Die richtige Müllentsorgung

ARD-MORGENMAGAZIN – SERVICE 07.04.2015
THEMA:
Autorin:
EXPERTIN VOR ORT:
Funktion:
DIE RICHTIGE MÜLLENTSORGUNG
Uschi Müller
BEATE KUMMER
Entsorgungsberaterin
Was gehört eigentlich in die gelbe Tonne und was in die blaue? Alleine mit dieser Entscheidung
ist schon so mancher überfordert. Wenn jedoch die Tonnen falsch bestückt sind, werden sie
unter Umständen nicht geleert und bleiben voll vor der Tür stehen. Selbst bei der Frage, was
zum Hausmüll gehört, sind die Nutzer oft überfragt.
Und beim Sperrmüll wird es noch komplizierter. Wie wird die Sperrmüll-Abholung bestellt und
was mache ich mit Möbeln, Kleidungsstücken und Elektrogeräten?
Gelbe Tonne und gelber Sack
Diese Tonne wird auch LVM-Tonne genannt – Die Buchstaben stehen für Leichtverpackung,
Verbundmaterial und Metall. Hierzu gehört alles aus Kunststoff, Weißblech und Aluminium, z.B.
Folien, Tuben, Joghurtbecher, Plastiktüten und -schalen, Kosmetikdosen und -tiegel, Konservendosen, Milchtüten und Getränkekartons, aber auch CDs und DVDs (diese können gesammelt auch bei Wertstoffhöfen zum Recycling abgegeben werden). Aber auch Brötchentüten
sowie Folien und Papier von Wurst- und Käsetheke werden hier entsorgt. Wichtig: Leere Verpackungen vorher nicht spülen – das spart Trinkwasser –, es reicht vollkommen aus, wenn sie
„löffelrein“ sind!
Ob die Verpackungen mit dem Grünen Punkt gekennzeichnet sind, ist seit 2009 nicht mehr
relevant. Alle Hersteller müssen sich einem dualen System angeschlossen haben. Davon gibt
es inzwischen einige, und sie arbeiten mit unterschiedlichen Kennzeichen. Verbraucher sollten
also ihren Verpackungsmüll unabhängig von der Kennzeichnung über die Gelbe Tonne oder
den Gelben Sack entsorgen.
Papiertonne
Zeitungen, Zeitschriften, Schreibpapier, Briefumschläge (auch Fensterumschläge und Luftpolsterumschläge, wenn das Futterpolster entfernt und in der Gelben Tonne entsorgt wird), Verpackungen aus Pappe oder Geschenkpapier werden hier umweltfreundlich entsorgt. Nicht hinein
gehören Fax- und Thermodruckerpapier (z.B. Kassenbons, Automaten-Fahrkarten), imprägnierte und beschichtete Papiere, Kohlepapier, Styropor, Tapetenreste und gebrauchte, verschmutzte Papiere (z.B. Taschentücher, Papierservietten, Küchentücher).
Biotonne und Kompost
Hier gehören alle Abfälle hinein, die zur Kompostierung geeignet sind, wie Reste von Obst und
Gemüse, auch Kaffee- und Teefilter sowie Gartenabfälle und Pflanzenreste. Sehr feuchte Abfälle sollten vor der Entsorgung in Papier gewickelt werden, damit sie nicht so schnell schimmeln. Was Fleisch- und Fischreste angeht, haben die Kommunen unterschiedliche Vorgaben:
In manchen Städten gehören sie in den Biomüll, in anderen werden sie über den Restmüll entsorgt.
Restmülltonne
Hier hinein gehört alles, was übrig bleibt: Tierkot und -streu, Asche, Staubsaugerbeutel, verschmutzte Papiere, behandeltes Holz, gebrauchte Hygieneartikel und Windeln, kaputte Glühbirnen, leere Filzstifte, alte Bleistifte, Zigarettenkippen, alte Fotos, zerbrochenes Glas, Trinkgläser, Bleikristall, Fensterglas, Spiegelglas, Keramik, Steingut und Porzellan sowie kaputte
Kunststoffgegenstände wie Haushaltsartikel und nicht-elektrisches Spielzeug.
In manchen Städten gibt es inzwischen die sogenannte Wertstofftonne. Kaputte Kunststoffgegenstände, wie z.B. die kaputte Plastik-Rührschüssel, die alte Zahnbürste, der ausrangierte
Kochtopf oder das kaputte Kunststoffspielzeug werden nicht mehr mit dem Restmüll entsorgt,
sondern separat als Wertstoff gesammelt.
In einigen Städten werden in dieser Tonne zusätzlich Altholz und/oder kleine Elektrogeräte entsorgt. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie bei der Abfallberatung vor Ort.
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Übrigens: Wer umweltbewusst handeln möchte, kann echte Korken zum Recyceln sammeln
und größere Mengen abgeben (Korksammelstellen-Suche im Internet unter hamburg.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/korkampagne/sammelstellen.html).
Sondermüll
Abfälle mit schädlichen Inhaltsstoffen dürfen nicht über die Restmülltonne entsorgt werden, da
so die Schadstoffe in die Umwelt gelangen können. Zum Sondermüll zählen Renovierungsabfälle wie z.B. halbvolle Farbeimer und Lackdosen, Reinigungsmittel, Spraydosen (z.B. Haarund Schuhspray, Backofenreiniger, Teppichreiniger), Gartenchemikalien mit Gefahrstoffsymbolen (z.B. Insektenvernichtungsmittel, Schneckenkorn), quecksilberhaltige Thermometer,
Fläschchen mit Nagellackresten. Alte Batterien und Akkus sowie Altöl muss der Handel zurücknehmen.
Abgelaufene oder nicht mehr benötigte Medikamente konnten früher in Apotheken abgegeben
werden – dazu sind diese aber nicht mehr verpflichtet. Medikamente dürfen über den Restmüll
entsorgt werden, aber nur – so hat es der Gesetzgeber festgelegt –, wenn Unbefugte (z.B. Kinder) zur Tonne keinen Zugang haben. Ansonsten gehören Medikamente in den Sondermüll.
Sonderabfälle können an kommunalen Sammelstellen (z.B. Schadstoffmobil) kostenlos entsorgt werden.
Glascontainer
Hier werden leere Getränkeflaschen, Konservengläser, Marmeladen- und Senfgläser sowie
pharmazeutische Glasbehälter gesammelt. Sortiert wird nach Grün-, Braun- und Weißglas –
blaues oder andersfarbiges Glas kommt in den Sammelbehälter für Grünglas. Die Verschlüsse
werden später vollautomatisch aussortiert, sollten jedoch vorher am besten in der Gelben Tonne entsorgt werden.
Übrigens: Auf Glaseinwegverpackungen für kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke, Mineralwässer und Bier liegt ein Pfand. Diese Flaschen kommen nicht in den Glascontainer, sondern
müssen im Handel wieder abgegeben werden.
Elektro-/Elektronik-Geräte
Diese Geräte müssen getrennt gesammelt und dürfen nicht mit dem Restmüll entsorgt werden.
Hierzu zählen z.B. Kühlschränke, Herde, Küchengeräte, Computer, Handys, Föhne, Toaster,
Rasierapparate, Fernseher, Videorekorder, CD-Player, Akkuschrauber, Bohrmaschinen, aber
auch gebrauchte Energiesparlampen und Leuchtstofföhren (diese sollten vorsichtig behandelt
werden, damit sie nicht zu Bruch gehen). Wie beim Sondermüll gibt es kommunale Sammelstellen, die alte Geräte kostenlos entgegennehmen. Aber auch bei einigen Elektrohändlern,
Baumärkten und Drogeriemärkten können gebrauchte Energiesparlampen und Leuchtstofföhren abgegeben werden.
Sperrmüll
Alte Möbel, Teppiche, Matratzen, Tapetenreste etc. werden über den Sperrmüll entsorgt. In den
Kommunen und Kreisgebieten ist der Umgang mit Sperrmüll unterschiedlich geregelt. Wie, ist
dem Abfallkalender der betreffenden Kommune zu entnehmen oder bei der Abfallberatung der
Stadt zu erfahren.
Altkleider
Alte Kleidungsstücke sollten gesondert gesammelt und abgegeben werden. Sozial- und umweltverträglich sind Sammlungen für bedürftige Menschen am Wohnort oder Sammlungen, die
für konkrete Hilfsprodukte im In- und Ausland bestimmt sind. Nähere Informationen hierzu bekommt man bei der Abfallberatung der Stadt oder bei den Kirchengemeinden.
WEITERE INFORMATIONEN
Finden Sie im Internet unter
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/StatischeSeiten/Breg/Nachhaltigkeit/6-Nachhaltigleben/3-nachhaltig-wohnen/2012-06-11-muell-richtig-entsorgen.html