Statement Klaus Weingärtner Eröffnungspressekonferenz FAIR HANDELN 2015 07. April 2015 Die FAIR HANDELN findet bereits zum siebten Mal in diesem Jahr statt und dabei stetig gewachsen. Wie sieht es in diesem Jahr aus? Was haben Sie zu bieten? Wir freuen uns über eine tolle Entwicklung: Die FAIR HANDELN ist in diesem Jahr vollkommen ausgebucht! Die Flächen waren so früh wie noch nie vergeben. Es sind in diesem Jahr 155 Aussteller aus acht Ländern vertreten. Einige der Altaussteller haben größere Flächen gebucht, überwiegend in den Bereichen Fairer Handel und Entwicklungszusammenarbeit. Man darf sagen, die FAIR HANDELN platzt aus allen Nähten. Das freut natürlich und zeigt, dass das Thema weiter an Relevanz und die Messe an Bedeutung zunimmt. Zu sehen ist die ganze Welt des Fairen Handels, tolle und wertvolle Ideen und Projekte der Entwicklungszusammenarbeit und – ganz wichtig – eine ganze Reihe von Ausstellern zeigen, wie und wo global verantwortliches Handeln bei jedem von uns im Alltag möglich ist. Die FAIR HANDELN präsentiert sich überzeugend als Fach- und Verbrauchermesse, und vor allem als Leitmesse für Fair Trade und global verantwortliches Handeln. Die FAIR HANDELN hat verschiedene Ausstellungsbereiche: den Fairen Handel, die Entwicklungszusammenarbeit, das Nachhaltige Finanzwesen, den Nachhaltigen Tourismus und Corporate Social Responsibility (CSR) für Unternehmen mit einem Engagement in Entwicklungs- und Schwellenländern. Welches ist der stärkste Bereich der FAIR HANDELN 2015 und können Sie hier Tendenzen einer Entwicklung feststellen? Der stärkste Ausstellerbereich der FAIR HANDELN ist nach wie vor der Bereich des Fairen Handels. Hier liegen die Wurzeln der Messe. Eine interessante Entwicklung stellen wir innerhalb dieses Bereiches fest. Es gibt eine spürbare Stärkung im Textilbereich. Die Anzahl der Aussteller hat sich um über 30 Prozent gesteigert. In konkreten Zahlen heißt dies, dass wir aktuell mit insgesamt 36 Textilausstellern neun neue Austeller hinzugewonnen haben. Wir sehen, dass hier Bewegung im Markt ist, und das ist gut so. Ausschlaggebend war diesbezüglich sicherlich der Einsturz der Fabrikhalle Rana Plaza in Bangladesch im April 2013, der die skandalösen Arbeitsbedingungen in der Textilbranche vielerorts deutlich gemacht hat. Das Angebot von Textilien aus fair gehandelter Baumwolle wächst stetig. Laut Angaben von Fairtrade Deutschland gibt es ein beeindruckendes Wachstum von 40 Prozent (2011 – 1013). Wir gehen davon aus, dass es hier weiter Wachstum geben wird, auch von neuen Akteuren, die nicht aus der klassischen Fair-Handelsbewegung stammen. Faire Mode ist angesagt und vielfach auf dem Laufsteg präsentiert. Stark entwickelt hat sich über die letzten Messeveranstaltungen auch der Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Hier finden sich landes- und bundesweit namhafte Institutionen und Organisationen, wie das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung (BMZ), die großen kirchlichen Hilfswerke oder die wichtigen Akteure auf Landesebene. Das Rahmenprogramm nimmt auf der FAIR HANDELN einen sehr wichtigen Stellenwert ein. Die SEZ ist Fachlicher und Ideeller Träger der FAIR HANDELN und verantwortlich für das Rahmenprogramm. Was steht in diesem Jahr auf dem Programm? Wo liegen Schwerpunkte? Das Rahmenprogramm ist eine sehr wichtige Säule der Messe. Die FAIR HANDELN ist ja zum einen Verkaufsplattform, zum anderen ist sie die Informations- und Kontaktbörse für die Branche sowie für Entscheidungsträger und Verbraucher. Für alle diese Zielgruppen gibt es Angebote. Die Branche trifft sich auf der FAIR HANDELN. Für sie bieten wir Veranstaltungen zu aktuellen Fragestellungen, beispielsweise zu „Glaubwürdigkeit absichern – neue Entwicklungen für Importeure und Weltläden“ u. a. mit Rudi Dalvai, dem Präsidenten der World Fair Trade Organization (WFTO). Am Fachtag für Kommunen geht es in einer Fachveranstaltung um „Flucht und Migration als Chance“. Hier bieten wir die Möglichkeit, sich mit Fachexperten aus Politik und Gesellschaft über neue Perspektiven zu Flucht als Thema in der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit sowie über Best-Practice-Beispiele für die Einbindung von Flüchtlingen auszutauschen. Mit dabei ist hier Richard Arnold, der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, die Landrätin Dorothea Störr-Ritter, Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, und betroffene Geflüchtete selbst. Am Nachmittag geht es in einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Wirtschaftsförderung der Region Stuttgart um den Fairen Handel und die Faire Beschaffung in Kommunen. Am Kinder- und Jugendtag wird die erste Fairtrade-School Stuttgarts ausgezeichnet. Zudem finden eine ganze Reihe an Workshops für Jugendliche und die Infobörse zu freiwilligem Engagement im Fairen Handel und der Entwicklungszusammenarbeit statt. Einiges geboten wird für Verbraucher: die tägliche Fair Fashion Show, Vorträge z. B. zu werteorientiertem Bankgeschäft, zu Kennzeichnung und Werbung fair gehandelter Produkte, zu fairer IT, dem Fairphone oder auch nachhaltiges Reisen. Und natürlich gibt es viel Kultur zu sehen mit einer Künstlergruppe aus Burundi, dem Hope Theatre Nairobi, Gorbunov & Kienzler mit Slam-Poetry oder dem Event AFRICA MOVES, einem kultureller Abend mit Gesprächen und Musik von „Hif & Afro Soleil“, Künstlern aus Ghana, Gambia, dem Kongo und Senegal am Samstagabend. Die FAIR HANDELN ist eine internationale Messe. In diesem Jahr begrüßen wir besondere Gäste aus Ostafrika. Welche werden dies sein? Wir freuen uns, dass es in diesem Jahr erstmals gelungen ist, eine Delegation aus dem baden-württembergischen Partnerland Burundi auf die FAIR HANDELN zu holen. Möglich wurde dies durch eine wertvolle Unterstützung durch das Staatsministerium BadenWürttemberg und der Messe Stuttgart. Die Delegation wird mit einem eigenen Stand vertreten sein. Wir laden herzlich dazu ein, mit den Mitgliedern der Delegation das Gespräch und den Kontakt zu suchen. Partnerschaft kann nur von Mensch zu Mensch getragen werden und eines der wichtigsten Elemente ist die Begegnung. Am Stand der SEZ werden wir außerdem zu dem neuen Partnerschaftskaffee informieren. Wir freuen uns, dass es der dwp eG, Naturland, dem Staatsministerium und der SEZ gemeinsam gelungen ist, ein Projekt aus dem Fairen Handel in Burundi anzustoßen. Es geht dabei um die Umstellung auf ökologischen Anbau von Kaffee zur Erhöhung der Einkommen von Kleinbauern und als Beitrag zum Natur- und Klimaschutz in Burundi. Eine interessante Entwicklung zeichnet sich bei der FAIR HANDELN ab. Sie wird zusehends zu einer Plattform für inhaltlich verwandte Veranstaltungen. Was können Sie uns hierzu sagen? Das ist auch in diesem Jahr der Fall. Beispielsweise findet in diesem Jahr zum dritten Mal für alle entwicklungspolitischen Akteure im Land die Entwicklungspolitische Landeskonferenz mit Beteiligung von Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, und Klaus Rudischhauser, Stellvertretender Direktor in der Generaldirektion Entwicklungszusammenarbeit (DEVCO) der EU-Kommission, am Messesamstag statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Europäisches Jahr der Entwicklung 2015 – Unsere Welt, unsere Würde, unsere Zukunft“. Im Rahmen der FAIR HANDELN wird es auch ein Fachgespräch zum Thema „Verpackung und Transport von Lebensmitteln aus Entwicklungsländern“ des Entwicklungspolitischen Unternehmensdialogs geben, der in diesem Jahr vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes organisiert wird. Wir freuen uns über diese Side Events und sehen darin wertvolle Synergien für die Akteure und Stakeholder.
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