiele, Bewegungsspiele nach Musik, Klanggeschichten. In jeder Gruppe sind Rhythmusinstrumente und selbstgebastelte Instrumente vorhanden, die den Kindern vertraut sind. Jede Gruppe ist mit einer kleinen Stereoanlage ausgestattet mit der spontan Bewegungslieder mit den Kindern durchgeführt werden können. Einmal im Monat treffen sich alle Gruppen zum gemeinsamen Singen. 12 Nichts ist schöner als das gemeinsame Singen und Musizieren, nichts lässt Seelen, die sich im Alltag unterscheiden, im größeren Gleichklang erklingen. 5.6 Umwelterziehung und Naturverständnis In diesem Bereich fördern wir das Interesse der Kinder an der Umwelt und der Natur. Wir vermitteln Kindern einen sensiblen Umgang mit Lebewesen, Wasserverbrauch, Abfallvermeidung und Mülltrennung. In unserem großen Garten ist es uns möglich verschiedene Bäume durch die Jahreszeiten zu beobachten. Die Kinder erleben das Säen, die Pflege, das Wachstum und die Ernte von Pflanzen und Früchten. Dies bringt Kinder zum Staunen und weckt die Freude an der Natur. Gemeinsame Erlebnisse, Experimente und Untersuchungen ermuntern und unterstützen wichtige Ziele unserer Umwelterziehung. Kinder sollen Gefahren kennen und wissen wie man sich schützt z.B. giftige Pflanzen und Pilze, Zecken, Eichenprozessionsspinner. Neben der Naturerfahrung sensibilisieren wir die Kinder auch für die Dinge, die in ihrem unmittelbaren Lebensbereich, ihrer Umwelt stattfinden. Dazu gehören öffentliche Einrichtungen, die Arbeitswelt, die Welt des Verkehrs und der Wohnort als Lebensgemeinschaft. Praktisch umsetzen können wir dies durch Gespräche, Bücher, Ausflüge zu örtlichen Institutionen und Gebäuden. Eine sinnvolle Erziehung besteht nicht in der Vermittlung einer Fülle von Wissen, sondern in der für das Kind geschaffenen Möglichkeit, zu erfinden und zu entdecken. Nur so lässt man Menschen heranwachsen, die in der Lage sind, Neues zu schaffen. Jean Piaget 5.7 Kreativitätserziehung Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken neue, unerwartete und überraschende Wege zu gehen. Durch Kreativität stärken wir das Kind in seiner Persönlichkeit. 13 Durch vielseitige Anreize lernt das Kind spielerisch-kreativ mit seiner Phantasie umzugehen und sie in verschiedenen Bereichen einzusetzen. Wir möchten den Kindern ein Grundverständnis für Farben, Formen und den Umgang mit diesen vermitteln. Die Ausdruckskraft von Farben und die Wirkung auf Stimmung und Gefühle, sind nur zwei der Lernvorgänge des kreativen Arbeitens. Durch das Gestalten hat das Kind die Möglichkeit, eine Vielzahl an kreativen Materialen, Werkzeugen und Techniken kennen zu lernen. Die Neugierde zu experimentieren und Erfahrungen zu sammeln wird geweckt. In unserem pädagogischen Alltag hat ästhetische Bildung vor allem die Bedeutung, die sinnliche Wahrnehmung und Kreativität zu entwickeln. Der Kindergarten bietet genügend Zeit, Raum, Möglichkeiten und Anreize, bei denen Kinder ihre Vorlieben, Begabungen und Interessen entdecken und vertiefen können. Das Kind kann sich selbstständig an einem von uns bereitgestellten Schrank sein Arbeitsmaterial wie z.B. Wolle, Stoffe, Knetgummi, verschiedene Papiere usw. auswählen, damit arbeiten und sich verwirklichen. Weiter möchten wir ihnen verschiedene Gestaltungstechniken wie Schneiden, Reißen, Knüllen näher bringen. In der Arbeit mit den Kindern erlebt und beobachtet man täglich, wie sie sich durch ihren Forschungsdrang und ihrer großen Neugier die Welt aneignen. Sie erzählen viel mit ihren Zeichnungen und setzen sich in den Bildern mit ihrer Umwelt auseinander. Da wir seit einigen Jahren auch einen eigenen Brennofen für Töpferarbeiten besitzen, können die Kinder mit Ton arbeiten und experimentieren. Außerdem erfahren die Kinder, wie sich die Konsistenz durch das Trocknen und den Brennvorgang verändert. Beim Arbeiten stehen vor allem die taktilen Eindrücke im Vordergrund. Aber auch die Augen, welche den gestalterischen Weg begleiten und die Nase, die den feucht, modrigen Geruch des Tons einatmet, nehmen eine bedeutende Stellung beim Spielen und Gestalten ein. 5.8 Gesundheitserziehung Gesundheitserziehung hat in unserem Kindergarten einen hohen Stellenwert. Gesundheit ist mehr als nur Freisein von Krankheiten, sie ist ein Zustand von körperlichem, seelischem und sozialem Wohlbefinden. Gesundheitserziehung im Kindergarten zielt darauf hin, Kinder zu befähigen, ihre eigene Gesundheit zu stärken. Wenn Kinder lernen, was gesunde Ernährung ist, wie wichtig frische Luft und viel Bewegung sind, dann schafft dies eine gute Basis. 14 Kinder lernen durch Gespräche gesunde und ungesunde Nahrungsmittel und deren Folgen für unseren Körper kennen. Die Kinder erleben gemeinsame Mahlzeiten als schönes Miteinander. Auch die Körperpflege ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesundheit des Kindes. Hier können wir besonders beim Zähneputzen nach dem Mittagessen, in den Kindergartengruppen, die Kinder fördern Eigenverantwortung zu übernehmen. Ihnen das regelmäßige Händewaschen vor und nach dem Essen, sowie nach dem Toilettengang immer wieder nahe bringen. Einmal im Jahr besucht uns die Zahnärztin und erklärt den Kindern den richtigen Ablauf des Zähneputzens. Sie bespricht mit Ihnen auch zahnfreundliche und gesunde Nahrungsmittel in anschaulicher Weise. Damit die Kinder lernen, gut mit sich und ihrem Körper umzugehen sprechen wir über Gefahren z.B. im Straßenverkehr, in der Einrichtung und im Garten. Wir vermitteln den Kindern ein Grundverhalten bei Krankheiten und Unfällen. Um die Selbstsicherheit der Kinder zu fördern müssen wir Ihnen aber auch Anreize und Übungsfelder geben z.B. Klettern, Rennen, Toben im Garten. 5.9 Mathematik Die Welt in der die Kinder aufwachsen ist voller Mathematik. Kinder haben ein natürliches Interesse an Formen und Zahlen. Wenn Kinder mit allen Sinnen und spielerisch mit mathematischen Inhalten experimentieren können und dabei einen kreativen, freudigen Umgang mit Mathematik entwickeln, so ist dieser Anfang, für spätere Lernprozesse in der Schule, von entscheidender Bedeutung. Für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen ist es wichtig, Kindern grundlegende mathematische Erfahrungsbereiche regelmäßig anzubieten. Kinder können Mathematik nicht frei erfinden, sondern erst im kommunikativen Austausch mit Erwachsenen mathematisches Denken entwickeln. Wenn wir die Aufmerksamkeit des Kindes auf mathematische Aspekte einer Situation lenken z.B. Regelmäßigkeiten, Ordnungsstrukturen, Rhythmen, Muster, Formen, Zahlen, Mengen, Größen, Gewicht, Zeit und Raum, Messvorgänge, räumliche Wahrnehmung. Solche mathematisch bedeutsame Situationen können Alltagsverrichtungen und das kindliche Spiel sein. Was unsere Kinder im Alltag erleben, verrichten und spielen beinhaltet bereits mathematische Erfahrungen. 15 In unserem Einrichtungsalltag sind mathematische Inhalte in vielen herkömmlichen Angeboten enthalten wie Regelspiele, Tisch- und Würfelspiele, Bewegungsspiele mit Zahlen, kreatives Gestalten mit verschiedenen Formen, legen von Mustern mit verschiedenen Materialien, Reihen fortsetzen, gemeinsames Legen einer Form. Fingerspiele, Reime, Abzählverse, Spiele welche die räumliche Vorstellung fördern z.B. hole einen Löffel aus der Schublade, stelle einen Stuhlkreis mit 15 Stühlen, zählen der Kinder im Kreis (wer fehlt), wie viele Mädchen sind da, stelle den Stuhl auf den Tisch… Bei Geburtstagsfeiern wird gefragt: Wie alt bist du? Wie groß? Feierst du heute oder morgen? Beim Backen werden Zutaten abgewogen und abgemessen. Der Geist ist kein Schiff, das man beladen kann, sondern ein Feuer, das man entfachen muss. Plutarch 5.10 Naturwissenschaft und Technik Kinder zeigen hohes Interesse an Alltagsphänomenen, Natur und Technik. Die Auseinandersetzung mit Naturwissenschaften und Technik ist für Mädchen und Jungen gleichermaßen von Bedeutung. Die Kinder sind bestrebt, nachzuforschen und herauszufinden „warum etwas so ist“ oder „wie etwas funktioniert“. Wir greifen die Neugierde und Fragen der Kinder auf. Diese Fragen werden anhand von altersgerechten Experimenten und Projekten beantwortet. Projekte sind ein geeigneter Ansatz für intensivere Ausflüge in die Welt der Naturwissenschaften und Technik. Sie ermöglichen zugleich Querverbindungen zu anderen Bildungsbereichen. Beispiele hierfür sind: - Licht und Schatten -> natürliche und künstliche Lichtquellen - Kreislauf des Wassers -> Pflanzen und Lebewesen im Wasser - Schall, Töne und Musik -> Verschiedene Wege der Tonerzeugung Jedes Mal wenn wir ein Kind etwas lehren, halten wir es davon ab es selbst zu entdecken. Was wir es aber selbst erforschen lassen, wird ihm einsichtig bleiben… sein Leben lang. Jean Piaget 16 6.0 Situationsorientierter Ansatz Der Situationsorientierte Ansatz richtet sich nach den Bedürfnissen und Interessen jeden einzelnen Kindes und berücksichtigt dabei, ihre Lebenswelt. Außerdem geht er davon aus, dass jeder Mensch in seiner Entwicklung einzigartig und individuell ist. Daher ist es uns ein großes Anliegen, den Kindergartenalltag nach den Bedürfnissen der Kinder zu gestalten. Jedes Kind hat das Recht auf eine optimale Persönlichkeitsentwicklung. Daher ist es unser Ziel, jedes Kind individuell auf die Schule vorzubereiten. Wenn Kinder aus vielfältigen Erfahrungen aus ihrer Zeit in einer Tageseinrichtung zurückgreifen können, sind die Chancen sehr hoch, dass sie dem neuen Lebensabschnitt mit Stolz, Zuversicht und Gelassenheit entgegensehen. Der unterschiedliche Entwicklungsstand der Kinder erfordert eine dem Kind angepasste Förderung. Einer unserer Schwerpunkte ist es daher: Das einzelne Kind zu beobachten, seinen Entwicklungsstand zu beurteilen und gezielt zu fördern um ihm den Übergang in die Grundschule zu erleichtern. Ihm Vertrauen in seine Fähigkeiten zu geben, damit es genügend Selbstbewusstsein bekommt und bei Fehlern nicht gleich aufgibt. Vor allem aber bedeutet dies: Den Kindern Spaß am Lernen und Vorfreude auf die Schule zu vermitteln. Unserer Einrichtung ist die ganzheitliche Förderung des einzelnen Kindes sehr wichtig. 6.1. Stärkung der Basiskompetenzen Die Stärkung der Basiskompetenzen sollen bei den Kindern das Interesse, die Vorfreude und damit die Bereitschaft wecken ein Schulkind zu werden. In der täglichen Arbeit sprechen wir alle Sinne, mit Hör-, Tast-, Seh-, Geruchs- und Geschmacksübungen an. Aufgaben Konzentration: Stuhlkreis, Stilleübung, zuhören bei einer Geschichte, sitzen bleiben Gesprächsregeln: abwarten, melden, anderen zuhören, nicht dazwischen reden, sich als einzelner angesprochen fühlen Feinmotorik: Erlernen der richtigen Stifthaltung, 17 Grobmotorik: Soz. Verhalten: Sprache: Pinzettenübungen, Auge – Hand Koordination, Stickbilder, malen, kneten, schneiden, weben laufen, hüpfen, balancieren, klettern, schaukeln, Treppen steigen Konflikte und Probleme durch Gespräche lösen, Rücksichtnahme, Gruppenfähigkeit, Toleranz, Durchsetzungsvermögen, Resilienz in ganzen Sätzen sprechen, Wortschatz erweitern, nacherzählen Kognitive Kompetenzen: Die kognitiven Kompetenzen kommen in allen Bildungsund Erziehungsbereichen zum tragen, in besonders hohem Maße in folgenden Bereichen: - Emotionalität, soziale Beziehungen, Konflikte, Umwelt - Sprache und Literacy, Ästhetik, Kunst, Kultur - Informations- und Kommunikationstechnik - Mathematik, Naturwissenschaft und Technik Am wöchentlichen Turntag bieten wir den Kindern altersgerechte Bewegungsangebote. Bei Schwächen in der Entwicklung suchen wir das Gespräch mit den Eltern, um in Hinblick auf den Schuleintritt das Bestmögliche für das Kind zu erreichen. Spielen ist die Art der Kinder, sich die Welt anzueignen und gleichzeitig Übungsplatz für alle sozialen Kompetenzen. 7.0 Das letzte Jahr im Kindergarten Die Kinder im letzten Kindergartenjahr bekommen bei uns die Möglichkeit an Übungen zur Phonologischen Bewusstheit teilzunehmen. Darüber hinaus wollen wir mit dem Zahlenland das Interesse der Kinder für die Mathematik wecken, welches speziell für den Elementarbereich von Professor Friedrich entwickelt wurde. 7.1. Phonologische Bewusstheit Die sprachliche (phonologische) Bewusstheit ist eine wichtige Voraussetzung zum Lesen- und Schreiben lernen. 18 Kinder im letzten Kindergartenjahr haben in der Regel eine gut verständliche Umgangssprache, verfügen über einen ausreichenden Wortschatz und verwenden eine weitgehend korrekte Grammatik. Die Kinder können meist problemlos mit ihrer Umgebung kommunizieren. Bei dieser alltäglichen Kommunikation konzentrieren sich die Kinder ausschließlich auf die Bedeutung und den Inhalt des Gesagten. Die andere Seite der Sprache – deren Form und Struktur – ist ihnen nicht immer bewusst. Vielen Kindern fällt es teilweise noch schwer, das was sie sagen in einzelne Wörter, Silben und Laute aufzuteilen. Die spielerischen Übungen beschränken sich auf Sprechen und Hören. Diese Sprachspiele befassen sich mit sechs verschiedenen Bereichen. 1. Lauschspiele 2. Reime 3. Sätze und Wörter 4. Silben 5. Anlaute 6. Phoneme (Laute) Einige Beispiele zu den unterschiedlichen Bereichen: Lauschspiele Bei diesen Übungen wird das Gehör der Kinder geschult. - Wecker verstecken: Ein klingelnder Wecker wird im Zimmer versteckt und das Kind muss ihn suchen. - Geräusche lauschen: Mit geschlossenen Augen auf Geräusche drinnen und draußen hören - Alltagsgeräusche erkennen und benennen. Reime Ganz wichtig für den Schriftspracherwerb sind Reime und Reimspiele - Kinderreime: Es regnet, es regnet.. - Reimwörter finden: Haus – Maus Sätze und Wörter Hier lernen die Kinder, dass sich ein gesprochener Satz in kleinere Einheiten, die Wörter zerlegen lässt. - Dem Kind wird ein Satz vorgesprochen. Für jedes Wort soll es einen Baustein legen, einmal springen oder klatschen... - Das Kind soll einen vorgesprochenen Satz beenden. z.B. Meine Hose ist... (blau/lang/neu) Silben Die Kinder lernen durch Klatschen und rhythmisches Sprechen die akustische Einheit von Silben wahrzunehmen. - Namenklatschen: Das Kind klatscht die Silben seines Namens - Verschiedene Wörter werden mit deutlicher Silbentrennung gesprochen (E-le-fant), das Kind soll erkennen, wie das Wort heißt (Elefant). Anlaute Die Kinder sollen die Anlaute erkennen. 19 Namen raten: Der erste Laut eines Namens wird genannt z.B. „E“. Das Kind soll nun einen Namen sagen, der mit diesem Laut beginnt. - Verschiedene Wörter werden dem Kind genannt (Kamm-Kuchen-KeksMut), nun soll das Kind sagen, welches Wort mit einem anderen Laut beginnt. Phoneme Die Kinder üben, sich auf Laute innerhalb des Wortes zu konzentrieren. - Einzelne Laute eines Wortes werden dem Kind genannt, daraus soll das Kind das Wort bilden. z.B. „B-a-l-l“ – “Ball” - Dem Kind werden Wörter genannt und es soll sagen, im welchem Wort z.B. ein „u“ vorkommt. - 7.2. Zahlenland Durch Bewegungsspiele, Geschichten, Musik, Zahlenweg und dem Einrichten von Zahlengärten setzen sich die Kinder mit mathematischen Zusammenhängen auseinander. Durch den spielerischen und strukturierten Ablauf im Zahlenland lernen die Kinder viel und es werden die unterschiedlichsten Bereiche gefördert z.B.: - Erkennen und Benennen der Zahlen - Wahrnehmen der Zahlen in der richtigen Reihenfolge - Verknüpfung Zahl – Menge - Vorgänger Zahl, Nachfolger - Geometrische Formen und ihre Beziehung zu einer Zahl - Vernetzung: Ziffer- und Punktebild erkennen - Wahrnehmung und Konzentration - Sprache - Zerlegbarkeit von Zahlen - Kreativität - Lieder, Töne singen und mitklatschen - Motorik: Grobmotorik: laufen über den Zahlenweg Feinmotorik: zusammenstecken der Häuser, aufstecken der Fahnen Bei den mathematischen Übungen im Zahlenland greifen wir die natürliche Neugier der Kinder an Zahlen auf. Wir wollen, dass sich die Kinder der Mathematik öffnen und sie positiv erlebt wird. Es werden spielerisch altersgerechte, mathematische Grundkenntnisse vermittelt. Was liegt näher als sich ein Land vorzustellen, in dem es Zahlenwege, Zahlenhäuser und Zahlengärten gibt? Ein Land in dem ein Zahlenkobold sein Unwesen treibt und dessen freche Scherze eine gute Zahlenfee wieder ins 20 Reine bringt? Mit dem Konzept „Komm mit ins Zahlenland“ gehen wir einen völlig neuen Weg: Durch die Zahlengeschichten und die passenden Zahlenlieder lernt das Kind eine märchenhafte Welt der Mathematik kennen, in die es mit seiner ganzen Fantasie und Kreativität eintauchen und dabei Grundlegendes für seine Umgebung erfahren kann. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz gelingt es außerordentlich gut, Kindern im Vorschulalter die Welt der Zahlen näherzubringen und ihnen die Grundlagen der Mathematik zu vermitteln. Gefördert werden außerdem die Konzentration und Ausdauer beim Vorlesen der Geschichten, die Gedächtnisleistung beim Nacherzählen, die Kreativität beim Weiterdichten, die Grundlagen des mathematisch-logischen Denkens in den Spielen und der Musikalität der Kinder beim Singen der Lieder. Hinzu kommt, dass unsere Grundzahlen spielerisch in den Alltag integriert werden, und das macht erstaunlicherweise noch großen Spaß. Die Inhalte, Elemente und der Aufbau des Zahlenlandes sind folgendermaßen gegliedert: - Zahlenweg - Zahlengeschichten - Zahlengärten - Zahlenlieder -Zahlentürme -Zahlengedichte Unsere Kinder besuchen das Zahlenland in gewissen Abständen. Jede Gruppe hat einen variablen Tag. Wichtig ist hierbei für die Kinder der eingeführte Ablauf und Rituale. Das gibt den Kindern Orientierung und sie wissen was sie erwartet. Eine Stunde kann folgendermaßen gestaltet werden. Wir laufen gemeinsam über den Zahlenweg 0-10 und singen das Eingangslied. Zu jeder gelernten Zahl gehört ein Zahlengarten z.B. für die EINS steht der Kreis, für die ZWEI die Ellipse, für die DREI das Dreieck, für die VIER das Viereck, für die FÜNF das Fünfeck usw. In jedem Garten wird die jeweilige Zahl als Stofftier gelegt, außerdem ein Haus mit z.B. 4 Fenstern, Gegenstände wie ein Auto mit 4 Rädern, Bilder der 4 Jahreszeiten, ein Tier mit 4 Beinen... Zu jeder Zahl gibt es ein Lied: “Es war eine Mutter die hatte vier Kinder“, eine Geschichte aus dem Zahlenlandbuch. Gegenstände aus dem Kindergarten werden zusammengetragen, welche die gelernte Zahl beinhalten. Übungen auf dem Zahlenweg: Welche Zahl ist hinter mir, welche Zahl kommt vor mir? Wettspiele mit Würfeln werden gespielt. Wie viele Felder muss ich noch gehen bis zur SIEBEN? 21 Die Kinder lernen auf dieser Reise das Erkennen und Benennen von Zahlen, Ziffern in ihrer Reihenfolge wahrzunehmen und zu begreifen, Eigenschaften der Zahlen z.B. 4 ist größer als 3. Es wird die Wahrnehmung und Konzentration gefördert, außerdem die Motorik und Sprachförderung angelegt. „Komm mit ins Zahlenland“ ist weit mehr als eine Einführung. Mathematik, Musik und Sprache werden zu Werkzeugen, die unseren Kindern helfen, sich die Welt anzueignen. Durch das Zahlenland fördern wir bei den Kindern: Sprache, Konzentration, Wahrnehmung, Gedächtnis, Ausdauer, Motorik und Rhythmik. Die Kinder haben Erfolgserlebnisse, lernen aber auch mit Fehlern umzugehen. Durch die Kleingruppenarbeit, soll sich auch das einzelne Kind in der Gruppe angesprochen fühlen, was bei Übergang in die Schule sehr wichtig ist. 8.0 Das Leben im Kindergarten 8.1 Pädagogische Arbeiten in den Gruppen Der Anfang eines jeden Kindergartenjahres steht im Zeichen der Veränderung und Orientierung aller Beteiligten. Der Neubeginn erfordert viel Einfühlungsvermögen. Durch eine gute Gruppenatmosphäre soll das Kind gerne zu uns kommen und mit Freude am Spiel und unseren Angeboten mitmachen. Eine partnerschaftliche Beziehung zum Gruppenpersonal, vermittelt dem Kind Sicherheit und Orientierung im neuen Umfeld. Es erlebt Gemeinschaft, findet Freunde und lernt sich in der Gruppe zurecht zu finden. Das Kind lernt durch Erlebnisse und Erfahrungen. Es entwickelt und erhält seine Individualität und Selbstständigkeit, sein Sozialverhalten und seine Spielfähigkeit. Die einzelnen Gruppen gestalten ihre pädagogischen Angebote unterschiedlich und vielschichtig. Durch Beobachten in der Spielzeit erfahren wir, was die Kinder bewegt und was sie beschäftigt. Diese Beobachtungen werden zum Gruppenthema gemacht. Dabei steht das Kind immer im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit. Viele Aktivitäten ergeben sich aus den Festen und Feiern des Jahreslaufes. Dies bietet eine gute Orientierung für die Kinder. Das Team überlegt sich für jedes Kindergartenjahr ein Jahresthema. Dieses wird dann über den gesamten Zeitraum mit den Kindern in verschiedenen Projekten bearbeitet. Das Ziel der Projektarbeit ist, alle Bereiche des Bildungs- und Erziehungsplans mit einzubeziehen und das Kind ganzheitlich anzusprechen. 22 Ein ganz besonderer Tag für die Kinder ist der Geburtstag. Das Geburtstagskind ist der „König“ oder die „Königin“ des Tages und bekommt eine Krone. Jede Gruppe hat ihre eigenen Geburtstagsrituale, die für die Kinder ganz wichtig sind und in der richtigen Reihenfolge ablaufen müssen. Der Tag ist schön und wichtig und stärkt das Selbstbewusstsein des Kindes. Die Feier wird mit den mitgebrachten Leckereien abgerundet. 8.2 Die Spielzeit Das Kind setzt sich in seinem Spiel mit seiner Umwelt auseinander. Es entwickelt seine eigene Realität des Denkens und Handelns. Erlebtes und Erfahrenes wird in dieser Ausdrucksform vereinfacht nochmals nachgestellt. Alltagseindrücke werden durch diese Auseinandersetzung verarbeitet. Die Kinder machen sich durch ihre Spielerfahrungen ihr Leben begreifbarer. Die Spiel- und Lebenswelt ist hierdurch eng verknüpft. Das Spiel ist der Ausdruck für die innere Befindlichkeit des Kindes und seines Erlebens. Der Grundstock für die Persönlichkeitsentwicklung, Selbstständigkeit, den Entscheidungswillen, Konfliktfähigkeit, das Verantwortungsbewusstsein und die eigene Unabhängigkeit wird gelegt. Spielen und Lernen stellen beide eine Beziehung zur Umwelt her und streben nach Einsicht und Sinn. Für die Erzieherin ist es wichtig, das Interesse am Thema mit den Kindern zu teilen, herauszufinden, wie sie Dinge erleben und verstehen. In der Spielzeit haben die Kinder die Möglichkeit Spielpartner, Spielmaterial, Spielinhalt, sowie die Spieldauer und Spielart frei zu wählen. Durch das Spielen mit Anderen lernen sie die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen oder diese auch zurückstellen. Dieser Prozess sensibilisiert und öffnet das einzelne Kind für die Belange der anderen oder der Gruppe. Die Erzieherin übernimmt während dieser Phase mehr die Rolle der Beobachterin. Sie steht den Kindern aber bei Bedarf zur Verfügung. In der Spielzeit bringt ein Kind zum Ausdruck, was es bewegt und beschäftigt. Ängste, Probleme, Sorgen aber auch positive Erlebnisse und Medienerfahrungen werden im Rollenspiel ausgelebt und verarbeitet. Eine inhaltliche Einschränkung erfahren die Kinder nur bei destruktivem und aggressivem Spiel. Während der Spielzeit können die Kinder auch an Angeboten teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt auf freiwilliger Basis. Die Kinder dürfen sich gegenseitig in anderen Gruppen besuchen. Der Flur wird ab 9.00 Uhr von den Kindern ebenfalls als Spielfläche genutzt. 23 Gruppenübergreifendes Spiel und Begegnungen finden außerdem an der Werkbank, im Garten, bei Ausflügen, dem Kindergartenfest, dem gemeinsamen Singen jeden Freitag und montags unter dem Adventskranz in der Vorweihnachtszeit, der Faschingsfeier, dem Waldprojekt und bei der Übernachtung für die Vorschulkinder, statt. Das Spiel des Kindes hat einen hohen Stellenwert für die Entwicklung und das Wohlbefinden der uns anvertrauten Kinder und steht im Mittelpunkt unseres pädagogischen Angebotes. Was ist denn aber dieses Spiel der Kleinen? Es ist das große Spiel des Lebens selbst, nur in seinen kleinen Anfängen! Friedrich Fröbel 8.3 Aktivitäten im Garten Beim Spielen im Garten sollen die Kinder viele Möglichkeiten für reiche und differenzierte Erfahrungen haben. Das Spiel im Garten bietet den Kindern viele Anreize für die Körperbewegung wie rennen, klettern, rutschen, schaukeln. Im Garten können die Kinder ganz viele unterschiedliche Sinneseindrücke aktiv wahrnehmen. Das Kind erlebt den Garten im Wandel der Jahreszeiten und dadurch findet eine natürliche Begegnung mit der Natur statt. Es erlebt wie die Obstbäume sich von der Blüte bis zur Fruchtbildung entwickeln. Anhand der Beerensträucher können die Kinder sehen, wie die Beeren wachsen und reifen. Wenn die Früchte reif sind, dürfen die Kinder diese auch abpflücken und essen. Dadurch sammeln sie viele Erfahrungen mit der Natur. Die Verantwortung der Kinder gegenüber der Natur wird gefördert, indem wir ihnen vermitteln, sorgsam mit den Bäumen und Büschen umzugehen. Dazu gehört die Pflanze zu pflegen, keine Blätter, Äste und unreife Früchte abzubrechen. Die Kinder erfahren, dass man sich bei fast jeder Witterung und zu jeder Jahreszeit mit entsprechender Kleidung im Freien aufhalten kann. Das Verhalten bei extremen Witterungsverhältnissen, sowie Gefahren bei Gewitter und bei starker Sonne werden besprochen. Im Garten sind gruppenübergreifende Kontakte ganz selbstverständlich. Kinder aus verschiedenen Gruppen spielen miteinander. Die Zeit im Freien ist somit ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Entwicklung. 24 Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht Afrikanische Weisheit 8.4 Tagesablauf der Kindergartengruppen Ab 6:45 Uhr -7.00 Uhr Die Kinder treffen sich in der Froschgruppe. Ab 7.00 Uhr Öffnen wir je nach Bedarf zwei weitere Gruppen. Ab 7:30 Uhr Die Kinder gehen in ihre Gruppe. Im Vordergrund steht die Spielzeit. Während dieser Zeit wird auch gefrühstückt. An das gemeinsame Aufräumen schließt sich der Morgenkreis. Hier ist die Gelegenheit für Lieder, Spiele und vorbereitete Angebote. Anschließend gehen wir je nach Situation in den Garten, denn das Spiel und die Bewegung dort sind uns auch sehr wichtig. 11:45 bis 12:00 Uhr Erste Abholmöglichkeit zwischen 11:30 und 12:30 Uhr In den einzelnen Gruppen wird zu Mittag gegessen und anschließend werden die Zähne geputzt. 12:30 bis 13:30Uhr Mittagsruhe mit einer Geschichte, Märchen oder Hörspiel ab 13:30 Uhr gleitende Abholzeit, je nach gebuchten Zeiten. Für die Kinder ist diese Zeit als Spielzeit gedacht sowie als Zeit in der die Nachmittagsangebote stattfinden können. 16:00 bis 17:00 Uhr Die Kinder treffen sich in den Spätdienstgruppen (Montag bis Donnerstag) 15:00 bis 16:00 Uhr Treffen in der Spätdienstgruppe am Freitag 25 8.4.1 Tagesablauf der Kleinkindgruppen Ab 6.45 Uhr Die Kinder treffen sich in der Froschgruppe, freies Spiel, Wickeln bei Bedarf oder Begleitung zur Toilette 8:00 Uhr 8:30 und 9:30 Uhr Die Kinder gehen in ihre Gruppen Gemeinsames Frühstück Nach dem Frühstück, Wickeln oder Begleitung zur Toilette Ca. 10:15 bis 10:45 Wir gehen in Garten oder unternehmen eine Fahrt mit dem großen Kinderwagen zum Spielplatz. Morgenkreis entweder vor oder nach dem Rausgehen. Vor dem Mittagessen Wickeln und Toilettengang nach Bedarf. 11:15 bis 11:45 Uhr gemeinsames Mittagessen Ab 12:00 Uhr Mittagsruhe 14:00 Uhr Vesper, danach Spielzeit und während dieser Zeit gleitendes Abholen, bei passendem Wetter gehen wir noch mal raus. 8.5 Mittagessen in den Kindergarten- und Kleinkindgruppen In allen Gruppen besteht die Möglichkeit, warmes Mittagessen für die Kinder zu bestellen. Das Essen wird von zwei Köchinnen frisch und kindgerecht zubereitet Der Speiseplan wird in den Gruppen ausgehängt. Bis Donnerstag müssen die Eltern ihr Kind für die Tage anmelden, an denen es in der darauf folgenden Woche verbindlich mitisst. Die Essensabrechnung erfolgt, per Bankeinzug. Wenn ein Kind an allen Tagen einer Woche isst, beträgt der Preis pro Mahlzeit 2,00 Euro. Isst ein Kind nicht täglich, kostet ein Menü 2,20 Euro. Essensbeitrag in den Kleinkindergruppen beträgt pro Essen 1,40 €. Das Essen kann während der Woche nicht mehr abbestellt und muss bezahlt werden. Die Kinder, die nicht am warmen Mittagessen teilnehmen, bringen von zu Hause ein Vesper mit. 26 In jeder Gruppe sieht der Ablauf des Mittagessens anders aus. Bestimmte Rituale überschneiden sich wie das Händewaschen vor dem Essen, das Tischdecken und das gemeinsame Gebet. 9.0 Unsere Zusammenarbeit im Team Jede Mitarbeiterin bringt Bewegung und Veränderung in das Team. Unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen stellen eine Bereicherung für uns dar. Die eigene Individualität spielt dabei eine wichtige Rolle. Jede einzelne Mitarbeiterin trägt Mitverantwortung „Team zu leben“ und zu gestalten und wird durch gegenseitiges Vertrauen und Wertschätzung motiviert, was die Basis für eine erfolgreiche Teamarbeit ist. Unserem Team ist es wichtig, kollegial miteinander umzugehen, sachlich und flexibel zu bleiben, Informationen weiterzugeben und Absprachen einzuhalten. Bei auftretenden Problemen erarbeiten wir zusammen Lösungsvorschläge und bieten uns gegenseitig Hilfe an. Nur so finden wir gemeinsame Wege und Ziele. Durch die geschaffene Solidarität setzen wir die erstellte Konzeption in der täglichen Arbeit um und überdenken sie immer wieder neu. Eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Teamarbeit sind regelmäßige Teamsitzungen. Unser Gesamtteam trifft sich einmal in der Woche. Die Teamsitzung bietet den Kolleginnen die Möglichkeit zum Kontakt und zur gleichzeitigen Begegnung, zur Information, Reflexion, zum gemeinsamen Austausch und zu erforderlichen Absprachen. Hier werden Standpunkte geklärt, Ziele vereinbart, Aufgaben geplant, verteilt, koordiniert und die Arbeit reflektiert. In den Teamsitzungen planen wir Feste, Veranstaltungen sowie deren Gestaltung und Durchführung. Das Gruppenteam hat neben der direkten Arbeit mit den Kindern viele zeitaufwändige Dinge zu erledigen. Der Tagesablauf und Angebote werden geplant und vorbereitet. Wir reflektieren den Tag, sprechen über die gemachten Beobachtungen und analysieren den gruppendynamischen Prozess. Bei Problemen mit Kindern entwickeln wir Lösungsstrategien und führen Elterngespräche. Drei Tage im Kindergartenjahr werden für Planung, Konzeptionsüberarbeitung und zur Vorbereitung für das kommende Kindergartenjahr in Anspruch genommen. Unsere Konzeption für die pädagogische Arbeit ist ein Spiegelbild, eine Beschreibung, Verdeutlichung und Aufklärung, wie in unserem Kindergarten gearbeitet wird. Sie dient als Leitfaden und Orientierung. Außerdem nehmen wir regelmäßig an Fortbildungsveranstaltungen teil. 27 Die Teilnahme ist uns sehr wichtig, um den gesellschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden und weiter zu wachsen und dazuzulernen. Das neuerworbene Wissen wird in Teamsitzungen an die Kolleginnen weitergegeben. 10.0 Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern Ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern. Die Eltern und der Kindergarten sind gemeinsam für das Wohl der Kinder verantwortlich. Uns ist es deshalb wichtig, gleichberechtigte und partnerschaftliche Beziehungen aufzubauen, die eine Zusammenarbeit zwischen Eltern und Kindergarten auf der Basis gegenseitigen Vertrauens ermöglicht. Nur durch intensives und vertrauensvolles Miteinander, eine enge Kooperation mit den Eltern und durch den gegenseitigen Austausch können sich Kindergarten und Eltern bei der Erziehung der Kinder ergänzen und einander wechselseitig bereichern. Um eine gute Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern zu erreichen, wählen wir verschiedene Formen der Zusammenarbeit: 10.1 Elterngespräche • Anmeldung /Aufnahmegespräch Der erste Kontakt mit den Eltern findet zunächst bei der Anmeldung statt. Die Eltern haben die Möglichkeit sich über die pädagogische Arbeit im Kindergarten, über die zugrunde liegende Konzeption, sowie über alle organisatorischen Abläufe z.B. Öffnungszeiten, Ferienregelung, Beiträge etc. zu informieren. • Kurze Tür- und Angelgespräche Die täglichen Tür- und Angelgespräche ermöglichen sowohl den Eltern als auch den Mitarbeiterinnen, aktuelle, individuelle und situationsbedingte Informationen auszutauschen. Dies schafft auf Dauer Sicherheit und Vertrauen im Umgang miteinander und es entsteht ein kontinuierlicher Kontakt zwischen den Eltern und den Erzieherinnen. • Vereinbarte Elterngespräche 28 Zu dieser Sicherheit gehören auch unsere vereinbarten Elterngespräche. Sowohl Eltern als auch Erzieher haben hierfür die Möglichkeit, einen Gesprächstermin zu vereinbaren und sich gegenseitig über bestimmte Erziehungsziele auszutauschen, Informationen über den aktuellen Entwicklungsstand und Verhalten des Kindes weiterzugeben und ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. 10.2 Elternarbeit und Mitwirkung Elternarbeit und Mitwirkung ist in unserem Kindergarten sehr erwünscht. Die gemeinsame Gestaltung von Festen und Feiern, das gemeinsame Erleben von jahreszeitlichen Höhepunkten sind fester Bestandteil in unserer Elternarbeit. 10.3 Elternbeirat Der Elternbeirat ist ein wichtiges Gremium in unserem Kindergarten. Zu Beginn des Kindergartenjahres im September wird der neue Elternbeirat von den Eltern gewählt. Jeder Elternteil ist wählbar. Der Elternbeirat stellt die Vertretung für die Interessen und Belange der Eltern dar, hat beratende Funktion und fungiert zwischen Eltern, dem Kindergarten und dem Träger. Er führt mehrmals im Jahr öffentliche und nicht öffentliche Sitzungen durch. Bei den öffentlichen Sitzungen sind auch alle interessierten Eltern eingeladen. Beim Laternenzug übernimmt der Elternbeirat die Bewirtung der Eltern und Kinder. Ebenfalls organisiert der Elternbeirat ein bis zwei Mal im Jahr einen Räder- und Rollenmarkt sowie einen Spielzeugbazar und engagiert sich beim Adventsmarkt. 10.4 Elternabende Im September findet ein Gruppenelternabend statt. An diesem werden den Eltern Informationen über das Kindergartenjahr und der Gruppe gegeben, sowie Fragen beantwortet und neue Termine geklärt. Im Frühjahr gibt es einen Elternabend zu dem ein Referent zu einem von den Eltern bestimmten Thema eingeladen wird. Im April/Mai laden wir die Eltern der zukünftigen Kinder des Kindergartens zu einem Informationselternabend ein. 29 Weiter gibt es die Elternbeiratswahl und einen Elternabend für die Eltern der Vorschulkinder. 10.5 Informationen Eingangsinformationen Bei der Anmeldung bzw. beim ersten Aufnahmegespräch und am Informationselternabend erhalten die Eltern Erläuterungen über den Kindergartenalltag. Einladungen Zu Veranstaltungen erhalten die Eltern Einladungen, in deren Gestaltung die Kinder meist mit einbezogen werden. Kindergartenzeitung Die Eltern erhalten 1 bis 2 Mal innerhalb eines Kindergartenjahres eine Kindergartenzeitung. Darin werden pädagogische Artikel und wichtige Termine veröffentlicht. Außerdem berichten wir über aktuelle Ereignisse aus dem Kindergarten. Auch unser Elternbeirat ist in jeder Kindergartenzeitung mit einer Seite vertreten. Pinnwand Eingangsbereich/ Gruppentür An der großen Pinwand im Eingangsbereich finden die Eltern neben aktuellen Informationen und Terminen, die den ganzen Kindergarten betreffen, auch interessante Artikel und Beiträge zu Erziehungsfragen. Eine kleine orangefarbene Pinwand steht für Informationen von Eltern für Eltern zur Verfügung. Gruppeninterne Informationen wie z.B. Wochenplan, Projektplan, Vorschau bzw. Rückblick auf Aktivitäten etc. sind jeweils an der Garderoben- bzw. Gruppenraumtür zu lesen. Homepage des Kindergartens Auf unserer Homepage: kindergarten-seukendorf.de kann man sich jederzeit über unsere Einrichtung informieren. Wir versuchen dabei, diese auf den aktuellen Stand zu behalten. 30 10.6 Beobachtungsbögen Unsere Einrichtung arbeitet mit folgenden Beobachtungsbögen welche durch das bayerische Staatsinstitut für Frühpädagogik verpflichtend sind: - Seldak: Bogen zur Beobachtung der Sprachentwicklung deutschsprachig aufwachsender Kinder - Sismik: Bogen zur Beobachtung der Sprachentwicklung für Migrantenkinder, wenn beide Elternteile nicht deutschsprachiger Herkunft sind - Kompik: Beobachtungsbogen der Entwicklung Basiskompetenzen wie - Kontaktfähigkeit - Selbststeuerung/Rücksichtnahme - Selbstbehauptung - Stressregulierung - Aufgabenregulierung - Explorationsfreude Die Dokumentation in den Bögen benutzen wir, zur gezielten Förderung des Kindes und als Unterstützung bei Elterngesprächen. 10.7 Vorsorgeuntersuchungen Zu Beginn jeden Kindergartenjahres müssen die Eltern Einsicht in das Untersuchungsheft gewähren. Die Eltern sind dazu verpflichtet den Kindergarten sofort über ansteckende Krankheiten ihres Kindes zu informieren. 11.0 Kontakte zu anderen Institutionen 11.1 Förderung der Arbeit zum Wohl des Kindes Durch gezielte Beobachtung in der Kindergartengruppe und Vergleiche mit anderen Kindern, bemerken wir Auffälligkeiten oder Entwicklungsverzögerungen, oft aus einer anderen Sicht als die Eltern. Im Gespräch wird dies den Eltern mitgeteilt und entsprechende Fördermöglichkeiten empfohlen. Diese können sein: Logopädie, Ergotherapie, Psychomotorik, Erziehungsberatungsstelle und Frühförderung. Wird eine Fördermaßnahme in Anspruch genommen, ist uns ein vertrauensvoller Austausch zwischen Eltern und Kindergarten zum Wohle ihres Kindes wichtig. 31 11.2 Zusammenarbeit mit der Grundschule Cadolzburg Vor der Schulanmeldung, besucht eine Lehrkraft der Grundschule Cadolzburg den Kindergarten zu einem Informationselternabend für die Eltern der zukünftigen Schulkinder. Am Tag der Anmeldung hat eine Erzieherin die Möglichkeit beim Schulspiel zu hospitieren und dadurch die Anforderungskriterien für den Schuleintritt besser kennenzulernen und die Lehrer bei den Beobachtungen zu unterstützen. Bei Unklarheiten, die den regulären Schulbesuch betreffen, setzt sich die Grundschule nach gegebener Einverständniserklärung der Eltern, mit den Erzieherinnen in Verbindung. Gegen Ende des Schuljahres besuchen die zukünftigen Schulkinder die Grundschule, lernen das Schulhaus kennen und nehmen an einer Unterrichtsstunde teil. 11.3 Gemeinwesen Durch die Trägerschaft besteht ein ständiger Kontakt zur Gemeinde Seukendorf, vertreten durch den 1. Bürgermeister und einem Mitglied des Gemeinderates. Der Kindergarten beteiligt sich an Veranstaltungen der Gemeinde wie dem Kirchweihumzug und dem Weihnachtsmarkt. Auch zur Kirchengemeinde pflegen wir Verbindungen, zum Beispiel durch den Besuch der Kirche am Erntedankfest und bei der Durchführung unseres Laternenzuges. Durch Praktikantinnen haben wir Kontakt zu deren Schulen und Lehrkräften. Dies sind Kinderpflegeschule, Fachakademie für Sozialpädagogik, Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Fachoberschule. Weitere Verbindungen bestehen zu den örtlichen Vereinen und Betrieben, dem Landratsamt, Jugendamt, Gesundheitsamt, dem Amt für Ernährung und Hauswirtschaft, der Presse und anderen Kindergärten. 12.0. Schutzauftrag für das Kindeswohl Im Sozialbereich VIII (Kinder- und Jugendhilfe) § 8a hat der Gesetzgeber den Schutzauftrag definiert. Hier wird u.a. auch die Verantwortung der Kitas für das Wohl der Kinder betont und der Weg gezeichnet, wie diese Aufgabe möglichst im Kontakt mit den Eltern wahrgenommen werden soll. Ziel ist es, den Kontakt mit Eltern auch in Krisensituationen so zu gestalten, dass das Wohl des Kindes im gemeinsamen Mittelpunkt steht. 32 12.1 Umgang mit konkreter Gefährdung des Kindeswohls Auf der Grundlage des o.g. Gesetzes in Verbindung mit dem Bundeskinderschutzgesetz (BKiSchG) hat die jeweils zuständige Behörde der öffentlichen Jugendhilfe (Jugendamt) mit jedem ihrer Kita-Träger eine schriftliche „Vereinbarung zu Sicherstellung des Schutzauftrages nach § 8a SGB VIII“ abgeschlossen. Demzufolge ist das Fachpersonal von Kindertagesstätten dazu verpflichtet, Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung aufmerksam wahrzunehmen und – unter Hinzuziehung einer erfahrenen Fachkraft – das Gefährdungsrisiko einzuschätzen, z.B. bei körperlicher und seelischer Vernachlässigung, seelischer und/oder körperlicher Misshandlung, sexueller Gewalt. Das Fachpersonal wirkt bei den Personensorgeberechtigten darauf hin, dass Maßnahmen zur Abwendung des Gefährdungsrisikos in Anspruch genommen werden, wie z.B. Gesundheitshilfen, Beratung, Familienhilfe. Wenn diese Hilfen nicht in Anspruch genommen werden und/oder eine akute Gefährdung besteht, ist das Personal zu einer sofortigen Benachrichtigung des Jugendamtes / Allgemeinen Sozialdienstes verpflichtet. 12.2 Umgang mit einem erhöhten Entwicklungsrisiko Wenn das pädagogische Personal aufgrund seiner Beobachtungen Anzeichen eines erhöhten Entwicklungsrisikos feststellt (z.B. hinsichtlich einer starken Entwicklungsverzögerung oder einer drohenden oder bestehenden Behinderung), ist es verpflichtet, die Eltern darüber zu informieren und entsprechend zu beraten. So soll mit den Eltern das weitere Vorgehen abgestimmt und erörtert werden, ob und welche Fachdienste hinzugezogen werden sollen, mit dem Ziel das Kind – innerhalb und außerhalb der KiTa – entsprechend seinen spezifischen Bedürfnissen zu fördern. Schlusswort Diese Konzeption soll einen Einblick in die pädagogische Arbeit unseres Kindergartens vermitteln. Konzeptarbeit ist ein nie abgeschlossener Prozess und muss sich immer wieder der aktuellen Situation stellen. Diese Konzeption wurde im Team erarbeitet und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll uns immer wieder Anstoß geben, über unsere Arbeit nachzudenken. Diese Konzeption wurde im Mai 2015 zum 9. Mal überarbeitet. 33
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