OSTERSTRASSE FairBrief Mai 2015 Aktuelles Aktionen Produkt des Monats Produkte im Weltladen – eine kleine Auswahl Fairclusiv – das besondere Produkt Kurz vorgestellt: Neue Faire HelferInnen im Weltladen Veranstaltungshinweise Tipps und Links Aktuelles Liebe Freundinnen und Freunde des Fairen Handels, im Mai finden Sie weitere neue Artikel in unserem Sortiment, z.B. Schals, Handtücher und Lebensmittel – kommen Sie vorbei und schauen Sie selbst! Am diesjährigen Weltladentag am 9. Mai starten wir gemeinsam mit anderen Weltläden in Deutschland eine bis September dauernde Kampagne, um von der Bundesregierung die Umsetzung der UNLeitprinzipen für Wirtschaft und Menschenrechte einzufordern. Machen Sie mit! Mit herzlichen Grüßen aus dem Weltladenteam Osterstraße Christiane Baum Osterstraße 171 20255 Hamburg Fon 040.440821 Fax 040.43092250 [email protected] www.weltladenosterstrasse.de facebook Öffnungszeiten MoFr 10.0019.00 Uhr Sa 10.0016.00 Uhr Aktuelles Weltladentag 2015: Tatorte des unfairen Handels Der Weltladen Osterstraße fordert weltweit verbindlichen Schutz von Menschenrechten. Am Samstag, dem 9. Mai, werden vor dem Weltladen Osterstraße drei Tatorte abgesperrt? Wieso liegen dort jeweils Bananen und ein TShirt auf dem Boden? Welches Verbrechen wurde dort begangen und wer wird mit Haftbefehl gesucht? Hinter der Aktion steckt die Kampagne zum diesjährigen Weltladentag! Die Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." wird getragen vom Weltladen Dachverband und vom Forum Fairer Handel. Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden und findet zeitgleich mit dem World Fair Trade Day/Internationalen Tag des Fairen Handels statt – 2015 bereits zum 20. Mal! Zeitgleich mit hunderten Weltläden in ganz Deutschland machen also auch wir vom Weltladen Osterstraße an diesem Tag mit fiktiven Tatorten und Haftbefehlen auf Missstände in der Produktion unserer Alltagsprodukte aufmerksam. Immer wieder kommt es bei der Produktion von u.a. Südfrüchten und Textilien zu schweren Menschenrechtsverletzungen. Auch deutsche Unternehmen sind direkt oder indirekt daran beteiligt oder profitieren davon. Denn bislang gibt es keine verbindlichen menschenrechtlichen Verpflichtungen für Unternehmen und es ist kaum möglich, sie bei Menschenrechtsverstößen oder Umweltschäden haftbar zu machen. Doch 2016 könnte die Bundesregierung – mit der Umsetzung der UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland – endlich einen verbindlichen menschenrechtlichen Rahmen festlegen! Daher fordern auch wir im Rahmen der Kampagne "Mensch. Macht. Handel. Fair." die Bundesregierung auf, eine menschenrechtliche Sorgfaltspflicht für Unternehmen gesetzlich einzuführen. Gemeinsam mit bundesweit fast 500 Weltläden bundesweit sammeln wir vom Weltladentag im Mai bis zur Fairen Woche im September Unterschriften. Kommen auch Sie uns am Weltladentag von 11 – 16 Uhr im Laden besuchen, informieren Sie sich bei einer kostenfreien Tasse Kaffee sowie fairen Leckereien & leisten Sie mit Ihrer Unterschrift einen Beitrag für die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht in Unternehmen! FairBrief Mai 2015 Aktuelles Die Diskussion um die Inhalte des Fairen Handels Die Begriffe "fair" oder "Fairer Handel" sind nicht rechtlich geschützt. Es gibt aber Standards auf freiwilliger Basis, die von den internationalen Dachorganisationen des Fairen Handels entwickelt wurden und fünf Hauptpunkte umfassen: Preis, Finanzierung, Internationale Handelsbeziehungen, Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit. Um fair gehandelte Produkte besser vermarkten zu können, entstanden eine Reihe von Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene. In ihnen wurden Diskussionen über geeignete Strategien geführt, die von den einzelnen Akteuren unterschiedlich umgesetzt wurden. Grundlegende Fragen waren dabei: Soll man sich auf den Verkauf in Weltläden beschränken oder den Verkauf auf den konventionellen Handel ausweiten? Sollen sich FairHandelsOrganisationen als GesamtUnternehmen zertifizieren lassen und vornehmlich die Fachgeschäfte des Fairen Handels beliefern oder ist ProduktZertifizierung unabhängig vom Unternehmen zu bevorzugen? Die Produktzertifizierung ermöglicht konventionellen Unternehmen, ihre Produkte mit dem FairtradeSiegel zu kennzeichnen. Damit stiegen auch Firmen, die nur einige ihrer Produkte nach den oben genannten Standards als "fair" zertifizieren lassen wollen, in den Fairen Handel ein. Die Produktzertifizierung hat zwar zu kontinuierlichen Wachstumssteigerungen bei fair gehandelten Produkten geführt, begünstigte allerdings eine Aufweichung der Kriterien. Wichtige FairHandelsimporteure wie GEPA und El Puente gehen aber mit ihren Standards über die Mindestvorgaben hinaus und zeichnen z.B. nur Lebensmittel mit ihrem Logo aus, bei denen sie die gesamte Wertschöpfungskette zurückverfolgen können. In Mischprodukten (z.B. Gebäck) soll der fair gehandelte Anteil der Rohware kontinuierlich erhöht werden: Bei einem vorgeschriebenen Mindestanteil von 20% erreicht die GEPA oft einen Anteil von 80100%. Parallel hierzu stieg die Bedeutung ökologischer Kriterien für den Fairen Handel und zuletzt gab es Diskussionen um die Frage, woher die benötigten Rohstoffe kommen können: Nur aus den Ländern des Südens, die offiziell Entwicklungshilfe erhalten, oder auch aus dem Norden zur Unterstützung hier sozial benachteiligter Gruppen. So enthalten die GepaSchokoladen fair gehandelte Milch von Naturland aus Deutschland. Die Aufweichung des Begriffs "fair" und die damit verbundene Verunsicherung der VerbraucherInnen führte dazu, dass die Gepa (wie immer schon El Puente) seit 2011 nur noch auf ihre eigene Marke setzt. Die Marke "Weltladen" sowie die der Lieferanten sollen stärker als bisher die Glaubwürdigkeit gegenüber KundInnen repräsentieren. Grundlage ist die Konvention der Weltläden, deren Einhaltung durch das "Weltladen Monitoring" und die Erstellung eines Lieferantenkatalogs garantiert wird. Das heißt: Sowohl Weltläden als auch Lieferanten werden regelmäßig kontrolliert. FairBrief Mai 2015 Produkt des Monats Früchtechutney Handelspartner: Eswatani Kitchen "Eswatini Kitchen" bietet v.a. alleinerziehenden Frauen eine Möglichkeit, für sich und ihre Kinder eine neue Existenz aufzubauen. Sie können sich für einen Beruf qualifizieren und ihren Lebensunterhalt bestreiten. Eine dieser Frauen ist Fikile Shabangu. Sie erzieht ihre beiden Töchter alleine, da ihr Mann verstorben ist. Sie arbeitete vorher im Haushalt einer Familie, doch die Bezahlung war schlecht. Deshalb hat sie sich bei Eswatini Kitchen beworben, da sie gehört hat, dass die Arbeitsbedingungen dort sehr gut sind. Sie hat ihren Schritt nicht bereut. Bei Eswatini Kitchen arbeiten zurzeit 17 fest angestellte Mitarbeiter (13 Frauen und 4 Männer). Je nach Auftragslage und Erntezeiten werden Saisonarbeitskräfte beschäftigt, vor allem in den Spitzenmonaten Januar und Juli. Das Obst und Gemüse, das die Frauen zu Chutneys und Marmeladen verarbeiten, bezieht Eswatini Kitchen von rund 50 Farmen aus Swaziland und teilweise Südafrika. Das Produkt des Monats gibt es jeden Monat zum Kennenlernen zu einem Sonderpreis. Früchtechutney – Die fruchtige Raffinesse aus Swasiland (150 g) Normalpreis 3,50 €, Angebotspreis 3,15 € (21,00 €/kg) Rezeptidee zum Produkt des Monats: Belegte Reiswaffeln Reiswaffeln* Früchtechutney* Obst (z.B. Ananas, Aprikosen, Äpfel) oder Gemüse (z.B. Tomaten, Paprika) nach Wahl Käse Die Reiswaffeln dünn mit dem Chutney bestreichen. Mit dem Obst oder Gemüse sowie einer Scheibe Käse bedecken und überbacken. * Gibt´s bei uns im Weltladen Osterstraße. Weitere Rezepte finden Sie auf unserer Webseite www.weltladenosterstrasse.de FairBrief Mai 2015 Produkte im Weltladen – eine kleine Auswahl Upcyclingprodukte aus Kambodscha Neu im Weltladen sind diverse Produkte der Firma Smateria in Kambodscha, die über EZA, das österreichische Fairhandelshaus, vertrieben werden. Im Angebot haben wir diverse Taschen und Täschchen aus alten Moskitonetzen in leuchtenden Farben. Indem vorhandene Materialien verarbeitet werden, möchte man einmal einen Beitrag zum Umweltschutz und zu nachhaltiger Produktion leisten. Auf der anderen Seite soll auch die Fantasie angeregt werden, indem durch „Verwandlung“ neue und interessante Produkte entstehen, z. B. Taschen für den Laptop, einfache Umhängetaschen oder Schlüsseltaschen. In Kambodscha, einem Land mit schwierigen Lebensbedingungen, bietet Smateria faire Löhne. Es gibt in der Firma einen kostenlosen Kindergarten. Es wird auch Heimarbeit für Menschen angeboten, die in sehr abgelegenen Gegenden wohnen. Die Nähmaschinen werden vorfinanziert. Lassen Sie sich von den Produkten überraschen! Produkte aus Usbekistan Neu im Laden sind einige Besonderheiten aus Usbekistan, die über die österreichische Fairhandelsgesellschaft Lemberona in Wien vertrieben werden: Schätze der Seidenstraße aus Samarkand. Wir beziehen die Waren aus dem SüdNordKontor. Im Laden finden Sie sehr schmackhaften Hummus (ein reines NaturProdukt), einen veganen Falafel Mix für die schnelle Zubereitung und sonnengetrocknete Granatapfelkerne, die sich wunderbar als Beigabe zum Müsli eignen. Alle Produkte tragen das FAIRTRADE Siegel. Probieren Sie doch einfach mal!! FairBrief Mai 2015 Fairclusiv – das besondere Produkt Das besondere Produkt Kommode aus Mangoholz Das besondere Produkt des Monats Mai ist eine kleine Kommode mit vier Schubladen aus Mangoholz mit Handbemalung in der Größe 23x10x10 cm. Herkunftsland ist Indien. Preis: 32,50 € Kurz vorgestellt: Neue Faire HelferInnen im Weltladen Faire Helfer/in Ich heiße Madeleine Lang, komme ursprünglich aus der schönen Pfalz und wohne seit ca. einem Jahr in Hamburg. Ich habe mich vor Kurzem selbstständig gemacht und möchte nun die zeitliche Freiheit meiner Selbstständigkeit als OutdoorBusinessCoach nutzen, um mich für etwas Sinnvolles den Fairen Handel einzusetzen. Wir suchen immer engagierte Menschen mit Interesse am Fairen Handel und an entwicklungspolitischen Themen. Wer sich gern in unser Weltladenteam einbringen und sich im KundInnenKontakt im Laden ausprobieren möchte, der melde sich telefonisch oder per Kontaktformular im Weltladen bei Ulli Banze – bitte unbedingt eine Telefonnummer für den Rückruf mit angeben! FairBrief Mai 2015 Veranstaltungshinweise Veranstaltungshinweise DONNERSTAG 07.05.2015 20.00 Uhr Michel Bergmann liest aus "Weinhebers Koffer" Der Journalist Elias Ehrenwerth kauft einen alten Lederkoffer in einem Berliner Trödelladen. Er entdeckt im Koffer eine Visitenkarte des Vorbesitzers: Leonhard Weinheber. Er beginnt seine Recherche, die ihn in die 1930erJahre und ins ferne Israel führt. Der Schriftsteller und Drehbuchautor Michel Bergmann liest aus seinem neuen Roman. Das Gespräch wird von Miriam Rürup, der Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, moderiert. Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem IGdJ. Ort: Buchladen Osterstrasse, Osterstrasse 171 Eintritt: 6 Euro SAMSTAG 09.05.2015 17.30 19.00 Uhr Diskussion: Unternehmen FAIRpflichten –Fairer Handel in der EU "Fair Trade" und "Fairer Handel" sind keine gesetzlich geschützten Begriffe. Verbände und Unternehmen haben ihre eigenen Standards geschaffen mit teils unterschiedlich hohen Anforderungen. Kann ein einheitlich geregeltes EU Siegel zum fairen Handel, ähnlich dem BioSiegel, mehr Klarheit für den Konsumenten schaffen? Benötigt es strengere gesetzliche Verpflichtungen an Unternehmen in der EU, Menschenrechte und Umweltstandards entlang der Wertschöpfungskette einzuhalten? Welche Maßnahmen können auf EU Ebene umgesetzt werden um Globalisierung und Handel gerechter zu gestalten? Eine Diskussion am Weltladentag mit VertreterInnen aus Politik, Gewerkschaften und Fairem Handel. Ort: Veranstaltungsraum in der Rathauspassage, Rathauspassage unter dem Rathausmarkt, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg Veranstalter: Eine Welt Netzwerk Hamburg e.V., hamburg mal fair Kontakt: Gerrit Höllmann, Tel. 358 93 86/gerrit.hö[email protected] FREITAG 22.05.2015 17.00 20.00 Uhr Hamburgs Altstadt und ihre Architekturgeschichte Unter dem Titel "Hamburger Stadtansichten" organisiert Arbeit und Leben 2015 zehn geführte Touren zu Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung. Sie greifen Themen der aktuellen Stadtentwicklung auf und erkunden die Metropole in ihrer ständigen Veränderung und ihrem Facettenreichtum. Hamburgs Altstadt glänzt nicht mit Altbauten. Oder ist das Rathaus einer? Ein Gang durch Hamburgs Bau, Abriss und Verlustgeschichte vom Rathaus bis zum Chilehaus. Anmeldung erforderlich über [email protected], Tel: 2840160 Treffpunkt: Rathausmarkt 1, Eintritt 10 Euro FairBrief Mai 2015 Tipps und Links TIPPS BÜCHER Internethandel: Keine Chance den FantasieSiegeln Immer mehr Menschen kaufen Lebensmittel, Kosmetika oder Futtermittel im Internet. Doch nicht alle Anbieter sind seriös. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) will Verbraucher auf diese Thematik aufmerksam machen. Es hat dazu einen MusterShop eingerichtet, durch den BesucherInnen spielerisch erfahren, was einen guten OnlineShop ausmacht. Auch der BVLMustershop sieht auf den ersten Blick vielversprechend aus. Schließlich handelt es sich um einen "geprüften Online Shop". Doch das hier eingesetzte Siegel unterliegt keiner Kontrolle. Solche Fantasiesiegel bieten den KäuferInnen demnach keine Sicherheit. Im Mustershop lässt sich aus diesem Fantasiesiegel mit einem Klick ein Siegel der D21Initiative machen. Diese Siegel stellen klar, dass der Betrieb der amtlichen Überwachung unterliegt. http://gsb.download.bva.bund.de/BVL/bvldemoshop/index.html Im Buchhandel erhalten Sie unsere Vorschläge schnell und zuverlässig. Das vorgestellte Buch ist im Mai im Buchladen Osterstrasse, Osterstrasse 171, vorrätig. Eric St. Pierre: Fairtrade: Eine Reise um die Welt, 240 Seiten, 2013, Grubbe Media GmbH, ISBN 9783942194105, 39,95 € Seit über 20 Jahren gibt es in Weltläden und Supermärkten fair gehandelte Waren. Dass es dabei nicht nur um ein Konzept geht, mit dem man Veränderungen in der Welt bewirken und gerechtere Bedingungen für alle schaffen kann, wird besonders deutlich, wenn man den Menschen begegnet, denen der faire Handel in erster Linie zugutekommt und deren Leben durch FairtradeInitiativen neue Perspektiven bekam. Éric StPierre bereiste auf den Spuren des Fairtrade 17 Länder und brachte beeindruckende Bilder und persönliche Texte von diesen Reisen mit. Er traf Kunsthandwerkerinnen in Bangladesch, Kaffeebauern in Äthiopien, Baumwollpflanzer in Mali und vermittelt uns tiefe Einblicke in deren Lebens und Arbeitsalltag. Neben der Begegnung mit den Menschen bilden die Produkte, die sie anbauen oder herstellen, einen Schwerpunkt des Buches. Die 14 Kapitel stellen jeweils eines dieser Produkte vor: Kunsthandwerk, Kaffee, Kakao, Zucker, Tee, Blumen, Reis, Baumwolle, Sheanuss, Quinoa, Wein und Guarana. Abgerundet wird jedes Kapitel durch informative Essays sowie Daten und Fakten zum Fairen Handel. INFO Das »verlinkte« PDF Alle Links in diesem PDF können Sie direkt beim Lesen in diesem Dokument aktivieren. Die Links sind farblich hervorgehoben und erleichtern Ihnen so das Auffinden. Natürlich können Sie auch unsere facebookPräsenz hierüber direkt erreichen, sofern Sie einen eigenen Account besitzen. FairBrief Mai 2015
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